M 5. TV l\ 6G Y* OJNvv. ^SevCttt, 5en 80. Januar 1897. Band LI. Pt<8>t$emttxL äßodßenfißrift für Siteratur, Stuuft uttb öffeuttidjes Seben. -N-*« ^etattögegcßett t>on ffleopßtf Höfling. l£öjcn Sonnaftcnö erfdjrtnl elttje lummer. Bu ßc§ieIjen bur<$ alle föudjfjanbtimgen unb ^oftämter. Verlag ber ©egewtmrt in SBerün W, 57. UtwMfäftrltitr 4 P; 50 Hf* mm Hummer 50 Uf, ^ttfcrate jeher 5lrt £ro 3 getyafteite ^etitjette 80 fßf. _ n ®te Söge in Defterreid). $Bon Austriacus. ®er Äcmtpf gegen bie 9frbeit§Ioftgfeit. SBon ©arl 3. flagge. — Sitetfttur littn/Ti i # Sutlft. SBilftelnt 3orban. SBon Subtnig $Iage§. — 4)ante’§ ©puren in Italien. iBott ©mü .fur^Saner. — ©in /VWI/vvW' • ^rofefjor unb ^ourttaliji. I&on SSilfjelm 33ranbTf: — geutlleton. 5Se(t^©epeimnip. $Bon griebridj D^oeber. — ber §auptftabt. SBt8marcf=$Bolj(en'3 ^oc^jeit.. $Bon £imort b. 3. — SBott ber ©oncertfaifon. $Bon ©rid) Urban. — ^tn^eigen. iHe fuge in (DeHcrretcß. Set bett alten Slegßptern würbe über bie üerftorbenen Könige Sobtengericßt gehalten, beüor benfelben bie ©ßre eines rituellen SegräbniffeS gugeftanben würbe. Sie Üticßter waren naturgemäß $eitgenoffen ber Serftorbenen, geftern noeß beren Untertanen. @S wirb erlaubt fein, gu bezweifeln, baß ißr Urtßeil in allen fallen ein unbefangenes war. gerbinanb SaffaHe fagt im „©ßftem ber erworbenen Pecßte", baß nicßtS für ein Soll fcßwerer fei, als „fieß felbft in feiner ©ubftang §tt ernennen ",_nnb er ßat niemals einen wahreren ©aß nieber» geftrteoei^Tsteiwt^^Tn^TO wtv yu^umuiiuicu Weites am atlermcnigften berufen, an ber SaßreSwenbe feine potitifcße Silang gu gießen, uns feßlt eben bie nötßige Unbe* fangenßeit. 5lber ba Wir baS, waS fiel) in Defterreicß be= giebt, am eigenen Seibe füllen, fo finb wir boeß feineSfaHS gang incompetent. Unlängft würbe ein Srief PiSmarcfS an Siaifer SSilßelm I. oeröffentlict)t, worin er feßrieb, er fei (neben griebentßal) ber einzige Piinifter, ber perfön(icß baS ©efüßl ßabe, „regiert gn werben", unb barrnn ßatte er fieß für competent, in gewiffen Gingen mitgureben. — SaS ift fcßließlicß aueß unfer galt. gür Defterreicß, int engeren ©inne beS SöorteS, wirb 1896 benfwiirbtg bleiben, als baS Saßr, in bent neue ©efeße in einem Quantum fertig gefteUt würben, baS woßl in einem fo furgen geitraume noeß niemals erreicht worben ift. @S f «in legiStatorifcßeö Sometenja'ßr, baS ßinter unS egt. 3e älter icß geworben bin unb je meßr icß üiele Stäbte unb Sänber ber Pienfdßen" gefeßett ßabe, befto eptifdier bin icß gegen bie Sßeltbeglücfung bureß Paragrapßen« fabrication geworben, icß unterlaffe eS baßer, bie erftaunlicße SRenge üon neuen ©efeßen, bie baS „fterbenbe Parlament" fertig gefteUt ßat, ßier gu analßfiren. Sott ber Steuerreform, bie übrigens erft 1898 in traft tritt, wirb üiel erwartet, ©aneßo Panfa meint einmal, eS feßeine ißm, eS fämen immer biefelben §unbe, nur mit anberen £alSbänbern — „los mismas perros, con otros collares“. Scß füreßte, baß troß ber Steuerreform biefelben SBölfe wie bisßer biefelben ßämmeßett feßeeren werben, nur baß ßöcßftenS ein ober baS anbere pfiffige Sämmlein, baS früßer bttrcßgufcßlüpfett wußte, fieß in ben Plafcßen beS neuen ©efeßeS fangen wirb. ©ineS ber neuen ©efeße entßält übrigens eine wirllicße Reform — baS neue £eimatßSgefeß nätnlicß, wobureß ber ©runbfaß ber ©rfißung beS ^chnatßSrccßtcS, ben ©cßmerling aul ber öfterreießifeßen ©efeßgebung geftrießen ßatte, Wieber ßergefteGt wirb. 3®ei drittel ber öfterreießifeßen Setiölfernng finb nämlicß bis jeßt ßeimatßfpS’ in bent ©inne geWefen, baß fie nießt ßeimatßSberecßtigt ober, wie wir fagen, „guftänbig" in ber ©emehtbe finb, in ber fie bomicilirten. teilt Slnfprucß auf 2lrmenberforgung bort, wo man geboren ift ober lebt, nicßtS — ber ©efeßgeber oerWieS ben Ipeimatßlofeit einfaeß an feine UrfprungS=®emeinbe, bie er oieKeicßt nie gefeßen ßatte, in ber eben fein Sater ober ©roßüater ober Urgroß» tiater üor ßunbert ober meßr Saßren bie „guftänbigteit" erworben ßatte! ®ie ülufnaßme in ben ©emeinbePerbanb öfterreieß ßaben bie SatßSWeifen einer ©tabt, Wie conftatirt Würbe, bem Sürgermeifter, ber barum anfueßte, bie „3uftän= bigfeit" öerweigert! ßum Siirgermeifter war er ißnen gut genug, gum ÜRitbürger nießt, würbe ber Kann finang'ieU ßeruntergelommen fein, ßätte er allenfalls mit famrnt feinen communalen ©ßren auf ben „©cßub" gebraeßt werben lönnen. SO?an fonnte eine gabrif mit 2000 Arbeitern an einem Orte ßaben, aber ßeimatßSberecßtigt war man bort beßwegen noeß nießt. tiefem Unfinne, ber übrigens erft üon 1863 batirt, ßat baS ©efeß ein ©nbe gemalt. Slber — ©feptiler, wie icß nun einmal bin — erinnere icß mieß ßier ber Senterfung Suctle’S in feiner „History of civilisation“, baß bie beften ©efeße eben biejenigen feien, bureß bie alte ©efeße a'ufge» ßoben würben ... ®ie Sücfleßr gu ben tßerefianifeßen unb franciSceifcßen SedßtSüerßältniffen ift im gegebenen gälte ein gortfeßritt; baS ißarabop ift ßier nücßterne SBaßrßett. ®aS politifcß bebeutfamfte aller neugefißaffenen ©efeße ift bie ÜBaßlreform. Sie Sefer Wiffen, worin fie befteßt; baS ©cßmerling-Saffeffcße ©ßftem ber „Sntereffenüertretung" wirb beibeßalten. Slngefügt wirb eine „allgemeine SBäßler» daffe" mit Allgemeinem SSaßlrecßt, in ber aber aueß bie priüilegirten SÖäßler ber oberen ©taffen baS Sßaßlrecßt ßaben Werben, ©o ßaben wir eine Sfrt üon ©laffenwaßtredßt mit Soppelftimmrecßt. SaS ©ßftem ift neu, man wirb erft urtßeilen lönnen, wenn man eS in ber SBirllicßfeit feßen Wirb. @S ßat inbeffen neben ntaneßen Mängeln boeß gwei gute ©igenfeßaften: @S giebt Sebermann baS ©timmreeßt unb be= feitigt bamit baS ©erebe üom äBaßlunrecßt. Unb eS giebt bem Proletariat nießt bie Piögticßleit, bie Sefißenben gu majorifiren. ©elbft Wenn baS Proletariat aüe 72 ÜRanbate ber „allgemeinen SSäßterctaffe" erobern foHte, würbe eS erft ein ©ecßftet aller Pianbate inne ßaben. Sn SSaßrßeit werben66 Ute ©egen wart Nr. 5. bie ©ocialiften, Weitn’S ßocß tommt, 12 —15 Wanbate er» obern unb fie fönnen, fotangebaSneue Sßaßtgefeß gilt, nie» inatS bie bürgerlichen (Stoffen mnnbtobt tnacßcit. Huf einem, Umwege Wirft baS neue ©ßftem etwa wie ber „ißroporg". ©ßeoretifcß läßt fieß ba§ gange ©Aftern, bas ©raf Sabeni unb Winifter 9R ittner erfonnen ßaben, faum begrünben, praftifd) ßat e§ ben Sorgug, bafj e§ burcß ben, SekßSratß gu bringen war, nacßbem ©aaffe unb bie ©oalition mit ißren Sorfcßlägen ©cßiffbrucß gelitten Ratten. @o wirb 1896 benfwürbig bteiben, babürcß, baß ein conferüatioeS öfter» reicßifcßeS Seamtenminifterium baS „suffrage universel“ bei uns eingeführt fiat. ®ie gwei großen inneren Sertegenßeiten, mit beneu ©raf SBabetti nocß gu SaßreSbeginn gu fämpfen hatte, bie „SSiener (frage" unb bie bößmifcße (frage finb im Saufe beS SaßreS 1896 nießt getöft, aber burd) ©ompromifje üortäufig auS ber 3®ett gefchafft Worben, ©o wie bie fferbinanbe nnb Seopolb I. mit ber Pforte, hat (Straf S a b e tti mit beit ©egitent feinen grieben, fonbern nur einen SBaffenftitiftanb gefcßloffen, aber biefen in ber Hoffnung, baß fieß auS bem SBaffenftidftanb ber ffriebe. ßerauSwacßfen werbe. Sn beiben gälten ßat er opportuniftifcß geßanbelt, waßrfcßeinlicß beßßalb, weif er nicfjt anberS fonnte. ©eine fßolitif gegenüber ber d)rift(id)»fociafen SeWegung unb Dr. Sueger War nicht togifcß; praftifcß War fie freilich Sw ^jerbft Sueger bie Söeftätigung afs Sürgermeifter berfagett unb ißn im grüßjaßr gum Jlatfer führen, baS giebt einen fdfreienben ÜBiberfprucß, über ben bie officiöfen Sefcßönigungen nicht wegßetfen. £>ier fann ©raf Sabeni fid) nur auf gwei Hlrgumente berufen: ®ie Wiener SBinterwaßten geigten, baß eS fid) in ber cßriftticß=fociaten Bewegung nicht um ©troff» feuer, fonbern um eine tiefgeßenbe Sewegung ßanbte, bie gu befäntpfen fchoti attS bßnaftifcßett fftüdficßten bebenfließ er» f dichten mußte, unb bie Südficßt auf ben gortgang ber par» famentarifdien Arbeiten im iKcicßöratß ntad)te einen ©omprontiß unerläßlicß. ohne ben baSHbaeorbnetenßuuS Wie in" ber Soa» illegitimen ©ößne ber WoSfaupdger üon einft fprecßen tion ber beutfdjen Sltüang, genau fo wie ein Sfbgeorbneter üon Sßien ober ©rag — tempora mutantur et nos mutamur in illis. Sor ^urgent ßat eine merfwürbige, politifcße ©pifobe Don fieß reben gemaeßt unb feltfame Unterftrömungen gegeigt, bie bei unS üorßanben finb. Sn einem SBtener Statte, baS üor Burgern neu umgeftaftet würbe, erfcßien ein Wrtifef, in bent ungefäßr befagt würbe, Defterreicß»Ungarn müffe fid) ein gweiteS ©ifen in’S geuer fegen unb aueß einen ©raßt, ber nacßWußtanb führe, fucßen. ®aS war bocß ber wirf ließe ©inn beS SfrtifefS — benn bloß gur ?tbweßr einiger un= gebührlicher ober fcßttobbriger SfuSbrüde norbbeutfcßer Stätter, ooit benen aflerbingS eines fo gefcßmadloS War, Defterreid) ben „©cßuß" ©eutfcßlanbs gu üerfprecßen, braucßte tjtan nießt gleich mit Sreitfeiten gu feßießen. ©aS betreffenbe Statt — „®ie fffeicßsweßr" — gehört einem proteftantifdjen SeicßS» beutfeßen, ber erft feit einigen Saßren in Defterreicß natu» rafifirt ift. Wan fdjrieb bem Statte offieiöfe Segießungen gu — bie Regierung üerwaßrte fieß heftig bagegen. Som ©rafen Sa ben i weiß man, baß er wie neununbneungig üon ßunbert öfterreießifeßen Sßoten, ©reibunbSmann ä tout prix ift — feine guten Segießungen gum ©rafen ©ufenburg finb notorifch- Son wo fommt nun bie „Unterftrömung"? @o Weit man fieß ein Urtßeif bilben fann, giebt eS in Defter» reich eigentlich nur. eine Partei, bie gegen ben SDreibunb ift, bie cfericafe üon ber ftrengen 0bferoang. ©ie Würbe fieß noeß gur dcotß mit Seutfcßfanb fteüen, aber bie greunbfcßaft mit Stafien fann fie nießt acceptiren. SSie folt eine Partei, bie bie Sefeßung fftomS afS ein ©acrifegium betrachtet, eine pofitifeße ©ombination billigen, bie Cefterreicß eüentueff in bie Sage bringen fönnte, für bie Sntegrität StatienS, gu bem boeß aueß 3vom gehört, baS ©eßwert gu gießen? ÜDaS fann biefe Partei nießt, Witt fie fieß nießt felbft bementiren. ?lber biSßer ßat fie unter bem ®rud ber gemäßigten ©femente in ber ©adße gefeßidt faüirt, ift fetten ober nie offen gegen .bie.^ litionSära ptöß(id) (aßm gefegt gewefen Ware. 2Bte gefagt ber togifeße ©prung bleibt troßbem unleugbar, ©raßSabent aber.mag woßt mit Senjamin ©Israeli benfen: »There is no repartee like a good majority at the diYision. ©tue ftattließe SRaiorität bei ber Hbftimmung ift bte befte dtepttf. ©iefe iUcaioritat ßat er fiel) erft möglich gemaeßt, tnbem er mit ben ©ßrifttieß = ©ociaten pactirte. @o ßat er aueß mit ben 3ung»©gecßen einen modus vivendi gefunben. ©tefc U«» ßente nießt meßr, was fie waren, fie ßaben feßr ütet SBaffer in ißren braufenben SBein getßan. Wan fann wirf heßfagen, baß bie pßrer ber Partei biefe unb tßr eigenes Sott tu ben leßten Saßren potitifcß ergogen ßaben. ®te ©tm,^ Äatgl, tramarg ßaben ben SRutß geßabt, ben fßarteiftromungen gelegentficß entgegen gu treten, unb bte alte ©rfaßrung ßat fieß beftätigt, baß bie Skaffen fieß üon ftarfen ©ßarafteren beßerrfeßen taffen, ©cßoti gur Seit beS ©oatittonSminifte» riumS baeßte man in ßoßen treifen an biejerfteffung eines modus vivendi in Söhnten, nbet ba§ nngtücfltd)e Soaution^-' cabinet faß in bößmifeßen tngeiegenßeiten nur burd) bte Sritte beS ©tattßatterS ©rafen ^rang ©ßnn, ber , ein be» gabter Wann, fieß für einen gweiten SiSmard ßiett wetl er gelegentficß bie Oppofition angufdjnaugen üerftanben ßatte. I ß an ßatte; fieß mit bem StuSnaßmSguftanb m eine ©ad» gaffe üerrannt unb ba er ben SBaffenftiffftanb nießt maeßett fonnte, ließ er aueß nießt gu, baß bie ©entratregierung tßn maeße. ©raf Sabeni emancipirte fieß üon feinem ©tatt» haltet, (waS in Defterreicß, wo Sietes anberS ift, als anberS» -wo unb wo bie ©ubatternen gelegentlich bte §ößeten fußten), feineSWegS fo einfach war, unb er ßob ben ÜtuSnaßmSguftanb auf, Worauf ber StuSnaßmSftattßatter in ber Serfenfung üet» fdjwanb. ©eitbem ßat er fieß mit ben 3ung=©gecßen fo gu ftetten gewußt, baß ber Hbg. ftramatg ben dteidjSratß mit einem $faiboßer für ben ©reibunb überrafeßen fonnte. ©te ^^^fe|fe^üi^äm^i^agMicß eines tiberaten, ja 1 maneßmat faft bemofratifeßen SfatteS gn bebienen? ©aS ftimmt nießt reeßt. Sfber g(eid)üief, woßer bie ©egenftromung fommt, fie ift ba unb üietteießt wirb fie im nädpten Hb» georbnetenßaufe, in baS bie SotfSftinimung unmittetbar ßineinfeßtagen wirb, fieß füßlbarer maeßen ats btSßer. Stet» leicht nimmt fie aueß bie beliebte gorm beS „StantpfeS gegen bew WititariSmuS" an, wobureß eS ben ©ociatbemotraten mögtieß gemaeßt würbe, bei einer ©aeße mitguwtrfen, bte tßnen fonft üietteießt relatiü gteießgittig Wäre. , ■ f?ür 1897 fteßt aber freiließ bie große ©orge beS Wtrtßfcßaft» ließen StuSgteicßS mit Ungarn für Defterreicß int Sorbergrunbe. ©aS übertrifft an Sebeutung alles baS, waS^ int Saufe beS SaßreS 1896 getßan würbe, freilich ber potitifeße 3tuSgtetcß üon 1867 — bie ©efammt»SeicßSüerfaffung mit bett gemem5 fatnert äRinifterieit, ben ®etcgationen ic biteben aufreajt, aueß wenn ber wirtßfcßaftlicße StuSgteicß feßeiterte, Ungarn fieß atS eigenes goügebiet conftituirte, feine eigene fgettelbanf feßüfe u. f. w. Stber eS liegt auf ber §anb, baß bte Wonarcßte einen foteßett ßeiftofen Siß bodß uid)t ertragen fönnte; bte Wirtßfcßaftlicße ©rennung müßte potitifeße ©onfequengen ßaben. ©er wirtßfchaftlicße Sßact muß atfo erneut werben, unb tßn fo gu erneuen, baß nießt Defterreicß abermals ber Opfer» bringenbe ©ßeit ift, ißn fo gu erneuen, baß Ungarn^ üor Wem eine, wenn nießt ber ©erecßügfett, fo hoch ber Sttlig» feit entfpreeßenbe Quote übernimmt, baS ift eine ftaatSpou» tifeße Aufgabe erfter Qualität. SiS jeßt ßat fieß, ©raf Sa» beni als ein feßr gefeßidter politifeßer Dpportumft unb fein ungarifeßer ©offege Saron Sanffß ats ein glüdltcßer pott» tifeßer fRaturfcßwimmer erwiefen. Db fie waßre ©taatS» männer finb unb weteßer ber gefeßidtere üon betbeu tft, baS wirb unS .1897 geigen. Austnacus.Nr. 5. Die ©egetttüdri 67 Der Airatpf gegett bie lÄrbeitslo(tgkeit. $ott Carl 3. piagge. Unter ben mirtßfcßaftlicßen ©rfeßeinungen ber ©egen* mart ift bie guneßmenbe ArbeitStofigfeit eine ber totdEjttgfien. ®aS Angebot ber ©robuction ift ßäufig größer, als ber ©ebarf ber ßaßlungSfäßigen, unb finbet baS ©robuct feinen Abfaß, fo entfielen ArbeitSftodfungen, ®rifen, melcße bie traurige Ä'eßrfeite ber mobernen ©robuction bilben. Sn üielen Sn* bujtriegmeigen ttrirö bie menfeßließe Arbeitskraft burcf) ©?a* feßinen erfeßt. SaS früher bem fleißigen §anbmerfer ©tunben müßeüoller Arbeit foftete, mirb jeßt üon ber ©iafeßine in menigen Minuten ertebigt; baS ßat natürlicß auf bie ©eftal» tung beS ArbeitSmarfteS einen ungeßeuren ©influß. SBürbe ber ©roßbetrieb überall bureßgefüßrt, fo fönntett naeß einer ©eretßnung üon Sofcß in SDeutfcßlanb 2 653 443 ArbeitS* fräfte entbeßrt toerben. ®ocß aueß oßne in biefe extremen ©ereeßnungen gu üerfaHeu, feßen toir täglicß, baß ©rfinbungen unb ©erbefferungen teeßnifeßer £>ülfSmittel großen ©influß auf bie ßunaßme ber ArbeitStofigfeit ßaben. Sn ©em fjorf ßat fieß natß amtlicßer ©tatiftif in golge arbeitfparenber ©iafeßinen bie ,gaßl ber ©cßreiner um 15°/0 tierminbert, Sfnopfmaößer giebt eS ßeute um einige 20°/0 meniger als oor einigen Saßren, §>embenmacßer 33°/0, ©äefer unb ©onbitoren 20°/0, ©iöbelarbeiter 35°/0, ©eßer 41°/0, ©cßriftgießer 50°/0, ©eibenbanbmeber 40°/0 unb Ipolgfcßitißer 62°/0. - ®ie Arbeiter geßen mit Vorliebe naeß ben großen ©täbten. Sie toiffen, baß bie Sößne in ber ©tabt ßößer finb, bäS Seben freier unb angeneßmer als auf bem Sanbe. ©0 ent» fteßt auf ber einen ©eite ein Uebcrfluß öon Arbeitskräften, mäßrenb anbererfeits bas platte Sanb unb bie Meinen Sn* buftrieorte unter ©fanget an Arbeitern leiben. Unb wenn bie Snbuftrie feßmere iirifen bureßgnmaeßen ßat, ober ein llnterneßmen in folge üon XobeSfall, ©raubungliicf, ©oncurS ^J^ier fonftiger jp^ieller ©cßtoicrigfeiten onfgclöft mirb, fo auf ber ©traßc, nießt gu gebenfett ber Soßnfämpfe, bie oft itocß größere ©alamitäten gur g°ffle ßaben. ßu biefer ©cßaar oßne ißr ©erfcßulben arbeitslos gemorbeiter Seute fommt eine große ßaßl ArbeitSfcßeuer unb WrbeitSunfäßiger, aueß muß man geitmeife bie fogenannten ©aifonarbeiter gu beu ArbeitS* lofen reeßnen. ©on Seßteren feien ßier nur ertoäßnt bie ©an* arbeiter, bie ©ärtner, bie ©oßrleger unb ©innenfeßiffer^ beren Arbeit bei eintretenbem groftmetter jofort aufßört, mäßrenb üiele ©ueßbruefer unb ©rauer mäßrenb ber ©ommermonate oßne ©efcßäftigung finb. ®ie ©alanteriemaareninbuftrie, in berlpunberttaufenbe üon fmnbrnerfern für ben ©jrport arbeiten, ßat üon ©ommer bis Seißnacßten üiet gu tßun, bann aber ßört bie ©aeßfrage auf unb bie Arbeit rußt. ©oßtabaf» arbeiter ßaben ißre ©aifon üon ©titte ©iärg bis Anfang ©ecember; furg, bei einer großen 3afß üon ©robuctionS* gmeigen muß mit ber Xßatfacße gerechnet merben, baß in golge Mimatifcßer ©erßältniffe, ©fobeneigungen unb üer* änberter ©ebürfniffe üiele Seute im Saßre - arbeitslos finb. Xer preußifeße ©Jajor a. ®. §anS üon ©teßerinef, einer unferer tßätigften unb einficßtSüoUften ©ocialpolitifer, ßat im Verlage üon ©uftaü giftet in Sena eine ©cßrift unter bem Xitel erfeßeinen laffen: „©raftifeße ©iaßregeln gur ©efämpfung ber ArbeitStofigfeit", bie mir unferen Sefern nießt marrn genug empfeßleit fönnen. Sn licßtooller, nirgenb ermübenber Seife giebt er guerft eine Xarfteltung ber bisßer in ben ©ulturlänbern angemanbten ©iittel unb fnüpft baran feine eigenen ffieformüorfcßläge für Xeutfcßlanb. ©eine moßtüberlegten, auf ©ritnb langjäßriger fßrajiS formu» tirten fOiaßregeln, um bie bei unS angemanbten fUcittel gur Sßefämpfung ber SlrbeitSlofigfeit meiter auSgubilbett unb gu üerbeffern, üerbienen aueß üor einem größeren fßublicum ge* prüft unb befproeßen gu merben. @r beßanbelt bie grage ber SSerpflegungSftationen unb Slrbeitercofonien, beren 3Serminberung er einer SSermeßrung ber 3nßt ber ©orrigettben gleicßfteüt. ©ang befonberS feffelnb unb beßergigenSmertß finb aber feine SSetracßtungen über bie ütrbeitSnacßmeife, unb feine fReformüorfcßtäge feßeinen unS gerabe natß biefer tpinfießt fo üortrefflidß, baß mir fie ßier im ?luSgug miebergeben, nießt oßne bie Hoffnung, baß fieß an biefer ©teile eine XiScuffion baran fnüpfen merbe. fliaiß ü. ÜJfeßerimfS Mnficßt fommt eS meniger barauf an, ob bie ÜIrbeitS»Diacßmeife communale ober gemeinnützige finb, §auptfaiße ift unb bleibt boeß immer, baß fie fleißig benutzt merben, unb baß Arbeitgeber unb Arbeitnehmer 83er* trauen gu ber Unparteilicßfeit unb ©acßüerftänbigleit ber Sei* tenben ßaben — unb bieS fann in ©eiben erreießt merben. Aueß bie grage, ob ber ArbeitS'fUacßmeiS foftenloS fein fott ober ni(ßt, feßeint ißm belanglos. Snt Allgemeinen bürfte gegen eine Meine ©eöüßr nicßtS eingumenben fein, beun jebe nüß* ließe Seiftung ift einer ©egenleiftung mertß. Unter allen Um* ftänben muß aber ©orge getragen merben, baß bie eingetnen SUfitgfieber ber ©ommiffion fieß nießt birect in bie ©efdßäftS* orbnung einmifeßen, ba fonft leießt ber ©erbaeßt ber ©artet» Mcßfeit auffommeu fönnte, aueß feßeint eS bebenflid), baß bie ©aßungen meßrerer communaler Arbeite=SRaeßmeife üor» feßreiben, bei ©trifeS bie ©ermittelung für baS betreffenbe ©emerbe eingufteßen. @S mirb gttrnr üielfatß beßauptet, baß gerabe biefe gorberung ber ©ereeßtigfeit entfpräeße, meil fonft bie ©tellung ber Arbeiterfcßaft gegenüber bett Arbeitgebern gu feßr litte, aber erftenS ßaben bie ArbeitS=9ta(ßmeife nießt bie Aufgabe, Soßnftreitigfeiten gu fcßlicßten, unb bann müßten, menn eine folcße fOiaßregel ©rfolg ßaben foK, alle beutfeßen ArbeitS*9,ta<ßmeife ißre Xßätigfeit für baS betreffenbe ©emerbe einfteüen, benn oßnebem ließe fieß ber Arbeitgeber feine Seute anberSmoßer fommen. Aueß müßte ißm ttoeß bureß ©efeß baS Snferiren üerboten merben. ©8 liegt auf ber |>anb, baß fölcße ©efeße gänglicß umnöglicß finb unb fornit erfeßeint eS felbftüerftänbließ, baß bie ©ermittelungSftelleu üon StrifeS **I,,B,,****,*II,*B*I,I, ©ine Snbiüibualifirung, mie fie Dr. greuitb unb Dr. ©orüeß forbern, bürfte gu complicirt unb gu tßeüer fein; eine ©Ermittelung bureß bie ©oft ift in einem Meinen Sänbdßen mie Supern bürg, mo eS fieß nur um menige Seute ßanbelt, gemiß feßr angebraeßt, aber in einem größeren ©taate märe fie !aum bureßfüßrbar. Xagegen erfeßeint ber 3)toetler’f(ße ©orfeßlag, eine 9xeießS»©entralftelle in ©erlin gu errießten, an melcße jebe Soeße üon allen ©ureaup genaue ©eridjte über Arbeitsangebot unb »©aeßfrage gefeßieft merben, feßr gut. ©ur bürfte eS fieß gur befferen Xmrcßfüßrung empfeßlen, baß jebe ©roüing refp. jebeS Sanb biefe ©entra» lifirung üornimmt unb bann baS ©efultat an bie ©eiißS» ©entralfteEe meiterberießtet. Aueß ift eS fiißer angebradßt, baß Seßtere eine foftenloS gu üerbreiteube 3e'tung ßerauS» giebt, in ber bie ArbeitSüerßältniffe genau beßanbelt merben. |)ier mürbe fieß geigen, mie oft auf bem großen ArbeitS* marfte ein locales Ueberangebot üon Arbeit einer unbefrie* bigten ©aeßfrage in meiter gerne gegenüberfteßt. Xiefet AuSgleidß fönnte üon ©taatsmegen ßerbeigefüßrt merben. Sm naößgemiefenen ©ebürfnißfaUe müßte ben Arbeiterfamilien ermäßigte ober fogar foftenlofe Ueberfiebelung gu ©ebote fteßen. Aueß über ben ArbeitSmarM frember Sänber fönnte biefe. ßeitung berichten. Sn banfenSmertßer Steife merben ja jeßt feßon üon unferen ©eßörben ab unb gu äßntitße ©tittßei* lungen üeröffentließt, meift entßalten fie aber nur Sarnungcit üor bem AuSmanbern. Sarum ben reifeluftigen Arbeitern nießt aueß bie für fi* günftigen ©onjvtncturen mittßeilen? fragt ü. ©ießerinef. Xiefer ©ebanfe ift niißt neu, benn ein im Saßre 1865 üon brei gemeinnüßigen ©ereinen eingerießteter ArbeitS»©acßmeiS gu Stuttgart üermittelt üon jeßer ArbeitS» gefudße aueß für baS AuSlanb. ©aeß feinem leßten ©efdßäftS* berießte üon 1894/95 ßat er mäßrenb feines 30 jäßrigen ©e» fteßenS 513112 Seute in Arbeit gebraeßt, barunter Aufträge68 Die (Degetttnarl Nr. 5. ertebigt für Baßreutß, ©enf, Kopenhagen, Sing, Sonbott, 5D?arfettXe, SRoSfau, Obeffa, fßeterSburg, fRiga, ©urin, SBarfcßait unb SBien. 2lud) in Bafel werben 9lrbeitSüer» mittelungen für bas 9fuSfanb ü.orgenommen. 3ur Berminberung ber üielen SRücffäEe,- beren 3 t g KI a cj e s. @S ift ein Weßmütßig ergreifenbeS Bilb: ein ©ießter ber fidj felbft überlebt ßat. ©ein „Sieb ertönt ber unbe» fannten SRenge", beren ©eele am 9lnblicf bes ©egenwärtigen ßängt unb barüber öergißt bie ©roßlßateit feiner längft tier» floffenen ©djaffenSgeit. Oie fRacßwett erft Weiß neibloS urtßeilenb gu fonbern; bie SOReifterWerfe feiner BoÜfraft unb bie Berfteinerungen auS ber SReige feines SebenS. 3u ben wenigen Waßrßaft großen beutfeßen ©idjtern naeß ©oetße geßört ber Oftpreuße SBitßelm Sorban. Sßut ift ba§ ßerbe ©efeßief wiberfaßren, feßon erworbenen 9tußm in Bergeffenßeit ßinfinfen gu feßen. ©in bereinfamter ©reis ragt er eßernen §aupte§ in eine neue unrußige Qeit, bie ißn niä)t meßr Oerfteßt. Sw ©efpräcß be§ literarifcßen OageS Wirb fein 9Rame fetten unb mit jener ßalb fpöttifdßen, ßalb mitleibigen Betonung genannt, weldje etwa fagen gu füllen feßeint: ein guter SDRenfcß — ein mittelmäßiger SRufifant — aber wer fümmert fiel) nodß um ißn?! Oer BilbungSpßitifter erinnert fidß beftenfaßS, in ber Sugenb einmal in Sorban’S „SRibelunge" gelefen gu ßaben — geWößnlidj fenut er nur feine mißlungenen fRomane unb fießt ißn in einer fReiße mit fo normal begabten 3e^9enoffen toie ®aßn, ©berS rc. @S ift unmöglich, in Wenigen feilen aui^ nur bie ©runblinien eines fo reichen Sehens unb ©cßaffenS gu bergeii^nen. 9Rur angebeutet Werben foß in großen 3ÜQen, WaS als baS Ber» gänglicße, WaS als baS bauernb Bebeutenbe in ben Seiftungen biefeS OicßterS gu betrachten fei. Sorban Würbe geboren am 8. gebruar 1819 in bem fteinen oftpreußifeßen ©täbteßen Snfterburg. @r war ber ©prößting einer alt angefeffenen gamilie, tu ber fernßaft beutfdje fittlicße ©runbfäße wie ntaucßeS eßrwürbige ipauS» gerätß fortguerben pflegten. Bereits uier ©efdjlecijter ßin»Nr. 5. Ute üegettttjarf. 69 burd) gehörten feine Borfal)rert bem ©geologenftanbe an. 2lud) er mürbe erlogen in fRüd£fic£)t auf fpätere 2luSübung beS 5ßfarrerberufe§. @o erläutern fid) leicljt auS 2lbftam» mung unb Ummett biejenigen ©lemente feines SBefenS, bie ber flaren ©ntfaltung feines fünftlerifdjen ©eniuS fo lange gemmenb im SBege ftanben, bie felbft in feinen reifften SBerfen nur mügfam gefeffett erfcgeinen unb oft ben reinen ©enufj beeinträchtigen. Bis auf bie Itögen feines @cgaffenS begleitete ign als burd) Blut unb ©rgiegung gur grunb» toefentlidjen Bidjtung feiner Statur gefjörenb ber ©laube an einen gögeren unperfönticgen gmecf aßeS menfdjlicgen ©gunS unb oornegmlich be§ bicgterifcgeit @djaffenS. ©ie ©icgtung mar i^m ftetS nur Mittel gur Bertoirflidjung ber im SBelt» f)lan angelegten ©nbabficgt: ^eroorbringung beS leiblich unb feelifch öoHlommenen Menfcgen — beS gottgteicfjen Menfdjen. ©en Kangelberuf, gu bem man ihn auSerJegen, gat er nie OöHig Oerleugnet, ©eine SBerfe prebigen, trenn auch, tote er meinte, einen neuen ©lauben, eine neue Moral, ©er ©enfer unb ©rgieljer ift ein gu mefentlicher Beftanbtgeil ber ©eele biefeS ManneS, als bafj toir ihn einfach gegen bett ©ichter 'bernadjläffigen fönnten. ©arum ein paar SBorte über bie ©efcgicgte unb ben ©inn ber Sorban’fcgen SBelt» anfdjauung. 2luS ben urfprüngticg ftreng faroteftantifcE) religiöfen Borfteßungen feiner frügeften Sugenb, bie er mit ber gangen fdjtoerfäßig ernften gägigfeit beS norbbeutfcljen SBefettS in fid) aufgenommen hatte, rifj ihn batb nach Antritt feiner 1839 in Königsberg begonnenen tgeotogifcben ©tubien bie Seetüre ber bamalS 2luffegen erregenben SBerfe oon ©abib ©traujfe. ©r entfagte ber ©geologie unb toanbte fid) nad) langtoierigen Kämpfen mit feiner tief erbitterten gamiüe ber Bgilofopgie äu- @3 il:,ar geiabe bie ©langperiobe beS Ipegel» thumS. ©in üoIIeS Sagr lang befucE)te er bie Borträge beS bort legrcnben ißrofefforS Bofenfrang unb toar bemüht, fid) in ben oerfdjlungenen Sergängcit biefeS SgftemS guredjtgu» ‘ffinben; jeböd)^Äe ©rfofg. ©afür toar fein ©eift gu flar, giMeh^auOt^oncrefe^nch^tnnu^^^^^^^^^^^^P Sehens gerichtet. — ©leicgmobl follten il)m and) auS biefen ©tubien einige©igentjEjüntlicgfeiten beS©enfenS bleiben, ©eine, grofje Steigung gu finnbilblid) beutenben Stuffaffungen beS SBeltberlaufS — überhaupt jeneibeologifd) conttruirenbe 2trt, toie fie überaß in ben leitenben ©runbibeen feiner Bibefunge in feinen äfthetifchen Meinungen über bie ©ntftegungSbebin» gütigen beS ©poS tc. fjeruortritt — barf mögt gröfjtentfjeilS auS ber Befdjäftigung mit ben ©enf»@etoohnljeiten beS gidjte* ©cgefling»§ege£»®rioS ^ergeteitet toerben. 2tlS britte Bgafe feiner toiffenfcbaftlidjen Bemühungen raufe bann bie fegr energifche §intoenbung gu ben ©rfagrungSmiffenfcgüften, bor 2lßem gut Batur»©rforfcgung begeiegnet toerben. — ©r toar ber ©rfte unter gleicgftrebenben geitgenoffen, loeldjer bie bis» herige ^ßhiböfopfjie burd) eine aße ©ingelthatfachen gufammen» faffenbe SBeltbefcgreibung erfegt toiffen tooßte. Sn ber» fegiebenen fegarf burdjbacgten 2luffägen hat er fogufagen ben ißlatt beS ^mmbolbt’fcgen KoSmoS bortoeg enttoorfen! Ipier» mit haben mir baS Rohmaterial beifammett, auS melchem er baS ©ebäube feiner SBettanfdjauung errichtete, ©ein germa» nifcheS gamiliengefü£)l,_ bie tief in feinem ©emperament liegenbe ©trenge ber fittlidjen ©elbftbefcheibung mar bie Neigung, melche Bidjtunggebenb bie ©cglupfäfse feines ©enfenS beftimmte. ©ein grüblerifdjer SBagrgeitSroiße ließ ihn bie naturtoiffenfdjaftlicgen, Stuffe^lüffe als paffenbe Bau» fteine mähten. Sn bem geroiffermafsen metapghfifcgen ©geil feiner Slnfcgaitung bemerfen mir ein unberhältniftmäpigeS gurüdtreten ber fogenannten ißerfönlid)£eit gegen baS in’S Ünenbliche ermeiterte SBeltaß. ©ie ©rbe ift nur eilte unter galjUofen bemohnten SBetten — ber Menfch bon ben im SBeltraum borhanbenen SBefen bießeidjt eines ber geringfteit. Man befanb fid) ja in ber Sftüämirfmtg gegen ben ©ubjecti» biSmuS ber Siomantif, meld)e ben Menfc|en nnb baS ifeiß» fürfpiet feiner Borfteßuitgen gum meltergeugenben Mittel» punite ihrer Betrad)tungen gu machen liebte, hieran fnüpft fieg fomohl bei Sorban mie aud) bei ben anberen Borläufern bes miffenfchaftlid)en Materialismus bie auflöfenbe Kritif beS chriftlichen SenfeitSbegriffeS unb bamit bie Berlegung beS Rid)tpunlteS menfdhtic'hen ©trebenS auS bem tgimmel auf bie ©rbe. ®ie SBeltflucht ber fatholifd)en Bomanti! fieljt fich abgelöft burd) bie mettbejal)enbe SebenSfreube; ber ©e» nuftmenfd) burd) bett ©hat» unb SBißenSmenfdjett. 21 ber biefer bebarf noch ^ BemufjtfeiitS ber Unentbehrlichleit für ben Berlauf beS aßgemeinen ©efchehenS — er ftel)t erft halb auf fidj felbft — feine ©egenmart bleibt noch Mittel — bie Bücffidjt auf bie SebenSfräfte guf'ünftiger @efchled)ter hat bie 2lntriebe beS perfönfichen SBoßenS gu regeln. — 2Bie er» fichtlich, gelangte Sorban, inbem er feinen urfprünglidjen fittlichen Beigungen eine naturphitofopljifd)e ©runblage gu geben fuegte, giemlich früh äu einer Bormegnahme jener h^ute unter bem Barnen einer eOolutionifti)d)en ©tljif: aßgemeiner gemorbenen Sbeen, ioelche im SBefentlidjen als 2Intoenbung ber befonberS Oon ©artoin über bie ©ntmidelung ber 2Irten auSgefprochenen Meinungen auf baS ©ebiet ber fittlichen ©runbfäge begeii^net merben müffen. ©hatfächlid) ift bereits aus feinen Sugenbmerlen bie ©heorie oom „Kampf um’S ©afeitt" als ber ©ntmidelungSbebingitng ber lebenben SBefen unb ihrer feelifcgen gähigfeiten unfehmer h«iauSgulefen. — ©igenartig unb für Sorban überaus begeicfjnenb ift nun ber Berfud), biefe mehr rationaliftifdje ©eite feines ©enfenS in ©inflang gu bringen mit ben fo lieb gemorbenen Sehren bes ©hriftenthumS. @S mürbe gu meit führen, feine oft in gefugte ©euteleien üerfaßenbe 2luSlegung beS chriftlichen ©laubenS bis in’S ©ingelne gu oerfolgen, ©er Siebhaber funftreicher ©hfteme möge fich aus ber „©rfüßung beS ©hriftenthumS" felbft unterrichten. §ier fei nur gefagt, bafj er baS bem meufchlidjen gortfd)ritt bienenbe ©treben für ben StuSflufB einer göttlichen Urfraft hielt, bie bor unauS» benllidjen^geiten fich irt ben ©toff ergoffen, um fich burd) guläutern. ©aS oom ©griftenthum Uertjciffecne ©otteSreich nahm er im ©inne eines auf ©rben gu errichtenben BeidjeS menfd)ticher 2lßmad)t, ©d)önl)eit unb Boßlommenheit. 2luS bem Menfdjen mehr unb mehr ben in ihm fchtummernben ©ott gu befreien, bagu marett ihm ©iegtung, Kunft unb ©tauben bie bornefimften SBerfgeuge: Sa, ©ott marb, bie SBelt oom Böfett SoSguringen, gteifd) unb Bein. ®od) ber Menfch muff ©ott ertöfen, Unb auS Beib unb Botl) befreien. ®en fird)tid)en ©ult unb bie ©räume beS ©icgterS fapte er als ft)mbolifd) einfleibenbe Mitthedungen ber gleich» fam nach unauSfprechlichen höchften SBafmheiten auf. Biegt baS Spiet ber Seibenfcgaften oor unS gu entroßen, mar ignt legte Stufgabe beS ©icgterS — fonbern burd) baffelbe fiegtbar gu ma^en baS fittlicge SBalten einer unerfaplid)en SBeltmeiSgeit. Biegt als einen im gaullerifdj fegmeifenbett Beigen feiner B^antafien trunfenen Bomantifer, fonbern als ben tiefen SBeifen, ber SBiffen unb Seben hinter fid) gat unb mas noch fein 2Bort umfpannt, menigftenS in beu» tenben ©efängen üerfünbet — fo bad)te er fieg ben ©iegter. ©egon in bem 1854 erfdjienenen ©emiurgoS, einem brei» bänbigen ©ebjdjte, gat er biefe feine SebenSanfcgauung an» fnüpfenb an bie mptgologifcgen Borfteßungen beS ©nofti» ciSmuS in igrer ©efammtgeit auSgefprocgen, unb fie feitbem ein gangeS Seben ginbureg ogne bie minbefte 2lbänberung eftgegalten. — ©S ift flar, bafj ein fo übertoiegenb auS fitt» liegen Slbficgten entftanbeneS unb mit fo oiel boctrinärer 2luS» djliefjlicgfeit aufgefteßteS ©gftem feiner fünftterifegen ©nt» faltung niegt günftig fein fonnte. ©er fegon ermähnte ©emiurg — miemogt reieg an geiftooßen ©ebanfen unbDie <ü>ege«wart Nr. 5. formenfd)ötten Werfen — ift als Sichtung wenig genießbar, ©ie ißerfonen finb SegriffSaKegorien. Pur in fetten ein* geftreuten Siebern tritt pe unb ba baS intim Plenfplipe prüor. ©er ©ruitöplan feines reifften ©BerfeS „©er Pi* betunge" läfjt niemals bie moralpplofoppfdje Abfiptlidjfeit Oermiffen. ©Borte unb ©paten feiner gelben tiaben aufjer ifjrer natürlichen ftetS ttocl) eine tiefere, finnbilblidje Seöeu* tung. ©Sie bei ferner unb ©ante ift alles ÜJlenfctjliclje feit* fam üerflopten mit ben geheimnihüoHen Segebenpiten einer göttlichen UeberWelt. Aber maS bei §omer meift als naiber ©taube unb was bei ©ante oft als oerljüllenbe Plittpilung ber üom ©ipter wirflip nop nipt böHig enträpfelten ©emüthSgepimniffe erfdjeint, baS ift bei Sorban gewöhnlich Uar bewußte Sbeenfhttibotif. gaft ntühfam ringenb wäljt ber fpwerftüffige Strom feiner ©iptung bie gewaltigften 33(öde grüblerifper ©ebanfen, bie, wenngleich auS ber Unterwelt ber Seele gebrochen, hoch gar ju feljr burd) bie 9)cacl)t cffletjrter Silbung behauen unb geglättet finb. SefonberS unfünftle* rifch wirft bie überall fip borbrängenbe Abfipt, ber foge* nannten QucljlroaE)! baS ©Bort ju reben. Sene natürlichen, fpeinbar grunbloS auS bem Unbewuhtfein herüotbred)enben ©riebe, beren Spidfal im ©Biberftreit mit ber gefellfdjaft* liehen ©Seit einen fo wefentlichen ©heit aller ©iptung auS* ntac^t, Werben bei ben Sorban’fpen Plenfpen oft im Seim fpon prer Unmittelbarfett entfleibet unb mit allerlei ber* ftanbeSmäfsigen Srüdficljten auf bie ©rjeugung pfünftiger ©efplepter bermengt. — ©Part barf wohl annehmen, bah ein ©heil ber unter ben ©ebilbeten befteljenben Abneigung gegen eingetienbe SBefaffung mit ben Sorbarrfdjen ©Setten auf Rechnung ber auS feinem ©enfer* unb ©rjieherpum fliehenben unb baS ©inbringen in feine ©ichtung fo feljr er* fpwerenben PJängel p fetten fei. ©Bir muffen fie als baS geitbebingte ab^ieljen, ehe wir unS bem ©enufj einer uttber* gängtidjen ißoefie übertaffen fönnen. Papbern Sorbait felbftftänbig als ©icljter fiel) bitrd) bie ©Belt 31t fplagctt befdjfoffen hatte, begann für ihn ein änßerft (»vf+p-tt frrnttnttfmrmh i'vfnrhmihP'S ©inen nid^t geringen ©heit berfelben bitben Ueberfeßungen: fo bie beS SoptjofleS, ber Shafefpeare’fpen Sonette, beS ^pomer, ber ©bba. @r hat fip im Suftfpiel unb in ber ©ragöbie Oerfupt, hat einen Sanb prifper ©ebipte: Strophen unb Stäbe herausgegeben, hat feine ©Beltanfd)auung peilS in bic^terifdtjer (©emiurgoS, Anbadjten), theilS in profaifper gorrn (©rfüüung beS ©hriftenpumS) auSgefpropen, feine äfpetifpen Ueberjeugungen anfpliefjenb an feine Semütjungen um bie norbgermanifpe SRpthologie in ücrfpiebenen hach5 Werpo ollen ©Berten niebergelegt (©pifche ©Briefe, ©pifteln unb Sriefe, ©er epifpe SerS ber ©ermanen, ferner baS Sun ft* gefeß .jtomerS) unb ift noch im fpäten Alter oorwiegenb auf bem ©ebiet beS PomanS t^ätig gewefen (©ie SebalbS, groei ©Biegen). Sebe biefer §eroorbringungen würbe eitle Plono* graphie für fiep beanfpruchen — tßer fommt eS unS barauf an, ben wefentlichen ©tementen beS ©ipterS gerecht p werben, unb bie finben wir ausnahmslos betfammen in bem bipterifpen §auptwerfe feines SebenS: ©er Pibelunge. ©S ift feine größte, eS ift im ©runbe feine einzige ©ichtung; fie allein oerbürgt unS feine ©Peifterfcfjaft. ©Sie nicht feiten bei großen ®ic£)tern geigt. eS. fip aup bei Sorban, bah feine äfpetifpen ©Ijeorieen wenig in ©in* Hang fteheit mit ben 33orpgen feines Schaffens. ®aS 93efte feines Schaffens oerbanlt er ber oon ihm fo feljr befämpften Potnantif. ©ie Pomantifer felbft haben faum jemals baS ©eheimnih beS SPärpenwuberS mit foldjer Sunftfertigfeit p oerwenben gewußt wie Sorban. ©8er fich t>er wunber* ooUen ©Pufif feiner Stabreime unbefangen Ijtngiebt, ber fiep fich Halb in eine ©Seit neuer, tiefer Schönheit üerfeßt. ©ie ©inge flehen Har, ja fdjarf umriffen Oor ihm — aber eine Sebeit. i)htr bie norbifdje .^ünenftärfe feines .förpcrS unb bie unabläffige ^ähißtait feines SBoHenS forinten ihn, üor bem Untergange bewahren. @r war in hödjft lebhafter ©Seife mitöerftopten in bie politifdien SBirren ber bierpger Sahre unb Anfangs auf ber Seite ber reüotutionären ©lemente an* ptreffen. ©?ach feiner im Sape 1842 erfolgten 5ßromotion finben Wir pn erft in Berlin, bann in Seipjig, bann in ^Bremen, ©ie Satire 1844 unb 45 gehören p ben fepoerfien feines SebenS. ^Beinahe mittellos hatte er nacl) langjähriger 33ertobung feine als ißrimaner erlorene Sraut pimgefüpt unb nur mit Aufbietung faft übermenfepiepr träfte mochte eS gelingen, felbft oerfolgt unb gep|t, ben SebenSunterpdt für SBeib unb Sinb p fepaffen. ©Sir fehen ihn betheiligt an ben üerfchiebenartigften literarifcpn Unternehmungen. Seine geiftige ©oncentrationSlraft foU fo bebeutenb gewefen fein, baß er ein 2Ber! an pp* ©teilen gugteich fortpfepn im Staube war. 1848 unb 49 hält er als SRitglieb beS granffurter Parlaments politifpe SReben in ber paulsfircp. ©aneben berfah er baS Amt eines SRinifteriatratpS in ber äRarineabtpilung unb würbe als foldjer nach ber Perfteige* rung ber beutfepn gtotte penfionirt. — §ierbitrch War ihm bauernb feine ©jiftenj gefidjert. @r lieh fiel) fortan in granf* furt nieber unb lebte nun ganj feinem bichterifpen Schaffen. SSährenb jener begebnihreiepn f)eit feines SebenS würben fertig gemeihelt jwei 3üge feines SSefenS, bie in alten feinen ©iptungen eine fo heroorragenbe Polte fpielen: ©ie üater* länbifche ©egeifterung unb ber wettfreubige ©runbton, welcher in bem ©tauben gipfelt, bah alle Hemmungen unb Qualen gleidjfam nur auf bie Steigerung ber SebenSfräfte beffen abjielen, ber fie p überwinben hat Sorban ift ein Stenfeh oon mächtigem, auSbauernbem gleiß, ©ie Qahl feiner ©Berte ift auherorbentlicfj groß. anbere, eine gepimnißootle Sonne hängt über ber Sühne ber Segebenpiten. ©ine unerhörte Sötagie ber bipterifchen Stimmung waltet über allem ©efeppn. SRan erlebt einen retcljen, feffelnben ©raum. 9Jcan glaubt feinen Sinn p ahnen unb fuep bop oergebenS nap bem enthüHenben 3Bort. ©er ©ipter üerfteht eS, ben Pebetn be^JorbenS büftere, ilReereSbranbung unpilfiinbenbe Stimmen p leihen, ©ie ganp Patur oow bem ©reiben ber SBettermädfte: an bis pn* ein in ip )titlfteS Pflan^enleben erfüllt eine ahnungSoolle Sebenbigfeit. Sein burp unb burp gefühiSmähiger — Wenn aup grüblerifper — pantheiSmuS hilft nop oertiefen ben £intergrunb beS Päthfelhaft*Unbegreiflipen. ©ine gewaltige unb bennop norbifp prbe Prapt ftrahlt unS auS ben pn- einoerwobenett Silbern ber germanifpen Punenpoefie entgegen, ©rhöht nop wirb bie fpwerlaftenbe, ahnungSreip bange 2Bupt ber Stimmung burp bie Oom ©ipter mit Pleifterlunft er* Wedte ©rwartung einer bropenb nah beoorftepnben unge* heuren Serniptung alles Seienben -— ber ©ötterbämmerung. Aup ba broben ift ©rangfal Unb brop mit Serniptung. Aup am ^immet — fo tjör1 ip ©rlofpen fpoit Sipter. Unb bie .ftoljeften Sterne ©rwartet ^erftörung. Aup bie Papt wirb einft nahen, ©er fein SRorgen mehr napfolgt. ©enn bie Sonne Wirb fiep . Sn fommenben Sommern. SBie bie Pomantifer, liebt eS aup Sorban, bie gotge ber Segebenheiten ju unterbrepen burp eines fapenben Sängers fagenhafte Serfünbungen, bie i^rerfeitS Wieber mit ber eigentlipen |>anbtung in bebeutnngSoodem gufammen* hange ftepn. Unb hier, wo wir unS ganj im Sereip ber „©raum* unb gauber*Sphäre" befinben — hier eben ift Sorban’S tunft am meiften bewunberungSwürbig. PHt Sor* liebe wirb jum PiittelpunHe fotper Pcärpen ein mit ÜBunber* fräften auSgerüfteteS Siicinob gemapt, fo ber „Antwaranaut,Nr. 5. Die (Segetttparl 71 ber Unpeilring SRibfuncj’S" ober ber ©ürtel ber 50?eer= SQcatb SOfcecf)t£)tlb. 2Betcpe SRacpt ber ©ranmpoefie liegt boc£) in ber ©efcpicpte ber burcf) Siebe gu menfcpenpaftem Seben erlöften SRijre, bie abenbtid) beim Süden ber ©omte bie oberfte Sode üotn ©cpeitel fid] fcpeeren unb abgemenbctett IpaupteS über baS ©cpilf pin in ben SSatbfee merfen mup. ©aS nehmen bie $Ri;ren unb ÜRptnppen. beS ©ekpeS — Unb reipen gierlicp rotpe StoraEen — Stuf jebes fpärcpen; ©enn fotcp ein £mlsbanb — Seprt fie berftepen bie Stimmen ber Sßöget. — 28enn fie bann laufdien bem SiebeSliebe — ©aS. beim ÜRapen beS ©ommerS bie SRactjtigaH flötet — ©ann regt fiep beraufd)enb bie moplige 2Bärtne —. ©eS pöperen fReicpeS im fütjten Körper — ©er 2Bafferbemopner; bann fügten fie meiblicp, — ©rpeben gen fjimmet bie meinen §änbe — Unb möchten fteigen empor 31t ben ©ternen — ©ann burcpglimmt fie ein gunfe be§ ©lüdSgefüpleS—©aS unter bem IRonbe nur äRenfcpen üergönnt ift;— ©amt berftärt fid) ipr SReib bei ber ÜRacptigaE Silage — 3ur unfäglicpen ©epnfucpt, als patten fie Seelen. Stber pier muff nun aucp fogleid) peroorgepoben toerben, maS Sorban ioirfticp fcparf unterfcpeibet bon beit meiften fRomantifern: eS ift bie napegu beifpiellofe ^StaftiE feiner ©prad)e unb feiner bicpiterifcpen ©etnälbe. ©d)on bie 2Bapl beS Stabreimes atö Stunftform fenn^eidjnet unS ben gur ©eutlidjfeit, gur S(±»ärfe beS 2luSbrudeS ftrebenben ©icpter. ©ie ERufit beS SerfeS ift ipm nur SRittel, um feine ©räume „mefcnpaft mirftid)" gu macpen. ©ie ©urdjficptigfeit beS ©apbaueS, bie ^cifjigfeit, mtS gu gmiitgen, fofort beim etften Sefen beit Sinn burcp bie Setonung 31t treffen, ift eine 1111= bergleicplicpe. Sn ber tpanbpabung ber bon ipm guerft mieberentbedten epifcpen Sanggeile pat er einen folcpen ©rab bon SReifterfcpaft erlangt, bap mir gu bepaupten geneigt finb, er fei nacp ©oetpe unter ben beutfcpen ©icptern ber größte in ber Scperrfdjung ber ©pracpe gcmefcit. 28ir paben fßtaten babei nidjt iibcrfepeit. — 2Bie auS ©ranit gepauen giepen ©eftalten unb» iß über an unS oorübcr. ÜRlir ein Scifpiel ber burdjmeg pünenmäpigen 2trt feiner SRenfcpen. 2lber gang unb gar mit Unrecpt; benn fie ift bei ipm nicpt baS übticpe fogenannte Sbeatifiren, fte gepört bietmepr fo gang gu feiner Sßerfönlicpteit, mie nur immer etma bie übermenfcplicpert Sinien feiner Silbpauertoerfe gunt 2Befen SRicpel=2lngelo’S. 5Rur ein fepr geringes ERaap bon feinerem UnterfcpeibungSbermögen fonnte Sorban unter bie ctaffifcpen ©pigonen einreipen. Stt bem rein bicpterifcpen ©peil feiner Seitungett ift er eine fepr originelle unb gmar böttig norbifcpe ©rfcpeinung. 2Benn man bnrcpauS ©inftüffe finben toiE, bann fttcpe man fie bei ben romantifcpen ©icptern, borgügticp StmabeuS fpoff» mann, aber nicpt bei unferen ©laffifern. ®em mepr als menfcptidjen Slraftreicptpum ber Sorban’fcpen fpelöen ent» fpridpt aucp bie 2Belt, in ber fie fiep bemegen. ©S ift ein unb berfetbe 3U9 einer auf ^otoffale geriepteten ißpan= tafie, meteper bie ©cacpen töbtenben Halbgötter perbörbringt unb bie mit ungepeurem Seben befeetten ©terntiefen beS ÜBettaES in ben ©ang ber ©reigniffe giept. SBeite unb mett= ferne ©röffe ift in aEen tanbfepaftti^en ©epitberungen. db'an iefe bie ©epitberung ber ben itob ber .'petbert begteitenben ©onnenfinfternifj. .. . 9tm ^immet oben —' ©rtofcp jept eben ber lepte Sicptfaum.— S)er ©onnenfiepet. ®a fupr ein Saufen — ®urcp aEe SBipfet. s-Bont fernften SBefien — ©d)offen im 9tu bie näcptticpen ©epatten — 3um äuperften Dften tc. ®ie beiben mäcptigften ©eftalten, bie Sorban gefepaffen, finb Srunpitb, bie epemalige SBatfüre, unb tpagen, ber „peillofe ^)elb ber .‘pölle, ben marferfepütternb gum HöpticpfeitSmufter bie ©ötter gemöbelt". Sn bem Septeren möcpten mir bie bebeutenbfte Seiftung ber Sorban’fcpen ©eftaltungStraft er= bliden. 28ie biefer ÜDlann — urfprünglicp mit poper Äraft ber ©eele unb beS Körpers auSgeftattet, aber früpe einäugig gemorbcit burcp einen Sangenmurf unb fcpeufilicp cntfteflt burcp bie flattern — allmälig mepr unb ntepr Steib unb SDfiptrauen in fiep angepauft pat; mie er oon ber im Stampf eroberten ©cliebten oerfeptnäpt mürbe; mieJBeracptung unb fei Oergönnt: bte fdjmacpüoE betrogene, bie trauernöc, büep nun gum fRacpegroE ermadjenbe 23runpitbe am näcptlidien iRpeinufer. Sm 2Beften ertofep baS lepte Sencpteu — ®er Stbenb- rötpe. 2lm raufepenben 3tpeine — ®ie lodige Stirn mit ber Sinten ftüpenb, — ©en ©Eenbogen gelcpnt auf ben Srr» blöd, — ®en pier am Ufer baS ©iS ber Urgeit — SSom 9faub aus ben ütlpen gurüdgelaffen — ©0 ftanb am @e= ftabe, felber ein ©teinbilb — ©ie ©oditer .^etgi’s. ©er ©iefe beS Rimmels. — ©nttauepten bie Sterne. Sangfam entfteigenb — ©em bufdjigen Saumranb beS TOalgenbergeS — Unb faft noep erfüEt, erpob fiep feurig — ©ie ©ipeibe beS SRonbeS. ©epon fiel ipr ©epimmer — SlEmätig erbteiepenb mit gitternbem Stinten — 2lls ein ftraplenber ©treif in bie SRitte beS ©tromeS, — Unb immer noep ftanb fie in gleicper ©teEung. — Sept regt fie fid) enblicp. ©ie pebt bie fRecpte — Unb baEt fie gur gauft. ©ie fraEt bie ginger — ©er lepnenben Sinten; fie beifct fiep bie Sippe. — ©ie ©pipe beS SlodS (üom Slip einft gefpatten — Unb feit» märts gerüdt, boep in ©ieperpeit rupenb — Stuf breiter ©cpmeEe mit paftenber ©dpnere) — Som 3uden im 21 nn bemegt fte fiep gitternb — Unb teife fraepenb. 9Jcit traufigem Strümpfe — ©urdpcpmiEt urplöpli^ bie tauge oerfepmun* bene — ^jünifepe Straft bie ©lieber SrunpitbenS. — ©ie bräuenbe fRecpte norbmärts redenb — fRuft fie mur» melnb: iOlantelträger, — 2öepe ©ir, mepe ©ir, menn eS mapr ift! ©iefeS Silb entpüEt uns aucp bereits eine britte nidit minber mefentliipe ©eite feiner Stunft: nämlicp bie Neigung feiner Sßpantafie gum ©igantifepen. ©eine biepterifepe 2luf» faffung ber 2Belt ift eine burcp unb burcp fteigernbe — audp im rein quantitatiüen Sinne. äRan pat ipm pierauS päufig einen Sormurf gemaept, gumat Slnftop genommen an glüpcitbcr Sjap in ipm gemaepfen finb; mie er fdptieptiep altes ©iegpaft»©cpönc nicpt opne peimtid) gfimmeiibe aRorbluft mapriteptnen tarnt unb fiep gulclit in bie JEofle einer ipm oont ©epidfat gu ©peil gemorbenen Seftimmung beS bämo» nifepen SernicpterS pineinlügt — baS ift mit grofsen, ein» brudSooEett ©triepen gegeid)iiet. , .. ©ief erfepütternb mirft es, meint er üor Srunpilb, bem ipm _an ©rö|e üermanbten 2öeibe, fetbft feines 28efenS ©iefen entpüEenb in ber auf ©iegfrieb’S ©rmorbung abgieteuben Unterrebung mit ben 2Borten enbet: 2Bir finb nicpt fo fepr als eS fepeint Oerfcpieben, 2Bir fuepten baffelbe, baS füprt uns gufammen, 2Bie entgegengefept unfer ©ang aucp gemefen, 2Seit ^agen päptiip, Srünpilbe fcpön ift. 2Benn man fiep in bie ©röfje biefer ©eftalten bertieft mirb man bereeptigt finben, bap ber ©iepter ftets mit popem ©elbftbemuptfein für feine ©cpöpfuttg eingetreten ift. iRocp untängft glaubte er Eciepfrpe befcpulbigen gu müffen, bie Sepre 00m Uebermenfcpen feinem Ho gen enttepnt gu paben. @S mag fiep barauS erflären, bap über ipn unb feine SBerfe oft pämifeper Spott ergangen ift. 2Bir finb gemip, bap eine unbetpeiligte 3ulunft folcpem bie gebüprenbe ©teile an» meifen mirb. ©eine Meinungen merben als aus einer be» fttmmten 3eit unb Umgebung peröorgemacpfen ber Sergeffen» peit anpeimfaEen — feine fRibelunge mirb unter ben menigen gropen beutfepen ©ieptungen beS 19. SoprpunbertS genannt merben.Die (SegetttöJirf. Nr. 5. Dflttte’ö Bprett in Italien. SSort €mil Kursbauer, ®§ ift ein fdjöneS Seiten für ben unDermüftlichen SbealiSmuS unfereS SSoIfeö, bah mir nid)t nur unfterbtictje Meiftermerfe lieben, ergritnben, burd)for)d)en, fonbern unfere Bereitung aud) auf ben ®id)ter unb SllleS, maS i£)n per» fönlicl) betrifft, übertragen. ©ie Stätte, bie ein grober Mettfä) betrat, erfcfjeint unS eingeroeifjt unb Zeitig. Mit ©hrfurdjt betreten mir bie ©tabt ber großen Beimaratter, unb jeber Stalienfaljrer gebenft ©oethe’S. @rft neulich l)at ber fein» finnige SuliuS giaarljauS ein £)übfc£ie§ Bud) Doll italie» nifd)er Beifeffijjen: „Sn © o e 11) c ’ § ©puren" (Seipjig, Baumann) herausgegeben, aber aud) für frembe ©idjter fanben fiel) bei unS pietättiolle fßilger in iljren gubtapfen. ©o mürben neuerbingS gleichzeitig Don jmei ©eiten ©ante» ©puren gefugt, ©er preußifd)e Oberftlieutenant §. ©• sfß a u 1 Bochhammer giebt bei Bauftein in ßürid) eine ent» hufiaftifche Heine Schrift: „©ante in ber ©djmeig" perauö, morin er eigentlich ol)ne rechten dlnfjalt befonberS ©rau* bünben als ©antelanb feiert, unb ber treffliche Ueberfeper beS „Inferno“ dllfreb Baffermann toeröffentlic^t in ©arl Binter’S UniDerfitätSbnchhanblimg in .'peibelberg feine Banbe* rungen unb Unterfucf)ungen: „©ante’S ©puren in Stalien," nach Sn halt unb gönn, ©ejt, «öilbertafeln unb ©rud ein ißradhtmerf, baS feinen Barnen oerbient. Mit benx liebenSmürbigen Seipjiger geuilletoniften unb Märd)enet» jähler §aarhau§ ober bem fleißigen ®ante»©ilettanten in Uniform' iit freilich her .fpeibelberger gorfeper nid)t ju Dergleichen. Sr ift ernfter, tiefer, fchmerer, befonberS im, fritifchen ©peile feiner Interpretation, ber oft etmaS fünftlich unb führt ünb nicht ohne Vorbehalt aufjunehmen ift. Bir überlaffen ilpt ber künftigen ©antefritif, zu bereit beftcu Feuchten neben Bitte, Slönig Sohnnn oon ©adjfen, ©carta^ini unb Begelc ftd) nun auch Boffcrmomt ftellt. Bur oon^ bem, Sörige *ir un§^' ©aS Buch jerfättt in jmei ©heile, einen topographifcl)» litcrarifdicn unb einen füuftlerifd)cn. ©ort ziept ber Banberer burch bctS ©antelanb unb befepreibt bie Certlul)feiten ber ®id)titng; pier unterfitd)t er bie Beziehung ©ante S unb feines BerfeS Su ben Schöpfungen ber bdbenben Sunt ©elöft auf bie ©efat)t §in, bem SSerfaffer met) ju ifym, müfen mir geftehen, bah biefer fünftlerifche©heil ber:fM« • ift, fo Diel ©d)öneS er auch enthält ®r ei^utett ~ " 67 Sicptbrudtafeln miebergegebenen Banbgemalbe Maria BoDclla in glorenz, auS^bemSßtfaner ©ampoSanto, Don ißabua, Drüieto ü. f. m., bte Miniatoren ber ©otnceS bie Sanb^eichnungen ber Uffizien, ben Berliner Botticelli unb Derfolgt bis in bie Bereit hinein ade bte frudjtbaren dlnregungett ©ante’S, zumal bei ©arftenS, ©enelli, A,elacrot£, ©ore, ben er unterfepäid, unb ?Ilfreb Betpel, betn er üor allen anberen tünftlern bie (Sigenfdjaft eines - rechten 'toter» preten ©ante’S ^uerfeunt. gür biefen ©peil hat er tu BoH* niann (1892) einen Vorgänger Dom ftunftf ad), ben er mcpt immer meid)t, aber ber ©cplufe ift mieber ein _©tanäftod. eine Betrachtung über bie Slrtunb Beife, mte ein‘ Slluftrator ©ante’S au bie grof)e unb nod) nicC)t gelofte Stuf- gäbe! bem unfterblidjcn Berte gans gerecht ju merben, hetan» ä“tt»Äcfetn.«nn fat Mo« tw granjoje feinem „Yoyage dantesque“, ben-©htobor |»ett 1840_über-- fefete ©ante’S hcroiiclje öanbfdfaften in ber heutigen SBtrllid)» feit gefud)t. Slber eS mar mehr ein feuilletonifti)cher 3veifenber, ber einen guten ©infaü rafd) unb liebenSmürbtg mit Banber» m r* Afi ftoef unb Xaqebucn au^rugn. ^ujjcuuuuu ^ gelehrter, fonbern auch für Sßoefie empfänglicher unb fd)mbt fron aller hiftorifcljer, arcl)äotogifd)er, philo ogtfchpr unb af he= tifdjer ©ontroDerfcit minbeftenS ebenfo gefällig unb anfchaulich, babei auS märmerem .Spergeit unb tieferem ©mpfinbeit. ©er ®id)ter ift ihm nicht nur intereffant, mie bem granjofen, er liebt ihn. Unb Siebe braucht es fdion, um iit Stalien bei ©onnenbranb unb ©cirocco bie entlegenften Burgen, ©häler unb ©inoben nach ©onte’S ©puren ju burchftßbern. dlber folgen mir bem tunbigen Banberer auf feiner ^Pilgerfahrt! ©ie geht Don bent „Mittel* unb ülngelpunfte beS gangen BeltfpftemS ©ante’S" auS, Don dtom. .f)ier mirb unS bie StnmefenEjeit beS ©idfterS tin ber ©migen ©tobt fdjarffinnig unb burihauS übergeugenb nachgemiefen. Sn gtorenj finbet Baffermann ben „Mittelpunft Don ©ante’S ©mpfinben" unb überall im Slrnothale feine ©puren, im ©afentino, mo ©ante nach Baffermann’S Meinung bie ©chlacht bei Kampalbino 1289 mitgefochten hQt. ©ann geht eS nach ’fßifa, Succa, Sßiftoja unb über bie dlpenninen in bie Mo» magna, in bie Mart Slucoua unb nach Umbrien, mo bie ®ra= bition Don beS tpöKentoanbererS Slnmefenheit in ben brei SHöftern am ©atria, bei ©ubbio unb in dlffifi erzählt, ©ie tpohenftaufenftätten ©eprano unb ©agliaco^o, bann Bari, ©rotona unb Mefftna hat ©ante offenbar auS eigener dln» fchauung gefannt, unb baffelbe gilt Don ©iena mit bem „eitlen Bolf", Don ben Dom gieberhauch oerpefteten Ma» remmen, Dom ©ebiete ber Sunigiana, tpie Dom ©pale ber Magra. Bie fepon früher ©arriere ©ante’S ©arfteHungS» meife treffenb als eine folche gerühmt hat, beren „plaftifche Beftimmtheit baS Sluge beS Sägers, MalerS ober dtatur* forjdjerS DorauSfe|t," fo meift Baffermann immer mieber auf bie Schönheit unb fßrägnan§ Don ©ante’S dtaturfchilberung hin. ®anj Slnfchauung unb lebenbigeS Seben ift §. B. eine ©teile, bie auf Maoeitna ober boch auf bie Umgebung Don dtaoenna Be§ug nimmt, bie ©d)ilberuttg, mo ben ®id)ter ber Morgenminb in ben ©otteSmalb auf ber .sjöl)e beS dleiniguitgS» berge» an bie rait)d)enbcn ißinien beS BalbeS oon ©hiaffi gemahnt- , . ®a traf ein .fiaucf) bie Stirne mtr getinbe -f1 9,'idit ftärterit StopeS als oott fanftem ©inbe, ®oöon baS Sau6 in leidjtein ßittcripiet Slnljob ftd) inSgefixintnt boxtbin ju neigen, SBotitn be§ ^eit’gen »ergS grü|»Sanb ju §anb unb maept DJiancpen reiep, ber e§ §u f am mein üerftept, aber ba§ mapre SSerbiertft gebuprt bod) ©ent, ber e§ bttrep eigene .ftraft au! bem ©dpadpt bet ©rbe geförbert pat, bemerlt löaffermann. ©anj aul stocitcr Apctitb ftammt ber Sfefip citteS anberen ©icpterS, beffen Dfame genannt §u toerben pflegt, toenn man Oon biefer ißineta fpridjt, be§ @nglänber§ Sopn ©rpben. ©eine ©t» japlung „Theodore and Honoria“ fpiett ebenfalls im ÜBalb oon ©piaffi ober „©paffi", mie ipn ber ©nglänber fälfcplkp nennt. Slber bie ©epilberung be§ ©cpaup'lapeg tft ebettfo gemiffenpaft bem reiepen ©epap be§ Italieners entnommen toie ber Vorgang felöft. ©rtjbenS ©rsäplung ift einfad) eine ißerfification ber eben befproepenen Dloüetle SoccaccioS unb burdp feine tebenbige ffiejiepung mit unferer fßineta öerfnüpft. ©agegen pat miebet ganj aus bem ©igenen gefepöpft ©ante’d mobernes SBieberfpiel unter ben ©ieptera, Spron. Slrnp biefer groffe Verbannte pat bitrcp feinen ®eniu§ bie ©tätteu gemeipt, bie fein unftäter gufj betrat, unb au cp bie fßineta trägt feine ©pur tief eingebrüdt: O fÜBe ®ämmerftunbe! fo allem 3m §id)tenttmlb, an oben 9D?eere§ ©d^toeKe, S)em 0aume ^at>enna§ altem ^ain, SDer tour^elt, too einft abrtatrf(^e 28eHe Umfc^änmt ber lebten ^aiferBnrg ©eftein. Sooft etoig grüner, ben 33occacc;§ ^oöeüe Unb ®rt)ben^ ©ang bebötfert tjat für mi(^,. SSie '^attr teff lieb bie ®ämmerftnnb; nnb bidf. sJ?ur ©riüe be§ gidftemoalbS ©enofe, ®er eitel ©ang be$ ©ommerbafein^ Sänge, ©onft regt fein Saut fict), ic^ nur unb mein Otoft Unb ob ben SBibfeln ^ßefberglorfen^länge. ^en toilben Säger^ntann, £)neftir3 ©b^ofe, ®te ^)ölten=§a|, i^r SBilb, ber ©ü)önen ^feenge, ®ie brau gelernt, Srenliebffen nid)t pi flie^n, ©a!§ bämmernb ic^ bitrcp meine ©eele gie^n. ©ante giebt in brei 3eüen ein fcplicpteä, lebenbigeö löilb beö raufepenben SßalbeS, tgpron läpt utt§ in jmei ©tanjen bie mogenben ©ebanfen unb ©timmungen mit empfinben, bie ber SSalb in ipm anregt, ©ort bie ©idptfnnft int ©taube ber Unfcpulb, pier, naepbem fie oom Saum ber ©rfenntnip geföftet, mie Saffermann geiftreidp bemerft. . STK begabter ©idpter unb fHadpbicpter füptt er ftep con» gcitialifd) am SJfetften Oon jenen ©teilen ber inmmlifcpen attMMidHOilMM, ba§ fßerfönlicpe, bie ©elegenpeitöbicptung, bä§ ©rlebte in all’ ben poctifcpen Sermummungen, Segeitbctt unb ©pmboten, Slu^ jn ber grage über be§ ©idpterS Scrpältitip gu ben grauen ift Safferntann genötpigt, ©tellung ju nepmen, roobei er fiep mit Dfecpt gegen unferen erften ©anteforfeper tocitbct. ©er ©raubünbener ©carta^ini pat, naepbem er fepon in früperen Semerfungen feine 9JapbiÜigung über ©ante’ö SBärme für granceöca pat burepbliden laffen, in feinem Keinen ©ante» ©ommentar fiep gegen biefe Serperrlicpung beö ©pebradjes mit einer ©dpärfe ausgefproepen, bie niept mepr unbeaeptet bleiben fann: ,,©ie ©pifobe mürbe unb mirb beraunbert afö eine ber fepönften ber Divina Commedia. 316er man mirb nie leugnen fönnen, bap pier ber ©pe6rucp be§ Ißaofo unb ber grance§ca morafifcp fcpön gefärbt ift in einer SSeife, bie toenig giemlicp erfdpeint für einen Wann „genäprt an ber Sruft ber ißpifofoppie". fßaofo unb granceSca finb gemip §mei ©pebreeper, „mie fie im Sucp fiepen", unb afö ©ppen biefer ©ünbe merben fie ja auep üorgefüprt. Sei ipm unb bei ipr ift ba§ ÜKaafe ber ©djntb Ood gepäuft. ©ie paben tpre ©atten» unb ©Kernpftidpt fträftiep oerlept um iprer fünbpaften Siebe mitten. „3a.fe.pt! ©afür finb fie nun tobt," mürbe Weppifto fagen, unb in ber §öUe obenbreiu. Unb bapin pätte fie ©ante fieper niept gefepidt, menn er niept gefunben pätte, bajj fie ben ißlap oerbient paben. 31 ber pier mie fonft fiept er niept nur als diiepter, fonbern audj als ©idpter feinen ©ünbern gegenüber: 3(t§ fRicpter üerurtpeift er ben ©ottesleugner garinata in ben gtüpenben ©arg unb ben feptimmen Diatpgeber Utpp in bie glammenpütle. 8ll§ ©idpter läpt er und ben prometpeifdjen ©eift bemunbern, ber ipr Serpängnifj getoefen, ber fie aber noep in ber §öKe abett. Unb fo geigt er und auep fßaoto unb gtancedca Oon ber §öllenminbdbraut bapingefüprt pr ©träfe für ipre fünbpafte Siebe. 3«sWcp aber leprt er und auep berftepen,Hie ®c0etttuiiri Nr. 5. tuelcf)’ f)o!be§ ©innen, tt>eld)e§ ©e|nen ©ie f)cxt geführt §um idjmeräen§reid)en ©attg. . ©ante erfaßt bas ©tagifefee in bem Sdjidfaf feiner Sünber, et üerfetjt fiefe in itire (Seele, unb auS biefer tief innerften Senutnife feerauS geigt er unS, mie UlfeS gefommen ift, toarunt eS unmeigerliife gerabe fo E)at fotnmen muffen. Sßerfte^en ift feier Sergeifeen, unb ber ©iefeter nimmt inner* lic£) ißartei für jßaofo unb granceSca. Santa Ejarret bes ©ianciotto, ber aüerbingS ber betrogene ©atte ift, ber aber aud) ben Söefitj feiner ©attin burefe eine iRiebertracfet er* fdjficfeen E)at unb beffen fRofefeeit nid)t im Stanbe mar, fiefe ifere Siebe gu ermerben. Unb bie beiben Stebenben, meidje bie ÜRaturgemaft ber 2eibenfd)aft über affe Sdjraitfen ber ©efeflfcfeaftSorbnung feinmeg gu einanber geriffen Ejat, meit fie eben an Slbet unb Scfeönfeeit beS SeibeS unb ber Seete für einanber gefefeaffen finb, merben bitrd) SEJadjt unb ©rauen auf ben gütigen eitte§ Sturmes bafeingetragen unb geniefeen in ber Serbammnife ber £>öffe noefe bie Seligfeit, bie ifenett fein ©eufef rauben fann, bafe ifere Seelen „nie fid) merben taffen". SRit einem SSSort: ©ante Eäfet bie poetifefee ©ereefetigfeit matten. UebetbieS gerätfe Scartaggini burd) ben ©ifer feiner edjt paftorlicfeen ©ntrüftung in einen merfroürbigen ©egenfafe mit fiefe fefbft. Sei Sefpredjung ber grage, ob ©ante’S Seatrice ibentifefe fei mit ber Seatrice iportinari, ber grau beS Simone Sarbi, fomie bei Seurtfeeifung beS SerfeäftniffeS ©ante’S gu ben grauen überhaupt, ge£)t Scartaggini immer Oon bet SorauSfefeung aus, ©ante, ber Serfaffer beS Poema sacro, fei üon einer fo über affen ßraeifel erhabenen feerbett Strenge ber fittfiefeen üfuffaffung gemefen, bafe eine folcfee Serirrung mie bie Siebe gu einer oerfeeiratfeeten grau ober gar bie gafetreiefeen fpäteren Siebfcfeaften, bie oon ©ante über* liefert finb, bei ifem etmas gang lUtbenfbareS fei. „®a feätte am ©nbe ©ante’S Seatrice boefe bie üerefeefidjte Sarbi fein können V Unb feine eigene — rnenn and) noch jugenb* fid) reine — Seibeufdjaft für eine üerfeeiratfeete grau märe am ©nbe mit ber ©ritnb gelocfeit, marum ber ©iefeter ■^aT^TrrfHtg-TeTäg^^TeSe^paarTTTumtSer^aur^errTic^e^Sorfe* gefunben feat? Unb Soccaccio feätte am ©nbe bod) micber reefjt, bafe ©ante gar nidjt fo fittenftreng gemefen fei, fonbern bafe im ©egentfeeil in feinem £>ergen ,bie Sinnficfefeit einen meiten IRaunt eingenommen feabe“? Unb bann märe am ©nbe auefe ©ante’s Neigung für bie ffeine ©entucca in Succa üteHeidjt etmaS mefer gemefen afs ein pfatonifdjeS Serfeältnife, unb bie Ufpenmaib im ©afentino befegteiefeen, menn aitcf) mit einem ßropf, mie Soccaccio gu ergäfefen meife, unb bie ©rau* fame mit ben bfonben gfecEjten erft recEjt nidjt? 2Ser meife eS?" Snt meiteren Serfofg feiner ißofemif fann eS fid) Saffermann niefet berfagen, aus ber an bie Sfonbe geri(feteten ©angone eine Stropfee attgufüferen: §ätt’ td) bie blonben g(ed)tett erft gegriffen, ®ie ©eifeet mir geworben finb unb ffhttpe, 3d) t£)ät’ mir brin gtt ©Ute 35om SKorgen an 6i§ gu ben SSefper=©tocfen, Unb mitteibätoS loär' td) unb ungefdjliffen Unb fdjergte mit redjt bärentnäfj’gent 3Kitti)e, Unb Wie gepeitfe^t id) blute, SBoUt’ id), tnid) rädjenb, taufenbfad) froEtoden Unb in if)t ©tutpenaug', ba8 au8 ben Soden ®en SBranbpfeit febiefet, ba§ fterj mir m oerfenqcn, SBottf feft ben 33(id i^ brängen gnr 9tad)e, Weil fie immer mid) gemteben, Unb bann güb’ td) mit Sieb' ifjr wieber geieben. „Sft baS füfef überfegte Uffegorte ober ift eS bie berbe SiebeSfuft, bie an ber SSBeft mit ffammernben Organen fjäft?" fragt Saffermann. Unb menn ©ante fefbft ber ©an^one na^trägfitfe eine grau ffeeoretifd)e ©eutung fjätte geben motten, biefer gurefet fiefet man eS unoerfennbar an, bafe fie auf beS SebenS gofbenem Saum gemad)feit ift. SBeun bem aber aud) fo märe, mer barf e§ bem ©eniuS gum Sormurf maifeen, menn bie ©futfe ber Sifeöpferfraft, bie ifen burifemogt, bie ifem eingeboren ift, auch in überfefeäumenber Sinnlichkeit bie Scferanfen burifebriifet, gmififeen benen ber temperamentfofe Spiefebürger ofene Seefenfämpfe feinfebt? SefonberS intereffant finb bie ®ante*Spuren jenfeit ber heutigen itafienifefeen StaatSgrenje. ©afe ©ante in Serona gemeitt, ift oerbürgt, unb Saffermannn prüft bie befannten ßeugniffe für ©ante’S Serfeättnife ju ©angranbe unb beffen ^pofftaat, Oon bem ber prnenbe ©iifeter mafjrfifeeinfid) in Unfrieben fefeieb. SJJögen bie ©eteferten barüber ftreiten, bie Intuition eines neueren ©iifeterS fjat mofet auefe feier baS fRiifetige getroffen: ©onrab gerbinanb SJfefeer in feiner munberooffen „§od)jeit beS SRömfeS", mo ber ernfte,' herbe, ftrenge ©ante als ©r^äfefer auftritt, ein ^eimatfefofer ... Unb über Serona feinauS gefet bie banteSfe Seife, ju bent im Sn* ferno gefd)ifberten Sergfturj, um mefefee ©pre ficb brei falben an ber ©tfefe- ftreiten. Um Ueberrafdjenbften geigt fiife aber Saffermattn’S Spüreifer in ißota unb gumaf im fiarft. Seine §t)potf)efe, bafe mit bem Serge ©abernif. jebenfattS ber Sa* üornif bei ÜfbetSberg gemeint fei, bafe ©ante bie SBunber ber ©ropffteinfeöfjte unb beS ßüfnifeer SeeS mit feibfiifeen 2fugen gefefeaut unb in feiner ©üfetung oermertfeet habe, üief elfer atS bie üon ber ©rabition erforene ©ofmein*©rotte, baS ift miffenfifeaftlid) fefemer gu bemeifen, aber jebenfallS getftreife unb befteebenb. SRögen bie „©antepfaffen" ifen barob oer* fefeern! SebenfaffS mirb burife biefe §t)potfeefe bie beS oben ermähnten fßodfeammer, ber in ber Sd)roeig burdjauS ein ©antefanb erbtidt, abgetfean. ©ie alpine unb infernafifefee Scenerie fann ©ante aueroegang oe& getjttg ßer» borragenbeti unb böcß fo befeßeibenen unb milben SRantteS biel allgemein SntereffanteS ergäßlt. ©a feßett mir, mie ber ©armftäbfer übbocatenfoßn uaeß ben ©tubentenjaßren als ©ßmnafialleßrer unb ©rgießer mirfte, in ©übingen feine treff» ließe ©attin, eine ©oeßter beS @opßol(eS»UeberfeßerS ©ßn= bießum, ßeimfüßrte, bort als liberaler SRann gemaßregelt mürbe unb 1863 als SnffitutSleßrer naeß ©enf überfiebelte. §ier arbeitete er fieß in baS frangöfifeße ©cßrifttßum ein unb correfponbirte für bie F™iüetonS beutfeßer ©lätter. ©eine in ©eift unb Form mit ben ©ffaßS Äarl .’pillebranb'S bermanbten Feuilletons über ©eftalten aus ber frangöfifeßen Siteratur erregten üuffeßen unb maren gumal bamalS, bor, breißig Saßren, mo baS beutfeße ©orrefponbentenmefen tn ißariS noeß nießt fo entmicfelt mar, mie ßeute, bon großem ©Sertße. ©enn Sotßeißen feßöpfte auS bem ©ollen, ©r ßatte fieß in ber reießen ©ibliotßef ber societe de lecture in ©enf, mo bie frangöfifeße Siteratur ber leßten fiebgig Saßre faft boÜftänbig bertreten mar, grünblicß umgefeßen; mit einer an» mutßigen leießtfüßigen Form berbanb er bie ©infießt beS Sultur» ßiftorilerS. @S mar ißm reblidß barum gu tßutt, bermittelnb gmif^en ©eutfeßlanb unb Franlreicß gu mirfen, auf bie ßoeß gefpannte politifeße ©timmung, meldje bem großen Äriege bon 1870 lange borßerging, milbernb eingumirfen. ©iefe ©enbeng berfolgte er in einem feiner bebeutenbften ©ffaßS, im Feuilleton über SuleS Fabre. @r feßidte eS mit einem ©riefe bem auf ber £öße feines fRußmeS fteßenben Fößrer ber republilanifcßen Cppofition gegen fRapoleon III. gu, ber feine FnebenStiebe unb üeßtung ber beutfeßen Nation unb ißrer ©inßeitsbeftrebungett in ber übreßbebatte beS SaßreS 1866 öffentlich aitSgefprocßen ßatte: „La France tiendra la main ä 1’Allemagni-u, ßatte Fabte gefitgt; „eile lui dira que desinteresse desormais de tonte espece de projets deUte ©egetttuari Nr. 5. cönquete, eile se sent asse//forte pour faire avec eile une loyale alliance. . . . Nous- voulons etre_pacifiques, sa- JUVrilt; fcuucinoo. . . • ^ ------ * chons tout dabord detre libres.“ ©iefe ©orte Ratten im cnoilis bUUt u ftuuiu ^ — c 7 r r - C gut beutfef) gefinnten Sotpeipen gegüubet, unb er fcprteb fyaore: - ,.Oui, Monsieur, avec une France liberale et pacifique, ne luttant avec une Allmagne unie, libre et pacifique aussi, que par le terrain de progres et de 1’humanite voila la politique que tous les hommes eclaires devraient sou- haiter. et preparer, autant qu’il est en leur pouvoir. Voi a aussi la raison pour laquelle j’ai ecrit mon article: 3 ai voulu montrer ä mes lecteurs l’image d un patnote tran- cais et d’un grand orateur qui ne connalt pas de hame contre une nation vöisine, qui au contraire parle eloquem- ment pour l’alliance des deux peuples. ‘ auf biefe§ geuideton unb biefen »rief antmortete SMeS gaüre umgepenb am 17. Märmad. 2lud) er litt, bulbete unb fepmieg — mofern iptt nicht feine Piidjer Oerrietpen. Unb biefeS befämpfte Seib, baS fiep niipt äufjerte, gab im Perein mit ber Milbe unb ©üte, bie feinem ©efen Oon jeper eigen maren, ber perfön* licpfeit Sotpeipen’S in feinen lepten SebenSjapren, auf ber |)öpe feiner literarifcpen probuction, ein eigenes ©epräge. @S mirb feinen ©cpülern unb greunben imüergepticp bleiben, unb ber madjfenbe ®reiS feiner Pereprer mirb noep mandje Neuauflage feiner ©epriften nötpig maepen. Nr. 5. Die ®ß0etttoart. ^feuiffetou. ^acfibi'ucf Verboten. U1clt-Ö)f!)finuiii Von Jrtebrtd? Hoch er. ©o fpratf) ©fdjefa6 = @bbm p feinem Sn«6en, ©er tion i£>m Unterweijung wollte Ijaben: ©teilt bete ©u p Sl^rtman, bem ©Öfen, luc| xiicEit p Drmubg, um ©id) p erföfen - 9^ein, bete p betn unerfc^aff’nett ©inen, Sn bem ftdf Slljrimart unb Drutubg einen. @r ift bie SBoKe, bie ben gröt)ting§fegen ©tejgt auf bie glur im mitben grüfyltrtgSregen; ®ie 9?affrung giebt ben ffareit SöafferqueHert, ilnb läfgt am 3teben^ang bie Traube fc|mellen. ®ie büftre SSotfe cutdj, ben ©türm gebärenb, ®a8 Sanb ringsum; oerWiiftenb unb Oerljeerenb. @r ift eS, ber bat)in brauft im ©ewitter, Unb mciljt ben SBatb, fo mie baS forn ber ©Knitter! ©r ift ber Stufet putpitgleidj gerötfjet, Unb ift ber SBurm, ber if)n gerfrifd unb töbtet! ©er UnerfrfjarTne regt ©id) pm ©rbarmen, ©ridjft ©u ©ein ©rob mit Sicdjeit unb mit Firmen; ;}utn blnt'gcn ©toft beit fdjarfen ©taftl ergeben! ©r’ift, baS eW’ge: ?luS bem ©idjtS ©it tftefjert Unb ift bas> etn'ge: Sn ba§ ©id)tS ©ergeben. Sticht forfc£»e nad), — üergeblidj ift ©ein fragen, ©es 9icitf)fets ßöfung tnirb ©ir deiner fagen. Sn einem alten 2Beba fannft ©u tefen, ©erborgen bteibt eS ben erferöffnen Söefeit, Unb ber felbft weif) eS nicf)t, in beffen §ut ©ie ©rbe unb ber weite §immel rut)t. Jlus ber ^auptftabf. iSisntardt-iSöljlcn’s ^adjjcit. ' Eraf ®ujeban: Eine zu fonttfdje Antwort, nicht wahr, meine Herren? S)e-r Vrautbater: ^tnreijjenb ulfig! ES muff ein Seib bon Eeift gewefen fein. Eraf Smfeban: Senn id) ehrlich fein foE, gefiel mir am heften baran, baf) baS Frauenzimmer gleich meine natürliche Vornehmheit merfte unb bepalb burcbauS nicht.au mein Journaliftenthum glauben wollte. 3)er Vräutigambater: §err Eraf.geftatten — aber nach bem Anspruch MarfdjaE'S giebt eS immerhin noch einige ariftofraiifd] ber« antagte geitungSfchreiber. £he°b°rVeubz-V.— Eraf ®ufeban (berädftlich): ®aS §at ber g^i^err nur gefagt, um für ben Fall feiner SDemiffion einen Vüdhalt an Moffe zu haben. ®er Vrautbater: Sie meinen, baf$ er bann in bie Vebactiim einzutreten beabfidhtigt? ®er Vräutigambater: Als Mitarbeiter an ben !leinen An- zeigen, nicht wahr? §ahat)a! ®er Vräutigam (tritt zu ber Erubbe): ®raf ®ufeban hat ge= foifj feinen Sit) gemalt, Vaba, baff ®u fo heiter bift! Eraf £)ufeban: Laffen Sie fich nur erzählen, junger Freunb! ®ie Sache ift bie: Neulich foit^tre ich mit einer fehr- eleganten 3)ame, aber höchft elegant, im chambre separe. Fragt fie mid), WaS mein Veruf fei. Journalift, antwortete idi. ES fiel mir im Aitgenblicf nidjt§ Vernünftigeres ein. ' 2)er Vr-äutigam: Sehr erflärlid). Eraf ®ufeban: Joitrnalift? antwortet bie $)ame. El), baS glaub' ich nicht.- $öd)ftenS ftänbiger Mitarbeiter an ben kleinen An- zeigen! „Ehrbare $)amenbefanntfchaft wirb gefugt/' $a§afyafyal %8ixb lief) fehr gut! Varon ©chtiabhfad: A3eil wir gerabe öorn Journalismus reben — §err ©raf wiffen bod), ba^ id) unferem lieben Lieutenant hier unb feiner anmutigen Vraut bie ©odfzeitSRettung herfteEen werbe? ©raf ®ufeban (fieht ihn ftarr .an): §od)zeitS=3eitung? Varon ©chna^^fa.cf: Jch hdbe mir bei ben beften @d)riftfteEern VerlinS bie geifttwEften VonmotS bazu befteEt. Qum Veifbiel eine Scherzfrage: $53a§ ift ber itnterfchieb gtt>ifd^en bem Lämmergeier unb bem 6tord)e? Mun, Sie errattjen eS bodh nicht. £)er Lämmergeier holt fleine tinber, ber Storch bagegen — §err o. Söihhbich: ^)aS ift einfach reizenb. Hnb wirb bie ganze ^raf Shtfeban (hat Bis bahin mühfant an fich gehalten, zu S(hnahhf«^)- Auf ein' SSbrt, §err Varon! (®te Veiben ftüftern in ber ^efe mit einanber, heinfidjeS ©tiEfchweigen.) N ®'e.r Vräutigambater (nach einer langen, langen Vaufe): Ab- jcheulicheS fetter heute — §err t). ASihbbtd): Verbammt, Sie nehmen mir baS Sßort t»om Munbe fort! ®er Vräutigambater: Ahem. §aben Sie bie neue Vrima- bonna oom £)hetnhaufe fihon gehört? §err t>. Aöihhbtd) (fc^ielt zu ^raf 3)ujeban hinüber): J-r-a. Aber ihre Stimme flingt zu wenig ^rotegirt — , ©raf ®ufeban (fehrt mit bem Varon zurücf, fehr ernft): Sir unterhielten unS eben wegen ber §od)zeitS=3eitung mit einanber Varon Ser Vrautbater (ftö^t einen Keinen Schrei auS).Die ©ejentoari. Nr. 5. Der äuttgamöater (töbt(id) erf(^roc!en): §err ©raf, id) ^a6e 3$nett etmaS mitgutljetlen. Der Hintermann jenes Blattes . . biedeidjt erinnern ©ie ftd), bctg er — bag fein unfcgulbiger ©oljn entfernt mit nnS üerwanbt ift — ®raf Dufeban (Oerfteljt nid)t): (SS giebt in jeber gatnilie mig- rat^ene ($efeden mtb S^uniäjtgute. Qd) benfe nid)t baran, Sfynen cmS biefer bebauerltcgen Dlatfacge einen Rormurf git mad)en. Der $8räutigam0at,er (fäf)rt gögernb fort): Sir glaubten, bag eS Unredjt wäre,, ben armen, bebanernSmertljen ©oljn, ber unter ben unoergeiljlidjen ^regfünben feinet RaterS o^ne^in fdimer leibet, biefe Rerbredjen entgelten gu taffen — DerSörautOater (gitternb): Sir 1)aben itjn gur H°d)geit ein= gelaben! ©raf Dufeban (eifig): (Singelaben? Den ©oljn eines Sour= naiiften, eines pmifd) obbofitioneden ©djmierfinfen gu einem gefte ge= laben, auf bem . . . Unbenfbar! ©ie treiben mit (Sntfegen ©d)erg. Laffen ©ie mir geit, mid) gu erfjolen! (©roge ©rubb?- ®er Vorhang fädt tangfam.) II. 2) er krautig am bat er: (SS freut mid) öon H^gen, ©to. ©fcedeng metben gu fönnen, bag bie getabette, unbebaute (Sinlabung gurüefgegogen toorben ift unb RdeS fid) gunt heften gewanbt §at. ©raf Dufeban: Tres bien. $lber barnit finb nad) meinen gn= formationen noch nidjt ade ©teine beS RnftogeS attS bem Sege geräumt. (SS merben, beforge icb, auf ber H°d)^it adertjanb Leute erfdjetnen, bie burd) itjren biogen Ratnen unangenehm an jenen geljäfftgen, alten gournaliftcn erinnern, unb ich fürd)te, id) fürdjte, bag bieS an Hoc£)fter ©tede ungemein peintidh berühren mödhte. Der SBräutigamüater: @S ift unS fetbft unfagbar unangenehm — aber nufere gamtlie führt bod) nun einmal ben, wie ich 9ern sugebe, fatalen Ramen, unb mir OTe merben ihn führen btS an unfer LebenSenbe. ©raf Dufeban: Qd) bebauere in 3h^em gntereffe, bag baS Der Bräutigam: Sch? Rber id) mug bodh babei fein. Qd) bin bodh ber Bräutigam ... ©raf Dufeban: ©ie müffen? (Sim ©djmierfinf Samens Leffing — id) glaube, er fitd fogar im Reichstage, gwifegen Ricfert unb Jhtörde — gat hoch neulich erft, freilich tnit 23egug auf bie (Sinjäbrig=gretwil= Itgen, gefagt: fein Rienfd) ntug müffen! Unb ©ie in 3 b rer jugenb*. tidhen Rermegenheit leugnen baS? ©ie moden einen (Sctat tyxaufc befchmören, ja, tote ich nadj- meinem Dafürhalten annehmen mug, aderhöchfte Ungnabe auf 3$r ganzes HauS? Haben ©ie teine trüber, bie um Rüancement flehen? feine teftamentmadjenben Onfel, bie 3hre breifte grottbe, 3bre refbectlofe Rufbringlidjfeit auf ©runb ber Ber= erbungStheorie bitter rädhen tuürben? Der Bräutigam: 3$ fehe baS ja RdeS ein — aber fd)lieglidj möd)te ich bei meiner eigenen He^ath bod) gerne babei fein! ©raf Dufeban: (Srft fornmen bie Pflichten gegen frone unb Raterlartb, bann tommt eine gange SSeile lang gar nichts, unb bann fornmen adenfadS bie eigenen 28ünfd)e. Qa, toenn Shr Reime nicht toäre! ©o jeboch bleibt 3hnen na<^ meiner Meinung, tooden ©ie anberS bem fdjönften gefte 3hre^ SebenS burd) Rntoefenheit beS gürften erft ben regten‘©lang unb Snhatt Verleihen, weiter ntdhtS übrig, als bem gefte nidjt beigutoohnen. Unb fchtiegli^ fönnen ©ie als fintier Lieutenant hoch nidht Oertangen, bag ber . oberfte friegSherr Shnen gu Liebe Oon einer geierlidhfeit auSbleibt, an ber theilgunehmen er fidh nun einmal gnäbig entfdhloffen hdtl Der Bräutigam: Qcf) beuge mich Shrer Höheren (Sinficgt. ©raf Dufeban: ©ie erleichtern mir mein f chm er eS Rmt. mugte ja, bag ich, it)enn au# aitf heitere feine, fo hoch auf Qhre orbinätionSgabe rechnen burfte. Unb ich toerbe Shnen öers geffen, i^ bin fein Unbanfbarer. Senn grau unb finber, ^ater nnb 5Rütter, 18ruber unb ©dhmefter ©ie öerlaffen fodten, fo flüd)ten ©ie gu mir — eS fod mir auf einen ©ognae dicht anfommen! SSRiÄSffSsSeSVt- «6« luerben ^ in bie aSer^ältniffe fügen tnüffen. »ebenten ©ie bod| nur, nne.oft baS giofje kennen eines öer|aiten 9lamen§ fefbft ganj ge,uöt)niici)en ctbltgen - 'i'ienfc^en alle fvveube an einer o-eftlidifeit »cvbirbt — unb nun foHert auf einer geier, bie bie |öcbfte ©tette mit i^rer (Segenttart beefiren rottt, »afillofe Seute erfdjeinen, bie fortroä^renb mit bem tarnen jene? Ktef» gefuntenen. angerufen merben müffen? Scb ffjre^e ^ter aüein auS meinem ©mpfinben tierauS, unb id) mufe fagen, auf mid) mürbe bergletc^en ben • ©inbrud einer forgfättig öorbereiteten, itto^aten ®emonftration machen! ®er Sräutigamöater (fiammetnb): Sßon biefer ©eite ^abe id) bte Stngetegen^eit nod) nie betrachtet. Slber id) erienne fe^r gut, ba| ©ie 3ied)t haßen. Unb ba un§ natürlich an SiiemanbeS, SBefud) fo Mel gelegen fein lann, mie an bem unfreS aüergnäbigfien £errn — @raf Dufeban: ©o merben ©ie bie (Sonfequengen giehen unb mit fammt ben SiamenSöettern auSbleiben. g(h bebaure felfr,! bafe bte Herren ohne ihre ©chulb um einen hohen ®enufs lommen, bodj noch mehr eljre id) ghr Soctgeftthl unb Shre ^atriotifdje ©ntfagung§fähig= feit 3Sir brauchen ßeute «on 3hrer catontfchen Slrt. geh glaube, ©te friegten eS unter Umfiänben fogar fertig, ein SKinifterfauteuit auSäu= ® e r 18 r ü u t i g a m ö a t e r: Sffienn ich SoftaWierer märe, mefehalb nid)t ? HI. ■ ®er Bräutigam: Wein SSater roirb alfo bergeier gleichfalls ^ ©raf ®ufeban: 3hr SSater ift ba§ 8attgefii()t unb bte h™5 gebenbe Unterthanentreue felbft. Wit Aufopferung ber eigenen Ißerfon erfpart er ber haften ©teile feben SSerbru|, »erwerbet eS, ^ au« blutenben ©eräenS, trübe ©rinnerungen madi.^urufen. ©te foltten thm nacheifern, junger Wann! ®cr leere .sJod)jeitSfaa(. ®er gürft: geh begreife nicht - mo bleiben benu »raut unb SSräutigam? , ... ©raf ®ufeban: ©3 beuchte mir heilige Pflicht, bafur ^u feigen, . bah leineriet Wiftton in bie SSerfammlung fänte unb ba bie »raut boeb immerhin burd, ihre blaffe ©rfcheinung unangenehm an ben ®rau* tigam hätte erinnern lönnen, unb ber Bräutigam ben bemühten Wunen trägt fo gab ich »ßr ben Siath, gleid)fattS auSjubletben. gd, meine;- matt'lönnte ftatt ihrer einfach ein anbere« ifäaar trauen, bamit mir unS menigftenS nicht umfonft bemüht haben. Der gürft: kluger beu ©Iteru beS ^aareS öermtffe id) aud) bte @Clfte®raf ®ufeban: ©benfaHS mein Arrangement! ®ie ©Hern eines folgen IfaareS mären per se unmöglich, unb bie ©äfte hätten boh immerhin unter Umftänben baran gemahnen fönnen, bafe fte sur §och= leit eines WanneS mit bem bemühten Aamen gefommen finb. '" ®er gürft (ungebulbig): Unb ich hatte mid, gerabe barauf ge- freut, ben ©rafen §erbert nach bem SSohtbefinben feines alten »aterS, meines treuen ®ienerS, fragen ju lönnen! ■ ©raf ®ufeban (finbet nicht gleich SBorte. Aah einer SSetle, lopffdjüttelnb): ©olche Sente, bie ben König am liebften fcha^matt fefeen^ ®er gürft: ©ie finb nicht ©chachfpieter, ©raf? ©raf ®ufeban: 8u Befehl, nein! _ ®er gürft: geh bachte eS mir. ®ettn ein ©d)ad)jpieter hat baS Brett im topfe, mährenb ©ie unb ghreSgleichen eS toor bem topfe Ctmott b. 3. fabelt.Nr, 5. Die <$*$-*»wart Don ber Cottcertfaifim. ES gehört gu bert liebften Eemohnßeiten eines SPuftfreferenten, baS ■mannigfaltig ftcf) geftaltenbe, rafcßem Wecßfel erliegenbe Eoncertlebeu mit bem 3tufs unb Pieberffutßen beS ÜPeereS gu Dergleichen. gier mie bort majeftätifdße Wedenberge, bie ftolg erhobenen ^aufrieS ßeranbraufen, gmtfchcn ihnen müb' unb leife ein ftideS Wedengefräufel, in feiner ©e- ringfügigfett faum bemerft, — unb maS bann gurüdbleibt, rnenn bie Waffer ftcf) Verlaufen? Piel unnüßer Dang, mandje fcßnmde, lieblich fcßidernbe ^Pufchel, unb Diedeidjt nur eine Perle! 3118 Dorgügltcßffe Pflegeftätten Vornehmer Drdjeftermufif großen Stiles nehmen mie bisher bie Sßmphoniefotreen ber $önigl. Tabelle uttb bie Philhatmonifchen Eoncerte (unter Arthur Pififöß) baS ftärffte Sntereffe beS funftßflegenben PublicumS in fdnfßruch Peigelegt ift anfdjeinenb ber heftige «Streit ber Weingartners unb PififchVereßrer um bie Cberßerrfcßaft ihrer geliebten gaufrier; baS ,,ßie Weingartner, hie Piftfd)" verftummte cnbfiä), naeßbem eS nur gu fange uns tu beu £)ßren gegedt. $Pau hört fid) eben gerrn Weingartner im Opernhaus, gerrn Pififd) in ber Philharmonie an, jeben nach feiner (Eigenart fcßäßenb. Die Perfcßiebenßeit feßon ihrer fünftlerifcßen Darbietungen forbert eS .bringenb, allen unfruchtbaren-parallelen, bei beuen fchließlid) nur bie fünft leibet,-.auS. bem Wege gu gehen. Weingartner meiß ein-feft ge= glieberteS, ihm treu ergebenes Publicum fich gur Seite; er geht meniger als Pififdß 2luffehen erregenbett Neuheiten nach, Soliften ßölt er — Von befonberen fällen abgefehen — gang fern.4 Sn ber Philharmonie bagegen ringt man heiß um bie Wiebererlangung einer Eefolgfdiaft, bie feit Pülom'S Dobe immer mehr fich gerftreut. DaS Programm ber Shmphoniefoireen ift im Erunbe genommen ein claffifcßeS, hoch toerben moberne SPeifter hierüber nicht gang Vernadßläffigt; eine £uftfpiel= ouberture bon Pegn^ef, bem feinftnnigen „Donna Diana"sEomponiften, bie fhmpßonifdje Dichtung „Seemorgen'' bon 9Pa£ Sd)idingS, PimSft)s $orfafoff'S „Sdßeßeragabe" unb bor 9ldem bie „Symphonie pathetique“ bon DfcßaifomSfß erschienen an biefer Stelle in auSgegeicßneter Qnter= pretation. Heber - bie DfcßatfomSfh'fcße■ Symphonie möchte man erft gar nicht gu reben anfangen, füreßtenb, nicht enben gu fönnen bor einer folchen Füde ber Erftnbung unb reifen funft. Sie ift meber „frei nach Pießfdje" noch fonft Qemanb, nur frei nach ber eigenen, blüßenben . Snfbtration beS früh Verdorbenen rufftfeßen SPeifterS. (Sin föniglicßeS Wer!! Die begeifterte guftimmung, bie ihm auf feinem SiegeSgug burd) bie Welt gefgenbet mürbe, mag als ein geießen ber geit gebeutet toerben gegenüber bem Picfeatb Strauß'fdjen „garatßuftra", bem Clou beS IV. Pßilßarmonifcben EoncerteS. Die „garatßuftra"=Epifobe mar eine gang aderliebfte Eefdücßte, bereu noch mit ein paar Worten Sah auS ber „SommernacßtStraum=St)mphome" Von Euftav Zahler, ber eine mefentlicße $lbflärung gegen früheres geigte; ber afabemifeße gerr EemSßeim, ein ungarifdßer Jüngling Ottofar PoVacef,*an beffen belirantem „Concerto eroico“ ber treffliege Ferruccio Pufoni fid) Verblutete, unb E. gurn herb in cf mit gtoei Fragmenten au8 ben „f önig^finbern" bermod)ten nicht tiefer anguregen. 9ftarcella Sem= briih unb Pablo Sarafate fanben toieber ihr großem, begeifterte^ Publi= cum; — toie gern bod) toanbelt man nodh auf ben blumigen Wiefen be8 „bei canto“1 3Son ber göße feinet D^ußme^ ift ber Sternücße ©efangberein ßexabgeftiegen unb ßat bem aufftrebenben jungen Siegfrieb Odß8 Plah machen müffen. Sugenb, ßerborragenbe Pegabung unb ein au8= geprägter Sinn für ba3 SDfoberne ßat ben fünftler hierin unterftüht; im lebten Winter freilich rußte er ftdß auf feinen Lorbeeren ettoa§ ftarf au§, unb e8 tßut biedeiegt gut, ißn in aller Freunbfcßaft unb 33er= eßrung auf ba8 Programm ßingumeifen, mit bem ber „Pßilßarmonif(he (Sßor" einft inJ8 Seben trat: borgüglicß bie geitgenöffifd)e Literatur bes rücffiihtigen gu tooden. Die ^obitöt be8 erften (Soncerteg „Qe^ßta" bon (Sariffimi, mag fte nodß fo intereffant unb muftfalifch toertßbod ge= mefen fein, mar in ißrer eßrmürbigen 3leltlid)feit bon 300 Faßten bom geitgenöffifdjen bod) etma8 gar gu meit entfernt, ©emiß ift e§ fdßmer, Werfe au^ftnbig gu maihen, bereu fünftlerifcßer ®eßaft bie ungeheuren SJfüßeu einer (Sinftubirung red)tfertigen fönnten; gerr 0(h8 fodte ftdß einmal bet ben mobernften Ftcmgofei| umfeßen unb ben tarnen ©ßabrier, Pierne unb Vincent b^nbß feine liebebodfte Pufmerffamfeit mibmen. Wie glücfiicß biejentgen, bie geftügt auf eine midig folgenbe, treu am= ßängenbe ©emeinbe ben emigen Sorgen um Peußßiten überßoben finb! Sie ade, bie fiidi Seßmann, 35artß ©enoffen, gajic=^rünfetb unb goaeßim brauchen nur ben Diuf ergeßen gu taffen, um bie (getreuen bodgüßlig um fi(ß berfammelt gu feßen; ßier mid man ja gar nidjt8 3lnbere8 ßören, al§ bie bielgeliebten, altgemoßmen klänge, mit benen man fo gut bertraut ift. 3n biefen Greifen mirb no =o> =co Jlngeigen. Sri BrJMmtgrn bmtfe man Jtd) auf b« „©rgrmrart“. ••• • m m m 9 i i * m i « 9 « 9 m 9 m 9< 3m Vertage hon J. H. SfargarM in 3txlxn ift exfdjienert: Cin toUcv Z. 2 9D?f. ©ine anmutljige unb geiftbolte ©atire auf bte moöerue Stiftung in nuferer Sitteratur. 3u bemfeiben Verlage ift hon bem= feiben SSerfaffer. exfdjtetten: ©nmotrfta’» ©itfre. £ftterarifdje Komöbte in bret Tlften mit 3fluftrattonen non töeorg ^ßif. SßxeiS' bxofdj. 1^50 Wt. 5>er Intenbaut itt tanfenii ptljeti. poffe mit (Sefang unb Can3. $xet§ Brofd). 2 - Wlt. 2)er ^'erfaffer gieöt in beit rorfte^eubeit ®ontö= bien beit 4?umor, it»eid)en u- fere gegeittoftrtigeu titterarifdfen Bufläube fo reisfjlicl) erregen, einen lie6eit§inürbigen S(u§brud. >999999@999®999999999®9< 8 • 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 8 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Citt „Bromwasser von Dr. A. Erlenmeyer.“ Empfohlen bei Nervenleiden und einzelnen nervösen Krankheitserscheinungen. Seit 12 Jahren erprobt. Mit natürlichem Mineralwasser hergestellt und dadurch von minderwerthigen Nachahmungen unterschieden. Wissenschaftliche Broschüre über Anwendung und Wirkung gratis zur Verfügung. Niederlagen in Apotheken und Mineralwasserhandlungen, liendorf am Rhein. Br. Carhach & Cie. Schönstes Geschenk f. Architekten, Ingenieure u. Freunde der Baukunst. BERLIN UND SKIXE BAUTEN. I896. Drei Bände. 210 Bogen 4 °. Mit 19 Tafeln, 2150 Abbildungen im Text und 4 Karten. Preis 60 Mark. 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