GERMAN SCIENTIFIC' lj K8SMM* WITH NOTES AND VOCABULARY H. C. G. BRANDT, Ph.D. Professor of German in Hamilton College, Clinton, N. Y. W. C. DAY, Ph.D. Professor of Chemistry in Swarthmore College, Swarthmore. Pa. NEW YORK HENRY HOLT AND COMPANY 1897 n Copyright, 1696, BY HENRY HOLT & CO. ROBERT DRUMMOND, ELECTROTYPER AND PRINTER, NEW YOBK. PBEFACE. This book was planned and started sixteen years ago when the editors were both connected with Johns Hop- kins University — one in charge of German, the other a Fellow in Chemistry. It is intended to be strictly an In- troductory Reader. After spending a year or less in the study of Elementary Grammar with exercises, and in the reading of easy literary prose, the student is not ready to take up a special scientific monograph or a large text-book in one of the sciences. Our compilation aims to bridge over this gap, and has mainly in view the needs of students of Chemistry, Physics, Geology, including Mineralogy, and Biology with its sub-divisions of Zoology and Botany. The fine specimens of description by those masters of the art, Goethe and A. von Humboldt, ought to be acceptable to any such student and should broaden the narrow horizon of his specialty. The same is also true of the extracts Kosmische Physih and Vulhane unci Erdbeben. The in- structor should perhaps be warned that the extract from Goethe is quite difficult. The vocabulary is intended to contain every word in the text, simple or compound, literary or technical. Should the notes seem sparse, it must be remembered that trans- iii 567253 iv Preface. lations of single words have been put in the vocabulary, where they belong, and that encyclopedic data have been purposely omitted. The irregularities in spelling and punctuation of the different authors have been retained, in order that the student may early familiarize himself with such variations as he will constantly meet with in his scientific reading. The orthography of scientific writers does not generally follow the official Prussian rules. H. C. G. B. W. C. D. Aug. 12, 1896. INHALT. PAGE EINLEITUNG ZUR CHEMIE UND PHYSIK.— Eugen Sell. . . 1 Chemie 4 Die einzelnen Elemente und ihre Hauptverbindungen 8 Metalloide oder Nichtmetalle 9 Physik. — E. Ii. Mutter, Buhlmann u. a 23 I. Die Mechanik oder die Lehre von der Korper- BEWEGUNG. A. Die Mechanik der festen KOrper 27 B. Die Mechanik der flussigen Korper 28 C. Die Mechanik der luftf5rmigen Korper 30 II. Die Lehre von der Molecularbewegung oder die Physik im engeren Sinne. A. Die Akustik oder die Lehre vom Schalle 31 B. Die Optik oder die Lehre vom Licht 36 C. Die Lehre von der Warrae 41 III. Magnetismtjs und Electricitat 44 IV. Die Elektrischen Maschinen unter Berucksich- tigung ihrer Geschichtlichen Entwickelung. . 47 V. Grundzuge der Electrotechnik. 1. Chemische Zersetzung durch den Strom. Bezeich- nungen 62 2. Faraday's Gesetz 64 3. Das Silbervoltameter 67 4. Sekundiire Wirkung der Electrolyse 69 5. Die galvanische Polarisation 72 6. Theoretische Berechnung der electromotorischen Kraft 74 7. Polarisation 77 V I Inhalt. t»AGfi VI. Kosmische Phtsik , 78 A. Astrononiie 79 B. Meteorologie 85 MlNERALOGIE 92 Geologie 96 Die altere Geologie 103 Vulkane, Erdbeben, etc. — Humboldt, t>om Rath 105 Biologie. — Glaus, Leunis, Sachs u. a. I. Zoologie 117 II. Physiologie des Menschen 141 III. Botanik 150 Fortpflanzung, Sexualorgane, Generationswechsel . . 155 Beschreibende Prosa. A. Das nacb-tliclie Thierleben ira Urwalde. — Humboldt 161 B. Briefe aus der Schweiz. — Goethe 169 Notes 183 Vocabulary 187 EINLEITUNG ZUR CHEMIE UND PHYSIK. Ein Blick auf unsere Umgebung zeigt uns eine Menge von Gegenstanden in unendlicher Verschiedenheit, die wir unter dem gemeinsamen Namen Korper zusammenfas- sen. Das, woraus diese Korper bestehen, nennen wir sMaterie, Substanz, Stoff. Wenn wir nun auch allgemein die Materie als die Gesammtheit alles sinnlich Wahrnehmbaren erklaren konnen, so verstehen wir streng genommen unter diesem Namen doch nur den Inbegriff aller den Korpern gemeinschaftlich zukommenden Eigen- 10 schaf ten. Materie ist eine Abstraction, f ur unsere Sinne gibt es nur Korper. Wir denken uns die Korper entstanden durch die An- einanderlagerung unendlich kleiner Massentheilchen, Mo- lekiile genannt, die sich, in gewissen Entfernungen von 15 einander, durch das Spiel bestandiger Anziehung und Ab- stoszung im Gleichgewicht erhalten. Zu einer solchen An- nalime der Discontinuitat der Materie sind wir durch eine Reihe bei alien Korpern wahrnehmbarer Erscheinungen berechtigt. Denn sie allein ermoglicht uns das Verstandnis 20 der alien Korpern gemeinsam zukommenden Eigenschaft der Porositat, eben so wie sie uns die Fahigkeit der Korper erklart, durch gewisse Einfliisse ihre raumliche Ausdeh- nung, ja sogar ihren Aggregatzustand zu verandern. Un- sere Reflexion geht iibrigens bei dieser Theilung der Materie 25 noch einen Schritt weiter. Durch gewisse Kriiftewirkun- gen konnen wir fast immer die Molekiile in noch kleinere 2 Einleitung zur Chemie und Physik. thiitige Massen iiberzugehen zwingen, und diese kleinsten activen Theilchen nennen wir A tome. In manchen Ausnahmsfiillen sind die Molekiile keiner weiteren Thei- lung fiihig, fiir diese fiillt der Begriff Atom und Molekiil zusammen. 5 Die Gesammtheit aller Korper, die ganze Korperwelt, nennt man Nat u r . Das Studium der Natur ist die Auf- gabe der Naturwissenschaften. Sie zerf alien zu- nachst in zwei Hauptabtheilungen. Ein Theil der Wissen- schaften stellt sich die Aufgabe, entweder die lebenden, 10 organisirten Korper zu studiren, an ihnen die Gesetze des Lebens zu untersuchen, ohne dabei solche Eigenschaften zu beriicksichtigen, die den lebenden Korpern als Stoff schon an und fiir sich zukommen, oder die leblosen nur mit Kiicksicht auf ihr Vorkommen in der Natur, ibre iius- 15 seren Eigenschaften zu betrachten, ohne jene Verande- rungen zu beachten, welche sie durch den Einfluss ausse- rer Krafte erleiden. Ein anderer Theil dieser Wissenschaf ten nimmt die leb- losen, nicht organisirten Korper zum Gegenstand seiner 20 Forschungen und betrachtet sowohl ihre ausseren Eigen- schaften als die Veranderungen, die sie durch von Aussen auf sie einwirkende Krafte erleiden* konnen. Er zieht die lebenden Korper nur in so fern in sein Bereich, als sie ihm einen Gegenstand zum Studium der ihnen schon als Stoff 25 an und fiir sich zukommenden Eigenschaften darbieten. Die erste Klasse dieser Wissenschaften begreift man mi- ter dem Namen der beschreibenden Naturwis- senschaften, Na turgeschich te ; wahrend man die letzteren als physikalische Wissenschaften 30 oder Naturlehre bezeichnet. Die physikalischen Wissenschaften zerfallen in zwei Doctrinen: die Physik und die Chemie. Die Physik stellt sich das Studium derjenigen Gesetze der Er- scheinungen zur Aufgabe, die durch die Einwirkungen 35 Einleitung zur Chemie und Physik. 3 ausserer Kriifte hervorgebracht werden, ohne dass dabei die Korper eine stoffliche Veranderung erleiden; die Che- mie dagegen untersucht die Gesetze der Erscheinungen, mit welchen eine stoffliche Veranderung der Korper ver- 5 bunden ist. Stofflich sind die Korper nicht verandert, wenn die bei ihnen eintretenden Erscheinungen keine Veranderungen der Molekule zur Folge haben, wenn weder die Zahl der Atome aus denen sie zusammengesetzt sind, noch deren iogegenseitiger Abstand verandert wurde, auch die Art ihrer Gruppirung und ihre Natur dieselbe blieb. Stofflich, in seiner inneren Constitution modificirt ist ein Korper dann, wenn seine Molekule eine andere Natur angenommen, seine Atome in der Zahl, dem Abstand und der Gruppirung eine isUmanderung erlitten haben. Alle jene Erscheinungen, bei welchen das Molekiil unberiihrt oder unveriindert bleibt, gehoren in das Gebiet der Physik, alle jene dage- gen, in welchen das Molekiil in sich eine gewisse Verande- rung erfahrt, gehoren in das der Chemie. Ein Beispiel aomoge diese beiden Reihen von Erscheinungen erlautern. Weiches Eisen wird durch die Wirkung des electrischen Stromes zum Magnet. Unterbricht man den Strom, so verliert es unter Wiederannahme aller seiner friiheren Eigenschaften seinen Magnetismus vollstandig, seine Mole- 25 kiile haben keiue Umanderung erlitten. Die dem Eisen f iir einige Zeit mitgetheilte Eigenschaft des magnetisch Seins hat auf seine innere Beschaffenheit, seinen Stoff, keine Wirkung gehabt. Die Erscheinung gehort in das Gebiet der Physik. Erhitzt man dagegen ein Stiick 30 Phosphor unter Luf tabschluss hinreichend lange bis auf eine Temperatur von 240°, so wird der vorher gelblich weisse, durchscheinende, sehr entziindliche und in gewis- sen Losungsmitteln auflosliche Korper roth, undurch- sichtig, schwer entziindlich und in denselben Losungsmit- 35 teln schwer loslich. Er behalt diese Eigenschaften auch 4 Chemie. nach dem Erkalten. Die hier bei dem Phosphor durch die "Warme hervorgebrachte Veriinderung hiingt mit seiner inneren Natur, mit seinem Stoff, zusammen. Es ist erne Erscheinung aus dem Gebiete der Chemie. CHEMIE. Der als Chemie bezeiclmete Theil der Naturwissen- 5 schaft hat zur Aufgabe die Erkenntnis and Deutung der- jenigen Eigenschaften der Korper, welche die letzteren zeigen, indem sie dabei zu anderen werden, eine Anderung der Zusammensetzung erfahren. Man kann die Chemie definiren als die Lehre von der Zusammensetzung der Kor- 10 per; und als Ziel der Chemie darf man jetzt geradezu die Erkenntnis betrachten, wie die Ungleichartigkeit auf Verschiedenheit der Zusammensetzung beruht und welche Abanderung der Zusammensetzung bei dem Ubergange eines Korpers in einen andern stattfindet. (H. Kopp's i 5 Definition.) Die Unterscheidung der organischen und anorganischen Chemie beruht auf der irrigen Ansicht, dass die dem Pflan- zen- und Thierreiche eigentiimlichen Substanzen eine an- dere Zusammensetzung besitzen als die Minerals toffe. Wir 20 wissen jetzt, dass die Eigentumlichkeiten der organischen Verbindungen nur durch die Natur ihres wesentlichsten Bestandtheiles, des Kohlenstoffs, bedingt werden und unter organischer Chemie versteht man daher einfach die Chemie der Kohlenstoffverbindungen, welche ihrer Wichtigkeit 25 wegen aus der allgemeinen Chemie als besondere Disciplin ausgeschieden ist. Die Korper, aus welchen auf irgend eine Art wenigstens zwei materiell verschiedene Stofife er- halten werden konnen, heissen zusammengesetzte Korper, chemische Verbindungen. Der Theil der Chemie, der sich 30 besonders mit der Zersetzung von Verbindungen abgibt, ist die analytische Chemie. Die chemische Analyse zer- Chemie. 5 fallt in zwei Abtheilungen, eine qualitative und eine quantitative. Die qualitative Analyse beantwortet die Frage: welche Bestandtheile enthalt der zu untersu- chende Stoff? die quantitative: in welcher Menge sind sdiese Bestandtheile vorhanden? Die qualitative Unter- suchung geht natiirlich der quantitativen voran. Urn die Gegenwart eines Korpers zu entdecken, sucht man ihn entweder im freien Zustande aus seiner Verbindung mit den ubrigen Bestandtheilen abzuscheiden, oder ihn mit 10 anderen Korpern zu verbinden mit welchen er charakte- ristische, leicht wahrnehmbare Verbindungen eingeht. Die Korper, wodurch man die Gegenwart anderer entdeckt, nennt man Keagentien und die Erscheinung, wodurch sich dies zu erkennen giebt, eine K e a k t i o n . Ein Ke- isagens ist charakteristisch, wenn die Erscheinung, welche es mit einem Korper hervorbringt, nur bei diesem ein- tritt, empfindlich, wenn es selbst kleine Mengen eines Stof- f es anzeigt. Der Niederschlag ist eine in dem ange- wandten Losungsmittel (Wasser oder Siiure) unauflosliche 20 oder wenigstens sehr schwer auflosliche Verbindung, wel- che sich oft augenblicklich, oft erst nach einiger Zeit aus- scheidet und zu Boden sinkt. Er ist entweder pulverig oder krystallinisch oder flockig, gallertartig, kiisig opa- lisirend u. s. w. Zu den Vorarbeiten bei der quantitativen 25 Analyse gehoren das Auslesen, Pulvern, Schliimmen und Trocknen der Substanzen. Die wichtigsten analytischen Operationen sind Auflosen, Aufschliesen, Digeriren, Ab- dampfen, Kochen, Fallen, Neutralisiren, Filtriren, Abgies- sen, Auswaschen, Destilliren u. s. w. 30 Die quantitative Analyse kann auf zwei Wegen unter- nommen werden : 1. durch die Gewichtsanalyse, in welcher das Element aus der gegebenen Verbindung entweder als solches oder in Gestalt irgend einer Verbindung erhalten und gewogen wird; 2. durch die volumetrische Analyse 35 (Titriranalyse). Hierbei ist die quantitative Bestimmung 6 Chemie. auf das Ausmessen der Menge (Volumen) der Losung ge- griindet, deren Starke bekannt ist, und die man zur Voll- bringung der bestimmten chemischen Reaktionen ge- braucht. Die anwendbarsten Reaktionen lassen sich auf folgende Weise gruppiren : 1) Durch Sattigen der Basen 5 mit Siiuren und umgekehrt, kann man die Menge beider bestimmen. 2) Die Oxydations- und Reduktionsmethode. 3) Die Fallungsmethode ist auf die Bildung einer unlos- lichen Verbindung aus zwei loslichen gegriindet (Nieder- schliige). 10 Diejenigen Korper, welche aus solchen Zersetzungen her- vorgehen, und auf keine Art in materiell verschiedene zer- legt werden konnen, heissen einfache Korper, Elemente. Die Zahl dieser iindert sich je nach dem Stande der Wis- senschaft und betriigt jetzt ungefahr 70. Unter ihnen 15 befinden sich sehr bekannte Korper wie Schwefel, Eisen, Kupfer, Blei u. s. w., aber die groszere Menge ist dem Nichtchemiker nicht einmal dem Namen nach bekannt. In Riicksicht auf die wirklich zahllose Menge von Korpern, welche die Natur bietet, oder welche wir durch die chemi- 20 sche Kunst darstellen konnen, erscheint die Zahl der Ele- mente nicht sehr grosz. Die Eintheilung derselben in Me- talle und Nichtmetalle ist allgemein iiblich und gewahrt manchen Nutzen, aber streng wissenschaftlich begriinden lasst sie sich nicht. Was nun diese Elemente veranlasst 25 sich zu verbinden, ist die chemische Verwandtschaft, oder besser, die chemische Anziehungskraft. Unter M o 1 e k ii 1 versteht man die geringste Menge eines Korpers, welche im freien Zustande fiir sich bestehen kann. Nach Avogadro's Gesetz enthalten gleiche Volu- 30 mina verschiedener Gase bei gleichem Druck und gleicher Temperatur eine gleiche Anzahl von Molekulen. Die Dichte der Korper in Gasform bildet daher eine sichere Grundlage zur Feststellung des Molekulargewichts dersel- ben. Es besteht kein Zweifel uber die relativen, auf Was- 35 Chemie. t serstoff == 2 bezogenen, Molekulargewichte aller in Gasform darstellbaren Korper. Als Atom bezeichnet man die kleinsten Mengen der Elemente, welche in einem Molekiil ihrer Verbindungen 5 vorkommen. Zur Bestimmung der Atomgewichte der Elemente ermittelt man die geringsten Mengen derselben, welche in einem Molekiil ihrer gasformigen Verbindungen enthalten sind. Diese Verhiiltniszahlen der Atomgewichte werden auf Wasserstoff = 1 bezogen, da dieser Korper das lokleinste Atomgewicht besitzt. Unter Werthigkeit oder Valenz der Elemente versteht man das Vermogen je eines Atoms derselben, eine gewisse Anzahl einwerthiger Atome zu binden oder in Verbindungen zu vertreten. Einwerthig nennt man die Elemente, von welchen ein 15 Atom niemals mehr als ein anderes Atom bindet oder vertritt, z. B. Wasserstoff, Chlor, Brom, Jod u. s. w.; zwei- werthig diejenigen, von denen ein Atom 2 einwerthige Atome bindet oder vertritt, z. B. Sauerstoff, Schwefel u.s. w. So sind Stickstoff, Phosphor, Arsen, dreiwerthig; 2oKohlenstoff, Silicium, Zinn, vierwerthig. Gesattigte Verbindungen sind solche, in denen die Valenzen der einzelnen Atome in ihrer Verbindung mit einander vollig ausgeglichen sind; ungesattigte, solche, in denen dies nicht der Fall ist. 25 Die Anordnung der Elemente in den Verbindungen wer- den durch die chemischen Form ein ausgedriickt, welche eine hochst bequeme und verstandliche Zeichen- sprache bilden. Nach dem chemischen Charakter der Ver- bindungen nennt man sie Siiuren, Basen, Salze oder indif- 3 oferente. Siiuren sind wasserstoffhaltige Verbindungen, welche in Beriihrung mit einem Metall oder dem Oxyd (Verbindung mit Sauerstoff) oder Hydroxyd (Verbindung mit Sauerstoff und Wasserstoff) eines Metalls Wasserstoff gegen Metall austauschen. Die Losungen der Siiuren 35 schmecken sauer und rothen blaue Lackmusfarbe. In der 8 Chemie. Benentmng wird die Endung satire an den Namen des Metalls oder Metalloides angehantft, wie Schwefelsiiure b 1 "''''^' Chlorsaure u. s. w. Die meisten Sanren sind Sauerstoft'- siiuren. Die Verbindungen der sogenannteii Haloide, nam- lich: Chlor, Brom, Jod und Fluor, mit Wasserstoff heissen 5 W a s s e r s t o f f s a u r e 11. Sie werden benannt, indem man W a s s e r s t o f f s a u r e dem Namen des Haloides anhiingt, z. B. Chlorwasserstoffsaure n. s. w. Korper, die sich mit Sauren verbinden konnen, heissen Basen und die Resul- tate ihrer Verbindung heissen Salze. Basen fiirben 10 rothes Lackmuspapier wieder blau. Indifferente Verbin- dungen sind solche, welche iiberhaupt keine deutlich aus- gesprochene Neigung haben, sich mit anderen zu verei- nigen. Die Zersetzung oder Analyse der Verbindungen kann auf 15 die vielfachste Weise geschehen: durch hohe Temperatur, durch Elektricitat, durch Substitution, durch das Licht, vorziiglich das Sonnenlicht, durch Flachenwirkungen (Ab- sorption), durch Gahrung und Faulnis, durch die blosze Gegenwart von anderen Korpern. 20 DIE EINZELNEN ELEMENTE UND IHRE HAUPT- VERBINDUNGEN. Obgleich sich die Eintheilung in Nichtmetalle und Me- talle nicht streug wissenschaftlich durchfiihren lasst, ist sie doch eine bequeme und ubliche. Das hauptsachlichste Moment in der Betrachtung, ob ein Element zu den Me- talloiden oder zu den Metallen gehore, ist dies, ob ihre 25 Oxyde unter Aufnahme der Elemente des Wassers vor- wiegend Produkte von saurem Charakter oder solche von basischem Charakter bilden. Im ersteren Falle sind sie Metalloid e, im zweiten Metalle. Alle anderen Kennzei- chen als: Verschiedenheit irn Aggregatzustand, sogenann- 30 Chemie. 9 ter Metallglanz, Leitungsvermogen fur Warme und Elek- tricitat, sind nicht zutreffend. , Metalloide oder Nichtmetalle. Wasserstof f . — Dieser findet sich im freien Zustando in der Photosphare der Sonne, auf der Erde nur sparlich in 5 vulkanischen Exhalationen. In grosster Menge ist er im Wasser enthalten, ansserdem aber noch ein wesentlicher Be- standtheil der meisten Thier- und Pflanzenstoffe. Er wird gewonnen durch Zersetzung des Wassers 1) mittelst der Elektricitat (Elektrolyse), 2) mittelst Kalium- und Natrium- io metall bei gewohnlicher Temperatur, 3) mittelst Eisen bei Rothgliihhitze. In den Sauren, ahnlich wie im Wasser, lasst sich Wasersstoff durch gewisse Metalle ersetzen. Dies ist die Methode znr Erlangnng von grosseren Mengen. Zink oder Eisen z. B., bei gewohnlicher Temperatur mit Schwefel- i 5 saure oder Chlorwasserstoffsaure behandelt, liefern Wasser- stoff. Bis vor knrzem wurde er als ein permanentes Gas betrachtet, das sich durch keinen Druck und keine Tem- peratnrverandernng zn einer Fliissigkeit condensiren liess. Er ist das leichteste aller Gase und dient bei der Angabe 20 der Gasvolumgewichte als Einheit. Er ist farb-, geruch- und geschmacklos und sehr brennbar., obgleich er die Yer- brennung nicht unterhalt. Ein Gemenge von Wasserstoff und Luft verbrennt mit lebhafter Explosion, die am stiirk- sten ist, wenn 2 Vol. desselben mit 5 Vol. Luft gemischt 25 sind. Ein Gemenge von 1 Vol. Sauerstoff und 2 Vol. Was- serstoff explodirt mit noch groszerer Heftigkeit und heisst Knallgas. Wegen der groszen Hitze der Flamme des Was- serstoffgases wird es im Knallgasgeblase und im Drnm- mond'schen Kalklichte angewendet. Der Wasserstoff war 3 obereits im 16. Jahrhundert unter dem Namen "brennbare Lnft " bekannt. Seine Haupteigenschaften wurden aber durch Cavendish 1766 bekannt gemacht. 10 Chemie. San erst off. — Dieser wurde 1774 von Priestley und 1775 von Scheele unabhiingig von ihm entdeckt. Lavoi- sier machte die wichtige Entdeckung, dass es der Sauer- stoff ist, welcher in der atmosphiirischen Luft die Verbren- nnng der Korper unterhiilt. Von dieser Entdeckung da- 5 tirt sich das neueste Zeitalter der Chemie. Der Sauerstoff ist in der Natur sehr verbreitet. Ungefahr ein Drittel des >Gewichtes unseres Planeten besteht aus demselben. Alle Gebirgsarten sind Sauerstoffverbindungen, deren fast halbe Gewichtsmenge er ausmacht. Im Wasser und in den mei- io sten Thier- und Pflanzenstoffen findet er sich mit Wasser- stoff vereinigt vor. 23 Gewichtsprozente der Luft sind Sauerstoff. Er kann wie Wasserstoff durch Elektrolyse des Wassers erhalten werden, ferner durch Erhitzen von Me- talloxyden und aus der Luft durch eine Methode, welche 15 auf der verschiedenen Loslichkeit desselben und des Stick- stoffes im Wasser beruht. Der Sauerstoff ist bei gewohn- licher Temperatur und Drucke gasformig, geschmack-, farb- und geruchlos und 16 mal schwerer als ein gleiches Volum Wasserstoff. Er ist der Trager der Verbrennung. 20 Bringt man ein noch eben glimmendes Holzspahnchen oder eine Kerze in eine Sauerstoffatmosphare, so entziin- den sie sich von neuem und verbrennen unter lebhafter Feuererscheinung. Kohle, Phosphor, Schwefel, selbst Ei- sen verbrennen darin mit lebhaftem Glanze. Von den 25 Metallen aussern Caesium, Eubidium, Kalium, Natrium und Lithium die groszte Verwandtschaft zu ihm. Es ist das einzige Gas, das die Respiration unterhalt. Die Verbren- nung ist die Verbindung eines Korpers mit Sauerstoff. Das Verbrennungsprodukt ist immer eine Verbindung des 30 Sauerstoffs mit dem verbrannten Korper. Die gewohn- lichen Brennmaterialien, Kohlen, Wachs, 01, Eett, Holz u. s. w. bestehen im Allgemeinen aus Kohlenstoff und Was- serstoff und liefern als Verbrennungsprodukte Kohlen- saureanhydrid und Wasser. Damit ein Korper sich mit 35 Chemie. 11 Sauerstoff verbinde, muss er erst auf eine bestimmte Tem- peratnr gebracht werden. In der Verbindung findet im- mer eine Licht- und Warmeentwickelnng statt. Feste Korper ergliihen dabei, gasformige verbrennen mit einer 5 Flamme. Der Prozess der Vereinignng eines Korpers mit Sauer- stoff heisst Oxydation, das Produkt derselben im All- gemeinen x y d . Der in unsern Lungen vorgehende Eespirationsprozess ist ebenfalls Oxydation. Die eingeath- iomete Lnft verwandelt das venose Bint dnrch Abgabe des Sauerstoffs in arterielles: hierbei wird Kohlensaure abge- geben und ausgeathmet. Die bierdurch verursachte Tem- peraturerhohung ist zum groszen Theile die Quelle der thieriscben Warme. Mit dem Aufhoren des Athmens fallt isdiese weg, die Leicbe erkaltet. Die Pflanzen dagegen assimiliren aus ihrer Umgebung Kohlensiiure, verbraucben den Kohlenstoff fur ibren Or- ganismus und atbmen Sauerstoff aus. Das z o n ist eine eigentumliche allotropische Modification des Sauerstoffs. 20 Es ist ein permanentes, farbloses, cblorabnlich riechendes Gas. Es findet sich iiberall da, wo lebhafte Vegetation ist, also in Wiildern nnd auf Feldern. Es ist nach Gewit- tern reicblicb in der Luft vorhanden. In groszen Stadten dagegen, in Hausern und an Orten, wo viele Menscben und 25 Thiere zusammen sind, verschwindet es oder vermindert sich zum wenigsten. Es ist wahrscbeinlich das Desinfec- tionsmittel, dessen sich die Natur bedient, Faulnisgeruch und Miasmen zu zerstoren. W a s s e r ist die Vereinigung von 1 Vol. Sauerstoff und 30 2 Vol. Wassserstoff. Die Vereinignng kann durch die Flamme, den elektrischen Funken oder durch den Platin- schwamm vermittelt werden. Das Wasser ist bei gewohn- licher Temperatur fliissig. Es siedet bei 100°; bei Null erstarrt es zu Eis und ist fest; bei 4° ist es am dichtesten. 35 Das Eis ist krystallinisch. Das reine Wasser ist in dunnen 12 Chemie. Schichten farblos, in dicken Schichten blan; es ist geruch- und geschmacklos und ein sehr gutes Losungsmittel fur viele Substanzen. Das Wasser der Fliisse, Seen und Meere ist nicht rein und muss erst destillirt werden. Das Regen- und Schneewasser ist fast ganz rein. Das Flusswasser sus- 5 pendirt feinen Sand und enthalt Kohlensiiure, Calcium- carbonat, Calciumsulfat, Magnesiumsulfat, Natriumchlorid u. s. w. geldst, und bei Stadten oft organische Bestand- theile. Unser Trinkwasser ist meist Quell- und Brunnen- wasser mit einer betrachtlichen Menge Kohlensiiure, die 10 demselben einen erfrischenden Geschmack zutheilt. Es erhiilt Harte durch eine grossere Menge von Kalk- und Magnesiumsalzen. Salzsoolen werden durch das Zusam- mentreffen des Wassers in seinem Emporquellen mit salz- haltigen Erdschichten gebildet. Die Schwefelwasser ent 15 halten Schwefelwasserstoff, die Stahl wasser neben freier Kohlensiiure Eisencarbonat. Krystall wasser ist das che- misch gebundene, in Krystallen vorkommende Wasser. Stickstoff. Dieser macht nahe an 4/5 der atmospha- rischen Luft aus. Er findet sich in den natiirlich vorkom- 20 menden Salzen, im Ammoniak und ist ein wesentlicher Bestandtheil vieler im Pflanzen- und Thierorganismus vor- kommender Verbindungen. Er brennt weder selbst noch unterhalt er die Verbrennung. Pflanzen und Thiere kon- nen darin nicht fortbestehen. Sie sterben aus Mangel an 25 Sauerstoff, denn der Stickstoff selbst ist nicht giftig, wie schon der Umstand beweist, dass er in der Luft mit ein- geathmet wird. Die Luft verdankt die Unveranderlich- keit ihrer Zusammensetzung zum groszen Theil der Grosse ihrer Masse, welche Variationen wenig bemerkbar macht. 30 Auch riihrt dieselbe von der Einwirkumg der Pflanzen her. Vielleicht ist sie auch nur scheinbar und erkliirt sich in der kleinen Zahl von Jahren, die seit der Zeit verflossen sind, wo man die Zusammensetzung der Luft zu ermitteln im Stande war. 35 Chemie. 13 Das Ammoniak besteht aus einem Volum Stickstoff und drei Volumen Wasserstoff. Bei gewohnlichem Druck und bei gewohnlicher Temperatur ist es gasformig, bei gros- zer Kalte und einem Druck von 6,5 Atmospharen bei 10° 5 wird es fliissig und bei —80° fest. Es findet vielfache An- wendung in den chemischen Laboratorien, in der Medizin, in der Landwirthschaft und den Gewerben, namentlich fur die Zwecke der Farberei. Das Ammoniumchlorid ist der Salmiak des Handels. io Kohlenstoff . — Der Kohlenstoff kommt als Element sowie in Verbindungen in der Natur vor. Im reinsten Zustande bildet der elementare Kohlenstoff den als Edel- stein hochgeschatzten Diamant, sowie den Graphit. Er ist ein Bestandtheil des Anthracits, der Steinkohle, Braun- 15 kohle u. s. w. Mit Wasserstoff vereinigt bildet er das Me- than, Sumpf- oder Grubengas. Mit Wasserstoff verbun- den findet er sich als Kohlensauranhydrid in der Luft und im Wasser, besonders in vielen Mineralwassern. Die Koh- lensiiure bildet ferner mit Metallen verbunden haufig gauze 20 Gebirgsformationen, so das Calciumcarbonat, als Kreide, Marmor, Kalkstein u. s. w. Mit Barium verbunden bildet es den Witherit, mit Strontium den Strontianit, mit Mag- nesium den Magnesit. Spatheisenstein und Malachit sind Verbindungen des Eisens und Kupfers mit Kohlensaure. 25 Die Kohlenstoffverbindungen in Pflanzen- und Thierstof- fen gehoren der organischen Chemie an. Der Koh- lenstoff ist krystallinisch und amorph. Amorpher Koh- lenstoff wird schlechthin Kohle genannt. Die Krystalle sind dimorph. Der Diamant krystallisirt im regularen, 30 der Graphit im hexagonalen System. Bei gewohnlicher Temperatur sind alle drei Modificationen desselben unveranderlich. Bei Gegenwart von Sauerstoff ver- brennen sie in hoher Temperatur zu Kohlensaurean- hydrid. Er ist in alien Losungsmitteln, mit Ausnahme 35 des geschmolzenen Eisens, unloslich. Der Kohlen wasser- 14 Chemie. stoff ist der Hauptbestandtheil des Leuchtgases und des Petroleums. Die 4 besprochenen Elemente gehoren den 4 verschiede- nen Grnppen der Metalloide an: der Wasserstoff der ein- werthigen; der Sauerstoff der zweiwerthigen; der Stick- 5 stoff der dritten Grnppe, der drei- und fiinfwerthigen; der Kohlenstoff der letzten, der vierwerthigen. Die andern Glieder der Gruppen konnen nur kurz erwabnt werden. Chlor, Brom, Jod und Fluor, der ersten Gruppe angehorig, kommen fast nur in Verbindungen mit Metallen vor. Das 10 Chlor ist ein blass griin-gelbes Gas von erstickendem Ge- ruch. Es ist ein ausgezeicbnetes Bleicb- und Desinfec- tionsmittel. Die Chlorwasserstoffsaure ist ein farbloses, sauer und erstickend riechendes Gas. Das Brom ist eine tief braunrothe Fliissigkeit von einem sehr unangenehmen 15 Gerucbe. Das Jod ist ein fester Korper, der in graublauen rbombiscben Tafeln krystallisirt. Das Fluor im isolirten Zustande ist mit Sicberbeit noch nicbt bekannt. In der zweiwerthigen Gruppe ist neben dem Sauerstoffe der Schwefel ein wicbtiges und verbreitetes Element. Ei*2o kommt rein und krystallinisch und auch amorph vor und zwar in alien drei Naturreichen. Die Kiese, Blenden und Glanze sind Schwefelmetalle, welcbe natiirlicb vorkom- men. Der Schwefel wasserstoff kommt in vulkanischen Gegenden natiirlich vor. Der Schwefel ist Bestandtheil 2 5 mancher Pflanzen wie des Senfs, der Zwiebeln; auch der Thierorgane wie des Eiweisse.s, des Hams, der Haare, der Galle. Er findet eine sehr vielseitige Anwendung: zur Fabrikation der Schwefelsaure, des Schiesspulvers, der Schwefelbolzer, zur Darstellung des Schwefelkohlenstoffs, 30 zura Vulkanisiren des Kautschuks und der Guttapercha u. s. w. Der Schwefelwasserstoff ist eine schwacbe Saure, mit unangenehmem Geruche nach faulen Eiern. Die Sul- fide erkennt man daran, dass sie meist anf Zusatz von Chlorwasserstoffsaure Schwefelwasserstoff entwickeln. Die 35 Chemie. 15 durch Salzsaure unzerlegbaren Sulfide konnen durch Sal- petersaure oder Konigswasser oxydirt und der Schwefel dann als Schwefelsaure nachgewiesen werden. Die schweflige Saure bildet zwei Reihen von Salzen, die 5 S u 1 f i t e (die normalen Salze) und die sauren Salze. Die Schwefelsaure ist eine stark saure, olige Fliissigkeit, die sich durch ihre Verwandtschaft zum Wasser auszeichnet. Selen und Tellur sind die beiden anderen hierher geho- rigen Elemente. Beide koramen nicht haufig vor. io Phosphor . — Zur dritten Gruppe gehort zunachst der Phosphor. Er kommt nicht frei vor. Durch Verwitte- rung phosphorsiiurehaltiger Mineralien geht er in die Ackerkrume liber und findet von da seinen Weg in die Pflanzen, wo er sich hauptsachlich in den Samen nachwei- 15 sen liisst. Er erscheiut ferner in den Knochen, im Ge- hirn, der Nervensubstanz und im Eid otter. Er wird aus der Knochenasche dargestellt, in welcher er neben Cal- ciumcarbonat als Calciumphosphat enthalten ist. Derselbe ist gelblichweiss, durchsichtig und leicht brennbar. Seine 20 Verwandtschaft ist sehr grosz zum Schwefel, Chlor und Brom. Die Phosphorsaure ist eine syrupartige Masse, welche zu wasserhellen, harten, sproden, rhombischen Kry- stallen erstarrt. Sie ist feuerbestandig, deshalb treibt sie die sonst starkere Salpeter- oder Schwefelsaure in der Hitze 25 aus, da diese fliichtig sind. Arsen. — Das Arsen kommt gediegen und in Verbin- dungen vor, besonders mit Schwefel, Metallen und Schwe- felmetallen. Arsenikkies dient gewohnlich zur Darstel- lung des Elementes. Es tritt in zwei Modificationen auf, 3oeinerseits als geruch- und geschmackloser, stahlgrauer, sehr sproder Korper, der in Rhomboedern krystallisirt; andererseits als amorphe, schwarze, glasglanzende Masse. Es verfliichtigt sich ohne zu schmelzen und bildet einen farblosen Dampf. Durch verdiinnte Salpetersaure wird es 35 in arsenige Saure, durch concentrirte in Arsensaure ver- 16 Cheraie. wandelt. Streut man Arsenpulver auf gliihende Kohlen, so verbreitet sich ein charakteristischer Geruch nach Knob- lauch. Wie der Phosphor ist es ein heftiges Gift. S i 1 i c i u m . — Ausser dem Kohleustoff gehort zur vier- ten Gruppe Silicium. Das Silicium ist nachst dem Saner- 5 stoff das auf unserem Planeten verbreitetste Element. Als Siliciumdioxyd oder Kieselerde bildet es eine Reihe von mineralischen Substanzen, z. B. den Quarz, Sand, Berg- krystall, Feuerstein u. s. w. Mit Metallen, besonders Cal- cium, Magnesium und Aluminium, verbunden kommt es 10 in der Form von Silicaten in der groszten Menge der Ge- birgsarten vor. Im reinsten Zustand, durchsichtige hexa- gonale Prismen bildend, tritt das Siliciumdioxyd als Berg- krystall auf, der, je nach der Farbe, als Rauchtopas (braun bis schwarz) oder Amethyst (violett-roth) bezeichnet wird; 15 das amorphe heisst Opal. Gemenge von Quarz und Opal kommen als Chalcedon und Feuerstein vor. Die Kieselerde wird durch Flusssaure gelost. In der Hitze des Knallgasgebliises schmilzt es zu einem durch- sichtigen Glase. Das Kieselsaureanhydrid dient bei der 20 Herstellung des Glases, Porzellans, des hydraulischen Mor- tels u. s. w. Die Versteinerungen sind dadurch entstanden, dass die Kieselsaure an die Stelle der verschwindenden Substanzen getreten ist und genau die Form des normal lebenden Wesens angenommen hat. 35 Zinn. — Das Zinn kommt nie gediegen, sondern als Zinnstein in Cornwall vor, zuweilen als Zinnkies mit Sauer- stoff und Schwefel verbunden. Das Zinn ist von silber- weisser Farbe, weich und sehr hammerbar. Es hat eine krystallinische Structur, die beim Atzen seiner Oberflache 30 mit Salzsaure hervortritt. Das Zinn bildet zwei Verbindungen mit Chlor, Zinn- chloriir und Zinnchlorid. Das Zinnchloriir entsteht beim Auflosen von Zinn in concentrirter Salzsaure. Aus seiner Losung krystallisirt es mit 2 Mol. Krystallwasser in farb- 35 Chemie. 17 losen monoklinen Prismen. Es ist in Wasser leicht 16s- licli. Die Losung wirkt kraftig reducirend. Das Zinn- chlorid bildet sich, wenn iibererhitztes Zinn trocknes Chlor- gas geleitet wird. Es ist eine stark rauchende Fliissigkeit. 5 Manche von den Metalloiden, das Arsen, Antimon, Wis- muth nnd besonders das Zinn, stehen den Metallen sehr nahe. Das letztere wird gewohnlich darunter gerechnet. Die Metalle sind auf das verschiedenste eingetheilt wor- den; von Sell, wie die Nichtmetalle, nach ihrer Werthig- IO keit. Nach ihrer Hammerbarkeit und Sprodigkeit wurden sie in Metalle und Halbmetalle eingetheilt; nach dem Ver- halten im Feuer in edle und unedle. Zu den edlen zahlt man die, welche im Feuer ihren Glanz, uberhaupt die me- tallische Beschaffenheit, behalten, wie Gold, Silber, Platin; i 5 zu den unedlen die, welche im Feuer bei Zutritt der Luft dieselbe verlieren, sich verkalken, das heisst oxydirt wer- den, wie Blei, Zinn, Zink, Eisen. Je nachdem ihr speci- fisches Gewicht unter 5,0 oder dariiber liegt, hat man sie in leichte und schwere geschieden. Diese Grenze ist aber 20 eine ganz willkiirliche. Die wenigstens in Deutschland iiblichste Eintheilunggriindet sich vorzugsweise auf Eigen- schaften der basischen Oxyde der Metalle. Man unter- scheidet die folgenden vier Classen: 1. Alkalimetalle (Metalle der Alkalien) : Kalium, 25 Caesium, Rubidium, Natrium, Lithium. Die basischen Oxyde derselben sind weiss, sehr loslich in Wasser, reagiren stark alkalisch und sind die starksten Basen. Sie werden ge- meinschaftlich Alkalien genannt und haben die Na- men: Kali, Cassion, Rubidion, Natron, Lithion. 30 2. Erdalkalimetalle (Metalle der alkalischen Er- den): Barium, Strontium, Calcium, Magnesium. I h re ba- sischen Oxyde sind ebenfalls farblos, in Wasser loslich, aber weniger loslich als die Alkalien; reagiren alkalisch und sind starke Basen. Sie heissen gemeinschaftlich al- 35kalische Erden (Baryt, Strontian, Kalk, Magnesia). 18 Chemie. 3. Erdmetalle (Metalle der Erden) : Aluminium, Beryllium u. s. w. 4. Erzmetalle: Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Uran, Chrom, Zink, Cadmium, Kupfer, Blei, Zinn, Queck- silber, Silber, Gold, Platin uud noch viel melir. Viele bil- 5 den mebr als ein basiscbes Oxyd; die Oxyde sind hiinfig gefarbt, unloslich irn Wasser, reagiren nicbt alkaliscb. Sie werden Metalloxyde genannt. Eine verhaltnismassig nur geringe Anzahl der Metalle wird im metallischen Zustande benutzt wie Gold, Silber, 10 Kupfer, Eisen, Platin, Blei u. s. w. Bei vollkommen ebe- ner, reiner Oberflache besitzen die Metalle den bekannten starken Glanz (Metallglanz) und reflectiren das Licbt in hohem Grade, wie man es an polirtem Silber und Golde, an Stahlwaaren und am Quecksilber in unseren Glasspie- 15 geln, beobachten kann. Die Farbe der meisten Metalle ist, wenn dieselben durch Schmelzen oder Hiimmern in compacten Zustand versetzt sind, ein mehr oder weniger ins Graue sich ziehendes Weiss. Ihre Schmelzbarkeit ist selir verschieden. Quecksilber ist schon bei gewohnlicher 20 Temperatur fliissig. Einige konnen nur durch die stark- ste Hitze zum Schmelzen gebracht werden. Bei hinrei- chend hoher Temperatur lassen sich wahrscheinlich alle Metalle verdampfen, aber nur Quecksilber, Kalium, Na- trium, Cadmium, Zink und Arsen sind so fliichtig, dass sie 25 destillirt oder sublimirt werden konnen. Alle Metalle krystallisiren, aber es ist nicht immer leicht, sie in die Umstande zu bringen, in denen sie die regelmaszige Gestalt annehmen. Die nach dem Schmelzen erstarrten Metalle besitzen eine krystallinische Structur, welche bei einigen 30 auf dem Bruche ganz deutlich und ausgesprochen ist. Unter Harte versteht man ihre Widerstandsfiihigkeit gegen verletzende Einwirkungen, welche beim Schneiden, Feilen, Bohren, Drehen und Hobeln in Betracht kommt. Ihre Geschmeidigkeit und Sprodigkeit steht in innigem35 Chemie. 19 Zusammenhange mit der Harte and Krystallisirbarkeit. Die geschmeidigen Metalle sind hammerbar und ziehbar. Ihre Widerstandsfiihigkeit gegen zerreissende imd zerbre- chende KraVfte heisst ihre Festigkeit. Legirungen sind 5 Verbindungen der Metalle unter sich. Sie finden ausge- dehnte Anwendung in der Teclmik, z. B. fur Miinzen. Eine Legirung, deren einer Theil Quecksilber ist, heisst ein Amalgam. Messing und Bronze sind Legirungen. Die Alkalien zeigen starke Affinitiit fiir die iibrigen Ele- iomente, verbinden sich direct mit den Haloiden, sind leich- ter als Wasser und bei hoher Temperatur fliichtig. Das Kalium tritt sehr verbreitet auf in den Feld- spathen und andern Silicaten. Sylvin ist das naturlich vorkommende Kaliumchlorid. Das Kaliumhydrat ist eine 15 harte sprode Substanz. Die wassrige Losung heisst Kali- lauge. Die Pottasche ist kohlensaures Kali, durch Auslau- gen der Pflanzenaschen gewonnen. Der Salpeter ist das Kaliumnitrat, eine hochst wichtige Verbindung. Das Natrium ist dem Kalium sehr ahnlich. Beide kommen 2onicht frei vor, aber in haufigen Verbindungen. Das Na- triumchlorid bildet in Form von Steinsalz machtige Lager. Natriumhydrat ist unter dem Namen Atznatron bekannt. Die Soda ist kohlensaures Natron. Das Barium findet sich in der Natur als Carbonat im 25 Witherit, als Sulfat im Schwerspath vor. Von den Stron- tiummineralien sind das Sulfat, der Colestin, und das Car- bonat, der Strontianit, die wichtigsten. Das Magnesium besitzt den Glanz und die weisse Farbe des Silbers. Mit Kieselsiiure tritt es zu verschiedenen Mineralien zusam- 30 men, von denen der Talk und Meerschaum besonders her- vorzuheben sind. Schwefelsaure Magnesia ist das Bitter- salz der Medizin, das aus dem Dolomit gewonnen wird. Calcium ist sehr verbreitet. Carbonat ist es als Kreide, Marmor, Kalkspath; Sulfat als Gyps; als Phosphat ist es 35 der Han ptbestand theil der Knochen. Als Fluorid triigt es 20 Chemie. den Nanieu Flussspath. Gebrannter Kalk ensteht durch Gliihen des Calciumcarbonats. Giesst man Was- ser liber Kalk, so knistert er und zerfiillt unter bedeu ten- der Warmeentwickelung in Kalkhydrat, geloschten Kalk, dessen Losung in Wasser Kalkwasser heisst. Phosphor- 5 sanrer Kalk dient znr Darstellung des Phosphors mid als Diingermittel. Die Calciumsilicate sind Hauptbestand- theile des Glases. Das Glas ist eine durch Schmelzen er- haltene, amorphe Verbindung verschiedener Silicate, wel- che die Eigenschaft hat von Wasser und Sanren (mit 10 Ausnahme der Flusssaure) nicht angegriffen zu werden. Natrium- und Calciumsilicat liefern Fensterglas, Fla- schen und alle Apparate, welche keine grosze Hitze auszu- halten brauchen. Kalium- und Calciumsilicat liefern bohmisches Glas, welches schwer schmelzbar und vollig 15 klar ist. Blei- oder Flintglas besteht aus Doppelverbin- dungen von Kalium- und Bleisilicat. Das gewohnliche griine Glas ist ein unreines Gemisch von Silicaten des Calciums, Natriums, Aluminiums und Eisens. Das Alu- minium kommt nie gediegen vor, ist sehr hammerbar, due- 20 til und hellklingend. Der Saphir und der Rubin sind krystallisirte Thonerde. Mengt man in der Kalte gesat- tigte Losungen von Aluminiumsulfat und Kaliumsulfat, so erhiilt man Alaun, in der Technik so vielfach angewandt. Das Mangan ist grauweiss, sehr sprode und so hart, dass 25 es Glas ritzt. Aus feuchter Luft nimmt es schnell Sauer- stoff auf. Kohlensaures Mangan kommt als Manganspath in rosen- rothen Krystallen vor. Manganoxyd findet sich als Brau- nit, Mangandioxyd als Pyrolysit. 30 Das Eisen findet sich gediegen in Meteoreisen. Znr Ge- winnung des Eisens verwendet man hauptsachlich die Oxyde und Carbonate. Die Erze werden zuerst, urn "Was- ser, Kohlensanre u. s. w. zu entfernen, an der Luft gerostet; dann werden sie in Hochofen mit Hiilfe eines kriiftigen 35 Chemie. 21 Geblases von heisser Luft erhitzt. Tin ten im Of en sam- melt sich das geschmolzene Eisen und wird noch fliissig abgelassen. Das so erhaltene Eisen heisst Koh- oder Guss- eisen. 5 Das Roheisen enthiilt immer Kohlenstoff und ausserdem wecliselnde Mengen von Silicium, Schwefel u. s. w. Um es in Schmiedeeisen zu verwandeln muss die groszte Menge des Kohlenstoffs und der anderen Korper durch einen Oxydationsprocess (Frischprocess) daraus entfernt werden. 10 Nickel kommt gediegen immer im Meteoreisen vor. Es ist sehr hart, politurfahig, sehr ductil, hammerbar und schmiedbar. Zu seiner Darstellung braucht man das Kup- fernickel. Es dient zu vielen technischen Zwecken, so zur Herstellung des Neusilbers. Das Chromoxyd mit Ferro- 15 oxyd bildefc den Chromeisenstein. Das Zink ist wenig biegsam, aber sehr hammerbar und hat eine graublaue Farbe. Die Zinkblende ist ein Zinksulfid. Das Cadmium findet sich in der Natur mit Schwefel verbunden als Green- ockit und ist ausserdem ein steter Begleiter des Zinks. 20 Zur Darstellung des Quecksilbers verwendet man seine am haufigsten vorkommende Schwefelverbindung, den Zin- nober. Die hauptsachlichsten Bergwerke finden sich in Spanien und Illyrien. Reines Quecksilber haftet nicht an Glas- oder Porzellangefiissen, sondern es muss mit Blei 25 oder andern Metallen legirt sein. Die loslichen Verbin- dungen des Metalls haben eine hochst giftige Eiuwirkung auf den thierischen Organismus. Das Sublimat (Queck- silberchlorid) ist ein heftiges Gift. Das Quecksilberchlo- riir ist ein sehr kraftiges Arzneimittel. 30 Das Kupfer findet sich in der Natur ziemlich haufig, ge- diegen und in Gestalt verschiedener Erze, z. B. in Kupfer- glanz, Kupferkies, Malachit, Rothkupfererz. Chemisch rein erhiilt man es durch Reduktion seines Oxyds mit Was- serstoff. Es ist gelblich roth, krystallisirt im reguliiren 35 Systeme, ist hart und zah. Mit Kohlensiiure, Luft und 22 Chemie. Wasser in Beriihrung lauft d.is Knpfer blaugriin an und bildet den sogenannten G r u n s p a n . Der Malachit ist ein Kupfercarbonat, welcher zur Darstellung des Erzes vortheilhaft gebraucht wird. Das Blei tritt gewohnlich mit Schwefel vereinigt als Bleiglanz auf, von dem es fast 5 allein gewonnen wird. In Bozug auf seine Ductilitiit nimmt es den achten Rang ein; seine Ziihigkeit ist sehr gering. Das Gold findet sich gediegen, bald in reguliiren Kry- stallen, bald in isolirten Klumpen. Manchmal ist es rein. 10 Fast alle Eisenkiese, Kupfer- und Bleierze enthalten das- selbe in geringer Quantitiit. Der Sand vieler Fliisse fiihrt sogar Gold mit sich. Konigswasser lost das Metall sehr leicht in der Hitze. In Salzsaure, Schwefelsaure und Sal- petersiiure ist es ganz unloslich. Zu den zartesten Blatt- 15 chen ausgeschlageu liefert es das Blattgold. Es ist so duc- til, dass man einen Golddraht von 2200 Metern angefertigt hat, der nur 1 Gramm wog. In der Technik wird das Gold nie rein angewandt, da es zu weich ist. Es bildet mit den meisten Metallen Legirungen, am haufigsten mit 20 Silber. Das Silber kommt gediegen vor, wie das Gold. Zu den wichtigsten Silbererzen gehort das Schwefelsilber, das als Silberglanz vorkommt. Als Chlorid bildet es das Hornsilber. Schwefelsaure greift das Silber nur an, wenn sie concentrirt und kochend ist. Salpetersaure lost das 25 Silber schon in der Kalte. Viele Metalle, z. B. Knpfer, Eisen und Zink schlagen das Silber aus seinen Losungen metallisch nieder. DasPlatin findet sich in Nord- und Siid-Amerika und ganz besonders im Uralgebirge. Es oxydirt sich bei keiner Tern- 30 peratur und ist in keiner einfachen Siiure loslich. Es dient zu chemischen und anderen Apparaten, welche gros- zer Hitze ausgesetzt sind, indem es selbst sehr schwer schmilzt. Physik. 23 PHYSIK. Die Aufgabe der Physik ist die Erforschung der Zu- standanderuugen der Korper. Nach den Annahmen der neueren Physik sind alle physikalischen Erscheinungen entweder Bewegungeu ganzer Korper oder Bewegungen 5 der kleinsten Korpertheilchen. Folglich theilt man die Physik in die Lehre von der Korperbewegung oder die Mechanik und in die Lehre von der Molekularbewegung oder die engere Physik. Allgemeine Begriffe . — Unter Kraft verstehen iowir die Fiihigkeit eines Korpers, auf einen andern veriin- dernd einzuwirken. Nach der Dauer der Einwirkung theilt man die Krafte in momentane und continuirliche : nach der Art und dem Erfolge der Einwirkung in mecha- nische, physikalische und chemische Krafte. Jede Zug- 15 und Druckkraft liisst sich mit einem bestimmten Gewichte vergleichen, also durch dasselbe darstellen und messen. Wenn man die Kraft als Ursache der Bewegung fasst, und wenn die Bewegung demnach die Wirkung der Kraft ist, so ist hiermit schon ausgesprochen, dass die Grosse der Kraft 20 der Grosse der von ihr erzeugten Bewegung entspricht. Auch konnen die Krafte durch die von ihnen erzeugten Geschwindigkeiteti oder durch die Accelerationen gemessen und dargestellt werden. In den meisten Eallen, besonders im gewohnlichen Leben, besteht die Leistung einer Kraft 25 im Vollbringen einer Arbeit. Eine Arbeit besteht darin, dass ein gewisser Widerstand, ein Druck oder Zng, eine Ge- genkraft tiberwunden werde. Die Arbeit einer Kraft ist gleich dem Producte der Kraft mit ihrem Wege, Unter der lebendigen Kraft einer bewegten Masse versteht man die 30 Leistungsfahigkeit, welche die bewegte Masse durch ihre 24 Physik. Bewegung enthiilt. Die in einer bewegten Masse enthal- tene lebendige Kraft ist gleich dem halben Producte der Masse mit dem Quadrate der Geschwindigkeit. Wenn ein bewegtes Masseusystem solche Veriinderungen erfahren hat, durch welche weder ein Uberschuss gewonnener noch 5 ein Uberschuss verzehrter Arbeit entsteht, so ist die Summe der lebendigen Kriifte des ganzen Systems dieselbe geblie- ben, oder sie ist eine constante Grosse. Man nennt diese Wahrheit den Satz von der Erhaltung der lebendigen Kraft. Das Princip von der Erhaltung der Kraft hat 10 Helmholtz im Jahre 1847 zuerst so ausgesprochen: Die Summe der lebendigen Kriifte und der Spannkriifte ist constant, Diejenige Warme- menge, die man einem Korper von dem absoluten Null- punkte an zufiihren miisste, um ihm seinen jetzigen Zu- *5 stand zu verleihen, nennen Thomson und Clausius die E n e r g i e des Korpers. Sie besteht aus der thatkraf tigen Energie oder wirklichen Arbeit und aus der moglichen Energie oder dem Arbeitsvorrath. In Bezug auf das Welt- all hat Clausius die folgende, einfachste Form des Princips2o gegeben : Die Energie des Wei tails ist con- stant. Allgemeine Eigenschaften . — Die Ausdehnung ist die Eigenschaft, dass jeder Korper einen Raum ein- nimmt. Die Grosse des eingenommenen Raumes nennt 2 5 man das Volumen des Korpers. Die Art der Begrenzung eines stofferfiillten Raumes bildet die Gestalt eines Kor- pers. Die Undurchdriuglichkeit ist die Eigenschaft, dass ein Korper sich mit einem andern nicht gleichzeitig in demselben Raume befinden kann. Theilbar ist der Kor- 30 per, indern er sich durch mechanische Verrichtungen, wie Schlagen, Stossen u. s. w. in kleinere Korper zerlegen lasst. Die Porositat ist die Eigenschaft, dass die Korper Liicken haben, welche mit anderem als dem Korperstoffe, gewohnlich mit Luf t oder Wasser erf iillt sind. Diese 35 Physik. 25 Liicken heissen Poren. Die Tragheit ist die Eigenschaft, class ein Korper seinen Zustand nicht verandern kann. Ist er in Ruhe, so bleibt er in Ruhe, bis eine Kraft auf ihn ein- wirkt. Ist er in Bewegung, so kann an dieser Bewegung > nur durch eine Kraft etwas geiindert werden. Der Korper muss, wenn keine Kraft auf ihn einwirkt, mit unverander- ter Geschwindigkeit in gerader Linie ins Unendliche gehen. Man nennt diese zwei Gesetze zusammen das Gesetz der Tragheit. Der Korper ist ausdehnbar, insofern er sein IO Volumen vergrossern kann, compressibel, insofern es sich verkleinern lasst. Allgemeine Krafte. — Dies sind solche Krilfte, welche entweder in alien Korpern enthalten sind oder doch in alien Korpern hervorgerufen werden konnen. Zu den 15 ersteren gehoren die Anziehung und die Warme, zu den letzteren das Licht, die Electricitat und der Magnetismus. Den Schall nennt man gewohnlich nicht eine Kraft, son- dern eine Bewegungserscheinung. Unter Anziehung ver- steht man die Fiihigkeit der Korper, sich einander zu nii- 20 hern. Sie hat nach der verschiedenen Grosse und Beschaf- fenheit der Masse n, durch und auf welche sie wirkt, eine verschiedene Art des Auftretens und darnach auch ver- schiedene Namen. Die Molecularanziehung ist die An- ziehung zwischen den Atomen eines Moleciils oder die der 25 Molecule gegeneinander. Derselben entgegen wirkt die Molecularabstossung. Die erste Kraft verhindert das Zerstreuen der Molecule, das Auseinandergehen der- selben ins Unendliche; die letztere das Zusammenfliessen derselben. Beide Krafte werden Molecularkrafte genannt. 30 Man unterscheidet drei Aggregatzustiinde, den festen, den fliissigen und den gasformigen Zustand. Die chemische Yerwandtschaft ist die Anziehung der einander sehr nahe gebrachten Atome Yerschiedener Kor- per, wodurch dieselben einen neuen Korper mit neu^n 35 Eigenschaften bilden. 26 Physik. Die Cohasion ist die Kraft, mit welcher die Theilchen eines und desselben Korpers zusammenhaften. Sie ist am grossten bei den festen Korpern, nahezu gleich Null bei den fliissigen und gar nicht vorhanden bei den lu ft fj6r mi- gen Korpern. Sie wird vergrossert durch alle Mittel, 5 welclie die Dichtigkeit eines Korpers erhohen. Korper konnen ziihe, dehnbar, hammerbar, geschmeidig, hart, weich, sprode und elastisch sein. Die Elasticitat ist die Eigenschaft, dass ein Korper durch. erne iiussere Kraft seine Gestalt venindern kann, ohne den Zusammenhang zu 10 verlieren, und dass er beim Aufhoren der Kraft wieder in seine friihere Gestalt zuriickkehrt. Genaue Untersuchun- gen haben gezeigt, dass alle Korper elastisch sind ; nur be- sitzen die fliissigen und luftformigen Korper diese Eigen- schaft nicht alien Kraften gegeniiber. Fiir den Zug und 15 den Drnck gilt dieses Gesetz: Die Verlangerung oder Ver- kiirzung steht, innerhalb der Elasticitatsgrenze, im geraden Verhaltnisse zu der Belastung und der Liinge des Korpers und im umgekehrten Verhaltnisse zum Querdurchschnitte desselben. 20 Die Adhasion ist die Kraft, mit welcher die einander sehr nahe gebrachten Theilchen verschiedener Korper an- einander haften. Sie muss um so grosser sein, je grosser die Zahl der sich beriihrenden Theilchen ist, je grosser also die sich beriihrenden Fliichen sind, und dann je we- 25 niger Zwischenraume zwischen den beiden Fliichen bleiben, d. h., je glatter dieselben sind. Schabt man zwei Bleistiicke vollkommen eben und presst sie sofort zusammen, so hal- ten sie so fest, als wenn sie urspriinglich ein Stuck gebil- det hiitten. Die Adhasion ist also zur Cohasion geworden. 30 Die Schwere ist die Kraft, mit welcher die Erde alle zu derselben gehorigen Korper anzieht. Sie hat ihren Sitz nicht in irgend einem bestimmten Punkte, sondern in jedem Atom der ganzen Erde. Die Wirkung der Schwer- kraft besteht darin, dass ein nicht unterstiitzter Korper 35 Physik. 27 sich nach dem Mittelpunkte der Erde hinbewegt, dahin fiillt. Die Richtung des Sinkens heisst das Loth. Die Schwerkraft der Erde wirkt nach dem Gravitationsgesetz, welches von Newton entdeckt wurde: Die Anziehung 5 zweier Korper steht im geraden Verhiiltnisse zu ihren Mas- sen und im umgekehrten zu dem Quadrate ihrer Entfer- nung. I. DIE MECHANIK ODER DIE LEHRE VON DER KORPER BEWEGUNG. A. Die Mechanik der festen Korper. Die Statik ist die Lehre vora Gleichgewicht. Krafte sind im Gleichgewichte, wenn sie keine Veriinderung an 10 dem Korper hervorbringen, auf welchen sie wirken. Die Widerstiinde oder Lasten, welche an einer Maschine iiber- wunden werden sollen, kann man in active und passive theilen. Die activen Widerstiinde sind eigentliche Krafte, welche der wirkenden Kraft entgegenwirken, also Gegen- I5 krafte. Die passiven sind Hindernisse der Bewegung, z. B. die Reibung, die Steifigkeit der Seile, der Widerstand des Mediums. Am Hebel ist Gleichgewicht vorhanden, wenn Kraft und Last sich umgekehrt verhalten wie die beiden Hebelarme; bei der festen Rolle, wenn die Kraft gleich 20 der Last ist; bei der beweglichen Rolle, wenn die Kraft sieh zur Last verhiilt wie 1 zu 2; beim Rad an der Welle, wenn sich die Kraft zur Last verhiilt wie der Radius der Welle zum Radius des Rades; bei der Schraube, wenn sich die Kraft zur Last verhiilt wie die Gewindhohe zum Um- 25 fange des Kraftkreises ; beim Keile, wenn sich die Kraft zur Last verhiilt wie der Riicken zur Seite des Keiles. Der Satz vom Parallelogram m der Krafte ist wie folgt: Wenn zwei Krafte unter einem Winkel auf einen Punkt wirken, so ist die Resultante sowol der Grosse als auch der 3 o Richtung nach, gleich der Diagonale desjenigen Parallelo- 28 Mechanik. gramms, das man aus den Seitenkriiften construiren kann. Den Mittelpimkt aller parallelen Schwerkriifte eines Kor- pers nennt man den Schwerpunkt. In demselben kann man sich das ganze Gewicht des Korpers vereinigt denken. Wird der Schwerpunkt unterstiitzt, so ruht der Kdrper. 5 Es gibt drei Arten yon Ruhe: stabile, labile nnd indiife- rente. Die Schalenwage ist ein gleicliartiger Hebel, Wag- balken genannt, der an beiden Enden Wagschalen tragt. Eine geradlinig fortschreitende Bewegung entsteht dnrch die Wirkung einer einzigen, sowol einer momentanen als 10 auch continuirlichen Kraft auf einen freien Korper. Die Einwirkung einer momentanen Kraft nennt man Stoss. Der freie Fall ist eine gleichformig beschleunigte Bewe- gung. Ein freifallender Korper erhiilt in jeder Secunde eine Geschwindigkeit von 9,8 m . Der Weg in der ersten I5 Secunde ist halb so gross als die Endgeschwindigkeit der ersten Secunde. Die Fallzeiten verhalten sich wie die Quadratwurzeln der Fallriiume. Die Wurf bewegung ent- steht, wenn ein freier Korper tiber der Erdoberfliiche einen Stoss erhiilt und dann der Wirkung der Schwere uberlas- 2 o sen wird. Der Korper steigt so hoch als er hatte fallen mussen, um die AVurfgeschwindigkeit zu erlangen. Ein Pendel ist jeder Korper, der um einen Punkt ausser- halb seines Schwerpunktes drehbar aufgehangt ist. Gesetze der Pendelbewegung: 1. Die Schwingungszeit ist fur kleine 25 Schwingungsbogen unabhangig von der Grosse derselben. 2. Die Schwingungszeit ist proportional der Quadratwurzel aus der Pendellange. B. Die Mechanik der flussigen Korper. Fliissig ist ein Korper, wenn seine Theilchen zwar noch eiuen Zusammenhang haben, aber durch die kleinste Kraft 30 gegen einander verschoben werden konnen. Die Flussig- keiten haben kein selbstiindiges Volumen, sondern neh- Physik. 29 men die Formen ihrer Gefasse an. Hire hochste Ober- fliiche ist wagrecht, aber ein Theil einer sebr grossen Kugelflache. Unabhangige Fliissigkeiten haben Kugel- gestalt. Fliissigkeiten sind nur wenig compressibel, weil 5 sie niclit wie die festen Korper Poren haben. Wird auf eine Fliissigkeit an irgend einer Stelle ein Druck ansgeiibt, so pflanzt sich dieser Druck in unmessbar kurzer Zeit durch die ganze fliissige Masse bis an die Grenzen derselben und zuriick fort, so dass jede gleich grosse Flache im Innern iowie an der Grenze einen gleich grossen Druck erleidet, welches die Richtung der Flache auch sein moge. Diese gleichmassige Fortpflanzung des Druckes hat in der hy- draulischen Presse eine wichtige Anwendung. Der Bo- dendruck ist gleich einer Fliissigkeitssaule, deren Grund- 15 flache der Boden und deren Hohe der Abstand des Bodens vom Spiegel ist. In communicirenden Rohren steht eine und dieselbe Fliissigkeit gleich hoch ; die Hohen verschie- dener Fliissigkeiten verhalten sich umgekehrt wie die spe- cifischen Gewichte derselben. Dieses Gesetz hat Anwen- 20 dung in den Standmessern, Wasserwagen, Wasserleitungen u. s. w. Der Anftrieb und das Archimedische Princip: jeder Korper verliert im Wasser soviel von seinem Ge- wichte als die verdrangte Wassermasse wiegt, erklaren das Schwimmen von Korpern uud finden Anwendung in der 25 Bestimmung des specifischen Gewichtes. Dieses letztere ist gleich seinem absoluten Gewichte dividirt durch seinen Gewichtsverlust im Wasser. Die Lehre von der Capilla- ritat umfasst die Erscheinungen, welche bei dem Zusam- menwirken der Oberniichen fester und fliissiger Korper 30 stattfinden. Die Erscheinungen sind verschieden, jenach- dem die Adhiision der Fliissigkeit gegen den festen Kor- per grosser oder kleiner ist als die Cohasion der Fliis- sigkeit. Fur die Bewegungen der Fliissigkeiten gelten folgende Gesetze: 1. Torricelli's Theorem: Die Geschwin- 35 digkeit des Ausflusses an der Offnung ist gleich der Ge- 30 Physik. schwindigkeit eines Korpers, der frei und senkrecht die Hohe von dem Wasserspiegel bis zur Offnung herabgefal- len ist. 2. Die in einer Secunde ausfliessende Wassermenge hat ein Volumen gleich dem Produkt der Ausfluss-Off- nung mit der Ausflnssgeschwindigkeit. Das bewegte Was- 5 ser ist ein allgemein angewandter Motor. Es wird z. B. bei Wasserradern gebraucht, welche entweder vertical oder horizontal (Turbinen) sind. C. Die Mechanik der luftformigen Korper. Luftformig ist ein Korper, wenn seine Theilchen durch die geringste Kraft verschoben werden konnen, aber keinen io Zusammenhang, sondern das Bestreben haben, nach alien Richtungen anseinander zu gehen. Durch die Ausdehn- samkeit unterscheiden sich die luftformigen von den flus- sigen Korpern. Den Luftdruck hat zuerst Torricelli be- stimrnt und bewiesen, dass er gleich dem Gewichte einer 15 Quecksilbersaule von 76 c Hohe ist. In Torricelli's Ver- such liegt schon der Grundgedanke zum Barometer, welches den Luftdruck misst. Man unterscheidet Phiolen-, Gefass-, Heber- und Metallbarometer. Fiir die Expansion der Gase stent das Mariotte'sche Gesetz : Die Spannung eines 20 Gases ist proportional seiner Dichte, oder das Volumen eines Gases steht in umgekehrtem Verhaltnisse zu dem ausseren Drucke auf dasselbe. Der Luftdruck und dieses Gesetz finden Anwendung bei Ventilen, beim Saugen und bei der Pipette, beim Schenkelheber, bei der Saugpumpe 25 und Druckpumpe und beim Luftballon. Auf der Aus- dehnbarkeit und dem Mariotte'schen Gesetz beruht der Heronsball, welcher bei Feuerspritzen, Springbrunnen, Spritzflaschen zur Anwendung kommt; ferner das Mano- meter, die Gebliise, das Gasometer und die Compressions- 30 pumpe. Die Lnftpumpe, von Otto von Guericke erfunden, hat den Zweck, Riiume luftleer oder besser gesagt, luftver- d limit zu pumpen. Physik. 31 Die Diffusion der Luftarten findet nach dem Graham- schen Gesetze statt: Die Diffusionsgeschwindigkeit ist um- gekehrt proportional der Quadratwurzel ausder Dichte der Gase. II. DIE LEHRE VON DER MOLECULARBEWEGUNG ODER DIE PHYSIK IM ENGEREN SINNE. 5 Unter Wellenbewegung versteht man jede Sohwingungs- bewegung der Theilchen eines Korpers. Die Molecule konnen sich auch rotirend und fortschreitend bewegen, aber die schwingende Bewegung ist bei Weitem uberwie- gend, so dass Molecularbewegung und Wellenbewegung iowol identisch sind. Die Erhebung iiber das Niveau heisst Wellenberg, die Vertiefung unter das Niveau, das Wellen- thal. Wellenberg und Wellenthal bilden eine ganze Welle. Die Wellenlange ist die Entfernung des Anfanges des Wel- lenberges, wo derselbe aus dem Niveau heraustritt, bis zu T 5 dem Ende des Wellenthales, wo dasselbe wieder in das Niveau eintritt. A. Die Akustik oder die Lehre vom Schalle. Unter dem Schalle versteht man die Einwirkung schwin- gender Bewegungen auf das Gehororgan. Dass wirklich der Schall durch Schwingungen entsteht, lehrt in vielen 20 Fallen eine genauere Betrachtung des schallenden Korpers. Halt man diesen z. B. fest, so verstummt er. Tonende Saiten werfen aufgesetzte Reiter von Papier ab. Sand, der auf tonende Platten gestreut wird, hupft heftig auf und nieder. Nach der Art und Beschaffenheit der Schwingun- 2 5 gen unterscheidet man mehrere Arten von Schall, z. B. den Knall, das Knistern, Rasseln und Rollen, Eauschen, Ge- schrei, Gerausch, den Ton. Das gewohnliche Medium fur die Ausbreitung des Schalles ist die Luft, aber feste und flussige Korper pflanzen den Schall besser fort als cliese. 30 Durch den luftleeren Raum pflanzt sich der Schall nicht 32 Physik. fort, weil der leere Raum keine Korperschwingungen voll- bringen kann. Die Ausbreitung geschieht in alien Medien durch fortschreitende Longitudinalwellen. Der wichtigste Schall ist der Ton. Er besteht aus Schwingungen, welche gleiche Dauer, gleiche Amplitude 5 und gleiche Form haben. An den Tonen sind drei Un- terschiede auffallend und allbekannt, in der Tonhohe, in der Tonstarke und in der Tonfarbe. Die Tonhohe ist der Eindruck der Schwingungsdauer; ein Ton ist um so hoher, je kleiner die Dauer oder je grosser die Zahl der Schwin- 10 gungen (in 1 Secunde) ist. Die Tonstarke ist der Ein- druck der lebendigen Kraft der Schwingungen; sie hangt zusammen mit der Amplitude und der Geschwindigkeit der Schwingungen. Die Ton- oder Klangfarbe ist der Eindruck der Form der Schwingungen. Die Tonhohe 15 wachst mit der Schwingungszahl des Tones. Die Schwin- gungszahl wird am besten durch die Sirene aufgefunden. Nicht jede beliebige Zahl wird von dem menschlichen Ohre als Ton empfunden. Nach Helmholtz beginnt die Ton- empfindung bei 30 Schwingungen, erreicht aber erst bei 20 40 eine bestimmte musikalische Hohe. Weniger als 30 Schwingungen bringen mehr den Eindruck einzelner Stosse hervor; doch will Savart noch 8 sehr starke Stosse zu einem Tone vereinigt gehort haben. Savart und Andere verle- gen die obere Grenze auf 38000 Schwingungen. Die mu- 25 sikalisch brauchbaren liegen zwischen 40 und 5000 Schw. Unter dem Intervall zweier Tone versteht man den H6- henabstand derselben, ausgedriickt dnrch das Verhaltnis der Schwingungszahlen. Tone von sehr geringer Ver- schiedenheit der Schwingungszahl konnen vom Ohre nicht 30 unterschieden werden. Solche Tone erzeugen nun beim Zusammenklingen Stosse, die dem Ohre lastig werden; so werden sie in der Musik nicht gebraucht. Aus demselben Grunde sind Tone, deren Schwingungszahlen zu weit von einander stehen, in der Musik nicht gebrauchlich. In der 35 Physik. 33 Musik sind nur solche Tone zugelassen, deren Schwin- gungszahlen in einem einfachen, der Zahl 1 nicht zu nahe liegenden Verhaltnisse zu einander stehen. Die einfach- sten Intervalle bilden diejenigen Tone, welche 2. 3. 4. 5. 5 . . . mal soviel Schwingungen machen als ein anderer Ton, den man den Grundton nennt. Der Ton, dessen Inter- val 2 : 1 ist, wird Octave gen aunt. Die nachst einfachen Verhaltnisse sind 3 : 2, die Quinte; 5 : 4, die Terz; 4 : 3, die Quarte; 5 : 3, die Sexte; 9 : 8, die Secunde; 15 : 8, die ioSeptime. Diese 8 einfachsten Intervalle bilden die dia- tonische Tonleiter. Ferner unterscheidet man ganze Tone und halbe Tone. Die durch Einschaltung von 5 halben Tonen in die diatonische Tonleiter entstandene neue Ton- leiter wird d ie chromatische genannt. Sollten alle Intervalle 15 aller Tonarten vollkommen rein sein, so miissten aber in jeder Tonleiter mehr als 12 Tone vorkommen. Instru- mente, welche alle diese Tone enthalten, geben die wol- klingendsten Accorde, wie z. B. eine von Helmholtz con- struirte Physliarmonica. Die reinen Accorde derselben 20 haben einen sehr vollen und gleichsam gesattigten Wol- klang; die Accorde gewohnlicher Instrumente klingen da- neben rauh, triibe, zitternd und unruhig. Zur Erzeugung der Tone benutzt man solche luftformige und feste Korper, bei denen eine oder zwei Dimensionen 25 ganz klein sind, wie Luftsaulen, Stiibe, Driihte, Saiten, Platten, weil dieselben sich leicht als Gauzes zum Sch win- gen bringen lassen. Die Schwingungen der festen Ton- erreger konnen sowol transversal als longitudinal, in man- chen Fallen auch drehend sein. Die Schwingungszahl 3oeiner Saite steht in umgekehrtem Verhaltnisse mit der Lange und Dicke, sowie mit der Quadratwurzel aus dem specifischen Gewichte der Saite, dagegen in geradem Ver- haltnisse mit der Quadratwurzel aus der Spannung. Dies ist das Gesetz fur transversale Schwingungen der Saiten. 35 Stabe schwingen durch ihre Elasticitat. Sie bedurfen nur 34 Physik. einer festen Lage. Platten werden in Sch win gun gen ver- setzt, indem man sie an einem Punkte festklemmt und am Rande mit einem Violinbogen anstreicht. Sie schwingen aber nie als Ganzes. Eine Luftsiinle wird in Schwingun- gen versetzt, wenn ein Luftstrom an dem einen Ende einer 5 Pfeife reibend vorbeigeht, oder wenn eine in der Pfeife sitzende, diinne, elastische Zunge schwingt und seine Schwingungen der Luftsiiule mittheilt; das erste geschieht in den Lippenpfeifen, das letzte in den Zungen- pfeifen. 10 Unter M i 1 1 6 n e n verstelit man die Erscheinung, dass ein tonender Korper einen ruhenden zum selbstandigen Tonen erregen kann. Unter Resonanz versteht man die Anwendung des Mitschwingens zur Verstarkung schwacher Tone. Saiten und Stimmgabeln werden mit Resonanz- 15 boden verbunden, um ihre Tone zu verstarken. Tone, die ein Tonerreger noch ausser seinem Grundtone entwickeln kann, heissen Nebentone; sind sie holier als der Grundton, so nennt man sie Obertone. Die Grundtone treten fast immer mit ihren Nebentonen auf, welche durch die Schwin- 20 gungen der einzelnen Theile der Tonerreger hervorgerufen werden. Die Klangfarbe hangt nur ab von der Anzahl, Hohe und Starke der Nebentone, welche bei den musikalischen Klan- gen harmonische Tone sein mussen; sie ist die Eigentum-25 lichkeit, durch welche die Klange verschiedener Instru- mente und Stimmen, wenn sie auch gleiche Hohe und Starke besitzen, sich von einander unterscheiden. Die Dissonanz besteht in der Ranhigkeit des Zusammenklangs, welche bei Intervallen von verwickeltem Schwingungszah- 30 lenverhaltnisse durch die schnellen Schwebungen der Grundtone, der Obertone und Combinationstone erzeugt wird. Die Consonanz der Intervalle von einfachem Schwin- gnngszahlenverhaltnisse dagegen beruht darin, dass die Obertone dieser Intervalle entweder ganz oder theilweise 35 Physik. 35 zusammenf alien nnd daher keine oder nur wenige und schwache Schwebungen hervorrufen. Die Starke der Schallempfindung hangt von vielen Um- stiinden ab, von der Enstehungsstarke des Schalles, von der 5 Dichtigkeit nnd der Menge der Theilchen des Mediums, von der Zahl der Richtungen, von der Entfernung des Oh- res von der Schallquelle und von der Empfindlichkeit des Ohres. Die Geschwindigkeit des Schalles wird verschie- den angesetzt, auf 337 m , auf 331,2 m und auf 332,26 m . loFiir die Reflexion des Schalles gilt das Gesetz: der Re- flexionswinkel ist gleich dem Einfallswinkel. Entsteht ein Schall nahe an einer Wand, so fallt der reflectirte Schall noch mit dem directen zusammen und erzeugt eine Ver- starkung desselben. Ist die Schallquelle weniger als 17 m 15 von der Wand entfernt, so entsteht der Nachhall, mehr als 17 m , so entsteht das Echo oder der Widerhall. Wenn die Schallstrahlen in ein anderes Medium iibergehen, so erleiden sie Brechung nach dem allgemeinen Gesetze: der Sinus des Einfallswinkels und der Sinus des Brechungs- 2owinkels stehen in einem constanten Verhaltnisse, das dem Verhaltnisse der Schallgeschwindigkeit in beiden Medien gleich ist. Das Ohr und die Tonempfindung. — Das menschliche Ohr zerfallt in drei Abtheilungen. Der iius- 25 sere Theil desselben wird gebildet von der Ohrmuschel und dem ausseren Gehorgang, und ist dazu bestimmt, die Schall- wellen zu sammeln. Der mittlere Theil hat die Aufgabe, die Schallwellen nach dem empfindenden Gehornerv fort- zuleiten. Er besteht aus der Paukenhohle mit den Gehor- 30 knochelchen, aus dem Trommelfell und der Ohrtrompete, welche Theile sammtlich in dem Felsenbein liegen. Der innerste und wichtigste Theil fuhrt den Namen Labyrinth und enthalt die Endigung des Gehornervs. Man unter- scheidet ein knochernes und hautiges Labyrinth. Das er- 35 stere besteht aus dem Vorhofe, den drei Bogengangen und 36 Physik; der Schnecke und ist mit einer wasserigen Flussigkeit att- gefullt. Der Vorhof und die Bogengange sind von dem hautigen Labyrinth ausgefiillt, das darin schwimmt. Der vom Gehirn kommende Gehornerv zertheilt sich im Laby- rinth in mehrere Aste. In der Membran der Scheidewand 5 der Schnecke liegt der physiologisch wichtigste Theil des ganzen Gehororgans, namlich das Corti'sche Organ, wel- ches der Complex der Endapparate der Hornervenfasern ist. Nach den Gesetzen des Mitschwingens miissen solche 10 Gebilde wie die Corti'schen Bdgen, in Schwingungen ge- rathen, wenn ein sie treffendes Tongemisch den Eigenton jener Gebilde enthalt. Aber nur diejenigen Corti'schen Fasern werden zum Mitschwingen gebracht, deren Eigen- ton im Tongemische enthalten ist. Hierdurch werden die- 15 jenigen Fasern der Gehdrnerven gereizt, die an die betref- fenden Corti'schen herantreten; dieser Reiz pflanzt sich in das Gehirn fort und erweckt dort einen Eindruck, den wir eine Tonempfindung oder einen Ton nennen. B. Die Optik oder die Lehre vom Licht. Das Licht ist die Kraft, welche uns die Korper sichtbar 20 macht, wenn es entweder von den Korpern selbst erzeugt wird (= leuchtende Korper) oder wenn es auf dieselben fallt und von ihnen zuriick geworfen wird ( — dunkle Korper). Es besteht aus transversalen Schwingungen des Athers, deren Anzahl in einer Secunde 400 bis 800 Billionen be- 25 tragt. Die erstere geringste Zahl kommt dem Roth zu, dann folgen Orange, Gelb, Griin, Blau, Indigo, Violett, dem die grosste zukommt. Im gewohnlichen Lichte stehen die Atherschwingungen nach alien nur denkbaren Rich- tungen senkrecht; sind aber die Schwingungen einander3o parallel, so zeigt das Licht aussergewohnliche Eigenschaf- ten und wird polarisirtes Licht genannt. Diese Ansicht Physik. 3? iiber das Wesen des Lichtes ist nur eine Hypothese, die man die Undulationstheorie nennt. Dieser stand frii- her die Newton'sehe Emanationstheorie entgegen, welche das Licht als einen hochst feinen, den lenchtenden Kor- 5 pern entstromenden Stoff betrachtete. Das Licht pflanzt sich mit einer Geschwindigkeit von 2000 m in der Secunde fort. Korper sind durchsicbtig, durchscheinend nnd undurchsichtig. Die Quellen des Licb- tes sind die Sonne, Fixsterue, verbrennende, gliibende Kor- io per, leuchtende Organismen und die Phosphorescenz, wel- che das Leuchten der Korper bei gewohnlicher Temperatur ist. Die Intensitat des Lichtes ist umgekehrt proportio- nal dem Quadrat der Entfernung. Anf diesen Satz grim- den sich die Photometer, Apparate zur vergleichenden 15 Messung der Lichtstarke. Treffen die Lichtwellen die Oberflache eines Korpers, so konnen sie 1) reflectirt, 2) durchgelassen, 3) absorbirt werden. Dnrch die Reflexion des Lichtes an glatten Flachen werden Bilder erzeugt. Das Bild eines Lichtpunktes in einem ebenen Spiegel liegt so- 20 weit hinter dem Spiegel als der Punkt vor demselben. Bei den concaven (Hohlspiegeln) und convexen Spiegeln ist die Lage und Grosse der Bilder sehr verschieden. Unter der Brechung des Lichtes versteht man die Ablenkung, welche die Lichtstrahlen erfahren, wenn sie aus einem 25 durchsichtigen Medium in ein anderes iibergehen. Dies geschieht nach den fiir alle WellenbewegiiDgen geltenden Gesetzen. Fiir die Brechung durch Prismen gilt das Ge- setz: Die Ablenkung ist gleich der Summe des Einfalls- nnd des Austrittswinkels vermindert um den brechenden 3oWinkel. Linsen sind durchsichtige Korper, welche eine oder zwei gekriimmte Seitenflachen haben. Linsen sind biconvex, planconvex und concavconvex (= Brennglaser) ; ferner biconcav, planconcav und convexconcav (— Zer- streuungslinsen). 35 Farbe und Licht sind eigentlich identisch. Homogenes 38 Physik. oder einfarbiges Licht istein soldier Sohwingungszustand des Athers, in welchem alle Athertheilchen dieselbe Schwin- gungsdauer haben; zusammengesetztes Licht ein soldier, in welchem die Bewegungen der Athertheilchen aus ver- schiedenen Schwingungszahlen znsammengesetztsind. Sol- 5 dies Licht strahlen die gewohnlichen Lichtquellen aus. Nahezu homogen ist das Licht der gliihenden Dampfe und leuchtenden Gase. Das weisse Licht wird durch das Prisma in einen siebenfarbigen Streifen, das Spectrum, zerlegt. Es kann auch durch Absorption zerlegt werden. Absorp- 10 tion heisst die Erscheinung, dass die Atherschwingungen in Moleculschwingungen von geringer Zahl verwandelt werden, so dass an Stelle der verschwindenden leuchtenden Strahlen dunkle Korper warme entsteht. Kirchhoff hat das Gesetz fur dieselbe dahin ausgesprochen : Das Verhalt- 15 nis zwischen dem Emissionsvermogen und dem Absorp- tionsvermogen ist fiir Strahlen von derselben Wellenlange und Temperatur bei alien Korpern dasselbe. Die Korper- farben entstehen durch Absorption einzelner Farbenbe- standtheile des in die Korper eindringenden Lichtes in den 20 oberen Schichten derselben. Ihre Farbe ruhrt von den bei der Absorption iibrig bleibenden Bestandtheilen her. Unter Mischfarbe versteht man den Eindruck, der durch das Zu- sammentreffen mehrerer einfachen Farbe n auf einer Stelle der Netzhaut des Auges hervorgebracht wird. Dieser25 neue Eindruck ist ein einheitlicher und liisst die Bestand- theile nicht erkennen. Zwei Farben, die zusammen Weiss geben, nennt man Complementarfarben. Fluorescenz ist die Erscheinung, dass manche Korper vom Beginne bis zum Schlusse ihrer Beleuchtung wie selbstleuchtend wer- 30 den, und ein Licht ausstrahlen, dessen Farbe gewohnlich sowol von der Farbe des auffallenden Lichtes als auch von der Eigenfarbe des Korpers verschieden ist. Im Gegen- satze zu den Korperfarben entstehen die Fluorescenzfar- ben durch die absorbirten Strahlen. Die Fluorescenz 35 Physik. 39 entsteht dnrcli Bestrahlung, die Phosphorescenz durch Erwiirmung, chemische Processe u. s. w. Die Interferenz des Lichtes nmfasst solclie Erscheinungen, in welchen beim Zusammentreffen mehrerer Lichtstrahlen an einzelnen 5 Stellen Aufhebung oder SchwiLchung, an anderen Verstar- kung der Lichtintensitiit wahrgenommen wird. Eine sol- che kann nur stattfinden, wenn die Strahlen auf einander fallen oder parallel oder nur wenig gegeneinander geneigt neben einander laufen, und wenn die Schwingungsrich- iotungen einander ganz oder nahezu parallel sind. Alle durchsichtigen Korper erscheinen im reflectirten und im durchgelassenen Lichte f arbig, wenn sie hinreichend dtinne Schichten bilden. Die Farben andern sich mit der Dicke der Schichten. Am bekanntesten sind die Erscheinungen 15 an Seifenblasen, diinnen Olschichten, alten Fensterschei- ben, an bis zum Zerspringen aufgeblasenen Glaskugeln u. s. w. Beugung ist die mit Interferenz verbundene Ablenkung des Lichts hinter den Rand undurchsichtiger Korper, wo 20 sich dann durch Interferenz dunkle und helle Streifen bil- den. Grimaldi fand schon, dass das Sonnenbildchen in der optischen Kammer etwas grosser ist, als es nach der geo- metrischen Construction sein sollte, und dass dasselbe von schwachen, farbigen Ringen umgeben ist. Die Schiller- 25 farben der Perlmutter und Irisknopfe sind Interferenzfar- ben. Die kleinen Hofe um Sonne und Mond erklaren sich durch Beugung. Die Spinnweben, die feinen Haare der Wolle und Seide im Sonnenschein zeigen Beugungsfarben. Unter doppelter Brechung versteht man die Eigenschaft 3ovieler durchsichtiger Korper, einen eindringenden Licht- strahl in zwei Strahlen zu zerlegen und beide Bestand- theile von der ursprtinglichen Richtung abznlenken. Diese Eigenschaft zeigen die Krystalle aller Systeme mit Aus- nahme des regularen, sowie gepresste und ungleichmassig 35 erwarmte und abgekiihlte Glaser. Polarisirtes Licht ist 40 Physik. solclies, dessen Schwingungen einander parallel auf dem Strahle senkrecht stehen. Je nachdem die Schwingungen geradlinig, kreisformig oder elliptisch sind, nennt man das Licht geradlinig, circular oder elliptisch polarisirtes Licht. Es kommt zwar in der Natur vor, doch ist es immer mit 5 gewohnlichem Licht gemischt. Das Auge und die optischen Instrumente. — Die Hiille des Augapfels wird von 3 Hauptsystemen ge- bildet, 1) der festen Kapsel, 2) der Traubenhaut, 3) der Netzhaut. Der Inhalt besteht aus der wiisserigen Feuch- 10 tigkeit, der Krystallinse und dem Glaskorper. Der Aug- apfel wird von 6 Muskeln bewegt und durch die Augen- brauen, Augenlider und Augenwimpern geschiitzt. Die feste Kapsel besteht aus der undurchsichtigen harten, weis- sen Sehnenhaut und der durchsichtigen Hornhaut. Die 15 Traubenhaut oder Uvea besteht aus der Aderhaut und der Regenbogenhaut mit der Pupille. Die Netzhaut ist eine hochst diinne Ausbreitungvon durchsichtiger Nervenmasse, in welcher sich die Fasern des Sehnerven verzweigen, der hinten etwas nach der Nase zu die Sehnen- und Aderhaut 20 durchdringt. Die Netzhaut besteht aus 10 verschiedenen Schichten. Das Sehen eines Gegenstandes geschieht da- durch, dass von demselben Lichtstrahlen ausgehen, in das Auge gelangen und durch die Haute und Feuchtigkeiten desselben gebrochen und auf der Netzhaut zu einem klei- 25 nen umgekehrten Bilde des Gegenstandes vereinigt wer- den. Durch das Bildchen wird ein Reiz auf die Netzhaut ausgeiibt, der sich durch die Fasern des Sehnerven in das Gehirn fortpflanzt und dort auf uns noch unbekannte AVeise die Vorstellung des Sehens erweckt. Unter Accom- 30 modation versteht man die Fahigkeit des Auges von Ge- genstanden in den verschiedensten Entfernungen inner- halb gewisser Grenzen deutliche Netzhautbilder hervorzu- rufen. Dieselbe beruht darin,dass fiir nahere oder fernere Gegeustiinde die Linse sich starker oder schwiicher wolbt, 3- Physik. 41 wodurch die Stralilen mehr oder weniger gebrochen und dadurch auf der Netzhaut vereinigt w.erden. Kurzsichtige Augen bediirfen concave Brillen, welche die Divergenz ver- grossern; weitsichtige Augen, convexe Brillen, welche die 5 Divergenz vermindern. Fiir die Camera obscura und die Photographie wird eine biconvexe Linse in die Wandoffnung des Kastens gesetzt, welche Linse von entfernten Gegenstiinden auf der entge- gengesetzten Seite reelle, verkleinerte, umgekehrte Bilder ioin der Nahe des Brennpunktes erzeugt. In der Zauber- laterne wird das Gesetz angewandt, nach welchem vom nahe am Brennpunkt gelegenen Gegenstanden ein umge- kehrtes, vergrossertes, reelles Bild erzeugt wird. Zauber- laternen finden noch zu Nebelbildern Anwendung. Im iseinfachen Mikroskope (in der Lupe) bringt die Sammel- linse ein imaginiires, entferntes, vergrossertes, aufrechtes Bild hervor. Das Kepler'sche Fernrohr besteht aus einer Sammellinse von grosser Brennweite als Objectiv und aus einer von kleiner Brennweite als Ocular. Das Bild ist um- 2ogekehrt. Seine Vergrosserung ist gleich dem Quotienten der beiden Brennweiten, seine Lange gleich der Sum me derselben, und sein Gesichtsfeld gleich der Offnung eines Kegels, dessen Grundflache das Ocular und dessen Spitze der Mittelpunkt des Objectivs ist. Die Helligkeit wachst 2 5 mit der Fliiche des Objectivs. C. Die Lehre von der Warme. Die strahlende Wiirme besteht aus transversalen Ather- schwingungen, wie das Licht; die Korperwiirme aus Mole- cularbewegungen der Korper. Quellen der Wiirme sind die Arbeit, die Sonne, die Verbrennung und das Leben. 30 Eine Wiirmeeinheit oder Calorie ist diejenige Warme- menge, welche noting ist, um die Temperatur von 1 Kilo- gramm AYasser um 1° zu erhohen. Das mechanische Aqui- 42 Physik. valent der Wiirmeeinheit ist 424 Kilogrammeter (Fuss- pfund), d. h. wenn 1 Cal. in Arbeit verwandelt wird, so entstehen immer 424 Kgm. und wenn 1 Kgm. Arbeit in Warme verwandelt wird, so entsteht immer 1/424 Cal. Diese Aquivalenz von Warme und Arbeit ist der erste 5 Hauptsatz der mechanischen Warmetheorie. Der zweite ist Aquivalenz der Verwandlungen : Die algebraische Summe der Verwandlungen ist bei umkehrbaren Processen gleich Null, bei nicht umkehrbaren positiv. Die erste Hauptwirkung der Warme ist die Au s d e h n u n g. Warme io dehnt die Korper aus. Die Umkehrung davon ist: Ab- kiihlung bewirkt Verkleinerung des Volumens. Bei der Volumverkleinerung verschwindet Arbeit, bei der Volum- vergrosserung entsteht Arbeit. Verschwindende Arbeit erzeugt Warme, entstehende Arbeit verbraucht Warme. 15 Die Luftarten dehnen sich gleichmiissig, am stiirksten und alle gleich aus und zwar fur jeden Grad Centigrad um 1/273 des Volums auf Zero (Gay-Lussac's Gesetz). Die Ausdehnung durch Warme wird angewandt beim Thermo- meter, bei der Compensation der Uhren, bei der calorischen 20 oder Heissluft-Maschine. Auf derselben beruhen die Luft- stromungen. Fur diese gilt folgendes Gesetz : Wenn warme und kalte Luftniume mit einander in Verbindung stehen, so stromt die warme Luft nach oben in den kalten Raum, die kalte Luft nach unten in den warmen Raum. 25 Hierauf beruht die Wirkung der Lampenrohren, der Ofenrohre und Schornsteine, sowie die Entstehung aller Winde. Es gibt 4 Anderungen der Aggregatzustande: 1. Die Schmelzung, 2. Erstarrung, 3. Verdampfung, 4. Conden- 30 sation. Die Schmelzwarme ist die Wiirme, welche einem festen Korper, der den Schmelzpunkt erreicht hat, noch zugefiihrt werden muss, um denselben in Fliissigkeit von derselben Temperatur zu verwandeln. Das Verdampfen an der Oberflache nennt man Verdunsten, das Verdampfen 35 Physik. 43 im Innern Sieden oder Kochen. Die Spannung des gesat- tigten Dampfes wachst mit der Temperatnr imd ist im Siedepunkte gleich dem Luftdrucke. Das wesentlichste Element der gewohnlichen Dampfmaschine ist der Cylin- 5 der, in welchen der Kolben genau passt. Der Dampf tritt abwechselnd zu beiden Seiten des Kolbens ein und bewegt durch seine Spannung den Kolben von Deckel zu Boden und von Boden zu Deckel. Diese hin- und hergehende Bewegung wird gewohnlich in die drehende einer Welle io verwandelt, weil sie sich leicht durch Rollen, Riider, Hebel auf andere Mascbinen iibertragen liisst. Geht die Span- nung des Dampfes iiber zwei Atmosphiiren hinaus, so heisst die Dampfmaschine eine Hochdruckmaschine. Eine Ma- schine mit weniger Spannung erfordert einen Condensator, 15 eine Kaltwasser- und eine Luftpumpe. Die andern noch nicht erwahnten Theile der Maschine sind die Kolben- stange, die luftdicht durch die Stopfbiichse geht; die Schubstange, die durch ein Zapfengelenk mit der Kurbel auf der Welle verbunden ist. Der tote Punkt wird durch 2odas Schwungrad iiberwunden. Ungleichmassigkeiten, wel- che von der Arbeit oder Dampf bildung hemihren, werden durch den Centrifugalregulator mittels der Drosselklappe ausgeglichen. Ein Nebenelement ist die selbstthatige Steue- rung. Bei Locomotiven und Schiffsmaschinen, wo kein 25 grosses Schwungrad angebracht werden kann, wendet man zwei Dampfmaschinen an, welche beide auf eine Welle so einwirken, dass die eine Maschine in ihrem Kraftpunkt ist, wenn die andere den toten Punkt durchliiuft. Unter der specifischen Warme eines Korpers ver- 30 stent man die Warmemenge in Calorien ausgedriickt, welcbe einem Kilogram m des Korpers zugefiihrt werden muss, um seine Temperaturum 1° zu erhohen. Eine WJirmeein- heit geniigt zur Erwiirmung von 1 Kilogr. Wasser um 1°. Die Fortpflanzung der Wiirme geschieht auf drei Arten: .5 1. durch Strahlung; 2. durch Leitung; 3. durch Stromuug. 44 Physik. Die Strahlung ist das Fortschreiten der Molecularbewe- gungen eines Korpers auf einen andern durch den zwi- schen beiden befindlichen Ather. Die Warmestrahlung ist identisch mit der Lichtstrahlung nnd befolgt dieselben Gesetze. Dieselbe geht durch den leeren Raum, durch die 5 Luft, durch andere Korper mit der Geschwindigkeit des Lichts, ohne den durchlaufenen Raum oder Korper zu er- warmen. Wenn die Warmestrahlen absorbirt werden, so erwarmt sich der Korper. Die Leitung ist das Fortschrei" ten der Molecularbewegung eines Korpertheiles auf einen 10 andern, oder eines Korpers auf einen benachbarten Kor- per. Die Leitung ist Strahlung von Theilchen zu Theil- chen. Sie geschieht nur unter ausnahmsloser Erwarmung aller Zwischentheilchen. Die Stromung findet statt, wenn tief liegende Stellen fliissiger und luftformiger Massen ho- 15 here Temperatur haben als holier liegende. Unter Aus- strahlung oder Emission versteht man die Erscheinung, dass ein Korper mehr Warme aussendet als er einnimmt; unter Absorption, dass er mehr Warme in sich aufnimmt als er aussendet. Das erste findet statt, wenn die Tempera- 20 tur des Korpers hoher ist als die seiner Umgebung. Die Eigenschaft, Warme iiberhaupt durchzustrahlen, heisst die Diathermanitat. III. MAGNETIMSUS UND ELECTRICITAT. tjber diese Erscheinung stehen wol folgende Satze fest: Magnet und Eisen Ziehen einander an. Andere Korper als 25 Eisen bringen mit dem gewohnlichen Magnete keine an- ziehende Wirkuug hervor. Die Anziehung geschieht nicht bios durch die Luft, sondern anch durch andere Korper mit Ausnahme des Eisens. Die Anziehung des Magnets ist an zwei Stellen, die man Pole nenut, am stiirksten. Sie 30 nimmt nach der Mitte zu ab und ist in der Indifferenzzone gar nicht vorhanden. Die Magnetpole liegen bei einem Stabe nahe aber nicht ganz an den Enden, Eine zweite Physik. 45 Grundeigenschaft des Magnets ist die Richtkraft, vermoge welcher der eine Pol immer nach Norden zeigt und zwar immer derselbe und der andere nach Siiden. In der Wir- kung zweier Magnete anfeinander, stossen gleichnamige 5 Pole einander ab, ungleichnamige ziehen einander an. Das Eisenerz ist ein natiirlicher Magnet. Man erzeugt dauern- den Magnetismus nur im Stahl und zwar durch Streichen an oder mit andern Magneten, mogen dieselben dauerud oder temporal* sein. Unter der Tragkraft eines Magnets 10 versteht man das Gewicht von angezogenem und festgehal- tenem Eisen, das der Magnet tragen kann. Die Tragkraft eines Hufeisenmagnets ist bedeutend grosser als die dop- pelte eines Poles. Fur die magnetische Fernewirkung gilt das Gesetz: Die Anziehung oder Abstossung steht in um- 15 gekehrtem Verhaltnisse zu dem Quadrate der Entfernung. Erd magnetism us. Auch die Erde ist ein Magnet. Da die Nordpole der Nad ein sich nach Norden, die Siid- pole sich nach Siiden richten, muss die nordliche HJilfte einen Siidpol und die sudliche einen Nordpol haben. Die 20 Declination ist der Winkel, den die Magnetnadel mit dem geographischen Meridian einschliesst. Die Inclination ist der Winkel, den die Magnetnadel mit dem Horizont bildet. Die Intensitiit ist bekannt, wenn man die horizontale Richt- kraft der Erde kennt und diese durch den Cosinus der In- 25 cli nation dividirt. Elect ricitat. Es gibt zwei Arten von Electricitat, welche Franklin die positive und die negative nannte. Gleichnamige Electricitaten stossen einander ab, ungleich- namige ziehen einander an; ungleichnamige in einem Kdr- 30 per neutralisiren einander. Die Anziehung und Abstossung ist proportional dem Producte der auf zwei Punkten vorhan- denen Electricitatsmengen und umgekehrt proportional dem Quadrate ihres Abstandes. Die Electrisirmaschine dient zur Ansammlung einer grosseren Menge einer Art 35 von Electricitiit. Sie besteht aus dem Reiber, dem Reib- 46 Physik. zeug und dem Conductor. Der electrische Funke ist die Vereinigung der beiden Electricitaten durch die Luft. Man unterscheidet noch das Buschellicht und das Glimm- licht. Die electrische Dichte einer Fliiche ist in der Mitte am kleinsten, am Rande am grossten; auf krummen Flii- 5 chen ist sie urn so grosser je starker die Kriimmung. Spitzen und Ecken haben grosse Dichte und grosses Aus- stromungsvermogen. Ausser der Electrisirmaschine und dem Electrophor gibt es noch andere starkere Ansamm- lungsapparate wie den Condensator, die Leidener Flasche, 10 Franklin's Tafel. Mehrere Flaschen bilden eine Batterie. Den eigentlichen electrischen Strom erhalt man durch das Eintauchen zweier verschiedener Metalle, z. B. Kupfer und Zink, in Wasser, dem etwas Schwefelsaure zugesetzt wurde. Verbindet man die hervorragenden Enden der beiden Me- *5 tallstiicke durch einen Draht, so ist dieser Schliessungs- bogen von einem continuirlichen Strome durchflossen. Ein solcher Apparat heisst eine galvanische Kette. Das Zink- ende ist der negative Pol, das Kupferende der positive Pol der Kette. Der Strom kann geoffnet und geschlossen sein. 20 Die galvanischen Batterien bestehen aus mehreren verbun- denen galvanischen Ketten und kounen mancherlei Con- structionen haben. Sie verlieren aber bald ihre Kraft. Zink und Kupfer bedecken sich bald mit einer Rinde. In einer constanten Kette wird dies auf verschiedene Weisen 25 verhindert. Die magnetische Wirkung des electrischen Stromes besteht darin, dass er einen- Eisenstab in einen Magnet verwandelt, wenn er in zahlreichen Drahtwindun- gen um denselben herumgeleitet wird. Unter Induction versteht man die Erzeugung von electrischen Stromen 30 durch solche und durch Magnete. Der Electromagnetis- rnus und die Induction werden in Maschinen (Motoren) und in der Telegraphie angewandt, Physik. 47 IV. DIE ELEKTRISCHEN MASCHINEN UNTER BERUCK- SICHTIGUNG IHRER GESCHICHTLICHEN ENTWICKELUNG. Bereits im zweiten Decennium unseres Jahrhunderts wurden die Beobachtungen gemacht, deren Weiterverfol- gung in der neuesten Zeit endlich zu der Konstruktion der bewunderungswiirdigen elektrischen Maschinen fuhrte, 5 kurz Dynamos genannt. Hierdurch wurden nicht nur die Traume eines Jacobi und Wolf verwirklicht, sondern diese Maschinen gestatteten noch mehrere andere Anwen- dungen, unter denen die Herstellung des elektrischen Lich- tes, die Erzeugung holier Temperaturen und die verschie- jodenartigsten galvanischen Zersetzungen die wichtigsten sind. Arago machte namlich im Jahre 1824 die Beobach- tung, dass die Schwingungen einer Magnetnadel bedeutend verlangsamt werden, wenn man dieselbe dicht iiber einer Kupferscheibe anbringt. Dieselbe Erscheinung beobach- i5tete er audi, wenn er das Kupfer durch andere, die Elek- trizitat gut leitende, Metalle ersetzte. Im nachsten Jahre fiihrten seine weiteren Untersuchungen zu der Entdeckung, dass eine Magnetnadel drehende Bewegung annimmt, wenn man in ihrer unmittelbaren Nahe eine Kupferscheibe rasch 2oum ihre Achse laufen lasst. Die Kupferscheibe war bei diesen Versuchen durch eine Glasplatte von der Magnet- nadel getrennt, damit die entstehende Luftbewegung kei- nen Einfluss auf die Nadel haben konnte. Eine richtige Erklarung dieser Thatsache wusste man aber nicht zu ge- 25 ben. Erst als Faraday im Jahre 1831 die galvanische In- duktion entdeckte, fanden hierdurch die bis dahin riitsel- haft gebliebenen Beobachtungen Aragos ihre ungezwun- gene Erklarung. Faraday wickelte zwei iibersponnene Drahte zu einer 30 Rolle auf und setzte die Enden des einen Drahtes mit einem Galvanometer* in Verbindung, wiihrend er die an- * Galvanometer zeigen sebr sckwacke Stronie an, da viele Draht- 48 Physik. deren an den Polschrauben eines galvanischen Elementes befestigte. Als er nun zu wiederholten malen den galva- nischen Strom durch den einen Draht schickte, bemerkte er, dass die Magnetnadel beim jedesmaligen Offnen und Schliessen des Stromes eine 5 Ablenkung erfuhr. Aus der Richtung dieser Ab- lenkung folgte, dass beim Schliessen der Kette in dem mit dem Galvanometer verbundenen Draht ein Strom entstand, welcher dem des galvani- schen Elementes entgegengerichtet, beimio Offnen dagegen mit demselben gleich- gerichtet war. Dem nenentdeckten Strom gab man den Namen I n - duktionsstrom. Die weitere Verfolgung dieser Ent- deckung fiihrte bald zu der Abanderung des Apparates, 15 dass die beiden Leitungsdrahte getrennt in Spiralen auf- gewickelt wurden, welche ubereinandergeschoben werden konnten. Fur die innere Rolle, durch welche der Strom der galvanischen Batterie geleitet wird, wahlte man dicken Draht in wenigen Lagen, wahrend man fur die Spirale des 20 Induktionsstromes sehr viele Windungen eines diinnen Drahtes nahm. Da nach Ampere statt einer Stromspirale auch ein Mag- net genommen werden kann, und da ferner Schliessen und Unterbrechen eines Stromes gleichbedeutend sein muss mit 25 Nahern und Entfernen eines Stromes, beziehungsweise eines Magnets, so leuchtet ohne weiteres ein, dass Induk- tionsstrome auf mehrfache Weise erzeugt werden konnen. Die Induktion mittelst eines Stromes bezeichnet man als Elektro-Induktion (auch Volta-Induktion), 30 die mittelst eines Magnets als Magneto-Induktion. windungen um die Nadel herumgefiihrt sind und dieselbe der Ein- wirkung des Erdniagnetismus dadurch eutzogen ist, dass sie mit einer zweiten entgegengerichteten fest verbunden ist. Man nennt eine solcne Nadelverbindung ein astatisches Nadelpaar. Physik. 49 Esgiebt im ganzen acht verschiedene Wege, auf denen man Induktionsstrome lierstellen kann : 1. Wenn man einen Strom schliesst, so entsteht in einem nahen Leiter ein Strom von entgegengesetzter Richtung. 2. Wenn man einen 5 Strom offnet, so entsteht in einem nahen Leiter ein Strom von gleicher Richtung. 3. Wenn man einen Strom einem Leiter nahert, so entsteht in diesem ein Strom von entge- gengesetzter Richtung. 4. Wenn man einen Strom von einem Leiter entfernt, so entsteht in diesem ein Strom von io gleicher Richtung. 5. Wenn man in der Nahe eines Lei- ters Magnetismus erregt, so entsteht in dem Leiter ein Strom, welcher in Bezug auf die Ampereschen Strome des Magnets entgegengesetzte Richtung hat. 6. Wenn in der Nahe eines Leiters Magnetismus verschwindet, so entsteht 15 in dem Leiter ein Strom, welcher mit den Ampereschen Stromen des Magnets gleiche Richtung hat. 7. Wenn man einen Magnet einem Leiter nahert, so entsteht in dem Lei- ter ein Strom, welcher in Bezug auf die Ampereschen Strome des Magnets entgegengesetzte Richtung hat. 8. 20 Wenn man einen Magnet von einem Leiter entfernt, so entsteht in dem Leiter ein Strom, welcher mit den Am- pereschen Stromen des Magnets gleiche Richtung hat. Zwei Gruppen wichtiger Apparate verdanken den obigen Gesetzen ihre Entstehung. Die eine dieser beiden Grup- 25 pen erreichte mit dem machtigen Ruhmkorffschen Funkeninduktor bereits anfangs der f iinf ziger Jahre ihre grosste Yollkommenheit. Die andere Gruppe machte verschiedene Wandlungen durch und ist erst in dem letz- ten Jahrzehnt so verbessert, dass eine weitgehende Umge- 3ostaltung nicht mehr zu erwarten ist. Wahrend aber jene Induktionsapparate niemals iiber die Schwelle des physi- kalischen Kabinets hinausgetreten sind, haben sich die letzteren, in ihrer vollendetsten Form u liter dem Namen Dynamos bekannt, einen sicheren Platz in der hochent- 35 wickelten Technik der Neuzeit erobert. 50 Physik. Nach diesen erlauternden Vorbemerkungea wollen wir uns nun zu der genauercn Betrachtung der elektriscken Maschinen selbst wenden. Die erste Form derselben be- zeichnet man als magnetoelektrische, weil die Elektrizitat durch den Einfluss eines Magnets auf einen Elektromagnet 5 entsteht. Bereits ein Jahr nach der Entdeckung der In- duktion durch Faraday, also 1832, wurden die ersten der- artigen Maschinen von zwei Forschern konstruiert, welche unabhangig von einander arbeiteten. Der eine war Salva- tore del Negro, Professor der Physik in Padua, der andere io Pixii in Paris. Beide hatten folgende Vorrichtung er- sonnen: Ein grosser Hufeisenmagnet konnte rasch um seine Achse gedreht werden. Unmittelbar vor seinen Po- len war ein hufeisenformig gebogener Elektromagnet be- festigt. Das eine Ende des Leitungsdrahtes tauchte in 15 Quecksilber, wahrend das andere dicht iiber der Oberflache des Quecksilbers endete. Drehte man nun den Magnet rasch um seine Achse, so sprangen zwischen dem freien Drahtende und dem Quecksilber unausgesetzt elektrische Funken iiber. Da man bald erkannte. dass in zweckmas-20 sig konstruierten Maschinen der Magnet von viel grosserem Gewicht sein muss als der Elektromagnet, so legte man den ersteren fest und setzte den letzteren in 25 Bewegung. Der Elektro- magnet, dessen Spiralen man nur eine geringe Lange, aber eine grosse Anzahl Drahtlagen gab, 30 wurde dicht vor den Po- len des Magnets mittelst einfacher Ubertragung in rasche Drehung versetzt. Zur Auffindung der Stromrichtung in diesen Maschinen 35 Fig. 1. Physik. 51 wollen wir die Figur 1 benntzen. Bewegt sich die Draht- spirale auf dem oberen Halbkreise unserer Fignr in der Richtung des grossen Pfeils, so werden in derselben, weil sie sich vom Siidpol entfernt, nach dem achten Faraday- 5 schen Induktionsgesetz Strome erzeugt, welche rechts herum lanfen. Strome von derselben Richtung entstehen aber auch, weil sich dieSpirale auf diesem Wege dem Nord- pol niihert (7. Gesetz). Auf dem unteren Halbkreis sind samtliche Verhaltnisse umgekehrt, nnd daher werden hier ioin der Spirale links herum laufende Strome erzeugt. Bis jetzt haben wir nur die Wirkung des festliegenden Magnets auf die Spirale betrachtet; es ist uns daher noch iibrig zu untersuchen, welchen Einfluss die Eisenkerne der Drahtrollen auf die Strombildung haben. Die Eisenkerne 15 wechseln bei jedem vollen Umlaufe zweimal die Pole und zwar in den Punkten a und b, wahrend sie in den Punkten N und S am starksten magnetisch sind. Folgen wir dem einen Eisenkern auf seinem Wege von S angerechnet. Vor 8 selbst ist er an seinem freien Ende nordmagnetisch, d. h. 20 die Ampereschen Strome gehen links herum, sie haben also, da uns in unserer Figur die Polflache abgewendet liegt, dieselbe Drehungsrichtung wie im Siidpol des fest- liegenden Magnets. Da nun auf dem Wege von S nach a der Magnetismus abnimmt, so miissen nach dem sechsten 25 Induktionsgesetz in der Spirale rechts herum laufende Strome entstehen. Auf dem Wege von a nach JV entsteht Siidmagnetismus, die Ampereschen Strome im Eisenkern haben daher jetzt zwar entgegengesetzte Richtung, sind aber von derselben Wirkung auf die Spirale, da der Magne- 30 tismus zunimmt. (5. Gesetz.) Es entstehen somit auch durch den Magnetismus des Eisenkerns auf dem ganzen oberen Halbkreise rechts herum laufende Strome. Auf dem unteren Halbkreise miissen links herum laufende Strome entstehen, weil hier alle Verhaltnisse umgekehrt 35 sind. Die Wirkungen des festliegenden Magnets und die 52 Physik. der Eisen kerne des Elektromagnets verstarken sich also gegenseitig bei der Stromerzeugung in den rotierenden Drahtspiralen. Das eine Ende des Leitungsdrahtes war an der metallischen Drehungsachse befestigt, wahrend das andere an eine isoliert iiber die Drehungsachse geschobene 5 Metallhiilse gelothet war. Gegen die Drehungsachse selbst, sowie gegen die Metallhiilse Hess man metallische Federn schleifen. Wenn man daun diese Federn durch einen Draht verband, so ging durch diesen ein Strom, welcher jedesmal dann seine Richtung iindern musste, wenn die 10 Spulen vor den Magnetpolen vorbeigingen. Da sich nun aber ein Strom, der jeden Augenblick seine Kichtung iindert, nnr in wenigen Fallen verwerten lasst, so war die nachste Aufgabe der Physiker, eine Vorrichtung zu ersinnen, mittelst welcher es 15 moglich ist, die verschieden ge- richteten Strome der Maschine in einer und derselben Richtung durch den ausseren Schliessungs- draht zu senden. Man nennt2o eine solche Vorrichtung Strom- wender oder Kom mutator. Figur 2 stellt einen solchen in der einfachsten Ausfiihrung vor. Auf der Drehungsachse sind zwei 25 halbcylindrische Metallbleche so befestigt, dass sie u nter sich und von der Achse durch nichtlei- tende Schichten getrennt sind. Nach jedem dieser beiden Halb-30 cylinder fiihrt je ein Ende des Drahtes des Elektromagnets. Die Enden des ausseren Schlies- sungsdrahtes driicken mit zwei Federn gegen die Achse, die eine von oben, die andere von unten. Die Drehung35 Fig. 2. Physik. 53 erfolgt rechts herum, also von 8 nach oben und dann nach N. AVie bereits erlautert, entsteht dann in der auf dem oberen Halbkreise sich bewegenden Spirale ein rechts herum laufender Strom, wahrend in der anderen sich zu 5 gleicher Zeit ein links herum laufender Strom bildet. Da nun die jeweilig oben laufende Spirale immer nur mit der oberen Feder in leitender Verbindung ist,so geht der Strcm immer von der oberen Feder durch den Schliessungsdraht nach der unteren Feder u. s. w., seine Richtung bleibt also io im Schliessungsdraht stets dieselbe. Um moglichst starke Wirkungen mit den magnetoelek- trischen Maschinen zu erzielen, nahm man zuniichst darauf Bedacht, die Magnete zu vergrossern. Weil aber dicke Stahlmassen nur sehr unvollkommen magnetisiert werden 15 konnen, stellte man diinne gleichgrosse Magnete her und legte sie so aufeinander, dass alle Siidpole unter sich und alle Nordpole unter sich vereinigt waren. Bald sah man jedoch ein, dass nicht die Vergrosserung der Magnete allein zum Ziele fiihren konnte, sondern dass es darauf an- 2okam, mehrere grosse Magnete in einer Maschine zu verei- nigen. Der Erste, welcher diesen Gedanken praktisch ver- wertete, war Stohrer in Leipzig. Er verband zunachst drei grosse Magnete, so dass ihre Schenkel unter sich parallel waren und die sechs Pole in gleichen Abstanden auf einem 2 5 Kreise lagen, Nordpol und Siidpol mit einander abwech- selnd. Vor diesen Polen wurden 6 Drahtrollen mit Eisen- kernen gedreht, welche gleichfalls in einem Kreise in glei- chen Abstanden befestigt waren. Durch einen Stromwender konnten samtliche Strome in gleiche Richtung gebracht 30 werden. Spater vereinigte Stohrer sogar 8 Magnete und 16 Induktionsrollen in gleicher Weise. Die grcissten magnetelektrischen Maschinen wurden von 1863 ab von der franzosischen Gesellschaft V Alliance ge- baut. Man ging bis zu 48 grossen Magneten und 96 In- 35 duktionsrollen. Diese Maschinen entwickelten so starke 54 Physik. Stroma, class sie trotz ihrer Kostspieligkeit vielfach zn Be- leuchtungszwecken verwendet wurden, z. B. auf grossen Banpliitzen mid Leuchttiirmen, sowie in Paris wahrend der Belagerung 1870/71. Lange konnten sich jedoch diese Maschinen niclit als die besten behaupten; sie sollten bald 5 von anderen vollkomrneneren verdriingt werden. Bereits im Jahre 1857 hatte namlich W. Siemens in Ber- lin eine Verbesserung an den magnetelektrischen Maschi- nen angebracht, welche verhiiltnismassig starke Strome zu erzeugen gestattete. Er befestigte eine grossere Anzabl IO Magnete in paralleler Lage, so dass alle Nordpole auf der einen und alle Siidpole auf der anderen Seite waren, und liess zwischen den Polen einen Eisencylinder rotiren, wel- cher der Lange nach mit zwei sich gegeniiberliegenden tie- fen Eillen versehen war. Langs diesen Rillen war der Cy- J 5 linder mit Leitnngsdraht umwickelt. Diese Vorricbtung nannte Siemens Cylinderindnktor. Damit die Magnetpole dem Cylinderindnktor moglichst geniihert wer- den konnten, erhielten die Hufeisenmagnete auf derlnnen- seite kleine Ausschnitte. Figur 3 enthalt einen der Mag- 20 neteund den Querdurchschnitt des Cylinderinduktors. Da nach jeder halben Umdrehung die Pole in dem Eisenkern umgekehrt werden, so mussen ., . jV auch die entstehenden Induk- f ^— <<^>.J tionsstrome bei jeder Umdrehung 25 / ( OB dieRichtung wechseln. DurchAn- V " ^=^~j fiigen eines Stromwenders kann ^— " — g man diese Strome in einerlei Rich- FrG - 3 - tung (lurch den Schliessungsdraht senden. Da der Cylinderinduktor einen verhiiltnismassig 30 kleinen Durchmesser hat, so folgen die einzelnen Induk- tionsstrome sehr rasch aufeinander, und ihre Wirkung nfi- hert sich daher bedeutend rnehr der Wirkung des ununter- brochen fliessenden Stromes der galvanischen Batterie, als dies bei der alteren Konstruktion der Fall war. Am besten 35 Physik. 55 spricht fiir die Siemensschen Maschinen der Umstand, dass sie in tansenden von Exemplaren unter dem Namen Lauteinduktoren bei den Eisenbahnen in Dienst gestellt warden, um die Strome fiir die Ingangsetzung der Signal - 5 glocken zn liefern. Diese Maschinen enthalten 28 einfaehe starke Magnete nnd liefern Strome, vvelche starker sind als die von 100 galvanischen Elementen. Durch ihre grosse Zuverlassigkeit wurde sogar die Sicherheit im Eisenbalm- verkehr recht bedeutend erhdht. io Auf dem von Siemens eingeschlagenen Wege weiterge- hend, gelang es im Anfange des Jabres 1866 Wilde in Man- chester, durch galvanische Strome von ganz ausserordent- licher Starke grosses Anfsehen zu erregen. Er verband eine Siemenssche magnetelektrische Maschine mit zwei an- 15 deren, in denen statt der Magnete Elektromagnete benutzt wurden. Der Strom, welcher in der ersten Maschine er- zeugt wurde, ging durch die Elektromagnete der zweiten, und der Cylinderinduktor dieser zweiten Maschine lieferte den Strom, welcher durch die Elektromagnete der dritten 20 Maschine ging. Der Strom des Cylinderinduktors dieser dritten Maschine endlich wurde zu den Experimenten be- nutzt. Die erste Maschine enthielt 16 Stahlmagnete, de- ren Gesammttragkraft 160 Kilogramm betrug. Zu den Schenkeln des Elektromagnets der zweiten Maschine wa- 25 ren Eisenplatten von 66 Centimeter Ilohe, 91 Centimeter Breite und 3 Centimeter Dicke, sowie 1000 Meter dicker Kupferdraht verwendet. Seine Tragkraft war beinahe 5000 Kilogramm. Eine Beschreibung der dritten Maschine und der mit ihr angestellten Experimente findet sich im 30" Atheniium": "In der Maschine selbst lag schon etwas Achtunggebietendes, da die Elektromagnete aus 1,22 Me- ter hohen und 25 Centimeter dicken, 14 Centner Kupfer- draht enthaltenden Schenkeln bestanden, zwischen denen ein Cylinderinduktor lag, der durch die ausserhalb des Ge- 35 baudes aufgestellte Dampfmaschine von 15 Pferdekraften 56 Physik. mit einer Geschwindigkeit von 1500 Touren in der Minute gedreht wurde. Um und um flogen die Cylinder (der drei Maschinen), und jede Rotation sandte neue elektrische Strome in die Elektromagnete, als plotzlich der freie aus der Maschine heraustretende Strom mit voller Kraft in 5 eine am Ende des Versuchslokales aufgestellte elektrische Lampe geleitet wurde, und sofort zwischen den finger- dicken Kohlenstaben ein ungemein intensives elektrisches Licht vor den Augen der Zuschauer aufflammte, dass sie ebenso blendete, vvie die Mittagssonne und alle Ecken und 10 Winkel des grossen Saales mit einem Glanz erleuchtete, der den Sonnenschein iibertraf, und gegen welchen die hell brennenden Gasflammen in der Mitte des Zimmers braun erschienen. Ein in der Richtung des Lichtstrahls gehaltenes Brennglas brannte Ldcher in das Papier, und 15 wer die Wiirme mit ausgestreckter Hand auffing, konnte dieselbe in einer Entfernung von 50 Meter noch deutlich wahrnehmen. Dann spannte man eine lange eiserne Draht- schlinge in die Leitung ein; nach wenigen Minuten gliihte der Draht, nahm eine mattrote Farbe an, wurde weissglii- 20 hend und fiel in gliihenden Stiicken zu Boden. Ebenso wurde ein kurzes Stiick Eisen von der Dicke eines kleinen Fingers geschmolzen und verbrannt; aber alle die Ver- suche wurden uberstrahlt von dem Schmelzen des schwer- fliissigsten Metalles, eines Platinstabes von mehr als 6 Mil- 25 limeter Durchmesser und 61 Centimeter Lange." Diese gewaltigen Leistungen verschafften der AVildeschen Maschine bald Eingang in verschiedenen Indnstriestatten. Namentlich fand sie Verwendung fiir galvanoplastische Arbeiten, zur Ozonbereitung und zur Lichtentwickelung3o fiir photographische Zwecke. Aber auch ihr Stern, der zu- erst alles Dagewesene mit seinem Glanze uberstrahlt hatte, sollte bald erbleichen. Je genauer man diese Maschine namlicb kennen lernte, desto deutlicher traten auch ihre Miingel hervor; insbesondere war es der rasche Wechsel 35 Physik. 57 des Magnetismus in den Eisenkernen der Induktionscylin- der, welcher diese letzteren recht stark erwiirmte und da- durch den galvanischen Strom schwachte. Es war infolge- dessen nicht moglich, durch diese Maschine auf liingere 5 Zeit Strome von gleichmassiger Starke zu erzeugen. Von der Notbwendigkeit, gerade diese Forderung an die elek- trischen Mascbinen stellen zu mussen, hatte man sich aber bereits hinreicbend iiberzeugt. Es wiirde uns hier zu weit fiihren, wenn wir noch all der loanderen Versucbe gedenken wollten, welcbe man anstellte, um leistungsfahige Mascbinen zu erhalten. Der heutige Stand der Elektrotecbnik verweist alle diese, sowie alle oben bescbriebenen elektrischen Maschinen, in das Gebiet der Gescbicbte. Und wenn auch noch einige Jahre hin- 15 durcb der Siemenssche Cylinderinduktor vielfacbe Verwen- dung fand, so hat doch auch er jetzt das Feld anderen Vor- richtungen gegeniiber vollstandig raumen mussen. Die neue Periode, in der wir jetzt noch stehen, wird ein- geleitet durcb zwei grossartige Entdeckungen : durcb die 20 Entdeckung des Paccinotti-Grammeschen Rin- ges und des dynamoelektrischen Prinzips von Siemens. Zu diesem letzteren wollen wir uns nun zunachst wenden. Bereits im Dezember 1866 hatte Siemens in Berlin vor 25 mehreren Fachgelehrten mit einer Maschine experimen- tirt, welche keine Stablmagnete enthielt, sondern statt dieser einen grossen Elektromagnet. Die Drahtenden des letzteren waren direkt mit den Biirsten des Stromwenders verbunden. Bevor die Maschine in Gang gesetzt wurde, 30 hatte Siemens den Strom weniger galvanisierter Elemente durch den Leitungsdraht des Elektromagnets geben lassen. Die Erfabrung lehrt aber, dass Eisen, welches einmal magnetisch erregt ist, dauernd geringe Spnren von magne- tischer Kraft behillt. Wird nun der Cylinderinduktor 35 einer solchen Maschine gedreht, so entstebt in seiner Drabt- 58 Physik. spirale unter dem Einfluss des im Eisen des Elektromag- nets zuriickgebliebenen Magnetismus ein schwacher Strom, welcher durch den Draht des Elektromagnets fliesst und diesen verstarkt. Dadurch findet wieder eine Verstarkung des Strornes im Cylinderinduktor u. s. w. statt, und in kur- 5 zer Zeit ist die Maschine bis znm Maximum ihrer Leis- tungsfahigkeit angeregt. Dies ist in kurzen Worten der Kern des Siemensschen dynamoelektrischen Prinzips. We- gen seiner ungemeinen Wichtigkeit, zugleich aber urn nach- zuweisen, dass Siemens unzweifelhaft die Prioritiit in 10 dieser Entdeckung zusteht trotz aller Bemiihungen der Englander, welche diese Ehre ihrem Landsmann Wheat- stone retten wollten, wollen wir Siemens' eigne Auseinan- dersetzungen, welche sich im Februar-Heft 1867 der Pog- gendorffschen Annalen finden unter der Uberschrift: 15 " liber die Umwandlung von Arbeitshraft in elektrischen Strom olme Anwendung permanenter Magnete," hier wort- lich folgen lassen : "Wenn man zwei parallele Drahte, welche Teile des Schliessungskreises einer galvanischen Kette bilden, einan- 2 ° der nahert oder von einander entfernt, so beobachtet man eine Schwachung oder eine Verstitrkung des Strornes der Kette, je nachdem die Bewegung im Shine der Krafte, wel- che die Strome aufeinander ausiiben, oder im entgegenge- setzten Sinne stattfindet. Dieselbe Erscheinung tritt in 25 verstarktem Masse ein, wenn man die Polenden zweier Elektromagnete, deren Windungen Teile desselben Schlies- sungskreises bilden, einander nahert oder von einander entfernt. Wird die Richtung des Strornes in dem einen Draht im Augenblick der grossten Annaherung und Ent- 30 fernung umgekehrt, wie es bei elektrodynamischen Rota- tionsapparaten der elektromagnetischen Maschinen auf me- chanischem Wege ausgefiihrt wird, so tritt eine dauernde Verminderung der Stromstarke der Kette ein, sobald der Apparat sich in Bewegung setzt, Diese Schwachung des 35 Physik. 59 Stromes der Kette durch Gegenstrome, welche durch die Bewegung im Sinne der bewegenden Krafte erzeugt wer- den, ist so bedeutend, dass sie den Grund bildet, warum elektrornagnetische Kraftmaschinen nicht mit Erfolg durch 5 galvanische Ketten betrieben werden konnen. Wird da- gegen eine solche Maschine durch eine fmssere Arbeitskraft im entgegengesetzten Sinne gedreht, so muss der Strom der Kette durch die jetzt ihm gleichgerichteten inducier- ten Strome verstarkt werden. Da diese Verstarkung des 10 Stromes auch eine Verstarkung des Magnetismus des Elek- tromagnets, mithin auch eine Verstarkung des folgenden inducierten Stromes hervorbringt, so wachst der Strom der Kette in rascher Progression bis zu einer solchen Hdhe, dass man letztere selbst ganz ausschalten kann, ohne eine 15 Verminderung des Stromes wahrzunehmen. Unterbricht man die Drehung, so verschwindet naturlich auch der Strom, und der feststehende Elektromagnet verliert seinen Magnetismus. Der geringe Grad von Magnetismus, welcher auch im 2oweichsten Eisen stets zuriickbleibt, geniigt aber, um bei wieder eintretender Drehung das progressive Anwachsen des Stromes im Schliessungskreise von neuem einzuleiten. Es bedarf daher nur eines einmaligen kurzen Stromes einer Kette durch die Windungen des festen Elektromagnets, 25 um den Apparat fur alle Zeit leistungsfahig zu machen. Die Kichtung des Stromes, welchen der Apparat erzeugt, ist von der Polaritat des zuriickbleibenden Magnetismus abhiingig, iindert man dieselbe vermittelst eihes kurzen, entgegengesetzten Stromes durch die Windungen des fes- 30 ten Elektromagnets, so geniigt dieses, um auch alien spa- ter durch Rotation erzeugten machtigen Stromen die um- gekehrte Richtung zu geben. Die beschriebene Wirkung muss zwar bei jeder elektro- magnetischen Maschine eintreten, die auf Anziehung und 35 Abstossung von Elektrotnagneten begriindet ist, deren 60 Physik. Windungen Teile desselben Schliessungskreises bilden; es bedarf aber doch besonderer Riicksichten zur Herstellung von elektrodynamischen Induktoren von grosser Wirkung. Der von den kommutirten, gleichgerichteten Stromen umkreiste feststehende Magnet muss eine hinreichende mag- 5 netische Tragheit haben, um auch wahrend der Strom- wechsel den in ihm erzeugten hochsten Grad des Magnetis- mus ungeschwacht beizubehalten, und die sich gegen- iiberstehenden Polflachen der beiden Magnete miissen so beschaffen sein, dass der feststehende Magnet stets durch 10 benachbartes Eisen geschlossen bleibt, wahrend der beweg- liche sich dreht. Diese Bedingungen werden am besten durch die von mir vor liingerer Zeit in Vorschlag gebrachte und seitdem von mir und Anderen vielfaltig benutzte An- ordnung der Magnetinduktoren erfullt. Der rotierende 15 Elektromagnet besteht bei denselben aus einem um seine Achse rotierenden Eisencylinder, welcher mit zwei gegen- iiberstehenden, der Achse parallel laufenden Einschnitten versehen ist, die den isolierten Umwindungsdraht aufneh- men. Die Polenden einer grosseren Zahl von Stahlmagne- 20 ten oder im vorliegenden Falle die Polenden des festste- henden Elektromagnets umfassen die Peripherie dieses Eisencylinders in seiner ganzen Liinge mit moglichst ge- ringem Zwischenraume. Mit Hiilfe einer derartig eingerichteten Maschine kann 25 man, wenn die Verhaltnisse der einzelnen Teile richtig be- stimmt sind und der Kommutator richtig eingestellt ist, bei hinreichend schneller Drehung in geschlossenen Lei- tungskreisen von geringem unwesentlichen Widerstande Strome von solcher Starke erzeugen, dass die Umwindungs- 30 drahte der Elektromagnete durch sie in kurzer Zeit bis zu einer Temperatur erwarmt werden, bei welcher die Um- spinnung derselben verkohlt. Bei anhaltender Benutzung der Maschine muss diese Gefahr durch Einschaltung von Physik. 61 Widerstanden oder durch Massigung der Drehungsge- schwindigkeit vermieden werden. Wahrend die Leistung der magnetelektrischen Indukto- ren nicht in gleichem Verhiiltnisse mit der Vergrosserung 5 ihrer Dimensionen zunimmt, findet bei der beschriebeuen das umgekehrte Verhaltnis statt. Es hat dies darin seinen Grund, dass die Kraft der Stahlmagnete in weit geringe- rem Verhaltnisse zunimmt als die Masse des zu ihrer Her- stellung verwendeten Stahles, und dass sich die magne- iotische Kraft einer grossen Anzahl kleiner Stahlmagnete nicht auf eine kleine Polflache konzentriren lasst, ohne die Wirkung sammtlicher Magnete bedeutend zu schwiichen oder sie zum Teil ganz zu entmagnetisieren. Magnetin- duktoren mit Stahlmagneten sind daher nicht geeignet, wo 15 es sich urn Erzeugung sehr starker andauernder Strome handelt. Man hat es zwar schon mehrfach versucht, sol- che kriiftige magnetelektrische Induktoren herzustellen und audi so kriiftige Strome mit ihnen erzeugt, dass sie ein intensives elektrisches Licht gaben, doch mussten diese Ma- 2oschinen kolossale Dimensionen erhalten, wodurch sie sehr kostbar wurdeu. Die Stahlmagnete verloren bald den grossten Teil ihres Magnetismus und die Maschine ihre an- fangliche Kraft. Neuerdings hat der Mechaniker Wilde in Birmingham 25 die Leistungsfiihigkeit der magnetelektrischen Maschinen dadurch wesentlich erhoht, dass er zwei Magnetinduktoren meiner oben beschriebeuen Konstruktion zu einer Maschine kombinirte. Den einen grosseren dieser Induktoren ver- sieht er mit einem Elektromagnet an Stelle der Stahlmag- 3onete und verwendet den anderen zur dauernden Magne- tisierung dieses Elektromagnets. Da der Elektromagnet kraf tiger wird als die Stahlmagnete, welch e er ersetzt, so muss auch der erzeugte Strom durch diese Kombination in mindestens gleichem Masse verstiirkt werden. 62 Physik. Es liisst sich leicht erkennen, dass Wilde durch diese Kombination die geschilderten Mangel der Stahlmagnet- induktoren wesentlich vermindert hat. Abgesehen von der Unbequemlichkeit der gleichzeitigen Verwendung zweier Induktoren zur Erzeugung eines Stromes, bleibt 5 sein Apparat doch immer abhangig von der unzuverlassigen Leistung der Stahlmagnete. Der Technik sind gegenwartig die Mittel gegeben, elek- trische Strome von unbegrenzter Starke auf billige und bequeme Weise uberall da zn erzengen, wo Arbeitskraft 10 disponibel ist. Diese Thatsache wird auf mehreren Gebie- ten derselben von wesentlicher Bedeutung werden." E. R. Muller. V. GRUNDZUGE DER ELEKTROTECHNIK. 1. Chemische Zersetzungen durch den Strom. Bezeichnungen. Wenn man in den ausseren Schliessungskreis eines Strom- erzeugers eine Fliissigkeit einschaltet, etwa dadurch, dass man den Leitungsdraht zerschneidet und die beidenEn-15 den des Drahtes frei in eine Fliissigkeit eintauchen lasst, so giebt es drei Falle: a) Quecksilber und andere geschmolzene Metalle, auch die meisten fliissigen Metalllegierungen, z. B. die Amal- game, leiten den Strom, ohne irgendwelche Spur einer Zer- 20 setzung zu zeigen. b) Eine Anzahl fliissiger Korper, z. B. Petroleum, ge- schmolzenes Paraffin und die meisten Ole, lasst den Strom iiberhaupt nicht hindurehgehen. c) AngesJinertes oder salzhaltiges Wasser hingegen, ge- 25 loste oder geschmolzene Sauron, Salze oder Alkalien wer- Grundziige der Elektrotechnik. 63 den, wenn der Strom durch sie hindurch geht, in ihre Bestandteile zerlegt,und diesen auf elektrischem Wege her- beigefuhrten Zersetzungsprozess nennt man Elektro- lyse. 5 Mit den unter c) angefiihrten Vorgiingen beschaftigt sich dieses Kapitel. Faraday hat eine Anzahl Bezeichnungen eingefiihrt, die in der Wissenschaft und Technik international Giltig- keit erlangt haben. Wir stellen dieselben zunachst zu- io sammen. Elektrolyse. Wenn ein Strom durch eine Fliissig- keit hindurchgeht, die ans einer chemischen Verbindung in Losung oder in geschmolzenem Zustande besteht, so er- fahren diese Verbindungen eine chemische Zersetzung und 15 dieser Vorgang heisst Elektrolyse. Elektrolyt. Ein Stoff, welcher fahig ist, durch einen bindurchgefuhrten Strom in seine Bestandteile che- misch zerlegt zu werden, heisst ein Elektrolyt. Elektroden. Die in die Flussigkeit eintauchenden 2obeiden Enden des Leiterkreises, durch welche der Strom in den Elektrolyt ein-, beziehentlich wieder anstritt, fiih- ren den gemeiusamen Namen Elektroden. Meist wer- den als Elektroden Metallplatten (Platinplatten) oder Koh- lenplatten verwendet. 25 Anode. Die Elektrode, durch welche der positive Strom in die Flussigkeit eintritt, heisst Anode. 1 Kathode. Die Elektrode, durch welche der positive Strom aus der Flussigkeit wieder austritt, heisst Ka- thode. 2 30 1 n e n . Die Bestandteile, in welche der einer Zer- setzung unterworfene Korper durch die Elektrolyse 1 Vom griecliischen Worte dvd, aufwarts, und oSo 1 -,, Weg. 2 Vom griecliischen Worte Kara, abwarts, und 686s, Weg. 64 Physik. zerfallt, nennt man die I on en. Der Bestaudteil, der sich an der positiven Elektrode, also an der Anode, aus- scheidet, fiihrt den Namen Anion, das an der negativen Elektrode an der Kathode auftretende Ion heisst K a - t h i o n . 5 Die Ionen bewegen sich durch den Elektrolyt hindurch, bis sie an den Elektroden erscheinen und dort merklich werden; diese Bewegung wird die Wand e rung der Ionen genannt. Dabei bewegen sich die Ionen mit verschiedener, aber bestimmter Ionengeschwindig-io k e i t , die von der Natur des Ions und von der Zahigkeit (Viskositiit) des Elektrolyts abhangig ist. Ein Apparat, der zur Ausfiihrung der Elektrolyse dient, heisst Zersetzungszelle, und wenn der Apparat dazu bestimmt ist, die ausgeschiedenen Mengen des einen oder 15 der beiden Ionen messend zu bestimmen, fiihrt eine solche Vorrichtung den Namen Voltameter. 2. Faraday's Gesetz. Fur die elektrolytischen Vorgange gilt das von Faraday im Jahre 1833 aufgestellte Gesetz der festen elek- trolytischen Wirkung. Dasselbe lautet : Die 20 durch einen Strom zersetzten Mengen sind einander chemisch aquivalent und der Stromstarke und der Zeit, wahrend welcher der Strom gewirkt hat, proportional. An den Elektroden werden somit chemisch aquivalente 25 Mengen der Ionen ausgeschiedeu, und wenn ein und der- selbe Strom durch mehrere Zersetzungszellen hintereinan- der hindurchgefuhrt wird, sind auch die in den verschie- denen Zellen zersetzten Mengen des Elektrolyts einander chemisch aquivalent. 30 An der Kathode scheidet sich der Wasserstoff oder das Metall aus, an der Anode der Rest des zusammengesetzten Grundziige der Elektrotechnik. 65 Korpers. In vielen Fallen treten jedoch an den Elektro- den sekundiire chemische Wirkungen auf. Das Faradaysche Gesetz wird durch die Gleichung dar- gestellt : 5 M= | . 0,000010386 . i . t 1) Hierin ist M die Menge des ausgeschiedenen Ions in Grammen, a das Atorngewicht, k die Wertigkeit des Ele- mentes im Elektrolyt, i die Stromstiirke, t die Anzahl Se- kunden, wiihrend der die Zersetzung durch den Strom io stattgefunden hat. Tabelle der elektrochemischen Aquivalente. Name des Korpers. Atom- gewieht. Wer- tigkeit. Aquiva- lent. Elektro- chemisches Aquivalent in gr. Ausscheidung per Stunde. Ampere in gr. Elektropositive Korper. Aluminium . Blei Eisen Gold Kalium Kupfer Magnesium . Natrium Nickel Platin Quecksilber. Silber Wasserstoff. Zink Zinn Brom Chlor Jod Sauerstoff.. . Stickstoff.... 27,04 3 9,013 206,39 2 103,195 55,88 2 27,94 196,2 3 65,40 39,03 1 39,03 63,18 2 31,59 23,94 2 11,97 22,99 1 22,99 58,6 2 29,3 194,43 2 97,22 199,8 2 99,9 107,66 1 107,66 1 1 1 64,88 2 32,44 117,35 2 58,67 0,00009361 0,0010718 0,0002909 0,0006792 0,0004054 0,0003280 0,0001245 0,0002388 0,000304 0,0010097 0,001038 0,0011183 0,000010386 0,0003369 0,0006094 Elektronegative Korper. 79,76 1 79,76 35,37 1 35,37 126,54 1 126,54 16 2 8 14 3 4,67 0,0008284 0,0003674 0,0013142 0,0000831 0,00004847 0,3370 3,8584 1,047 2,445 1,459 1,1808 0,4482 0,8596 1,096 3,6350 3,735 4,0260 0,037390 1,213 2,194 2,982 1.323 4,731 0,303 0,1745 66 Physik. Das Produkt | . 0,000010386 fiihrt auch den Namen elektrochemisches Aquivalent. Esist dies die Menge, welche ein Strom von 1 Ampere Starke in einer Sekunde ausscheidet. Die Elektrizitatsmenge, welche durch jeden Querschnitt 5 eines Leiters in dem Zeitraume einer Seknnde fliesst, wenn die Stromstarke gleich 1 Ampere ist, heisst Einheit der Elektrizitatsmenge oder Coulomb. 1 Man kann daher auch sagen : Das elektrochemische Aquivalent ist die Menge eines Stoffes, welche durch ein 10 Coulomb ausgeschieden wird. Die vorstehende Tabelle giebt die in Betracht kommen- den Zahlen fur die wichtigsten Stoffe. Solche Korper, welche mit verschiedener Wertigkeit in verschiedenen Ver- bindungsgruppen auftreten, sind selbstverstiindlich mit der 15 Wertigkeit einzusetzen, die das Element in der Zusammen- setznng besitzt, die der Elektrolyse unterworfen wird. Lasst man einen Strom nacheinander z. B. durch drei Zer- setzungszellen gehen, deren erste Salzsaure, deren zweite AVasser und deren dritte Ammoniak enthiilt, so werden an 20 den negativen Polen gleiche Volumen Wasserstoff ent- wickelt, wiihrend an den positiven Polen ein gleiches Vo- lumen Chlor, 1/2 Volumen Sauerstoff und 1/3 Volumen Stickstoff ausgeschieden wird. Die elektrolytisch zerleg- ten Mengen der drei Verbindungen stehen daher in dem 25 Verhaltnisse HC1 ^9 — 2 ' 3 * Ebenso werden z. B. aus alien Metallchloriden gleiche Men- gen Chlor ausgeschieden, wiihrend die Menge der an der Kathode ausgeschiedenen Metalle ihrer chemischen Valenz 30 1 Fur die Elektrizitatseinheit oder das Coulomb wird die Abkiir- zung Cb gebraucht. Grundziige der Elektrotechnik. 67 in der elektrolysierten Verbindung entsprechen. Die elek- trolytisch zerlegten Mengeu der nachstehend angefiihrten Salze stehen daher in f olgendem Yerhaltnisse : CuCl 2 0u 2 01 2 Fe 2 01 6 HgCl 2 Hg 2 (NQ 3 ), AgN0 3 , -— , — — , — j-> — g-, - g . 5 Demnach werden auf 1 Volumenteil oder 35,37 Gewichts- teile Chlor aus Kupferchlorid (Cu" Cl 2 ) 31,6 Gewichtsteile Kupfer, aus dem Kupferchloriir (Cu' 01) aber 63,2 Ge- wichtsteile Kupfer ausgeschieden. Derselbe Strom schei- det ferner aus Quecksilberchlorid (Hg" 01,) 99,9 Teile io Quecksilber, aus Merkuronitrat (Hg' N0 3 ) aber 199,8 Ge- wichtsteile Quecksilber aus. 3. Das Silbervoltameter. Zur genauen Messung schwacher Stromstarken ist be- sonders das Silbervoltameter sehr geeignet, da einerseits die Menge des ausgeschiedenen Silbers verhaltnismassig i 5 gross ist und anderseits das ausgeschiedene Silber leicht rein erhalten werden kann. Ganz besonders zur Aichung der Torsionsgalvanometer von Siemens & Halske, eines der beliebtesten Instrumente der praktischen Elektrotechniker, wird das Silbervoltameter fast ausschliesslich verwendet. 20 Das Silbervoltameter besteht aus einer kleinen Platin- schale (P), die mit dem negativen Pole der Stromquelle verbunden wird. In unserer Figur steht z. B. der Platin- tiegel auf einer mit der Klemmschraube ^ 2 leitend ver- bundenen Unterlage M und wird durch 3 Federn / in 25 seiner Lage festgehalten. In die Schale giesst man eine Losung von salpetersanrem Silber (10 — 20 Teile Hollenstein auf 100 Teile Wasser). In diese Losung taucht ein reiner Silberstift oder ein diinnes Silberschal- chen 8, das von einem Kupferhalter B getragen wird. 30 Der ganze Apparat steht auf einer Hartgummiplatte E. 68 Physik. Wahrend sich bei dem Durchgange des Stromes Silber aus der Losung anf der Imienseite der Schale niederschliigt, wird gleichzeitig ebensoviel Silber von dem Stifte oder dem Schiilchen aufgeldst. Wahrend des Versuches fallen leiclit kleine Silberteile von dem Silbertiegel oder Silber- stabe ab, deshalb umgiebt man denselben mit einer diinnen Hiille aus Pergamentpapier oder dunner, mit destilliertem Wasser sorgfaltig ausgewaschener Leinwand. Um sich vor Fehlera, die von Temperaturschwankungen herriihren koimen, einigermaszen sicher zu stellen, schaltet 10 man vor das Silbervoltameter einen Widerstand von min- destens 30—40 Ohm. Bei einer Stromstarke von 0,5 bis 1,5 Ampere fur je 1 qdm. Oberflache erhalt man die besten Niederschlage. Durch einen Vorversuch bestimmt man daher die Grosse 15 der fur den Versuch zu wahlenden Batterie (am besten Akkumulatorenzellen). 1st der Versuch beendet, so giesst man die Hollensteinlosung ab und wascht so lange mit Grimdziige der Elektrotechnik. 69 heissem, destilliertem Wasser den Tiegel sorgfaltig aus, bis die Waschwiisser bei Zusatz von Salzsaure keine Spur einer Trlibung zeigen. Hierauf erwiirmt man den Tiegel, da- mit er vollstandig trocknet, nnd bestimmt die Gewichts- 5 znnahme auf einer genauen Wage (die noch 1/5 mg. deut- lich zu erkennen gestattet). 1st q die Gewichtszunahme des Platintiegels in Gram- men, t die Anzahl Sekunden, wahrend deren der Strom durch das Silbervoltameter hindurch gegangen ist, so iofindet man die gesuchte Stromstarke durch die Formel: t . 0,001118 2) Beispiel: Der Platintiegel wog vor dem Versuche 30,7250 g. Nachdem der zu messende Strom 10 Minuten lang durch das Voltameter gegangen war, wog der Tiegel 31,6250 g. Wie gross 1 5 war die Stromstarke ? Die Gewichtsdifferenz q des Tiegels betragt 0,9000 g., die Zeit t gleich 10 . 60 600 Sekunden, somit ist 0,9000 = 1.343 A. 600.0,001118 4. Sekundare Wirkung der Elektrolyse. Am einfachsten gestalten sich die chemischen Vorgange 20 bei der Elektrolyse geschmolzener Haloid verbindungen der Metalle, z. B. des Chlorcalciums bei Anwendung von Kohlenelektroden. An der negativen Elektrode scheidet sich das Calcium als reines Metall ab, an der positiven Elektrode wircl Chlor frei und entweicht aus der geschmol- 25 zenen Masse als griingelbes Gas. In alien Fallen, in welchen es sich um die Elektrolyse geloster Salze handelt, treten verwickeltere Vorgange auf, dadurch, dass die durch den Strom zerlegten Substanzen 70 Physik. auf das Losungsmittel, das Wasser, oder die Substanz die Elektroden einwirkeu. Diese Einwirkungeii werden da- durch besonders begiinstigt, dass die Substanzen, wenn sie gerade aus einer Verbindung austreten (in statu nascendi), eine viel grossere Fiihigkeit besitzen, mit anderen Korpern 5 Verbindungen einzugehen, als dies sonst unter gewohn- lichen Verhaltnissen der Fall ist. Wenn wir z. B. eine wiisserige Losung von Salzsaure (HC1) elektrolysieren, so wandert das Chlor an die positive Elektrode und wird, wenn diese aus einem Metall besteht, 10 welches sich mit Chlor zu verbinden im stande ist, mit diesem sich vereinigen; das Wasserstoffgas hingegen wird die negative Elektrode zunachst in Form von Blaschen bedecken, und schliesslich werden diese Blaschen in der Flussigkeit aufsteigen und entweichen. Hier hatte somitis eine sekundare Wirkung nur an der positiven Elektrode stattgefunden, weil das Chlor nicht ebenfalls entwichen ist, sondern sich mit dem Metall der Elektrode verbunden hat. Wenn man Kupfersulfat (CuS0 4 ) in einer Zersetzungszelle elektrolysiert, die mit Platinelektroden ausgestattet ist, so 20 zerfallt das CuS0 4 ; Cu wandert an den negativen Pol, der Rest S0 4 wirkt zersetzend auf das Losungsmittel, das Wasser (H 2 0), ein, entzieht demselben die zwei Atome Wasserstoff und bildet Schwefelsaure (H 2 S0 4 ); der iibrig- bleibende Sauerstoff wird frei und entweicht an dem posi- 25 tiven Pole. Das Platinblech, welches die negative Elek- trode bildet, uberzieht sich mit einer Schicht galvanisch niedergeschlagenen Kupfers; an der positiven Elektrode aber sammelt sich Schwefelsaure an, wahrend Sauerstoff entweicht. In diesem Falle hat die sekundare Wirkung 30 ebenfalls am positiven Pole stattgefunden. Etwas anders gestaltet sich die Sache, wenn man die- selbe Verbindung, das Kupfersulfat, unter Verwendung von Kupferelektroden den chemischen Wirkungen des Stromes aussetzt. Genau wie vorher uberzieht sich die 35 Grundziige der Elektrotechnik. 71 Kathode mit Kupfer; sie nimmt dadurch an Gewicht zu, aber sie verandert ihren chemischen Charakter nicht. An der Anode scheidet sich ganz wie vorher Sauerstoff und Schwefelsaure aus; die Schwefelsaure aber verbindet sicli 5 mit dem Kupfer, indem sie gleichzeitig CuS0 4 bildet. 1st die Kupfervitriolldsung urspriinglich nicht konzen- triert, so wird sich die Anode alsbald mit konzentrierter Losung umgeben, wahrend der Salzgehalt nach der Ka- thode hin stetig abnimmt; zu der chemischen sekundiiren io Wirkung tritt somit noch die physikalische hinzu, d ass die vorher gleiche Dichtigkeit der Fliissigkeit einer ungleich- formigen Anordnung der Salzteile in dem Wasser ge- wichen ist. Eine sekundare chemische Wirkung an der negativen r 5 Elektrode findet statt, wenn man z. B. Kupferchlorid (CuClJ elektrolysiert und als Elektroden Kohlenplatten verwendet. Die Zersetzung liefert Cu an der Kathode; dieses scheidet sich aber nicht als Metall aus, sondern bildet mit dem Kupferchlorid zusammen Cu 2 Cl a Kupfer- 2ochloriir. An der Anode entweicht gasformiges Chlor. Auch die Wasserzersetzung, welche gewohnlich als ein- facher Versuch im Unterrichte vorgefiihrt wird, vollzieht sich nicht unmittelbar, sondern nur als eine sekundare Wirkung der Zersetzung der im Wasser gelosten Siiure. 25 Diese Zersetzung vollzieht sich, wenn man z. B. Wasser, das mit Schwefelsaure angesauert ist, elektrolysiert, nach folgendem Schema: H 2 S0 4 Pol/ \-f Pol H 2 entweicht. S0 4 wirkt zersetzend auf H 2 0. Es entstebt H 2 S0 4 (Schwefel- saure) und entweicht. 72 Physik. Ganz reines Wasser scheint den Strom iiberhaupt nicht zu leiten. Eine unmittelbare Zersetzung chemisch reinen Wassers ist noch nicht beobachtet worden. Wenn wir eine wasserige Losung von Kalisalpeter (KN0 3 ) elektrolysieren, treten sekundare chemische Wir- kungen an beiden Elektroden auf. Der Vorgang vollzieht sich auf folgende Weise : 2KN0 8 2K wirkt zersetzend auf 2H 2 0, 2N0 3 wirkt zersetzend auf und es bilden sich 2KHO, und H 2 0, bildet 2HNO s , und ent- 2H entweicht. weicht. An der Kathode bildet sich Kalilauge, und Wasserstoff entweicht; an der Anode entsteht Salpetersaure, wahrend Sauerstoff entwickelt wird. Das Ergebnis ist also audi in 10 diesem zweiten Falle eine Wasserzersetzung. Gelegentlich entstehen audi noch sekundare Wirkungen anderer Art. Metalle werden z. B. in Pnlverform aus- geschieden, Sauerstoff wird in seiner aktiven Form als Ozon entwickelt, audi Wasserstoff tritt haufig in einens Form auf, in der er mehr als sonst das Bestreben besitzt, sich mit andern Korpern zu verbinden. AVir erwahnten ferner bereits, dass nicht selten durch die Elektrolyse Anderungen des Konzentrationsgehaltes der Fliissigkeiten hervorgerufen werden. 20 5. Die galvanische Polarisation. Wenn der elektrische Strom durch eine chemische Ver- bindung hindurchgeht und dieselbe in ilire Bestaudteile zersezt, so leistet er dabei insofern eine chemische Arbeit, als er die Bestandteile der Verbindung, die durch ihre Grundziige der Elektrotechnik. 73 chemische Anziehungskraft aneinander hangen, auseinan- der reisst und trennt. Das Streben der durch die Elektro- lyse getrennten Bestandteile, sich aufs neue zu der zer- legten Verbindung zu vereinigen, macht sich geltend als 5 erne an den Elektroden der Zersetzungszelle wirksame etektromotorische Gegenkraft ; diese nennt man galva- nische Polarisation. Wenn man z. B. Zinksnlfat zersetzt, so hat das ausge- schiedene Zink das Streben, sich mit der gebildeten ioSchwefelsaure wieder zu vereinigen; dieses Streben macht sich geltend als eine EMKvon bestimmter Grosse, und esist eine EMK von mindestens gleicher Grosse notwendig, um die Wiedervereinigung der getrennten Korper zu verhin- dern. Daraus ergiebt sich von selbst, dass Zinkvitriol 15 nicht durch jede Stromquelle elektrolysiert werden kann. Die Elektrolyse geht nur dann vor sich, wenn die Span- nungsdifferenz an den beiden Elektroden grosser ist als die elektromotorische Gegenkraft, welche das galvanisch ausgeschiedene Zink gegen die galvanisch ausgeschiedene 20 Schwefelsaure besitzt. Wird in einem gewohnlichen Knallgasvoltameter Wasser zersetzt, so besitzen die ausgeschiedenen Ionen, Wasser- stoff und Sauerstoif, das Streben, sich wieder zu Wasser zu vereinigen ; es entsteht daher an den Elektroden des 25 Voltameters eine EMK, deren Grosse als Masz der chemi- schen Anziehungskraft zwischen Wasserstoff und Sauer- stoff gelten kann. Die Grosse derselben ist in diesem Falle 1,47 Volt. Eine Wasserzersetzung kann daher nur zu standee kommen, wenn die EMK der Elektrizitatsquelle 3 o grosser als dieser Betrag ist. Mit einern Daniell-Element ist es daher nicht moglich, eine Wasserzersetzung einzu- leiten, da dessen EMK nur 1,06 Volt ist; es findet dagegen eine lebhafte Wasserzersetzung statt, wenn man zwei sol- cher Elemente in Ilintereinanderschaltung benutzt, da 35 dann die" EMK den doppelten Betrag erreicht. 74 Physik. Die Thatsache der galvanischen Polarisation kann audi leicht durch den Versuch nachgewiesen werden. Lasst man durch eine Wasserzersetzungszelle liingere Zeit einen Strom hindurchgehen, unterbricht hierauf den Strom und verbindet die Elektroden der Zersetzungszelle mit einem Strommesser, so zeigt sich deutlich, dass nunmehr das Voltameter Quelle eines dem vorherigen entgegengesetzt fliessenden Stromes geworden ist. In dem Masze, als die an den Elektroden abgeschiedenen Ionen sich wieder ver- einigen, verschwindet dieser Polarisationsstrom allmablich. 6. Theoretische Bereclinung der elektromotorischen Kraft. Betragt die elektromotorische Gegenkraft infolge des Vereinigungsstrebens der ausgeschiedenen Ionen oder die Polarisation D (der Buchstabe I) wird benutzt, weil es sich in diesem Falle ebenfalls um eine Potentialdifferenz han- delt), so wird, wenn eine Elektrizitiitsmenge q durch die 15 Zersetzungzelle hindurchwandert, eine elektrische Arbeit von dem Betrage q . D geleistet. Fur diesen Arbeitsbetrag kann aber noch ein anderer Ausdruck gefunden werden. Wenn die Elektrizitiitsmenge q z. B. durch eine Wasserzersetzungszelle hindurchgeht, so 20 werden q . 0,0001038 g Wasserstoff an der Kathode ausge- schieden. Diese aber erzeugen, wenn sie mit dem an der Anode abgeschiedenen Sauerstoff zu Wasser wieder ver- einigt werden, q . 0,0001038 h Warmeeinheiteu, wenn man mit h die Warmemenge bezeichnet, die entwickelt wird, 25 wenn 1 g des Kations (z. B. 1 g Wasserstoff) mit der aqui- valent Menge des Anions (z. B. 8 g Sauerstoff) wieder ver- einigt werden. Diese Warmemenge kann ohne weiteres ebenfalls in Arbeit verwandelt werden, wenn wir beriick- sichtigen, dass 42 . 10 6 absolute Arbeitseinheiten des Zenti-30 meter-Gramm-Sekunden-Systems erforderlich sind, um eine Grundziige der Elektrotechnik. 75 Warmeeinheit, d. i. erne Grarnm-Kalorie zu erzeugen. Auf diese Weise ergiebt sich die Gleichung: D .q = q . 0,0001038 . h . 42 . 10 s , oder 5 D = 0,0001038 . h . 42 . 10\ Erne ahnliche Gleichung wie wir sie hier fur Wasserstoff aufgestellt haben, kanu fiir jedes beliebige andere Element aufgestellt werden, wenn wir das elektrochemische Aqui- valent des Wasserstoffes durch das des betreffenden Ele- iomentes ersetzen. Bekanntlich ist nun aber das elektro- chemische Aquivalent das Produkt aus dem elektroche- mischen Aquivalent des Wasserstoffes und dem Qtiotienten ■p wenn a das Atomgewicht und k die Wertigkeit des be- treffenden Elementes bedeutet. I5 Da die Elektrizitiitsmenge q aus der Gleichung ver- schwindet, erhtilt man zum Schluss: D = 0,0001038 . 42 . 10 6 . h . ~ . . . . 3) fc Dies ergiebt den Satz : Die elektromotorische Kraft, die einem elektrochemischen Aquivalente des getrennten Ions 2ound der im Arbeitsmass ausgedriickten Verbindungswarme von 1 g des Rations bildet. Das Produkt ah aus dem Atomgewicht und der Verbin- dungswarme von 1 g fiihrt in der physikalischen Chemie den Namen " Warmetonung." Unter " Warmetonung" 25 des Zinks bei Bildung von Zinksulfat versteht man z. B. die Anzahl von Grammkalorien, die entwickelt werden, wenn sich 65,5 g Zink mit der erforderlichen Menge Schwe- felsaure zu Zinksulfat verbinden. Diese AVarmemenge be- triigt 108000 Kalorien, 76 Physik. Bezeichnet man die Warmetonung der Verbindung mit W und driickt man D in Volt aus, so hat man : W D = 0,0000436 .j ..... 4) 1. Beispiel: Die Polarisation der Wasserzer- setzung zu berechnen. Fur Wasserstoff ist, wie be- 5 reits mehrfach erwahnt, das elektrochemische Aquivalent Z = 0,0001038. Wenn 1 g Wasserstoff sich mit 8 g Sauerstoff zu Wasser verbindet, werden 34000 Kalorien entwickelt. Wir er- halten daher nach Gleich. 3, D = 0,0001038 . 34000 . 1. 42 . 10 6 . IO Dies giebt ausgerechnet : D = 1,47 . 10 8 . Da man 10 8 absolute Erafteinheiten ein Volt nennt, ist 1,47 Volt die EMK der Polari- sation der Wasserzersetzung. Versuche haben genau den hier berechneten Wert ergeben. 2. Beispiel. Berechnung der EMK einesis Daniell-Elementes. Bei einem Daniell-Element befindet sich Kupfer in einer konzentrierten Losung von Kupfervitriol, Zink in einer konzentrierten Losung von Zinkvitriol, und beide Fliissigkeiten sind durch eine porose Scheidewand voneinander getrennt. Der chemische Pro- 20 zess in diesem Elemente besteht darin, dass sich an dem negativen Pole Zink in Schwefelsaure auflost, und gleich- zeitig eine aquivalente Menge Kupfer an dem positiven Pole niedergeschlagen wird. Die Differenz der Verbin- dungswarmen des Zinksulfates und des Kupfersulfates 25 entspricht somit der EMK des Elementes. Nun betragt die Warmetdnimg des Zinks bei der Auflosung in wiisseri- ger Schwefelsaure 108000 Kalorien, die Warmetonung des Kupfers bei Auflosung in verdiinnter Schwefelsaure 55500 Kalorien. 30 Der Unterschied der beiden Warmetonungen betragt 52,500 Kalorien. Multipliziert man diese Differenz mit denselben Faktoren, die wir vorhin bei der Berechnung der Grundziige der Elektrotechnik. 77 EMK der Polarisation der Wasserzersetzung zur Anwen- dung gebracht haben, und beriicksichtigt, dass die Wertig- keit beider Elemente des Zinks und des Kupfers, gleich 2 ist, so finden wir nach Gleichnng 4: D == 0,0000436 . ^p = 1,12 Volts, d. h. die EMK des Daniell-Elementes berechnet sich zu ungefahr 1.12 Volts, und das stimmt mit den Ergebnissen der Versuche sehr nahe uberein. 7. Polarisation. Verwenden wir ein galvanisches Element als Stromquelle, ioso fliesst der Strom nicht nur durch den ausseren Leitungs- draht, sondern auch durch das Element selbst hindurch und wirkt auf dieses Element wie auf eine Zersetzungszelle. In- folgedessen scheidet sich an der Eintrittsstelle des Stro- mes in das Element, d. h. an dem negativen Pole, das 15 Anion, an der Austrittsstelle des Elementes, das Kation aus. Da wir nun in fast alien galvanischen Elementen in "Wasser geloste Sauren, Alkalien oder Salze verwenden, so handelt es sich zumeist um eine Wasserzersetzung, bei der an dem Zink Sauerstoff und an dem positiven Pole (Kup- 2ofer, Platin, Kohle) Wasserstoff ausgeschieden wird. Daher entsteht in den meisten galvanischen Elementen alsbald durch die ausgeschiedenen Ionen eine elektromotorische Gegenkraft, eine Polarisation, durch welche die wirksame elektromotorische Kraft und damit auch die Stromstarke 25 vermindert wird. Besonders ist es der an dem positiven Pole sich ausschei- dende Wasserstoff, von dem der Hauptteil der polarisieren- den Wirkung herrtihrt. Die Bestrebungen der praktischen Elektriker sind daher besonders darauf gerichtet gewesen, 30 die Ausscheidung von freiem Wasserstoff zu verhiiten, Die 78 Physik. Mittel, welche angewendet werden, urn diesen Zweck zu erreicheu, nennt man depolarisierende Mittel. Man setzt z. B. die Kohle in konzentrierte Salpetersiiure oder Chromsaure, oder umgiebt sie mit Braunstein, damit der Sauerstoff dieser Korper sich mit dem elektrolytisch 5 entwickelten Wasserstoff verbindet und somit die polari- sierende Wirkung desselben verhindert. Auch lebhafte Bewegung der Elektroden wirkt depolarisiereud, weil die ausgeschiedenen Gasblasen sich beim Erschuttern loslosen nnd entweichen, und ferner die umgebende Fliissigkeit IO das Gas von der Oberflache der bewegten Platte abwascht und auflost. Auch der in der Fliissigkeit des Elementes durch Absorption geloste atmospharische Sauerstoff wirkt auf den an dem positiven Pole des Elementes ausgeschie- denen Wasserstoff ein, verbindet sich mit diesem zu Was- 15 ser und wirkt so ebenfalls depolarisierend. In derselben Weise wie der geloste atmospharische Sauerstoff wirkt auch der an der negativen Platte des galvanischen Elemen- tes ausgeschiedene Sauerstoff; ein Teil desselben lost sich in der die Platte umgebenden Fliissigkeit auf, gelangt2o durch Stromungen und Diffusion an die positive Platte und vereinigt sich dort mit dem Wasserstoff. Daher kommt es, dass die Polarisation allmahlich von selbst verschwin- det, wenn das Element langere Zeit hindurch stromlos bleibt. 25 Richard Ruhlman. VI. KOSMISCHE PHYSIK. Die kosmische Physik umfasst die Astronomie und die Meteorologie und verfolgt die Naturerscheinungen im Gro- szen und fuhrt sie, soweit als moglich, auf physikalische Gesetze zuriick. Sie hat zu zeigen, wie dieselben Kriifte, welche die Experimentalphysik uns kennen lehrt, in der 30 Eosmische Physik. ?9 ganzen Schopfung zur Wirkimg kommen, wie dieselben Gesetze, welche wir im physikalischen Cabinet erforschen, das ganze Weltall beherrschen. Die Bewegungserscheinungen der Himmelskorper und 5ihre mechanische Erklarung gehoren der Astronomie an; die Meteorologie beschaftigt sich mit den in der Atmosphare vorgehenden Veranderungen des Luftdruckes, der Tem- peratur, Feuchtigkeit und der elektrischen Verhaltnisse, mit dem Klima, der Regen- und Thaubildung, den Win- 10 den u. s. w. A. Astronomie. Der Himmel erscheint uns, wenn er nicht durch Wolken verdeckt ist, als eine ungeheure Hohlkugel, von welcher wir jedoch nie mehr als die Halfte auf einmal iibersehen konnen. Die durch das Auge des Beobachters gelegte wa- isgerechte Ebene, welche die sichtbare Halfte der Himmels- kugel von der unsichtbaren scheidet, heisst der Horizont. Der gerade uber dem Haupte des Beobachters liegende Punkt heisst das Zenith, der untere heisst das Nadir. Die wenigen Planeten und Kometen ausgenommen, haben die 20 Sterne eine unveranderliche Stellung gegen einander, wes- halb sie auch den Namen Fixsterne fiihren. Zur leichte- ren Orientirung wurden sie schon friih in Sternbilder ein- getheilt. An der Himmelskugel unterscheiden wir den Aquator, eine nordliche und siidliche Hemisphare, den 25 Meridian und die Mittagslinie. Die Zeit, welche zwischen je zwei auf einander folgenden oberen Culminationen eines und desselben Fixsternes vergeht, wird ein Sterntag ge- nannt. Die mittlere Sonnenzeit ist von der Sternzeit ver- schieden. Alle durch das Zenith gelegte, auf dem Hori- 3ozonte rechtwinklig stehende Kreise heissen H6henkreis"e oder Verticalkreise. Der Bogen vom Sterne bis zum Ho- rizonte- heisst die Hohe, derjenige vom Sterne bis zum 80 Physik. Zenith die Zenithdistanz. Durch Hohe und Azimut ist die Stellung eines Sternes vollkommen bestimmt. Um diese zu messen, gebraucht man das Theodolit. Durch Rektascension und Declination ist auch die Stelle eines Sternes bestimmt. Um diese zu messen, gebraucht man 5 die Mittagskreise und Passageinstrumente. Was der Theo- dolit fur den Horizont leistet, das leistet das Aquatorial- instrument fur den Aquator. Die Erde ist eine Kugel, welche im Weltraume schwebt. An der Erdkugel bezeich- net man den wahren Horizont, welcher dem scheinbaren 10 parallel ist, Langenkreise (Meridiane) und Breitekreise (Parallelkreise), den Nord- und Siidpol und den Aquator. Die Abplattung der Erde an den Polen ist eine Folge ihrer Axendrehung. Die Axendrehung wird durch den Fou- cault'schen Pendelversuch bewiesen. 15 Die Sonne und ihreBeziehungen zurErde. Die Bahn, welche die Sonne am Himmel zuriicklegt, heisst die Ekliptik. Die Punkte, in denen sich Aquator und Ekliptik schneiden, sind die Aquinoctialpunkte. Die Punkte, in denen die Sonne ihre grosste nordliche und siid- 20 liche Declination erreicht, heissen die Sonnenwende- oder Solstitialpunkte. Der Thierkreis besteht aus den zwolf Sternbildern, welche die Sonne durchlauft. Dies sind Fische, Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Lowe, Jungfrau, Wage, Scorpion, Schutze, Steinbock und Wassermann. 25 Zur gewohnlichen Messung der Sonnenhohe bedient man sich des Sextanten. Die einfachste Methode der Zeitbe- stimmung ist die der Sonnenuhr. Das tropische Jahr be- tragt etwas weniger als 365£ Tag. Die alten Agypter hat- ten schon ein Jahr von 365 Tagen. Julius Caesar schaltete 30 alle 4 Jahre einen Tag ein. Der Februar des Schaltjahres hat daher 29 Tage. Die Griechen und Russen rechnen noch nach dem julianischen Kalender, der in 400 Jahren 3 Tage zu viel hat. Um dies zu vermeiden, lasst der grego- rianische Kalender 3 Schaltjahre in je 400 Jahren ausfal- 35 Kosmische Physik. 81 len. Die Rechnung alten Stils ist gegen den neuen urn 12 Tage zuriick. Durch die beiden Wendekreise und die bei- den Polarkreise wird die Erde in fiinf Zonen getheilt. Die E r d b a h n. Das erste Kepler'sche Gesetz : Die Ge- 5 schwindigkeit mit welcher die Erde in ihrer Bahn fortschrei- tet, ist von der Art, dass der Leitstrahl (radius vector), welchen man sich von der Erde zur Sonne gezogen denkt, in gleichen Zeiten gleiche Flachenraume beschreibt. Das zweite Kepler'sche Gesetz: Die Bahn aller Planeten ioist eine Ellipse, und die Sonne findet sich in dem einen Brennpunkte derselben. Die grosze Axe ist die Absiden- linie, die Entferimng der Sonne von dem Mittelpunkte ist die Excentricitiit der Erdbahn. Die Horizon talparallaxe eines Gestirns ist der Winkel, i5imter welchem der Halbmesser der Erde, von jenem Ge- stirn aus gesehen, erscheint. Je weiter ein Gestirn von der Erde entfernt ist, desto kleiner wird seine Parallaxe und desto schwieriger wird es, sie genau zu bestimmen. Die Sonnenparallaxe betragt vielleicht im Mittel 8.915". Dann 20 ware die mittlere Entfernung der Sonne von der Erde circa 20 Millionen geographische Meilen. Der Durchmesser der Sonne ist 112 mal so grosz als der der Erde. Die Bewe- gung der Sonnenflecken ist ein Beweis f iir die Axendrehung der Sonne. 25 Die Planeten. Ptolemaus stellte die Erde in die Mitte desWeltalls, Copernicus die Sonne. Mercur und Venus heissen die unteren Planeten, die iibrigen heissen die obe- ren. Wenn ein Planet mit einem anderen oder mit der Sonne durch den Meridian geht, so sind sie in Conjunc- 30 tion. Steht ein Planet urn 90° von der Sonne ab, so ist er in Quadratur, steht er um 180° ab, so ist er in Opposition. Die Punkte, in denen eine Planetenbahn die Sonnenbahn schneidet, werden Knoten genannt. Die unteren Plane- ten zeigen Phasen, die oberen runde Scheiben. Das dritte 35 Kepler'sche Gesetz heisst : Die Quadrate der Umlaufszei- 82 Physik. ten verschiedener Planeten verhalten sich wie die dritten Potenzen ihrer mittleren Entfernungen von der Sonne. Zwischen Mars und Jnpiter ist eine auffallende Liicke, wo man einen neuen Planeten aufzufinden hoffte. Statt 5 eines einzigen sind aber 379 entdeckt worden, die Plane- toiden heissen. Der erste wurde von Piazzi am 1. Januar 1801 entdeckt. Alle diese Planetoiden sind teleskopisch. Trabanten oder Satelliten sind solche Himmelskorper, welche die Planeten auf ihren Bahnen begleiten, woher der io Name. Vor der Entdeckung des Fernrohrs kannte man nur den Mond, den Trabanten der Erde. Galilai entdeckte mit dem neu erfundenen Fernrohre die vier Satelliten des Jupiter. Spater wurden atich Trabanten des Saturn, des Uranus und des Neptun aufgefunden und sehr kiirzlich 15 zwei des Mars. Eine Mondfinsternis findet statt, wenn der Mond durch den Kernschatten hindurchgeht. Son- nenfinsternisse sind Erscheinungen, welche einerseits den Sternbedeckungen durch den Mond, andererseits dem Durchgang der unteren Planeten vor der Sonnenscheibe 20 analog sind. Sie treten ein, wenn die Erde durch den Schatten des Mondes hindurchgeht, konnen also nur zur Zeit des Neumondes stattfinden. Die Kometen zeigen meistens einen hellen rundlichen Kern, welcher von einer schwacher leuchtenden nebligen Hiille umgeben ist, die 25 sich auf einer Seite, und zwar in der Regel auf der der Sonne abgewandten, in einen Schweif verlangert. Wahrend die Planetenbahnen nur wenig gegen die Sonnenbahn ge- neigt sind, stehen die Kometenbahnen oft beinahe recht- winklig auf der Ekliptik. Die Bahn der Kometen ist eine 30 Parabel, in deren Brennpunkte der Mittelpunkt der Sonne liegt. Meteorite sind selbstandige Korper, welche in selbstan- digen Bahnen den Weltraum durchfliegen. Ihre Bahnen sind denen der Kometen zu vergleichen. Gustav Rose un- 35 Kosmische Physik. 83 terscheidet Eisenmeteorite und Steinmeteorite. Feurige Meteorite, welche uns groszer erscheinen als Jupiter und Venus, werden in der Regel als Feuerkugeln bezeichnet, wahrend man die kleineren Sternschnuppen nennt. 5 Die Doppelsterne wurden erst durch das Fernrohr ent- deckt. Herschel beobachtete deren 450 und meinte, sie seiea blosoptisch einander nahe und nicht pbysisch. Struve hat bereits 2641 Doppelsterne verzeichnet, unter denen sich 113 dreifache, 9 vierfache und 2 fiinffache befinden. io Gewohnlich ist einer der beiden Sterne viel kleiner als der andere, wie beim Polarsterne. Bei vielen ist eine Stel- lungsveranderung mit Sicherheit nachgewiesen. Kosmische und atmospharische Lichter- scheinungen. Die dunklen Flecken, welche an der 15 Oberflache der Sonne bemerkt werden, sind sehr verander- licher Natur; bald sind sie zahlreicher und groszer, dann wieder seltener und kleiner; manchmal ist die Sonne ganz fleckenfrei. Wolf hat die Periode der Sonnenflecken auf 11£ Jahr bestimmt. Ein Sonnenfleck besteht aus Kern sound Penumbra. Herschel und Arago meinten, dass die Sonne einen dunklen Kern habe und die Flecken nichts als dieser Kern seien, der, wo nur die Photosphare und die untere Wolkenschicht durchbrochen oder geoffnet sei, sicht- bar werde. Diese Ansicht ist durch die Spectralanalyse 25 vollkommen unhaltbar geworden. Nach Kirchhoff's Un- tersuchungen muss der Kern der Sonne weissgluhend und von einer gleichfalls gltihenden Gasatmosphare umgeben sein. In dieser Atmosphare miissen alle Stoffe als gasfor- mig vorhanden angenommen werden, deren Flammenspec- 3otra aus hellen Linien bestehen, welche genau mit Fraun- hofer'schen Linien zusammenfallen. Die Sonnenflecken werden dann auch durch Wolken gebildet. Die Corona und die Protuberanzen, welche bei totalen Sonnenfinster- nissen beobachtet werden, deuten auf eine gasformige At- 35 mosphare hin. 84 Physik. Urn die Zeit der Friihlings-Tag- und Nachtgleiche er- scheint manchmal an sternhellen Abenden, wenn die letzte Spur der Dammerung verschwunden ist, ein schwacher Lichtstreifen, weleher die Form einer schief auf dem Ho- rizont stehenden Pyramide hat. Es ist das Zodiacallicht. 5 Veriinderliche Sterne sind solcbe, an denen ein regelmiiszi- ger Wechsel der Lichtstarke beobachtet wird ; temporare sind solche, die plotzlich neu am Himmel erscheinen, kurze Zeit glanzen, urn alsbald wieder zu verschwinden. Die Milchstrasze besteht aus Sternen, welche einen Ring bil- 10 den, in dessen Mitte sich die Sonne sammt ihren Planeten befindet. Yiele Nebelflecken lassen sich in Sternhaufen auflosen, jedoch bestehen auch viele wirklich aus einem diffusen, nebelartigen Stoffe. Die letzteren sind von ahn- licher Natur wie die Kometen. 15 Die Aberration des Lichts ist die Folge der vereinigten Wirkungen der Bewegung des Lichts und der Erde und die Ursache, dass wir die Sterne nicht genau an demjeni- gen Punkte erblicken, an welchem sie wirklich stehen. Die atmospharische Refraction, die Kimmung und die Luft-20 erscheinung werden durch die verschiedene Dichtigkeit der Luftschichten verursacht und diese hangt wieder von der verschiedenen Erwarmung derselben ab. Die Durch- sichtigkeit der Luft ist keineswegs vollkommen. Dieselbe variirt an demselben Orte und ist auch groszer in einer Ge- 25 gend als in einer andern, sehr grosz z. B. in den Aquato- rialgegenden, in Persien und Sibirien. Die starkerenTrii- bungen der Luft riihren jedoch von f einen Staub- und Rauchtheilchen her, welche in der Luft schweben. Der unbedeckte Himmel zeigt eine bald hellere, bald dunklere 30 blaue Fiirbung. Diese wird vermittelst des Cyanometers gemessen. Sie ist im Zenith am intensivsten. Auf den Gipfeln hoher Berge erscheint der Himmel weit dunkler als in den Ebenen. In warmeren Landern ist das Blau des Himmels tief blau. Viele Physiker erkliken das Blau und 35 Kosmische Physik. 85 das Abendrot durch die Annahme, dass die Luft vorzugs- weise die blauen Strahlen reflectire, dagegen aber die gel- ben und roten vollstandiger durchlasse als alle anderen. Das Morgenrot ist durchschnittlich weniger fenrig als das 5 Abendrot. Beide riihren aber von dem in der Atmosphare enthaltenen Wasserdampfe her. Wenn man eine regnende Wolke vor sich und die Sonne im Riicken hat, so sieht man einen Regenbogen. Derselbe erscheint auch in dem Staubregen der Wasserfalle und 10 Springbrunnen und entsteht durch die Brechung des Lich- tes in den Regentropfen. Der Nebenregenbogen entsteht durch Sonnenstrahlen, welche eine zweimalige Brechung und zweimalige innere Reflexion erlitten haben. In die- sem ist die Ordnung der Farben eine umgekehrte. Die 15 iiberzahligen Regenbogen bestehen darin, dass sioh jenseits des Violett noch mehrere, meist abwechselnd grim und rote Bogen anschliessen. Young betrachtet diese als ein Inter- ferenzphanomen. Dazu gehoren auch die H6fe, farbige Ringe, welche man dicht um die Sonne und den Mond 20 sieht, und die Glorie, das Brockengespenst des Harzes. B. Meteorologie. Die Erkliirung der meteorologischen Erscheinungen muss man vorzugsweise in den Gesetzen der Wiirmelehre suchen. Hinsichtlich der Sicherheit kann sich die Me- 2steorologie nicht mit der Astronomie vergleichen. DieVerbreitung derWiirme auf der Erde. Die Erwarmung der Erdoberflache und der Atmosphare stammt fast ausschliesslich von der Sonne her. Die Son- nenstrahlen sind es, welche teilweise in der Atmosphare, 30 vorzugsweise aber von der Erdoberflache absorbirt und in fiihlbare Warme verwandelt, die zur Erhaltung der tieri- schen .und pflanzlichen Organismen notige Wiirme liefern. 86 Physik. Wiihrend der Erde Warme zugefiihrt wird, verliert sie auf der anderen Seite Warme durch Ausstrahlung gegen die kiilteren Himmelsraume. Im Allgemeinen halten sich Ein- und Ausstrahlung das Gleichgewicht. In der veriin- derlichen Stellung der Sonne gegen die Erdoberflache ge- 5 winnt jedoch bald die Einstrahlung, bald die Ausstrahlung das TJbergewicht. Die Variationen der Temperatur an irgend einem Orte sind, wie die Stellung der Sonne, an zwei Perioden, eine tagliche und eine jiihrliche, gebunden. Das Maximum der taglichen Temperatur findet erst um 1 bis io 2 Uhr Nachmittags statt, das Minimum zur Zeit des Son- nenaufgangs. Die Jahreszeiten (Friihling, Sommer, Herbst und Winter) hangen von der jahrlichen Bahn der Sonne ab. Die Linien, welche auf Karten gleiche mittlere Jahres- 15 temperatur anzeigen, heissen Isothermen. Die Linien glei- cher mittlerer Sommertemperatur heissen Isotheren, die gleicher mittlerer Wintertemperatur Isochimenen. Die Luft- und Meeresstromungen iiben einen wesentlichen Einfluss auf die klimatischen Verhaltnisse der Lander aus 20 und bedingen vorzugsweise die Krummung der Isother- men. Es sei hier nur des Golfstromes und des vorherr- schenden Siidwestwindes in der nordlichen gemaszigten Zone erwahnt. In hoheren Luftregionen nimmt die Temperatur ab. Dies 25 hat seinen Grund darin, dass beim Aufsteigen der erwarm- ten Luft die Dichtigkeit der Luft abnimmt und eine fort- wahrende Warmebindung stattfindet. Unter der Schneegrenze versteht man diejenige Hohe, iiber welche hinaus der Schnee auf den Abhangen der Ge- 30 birge selbst in der heissesten Jahreszeit nicht vollstandig wegschmilzt. Solche Jahr aus Jahr ein mit Schnee be- deckte Abhange heissen Schneefelder. Je groszer der Weg ist, den die Sonnenstrahlen in der Atmosphare zuriicklegen, desto mehr Licht und Warme 35 Kosmische Physik. 87 wird von derselben absorbirt. Weim die Sonne dem Hori- zonte nahe stent, ist der Weg grosser und darum die In- tensity der Warmestrahlen klemer. Die Warmeabsorp- tion in der Atmosphare wird durch das Heliometer be- 5 stimmt. Wahrend der unmittelbar von den Sonnenstrahlen ge- troffene Boden eine hdhere Temperatur annimmt als die umgebende Luft, sinkt die Temperatur des Bodens unter die der Luft, wenn er des Nachts seine Warme gegen den 10 Himmelsraum ausstrahlt, ohne dass ihm von dorther ein Ersatz fiir seinen Warmeverlust zukame. Die jahrlichen Veranderungen der Temperatur nehmen mit zunehmender Tiefe ab und bei nicht groszer Tiefe wird die Temperatur des Bodens schon constant. l 5 Ein ausgedehntes Geysergebiet ist im Sommer 1871 vom Regierungs-Geologen Hayden an den Quellen des Yellow- stone und Madison River entdeckt worden. Temperatur der Seen, der Fliisse und des Meeres. In den Seen erleiden die oberen Wassersohich- 20 ten ziemlich bedeutende Temperaturveranderungen. Sie konnen im Winter zufrieren, wahrend sie im Sommer oft eine Temperatur von 20° bis 25° erreichen. Im Winter er- kaltet die obere Scbicht und wird dichter, sinkt dann nie- der und wird durch eine war mere ersetzt, welche ebenfalls 25 erkaltet und niedersinkt. Hat endlich die ganze Wasser- masse dieselbe Temperatur erreicht und dauert die Kalte fort, so bildet sich bald an der Oberfliiche Eis. Das Ge- Mersn der Fliisse beginnt in der Regel am Ufer, doch bil- den sich auch Eisschollen mitten im Strome und das Grund- 30 eis auf dem Boden. Uber dem Meere, in groszen Entfernun- gen von den Kiisten, sind die tiiglichen Schwankungen der Lufttemperatur weit geringer als auf dem Lande. In den Polargegenden ist die Luft fast nie warmer als die Ober- flache des Meeres. In den Tropen nimmt die Temperatur 35 der Meere mit der Tiefe ab, in den Polarmeeren dagegen 88 Physik. nimmt sie zn. In der Nahe der beiden Erdpole findet eine massenhafte Eisbildung statt. In den gronliindischen Meeren begegnet man ungeheuren Eismassen, welche un- ter dem Namen Eisfelder bekannt sind. Diese stammen ans dem Norden nnd haben ihren Ursprung zwischen 5 Spitzbergen und dem Nordpol. Vereinzelt schwimmende Eismassen, welche auf ihrer Wanderung nach dem Siiden mehr und mehr zertheilt werden, nennt man loses Eis oder Treibeis. E i s b e r g e stehen ungleich hoher und gehen tiefer als Eisfelder und Treibeis. Sie bestehen aus durch- 10 sichtigem Siiszwassereis und tragen nicht selten Steine und Grrund. Die phantastischen Gestalten der Eisberge pran- gen in der herrlichsten Farbenpracht. Bei Nacht und bei Tage glanzen sie an den weissen Stellen wie Silber und an den ubrigen in den lebhaftesten Regenbogenfarben. Sie 15 stammen ohne Zweifel von den Gletschern der Polarlander her. Das Luftmeer. Die gasformige Hiille, welche die Erdkugel umgibt, heisst die Atrnosphare. Man nimmt ge- wohnlich an, dass sie eine Hohe von 10 bis 12 geographischen 20 Meilen habe. Den Druck, welchen sie ausiibt, misst man mit dem Barometer. Je holier man an den Bergen hinauf steigt, desto geringer ist natiirlich der Druck. So konnen auch Hohen vermittelst des Barometers gemessen werden. Die ungleiche, stets wechselnde Erwarmung der Erdober- 25 flache und des Luftmeeres verursacht Luftstromungen, die Winde. Ein vom Meere nach der Kiiste gerichteter Wind, der sich nach Sonnenaufgang erhebt, heisst Seewind. Er entsteht, weil sich das feste Land unter dem Einflusse der Sonnenstrahlen starker erwarmt als das Meer. Da aber 30 gegen Sonnenuntergang das Land schneller erkaltet als das Meer, stellt sich eine entgegengesetzte Stromung ein, der Landwind. Diesen beiden Winden entsprechen die Mor- gen- und Abendwinde in den Hochgebirgen. Die Luft, welche in den Aquatorialgegenden stark erwarmt in die 35 Kosmische Physik. 89 Hohe steigt, stromt oben gegen die Pole ab, wahrend die untere kalte Luft wieder dem Aquator zustromt. Hierin liegt die Ursache der Passatwinde. Dass sie nicht reine Nord- und Siidwinde sind, ist eine Folge der Umdrehung 5 der Erde urn ihre Axe. Heisse Winde kommen von den vegetationslosen Wiisten oder ihnen benachbarten Landstrichen. Im Orient heisst ein solcher heisser Wind Samum, in Agypten Chamsin, in Guinea Harmattan, in Italien Sirocco, in der Schweiz der ioFohn. Ein Wind, dessen Geschwindigkeit nicht liber 4 Fusz in der Secunde betriigt, ist kaum merklich. Bei einer Geschwindigkeit von 6 bis 8 Fusz in der Secunde ist er an- genehm, bei 30 bis 40 Fusz ist er stark, bei 40 bis 60 hef- tig. Uber diese Grenze hinaus ist er ein Sturm und bei 15 120 bis 150 Geschwindigkeit ist er ein Orkan. Tromben und Wasserhosen sind Wirbelwinde im kleinen Maszstabe. Die Hydrometeore. Der Wassergehalt der Luft wird mittels des Hygrometers gemessen. Die Temperatur, fiir welche die Verdichtung des Wasserdampfes beginnt, 20 diepnige also, fiir welche die Luft gerade mit Wasserdampf gesiittigt ist, heisst der Thaupunkt. Der Wassergehalt der Luft wahrend eines Tages hat zwei Maxima, eines gegen 9 Uhr Abends und ein zweites gegen 9 Uhr Morgens; und auch zwei Minima, eines um 4 Uhr Nachmittags und eines 25 kurz vor Sonnenaitfgang. Die Bildung des Wasserdampfes ist vorzugsweise von zwei Bedingungen abhiingig, namlich von der Temperatur und von der Gegenwart von Wasser. Bei einem unbegranzten Wasservorrathe werden sich um so mehr Wasserdampf e bilden, je hoher die Temperatur 30 ist; bei gleicher Temperatur aber werden sich in wasser- reichen Gegenden mehr Dampfe bilden kdnnen als in was- serarmen. Im Inneren der groszen Continente ist die Luft trockener als auf dem Meere und an den Meereskiisten. Thau, Nebel und Wolken. Die starke Erkal- 35 tung, welche alle Korper der Erdoberflache in heiteren 90 Physik. windstillen Nachten in Folge der nachtlicben Strahlung erleiden, hat eine Ausscheidung von Wasserdiimpfen in den untersten Luftschichten zur Folge, welche sich in Form von Thautropfen auf dem Erd boden, auf Steinen, Gras, Laub u. s. w. ansetzen. Der Reif ist nichts anderes als ein 5 gefrorener Thau. Geht die Verdichtung durch die ganze Luftmasse vor sich, so entstehen Nebel. Nebel in den ho- heren Luftschichten bildet die Wolken. Man sieht dichte Nebel iiber den Fliissen, wahrend die Lnft warmer ist als das Wasser oder das Eis; auch im Sommer nach Gewitter- 10 regen iiber Seen und Fliissen. Das Ansehen der Wolken ist, je nachdem sie holier oder tiefer schweben, mehr oder weniger dicht, auf diese oder jene Weise beleuchtet sind, gar mannigfaltig. Die Hauptarten derselben sind Feder-, Haufen-, Schicht-, Regenwolken u. s. w. Regen entsteht 15 bei Abkiihlung mit Feuchtigkeit gesiittigter Luft, indem der Wasserdampf zu Bliischen und Tropfchen verdichtet wird. Wo die Passat winde mit groszer RegelmiLszigkeit wehen, ist der Himmel meistens heiter und es regnet sel- ten. Wo diese Regelmiiszigkeit gestort ist, stellt sich, so 20 bald sich die Sonne dem Zenith nahert, ein mehrere Mo- nate dauerndes Regenwetter ein, die Regenzeit. In der Region der Kalmen finden fast tiiglich heftige Regengiisse statt. Es ist eine vielfach beobachtete Thatsache, dass sich iiber ausgebreiteten Waldstrecken leichter Wolken bilden 25 als iiber kahlem Boden und dass Wolken, welche sich iiber Wald und Wiese gebildet haben, iiber kahlem und odem Felde sich wieder auflosen. Unter Umstiinden scheint eine iippige Vegetation selbst auf die Regenmenge von Einfluss zu sein. Dass die Wiilder im Allgemeinen einen namhaf-30 ten Einfluss auf die Regenmenge haben, ist keineswegs be- wiesen ; dass aber die Ausrottung der Wiilder eine Aus- trocknung des Bod ens zur Folge hat, ist keine Frage. Wenn ein Boden, welcher eine starke Neigung hat, mit Pflanzenwuchs und namentlich mit Wald uberdeckt ist, so 35 Kosmiscbe Physik. 91 verschlingen sich die Wurzeln in einander und bilden ein Netz, welches dem Boden grosze Festigkeit gewahrt. Die Zweige mit ihren Blattern schlitzen den Boden vor dem Anprall starker Regengiisse, und so hindert die Vegetation 5 zuniichst das Wegschwemmen der fruchtbaren Erde. Ein bewaldeter Boden ist aber auch im Stande, bei starken Re- gengiissen bedeutende Wassermassen aufzunehmen, welche er bei eingetretener trockener Witterung nur allmiihlig an die tieferen Erdschichten abtritt. Er bildet also ein iogroszes Reservoir, wahrend von einem unbedeckten Boden bei einigermaszen starkem Regen das Wasser nutzlos in verheerenden Stromen rasch abfliesst. Die Wolken, ans welchen Schneeflocken herabfallen, be- stehen nicht aus Dunstbliischen, sondern aus feinen Eis- 15 krystallchen, welche durch fortwahrende Condensation von Wasserdampfen wahrend ihres Herabf aliens wachsen und durch Vereinigung einzelner Schneekrystfillchen die Schneeflocken bilden. Sind die unteren Luftschichten zu warm, so schmelzen die Schneeflockeu, ehe sie den Boden 2oerreichen; es regnet unten, wahrend es oben schneit. Der Hagel besteht aus dichtem, meist durchsichtigem Eise. Die gewohnliche Grosze der Hagelkorner ist die einer Haselnuss ; sehr hiiufig fallen kleinere; oft sind sie aber auch noch weit groszer und wirken verheerend auf die 25 getroffenen Landstriche. Das Hagelwetter dauert meist nur einige Minuten. Die Wolken, welche Hagel bringen, scheinen sehr ausgedehnt zu sein, schweben niedrig und verbreiten haufig eine grosze Dunkelheit. Die Erklarung des Hagels ist eine sehr peinliche Frage fiir die Naturfor- 30 scher. Die elektrischen und magnetischen Er- scheinungen auf der Erdoberflache. Frank- lin war der Erste, der die elektrische Natur der Gewitter- wolken nachwies und dann den Blitzableiter erf and. Bei 35heiterem, unbewolktem Himmel ist die Luftelektricitat 92 Physik. stets positiv; bei Nebeln und beiraThaue ist sie sehr stark und audi positiv. Tiber den Ursprung der atmosphari- schen Elektricitat sind die Gelehrten noch nicht einig. Eine Gewitterwolke besteht aus Zonen, welche abwechselnd mit entgegengesetzten Electricitaten geladen sind und zwar 5 ist die Ladung fur die Mitte der Wolken am stiirksten. Der Blitzableiter besteht aus einer zugespitzten Metall- stange, welche in die Luft hinein ragt, und einem guten Leiter, welcher die Stange mit dem Boden verbindet. Der Zweck des Blitzableiters ist der, durch Ausgleichung der 10 Elektricitiiten die Zahl der Blitzschlage zu vermindern; ist er aber schlecht construirt, so ist die Gefahr desto groszer. Ein Gewitter kommt zum Ausbruch, wenn sich Wolken, welche einen hinlanglichen Grad elektrischer Laduug er- reicht haben, in der Nahe anderer Wolken oder irdischer 15 Gegenstande befinden, gegen welche sie sich entladen kon- nen. Diese Entladung ist vom Blitze und Donner beglei- tet. Das Wetterleuchten ist wol nur der Widerschein ent- fernter Blitze. In mannigfacher Beziehung zum Erdmagnetismus steht 20 das Nordlicht, dessen eigentliches Wesen uns noch rathselhaft ist. In den winterlichen Gegenden jenseits des nordlichen Polarkreises, wo die Sonne Wochen und Monate lang unter dem Horizonte steht, erhellt das Nordlicht hau- fig die langen Nachte. Je weiter man sich vom Pole ent- 25 fernt, desto seltener und desto weniger brillant wird die Erscheinung. Auch in den siidlichen Polarregionen gibt es eine ahnliche Lichterscheinung, das Siidlicht genannt. Dieses und das Nordlicht werden auch mit dem gemein- samen Namen der Polarlichter bezeichnet. 30 MINERALOGIE. Mit dem Worte Mineral bezeichnet man jeden homoge- nen, starren oder tropfbar flussigen, anorganischen Korper, Mineralogie. 93 welcher so, wie er erscheint, ein unmittelbares, ohne Mit- wirkung organischer Processe und ohne Zuthun mensch- licher Willkur, entstandenes Naturproduct ist. Die Minera- lien bilden wesentlich die aussere Kruste unseres Planeten, 5 wie solche zwischen der Atmosphilre und dem unbekann- ten Innern desselben enthalten ist. Indessen werden her- kommlicher Weise einige, aus der Zersetzung und Umbil- dung vorweltlicher organisclier Korper entstandene, und im Schoosze der Erde begrabene Massen, wie z. B. Stein- iokohle, Braunkohle, Bernstein, mit in das Gebiet des Mine- ralreiches gezogen, obwohl sie eigentlicli keine Miner alien, sondern nur Fossilien sind, welches Wort man sonst als gleichbedeutend mit Mineral zu gebrauchen pflegte. Riicksichtlich ilirer morphologischen Eigenschaften las- 15 sen die Mineralien, wie die anorganischen Korper iiber- haupt, zwei wesentliche Verschiedenheiten erkennen. Sie sind namlich gesetzlich gestaltet, krystallinisch, oder gestaltlos, amorph, d. h. ohne alle gesetzmaszige Form. Die meisten dieser starren amorphen Mineralien 20 sind entweder allmahlig, aus einem gallertartigen Zustande, oder ziemlich rasch, aus dem Zustande feuriger Fliissig- keit, zur Erstarrung gelangt. In den krystallinischen Mineralien sind uns die eigent- lichen Individuen des Mineralreiches gegeben. Jeder Mi- 25 neralkorper namlich, dessen verschiedene Eigenschaften einen inneren gesetzlichen Zusammenhang beurkunden, wird mit allem Rechte als ein Individuum, von der iibrigen Welt abgesondertes Einzelding zu betrachten sein. Da eine gesetzmaszige raumliche Individualisirung die erste 3° Bedingung zur Anerkennung des Individuums iiberhaupt ist, so muss die Form des anorganischen Individuums nicht nur eine stabile und selbstandige, sondern auch eine gesetz- lich regelmaszige Form sein. Nun finden wir in der That, dass sehr viele Mineralkorper eine ringsum abgesclilossene, 35 mehr oder vveniger regelmiissige polyedrische Form besitzen- 94 Mineralogie. Man hat diese regelmiiszig-polyedrisch gestalteten Mineral- kdrper K r y s t a 1 1 e genannt. Die Krystallformen sind die ebenfliichigen, mehr oder weniger regelmiiszig gebildeten Gestalten der Krystalle oder vollkommenen anorganischen Individuen. Sie lassen sich 5 nach gewissen durchgreifenden Gestaltungs-Gesetzen in sechs verschiedene Abtheilungen oder Krystallsysteme bringen. Diese Systeme sind folgende: 1) Das reguliire oder tesserale mit drei Axen, welche un- ter einander rechtwinkelig nnd gleichartig sind. Leit- io form : das regelmiiszige Octaeder. 2) Das qnadratische oder tetragonale mit drei Axen, welche untereinander rechtwinkelig sind und von denen nur zwei untereinander gleichartig sind und verschieden von der dritten. Leitform: die tetragonale Pyramide. 15 3) das hexagonale mit vier Axen, von denen drei gleich sind und sich unter 60° schneiden, die vierte verschieden und auf der Ebene der drei anderen rechtwinkelig. Leit- formen: die hexagonale Pyramide und das Rhomboeder. 4) das rhombische mit drei Axen, die sammtlich un-20 gleichartig, aber untereinander rechtwinkelig geneigt sind. Leitform: die rhombische Pyramide. 5) das monoklinische mit drei Axen, die sammtlich 1111- gleichartig sind und von denen zwei untereinander schief- winkelig, beide aber gegen die dritte rechtwinkelig geneigt 25 sind. Leitform: die monoklinische Pyramide. 6) Das triklinische mit drei Axen, die sammtlich uii- gleichartig und untereinander schiefwinkelig geneigt sind. Leitform: die triklinische Pyramide. Die einfachen Krystallformen kommen nicht nur einzeln 30 vor, sondern oft zu zwei, drei und mehreren an einem und deniselben Krystalle zugleich ausgebildet, oder zu einer Combination verbunden. Sehr oft finden wir, dass zwei gleich gestaltete Krystalle oder Individuen einer und derselben Species in nicht paral- 35 Mineralogie. 95 leler Stellung nach einem sehr bestimmten Gesetz mit ein- ander erwachsen sind. Man nennt dergleichen Doppel- Individuen Zwillingskrystalle. Ein Gegenstiick zu den aus mehreren Individuen zwil- 5 lingsartig znsammengesetzten Krystallen bilden die sehalig zusammengesetzten Individuen, welche sich in einigen Mi- neralspecies vorfinden. Aehnliche Erscheinnngen geben sich in anderen Mineralien dadurch zu erkennen, dass die aussere und die innere Masse Hirer Krystalle zweierlei ver- ioscliiedene Farben zeigt, deren Granzflachen entweder ge- wissen ausserlich vorhandenen, oder irgend anderen Krys- tallflachen der Species parallel sind (Flussspath, Apatit, Kalkspath). Alles dieses scheint zu beweisen, dass das Wachsthum 15 solcher Krystalle mit gewissen Unterbrechungen statt fand, so dass jede schalenartige Umhullung einer Bildungs- periode entspricht : die ausseren Ablagerungen nahmen entweder dieselbe oder auch eine andere Form an, als die inneren. 20 Die physischen Eigenschaften der Mineralien haften theils bestandig an ihrer Substanz, theils werden sie nur vorubergehend, durch den Conflict mit einer von aussen einwirkenden Kraft oder Materie in ihnen hervorgerufen. Zu den ersteren gehoren die Coharenz und Elasticitat, die 25 Dichtigkeit oder das specifische Gewicht, und der Magne- tismus; zu den letzteren die optischen, elektrischen und thermischen Eigenschaften der Mineralien. Wird ein Mi- neral nach Richtungen zerbrochen oder zerschlagen, in welchen keine Spaltbarkeit vorhanden ist, so entstehen 30 Bruchflachen, die man auch kurzweg den Bruch nennt. Unter der Harte eines festen Korpers versteht man den Widerstand, welchen er der Trennung seiner kleinsten Theile entgegensetzt. Da die chemischen Eigenschaften sich lediglich auf die 35 Substanz der Mineralien beziehen, und giinzlich unabhan- 96 Mineralogie. gig von der Form derselben sind, so kommt auch bei der Betrachtung dieser Eigenschaften der Unterschied des krystallisirten, aggregirten und amorphen Zustandes gar nicht in Riicksicht. Die Mineralogie hat es bei der Betrachtung der chemi- 5 schen Natur der Mineralien besonders mit zweierlei Gegen- standen zu thun, mit ihrer chemischen Constitution und mit ihren chemischen Reactionen. In der ersteren lernen wir das chemische Wesen der Mineralien, in den Reactio- nen aber die in solchem Wesen begrundeten chemischen 10 Eigenschaften derselben kennen, welche uns zugleich sehr werthvolle Merkmale zur BestimmungundUnterscheidung der Mineralien darbieten. Die chemische Constitution eines Minerals kann nur durch eine genaue quantitative Analyse erkannt werden. Die chemischen Reactionen w eines Minerals fiihren nur mehr oder weniger genau auf die Kenntniss seiner qualitativen Zusammensetzung. GEOLOGIE. Die Geologie ist die Wissenschaft von den Vorgangen, durch welche die Erde ihre heutige Gestalt nach Stoff und Form angenommen hat. Sie ist im eigentlichen Sinne eine 20 Geschichte der Erde, insofern diese Umwandlungen in der Zeit und nacheinander stattgefunden haben. In diesem Sinne ist sie auch die Physiologie der Erde, wenn sie diese Vorgange in der heutigen Erde aufsucht, und die Veran- derungen nachweist, die tiiglich daraus hervorgehen. Viel- 25 fach wird die Geologie in einern viel niedrigeren Sinne auf- gefasst, wenn man darunter die Lagerung der Felsarten, ihre Reihenfolge, die Beschreibung der zufallig darin vor- kommenden Mineralien und Petrefacten versteht. Auch das Messen der Berghohen und die Anfertigung petrogra- 30 phischer Karten ist keine Geologie. Das sind alles That- sachen, die ihre Berechtigung haben, aber als solche nie- Geoiogie. 97 mals die Bedeutung einer wissenschaftlichen Wahrheit haben. Diese erhalten sie erst, wenn man ihren Grund findet. Dass,z. B. im Thonschiefer haufig Schichten von Sandstein vorkommen, ist eine Thatsache. Wenn wir aber 5 in unseren heutigen Fliissen beobachten, dass bei Hoch- wasser bereits abgesetztes Land noch einmal fortgerissen und uber die weiter gelegenen thonigen Absatze verbreitet wird, und wir einen ahnlichen Vorgang bei der Bilduug des Thonschiefers voraussetzen, so haben wir einen groszen iologischen Schluss gemacht und ein Resultat geistiger Na- tur gewonnen. Dass sich im Steinsalz sehr haufig Lager von Gyps finden, ist eine geognostische Thatsache. Wenn wir aber beim Austrockenen von Meerwasser an den Kiisten des Mittelmeers sich diinne Schichten von Gyps absetzen 15 sehen, und nun den Schluss ziehen, dass die im Steinsalz befindlichen Gypslager von ausgetrocknetem Meerwasser abstammen, so ist das Geologic Die Mineralogie ist die Lehre von den einzelnen nach Form und Stoff verschiedenen Einzelwesen oder Mineralien. 2oSolche sind beispielsweise der Bergkrystall, der Gyps, der Granat, das Steinsalz, die Steinkohle. Die Mineralogie be- schreibt diese Einzelkorper nach Gestait, Harte, Farbe; entlehnt aus der die Zusammensetzung nach Elementen, aber sie erforscht nicht die Entstehung derselben. 25 Die Geognosie oder Petrographie beschreibt das sinnlich wahrnehmbare an den Felsarten, die aus einzelnen Mine- ralien bestehen, wie Granit, Syenit, Basalt, oder worin keine Mineralien zu erkennen sind, wie Thonschiefer, Tuffe, Los, Steinkohlennotze. Die Petrographie liefert uns die Xa- 30 men der Felsarten und die naheren Bestandtheile, die als Minerale in dem Gestein vorkommen. Diese beiden Wissenschaften sind beschreibender Natur und ihre Thatsachen liegen getrennt neben einander. Die Geologie ist die jiingste aller Wissenschaften. Dafiir 35 liegen verschiedene Griinde vor. Die heutige Erde bie- 08 Geologie. tet uns Beobachtungen fiber Zerstorung der Gebirge, aber nicht iiber ihre Bildung. Die Zerstorung geschieht auf der Oberniiche durch Verwitterung, Frost, Was- ser, Schnee, Bache, Flusse, Gletscher. Die Neubildung findet tief im Innern der Erde ihre Stelle, wo wir nicht 5 hinzutreten konnen, oder wenn wir hinzutreten, hort sie augenblicklich auf, weil nun audi Luft hinzutritt und Aus- trocknung erfolgt. Es geht dann auch diese Wirkung der Durchdringung mit Feuchtigkeit so unendlich langsam vor sich, dass man im Laufe eines Men schen alters kaum 10 eine Veranderung wahrnehmen wiirde. Auch konnen wir die aus den Umstanden erschlossene Bildungsart nicht kiinstlich nachahmen oder priifen. Wir bleiben auf Schlusse angewiesen, die aus der unmittelbaren Beobach- tung, aus der Lagerung, aus der Natur der nebeneinander 15 liegenden Gesteine und ihrer chemischen Untersuchung hervorgehen. Wir sind von Jugend auf gewohnt, die Erde als etwas Festes, Bestehendes, Unwandelbares anzusehen, von dem wir annehmen, dass es von jeher so gewesen sei. Auch dies wirkte dahin, dass die Geologie erst sehr spat 20 zur Entwickelung kam. In den Handbiichern der Geognosie finden wir 300 bis 400 verschiedene Felsarten aufgefiihrt und immer nach einem ganz willkurlichen Princip eingetheilt. Aber es gibt nur wenige verschiedene Bildungen auf der Erde, aus 25 welchen sich die grosze Masse der Erdoberflache ableiten lasst. Nur 7 oder 8 aus den 68 Elementen machen im oxy- dirten Zustande die Erde aus und betheiligen sich an dem Bau der Gebirge. Die Mineralogie unterscheidet 1500 bis 2000 verschiedene Mineralien, aber nur 10 bis 12 spielen 3° eine grosze Rolle in der Geologie. Wir unterscheiden zweierlei Arten der Bildung der Felsarten: die Meeresge- bilde und die Festlandgebilde. Im Meere wird der Stoff zu neuen Felsbildungen niedergelegt und spater auf dem Festlande durch stoffliche Veranderung zu harten Gestei-35 Geologie. Q9 nen verdichtet. Dies findet statt bei dem Thonschiefer und dem Sandstein. Bei den Kalkgebirgen und der Stein- kohle wird der StofT ganz aus dem Meere genommen und darin niedergelegt. Zu den Festlandbildungen gehoren 5 die krystallinischen Gesteine, welch e Kieselerde und Thon- erde enthalten, namlich der Granit, Syenit, Basalt u. a. Diese entstehen durch stoffliche Metamorphose von Thon- schiefer und Kalk, allein immer nur auf dem Festlande. Unter dem JSTamen, sedimentiire Gesteine, Detritusbil- iodungen und Absatzgesteine, begreift man gewisse, sehr haufig auf der Erde vorkommende Gesteine, welche durch die Gewalt des fliessenden Wassers geformt, fortbewegt und endlich audi abgesetzt werden. Die Vorbereitung zu dem Detritus geschieht durch die Verwitterung oder Auf- 15 losung einzelner Bestandtheile durch Wasser und Kohlen- saure. Hierdurch entsteht Porositiit, und das in die Poren eindringende Wasser bewirkt durch Ausdehnung beim Frieren das Sprengen und vollstandige Lostrennen einzel- ner Theile. Diese werden vom fliessenden Wasser gerollt, 2oabgerundet, zerbrochen und weitergefiihrt. Wir haben auf der Erde vorzugsweise zwei Formen von Detritusgestein, den Thonschiefer und Sandstein. Beide entstehen durch dieselbe Wirkung, gehen in zahllosen Fallen in einander iiber und sind bios in ihren aussersten 25 Formen deutlich von einander zu unterscheiden. Im Sand- stein kommen lettenartige Schichten und im Thonschiefer reine Sandsteinschichten vor. Der Thonschiefer entsteht aus dem thonerdehaltigen Verwitterungsproduct der Sili- catgesteine, vermischt mit zerriebenem, sehr fein zertheil- 30 tern Quarze. Die Substanz wird durch die Hoch wasser der Fliisse, vorzugsweise im Friihjahre, dem Meere zuge- f iihrt, und sezt sich sehr langsam im Meere ab. Die Er- hartung geschieht im Laufe der Zeiten durch Infiltration und chemische Aneignuug der infiltrirten Stoffe, wodurch 35 Zusammenhang und Dichtigkeit entsteht. Der Thonschie- 100 / Geologie. fer findet auf der Erde in alien Stufen des Alters von dem jiingsten Thonschlamme der heutigen Fliisse bis zu den iiltesten Schichten der sogenannten devonischen und lau- rentinischen Bildung. Unter metamorphischen Gesteinen versteht man die- 5 jenigen Falle, wo ein Gestein sichtbar theilweise oder ganz seine Natur verandert hat, in seiner Structur und Lage- rung aber noch seinen Ursprung verrath. Alle Gesteine, wel- che hierher gehoren, bestehen aus Glimmer, Chlorit, Talk, Feldspath, Magneteisen, Quarz, welche durch die parallele IO Anordnung, namentlich der drei ersteren, eine schiefrige Textur zeigen. Die urspriinglichen sind Thonschiefer und Kalkstein. Der groszte Theil des Erdballs besteht wol aus Silicaten; denn die hervorragenden Gipfel derselben, rei- chen mit ihrem Fusz tief in das unergrundliche Dunkel x 5 des Erdballs. Fur die Beobachtung der Menschen sind die Meeresbildungen anscheinend viel bedeutender. Da sich dieselben aber nur auf der Oberflache der Erde im Meere bilden konnen, niemals aber im Innern der Erde, und da das Meer 3/4 der Erde bedeckt, so ist einleuchtend, 20 dass die Meeresgebilde an den meisten Stellen der gehobe- nen Meeresboden die Silicate der Erde bedecken, und was diese frei lassen, bedecken die Detritusbildungen des Festlandes als Gerolle, Schutt- und Ackererde. Es kon- nen deshalb die Silicate nur durch Hebung und Entblos- 2 5 sung von den bedeckenden Meeresgebilden frei zu Tage treten. Alle Silicatgesteine bestehen aus einzelnen Mineralien, von denen gewohnlich mehrere zusammen eine Felsart bil- den. Die den Erdball bauenden Silicate erscheinen unter 30 zwei Gesichtspunkten: die eisenfreien, die Feldspathe; die eisenhaltigen, die Augite. Znr vorwiegend feldspathigen Classe der krystallinischen Silicate gehoren Gneiss, Granit, Syenit und Porphyr. Basalte, Griinsteine und Trappe ge- horen zur feldspath-augitischen Classe. Die Phonolithe, 35 Geologic; 101 Klingsteine, sind krystallinische Gemenge von einem Zeo- lith und einem Feldspath. Fiir die Entstehung dieser Gesteine spricht der Wasser- gehalt, den sie alle vom Granit bis zum Basalt enthalten, 5 in Mengen bis auf 4#. Dieses Wasser lasst sich aus dem ganzen Gesteine nicht einmal durch Gliihen, aus dem ge- pulverten nicht vollstandig durch das Vacuum und eine Erwarmung im Wasserbade, wol aber durch Gliihen im Platintiegel austreiben. Die Neptunisten halten es fiir iofliissiges Wasser, in engen Hohlraumen eingeschlossen und bei der Bildung der Silicate aus wassriger Losung durch Umschliessung zuriickgehalten. Von alien Silicatgesteinen triigt der Basalt die meisten und untrliglichsten Zeichen seiner nassen Entstehung. Er 15 enthalt vielfach zwischen 6-8 getrennte Mineralien und darunter die f euerscheuen : kohlensaures Eisenoxydul und Kalk, Magneteisen, Wasser und in kleinen Mengen zuwei- len wasserhaltige Zeolithe. Unter Basalt meinen wir hier den naturlichen, der noch keine Zeichen einer f eurigen Ein- 20 wirkung zeigt, den in Siiulen oder Blocken vorkommenden, schwarzblauen Basalt. Dieser darf nicht mit demjenigen verwechselt werden, der geschmolzen oder durch Hitze auf- gebliiht an noch thatigen oder an erloschenen Vnlkanen vorkommt und eigentliche Lava ist. Die Saulenform muss 25 einer Raumverminderung zugeschrieben werden, welche durch den Verlust von Wasser verursacht wurde, wie z. B. bei nasser Starke und nassem Thon. Es ist eine auffallende Thatsache, dass die vulkanischen Gesteine keine Spuren von Verwitterung zeigen. Die 3° Schlacken der Eifel und der Auvergne liegen seit Jahrtau- senden an freier Luft, in Regen und Schnee und unter Dammerde vergraben, und dennoch bemerkt man keine Zeichen von Verwitterung, keinen Thon, keinen kohlen- sauren Kalk. Die Bruchstiicke der naturlichen Schwarz- 35 steine zeigen in den Steinbriichen nach wenigen Jahren 102 ;<*solQgie. eine entfiirbte diinne Verwitterungsschicht rund urn, da- gegen die Krotzen, Rapilli und Schlacken erloschener Vul- kane lassen keine Entfarbung auf der ausseren Flache wahrnehmen. Alle unveranderte Feldspathe bestehen aus plattenfor- 5 migen Aggregaten. Durch Eindringen von Feuchtigkeit und nachherigen Frost werden sie in immer feinere Blatt- chen gespalten. Untersucht man den Thon, Kaolin, halb- verwitterten Trachyt oder Granit miter dem Mikroskope, so bemerkt man deutlich diese kleinen Pliittchen. 1st aber 10 Feldspath einmal geschmolzen worden, so bildet er als Bimsstein, Obsidian und Sclilacke ein Glas, welches nicht die geringste Spur plattenformiger Absonderung hat. Je- des Eindringen von Feuchtigkeit hort vollstandig auf. Der Satz steht fest: kein geschmolzenes Silicat kann durch 15 Verwitterung jemals einen Thon oder Kaolin geben; und umgekehrt, jede Thonbildung ist ein Zeichen eines vom Feuer nicht beriihrten Gesteines. Unter Gangen versteht man Spalten eines bereits festen Gesteins, welche sichtbar mit einer vom Gesteine abwei- 20 chenden oder auch gleichartigen Masse angefullt sind. In beiden Fallen ist die Gangbildung spater als die Bildung des Nebengesteins vor sich gegangen. Man unterscheidet zwischen Gesteinsgangen, welche mit einer Felsart oder sonstigen metallfreien Mineralien angefullt sind und Erz- 25 gangen, welche mit metallhaltigen Mineralien erfiillt sind. Spalten sind gewohnlich durch Hebnng der Gesteine von unten entstanden, aber auch durch Einsenkungen. Die Ausfiillung der Spalten geschah auf nassem Wege. Die Gangbildung ist f iir den Menschen ein hochst wichtiger 30 und niitzlicher Vorgang, welcher ihm Metalle aus unzu- ganglichen Tiefen zufiihrt, oder dieselben aus einem Ge- steine in der Art sammelt, dass sie zur Verwendung gezo- gen werden konnen. Die seltensten Stoffe werden auf Gangspalten gefunden. Die Machtigkeit der Gange ist 35 Geologie. 108 sehr verschieden, von Papierdioke bis zu 90 und 100 Fusz. Die altere Geologic Die neuere Geologie geht von dem Principe aus, dass alle Gesteine der Erde noch auf der heutigen Erde in Bil- 5 dung vorhanden sind und dass alle zu alien Zeiten gleich- zeitig immer vorhanden und in Bildung begriffen waren. Die altere Geologie ist die der Perioden und Formationen. Allen geschichteten und oberflachlich auf der Erde ent- stehenden Bildungen litest sie das Urgebirge vorausgehem, io worunter man die Eruptiv-Gesteine, i. e. die krystallini- schen Silicate versteht. Dann folgt in einer Reihenfolge von unten nach oben erstens das silurische System, wel- ches wieder in das unter- und obersilurische eingetheilt wird. Die unterste Schicht ist der Potsdamsandstein, dar- 15 iiber liegt der Trentonkalk, dariiber Uticaschiefer, Medina- sandstein mit "Wellenspuren, Niagaraschiefer, die Ononda- gagruppe fast ohne Versteinerungen. Das zweite groszere, sehr verbreitete System ist das devonische, ebenfalls mit mehreren Unterabtheilungen. Dieses und das silurische 20 werden auch das Ubergangsgebirge genannt, weil sie den tjbergang von den plutonischen zu den sedimentiiren Ge- birgen bilden. Zu dem dritten, dem Steinkohlensystem ; rechnet man nicht bios die Steinkohle, sondern auch den Kohlenkalk und den Kohlensandstein. Das permische 25 System gehort noch zu dem vorhergehenden. Die genann- ten Systeme sind alle primare Gebilde. Das Triassystem, das jurassische und das Kreidesystem sind secundiire Ge- bilde. Das Triassystem besteht wesentlich aus drei Schich- ten: dem bunten Sandstein, dem Mnschelkalk und dem 30 Keuper. Der Maschelkalk hat seinen Namen von der un- gemeinen Menge Muscheln und Enkrinitenstiickchen, wel- che in ihm abgelagert sind. Der Keuper ist ein merge- liger Sandstein von sehr unsicherer Beschaffenheit. Das 104 Geologie. jurassische System wird in drei Epochen eingetheilt, in die liassische, die oolithische und in die Waldergruppe. Die Juragebilde enthalten die ausgezeichnetsten Reste von Meerthieren, viz. Ammoniten, Belemniten, Fische, und besonders nnter den Reptilien die Meersaurier. Das fabel- 5 hafte Geschlecht der Ichthyosauren ist nicht mehr auf der Erde. Sie erreichten 4 bis 40 Fusz Lange, hatten einen dicken Hinterkopf mit spitzer Schnauze, in welcher 120 bis 160 spitze, kegelformige Ziihne sitzen, die beim Schlies- sen des Mundes in einander greifen. Die Augenhohlen io sind ungeheuer grosz und kreisformig. Der Hals war aus- serst kurz. Zur Kreideformation werden eine Anzahl geschichteter Ablagerungen gerechnet, die sehr ungleichartig sind. Es kommen darin Sandsteine, Mergel, Kalke vor, unter denen 15 die bekannte Kreide den Namen hergegeben hat. Die ter- tiiiren Gebilde sind von Lyell in mehrere Grnppen ge- theilt worden, je nach der Anzahl der noch lebenden Thier- arten, die darin vorkommen, in die Eocane-, Miocane-, Pliociine- und Pleistocanegruppe. Die Pariser und Lon- 20 doner Becken sind die hervorragendsten Beispiele dieser Periode. Die Palaontologie beschaftigt sich mit der naturge- schichtlichen Bestimmung und Classificirung jener Reste von Thieren und Pflanzen, welche in den Gesteinen der 25 Erde vergraben oder nur abgedruckt oder in Stein verwan- delt gefunden werden. Yon den Thieren finden sich nur die festen Geriiste, die Knochen oder die Schalen; von den Pflanzen die Stamme, Zweige, Blatter, zuweilen audi Blii- then und Friichte. Sehr selten finden sich alle zu einem 30 Individuum gehorigen Stiicke beisammen, sondern meis- tens nur Bruchstiicke, aus denen man nach Analogie noch lebender Wesen das Fehlende zu erganzen gesucht hat. Die Bedeutung der Palaontologie fur die Geologie wird vielfach uberschatzt, indem man Schliisse darauf baut, zu 35 Vulkane, Erdbeben, etc. 105 denen der blose Fund nicht berechtigt. Der alteren Geo- logie diente dieselbe zur Zeitbestirnrnung, welche der neue- ren eine sehr unsichere und unbedeutende Sache ist. Vulkane, Erdbeben, etc. Unter Vulcanismus versteht man den Complex der tel- 5 lurischen Erscheinungen, welche der noch fortwahrend wirksamen Reaction des Inneren der Erde gegen ihre Ober- flache zuzuschreiben sind. Die Erdbeben gehoren zu der Classe von Erscheinungen, deren Hauptcharacter dyna- misch ist, d. h. in Bewegung und raumlicher Veranderung iobesteht. Sie zeichnen sich aus durch schnell auf einander folgende senkrechte oder horizontale oder rotatorische Schwingungen. Bei der nicht unbetrachtlichen Zahl der- selben, die icli in beiden Welttheilen, auf dem Lande und zur See erlebt, haben die zwei ersten Arten der Bewegung 15 mir sehr oft gleichzeitig geschienen. Die minenartige Ex- plosion, senkrechte Wirkung von unten nach oben, hat sich am auffallendsten bei dem Umsturze der Stadt Rio- bamba (1797) gezeigt, wo viele Leichname der Einwohner auf den mehrere hundert Fusz hohen Hiigel la Cullea, jen- 2oseits des Flusschens von Lican, geschleudert wurden. Die Fortpflanzung geschieht meist in linearer Richtung wellen- formig, mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 7 geographi- schen Meilen in der Minute ; theils in Erscliutterungs- kreisen oder groszen Ellipsen, in denen wie aus einem 25 Centrum die Schwingungen sich mit abnehmender Starke gegen den Umfang fortpflanzen. Es giebt Gegenden, die zu zwei sich schneidenden Erschiitterungskreisen geho- ren. Die Grosze der fortgepflanzten Erschiitterungswel- len wird an der Oberflache der Erde nach dem allgemeinen 3oGesetze der Mechanik vermehrt, nach welchem bei der Mittheilung der Bewegung in elastischen Korpern die letzte, auf einer Seite frei liegende Schicht sich zu trennen 106 Geologie. strebt. Sie werden durch Pendel und Sismometer-Becken ziemlich gen an in ihrer Richtung und totalen Starke unter- sucht. In der Stadt Quito, die am Fusz eines noch thati- gen Vulkans 8950 Fusz fiber der Meeresflache liegt, und schone Kuppeln, hohe Kirchengewolbe und massive Hiiu- 5 ser von mehreren Stock werken aufzuweisen hat, bin ich oft uber die Hef tigkeit nachtlicher Erdstosze in Verwunderuiig gerathen, welche so selten Risse in dem Gemauer verur- sachen, wahrend in den peruanischen Ebenen viel schwa- cher scheinende Oscillationen niedrigen Rohrhausern scha- 10 den. Die kreisenden Erschtitterungen sind die seltensten aber am meisten gefabrbringend. Umwenden von Ge- mauer ohne Umsturz, Krummung von vorher parallelen Baumpflanzungen, Verdrehung von Ackern, die mit ver- scbiedenen Getreidearten bedeckt waren, sind bei dem gro- 15 szen Erdbeben von Riobamba wie bei dem von Calabrien (1783) beobachtet worden. Die Starke des dumpfen Ge- toses, welches das Erdbeben grosztentheils begleitet, wiichst keineswegs in gleichem Masze als die Starke der Oscilla- tionen. Ich habe genau ergriindet, dass der grosze Stosz 20 im Erdbeben von Riobamba von gar keinem Getose be- gleitet war. Das ungeheure Getose, welches unter dem Boden der Stadte Quito und Ibarra vernommen wurde, entstand 18-20 Minuten nach der eigentlichen Cata- strophe. Auch die Natur des Getoses ist sehr verschie- 25 den, rollend, rasselnd, klirrend wie bewegte Ketten, ja in der Stadt Quito abgesetzt wie ein naher Donner; oder hell klingend, als wurden Obsidian- und andere verglaste Massen in unterirdischen Hohluugen zerschlagen. Da feste Korper vortreffliche Leiter des Schalles sind, so kann 30 das unterirdische Getose in groszer Ferae von dem Orte vernommen werden, wo es verursacht wird. In Caracas, in den Grasfluren von Calabozo und an den Ufern des Rio Apure, welcher in den Orinoco fiillt : in einer Land- strecke von 2300 Quadratmeilen, horte man uberall am 35 Vulkane, Erdbeben, etc. 107 30. April 1812, ohne alles Erdbeben, ein ungeheures don- nerartiges Getose, als 158 Meilen davon, im Nordosten, der Vulcan von St. Vincent in den kleinen Antillen aus sei- nem Krater einen miichtigen Lavastrom ergoss. Es war 5 also der Entfernung nach, als wenn man einen Ausbruch des Vesuvs im nordlichen Frankreich vernahme. Die Wirkung eines feuerspeienden Berges, so furchtbar malerisch audi das Bild ist, welches sie den Sinnen dar- bietet, ist doch immer anf einen sehr kleinen Raum ein- io geschriinkt. Ganz anders ist es mit den Erdstoszen, die dem Auge kaum bemerkbar, bisweilen gleichzeitig in tau- send Meilen Entfernung ihre Wellen fortpflanzen. Das grosze Erdbeben, welches am 1. November 1755 Lissabon zerstorte, wurde in den Alpen, an den schwedischen Kiis- 15 ten, auf den antillischen Inseln, in den groszen Seen von Canada, wie in Thuringen und in dem nordlichen Flach- lande von Deutschland in kleinen Binnenwassern der bal- tischen Ebenen empfunden. Feme Quellen wurden in ihrem Laufe unterbrochen. Die Teplizer Thermen ver- 2osiegten und kamen, alles uberschwemmend, mit vielem Eisen-Ocher gefarbt, zuriick. In Cadiz erhob sich das Meer zu 60 Fusz Ilohe, wilhreud in den kleinen Antillen die gewohnlich nur 2G bis 28 Zoll hohe Elut urplotzlich dintenschwarz 20 Fusz hoch stieg. Man hat berechnet, 2sdass am 1. Nov. 1755 ein Erdraum gleichzeitig erbebte, welcher an Grosze viermal die Oberniiche von Europa iibertraf. Audi ist noch keine andere Aussernng einer Kraft bekannt geworden (die morderischen Erfindungen unsers eigenen Geschlechts mit eingerechnet), durch wel- 3ochein dem kurzen Zeitraum von wenigen Secunden und Minuten eine groszere Anzahl von Menschen (60000 in Sicilien 1693, 30000 bis 40000 im Erdbeben von Riobamba 1797, vielleicht fi'mfmal so viel in Kleinasien und Syrien unter Tiber und Justin dem Alteren um die Jahre 19 und 35 526) getodtet wurden, 108 Geologie. Wenn man Nachricht von dem taglichen Zustande der gesammten Erdoberflache haben konnte, so wiirde man sich sehr wahrscheinlich davon iiberzeugen, dass fast im- merdar, an irgend eineiri Punkte diese Oberfliiche erbebt, dass sie ununterbrochen der Reaction des Inneren gegen 5 das Aussere unterworfen ist. Diese Frequenz und Allver- breitung einer Erscheinung, die wahrscheinlich durch die erhohte Temperatur der tiefsten geschmolzenen Schichten begriindet wird, erkliirt ihre Unabhangigkeit von der Na- tur der Gebirgsarten, in denen sie sich iiussert. 10 Wenn das Erdbeben dem Anscheine nach ein bloses raumlichesPhanomen der Bewegung zu sein scheint, so er- kennt man doch nach sehr wahrhaft bezeugten Erfahrun- gen, dass es nicht bios ganze Landstrecken iiber ihr al- tes Niveau zu erheben vermag, sondern dass auch wahrend 15 der Erdstosze heisses Wasser, heisse Dampfe, Mofetten (ir- respirable Gasarten), Schlamm, schwarzer Rauch und selbst Flammen ausgestoszen wnrden. Der innere Zusammen- hang aller hier geschilderten Erscheinungen ist noch in Dunkel gehiillt. Elastische Fliissigkeiten sind es gewiss, 20 die sowol das leise, ganz unschiidliche, mehrere Tage dau- ernde Zittern der Erdrinde als die, sich dnrch Getose ver- kiindigenden, furchtbareren Explosionen verursachen. Der Heerd des tJbels, der Sitz der bewegenden Kraft liegt tief unter der Erdrinde; wie tief, wissen wir ebenso wenig als, 25 welches die chemische Natur so hochgespannter Dampfe sei. Die thatigen Vulkane sind als Schutz- und Sicher- heits-Ventile fiir die nachste Umgegend zu betrachten. Die Gefahr des Erdbebens wachst, wenn die Offnungen der Vulkane verstopf t, ohne f reien Verkehr mit der Atmosphare 30 sind; doch lehrt derUmsturz von Lissabon, Caracas, Lima, Kaschmir, dass im ganzen doch nicht in der Nahe noch brennender Vulkane die Kraft der Erdstosze am groszten ist. In dem Erdbeben offenbart sich eine vulkanisch-ver- mittelnde Macht ; aber eine solche Macht, allverbreitet 35 Vulkaue, Erdbeben, etc. 109 wie die innere Warme des Planeten, und uberall sich selbst verkiindend, wird selten und dann nur an einzelnen Punk- ten bis zu wirklichen Ausbruchs-Phanomenen gesteigert. Q u e 1 1 e n . Den kurzen und ungestiimen Auswurfs- 5 Phiinomenen stellen wir zur Seite das grosze, friedliche Quellensystem der Erdrinde. Die, im Sprachgebrauch so natiirlich scheinende, weit verbreitete Eintheilung der Quellen in kalte und warme hat, wenn man sie auf nume- risclie Temperatur-Angaben reduciren will, nur sehr un- iobestimmte Fundamente. Es kann nicht ein absoluter Temperatur-Grad festgesetzt werden, iiber den hinaus eine Quelle warm genannt werden soil. Die mittlere Warme der Wasserquellen ist geringer als die des Luftkreises an dem Punkte wo sie ausbrechen, wenn die Wasser von den *5 Hohen herabkommen; ihre Warme nimmt mit der Tiefe der Erdschichten zu, welche sie bei ihrem Ursprunge be- riihren. Heisse Quellen brechen aus den allerverschie- denartigsten Gebirgsarten hervor; ja die heissesten unter den permanenten zeigen sich fern von alien Vulkanen 20 (95°-97°). Sie sind merkwiircligerweise die reinsten. Ihre Temperatur scheint im ganzen auch minder bestandig als die der Quellen zwischen 50° und 74°, deren Unver- auderlichkeit in Warme und Mineralgehalt, in Europa wenigstens, sich so wunderbar bewalirt hat. Unter den 25 intermittirenden heissen Quellen haben die islandischen Kochbrunnen, und unter diesen besonders der grosze Gey sir und Strokkr, mit Recht die groszte Beriihmtheit erlangt. Nach den vortrefflichsten neuenUntersuchungen von Bunsen und anderen nimmt in den Wasserstrahlen bei- 3o der die Temperatur von unten nach oben auf eine merk- wiirdige Weise ab. Der Gey sir besitzt einen, von horizon talen Schichten Kiesel sinters gebildeten, abgestumpften Kegel von 25 bis 30 Fusz Hdhe. In diesen Kegel versenkt sich ein flaches Becken von 52 Fusz Durchmesser, in des- 35 sen Mitte das Rohr des Kochbrunnens, mit einem dreimal 110 Geologie. kleineren Durchmesser, von senkrechten "Wanden umge- ben, 70 Fusz in die Tiefe hinabgeht. Die Temperatur des Wassers, welches nnunterbrochen das Becken fiillt, ist 82°. In sehr regelmaszigen Zwischenraumen von 1 Stunde und 20 bis 30 Minuten verkiindigt der Donner in der Tiefe den 5 Anfang der Eruption. Die Wasserstrahlen von 9 Fusz Dicke, deren etwa drei grosze einander folgen, erreichen 100, ja bisweilen 140 Fusz Hohe. Die Temperatur des in der Rohre aufsteigenden Wassers hat man in 68 Fusz Tiefe, kurz vor dem Ausbruch zu 127°, wahrend desselben 10 zu 124°, gleich nachher zu 122° gefunden. Sauerlinge und Ausstromungen von kohlensaurem Gas, die man lange Ab- lagerungen von Steinkohlen und Ligniten zusehrieb, schei- nen vielmehr ganz den Processen tiefer vulkanischer Tha- tigkeit anzugehoren. Sauerlinge schwangern sich mit 15 kohlensauren Alkalien iiberall, wo mit Kohlensaure ge- schwangerte Wasser auf Gebirgsarten wirken, welche alka- lische Silicate enthalten. In den Quellen, die man mit dem Namen der Schwefelwasser belegt, tritt der Schwefel keineswegs immer in denselben Verbindungen auf. 20 Die Salsen oder Schlammvulkane verdienen mehr Auf- merksamkeit als die Geognosten ihnen bisher geschenkt haben. Die Entstehung der Salsen ist durch Erdbeben, unterirdischen Donner, Hebung einer ganzen Landstrecke und einen hohen, aber auf kurze Dauer beschrankten 25 Flammenausbruch bezeichnet. Als auf der Halbinsel Ab- scheron, am kaspischen Meere, ostlich von Baku, die Salse von Jokmali sich zu bilden anfing (27. November 1827), loderten die Flammen drei Stunden lang zu einer ausser- ordentlichen Hohe empor; die nachfolgenden 20 Stunden 30 erhoben sie sich kaum 3 Fusz iiber den schlammauswer- fenden Krater. Bei dem Dorfe Baklichi, westlich von Baku, stieg die Feuersaule so hoch, dass man sie in sechs Meilen Entfernung sehen konnte. Grosze Felsblocke, der Tiefe entrissen, wurden weit umhergeschleudert. Der Zu-35 Vulkane, Erdbeben, etc. Ill stand des friedlichen Stadiums hat sich liber anderthalb Jahrtausende in den von den Alten beschriebenen Salsen von Girgenti auf Sicilien erhalten. Dort steken, nahe an einander gereikt, viele kegelformige Hiigel von 8, 10, ja 30 5 Fusz Hoke, die veriinderlick ist wie ikre Gestaltung. Aus dem oberen, sekr kleinen und mit "Wasser gef ullten Becken fliesst unter periodiscker Entwickelung von Gas, lettiger Scklamm in Stromen kerab. Dieser Scklamm ist gewokn- lick kalt, bisweilen (auf Java) von koker Temperatur. ioWirkliche Scklammquellen brecken in dem Fumarolen- Felde von Krisuvek und Reykjalidk (auf Island) aus einem blaugrauen Tkone, aus kleinen Becken mit kraterformigen Randern kervor. Die Scklammvulkane bieten dem Beobackter, nack dem 15 ersten gewaltsamen Feuerausbruck das Bild einer meist ununterbrocken fortwirkenden aber sckwacken Tkatigkeit des inneren Erdkorpers dar. Die Communication mit den tiefen Sckickten, in denen eine koke Temperatur kerrsckt, wird bald wieder in iknen verstopft; und die kalten Aus- 20 stromungen der Salsen sckeinen zu lekren, dass der Sitz des Pkanomens im Bekarrungszustande nickt sekr weit von der Oberflacke entfernt sein konne. Von ganz anderer Miicktigkeit zeigt sick die Reaction des inneren Erdkor- pers auf die aussere Rinde in den eigentlicken Vulkane 11 25 oder feuerspeienden Bergen, d. i. in solcken Punkten der Erde, in welcken eine bleibende oder wenigstens von Zeit zu Zeit erneuerte Verbindung mit einem tiefen Heerde sick offenbart. Man muss sorgfiiltig untersckeiden zwi- scken mekr oder minder gesteigerten vulkaniscken Er- 30 sckeinungen, als da sind : Erdbeben, keisse Wasser- und Dampfquellen, Scklammvulkane, das Hervortreten von glocken- und domformigen ungeoffneten Trackytbergen, die Oflnung dieser Berge oder der emporgekobenen Ba- saltsckickten als Erkebungs-Krater, endlickes Aufsteigen 35eines permanenten Vulkans in dem Erkebungs-Krater 112 Geologie. selbst oder zwischen den Trummern seiner ehemaligen Bildung. Zu verschiedenen Zeiten, bei verschiedenen Gra- den der Thatigkeit und Kraft stoszen die permanenten Vulkane Wasserdampfe, Sauren, weitleuchtende Schlacken oder, wenn der AYiderstand iiberwunden werden kann, 5 bandformig schmale Feuerstrome geschmolzener Erden aus. Ein eigentlicher Vnlkan entsteht nur da, wo eine bleibende Verbindnng des inneren Erdkorpers mit dem Luftkreise errungen ist. Das Masz der hebenden Kraft offenbart sich in der Hohe der Vulkane; und diese ist so 10 verschieden, dass sie bald die Dimension eines Hiigels, bald die eines 18000 Fusz holien Kegels hat. Es hat mir ge- schienen, als sei das Hohenverhaltniss von groszem Ein- fluss auf die Frequenz der Ausbriiche, als waren diese weit haufiger in den niedrigern als in den hoheren Vulkanen. I5 Ich erinnere an die Reihenfolge.: Stromboli (2175 Fusz), der fast tiiglich donnernde Guacamayo in der Provinz Quixos, der Vesuv (3637 F.), Atna (10200 F.), Pic von Teneriffa (11424 F.) und Cotopaxi (17892 F.). Wahrend der niedrige Stromboli rastlos arbeitet, wenigstens seit den Zei- 20 ten homerischer Sagen und, ein Lenchtthurm des tyrrhe- nischen Meeres, den Seefahrern zum leitenden Feuerzei- chen wird, sind die hoheren Vulkane durch lange Zwi- schenzeiten der Ruhe charakterisirt. So sehen wir die Eruptionen der meisten Colosse, welche die Andeskette 25 kronen, fast durch ein ganzes Jahrhundert von einander getrennt. Bei den meisten Vulkanen sind die Lavaausbruche aus dem Krater iiberaus selten. Sie geschehen meist auf Sei- tenspalten, da, wo die Wande des gehobenen Berges durch 30 ihre Gestaltung und Lage am wenigsten Widerstand leis- ten. Auf diesen Spalten steigen bisweilen Auswurfskegel auf: grosze, die man falschlich durch den Namen neuer Vulkane bezeichnet und die, an einander gereihet, die Rich- tung einer bald wieder geschlossenen Spalte bezeichnen; 35 Vulkane, Erdbeben, etc. 113 kleine, in Gruppen zusammengedrangt, eine ganze Boden- strecke bedeckend, glocken- und bienenkorbartig. Die Hohe des Aschenkegels und die Grosze und Form des Kraters sind Elemente der Gestaltung, welche vorzugs- 5 weise den Vulkanen einen individuellen Charakter geben; aber beide, Aschenkegel und Krater, sind von der Dimen- sion des ganzen Berges vollig unabhangig. Der Vesuv ist mehr als dreimal niedriger als der Pic von Teneriffa und sein Aschenkegel erhebt sich doch zu 1/3 der ganzen Hohe io des Berges, wahrend der Aschenkegel des Pics nur 1/22 derselben betriigt. Unter alien Vulkanen, die ich in bei- den Hemisphiiren gesehen, ist die Kegelform des Cotopaxi die schonste und regelmaszigste. Ein plotzliches Schmel- zen des Schnees an seinem Aschenkegel verkiindigt die 15 Nalie des Ausbruchs. Ehe noch Rauch sichtbar wird in den diinnen Luftschichten, die den Gipfel und die Krater- offnung umgeben, sind bisweilen die Wande des Aschen- kegels von innen durchgliiht und der ganze Berg bietet dann den grausenvollsten, unheilverkundenden Anblick 20 der Schwarze dar. Die Schneemassen solch hoher Berge erregen nicht nur durch plotzliches Schmelzen wahrend der Eruption furchtbare tjberschwemmungen, Wasser- strome, in denen dampfende Schlacken auf dicken Eismas- sen schwimmen; sie wirken auch ununterbrochen, wahrend 25 der Vulkan in vollkommener Ruhe ist, durch Infiltration in die Spalten des Trachytgesteins. Hohlungen, welche sich an dem Abhange oder am Fusz der Feuerberge befin- den, werden so allmalich in unterirdische "Wasserbehalter verwandelt, die mit den Alpenbachen des Hochlaudes von 30 Quito durch enge Offnungen vielfach communiciren. Der heisse Wasserdampf, welch er wahrend der Eruption aus dem Krater aufsteigt und sich in den Luftkreis er- giesst, bildet beim Erkalten ein Gewolk, von dem die viele tausend Fusz hohe Aschen- und Feuersaule umgeben ist. 35 Eine so plotzliche Condensation der Dampfe und die Ent- 114 Geologie. stehvmg emer Wolke von ungeheurer Oberflache vermehren die electrische Spannung. Blitze fahren schliingelnd aus der Aschensaule hervor und man unterscheidet dann deut- lichst den rollenden Donner des vulkanischen Gewitters von dem Krachen im Inneren des Vulkans. 5 Humboldt. Da das Innere der Erde uns ewig unnahbar nnd verbor- gen bleiben wird, so muss jeder Versuch einer Erklarung der vulkanischen Erscheinungen in's Eeich des Hypothe- tischen hiniiber greifen. Wir miissten das Innere des Pla- neten kennen, urn das Brennen der Yulkane und ihre Aus- 10 briiche erklaren zu konnen. Unsere Kenntnisz von den Regionen der Tiefe beschriinkt sich auf zwei Thatsachen, diese freilich von groszter Bedeutung, das bohe specif. Ge- wicht (etwa 5,6) und die hohe Temperatur. Kein Licht- strahl dringt aus jener Tiefe, der uns Kunde brachte iiber 15 die chemische Beschaffenheit des Planetenkerns. Viel- leicht besteht derselbe aus Magnesia-Silikaten und gedie- genem Eisen : dann wiirde eine Analogie mit den Meteoriten vorhanden sein, welche zwischen jenen himmlischen Kor- pern und der festen Erdrinde fast ganz fehlt. 20 So groszartigund irberwaltigend die vulkanischen Ausbrii- che erscheinen,so unterliegt es doch durchaus keinem Zwei- fel, dass sie lokale Erscheinungen sind. Kein Zusammen- hang ist nachweisbar zwischen Atna und Vesuv, ja nicht einmal zwischen Atna und den beiden Liparischen Kratern 25 (auf Vulcano und Stromboli) oder zwischen Vesuv und den phlegraischen Kratern. Die Laven, welche der Atna er- zengt, sind verschieden von den liparischen Laven, und ebenso haben die vesuvischen Leucitlaven keine Ahnlichkeit mit den Trachytstromen Ischials oder dem Olibano bei der 30 Solfatara. Diese Vulkane, ihre Gesteine und ihre Thatig- keit, sind ganz unabhangig von einander. Unabhangig sind auch die Vulkane von den sehr groszen Erdbeben, Vulkane, Erdbeben, etc. 115 welche ganze Lander, ja halbe Continente erschuttern. Al- lerdings sind die vulkanischen Ausbriiche von Erdbeben begleitet. Dies sind aber Erscheinungen anderer Ordnung, welche sich nur auf die Umgebung des Vulkans erstrecken. 5 Als z. B. die grosze Eruption des Atna vom Januar 1865 endete, und die lavaspeiende Spalte am Mte. Frumento sich geschlossen hatte, trat in der Nacht vom 18. zum 19. Juli eine heftige Erschiitterung ein, welche einen Land- strich von nur 7 Kilometer Lange, 1 Kilometer Breite der io Art verheerte, dass die darauf stehenden Hauser zu Schutt- haufen wurden. Wahrscheinlich versuchte die Lava oder die sie bewegenden Dampfe nochmals auszubrechen. Sie vermochten die Spalte nicht von neuem zu offnen und er- schiitterten nun in hef tigster Weise das Berggehange. Dies 15 war ein vulkanisches Erdbeben, wie auch dasjenige, wel- ches am 26. April 1872 Neapel erzittern machte. Wer wiederholt und lange am Rande einer arbeitenden Bocca verweilte, das Wallen der Lava, das rhythmische Auf- steigen der Wasserdampfblasen, das Spiel der auffliegenden 2oProjektile betrachtet hat, dem wird, wenn vorurtheilsfrei, sich die IJberzeugung aufdriingen, dass die Ursache dieser Erscheinungen nicht in einer so ausserordentlichen Tiefe und Entfernung liegen konne, dass eine Verbindung der Lava mit dem als feuerigfliissig erachteten Erdinnern anzu- 25 nehmen sei. Wir sind demnach nicht der Ansicht Plato's und von Humboldt's, dass die vulkanischen Schlacken und Lavastrome Theile des " Pyriphlegethon " selbst, Theile jener unterirdischen geschmolzenen, stets wogenden Masse sind. Wohl aber stimmen wir dem Ausspruche des groszen 30 Naturforschers (wenngleich in etwas anderem Sinne) bei: " die Vulkane sind nur eine Art intermittirender Quellen." In der That besteht ein allmaliger Ubergang aller Erschei- nungen von der gewohnlichen Quelle, dem wohlthatigen Geschenk der Berge, und dem Vulkan mit seinen grauen- 35 vollen Ausbrtichen und seiner hohen Eeuersaule. Jener 116 Geologie. Ubergang wird vermittelt durch die warmen Quellen, durch die Kochbrunnen, die intermittirenden heiszen Spriug- brunnen oder Geiser, die Salsen in ihrer normalen und in ihrer ungewohnlichen Thatigkeit mit Feuererscheinungen. Dinge, welche dnrch allmalige ttbergange verbunden 5 sind, konnen nicht ganzlich verschieden in ihrem letzten Grnnde und Wesen sein. Der Vesuv ist eine Dampf quelle. Bald starker, bald schwacher entsteigt der Wasserdampf dem Berggipfel und bildet Wolken, gleich andern Wolken. Flosse das Wasser statt als Dampf in die Atmosphare zu 10 entweichen, in condensirter Form am Berggehiinge herab, so wiirde es wohl einen starken Bach — in Zeiten der vor- bereitenden Thatigkeit des Vulkans — bilden. Um die Er- scheinungen des Vesuv zu erklaren, miissen wir voraus- setzen, dass das Wasser des tyrrhenischen Meers einige 15 Meilen, vielleicht auch zehn, aber nicht hundert Meilen bis zu dem supponirten feurigfliissigen Erdinnern dringe (die Untersuchungen von William Thomson haben bekanntlich das Eesultat ergeben, dass die starre Einde der Erde weit dicker sein muss als man bisher anzunehmen geneigt war). 20 In jener Tiefe von zehn Meilen hat das Wasser (sei es flus- sig oder gasformig) vielleicht eine Temperatur von 2000°; doch soviel wiirde es nicht bediirfen, um basische eisen- reiche Gesteine zura Flusse zu bringen. Der Wasserdampf schmelzt die leiehtflussigeren Massen der Tiefe. Diese 25 verschliessen den Dampfen den Ausweg, bis endlich ihre Expansion ins Ungeheure steigt und die geschmolzenen Massen emporhebt und als gluhende Lava, Aschen und Schlacken herauswirf t. Doch dunkel und unnahbar ist der Erde Schosz; in das 30 Reich des Hypothetischen musz sich jede Erklarung ver- lieren, welche die vulkanischen Phanomene deuten will. Und so wird der Reiz des Geheimnissvollen und Rathsel- haften nie vollig von dem schdnen und schrecklichen Berge am parthenopaischen Gestade schwinden, welcher35 Zoologie. 117 Pompeji zerstort und verschuttet und einem spatern Jahrtausend erhalten hat. vom Bath. BIOLOGIE. I. ZOOLOGIE. Die Wissenschaft, welche die Thiere zum Gegenstande hat und dieselben in ihren Form- und Lebenserscheinun- 5 gen sowie in ihren Beziehungen zu einander und zur Aussenwelt zu erforschen sucht, ist die Zoologie. Der Organismus unterscheidet sich von dem anorga- nischen Korper durch die Art seiner Entstehung, durch den Stoffwechsel und durch die Form und Struktur. Der- ioselbe beginnt als einfache Zelle und entwickelt sich von dieser Anlage im Eie oder Keime unter allmahlig fort- schreitenden Differenzirungen und Umgestaltungen sei- ner Theile bis zu einem bestimmten Hdhepunkte mit der Fahigkeit der Fortpflanzung. Die Organe erweisen sich 15 ihrem feineren Bau nach aus verschiedenen Theilen, Ge- weben, gebildet, welchen als letzte Einheit die Zelle zu Grunde liegt. In der Zelle erkennt man die besondere Form des Lebens und das Leben in der Thatigkeit der Zelle. Die Unterscheidung der lebendigen Korper in 20 Thiere und Pflanzen beruht auf einer Reihe unserm Geiste friihzeitig eingepragter Vorstellungen. Aber auf dem Ge- biete des einfachern und niedern Lebens verwischen sich die Greuzen mehr und mehr. Als Hauptcharakter des thierischen Lebens gilt die willkurliche Bewegung und 25 Empfindung. Doch liisst sich die letztere nicht mit Sicher- heit bei alien thierischen Organismen nachweisen und ho- here Pflanzen zeigen sogar Irritabilitat. Das Wesentliche der Zelle liegt in dem Protoplasma mit seiner besonderen molekularen Anordnung und den Funk- 3otionen der selbstandigen Bewegung, des Stoffwechsels, der 118 Biologic. Fortpflanzung. Die Eizelle erzengt auf verschiedenem Wege der Vermehrung das Material von Zellen, welches zur Bildung der Gewebe Verwendung findet. Die Organe, wie die sie zusammensetzenden Gewebe, lassen sich in ve- getative und animale eintheilen. Die ersteren dienen zur 5 Erniihrung nnd Erhaltung des Kdrpers, die letzteren zur Bewegung und Empfindung. Die vegetativen Gewebe theilt man in 2 Gruppen: 1) in Zellen und Zellaggregate (Epithelien), 2) in Gewebe der Bindesubstanz. Die letz- tere Gruppe umfasst sehr verschiedenartige Gewebe, wel- 10 che aber alle auf der Interzellularsubstanz beruhen. Ver- schiedene Formen der Bindesubstanz sind die Schleim- oder Gallert gewebe, das fibrillare Bindegewebe, der Knorpel und die Knochen. Die Muskelgewebe dienen zur Bewegung und die Nervengewebe sind der Sitz der Empfindung und 15 des Willens. Die vegetativen Organe umfassen im weitesten Sinne die Vorgange der Ernahrung. Hierher gehort: der Apparat der Verdauung und Blutbildung, die Organe des Kreis- laufs, der Eespiration und die Excretionsorgane. 20 Unter den animalen Verrichtungen fallt zunachst die Locomotion in die Au gen. Die Thiere fiihren zum Zwecke des Nahrungserwerbes und um Angriffen zu entgehen, Be- wegungen ihres Kdrpers aus, im einfachsten Falle durch die Contractilitat des gleichartigen Parenchyms. Zur Un- 25 terstiitzung der Bewegung im Wasser treten dann als die einfachsten Anhange des Korpers, Cilien, auf. Die Em- pfindung kniipft sich an das Nerven system. Die Anord- nung des Nervensystems lasst sich auf drei Grundformen zuriickf iihren : 1) die radiare der Strahlthiere; 2) die 30 bilaterale der Gliederthiere und Mollusken; 3) die bilaterale der Wirbelthiere. Das Nervensystem besitzt sodann noch peripherische Apparate, deren Funk- tion es ist, gewisse Verhaltnisse der Aussenwelt als Ein- driicke einer bestimmten Qualitat zur Perception zu brin- 35 Zoologie. 119 gen, die Sinnesorgane. Am meisten scheint unter den Sinnen der Gefiihl- und Tastsinn verbreitet zu sein. Ne- ben diesen sind wol die Augen am allgemeinsten und zwar in alien moglichen Abstufungen der Vollkommenheifc ver- 5 breitet. Minder verbreitet scheint der Geruchsinn zu sein, der sich freilich bei den im Wasser lebenden Thieren, wel- che durcli Kiemen athmen, nicht scharf abgrenzen litsst. Eine besondere Empfindung der Mund- und Rachenhohle ist der Geschmack. Derselbe wird erst bei den hochsten io Thieren nachweisbar. Fortpflanzung. Die meisten Forscher, gestiitzt auf die Resultate zahlreicher Experimente, verwerfen die Urzeugung sogar fur die niedersten Thierformen. Persel- ben steht die elterliche Zeugung gegeniiber. Diese ist im 15 Grunde nichts anderes als em Wachstum des Organismus iiber die Sphiire seiner Individuality hinaus und lasst sich denn auch iiberall auf die Absonderung eines korperlichen Theiles, welcher sich zu einem dem elterlichen Korper ahnlichen Individuum umgestaltet, zuruckfiihren. Indes- 20 sen ist die Art und Weise dieser Neubildung ausserordent- lich verschieden und liisst in gewissem Sinne niedere und hohere Formen der Fortpflanzung als Theilung, Spros- sung, Keimbildung und geschlechtliche Fortpflanzung un- terscheiden. 25 Thiersysteme. Aristoteles theilte alle Thiere in Blutthiere oder Wirbelthiere und in Blutlose oder Wirbel- lose. Linne stellte nach der Bildung des Herzens, der Be- schaffenheit des Blutes, nach der Art der Fortpflanziuig und Respiration sechs Thierklassen auf: Siiugethiere, Vo- 30 gel, Amphibieu, Fische, Insekten und Wurmer. Ouvier unterschied im Thierreiche 4 Hauptzweige oder "allge- meine Bauplane, nach denen die Thiere modellirt zu sein 80116111611," welche wieder in Classen, Ordnungen u. s. w. zerfielen : Wirbelthiere, Weichthiere, Gliederthiere und 35 Radiiirthiere. 120 Biologie. Die Grundanschauung Cuvier's von der Existenz der Typen hat sich erhalten. Die wesentlichsten, nothwendig gewordenen Modificationen seines Systems beziehen sich auf die Vermehrung der Zahl der Typen. Auch die Vor- stellung von der scharf gesonderten Isolirung und von dem 5 ohne Ubergange begrenzten Abschlusse eines jeden Bau- planes fiingt man an aufzugeben, besonders fiir die ersten Anfange und tiefsten Stufen der Gestaltung der Typen. Es lassen sich 8 Typen aufstellen und in folgender Weise charakterisiren*: io 1. Urthiere, Protozoa — Geschopfe von geringer Grosze und einfachem Baue, oluie zellig gesonderte Or- gane, mit vorwiegend ungeschlechtlicher Fortpflanzung. Wir vereinigen unter Protozoen die kleinsten an der Grenze des thierischen Lebens stehenden Organismen, welche eine 15 nur geringe histologische Differenzirung ihrer Leibessub- stanz zeigen und complicirter, aus Zellgeweben zusammen- gesetzter Organe entbehren. Hire Leibessubstanz ist die Sarcode, jene ungeformte, contractile Substanz, welche das einfachste Substrat thierischen Lebens ist und, wie der be- 20 wegliche Inhalt der Pflanzenzelle, auch Protoplasma ge- nannt wird. Man unterscheidet 2 Classen, Wurzelfilszer und Infusorien. Die Rhizopoden sind Protozoen ohne aussere Umhullungshaut, deren Sarcode-Parenchym Fort- satze ausstreckt, znweilen mit pulsirender Vacuole, in der 25 Regel mit ausgeschiedenem Kalkgehanse oder Kieselgeriist. Sie leben vorwiegend im Meere und tragen durch Anhau- fung ihrer Gehause nicht unmerklich zur Bildung des Meeressandes und zur Ablagerung selbst miichtiger Schich- ten bei. Die Infusorien haben bestimmte Form, eine von 30 Cilien, Borsten und Griffeln iiberkleidete Korperbaut; pul- sirende Vacuole und Nucleus, aus dessen Substanz Schwar- * In der neuen Auflage seines Werkes stellt Claus noch einen Typus mebr auf. (Heraus^.) Zoologie. 121 mer hervorgehen; Mund- und Afteroffnung. Sie leben voruehmlich in suszem Wasser. 2. Coelenterata oder Pflanzenthiere. Dies sind Thiere mit zellig differenzirten Organ en, von vorwie- 5 gend radiarem Korperbau, mit einem f iir Verdanung und Circulation gemeinsamen Leibesraum. Dieser Typus theilt sich in 4 Classen : Schwamme, Korallenthiere (Poly- pen), Medusen und Rippenquallen. Den d r i 1 1 e n Typus bilden die Stachelhauter, io Thiere von radiarem, vorherrschend funfstrahligen Baue, mit verkalktem, oft stacheltragenden Hautskelett, mit ge- sondertem Darm und Gefiiszsystem, mit Nervensystem und Ambulacralfiiszchen. Als ein wichtiger Charakter der Echinodermen gilt die Verkalkung der Haut zu einem meist 15 festen,mehr oder minder beweglichen,selbst starren Panzer. Alle Echinodermen sind Meeresbewohner und erniihren sich bei einer langsam kriechenden Locomotion groszentheils von Seethieren, besonders von Mollusken, aber auch von Fu- coideen und Tangen. Viele derselben leben in der Nahe 2oder Kiisten auf dem Boden des Meeres, andere kommen in betrachtlichen Tiefen vor. Merkwiirdig ist die grosze Re- produktionskraft der Seesterne, die Fiihigkeit, verloren ge- gangene Korpertheile mit alien ihren Einrichtungen, mit Nerven und Sinnesorganen durch neue zu ersetzen. 25 Die Stachelhauter zerfallen in folgende Classen: Haar- sterne, Seesterne, Seeigel und Seewalzen. Vierter Typus: DieWiirmer. Es sind seitlich .symmetrische Thiere mit ungegliedertem, geringeltem oder gleichartig segmentirtem Korper, ohne gegliederte Seg- 30 mentanhange. Die Eorm des weichen und contraktilen, auf den Aufenthalt in fenchten Medien angewiesenen Lei- bes ist meist gestreckt, platt oder cylindrisch. Die innere Organisation der Wiirmer gestaltet sich ausserordentlich mannigfach, je nach Aufenthalt, Form undLebensstufe der- 35 selben/ Die Lebensstufe der Wiirmer ist im Allgemeinen 122 Biologie. erne niedere zu nennen, iibereinstimmend mit demAufent- halte in feuchten Medien und mit der beschrankten Beweg- lichkeit. Viele leben als Parasiten im Inneren der Organe anderer Thiere (Entozoa), seltener an der tiusseren Korper- oberflache und nahren sich von Siiften ihrer Wirthe; an- 5 dere leben frei in feuchter Erde, imSchlamm, noch andere und zwar die hochst organisirten Formen im stiszen und salzigen Wasser. Kein Wurm aber erhebt sich als wahres Landthier zum Aufenthait in der Luft. Die erste Classe, Plattwiirmer, umfasst die drei Ordnun- 10 gen der Band-, Saug- und Strudelwiirmer. Die zweite Classe bilden die Rundwurmer, die dritte die Moosthier- chen, die vierte die Riiderthierchen, die fiinfte die Stern- wiirmer, die sechste die Bingelwurmer, die siebente die Onychophoren. 15 Die Gliederfiiszler bilden den f ii n f t e n Typus. Es sind Thiere mit segmentirtem Korper und mit Glied- maszen, mit Gehirn und doppelter Ganglienkette. Der wich tigste Charakterist der Besitz von gegliederten, aus paarigen Segmentanhiingen hervorgegangenen Bewegungsorganen, 20 welche nur an der Bauchfliiche auf treten und sich iiber die gauze Korperliinge oder nur iiber die Mitte des Leibes er- strecken. In der Regel unterscheiden wir drei Leibesregio- nen als Kopf, Brust oder Mittelleib und Hinterleib. Der Kopf enthalt das Gehirn und tragt die Sinnesorgane und 25 Mundtheile. Die Gliedmaszen desselben sind zu Fiihlhor- nern und Mundwerkzeugen umgestaltet. Der Mittelleib tragt die Gliedmaszen der Bewegung und schliesst fast durchgiingig den Schwerpunkt der zu bewegenden Masse ein. Der Hinterleib (auch schlechthin Leib genannt) zeigt 30 die Zusammensetzung aus Leibesringen mehr oder minder unveriindert und entbehrt in der Regel der Extremitaten vollstilndig. Die Fortpflanzung der Arthropoden ist vorwiegend eine geschlechtliche und erfolgt in keinem Falle durch Thei- 3$ Zoologie. 123 lung imd Sprossung, wol aber zuweilen durch Entwicke- lung unbefruchteter Eier. Die meisten Arthropoden legen Eier ab, indessen kommen in fast alien Gruppen auch vivi- pare Form en vor. 5 Nach der Gliederung des Leibes, dem Aufenthalte, der Respirationsart und der gesaramten Lebensweise ergeben sich folgende vier Classen: 1) Krebse, 2) Spinnenartige Thiere, 3) Tausendfiisze, 4) Insekten. Die Krebse sind wasserbewohnende, meist durch Kiemen athmende Arthro- io poden mit zwei Fiihlerpaaren, in der Regel mit vereinigtem Kopfbruststiick und zahlreichen Fuszpaaren am Thorax und meistens auch am Abdomen. Die Ordnungen der Krebse sind Rankenfiiszer, Ruderfiiszer, Muschelkrebse, Blattfiiszer u. s. w. 15 Die spinnenartigen Thiere sind luftatmende, fliigellose Arthropoden meist mit verschmolzenem Kopfbruststiick mit 2 Kieferpaaren, 4 Beinpaaren und gliedmaszen- losem Abdomen. Mit Ausnahme der hermaphroditischen Tardigraden sind alle Arachniden getrennten Geschlechts. 20 Nur wenige gebaren lebendige Junge, die meisten legen Eier ab. Fast alle nahren sich von thierischen, wenige von pflanzlichen Saften. Die groszern, hoher organisirten For- men bemachtigen sich selbstandig als Raubthiere der lebenden, vorzugsweise aus Insekten und Spinnen beste- 25 henden Beute und besitzen meist Giftwaffen zum Toten derselben. Yiele bauen sich Gewebe und Netze, in denen sich die zur Nahrung dienenden Thiere verstricken. Die Ordnungen sind: Zungenwilrmer, Milben, Tardigra- den, Afterspinnen, Spinnen, Skorpionen u. s. w. 30 Die Insekten sind luf tathmende Arthropoden, deren Leib in Kopf, Brust und Abdomen gesondert ist, mit 2 Fuhlern am Kopfe und mit 3 Beinpaaren, meist auch zwei Fliigelpaaren an der dreigliedrigen Brust, mit zehngliedri- gem, oft freilich reducirtem Abdomen. Von den Sinnes- 35 organen erlangen die Augen den hochsten Grad der Ver- 124 Biologie. vollkomrnnung. Hire Fortpflanzung ist vorwiegend ge- schlechtlich. Sie sind fast durchgangig ovipar. Mit Riicksicht auf die gesammten Lebenserscheinungen nehmen die Insekten unstreitigunter den Wirbellosen neben den Decapoden nnd Cephalopoden die hochste Stufe ein. 5 Die Consumption von Sauerstoff ist eine so reiche, dass man bei manchen Insekten von einer Eigenwarme des Korpers reden kann. Die Biene gilt mit Recht als warmbliitiges Thier. Die Insekten zeigen ungewohnlichen Instinkt. Einige bringen Tone hervor. Die Verbreitung der Insekten 10 ist eine fast allgemeine vom Aquator an bis zu den iiussersten Grenzen der Vegetation, freilich unter betrachtlicher Ab- nahme der Artenzahl, der Grosse und Farbenpracht der Arten. Einige Formen sind wahre Kosmopoliten, z. B. der Distelfalter. Die Zahl der gegenwartig bekannten Insek- 15 tenarten wird auf mehrere 100,000 geschiitzt. Auch fossile Insekten finden sich. Am schonsten erhalten sind die Ein- schlusse im Bernstein. Die Ordnungen der Insekten sind: Geradfliigler, Netzfliigler, Schnabelkerfe, Zweifliigler, Schmetterlinge, Kiifer und Hautfliigler. 20 Die Weichthiere bilden den sec listen Typus. Es sind seitlich symmetrische, ungegliederte Thiere mit weicher Korperbedeckung, ohne locomotives Skelett, mit bauchstandigemFusz, meist von einer einfachen oder zwei- klappigen Kalkschale bedeckt, mit Gehirn, Fuszganglion 25 und Eingeweideganglion. Der Korper ist besonders fiir den Aufenthalt im Wasser geeignet. Wenige Weichthiere sind Landbewohner. Das Herz ist ein arterielles. Die gesammte aussere Flache dient zur Respiration, daneben sind aber besondere Athmungsorgane als Kiemen, seltener 30 Lungen vorhanden. Als Tastorgane treten bei den hoher entwickelten Mollusken in der Umgebung des Mundes zwei oder vier Lappen auf, wozu bei den Acephalen nicht selten Tentakeln an dem Rande des Mantels, bei den Cepha- lophoren oft zwei oder vier einziehbare Fiihlhorner am 35 Zoologie. 125 Kopfe hinzukommen. Der Hermaphroditismus wiegt vor. Bei der ungemeinen Verbreitung der Mollusken in der Vorzeit ist die hohe Bedeutung ihrer petrificirten Reste fiir die Bestimmung des Alters der sedimentaren Gebirgs- 5 formationen begreiflich (Leitmuscheln). Die erste Classe ist die der Muschelthiere. Diese haben einen groszen, in zwei seitliche Lappen gespaltenen Mantel, zweiklappige Schale, gesonderte Kiemenblatter. Sie sind meist getrenn- ten Geschlechts. 10 Nach dem Fehlen oder Vorhandensein der Siphonen werden sie in 2 Ordnungen getheilt. Ohne Siphonen sind die Austern, die Kammuschel, die Perlmuschel, Miesmu- schel, u. s. w. Die Scaphopoden, die zweite Classe der Mollusken, haben isweder Kopf, Augen noch Herz, einen dreilappigen Fusz und eine rohrenartige, an beiden Polen geoffnete Schale. Die Bauchfiiszer, die dritte Classe, sind Weichthiere mit mehr oder minder gesondertem Kopfe, bauchstandigem, muskulosem Fusze und ungetheiltem Mantel, welcher ein 2oeinfach tellerf ormiges oder spiral gewundenes Gehause ab- sondert. Unterclassen der Bauchfiiszer sind die Flossen- fiiszer, Schnecken und Kielfuszer. Die Flossenfiiszer sind hermaphroditische Gastropoden ohne scharf gesonderten Kopf, mit rudimentaren Augen und zwei groszen fliigel- 25 formigen Flossen. Die Schnecken sind Gastropoden mit wohl entwickeltem Kopf, Fiihlern und Augen; meist mit breitem, sohligem Fusz und flachem oder spiral gewunde- nem Kalkgehiiuse. Eine Ordnung derselben sind die Lun- genschnecken mit Lunge und hinter derselben gelegenem 3oHerzen. Es sind Land- und Suszwasser-Schnecken. Die vierte Classe der Weichthiere umfasst die Kopf- fiiszer, mit scharf gesondertem Kopf und zwei groszen hoch organisirten Augen, mit einem Krauze von Armen in der Umgebung des Mundes, mit trichterformig durchbohr- 35 tern Ftisze und getrennten Geschlechts. Viele derselben 126 Biologie. bleiben vollkommen nackt (Octopoda), andere (Deca- poda) bergen eine innere rudimentiire Schale, verhaltnis- maszig wenige {Argonauta, Nautilus) besitzen eine aussere spiral gewundene Schale. Alle Cephalopoden sind Meeresbewohner, die sich theils an den Kiisten, theils auf 5 hoher See, vorzugsweise in den warmern Meeren zeigen. Sie ernahren sich als gewaltige Raubthiere vom Fleische anderer Seebewohner, fallen aber selbst wieder groszeren Vogeln und Fischen zur Bente. Einige erreichen die be- deutende Lange von zehn Fusz und daruber. Die vierkie- IO migen Cephalopoden besitzen zahlreiche zuriickziehbare Tentakeln am Kopfe, gespaltenen Trichter und vielkamme- rige Schale; die zweikiemigen haben acht Arme, vollstan- digen Trichter und Tintenbeutel. Zur ersteren Ordnung gehoren die Venuswagen und die nur fossilen Amnions- 15 horner: zur letzteren Ordnung gehoren die Decapoden, welche ausser den 8 Armen noch 2 Fangarme haben (Tin- tenfisch) und die Octapoden. Die Armfiiszer sind als Anhang den Mollusken an- zureihen. Eigentlich sollten sie mit den Moosthierchen 20 als ein besonderer Typus (Molluskoided) aufgestellt und zwischen Mollusken und Wiirmern eingeschoben werden. Die Mantelthiere bilden den 7ten Typus. Es sind seitlich symmetrische Thiere von sackformiger oder tonnen- formiger Korpergestalt ; mit weiter, von zwei Offnungen 2 5 durchbrochener Mantelhohle und einem einfachen Nerven- kuoten; mit Herz und Kiemen. Sie verdanken ihren Na- men dem Vorhandensein einer mehr oder minder cartilagi- nosen Hiille, welche den Leib vollstiindig umhiillt. Die beiden Classen der Mantelthiere sind die Seescheiden und 30 Sal pen. Den achten und hochst entwickelten Typus bilden die Wirbelthiere. Dies sind seitlich symmetrische Thiere mit einem inneren knorpeligen oder knochernen und dann gegliederten Skelett, welches eine Hohle zur Aufnahme des 35 Zoologie. 127 Ruckenmarks und Gehirns und eine andere zur Aufnahme der vegetativen Organe umschliesst, mit hochstens zwei Extremitatenpaaren. Das Vorhandensein ernes inneren Skelettes ist von groszer Bedeutung. 5 Die Eintheilung der Wirbelthiere in die vier Classen der Fische, Amphibien, Vogel und Siiugethiere, welcbe Linne' zuerst aufstellte, findet sich streng genommen schon in dem System des Aristoteles. Die ersteren beiden Classen sind Kaltbliiter, die letzteren Warmbliiter. Diese werden auch 10 als hohere Wirbelthiere bezeichnet. Neuerdings hat man die Amphibien in nackte und beschuppte (Eeptilien) getheilt, so dass jetzt ftinf Classen unterschieden werden. 1. Fische. Dies sind im Wasser lebende, meist be- schuppte Kaltbliiter, mit unpaaren Flosskammen, mit paa- 15 rigen Brust- und Bauchflossen, mit ausschliesslicher Kie- menathmung und einfachem, aus Vorhof und Kamraer bestehendem Herzen. Nirgends ist die Organisation so be- stimmt und vollkommen dem Wasserleben angepasst als bei den Fischen. Die Korpergestalt ist im Allgemeinen 20 spindelf ormig, mehr oder minder comprimirt, haufig mit scharfem Kiele der Bauchseite zum leichten und behenden Durchschneiden des Wassers. Jedoch gibt es ebensowol cylindrische, Schlangen ahnliche Fische, die im Schlamme wiihlen (Neunaugen) als kuglige, ballonartig aufgetriebene 25 Gestalten, die sich auf der Oberfliiche des Meeres von den Wellen der Luft und des Wassers dahintreiben lassen. Das Nervensystem der Fische zeigt die niedrigsten und einfach- sten Verhaltnisse in der ganzen Classe. Von den Sinnes- organen sind Augen iiberall und nur in seltenen Ausnah- 30 men unter der Haut und den Muskeln vorhanden. Das Gehororgan fehlt nur bei Amphioxus. Die elektrischen Organe des Zitteraales und ahnlicher Fische sind nervose Apparate, die in der Anordnung ihrer Theile der Volta'- schen Siiule vergleichbar, unter dem Einflusse der Erre- 35 gung Elektricitat entwickeln und diese durch Verbindung 128 Biologie. ihrer entgegengesetzten Pole in elektrischen Schlagen zur Ausgleichung bringen. Der Kreislauf des rothen, nur selten weissen Blutes geschieht innerhalb eines complicir- ten geschlossenen Gefaszsystemes, an welcliem sich ein mu- skuloser Abschnitt als Herz ausbildet. Bei weitem die 5 meisten Fische pflanzen sich durch Eier fort, die sie als Laich an geeigneten Orten ins Wasser absetzen; nur wenige, z. B. Haie, gebaren lebendige Junge. Die Fortpflanzung erfolgt in der Regel nur einmal im Jahre, am haufigsten im Friihjahre. Nicht selten treten zur Laichzeit auffal- 10 lende Veriinderungen auf, sowol in Gestalt und Farbung des Leibes, als auch in der gesammten Lebensweise. Beide Geschlechter sammeln sich in groszeru Scharen, verlassen die Tiefe der Gewasser und suchen seichte Brutplatze in der Nahe der Flussufer oder am Meeresstrande auf (Ha- r 5 ringe); einige unternehmen ausgedehntere Wanderungen, durchstreifen in groszen Ziigen weite Strecken an den Kiisten des Meeres (Thunfische) oder steigen aus dem Meere in die Mundungen der Fliisse und ziehen stromauf- wiirts (Lachse, Maifische, Store u. s. w.). Umgekehrt wan- 20 dern die Aale aus den Fliissen in das Meer. Die meisten Fische leben von thierischer Nahrung. Einige nahren sich omnivor, andere, wie manche Karpfen, ausschliesslich von Pflanzen. Die Zahl der Gatturigen und Arten nimmt mit der Anniiherung an den Aquator ab. Ausserhalb des 25 Wassers sind nur wenige Fische im Stande zu leben. Sub- classen sind die Rohrenherzen, Rundmauler und die ech- ten Fische. Die letzteren zerfallen in die Ordnungen der Knorpelfische, Schmelzschupper, Knochenfische und Lun- genfische. Zu den Knorpelfischen gehoren die Seekatzen, 30 Haifische, Rochen. Die Knochenfische umfassen die bei weitem groszte Zahl aller Fische und sind als Nahrungs- mittel von groszer Bedeutung. Hierher gehoren Koffer- fische, Aale (ohne Bauchflossen), Haringe, Hechte, Lachse, Karpfen, Welse, Schellfische, Barsche, Makrelen u. s. w. 35 Zoologie. 120 Die zweite Classe der Wirbelthiere bilden die Lurche. Es sind nackte Amphibien, mit Lungen- und Kiemenath- mung und unvollstiindig doppeltem Kreislauf und doppel- tem Condylus des Hinterhauptes, und mit Metamorphose. 5 Zu diesen bilden die Lungenfische den Ubergang aus der ersten Classe. Die Lurche zerf alien in drei Ordnungen: 1) Die Blindwiihler. Diese sind kleinbeschuppt, von wurm- formiger Gestalt, ohne Gliedmaszen, mit biconcaven Wir- beln. 2) Schwanzlurche, meist mit vier kurzen Extremi- iotaten und persistirendem Schwanze (Molche). 3) Die Frosche mit wol entwickelten Extremitaten aber ohne Schwanz. Man unterscheidet eigentliche Frosche, Kroten, Laubfrosche u. s. w. Die R e p t i 1 i e n, die dritte Classe der Wirbelthiere, sind 15 beschuppte oder bepanzerte Kaltbliiter mit ausschliesslicher Lungenathmung und doppelten oder unvollkommen geson- derten Herzkammern mit Amnion und Allantois der Em- bryonen. Der Leib erscheint mit Ausnahme der Schild- kroten lang gestreckt und mehr oder weniger cylindrisch, 20 entweder f uszlos oder mit 2 oder 4 Extremitaten versehen. Die Schuppen und Schilder sind Erhebungen der Cutis, welche die verhornte Epidermis bekleidet. Manchmal sind die Erhebungen ossificirt. Sehr allgemein finden sich in der Lederhaut Ablagerungen von Pigmenten, wie bei dem Cha- 25 maeleon. Fast alle Reptilien sind Fleischfresser, die mei- sten leben auf dem Lande. Nach dem Aquator zu steigt die Mannigfaltigkeit und Grosze der Formen. Die Croco- dile sind ganz auf die heisse Zone beschrankt. Die Repti- lien der kalten nnd gemaszigten Zone verf alien in eine Art 30 Winterschlaf , die der heissen in einen Sommerschlaf, der mit dem Eintritt der Regenzeit sein Ende erreicht. Ihr Wachstum schreitet nur langsam vor, dagegen ist die Le- bensdauer um so langer. Man nimmt drei Unterclassen an: 1) Schuppensaurier, 35 2) Wasserechsen, 3) Schildkroten. Die erste umfasst Rep- 130 Biologie. tilien mit Schuppen und Schildern der Haut, fuszlos (Schlangen) oder mit verschieden ausgebildeten Extremi- tiiten verselien (Eidechsen). Die Charaktere der ersten Ord nung, der Schlangen, beruhen hauptsachlich auf der lang gestreckten Form des Leibes, auf dem Mangel der 5 Extremitaten und der oft erstaunlichen Erweiterungsfahig- keit des Mundes und des Rachens. Die Schlangen bewegen sich vornehmlich durch seitliche Krummungen derWirbel- saule. Sie nahren sich ausschliesslich von lebenden Thieren, die sie im Schusse iiberfallen und in toto verschlingen. 10 Zuvor toten sie meist ihre Beute, indem sie dieselbe um- schlingen und ersticken und mittels des Giftzahnes beissen und vergiften. Die Seeschlangen und Kreuzottern sind die einzigen lebendig gebiirenden Schlangen. Die bekann- testen Arten sind Ottern, Nattern, Riesenschlangen, See- 15 schlangen, Klapperschlangen u. s. w. Die Eidechsen haben auch lang gestreckte Gestalt, die indessen gewohnlich drei gesonderte Abtheilungen unter- scheiden lasst. Das Hauptmerkmal sind die Extremitaten. Hierher gehoren als Unterordnungen das Chamaeleon, die 20 Geckonen, mehrere Arten Schleichen u. s. w. Die Wasserechsen sind von bedeutender Grosze, mit lederartiger oder bepanzerter Haut, mit Ruderflossen oder kraftigen Eiiszen, deren Zehen dann durch Schwimmhaute verbunden sind. Sie sind jetzt nur durch die Crocodile 25 vertreten. Die Schildkroten sind Reptilien von kurzer gedrungener Korperform, mit einem oberen und unteren Knochen- schilde, mit vier Fiiszen und zahnlosen Kiefern. Es ist eine scharf abgegrenzte Gruppe. Unter den Panzer konnen 30 sie oft vollkommen Kopf, Extremitaten und Schwanz zu- riickziehen. Die vier Extremitaten befahigen die Schild- kroten zum Kriechen und Laufen auf festem Lande, in- dessen sind sie bei im Wasser lebenden Formen zum Schwimmen eingerichtet. Schildkroten leben hauptsach- 35 Zoologie. 131 lich von Vegetabilien, viele aber auch von Mollusken, Kreb- sen und Fischen. Vierte Classe der Wirbelthiere : V 6 g e 1. Es sind eier- legende befiederte Warmbliiter mit vollstiindiger Tren- 5 nung der Herzkammern, mit rechtem Aortenbogen, einfa- chem Condylus des Hinterhaupts und zu Fliigeln ausgebil- deten Vordergliedmaszen. Vogel und Saugetkiere haben eine hohe Eigenwarme des Blutes und dazu einen Warme- schutz, der ihnen durch eine besondere Korperbedeckung, ioFedern und Haare, verliehen wird. Die wesentlichste Eigentiimlichkeit der Vogel ist Fiihigkeit zu fliegen. Obgleich einige Saugethiere auch fliegen konnen, so ent- behren sie dock der auf sammtliche Organe ausgedelmten Anpassung an die Flugbewegung, welcbe die Vogel cha- 15 rakterisirt. Das Skelett der Vogel schliesst sich am nach- sten an das der Saurier an. Die Knochen enthalten urn- fangreiche Hohlraume ausser bei den groszen Laufvogeln. Nur an wenigen Stellen bleibt die Haut nackt, insbesondere am Schnabel und an den Zehen, meistens an dem Laufe, 2ozuweilen auch am Halse (Geier) und selbst am Bauche (Strauss). Besonders wichtig erscheint die Gruppirung der Federn an den Fliigeln und am Schwanze, den sie als Steuer gebrauchen. Die Augen erreichen eine bedeutende Grosze und Ausbildung. 25 Die Vogel sind ohne ausnahme eierlegend. Die Dauer der Brutzeit ist bei den kleinsten Vogeln 11 Tage, bei dem Haushuhne 3 Wochen, beim Strausse 7 Wochen. Sehr grosz ist die Schnelligkeit und Ausdauer des Fluges bei den Fal- . ken, Seglern und Mowen. Die meisten Zugvogel vermogen 30W0I tagelang ohne Ermudung ununterbrochen zu fliegen. Die meisten Landvogel hiipfen auf dem Boden und von Zweigzu Zweig; viele klettern an Baumstammen und Mau- ern, der Papagei und Kreuzschnabel mit Hiilfe des Schna- bels. Reiher und Storch schreiten bediichtig in Moriisten 35 und Siimpfen. Strandliiufer und Regenpfeifer laufen iiber- 132 Biologie. aus schnell am Ufer und Strande. Die eigentlichen Laufvogel traben und rennen auf Ebenen und im Sande mit der Schnelle des Pferdes. Schwimmvogel bewegen sich langsam und schwerfallig auf dem Lande. Manche derselben sind an die Oberflache des Wassers gebannt, an- 5 dere tauchen in die Tiefe. Hohe, intellektueile Fahigkeit und Instinkt zeigen die Vogel in dem Baue der Nester, in der Wahl des Bauplatzes, in der Wanderung. Zur Zeit der Fortpflanzung erscheint der Vogel verschonert und ver- vollkommnet am Gefieder und an der Stimme. 10 Die geographische Verbreifcung der Vogel erscheint min- der scliarf begrenzt wegen der leichten und raschen Orts- veranderung. In der kalten Zone herrschen die Schwimm- vogel vor. Aiken und Taucher gehoren der nordlichen, die Pinguine der siidlichen kalten Zone an. Raubvogel 15 finden sich iiberall, Aasvogel fast ausschliesslich in den warmern und heissen Klimaten. Als erste Ordnung unterscheiden wir die Schwimmvogel mit kurzen, oft weit nach hinten geriickten Beinen und Schwimm- oder Ruderfiiszen. Alle besitzen ein dichtes 20 fest anliegendes Gefieder, eine sehr reiche und warme Du- nenbekleidung und eine grosze zum Einolen der Federn dienende Biirzeldruse. Der Hals ist lang, die Beine kurz. Viele sind wegen des Fleisches, der Eier, der Dunen und der Excremente (Guano) fiir den Haushalt des Menschen 25 wichtig. Hierher gehoren mehrere Arten Taucher, Pin- guine, Lummen, Schwtine, Ganse, Enten, Mowen, Sturm- schwalben, Seeschwalben u. s. w. Die zweite Ordnung umfasst die Stelz- oder Wadvogel mit langem diinnem Halse und Schnabel, mit verlangerten 30 Wadbeinen. Sie leben in sumpfigen Gegenden, bauen kunstlose Nester auf der Erde, am Ufer auf Baumen und Hiiusern und sind fast alle Zug- oder Strichvogel. Hierzu gehoren Liiufer, Kiebitze, Schnepfen, Reiher, Kraniche, Storche, Wasserhiihner u. s. w. 35 Zoologie. 133 Die Hiihnervogel bilden die dritte Ordnung. Es sind Land- und Erdvogel, von mittlerer, zum Theil audi bedeu- tender Korpergrosze, von gedrungenem Baue, mit kurzen abgerundeten Fliigeln und kraftigen Fiiszen. Sie sind 5 iiber die ganze Erde verbreitet und halten sich vornehm- lich am Boden auf. Sie bauen ihr kunstloses Nest meist auf der Flachen Erde und legen viele Eier. Hierher ge- horen die echten Hiihner, Fasane, Waldhuhner, Wachteln, Baumhiihner, der Pfau, der Truthahn, das Perlhuhn. io Die nachste Ordnung ist die der Tauben mit schwachem, an den Nasenlochern blasig aufgetriebenem Schnabel und niedrigen Spaltfiiszen. Die Klettervogel der fiinften Ordnung haben kraftige Schnabel und Kletterfusze. Der Schwanz entwickelt sich 15 haufig zu bedeutender Lange und Starke. Es sind lebhafte Vogel, die weniger gut fliegen, aber desto besser klettern. Beispiele sind der Kuckuk, Papagei und viele Arten Spechte. Die Gangvogel, welche die niicbste Ordnung ausmachen, werden am besten nach der Schnabelform eingetheilt. Die 20 Nashornvogel, Eisvogel und Eacken haben einen groszen, aber sehr leichten Schnabel. Die Schwalben, Segler und Ziegenmelker haben einen breiten und flachen, tief gespal- tenen Schnabel. Die Dunnschnabler, wie der Wiedehopf und die Colibris, haben einen diinnen, pfriemenformig ver- 25 langerten Schnabel. Die Zahnschnabler haben einen star- keren, zuweilen etwas gebogenen, seitlich eingekerbten Schnabel, z. B. die Raben, der Paradiesvogel, die Staare, Wiirger, Fliegenfanger, Meisen, Bachstelzen, Grasmucken, Drosseln, Nachtigallen n. s. w. Die Gruppe der Sperlings- 30 vogel haben einen starken, kegelformigen Schnabel, der besonders zum Zerdriicken von Kornern und allerlei Samen geeignet ist, z. B. die Lerchen, Ammern, Finken, der Haus- sperling. Die Raubvogel, die siebente Ordnung, sind grosze, kraftig 35 gebaute Vogel mit einem starken, gekriimmten, hakigen 134 Biologie. Schnabel; mit stark bekrallten Sitzfiiszen; vornehmlich von Warmbliitern lebend, die sie lebend erbeuten, mit den Fangen festhalten und mit dem Schnabel zerreissen. Hierher gehoren Enlen, Geier, Falken, Adler, Bussarde und Habichte. 5 Die Laufvogel haben meist bedeutende Korpergrosze und m dim en tare Fltigel, welche zum Fluge nicht tauglich sind. Sie iibertreffen die besten Renner unter den Sauge- thieren an Schnelligkeit. Sie bewohnen weite Steppen und Ebenen in den tropiscben Gegenden. Auffallender Weise 10 betheiligt sich das Miinnchen vorzugsweise am Brutge- schiifte nnd an der Pflege der Jungen. Ausser dem Strausse und dem Casuar gibt es noch den dem Aussterben nahen Kiwi auf Neuseeland. Der Riesenvogel Moa ist schon ausgestorben. 15 Die letzte Classe der Wirbelthiere bilden die Sauge- thiere. Dies sind behaarte Warmbluter mit doppeltem Condylus des Hinterhauptes, welche lebendige Junge ge- baren und diese mittelst des Secretes von Milchdriisen auf- saugen. Wie fur die Vogel die Federn, so sind fur die 20 Siingethiere die Haare charakteristisch. Das Skelett ist schwer und mit Mark ausgefiillt. Die Wirbelsaule zeigt in der Regel die fiinf als Hals, Brust, Lenden, Kreuzbein und Schwanz bezeichneten Regionen. Der Schiidel ist eine ge- riiumige Capsel. Das Nervensystem zeichnet sich durch 25 die bedeutende Groszeund hohe Entwickelung des Gehirns aus. Zahne finden sich fast allgemein. Das Herz liegt in der Mittellinie der Brusthohle ausser beim Menschen und den anthropoiden Affen. Die Zeit der Brunst fallt gewohnlich in das Fruhjahr, 30 bei einigen gegen Ende des Sommers oder selbst in den Winter. Die Daner der Trachtigkeit und die Zahl der Jungen ist sehr verschieden. Manche Arten leben einsied- lerisch and nur zur Zeit der Brunst paarweise. Andere Arten leben in Gesellschaften vereinigt unter der Fiihrung 35 Zoologie. 135 und dem Schutze der altesten und stiirksten Miinnchen. Einige Nager, Insektenfresser und Kaubthiere verfallen in einen Winterschlaf. Die geistigen Fahigkeiten erheben sich zu einer hdheren 5 Entwickelung als in irgend einer anderen Thierclasse. Ohne die Kluft zu leugnen, welche den Geist des Menschen von den hdchsten Saugethieren scheidet, kann man doch be- haupten,dass die elementaren Bedingungen des Verstandes- und Gemiithslebens im Wesentlichen auch bei den Siiuge- lothieren zu finden sind. Was die geographische Verbreitung anbetrifft, so finden sich einzelne Ordnungen in alien Welttheilen vertreten. Von den Walfischen und Flossenfiiszlern gehoren die mei- sten Arten den Polargegenden an. Im Allgemeinen hat 15 die alte und die neue Welt jede ihre besondere Fauna; je- doch sind Eisbiir, Polarfuchs, Eennthier, Biber, Wolf, Bi- son u. a. beiden Welten gemeinsam. Die beiden Ordnungen der Kloakenthiere und Beutel- thiere sind "Aplacentalia" d. h. sie ermangeln des Mutter- 2okuchens, und die Geburt tritt sehr friih ein. Die erstere Ordnung besteht aus dem Schnabelthier und dem Ameisen- igel, Bewohnern Neu-Hollands. Sie haben schnabelformig verlangerte Kiefer, kurze fiinfzehige stark bekrallte Fiisze, Beutelknochen und eine Kloake. Die Beutelthiere haben 25 verschieden bezahnte Kiefer, zwei Beutelknochen und einen von diesen getragenen, die Zitzen umfassenden Beutel. Dieser letztere nimmt die hulflosen Jungen nach der Ge- burt auf und ist der Hauptcharakter der Ordnung. In der Lebensweise, Korperform, Art der Bewegung stehen die 30 Beutelthiere weit von einander ab. Es sind nachtliche Thiere mit wenig entwickelten geistigen Fahigkeiten. Die meisten bewohnen Neu - Holland, viele auch die Inseln der Siidsee, die Molukken und Siidamerika. In Europa fehlen sie jetzt ganz, waren jedoch noch zur Tertiarzeit da- 35 selbst verbreitet. Es werden nur angefiihrt, das Kangeruh, 136 Biologie. der Beutelbar, das Elugeichhornchen, die Beutelrat- ten. Alle die iibrigen Ordnnngen der SiLugethiere sind "Pla- centaria" Die Ordnung der zahnarmen Thiere oder Edentata hat nur wenige Gattungen. Sie sind unvollstan- 5 dig bezahnt, zuweilen zahnlos, haben keine Vorderzahne; an den Extremitaten haben sie sichelf ormige Krallen. Die iiussere Bekleidung derselben ist ein grobes, graues Haar, durrem Grase vergleichbar. Sie klettern oder graben Hoh- len und bewohnen ansschliesslich die siidlichen Zonen. 10 Hierher gehort das ausgestorbene Megatherium, der Amei- senfresser, das Giirtel-, das Schuppen- und das Panzerthier und die Faulthiere. Die vierte Ordnung besteht aus den Walfischen, welche wasserbewohnende Siiugethiere sind mit unbehaartem 15 Leibe, flossenahnlichen Vorderfuszen und horizontaler Schwanzflosse, ohne hintere Extremitaten. Wir erwahnen nur die riesigen Bartwale, welche gar keine Ziihne haben, die Delphine mit scharfen Zahnen und die Sirenen, welche als Verbindungsglieder von Walen und Eobben dastehen. 20 Die nachsten beiden Ordnungen bilden eine engere Gruppe der Saugethiere, die der Hufthiere, welche entwe- der Unpaarzeher oder Paarzeher sind, nach der Beschaf- fenheit der Mittelzehe, welche den Pfeiler des Fuszes bildet. Es sind vorwiegend massige Gestalten mit ziemlich gleich 25 gebildeten Extremitaten. Durchweg sind sie Pflanzenfres- ser oder wenigstens omnivor. Die Unpaarzeher theilt man in die Familien der Tapire, Rhinocerosse, Pferde und Esel. Die Paarzeher lassen sich in zwei Reihen ordnen, in dick- hautige (Schweine und Nilpferde) und wiederkiiuende. 3° Die Wiederkauer sind groszentheils schlank gebaute Thiere, mit complicirtem, aus mehreren Abschnitten zusammen- gesetzem Magen. Zwei mittlere Zehen beriihren den Bo- den. Ihre Nahrung besteht vorzugsweise aus Blattern. Die Mehrzahl wirft nur ein Junges, welches in seiner kor- 35 Zoologie. 137 perlichen Bildung weit vorgeschritten, sehend nnd behaart zur Welt kommt. Hieher gehoren die Kameele, Lamas, Giraffen, Moschnsthiere, Hirsche, Antilopen, Ziegen, Schafe, die Bovinae (Buff el, Ur, Kuh^ u. s. w. 5 Die Ordnung der "Proboscidea" haben bedeutende Kor- pergrosze, dicke Haute, Stoszziihne und den charakteris- tischen langen Riissel. Dieselbe umfasst die Elephanten, das Mastodon und die Klippschliefer. Die Nagethiere bil- den eine sehr artenreiche Ordnung kleiner, meist rasch be- 10 weglicher Thiere, welche am Gebisse leicht erkannt wer- den, obwol sie Ubergangsformen zu den Insektenfressern und selbst Hufthieren einschliessen. Einige laufen rasch auf dem Boden und verbergen sich in Lochern; andere springen vortrefflich mit verlangerten Hintergliedmaszen; 15 andere leben in der Nahe des Wassers und sind treffliche Schwimmer. Arten derselben sind die Hasen, Meer- schweinchen, Stachelschweine, Ratten, Mause, Bieber, Eichhornchen, Siebenschlafer. Die Tnsektenfresser sind Sohlenganger mit nackten Soh- 2olen und starken Krallen, mit einer stark zugespitzten Schnauze zum Wuhlen. Sie leben vornehmlich von In- sekten und Wiirmern und verfallen in einen tiefen, andau- ernden Winterschlaf. Sie umfassen die Igel, Spitzmause, Maulwiirfe u. a. m. 25 Die zehnte Ordnung der Saugethiere ist die der Flossen- fuszler mit fiiiifzehigen Elossenfiiszen, von denen die hin- tern nach riickwarts steben. Sie sind behaart, leben im Wasser, haben keine Schwanzflosse. Seehunde und Wal- rosse, die ersteren mit vielen Arten, machen diese Ord- 3onung aus. Die Raubthiere sind grosze, kraftige, fleischfressende Saugethiere mit schnellen und sicheren Bewegungen und hohen Geistesfahigkeiten. Sie leben meist in Monogamie. Nnr die Barensind wahre Sohlenganger. Ausser diesen ge- 35 horen hierher die marderartigen Raubthiere wie der Dachs, 138 Biologic. das Stinkthier, der litis, die Ottern; die hundeartigen wie der Fuchs, Wolf, Schakal; die katzenartigen wie der Lowe, Tiger, Jaguar, Panther, Luchs; ferner die Hyanen. Die Handfltigler bilden eine Ordnung mit Flughauten zwischen den verlangerten Fingern der Hand. Das Kno- 5 chengerust ist leicht gebaut. Unter den Sinnesorganen er- scheinen bei der nachtlichen Lebensweise Geruch, Gehor und Gefiihl von hervorragender Bedeutung. Die meisten Fledermiiuse nahren sich von Kafern, Fliegen u. s. w. und haben das Gebiss der Insektenfresser. Einige Arten, wie 10 die Vampire, greifen auch Vogel und Saugethiere an und saugen deren Blut. Die Halbaffen wurden friiher allgemein mit den Affen in derselben Ordnung vereinigt. Ihr schlanker Kdrper tragt ein weiches, wolliges Haarkleid. Sie haben grosze Augen *5 und im Gegensatz zu den Affen ein behaartes, starker her- vorstehendes Gesicht und die Augenhohlen nicht geschlos- sen. Es sind fast sammtlich Nachtthiere, klettern ge- schickt aber trage und langsam. Halbaffen sind der fiie- gende Maki und die Fingerthiere. 20 Die Affen, die letzte Ordnung der Saugethiere, haben ein vollstandiges Gebiss, meist Greiffiisze an den Hinterglied- maszen, in der Eegel auch Hande an den vorderen Glied- maszen, ein kahles Gesicht, geschlossene Augenhohlen und 2 bruststandige Zitzen. Die Menschenahnlichkeit des25 Gesichts beruht hauptsiichlich auf der verhaltnismaszig geringen Prominenz der Kiefer und ist im jugendlichen Alter am groszten. Immerhin steigt der Gesichts winkel der ausgebildeten Thiere nur ausnahmsweise iiber 30 Grad. Das Gehirn besitzt im Wesentlichen alle Theile des mensch- 30 lichen Gehirns. Die Ohrmuschel, die Stellnng der Augen, die geschlossenen Hohlen derselben, die Zahl und Lage der Zitzen sind menschenahnlich. Auch nahern sich Gebiss und Extremitaten in dem Grade dem menschlichen Bau, dass man auch demMenschen in dieser Ordnung seine Stel-35 Zoologie. 139 lung anzuweisen hat. Von den Extremitaten sind die vordern gewohnlich langer als die hintern. Der lange Schwanz wird als Steuer und auch znm Greifen benutzt; zuweilen fehlfc der Schwanz auch vollstandig. Die meisten 5 Affen leben gesellig in den Waldungen der heissen Klimate und nahren sich vornehmlich von Friichten und Samereien, jedoch auch von Insekten, Eiern und Vogeln. Das Weib- chen bringt nur ein Junges zur Welt, welches mit groszer Liebe geschutzt und gepflegt wird. Die Facultat der 10 Nachahmung besitzen sie in hohem Grade. Mit dem Hunde, Elephanten u. a. stehen sie in psychiscber Hinsicht an der Spitze der Siiugethiere. Die Seidenaffen haben Krallen anstatt der Nagel. Die Brullaffen und andere Arten mit Koll- und Greifschwanz haben platte Nasen. 15 Die Affen mit schmalen Nasen gehoren der alten Welt an, haben wol einen langen Schwanz aber nie zum Greifen oder Wickeln fahig; die Anthropomorphen haben gar keinen, z. B. der Gorilla, der Orang-Utang und der Schimpanse. Andere Eamilien sind die der Paviane, der Meerkatzen und 20 diejenigen mit auf die Erde reichenden Armen. Der Mensch. Derselbe ist mit Vernunft und articu- lirter Sprache begabt, mit aufrechtem Gang, mit Handen und breitsohligen, kurzzehigen Fiiszen. Cuvier, Owen und Andere stellen fiir den Menschen eine besondere Ordnung 25 (Bimana) auf; Linne, Huxley, Haeckel u. a. stellen ihn mit den Aft'en in die Ordnung der "Primates." Wie hoch man auch neben der Configuration des Kopfes und der Ausbildung des Gehirns die aufrechte Stellung des Eumpfes, den aufrechten Gang schiitzen mag, unleug- 30 bar lasst sich fiir den Korperbau des Menschen und der Affen ein gemeinsamer Typus nachweisen. Was friihere Naturf orscher veranlasst hat, dem Menschen eine ganz besondere Stellung ausserhalb des Thierreiches anzuweisen, das ist die hohe geistige Entwickelung des 35 Menschen, welche auf den Besitz einer articulirten Sprache 140 Biologie. gegriindet, den Menschen zu einem verniinftigen, einer fast unbegrenzten Vervollkommnung fahigen Wesen er- hebt. Es ware thorieht, die grosze Kluft zu leugnen, wel- che in der Ausbildung von Geist mid Gemiith den Men- schen von dem hochsten Thiere scheidet. Jedoch sind 5 Wundt u. a. zu dem Resultate gekommen, dass die Er- kenntnis der Thiere von der des Menschen nur durch die Stufe der erreichten Ausbildung verschieden ist. Die An- nahme, nach welcher der Mensch nur wenige Jahrtausende auf der Erde sei, ist durch antiquarische und geologische 10 Untersuchungen vollig widerlegt. Sicher existirte der Mensch in der pleistocenen Periode, moglicherweise aber schon in der jiingsten Tertiarzeit. ITber die Herkunft des- selben liegen zur Zeit keine bestimmten Thatsachen vor; nur deduktiv lasst sich im Anschluss an die Darwin'sche 15 Naturauffassung die Wahrscheinlichkeit darthun, dass auch das hochste Lebewesen auf dem Wege natiirlicher Ziich- tung aus einem niedern Kreise der "Primates" seinen Ur- sprung genommen hat. Offenbar aber ist es eine starke Ubertreibung, wenn begeisterte Anhanger der Theorie2o Darwin's dieselbe der Gravitationstheorie Newton's als ebenbiirtig an die Seite setzen wollen, weil sie " auf ein einziges Grundgesetz, auf eine einzig wirkende Ursache, niimlich auf die Wechselwirkung der Anpassung und Ver- erbung " gestiitzt sei. 25 Blumenbach unterschied gegen Ende des vorigen Jahr- hunderts fiinf Menschenrassen und charakterisirte diesel- ben insbesondere nach Kopf- und Schadelform, nach der Fiirbung der Haut und dem Wachstum der Haare: 1) die kaukasische Rasse, 2) die Mongolische, 3) die Athiopische, 30 4) die Amerikanische, 5) die Malayische. Cuvier erkannte nur die weisse, die gelbe und die schwarze Rasse. Die mo- dernen Anthropologen griinden eine bessere und natiir- lichere Eintheilung der Rassenund Stammeauf die Schadel- dimensionen und die Stellung des Gebisses und der Zahne. 35 Physiologie des Menschen. 141 Retzius unterscheidet Langkbpfe (9 : 7) und Kurzkopfe, (8:7), und jede dieser Classen zerfallt wieder in gerad- zahnige und schiefzahnige Abtheilungen. II. PHYSIOLOGIE DES MENSCHEN. Am menschlichen Korper unterscheidet man auf den sersten Blick Kopf, Hals und Rumpf und die an dem letzteren beweglich befestigten, oberen und unteren Gliedmaszen oder Extremitaten — die Arme und die Beine — welche zwar in der Form etwas von einander abweichen, in ihrem Bau aber die vollstandigste TJbereinstimmung io zeigen, indem dem Oberarm, Vorderarm, der Hand wurzel und den Fingern, der Oberschenkel, Unterschenkel, die Fuszwurzel und die Zehen genau entsprechen. Der ganze Korper zeigt bilaterale Symmetric, so dass derselbe nach der Mittellinie in zwei ganz gleiche Halften, 15 eine rechte und eine linke, zerlegt werden kann. Betrach- ten wir eine solche Kdrperhalfte, z. B. die rechte, von innen, so erkennen wir sofort, dass sich durch den Kopf, Hals und Rumpf zwei Reihen von Hohlraumen der Lange nach erstrecken, welche die verschiedenen inneren Organe 20 — die sogenannten Eingeweide — einschliessen und beher- bergen. Das Studium eines solchen Langenschnitts lehrt uns, dass der Korper, so zu sagen, aus zwei vollstiindig getrennten Rohren besteht, zwischen denen die Reihe der Wirbelkorper und deren Fortsetzung im Kopf, die Scha- 25 delbasis, eine ununterbrochene Scheidewand bildet, wes- halb die eine als die hintere oder dorsale, die andere als die vordere oder ventrale Rohre bezeichnet wird. Die Schadelhohle und der Riickgratskanal, welche ein zusammenhangendes Ganze ausmachen und die groszen 30 centralen Nervenmassen — Hirn und Riickenmark — beher- bergen, sind die dorsale Rohre; wahrend die Bauch-, Brust-, Hals-, Mund- und Nasenhohle, welche die GanglienceDtra, 142 Biologic den Darm und die iibrigen Eingeweide enthalten, die getrennten Abschnitte der ventralen Rohre darstellen. Die scheinbar so grosze Difterenz zwischen dem Bau des Kopfes und des Rumpfes riihrt wesentlich von dem ver- schiedenen Verhaltnis zwischen den Durchmessern der 5 ventralen und der dorsalen Rob re her. Im Rumpf ist erstere grosz im Verhaltnis zur letzteren, im Kopfe gerade umgekehrt. Die Gliedmassen oder Extremitaten schliessen keinen solchen Hohlraum ein, sondern bestehen mit aus- nahme verzweigter Gefaszrohren, die mit Fliissigkeit 10 (Blut oder Lymphe) gefiillt sind, durchaus aus festen oder halbfesten Gebilden. Gesetzt es lage uns ein frischer menschlicher Leichnam vor, untersuchen wir, in welche Bestandtheile er sich zer- legen lasst. Zunachst wird es uns leicht gelingen, eine 15 ziemlich derbe Membran, welche den ganzen Korper iiber- zieht und umkleidet, von den darunter liegenden Theilen los zu prapariren. Es ist dies das Integumentum commune, die aussere Haut. Diese Haut lasst sich in eine obere und eine untere trennen. Die erstere heisst die Oberhaut oder 20 Epidermis und besteht aus zahllosen, an den verschiedenen Korperregionen in verschiedener Machtigkeit iiber ein- ander gelagerten mikroskopischen Hornschuppchen, welche in den oberflachlichsten Schichten fortwahrend abgerieben werden und verloren gehen. Die untere Lamelle heisst 25 die Lederhaut, Dermis oder Derma, und ist ein derbes Gewebe vielfach verflochtener Faserchen, an dessen Ober- fliiche eine fortwahrende Neubildung von saftigen Zellen, die zu Epidermis verhornen, stattfindet. Eine Verwun- dung der Epidermis verursacht weder Schmerz noch3o Blutung: die verwundete Lederhaut dagegen schmerzt und blutet reichlich. An alien Korperoffnungen, wie an Mund, Nase, After u. s.w., setzt sich die aussere Haut continuirlich in die sogenannte Schleimhaut fort, welche weicher und rother35 Physiologie des Menschen. 143 ist und durch eine an ihrer Oberfliiche hervorquellende Fliissigkeit, den Schleim, stets feucht erhalten wird, sonst aber ganz wie die aussere Haut, aus einer unteren, faserigen, gefiisz- und nervenreichen, und aus einer oberen zelligen, 5 blutlosen Lamelle, welche hier Epithelium heisst, besteht. Die Schleimhaut iiberkleidet die innere Oberfliiche aller Hohlraume und Organe, welche sich nach aussen offnen. Das Derma und die tiefe, gefiisz- und nervenreiche Lamelle, welche ihm in der Schleimhaut entspricht, sind 10 hanptsiichlich aus einem Fasergewebe gebildet, welches bei anhaltendem Kochen zu Leim zergeht und gegerbt wird wenn man aus Hauten Leder fabricirt. Dieses Gewebe heisst fibroses oder Zellgewebe, wird aber am schicklichsten das Bindegewebe genannt, weil es fast alle Bestaudtheile 15 des Korpers zitsammenhalt und mit einander verbindet, indem seine Fasern bald straff und regelmiiszig angeordnet, seidenartig gliinzend, bald locker und wirr verfilzt, und dann von mattweisser Farbe, nicht nur Haute und Bander, Scheiden und Strange bilden, sondern auch alle kleinen 20 Liicken ausfiillen, ja sogar das Innere der meisten Organe durchziehen. Cmfassen wir von vornher den Oberarm einer Person, so fiihlen wir jedesmal, wenn die Person das Ellenbogen- gewebe kriiftig beugt, wie daselbst eine weiche Masse 25 anschwillt, hart wird und stark vorspringt. Bei der Senkung des Ellenbogengelenks verschwindet beides wieder — die Schwellung und die Hiirte. Konnten wir die Haut an der gegebenen Stelle einschneiden und auseinan- derschlagen, so wiirden wir finden, dass der Korper, welcher 30 beschriebenermaszen seine Form und Spannung geiindert hat, ein liingliches Stuck rothes Fleisch ist, iiberzogen und durchsetzt von Bindegewebsscheiden, welche sich an beiden Enden zu starken Sehnen verdichten, durch die der Mus&ef einerseits an das Schulterblatt, andererseits an den 35 einen der beiden Vorderarmknochen befestigt wird. Diese 144 Biologie. Fleisch masse ist jener Muskel, welcher den anatomischen Namen Biceps bracchii fiihrt. Die Fasern, welche die Fleisch- oder Muskelsubstanz zusammensetzen, verandern mit groszer Kraft ihre Gestalt, sobald der Impuls des Willens oder andere Reize auf sie einwirken. Diese 5 merkwiirdige Eigenschaft der Contraktilitiit macht die Fleisch und Muskelsubstanz zum activen Bewegungsele- ment des Korpers und seiner Theile. Zu diesem Ende sind die Fleisch- oder Muskelmassen in der mannigfaltig- sten Weise zwischen den Weichtheilen und Hartgebilden 10 angeordnet und an denselben befestigt, dann, wenn sie sich vermoge ihrer Contraktilitiit verkiirzen und ihre An- heftungspunkte mit Gewalt gegeneinander ziehen, so miissen sie nothwendig die mit ihnen verwachsenen pas- siven Theile in Bewegung setzen und die verschieden- l S artigsten Gestalt- und Lagenveriinderungen derselben veranlassen. Die erwahnten Hartgebilde des Korpers sind die Kno- chen und Knorpel, welche feste Grundlage und Stutze fiir die Weichtheile bilden. Das Hauptgeriist des Korpers 20 nennt man das Gerippe oder Skelett. Die Knochen ent- stehen aus Knorpel- oder Bindegewebe, indem sich phos- phorsaurer und kohlensaurer Kalk daselbst ablagert. Sie sind ein thierisches Gewebe, welches so zu sagen naturge- miisz versteinert; man nennt diesen Vorgang die Verkno-25 cherung. Nicht alle Knorpel ossificiren, einige niemals, andere nur ausnahmsweise : permanente Knorpel. Es gibt weit iiber zwei hundert Knochen im menschlichen Korper, doch ist die Zahl getrennter, selbststiindiger Knochen in verschiedenen Lebensaltern verschieden, indem manche in 30 der Jngend getrennte Knochen im spateren Alter zusam- menwachsen und verschmelzen. Der Schiidel eines jugend- lichen Erwachsenen besteht aus 21 Knochen; die Zahl der- selben im Kindesalter ist jedoch viel groszer, im spateren Mannesalter kleiner. 35 Physiologie des Menschen. 145 24 Rippen, 12 an jeder Seite, helfen den Brustkorb bil- den; die meisten derselben sind durch knorpelige Zwi- schenstiicke mit dem Brustbein verbunden. Am Schul- tergiirtel unterscheidet man stets zwei Knochen: Schul- 5 terblatt nnd Schliisselbein. Am Becken, in welchem die Beine eingelenkt sind, gibt es im Erwachsenen nur zwei Knochen, welche sich seitlich an das Sacrum anlegen und den bezeichnenden Namen Ossa innominata haben. 33 Knochen gibt es in jedem Beine und jedem Arme (die Pa- iotella mitgeziihlt). Nun miissen wir noch die Art und Weise betrachten, wie die Knochen mit einander verbun- den sind, um das Skelett aufzubauen. Die Mittel hierzu bilden Nahte, steife knorpelige Bandmasse und Knorpel; Gelenke : fibrose Kapsel, Bander, Knochenenden mit Knor- i5peliiberzug und Synovialhaut. Die Gelenke spielen so leicht und frei, und der Schwerpunkt des Korpers liegt so hoch oben im Rumpfe, dass man keinen Leichnam zum freien aufrechten Stehen bringen kann, immer knicken dabei die Glieder zusammen. Die aufrechte Stellung ist 20 das Resultat eines hochst complicirten und feinen Zusam- men- und Gegeneinanderwirkens fast sammtlicher Skelett- muskeln. Was diese freie, abgestufte Muskelthatigkeit ins Spiel bringt und ordnet, ist eine Function des Nerven- syst ems. 25 Die specifischen Elemente dieses iiberaus wichtigen Ge- webes sind die Nervenzellen und die Nervenfasern. Die letzteren sind mikroskopisch feine, glashelle, cylindrische Faden und Rohren, mit theils oligem, theils eiweissartigem Inhalt; die ersteren sind mikroskopisch kleine rundliche 3ooder sternformige Kliimpchen einer gleichfalls fetthaltigen und eiweissartigen Substanz, welche fadenformige Fort- satze aussenden, die sie unter einander und mit Nerven- fasern verbinden. Man kann sagen, die Nervenfasern ent- springen aus Nervenzellen. Durch die Zusammenhaufung 35 und planmiissige Anordnung von Nervenzellennetzen und 146 Biologic Nervenfasern entstehen die sogenannten Centralorgane, wie das Gehirn, das Kiickenmark, die sympathischen Ganglien nnd Nervenknoten. Die von diesen Centren ausgehenden Nervenfasern bilden, zu vielen verastelten Biindeln zusammengefasst, das peripherische Nervensys- 5 tern, dessen weisse Strange, wie Telegraphendriihte, den Korper durchziehen und einerseits in den Muskeln und Driisen, andererseits in den Organen der Empfindung ihr Ende finden. Das Leben verzehrt die Korpertheile. Keine physiolo- 10 gische Arbeitsleistung kommt zu Stande ohne entsprechen- den Stoffverbrauch. Die Arbeit, welche das Nerven- und Muskelsystem leisten, muss also auch entweder auf Kosten der Nerven- und Muskelsubstanz selbst oder eines anderen Materials geschehen. Und da der Korper niclit im Stande 15 ist irgend etwas zu erschaffen, so muss er die Fahigkeit haben, einerseits seine Substanzverluste von aussen zu ersetzen, d. h. Nahrungs- oder Ersatzmaterial in sich auf- zunehmen und zu assimiliren, andererseits aber das un- brauchbar Gewordene — so zu sagen, die Schlacken des 20 Lebensprocesses — abzusondern und auszustoszen. Also der lebende Korper assimilirt und scheidet ans. Unter den Organen, die dabei thatig sind, sind zunachst die Verdau- ungsorgane, welche Speise und Trank in Ernahrungs- material verwandeln. Da sind f erner die Circulations- 25 organe, welche die Bewegung und Vertheilung des Blutes, der Gewebesiifte und des assimilirten Erniihrungs- materials besorgen ; da sind endlich die Ausscheideor- gane, durch welche der Korper seine verbrauchten . und unbrauchbaren Zersetzungsproducte los wird. Die Ver- 30 dauungsorgane sind der Darm oder Nahrungskanal im wei- testen Sinne, nebst alien seinen driisigen Anhiingseln, die ihre Absonderungssiifte in die verschiedenen Abschnitte seiner Hohlung ergiessen — also 1. der Kopfdarm oder die Mundhohle mit den Speicheldnisen; 2. der Halsdarm oder 35 Physiologie des Menschen. 147 Schlund mit dem Anhang der Speiserohre ; 3. der Brustdarm oder die Speiserohre; 4. der Bauchdarin, d. h. der Magen mit den Magensaftdriisen, und Darm im engeren Sinne, namlich der Dunndarm mit der Bauchspeicheldriise und 5 der Leber, die die Galle absondert, und der Dickdarm, wel- cher sich durcli den After nach aussen offnet. Was diese Organe thun, ist zuerst, dass sie die Nahrung aufnehmen und zerkleinern, sodann dass sie sie mit einer Reihe eigenthiimlicher chemischer Agentien — Verdauungs- iosiiften — innig durchfeuchten und endlich hierdurch den Speisebrei in eine Fliissigkeit und in einen unloslichen Kiickstand trennen. Letzterer wird als Excrement bei Seite geschafft; erstere, welche alle assimilirten Nahrstoffe in Losung oder feinster Vertheilung suspendirt enthalt, 15 dringt in die Schleimhaut ein, gelangt in den daselbst be- findlichen Abschnitt der Circulationsorgane und wird in den allgemeinen Strom der Saftebewegung hineingezogen. Das Herz ist das Centrum der Circulationsorgane. Es ist ein muskuloses Gebilde, welches Hohlraume einschliesst, 20 von denen die Arterien ausgehen und in welche die Venen einmunden. Die ersteren vertheilen sich im ganzen Kor- per und verzweigen sich dabei in immer zahlreichere und diinnere Gefiisze, bis sie sich endlich in alien Korperthei- len in ein Netz mikroskopischer, unendlich zartwandiger 25 Eohren, die Capillaren, auflosen. Aus den Capillarnetzen entspringen dann wieder Venen als feine Reiser, die zu im- mer wenigeren und groberen Gefaszrohren verschmelzen und schliesslich als drei grosze Strome wieder in das Herz einmunden. 30 Ausser dem Kreislauf des Blutes gibt es noch eine an- dere Strombewegung im Korper, deren Balm hergestellt wird durch die schwammige Masse des Bindegewebes und das aus demselben entspringencle Lymphgefaszsystem. Es ist die der Lymphe oder des Gewebesaftes. Die Lymphe 35 ist eine Fliissigkeit, welche durch die permeablen diinnen 148 Biologie. Wandungen der Capillaren aus dem Blute ausschwitzt, und das Biudegewebe und, von diesem fortgeleitet, alle Ge- webe des Korpers durchtrankt. Beides, der Speisebrei und die Lymphe, gelangen auf demselben Wege wieder in den Blutstrom zuruck, theils direct durch die Wande der 5 Darmcapillaren, theils indirect auf dem Umwege durch die Lymphgefiisze des Darms. Der Excretionsorgane gibt es drei: die Haut, die Nieren und die Lungen. Jedes dieser drei Organe besteht im Wesentlichen aus vielen zarten Ge- webeschichten, deren eine Oberflache frei liegt oder kleine 10 Hohlraume auskleidet, die nach aussen miinden, wahrend diese Gewebeschichten selbst mit einem Capillarnetz durch- zogen sind. Die Auswurfsstoffe werden nun mit dem Ge- webesaftstrom aus dem Blute der Capillaren ausgeschieden und erscheinen an der freien Oberfliiche, um von da aus 15 endlich den Korper ganz zu verlassen. Die Haut liefert viel Wasser als Schweiss und dampf- formige Ausdunstung, wenig Kohlensiiure und noch weni- ger stickstoffhaltige Stoffe. Die Nieren scheiden viel Was- ser und Harnstoff, aber ein Minimum von Kohlensiiure 20 aus; die Lungen endlich viel Wasser, Spuren von Ammo- niak und sehr viel Kohlensiiure. Die Lungen spielen aber noch eine andere Rolle als die eines Ausscheidungsorgans, denn fiir die an die Luft abgegebene Kohlensiiure nehmen sie eine gleiche, ja fast noch groszere Meuge von Sauerstoff 25 aus der Luft ein. Der Sauerstoff, ohne welchen keine Oxydation moglich, gelangt in die Lungen und ins Blut, welches ihn absorbirt und in die allgemeine Siiftebewegung mit hineinreisst. So dringt er zu alien Elementen des Korpers und oxydirt die complicirten Bestandtheile der- 30 selben zu den einfachen Auswurfsstoffen. Durch die an unziihligen Punkten vor sich gehende Verbrennung ent- stehen im Korper Warmemengen, welche die Temperatur des Blutes bis zu 30-32° C. bringen und sich in die man- nigfaltigsten lebendigsten Kriifte umsetzen. Durch die 35 Physiologie des Menschen. 149 rasche Circulation der heissen Gewebesiifte bekommt der ganze Korper seine gleichmiiszige Temperatur, wie ein Haus, das mit einem Heisswasser-Rohrenapparat geheizt wird. 5 Die Stoning des regelrechten Zusammenwirkens aller Lebensvorgange fiihrt zum Tode, worunter man gewohn- lich das Absterben des Korpers als Ganzes versteht. Die letzten Structurbestandtheile der Gewebe behalten aber stets nocli kiirzere oder liingere Zeit nach dem letzten 10 Athemzuge ihre Lebenseigenschaften und Functionen bei. Der locale Tod bezieht sich auf die Zerstorung der mor- phologiscben Bestandtheile, welche ununterbrochen an fast alien Punkten des Korpers wiihrend des ganzen Lebens vor sich geht. Ohne dass wir es wissen und merken, ster- 15 ben die individuellen Bestandtheile der Gewebe ab und werden durch neue ersetzt. Nur wenn dieser locale Tod durch zufallige innere und aussere Ursachen in groszerem Maszstabe auftritt, konnen ganze Gewebe, ja ganze Glied- maszen bei lebendigem Leibe absterben. Der ganze Kor- 20 per verfallt mit dem Aufhoren des Lebens der Auflosung. Die eigentumliche Anordnung und Richtung der Alltags- kriifte, aus deren Zusammenwirken das Leben hervorging, ist fur immer gestort, und der organischen Fesseln ledig, zertrummern sie das Gebilde, welches sie gebaut und be- 25 lebt. Der Sauerstoff wird zum absoluten Herrn. Moleciil um Moleciil wird in die einzelnen Atome zerlegt, bis sich alle Weichtheile hauptsachlich in Wasser, Kohlensiiure, Ammoniak und einige Salze aufgelOst haben und nur die Knochen und Ziilme iibrig bleiben. Aber selbst diese 30 dichten und halbversteinerten Gebilde konnen nicht auf die Dauer der vereinten Wirkung Yon Luft und Wasser, "Warme und Kiilte widerstehen. Friiher oder spiiter lost sich ihre knorpelige Grundlage auf, welche die Kalksalze zusammenhalt, und die erdigen Massen werden briichig und 35 zerfallen zu Staub, der sich im Wasser und auf der Erd- 150 Biologie. oberfliiche zerstreut, wie sich die gasformigen Verwesnngs- produkte in der Atmosphiire verliereu. III. BOTANIK. Botanik nennt man die Naturgeschichte der Pflanzen im weitesten Umfange. Die theoretische oder reine Bota- nik betrachtet die Pflanzen an und fur sich, ohne Ruck- 5 sicht auf ihren Nutzen oder Schaden. Die angewandte betrachtet sie nur aus dem Gesichtspunkte der Nutzlich- keit, insofern der Mensch irgend eine Anwendung von denselben macht. Die Morphologie handelt von der Ent- wickelnng der Pflanzen und der Metamorphose der Pflan- 10 zentheile. Die linienformigen Pflanzentheile unterscheidet man nach der Form der Qnerdurchschnitte. Diese heissen seitig (mit stumpfen Kanten), eckig (mit scharfen Kanten), kantig (mit schwach einwiirts gebogenen Linien), stiel-i 5 rund oder walzig, zusammengedriickt, zweischneidig. Die flachenformigen Gebilde bezeichnet man als kreisrund, oval, langlich, lanzettlich, nierenformig, keilformig, spa- telig, spaltig, theilig, schnittig: nach dem Umrisse des Grundes unterscheidet man herz-, pfeil-, nieren-, spiessfor- 20 mig, zugespitzt, spitz und abgerundet: nach dem Umrisse der Spitze auch noch ausgeschnitten, ausgerandet und gestutzt. Die hohlen Korperformen sind rohrig, keulig, krug-, flaschen-, trichter-, teller- und glockenformig: die festen25 sind kugelig, kopf-, birn-, kegel-, walzen-, knchen-, schei- benformig, wiirfelig und prismatisch. Nach der Dauer sind Pflanzen oder deren Theile hinfallig, abfiillig, blei- bend. Nach der Stelle, an welcher ein Pflanzentheil be- festigt ist, heisst er end-, grund-, seiten-, blattwinkel-, 30 fruchtboden- und kelchstandig: nach der Art und dem Mittel der Anheftung, gestielt oder sitzend (ungestielt). Botanik. 151 Stacheln, Dornen, Borsten, Haken, Haare, Schuppen, Driisen und Warzen sind Oberflachen-Bildungen. Die Organe der Pflanzen konnen vielfach eingetheilt werden, z. B. iu Elementarorgane und aussere oder zusam- Smengesetzte; oder in Elemental*-, Ernahrungs-, Vermehr- ungs-, Fortpflanzungsorgane. Die Organe der Phanero- gamen werden auch nach ihrer Entwickelungsgeschichte und Funktion eingetheilt, indem man alle Organe auf Achse und auf Blatter bezieht. Die Achse wachst an der loSpitze, das Blatt nur am Grunde. Die Achse entsteht zuerst bei der Bildung des Embryo und bildet die Grund- lage der ganzen Pflanze, das Blatt ist eine spatere Bildung und setzt eine Achse voraus. Elementarorgane. Alle Pflanzen sind ohne Aus- iSnahme aus Zellen zusammengesetzt. Man unterscheidet an der Zelle die Zellenwand, den Zellenkern und das Protoplasma. Gefasze nennt man in die Lange gezogene, mehr oder weniger walzige Kaniile ohne Querwiinde im Innern. Die Yereinigung mehrerer Zellen iiber-, unter- 20 und nebeneinander zu einer zusammenhiingenden Masse nennt man Zellgewebe oder Gewebe. Die zusammenge- setzten Organe aller Pflanzen bestehen urspriinglich aus Parenchym, worauf sich spiiter alle iibrigen Bildungen, als Holzzellen, Gefiisse, Bastfasern etc. entwickeln. Das 25 Holzgewebe besteht aus Zellen, deren Membran von Holz- stoff durchdrnngen ist. Das Cambium bildet sich aus dem zarten Gewebe, aus welchem jeder jugendliche Pflan- zentheil der hoheren Gewachse besteht. Die festen Stoife welche sich in den Zellen befinden sind Blattgriin; Stiirke- 3omehl; kleine runde Korner, welche vorziiglich in Milch- saften vorkommen und die Ursache der weissen, gelben, rothen Farbung derselben sind; und Krystalle, am hiiufig- sten nadelformige, Eaphidien genannt. Alle Pflanzen, welche nur aus Zellen bestehen, heissen 35 Zellenpflanzen. Zu ihnen gehoren die Pilze, Flechten, 152 Biologic Moose uud Lebermoose, alle auf der niedrigsten Stufe der Organisation stehenden Gewachse. Gefaszpflanzen sind solche, welche ausser Zellen audi noch Gefasze besitzen. Diese werden in drei Hauptabtheilungen eingetheilt: 1. Die Gefaszkryptogamen, welche weder Holz- 5 noch Bastzellen enthalten und nur aus netzformigen Gefaszen und Parenchym bestehen. Hierher gehoren die hoheren Kryptogamen als Farnkrauter und Schafthalme. 2. Die Monokotyledonen und 3. die Dikotyle- d o n e n enthalten beide Holz- und Bastzellen sammt alien io Eormen von Gefaszen. Bei ersteren Pflanzen herrschen im Gefaszbiindel die Bastzellen, bei letztern die IIolz- zellen vor. Von den ausseren Organen erwahnen wir zuerst die Ernahrungsorgane. Dies sind die Wurzel, der 15 Stamm und die Bliitter. Unter Ernahrung verstehen wir diejenige Lebensthatigkeit, durch welche Pflanzen sich erhalten und vergroszern, indem ihnen fortwahrend Nahrungsstoffe zugefiihrt werden, von der Bildung der Zelle im Embryo bis zum Absterben der Pflanze. Die 20 Nahrung wird aufgenommen 1) nur durch die Wurzel, wie bei den echten phanerogamischen Schmarotzern, 2) durch die Wurzel und Laubbliitter, wie bei den meisten Phanerogamen, 3) durch die Wurzeln und die ganze Oberfliiche der Pflanze, wie bei den meisten Saf tpflanzen, 25 Cactusgewiichsen etc. Der Ernahrungsprocess besteht 1) in der Aufnahme der Nahrungsstoffe, 2) in der Ver- breitung der Nahrung oder der Saftbewegung, 3) in der Assimilation, 4) in der Secretion. Die gasformigen Nahrungsstoffe werden von den Bliittern mit der Luft 30 eingeathmet, die fliissigen durch die Wurzelspitzen ver- mittelst der Endosmose mit dem Wasser, worin sie aufge- lost sind, eingesogen. Die Pflanzen, und namentlich die Dikotyledonen, haben einen doppelten (?) Saftstrom: einen aufsteigenden (von den Wurzelspitzen bis zu den 35 Botanik. 153 Blattern) und einen abwarts steigenden (durch die Rinde). Der erstere enthalt mehr rohen, der zweite aber schon assimilirten Saf t. Wurzel nennt man alle Pflanzen- theile, welche abwarts in den Boden zu dringen streben, 5 urn sich zn befestigen und Nahrung einzusaugen. "Wurzeln wachsen nur an der Spitze und haben nie Blatter oder Blattandeutungen, obwol die von Erde entbloszten Wurzeln aufwarts wachsende Triebe entwickeln. Die meisten Pflanzen treiben ihre Wurzeln in die Erde, einige ins io Wasser. Schmarotzer wurzeln auf andern Pflanzen. Es gibt verschiedene Arten von Wurzeln: 1) Haupt-, oder Stamm- wurzeln mit deutlichem sich verzweigendem Stamme, z. B. Pfahl- und Thau wurzeln; 2) Faserwurzeln, ohne Stamm, wie bei Griisern, welche meist Easen bilden; 15 3) Nebenwurzeln, die aus alien Theilen des Stengels und aus den Asten entspringen. Der Stamm ist der Triiger und SaftMhrer der Pflanze, im Gegensatz zur Wurzel ist er der aufwarts wachsende Achsentheil. Man unterscheidet daran Stengelglied, Knoten (bei Grasern), Aste und Zweige, je 2onach dem Stande der Blatter. Der Wurzelstock ist der Stamm unter der Erde und ahnelt einer Wurzel. Am Stamme der Dikotyledoneu unterscheidet man die Rinde (aussere und innere Lage), das Holz oder die zwischen Rinde und Mark liegende Schicht und das Mark oder die 25 Zellenmassen, welche die Mitte des Stammes ausfullt. Blatter lassen sich eintheilen in Laub- oder eigentliche Blatter, Keim-, Nebenblatter und Knospendecken. Die Deck-, Hiill- und Spreublatter sind trbergangsbliltter. Am Laubblatte unterscheidet man die Blattflache mit 3oOberhaut, den Blattstiel (Trager des Blattes) und die Blattscheide. Vermehrungsorgane heissen alle nicht zur Bliite gehorenden Organe mit der Anlage zu einer neuen Pflanze. Durch dieselben wird nicht nur die Art, sondern audi die 35 Spielart, kurz das Individuum fortgepflanzt, durch die 154 Biologie. Fortpflanzungsorgane nur die Art. Die ungeschlechtliche oder individuelle Vermehrung geschieht bei Samenpflan- zen eigentlich nur durch Knospen, auf welche sich alle Vermehrungsorgane zuruckfiihren lassen. Wir unter- scheiden eigentliche Knospen oder Augen, Zwiebeln, Knol- 5 len und Schosslinge. Befruchtungs- oder Fortpflanzungsor- gane heissen alle, die Erzeugung neuer Pflanzen durch Frucht- und Samenbildung vermittelnden Organe und de- ren nachste Umgebung, also 1) Bliite, 2) Frucht mit ihrem io Samen. Zur Fortpflanzung der Gewachse durch Frucht- bildung gehort 1) Aussaat des reifen Samens, indem der Samen sich bei der Eeife selbst von der Pflanze trennt oder durch Menschen und andere Vermittelungen zur rechten Zeit und in richtiger Lage in den Boden gebracht wird; 15 2) Keimung; 3) Befruchtung; 4) Reife der Frucht oder des Samens. Die Bildung von bestimmten Fortpflanzungszellen, die Lostrennung derselben von ihrer Bildungsstatte und ihre Entwickelung zu einer neuen Pflanze ist der allgemeine Hergang bei der Vermehrung und Fortpflanzung aller Ge- 20 wiichse. Dies geschieht entweder durch Samen (bei Pha- nerogamen oder Samenpflanzen) oder durch Sporen (bei Kryptogamen oder Sporenpflanzen), welche nur einzelne Zellen darstellen, die sich von der Mutterpflanze lostren- nen und spiiter zur neuen Pflanze entwickeln. Samen 25 sind aus vielen Zellen zusammengesetzte Organe, worin die junge Pflanze schon bereits vorgebildet enthalten ist. Die Bliite umfasst alle Theile der Pflanze, welche zur Her- vorbringung der Frucht erforderlich sind. Alle Bliiten gehoren zur Blattbildung, welches uns die Metamorphose 30 der Bliitentheile deutlich zeigt. An der Bliite unterschei- den wir den Kelch, die Blumenkrone, die Staubgefasze, den Stempel. Diese vier Theile sind concentrische, mehr oder weniger verwachsene Blatter oder Bliitterkreise. Kelch und Blumenkrone zusammen heissen Bliitenhulle und sind 35 Botanik. 155 tmwesentlich. Wesentlich sind die Staubgefaszeund Pistille oder Stempel. Die ersteren bestehen aus den Staubfaden, den Staubbeuteln und dem Bliitenstaube oder Pollen. Die Staubbliitter sind die mannlichen Organe. Das weibliche 5 Organ ist das Pistill, welches den Pollen aufnimmt. Die Theile des Stempels sind 1) der Fruchtknoten, der unter- ste verdickte Theil, der in seiner Hohlung die Eierchen enthalt, aus denen sich die Samen entwickeln, 2) der Grif- fel oder Stan bweg, der mittlere rohrige Theil, 3) dieNarbe, Joder oberste Theil, von Oberhant entblosst und mit Driisen und Warzchen bedeckt, um den Pollen aufzunehmen, 4) die Eierchen, anfangs kleine, weiche Bliischen oder knos- penartige Korper, weiche die erste Anlage zum kiinftigen Samen bilden und deshalb den wesentlich en Inhalt der isHohle oder Facher des Fruchtknotens ausmachen. Nach der Anordnung der Bliiten an der Pflanze unterscheidet man Ahre, Kiitzchen, Kolben, Traube, Dolde, Dolden- traube, Eispe, Strauss, Bliitenkopf, Quirl u. s. w. Im Allgemeinen ist die Frncht die Snmme aller veriin- 2oderten Bliitentheile znr Zeit der Reife des Samens. In der Regel besteht die Frucht aus dem Samengehause und dem Samen. Am Samen unterscheidet man die Samenhulle und den Samenkern oder Kern. Dieser enthalt entweder den Keim allein oder noch ausserdem den Eiweisskorper. 25 Bohnen, Erbsen, sowie alle Hiilsenfriichte und Buchen- niisse haben kein Eiweiss. Der Keim besteht aus dem Stengelchen (der Anlage zur Achse) und den Samenlap- pen oder Keimblattern. Fortpflanzung, Sexualorgane Generations- wechsel. Die Fortpflanzung oder Erzeugung neuer Individuen 30 wird im Allgemeinen dadurch ermittelt, dass sich yon einem Pflanzenindividuum Theile ablosen, die im Stande sind, zunaclist neue Ernahrungsorgane zu bilden und dann so 156 Biologie. weiter zu wacbsen, dass nach und nach alle Lebenserschei- nungen der Mutterpflanze wiederholt werden. Da die- selbe Pflanze gleichzeitig oder nach einander viele Fort- pflanzungsorgane bilden kann, so ist mit der Fortpflan- zung auch, weuigstens der Moglichkeit nach, eine Ver- 5 mehrung der Individuen gegeben, insofern namlich unter giinstigen Lebensbedingungeu zahlreiche Nachkommen einer Mutterpflanze wirklich zur Entwickelung gelangen. Da jedoch alle Orte der Erdoberflache, an welchen iiber- haupt Pflanzen wohnen konnen, bereits mit Vegetation 10 bedeckt siud, so kommen im Allgemeinen von den zahl- reichen Nachkommen doch nur so wenige zur vollen Ent- wickelung, dass der yorhandene Bestand im Groszen und Ganzen von Jahr zu Jahr eben erhalten bleibt. Die zum Zweck der Fortpflanzung abgesonderten Theile 15 sind einzelne Zellen, Sporen, Brutzellen, Gonidien, Eizel- len, Spermatozoiden, seltener kleine Complexe von weni- gen gewebeartig verbundenen Zellen, bei hoher organisir- ten Pflanzen Sprosse, bei Phanerogamen Samen. Sehr haufig konnen ganz beliebige Pflanzentheile, abgeschnit- 20 tene Stiicke von Bliittern, Stengeln, Wurzeln zufallig zu Fortpflanzungsorganen werden. Der ungeschlechtliclien Fortpflanzung ist oben erwahnt. Geschlechtlich ist sie, wenn jedesmal zwei, ausdrucklich zu diesem Zweck erzeugte Organe zusammenwirken, um ein Produkt zu erzeugen, 25 aus welchem sofort oder nach weiterer Vermittelung ein oder mehrere neue Individuen hervorgehen. Das Wesen der Sexualzellen spricht sich dahin aus, dass jede einzelne fiir sich einer weiteren Entwickelung unfahig ist, welche dagegen durch das Zusammenwirken beider eingeleitet 30 wird. Sind diese einander gleich oder doch sehr ahnlich, so nennt man ihre Vereinigung eine Conjugation. Die miinnliche Zelle iibertragt ein nur sehr geringes Quantum von Stoff auf die weibliche, welche die bei Weitem groszere Quantitat des Materials schon besitzt, aus welchem die 35 Botanik. 157 durch den Sexualact angeregte Entwickelung wenigstens anfangs bestritten wird. Die mannliche ist beweglich, die weibliche unbeweglich. Bei manchen Pflanzen findet sich nur eine Art von 5 Fortpflanzung, entweder nur die ungeschlechtliche, wie bei manchen der einfachsten Algen und Pflze, oder nur die sexuelle, wie bei den Conjugaten. Beide Arten konnen aber an demselben Individuum auftreten oder auf ver- schiedene Individuen vertheilt sein. In beiden Fallen iosondert sich der gesammte Entwickelungsprocess in zwei scharfgescliiedene Abschnitte, niimlich so, dass am Ende des einen Lebensabschnittes Sexualorgane gebildet werden, durch deren Befruchtung der zweite Abschnitt der Entwickelung eingeleitet wird, der dann mit der Bil- 15 duug von ungeschlechtlichen Sporen abschliesst. Einen solchen Entwickelungsgang nennt man nach der Analogie mit gewissen Vorgangen im Thierreiche einen Genera- tionswechsel. Das Farnkraut repriisentirt bios den zweiten Abschnitt im Entwickelungsprocess der Farn- 2okriiuter, der gemeine Schimmel nur den ersten im Leben des Pilzes. Die durch den Sexualart entstandene zweite Generation ist hoher und vollkommener organisirt als die erste. Geht man von den Algen und Pilzen aus, durchliiuft 25 man dann die Classen der Moose, Fame, Equiseten, dann die der Lycopodiaceen und endlich die der Phanerogamen, so bemerkt man, dass im Generationswechsel die erste Generation an Bedentung und Selbststiindigkeit imraer mehr verliert, wiihrend die Ausbildung der zweiten Gene- 30 ration immer mehr zunimmt, so dass endlich bei den Phanerogamen die erste Generation gar nicht mehr als selbstiindig vegetirende Pnanze auftritt, sondern als eine besondere Gewebemasse, im Befruchtungsorgane der zwei- ten als sogenanntes Endosperm erscheint, welches neben 35 dem Embryo die Hohlung der Samenschale ausfiillt. Ira 158 Biologie. Gegensatze dazu ist am Anfang der Reihe die erste Gene- ration allein als vegetirende Pflanze ausgebildet, die zweite dagegen erscheint als Fruchtkorper (Sporenfrucht) an jener und im einfachsten Falle statt dieser, eine Spore. Grundziige der Systematik. T h a 1 1 o p h y - 5 ten : Hierunter werden die Algen, Pilze nnd Flechten zusammengefasst, weil ihr Vegetationskdrper einen Thallus darstellt, d. h. eine Differenzirung in Stamm, Blatt und Wurzel niclit, oder nur andeutungsweise, erkennen liisst. Die Lebermoose und Laubmoose, die man unter dem 10 Namen Muscineen zusammeufasst, sind durch einen scliarf ausgesprochenen Generationswechsel ausgezeichnet: aus der keimenden. Spore entwickelt sich entweder un- mittelbar eine chlorophyllreiche, sich selbst erniihrende, geschlechtl'che Generation (bei den meisten Lebermoosen), 15 oder es entsteht zuerst ein confervenahnlicher Vorkeim (Protonema), aus welchen jene als seitliche Sprossung sich hervorbildet (so bei einigen Lebermoosen und alien Laub- moosen). Die dritte Gruppe ist die der Gefiiszkryp- t ogam en. Sie umfasst 1) die Schachtelhalme, 2) die 20 Filicineen (Fame), 3) die Lykopodiaceen (AVolfsfusz). Die vierte ist die grosze Gruppe der Phanerogam en, deren auszeichnendes Merkmal den Kryptogamen gegen- iiber in der Bildung des Samens liegt. Die erste Abthei- lung umfasst diejenigen ohne Fruchtknoten, viz., die 25 Gymnospermen, bei denen die Blattbildung des Embryo mit einem zwei- oder mehrzahligen Quirl beginnt. Die zweite umfasst diejenigen mit Fruchtknoten (Angiosper- men) und theilt sich in 1) Monokotyledonen, bei denen der Embryo mit alternirender Blattstellung beginnt, deren 30 Endosperm meist grosz, aber Embryo klein ist; 2) Diko- tyledonen, bei denen die ersten Blatter des Embryo einen zvveigliedrigen Quirl bilden und deren Endosperm haufig rudimentar ist und oft vor der Samenreife vom Embryo aufgesogen wird. 35 Botanik. 159 tjber die Vegetation und die Warmezu- stande der Pflanzen. Alle Pflanzentheile sind schlechte Leiter. Aber die Wiirmestrahlung ist bei den meisten Pflanzentheilen eine sehr ausgiebige und rasch swirkende Ursache der Temperaturveranderungen, die besonders dahin gerichtet sind, Unterschiede im Warme- zustande der Pflanze und ihrer Umgebung liervorzurufen, besonders dann, wenn die Pflanzentheile bei geringer Masse eine grosze und haarige Oberflache besitzen, wie ioviele Blatter und Internodien. In Bezug auf den Einfluss verschiedener Temperaturgrade auf die Lebenserscheinun- gen der Pflanzen sind die folgenden Thatsachen hervorzu- heben: 1. Jede Function tritt erst dann ein, wenn die Temperatur der Pflanze oder des betreffenden Pflanzen- 15 theils einen bestimmten Grad fiber dem Gefrierpunkt der Safte erreicht; und sie hort auf, wenn eine bestimmte hochste Temperatur eintritt, die, wie es scheint, niemals dauernd iiber 50° C. betragen darf. 2. Die Functionen der Pflanze werden beschleunigt und in ihrer Intensitat 2ogefordert, wenn die Temperatur, von der unteren Grenze anfangend, steigt; bei Erreichung eines bestimmten hoheren Temperaturgrades tritt ein Maximum der Lei- stung der Function ein, und diese nimmt bei noch weiterer Steigerung der Temperatur wieder ab, bis bei der 25 oberen Temperaturgrenze der Stillstand eintritt. IJber das Lichtund die Vegetation. Die Gesammtheit des Pflanzenlebens hiingt von der Einwir- kung des Lichts auf die chlorophyllhaltigen Zellen ab, insofern dadurch die Neubildnng organischer Verbindun- 30 gen aus den Elementen der Kohlensaure und des Wassers bedingt wird. Die dabei abgeschiedene Sauerstoffmenge ist nahezu gleich derjenigen, welche zur Verbrennung der Pflanzensubstanz noting ist. Ist durch den Assimilations- process unter Einwirkung des Lichts ein gewisses Quan- 35 turn assimilirter Substanz entstanden, so kami dann eine 160 Biologie. lange Reihe von Vegetationsvorgangen auf Kosten dersel- ben ohne directe Mitwirkung des Lichts stattfinden. Das Wachstum neuer Organe und der damit verbundene, dnrch Athmung unterhaltene Stoffwechsel in den Organen ist ganz oder bis zn einera gewissen Grade unabhangig vom 5 Licht und kann sich in tiefer Finsternis vollziehen, wie die Keimnng der Samen (Knollen, Zwiebeln), das Austreiben von Knospen aus holzigen Zweigen und unterirdischen Rhizomen zeigt. Auch belaubte Pflanzen,welche am Licht ein hinreichendes Quantum von Reservestoffen aufgespei- 10 chert haben, bilden, ins Finstere gebracht, Sprosse, selbst Bliiten und Friichte. Die chemischen Vorgange, wie das Ergriinen des Chloro- phylls, die Zersetzung der Kohlensaure und Bildung von Starke oder Zucker und Fett im Chlorophyll, werden vor- 15 wiegend oder allein durch Strahlen mittlerer oder niederer Brechbarkeit hervorgerufen, in sofern sie iiberhaupt vom Lichte abhangen. Dagegen bewirken die stark brechbaren Strahlen vorwiegend oder allein die mechanischen Veran- derungen, z. B. Stellung der Blatter, Bewegung des Proto-20 plasma. Das Wachstum besteht in der Formveriinderung der Pflanze, welche nicht nothwendigerweise mit Massenzu- nahme verbunden ist. Das Wachstum der Zelle kann eiue durch Einlagerung fester Substanz unterstutzte Uberschrei- 25 tung der Elasticitiitsgrenze eines wachsenden Zellhaut- sttickes genannt werden. Es wird iiberall erst durch die Imbibition und durch den Turgor vorbereitet und die da- durch hervorgerufenen Spannungen ermoglichen die Ein- schiebung neuer fester Partikel. Als iinssere Umstande3o sind f iir das Wachstum in alien Fallen zu bezeichnen : die Gegenwart von assimilirten Niihrstoffeu, von Wasser, sauerstoffhaltiger Lnft und einer hinreichend hohen Tem- peratur. Das Licht, die Schwere, Druck und Zug konnen das Wachstum beschleunigen oder verlangsamen. 35 Das nachtliche Thierleben im Urwalde. 161 Befcfyreibenbe profa* A. Das na'crjtlicfye Cfyicrleben im Urtt>albe. ^umbolbt. £)ie nnermepdje SBatbgegenb, toetdje in ber tjetgen 3one oon @itbameriw bie mit einanber oerbnnbenen ©tromgebiete be8 Orinoco nnb be3 Slma^onenflnffeS fitllt, oerbient im ftrengften (ginne be$ SSorteS ten Stamen Unnalb, mtt bent in neneren s^eiten fo oiet Sfttftbrand) getrieben ttnrb. Urn) alb, Urjeit nnb tiro oil finb giemlid) nnbeftimmte 23egriffe, meift nnr retatioen ®el)cilt$. @ott jeber toilbe gorft, ooll bitten 33anm* nmd)fe$, an ten ber Sttenfd) aticr)t Me jerftb'renbe §anb gelegt, em Unualb Ijeijjen, fo ift bie (5rfd)einnng trielen £I)eiten ber 10 gemajngten nnb fatten 3one etgen. £iegt aber ber (Htyavaltcx in ber Unbnrd)bringlid)fett, in ber Unmbglidjfeit fid) in tangen ©trcdcn jnrifdjen ^Banmen oon 8 bis 12 $nj$ £)nrd)tneffer bnrd) bit 2t£t einen Seg ju batmen, fo gel)brt ber Urtoalb an$fd)tiefc ltd) ber £ropengegenb an. 9ludj finb e$ feine$meg3 immer bte isftvicffbnnigen, ranfenben, ftetternben ©djtingpftanjen (£ianen), tt>etd)e, ttrie man in (Snropa fabelt, bie Unburd)bvinglid)r"ett oer* nrfadjen. £)ie Sianen bitben oft nnr eine fefyr Heine 9Ji l affe be3 Unterljol^e^. £)a$ gauptljmbenttfj finb bie, alien 3nrifcf)enranm fitltenben, ftrand)artigen ®emad)fe: in einer 3one, mo alleS, tt)a$ 2oben 33oben tetedt, fyotjartig toirb. 2Benn SKeifenbe, fanm in einer £ropengegenb getanbet, nnb te%n nod) auf ^ttfetn, fdjon in ber Sftalje ber ®itfte, glanben in Urtoatber eingebmngen gn fein, fo liegt bie Xcmfdjung n>of)t nnr in ber (Seljnfudjt nad) (gr* fittfung etneS tange getjegten 2Snnfd)e§. 9?td)t jeber Stropenmalb 25 ift ein Uroalb. 3 ; d) f) aDe tnid) be3 te^teren SBorteS in meinem Sftetfewerfe faft nie bebient : nnb bod) gtaube id) nnter alien }e£t lebenben 9faturf orfd)ern mit 23onplanb, Martins, $5$% Robert 162 Beschreibende Prosa. nnb ^tcfyarb <Sd)ombm*gf im Onnerften eine« grogen dontmentS am tangftcn in Urmalbem gelebt pi Ijaben . . . SBettn man tie Salbgegenb, it>eld;e ganj <Subamerifa gnrifdjett ben ©raSfteppen oon ^ene^nela (Ids Llanos de Caracas) nnb ben ^antpa^ Don 33neno3 3Ure^ stutfcfjen 8° norbltdjer nnb 19° 5 fitblidjer 33reite einnimmt, mit einem 33Utfe umfajjt, fo erlennt man, bag biefer jufammenfyangenben §ty(aa ber gropen^one feme anbere an SInSbefynnng auf bem (Srbboben gletdjfommt. <Ste ^at otmgefcujr 12ma( ben $tad)eninl)alt t»on £)entfd)lanb. 9tad) alien 9iid)tungen oon (gtrbmen bnrdjfdmitten, beren 33et* io nnb Sufltiffe er f ter unD Shelter £)rbnnng nnfere £)onan nnb nnferen SRfyein an 2Bafferretd)rt)um btStteilen itbertreffen, oer* banft fie bte mnnberfame Uepptgfeit iljre$ 33anmttmd)fe$ ber gtDtefacf) mofyltfyattgen Grmftnrfcmg grower ^eucfjtigfeit nnb 2Barme. Qn ber gemafngten ,3one, befonberS in Crnropa nnb bem norb*is ltdjen $tften, mnn man bte SGBa'lbcr nad) 23anmgattungen be* nennen, bte at$ gefeOige ^flan^en (plantae sociales) ^ufammen road)fen unb bte einjelnen SBalber bttbem ^n ben norbttdjen (Sidjen*, £annen* nnb 4Bir!en*, in ben bftlidjen Sinbemoalbnngen fyerrfdjt gembfynftd) nur (Sine (Species ber 2Imentaceen, ber (£onU 20 feren ober ber £i(iaceen ; bt&oeilen tft eine %xt ber ^abel^b^er mit £anbfyot$ gemengt. (Sine fotdje (Sinfbrmtglett in ber $n* fammengefetlnng ift ben £ropentoalbungen fremb. £)ie itber* groje Sftannigfaltigfeit ber bliitenretdjen Satbflora oerbietet bte grage: tvoran$ bte Uroctlber befteljen. (Sine Unmtyl oon 25 gamtlien brangt fid) l)ier jufammen ; felbft in Itetnen SRanmen gefellt ftd) fawn ein gletdjeS gn gleidjetm W\t jebem Xage, bet jebem Sedjfet be$ ShtfenrljaftS bteten ftrfi bem SReifenben nene ©eftaltnngen bar ; oft 33titten, bte er ntcfyt erreid)en fann, toenn fdjon 231attform nnb ^erjmetgnng feme Slufmcrtfamfett an* 30 gtefyen. £)ie $litffe mit tfyren ^afyllofen (gettenarmen ftnb bte etn^tgen 2£ege be$ £anbc$. 5Iftronomtfdje 23eobad)tungen ober, too biefe feljlen, (Sompapeftimmnngen ber gtuftfrummnng tjaben snnfdjen Das nachtliche Thierleben im tTrwalde. 163 bem Orinoco, bem (Saffiqutare unb bcm 9^to 9?egro mefjrfad) gegetgt, mie in ber 9?af)e einiger menigen dMikn gtoet einfame aftiffionsborfer tiegen, beren TOndje anbertfjatb £age braud)en, urn in ben an$ einem 33aumftamm ge^immerten (Sanoen, ben sSinbungen Keiner 33ad)e folgenb, fid) gegenfeitig ^u befudjen. £)en auffattenbften 23etr>et$ oon ber Unburdjbringlidjfett einjetner £t)ei(e be3 2£albe$ gibt aber ein $ug au ^ Der £eben$tt>eife beS grojjen amerifanifdjen £iger$ ober pantfyerartigen 3agitar& SBa^renb burd) bie (Sinfittyrung be$ curopatf^cn $KinbDiet)e$, ber io$ferbe nnb 3ttaulefe( bte reigenben £t)iere in ben SfanoS nnb pampas, in ben locitcn banmlofen ©ra^pnren oon Carinas, bem 9tteta nnb 33ueno§ 9Ure8, retdjtidje 9GaI)nmg ftnben nnb fid) feit ber (Sntbecfung oon toerim bort, im ungleidjen Hampfe mit ben SBieJ^eetben, anfefyntid) oermefyrt tjaben, fitfjren anbere 15 3nbit»ibnen berfelben ©attung in bem £>icfid)t ber SBalber, ben Quetfen be3 Orinoco nafye, ein mitfyeoou'eS 8ebem 3)er fd)tner3= fyafte $eriuft eineS grogen §unbe$ & om £>oggengefd)(ed)te (unfereS trcucften nnb freunblidjften ^eifegefa^rten), in einem 33ioouac naljc bei ber ^meigung be3 (Safftquiare au$ bem 20 Orinoco, tjatte un$ betnogen, ungettug, ob er 00m £iger ^erriffen fei, au$ bem ^nfectenfdjnwrm ber TOffton (Bmeralba 3urucf* fefyrenb, abermate eine 9?ad)t an bemfelben Orte pgubrmgen, too toir ben §unb fo lange oergebenS gefuct)t. 28tr fybrten nrieber in grower sftafye ba$ ©efcfyret ber ^agnarS: mafyrfdjeintid) 25 berfelben, benen ttrir bte' Untfyat gufdjreiben fonnten. £a ber betnbllte §immel afte @ternbeobad)tungen lu'nberte, fo tie Jen ttrir un§ burd) ben £)olmetfd)er nneberfyoten, toa$ bte (Singebor* uen, unfre ^uberer, t»on ben Xigern ber ©egenb erjafyttem (£& finbet fid) nnter biefen nicfjt fetten ber fogenannte fcfytoarje 30 jaguar, bie grBjjte unb btutgierigfte Wart, mit fdjmarsen, faum ftd)tbaren glecten ouf tief buulelbraunem gettc. @ie I'ebt am guft ber ©ebtrge SDtoraguaca unb Unturcm. „£)ie -SaguarS," eqafyite ein $nbianer, „oertrren fidj au§ 9Bcmbenmg8luft unb SRaubgter in fo unburdjbrtngtidje £()et(e ber Satbung, ba§ fie 164 Beschreibende Prosa. ouf bem 33oben nid)t jagen fcmnen unb, ettt (2d)recfnt§ ber Slffen* famitien unb ber SBioerren mit bem Sftoftfcfytoanse (Cercoleptes), lange auf ben £3aumen leben." $)ie beutfcfyen £agebitd)er, toetdjen id) bie$ entnefyme, finb in ber fran3bfifdj t»on mir fcubticirten 9?eifebefd)reibung nidjt ganj 5 erfdjbpft toorben. (Sic entfyatten eine umftanblidje ©diitberung be$ nad)tlid)en £l)ierieben3, id) fonnte fagen ber nad)tlid)en £l)ierftunmen, im SBalbe ber £rotien(anber. 54 l)alte biefc ©djilberung fitr oorjugStoeife geeignet, einem 33ud)e ansugefybren, ba$ ben £itel : 5lnfid)ten ber ^atur fftfft 2£a3 in ®egen* 10 mart ber (Srfdjeinung, ober balb nad) ben empfangenen (Sin* britden ntebergefdjrieben \% !ann ioenigftenS auf mefyr ^eben^* frifdje 2Infprud) mad)en aU ber 9iad)f(ang fpciter (grinnerung. £)urd) ben s Jtto 2tyure, bcffcn Ueberfdjtoemmungen id) in bem 5luffafc itber bie SBuften unb (Stephen gebadjt, gelangten mir, 15 Don Seften gegen Often fcfyiffenb, in ba$ 4Bette be3 Orinoco. (£% wax bie 3eit oed niebrigen SafferftanbeS. £)er 2tpure fyatte fawn 1200 $ug mittterer 33reite, tntifyrenb id) bie be$ Orinoco bei feinem 3u|ammenfmfi mit bem Sfyurc (unfcrn bem ©ranit* felfen (Suriqutma, too idj eine (gtanbtmie meffen fonnte) nod) 20 iiber 11430 gug fanb. £)od) ift btefer ^unft, ber gets @urt* quima, in geraber ^inie nod) fyunbert geograpljifd)e DJcetlen 00m 3Rccrc unb oon bem £)efta be$ Orinoco entfernt. (Jin £t)etf ber (gbenen, bie ber 2ipure unb ber ^atyara burd)ftrbmen, ift oon Stammen ber 9)aruro$ unb 2ld)agua$ beiuofmt. 3* 1 oe ^ 9ftif* 25 fionSbbrfem ber 9ttbnd)e toerben fie 2£ilbe genannt, ioeit fie unabtjangig teben tvollen. Qn ^cm @rab iljrer fitttid)en 9?ofyl)eit fteljen fie aber fefjr gleicr; mit benen, bie getauft, „unter ber ®(ocfe (baxo la campana)" leben unb bod) jebem Unterrid)te, jeber 23etef)rung fremb bteiben. 30 33on ber Sufel del Diamante an, auf loefd)er bie fpanifcr) fpredjenben ,gambo$ ,3uderrof)t bauen, tritt man in eine groje unb roitbe 9?atur. Die £uft toar oon jal)Uofen gtamingoS (^Plioenicojjterus) unb anberen 2Bafferobgeln erfiUft, bie, wfc Das nachtliche Thierleben im Urwalde. 165 em bunffeS in fcinen Untriffen ftets toedjfelnbes (SJeiuotf, fid; Don bent btauen §immet$getob(be abfyoben. £)a3 ghtgbette oerengte fid) bis gu 900 gu§ 33reite, nnb bitbete in ooulommen geraber 9ftd)tung einen (Sanal, ber anf beiben (Seiten Don bidjter 2Bafe 5 bung umgeben tfi £)er 9?anb be$ SBatbeS bktet einen unge* moljnten Slnbticf bar. SBor ber faft unburdjbringtidjen &>anb riefenartiger @tamme oon Caesalpinia, Cedrela unb Desman- thus erljebt fid) auf bent fanbigen glufjufer fetbft, ntit grower Sftegetmajugfett, eine niebrige §ecfe oon Sauso. ©ie ift nur io 4 guj} t)od), nnb beftel)t au$ einent tteinen ©traudje, Hermesia castaneifolia, member ein neueS ©efd)led)t auS ber gantilie ber (Supljorbiaceen bilbet. (Stnige fd)(an!e bomige ^atmen fteljen ber §ecfe am nad)ften. £)a$ ©ange gleid)t einer befdjnittenen (Startenljetfe, bie nur in grogen ^ntfernungen oon einanber tfyor* 15 artige £>ffnungen geigt. £)ie grogen oierfitjugen £l)iere be$ SalbeS Ijaben unftreitig biefe Dffnungen felbft gemad)t, urn bequem an ben ©trout gu getangen. %\x§ ifynen fiefyt man, Dor* gitglid) am friiljen SDtorgen unb bei ©onnenuntergang fyerauS* treten, urn il)re ^ungen gu tranten, ben amerifanifdjen £iger, aoben £apir unb ba$ 9tobe(fd)Uiein (Dicotyles). 2Benn fie, burd) ein ooritberfatyrenbeS Cumot ber ^nbianer beunrufyigt, fid) in htn SBatb guritctgiefyeu moden, fo fud)en fie nid)t bie §etfe be$ Sauso mit Ungeftum gu burd)bred)en, fonbern man fyat bie greube, bie toitben Xfytere trier* bis fimffjunbert edjritt (angfam gtoifdjen ber 25 ^ecfe unb bent ght§ fortfd)reiten unb in ber nadjften Deffnung oerfdjioinben gu feljem Safyrenb mir U £age lang auf einer menig unterbrod)enen gtu§fd)tfffal)rt oon 380 geograpt)ifd)en Sfteilen auf bem Orinoco, bis f einen Oueflen nafye, auf bem Gafftqutare unb bem 9tio 9?egro in ein engeS (£anot eingefperrt 30 toaren, t)at fid) unS an oielen ^unften baff etbe ©d)aufpie( toie* berl)oit ; id) barf hjngufe^en : immer mit neuem SReige. (£s er* fdiemen, urn gu tauten, fid) gu baben ober gu fifdjen, gruppen* loeife @efd)bpfe ber oerfd)iebenften £l)ierc(affen: mit ben grojsen 2ttammatien, oielfarbige ^Keifyer, ^atamebeen unb bie ftolg ein- I6tf Beschreibende Prosa. fyerfdjreitenben £>offof)itf)ner (Crax Alector, Cr. Pauxi). „$\et tft e$ tr>te tstt ^arabiefe, es como en el Paraiso": fagte mit frotnmer Sftiene unfer ©teuermann, em alter ^nbianer, ber in bent §aufe eine3 ($eiftlid)en eqogen toar. 5lber ber fitgc griebe gotbener Ur^ett ljerrfd)t nidjt in bem ^arabiefe ber amerifanifdjen 5 Xfyiertoett Die ©efdppfe fonbern, beobadjten nnb meiben fid). Die Capybara, ba$ 3 bis 4 gug (ange 2£afferfd}toein, eine coloffale Sieberfyotung be$ getubt)ntid)en braftlianifdjen WlttX* fd)toeind)en$ (Cavia Aguti), toirb im Stuff e 00m (Srocobit, auf ber £rocfne 00m £iger gefreffen. @$ tauft bam fo fd)led)t, bag 10 hrir metyrmate eingeme au$ ber jafylreidjen ©cerbe fyaben ein* fjolen unb ert)afd)en fonnen. Unterfyalb ber 3}liffion Don ^anta Barbara be 2lrid)una brad)ten toir bie Wad)t itrie getob'fyntid) unter freiem §immet, auf enter eanbftadje ant Ufer be$ Slpurc m. 8ie war oon bent 15 nafyen, unburd)bringtid)en $3atbe begrengt. Sir fatten Oftitfye, burred §otj $u ftnben, nut bie geuer cmguflimben, ntit benen nad) ber 8anbe$fitte jebeS 23ioouac toegen ber Sfagrtffe be3 jaguars untgeben toirb. Die 9tod)t war Don milber $eud)te unb monbfyett. Sttefyrere (Srocobite nafyerten fid) bent Ufer. Qd) 20 gtaube benterft $u fjaben, bafj ber Public! be$ geuerS fie eben fo antodt nrie unfere $rebfe unb ntandje anbere Saffertfyiere. Die ^Ruber unferer 9^ad)en wurben forgfattig in ben £3oben gefenft, unt unfere §angematten baran m befeftigen. (£8 f)errfd)te tiefe SRufye ; man fybrte nur bistoeilen ba$ (gdmardjen ber @ttftoaffer* 25 Defyfyine, toeldje bem glugne^e be$ Orinoco tote (nad) (Sole* broole) bem ©ange$ bis nad) 33enare3 t)in eigentfyitmlid) finb unb in tangen 3"9 en au f einanber fotgten. ?Racf) 11 Ut)r entftanb ein fotcfjer barmen im nafyen Satbe, bag man bie itbrige 9?ad)t fyinburd) auf jeben (Sd)taf oer$id)ten 30 mugte. SilbeS Xf)tergefd)rei burd)tobte btn gorft. Unter bm oieten Stimmen, bie gteidj^eitig ertbnten, fonnten bie ^ubianer nur bie erfennen, toeldje nad) furjer ^aufe eingeln gefybrt tour* ben. (§3 war ba$ einfbrmig jammernbe ©efyeul ber 5t(uaten Das nachtliche Thierleben im Urwalde. 167 (23rittfaffen), ber nrinfelnbe, fern flotettbe Xon ber fteinen ^apajou^ ba$ fdjnarrenbe 9)?nrren be$ geftreiften 9Zad)taffen (Nyctipithecus trivirgatus, ben id) guerft befdjrieben fyabe), ba% abgefet^te @efd)rei be3 groften £iger$, be$ (SngnarS ober 5 nngemafynten amerir'anifdjen Somen, be3 ^ecari, be$ gaulttyierS nnb einer @d)aar oon ^3apageien, s 13arraqua3 (Ortaliben) nnb anberer fafanenartigen $>oge(. &>enn bie £iger bent SRanbe beS 2£albe$ nnl)e tamen, fnd)te unfer §unb, bev oorfyer nnnnter* brodjen beUte, fyeulenb Sdjnl^ unter ben ,§angematten. 33i£* 10 toeilen font ba3 $efd)rei be3 £tger$ oon ber £)bf)e eineS 23aume3 Ijerab. (§« war bann ftetS oon ben flagenben 'Pfeifentbnen ber Slffen begleitet, bte ber nngetool)nten 9?ad)ftel(ung jn entgeljen fndjtem gragt man bte ^nbianer, toarutn in gemiffen 9iad)ten ein fo 15 anljaltenber Varmen entftet)t, fo antroorten fie tadjelnb : „bie £fyiere freuen fid) ber fdjbnen SJconbfyelle, fie feiern ben 53ott* monb." Wlliv fd)ien bte @cene ein sufalltg entftanbener, tang fortgefe^ter, fidj fteigernb entnntfetnber £t)ierrampf. £)er -3a* gnar oerfolgt bie Wabelfdjmeine nnb Xaptr3, bie bid)t an einanber 20 gebrangt ba$ baumartige ©traud)tt)er! bnrdjbredjen, roeldjeS it)re $(ud)t bef)htbert. £aoon erfdjrecft, mifd)en oon bent ©ipfet ber 33aume l)erab bte Sljfen ifyr ©efdjrei in ba§ ber grbgeren £l)iere. ©te ermecfen bte gefefttg tjorftenben $$ogetgefd)led)ter, nnb fo lommt attmafytid) bte gan$e Ztytvwlt in 9htfregnng. (Sine 25 langere (vrfatjrung I)at un3 gelefyrt, ba§ e3 feineStoegeS immer „bie gefeierte Montydk" tft, metdje bie dtvdjt ber SBalber ftbrt. £>ie @timmen roaren am (anteften bei Ijeftigem s J?egengnffe, ober menn bei fradjenbem Conner ber 23U£ ba$ 3^ttere be$ $3albe3 erlend)tet. £er gutmittljige, oiele donate fd)on fieberfrante 30 ftrancifcaner^bnd), ber nn$ burd) bie dataracten oon 2ltnre$ nnb 9Q?ai)|mre3 nad) @an £ar(o3 be$ 9fto Sftegro bi$ an bie brafilianifd)e ©renje beglettete, fcflegte $n fagen, loenn bei ein* bred)enber 9tad)t er ein Remitter fiird)tete : „moge ber §immet, 168 Beschreibende Prosa. tone una fetbft, fo aud) ben nnlben 33eftien beg Satbeg erne rufyige Wadjt gemafyren I* SU^it ben Otarurfcenen, bie id) tyer fdjilbere nnb bie fid) oft fur ung mieberl) often, contraftirt nmnberfam bie &tilk, tueldje nnter ben £ropen an einem ungeiobljntid) tyeij^en Xage in ber SDtf ttagS* 5 ftunbe ljerrfdjt. 3d) entfefyne bemfeiben £agebud)e eine Grin* nerung an bie gtujenge beg 33araguan. §ier bafynt fid) ber Orinoco einen 2Beg burd) ben toeftlidjen Xfyeil be^ ©ebirgeS ^3arime. 2Bag man an biefent merfttntrbigen ^a§ eine $tufc enge (Angostura del Baraguan) nennt, ift ein SBafferbetfen 10 oon nod) 890 £oifen (5340 guft) 33reite. Singer einem alten biirren <Stamme ber Aubletia (Apeiba Tiburbu) unb einer neuen $ltooctmee, Allamanda salicifolia, nwren an bem nadten gtlfen faum einige ftlberglan^enbe £roton=Straud)er gu finben. (Sin £f)emtometer, im Sdjatten beobadjtet, aber big auf einige 15 3oft ber ©ramtmaffe tljurmartiger $etfen genafyert, ftieg auf mefyr a(g 40° Reaumur. %Ut feme ©egenftdnbe fatten toetten* fo'rntig toogenbe Umriffe, eine golge ber ©piegelung ober optU fd)en $tmmung (mirage), $ein SUftdjen bercegte ben ftaub* artigen @anb beg 23obeng. £)ie ©onne ftanb int ,3enitl) ; unb 20 bie tfid)tmaffe, bie fie auf ben (Strom ergog unb bie Don biefent, loegen einer fd)tt?ad)en SBettenbemegung funlelnb, gurit<fftrat)lt, mad)te bemertbarer nod) bie nebelartige Sftbtfye, metdje \>k $erne umfyitHte. %i\i $e(gblbde nnb nadten @teinger8He maren mit einer Unja^l oon grojen, bidfdjuptoigen 3guanen, @edo*(5tbedjfen 25 unb buntgefledten Salamanbern be'Otdt. Unbemeglid), ben ®o|jf erfyebenb, ben 9Jmnb toeit gebffnet, fd)einen fie mit SBomte bie fyei^e ^uft ein$uatf)men. £)ie gro^eren ^t)iere oerbergen ftdj bann in bag £>idid)t ber SSatber, bie $b'gel unter bag ?aub ber 33dume ober in bie ®lufte ber gelfen; aber laufcr)t man bet 30 biefer fd)einbaren (Stifle ber 9?atur auf bie fd)tt>cid)ften £bne, bie ung jufomtnen, fo oernimmt man ein bumpfeg ©eraufd), ein @d)U>irren unb Sumfen ber ^nfecten, bem 33oben nalje unb in ben unteren Sd)id)ten beg ^uftfreifeg. 2tffeg oerfunbigt eine Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 169 SBelt tfycitiger, organifdjer trafte. 3n jebcm ©traudje, in ber gefpaltenen 9fanbe be§ 33aume$, in ber toon gtymenoptern be* toofmten, aufgelotferten (Srbe regt fid) Ijorbar baS £eben. G3 ift toie eine ber otelen (gtimmen ber ^atur, oernefymbar bent from* 5 men, empfanglidjen ©emittlje be$ Siftenfdjen. B. (Soetfye's „£riefe aus ber Sct)tr>et$." ajittnftcr, ben 3. October m9. ©onntag SlfcnbS, 2luf bem 2Bege nad) 423tel ritten loir ba# fd)bne 23irfd)tl)a( fyerauf unb lamen enbtict; an ben engen ^aft, ber t)iei*l)er fitljrt. £)urd) ben Sfttttfen einer Ijofyen unb breiten ®ebirg£fette fyat bie 33irfd), ein madjtiger glujj, fid) einen 2£eg oon Urates gefuct)t. io£)a3 23eburfni§ mag nad)b,er burd) ib,re Sd)lud)ten iingftlidj nad)* geflettert fern, £)ie Corner enoeiterten fd)on ben 2Beg, unb nun ift er fel)r bequem burdjgefitfyrt. £)a3 itber gelsftittfe raufd)enbe Saffer unb ber 2Beg gefyen neben einanber b,m unb mad)en an ben meiften Orten bie gan$e 23reite be3 gaffes, ber auf beiben *5 ©eiten oon $etfen befdjloffen ift, bie ein gemad)lid) aufgefyobenes 5luge faffen faun, .funteriocirts fyeben ©ebtrge fanft il)re Sftitd'en, beren (Mtpfet un3 oom Sftebet bebedt toaren. 33alb fteigen anetnanberfyiingenbe &>anbe fenfredjt auf, balb ftreid)en getoattige Sagen fd)tef nad) bem ^fttft unb bem 2Beg ein; 20 breite 2ftaffen finb auf einanber getegt, unb gleid) baneben ftet)en fd)arfe ^lippen abgefet^t (^roj^e tlitfte foalten fid) auf marts, unb flatten oon SDiauerftcirfe fyabcn fid) oon bem itbrigen @e* fteine foSgetrennt. (Sm$elne gelSftitcfe finb l)erunter geftitr^t, anbere fyangen nod) itber unb laffen nad) il)rer Sage fitrd)ten, bag 25 fie bereinft gleict)fatt§ b,ereinfommen toerben. 33a(b runb, balb fp% balb beioad)fen, balb nad't finb bie gtrften ber ^elfen, mo oft nod) oben britber ein eu^elner topf rnfyl unb fut)n l)eritberfiel)t, unb an 2£anben unb in ber £iefe fdjmiegen fid) auSgetoitterte Sttitfte l)inein. 170 Beschreibende Prosa. 9)ftr madjte ber 3ug burdj biefe Qmge erne grofce, ruljtge (Jut* pfinbung 2lm (Snbe ber ^d)lud)t ftieg id) ab unb fefyrte eiuen Xfyeit attetn juritcf SDta al)net im X)untetn bie (intftefyung unb ba§ l^eben bicfcr fettfamen (^eftalten. (56 mag gefdjdjen fern, 5 rate unb raann e$ tootle, fo fyaben fid) btefe Stfifcaffen nad) ber ©djroere unb Sljnlidjfett it)rer £t)eile grog unb einfad) gufammen* gefe^t 2Ba3 fur 9ieoo(utionen fie nadjfyer beraegt, getrennt, gefpatten fyaben, fo finb aud) btefe nod) nur eingetne Crrfdjittte* rungen geraefen, unb felbft ber ©ebanle enter fo ungetjeuren io 33eraegung giebt em IjoI)e3 ®efitt)l oon eratger $eftigfeit £)ie 3ett t)at and), gebunben an bie eraigen ®efe£e, balb mefyr, balb raentger auf fie gerairft @ie fdjeinen innerlid) oon getblid)er garbe gu fein ; aflem ba$ Setter unb bie ^uft oeranbern bie Dberftadje in graublau, ba§ 15 nur fyier unb ba in ©treifen unb in frtfct)en ^patten bie erfte $arbe fid)tbar ift Sangfam oerraittert ber @tein felbft unb runbet fid) an ben (Scfen ab, raeid)ere $tecfen raerben raeggegefyrt, unb fo giebfa gar giertid) auSgefdjraeifte gotten unb l>bd)er, bie, raenn fie mit fd)arfen tauten unb ©pitmen mfammentreffen, fief) 20 feltfam geidmen. £)te Vegetation befyauptet it}r Vlzdjt; auf jebem Vorfprung, $tad)e unb <2patt faffen ftidjten Surge!, Wloo% unb Muter faumen bie gelfen. Oftcm fittjlt tief, t)ier ift ntd^ts Silt* fitrlidjeS, fyier rairlt em 2ttfe$ langfam beraegenbeS eraigen ©efe£, unb nur oon 9Jtofd)enf)anb ift ber bequeme Seg, itber ben man 25 burd) biefe feltfamen ©egenben burd)fd)teid)t ®enf, ben 27. Oct 1779. £)ie groge 33ergfette, bie oon 33afet bis ®enf ©djraeig unb ftranfreid) fdjeibet, rairb ber 3ura genannt. 3Me grbgten §bl)en baoon gieljen fief) itber Saufanne bis ungefafyr itber 9?olfe unb 30 9tyon. 2luf biefem fybdjften Dfttcfen ift em merfraiirbigeS £ljal eingegraben, — ic§ mbdjte fagen eingefdjraemmt, t>a auf alien Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 171 biefen ftaltybfyen bie Strlungen ber uralten ©emaffer fidjtbar finb — baS la bailee be 3oii$ genannt mirb £)en 24. October ritten mir, in 33eg(ettung eine3 §aupt* mating unb ©berforftmeifters biefer ®egenben, erftlid) $tont 5 l)inan, emeu fteincn gcrftrcutctt Ofy ber etgentticrjer erne ®ette t)on $Reb* unb £cmbl)tiu[ent genannt merben Ibnnte. £)a$ bet- ter war fefyr Ijell; hur fatten, menu tnir un3 umletyrten, bte SluSftdjt auf ben @enfer <See, bte Saooijer unb SBatttS ©ebirge, lonnten tofanne erfennen unb burd) etnen leidjten 9tebet aud) iobie ®egenb tion ®enf. £)er 9J?ont 33 fane, ber itber atte ©ebirge be$ gaucigni ragt, lam ttntner mel)r fyeroor. £)ie eonne gtng Ifar unter ; e3-tt>ar etn grower 2Inblitf, ba$ etn menfd)lid) 2luge ntd)t baju in'nretd)t. £)er faft ootte SJJfcmb lam fyerauf unb nrir intmer fyofyer. £)urd) $id)tenn> after ftiegen wtr wetter ben $ura 15 Ijinan, unb fafyen btn @ee in £mft unb ben Sieberfdjein beS 9ftonb$ bartn. (£3 hmrbe immer fetter, £)er Seg ift erne moljtgemadjte (Sljauffee, nur angelegt, urn ba$ §013 au$ bent (Stebirg bequenter in ba% Sanb Ijerunter ^u bringen. Sir maren tooljl brei ©tunben gefttegen, a(3 e$ IjmterroartS \ad)tt mieber 20 Ijinabpgefyen anfing. Sir gfaubten unter un$ einen grogen @ee ju erbliden, inbetn etn tiefer 9tebe( ba$ gauge Zfyal, ma$ ttrir itberfefyen lonnten, au^ftttCte. 325tr !anxen ii)m ertbltdr) nafyer, faljen etnen toetjjen 33ogen, ben ber 2ttonb bartn bifaete, unb ttmrben balb gang 00m Sftebet eingenndelt £)ie ^Beglettung be# 25 gauptmannS t>erfct)affte un$ Quartier in einent §aufe, mo man fonft nidjt grembc aufswtetjmen pffegt ©en 25. SDcorgenS mar ljefleS, lalteS Setter, bte Siefen be* retft, l)ier unb ba ^ogen letdjte ^ebef : ttrir lonnten ben untern %\)til be§ Steals gtcmltd) itberfdjen, unfer gauS lag am $ujj be$ 30 ofttid)en iVbiV Mont. @egen adjte ritten ttrir ab, unb urn ber @onne gfeid) ju genie^en, (in ber 3(benbfette ^m. ®er ^et( be^ %fya% an bem nur ()tnrttten, befteljt in abgetf)eitten Siefen, bte gegen ben @ee ju etma^ fumpftdjter merben. 1)te Orbe piegt in ber Wittt bur^. . . ♦ . Sir faljen oon meitem bte Dent de 172 Beschreibende Prosa. Vaulion itber einem 9}ebe(, ber auf bem (See ftanb, f)ert>orbticfen. ^Da^ £t)al marb breiter, lr»tr famen Winter etrtetn $e(dgrat, ber und ben See oerbedte, buret) ein £orf, le Lieu genamtt. £>ie 91ebe( ftiegen unb ftelett med)fetmeife oor ber Sonne. §ier nafyebei ift em fleiner See, ber feinen 3u* unb Slbftuj} gu I)abeu 5 fcfyemt. £)ad Setter ftarte fid) obtfig auf, uub toir famen gegen ben $uf$ ber Dent de Vaulion unb trafen l)ter an'd nbrMidje (Snbe be«J grotfen Seed, ber, inbem er fid) mefrmartd menbet, in ben Semen burd) einen £)amm unter einer SbxMt meg feinen 2ludffo& l)at. £>ad ^Dorf britben tjet^t le Pont Sir ritten 10 itber bie $ritde nacl) ^3ont unb nafymen einen Segmeifer auf la Dent. Qm Slufftetgen fafyen mir nunmefyr ben grogen See toofltg fyinter ttnd. ©ftmartd ift ber Noir Mont feine ©renge, Ijinter bem ber fafyle ©tpfel ber Dole fyeroorfommt, mefrmartd fyielt ifyn 15 ber getdritden, ber gegen ben <See gang nadt ift, gufammeu. £)ie Sonne fdjten f)eij?; ed mar ^mifdjen elfe unb 9Jtfttag. Wad) unb nad) itberfafyen mir bad gauge £l)a(, lonnten in ber $erne ben Lac des Rousses erfennen, unb meiter fyer bid gu unfem f^itgen bie ©egenb, burd) bie mir gefommen maren, unb ben 20 Seg, ber und ritdmartd nod) itberbtieb. $m 5Iuffteigen murbe t»on ber gro^en (Strede tfanbed uub ben §errfd)aften, bie man oben unterfdjeiben fonnte, gefprodjen, unb in foldjen (^ebanfen betraten mir ben ©ipfet ; allein und mar em anber (Scfyaufpiet ^uberettet. 9lur bie fyobeu ®ebirgdfetten maren unter einem25 flaren unb fyeitern §immet ficfytbar, atfe niebern ©egenben mit einem meigen motfigen 9lebemteer itberbedt, bad fid) oon ®enf bid norbmartd an ben gorijrmt erftredte unb in ber (Sonne glance. Maraud ftieg ofrmartd bie gange reine 9^eir)e after Sd)nee= unb (Sidgebirge, ofjne Unterfd)ieb oon Stamen ber 23btfer 30 unb giirften, bie fie gu befi^en gtauben, nur (5inem grogen §errn unb bem 23(id ber (Sonne untermorfett, ber fie fcr)ott rbtfyete. £er 9ttontbtanc gegen und itber fd)ien ber Ijb'djfte; bie (Sidgebirge bt^ Salttd unb ^ Obertanbed folgten, gu(e£t fdjtoffen niebere Goethe's M Briefe aus cler Schweiz." 173 33erge be$ (Santona 23em. @egen Slbenb n?ar an einem $(a£e ba$ 9?ebelmeer unbegrengt; gur £infen in ber meiteften $erne geigten fid) fobann bie ©ebtrge t»on Solotfyurn, nafjer bie toon Neufchdtel, gteid) oor un3 einige niebrige ©tpfet be3 $ura, sunter un3 lagen einige §aufer oon Caution, bafyin bie 3)ent gefjort, unb baljer ben tauten Ijat. ©egen 21benb fdjliegt bie Franclie - Comte mit ffadjftreidjenben malbigen ^Bergen ben gangen gorigont, motion ein eingiger gang in ber $eme gegen 9?orbmeft fid) unterfd)ieb. ©erab' ab mar tin fdjbner 2lnbliii io§ier ift bie ©fctt^e, bie biefem @ittfel ben tauten eine$ 3 aI )u$ gtbt. . . . tlngern fdjieben mtr. . . . 5lbtr>cirt^ fatten mir unfer ganged £t)al in alter flarfyett oor un3. . . . @egeu oiere langten mir in nnfenn SJMrt^aufc an. £)en 26. marb beim grtiljftttd uberlegt, meldjen Seg man 15 gurM nefmten molte. £)a totr l)5rten, bag bie Dole, ber I)6d)fte ©tpfel be3 $ura, ttic^t meit oon bent oberen @nbe beS Scales liege, ba baS Setter fid) auf ba$ l)err(id)fte antiej} unb tuir Ijoffen fonnten, ma$ un$ geftem nod) gefel)tt, fyeute 00m (&IM alle$ gu erlangen, fo murbe bal)tn gugetjen befdjtoften. Unfer Seg ging 20 nun burdj ben obern £f)ett be$ Spates in bent ©fatten beS JVoir ifo?^ l)in . . . Sir rnmen balb auf bie neue Straje, bie au$ bent tyatjS be ^aub nad) ^ari8 fittjrt; mir folgten ifyr eine Seile abmartS; ber fafyle (SKpfel ber Dole lag oor unS. Sir ftiegen ab, unfere spferbe gogen auf ber @tra§e oorauS nad) 25 St. QergueS unb hrir ftiegen bie Dole fjman. . . . Sir betraten enbtid) htn obern ©tpfel unb fafyen mit grbgtem SSergnitgen un3 fyeute gegbnnt, ma$ un$ geftern oerfagt mar. !Da$ gauge Pays de Vaud unb de Gex lag mie eine glurfarte unter un3, alle ^eftl^ungen mit gritnen ,3 aune u abgefdjnttten, 3omie bie 33eete eineS ^arterre^. Sir maren fo f)od), bag bie §ol)en unb 23ertiefungen be$ oorbern ?anbe$ gar ntd)t erfd)ienen. SDBrfer, Stabtdjen, £anbf)tiufer, Seinberge unb pljer Ijerauf, mo Salb unb 2Upen angefyen, Seunptten, metftenS meig nub tjell angeftrid)en, teud)teten gegen bie Sonne. $om ^emanerfee 174 Beschreibende Prosa. fyatte fid) ber %ltbd fd)on gurittfgegogen; rcir fafjett ben nad)ften Xtyeil an ber bteffeittcjett $itfte beuttid); ben fogenannten fleinen See, too fid) ber groge oerenget nnb gegen @enf gugefyt, bem hrir gegenitber nwren, itberbtidten loir gang, nnb gegenitber flarte fid) ba$ 2anb auf, ba$ il)n einfd)(ie6t $or Wtm aber befjaufctete 5 ber 2Inblicf itber bie &i& nnb Sdmeeberge feme 9?ed)te. 2Bir fe^ten un$ oor ber tufylen Shift in Scfyut^ Winter gelfen, (iejen un3 t?on ber Sonne befdjeinen; ba$ (Sffen nnb £rinfen fdmtecfte treff(id). 2Bir fafyen bem 9?ebel gu, ber fid) nad) unb nad) oergog; jeber enbetfte ctroas, ober gtanbte etmaS gu entbeden. m $Bir faljen nad) nnb nad) Saufawtc mit alien ©artcnljaufcrn utnljcr, 23eoat) nnb ba$ Sd)to§ oon (Sljitfon gang beutlid), ba$ (Stebirg, ba$ un$ ben (Singang Don 2Ba((i3 oerbecfte, bis in ben (See, Don ba, an ber Saootyer £ufte, (Soian, SRittaifle, £onon, £)orfd)en nnb §au$d)en gtoifdjen inne; @enf lam enbtid) redjts 15 and) au$ bem 9GebcI, aber metier gegen Stttttag, gegen ben Mont-credo nnb Mont-vauche, too ba% Fori I'Ecluse inne tiegt, gog er ftrf) gar ntcrjt toeg. SSenbeten loir uttS ttrieber linf$, fo lag bad gauge Sanb oon Saufcmnc bis Sototfyum in leidjtem £)uft £)ie naljern 33erge nnb §bl)en, aud) WLt$, toa% toeige 20 §dnfer Ijatte, fonnten loir erfennen; man geigte un$ ba& Sd)loj$ (£t)anoan blinfen, ba$ 00m s J?euburgerfee ttnf$ tiegt, ftorauS Sie fettle Sage mutl)maf$en, ifm aber in bem btanen £)uft nidjt crfcn* nen fonnten. (§3 finb leine SBorte fitr bte ©rbge nnb Sdjbne biefeS 2mbu'cf3; man ift fidj im 5lngenb(icf felbft lanm beumftt, 2 5 baft man fiefyt, man ruft fid) nnr gem bie teamen nnb atten (^eftalten ber belannten ©table nnb £)rte guri'tcf, nnb frent fid) in einer taumetnben (Srfenntntjs, baft ba$ eben bie meigen ^nnlte finb, bie man bor fid) fyat Unb immer ttieber gog bie 9^ett)e ber gtangenben (giSgebirge 30 ba$ Slug' nnb bie Seek an fid). £)ie (Sonne tuenbete fid) mefyr gegen 5lbenb nnb erleud)tete U)ve gro^em gladjen gegen un§ gn. Sd)on toa^ 00m (See auf fitr fdjnntrge ^el^ritrfen, 3^ ne / X^urme nnb 9Jtauern in oielfac^en 9tei^en oor ifynen anffteigen! Goethe's . " Briefe aus der Schweiz." 1?5 rotlbe, ungel)eure, unburdjbringlidie $orl)ofe bilben! Serin fie bann erft felbft in ber $Reint)eit nnb £lart)eit in ber freien Suft manntdifattig ba liegen; man gtebt ba gent jebe ^ratenfion an'3 Unenbiidje auf, ba man ntdtt einmal mit bem (Snblidjen im 5 2lnfd)auen nnb ©ebanlen fertig toerben lann. $or un$ fafyen roir ein frud)tbare3 beroot)nte$ 8anb; ber 33oben, roorauf roir ftanben, ein t)ot)e$ wt)le3 ©ebirge, tragt nod) @ra$, gutter fitr £t)iere, Don benen ber 9ttenfdi ^tntjen giefyt. £)a$ faun fid) ber embilbif die £>err ber Selt nod) gueignen; aber io jene finb toie eine t)eitige SKettje oon -gungfrauen, bie ber @eift be$ gimmets in un$ugangltd)en @egenben, oor nnfern 2Iugen, fitr fid) allein in etotger $Reint)eit aufbeioat)rt. Sir btieben nnb rei^ten einanber ioed)fet$toeife, @tabte, 33erge nnb ©egenben, balb mit bio Jem Singe, balb mit bem £eteffop, 3U entbecten, nnb 15 gingen nidit et)er abtoarts, al$ bi$ bie (Sonne im Seid)en ben Sftebel feinen 2lbenbt)aud) iiber ben <See breiten lief). Sir !amen mit ©onnennntergang auf hie SRuinen beS gort be @t. (SergueS. Slud) nat)er am £t)al roaren nnfere Slugen nnr anf bie (SiSgebirge gegenitber gerid)tet $)ie let^ten, lints im Dber* 20 lanb, f d)ienen in einen letd)ten geuerbampf aufjufctjmelgen; bie nadjften ftanben nod) mit toot)l beftimmten rott)en ©eiten gegen un$; nad) nnb nad) rourben jene roeig, grim, grauttd). (5$ fat) faft angftlid) au§. Sie ein geroaf tiger Htfrtter oon anr}en gegen ba% §eq 3U abfttrbt, fo erblagten atle langfam gegen ben Wont* 25 blanc $u, beffen roetter 25ufen nod) immer rott) tjeritberglan^te nnb and) jnle^t un$ nod) einen r'otljlidjen @d)ein gu bet)alten fd)ien, toie man ben £ob be$ ©etiebten nid)t gletd) befennen, nnb ben Slugenbttct, too ber $ul$ gn fdjlagen auft)ort, nidjt abfd)neiben mill Slud) nun gingen roir ungern meg. £>ie ^ferbe fanben roir 3oiti@t. £ergue§, unb bar} nid)t$ fet)le, ftieg ber ^onb auf nnb Ieud)tete un$ nad) ^t)on r inber) unterroegS nnfere angefpannten @inne fid) toieber lieblid) entfalteten, roieber freunblid) rourben, um mit frifdjer Suft au$ ben genftern be3 Sirtt)3l)aufe3 otn 176 Beschreibende Prosa. breitfdjroimmenben Sieberg(an$ be$ SJJonbeS im gan$ reinen See geniejsen $u fbnnen. (Sfyamonnty ben 4. 9?ooember 1119. Sir tieften SattandjeS in einem fdjbnen, offnen £l)a(e Winter nn$; ber §imme( fyatte fid) toafyrenb unfrer SfttttagSraft mit loeij^en Sdjafdjen itberjogen, Don benen id) f»ter eine befonbere 5 Slnmerfung madjen mnft. SBir Ijaben fie fo fdjbn nnb nod) fdjb'ner, an einem fyeitern Xag oon bm Werner (Sisbergen auf- fteigen fefjen. 2Ind) fyier fdjien e§ tm8 ioieber fo, ate loenn bie Sonne bie (eifeften 5lu$biinftungen oon htn fyodjften Sdmee* gebirgen gegen fid) anfebge, nnb biefe ganj feinen £)imfte oon jo etner leidjten Shift, loie eine Sdjanmtoofte, burd) bie 2Itmofob,are gefammt ttri'trben. 3d) erinnere mid) nie in ben fyodjften 8om= mertagen bei nn$, loo bergteidjen Snfterfdjeinnngen and) oorfom* men, etmaS fo £)urd)fid)tige$, £id)tgetoobene$ gefefjen gu fyaben. Sdjon fal)en loir bie Sdmeegebirge, oon benen fie anffteigen oor 15 unS, ba$ £fya( fing an gn ftotfen, bie 2lroe fd)og an$ einer %d& ftuft fyeroor; toir mnjten einen 33erg fyman nnb toanben nn$, bie Sdmeegebirge redjts oor nn$, immer Ijofyer. 2Ibtoed)fembe 33erge, afte $id)temoatber jeigten ftd) nn8 redjts, tljetls in ber £iefe, tfyeilS in gteicfyer gbfye mit nn$. £inf§ itber nn3 toaren 20 bie ©ipfei bee 33erg$ fafyt nnb ftufcig. Sir fitfylten, bag loir einem ftarfern nnb madjtigem ©afc oon Bergen immer nafyer ritcften. Sir lamen itber ein bretteS, trocfneS 33ett oon fiefeln nnb Steinen, ba$ bie Safferflntfyen bie Sange be$ 33erge$ fyinab jerreigen nnb toieber fitflen; oon H in ein fet)r angenefymeS, 25 runbgefdjtoff eneS, fladjeS £I)at, toorin ba& £)orfd)en SeroeS (iegt. 33on \>a getjt ber Seg nm einige fefyr bnnte $elfen toieber gegen bie 5(roe. Senn man iiber fie toeg ift, fteigt man einen 23erg fyinan; bie Sttaffen werben immer grower, bie ^ftatnr fjat r)ier mit faster §anb baS llngeb,enre jn bereiten angefangen. (£8 30 tonrbe bnnfler, toir famen bem £I)a(e (Sfyamouni) natjer nnb enb(id) barein. 9hir bie gro^en SD^affen toaren nn$ fidjtbar. Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 177 SDic (Sterne gingen nad) einanber anf, nnb tt>tr bemerften ttber ben ©ittfeln bcr #erge, redjts t)or nn$, ein £id)t, ba$ toir nicfyt erftaren fonnten. ©eff, ol)ne @(ang, toie bie 9J^i(<i)ftra^e, bod) btdjter, faft nne bie pejaben, nnr grower, nnterln'elt eS tange sunfere Slufmerffamleit, bi3 e3 enbtid), ba toir nnfern @tanb* puntt anberten, tote cine ^toramibe, toon etnent innern gefyeim* nigooUen Stdjte bnrdjgogen, baS bem@d)etneme$ Qol)anni3tonrm$ am beften oergtidjen toerben fann, iiber ben ®ipfeln after 23erge ijertiorragte nnb un8 getoig macfyte, bag e$ ber ©ipfel be$ Sttont* io blanc toar. @$ toar bie (Sd^ortt)ett biefeS 2lnbticf$ gang anger* orbentlid); benn, ba er mit ben ©ternen, bie nm if)n ^emmftan- ben, gtoar nidjt in gteid) rafdjem Sidjt, bod) in einer breitern, gnfammenfyangenbern -sUtoffe teudjtete, [o fd)ien er ben 2lngen gu einer fybfyem ©pljare gn gepren, nnb man fyatte Wlty', in 15 ®ebanfen feine SBnrgeln toieber an bie Srbe gn befeftigen. 3Sor ifym fafyen toir eine $Heit)e oon Sdmeegebirgen bammember anf ben ftfttden Don fcfytoargen $id)tenbergen liegen nnb nngefyenre ©letfdjcr gtoifdjen ben fdnoargen SBttlbern fyernnter in'3 £Ijal fteigen. Senterbab, ben 9. 9?ot>ember 1779, am $ug be$ ©emmibergeS. 20 (g$ toar gegen brei (Utyr), al& toir anlamen ; nnfer ftitljrer fdjaffte nn$ balb Qnartier. Sir beftellten ettoa$ gu effen nnb liegen nn$ bie toarmen Onellen geigen, bie an oerfcfytebenen Or- ten fet)r ftarf an$ ber (Srbe Ijeroorfommen nnb remltct) eingefagt finb. Singer bent £)orfe, gegen ba$ (Stebirg gn, folfen nod) einige 25 ftarfere fern. (§3 t)at biefe$ Staffer nid)t ben minbeften, fcfytoe* felid)ten @ernd); fe£t, too e$ qnitlt nnb too e$ bnrd)fliegt, nidjt ben minbeften Ctfer, nod) fonft irgenb toaS 9Ifttteralifd)e3 nodj 3frbtfd)e$ an, fonbern lagt toie ein anbereS reined Gaffer feine (Spnr gnrittt (5$ ift, toenn e$ an$ ber (Srbe fommt, fefjr beig 30 nnb toegen feiner gnten ®rafte beritfymt. Sir fatten nod) gtit gn einem ^pagiergang gegen ben $ng be$ ©emmi, ber nn$ ganj 178 Besehreibende Prosa. nal) gu liegen fdjten . , , ?U$ loir gurittffamen fatyen loir an$ ber ©djludjt oon 3 ; nben Ijerauf teidjte 9?ebeIuiolfen fid) mit grower ©dmetfigfeit beioegen. @te ioed)felten balb oorioarts, batb ri'td* ir»art<3, uttb famen enbltd) auffteigenb bem tfenferbab fo ttalje, ba§ loir tt)ol fafyen, loir mnf$ten nnfere (gdjritte oerboppetn, urn bei 5 l)erembred)etiber Sftadjt nid)t in SBotfen eingeioidelt $n toerben. S33ir lamen and) g(itdtid) gn §anfe an 3d) bin in bie Satire getreten, kg fyabe bem SSefen ber Sollen eine SBeile gngefefyen, ba$ iiber afle 33efd)reibnng fd)bn ift. ©gent(id) ift e$ nod) nid)t 9tad)t, aber fie oerfyitllen abmedjfelnb ben §immel nnb mad)en 10 bnnlel. 2tn$ ben tiefen $el$fd)lnd)ten fteigen fie fyeranf, bis fie an bie f)od)ften ®ipfe( ber 23erge reidjen; oon biefen angejogen fdjeinen fie fid) in oerbiden nnb, oon ber $alte gepad't, in ©eftalt be$ @dmee$ ntebeqnfatfem (S3 ift eine nnan$fpred)tid)e (Sinfamfeit l)ier oben, in fo grower §bl)e bod) nod) toie in einem 15 33rnnnen jn fein, too man nur oorioart3 bnrd) bie 2Ibgrimbe einen gnftpfab IjinanS oermutfyet £>ie Pollen, bie fid) I)ier in biefem @ade ftoflen, bie ungefyenern $elfen batb jnbeden nnb in eine unburdjbrtnglidje, 0^ £)ammernng oerfdjttngen, balb £l)eile ba* oon loieber ati ©efpenfter fefyen laffen, geben bem 3 u f tcmo e w *° tranrtge# £eben. Wlan ift ooller 2ll)nung bei biefen SBirhmgen ber Sftatur. £)ie Soften, eine bem 9ftenfd)en oon 3^genb anf fo merftoitrbige £nfterfd)einung, ift man in bem flatten 2anbe bod) nnr a(3 ettoaS $rembe$, Ubertrbtfd)e$ anjnfefyen geioofynt. !3ftan betradjtet fie nnr ats $afte, al$ ©treidjooget, bie nnter 25 einem anbern §immel geboren, oon biefer ober jener ©egenb bei un$ angenbttdtid) oorbeige^ogen fommen; at$ toradjtige £epoid)e, toomit bie ©otter ifyre §errlid)leit oor nnfern 2lngen oerfdjtieften. §ier aber ift man oon tfynen fetbft, toie fie fid) eqeugen, einge* ijiitft, nnb bie eloige innerltdje $raft ber Watux fiifylt man fict) 30 afynungSootl bnrd) jebe 9?eroe beioegen. 2tuf bie 9?ebe(, t>k bei nn$ eben btefe 2Birfnngen Ijeroorbrm* gen, giebt man loeniger 2tdjt ; aud) loeil fie nn$ loeniger oor'S 5lnge gebrangt finb, ift ifyre 2Birtt)fd)aft fd)ioerer $n beobad)tetu Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 179 S3ei alien biefen ©egenftcinben nrimfdjt man, nnr (anger fid) oer* toeiten nnb an fotdjen Orten mefyrere £age gubringen $u fbnnen; }a, tft man em Stebfyaber Don bergteidjeu 33etrad)tungen, fo it)irb ber Sunfd) immer tebfyafter, loenn man bebenft, bag jebe Qcfyx& 5 geit, £ag$3eit nnb SBitterung nene (5rfd)eimmgen, bie man gar nid)t erioartet, fyeroorbringen mug. Unb loie in jebem Stten* fdjen, aud) fetbft bem gemeinen, fonberbare (gpuren itbrig W\* ben, loenn er bei grogen, ungeioofynlidjen §anb(ungen etioa em* mat gegemoartig geioefen ift ; loie er fid) Don biefem einen gfede io gtetdjfam grdger fitfytt, unermi'tbtid) eben baffetbe eqafytenb tr>ie= ber()olt nnb fo, anf jene Seife, einen &d)a% fur fein gauges £e* ben geioonnen fyat : fo ift e§ audj bem9)tenfd)en, ber foldje groge ©egenftanbe ber Sftatur gefcljen nnb mit ifynen oertraut getoorben ift : er tjat, loenn er biefe (Stnbritde $u beioafyren, fie mit anbe= 15 ren (Smpfinbungen nnb ®eban!en, bie in ifym entfteljen, gn ber* binben loetg, gemig einen S3orratt) oon (Steiourg, toomtt er ben unfdjmad'fyaften %$til be$ &ben$ oerbeffern nnb feinem gan^en Sefen einen burd^iefyenben gnten ©efdjmatf geben lann. ©en 13. ^ooember 1779. Oben anf bem ©ipfel be3 ®ott* fyarb'S bei ben ^apujinern. SttorgenS geljn Uljr. (gnblidj finb loir auf bem (SHpfel nnferer SReife glitdtidj ange* 20 langt . ♦ ♦ <&% lotrb immer fatter, man mag gar nid)t oon bem Of en loeg ; }a, e$ ift bie grijgte £uft, fid) obenbranf gn fe^en, loeldjeS in biefen ®egenben, too bie Ofen oon fteinemen Patten gufatrnnen gefe^t finb, gar loot angefyt. ^uodrberft tootfen loir an ben Slbfdjieb oon SReatp nnb nnfern 2Beg l)ierf)er. 25 Unfer 2Beg ging burdj's Urfener £f)at, ba§ merfioiirbig ift, toeit e$ in fo grower §blje fdjone fatten nnb $iet)md)t t)at. <g$ loerben fyier $afe gemad)t, benen id) einen befonberen SSorjng gebe. §ier ioad)fen feine 33ciume; 33iifd)e oon @aatloeiben faf= fen ben 33ad) ein, nnb an ben ©ebirgen fledjten fid) fteine @tran= 3oc^er bnrd) einanber. 3ftir iffs nnter alien ©egenben, bie id) lenne, bie liebfte unb intereffantefte; e$ fei nun, bag atte (grin- 180 Beschreibende Prosa nerungen fie rcertl) macfyen, ober baft tnir bag ©efitfyf oon fo t»tcl gufammengefetteten SBunbern ber 9?atur em l)eimtid)eg unb un* nennbareg ^ergniigen erregt 3d) fe^e pm 23oraug, bie ganje ©egenb ift mit <2d)ttee bebecft, gels unb Platte finb aflc itberein t)erfrfjneit. £)er §immel roar ganj ffar, ofjne irgenb erne Solfe, 5 ba^ 33(au toiel tiefer, alg man eg in bem flatten Sanbe geroofynt ift, bie SRucfen ber 23erge, bte fid) roeig baoon abfdmitten, tfyetfg {jeH im <2onnenlid)t, tfyeilg blau(id) im ^djatten. 3n anbertbatb (gtunben roaren roir tut §ofyitat, ein £)ertd)en, bag nod) im Ilr= fener Xfyat am 28eg anf ben ©ottfyarb liegt. Gin grower $ug 10 Don 9ftanlefe(nmad)te mit feinen ©lotfen bie gan$e ©egenb teben* big. (Eg ift ein £on, ber allc 33ergerinnerungen rege madjt. I)er 2£eg geljt an ber iiber $elfen fief) immer tyiuabftii^enben Sfteujj l)inauf, nnb bie SBafferfaUe bilben t)ier bie fdjbnften gor- men. &Mr oerroeilten lange bei ber (sdjontyett ^ einen, ber 15 iiber fdjroaqe gelfen in giemlidjer 23reite fyerunterfam. §ier nnb ba fatten fid) in ben 9ttfcen nnb auf ben Slacken (Stemaffen angefe^t, nnb i>a^> Staffer fdjien iiber fdjroarg unb roeiB gefpreng* ten 2Jtormor fyequlaufen. 3)ag @ig btinfte rote ^rtjftaflabent nnb (Straiten in ber ©onne, unb ba^ Gaffer lief rein unb frifd) 20 bagroifdjen Ijinunter. (go langten rotr enbtid) auf bem ©ipfel beg 33ergeg an, ben @ie fid) roie einen fasten <Sd)eitel, mit einer ®rone umgeben, benlen miiffen. Wlan ift fyier auf einer glacfye, ringgum roieber oon ©tyfetn umgeben, unb bie 2Iugfid)t roirb in ber 9?a1)e unb 25 $eme oon fasten unb aud) meifteng mit ©dmee bebetften happen unb £tippen eingefefyrcinft. 2lug einer fteinen geograpfyifdjen 33efd)reibung roerben @ie fefyen, roie merfroitrbig ber ^unft ift, auf bem roir ung jefct be* finben. £)er ©ottfyarb ift groar nid)t bag r)oct)fte ©ebirg ber 30 @d)roei£, unb in Saootyen iibertrifft ifm ber Sttontblanc an ©6l)e urn fet)r 2$ieteg ; bod) befyauptet er ben SRang eineg fbnigtid)en ©ebirgeg iiber atte anbern, roeit bie grogten ©ebirggfetten bei ifym jufammenlaufen unb fid) an ifyn tef)nen. Qa, menu id) mid) Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 181 nidjt trre, fo Ijat mtr §err 2Bt)ttenbact) gn 33ern, ber oon bent I)od)ften (SHpfe! bie Spifcen ber itbrigen ©ebirge gefetyen, ergaljft, bag fid) btefe aile gleidjfam gegen it)n sn neigen fdjienen. £te ©ebirge oon @dnni)$ nnb Utttenu albert, gefettet an bie oon Uri, 5 ftetgen oon 3#itternad)t, t»on 9J?orgen bit ©ebirge be3 ©ran* bimbter 8<mbe«, tton 9)ftttag bie ber ^tatienifdjen SSogteien Ijerauf, nnb Don 2lbenb brangt fid) bnrd) bie $nt1a ba$ botopelte ®ebirg, ioeld)e$ 28alli$ einfdjlieftt, an trjrt fyeran. yiifyt toeit oom §anfe fyier finb ^oei Kerne (seen, baoon ber eine ben S^effin iobnrct) @d)lud)ten nnb £l)ater nad) ^talien, ber anbere gleidjer* tteife bie Sftent} nad) bent SBierioalbftatterfee anSgiefft. 9?id)t fern t)on fyier entfpringt ber 9ft)ein unb lauft gegen 9ftorgen, nnb toenn man afebann bie SRljone bagn nimmt, bie an einent gng ber gurfa entfpringt, nnb nad) 2Ibenb bnrd) ba% SBalliS lanft, fo 15 befinbet man fid) l)ier auf einem &ren$pnnfte, Don bem auS ©e* birge nnb glitffe in alle oier §imme(3gegenben ansfaufen. NOTES. The heavy figures refer to pages; the ordinary figures, to the lines. 1. — 7, 8. streng genommen: strictly speaking, lit. 'taken strictly.' 8, 9. den Inbegriff . . . Eigenschaften contains a characteristic con- struction which should be mastered once for all, viz., all complements of a German participle precede the same, and this participial con- struction is generally best reudered by a relative clause. Here: the sum of all the qualities which belong to bodies in common. In this first section are six constructions of this kind which are enumerated here to be studied and compared together : 1) 11. 19-21. das Verstandnis . . . Porositat: the understanding of the property of porosity which belongs to all bodies in common. 2) p. 2, 11. 22, 23. durch von Aussen auf sie einwirkende Krafte : through forces acting upon them from without. 3) p. 2, 11. 25, 26. zum Studium . . . Eigenschaften: for the study of those qualities that belong to them already as matter in and by itself or as such. 4) p. 3, 11. 6, 7. die bei ihnen eintretenden Erscheinungen: the phenomena which appear in them. 5) p. 3, 11. 25, 26. Die dem Eisen fur einige Zeit mitgetheilte Eigenschaft des magnetisch Seins: the property of being magnetic, or the magnetic property which was imparted to the iron for a time. 6) p. 4, 11. 1, 2. Die hier . . . Ver&nderung: the change which was produced herein the phosphorus through heat. Cp. also p. 142, 11. 21-23. 12. The position of entstanden against the above rule is ac- counted for by the long relative clause. Had it been put after ge- nannt it would have separated this clause from its antecedent, una is a dative. 18. eine Reihe bei alien Korpern wahrnehmbarer Erscheinungen : a series of phenomena observable in all bodies. The complements of an adjective stand before the same as a rule. Cp. also p. 2, 11. 3, 4. kei- ner weiteren Teilung fahig: incapable of further division^ 183 184 NOTES. 2. — 4, 5. fallt . . . zusammen. The student should keep in mind the rule as to the position of the prefix or first element of a separable compound verb, viz., it stands at the end of a main clause in a simple tense. Cp. alsohangt . . . zusammen, p. 4, 11. 2, 3; geht . . . vo- ran, p. 5, 1. 6; findet er sich . . . vor, p. 10, 11. 11, 12; findet . . . statt, p. 11, 11. 2, 3 ; p. 29, 11. 7-9, where fort is separated from pflanzt by long adverbial phrases. Fortunately for clearness and for variety the rule is not always followed when there are many complements. See for instance p. 34, 11. 23 and p. 35, 11. 3, 4, where ab stands near to hangt. 14. oder is the correlative of entweder in 1. 10. Translate zu betrachten in 1. 16 directly after oder, because the complements of an infinitive like those of the participle and adjective precede the same. 3. — 22. Unterbricht man den Strom: if one interrupts the current. Distinguish between an inversion in the dependent clause and one in a main sentence. If a verb begins a dependent clause, it is a case of an inversion indicating a conditional clause = wenn, obgleich followed by the dependent order, i.e., verb at the end. Cp. 1. 29. erbitzt man dagegen: if on the other hand one heats, so, introducing the main clause when the dependent clause has preceded, should not be trans- lated at all, certainly not by so. 26, 27. des magnetisch Seins — des Magnetischseins: of being magnetic. 31. 240°: read the symbol [°] Orad. 5. — 3. The colon is used more frequently than in English, where a comma is sufficient. See also p. 8, 11. 5, 30. 7. — 10, 11. Werthigkeit and Valenz are the same thing. One is of Germau, the other of foreign, origin. Do not try to translate them separately, therefore. 11, 12. je eines Atoms, lit., "one atom at a time ", i.e., each {sepa- rate) atom. 9. — 30. 16. = sechszehnten. 12.— 19. £ = vier Fiinftel. For other fractions see p. 66, 1. 23: i = einhalbes; $ = ein Drittel; p. 100, 1. 20: f = drei Viertel; p. 113, 11. 9, 10: ^V = ein Zweiundzwanzigstel. 20. — 5-10. The first is a conditional clause with an inversion, fort in 1. 9 is a separable prefix and goes with pflanzt in 1. 7. See note to p. 2, 11. 4, 5. 11. auch in such a relative clause is not to be translated by ' also '. Its force may be expressed by ' ever ', ' soever ' after the pronoun, ' whatever the direction ', etc. NOTES. 185 34. — 34. beruht darin, dass : is founded on this {fact) that, is due to the fact or condition that . . . Such a * dass '-clause depending upon da and a preposition, e.g., dadurch, darin, darauf, is often well rendered by an Engl, participial construction governed by the proper preposition. See p. 62, 1. 14, ' by cutting', etc. 35.-7. Connect von der Empfindlichkeit directly with hangt ab in 11. 3, 4 : on the sensitiveness of the ear. 55. — 11. gelang es . . . Wilde: Though Wilde is in the dative, make the verb personal in English and Wilde its subject: Wilde suc- ceeded in causing a great sensation. 62. — 14. dadurch, dass: see note to p. 34, 1. 34. 66.-27. HC1 is read Salzsaure, translated hydrochloric acid; H 2 tt r\ Wasser, translated water. The expression — ^— means one half the weight of water represented by the symbol H s O; a corresponding in- TT -M- terpretation applies to 3 . H 3 N is read Ammoniak, translated am- o monia. 67.-4. AgNOs is read Salpetersaures Silber or Hollenstein, trans- lated silver nitrate; also known as lunar caustic. CuCl 2 is read Kupferchlorid, translated cupric chloride ; Fe 2 Cl 6 read Eisenchlorid, translated feme chloride, ; HgCl 2 read Quecksilberchlorid, translated mercuric chloride; H 2 (N0 3 ) 2 read Mercuronitrat, translated mer- curous nitrate. 73.— 11. EMK = electromotive force. 85, — 15. griin und rote: by a license the first of two adjectives is here unin fleeted. 86. — 30. Jahr aus Jahr ein: from one year to another, always. lOO— 20. See note to p. 12, 1. 19. 1 13—9, 10. See note to p. 12, 1. 19. 114.— 27-31. The Romans called the plain between Naples and Puteoli (Pozzuoli) the phlegrsean fields, Campi Phlegrcei. The Sol- fatara (= sulphur-mine) is an old crater. The Monte Olibano is directly south of the Solfatara on the shore. 148. — 3. Beides: singular neuter in contrast to the Engl, plural. 156. — 28. spricht sich dahin aus, dass: reveals itself to the effect, that ; shows itself in this, that . . . See note to p. 34, 1. 34. 160. — 9. zeigt is in the singular, but the predicate of two subjects, die Kemiung and das Austreiben. 161 etc. See the preface on these last two extracts. 186 NOTES. 169. — 10. JBcfoih'fnifj : the need of communication. 13. madjen : take up. 171.— 21, 22. tiittg toir ukrfc^cn fonnten: as far as we could see it. \1%. — 31. (Fincm : to distinguish the numeral from the indefi- nite article either a capital letter is used as here, or its letters are spaced as on p. 157, 1. 4, or an accent is put over it. 175. — 1-5. There is an intentional break in the construction after ItCgcn. In common prose the order would have been bet gtefrt man gem etc. 179. — 23. tOoKcn fair on : freely, ' I will describe.' 180.— 3. $d) fefce JMtt $orauS : freely, ' i" will say in advance.' VOCABULARY. Aal, «., -es, -e, eel. Aasvogel, m., carrion-bird. Abanderung, /., change, altera- tion. Abart, /., -en, variety. abdampfen, v. sep., evaporate. Abdomen, n., (-s), -mina, abdo- men. abdrucken, v. sep., imprint. Abend, m., -es, -e, evening, west. Abendhauch, m., breath of even- ing, evening breeze. Abendrot(h), n., -s, evening red, — sky. Abendseite, /., western side. Abendwind, m. t evening wind. aber, con/., but. abermals, adv., once more. Aberration,/"., -en, aberration. abfallig, adj., deciduous. abfliessen, v. s. sep., flow off. Abfluss, m. t outflow, outlet, dis- charge. Abgabe, /"• , delivery, surrender. abgeben, v. irreg. sep., give up; sick mit etwas — , deal in. abgesetzt, part, adj., broken (in continuity), intermittent; broken off. abgewandt, part, adj., turned away. abgiessen, v. s. sep., decant. abgrenzen, v. sep., draw limits, define. Abgrund, m., abyss. Abhandlung, /., treatise. Abhang, m., -s, —e, declivity. abhangen, v. s. sep., depend upon. abhangig, adj., dependent. abheben, v. s. sep. rejl., stand out (from), be relieved. abkiihlen, v. sep., cool. Abkiihlung, /. , cooling. Abkiirzung, /. , -en, abbreviation. ablagern, v. sep., deposit. Ablagerung, /., depositing, de- posit. ablassen, v. s. sep., draw off. ablegen, v. sep., deposit. ableiten, v. sep., derive. ablenken, v. sep., divert. Ablenkung, /. , deflection. ablosen, v. sep., free from, detach. Abnahme, /., decrease. abnehmen, v. s. sep., diminish. Abplattung, /. , oblateness. abreiben, v. s. sep., rub off. abreiten, v. s. sep., ride away. abrunden, v. sep., round off; past part., obtuse. Absatz, m., deposit. Absatzgestein, n., sedimentary rock. abscheiden, v. s. sep., separate. abschliessen, v. s. sep., close, shut off. Abschluss, 1/1., conclusion. abschneiden, v. s. sep., cut off. Abschnitt, m. % -es, -e, section, period, stage. absehen, v. sep. s., look aside. absetzen, v. sep., deposit, contrast. Absidenlinie, /., the line of ap- sides. absolut, adj. , absolute. absondern, v. sep., separate, se- crete. Absonderung, /., -en, separation. Absonderungssaft, ;//., secretive juices. absorbiren, v., absorb. Absorption, /., -en, absorption. Absorptionsvermdgen, n., power of absorption. abstammen, v. sep,, be derived from. 187 188 VOCABULARY. Abstand, ;//., -es, ~e, distance. abstehen, v. s. sep., stand apart. absteigen, v. s. sep., descend. absterben, v. s. sep., die, expire; decay. abstossen, v. s. sep., repel. Abstoszung, /., repulsion. Abstraction, /., -en, abstraction. abstromen, v. sep., flow away. abstufen, v. sep., graduate, grade. Abstufung, /., gradation. abstumpfen, v. sep., dull. Abtheilung, /., division. abtheilen, v. sep., divide. abtreten, v. s. sep., surrender. abwarts, adv., downward. abwaschen, v. sep., wash off. abwechselnd, adv., alternately. abweichen, v. s. sep., differ. abwenden, v., turn away. abwerfen, v. s. sep., throw off. Abzweigung, /., -en, branching off. Acceleration,/., -en, acceleration. Accommodation, /., -en, accom- modation. Accord, m., -es, -e, accord, har- mony. Acephalen, pi., Acephala. Achse, /., -n, axis. Achsentheil, m., part of the axis. acht, num., eight. acht, adj., eighth. Acht, /., care, attention. achtunggebietend, part, adj., in- spiring. Acker, m., -s, —, field. Ackererde, \ /., vegetable soil, Ackerkrume, \ mould. activ, adj., active. Aderhaut,/., -en, choroid coat. Adhasion, /., adhesion. Adler, m., -s, — , eagle. aehnlich, see ahnlich. Aether, m., -s, ether. Aethertheilchen, n., ether par- ticles. Aetznatron, n., caustic soda. Affe, ;//., -n, ape, monkey; //., = Quadrumana. Affenfamilie,/., family of apes. Affinitat, /., -en, affinity. After, m., -s, — , I Afteroffnung,/., \ anus * Afterspinne, /., harvest-spider;//. = Phalangidae. Agens, n., pi., Agentien, agent (Chem. & Phys.). Aggregat, n., -es, -e, aggregate. A g& r egatzustand, m., state of aggregation. a &g f egiren, v., aggregate. Agypter, m., -s, — , Egyptian. ahnen, v., guess. ahneln, v., resemble ahnlich, adj., similar. Ahnlichkeit,/., -en, similarity. Ahnung, /. , -en, presentiment. ahnungsvoll, adj., full of fore- boding. Ahre, /., -n, ear, spike. Aichung, f. , gauging, calibrating. Akkumulatorenzelle, /., -n, accu- mulator cell. Akustik, /., acoustics. Alaun, m., -s, -e, alum. Alge,/., -n, Alga. algebraisch, adj. , algebraic. Alk, m. t -s, -e, auk. Alkali, n., -s, -en, alkali. Alkalimetall, »., alkali metal. alkalisch, adj., alkaline. all, adj., all. Allantois,/., allantois(a membran- ous saclike appendage for effect- ing oxygenation). allbekannt, part, adj., generally known or recognized. allein, adv., alone; conj., but. allerdings, adv., to be sure. allerlei, uninjlected adj., all kinds of. allerverschiedenartigst, adj., most heterogeneous of all {alter is a gen.). allgemein, adj., universal, general; im — en, in general. allmalig, allmahlig, \ adj., gradual. allmahlich, VOCABULARY. 189 allotropisch, adj. , allotropic. Alltagskraft, /., every-day power. allverbreitet, part, adj., universal. Allverbreitung, /. , universality. Alpen, pi., the Alps. Alpenbach, m., Alpine brook. als, conj., as; in the form of; when; than (after a comparative or -ander); viz., such as. alsbald, adv. , as soon as, immedi- ately. also, adv., consequently, there- fore. It never means also. alt, adj., old. Alter, n., -s, — , age. alternierend, part, adj., alternat- ing, alternate. Aluaten, pi., howlers. (From French alouate.) Aluminium, n., -s, aluminium. Aluminiumsulfat, n., -es, -e, alu- minium sulphate. am = an dem. Amalgam, »., -s, -e, amalgam. Amazonenfluss, m., Amazon river. Ambulacralfuszchen, n., ambula- cral appendage. Ameisenfresser, m., ant-eater. Ameisenigel, m., porcupine, ant- eater. Amentaceen, //., Amentacese. amerikanisch, adj. , American. Amethyst, m., -en, -en or -es, -e, amethyst. Ammer, /., -n, gold or yellow hammer. Ammoniak, «., -s, ammonia. Ammonit, m., -es, -e or -en, -en, Ammonite, = Ammonshorn. Ammoniumchlorid, n., -s, am- monium chloride. Ammonshorn, n., Ammonite. Amnion, n., -s, amnion ("bag of waters " surrounding the em- bryo). amorph, adj., amorphous. Amphibium, n., -s, -bien, amphib- ium. Amphioxus, m., Amphioxus (lit. 'sharp at both ends'). Amplitude,/., -n, amplitude. &.n, prep. (dat. & ace), on, to, in; (before numerals) as much as. analog, adj. analogous. Analogie, /., -n, analogy. Analyse,/., -en, analysis. analytisch, adj., analytic. anatomisch, adj., anatomical. anbetreffen, v. s. sep., concern. Anblick, m., -es, -e, aspect, spec- tacle, sight. anbringen, v. irreg. sep., apply. andauern, v. sep., last long. ander_, adj., other. andererseits, adv., on the other side. andern, v., change. anderthalb, adj., one and a half. Anderung, /., -en, change. Andeskette,/, -n, Andes chain. andeutungsweise, adv., by intima- tion. aneinanderhangend, part, adj., hanging together. Aneinanderlagerung,/ , juxtaposi- tion. Anerkennung, /. , recognition. Anfang, **., -es, -e, beginning. anfangen. v. s. sep., begin. anfanglich, adj. , initial. anfangs, adv., in the beginning. anfertigen, v. sep., manufacture, make. Anfertigung,/.,-en, manufacture. Anfiigen, «., -s, attaching. anfiihren, v. sep., mention, adduce. anfiillen, v. sep., fill. Angabe,/, statement, determina- tion. angehen, v. irreg. sep., approach. angehoren, v. sep., belong to. angehorig, adj., belonging to. angenehm, adj. , pleasant. angewandt, part, adj., applied, practical. From anwenden. Angiospermen, pi. , angiosperms. angreifen, v. s. sep., attack. Angriff, m., -es, -e, attack. angstlich, adj., anxious, uneasy. anhaltend, part, adj., lasting, long. Anhang, m., -es, — e, appendage, appendix. 190 VOCABULARY. anhangen, v. sep., append. Anhanger, m., -s, — , adherent. Anhangsel, «., -s, — , appendage. Anhaufung, f. , accumulation. Anheftung, /., affixing, attach- ment. Anheftungspunkt, m., point of attachment. animal, adj., animal (adj.). Anion, n., -en, -en, anion. ankommcn, v. s. sep., arrive. Anlage,/., beginning, foundation, germ. anlangen, v. sep., arrive. anlassen, v. s. sep. rejl., promise, bid fair. anlaufen, v. s. sep., become, turn. anlegen, v. sep., establish; rejl., rest against. anliegen, v. s. sep., fit (closely). anlocken, v. sep., allure, attract. Anmerkung, /., -en, observation, note. Annahme, /., -n, supposition, acceptation. Annaherung, /. , -en, approach. annehmen, v. s. sep., accept, sup- pose, assume. Anode, /., -n, anode. anordnen, v. sep., arrange. Anordnung, f> , arrangement. anorganisch, adj., inorganic. anpassen, v. sep., adapt. Anpassung, /., -en, adaptation. Anprall, m., -s, onslaught. anregen, v. sep., stir up, excite. anreihen, v. sep., join, rank. ansammeln, v. sep., collect. Ansammlung, /. , collection. Ansammlungsapparat, m., collect- ing apparatus. ansauern, v., acidify. Anschauen, n., view, aspect. Anschein, ?n., appearance. anscheinend, part, adj., apparent. anschliessen, v. s. sep. refl., join, be related to. Anschluss, m., conjunction. anschwellen, v. s. sep., swell up. Ansehen, »., appearance. ansehen, v. s. sep., regard. ansehnlich, adj. , considerable. ansetzen, v. sep., rate, deposit. Ansicht,/. , -en, view. anspanne:i, v. sep., strain, stretch. Anspruch, m., -es, — e, claim. anstellen, v. sep., apply. anstreichen, v. s. sep., stroke gently, touch ; paint. Anthracit, m., -s, anthracite. anthropoid, adj., anthropoid. Anthropologe, m„ -n, anthropolo- gist. Anthropomorphen, //., anthropo- morphous monkeys. antillisch, adj., of the Antilles. Antilope,/., -n, antelope. antiquarisch, adj., antiquarian. antworten, v., answer. Anwachsen, n., -s, growing, in- crease. anweisen, v. s. sep., point, assign. anwendbar, adj., applicable. anwenden, v. irreg. & reg., employ, apply. § Anwendung, /. , application, use. Anzahl, /., number. anzeigen, v. sep., indicate. anziehen, v. s. sep., attract. Anziehung, /., attraction. Anziehungskraft, /., attractive power. anziinden, v. sep., kindle. Aortenbogen, m., aortic arch. Apatit, m., -es, -e, apatite. Apocynee, /., Apocynacea (dog- bane). Apparat, m., -es, -e, apparatus. Aquator, m., -s, equator. Aquatorialgegend, /., equatorial region. Aquatorialinstrument, n., equa- torial (instrument). Aquinoctialpunkt, m., equinoctial point. Aquivalent, n., -s, -e, equivalent. Aquivalenz, /. , -en, equivalence. Arachniden, />/., Arachnida. Arbeit,/., -en, work. VOCABULARY. 191 arbeiten, v., work. Arbeitsbetrag, m., amount of work. Arbeitseinheit, f. t -en, unit of work. Arbeitskraft,/., dynamical energy. Arbeitsleistung, /., -en, perform- ance of work. Arbeitsmass, /., amount of work. Arbeitsvorrath, m., store of work. archimedisch, adj., of or pertain- ing to Archimedes. Arm, m. t -s, -e, arm. Armfiiszer, //. , Brachiopoda. Arsen, »., -s, arsenic. arsenig, adj., arsenious. Arsenikkies, .;«., arsenical pyrites, mispickel. Arsenpulver, «., powdered arsenic. Arsensaure, /. , arsenic acid. Art, /., -en, manner, species, kind. Second part of corap., manner of, species of, Art und Weise = manner, more emphatic than one alone. artenreich, adj., rich in species. Artenzahl, /. , number of species. Arterie, /., -n, artery. arteriell, adj., arterial. Arthropoden, pi. , Arthropoda. articuliren, v., articulate. -artig, in compounds, = like, kind, manner of. Arzneimittel, n., medicine. Aschenkegel, m., ash-cone of a volcano. Aschensaule,/., column of ashes. Asien, «., Asia. Assimilation,/., -en, assimilation. Assimilationsprocess, m., -es, e-, process of assimilation. assimiliren, v., assimilate. Ast, m.\ -es, — e, branch. Astronomie,/., astronomy. astronomisch, adj., astronomical. Athemzug, m., drawing of breath. Atherschwingung, /., oscillations of ether. athiopicch, adj., Ethiopian. athmen, v., breathe. Athmung, /., breathing. Athmungsorgan, n., respiratory organ. Atmosphare, /., -en, atmosphere, atmospharisch, adj., atmospheric. Atna, Etna. Atom, «., -es, -e, atom. Atomgewicht, n., atomic weight. atzen, v., etch, corrode. auch, adv., also. For auch in a relative clause see note to p. 29, 1. 11. auf, prep. (dat. and ace), upon. aufbauen, v. sep., build up. aufbewahren, v. sep., preserve. aufblahen, v. sep., swell up. aufblasen, v. s. sep., blow, inflate. aufdrangen, v. sep. rejl., assert o. s., arise. aufeinander, adv., upon each other. Aufenthalt, m., -s, -e, sojourn, living, stay. auffallen, v. s. sep., strike (as strange); — d, part, adj., strange, striking ; incident (Phys.). auffangen, v. s. sep., catch. auffassen, v. sep., conceive. auffinden, v. s. sep., find out, de- termine, discover. Auffindung, /., -en, discovery. aufflammen, v. sep., flame up. auffliegen, v. s. sep., fly up, soar. auffuhren, v. sep., note down. Aufgabe, f. , subject, problem. aufgeben, v. s. sep., give up. aufhalten, v. s. sep., stop; rejl., live, sojourn. aufhangen, v. sep., suspend. aufheben, v. s. sep.. raise. Aufhebung, /., nullification. aufhoren, v. sep., cease. Aufhoren, n., -s, cessation. aufklaren, v. sep., clear up. Auflage,/., edition. auflockern, v., break up (the soil), loosen. auflosen, v. sep., dissolve. aufloslich, adj., soluble. Auflosung /., solution ; dissolu- tion. 192 VOCABULARY. Aufmerksamkeit, /., -en, atten- tion. Aufnahme, /., -n, reception, tak- ing up. aufnehmen, v. s. sep., receive, take up. aufrecht, adj., upright. Aufregung, /. , -en, excitement. Aufsatz, m., essay. aufsaugen, v. sep., raise by suck- ling. aufsaugen, v. s. sep., suck up, ab- sorb. aufschliessen, v. s. sep., flux. aufschmelzen, v. s.sep., melt away. Aufsehen, n., -s, stir, sensation. aufspeichern, v. sep., store up. aufsteigen, v. s. sep., ascend. aufstellen, v. sep., set up. aufsuchen, v. sep., look up. auftreiben, v. s. sep., inflate. auftreten, v. s. sep., appear. Auftreten, n., appearance. Auftrieb, m., -es, -e, buoyancy. aufwarts, adv., upward. aufweisen, v. s. sep., exhibit. aufwickeln, v. sep., wind up. aufziehen, v. s. sep., draw up. Auge, »., -s, -n, eye, bud. Augenblick, m. % moment, instant. augenblicklich, adv., instantane- ously. Augenbraue, /., -n, eyebrow. Augenhohle,/., orbital cavity. Augenlid, n., -es, -er, eyelid. Augenwimper, /. , -n, eyelash. Augit, m., -s, -e, augite. aus, prep, {dat.), out of, from. ausathmen, v. sep., exhale. ausbilden, v. sep., develop. Ausbildung, /. , development, per- fection. ausbrechen, v. s. sep., break out, ausbreiten, v. sep., spread out. Ausbreitung, /. , -en, propagation, spreading. Ausbruch, m., -a, ^e, outbreak. Ausbruchs-phanomen, »., phenom- enon of eruption. Ausdauer, /., endurance. ausdehnbar, adj., expansible. Ausdehnbarkeit. /., expansibility. ausdehnen, v. sep., extend, expand. Ausdehnsamkeit,/. , expansibility. Ausdehnung, /., -en, expansion, extension; extent. ausdrucken, v. sep., express. ausdrticklich, adv., expressly. Ausdunstung,/., -en, evaporation. auseinandergehen, v. s. sep., sepa- rate; inf. as noun, n., separation. auseinanderschlagen, v. s. sep., lay open. Auseinandersetzung, /., -en, de- tailed statement. ausfallen, v. s. sep. , fall out. ausfliessen, v. s. sep., flow out. Ausfluss, m., outflow, effluence. Ausflussgeschwindigkeit, /., ve- locity of outflow. Ausfluss-offnung, /., effluent open- ing. ausfiihren, v. sep., execute. Ausfiihrung, /. , -en, execution. ausfiillen, v. sep., fill out or up. Ausfiillung, /. , -en, filling. ausgedehnt, part, adj., extensive. ausgehen, v. irreg. sep., go out. ausgerandet, part, adj., emargi- nate. ausgezeichnet, part, adj., excel- lent. ausgiebig, adj., fertile. ausgiessen, v. s. sep., empty. ausgleichen, v. s. sep., equalize, compensate. Ausgleichung, /., -en, equaliza- tion. aushalten, v. s. sep., endure, stand. auskleiden, v. sep., line. auslaufen, v. s. sep., discharge. auslaugen, v. sep., wash (in lye). auslesen, v. s. sep., select. ausmachen, v. sep., constitute. ausmessen, v. s. sep., measure out. Ausnahme, /., -n, exception. Ausnahmsfall, ///., exceptional case. ausnahmslos, adj., without excep- tion; invariable. VOCABULARY. 193 ausnahmsweise,a</z/. ,by exception. ausnehmen, v. s. sep., except. Ausrottung,/. , -en, extermination. Aussaat,/., sowing, seed. ausschalten, v. sep., eliminate. ausscheiden, v. s. sep., secrete, separate. Ausscheideorgan, «., organ of se- cretion. Ausscheidung, /., -en, separation. Ausscheidungsorgan, n. , secretory- organ. ausschlagen, v. s. sep. , beat out. ausschliesslich, adj., exclusive. ausschneiden, v. s. sep., cut out; ausgeschnitten, strongly notched. Ausschnitt, m., -es, -e, section. ausschweifen, v. ^/..deviate; aus- geschweift,/ar/.a*//., scooped out. ausschwitzen, v. sep., exude. aussen, adv., out of doors, out ; von — , from without ; nach — , outward. aussenden, v. reg. & irreg., send out. Aussenwelt, /., outer world. ausser, prep, (dat.), besides. ausser, adj., outer, exterior; -st, extreme. ausserdem, adv., besides. aussergewohnlich, adj., extraordi- nary. ausserhalb, prep, {gen.), out of, without. ausserlich, adj. , outward, exterior. aussern, v., express; rejl., appear. ausserordentlich, adj., extraordi- nary. Ausserung, f. , -en, indication. aussetzen, v. sep., expose. Aussicht,/., -en, prospect. aussprechen, v. s. sep., pronounce, express, state. Ausspruch, m., -es, .^e, judgment. ausstatten, v. sep., provide. austauschen, v. sep., exchange. aussterben, v. s. sep., die out. ausstoszen, v. s. sep., throw out, eject. ausstrahlen, v. sep., emit, radiate. Ausstrahlung, /., emission. ausstrecken, v. sep., stretch out. Ausstromung, /. , discharge. Ausstrdmungsvermdgen, n., -s, power of discharging. Auster, /., -n, oyster. austreiben, v. s. sep., expel, send out. austreten, v. s. sep., come out. Austrittsstelle,/., place of exit. Austrittswinkel, m., angle of exit. Austrockenen, «., -8, drying up. Austrocknung, /., -en, drying out, desiccation, ausiiben, v. sep., exert, auswaschen, v. s. sep., lixiviate. Ausweg, m., outlet, auswittern, v. sep., weather out, decompose by weathering. Auswurfskegel, m., ejection-cone of a crater. Auswurfs-phanomen, n., -s, -e, eruption-phenomenon. Auswurfsstoff, m., excretion, ex- crement. auszeichnen, v. sep. f distinguish; rejl., be remarkable for. Axe,/., -n, axis. Axendrehung, /., axis-rotation. Axt,/., "e, axe. Azimut, n., -es, Azimuth. Bach, m., -«b, — e, brook. Bachstelze,/., -n, (water-)wagtail. baden, v., bathe. Bahn,/., -en, course, orbit. bahnen, v., make a way. bald, adv., soon. — , — , at one time, at another ; now . . . , now Ballon, m., -s, -s, balloon. ballonartig, adj., balloonlike. baltisch, adj. , Baltic. Band,«.,-es,-i-er, band, ligaments, bandfdrmig, adj. , ribbon-shaped. Bandmasse, /., binding matter. ligaments. Bandwurm, m., tapeworm; pl. t Taeniada. bannen, v. , banish, confine. 194 VOCABULARY. Bar, m.\ -en, bear. Barium, n., -s, barium. Barometer, m. or n.> -8, — , barom- eter. Barsch, m., -es, -e, perch. Bartwal, m., -es, -e, toothless whale; pi. Balaenidae. Baryt, m., -s, baryta. Basalt, m., -es, -e, basalt. Basaltschicht, /., basalt layer. Base,/., -n, base. basisch, adj., basic. Bastfaser, /. , bast tissue. Bastzelle,/., bast cell. Batterie, /., -n, battery. Bau, m., -es, -e, structure. Bauch, m., -es, -e, belly. First part of comp. = ventral. Bauchdarm, m., intestine of the belly, stomach. Bauchflache, /., surface of the belly. Bauchflosse, /., ventral fin. Bauchfiiszer, m., Gastropod. Bauchhohle, /., -n, ventral cavity. Bauchseite,/., ventral side. Bauchspeicheldriise, /., -n, pan- creatic gland, pancreas. bauchstandig, adj., attached to the venter; ventral. bauen, v., build. Baum, m., -s, ^e, tree. baumartig, adj., treelike. Baumgattung, /., species of trees. Baumhuhn, n., curassow-bird. baumlos, adj., treeless. Baumpflanzung, /., tree planta- tion. Baumstamm, m., trunk of a tree. Baumwuchs, m., -es, growth of trees. Bauplan, m., plan of structure. Bauplatz, m. t building lot. be-, b-, insep. pre/., force: intensi- fying, as in bedecken ; makes neuter and intransitive verbs transitive, as in bescheinen ; de- notes ' provide with ' in adj. with the suffix -/, as in bepanzert. beachten, v., consider. beantworten, v., answer. Becken, «., -s, — , basin, pelvis. Bedacht, m., -es, foresight. bedachtig, adj., deliberate. bedecken, v., cover. Bedeckung, /., -en, covering. bedenken, v. irreg., reflect, con- sider. bedeuten, v., signify. bedeutend,/«r/f. adj., considerable. Bedeutung, /. , -en, importance. bedienen, v. rejl., make use of. bedingen, v., limit, condition ; be- dingt sein {von, durcli), depend on. Bedingung, /., -en, condition. bediirfen, v. irreg., need. Bediirfniss, n., -es, -e, necessity, exigency. beenden, v. insep., end. Beet, n., -es, -e, bed (in a garden). befahigen, v., enable. befestigen, v., fasten. befiedert, part, adj., feathered. befinden, v. s., find; rejl., to be. befindlich, adj., be found; present. Befruchtung, /., fructification, im- pregnation. Befruchtungsorgan, n., organ of fructification. begegnen, v., meet. begeistert, part, adj., enthusiastic. Beginn, m., -es, beginning. beginnen, begann, begonnen, s. sep., begin. begleiten, v., accompany. Begleiter, m., -s, — , companion. Begleitung, /., company. begraben, v. s., bury. begreifen, v. s., understand, con- ceive of. begreiflich, adj., comprehensible. begrenzen v., limit. Begrenzung, /., -en, boundary, limit, limitation. Begriff, tn. t -es, -e, idea, concep- tion. begriinden, v., confirm. begiinstigen, v., favor. behaart, adj., hairy. Vocabulary. 195 behalten, v. s., retain, behandeln, v., treat. Beharrungszustand, m., state of permanence, of rest. behaupten, v., assert. behende, adj., nimble. beherbergen, v. insep., harbor, beherrschen, v., rule over, con- trol, behindern, v., hinder. bei, prep, (dat.), by, in, near, beibehalten, v. s. sep., retain, beid-, adj., both. Beifluss, m., subsidiary (stream). Bein, n., -es, -e, leg. Second part of comp. = bone, beinahe, adv., almost. Beinpaar, n., pair of legs, beisammen, adv., together. Beispiel, m, -es, -e, example, beispielsweise, adv., for example, beissen, biss, gebissen, bite. beitragen, v. s., contribute. bekannt, part, adj., known. bekanntlich, adv., as is known. bekennen, v. irreg., acknowledge, bekrallt, adj., furnished with claws, taloned. Belagerung, /. , -en, siege. Belastung, /., -en, load, belaubt, part, adj., with leaves, leafy, beleben, v., animate. belegen, v., cover. Belehrung, /. , -en, teaching. Belemnit, m., s. or w., belemnite. beleuchten, v., illuminate. . Beleuchtung,/.,-en, illumination. Beleuchtungszweck, m., -es, -e, purpose of illumination. beliebig, adj., at will, at pleasure, arbitrary, taken at random. beliebt, part, adj., popular. bellen, v., bark, bemachtigen, v. rejl. {with gen.), gain possession of, seize. bemerkbar, adj. , perceptible. bemerken, v., notice, observe. Bemiihung, f. -en, endeavor. benachbart, adj., neighboring. benennen, v. irreg., name, call. Benennung, /., -en, naming. benutzen, v., use, make use of. Benutzung, /., -en, use, utiliza- tion. beobachten, v. insep., observe. Beobachter, m., -s, — , observer. Beobachtung,/. , -en, observation. bepanzert, adj., mailed, loricated, plated. bequem, adj., convenient. berechnen, v., calculate. Berechnung, /., calculation. berechtigen, v., entitle, authorize. Berechtigung, /., -en, authority. Bereich, m., -es, -e, department, range. bereifen, v. s,, cover with hoar- frost. bereits, adv., already. Berg, m., -es, -e, mountain. bergen, barg, geborgen, hide. Bergerinnerung, /. impression, memory of mountains. Berggehange, ».,-s, —.[mountain] declivity. Berggipfel, m., mountain summit. Berghohe,/., height of mountains. Bergkette, /., mountain chain. Bergkrystall, m., rock crystal. Bergwerk, n., mine. Berner, adj., Bernese. Bernstein, m., -s, amber. beriicksichtigen, v. insep., con- sider. Beriicksichtigung, /., -en, con- sideration. beruhen, v., 7vith in or auf, rest on, be founded on, be attribu- table to. beruhmt, part, adj., celebrated. Beriihmtheit, /., -en, celebrity. beruhren, v., touch. Beriihrung, /., -en, contact. Beryllium, n., -s, beryllium, glu- cinum. beschaffen, v. reg. & irreg. insep., constitute, dispose. Beschaffenheit, /. , constitution, quality. 196 VOCABULARY. beschaftigen, v., occupy. bescheinen, v. s., shine upon. beschleunigen, v., accelerate. beschliessen, v. s., close, conclude; close in (p. 169, 1. 15). beschneiden, v. s., trim. beschranken, v., limit. beschreiben, v. s., describe. Beschreibung, /., -en, description. beschriebenermaszen, adv., as de- scribed. beschuppt, adj., scaly. Beseitigung, /., obviating. Besitz, m., -es, possession. besitzen, besasz, besessen, pos- sess. Besitzung, /., -en, estate. besonder-, adj., peculiar, separate. besonders, adv., especially. besorgen, v., attend to, effect. besprechen, v. s., consider, discuss. besser, best, adj. (used as comp. and superL of gut), = better, best. Bestand, m., -es, —%, amount, contents. bestandig, adj., continual. Bestandtheil, m., constituent part. bestehen, v. irreg., exist. aus etwas — , consist of; in etwas — , consist in. bestehend, part, adj., enduring. bestellen, v., order. Bestie, /. -n, beast. bestimmen, v., determine. bestimmt, part, adj., certain, de- finite. Bestimmung, /., -en, determina- tion. Bestrahlung, /., -en, irradiation. Bestreben, n., -s, endeavor, effort. Bestrebung, /., -en, endeavor, bestreiten, -stritt, -stritten, pro- vide for. besuchen, v., visit. betauben, v., stun, betheiligen, v. rejl., take part in. Betracht, m., -es, consideration. betrachten, v., examine, consider. betrachtlich, adj., considerable. Betrachtung, /., -en, considera- tion. Betrag, m., -es, — e, amount. betragen, v. s., amount to. betreffen, betraf, betroffen, con- cern. betreffend, part, adj., concerned. betreiben, v. insep., drive. betreten, v. s., set foot upon. Bett, n., -es, -en, bed. beugen, v., bend. Beugung, /., -en, diffraction. Beugungsiarbe, /., diffraction- color. beunruhigen, v. insep., disquiet, disturb. beurkunden, v. insep., verify, show. Beute, /., booty, prey. Beutel, m. % -s, — , bag, pouch, marsupium. Beutelbar, ;>z.,-en, Kangaroo bear. Beutelknochen, m., marsupial bone. Beutelratte, f. , Kangaroo rat or Potoroo. Beutelthiere, pi., Marsupialia. bewachsen, v. s., grow, overgrow. bewahren, v., preserve. bewahren, v., prove. bewaldet, adj., wooded. bewegen, v., move ; — , bewog, be- wogen, induced. beweglich, adj., movable, motile, agile. Beweglichkeit, /. , mobility. Bewegung, /., -en, motion. Bewegungselement, n., element of motion. Bewegungserscheinung, /., phe- nomenon of motion. Bewegungsorgan, n., locomotive organ. Beweis, m. $ -es, -e, proof. beweisen, bewies, bewiesen, prove. bewirken, v., effect. bewohnen, v., inhabit. Bewohner, m., -s, — , inhabitant. bewblkt, part, adj., clouded, bewunderungswiirdig, adj., aston- ishing, wonderful. Vocabulary. 19? bewuszt, part. adj. with gen., con- scious of, aware of. bezahnt, adj., provided with teeth. bezeichnen, v., designate; -A., part, adj., significant. Bezeichnung, /., -en, term. bezeugen, v., attest. beziehen, v. s., refer. beziehentlich, adv., relatively, as the case may be. Beziehung, f. , -en, relation. beziehungsweise, adv., respec- tively. Bezug, m., -es, —e, reference. Biber, »., -s, — , beaver. biconcav, adj., biconcave. biconvex, adj., biconvex. Bieber = Biber. biegen, bog, gebogen, bend. biegsam, adj., flexible. Biene, /., -n, bee. bienenkorbartig, adj., like a bee- hive. bieten, bot, geboten, offer. bilateral, adj., bilateral. Bild, n., -es, -er, image. Bildchen, u., small image. bilden, v., form. Bildung, /., -en, formation. Bildungsart,/., manner of forma- tion. Bildungsperiode,/., period of for- mation. Bildungsstatte,/., place of forma- tion or origin. billig, adj., cheap. Billion,/., -en, billion. (In Ger- many a million millions.) Bimsstein, m., -es, -e, pumice. Bindegewebe, n., connective tis- sue. binden, band, gebunden, bind, hold in combination. Bindescheids, /. , perimysium. Bindesubstanz, /. , connective tis- sue. Binnenwasser, «., inland body of water. Birkenwaldung, /. , birch forest. birnformig, adj. , pear-shaped, piri- form. Birschthal, n., -s, valley of the river Birsch. bis, prep, and conj., until, to; — an, — ztc, as far as, up to. Bison, m., -s, -s, bison. bisweilen, adv., sometimes. Bittersalz, n., epsom salt. Bivouac, n., -s, -s, bivouac. Blaschen, n., -s, — , vesicle. blasig, adj. , vesicular, like a blister or bladder. blass, adj., pale. Blatt, n., -es, ^.er, leaf, blade. Blattandeutung, /., indication of leaves. Blattbildung, /. , leaf-formation. Blattchen, n., -s, — , leaflet. Blatterkreis, m., leaf-circle. Blattflache,/., blade. Blattform, /. , shape of leaf. Blattfiiszer, //., Phyllopoda. Blattgold, *., -es, gold-leaf. Blattgriin, «., -s, chlorophyll. Blattscheide,/., vagina, sheath. Blattstellung, /., position of leaves. Blattstiel, m., petiole. blattwinkelstandig, adj., axillary. blau, adj., blue. blaugrau, adj., bluish gray. blaugriin, adj., bluish green. blaulich, adj., bluish. Blei, n., -es, lead. bleiben, blieb, geblieben, remain. -d, part, adj., persistent (Bot.). Bleichmittel, n., bleaching agent. Bleiglanz, m., galena. Bleiglas, n., flint-glass. Bleisilicat, n., lead silicate. Bleistuck, n., piece of lead. Blende,/., -n, blende. blenden, v., blind. Blick, m., -es, -e, glance, look. Blindwiihler, //. , Apoda (Amph.). blinken, v., glitter. Blitz, m., -es, -e, lightning. Blitzableiter, m,,-s, — , lightning- conductor. 198 VOCABULARY. Blitzschlag, m., lightning-stroke. Block, m., -es, —e, block. bios, ) ,. blosz, [ ad J" mere ' Blumenkrone,/., corolla. Blut, n., -es, blood. Blutbildung,/. , formation of blood. Bliite,/., -n, blossom, flower. bluten, v., bleed. Bliitenblatt, n., flower-leaf, petal. Bliitenhiille, /., perianth. Bliitenkopf, m., capitulum. bliitenreich, adj., rich in blossoms, flowery. Bliitenstaub, m., pollen. Bliitentheil, m., part of the blos- som. blutgierig, adj., bloodthirsty. blutlos, adj., bloodless, (as noun) invertebrate = wirbellos. Blutstrom, m., current of blood. Blutthier, n., vertebrate = Wir- belthier, in Aristotle. Blutung, /., -en, bleeding. Bocca,/., Italian = mouth {crater). Boden, m., -s, — , bottom, ground, soil. Bodendruck, m., pressure on the bottom. Bodenstrecke,/., tract of ground. Bogen, m., -s, — or —, arch, arc, bow. Bogengang, tn., semicircular canal. bohmisch, adj., Bohemian. Bohne,/., -n, bean. bohren, v., bore. Borste,/., -n, bristle. Botanik, /., botany. brasilianisch, adj., Brazilian. brauchbar adj. , useful. brauchen, v., acquire, need, em- ploy. braun, adj., brown. Braunit, m., -es, braunite. Braunkohle,/. , brown coal, lignite. Braunstein, m., manganese diox- ide, pyrolusite. brechbar, adj., refrangible. Brechbarkeit, /., refrangibility. brechen, brach, gebrochen, break. Brechung,/., -en, refraction. Brechungswinkel, m., angle of refraction. breit, adj., wide, broad. Breite,/., -n, breadth, latitude. Breitekreis, w., parallel of latitude. breiten, v., spread. breitschwimmend, part. adj. .broad- ly swimming. breitsohlig, adj., broad-soled. brennbar, adj., inflammable. brennen, brannte, gebrannt, burn. Brennglas, n., burning-glass. Brennmaterial, n., fuel. Brennpunkt, m., focus. Brennweite,/., focal length. Brief, m., -es, -e, letter. brillant, adj., brilliant. Brille, /., -n, spectacles. bringen, brachte, gebracht, bring. Brockengespenst, n., specter of the Brocken. Brom, n., -s, bromine. Bronze,/., bronze. Bruch, ?n., -es, .^e, fracture, cleav- age. Bruchflache, /. , cleavage plane. briichig, adj., friable; full of holes. Bruchstiick, n., fragment. Briicke, /., -n, bridge. Briillaffe, m., howler. Brunnen, m., -s, — , well. Brunnenwasser, n., well-water. Brunst,/., ne, rut (of animals). Brust, /. , "e, breast, thorax. Brustbein, n., sternum. Brustdarm, m., intestine of the thorax. Brustflosse,/., pectoral fin. Brusthohle, /., thoracic cavity. Brustkorb, m., -e&,-korbe, thorax. bruststandig, adj., pectoral. Brutgeschaft, «., business of in- cubation. Brutplatz, m., brooding- or spawn- ing-place. Briitzeit, /., brooding-time. Brutzelle, /., brood-cell. Buch, «., -es, .^er, book. Buchennuss,/., ne, beechnut. VOCABULARY. 199 Buchstabe, m., -s, -en, letter. Biiffel, m., s, — , buffalo. Biindel, n., -s, — , bundle. bunt, adj., variegated, buntfarbig, adj., many-colored, buntgefleckt, adj., speckled. Biirste, /., -n, brush. Burzeldriise, /., coccygeal gland. Busch, m., -es, ^e, bush. Biischellicht, n., arc light. Busen, m,, -s, — , bosom. Bussard, m., -s, -e, buzzard. Cabinet, n., -s, -ette, cabinet. Cactusgewachse, pi. , Cactaceae. Cadmium, n., -s, cadmium. Caesion, n., -s, caesium oxide. Caesium, n., -s, caesium. Calabrien n., -s, Calabria. Calcium, n., -s, calcium. Calciumcarbonat, n., calcium car- bonate. Calciumphosphat, n. , calciumphos- phate. Calciumsilicat, n., calcium sili- cate. Calciumsulfat, n., -s, calcium sul- phate. Calorie,/., -n, calorie. calorisch, adj. , caloric. Cambium, n., -s, cambium. Camera (obscura), camera (ob- scura). Canal, m. t -s, -ale, channel. Canoe,/., -n, Canot, n., -s, -s, j ^-""^ Canton, m., -s, -e, canton. Capillaren, pi., capillaries. Capillaritat,/., capillarity. Capillarnetz, n., network of capil- laries. cartilaginos, adj., cartilaginous. caspisch, adj., Caspian. Casuar, m., -s, -e, cassowary. Cataracte,/., -n, cataract. Catastrophe,/., -n, catastrophe. central, adj., central. Centralorgan, n., central organ. Centimeter, n., -s, — , centime- ter. Centrifugalregulator, m., -s, -en, governor. Centrum, n., -s, -tra and -tren, center. Cephalophoren,/-/., Cephalophora. Cephalopoden, pi., Cephalopoda. Chalcedon, m., -s, chalcedony. Chamaeleon, n., -s, -s, chameleon. Chamsin, m., -s, Chamsin or Khamsin. Charakter, m., -s, -e, character. charakterisiren, v., characterize. charakteristisch, adj., character- istic. Chausee, /. , -en, causeway, turn- pike road. Chemie,/., chemistry. chemisch, adj., chemical. Chlor, n., -s, chlorine. chlorahnlich, adj. , resembling chlorine. Chlorcalcium, n., -s, chloride of calcium. Chlorgas, n., chlorine gas. Chlorit, m., -s, -e, chlorite. Chlorophyll, »., -s, chlorophyll. chlorophyllhaltig, adj., chlorophyl- ligerous. chlorophyllreich, adj., rich in chlo- rophyll. Chlorsaure,/., chloric acid. Chlorwasserstoffsaure, /., -n, hy- drochloric acid. Chrom, n., -s, chromium. chromatisch, adj. , chromatic. Chromeisenstein, m., chrome-iron- ore. Chromoxyd, n., chromic oxide. Chromsaure, /., chromic acid. Cilia, -lien, //., cilia. circa, adv., about, nearly. circular, adj., circular. Circulation,/., -en, circulation. Circulationsorgan, n., organ of circulation. Classe, / , -n, class. Classificirung, /., -en, classifica- tion. Coharenz, /., coherence. Cohasion,/., cohesion. 200 VOCABULARY. Colestin, m, t -s, -e, celestine. colossal, adj. , colossal. Colibri, m., -s, -s, humming-bird. Combination,/., -en, combination. Combinationston, ///., combination tone. Communication,/., -en, communi- cation. communiciren, v., communicate. communicirend,/«^. adj., commu- nicating. compact, adj., compact. Compassbestimmung,/., determi- nation of the compass. Compensation, /., -en, compensa- tion. Complementarfarbe, /., comple- mentary color. Complex, m., -es, -e, complex. complicirt, part, adj., complicated. compressibel, adj., compressible. Compressionspumpe,/., condens- ing pump. comprimiren, v., compress. concav, adj. , concave. concentriren, v., concentrate. concentrisch, adj. , concentric. Condensation, /., -en, condensa- tion. Condensator, m., -es, -en, conden- ser. condensiren, v., condense. Conductor, m., -s, -en, conductor. Condylus, m., condyle. Configuration, /., -en, configura- tion. confervenahnlich, adj., converfoid. Conflict, m., -es, -e, conflict. Coniferen,//., coniferae. Conjugat,«.or/.,-s,-e,Conjugatae. Conjugation,/., -en, conjugation. Conjunction,/., -en, conjunction. Consonanz, /., -en, accord. constant, adj., constant. Constitution,/, -en, constitution. Construction,/. , -en, construction. construiren, v., construct. Consumption,/ ,-en, consumption. Continent, n., -es, -e, continent. continualisch, adj. , continuous. Continuirlich, adj., continuous. contraktil, adj., contractile. Contraktilitat, /., contractility. contrastiren, v., contrast. convex, adj., convex. convexconcav, adj., convexo-con- cave. Corona, / , corona. cortisch, adj., of Corti. Cosinus, m., cosine. Crocodil, n., -es, -e, crocodile. Croton-Strauch, m., croton shrub, (spurge). Cuguar, m., -s, -e, couguar, puma. Culmination, /, -en, culmination. Cutis,/, cutis, derma = Leder- haut, q. v. Cyanometer, n., cyanometer. Cylinder, m., -s, cylinder. Cylinderinduktor, m., -s, — , ar- mature. cylindrisch, adj., cylindrical. da, adv., there, here ; conj., since, because. dabei, adv., thereby. Dachs, m., -es, -e, badger ; //., Melidae. dadurch, adv., thereby, by this. dagegen, adv., on the other hand. Dagewesene, adj. as noun, all pre- vious achievements. daher, adv., thence, therefore, hence; = relative adv., woher, whence (Goethe). dahin, adv., thither, there; = rel- ative adv., wohin, to which (Goethe). With verbs of mo- tion like fallen, down, away. damit, adv., with that; conj., in order that. Damm, m., -es, ^:e, dam. Dammerde, /., mould. dammern, v., grow dusky. Dammerung, / , -en, twilight. Dampf, m., -es, — e, vapor, steam. Dampfbildung, /., generation of steam. dampfen, v., suffocate, steam, ex- hale. VOCABULARY. 201 dampfformig, adj., steamlike. Dampfmaschine, /., steam-engine. Dampfquelle,/., vapor-spring. daneben, adv., besides, hard by. Daniell-Element, n., Daniell's ele- ment. dann, adv., then. daran, adv., thereon, by this. darauf, adv., thereon, thereupon. daraus, adv., therefrom. darbieten, v. s. sep., present, offer. darin, adv., therein, in it, in them, etc.; — , dass, in this, that. Darm, m., -es, ^.e, intestine, ali- mentary canal. Darmcapillaren,//., intestinal cap- illaries. darnach, adv., accordingly, after that. darstellbar, adj., capable of being prepared, presented. darstellen, v. sep., represent, pre- pare. Darstellung, /., -en, preparation. darthun, v. irreg. sep., prove, show. daruber, adv., above that, beyond that, on that point. darum, adv., therefore. darunter, adv., thereunder, under (+ pronoun), among (+ pro- noun). daselbst, adv., there {emphatic). dass, conj., that. dastehen, v. s. sep., stand [there], exist. datiren, v., date. Dauer, /., duration ; auf die — , permanently. dauernd, part, adj., permanent, lasting. dazu, adv., thereto, to that ; be- sides. dazwischen, adv. , there between. Decapoden, pi., Decapoda. Decennium, n., -s, -ien, decade. Deckblatt, n., bract. Deckel, m., -s, — , cover, lid. Declination,/., -en, declination. deduktiv, adj., deductive. definiren, v., define. Definition,/., -en, definition. dehnbar, adj., ductile. Delphin, m., -s, -e, dolphin. Delta, n., -s, -s, delta. demnach, adv., accordingly. denen, dat. plur. of demonstr. and relat. pron. der. denken, dachte, gedacht, think ; sick (dat.) denken, imagine. denkbar, adj., conceivable. denn, conj., for; adv., then. dennoch, conj., notwithstanding. depolarisierend, part, adj., de- polarizing. der, die, das, art., demonstr. and rel. pron., the, this, that, which. derartig, adj. , of that kind. derb(e), adj., substantial, stout. dereinst, adv., in the future. deren, gen. plur. and sing, of rel, and demon, pr. der, die, das, whose, of these, of it; their, her, its. dergleichen, adj., such. {Really a gen.) derjenige, diejenige, dasjenige, pron. demonstr., that. Derma, n.,\ , t^ • jr c dermis. Dermis,/., ) derselbe, dieselbe, dasselbe,/-™?*., the same. deshalb, adv., therefore. Desinfectionsmittel, »., disin- fectant. dessen, gen. sing, of dem. and rel. pr. der, q. v. destilliren, v., distil. desto, adv., the, before a compara- tive. Detritus, m., detritus. Detritusbildung, /., detritus for- mation. Detritusgestein, n., detritus rock. deuten, v., point to, indicate. deutlich, adj., clear, plain. deutsch, adj., German. Deutschland, n., -s, Germany. Deutung, /. , -en, explanation. devonisch, adj., Devonian. 502 VOCABULARY. d. h. = das heisst, that is, that means. Diagonale,/., -en, diagonal. Diamant, m., -en, and -a, -e, dia- mond. Diathermanitat,/., diathermancy. diatonisch, adj., diatonic. dicht, adj., thick, dense, close. Dichte, /., density. Dichtigkeit, /. , density. dick, adj., thick. Dickdarm, m., large intestine, colon. Dicke,/., thickness. dickhautig, adj., pachydermatous. Dickicht, «., -s, -e, thicket. dickschuppig, adj., thick-scaled. dienen, v., serve. Dienst, m., -es, -e, service, use. dieser, -se, -ses, demon, pr., this. diesseitig, adj., on this side. Differenz, /., -en, difference. differenziren, v., differentiate. Differenzirung, f. , -en, differentia- tion. difftis, adj., diffuse. Diffusion,/., diffusion. Diffusionsgeschwindigkeit, /. , ve- locity of diffusion. digeriren, v., digest. Dikotyledonen,//. , dicotyledonous plants. Dimension,/., -en, dimension. dimorph, adj., dimorphous. Ding, n., -es, -e, thing. dintenschwarz, adj., inky black. djrekt, } «#■ dire «- Direktor, m., -s, -en, director. Disciplin,/., -en, branch of science ; department. Discontinuity , /. , discontinuity. disponibel, adj., at hand. Dissonanz, /., -en, discord, dis- sonance. Distelfalter, m., -s, — , painted- lady, Papilio cardui. Divergenz,/., -en, divergence. dividiren, v., divide. doch, adv., yet. Doctrin, /., -en, doctrine, branch of science. Doggengeschlecht, n., bulldog breed. Dolde, /., -n, umbel. Doldentraube,/., -n, corymb. Dolmetscher, m., -s, — , inter- preter. Dolmomit, m., -s, -e, dolomite. domformig, adj., dome-shaped. Donau, /., Danube. Donner, m., -s, thunder. donnerartig, adj., thunderlike. donnern, v., thunder. Doppelstern, m., double star. doppelt, adj., double. Doppelverbindung,/., double com- pound. Dorf, »., -es, — er, village. Dorfchen, »., -s, — , hamlet. Dorn, m., -s, -en, thorn, spine (Bot.). dorsal, adj., dorsal. dort, adv., there. dorther, adv., thence. Draht, m., -es, — e, wire. Drahtende, n., -s, -n, end of wire. Drahtlage,/., -n, layer of wire. Drahtrolle, /., -n, coil of wire. Drahtschlinge, /. , -n, loop of wire. Drahtspirale,/., -n, coil of wire. Drahtwindung, /., -en, wrap or winding of wire. drangen, v., press, crowd. drauf = darauf. drehbar, adj., capable of being turned, swinging. drehen, v., turn, twist. Drehung, /., -en, rotation. Drehungsachse,/. , -n, axis of ro- tation. Drehungsgeschwindigkeit,/., -en. velocity of rotation. Drehungsrichtung, /., -en, direc- tion of rotation. drei, num., three. dreifach, adj., triple. dreigliedrig, adj., trisomatic. dreilappig, adj., three-lobed. dreiwerthig, adj., trivalent. VOCABULARY. 203 dringen, drang, gedrungen, pene- trate. dritt_, third. Drittel, n., -s, — , third. Drossel, /., -n, thrush ;//., Meru- lidae. Drosselklappe, /., -n, throttle- valve. driiber *= dariiber. Druck, m., -es, -e, pressure. Druckkraft, /., pressing force, force of pressure. Druckpumpe,/., force-pump. Drummondisch, adj. , Drummond. Druse,/. , -n, gland. driisig, adj., glandular. ductil, adj., ductile. Ductilitat, /., ductility. Duft, m., -es, -e, vapor, fragrance. dumpf, adj. , dull, hollow (of sound). Dune, /. , -n, down, = Daune, /. Dunenbekleidung, /., coating of down. Diingemittel, n., fertilizer. dunkel, adj., dark. dunkelbraun, adj. t dark brown. Dunkelheit, /., darkness. diinn, adj., thin. Diinndarm, m., -s, j^.e, the small intestine. Dunnschnabler, pi. , Tenuirostres. Dunst, m., -es, ~e, vapor. Dunstblaschen, n., vapor vesicle. dutch, prep, {ace), by, through. durchbohrt, part, adj.,' perforated. durchbrechen, v. s. insep., pene- trate, break through. durchdringen, v. s. scp. & insep., penetrate. Durchdringung, /. , penetration. durchfeuchten, v. insep., moisten thoroughly. durchfiiegen, v. s. sep., fly through. durchfliessen, v. s. sep. or insep., flow through. durchfiihren, v. sep., accomplish, effect, carry through. Durchgang, m., passage. durchgangig, adj., prevailing, uni- versal. durchgliihen, v. sep., shine through. durchgreifend,/ar/. adj. , effectual. durchlassen, v. s. sep., pass through, transmit. durchlaufen, v. s. sep., run through. Durchmesser, m., -s, — , diameter. durchscheinend, part, adj., trans- lucent. durchschleichen, v. s. sep., steal through. durchschneiden, v. s. insep., cut through, traverse. durchschnittlich, adv., in the mean, average. durchsetzt, part. adj. , interspersed. durchsichtig, adj., transparent. Durchsichtigkeit,/. , transparency. durchstrahlen, v. sep., radiate through. durchstreifen, v. insep., roam over or through. durchstromen, v. insep., flow through. durchtoben,z/.iwj-^/.,rage(through). durchtranken, v. insep., soak through. durchweg, adv., throughout. durchziehen, v. s. insep., run through, permeate ; s. sep. tr., pull through. diirfen, durfte, gedurft, may. diirre, adj., dry. dynamisch, adj., dynamic. Dynamo, n., -s, dynamo. dynamoelektrisch, adj., dynamo- electric. eben, adj., level, plain, even ; balanced; adv., just; eben so, just as. ebenbiirtig, adj., equal (in rank, claims). Ebene,y"., -n, plain, plane. ebenfalls, adv., also. ebenflachig, adj., plane, flat. ebensoviel, adv., just as much, ebensowol . . . als, correlative adv. t just as well ... as. Echinodermen,//., echinoderms, 204 VOCABULARY. Echo, n., -s, -s, echo. echt, adj., genuine, real. Ecke, /., -n, corner. eckig, adj., cornered, in comp. = -quetrous, e.g., drei-, trique- trous (Bot.). edel, adj., noble. Edelstein, m., precious stone. ehemalig, adj., former. Ehre, /., -n, honor. Ei, n., -es, -er, egg. Eichenwaldung, /., oak forest. Eichhornchen, n., -s, — , squirrel. Eidechse,/., -n, lizard ; //. = La- certilia. Eidotter, m., -s, — , yolk of an egg- Eierchen, n., -s, — , ovule. Eifel, /., Eifel (mountain in the Rhine Province). eigen, adj., own, belonging to. Eigenfarbe, /., real color. Eigenschaft,/., -en, property. eigenthiimlich, adj., peculiar. eigentlich, adj., real, proper. Eigenton, m., particular sound. eigentiimlich, see eigenthiimlich. Eigentumlichkeit, /., -en, peculi- arity, property. Eigenwarme, /., specific warmth. eignen, v. rejl., fit. eilf, num., eleven. ein, indef. art., an, a; num., one. ein_, common sep. pre/., = in, into; also ■=. one, as in einfach ; = alone, as in einsam. einander, recipr. pron., one another, each other; often comp. with ?nany prepositions. einathmen, v. sep., inhale. einbildisch, adj., conceited. einbrechen, v. s. sep., break in, be coming on (of night). eindringen, v. s. sep., penetrate. Eindruck, m., -es, ^e, impression. einerseits, adv., on the one side. einfach, adj. , simple. Einfallswinkel, m., angle of in- cidence. einfarbig, adj., monochromatic. einfassen, v. sep., enclose. Einfluss, m., influence, einformig, adj., uniform, monoto- nous. Einformigkeit,/., uniformity, einfuhren, v. sep., introduce. Einfiihrung, /. , -en, introduction. Eingang, m., entrance. Eingeboren_, injl. as adj., native. eingehen, v. s. sep., enter, form. Eingeweide, n., -s, — , intestines, viscera. Eingeweideganglion, n., intestinal ganglion. eingraben, v. s. sep., intrench. Einheit,/., -en, unity, unit. einheitlich, adj., single, unitary. einherschreiten, v. s. sep., stride, strut along. einholen, v. sep., overtake. einhiillen, v. sep., wrap up. einig, adj., united; some; neut., something ; pi., several, some. einigermaszen, adv., in some de- gree. {Really a gen.) einkerben, v. sep., indent. Einlagerung, /., imbedding. einleiten, v. sep., bring about. Einleitung, /., -en, introduction. einlenken, v. sep., set (in a joint). einleuchten, v. sep., be evident. einleuchtend, adj., obvious. einmal, adv., once. einmalig, adj., single, done but once. einmtinden, v. sep., debouch, dis- charge. einnehmen, v. s. sep., take (in), fill. einolen, v. sep., oil. einpragen, v. sep., impress. einrechnen, v. sep., include. einrichten, v. sep., arrange, dis- pose. Einrichtung,/., -en, arrangement. einsam, adj., lonesome. Einsamkeit,/"., -en, loneliness. einsaugen, v. sep., imbibe, suck in. einschalten, v. sep., interpolate. Einschaltung, /., -en, interpola- tion. VOCABULARY. 205 einschieben, v. s. sep., insert. Einschiebung, /. , -en, insertion. einschlagen, v. s. sep., introduce. einschliessen, v. s. sep., enclose. Einschluss, m., enclosure, imbed- ded insect. einschneiden, v. s. sep., cut into. Einschnitt, m., -es, -e, notch, groove. einschranken, v. sep., confine, limit. einschwemmen, v. sep., cause to float in. Einsenkung, /., -en, depression. einsetzen, v. sep., insert. einsiedlerisch, adj., solitary. einsperren, v. sep., shut in. einstellen, v. sep. rejl., come; make one's appearance, appear. Einstrahlung,/., inward radiation. einstreichen, v. s. sep. intr., sweep down (p. 169, 1. 19). Eintauchen, n., -s, immersion. eintheilen, v. sep., divide. Eintheilung, /. , division. eintreten, v. s. sep., enter, take place. Eintritt, m., -es, -e, entrance. Eintrittsstelle,/"., -n, place of en- trance. einwarts, adv., inwards. einwerthig, adj., monovalent. einwickeln, v. sep., envelope. einwirken, v. sep., work in ; — {anf), affect. Einwirkung, /., influence, effect. Einwohner, m., -s, — , inhabitant. Einzelding, n., individual. Einzelkorper, m., individual body. einzeln, adj., single, individual. einziehbar, adj., that can be with- drawn, retractile. einzig, adj., only, single. Eis, n., -es, ice. Eisbar, m., polar bear. Eisberg, m., iceberg; ice-covered mountain (Goethe). Eisbildung, f. , ice formation. Eisen, n., -s, iron. Eisenbahn, /. , -en, railway. Eisenbahnverkehr, m., railway traffic. Eisencarbonat.w., carbonate of iron. Eisencylinder, m., iron cylinder. Eisenerz, n., iron ore. eisenfrei, adj., free of iron. eisenhaltig, adj., containing iron, ferriferous. Eisenkern, iron core. Eisenkies, m., iron pyrites. Eisenmeteorit, m., iron meteorite. Eisenplatte,/., iron plate, eisenreich, adj., rich in iron. Eisenstab, m., iron rod. Eisfeld, n., ice-field. Eisgebirge, n., ice-covered moun- tains. Eiskrystallchen, n., -s, — , little ice-crystal. Eismasse,/., mass of ice. Eisscholle, /., -n, ice-flake. Eisvogel, m., kingfisher. Eiweiss, n., -es, albumen, white of an egg. eiweissartig, adj., albuminoid. Eiweisskorper, m., albumen. Eizelle, /., egg-cell. Ekliptik, /., ecliptic. Elasticitat, /., elasticity. Elasticitatsgrenze, /., limit of elasticity. elastisch, adj., elastic. Electricitatsmenge, /., quantity of electricity. elSh, I "J- metric. Electrisirmaschine, /., electrical machine. Electromagnet, in., -es, -e, electro- magnet. Electromagnetismus, m., electro- magnetism. Electrophor, n., -es, -e, electroph- orus. Elektricitat, /., electricity. Elektriker, m., -s, — , electrician. Elektrizitatseinheit, /., -en, unit of electricity. Elektrizitatsmenge, /., quantity of electricity. 206 VOCABULARY. Elektrizitatsquelle, /., source of electricity. elektrochemisch, adj., electro- chemical. Elektrode,/., -n, electrode. elektrodynamisch, adj., electro- dynamic. Elektro-Induktion, /. , electric in- duction. Elektrolyse, /., electrolysis. elektrolysieren, v., electrolyse. Elektrolyt, m., -s, -e, electrolyte. elektrolytisch, adj., electrolytic. elektromotorisch, adj., electromo- tive. elektronegativ, adj., electronega- tive. elektropositiv, adj. , electroposi- tive. Elektrotechnik, /., technical elec- tricity. Elektrotechniker, m., -s, — , elec- trician. Element, n., -es, -e, element. elementar, adj., elementary. Elementarorgan, //., elementary organ. Elephant, m., -en, elephant. Ellenbogengelenk, «., elbow-joint. Ellenbogengewebe, n., -s, -e, elbow tissue. Ellipse,/., -n, ellipse. elliptisch, adj., elliptical. elterlich, adj. , parental. Emanationstheorie, /., theory of emission. Embryo, m. or n., (-s), -onen or -os, embryo. Emission,/., -en, emission. Emissionsvermdgen, «., power of emission. empfangen, empfing, empfangen, receive. empfanglich, adj., susceptible. empfinden, v.s. insep., experience, perceive. empfindlich, adj. , sensitive. Empfindlichkeit, / , sensitiveness. Empfindung,/, -en, sensation. §mpor_, sep. frejix, = up, upward. emporheben, v. s. sep., heave up- ward, lift. emporlodern, v. sep., blaze up. emporquellen, v. s. sep., spring, well up. Endapparat, m. t terminal appara- tus. Ende, n., -s, -en, end. enden, v., end. Endgeschwindigkeit,/., final velo- city. Endi'gung, /., -en, termination. endlich, adv., finally; adj., finite. Endosmose, /. , endosmosis. Endosperm, n. , -s, -en, endosperm. endstandig, adj. , terminal. Endung, /., -en, ending. Energie,/, energy. eng, adj., narrow, close. Enge,/., -n, narrow passage. Englander, m., -s, — , Englishman. Enkrinitenstiickchen, ;/., encrini- tal fragment. ent_, insep. prefix, force: un-, dis-; removal ; origin, as in entsprin- gen; transition, as in entziinden. entbehren, v. {with gen.), lack. entbloszen, v., bare, expose. Entbloszung, /. , -en, exposure. entdecken, v. , discover. Entdeckung, /., -en, discovery. Ente,/., -n, duck ; pi., Anatidse. entfalten, v. ref,., become smooth (by unfolding). entfarben, v., discolor. Entfarbung, /., discoloration. entfernen, v., remove. entfernt, part, adj., distant. Entfernung, /., -en, distance, sep- aration. entgegen, prep, {with dat.) & adv., contrary (to), opposed (to). entgegengesetzt, part, adj., oppo- site. entgegenrichten, v. sep., direct oppositely, towards. entgegensetzen, v. sep., oppose, offer. entgegenstehen, v. irreg. sep., be opposed to, VOCABULARY. 201 entgegenwirken, v. sep., counter- work, counteract. entgehen, v. irreg. insep., escape. enthalten, v. s., contain, possess. entladen, v. s., discharge. Entladung, /., -en, discharge. entlehnen, v., derive, borrow. entmagnetisiren, v., demagnet- ize. entnehmen, v. s., take (from). entreissen, v. s., tear away. entsprechen, v. s. {with dat.), cor- respond. entspringen, v. s., spring from or forth. entstehen, v. s., originate, arise. Entstehung, /., origin. Entstehungsstarke, /., original strength. entsteigen, v. s., come forth. entstromen, v., pour from. entweder . . . oder, conj., either ... or. entweichen, entwich, entwichen, escape. entwickeln, v., develop, evolve. Entwickelung, /. , -en, develop- ment. Entwickelungsgang, m., course of development. Entwickelungsgeschichte, /., his- tory of development. Entwickelungsprocess, m., pro- cess of development. entziehen, v. insep., withdraw, take from. entziinden, v., ignite. entziindlich, adj., inflammable. Eocanegruppe, /. , eocene group. Epidermis,/., epidermis, = Ober- haut, q. v. Epithelium, n., -s, -lia & -lien, epithelium. Epoche, /., -n, epoch. Equiseten,//. , Equisetacese(horse- tail). er_, insep. prefix, force: inchoative, as in erkalten ; out from, up- ward, as in erheben, erschlies- sen ; intensified and completed action, as in erwachsen, ernah- ren. erachten, v., conceive, erbeuten, v. , capture, erblassen, v., grow pale, die. erbleichen, v. s., become pale, erblicken, v., perceive. Erbse,/., -n, pea. Erd_, in comp. = Erde, earth. Erdalkalimetalle, //., metals of the alkaline earths. Erdball, m., terrestrial sphere. Erdbahn,/., orbit of the earth. Erdbeben, «., -s, — , earthquake. Erdboden, m. t ground; earth. Erde,/., -en, earth, ground, erdig, adj., earthy. Erdinnere, n., interior of the earth. Erdkorper, m., terrestrial body. Erdkugel, /., terrestrial sphere. Erdmagnetismus, m. t magnetism of the earth. Erdmetalle, pi., metals of the earth. Erdoberflache, /., surface of the earth. Erdpol, m., pole of the earth. Erdraum, m., terrestrial space. Erdrinde,/., earth's crust. Erdschicht, /., stratum of earth. Erdstosz, m., earthquake, shock. Erdvogel, m. t ground-bird. erfahren, v. s., suffer, undergo. Erfahrung, /., -en, experience, erfinden, v. s., invent. Erfindung, /., -en, invention. Erfolg, m., -es, -e, effect, success. erfolgen, v., follow, result, go on. erforderlich, adj., requisite. erfordern, v., require. erforschen, v., investigate. Erforschung, /., -en, investiga- tion. erfrischen, v., refresh. erfullen, v., fill. Erfullung, /., -en, fulfilment. erganzen, v., supply. ergeben, v. s., render; refl., result, show (refi.). 208 VOCABULARY. Ergebnisz, n., come. }, result, out- ergiessen, v. s., pour forth. ergliihen, v., [begin to] glow. ergriinden, v., establish (as result of investigation). ergriinen, n., -s, growing green. erhalten, v. s., receive; keep; rejl., maintain, obtain (intr. & trans.). Erhaltung, /., support, preser- vation, conservation. Erhartung, /., hardening. erhaschen, v. , snatch. erheben, v. s., raise; rejl., rise. Erhebung, /., -en, elevation. Erhebungskrater, m., crater by elevation. erhellen, v. , illuminate. erhitzen, v., heat. erhohen, v., increase, raise. erinnern, v. rejl., remember; trans., remind. Erinnerung, /. , -en, recollection. erkalten, v., cool, grow cold. Erkaltung, /. , cooling. erkennen, v. irreg., recognize. Erkenntnis, J. , perception, intel- lect, knowledge. erklaren, v., explain. Erklarung,/., -en, explanation. erlangen, v., attain, obtain. Erlangung, /. , obtaining. erlautern, v., illustrate, explain. erleben, v., experience. erleiden, erlitt, erlitten, suffer. erleuchten, v., illuminate. erlitten, see erleiden. erloschen, v. s., become extinct. ermangeln, v., lack. ermitteln, v., find out, discover, bring about. ermoglichen, v., render possi- ble. Ermuden, n., -s, tiring. ernahren, v., support; refl., feed upon. Ernahrung,/., maintenance, nour- ishment, nutrition, Ernahrungsmaterial, n., nutritious matter. Ernahrungsorgan, n., organ of vegetation. Ernahrungsprocess, m., process of nutrition. erneuen, v., renew. erobern, v., conquer, win, achieve. erregen, v., call out, create. Erregung, /., -en, excitement. erreichen, v., reach, attain. Erreichung, /., reaching, attain- ment. erringen, errang, errungen, obtain (by a struggle). Ersatz, m.,-ea, compensation, res- titution. Ersatzmaterial, «., fresh material. erschaffen, erschuf, erschaffen, create. erscheinen, v. s., appear. Erscheinung, f. , -en, phenomenon. erschliessen, v. s., infer. erschopfen, v., exhaust. erschrecken, v., frighten. erschuttern, v., shake (of an earth- quake). Erschutterung, /., -en, quaking, shock. Erschutterungskreis, m., circle of commotion. ErschUtterungswelle, /., wave of commotion. ersetzen, v., replace. ersinnen, ersonn, ersonnen, devise. erst, num. adj., first; adv., first, only; not until. erstarren, v., solidify. Erstarrung, /. , congelation, freez- ing. erstaunlich, adj., astonishing. erster-, adj. , former (cow Jar. oj'erst.) ersticken, v., choke, suffocate. erstlich, adv., firstly. erstrecken, v. rejl., extend (intr.). ertonen, v., resound. Eruption,/., -en, eruption. eruptiv, adj., eruptive. erwachsen, v. s., grow up; part, adj., adult. erwahnen, v., mention (with ace. or gen.). Vocabulary. 209 erwarmen, v. tr., heat. Erwarmung, /. , heating. erwarten, v., expect. erwecken, v., awaken. erweisen, v. s., prove; rejl., prove to be. erweitern, v., widen. Erweiterung, /., -en, extension. Erweiterungsfahigkeit, f. , power of expansion, of stretching. Erz, n., -es, -e, ore. erzahlen, v., narrate, relate. erzeugen, v., produce. Erzeugung,/. , production, genera- tion. erziehen, v. s., educate. erzielen, v., obtain. Erzgang, m. t ore-gangue, vein. erzittern, v., tremble, quake. Erzmetalle, //., ore-metals. es, pron., it. Esel, m., -s, — , ass. essen, asz, gegessen, eat. Essen, n., -s, eating, food. etwas, indef. pron., somewhat, something. Eule,/., -n, owl ; pi. , Strigidae. Euphorbiaceen, //., Eupborbiacese (spurge). Europa, n., -s or -ens, Europe. europaisch, adj. , European. ewig, adj., eternal. Excentricitat,/. ,-en, excentricity. Excrement, n.,~es, -e, excrement. Excretion,/., -en, excretion. Excretionsorgan, «., excretory organ. Exemplar, «., -s, -e, case, ex- ample. Exhalation,/., -en, exhalation. Existenz,/., -en, existence. existiren, v., exist. Expansion,/., expansion. Experiment, n., -es, -e, experi- ment. experimental, adj. , experimental. Experimentalphysik, /. , experi- mental physics. experimentiren, v., experiment. explodiren, v., explode. Explosion,/, -en, explosion. Extremitat,/., -en, extremity. Extremitatenpaar, n., pair of ex- tremities. fabelhaft, adj., mythical. fabeln, v., fable. fabriciren, v., fabricate, manufac- ture. Fabrikation, /., manufacture. Fach, n., -es, .ner, compartment. Fachgelehrte, m., -n, -n, expert. Facultat,/., -en, faculty. Faden, m., -s, —, thread, string. fadenformig, adj., threadlike, fili- form. fahig, adj. , capable. Fahigkeit,/., -en, ability. fahren, fuhr, gefahren, fare; travel; drive ; move (quickly). Faktor, m., -s, -en, factor. Falke, m., -n, falcon. Fall, m., -es, ^ie, case, fall. fallen, fiel, gefallen, fall. fallen, v., precipitate. Fallraum, m., space of fall. Fallungsmethode, /. , precipitation method. Fallzeit,/., time of fall. falschlich,#</z/., incorrectly, falsely. Familie, /., -n, family. Fang, m., -es, —e, fang, talon. Fangarm, m., [large] tentacle. Farbe, /., -n, color. farben, v., color. Farbenbestandtheil, m., -es, -e, color constituent. Farbenpracht, /., splendor of colors. Farberei, / , -en, dyeing, — works. farbig, adj., colored. farblos, adj., colorless. Farbung, /., -en, coloring. Farn, m., -s, -e, fern. Farnkraut, n., fern; //., Filices. Fasan, m., -es, -e. pheasant. fasanenartig, adj., pheasantlike. Faser, /., -n y filament ; fibre. Faserchen, n., -s, — , little fibre, fibril. 210 VOCABULARY. Fasergewebe, n., fibrous tissue. faserig, adj., fibrous. Faserwurzel, /. , fibrous root. fassen, v., conceive, understand, take in, seize. fast, adv., almost. faul, adj., rotten. Faulnis,/., -nisse, putrefaction. Faulnisgeruch, ?n., putrefactive odor. Faulthier, n., sloth. Fauna,/., fauna. Feder, /., -n, feather spring. Federwolke,/., cirrous cloud. Februar, m., -s, February. fehlen, v., lack, be absent. feiern, v., celebrate. feilen, v., file ; polish. fein, adj., fine, nice. Feld, n., -es, -er, field. Feldspath, m., -es, feldspar. feldspathaugitisch, adj., feldspar augite. feldspathig, adj., feldspathic. Fell, n., -s, -e, hide. Fels, in. , -en, rock. Felsart,/., kind of rock. Felsbildung, /., rock formation. Felsblock, m., block of rock, boulder. Felsenbein, n., petrous portion of the temporal bone. Felsgrat, m. t -es, -e, rocky ridge. Felskluft, /., rocky cleft. Felsriicken, m., rocky ridge. Felsschlucht,/., -en, rocky chasm. Felsstiick, n., fragment of rock. Fenster, n., -s, — , window. Fensterglas, n., window-glass. Fensterscheibe, /., window-pane. fern, adv., far; in so fern, in so far. Feme,/., -n, distance. ferner, adj., further. Fernewirkung, /., action at a dis- tance. Fernrohr, n., telescope. Ferrooxyd, n., -es, ferrous oxide. fertig, adj., ready, prepared. Fessel, /., -n, fetter. fest, adj., firm, dry (of land); solid. festhalten, v. s. sep., hold fast. Festigkeit,/., strength. festklemmen, v. sep., clamp firmly. Festland, n., solid land, continent. Festlandgebilde, n., solid earth structure, continent formation. festliegend, adj., stationary. festsetzen, v. sep., establish. Feststellung, /., determination. feststehen, v. s. sep., fix, stand fast. Fett, 11., -es, -e, fat. fetthaltig, adj., fatty. feucht, adj., moist. Feuchte,/., moistness. Feuchtigkeit, /., -en, humor, moisture. Feuer, n., -s, fire. Feuerausbruch, m., outbreak of fire. Feuerberg, m., burning mountain, volcano. feuerbestandig, adj., fire-proof, un- affected by heat. Feuerdampf, m., fire-vapor, (as technical term) fire-damp. Feuererscheinung, /., ignition, igneous phenomenon. Feuerkugel, /. , fire-ball, bomb. Feuersaule, /. , column of fire. feuerscheu, adj., afraid of fire. feuerspeiend, part, adj., fire-spit- ting, volcanic. Feuerspritze,/., -n, fire-engine. Feuerstein, m., flint. Feuerstrom, m., stream of fire. Feuerzeichen, »., fire-signal. feurig, adj., fiery, ardent. feurigfliissig, adj., fiery liquid. fibrillar, adj., fibrinous. fibros, adj., fibrous. Fichte, /., -n, pine. Fichtenberg, m., pine mountain. Fichtenwald, vi., pine forest. fieberkrank, adj., suffering from fever. Figur, m., -en, figure. Filicineen,//., Filicineae (ferns). filtriren, v., filter. finden, fand, gefunden, find; rejl., be present. VOCABULARY. 211 Finger, m., -s, — , finger. fingerdick, adj., finger-thick. Fingerthier, n., Aye-aye. Fink, m., -en, finch. finster, adj., dark. Finsternis, /., darkness. Firste,/., -n, summit. Fisch, m., -es, -e, fish. fischen, v., fish. Fixstern, m., -es, -e, fixed star. flach, adj., flat. Flache,/. ,-n, surface, plain, plane. flachenformig, adj., plane. Flacheninhalt, m., area. Flachenraum, m., area. Flachenwirkung, /. , absorption. Flachland, n., flat land, plain. flachstreichend, part, adj., in a level stretch. Flamingo, m., -s, — s, flamingo. Flamme,/., -n, flame. Flammenspectrum, «., flame spec- trum. Flasche, /., -n, flask, jar, bottle. flaschenformig, adj. , lageniform. Flechte,/., -n, lichen. flechten, flocht, geflochten, en- twine. Fleck, m., -es, -e, spot. fleckenfrei, adj., free from spots. Fledermaus, /., bat. Fleisch, n., -es, flesh. fleischfressend, adj., carnivorous. Fleischfresser. m., -s, — , carniv- orous animal;/"/., carnivora. Fleischmasse, /., mass of flesh. Fleischsubstanz, /. , substance of the flesh. Fliege, /., -n, fly. fliegen, flog, geflogen, fly. Fliegenfanger, m., -s, — , fly-catch- er;//., Muscicapidse. fliessen, floss, geflossen, flow. Flintglas, n., flint glass. flockig, adj., flocculent. Flosse, /., -n, fin. flossenahnlich, adj., fin-like. Flossenfusz, m., swimming-paddle, flipper. Flossenfiiszer, pl. t Pteropoda. Flossenfiiszler, //., Pinnigrada. Flosskamm, m., -es, — e, " median" fin, dorsal fin. floten, v., whistle. Flucht,/., flight. fliichtig, adj., volatile. Flug, m., -es, flight. Flugbewegung, f. , locomotion by flying. Flugeichhornchen, n., flying-squir- rel. Fliigel, m., -s, — , wing. fliigelformig, adj., wing-like. fliigellos, adj., wingless. Fliigelpaar, n., pair of wings. Flughaut, f. , patagium (expanded membrane between the fingers of Cheiroptera). Fluor, n., -s, fluorine. Fluorescenz, f. , fluorescence. Fluorescenzfarbe, /., fluorescence color. Fluorid, n., -es, -e, fluoride. Flurkarte, /., map (of a country). Fluss, m., -es, .ne, river, fusion. Flussbett, n., river-bed. Fliisschen, n., -s, — , creek. Flussenge, /., narrows of a river. fliissig, adj., liquid. Fliissigkeit,/., -en, liquid. Fliissigkeitssaule, /., liquid col- umn. Flusskriimmung, f. , river-bend. Flussnetz, «., river system. Flusssaure, /., hydrofluoric acid. Flussschiffahrt, /., river naviga- tion. Flussspath, m., -es, fluor-spar. Flussufer, n., river-bank. Flusswasser, n., river-water. Flut, /., -en, tide. Fohn, m., -es, -e, a south wind in Switzerland. Folge, /., -n, result, consequence. folgen, v., follow. folglich, adv., consequently. fordern, v., promote. Forderung, /., -en, demand. Form,/., -en, form; second part of many compounds = form of. 212 VOCABULARY. Formation,/., -en, formation. Formel,/., -n, formula. formen, v., form. Formerscheinung, /., -en, form phenomenon. -formig, sec. part, of many comp >. , = -shaped or -like. Formveranderung, /., -en, change in form. Forscher, m., -s, — , investigator. Forschung, /., -en, investigation. Forst, m., -es, -e, forest. fort, adv., forth, away, on. Enters many compounds , sep. prefix in verbs. fortbestehen, v. irreg., continue to exist. fortbewegen, v. sep., move away. fortdauern, v. sep., continue. fortleiten, v. sep., conduct, lead on. fortpflanzen, v. sep., propagate, reproduce. Fortpflanzung, /., -en, propaga- tion, reproduction. Fortpflanzungsorgan, n. , repro- ductive organ. Fortpflanzungszelle,/., reproduc- tive cell. fortreissen, v. s. sep., carry away (by force). Fortsatz, m., process (Biol.), con- tinuation. fortschreiten, v. s. sep., progress. fortsetzen, v. sep., continue. Fortsetzung, /., -en, continuation. fortwahrend, part, adj., continual. fortwirkend, part, adj., continually operative. fossil, adj., fossil. Fossil, n., -s, -ien, fossil. Foucaultsch, adj., of Foucault. Frage, /. , -en, question. fragen, v., ask. Franciscaner-Mbnch, m., Francis- can monk. Frankreich, ».., -s, France. franzosisch, adj., French. Frauenhofersch, adj., of Frauen- hofer. frei, adj., free. ireifallend,/a*Y. adj. , freely falling. freilich, adv., it is true, to be sure. fremd, adj., strange, unknown; noun declined as adj., stranger. Frequenz,/., frequency. fressen, frasz, gefressen, eat. Freude, /". , -n, pleasure, joy. freuen, v. rejl., rejoice {with gen. , freundlich, adj , friendly; cheerful. Friede, m., -ns, peace. friedlich, adj., peaceful. frieren, fror, gefroren, freeze. frisch, adj., fresh. Frischprocess, m., fining process. fromm, adj., pious. Frosch, m., -es, .ne, frog;//., Rani- dae. Frost, m., -es, —e, frost. Frucht,/., — e, fruit. fruchtbar, adj., fruitful. Fruchtbildung, /., formation of fruit or seed. fruchtbodenstandig, adj. , recep- tacular. Fruchtknoten, m., ovary. Fruchtkorper, ?n., fruit (Bot.)- friih, adj. , early ; -er, adv. , for- merly. Friihjahr, n., spring [time]. Friihling, m., -s, -e, spring. Friihlings-Tag- und Nachtgleiche, /. , -n, vernal equinox. Friihstiick, n., breakfast. friihzeitig, adj. & adv., early Fuchs, m., -es, —e, fox. Fucoideen, //., Fucoidea. fiihlbar, adj., sensible. fiihlen, v., feel. Fiihler, m., -s, — , feeler. Fiihlerpaar, «., pair of feelers. Fuhlhorn, n., -s, — er, antenna. fiihren, v., carry; lead; bear (the name). Fiihrer, m., -s, — , guide. Fiihrung,/., -en, guidance, leader- ship. ftillen, v., fill. Fumarolen - Feld, n., fumarole- field. Function, f., -en, function. VOCABULARY. 213 Fund, m., -es, -6 & .ne, discovery. Fundament, n., -es, -e, founda- tion. fiinf, num., five. fiinffach, adj., pentuple. fiinf hundert, num., five hundred. fiinfmal, adv., five times. fiinfstrahlig, adj., five-rayed. fiinft-, ord. num., fifth. fiinfwerthig, adj., quinquivalent. fiinfzehig, adj., five-toed. funfzig, adj., fifty. Funke, m.,-n, ) k> Funken, m., -s, — , ) r funkeln, v., sparkle. Funkeninduktor, m., -es, -6, induc- tion-coil. Funktion, /., -en, function. fiir, prep, {ace), for. furchtbar, adj., terrible. fiirchten, v., fear. Fiirst, m., -en, prince. Fusz, m., -es, —e, foot. Fuszganglion, n., -s, -lien, pedal ganglion. fuszlos, adj., footless. Fuszpaar, n., -es, -e, pair of feet. Fuszpfad, m., -es, -e, footpath. Fuszpfund, ».,-es, -e, foot-pound. Fuszwurzel, /., -n, ankle. Futter, n., -s, fodder. Gahrung, /., -en, fermentation. Galilai, Galileo. Galle,/., -n, gall, bile. gallertartig, adj., gelatinous. Gallertgewebe, n., gelatinous tis- sue. galvanisch, adj., galvanic. galvanisieren, v., galvanize. Galvanometer, n., galvanometer. galvanoplastisch, adj., galvano- plastic. Gang, m., -es, — e, walk ; vein, lode. Gangbildung, /., vein-formation. Gangliencentrum, n., ganglion- centre. Ganglienkette,/. , chain of ganglia. Ganglion, n., -s, -lien, ganglion. Gangspalte,/., -n, vein-fissure. Gangvogel, //., Ambulatores {nearly identical tvith Passeres and Insessores of other ivriters). Gans, f. , -ne, goose;//., Anserinae. ganz, adj., whole ; adv., entirely, quite. ganzlich, adv., entirely. gar, even, quite ; — nicht, not at all. Gartenhaus, n., summer-house. Gartenhecke, /., garden-hedge. Gas, n., -es, -e, gas. Gasart,/., kind of gas. Gasatmosphare, /., gaseous at- mosphere. Gasblase, /., -n, gas-bubble. Gasflamme.y., -n, gas-flame. Gasform,/., gaseous state. gasfbrmig, adj., gaseous. Gasometer, n., gasometer. Gast, m., -es, ^.e, stranger. Gasvolumgewicht, n., weight of one volume of gas. Gattung, /., -en, genus. ge-> g~, insep. prefix, has nearly lost its intensifying and collec- tive force, but see the compound nouns, e.g., Gemisch, Gewitter, which are mostly collective. gebaren, gebar, geboren, bring forth. Gebaude, n. , -s, — , building, struc- ture. geben, gab, gegeben, give, ex- press. Gebiet, n., -es, -e, sphere. Gebilde, n., -es, — , structure, formation. Gebirge, n., -s, — , mountain- range. Gebirgsart, /., -en, rock. Gebirgsformation, /., mountain- formation. Gebirgskette, /., chain of moun- tains. Gebiss, n., -es, -e, set of teeth, teeth. Geblase, n., -s, — , blast. gebrauchen, v., use. gebrauchlich, adj., customary, in 214 VOCABULARY. Geburt, /., -en, birth. Gecko-Eidechse, /., wall-lizard. Geckonen, //. , Geckonidae. Gedanke, m., -ns, -n, thought. gedenken, v. irreg., mention. gediegen, part, adj., in the free state, pure. gedrungen,/ar/. adj. , compressed, solid. geeignet, part, adj., proper, fit. Gefahr, /., -en, danger. gefahrbringend, adj., dangerous, productive of danger. Gefasz, m., -es, -e, vessel; jirst part of comp., vascular. Gefaszbarometer, m., cistern ba- rometer. Gefaszbiindel, n., vascular tissue or vessel. Gefaszkryptogamen, //., vascular cryptogams. Gefaszpflanze, /., -n, vascular plant. gefaszreich, adj., vascular. Gefaszrohre, /., vascular tube. Gefaszsystem, n., vascular sys- tem. Gefieder, n., -s, — , plumage. Gefrieren, n., -s, freezing. Gefrierpunkt, m., freezing-point. Gefrihl, n., -es, -e, feeling. Gefiihlsinn, m., sense of feeling. gegen, prep. (ace), against, toward, for. Gegend, /., -en, region. gegeneinander, adv., towards, against one another. Gegeneinanderwirken, n., -s, in- teraction. Gegenkraft, /., opposing force. Gegensatz, m., contrast. gegenseitig, adj., mutual. Gegenstand, m., -es, — e, object. Gegenstrom, m., counter-current. Gegenstiick, n. f counterpart, com- panion. gegeniiber, prep, (dat.) & adv., op- posite, in contrast with. gegeniiberliegen, v. s. sep., lie opposite. gegeniiberstehen, v. s. sep., stand opposite. Gegenwart, /. , presence. gegenwartig, adj. , present ; adv. , at present. gegliedert, adj., articulated. Gehalt > m., -s, contents, meaning. Gehause, n., -s, — , capsule, shell. geheimniszvoll, adj., mysterious. gehen, ging, gegangen, v., go; vor sick — , go on, proceed. Geheul, »., -s, howling. Gehirn, n., -es, -e, brain. Gehor, m., -s, hearing, sense of hearing. gehoren, v., belong. Gehorgang, m., auditory canal. gehorig, adj., belonging, requisite. Gehorknochelchen, n., otolith. Gehornerv, m. , -en, auditory nerve. Gehororgan, «., auditory organ. Geier, m., -s, — , vulture; //., Vul- turidae. Geist, m., es, -er, mind, spirit. Geistesfahigkeit, /., mental ca- pacity. geistig, adj., mental. Geistlich-, declined as adj., clergy- man. gelangen, arrive at. gelb, adj., yellow. gelblich, adj., yellowish. gelblich - weiss, adj., yellowish white. gelegentlich, adj., occasional. Gelehrt-, injlect as adj., scholar, savant. Gelenk, n., -s, -e, joint. Geliebt-, inflected as adj., beloved. gelingen, gelang, gelungen, v., succeed, with dat. of the person. gelten, gait, gegolten, pass, be considered, hold good. gemachlich,a:<//. , easy, comfortable. gemassigt, part, adj., temperate. Gemauer, n., -s, — , masonry. gemein, adj. , ordinary. gemeinsam, adj., common, in com- mon. gemeinschaftlich,«</z>., in common. VOCABULARY. 215 Gemenge, »., -s, — , mixture. Gemisch, n., -es, -e, mixture. Gemiith, *., -es, -er, soul, mood, disposition. Gemiithsleben, n., -s, soul-life. genau, adj., exact. Generation,/., -en, generation. Generationswechsel, m., alterna- tion of generation. Genf, n., Geneva. Genfer, adj., of Geneva. geniessen, genoss, genossen, en- joy. geniigen, v., suffice. Geognosie, f. , geognosy. Geognost, m., -en, geognost. geognostisch, adj. , geognostic. geographisch, adj., geographical. Geologie,/., geology. geologisch, adj., geological. geometrisch, adj., geometrical. gerade, adj., straight, direct; adv., just, exactly. geradezu, adv., directly. Geradfliigler, //. , Orthoptera. geradlinig, adj., in straight lines, rectilineal. geradzahnig, adj. , orthognathous. gerathen, gerieth, gerathen, come into, fall into. Gerausch, n., -es, -e, noise, clat- tering, swash, murmuring (of rivers). gerben, v., tan. gering, adj., small. geringelt, part, adj., annulated. Gerippe, n., -s, — , skeleton. germanisch, adj., German. Gerolle, n., -s, — , matter rolled by water, rubble, pebble. Geruch, m., -es, .ne, smell, sense of smelling; — nach, smell of some- thing. geruchlos, adj. , odorless. Geruchsinn, m., sense of smelling. Geriist, n., -es, -e, framework. gesammt, adj., total, whole. Gesammtheit, /., totality. Gesammttragkraft, /., total sup- porting power, gesattigt, adj., saturated. geschehen, geschah, geschehen, happen, take place. Geschenk, n., -es, -e, gift. Geschichte, /. , -n, history. geschichtet, part, adj., stratified. geschickt, adj., skillful. Geschlecht, n., -s,-er, sex, species. geschlechtlich, adj., sexual. Geschmack, m., -es, taste. geschmacklos, adj., tasteless. geschmeidig, adj., soft, malleable. Geschmeidigkeit, /., malleability. Geschopf, «., -es, -e, creature. Geschrei, n., -es, cry, scream. Geschwindigkeit, /.,-en, velocity. gesellen, v. refl., associate, join. gesellig, adj., social, gregarious. Gesellschaft, /., -en, company. Gesetz, n., -es, -e, law. gesetzlich, adv., regularly, accord- ing to the law. gesetzmaszig, adj., regular. gesetzt, part, adj., let us suppose. Gesichtsfeld, n., field [of sight]. Gesichtspunkt, **., point of view. Gesichtswinkel m., facial angle. Gespenst, n., -es, -er, ghost. gesprengt, part, adj., sprinkled, spotted. Gestade, n., -s, — , shore. Gestalt,/., -en, form. gestalten, v., shape. gestaltlos, adj., shapeless. Gestaltung, /., -en, shaping, for- mation. Gestaltungsgesetz, n., law of for- mation. Gestaltveranderung, /. , change in form. gestatten, v., permit. Gestein, n., -es, -e, stone. Gesteinsgang, m., rock-gangue. gestern, adv., yesterday. gestielt, adj., having a stalk (stipitate, pedunculate, petiolate, etc.). Gestirn, n., -es, -e, constellation, star. gestreift,/ar/. adj., striped. 216 VOCABULARY. gestutzt, part, adj., truncate. Getose, n., -s, — , noise. Getreideart,/., -en, kind of grain. Gewachs, n., -es, -e, growth, plant. gewahren, v., afford, grant. Gewalt,/., -en, force, power. gewaltig, adj., powerful, mighty. gewaltsam, adj., powerful. Gewasser, n., -s, — , waters. Gewebe, n., -s, — , tissue, web. gewebeartig, adj., tissue-like. Gewebemasse, /., mass, collection of tissue. Gewebesaft, m., lymph. Gewebesaftstrom, m., stream of lymph. Gewebeschicht, /., tissue, layer. Gewerbe, n., -s, — , industry. Gewicht, n., -es, -e, weight. Gewichtsanalyse, /., analysis by weight. Gewichtsdifferenz, /., -en, differ- ence in weight. Gewichtsmenge, /., weight. Gewichtsproceflt, n., percentage by weight. Gewichtsteil, m., part by weight. Gewichtsverlust, m., loss in weight. Gewichtszunahme,/., -n, increase of weight. Gewindhohe, /., -n, pitch (of a screw). gewinnen, gewann, gewonnen, obtain, acquire. Gewinnung, /., production. gewiss, adj., certain. Gewitter, n., -s, — , thunder- storm. Gewitterregen, m., thunder- shower. Gewitterwolke,/., thunder-cloud. gewohnlich, adj., usual, ordinary, common. gewohnt, adj., accustomed. Gewolk, n. y -es, -e, clouds, cloud. Gewiirz, n., -es, -e, spice. Geyser, m., -s, — , geyser. Geysergebiet,//., region of geysers. giessen, goss, gegossen, pour. Gift, n., -es, -e, poison. giftig, adj., poisonous. Giftwaffe,/.,-n, poisonous weapon. Giftzahn, m., venomous tooth. Giltigkeit,/., validity. Gipfel, m., -s, — , summit. Giraffe,/., -n, giraffe. Glanz, »/., -es, e-, lustre, brill- iancy ; glance (metallic sulphide). glanzen, v., sparkle; -d, part. adj. t brilliant, shining. Glas, n., -es, — er, glass. glasglanzend, adj., vitreous. glashell, adj., clear as glass. Glaskorper, m., vitreous humor. Glaskugel, /. , glass globe. Glasplatte, /., -n, glass plate. Glasspiegel, m., mirror. glatt, adj., smooth, polished. glauben, v., believe. gleich, adj., like, equal. Gleich,= Gleichung. gleichartig, adj., homogeneous, equal. gleichbedeutend, adj., synony- mous. gleichen, glich, geglichen, re- semble. gleicherweise,a:^z/., in like manner. gleichfalls, adv., likewise. gleichformig, adj., uniform. Gleichgewicht, n., equilibrium. gleichgross, adj., of equal size. gleichkommen, v. s. sep., equal. gleichmaszig, adj., uniform. gleichnamig, adj., like-named. gleichrichten, v., direct identically. gleichsam, adv., as it were. Gleichung,/., -en, equation. gleichzeitig, adj., simultaneous. Gletscher, m., -s, — , glacier. Glied, n., -es, -er, limb, member. Gliederfuszler, m., -s, — , Arthro- pod. Gliederthier, n., articulate. Gliederung, / , -en, articulation. Gliedmaszen, //., limbs. gliedmaszenlos, adj., limbless. gliedrig, adj., segmented, somatic, VOCABULARY. 2V, glimmen, v., glow. Glimmer, m.\ -s, — , mica. Glimmlicht, n., incandescent light. glockenartig, adj., bell-like. glockenformig, adj., campanulate, bell-shaped. Glorie,/., glory, halo. Gliick, it., -es, good luck. gliicklich, adj., fortunate, gliihen, v., glow. Gliihen, n., -s, ignition. Gneiss, m., -es, -e, gneiss. Gold, n., -es, gold. Golddraht, m., gold wire, golden, adj., golden. Golfstrom, in., Gulf-stream. Gonidium, it., -s, -dien, gonidium = brood-cell. gonnen, v., permit, grant. Gorilla, in., -s, -s, gorilla. Gott, m., -es, j^er, God. graben, grub, gegraben, dig. Grad, ;/;., -es, -e, grade, degree. Graham'sche, adj., of Graham. Gramm, «., -es, -e, gramme. Grammkalorie, /., gram-calorie. Granat, m., -en, garnet. Granit, in., -s, -e, granite. Granitfels, in., granite rock. Granitmasse, f. , granite mass. Graphit, m., -s, -e, graphite. Gras, n., -es, -er, grass. Grasflur, /., prairie. Grasmiicke, /., -n, white-throat (of the Motacillinae). Grassteppe,/., grass steppe. grau, adj., gray. graublau, adj., grayish blue, grausenvoll, adj., awful. grauweiss, adj., grayish white. Gavitationsgesetz, n., law of gra- vitation. Gravitationstheorie,/., theory of gravitation. Greenockit, m., -es, -e, greenock- ite. gregorianisch, adj., Gregorian. greifen, griff, gegriffen, seize; — in etwas, encroach upon. Greiffusz, m., prehensile foot. Greifschwanz, m., prehensile tail. Grenze,/., -n, limit, boundary. Grieche, m., -n, Greek. griechisch, adj., Greek. Griffel, m., -s, — , style (Bot.) ; 'tentacula' of Infusoria. grob, adj., coarse. Gronland, n., -s, Greenland. gronlandisch, adj., of Greenland. grosz, adj., great; im Grossen und Ganzen, on the whole. groszartig, adj., grand. Grosze, /., -n, ■ size, vastness, amount, magnitude. groszentheils, adv. .largely, mostly. grosstentheils, adv., for the most part. Grubengas, n., marsh-gas. grim, adj. , green. Grund, m., -e, ^.e, foundation, bottom, ground, earth, base (of a leaf), reason ; zu — liegen, with dat., lie at the foundation of; im Grunde, at bottom;/;/ comp. y fun- damental, original. Grundanschauung, /., fundamen- tal view. Grundeigenschaft, /"., -en, funda- mental property. Grundeis, n., ground-ice. griinden, v., found. Grundflache, /., bottom, surface, base. Grundform, /., ground-form. Grundgedanke, m., fundamental idea. Grundgesetz, n., fundamental law. Grundlage,/., basis, foundation. grundstandig, adj., basal. Grundton, m., fundamental tone, key-note. Grundzug, /;/., outline. griin-gelb, adj., greenish yellow. GrUnspan, in., -s, verdigris. Grtinstein, m., gi-eenstone. Gruppe,/., -n, group. gruppenweise, adv., in groups. gruppiren, v., group. Gruppirung, /. , grouping. giinstig, adj., favorable, 218 VOCABULARY. Gurtelthier, «., Armadillo. Gusseisen, -n, -s, cast-iron. gut, adj., good. gutmiithig, adj., good-natured. Guttapercha,/., gutta-percha. Gymnosperma, /., -en, gymno- sperm. Gyps, m., -es, gypsum. Gypslager, n., deposit of gypsum. Haar, n., -es, -e, hair. haarig, adj., hairy. Haarkleid, n., hairy covering. Haarstern, m., crinoid (Zool.) ; comet. Habicht, m., -s, -e, hawk, haften, v., cling, stick. Hagel, 7/i., -s, hail. Hagelkorn, «., hail-stone. Hagelwetter, n., -s, hail-storm. Haifisch, | "'-.-es, -«, shark. Haken, m., -s, — , hook. hakig, adj., hooked. halb, adj., half. Halbaffen, pi., Prosimii or Lemu- rida. Halbcylinder, m., -s, — , half-cyl- inder. halbcylindrisch, adj., half-cylin- drical. halbfest, adj., semi-solid. Halbinsel,/., peninsula. Halbkreise, m., -s, — , semi-circle. Halbmesser, m., -s, — , radius. Halbmetall, n.,-es, -e, half-metal. halbversteinert, adj. , half petrified. halbverwittert, part, adj., half weathered. Halfte,/.,-n, half. Haloid, n., -es, -e, haloid. Haloidverbindung, /., -en, haloid compound. Hals, m., -es, -e, neck, throat. Halsdarm, m., intestine of the throat. Halshohle, /., cavity of the throat. halten, hielt, gehalten, hold, stick. -haltig, in many compounds, = con- taining. hammerbar, adj., malleable. Hammerbarkeit,/., malleability. hammern, v., hammer. Hand,/., ^.e, hand. Handbuch, «., handbook. Handel, m., -s, commerce. Handflugler, pi., Cheiroptera. Handlung, /., -en, act, action. Handwurzel, /. , wrist. Hangematte, /. , hammock. hangen, hing, gehangen, hang. Haring, m., -s, -e, herring. harmonisch, adj., harmonious. Ham, m., -s, urine. Harnstoff, m., urea. hart, adj., hard. Harte,/., hardness. Hartgebilde, »., hard part (of the body). Hartgummiplatte, /., -n, hard rubber plate. Harz, m., -es, Hartz Mountains. Harz, «., -es, -e, resin. Hase, m., -n, hare. Haselnuss, /., — e, hazelnut. Haufenwolke, / , cumulus cloud. haufig, adj. , frequent. Haupt, «., -es, ^er, head. First part of compounds, = chief. Hauptabtheilung,/. , chief division. Hauptart,/, chief kind. Hauptbestandtheil, m., chief con- stituent. Hauptcharacter, m., principal char- acter. Haupteigenschaft, /., chief prop- erty. Hauptgeriist, n., chief frame. Haupthindernisz, n., chief hin- drance. Hauptmann, m., -es, ner, captain. Hauptmerkmal, n., chief charac- teristic. hauptsachlich, adj. , chief. Hauptsatz, m., axiom. Hauptsystem, «., leading system. Hauptteil, n., principal part. Hauptverbindung, /. principal compound. Hauptwirkung, /. , chief effect. Hauptwurzel, /., chief, main root. VOCABULARY. 219 Haus, n., -es, ^.er, house. Hauschen, n., -s, — , cottage. Haushalt, m., -cs, -e, housekeep- ing. Haushuhn, n., domestic fowl. Haussperling, m., house-sparrow. Haut,^. » — e , hide, skin. Hautfltigler, />/. , Hymenoptera. hautig, adj., membranous, cutic- ular. Haut-skelet, n., -s, -tte, dermal skeleton. Hebel, m., -s, — , lever. Hebelarm, »,, lever-arm. heben, hob, gehoben, heave, lift. Heberbarometer, m., siphon ba- rometer. Hebung, /., -en, heaving. Hecht, m , -es, -e, pike. Hecke, /., -n, hedge. Heerd, m., -es, -e hearth. Heerde, /., -n, herd. Heft, *., -es, -e, number. heftig, adj., violent. Heftigkeit, /., violence. hegen, v., cherish. heimlich, adj., comfortable. heiss, adj., hot. heissen,hiess,geheissen,be called. Heissluft-maschine, /., hot-air en- gine. Heisswasser-Rohrenapparat, m. t system of hot-water pipes. heiter, adj., clear. heizen, v., heat. helfen, half, geholfen, help. Heliometer, n., -s, — , heliometer. hell, adj., clear. Helligkeit, /., clearness. hellklingend, adj., sonorous. Hemisphere, /., -n, hemisphere. herab, adv. and sep. prefix, down (from). herabfallen, v. s. sep., fall down. herabfii^ssen, v. s. sep._ flow down. herabkommen, r/j.^.,comedown. herantreten, v. s. sep., come upon. heraus, adv., out, forth, out from. Herausg. = Herausgeber, m., edi- tor. heraustreten, v. s. sep., come out of. herauswerfen, v. s. sep., throw out. herbeifiihren, v. sep., bring about, cause. Herbst, m., -es, -e, autumn. hereinbrechen, v. s. sep., draw on [of night]. hereinkommen, v. s. sep., come in or into. Hergang, m., -es, — e, process. hergehen, v. irreg. sep., pass. herkommlich, adj., traditional, usual. Herkunft,/. , descent, origin. herlaufen, v. s. sep., run on. hermaphroditisch, adj., hermaph- rodite. Hermaphroditismus, m., hermaph- roditism. Heronsball, m., bulb for compress- ing air. Herr, m., -en, lord, master. herrlich, adj., glorious, magnificent. Herrlichkeit,/., -en, glory, splen- dor. Herrschaft,/., -en, territory; prin- cipality. herrschen, v., prevail. herriihren, v. sep., proceed from, be due to. herstammen, v. sep., come from. herstellen, v. sep., effect, bring about. Herstellung, /., manufacture. heriibersehen, v. s. sep., look over, across. herum, adv. , around. herumleiten, v. sep., wind around. herumstehen, v. irreg. sep., stand around. herunterkommen, v. s. sep., come down. hervor, adv. and sep. pre/., out from, out of, upward. hervorbilden, v. sep. refi. , develop [out of]. hervorblicken, v. sep., look forth. hervorbrechen, v. j c sep., break forth. 220 VOCABULARY. hervorbringen, v. irreg. sep., pro- duce. Hervorbringung, /. , production. hervorgehen, v. s. sep., proceed (from), arise. hervorheben, v. irreg. sep., render conspicuous, lay stress on. hervorkommen, v. s. sep., come forth. hervorquellen, v. s. sep., ooze out. hervorragen, v. sep., be prominent, tower above, -d, part, adj., pro- jecting, prominent. hervorrufen, v. s. sep., call forth. hervorstehen, v. irreg. sep., stand out, be prominent. hevortreten, v. s. sep., appear, be prominent. Hervortreten, n., -s, appearance. Herz, n., -ens, -en, heart. herzformig, adj., cordate. Herzkammer, /. , -n, ventricle. heulen, v., howl. heute, adv., to-day. heutig, adj., of to-day, present. hexagonal, adj., hexagonal. hier, adv., here. hierauf, adv., hereupon, upon this. hierbei, adv., hereby, in this. hierdurch, adv., by this means. hierher, adv., hither. fiierin, adv., herein, in this. hiermit, adv., herewith. hierunter, adv., under this (head). Himmel, m., -s, — , heaven. Himmelsgegend, /., region of the heavens, point of compass. Himmelsgewolbe, n., vault of heaven. Himmelskorper, m., heavenly body. Himmelsraum, m., heavens. himmlisch, adj., heavenly. hin, adv., thither, away. — uhd her, to and fro. hinabgehen, v. s. sep., go down, hinabstiirzen, v. sep. , plunge down. hinansteigen, v. s. sep., ascend. hinaufsteigen, v. s. sep., ascend. hinaus, adv., out from {strengthens prepositions)', e.g., ilber — hinaus ^beyond. hinausgehen, v. irreg. sep., go out. — iiber, exceed. hinaustreten, v. s. sep., come out. hinbewegen, v. sep., move away. hindern, v., hinder, prevent. Hindernis, n., -ses, -se, hindrance, impediment. hindeuten, v. sep., indicate. hindurch, adv., through. hindurchfuhren, v. sep., lead through, conduct. hindurchgehen, v. irreg. sep., go through. hindurchwandern, v. sep., wander through. hineinragen, v. sep., project. hineinreissen, v. s.sep., carry along. hineinschmiegen, v. sep., wind in. hineinziehen, v. s. sep., draw in. hinfallig, adj., caducous. hingegen, adv., on the contrary. hingehen, v. irreg. sep., pass. hinlanglich, adj., sufficient. hinreichen, v. sep., suffice, -d, part, adj., sufficient. hinreiten, v. s. sep., ride away. Hinsicht,/., -en, regard. hinsichtlich, prep, (gen.), in regard to. hinten, adv., behind, back. hinter, prep. {ace. and dat.), be- hind. hinter_, adj., back. Hintereinanderschaltung, /., se- ries. Hintergliedmaszen,//., hind-limbs. Hinterhaupt, n., occiput. Hinterkopf, m., occiput. Hinterleib, m., -es, -er, abdomen, venter. hinterwarts, adv., backwards. hiniiber, adv., over, across. hinzukommen, v. s. sep., come in addition, be added. hinzusetzen, v. sep., add. hinzutreten, v. s. sep., obtain ac- cess. VOCABULARY. 221 Hirsch, m. t -es, -e, deer, histologisch, adj., histological. Hitze, /., heat, hobeln, v., plane. hoch, adj., high. (Znjlected hoh- .) Hochdruckmaschine, /., high- pressure engine. hochentwickelt, adj., highly devel- oped. Hochgebirge, n., chain of high mountains. hochgeschatzt, part, adj., highly- prized. hochgespannt, part, adj., highly compressed. Hochland, n., highland. Hochofen, m., furnace. hochstens, adv., at most. Hochwasser, n., high water. Hof, m., -es, —e, halo. hoffen, v., hope. Hohe, /., -n, height, altitude. Hohenabstand, m., difference in pitch [of sounds]. Hohenkreis, m., circle of altitude. Hohenverhaltnisz, n., height pro- portion. Hohepunkt, m., height. hohl, adj., hollow. Hohle, /., -n, cavity, hole. Hohlkugel, /., hollow sphere. Hohlraum, m., cavity. Hohlspiegel, m., concave mirror. Hohlung, /., -en, cavity. Hokkohuhn, »., curassow-bird. Hbllenstein, -es, -e, lunar caustic. Hbllensteinlbsung, /., -en, lunar caustic solution (silver nitrate). Holz, n., -es, ^.er, wood. holzartig, adj., woody, ligneous. Holzgewebe, n., woody tissue or fibre. holzig,. adj. , woody, ligneous. Holzspanchen, \n., -s, — , chip Holzspahnchen, \ of wood. Holzstoff, m., lignin. Holzzelle,/., wood-cell. homerisch, adj., Homeric. homogen, adj., homogeneous. hbrbar, adj.; audible. Horizont, m., -es, horizon. horizontal, adj., horizontal. Horizontalparallaxe,/. , horizontal parallax. Hornervenfaser, /., filament of the auditory nerve. Hornhaut, /., cornea. Hornschiippchen, n., -s, — , little horny scales. Hornsilber, n., horn-silver. horsten, v., nest. Hospital, n., -s, hospital. hufeisenformig, adj., horseshoe- shaped. Hufeisenmagnet, **., horseshoe magnet. Hufthiere, //. , Ungulata. Hiigel, m., -s, — , hill. Huhn, n., s, —er, hen. Hiihnervogel, //. Gallinacei, Cla- matores. Hulfe,/., aid, help. hulflos, adj. , helpless. Hiilfsmittel,/., means, help. Hiillblatt, n., involucre. Hiille,/., -n, integument, sheath, veil. htillen, v., veil. Hiilsenfrucht,/., legume, pulse. Hund. m., -es, -e, dog. hundeartig, adj., canine. hundert, num., hundred. hiipfen, v., hop. hydraulisch, adj., hydraulic. Hydrometeore, pi., hydrometeors (rain, fog, etc.). Hydrometrie, /., hydrometry. Hydroxyd, n., -s, -e, hydroxide. Hygrometer, n., -s, — , hygrom- eter. Hylaa,/., wooded region. (Greek.) Hymenoptern, pi., Hymenoptera. See Hautfliigler. Hypothese,/., -n, hypothesis. hypothetisch, adj., hypothetical. Ichthyosaurus, m., -en, ichthyo- saur. identisch, adj., identical. 222 VOCABULARY. Igel, m*, -s, — , hedgehog. Iguane, /. , -n, iguana (a lizard). ihnen,/r., dat. pi. of sie, q. v., to them. ihr, poss. adj. , 3d person sing f. , her, its; 3d person plur. of all genders, their. Illyrien, n., -s, Illyria. litis, ///., -ses, -se, polecat. im = in dem, in the. imaginar, adj., imaginary. Imbibition,/., -en, imbibition. immer, adv., always. immerdar, adv., always {emphatic immer). immerhin, adv., nevertheless, as it is. Impuls, m, -es, -e, impulse. in, prep. {ace. & dat.), in, into. Inbegriff, m. , -es, -e, contents, sum, summary. Inclination,/., -en, inclination. indem, conj., when; because ; in that. indes, adv., meanwhile. Indessen, adv., meanwhile, never- theless. Indianer, m., -s, — , Indian. indifferent, adj., indifferent. Indifferenzzone,/., zone of indif- ference or neutrality. indigo, adj., indigo. Individualisirung, /. , -en, individ- ualization. Individuality, /., -en, individu- ality. individuell, adj., individual. Individuum, n., -s, -duen, individ- ual. Induktionsapparat, m., -es, -e, in- duction-apparatus. Induktionsgesetz, n., -es, -e, law of induction. Induktionsrolle, /., -n, induction- coil. Induktionsstrom, m. t induction- current. Induktor, m., -es, -en, induktor. Industriestatte, /., -n, industrial establishment. Infiltration, /., -en, infiltration. infiltriren, v., infilter. infolge, prep, {gen.), in conse- quence of. infolgedessen, adv., in consequence of this. Infusoria, -en,//., Infusoria. Ingangsetzung, /., -en, starting. Inhalt, m., -s, -e, contents. inne, adv., within; zwischen — , between; von -n, from the in- side. Innenseite,/., inside. inner-, adj., inner; as noun, the interior. innerhalb, prep, (gen.), within. innerlich, adj., interior, intimate. Innerst-, injl. as adj., the very interior. innig, adj., intimate; adv., through and through. ins = in das. insbesondere, adv., especially. Insekt, ) Insect, •}«•.-■, -en, insect. Insektenart,/, kind of insect. Insektenfresser, //. , Insectivora. Insektenschwarm, m., swarm of insects. Insel, /., -n, island. insofern (als), conj., in so far (as). Instinkt, m., -es, instinct. Instrument, n.,-es, -e, instrument. intellektuell, adj., intellectual. Intensitat, /., -en, intensity. intensiv, adj., intense. Intercellularsubstanz, /., inter- cellular substance. interessant, adj. , interesting. Interferenz, /. , interference. Interferenzfarbe, /., interference color. Interferenzphanomen, n., inter- ference phenomenon. intermittirend, part, adj., inter- mittent. international, adj., international. VOCABULARY. Internodium, n., -s, -dien, inter- node. Intervall, m. & n.,-es, -e, interval. Interzellularsubstanz, /., inter- cellular substance. Ion, n., -s, -en, ion. Ionengeschwindigkeit, /., -en, ve- locity of the ions. irdisch, adj., terrestrial, earthy, earthly. irgend, adv., any {qualifies wo, wie, and indef. pronouns). irgend welche, adj., any what- soever. Irisknopf, w.,-es, -e, irised button. irren, v., err, be mistaken. irrespirabel, adj., irrespirable. irrig, adj., erroneous. Irritabilitat, /., irritability. Island, 11., -s, Iceland. islandisch, adj., Icelandic. Isochime, /., ~n, isochime. isoliren, v., isolate. Isolirung, /., -en, isolation. Isothere,/., -n, isothere. Isotherme, /., -en, isotherm. italienisch, adj., Italian. ja, adv., yes, yea. jagen, v., hunt. Jaguar, m., -s, -e & -s, jaguar. Jahr, n., -es, -e, year. Jahrestemperatur, /., annual tem- perature. Jahreszeit, /., season. Jahrhundert, n., -s, -e, century. jahrlich, adj. , annual. Jahrtausend, n.,-s, -e, a thousand years, millennium. Jahrzehnt, n., -es, -e, decade. jammern, v., wail. Januar, ///., -s, -e, January. je, adv., ever; {distributive) each; at a time; {correlative) je . . . de- sto; je ... je .... the. . . the. . .; um so {before a comparative) . . . je . . ., (by so much) the . . . the . . ., on p. 32, //. 9 & 10. jeder, jede, jedes, pron., every, each. jedesmal, adv., every time. jedesmalig, adj., every. jedoch, adv. , nevertheless, how- ever. jener, jene, jenes, demon, pr., that. jenseits, prep, {gen.), on the other side of. jetzt, adv. , now. jetzig, adj. , present. jeweilig, adv. , sometimes. Jod, n., -s, iodine. Johanniswurm, m., glow-worm. Jugend,/., youth. jugendlich, adj., youthful. Juli, m., -s, July. Julianisch, adj., Julian. jung, adj., young; as neut. noun = young of animals; as masc. = boy. {Inflected as an adj.) Jungfrau, /., -en, virgin. Jura, m., Jura. Juragebilde, n., Jura formation. jurassisch, adj., Jurassic. Justin, Justinus (Byzantine em- peror). Kabinet, n., -tes, -e, cabinet. Kafer, m., -s, — , beetle; //., Cole- optera. kahl, adj., naked, bald. Kalender, m., -s, — , calendar. Kali, n., -s, potassium oxide. Kalilauge,/., potash-lye. Kalisalpeter, m., -s, potash-salt- peter, potassium nitrate. Kalium, n., -a, potassium. Kaliumchlorid, n., -es, potassium chloride. Kaliumhydrat, «., -es, potassium hydroxide. Kaliummetall, n., metallic potas- sium. Kaliumnitrat, n., -es, potassium nitrate. Kaliumsilicat, n., potassium sili- cate. Kaliumsulfat, n., -es, potassium sulphate. Kalk, m., -s, lime. Kalk, gebrannter — , quicklime. 224 VOCABULARY. Kalkgebirge, n., limestone-range. Kalkgehause, n., calcareous cap- sule, shell. Kalkhydrat, n., -es, calcium hy- droxide. Kalklicht, n., calcium light. Kalksalz, n., calcium salt. Kalkschale, /., (lime) shell. Kalkspath, m., -es, calc-spar. Kalkstein, m., limestone. Kalkwasser, n., lime-water. Kalm, m., -s, -en, calm. Kalorie, /., -n, calorie. kalt, adj., cold. Kaltbliiter, m., -s, cold-blooded animal. Kalte,/.,cold. Kaltwasserpumpe, /., -n, cold- water pump. Kameel, n., -s, -e, camel. kammen, v., comb. Kammer,/. ,-n, chamber, ventricle. kammerig, adj., chambered, second part of compounds. Kammuschel, /., -n, scallop, pec- ten. Kampf, w.,-es, — e, battle, struggle. Kanal, m., -s, zie, channel, tube. Kangeruh, n., -s, -s, kangaroo. Kante,/., -n, edge, angle. kantig, adj., angular, in many comp. = angular. Kaolin, »., -s, kaolin. Kapitel, n., -s, — , chapter. Kapsel,/., -n, capsule. Kapuziner, m., -s, — , Capuchin (friar). Karpfe,/., -n; m., -s, carp. Karte. /., -n, chart. Kase, m., -s, cheese. kasig, adj., curdy. Kasten, m., -s, — , box. Kathode, /., -n, cathode. Kation, n., -es, -en, cathion. Katzchen, n., -s, catkin, ament. katzenartig, adj., feline. kaukasisch, adj., Caucasian. kaum, adv., scarcely. Kautschuk, n., -s, caoutchouc. Kegel, m. t -s, — , cone. kegelformig, adj., conical. Keil, m., -es, -e, wedge. keilfbrmig, adj., cuneiform. Keim, m., -es, -e, germ, embryo. Keimbildung, /., (internal) gem- mation. Keimblatt, n., cotyledon. keimen, v., germinate. Keimung, f. , germination. kein, pron. adj., no, none. keineswegs, adv., by no means. Kelch, m., -es, -e, calyx. kelchstandig, adj., calycine. kennen, kannte, gekannt, know, be acquainted. Kenntniss, /., -e, knowledge, in- formation. Kennzeichen, «.,-s, characteristic. Keplerisch, adj., of Kepler. Kern, m. t -es, -e, nucleus. Kernschatten, m., -s, — , inmost shadow. Kerze,/., -n, taper. Kette,/". , -n, series, chain. keulig, adj., club-shaped. Keuper, m., -s, — , keuper, marly sandstone. t Kiebitz, m., -es, -e, pewit, lapwing. Kiefer, ;//., -s, jaw, gill, mandible. Kieferpaar, n., pair of gills. Kiel, m., -es, -e, quill; keel. Kielfiiszer, pi., Heteropoda. Kieme, /., -n, gill. Kiemenathmung, /. , respiration by means of gills. Kiemenblatt, n., lamellar gill. kiemig, adj., furnished with giUs, gilled. Sec. part of comp. Kies, m., -es, -e, pyrites. Kiesel, m., -s, — , flint, silica. Kieselerde,/., silica. Kieselgeriist, n. , silicious skeleton. Kieselsaure,/., silicic acid. Kieselsaureanhydrid, »., -s, silica. Kieselsinter, m., -s, silicious sin- ter. Kilogram, n., -es, -e, kilogram. Kilogrammeter, n., kilogram- meter. Kilometer, n., kilometer. VOCABULARY. 225 Kimmung, /., -en, looming (mir- age). Kindesalter, n., childhood. Kirchengewolbe, n., vault, arch of a church. Kiwi, m., -s, -s, an Apteryx of New Zealand. klagen, v., complain. Klangfarbe, /., -n, sound-color, timbre. Klapperschlange, /., rattlesnake. klar, adj., clear. Klarheit, /., clearness. klaren, v. refl., clear. Klasse, see under Classe. klein, adj., small. Kleinasien, n., -s, Asia Minor. kleinbeschuppt, adj., covered with small scales. Klemmschraube, /., -n, binding- screw. Kletterfusz, at., foot adapted to climbing (of Scansores). klettern, v., climb. Klettervogel, //., Scansores. Klima, n., -s, -te, climate. klimatisch, adj., climatic. klingen, klang, geklungen, sound. Klingstein, m., -es, -e, phonolite. Klippe, /., -n, cliff. Klippschliefer, m.,-8, rock-badger. klirren, v., clatter, clash. Kloake, /. , -n, cloaca (of Monotre- mata). Kloakenthier, pi., Monotremata. Kluft,/., — e, cleft, chasm. Kliimpchen, n., -s, — , small par- ticle, globule. Klumpen, m., -s, nugget. K-M. = kilogrammeter. Knall, m., -es, -e, sudden report of sound, crack. Knallgas, n., explosive gas. Knallgasgeblase, n., oxyhydrogen blowpipe. Knallgasvoltameter, n. detonat- ing gas-voltameter. knistern, v., crackle. Knistern, n., -s, crackling sound. Knoblauch, m., -s, garlic. Knochenasche, /., bone-ash. Knochenende, «., -s, -n, end of a bone. Knochenfische, //., Teleostei. Knochengeriist, n., skeleton. Knochenschild, m., osseous shell (of turtles). knochern, adj., bony. Knollen, m., -s, tuber. Knorpel, m.,-b, cartilage, gristle. Knorpelfische, //., Chondroptery- gidae. Knorpelgewebe, »., cartilaginous tissue. knorpelig, adj., cartilaginous. Knorpeliiberzug, m., cartilaginous covering. Knospe,/., -n, bud. knospenartig, adj., budlike. Knospendecke, /., -n, bud-scale. Knoten, m., — s, node. kniipfen, v., tie; sich — an, be con- nected with. Kobalt, m., -s, cobalt. Kochbrunnen, m., -s, — , boiling spring. kochen, v., boil. Kochen, n., -s, boiling. Kofferfisch, m., trunk-fish. Kohle,/. ,-n, charcoal, coal-carbon. Kohlenelektrode, /., -n, carbon electrode. Kohlenkalk, m., carboniferous limestone. Kohlenplatte, /.,-n, carbon plate. Kohlensandstein, m., carbonif- erous sandstone. Kohlensaure, /., carbonic acid, carbon dioxide. Kohlensaureanhydrid, »., -s, car- bonic anhydride. kohlensaurer Kalk, m., calcium carbonate. kohlensaures Eisenoxydul, n., -s, — , ferrous carbonate, kohlensaures Kali, n., potassium carbonate. kohlensaures Mangan, n., -s, manganese carbonate. 226 VOCABULARY. kohlensaures Natron, n., -s, so- dium carbonate. Kohlenstab, m., carbon. Kohlenstoff, m., carbon. Kohlenstoffverbindungen,//., car- bon compounds. Kohlenwasserstoff, m., hydrocar- bon. Kolbe, /., -n, piston. Kolben, ?n., -s, spadix (Bot.). Kolbenstange, /., -n, piston-rod. kolossal, adj., colossal. Kombination, f, , -en, combination. kombiniren, v. , combine. Komet, m.\ -en, -en, comet. Kometenbahn,/. .course of comets. kommen, kam, gekommen. come. Kommutator, m., -s, -en, com- mutator. kommutiren, v., commute. koniglich, adj., kingly, royal. Konigswasser, n., -s, aqua regia. konnen, konnte, gekonnt, can. konstruiren, v., construct. Konstruktion,/., -en, construction. Konzentrationsgehalt, m., con- centration. konzentriren, v., concentrate. Kopf, m., -es, —e, head. Kopfbruststiick,«.,cephalo-thorax. Kopfdarm, m., intestine of the head, or mouth-cavity. Kopfform, /., shape of the head. kopfformig, adj., capitate. Kopffusser, m.,-%, — , Cephalopod. Korallenthier, »., corallum. Korn, n., -es, -er, grain, kernel, granule. Kbrper, m., -S, body. First part in comp. — ... of the body, body . . . Korperbau, m., structure of the body. Korperbedeckung, /., covering of the body. Korperbewegung, /., motion of bodies. Korperfarbe, /., color of bodies. Korperform, /., shape of the body. Korpergestalt,/., form of body. Korpergrosze, /., size of body. Korperhalfte, /. , half of the body, Kbrperhaut, /., skin of the body, integument. Korperlange,/., length of the body. korperlich, adj. , bodily. Korperoberflache,/., surface of the body. Korperoffnung, J'., opening in the body. Korperregion, /., region, part of the body. Korperschwingung, /., vibration of bodies. Korperstoff, m., material of the body. Kdrpertheil, m., part of the body. Korpertheilchen, n., particle. Korperwarme,/., heat of bodies. Korperwelt, /., material world (creation). kosmisch, adj. , cosmic. Kosmopolit, m., -en, -en, cosmop- olite. kostbar, adj., costly. Kosten,//. , cost, expense. Kostspieligkeit, /., costliness. krachen, v., crash, roar. Kraft,/., -e, force, power. Krafteinheit,/., unit of force. Kraftewirkung, /. , effect, exertion of force, i kraftig, adj., strong. I Kraftkreis, ///., power-circle. Kraftmaschine,/., -n, power ma- chine. : Kraftpunkt, m., point of power. , Kranich, m., -es, -e, crane; //., Gruidffi. J Krater, m., -s, — , crater. Kraterformig, adj., crater-like. Krateroffnung,/. , mouth of crater. Kraut, n., -es, ^ier, plant. Krebs, ?n., -es, -e, crayfish, crab; pi., Crustacea. Kreide, /., chalk. Kreideformation, /., chalk for- mation. Kreis, m., -es, -e, circle. i kreisend, part, adj., revolving. VOCABULARY. 227 kreisformig, adj., circular. Kreislauf, «., circulation. kreisrund, adj., circular. Kreuzbein, n., sacrum. Kreuzotter, /., -n, Pelias berus, viper. Kreuzpunkt, m., intersection. Kreuzschnabel, m., cross-bill;//. = Loxiadae. kriechen, kroch, gekrochen, creep. Krisnvek, n., Krisnvek. Krone,/., -n, crown. kronen, v., crown. Krote,/., -n, toad. Krotz, m., -en, jagged rock {a pro- vincial term). krugformig, adj., urceolate. krumm, adj., curved. krummen, v., curve. Kriimmung, /., -en, curvature, winding. Kruste,/., -n, crust. Kryptogamen, pi. Cryptogamous plants, Cryptogams. Krystall, n.,'-s, -e, crystal. Krystallader, /. , -n, crystal vein. Krystallflache, f. , plane, face of a crystal. Krystallform, /., crystal form. krystallinisch, adj., crystalline. Krystallinse, /. , crystalline lens. Krystallisirbarkeit, /., crystalli- zation. Krystallsystem, n. , system of crys- tallization. Krystallwasser, n., water of crys- tallization. kuchenformig, adj., placentiform. Kuckuk, n., -s, -e, cuckoo; //., Cuculidae. Kugel,/., -n, ball, sphere. Kugelflache, /., surface of a sphere. Kugelgestalt, /., spherical form. kugelig, adj., globular. Kuh, /. , -e, cow. kiihl, adj. , cool. kiihn, adj., bold. Kunde,/., knowledge. kiinftig, adj., future. Kunst,/., ^e, art. kiinstlich, adj., artificial. kunstlos, adj., inartistic. Kupfer, n., -s, copper. Kupfercarbonat, n., -es, carbonate of copper. Kupferchlorid, n., -es, copper chlo- ride. Kupferchloriir, m., -s, cuprous chloride. Kupferdraht, «., copper wire. Kupferglanz, w., copper glance. Kupferhalter, m., -s, — , copper- holder. Kupferkies, m., copper pyrites. Kupfernickel, n., nickeline, cop- per-nickel. Kupferscheibe, /., -n, copper disk. Kupfersulfat, n., -s, copper sul- phate. Kupfervitriollbsung, /., copper sulphate solution. Kuppel, /., -n, dome. Kurbel,/., -n, crank. kurz, adj., short; vor kurzem, re- cently. Kurzkopf, m., a brachycephalous man (Anthrop.). kurzlich, adv., lately. kurzsichtig, adv., short-sighted. kurzweg, adv., briefly. kurzzehig, adj. , short-toed. Kiiste, /., -n, coast. labil, adj. , unstable. Laboratorium, «., -s, -ien, labo- ratory. Labyrinth, »., -es, -e, labyrinth. lacheln, v., smiling. Lachs, m., -es, -e, salmon. Lackmusfarbe, /. , litmus. Lackmuspapier, n., litmus-paper. laden, lud, geladen, charge. Ladung, /., -en, charge. Lage, /. , -n, layer, position, stratum. Lager, n., -s, — , bed. Lagerung, f. , -en, grouping, Lageveranderung, /., change of position. 228 VOCABULARY. Laich, m. & n., -es, spawn. Laichzeit, /., spawning-time. Lama, »., -8, -s, llama. Lamelle, /., -n, lamina, layer. Lampe,/., -n, lamp. Lampenrohre, /., lamp-chimney. Land, «., -es, ^ier, land. Landbewohner, m., inhabitant of the land, land-dwellers. landen, v., land. Landessitte, /., custom of the country. Landhaus, n., country-house. Landschnecke,/., land-snail. Landsmann, m., countryman. Landstrecke, /., tract of land. Landstrich, m., -es, -e, district. Landthier, »., land-animal. Landvogel, //., terrestrial[s] (birds). Landwind, m., land-wind. Landwirthschaft, /., agriculture, lang, adj. & adv., long, lange, adv., long [time]. Lange, /. , -n, length; der — nach, lengthwise. Langenkreis, m., meridian. Langenschnitt, m., -es, -e, longi- tudinal section. Langeveranderung, /., change in length. Langkopf, m., a dolichocephalous man (Anthrop.). langlich, adj., oblong, langsam, adj., slow. lanzettlich, adj., lanceolate. Lappen, m., -ens, — , lobe, lappig, adj., lobed. Larmen, m., — s, noise. lassen, liess, gelassen, let. sick . . . lassen, trans I. by can and passive. Last, /., -en, load, lastig, adj., burdensome. Laub, «., -es, foliage. Laubblatt, n., leaf proper; pi., foliage. Laubfrosch, m., tree-toad. Laubholz, «., leaf-tree. Laubmoos, n., = Moos, moss; pi., Musci. Lauf, m., -es, j-ie, course, run, as- tragal (Anat. ), leg (hunt, phrase). laufen, lief, gelaufen, run. Laufer, m., = Strandlaufer and Laufvogel. Laufvogel, m., courser; //., Cur- sores. laurentinisch, adj., Laurentian. lauschen, v., listen. laut, adj., loud. Lauteinduktor, m., -s, -en, mag- netic call, alarm. lauten, v., declare. Lava, /., pi. Laven, lava. Lavaausbruch, m., outbreak of lava. lavaspeiend, adj., lava-vomiting. Lavastrom, m., stream of lava. Leben, n., -s, life. leben, v., live. lebendig, adj., living, lively, active. lebendige Kraft, vis viva. Lebensabschnitt, m., -es, -e, stage of life. Lebensalter, n., age, stage of life. Lebensbedingung,/., -en, condition of life. Lebensdauer, /., duration of life. Lebenseigenschaft, /., life-char- acteristic. Lebenserscheinung, /., life-phe- nomenon. Lebensfrische, /., vividness. Lebensprocess, m., process of life. Lebensstufe, /., stage of life. Lebensthatigkeit, /., activity of life. Lebensvorgang, m., process of life. Lebensweise, /., manner of life. Leber,/., -n, liver. Lebermoos, n., liverwort, Hepat- ica. Lebewesen, n., -s, living being. lebhaft, adj., lively. leblos, adj., inanimate. Leder, n., -s, — , leather. lederartig, adj., leatherlike. Lederhaut,/., dermis. ledig, adj., rid of, with gen. lediglich, adv., only. VOCABULARY. 229 leer, adj. , empty, void, vacuous. legen, v., lay. legiren, p., alloy. Legirung, /., -en, alloy. lehnen, v., lean. Lehrbuch, n., -es, —er, text-book. Lehre, /., -n, science, doctrine, theory, subject. lehren, v., teach. Leib, m, t -es, -er, body, venter, belly; in comp. = ... of the body, body . . ., ventral. Leibesraum, m., ventral cavity. Leibesregion, /., region of the venter. Leibesring, m., rings of the venter. Leibessubstanz, /., substance of the body. Leiche,/., -n, body. Leichnam, m., -s, -e, corpse, leicht, adj. , light, easy. leichtfliissig, adj., easily fusible. Leidener, adj. , Leyden. Leim, m., -es, -e, glue. Leinwand,/., linen, leise, adj. , light, low, soft. leisten, v., do, accomplish, give. Leistung, /. , -en, operation, per- formance, leistungsfahig, adj., efficient. Leistungsfahigkeit, /. , -en, effi- ciency, leiten, v., conduct. Leiter, m., -s, — , conductor. Leiterkreis, w.,-es, -e, conducting circuit. Leitform, /., characteristic form. Leitmuschel, /., characteristic shell. Leitstrahl, m., -es, -en, radius vector. Leitung, f. , conduction. Leitungsdraht, m., conducting wire. Leitungsvermogen, n., -s, con- ductibility. Lemaner See, m., Fr. Lac Leman = Lake of Geneva. Lende, /., -n, haunch ; />/., loins. Lerche, /., -n, lark. lettenartig, adj., clayey, lettig, adj., clayey. letzt_, adj., last. letzter_, adj., latter, leuchten, v., give light. Leuchten, «., -s, lightning, leuchtend, adj. , luminous. Leuchtgas, n., coal-gas. Leuchtthurm, m., lighthouse. Leucitlava, /., Leucite lava, leugnen, v., deny. Liane,/., -n, liane. liassisch, adj., Liassic. Licht, n., -es, light. Lichtentwickelung, f. , evolution of light. Lichterscheinung,/., phenomenon of light. Lichtgewobenes, adj. as noun, as if woven in or by light, ethereal. Lichtintensitat, /., intensity of light. Lichtmasse, /., flood of light. Lichtpunkt, m., point of light. Lichtquelle, /. , source of light. Lichtstarke, /. , intensity of light. Lichtstrahl, m., ray of light. Lichtstreif, m., streak of light. Lichtwelle, /., wave of light. lieb, adj., charming. Liebhaber, ///., -s, — , lover, lieblich, adj., lovely, delightful, liefern, v., yield, furnish, liegen, lag, gelegen, lie. Lignit, m., -s, -e, lignite. Lindenwaldung, /. , linden forest, linear, adj., linear. Linie, /., -n, line. linienformig, adj., linear, link-, adj., left, links, adv., on the left. Linse, /. , -n, lens. Liparisch, adj., Liparian. Lippenpfeife,/. , -n, pipe with lips. Lissabon, Lisbon. Lithion. n., -s, lithium oxide. Lithium, n., -s, lithium. Llanos,//., llanos, local, see lokal. Loch, n., -es, ^ier, hole. 230 VOCABULARY. locker, adj., loose, spongy. Locomotion, see Lokomotion. Locomotive,/., -n, locomotive. lodern, v, t blaze. logisch, adj., logical. lokal, adj., local. Lokomotion, j , mm . Locomotion, [/" " en ' locomotion. lokomotiv, adj., locomotive. longitudinal, adj., longitudinal. Longitudinalwelle, /., longitudi- nal wave. Los, m., -es, -e, loess. los, adj. , loose, rid of. loschen, v., extinguish; slake. losen, v., dissolve. ldslich, adj., soluble. Loslichkeit,/., solubility. loslosen, v. sep., detach. lostrennen, v. sep., separate. Lostrennung, /. , -en, separation. Losung, /., -en, solution. Losungsmittel, n., solvent. Loth, n., -es, -e, the lead, plumb, plummet. lothen, v., solder. Lowe, in., -n, -n, lion. Luchs, m., -es, -e, lynx. Liicke, /. , -n, gap, space. Luft, /., i:e, air. Luftabschluss, m. , exclusion of air. Luftart, /., kinds of air, gas, aeriform body. Luftatmend, part, adj., air-breath- ing. Luftballon, m., (air) balloon. Luftbewegung, /. , -en, motion of the air. Liiftchen, n. , -s, — , (breath of) air. luftdicht, adj., air-tight.- Luftdruck, m., pressure of the at- mosphere. Luftelektricitat, /., atmospheric electricity. Lufterscheinung, f. , phenomenon of the air; meteoric phenom- enon. luftfdrmig, adj., aeriform, gase- ous. Luftkreis, w., atmosphere. luftleer, adj., void of air, vacu- ous. Luftmasse,/., bulk of air. Luftmeer, n., sea of air. Luftpumpe, /., -n, air-pump. Luftraum, m., air-space. Luftregion, /., region of the air. Luftsaule, /., air-column. Luftschicht,/., air-stratum. Luftstrom, m., air-current. Luftstromung, /., -en, air-cur- rent. Lufttemperatur,/., temperature of the air. luftverdunnt, adj., rarefied. Lumme./., -n, loom (Ornith.). Lunge, /., -n, lung. Lungenathmung, /. , breathing by means of lungs. Lungenfische, pi., Dipnoi. Lungenschnecken,//., Pulmonata. Lupe,/.,-n, magnifying-glass. Lurche, //., Amphibia. Lurch or Lorch, m. sing. = toad. Lust,/"., —e, pleasure. Lycopodiaceen,//. , Lycopodiaceae, club-moss. Lymphe,/., -n, lymph. Lymphgefasz, n., lymph-vessel. Lymphgefaszsystem, n., system of lymph-vessels, of lymphatics. machen, v., make. Macht,/., —e, power. machtig, adj., mighty. Machtigkeit, /., thickness. Magen, n., -s, — , maw, stomach. Magensaftdriise, /., gastric-juice glands. Magnesia,/., magnesia. Magnesia-Silikat, n., silicate of magnesia. Magnesit, m., -en, magnesite. Magnesium, n., -s, magnesium. Magnesiumsalz, //., magnesium salt. Magnesiumsulfat, n., -s, mag- nesium sulphate. Magnet, m., -es, -e, magnet. Magneteisen, n., magnetite. VOCABULARY. 231 magnetelektrisch, adj. , magneto- electric. magnetisch, adj., magnetic. magnetisiren, v., magnetise. Magnetisirung, /.,-en, magnetiza- tion. Magnetismus, m., — , magnetism. Magnetnadel, /., magnetic needle. magnetoelektrisch, adj., magneto- electric. Magneto-Induktion, /., magnetic induction. Magnetpol, m., pole of magnet. Maifisch, m., shad. Maki, m., -s, -s, Lemur. Makrele, f. , -n, mackerel. Mai, n., -es, -e, time. — Often in comp. with numerals. Also mal. Malachit, m., -s, -e, malachite. malayisch, adj., Malayan. malerisch, adj., picturesque. Mammalien, //., mammalia. man, indef.pr., one. manch, adj., many, several. mancherlei, adj., many kinds of. manchmal, adv., often. Mangan, n., -s, manganese. Mangandioxyd, n., manganese di- oxide. Manganoxyd, n., manganic oxide. Manganspath, m., -es, manganese spar. Mangel, m., -s, — , want, lack. Mannchen, n., -s, — , male of ani- mals. Mannesalter, n., -s, — , manhood. mannichfaltig, ) mannigfach, \adj., various. mannigfaltig, ) Mannigfaltigkeit, /. , variety. mannlich, adj., male. Manometer, n., -s, manometer. Mantel, m.,-s, — , mantle. Mantelhohle, /., mantle-cavity. Mantelthiere, //., Tunicata. marderartig, adj., weasel- like ; -e Thiere, Digitigrada. Mariotte'sche, adj., of Mariotte. Mark, n., -es, marrow, pith. Marmor, m., -s, -e, marble. Maschine,/., -n, machine. Masse,/., -n, mass. massenhaft, adj., massive. Massensystem, n. , general system. Massentheilchen, «., particle of matter. Massenzunahme, /., increase in mass. massig, adj., massy. Massigung, /., moderation. massiv, adj., massive. Mastodon, 7?.,-ten,-ten, mastodon. Masz, n., -es, -e, measure, extent. maszigen, v., moderate. Maszstab. m., measure, scale. Material, n., -s, -e and -ien, mate- rial. Materie, /., -n, matter. materiell, adj., material. Matte,/., -n, meadow. mattrot(h), adj., dull red. mattweiss, adj., dull white. Mauer, /., -n, wall. Maulesel, m, % mule. Maulwurf, vi., -s, j^e, mole. Maus, /., -e, mouse. Maximum, n., -s, -ma, maximum. Mechanik,/., mechanics. mechanisch, adj., mechanical. Medinasandstein, m., Medina sandstone. Medium, m., -s, -dien, medium. Medizin,/., medicine. Meduse,/., -n, Medusa. Meer, n., -es, -e, ocean, sea. Meeresbewohner, m. , inhabitant of the sea. Meeresbildung, /., marine forma- tion. Meeresboden, w., bottom of the sea. Meeresflache, /. , sea-level. Meeresgebilde, n., marine struc- ture, formation. Meereskiiste, /. , sea-coast. Meeressand, m., sea-sand. Meeresstrand, m., strand. Meeresstromung, /. .ocean current. Meerkatze,/. ,-n, long-tailed mon- key. Meersaurius, m., -en, sea-serpent. VOCABULARY. Meerschaum, w.,-es, meerschaum. Meerschweinchen, n., -s, guinea- pig- Meerthier, n., marine animal. Meerwasser, »., sea-water. Megatherium, n., -s, -ien, mega- therium. mehr, adv., more. mehrer, adj., several {always in fl., generally f I., compar. of mehr). mehrfach, adj., repeated. mehrmals, adv., several times Mehrzahl, /., majority. mehrzahlig, adj., of several [parts]. meiden, mied, gemieden, avoid. Meile, /., -n, mile. meinen, v., think, opine Meise, /., -n, titmouse; Pa- rinse. meist-, adj. & adv., most; generally am meisten, the most. meistens, adv., mostly. Membran(e), /., -n, membrane. Menge,/., -en, multitude, quantity. mengen, v., mix. Mensch, m., -en, -en, man. menschenahnlich, «<//., anthropoid. Menschenahnlichkeit, /., similari- ty to man. Menschenalter, n., generation. Menschenhand, /. , human hand. menschlich, adj., human. Mercur, m., -s, Mercury. Mercuronitrat, n., -s, mercurous nitrate. Mergel, m., -s, marl. mergelig, adj., marly. Meridian, m., -s, -e, meridian. merken, v., notice. merklich, adj., noticeable. Merkmal, n. , -es, -e, characteristic. merkwiirdig, adj. , remarkable. merkwiirdigerweise, adv., remark- ably, curiously. messen, mass, gemessen, measure. Messing, n., -s, brass. Messung, /., -en, measurement. Metall, n., -es, -e, metal. Metallbarometer, m. t metal (ane- roid) barometer. Metallblech, n, -es, -e, metal plate. Metallchlorid, n., -es, -e, metallic chloride. metallfrei, adj., metal-free. Metallglanz, m., metallic lustre. metallhaltig, adj., metal-bearing. Metallhulse,/.,-n, metal covering. metallisch, adj., metallic. Metalllegierung, /., -en, alloy. Metalloid, ;/, -es, -e, metalloid. Metalloxyd, n., metallic oxide. Metallplatte,/., -n, metal plate. Metallstange,/., -n, metal rod. Metallstiick, n., piece of metal. metamorphisch, «<//., metamorphic. Metamorphose, /., -n, metamor- phosis. Meteoreisen, n., -s, meteoric iron. Meteorit, m., -s, -e, meteorite. Meteorologie, /., meteorology. meteorologisch, adj. meteorolog- ical. Meter, n., -s, — , metre. Methan, n., -s, marsh-gas, fire- damp. Methode,/., -n, method. Miasma, n., miasma. Miene,/*., -n, mien. Miesmuschel,/.,-n, common edible muscle, Mytilus. Mikroskop, n., -es,-e, microscope. mikroskopisch, adj. , microscopic. Milbe, /. , -n, mite, Acarina. Milchdriise, /., -n, lactiferous gland. Milchsaft, m., milky juice, chyle. Milchstrasze, /., milky way. mild, adj., mild. Millimeter, n., -s, — , millimeter. Million,/., -en, million. minder, adv. , less. minenartig, adj., mine-like. Mineral, n. , -es, -e or -ien, mineral. Mineralgehalt, m., -es, mineral contents. mineralisch, adj., mineral. Mineralkorper, m., mineral. Mineralogie, /., mineralogy. Mineralreich, n., mineral kingdom. Mineralspecies,/. .mineral species. VOCABULARY. 233 Mineralstoff, m., mineral sub- stance, inorganic compound. Mineralwasser, n., mineral water. Minimum, n., -s, -ma, minimum. Minute,/., -n, minute. Miocanegruppe,/. , miocene group. mischen, v., mix, mingle. Mischfarbe,/., mixed color. Mission,/., -en, mission. Missionsdorf, n., mission village. Miszbrauch, m., -es, — e, abuse. mit, prep, (dat.), with; adv., simul- taneously, along. miteinander, adv., with one an- other. mithin, conj., consequently. Mitschwingen, n., -s, sympathetic vibration. Mittag, ;//., noon, south. Mittagskreis, m., meridian. Mittagslinie, /., meridian line. Mittagsrast,/., -en, midday rest. Mittagstunde, /,, midday (hour). Mittagssonne,/., midday sun. Mitte,/., -n, middle. Mittel, »., -s, — , means; average. mitt(e)ler_, adj. , middle, medium (never ttninfi.). Mittelleib, m., thorax (same as Brust). Mittellinie, /., middle line, mesial line (of the body). Mittelmeer, n., Mediterranean Sea. Mittelpunkt, m., centre. mittels, prep, (gen.), by means of. mittelst, prep, (gen.), by means of. Mittelzehe, /., middle toe. Mitternacht, /., north; midnight. mittheilen, v. , communicate, im- part. Mittheilung, /., -en, communica- tion. mittler-, adj. with comparative suf- fix, medium; average, mean ; middle. Mittonen, //. , -s, sympathetic sounding. Mitwirkung, /., cooperation. mitzahlen,^. sep., include [in count- ing], count with the rest. Moa, m., -S, -s, a Dinornis of New Zealand. modelliren, v., model. modern, adj., modern. Modification, /., -en, modifica- tion. modificiren, v., modify. Mofette, /., -n, mofette, i,.e. me- phitic gas; gas-spring. mogen, mochte, gemocht, may. mdglich, adj., possible. moglicherweise, adv., possibly. Moglichkeit, /. , -en, possibility. Mol. = Moleciil. Molch, m., -es, -e, salamander Moleciil, »., -s, -e, molecule. " molecular, adj. , molecular. Molecularabstoszung, /., molec- ular repulsion. Molecularanziehung, — ,/., molec- ular attraction. Molecularbewegung, /. , molec- ular motion. Moleculargewicht, n., molecular weight. Molecularkraft, /., molecular force. Moleciilschwingung, /., molecular oscillation. Molekiil, see Moleciil. molekular, see molecular. Molekulargewicht, see Molecular- gewicht. Molluske,/., -n, mollusk. Molukken, //., Moluccas. Moment, »., -es, -e, a deciding point. momentan, adj., momentary. Monat, vi., -s, -e, month. Monch, vi., -s, -e, monk. Mond, vi., -es, -e, moon. Mondfinsterniss, /., -e, lunar eclipse. mondhell, adj., moonlit. Mondhelle. /., brightness of the moon. mongolisch, adj., Mongolian Monogamie, /., monogamy. monoklin, adj., monoclinic. monoklinisch, adj., monoclinic. 234 VOCABULARY. Monokotyledonen, //., mono- cotyledons. Moos, ;/., -es, -e, moss ; pi., Musci. Moosthierchen, />/. , Bryozoa. Morast, m., -es, -e, morass. morderisch, adj., murderous. Morgen, n.,-8, — , east, morning. Morgenrot, n., -es, morning red, morning sky. Morgenwind, m., morning wind. Morphologie, /., morphology. morphologisch, adj., morpho- logical. Mortel, m., -s, mortar. Moschusthier, n., musk-deer. Mowe, /., -n, mew, gull; pi., La- ridffi. Motor, n., -s, motor. Miihe,/., -n, trouble, toil. muhevoll, adj., toilsome. multiplizieren, v., multiply Mund, m., -es, -e, mouth. miinden, v., discharge. Mundhohle, /., -n, cavity of the mouth. Mundoffnung, /. , -en, mouth-open- ing. Mundtheil, m., parts of the mouth. Miindung, /., -en, mouth (of a river). Mundwerkzeuge,//., organs of the mouth. Miinze,/., -n, coin. Murren, «.. -s, growl. Muschel, /., -n, shell. Muschelkalk, m., shell-limestone. Muschelkrebse,//., Ostracoda. Muschelthier, n., shell-fish ; pi. , Lamellibranchiata. Muscineen, pi., Muscinea. Musik, /. , -en, music. musikalisch, adj., musical. Muskel, ?n., -s; /., -n, muscle (of the body). Muskelgewebe, n., muscular tis- sue. Muskelmasse, /., mass of muscle. Muskelsubstanz, /. , substance of the muscle. Muskelsystem, n., muscular sys- tem. Muskelthatigkeit, /., activity of the muscle. muskulds, adj., muscular. miissen, musste, gemusst, be obliged. muthmassen, v. insep., guess, con- jecture. Mutterkuchen, m., -s, placenta. Mutterpflanze, /., mother plant. Nabelschwein, n., peccary. nach, prep, (dat.), after, toward ; according to (in this sense fre- quently after the case it governs). After riechen, Geruch, [smell] of. — und — , gradually. nachahmen, v. sep., imitate. Nachahmung, /., -en, imitation. nachdem, eon/. , after, according as. Nachen, m., -s, — , boat. nachfolgend, part, adj., following. Nachhall, m., -s, echo. nachher, adv., subsequently. nachherig, adj., subsequent. Nachklang, m., echo. nachklettern, v. sep., clamber after. Nachkomme, m., -n, descendant. Nachmittags, adv., in the after- noon. Nachricht, /., -en, news, tidings. nachst, prep, (dat.), next to. See nahe. nachstehen, v. s. sep., follow, stand after. Nachstellung,/., -en, pursuit. Nacht,/., ^e, night. Nachtaffe, m., night-ape. Nachtigall, /., -en, nightingale. nachtlich, adj., nocturnal. Nachtthier, n., nocturnal animal. nachweisbar, adj., capable of proof, especially of proof of ex- istence. nachweisen, v. s. sep., show (to exist), prove. nackt, adj., naked. Nadel,/., -n, needle. nadelformig, adj., needle-shaped. VOCABULARY. 235 Nadelholz, n., coniferous tree. Nadir, «., -s, nadir. Nagel, m., -s, ^i, nail. Nager, m., -s, rodent (animal). Nagethiere,//., Rodentia. nahe, adj., near. Super L, nachst. Nahe,/., nearness, vicinity. nahern, v. t bring near; sich nahern, approach. nahezu, adv. , almost. nahren, v., support, supply with food ; reji. , feed upon. Nahrstoff, m., nutritious matter. Nahrung, /., -en, food. Nahrungserwerb, m., -es, acquisi- tion of food. Nahrungskanal, m., alimentary canal. Nahrungsmaterial, n., nutritious matter, food-material. Nahrungsmittel, n., food. Nahrungsstoff, m., food, nutritious matter. Naht,/., zie, seam, suture. Namen, m., -s, - — , name. namentlich, adv., especially. namhaft, adj., considerable. namlich, adv., namely. Narbe,/., -n, stigma. Nase, /., -n, nose. Nasenhohle,/., -n, nasal cavity. Nasenloch, n., nostril. Nashornvogel, m., rhinoceros- bird. nass, adj., aqueous, wet. Natrium, n., -s, sodium. Natriumchlorid, n., -s, sodium chloride. Natriumhydrat, n., -s, sodium hy- droxide. Natriummetall,«., metallic sodium. Natron, n., -s, sodium oxide. Natter, /. , -n, adder. Natur, /., -en, nature. Naturauifassung, /., -en, view of nature. Naturerscheinung,/. , phenomenon of nature. Naturforscher, m., investigator (of nature). , naturgemasz, adv., naturally. Naturgeschichte, /. , natural his- tory. naturgeschichtlich, adj., according to natural history. Naturlehre,/., natural philosophy. naturlich, adv., naturally; adj., natural. Naturproduct, n., natural product. Naturreich, »., kingdom of nature. Naturscene, /. , scene in nature. Naturwissenschaft, /., natural science. Neapel, n., -s, Naples. Nebel, m., -s, — , mist. nebelartig, adj., misty. Nebelbild, n., dissolving view. Nebelfleck, m., nebula. Nebelmeer, n., sea of mist, fog. Nebelwolke,/., cloud of mist. neben, prep. (dat. & ace), by the side of, besides. Nebenblatt, n., stipule. Nebenelement, «., secondary ele- ment. Nebengestein, «., -s, -e, partition- rock. Nebenregenbogen, m., secondary rainbow. Nebenton, m., secondary tone. Nebenwurzel, /., secondary or ad- ventitious roots. neblig {or nebelig), adj., misty. nebst, prep, (dat.), (together) with. negativ, adj., negative. nehmen, nahm, genommen, take. neigen, v., incline. Neigung, /., -en, inclination. nennen, nannte, genannt, name, call. Neptun, m., -s, Neptune. Neptunist, m., -es, -en, Neptunist. Nerv, m., (-s), -en, | Nerve,/., -n, ' fnerve. Nervenfaser, /. , nerve-fibre. Nervengewebe, u., nervous tissue. Nervenknoten, m., -s, ganglion. Nervenmasse, f., mass of nerves. Nervennetz, «., network of nerve- cells. 236 VOCABULARY. nervenreich, adj., nervous, rich in nerves. Nervensubstanz, /., substance of the nerves. Nervensystem.w., nervous system, j Nervenzelle, /., nerve-cell. Nest, n., -es, -er, nest. Netz, »., -es, -e, net. Netzfliigler, pi., Neuroptera. netzformig, adj., netlike, reticular. Netzhaut,/., retina. Netzhautbild, »., retinal image. neu, adj., new ; von neuem, anew. neuer-, compar., modern. Neubildung, /., new formation. Neuburgersee, **., Lake Neuf- chatel. neuentdeckt, adj. , recently dis- covered. neuerdings, adv., lately, recently. Neu-Holland, n., Australia. Neumond, m. % new moon. Neunauge, «.&/"., -s,-n,lamper-eel. Neuseeland,/rc/. n., New Zealand. Neusilber, n., German silver. neutralisiren, v., neutralize. Neuzeit,/., -en, modern or recent times. newtonisch, adj. , of Newton. Niagaraschiefer, m. t Niagara slate. nicht, adv., not. Nichtchemiker, m. t -s, — , non- chemist. nichtleitend, fart, adj., non-con- ducting. Nichtmetall, n., non-metal. nichts, indecl., nothing. Nickel, «., -s, nickel. nie, adv., never. nieder, adj., low, lower, down {al- ways itijl.). niederlegen, v. sep., lay down. niederfallen, v. s. sep., fall down, precipitate. Niederschlag, m., precipitate. niederschlagen, v. s. sep., precipi- tate. niederschreiben, schrieb-, ge- schrieben, write down. niedersinken, v. s. sep., sink down. niedrig, adj., low. niemals, adv., never. Niere, /., -n, kidney. nierenfdrmig, adj., reniform. nirgends, adv. , nowhere. Niveau, n., -s, level. noch, adv., still, besides, yet. nochmals, adv., once more. Nord, m., -es, north wind; Norden, -s, north. Nord Amerika, n., -s, North America. nbrdlich, adj., northern. Nordlicht, n., northern light. nordmagnetisch, adj., of north- magnetism. Nordost, m., -es, northeast. Nordpol, m., north pole. nordwarts, adv., northward. Nordwest, adv., northwest. Nordwind, m., north wind. normal, adj., normal. nothig, adj., necessary. nothwendig, adj., necessary. nothwendigerweise, adv., neces- sarily. Nothwendigkeit,/.,-en, necessity. November, m., -s, November. Nucleus, m.,pl. -clei, nucleus. Null,/., -en, naught, zero. Nullpunkt, m., zero point. numerisch, adj., numerical. nun, adv., now. nunmehr, now. nur, adv., only. Nutzen, in., -s, advantage, use. niitzlich, adj., useful. Niitzlichkeit, /., utility. nutzlos, adj., useless. ob, conj., whether. oben, adv., above, at the top. ober-, adj., upper. Oberarm, m., -es, -e, upper [part of] arm. Oberflache,/., surface. Oberflachenbildung,/., surface for- mation. oberflachlich, adj. , superficial, su- perlative, uppermost, VOCABULARY. 237 Oberforstmeister, m,, -s, — , high- forester. Oberhaut,/., epidermis. Oberland, n., highlands; the Ber- nese Oberland. Oberschenkel, m., -s, — , thigh. obersilurisch, adj., upper silurian. Oberton, m., overtone. obgleich, conj., although. obig, adj., above, foregoing. Objectiv, m., -s, objective. obscura, adj., obscura. Obsidian, m., -s, -e, obsidian. obwol, conj., although. Ocher, m., -s, ocher. Octaeder, n.,-%, — , octahedron. Octapoden, pi. , Octapoda. Octave,/., -n, octave. October, m., -s, October. Ocular, m., -s, eye-piece. ode, adj., desolate. Oder, conj., or. Ofen, m., -s, — , furnace, stove. Ofenrohre, /. , stove-pipe. offen, adj., open. offenbar, adj., clear, open. offenbaren, v. rejl., manifest. offnen, v., open. Offnung, /., -en, opening, cavity. oft, adv., often. ohne,/r^/. (ace), without. ohngefahr, adv., about, = ungefahr. Ohr, ;/., -s, -en, ear. Ohrmuschel, /. , auricle. Ohrtrompete, /., -n, ear-trumpet. Oker, m,, -s, ocher. 01, »., -es, -e, oil. olig, adj. , oily. Olschicht, /. , film of oil. omnivor, adj., omnivorous. Onondagagruppe, /., Onondaga group. Onychophoren, />/., Onychophora. oblithisch, adj., oolitic. Opal, m., -es, -e, opal. opalisirend, adj., opalescent. Operation,/., -en, operation. Opposition, f. , -en, opposition. Optik, /. , optics. optisch, adj. , optical. Orange,/., -n, orange. Orang-utan, w,, -s, -s, orang- outang. ordnen, v. t arrange, regulate. Ordnung, /., -en, order, rank. Organ, n., -es, -e, organ. As second part of compounds, organ of . . ., e.g. Verdauungsorgane, organs of digestion. Organisation,/. , -en, organization. organisch, adj., organic. organisiren, v., organize. Organismus, m., -men, organism. Orient, m., -es, east. Orientirung, /., -en, orientation, orienting. Orkan, m., -s, -e, hurricane. Ort, m., -es, -e, region, place. Ortaliden, pi., Ortalida. Ortsveranderung, /., -en, change of place. Oscillation,/., -en, oscillation. ossificiren, v., ossify. Osten, m., -s, east. ostlich, adv., eastward ; adj., east- ern. ostwarts, adv., eastward. Otter, m., -s, — , otter (Lutra). Otter,/., -n, viper (= adder); pi., Viperida^. oval, adj. , oval. ovipar, adj. , oviparous. Oxyd, n., -s, -e, oxide. Oxydation, /., oxidation. Oxydationsmethode,/., oxidation- method. Oxydationsprocess, m., oxidation- process. oxydiren, v., oxidize. Ozon, n., -s, ozone. Ozonbereitung, /. , -en, prepara- tion of ozone. Paar, n., -es, -e, pair; second part of compounds , pair of . . . paarig, adj., [present] in pairs, paired, paarweise, adv., in pairs. Paarzeher, //., Artiodactyla or Paridigitata. packen, v., pack. 238 VOCABULARY. Palamedeen, //., Palamedeae, screamers. Palaontologie,/., paleontology. Pampas,//., pampas. Panther, m., -s, — , panther. pantherartig, adj. , pantherlike. Panzer, m.,-8, coat of mail, " test" (of echinoderms). Panzerthier, n., chlamyphore. Papagei, m., -es, -e, parrot. Papier, n., -es, -e, paper. Papierdicke,/. , thickness of paper. Parabel, /. , -n, parabola. Paradies, n., -es, paradise. Paradiesvogel, m., bird of para- dise. Paraffin, n., -s, paraffine. Parallele,/, parallel. Parallelkreis, m., parallel circle. Parallelogram, n., -s, -e, parallelo- gram. Parasit, m., -en, -en, parasite. Parenchym, n., -s, parenchyma. Parraqua, m., -s, parraqua (guan). Parterre, n., -s, flower-garden. parthenopaisch, adj., parthenope- an, pertaining to Naples {poetic for Neapolitan). Partikel, /., -n, particle. Pass, m., -es, —e, pass. Passageinstrument, n., transit in- strument. Passatwind, m., trade wind. passen, v. , fit. passiv, adj., passive. Patella,/., patella, knee-pan. Paukenhohle, /., -n, drum-cavity. Pause,/., -n, pause. Pavian, ///., -s, -e, baboon. Pecari, m., -s, peccary. peinlich, adj., difficult. Pendel, m., -s, — , pendulum. Pendelbewegung, /., pendulum motion. Pendellange,/, length of pendu- lum. Pendelversuch, m., pendulum ex- periment. Penumbra /, penumbra. Perception,/., -en, perception. Pergamentpapier, ;/., -s, — , parch- ment-paper. Periode,/., -n, period. periodisch, adj., periodical. Peripherie,/, -n, periphery. peripherisch, adj., peripheric. Perlhuhn, n., guinea-fowl. Perlmuschel, /., pearl-oyster. Perlmutter, /., mother of pearl. permanent, adj., permanent. permeabel, adj. , permeable. permisch, adj. , permian. Persien, n., Persia. persistiren, v., persist. Person,/, -en, person. Petrefact, n., -es, -e, petrifaction. petrificirt, adj., petrified. Petrographie,/., petrography. petrographisch, adj., petrograph- ical. Petroleum, n., -s, petroleum. Pfahlwurzel, /., tap-root. Pfau, m., -es, -e. peacock. Pfeife,/., -n, pipe. Pfeifenton, m., whistling tone. Pfeil, m., -es, -e, arrow. Pfeiler, ;//., -s, — , pillar. pfeilformig, adj.. sagittate. Pferd, n., -es, -e, horse ; //., Equidse. Pferdekraft, /., horse-power. Pflanze, /., -n, plant. Pflanzenasche, /., -n, ashes of plants. Pflanzenfresser, m., -s, — , herbiv- orous animal. Pflanzenindividuum, n., -s, -duen, individual plant. Pflanzenleben. »., plant-life. Pflanzenorganismus, m., vegetable organism. Pflanzenreich. »., vegetable king- dom. Pflanzenstoff, m., vegetable mat- ter. Pflanzensubstanz, /, vegetable substance. Pflanzentheil, m., part of a plant. Pflanzenthiere, //. , Zoophytes, Ccelenterata* VOCABULARY. 239 Pflanzenwuchs, m., -es, plant- growth. Pflanzenzelle,/., plant-cell. pflanzlich, adj. , plantlike, plant. Pflege, /., care. pflegen, v., be accustomed. pfriemenformig, adj. , awl-shaped. Phanerogamen, //., phanerogams. phanerogamisch, adj., phanero- gamic. Phanomen, n., -s, -e, phenomenon. phantastisch. adj., fantastic. Phase, /.,-n, phase. Phiole, /., -n, vial. phlegraisch, adj., phlegraean. Phonolith, n., -s, -en, phonolite. Phosphor, m., -s, phosphorus. Phosphorescenz, /., phosphores- cence. Phosphorsaure, /., phosphoric acid. phosphorsaurehaltig, adj., con- taining phosphoric acid. Phosphorsaurer Kalk, m., -s, cal- cium phosphate. Photographie, /., photography. photographisch,a^/., photographic. Photometer, m., -s, photometer. Photosphare, /. , photosphere. Physharmonica, /., physical har- monica. Physik, /. , physics. physikalisch, adj., physical. Physiker, m., -s, — , physicist. Physiologie, /., physiology. physiologisch, adj., physiological. physisch, adj. , physical. Pigment, n., -s, -e, pigment. Pilz, m., -es, -e, fungus. Pinguin, m., -s, -e & -en, penguin, //., Spheniscidae. Pipette,/., -n, pipette. Pistill, n. y -es, -e, pistil. Planet, m., -en, -en, planet. Planetenbahn, /., course of a planet. Planetenkern, m., heart of planet. Planetoid,/., -en, asteroid. planmaszig, adj., systematic. planoconvex, adj., planoconvex. Platin, n., -s, platinum. Platinblech, n., -s, platinum-foil. Platinelektrode, /., -n, platinum electrode. Platinplatte,/,-n, platinum plate. Platinschale, /., -n, platinum dish. Platinschwamm, m., -es, spongy platinum. Platinstab, m., platinum rod. Platintiegel, m. t -s, — , platinum crucible. Platon, m., -s, Plato, platt, adj., flat. Plattchen, n., -s, — , little plate. Platte,/, -n, plate, sheet, plattenformig, adj., lamelliform. Plejaden, pi., pleiades. Plattwiirmer, //. , Platyrhina. Platz, m., -es, -ne, place. Pleistocanegruppe, /., pleistocene group, pleistocen, adj., pleistocene. Pliocanegruppe,/,pliocene group. plotzlich, adj., sudden. plutonisch, adj., plutonic. Pol, m., -s, -e, pole. Polarfuchs, m., arctic fox. Polargegend, /., -en, polar region. Polarisation,/., polarization. Polarisationsstrom, m., polariza- tion current. polarisieren, v., polarize, polarisirt, adj., polarized. Polaritat, /, polarity. Polarkreis, m., polar circle (arctic or antarctic). Polarland, n., polar land. Polarlicht, n., polar light. Polarmeer, n., polar sea. Polarregion,/, polar region. Polarstern, m., polar star. Polflache, /., -n, surface of the pole. poliren, v., polish. politurfahig, adj., polishable. Pollen, ?n., -s, pollen. Polschraube, /. , -n, pole-screw. polyedrisch, adj., polyhedral. Pore,/, -n, pore. 240 VOCABULARY. poros, adj., porous. Porositat, /. , porosity. Porphyr, m., -s, porphyry. Porzellan, «., -s, porcelain. Porzellangefass, «., porcelain ves- sel. positiv, adj., positive. Potasche,/., potash. Potentialdifferenz,/., difference of 7 potential. Potenz, /., -en, power. Potsdamsandstein, m., Potsdam sandstone. prachtig, adj., splendid. praktisch, adj., practical. prangen, v., sparkle. „ prapariren, v. (= seciren), dissect. Pratension, /. , -en, pretension. Presse,/., -n, press. pressen, v., press. primar, adj., primary. ^;|-, -*.-!«. Principle. Prioritat, /. , priority. Prisma, n.\pl., Prismen, prism. prismatisch, adj., prismatical. Process, m., -es, -e, process. Product, ) , ProduktJ w "- es >- e 'P roduct - Progression,/., progression. progressiv, adj., progressive. Projektil, n. , -s, -e, projectile. Prominenz,/., prominence. proportional, adj. , proportional. Prosa, /., prose. Protoplasma, n. (-s), protoplasm. Protozoon, n., -s, -zoa & -zoen, protozoon. Protuberanz,/. , -en, protuberance. Provinz, /., -en, province, priifen, v., test, psychisch, adj., psychical. Ptolemaus, m., Ptolemy. publiciren, v., publish. Puis, m. t -es, -e, pulse. pulsiren, v., pulsate. Pulverform, /., form of powder, powdery. pulverig, adj., powdery. pulvern. v., pulverize. Pumpe,/., -n, pump, pumpen, v., pump. Punkt, m., -es, -e, point. Pupille,/., -n, pupil. Pyramide, /. , -n, pyramid. Pyriphlegethon, one of the rivers of the Greek Hades. Pyrolysit, m., -es, pyrolusite. Quadrat, n., -es, -e, square. quadratisch, adj. , quadratic. Quadratmeile, f. , square mile. Quadratur, /. , -en, quadrature. Quadrat wurzel, /., square root. Qualitat,/. , -en, quality. qualitativ, adj., qualitative. Quantitat,/., -en, quantity. quantitativ, adj., quantitative. Quantum, n., -s, -a, quantity. Quarte, /., -n, fourth. Quartier, n., -s, -e, lodging. Quarz, m., -es, quartz. Quecksilber, n., -s, mercury. Quecksilberchlorid, n., -es, mer- curic chloride. Quecksilberchlortir, n., -s, mercu- rous chloride. Quecksilbersaule,/., mercury col- umn. Quelle,/., — n, source, spring. quellen, quoll, gequollen, spring, well up. Quellensystem, n., system of springs. Quellwasser, n., spring-water. Querdurchschnitt, w.,-es,-e, cross- section. Querschnitt, m., -es, -e, cross-sec- tion. Querwand,/., cross-wall. Quinte,/., -n, fifth. Quirl, m., -s, -e, whorl, verticel. Quotient, m., -en, -en, quotient. Rabe, m., -n, -n, raven. Rachen, m., -s, throat, jaws. Rachenhohle, /. , cavity of throat. Racke,/., -n, roller. Rad, n., -es, ^er, wheel. Raderthierchen, pi., Rotifera. VOCABULARY. 241 radiiir, adj., radial, radiate. Radiarthier, n. , -es, -e, radiate (£.). Radius, m.; pi., -ien, radius. Radiusvector, n., -s, radius vector. ragen, v., project. Rand, m., -es, —er, rim, edge. Rang, m. t -es, rank. ranken, v., run (of tendrils). Rankenfiiszer, //., Cirrepedia. Raphidien, //., Raphides. Rapilli {Italian pi.), rapilli, i.e., fragments of volcanic rocks and lava. rasch, adj., quick, rash. Rasen, m., -s, turf, lawn. Rasse, f. ,--n, race. Rasseln, n., -s, rattling sound. rastlos, adj., restless. ratselhaft, adj., problematical. Ratte, /., -n, rat. Raubgier, /. , ravenousness. Raubthier, »,, beast of prey, wild beast; pi., Ferae. Raubvogel, m., bird of prey ; pi., Raptores (Ornith.). Rauch, m., -es, smoke. rauchen, v., smoke, fume. Rauchtheilchen, n., smoke-particle. Rauchtopas, m., -es, smoky quartz. rauh, adj. , rough, harsh. Rauhigkeit, /., -en, roughness. Raum, m., -es, ^ie, space. raumen, v., quit, leave. raumlich, adj., in space. Raumverminderung, /., -en, dimi- nution of space. Rauschen, n., -s, rushing (sound of water). Reaction,/., -en, reaction. Reagens, «., //., Reagentien, re- agent. reagiren, v., react. Reaction,/., -en, reaction. Rebe, /. , vine. Rebhaus, /., vine-covered house. (Goethe.) Rechenfolge, /., -n, succession. rechnen, v., class, reckon. Rechnung, /., -en, reckoning, cal- culation. Recht, #.,-es,-e, law, right; mit — , justly. recht, adj., right. Rechtascension, /., -en, right as- cension. rechts, adv., to the right hand. rechtwinkelig, adj., rectangular at right angles. reden, v., speak. reduciren, v., reduce. Reduktion,/, -en, reduction. Reduktionsmethode, /., reduction method. reell, adj., real. reflectiren, v., reflect. Reflexion,/., -en, reflection. Reflexionswinkel, m. t -s, — , angle of reflection. Refraction,/., refraction. rege, adj., lively. Regel, /., -n, rule ; in der — , as a rule. regelmassig, adj., regular. Regelmassigkeit,/., regularity. regelrecht, adj., regular. regen, v. refl., stir. Regen, m., -s, — , rain. Regenbildung, /., rain-formation. Regenbogen, m., rainbow. Regenbogenfarbe, /., rainbow- color. Regenbogenhaut,/., iris. Regenguss, m. % -es, ^ie, deluge of rain. Regenmenge, /., abundance of rain. Regenpfeifer, m., -s, plover. Regentropfen, m., -s, — , rain-drcc. Regenwasser, n., rain-water. Regenwetter, n., rainy weather. Regenwolke,/, rain-cloud. Regenzeit, /., rainy season. Regierungsgeolog, m., -en, -en, government geologist. Region,/, -en, region. regnen, v., rain. regular, adj., regular. reiben, rieb, gerieben, v., rub. Reiber, m., -s, — , rubber. Reibung, /., friction. 242 VOCABULARY. Reibzeug, m., -es, -e, friction ma- terial, rubber. Reich, «., -es, -e, kingdom, realm. reichen, v., reach, reichlich, adv., abundantly. Reif, w., -es, -e, frost, reif, adj. , ripe. Reife,/., ripeness. Reihe,/., -n, row, series, reihen, v. , put in a row, rank. Reihenfolge, f. , succession. Reiher, m.,s, heron; pi., Ardeidae. rein, adj., pure, clear. Reinheit,/., -en, purity. reinlich, adj., cleanly. Reis, n., -es, -er, twig. Reise, /., -n, journey. Reisebeschreibung, /., description of travels. Reisegefahrte, m., -n, companion in travel. "Reisend (inflected as adj.), traveller. Reisewerk, n., work, book of travel, reissen, riss, gerissen, tear, snatch; -des Thier, wild animal. reiten, ritt, geritten, ride. Reiter, m., -s, — , rider. Reiz, m., -es, -e, irritation, charm. reizen, v., excite, relativ, adj., relative. Renner, m., -s, — , runner. Rennthier, n., reindeer. Reproduktionskraft, /., power of reproduction. Reptil, n., -s, -ien, reptile. Reservestoff,;;/., reserved material, spare material. Reservoir, n. t -s, — , reservoir. Resonanz, /., —en, resonance. Resonanzboden.w. , resonance-box. Respiration,/., respiration. Respirationsart, /., -en, manner of respiration. Respirationsprocess, m., process of respiration. Rest, m., -es, -e, rest, remnant. Resultante,/., -en, resultant. Resultat, n., -es, -e, result. retten, v., preserve, save. Reykjalidh, Reykjalidh, a city of Iceland. Rhein, ///., -es, Rhine. Rhinoceros, n. , -ses,-se, rhinoceros. Rhizoma, n. (-S), -en, rhizome. Rhizopoden, //., Rhizopods. rhombisch, adj., rhombic. Rhomboeder, n., -s, rhombohe- dron. richten, v., direct. richtig, adj., correct, proper. Richtkraft,/., directive power. Richtung, /., -en, direction, ten- dency. riechen, roch, gerochen, smell. riesenartig, adj., giganflc. Riesenschlange, /., boa constric- tor. Riesenvogel, m., giant bird. riesig, adj., gigantic. Rille, /., -n, furrow. Rinde,/., -n, bark, rind, crust. Rindvieh, n., cattle. Ring, ;//., -es, -e, ring. Ringelwiirmer, pi., Annelida. ringsum, adv., around. Rippe,/., -n, rib. Rippenquallen, //., Ctenophora. Rispe,/., -n, panicle. Risz, m., -es, -e, rent, crack. Ritz, m., -es, -e, ) , ri Ritze,/.,-n, [cleft, cranny. ritzen, v., scratch. Robbe, /., -n, seal. Roche, m., -n, — , ray. roh, adj., raw, crude. Roheisen, n.. cast iron. Rohheit, /., -en, rudeness. Rohr, n., -es, -e, tube, reed. Rohre,/., -n, pipe, tube, channel, rohrenartig, adj., tubular. Rohrenherzen, pi. , Leptocardia. Rohrhaus, n., -es, ^.er, house of cane. rohrig, adj. , tubular. Rolle,/., -n, pulley, r61e, roll. Rollen, n, -s, rolling. rollen, v., roll. Rollschwanz, m., rolling tail. Romer, m., -s, — , Roman. Vocabulary. 243 rosenroth, adj., rose-red. rosten, v., roast. Rotation,/., -en, rotation, rotatorisch, adj., rotatory. rot(h), adj., red. Rothe,/., redness. rothen, v., redden. Rothgliihhitze,/., red heat. Rothkupfererz, n., red copper ore. rotiren, v., rotate. Rubidion, n., -s, rubidium oxide. Rubidium, n., -s, rubidium. Rubin, «., -s, -e, ruby. riicken, v., move. Riicken, m., -s, — , back, ridge. Riickenmark, n., spinal cord. RUckgratskanal, m., canal of the spinal column. Rucksicht, /. , -en, regard, mit — auf, with regard to. riicksichtlich, adv., in regard to. Riickstand, m., -es, —e, residue, riickwarts, adv., backward. Ruder, n., s, — , oar. Ruderer, m., -s, — , rower. Ruderflosse, /. , flipper. Ruderfusz, m., oar- foot. Ruderfuszer, pi. , Copepoda. rudimentar, adj., rudimentary, rufen, rief, gerufen, call; refl., call to mind. Rune,/., rest, calm, quiet, ruhen, v., rest, ruhig, adj. , peaceful. Ruine, /. , -n, ruins. Rumpf, m., -es, — e, trunk, body, rund, adj., round. rundgeschlossen, adj., circularly closed, rounded, rundlich, adj., roundish. Rundmauler, pi. , Cyclostoma. Rundwiirmer, />/., Nematelmia. Rtissel, m., -s, — , trunk. Russen, //..Russians. rythmisch, adj. , rhythmical. Saal, m., -s, — e, hall. Saalweide, /., -n, sallow {salix cap re a). Sache,/., -n, matter, affair. sacht, adj., soft. Sack, 7)i., -es, ^.e, sack, sac. sackformig, adj., sack-shaped. Sacrum, n., -s, sacrum. Saft, m., -es, — e, juice, sap. Saftbewegung, /., sap-movement (Bot.). Saftebewegung, /., movement of the juices (Physiol.). Saftfiihrer, »., sap-conductor. saftig, adj., juicy. Saftpflanze,/. , succulent plant. Sage,/., -n, tradition. sagen, v., say, speak. Saite, /., -n, string. Salamander, m., -s, — , salaman- der. Salmiak, m., -s, sal-ammoniac. Salpen, pi., Salpidae. Salpeter, m., -s, saltpetre. Salpetersaure,/. , nitric acid. Salse, /., -n, salse, i.e., mud-vol- cano. Salz, n., -es, -e, salt. Salzgehalt, m., -es, salt-content. salzhaltig, adj., containing salt. salzig, adj., salt. Salzsaure,/., hydrochloric acid. Salzsoole,/. , -n, salt-spring. Salzteil, m., particle of salt. Samen, m., -s, — , seed. Samenbildung, /., -en, formation of seed. Samengehause, n., -s, pericarp. Samenhiille, /., -n, seed-coat. Samenkern, m., -s, -e, [seed]- nucleus. Samenlappen, m. , -s, cotyledon. Samenpflanze,/., seed-plant, sper- maphyte. Samenreife, /.. ripening of the seed. Samenschale, /., -n, seed-coat, episperm. Samerei,/, -en, various seeds. Sammellinse, /, condensing lens. sammeln, v., collect. sammt, prep, (dat.), together with. sammtlich, adj., all. Samun, m., Simoom. 244 VOCABULARY. Sand, m., -es, sand. Sandflache, /., sandy plain. sandig, adj., sandy. Sandstein, m., sandstone. Sandsteinschicht, /., sandstone layer. sanft, adj., soft. Sapajou, m., -s, -s, sapajou. Saphir, m., -s, -e, sapphire. Sarcode,/., sarcode. Sarcodeparenchym, sarcode-pa- renchyma. Satellit, m., -en, -en, satellite. sattigen, v., saturate. Satz, m., -es, —e, proposition. sauer, adj., sour, acid. Sauerstoff, m., oxygen. Sauerstoffatmosphare, /. , atmos- phere of oxygen. sauerstoffhaltig, adj., oxygen- ous. Sauerstoffraenge, /., amount of oxygen. SauerstofFsaure, /., -n, oxygen acid. Sauerstoffverbindung, /., oxygen compound. Sauerling, m., -es, sorrel. saugen, v. , suck. Saugpumpe,/., suction-pump. Saugwiirmer, pi. , Trematoda. Saugethier, n., mammal. Saule, /., -n, column. Saulenform, f. , columnar form. saumen, v., border. Saure,/., -n, acid. Saurier, m., -s, — , saurian. Savoyer, adj., of Savoy. Scaphoden,//., Scaphoda. Scene,/., -n, scene. -sch, adj. ending, often suffixed to a proper name and then denoting 'of,' e.g., Darwin'sche, of Dar- win ; Ampere'sche, of Ampere, Ampere's. Schaar, see Schar. schaben, v., shave. Schachtelhalm, m., -s, -e, horse- tail, Equisetum. Schadel, m., -s, skull. Schadelbasis, /., -basen, base of the skull. Schadeldimension, /., dimension of the skull. Schadelform, /., shape of the skull. Schadelhohle, /., cavity of the skull. Schaden, n., -s, ir, harm. Schaf, n. , -es, -e, sheep. Schafchen, n., -s, — , lambkin; cirri (clouds). schaffen, v., take [to a place]; bet Seite — , remove. Schafthalm, m., -s, -e, horsetail; pi. , Equisetacea. Schakal, m., -s, -e, jackal. Schale,/., -n, scale. schalenartig, adj. , scaly. Schalenwage,/., -n, balance with scales. schalig, adj., scaly. Schall, vi., -es, -e, sound. Schallempfindung, /., sound sen- sation. schallen, v., sound. Schallgeschwindigkeit, /., veloc- ity of sound. Schallquelle, /., source of sound. Schallstrahl, m., sound-ray. Schallwelle, /. , sound-wave. Schaltjahr, »., leap-year. Schar,/., -en, crowd, swarm. scharf, adj. & adv., sharp. scharfgeschieden, part, adj., sharp- ly distinguished. Schatten, m., -s, — , shadow, shade Schatz, m., -es, — e, treasure. schatzen, v., estimate. Schaumwolle, /., frothy wool Schauspiel, n., spectacle. Scheibe, /., -n, disk. scheibenformig, adj., disciform. Scheide, /., -n, sheath = vascular bundle. scheiden, schied, geschieden, sep- arate. Scheidewand, / , partition, sep- tum. Schein, m., -es, -e, shine, glow. VOCABULARY. 245 scheinbar, adj., apparent. scheinen,schien, geschienen,seem, shine. Scheitel, m., -s, — , crown of the head. Schellfisch, m., haddock. Schema, n., -s, -ta, scheme. Schenkel, m., -s, — , leg, side. Schenkelheber, m., -s, siphon. schenken, v., bestow. Schicht,/., -en, layer. schichten, v., deposit in layers, stratify. Schichtwolke, /., stratus [cloud]. schicken, v., send. schicklich, adj., proper. schieben, schob, geschoben, shove. schief, adj., oblique. schiefrig, adj., slaty. schiefwinkelig, adj. , oblique- angled. schiefzahnig, adj., prognathous. schiessen, schoss, geschossen, shoot. Schiesspulver, n., -s, gunpowder. schiffen, v., sail. Schiffsmaschine,/., -n, steamboat engine. Schild, n., shell [of turtles], plate [of reptiles]. schildern, v., describe. Schilderung, f. , -en, description. Schildkrote, /., -n, tortoise ; //., Chelonia. Schillerfarbe, /., iridescent color. Schimmel, m., -s, — , mildew. Schimpanse, m., -n, -n, chimpan- zee. Schlacke, /., -en, sediment, dross, slag. Schlaf, m., -es, sleep. Schlag, m. t -es, —e, blow, stroke, shock. schlagen, schlug, geschlagen, beat. Schlamm, m., -es, mud, slime. schlammauswerfend, adj., mud- vomiting. schlammen, v., wash. Schlammquelle, /., mud-spring. Schlange, /., -n, snake ; //., Ophidia. schlangelnd, adj., serpent-like. schlank, adj., slender. schlecht, adj., bad. schlechthin, adv., simply, plainly. Schleiche, /., -n, blind worm, An- guis fragilis. schleifen, schliff, geschliffen, slide. Schleim, m., -s, mucus. Schleimgewebe, n., mucous tissue. Schleimhaut, /., mucous mem- brane. schleudern, v., scatter, hurl. schliessen, schloss, geschlossen, close. schliesslich, adv., finally. Schliessungsbogen, m., -s, closed circuit. Schliessungsdraht, m., closing wire. Schliessungskreis, m. t closed cir- cuit. Schlingpflanze,/., creepers, climb- ers, = Liane. Schloss, »., -es, —ex, castle. Schlucht,/., -en, ravine. Schlund, tn., -es, —e, pharynx. Schluss, tn., -es, —e, end, conclu- sion. Schliisselbein, n., -s, -e, collar- bone, clavicle. schmall, adj. , narrow. Schmarotzer, m., -s, — , parasite. schmecken, v., taste. schmelzbar, adj., fusible. Schmelzbarkeit, /., fusibility. schmelzen, schmolz, geschmolzen, melt; weak verb, smelt. Schmelzpunkt, tn., melting-point. Schmelzschupper, pi., Ganoidei. Schmelzung, /., melting. Schmelzwarme, /., heat of lique- faction. schmerzen, v., pain. schmerzhaft, adj., painful. Schmetterling, m.,-%, -e, butterfly; pi. , Lepidoptera. schmiedbar, adj., malleable. Schmiedeeisen, n., wrought iron. 246 VOCABULARY. Schnabel, m., -s, n, beak. Schnabelform, /., -en, form of beak. schnabelfbrmig, adj., beak-like. Schnabelkerfe, pi. , Rhynchota. Schnabelthier, n., duck-mole. Schnarchen, n., snorting. schnarren, v. snarl. Schnauze,/., -n, snout. Schnecke, /., -n, snail, cochlea (of the ear), Schnee, m., -s, snow. Schneeberg, m., snow-covered mountain. Schneefeld, #., snow-field. Schneeflocke,/., -n, snow-flake. Schneegebirge, n., mountains cov- ered with snow. Schneegrenze, /., snow-limit, snow-line. Schneekrystallchen, n., -s, little snow-crystal. Schneewasser, n., snow-water. schneiden, schnitt, geschnitten, cut. schneien, v., snow. schnell, adj., quick. Schnelle,/., rapidity. Schnelligkei^, /. , rapidity. Schnepfe,/., -n, snipe. schnittig, adj., sectile. schon, adv., already, even. schon, adj. , beautiful. Schone, /., -n, beauty. Schonheit,/., beauty. Schoosz, m., -es, Schosze, bosom. Schopfung, /. , -en, creation. Schornstein, m., chimney, flue. Schossling, n., -s, -e, turio (Bot.). Schraube,/., -n, screw. schrecklich, adj., dreadful. Schreckniss, n., -es, -e, terror. schreiten, schritt, geschritten, stride. Schritt, m., -es, -e, step. Schubstange,/., -n, driving-rod. Schulterblatt, n., shoulder-blade. Schultergiirtel.w., -s, — .shoulder- girdle. Schuppe, /., -n, scale. Schuppensaurier, //., scaled sau- rians; lepidosaurians. Schuppenthier, «., scaly ant-eater. Schuss, m., -es, ~e, shot, dart, or leap. Schutterde, /., rubbish. Schutthaufen, m., -s, — , heap of ruins, of rubbish. Schutz, i7i., -es, protection. Schiitze, m., -n, Sagittarius. schiitzen, v., protect. Schutzventil, n., safety-valve. Schw. = Schwingungen. schwach, adj., weak, faint, slight; adv. , gently. schwachen, v., weaken. Schwachung, /., -en, weakening. Schwalbe,/., -n, swallow. Schwamm, m., -es, —e, sponge. schwammig, adj., spongy. Schwan, m., -es, —e, swan ; //., Cynidae. schwangern, v., impregnate. Schwankung, /. , -en, variation. Schwanz, m., -es, — e, tail. Schwanzflosse, /., -n, caudal fin. Schwanzlurche, //., Amphibia Cau- data. Schwarmer, m., -s, — , pseudopod (radiating streaks of Infusoria). schwarz, adj., black. schwarzblau, adj., dark blue. Schwarze, /., blackness. Schwarzstein, m., -es, -e, black- stone. schweben, v., hover. Schwebung, /., -en, beat. schwedisch, adj., Swedish. Schwefel, m., -s, sulphur. Schwefelholz, n., lucifer match. schwefelicht, adj., like sulphur schwefelig, adj., sulphurous. Schwefelkohlenstoff, m., carbon bi- sulphide. Schwefelmetall, n., metallic sul- phide. Schwefelsaure, /., sulphuric acid. Schwefelsaure Magnesia,/., mag- nesium sulphate. VOCABULARY. 247 Schwefelsilber, n., -s, sulphide of silver. Schwefelverbindung, /., sulphur compound, sulphide. Schwefelwasser,;/., sulphur-water. Schwefelwasserstoff, m., sulphu- retted hydrogen. Schweif, «., -8s, -e, tail. Schweiss, m. t -es, perspiration. Schweiz, /., Switzerland. Schwelle, /., -n, threshold. Schwellung, /. , -en, swelling. schwer, adj., heavy; adv., with difficulty. Schwere,/., gravity, weight. schwerfallig, adj., clumsy. schwerflussig, adj., difficult of fu- sion, stubborn. Schwerkraft,/.,forceof gravitation Schwerpunkt, m., -es, -e, centre of gravity. Schwerspath, m., -es, heavy spar. schwierig, adj., difficult. schwimmen, schwamm, ge- schwommen, swim. Schwimmen, «., -s, swim. Schwimmfusz, n., web-foot. Schwimmhaut,/. , web (membrane between the toes of animals). Schwimmvogel, m., -s, —, swim- mer; //., Natatores. schwinden, schwand, geschwun- den, vanish. schwingen, schwang, geschwun- gen, swing, oscillate. Schwingung, /., -en, vibration, oscillation. Schwingungsbewegung, /., vi- bratory or oscillatory motion. Schwingungsbogen, m., arc of os- cillation. Schwingungsdauer, /. , duration of oscillation. Schwingungsrichtung, /. , direc- tion of oscillations. Schwingungszahl, /. , number of oscillations. Schwingungszahlenverhaltniss,w., relation in the number of oscil- lations. Schwingungszeit,/., time of oscil- lation. Schwingungszustand, m., condi- tion of oscillation. schwirren, v., whir. Schwungrad, «., balance-wheel. Scorpion, -s, -e, scorpion. sechs, num., six. sechst— , ord. num., sixth. Secret, n., -es, -e, secretion. Secretion,/., secretion. Secunde, /., -n, second. sedimentar, adj. , sedimentary, See, m., -s, -n, lake. See, /., -n, sea. Seebewohner, m., inhabitant of the sea. Seefahrer, m., -s, — , mariner. Seehund, ;//., -es, -e, seal; //., Phocidae. Seeigel, m., -s, — , sea-urchin. Seekatze, f. , -n, sea- wolf. Seele,/., -n, soul. Seescheide, /., -n, sea-daisy; //., Ascidia. Seeschlange,/"., sea-serpent, water- snake. Seeschwalbe,/., tern, sea-swallow. Seestern, m., sea-star, star-fish. Seethier, n., -es, -e, sea-animal. Seewalze, /., sea-cucumbers; //., Holothuroidea. Seewind, m., sea-wind. Segler, m., -s, swift (Ornith. );//., Cypselida. Segmentanhang, m., segmental appendage. segmentirt, adj., segmented. sehen, sah, gesehen, see. Sehne, /. -n, sinew. Sehnenhaut, /., sclerotic coat. Sehnerv, m., -es, -e, optic nerve. Sehnsucht,/., longing. sehr, adv., very. seicht, adj., shallow. Seide, /., -n, silk. Seidenaffe, m., marmoset, striated monkey. seidenartig, adj. , silk-like. Seifenblase,/., -n, soap-bubble. 248 VOCABULARY. Seil, *., -es, -e, rope. sein, poss. adj. third p. sing. masc. & neut., his, its. sein, war, gewesen, be. seit, prep, (dat.), since. Seite,/., -n, side, page. Seitenarm, m., branch (of a river). Seitenflache, /., lateral surface. Seit.nkraft,/., lateral force. Seitenspalt, m., -es, -e, side cleft. seitenstandig, adj., lateral. -seitig, in conip. = sided, -gonal, e.g. drei-, trigonal. Seitlich, adj., lateral. sekundar, adj., secondary. Sekunde,/., -n, second. selbst, fron., -self ; as adv., even. selbstandig, adj., independent. Selbstandigkeit,/. , independence. selbstleuchtend, adj., self-lumi- nous. selbstthatig, adj., automatic. selbstverstandlich, adv., of course. Selen, «., -s, selenium. selten, adj., rare; adv., seldom. seltsam, adj., strange. Senf, m., -es, mustard. senkrecht, adj., perpendicular. Senkung, /., -en, lowering, sink- ing. Sennhiitte,/., herdsman's cottage. Septime,/., -n, seventh. setzen, v., set, place. Sextant, m. % -en, -en, sextant. Sexte,/., -n, sixth. Sexualact, m., -es, -e, sexual act. Sexualorgan, n., sexual organ. Ssxualzelle, /., sexual cell. sexuell, adj., sexual. Siberien, n., Siberia. sich, rejl. pr. of the third person (ace. and dat. sing, and plur. for all genders), himself, herself, it- self, themselves ; reciproc., one another, each other. Sichel,/., -n, sickle. sichelfbrmig, adj. , sickle-shaped. sicher, adj. , secure, firm, sure. Sicherheit, /., certainty. Sicherheitsventil, n., safety-valve. sichtbar, adj., visible. Sicilien, n., -s, Sicily. sie, pron. (third pers.), nom. and ace. fern. sing, and same cases pi. for all genders. Sie, in address, you. sieben, num., seven. siebenfarbig, adj.', of seven colors. Siebenschlafer, m., -s, dormouse or fat squirrel. siebent-, ord. num., seventh. sieden, v., boil. Sieden, n., -s, boiling. Siedepunkt, m., -es, -e, boiling- point. Signalglocke, /., -n, signal-bell. Silber, n., -s, silver. Silbererz, n., silver ore. Silberglanz, m., silver-glance. silberglanzend, adj., shining like silver, silvery. Silberschalchen, n., -s, — , small silver dish. Silberstift, m., -es, -e, silver rod. Silberteil, m., silver particle. Silbervoltameter, n., -s, silver voltameter. silberweiss, adj., silver-white. Silicat, n., -es, -e, silicate. Silicatgestein, n., silicate rock. Silicium, n., -s, silicon. Siliciumdioxyd, »., silicon dioxide. Siliciumoxyd, n., oxide of silicon. silurisch, adj., silurian. sinken, sank, gesunken, sink, fall. Sinn, m., -es, -e, sense. Sinnesorgan, n., organ of sense. sinnlich, adj. , belonging to the senses, perceptive. Sinus, m., sine. Siphon, m., -s, — s or -en, siphon (Phys. & Zool.). Sirene,/. , -n, sea-cow ; //. , Sirenia; siren (Phys.). Sismometer, n., -s, — , seismom- eter. sittlich, adj., moral. Sitz, m., -es, -e, seat. sitzen, sasz, gesessen, sit. -d part, adj., sessile. VOCABULARY. 249 Sitzfusz, m., pes insidentis (Zool.). Skelett, n., -es, -e, skeleton. Skelettmuskel, m., — , -s, -n, muscles of the skeleton. Skorpion, m., -s, -e or -en, scor- pion. SO, adv. & conj., so. sobald (als), conj. , as soon as. Soda, /., soda. sodann, adv. , then, further. sofort, adv., immediately. sogar, adv. , even. sogenannt, adj., so-called. Sohle, /. , -n, sole. Sohlenganger, ///., -s, plantigrade. sohlig, adj., fiat, having a sole. solch, pron., such. sollen, v. , shall. Solstitialpunkt, ///..solstitial point. Sommer, ///., -s, summer. Sommerschlaf, ///., ' -es, summer- sleep (of reptiles). Sommertag, ///., summer day. Sommertemperatur, f. , summer temperature. sonderbar, adj. , strange. sondern, v., separate, distinguish; conj., but. Sonne, /., sun. Sonnenaufgang, ///., -es, — e, sun- rise. Sonnenbahn,/., course of the sun. Sonnenbildchen, n., -s, image of the sun. Sonnenfinsterniss,/. , solar eclipse. Sonnenfleck, ///., sun-spot. Sonnenhohe, /. , sun's altitude. Sonnenlicht, «., sunlight. Sonnenparallaxe, /*., parallax of the sun. Sonnenscheibe,/. , disk of the sun. Sonnenschein, ///., -es, sunshine. Sonnenstrahl, ///., sunbeam. Sonnenuhr, /. , -en, sun-dial. Sonnenuntergang, ///., sunset. Sonnenwende, /. , -n, solstice. Sonnenzeit, /., apparent time. Sonntag, ///., -s, Sunday. sonst, adv., otherwise, in other respects, formerly. sonstig, adj., former. sorgfaltig, adj., carefully. soviel . . . als . . ., correlatives, as many . . . as . . . soweit, adv., so far. sowie, conj., as. sowo(h)l . . . als (auch), corr. adv., as well ... as, both . . . and. Spaltbarkeit,/., cleavage. Spalte, /., -n, cleft. spalten, v., split ; past p., gespal- ten. Spaltfusz, ///., split foot (of a fis- siped). spaltig, adj. , incised ; in comp. = lobed. Spanien, //., -s, Spain. spanisch, adj., Spanish. Spannkraft,/., elasticity. Spannung, /. , -en, tension. Spannungsdifferenz, /., difference of potential. sparlich, adv., sparingly. spat, adj., late. spatelig, adj., spatulate. Spatheisenstein, ///., spathose iron- ore. Spaziergang, ///., walk. [ Specht, ///., -es, -e, woodpecker; pi., Picidae. | Species, /., species. ! specifisch, adj., specific. Spectralanalyse, /., spectral an- alysis. Spectrum, n., -S, -tra, spectrum. : Speicheldruse, f. , salivary gland. I Speise,/., -n, food, meat. J Speisebrei, ///., -s, chyme. \ Sperlingsvogel, //. , Passeres. ' Spermatozoiden, //., spermato- zoid. ! Sphare, /., -n, sphere. Spiegel, ///., -s, mirror, surface. Spiegelung, /., -en, reflection. Spiel, //., -es, -e, play. Spielart,/., variety. spielen, v., play. spiessformig, adj., hastate. J spindelfdrmig, adj., spindle-shaped, I Spinne,/., -n, spider. 250 VOCABULARY. spinnenartig, adj., spider-like ; -e Thiere, Arachnida. Spinnwebe, /. , -n, web, spiral, adj., spiral. spitz, adj., acute. Spitze,/. ,-n, point, summit, apex, spitzig, adj., pointed. Spitzmaus, /., shrew-mouse ; pi., Soricidae. Spore,/., -n, spore (Bot.). Sporenfrucht,/., sporocarp. Sporenpflanze, /., spore-plant = cryptogam. Sprache,/., -n, language. Sprachgebrauch, m.,-es, -e, usage of speech. sprechen, sprach, gesprochen, v., speak. Sprengen, «., -s, bursting. Spreublatt, «., palea. Springbrunnen, m., fountain, jet, spout. springen, sprang, gesprungen, v., spring. Spritzflasche,/., sprinkling-bottle, wash-bottle. sprode, adj., brittle, dry. Sprodigkeit,/., brittleness. Sprosse,/.,-n; w.,-es, -e, sprout. Sprossung, /., -en, sprouting, branching, gemmation. Spule, f. , -n, spool, bobbin, coil. Spur,/., -en, trace. Staar, m., -es, -e, starling; //., Sturnidae. Staat, m., -es, -en, state. Stab, m., -es, ^ie, rod, bar. stabil, adj., stable. Stachel, m , -s, -n, prickle, aculei (Bot.), bristle. Stachelhauter,//. , Echinodermata. Stachelschwein, n., -s, -e, porcu- pine. stacheltragend, adj., echinoder- matous. Stadium, «.,-s, -dien, stage, state. Stadt,/., -e, city. Stadtchen, n. , -s, — , borough. Stahl, n., -es, -^e, steel. stahlgrau, adj., steel-gray. Stahlmagnet, m., -es, -e, steel magnet. Stahlmagnetinduktor, m., -s, -en, steel magnet-inductor. Stahlmasse, /., -n, mass of steel. Stahlwaaren,//., hardware. Stahlwasser, «., chalybeate-water. Stamm, m., -es, — e, stem, tribe, stammen, v., originate. Stammwurzel, /., trunk-root. Stand, m., -es, -e, stand, position; im -e sein, to be able; zti — kom* men, be effected, carry out. -standig, in many comp., having the force of ' attached to,' ' standing upon.' Standlinie, /. , base-line. Standpunkt, m., standpoint, stark, adj. , strong. Starke,/., -n, strength. Starke, /., starch. Starkemehl, n., -s, starch, starr, adj., rigid, stiff. Statik, /., statics, statt, prep, {gen.), instead of. stattfinden, v. s. sep., take place. Statu nascendi, nascent state Staub, m., -es, dust. staubartig, adj., dustlike. Staubbeutel, m., -s, anther. Staubblatt, »., stamen. Staubfaden, m., -s, — , filament. Staubgefasz, n., -es, -e, stamen. Staubregen, m.\ -s, drizzling rain. Staubteilchen, n., particle of dust. Staubweg, m., style. stehen, stand, gestanden, v. , stand. steif, adj. , stiff. Steifigkeit, /., stiffness. steigen, stieg, gestiegen, v., bti cend, rise, steigern, v., increase. Steigerung, /., -en, increase, rise. Stein, m., -es, -e, stone. Steinbock, m., -s, Capricorn. Steinbruch, m., quarry, steinern, adj., of stone. Steingerolle, n., rubble. Stein kohle,/., bituminous coal. VOCABULARY. 251 Steinkohlenflotz, n.,-es, -e, bitu- minous coal stratum. Steinkohlensystem, «., carbonif- erous system. Steinmeteorit, »., -es, -e, stone meteorite. Steinsalz, «., rock salt. Stelle,/., -n, place, spot. stellen, v., put. Stellung, /. , -en, position. Stellungsveranderung, /., change of position. Stelzvogel, «., stilt-birds. See Wadvogel. Stempel, w., -s, — , pistil. Stengel, m., -s, — , stalk. Stengelchen, n., -s, radicle. Stengelglied, n., internode. Steppe,/., -n, steppe. sterben, starb, gestorben, v. , die. Stern, m., -es, -e, star. Sternbedeckung, /., star-occulta- tion. Sternbeobachtung, /. , observation of the stars. Sternbild, »., constellation. sternformig, adj., stelliform, radi- ate. Sternhaufen, m., -s, — , collection of stars. sternhell, adj., starlight. Sternschnuppe, /. , -n, shooting- star. Sterntag, m., sidereal day. Sternwarte,/., -n, observatory. Sternwiirmer, pi. , Gephyrea. Sternzeit, /. , sidereal time. stet, adj., constant. stetig, adj., continual. stets, adv. , steadily, always. Steuer, n., -s, rudder. Steuermann, m., steersman. Steuerung, /., checking. Stickstoff, m., -es, nitrogen. stickstoffhaltig, adj., nitrogenous. stielrund, adj., terete. Stier, m. t -es, -e, Taurus. Stift, m., -es, -e, rod. Stil, m t , -es, -e, style. Stille,/., calm, stillness. Stillstand, m., -es, standstill. Stimme,/. , -n, voice. Stimmgabel, /., -n, tuning-fork. Stinkthier, n., -es, -e, skunk. Stockwerk, n., story. stocken, v., stop. Stoff, w., -es, -e, matter. stofferfiilit, adj., filled with matter. stoffiich, adj., material. Stoffverbrauch, ?n., -es, consump- tion of material. Stoffwechsel, m., change of mat- ter ; metabolic change. stolz, adj., proud. Stopfbuchse,/., -n, stuffing-box. Stor, m., -es, -e, sturgeon. Storch, m., -es, -e, stork; //., Ciconinae. storen, v., interrupt, disturb. Storung, /., -en, disturbance. Stosz, m., -es, -e, push, knock, impetus, impulse. Stoszzahn, ///., tusk. straff, adj., tense, stretched. Strahl, ;;/., -es, -en, ray. strahlen, v., radiate. strahlend, adj., radiant. Strahlthier, n., -es, -e, radiate. Strand, w., -es, -e & -er, strand. Strandlaufer, m., -s, sanderling, sandpiper. Strang, m., -es, re, skein, strand, cord. Strasze, /., -n, street, road. Strauch, m., -es, .^e & ner, shrub, bush. strauchartig, adj., shrublike. Strauchwerk, n., underbrush. Strauss, m. t -es, -e, ostrich; //., --e, thyrse. streben, v., strive. Strecke, /. , -n, stretch, extent. strecken, v., stretch. streichen, strich, gestrichen, v., rub. stroke. Streichvogel, m., bird of passage. See Strichvogel. Streif, m., -es, -e, streak. streng, adj., strict, severe. streuen, v., spread, scatter. 252 VOCABULARY. Strichvogel = Zugvogel, migra- tory bird. strickformig, adj., ropelike. Strom, m., -es, _^e, current. stromaufwarts, adv., upstream. Strombewegung, /. , -en, motion, current. Strombildung, /., -en, generation of current. stromen, v., stream, flow. Stromerzeuger, m., -s, — , current generator. Stromerzeugung, /. , -en, genera- tion of current. Stromgebiet, n., river territory. stromlos, adj., without current. Strommesser, m., -s, — , current- measurer. Stromquelle, /., -n, source of cur- rent. Stromrichtung, /., -en, direction of current. Stromspirale,/., -n, electric coil. Stromung, /., -en, current, con- vection. Stromwechsel, m., current change. Stromwender, m., -s, — , commu- tator. Strontian, m., -s, strontia. Strontianit, m., -es, strontianite. Strontium, n., -s, strontium. Strontiummineral, n., strontium mineral. Structur, /. , structure. Structurbestandtheil, m., struc- tural constituent. Strudelwurmer, pi., Turbellaria. Struktur, /., structure. Stuck, n., -es, -e, piece. studiren, v., study. Studium, n., -s, -dien, study. Stufe, /., -n, stage. stumpf, adj., obtuse. Stunde,/., -n, hour. Sturm, m., -es, ^.e, storm. Sturmschwalbe, /., -n, petrel, storm-bird ; pi., Procellaridae. stiirzen, v., throw down, precipi- tate. Sttitze, /. , -n, support. stiitzen, v., base, rely upon. Sublimat, «., -es, corrosive subli- mate. sublimiren, v., sublime. Substanz,/., -en, substance. Substanzverlust, m. t -es, -e, loss of substance. Substitution,/., substitution. Substrat, n., -es, -e, substratum. suchen, v., seek. Siid, w., -es, south. Siid Amerika, »., -s, South Amer- ica. siidlich, adj., southern. Siidlicht, n., southern light. Siidmagnetismus, m., south mag- netism. J Siidpol, m., south pole. Siidsee,/., south sea. Sudwestwind, m. % southwest wind. Siidwind, ?n., south wind. Sulfid, n., -s, -e, sulphide. Sulfit, n., -es, -e, sulphite. Summe, /., -n, sum. Sumpf, m., -es, -e, swamp. sumpficht, adj., boggy. sumpfig, adj., swampy. Sumpfgas, n., marsh-gas, fire- damp. sumsen, v., hum, buzz. supponiren, v., suppose. suspendiren, v., suspend. siisz, adj., sweet, fresh (of water). Siiszwasserdelphin,w., fresh-water dolphin ; D. amazonicus Mart. Siisswassereis, n., fresh-water ice. Siisswasserschnecke,/., -n, fresh- water snail. Syenit, m., -es, -e, syenite. Sylvin, m., -es, silvine. Symmetric,/., -n, symmetry. symmetrisch, adj., symmetrical. sympathisch, adj., sympathetic. Synovialhaut,/., synovial coating. Syrien, n., -s, Syria. syrupartig, adj., syrupy. System, n., -es, -e, system. Systematik, /., systematization, classification. VOCABULARY. 253 Tabelle,/., -n, table. Tafel, /., -n, plate. Tag, m., -es, -e, day. Tagebuch, n., diary. taglich, adj., daily. Tagszeit,/., daytime. Talk, m., -es, talc. Tang, m., -es, -e, tang. Tannenwaldung, /. , fir forest. Tapir, m., -s, -e & -s, tapir. Tardigraden, pi. , Tardigrada. Tastorgan, n., organ of touch. Tastsinn, m., -es, -e, sense of touch. Taube,/., -n, dove; pi., Columba- cei. tauchen, v., dive, dip. Taucher, m., -s, — , diver;//., Co- lymbidae. taufen, v., baptize. tauglich, adj., fit. taumelnd, adj., intoxicating. Tauschung, f. , -en, illusion. tausend, num., thousand. Tausendfuszer, m., -s, Myriapod, Millipede. Technik,/., arts. technisch, adj., technical. Teil, etc., see Theil and its deriva- tives. Telegraphendraht, m., telegraph- wire. Telegraphie,/., telegraphy. Teleskop, «., -s, -e, telescope. teleskopisch, adj., telescopic. tellerformig, adj., hypocrateri- form. Tellur, n., -s, tellurium. tellurisch, adj., telluric. Temperatur, /., -en, temperature. Temperaturangabe, /., -n, tem- perature datum. Temperaturerhohung, /., eleva- tion of temperature. Temperaturgrad, m., degree of temperature. Temperaturgrenze, /., limit of temperature. Temperaturschwankung, /., vari- ation in temperature. Temperaturveranderung, /., change in temperature, temporar, adj., temporary. Tentakel,/., -n, tentacle. Teppich, m., -es, -e, carpet, tap- estry, tertiar, adj., tertiary. Tertiarzeit, /., tertiary period. Terz, /., -en, third. tesseral, adj., tesseral. tetragonal, adj., tetragonal. Textur, /., texture. Thai, n., -es, ^er, valley. Thallophyten, //„, Thallophytes. Thallus, m., -i, thallus. That, /., -en, deed; in der — , in fact, thatig, adj., active. Thatigkeit,/., -en, activity, thatkraftig, adj., active, energetic. Thatsache, /., -n, facts. Thau, w., -es, dew. Thaubildung, f. , dew-formation. Thaupunkt, w., dew-point. Thautropfen, m.,-8, — , dew-drop. Thauwurzel, /., -n, horizontal root. Theil, m. t -es, -e, part; turn — , in part, theilbar, adj., divisible. Theilchen, «., -s, — , particle, theilen, v., divide, theilig, adj., cleft; in many comp., -cleft, -partite, theils, adv., partly. Theilung, f., division, fission (Biol.). theilweise, adv., partially. Theodolit, n., -es, -e, or m., -en, theodolite. Theorem, n., -s, -e, theorem. theoretisch, adj. , theoretical. Theorie, /., -n, theory. Thermen,//., warm springs. thermisch, adj., thermic. Thermometer, n. , -s, thermometer. Thier, n., -es, -e, animal. Thierart, /., kind of animal. Thierclasse, /., class of animals. Thierform, /., animal form. 254 VOCABULARY. Thiergeschrei, «., cries of animals. thierisch, adj., animal. Thierkampf, m., battle of the ani- mals. Thierkreis, m., zodiac. Thierleben, ti., animal life. Thierorgan, n., animal organ. Thierorganismus, m., animal or- ganism. Thierreich, n., animal kingdom. Thierstimme, /., voice of ani- mals. Thierstoff, m, t animal matter. Thiersystem, «., system or classi- fication of animals. Thierwelt, /. , animal world. Thon, m., -es, clay. Thonbildung, /. , clay formation. Thonerde, /., alumina. thonerdehaltig, adj., aluminous. thonig, adj., clayey. Thonschiefer, m., -s, — , clay slate. Thonschlamm, m., clay mud. thorartig, adj., gatelike. Thorax, m., — , thorax. thoricht, adj., foolish. Thorium, n., -s, thorium. Thunfisch, m., tunny(-fish). Thurm, «., -es, .^.e, tower. thurmartig, adj., tower-shaped. Tiber, Tiberius (Roman emperor). tief, adj., deep, low. Tiefe,/., -n, depth. Tiegel, m., -s, — , crucible. Tiger, m., -s, — , tiger. Tinte,/., -n, ink. Tintenbeutel, m., ink-sac (of the cuttle-fish). Tintenfisch, cuttle- or ink-fish. Titan, n., -s, titanium. Titel, m., -s, — , title. Titriranalyse, /., volumetric an- alysis. Tod, m., -es, -e, death. todt, adj., dead. todten, v., kill. Toise, /., -n, toise, a French measure of 2.1 yards. Ton, m., -es, — e, tone. Tonart,/., tone. Tonempfindung, /., sensation of tone. tonen, v., sound. Tonerreger, m., -s, tone producer or exciter. Tonfarbe, /., color of tone. Tongemisch, »., mixture of sounds. Tonhohe,/., pitch of tone. Tonleiter, /. , scale. Tonne,/., -n, tun. tonnenformig, adj., barrel-shaped. Tonstarke, /., strength of tone. Torsionsgalvanometer, «., -s, tor- sion galvanometer. tot, adj., dead. total, adj., total. toten, v., kill. {Also todten.) tote Punkt, dead center. (Also todt.) Tour,/., -en, revolution. Trabant, m., -en, -en, satellite. traben, v., trot. Trachtigkeit, /., pregnancy, ges- tation. Trachyt, m., -es, trachite. Trachytberg, m., mountain of trachite. Trachytgestein, n., trachite rock. tiage, adj., lazy. tragen, trug, getragen, v., bear. Trager, m., -s, — , supporter. Tragheit,/., inertia. Tragkraft,/., carrying power. Trank, ;//., -s, — e, drink. tranken, v., give to drink. transversal, adj., transverse. Trapp, m. t -es, -e, trap. Traube, /., -n, grape, raceme (Bot.). Traubenhaut, /., uveous coat. Traum, m., -es, ^ie, dream. traurig, adj., sad. treffen, traf, getroffen, v., strike, come to. trefflich, adj., excellent. Treibeis, n., drift-ice. treiben, trieb, getrieben, v., drive, carry on. trennen, v., separate. VOCABULARY. 255 Treniiung, /. , -en, separation. Trentonkalk, m., Trenton lime- stone. treten,trat,getreten,z/., step, enter. treu, adj. , true, faithful. Triassystem, n., triassic system. Trichter, «., -s, funnel. trichterfbrmig, ^//., funnel-shaped, infundibuliform. Trieb, m., -es, -e, sprout. triklinisch, adj., triclinic. Trinken, n., -s, drinking. Trinkwasser, n., drinking-water. trocken, adj., dry. Trockne,/., dry land. trocknen, v., dry. Trombe, /. , -n, waterspout. Trommelfell, n., -es, -e, tympanum. Tropen, /. pi. , tropics. Tropengegend,/., tropical region. Tropenland, n., tropical country. Tropenwald, m., [tropical for- Tropenwaldung, /. , j est. Tropenzone, f. , tropical zone. tropfbar, adj., liquid. See fliissig, Tropfchen, n., -s, — , little drop. tropisch, adj., tropical. trotz, prep, {gen.), notwithstand- ing, in spite of. triibe, adj., dull, gloomy. Triibung, /. , -en, cloudiness. T rummer, pi., ruins. Tuf, m., -es, -e, tufa. Turbine,/., -n, turbine. Turgor, m., -s, turgor, turgidity. Typus, m., — , -en, type. u. a. = und andere, and others. u. a. m. = und andere mehr, and still others. Ubel, «., -s, evil. iiber, prep. {ace. & dat.), over, beyond, iiberall, adv. , everywhere, iiberaus, adv., very, exceedingly, uberbleiben, v. s. sep., remain over. uberblicken, v. insep., survey. uberdecken, v. sep. & insep., cover over. Uberein, adv., conformably. ubereinander, adv., over one an- other. iibereinanderschieben, v. s. sep., slide over each other. iibereinstimmen, v. insep., accord with. Ubereinstimmung, /., -en, agree- ment. iiberfallen, v. s. insep., surprise, overtake. Ubergang, ;//., transition. Ubergangsblatt, «., transition- leaf. Ubergangsform, /., transition- form. Ubergangsgebirge, n., transition- rocks. iibergehen, v. s. sep. & insep., pass over. Ubergewicht, n., preponderance. iibergrosz, adj. , very large. iiberhaupt, adv., in general, at all. iiberirdisch, adj. , supernatural. iiberkleiden, v. insep., cover, coat. uberlassen, v. s. insep., give up to, yield to. iiberlegen, v. insep., consider, re- flect on. iiberschatzen, v. insep., overrate. Uberschreitung, /., -en, trans- gression, passing beyond. Uberschrift,/., -en, title, heading. Uberschuss, m., excess, surplus. uberschwemmen, v. insep., inun- date. Uberschwemmung, /., -en, inun- dation. iibersehen, v. s. insep., survey. Uberspinnen, v. s. insep., insulate. iiberspringen, v. s. sep., leap across. iiberstrahlen, v. insep., outshine, surpass. ubertragen, v. s. sep. & insep., carry over, transfer. Ubertragung, /., -en, application of power. iibertreffen, v. s. insep., excel, ex- ceed. 256 VOCABULARY. Ubertreibung, /., -en, exaggera- tion, iiberwaltigen, v. insep., overpower. iiberwiegend,<^//., preponderating, predominant. uberwinden, v. s. insep., overcome, iiberzahlig, adj., supernumerary. iiberzeugen, v. insep. , convince. Uberzeugung, /., -en, conviction. iiberziehen, -zog, -zogen, s. sep. & insep., cover; reji., be over- cast, iiblich, adj., usual, iibrig, adj., left, remaining, rest. iibrigbleibend, adj., remaining over, iibrigens, adv. , moreover. Ufer, n., -s, — , shore. Uhr, /., -en, clock, o'clock. um, prep, (ace), around ; con/., urn . . . zu, with infin., in order to ; um so, with adj. or adv. , by so much the . . ., by (an amount); between nouns, after. Umanderung, /., change. Umbildung, /., -en, transforma- tion. Umdrehung, /. , -en, rotation. Umfang, m., -es, extent, circum- ference, umfangreich, adj., spacious, ex- tensive, umfassen, v. insep., embrace. umgeben, v. s. sep. & insep., sur- round. Umgebung, /., -en, region, sur- roundings, environment. Umgegend,/., environs, umgekehrt, adj., reversed, in- verse, umgestalten, v. sep., transform. Umgestaltung, /., -en, transfor- mation, umherschleudern, v. sep., scatter around. umhiillen, v. insep., envelop. Umhiillung, /. , covering. Umhiillungshaut, /., .^e, covering skin. umkehrbar, adj., convertible. umkehren, v. sep., turn about; past part., inversely, vice versa. Umkehrung,/., -en, opposite, con- verse. umkleiden, v. insep., invest. umkreisen, v. insep., circulate. Umlauf, »., -es, lie, rotation. Umlaufszeit,/., time of revolution. Umriss, m. ,-es,-e, contour, outline. umschliessen, v. s. insep., enclose. Umschliessung, /".,-en, enclosure. umschlingen, -schlang, -schlungen, v. insep., wind about. umsetzen, v. sep. reji., transform. Umspinnung, /., -en, insulation. Umstand, m., -es, — e, condition. umstandlich, adj., detailed. Umsturz, m., -es, destruction. Umwandlung, /. , -en, change. Umweg, m., roundabout way. umwenden, v. irreg. sep., overturn. umwickeln, v. sep. & insep., wind around. Umwindungsdraht, m., circulating wire, wire of coil. unabhangig, adj., independent. Unabhangigkeit, /., -en, indepen- dence. unangenehm, adj., disagreeable. unaufloslich, adj., insoluble. unausgesetzt, adj., uninterrupted. unaussprechlich, adj., inexpres- sible, unspeakable. unbedeckt, adj. , uncovered. unbedeutend, adj., unimportant. unbefruchtet, adj., not impreg- nated. unbe|renzt;|^'-' unlimited - unbehaart, adj., not hairy. unbekannt, adj. , unknown. Unbequemlichkeit, /., -en, incon- venience. unberiihrt, adj., untouched. unbestimmt, adj., indefinite. unbetrachtlich, adj., inconsider- able. unbeweglich, adj., unmovable, amotile, not moving. unbewdlkt, adj., cloudless. VOCABULARY. 257 unbrauchbar, adj., useless. und, conj., and. Undulationstheorie, /., wave the- ory. undurchdringlich, adj., impene- trable. Undurchdringlichkeit, /., -en, im- penetrability. undurchsichtig, adj., opaque. unedel, adj., base. unendlich, adj., endless, infinite. unergriindlich, adj., unfathomable. unermesslich, adj., immeasurable. unermiidlich, adj., indefatigable. unfahig, adj., incapable. unfern, adj., not far (from). ungefahr, adv., about. ungeformt, adj., shapeless. ungegliedert, adj., inarticulate. ungeheuer, adj., immense. ungemahnt, adj., maneless. ungemein, adj., unusual. ungeoffnet, adj. , unopened. ungern, adv., unwillingly. ungesattigt, adj. , unsaturated. ungeschlechtlich, adj., non-sexual, asexual. ungeschwacht, adj. , undiminished. ungestielt, adj., sessile, having no stalk. ungestiim, adj., violent. Ungestiim, n., violence. ungetheilt, adj., undivided. ungewiss, adj., not knowing, un- certain. ungewohnlich, adj. , unusual. ungewohnt, adj., unaccustomed, unusual. ungezwungen, adj., natural, un- forced. ungleich, adj. , unequal. ungleichartig, adj. , heterogeneous. Ungleichartigkeit,/., dissimilarity. ungleichformig, adj., ununiform, irregular. ungleichmassig, adj., unequal. Ungleichmassigkeit, /. , -en, in- equality. ungleichnamig, adj., of different names. unhaltbar, adj. , untenable. unheilverkiindend, adj., evil-bod- ing. unleugbar, adj., undeniable. unloslich, adj., insoluble. unmerklich, adj., unnoticeable. unmessbar, adj. , immeasurable. unmittelbar.a^. »i mme diate, direct. Unmoglichkeit, /., impossibility. unnahbar, adj., unapproachable. unnennbar, adj., inexpressible. unpaar, adj., odd, not in pairs, single. Unpaarzeher, //., Perissodactyla. unrein, adj., impure. unruhig, adj., uneasy, disturbed. unschadlich, adj., hrrmless. unschmackhaft, adj., insipid. unser, poss. adj. first per s. pi., our; also gen. pi. of "wir, of us. unsicher, adj., uncertain. unsichtbar, adj., invisible. unstreitig, adj., indisputable. unten, adv., below. unter, prep. (dat. & ace), under, among, by {after verstehen). unter_, adj. , lower (as if a compara- tive); superl., unterst. Unterabtheilung, /. , subdivision. unterbrechen,^. s. insep., interrupt. Unterbrechung, /., interruption. Unterclasse, /., -n, subclass. untereinander, adv., with one an- other. unterhalb. prep, (gen.), below. unterhalten, v. s. insep., support maintain. Unterholz, n., underbrush. unterirdisch, adj., subterranean. Unterlage, /., -n, support. unterliegen, v. s. insep., underlie. unternehmen, v. s. insep., under- take. Unterordnung, /., sub-order, sub- ordination. Unterricht, m., -s, instruction. unterscheiden, v. s. insep., distin- guish. Unterscheidung, /., -en, distinc- tion, distinguishing. 258 VOCABULARY. Unterschenkel, m., -s, — , lower (part of the) leg. Unterschied, m., -es, -e, difference. untersilurisch, adj., lower silurian. unterstiitzen, v. insep., support, maintain. Unterstiitzung, /. , support. untersuchen, v. insep., to investi- gate. Untersuchung, /., -en, investiga- tion. unterwegs, adv., on the way. unterwerfen, v. s. insep., subdue. unterworfen, part, adj., subject to. Unthat,/., -en, misdeed. untriiglich, adj., unerring. ununterbrochen, adj., uninter- rupted. unveranderlich, adj., unchange- able. Unveranderlichkeit, /., unchange- ableness. unverandert, adj., unchanged. unvollkommen, adj., imperfect. unvollstandig, adj. , incomplete. unwandelbar, adj.,] unchangeable. unwesentlich, adj., not essential. Unzahl, f., countless number. unzahlig, adj., innumerable. unzerlegbar, #;//., undecomposable. unzuganglich, adj. , inacessible. unzuverlassig, adj., uncertain. unzweifelhaft, adj., doubtless. iippig, adj. , luxuriant. Uppigkeit, /. , luxuriance. Ur, m., -s, -e or -en, -en, ure-ox. Ur_, prejix, jorce: origin, very old, primitive. Uralgebirge, n., Ural mountains. Uralter, n., -s, — , antiquity, primi- tive age ; von -s, from immemo- rial times. Uran, n., -s, uranium. Urgebirge,«.,primitivemountains. urplotzlich, adv., instantaneously. Ursache, /., cause. Ursprung, m., -s, jne, origin. urspriinglich, adj., original. Urthiere, pi., Protozoa. Urwald, ;//., primitive forest. Urzeit, /., primitive time. Urzeitvolk, n., primitive people. Urzeugung, /., generatio sequi- voca, spontaneous generation. u. s. w. = und so weiter, and so forth. Vacuole,/., -n, vacuole. Vacuum, n., -s, -a, vacuum. Valenz,/. , valence. Vampyr, m., -s, -e & -en, vampire. Variation,/., -en, variation. variiren, v., vary. Vegetabilien, pi., vegetation, plants. Vegetation,/., vegetation. Vegetationskorper, m., vegetative body. vegetationslos, adj., barren of vegetation. Vegetationsvorgang, m., process of vegetation. vegetativ, adj., vegetative. vegetiren, v., vegetate. Vene, /., -n, vein. vends, adj., venous. Ventil, n., -s, -e, valve. ventral, adj. , ventral. Venuswagen, m., -s, — , paper-nau- tilus. veranderlich, adj. , changeable. verandern, v. insep., change, trans- form. Veranderung, /. , -en, change. veranlassen, v. insep., induce, cause. verastelt, fart, adj., ramified. verbergen, v. s. insep., hide. verbessern, v. insep., improve. Verbesserung, /., -en, improve- ment. verbieten, v. s. insep., forbid. verbinden, v. s. insep., combine, connect. Verbindung, /., -en, compound, combination, connection, com- munication. Verbindungsglied, »., connecting link. VOCABULARY. 259 Verbindungsgruppe, /., -n, com- bination group. Verbindungswarme, /., heat of combination. verbrauchen, v. insep., use. verbreiten, v. insep., spread, dif- fuse. Verbreitung, /., spreading, distri- bution. verbrennen, v. irreg. insep., burn. Verbrennung, f. , combustion. Verbrennungsproduct, n., product of combustion. verdampfen, v. insep., vaporize. Verdampfen, n., vaporization. Verdampfung, /., vaporization. verdanken, v., owe. Verdauung, /. , digestion. Verdauungsorgan, n., organ of digestion. Verdauungssaft, m., -es, .ne, diges- tive, gastric juices. verdecken, v., cover, conceal. verdichten, v. insep., condense. Verdichtung,/. , -en, condensation. verdicken, v. insep., grow thick ; -t, part, adj., thickened. verdoppeln, v. insep., double. verdrangen, v. insep., displace. Verdrehung, /., distortion. verdunnen, v. insep., dilute, rarefy. verdiinnt, part., dilute. Verdunsten. n., -s, evaporation. vereinen, ) v. insep., unite, com- vereinigen, \ bine. vereinigt, adj., combined. Vereinigung, /. , -en, combination. Vereinigungsstreben, n., striving to recombine. vereinzelt, adj. , isolated. verengen, v. insep., narrow. Vererbung, /., transmission (by inheritance), heredity. verfallen, v. s. insep., decay, fall (into sleep, etc.), lapse {with dat.). verfilzen, v. insep., felt, mat. verflieszen, v. s. insep., pass. verflochten, part, adj., interlaced. verfliichtigen, v., volatilize. verfolgen, v. insep., pursue. Verfolgung, f. , -en, prosecution. vergebens, adv., in vain. vergehen, v. irreg. insep., elapse. vergiften, v. insep., poison. verglasen, v. insep., vitrify. vergleichbar, adj., comparable. vergleichen, v. s. insep., compare. Vergniigen, «., -a, pleasure. vergraben, v. s. insep., bury. vergroszern, v. insep., enlarge, in- crease. Vergrosserung, /., -en, magnify- ing power, enlargement. verhalten (sich), v. s. insep., act, bear a proportion. Verhalten, n., -s, behavior. Verhaltnis, n., -ses, -se, relation, proportion. verhaltnissmaszig, adj. , propor- tionate. Verhaltniszahl, /., relative num- ber. verheeren, v. insep., devastate. verhindern, v. insep., hinder. verhornen, v. insep., cornify, turn into horn ; -t, part, adj., horny. verhiillen, v., veil. verhuten, v. insep., avoid. verirren, v. insep. reji., lose one's way. verkalken, v. insep., calcine, turn into lime, calcify ; past part., calcareous. Verkalkung, /., -en, calcification. Verkehr, m., -s, intercourse. verkleinern, v., diminish. Verkleinerung,/. , -en, contraction. Verknocherung, /. , -en, ossifica- tion. verkohlen, v. insep., char. verkiinden, v. insep., proclaim. verkiindigen, v. insep., foretell, announce. verkiirzen, v. insep., shorten. Verkiirzung, /. , -en, shortening. verlangern, v. insep., prolong. Verlangerung, /. , -en, elongation. verlangsamen, v. insep., retard. verlassen, v. s. insep., leave. 260 VOCABULARY. verlegen, v. , transport, place. verleihen, v. s. insep., grant, give. verletzen, v. insep., injure. verlieren, verlor, verloren, lose ; verloren gehen, be lost. Verlust, m., -es, -e, loss. vermehren, v. insep., increase, multiply. Vermehrung, /., increase, multi- plication. Vermehrungsorgan, »., vegetative reproductive organ. vermeiden, v. s. insep., avoid. vermindern, v. insep., decrease. vermischen, v. insep., mix. vermitteln, v. insep., bring about. vermittelst, prep, {gen.), by means of. Vermittelung, /., mediation. vermoge, prep, (gen.), by virtue of. vermogen, v. irreg. insep., be able. vermuthen, v. insep., suppose, imagine. vernehmbar, adj., audible. vernehmen, v. s. insep., hear, per- ceive. Vernunft,/., reason. verniinftig, adj., rational. verrathen, verrieth, verrathen, be- tray. Verrichtung, /., -en, function, operation. versagen, v. insep., refuse, deny. verschaffen, v., procure. verschieben, v. s. insep., displace. verschieden, adj., various, different. verschiedenartig, adj., hetero- geneous. Verschiedenheit, /., -en, variety, difference. verschlieszen, v. s. insep., close. verschlingen, -schlang, -schlun- gen, devour, swallow up. verschmelzen, v. s. insep., blend. verschneien, v. insep., cover with snow. verschonern, v., beautify. verschiitten, v. insep., bury. verschwinden, v. s. insep., dis- appear. versehen, v. s. insep., furnish, pro- vide with. versenken, v. insep., sink. versetzen, v. insep., put (into a certain state). versiegen, v. insep., become dry. Verstandesleben, ;/., -b, intellec- tual life. Verstandniss, n., -es, -e, under- standing. verstarken, v. insep., strengthen. Verstarkung, /., -en, strengthen- ing, reinforcement. verstehen, v. irreg., understand. versteinern, v. insep., petrify. Versteinerung, /., -en, petrifac- tion. verstopfen, v. insep., close. verstricken, v. insep. rejl., en- tangle (refl.). verstummen, v. insep., become silent. Versuch, m., -es, -e, experiment, attempt. Versuchslokal, n., -es, -e, place of trial, experimental shop. vertheilen, v. insep., distribute. Vertheilung, /., -en, distribution. vertical, adj., vertical. Verticalkreis, m., vertical circle. Vertiefung, /. , -en, depression. vertraut, adj., familiar. vertreten, v. s. insep., replace, rep- resent. verursachen, v. insep., cause, oc- casion. vervollkommnen, v. insep., perfect. Vervollkommnung, /., perfection. verwachsen, v. s. insep., grow to- gether, coalesce. verwandeln, v. insep., transform. Verwandlung, /. , -en, transforma- tion. Verwandtschaft,/., -en, affinity. verwechseln, v. insep., mistake. verweilen, v. insep., stop, tarry. verweisen, v. s. insep., relegate. verwenden, v. irreg., employ. Verwendung, f. , application. verwerfen, v. s. insep., reject. VOCABULARY. 261 verwerten, v. insep., utilize. Verwesungsprodukt, n., product of decomposition. verwickelt, adj. , complicated. verwirklichen, v. insep., realize. verwischen, v. insep., wipe out. verwittern, v. insep., weather, dis- integrate. Verwitterung, /., disintegration. Verwitterungsproduct, n., product of disintegration. Verwitterungsschicht, /., weath- ered layer. verwunden, v. insep., wound. Verwunderung, /., astonishment. Verwundung, /., -en, wounding, injury. verzehren, v. insep., consume. verzeichnen, v. insep., record. verzichten (auf), v. insep., give up. verziehen, v. s. insep. refl., with- draw. verzweigen, v. insep. refl., branch out ; -t, adj., ramified. Verzweigung,/.,-en, ramification. Vesuv, m., -s, Vesuvius. vesuvisch, adj., Vesuvian. Viehheerde, /., -n, herd of cattle. Viehzucht,/., cattle-breeding. viel, adj., much. vielfach, adj., various, manifold. vielfaltig, adj., manifold, frequent. vielfarbig, adj., many-colored. vielkammerig, cfdj., many-cham- bered. vielleicht, adv., perhaps. vielseitig, </<//. , many-sided, varied. vier(e), num., four, four o'clock. vierfach, adj., quadruple. vierfiiszig, adj., four-footed. vierhundert, num., four hundred. vierkiemig, adj., four-gilled. viermal, adj., four times. viert_, v. ord. num., fourth. vierwerthig, adj., tetravalent. violett, adj., violet. violet-roth, adj., violet-red. Violinbogen, m., violin-bow. Viskositat,/. , -en, viscosity. Viverre,/. , -n, viverra. vivipar, adj., viviparous. Vogel, m., -s, — , bird. Vogelgeschlecht, n., species of birds. Vogtei, /., -en, jurisdiction. Vol. = Volumen. Volk, «., -es, ^er, people, nation. voll, adj., full. Vollbringen, «., -s, performance. vollbringen, v. irreg. insep., ac- complish, perform, execute. Vollbringung, /., accomplishment. vollenden, v. insep., accomplish, complete. vollig, adj., full, perfect. vollkommen, adj. , perfect. Vollkommenheit, /., -en, perfec- tion. Vollmond, m., full moon. vollstandig, adj., complete ; adv., completely. vollziehen, v. s. insep., refl., goon, be carried on. Volt, n., -es, -e, volt. Voltameter, n., -s, — , voltameter. Volta'sch, adj., of Volta. Volum, ;/., -s, -en, ) , Volumen, w .,-s,-mina,f volume - Volumenteil, m., es, -e, part by volume. volumetrisch, adj., volumetric. Volumvergrosserung, /., expan- sion in volume. Volumverkleinerung, /., contrac- tion in volume. von, prep, (dat.), from. voneinander, of each other. vor, prep. {dat. & ace.), before, in front of. vorangehen, v. irreg. sep., precede. Vorarbeit, /., preliminary work. vorarbeiten, v. sep., prepare. voraus, adv., before; zutn —, be- forehand. vorausgehen,^. irreg. sep., precede. voraussetzen, v. sep., presuppose. vorbeigehen, v. irreg. sep. , pass by. vorbeiziehen, v. s. sep., pass by. Vorbemerkung, /., -en, introduc- torv remark. 262 VOCABULARY. vorbereiten, v. sep., prepare; -d, adj. , preparative. Vorbereitung, /., -en, preparation. vorbilden, v. sep., prefigure. vorder-, adj. ; in many comp., trans I. front, fore. Vorderarm, in., forearm. Vorderarmknochen, m., bones of the forearm. Vorderfusz, m., forefoot. Vordergliedmaszen, //., front limbs. Vorderzahn, m,, front tooth, vorfinden, v. s. sep., find. vorfuhren, v. sep., bring forward. Vorgang, m., process. vorgehen, v. s. sep., take place. vorhanden, adj., present. Vorhandensein, «.,-s, presence. vorher, adv. , previously. vorhergehend, part, adj., foregoing, vorherig, adj. , previous. vorherrschen, v. sep., predominate. Vorhof, m., auricle, vestibule. vorig, adj., preceding. Vorkeim, m. t -es, -e, protonema. Vorkommen, n., -s, occurrence. vorkommen, v. s. sep., occur. vorliegen, v. s. sep., lie before, be at hand, be had. vornehmlich, adv., chiefly. vornher, adv., von — , from the front. Vorrath, m.,-es, — e, store, stock. Vorrichtung, /., -en, contrivance. Vorschlag, m.,-es, ^e, proposition. vorschreiten, v. s. sep., progress, develop, vorspringen, v. s. sep., spring, put forth. Vorsprung, in., -es, ~e, projection. vorstehen, v. irreg. sep., stand be- fore, vorstellen, v. sep., present,- show. Vorstellung, /., idea, vortheilhaft, adv., advantageously. vortrefflich, adj., excellent, voriiberfahren, v. s. sep., pass, voriibergehen, v. s. sep., pass over, vorurtheilsfrei, adj., unprejudiced. vorwarts, adv., forward, vorweltlich, adj., in former times, vorwiegen, v.s. sep., preponderate. Vorzeit, /. , primitive age. Vorzug, »., -es, ^.e, preference, vorziiglich, adv., chiefly. vorzugsweise, adv., preferably, chiefly. Vulkan, m,, -s, -e, volcano, vulkanisch, adj., volcanic, vulkanisiren, v., vulcanize. Vulkanismus, ?n., volcanic theory. Wachs, n.,-es, wax. wachsen, wuchs, gewachsen, v., increase, grow. Wachstum, n., -s, growth. Wachtel, /., -n, quail. Wadbein, n., legs for wading. Wadvogel, m., wader ; //., Grab latores. Wagbalken, m., -s, balance-beam. Wage,/., -n, libra, balance. wagrecht, adj., horizontal, level. Wagschale, /., -n, scales. Wahl, /. , choice. wahlen, v., choose. wahr, adj., true, real. wahrend, conj., while. wahrhaft, adj. , sure, reliable. Wahrheit,/., -en, truth. wahrnehmbar, adj., perceptible. wahrnehmen, v. s. sep., perceive. wahrscheinlich. adv., probably. Wahrscheinlichkeit, /., probabil- ity. Wal, ;;/., -es, -e, whale. Wald, m., -es, .ner, forest, wood. Waldergruppe, /. , -n, Wealden group. Waldflora, /., forest flora. Waldgegend,/. , forest region. Waldhuhn, n., grouse; //., Tetra- onidae. waldig, adj., wooded. Waldstrecke,/. , expanse of forest. Waldung, /. , forest, woods. Walfisch, m., whale; //. , Cetacea. Wallen, n., -s, bubbling, boiling. Wallis, 11., (French) Valais. VOCABULARY, 263 Walross, n., -es, -e, walrus;//., Trichectdae. walzfg, f ° rmiS ' 1 aa J-' c y lindrical - Wand,/., — e, wall. wandern, v., migrate, wander. Wanderung, /. , -en, migration. Wanderungslust, /. , passion for wandering. Wandlung, /., -en, change. Wanddffhung, /. , -en, screen- opening. Wandung, /. , -en, wall, partition. warm, adj., warm. Warmbliiter, m., -s, warm-blooded animal. warmbliitig, adj. , warm-blooded. Warme,/. , heat. Warmeabsorption,/. , heat-absorp- tion. Warmebindung, /. , fixation of heat. Warmeeinheit,/. , -en, heat-unit. Warmeentwickelung, /., evolu- tion of heat. Warmelehre, /., theory of heat. Warmemenge, /., amount of heat. Warmeschutz, m., protection against cold. Warmestrahl, m., heat-ray. Warmestrahlung, /. , -en, heat- radiation. Warmetheorie,/., theory of heat. Warmetonung, /. , calorific effect. Warme verlust, m., loss of heat. Warmezustand, m., temperature. warum, interrog. adv., why. Warze, /. , -n, wart; dim., Warz- chen, n., little wart. was, proti., what; — fiir, what (sort of) ; indef. fron., = etwas, anything, something. Waschwasser, «., -s, wash-water. Wasser, n., -s, — , water. wasserarm, adj., poorly watered. Wasserbad, n., -es, ^_er, water- bath. Wasserbecken, «., water-basin. Wasserbehalter, m. t -s, — , reser- voir. wasserbewohnend , part. adj. , aqua- tic. Wasserdampf, m., water-vapor, moisture. Wasserdampf blase,/., -n, bubble of water-vapor. Wasserechsen, //., Hydrosauri- ans. Wasserfall, m. t waterfall. Wasserfluth,/., -en, deluge. Wassergehalt, m., -es, water-con- tent, percentage of water, wasserhaltig, adj., containing water, hydrated. wasserhell, adj., clear as water, limpid. Wasserhose, /., -n, water-spout. Wasserhuhn, n., water-hen ; //., Gallinulse. ■ wasserig, adj., aqueous. Wasserleben, «., life in the water. Wasserleitung, /., aqueduct. Wassermann, m., -es, Aquarius. Wassermasse, /. , mass of water. Wassermenge, /. , amount of water. Wasserquelle, /., spring of water. Wasserrad, n., water-wheel, wasserreich, adj., abounding in water, well watered. Wasserreichthum, m., abundance of water. Wasserschicht, /., stratum of water. Wasserschwein, n., thick-nosed tapir. Wasserspiegel, m., surface of the water. Wasserstand, m., -es, height of the water. Wasserstoff, m., -es, hydrogen. Wasserstoffgas, n., hydrogen gas. wasserstoffhaltig, adj., containing hydrogen. Wasserstrahl, m., jet of water. Wasserstrom, m. , torrent of water. Wasserthier, n., water-animal. Wasservogel, m., water- fowl. Wasservorrath, m., water-supply. 264 VOCABULARY. Wasserwage, /., -en, hydrostatic balance. Wasserzersetzung,/., decomposi- tion of water. Wasserzersetzungszelle, /. , cell for decomposition of water. Wechsel, rk>, -s, — , change. wechseln, v., change. wechselweise, adv., alternately. Wechselwirkung, /. , reciprocal influence. weder . . . noch, conj., neither . . . nor. Weg, m., -es, -e, way, path. wegen, prep, {gen.), on account of. wegfallen, v. s. sep., fall away, decrease. wegschmelzen, v. s. sep., melt away. Wegschwemmen, «., -s, washing away. Wegweiser, m., -s, — , guide. wegzehren, v. sep., eat away, re- move by weathering. wehen, v., blow. weiblich, adj., female. weich, adj., soft. weichen, v., soften. Weichtheil, m., soft part (of the body). Weichthier, n., mollusk. weil, conj., because. Weile,/., while. Weinberg, m., -es, -e, vineyard. Weise, f. , -n, manner, wise. weisen, wies, gewiesen, v., show, point out. weiss, adj., white. weissgliihend, adj., white hot, in- candescent. weit, adj., wide, far. Weiterverfolgung, /., -en, further prosecution. weitgehend, adj., far-reaching. weitleuchtend, adj., widely lumi- nous, far-shining. weitsichtig, adj., far-sighted. welche, ret. pron., nam. and ace. fern. sing, and same cases plur. for all genders, which. welcher, -e, -es, interr. and rel. pronoun, which. Welle, /., -n, wave ; axle (on cylinder). Wellenberg, m., wave-crest, Wellenbewegung, /., wave-mo- tion. wellenfdrmig, adj., wavelike. Wellenlange,/., wave-length. Wellenspur, /., wave-mark. Wellenthal, ?/., wave-hollow. Wels, ;//., -es, -e, sheat-fish. Welt, /., -en, world. Weltall, n., -s, universe. Weltraum, »., space. Welttheil, m.\ part of the globe. Wendekreis, m., tropic. wenden, v. reg. orirreg., wandte, gewandt, turn. wenig, adj. , little, few; zum we- nigsten, at least. wenigstens, adv., at least. wenn, conj., if. werden, ward, geworden. v., be- come; aux. in passive voice , to be; with predicate nom. or zu with dat. werfen, warf, geworfen, v., throw, bring forth (of animals). Werk, n., -es, -e, work. werth, adj. , worthy. Wert(h)igkeit,/., valence. wert(h)voll, adj., valuable. Wesen, ;/., -s, — , being, nature, character; doings. wesentlich, adj., essential. weshalb, adv., wherefore. Westen, ;//., -s, west. westlich, adj., westward, western. westwarts, adv. , westward. Wetter, ;/., -s, — , weather. Wetterleuchten, n.,-B, heat-light- ning. wichtig, adj. , weighty, important. Wichtigkeit,/., importance. wickeln, v., roll, wind. Widder, m., -s, — , Aries. Widerhall, m., -s, re-echo. widerlegen, v. insep., refute. Widerschein, m., -s, reflection. Widerstand, m., -es, resistance. VOCABULARY 265 Widerstandsfahigkeit, /., power of resistance. widerstehen, v. s. insep., resist. wie, conj., as, like; how. Wiedehopf, m., -es, -e, hoopoo. wieder, adv. , again. Wiederannahme,/.,reassumption. Wiederglanz, m., reflected splen- dor. wiederholen, v. insep., repeat. Wiederholung, /., -en, repetition. wiederkauen, v. sep., ruminate. Wiederkauer, pi. , Ruminantia. Wiederschein, m., reflection. Wiederschliessen, v. s. sep., re- close. Wiedervereinigung, /., recombi- nation. wiegen, wog, gewogen, weigh. Wiese,/., -n, meadow. wild, adj., wild, savage. Wille, m., -ns, will. Willkiir,/., choice. willkiirlich, adj. , arbitrary, volun- tary. Wind, m., -es, -e, wind. winden, wand, gewunden,z\,wind. windstill, adj., windless. Windung, /., -en, winding. Winkel, m., -s, — , angle, corner. winseln, v., whine. Winter, m., -s, winter. winterlich, adj., wintry. Winterschlaf, ?n., winter-sleep. Wintertemperatur, /., winter tem- perature. wir, pron. (first per s.} pi. , we. . Wirbel, m., -s, — , vertebra. Wirbelkorper, w.,-s, — , vertebra. wirbellos, adj., invertebrate. Wirbelsaule, /., spinal column, spine. Wirbelthier, n., -es, -e, vertebrate. Wirbelwind, m., -es, -e, whirl- wind. wirken, v., work, be effective. wirklich, adj., real. wirksam, adj. , operative. Wirkung, /., -en, effect. wirr, adj., confused. Wirth, m., -es, -e, host. Wirthschaft, /., -en, economy ; doings. Wirthshaus, n., inn. Wismuth, tn., -s, bismuth, wissen, wusste, gewusst, know. Wissenschaft, /., -en, science, wissenschaftlich, adj. , scientific. Witherit, m., -es, witherite. Witterung, /. , weather. wo, interrog & relat. adv., where ; when, referring to an expression of time. See p. 12, /. 34. Woche,/., -n, week, wodurch, adv. , by which, whereby, wogen, v., wave, heave. wo(h)l, adv., well, indeed; perhaps, wohlgemacht, adj., well made, wohlthatig, adj., beneficent, wohnen, v., dwell, live. wolben, v., arch. Wolf, tn., -es, -ne, wolf. Wolfsfusz, ;//., lycopodium. Wolke,/., -n, cloud. Wolkenschicht, /., stratum of clouds. wolkig, adj. , cloudy. Wolklang, ?//., -es, ^e, euphony. wolklingend, adj., well-sounding, harmonious. Wolle, /. , wool. wollen, wollte, gewollt, v., will, wish; p. 32, /. 23, claim, wollig, adj. , woolly. Wonne,/., delight, woraus, relat. adv., of which, out of which, of what. Wort, n , -es, -e & —er, word. wortlich, adj., verbatim. •worunter, relat. adv., under, among, by which. wozu, relat. adv., whereto, to which, wiihlen, v., dig, wallow, wind {refl.\ Wunder, «., -s, — , marvel. wunderbar, adj. , surprising. wundersam, adj., wonderful. Wunsch, m., -es, ^e, wish, wiinschen, v., wish. VOCABULARY. Wurfbewegung, /. , motion of pro- jection. wiirfelig, adj., tesselated. Wurfgeschwindigkeit,/. , velocity of projection. Wiirger, m., -s, shrike ; //., Lani- idae. Wurm, m., -es, .ner, worm. wurmformig, adj., vermiform. Wurzel,/., -n, root. WurzelfUszer, m., -s, Rhizopod. wurzeln, v., root. Wurzelspitze,/., point, end of the root. Wurzelstock, m. % -es, -e, root- stock, rhizoma. Wiiste,/., -n, desert. zkhe, \ adj '' tou & h > tenacious. Zahigkeit,/., toughness. Zahl,/". , -en, number. zahlen, v., count, reckon. zahllos, adj. , numberless. zahlreich, adj., numerous. Zahn, m., -es, ~e, tooth. zahnarm, adj., lacking teeth or imperfectly provided with teeth; -e Thiere, Edentata. zahnlos, adj., toothless. Zahnschnabler, //., Dentirostres. Zambo, m.,-s, -s, Sambo (Zambo), offspring of negro and Indian. Zapfengelenk, n., -es, -e, connect- ing-rod. zart, adj., delicate. zartwandig, adj. , delicately walled. Zauberlaterne, /. -n, magic lan- tern. Zaun, /;/., -es, z^e, hedge. z. B. = zum Beispiel, for exam- ple. Zehe, /., -n, toe. -zehig, second part of many comp. of which the first is a numeral, trans/., -toed. zehn, num., ten. zehngliedrig, adj., with ten somites, decasomatic. Zeichen, »., -b, — , proof, token. Zeichensprache, /., symbolic lan- guage. zeichnen, v., draw, delineate. zeigen, v., show. Zeit, /., -en, time. Zeitalter, n., era, epoch. Zeitbestimmung, /., determina- tion of time. Zeitraum, m., interval of time. Zellaggregat, n., aggregate of cells. Zelle,/., -n, cell. Zellenkern, m., nucleus of the cell. Zellenwand, /., cell-wall. Zellgewebe, n., cellular tissue. Zellhautstiick, n., piece of cell- membrane. zellig, adj. & adv., cellular, in cells. Zellpflanze, /., cellular plant. Zenith, m., -s, zenith. Zenithdistanz, /. , -e, zenith dis- tance. Zentimeter, n., centimeter. Zeolith, m., -es, -e, zeolite. zerbrechen, v. s. insep., fracture. zerdriicken, v. insep., crush. zerfallen, v. s. insep., divide (intr. or refl.). zergehen, v. irreg. insep., dissolve. zerkleinern, v. insep., make fine, comminute. zerlegen, v. insep., decompose, break up, disintegrate, divide. zerreiben, v. s. insep., rub fine, grind. zerreissen, v. s. insep., tear to pieces. zerschlagen, v. s. insep., beat, strike. zerschneiden, v. insep., cut. zersetzen, v. insep., decompose. Zersetzung, /., -en, decomposi- tion. Zersetzungsproduct, n., product of decomposition. Zersetzungsprozess, m., -es, -e, decomposition process. Zersetzungszelle, /., -n, decom- position-cell. Zerspringen, n., -s, bursting. VOCABULARY. 267 zerstoren, v. insep., destroy. Zerstorung, /. , -en, destruction. zerstreuen, v. insep., disperse, scatter. Zertreuen, n., -s, dispersion. Zerstreuungslinse, /., dispersion- lens. zertheilen, v. insep., divide. zertriimmern, v. insep., shatter. Zeugung, /., begetting, genera- tion. Ziege,/., -n, goat. Ziegenmelker, m.,-%, goat-sucker. ziehbar, adj., ductile. ziehen, zog.gezogen, /r.,pull, put, draw; intr., move. Ziel, *., -es, -e, aim, object. ziemlich, adj., pretty, tolerable. zierlich, adj v ornamental. Zimmer, n., -s, — , room. zimmern, v., cut, timber. Zink, n., -s, zinc. Zinkblende, f. , zinc blende. Zinkende, n., zinc end. Zinksulfat, n., -s, zinc sulphate. Zinksulfid, n., zinc sulphide. Zinkvitriol, m., -s, zinc sulphate, white vitriol. Zinn, n., -s, tin. Zinnchlorid, n., -s, stannic chlo- ride. Zinnchloriir, n., -s, stannous chlo- ride. Zinnfolie, /., tinfoil. Zinnkies, m., -es, tin pyrites. Zinnober, in., -s, cinnabar. Zinnstein, m. % tinstone, stannic oxide. Zircon, n., -s, zircon. Zirconium, n., -s, zirconium. Zitteraal, m., -es, -e, gymnote, electric eel. Zittern, n., -s, trembling. zitternd, adj., tremulous. Zitze, /., -n, teat, nipple. Zodiacallicht, n., zodiacal light. Zoll, m., -es, -e, inch. Zone, /. , -n, zone. Zoologie,/., zoology. ZM,prep. (dat.) to, as; often as adv. after a prep, and case, when its force is 'toward', ' in the direction of,' which is already expressed by the prep.; adv., too. zubereiten, v. sep., prepare. zubringen, v. irreg. sep., spend. Ziichtung, /., breeding ; natiir~ liche — , natural selection. Zucker, m., -s, sugar. Zuckerrohr, n. , sugar-cane. zudecken, v. sep., to cover, con- ceal. zueignen, v. sep., arrogate. zuerst, adv., at first, first. zufallig, adj., accidental. Zufluss, m., influx ; inlet (of a lake); tributary (river). zufrieren, v. s. sep., freeze. zufiihren, v. sep., furnish, bring to. Zug, m., -es, -lie, migration, crowd, march, procession ; feature ; draught; pull. zugehen, v. s. sep., go toward. zugespitzt, adj., pointed, atten- uate. Zugkraft, /., tractive force, trac- tion. zugleich, adv., together. Zugvogel, m., migratory bird. zukommen, v. s. sep., belong to, come to. zulassen, v. s. sep., permit, admit. zuletzt, adv., lastly. zum = zu dem, q. v. zunachst, adv., next, in the first place. zunehmen, v. s. sep., increase. Zunge,/., -n, tongue. Zungenpfeife, /., reed pipe. Zungenwiirmer, //. , Linguatulina. zur = zu der, q. v. zuriick, adv., back, behindhand. zuruckbleiben, v. s. sep., remain behind. zuruckfiihren, v. sep., lead back, reduce, refer back. zuriickhalten, v. s. sep., retain. zuruckkehren, v. sep., return. zuriickkommen, v. s. sep., come back. 268 VOCABULARY. zuriicklegen, v. sep., travel. zuriickstrahlen, v. sep. , be reflected. zuriickwerfen, v. s. sep., reflect. zuriickziehbar, adj. , able to be with- drawn, retractile. zuriickziehen, v. s. sep., withdraw. zusammen, adv., together. zusammendrangen, v. sep., crowd together. zusammendriicken, v. sep., com- press. zusammenfallen, v. s. sep. , coincide. zusammenfassen, v. sep., compre- hend, comprise. zusammenfliessen, v. s. sep., flow together. Zusammenfliessen, n., -s, ap- proach. Zusammenfluss, m., confluence. Zusammengesellung, /., associa- tion, composition. zusammengesetzt, adj., compound, composite. zusammenhaften, v. sep., hold to- gether, adhere. zusammenhalten, v. s. sep., hold together. Zusammenhang, m., -es, connec- tion, cohesion. zusammenhangen, v. s. sep., stick together, cohere, be connected. zusammenhangen, v. sep., con- founded with the preceding strong verb, hang together. Zusammenhaufung, /., -en, crowd- ing together. zusammenketten, v. sep., link to- gether. Zusammenklang,w.,-es, harmony. zusammenklingen, v. s. sep., sound simultaneously. zusammenknicken, v. sep., double up, bend. zusammenlaufen, v. s. sep., run together. zusammenpressen, v. sep., press together. zusammensetzen, v. sep., compose. Zusammensetzung, /., -en, com- position. zusammentreffen, v. s. sep., meet, encounter. Zusammentreffen, «., -s, coinci- dence. zusammentreten, v. s. sep., unite. zusammenwachsen, v. s. sep., grow together, coalesce. zusammenwirken, v. sep., coop- erate. Zusammenwirken, n., -s, concur- rent action, cooperation. Zusatz, m., addition. Zuschauer, m., -s, — , spectator. zuschreiben, zuschrieb, zuge- schrieben, ascribe. zusehen, v. s. sep., look at, watch. zusetzen, v. sep., add. Zustand, m. % condition, state. Zustandanderung, /.,. change in state. zustehen, v. irreg. sep., belong to. zustromen, v. sep., flow toward. zutheilen, v. sep., impa-rt. Zuthun, n., -s, assistance. zutreffend, adj., conclusive. Zutritt, m., -s, access. Zuverlassigkeit,/., -en, reliability. zuvor, adv., first. zuvorderst, adv., first of all. zuweilen, adv., at times. zwar, adv., to be sure, namely, indeed. Zweck, m., -es, -e, purpose. zweckmassig, adj. , judicious. zwei, num., two. zweierlei, adj., of two kinds. Zweifel, m., -s, — , doubt. Zweifliigler, //., Diptera. Zweig, m., -es, -e, branch, twig. zweigliedrig, adj., (having) two members or joints. zweikiemig, adj., two-gilled. zweiklappig, adj., bivalve. zweimal, adv., twice. zweimalig, adj. , double. zweischneidig, adj., ancipital. zweit_, ord. num., second. zweiwerthig, adj., bivalent. zweizahlig, adj. , binate (Bot.). Zwiebel, /., -n, onion, bulb. VOCABULARY. 269 zwiefach, adv., doubly. Zwillinge, pi., Gemini. zwillingsartig, adj., twin-like. Zwillingskry stall, n., twin crystal. zwingen, zwang, gezwungen, v., force, compel. zwischen, prep. (dat. & ace), be- tween. Zwischenraum, m., space between, interstice, interval. Zwischenstiick, «., intermediate piece. Zwischentheilchen, »., intermedi- ate particle. Zwischenzeit, /., interval of time. zwolf, num., twelve. September 1896 COMPLETE LIST OF HENRY HOLT & CO.'S EDUCATIONAL PUBLICATIONS. All prices are NET except those marked with an asterisk (*), which are ret Ah All books bound in cloth, unless otherwise indicated. SCIENCE. CATALOGUE PRICE PAG*. Allen's Laboratory Physics, PupiPs Edition % 80 2 The same, Teacher's Edition 1 00 2 Arthur, Barnes, and Coulter's Plant Dissection.. 1 20 3 Barker's Physics, Advanced Course 3 50 4 Beal's Grasses of North America. 2 vols 5 Bessey's Botany, Advanced Course 2 20 6 The same, Briefer Course .. 1 12 6 Black and Carter's Natural History Lessons 5° 8 Bumpuss Laboratory Manual of Invertebrate Zoology 100 8 Cairns's Quantitative Analysis 200 9 Crozier'sTjictionary of Botanical Terms 2 40 9 Hackel's True Grasses (Scribner) *i 5° 9 Hall and Bergen's Physics {Key, 50 cts.) 1 25 10 Hall's First Lessons in Physics. . 65 n Hertwig's General Principles of Zoology 1 60 12 Howell's Dissection of the Dog 100 12 Jackman's Nature Study 1 20 13 Kerner's Natural History of Plants. With 16 colored plates, iooocuts. 4 Pts. 15 00 14 MacDougal's Experimental Plant Physiology 1 00 15 Macloskie's Elementary Botany 1 3° J 5 McMurrich's Invertebrate Morphology. New Edition 300 16 Martin's The Human Body, Advanced Course. New Edition 250 17 The same, Briefer Course 1 20 17 The same, Elementary Course 75 I 9 The Human Body and the Effects of Narcotics 120 18 Newcomb and Holden's Astronomy, ^A'aK«iCtf«rw 200 20 The same, Briefer Course 1 12 20 Noyes's (W. A.) Elements of Qualitative Analysis 80 21 Packard's Zoology, Advanced Course 240 22 The same, Briefer Course 1 12 22 The same, Elementary Course 80 23 Entomology for Beginners 140 24 Guide to the Study of Insects *5 °° 2 4 Embryology *2 50 24 Perkins's Outlines of Electricity and Magnetism 25 Pierce's Problems in Elementary Physics — 60 25 Price's Fern Collector's Handbook and Herbarium Remsen's Chemistry, Advanced Course 280 26 The same, Briefer Course 1 12 26 The same, Elementary Course 80 28 Laboratory Manual (for Elementary Course) 40 29 Remsen and Randall's Chemical Experiments (for Briefer Course) 50 29 Scudder's Butterflies *i 5° 3° Brief Guide to Commoner Butterflies *i 25 30 Life of a Butterfly *i 00 30 Sedgwick and 'Wilson's General Biology, New Edition 1 75 31 Underwood's Native Ferns 100 32 Henry Holt & Co.'s Educational t ublicationi CATALOGUE PRICE PAGE Williams's (G. H.) Elements of Crystallography $i 25 32 Williams's (H. S.) Geological Biology 280 33 Woodhull's First Course in Science : Book 0/ Experiments 50 34 Text-book 65 34 Zimmermann's Botanical Microtechnique 2 50 35 MATHEMATICS. Gillet's Elementary Algebra 1 35 36 Euclidean Geometry 125 37 Keig win's Class-book of Geometry 37 Newcomb's School Algebra {Key, 95 cts.) 95 38 Algebra for Colleges (Key, $1.30) 1 30 38 Elements of Geometry . ,... 120 38 Elements of Trigonometry, Plane and Spherical 160 39 Trigonometry, separate 120 39 Mathematical Tables — 1 10 39 Essentials of Trigonometry 1 00 39 Plane Geometry and Trigonometry 1 10 39 Analytic Geometry 1 20 40 Differential and Integral Calculus 150 40 Phillips and Beebe's Graphic Algebra 1 60 40 HISTORY AND POLITICAL SCIENCE. Doyle's History of the United States 100 45 Duruy's Middle Ages 1 60 41 Modern Times to 1798 160 42 Fleury's Ancient History told to Children 70 43 Freeman's General Sketch of History 1 10 44 Fyffe's History of Modern Europe : Volume I. 1792-1814 *2 50 46 Volume II. 1814-1848 *2 50 46 Volume III. 1848-1878 *2 50 46 The same. Three volumes in one 275 46 udet's Manual of International Law 130 46 Gardiner's English History for Schools 80 47 Introduction to English History 80 47 Gardiner and Mullinger's English History for Students 1 80 47 Hunt's History of Italy.... 80 45 Johnston's American Politics 80 51 History of the United States 1 00 48 Shorter History of the United States 95 50 Lacombe's Growth of a People 80 52 Mac Arthur's History of Scotland 80 45 Porter's Constitutional History of the United States 1 20 52 Roscher's Principles of Political Economy. 2 vols *7 00 52 Sime's History of Germany 80 45 Sumner's Problems in Political Economy 1 00 52 Symonds's Renaissance *i 75 5 2 Thompson's History of England , 88 44 Walker's Political Economy, Advanced Course 2 00 53 The same, Briefer Course 1 20 54 The same Elementary Course 1 00 54 Yonge's History of France 80 45 Landmarks of History : Ancient History 75 56 Mediaeval History 80 56 Modern History 105 56 PHILOSOPHY. Baldwin's Psychology. Vol. I. Senses and Intellect 180 57 Vol. II. Feeling and Will 200 58 Elements of Psychology 1 5° 59 Descartes, Philosophy of (Torrey) 1 5° 64 Falckenberg's History of Modern Philosophy 3 50 60 Hume, Philosophy of (Aikins) . 1 00 65 ii Henry Holt & Co.'s Educational Publications CATALOGUE PRICE PAGE Hyde's Practical Ethics $ 80 61 James's Psychology. Advanced Course, 2 vols 480 62 The same. Briefer Course 160 63 Kant, Philosophy of (Watson) 1 75 65 Locke, Philosophy of (Russell) 100 65 Paulsen's Introduction to Philosophy (Thilly) 3 50 65 Reid, Philosophy of (Sneath) - 50 65 Spinoza, Philosophy of (Fullerton) 150 65 Zeller's History of Greek Philosophy 1 40 66 MISCELLANEOUS. (In English.) Banister's Music 80 67 Champlin's Cyclopaedia of Common Things. Cloth *2 50 68 The same. Half Leather *3 00 68 Cyclopaedia of Persons and Places. Cloth *2 50 69 The same. Half Leather *3 00 69 Catechism of Common Things 48 70 Young Folks' Astronomy 48 70 Champlin and Bostwick's Cyclopaedia of Games and Sports *2 50 70 Cox's Catechism of Classic Mythology 75 71 Davis, King, and Collie's Governmental Maps 30 71 ■White's Classic Literature 160 71 Witt's Classic Mythology 100 71 ENGLISH. Bain's Brief English Grammar (Key, 40 cts.) 40 86 Higher English Grammar 80 86 English Grammar bearing upon Composition 1 10 86 Baker's Specimens of Argumentation. Modern 50 73 Baldwin's Specimens of Prose Description 50 75 Boswell's Life of Dr. Samuel Johnson (abridged) *i 50 86 Brewster's Specimens of Prose Narration.. 50 76 Bright's Anglo-Saxon Reader 175 87 ten Brink's History of English Literature: Volume I. To Wychf *2 00 88 Volume II *2 00 88 Browning : Selections. (Mason.) Burke : Selections. (Perry.) . 77 Clark's Practical Rhetoric 100 89 Exercises for Drill. Paper 35 89 Briefer Practical Rhetoric 90 90 Art of Reading Aloud 60 90 Coleridge's Prose Extracts. (Beers.) 50 77 Cook's Extracts from Anglo-Saxon Laws. Paper 40 90 Corson's Anglo-Saxon and Early English 1 60 90 De Quincey's English Mail Coach and Joan of Arc. (Hart.) 50 78 Ford's The Broken Heart. (Scollard.) Buckram 70 78 The same. Cloth... 50 78 Half's Constructive Rhetoric 1 00 91 Hardy's Elementary Composition Exercises 80 90 Johnsor's Chief Lives of the Poets. (Arnold.) 125 91 Rasselas. (Emerson.) Buckram 70 79 The same. Cloth 50 79 Lamont's Specimens of Exposition. Cloth 50 80 Lounsbury'3 History of the English Language 1 12 92 Part I. with Appendix of Specimens and Index. 90 92 Lyly's Endymion. (Baker.) Buckram 125 81 The same. Cloth 85 8r Macaulay and Carlyle: Croker's Boswell's Johnson (Strunk.) Cloth... 50 82 Marlowe's Edward II. (McLaughlin.) Buckram 70 83 The same. Cloth 50 83 McLaughlin's Literary Criticism 1 00 93 Nesbitt's Grammar-Land *r 00 93 Newman: Selections. (Gates.) Buckram 90 83 Thesame. Cloth 50 83 iii Henry Holt &- Co.'s Educational Publications CATALOGUE PRICE PAGE $1 60 97 I 25 94 45 100 75 99 60 100 *2 25 100 Pancoast's Representative English Literature $1 Introduction to English Literature Se well's Dictation Exercises Shaw's English Composition by Practice Siglar's Practical English Grammar Smith's Synonyms Discriminated *2 25 Taine's History of English Literature *i 25 100 The same, Abridged. Class-room Edition. (Fiske.) 1 40 100 Tennyson's Princess. (Sherman ) 85 GERMAN. Andersen's Bilderbuch. Vocab. (Simonson.) Boards $ 30 Die Eisjungfrau und andere Geschichten. (Krauss.) Boards 30 Ein Besuch bei Charles Dickens. Boards 25 Stories, with Grimm's, from Bronson's Easy Prose. Vocab. 90 Auerbach's Auf Wache with Roquette's Gefrorene Kuss. (Macdonnell). Boards 35 Baumbach's Frau Holde. (Fossler.) Poem. Boards 25 Benedix's Der Dritte. Play. (Whitney.) Boards . 20 Dr. Wespe. Play. Boards 25 Eigensinn. Play. Boards 25 Beresford -"Webb's German Historical Reader go Blackwell's German Prefixes and Suffixes 60 Brandt A Day's Scientific Reader Bronson's Colloquial German (Key, 65 cts.) 65 Easv German Prose. See also Andersen, Grimm, and Hauff 1 25 Carove's Das Marchen ohne Ende. Vocab. Boards 20 Chamisso's Peter Schlemihl. (Vogel.) Boards 25 Claar's Simson und Delila. Play. Paper 25 Cohn's Uber Bakterien. (Seidensticker.) Paper 30 Ebers's Eine Frage. Boards... 35 Eckstein's Preisgekront. (Wilson.) 30 EichendorfFs Aus dem Leben eines Taugenichts. Boards 30 Fischer's Practical Lessons in German . ...... 75 Elementary Progressive German Reader 70 Wildermuth's Der Einsiedler im Walde 65 Hillern's Hoher als die Kirche 60 Fouqu^'s Sintram und seine Gefahrten. Paper 25 Undine. Vocab. (Jagemann.) 80 " Boards 35 Francke's German Literature 2 00 Freytag's Karl der Grosse. (Nichols.) 75 Die Journalisten. Play. (Thomas.) Boards 30 Friedrich's Ganschen von Buchenau. Play. Paper 35 Gerstacker's Irrfahrten. (Whitney.) 30 Goethe's Egmont. (Steffen.) Play. Boards 40 Faust. Parti. Play. (Cook.) 48 Hermann und Dorothea. Poem. (Thomas.). Boards 30 Iphigenie auf Tauris. Play. (Carter) 48 Gotz von Berlichingen. (Goodrich ) Dichtung und Wahrheit. Selections, (von Jagemann.) Gorner's Englisch. Play. Paper 25 Gostwick and Harrison's German Literature 2 00 Grimm's Die Venus von Milo; Rafael und Michel- Angelo. Boards 40 Grimms' Kinder- und Hausmarchen. Vocab. (Otis.) . 100 Boards. (Different selections and notes, no Vocab.). . 40 Selections, with Andersen, from Bronson's Easy Prose. Vocab. 90 Gutzkow's Zopf und Schwert. Play. Paper 40 Harris's German Reader 100 Hauff's Die Karauane. From Bronson's Easy Prose. Vocab 75 Das kalte Herz. Boards 20 Heine's Die Harzreise. (Burnett.) Boards 30 Helmholtz's Goethe's Arbeiten. (Seidensticker.) Paper ■.. 30 Heness's Kinder-Komodien. Plavs •••• 4 8 Henry Holt &• Co.'s Educational Publications CATALOGUE PRICE PAGE Heness's Der neue Leitfaden , $i 20 138 Der Sprechlehrer unter seinen Schiilern 1 10 138 Hey's Fabeln iur Kindor. Vocab. Boards 30 123 Heyse's Anfang und Ende. Boards 25 123 L'Arrabbiata. (Frost.) Vocab. Boards 25 123 Die Einsamen. Boards. 20 123 Madchen von Treppi; Marion. (Brusie.) Boards 25 123 Hillebrand's German Thought *i 75 138 Hillern's Hoher als die Kirche. Vocab. (Whittlesey.) Boards 25 124 The same. (Fischer.) 60 134 Huss's Conversation in German 1 10 138 Jagemann's German Prose Composition 90 139 Elements of German Syntax 80 140 Joynes-Otto: First Book in German. Boards 30 141 Introductory German Lessons 75 141 Introductory German Reader 95 141 Translating English into German {Key, 80 cts.) 80 141 Jungmann's Er sucht einen Vetter. Play. Paper 25 115 Kaiser's Erstes LehrDUch 65 142 Keetels' Oral Method with German 130 142 Klemm's Lese- und Sprachbiicher. Kreis I. Boards 25 143 " II. Boards 30 143 " " (With Vocab.)... 35 143 " III. Boards 35 143 " (With Vocab.) 40 143 " IV. Boards 40 143 ** V. Boards. 45 143 **■ VI. Boards 50 143 " VII. Boards 60 143 Geschichte der deutschen Literatur (Kreis VIII.) 120 143 Klenze's Deutsche Gedichte 90 105 Koenigswinter's Sie hat ihr Herz entdeckt. Play. Paper 35 115 Lessing's Emilia Galotti. (Super.) Play. Boards 30 106 Minna von Barnhelm. Play. (Whitney.) 48 107 Nathan der Weise. Play. (Brandt.) New Edition 60 107 Meissner's A us meiner Welt. Vocab. (Wenckebach.) 75 124 Moser's Der Schimmel. Play. Paper 25 115 Der Bibliothekar. Play. (Lange.) Boards 40 107 Miigge's Riukan Voss. Paper 15 124 Signa die Seterin. Paper 20 124 Muller's (E. R.) Elektrischen Maschinen. (Seidensticker.) Paper 30 124 Muller's (Max) Deutsche Liebe. Boards 35 125 Nathusius's Tagebuch eines armen Frauleins. Paper 25 125 Nichols's Three German Tales : I. Goethe's Die neue Melusine. II. Zschokke's Der tote Gast. III. H. v. Kleist's Du Ver- lobung in St. Domingo 60 125 Otis's Elementary German 80 144 Introduction to Middle High German 1 00 145 Otto's German Conversation Grammar {Key, 60 cts.) 1 30 146 Elementary Grammar of the German Language 80 147 Progressive German Reader. Half roan 1 10 146 Paul's Er muss tanzen. Play. Paper 25 115 Petersen's Prinzessin Use. Boards 20 126 Putlitz's Was sich der Wald erzahlt. Paper 25 126 Vergissmeinnicht. Paper 20 126 Badekuren. Play. Paper 25 108 Das Herz vergessen. Play. Paper 25 108 Pylodet's New Guide to German Conversation 50 147 Regents' German and French Poems. Boards 20 108 Riehl's Burg Neideck. (Palmer.) 30 126 Der Fluch der Schonheit. (Kendall.) 25 126 Roquette's Der gefrorene Kuss, with Auerbach's Auf Wachc. (Mac- donnell.) boards 35 I2 7 Rosen's Ein Knopf. Play. Paper 25 115 Scheffel's Ekkehard. (Carruth.) 125 127 Trompeter von Sakkingen. Poem. (Frost.) 80 108 Schiller's Die Jungfrau von Orleans. Play. (Nichols.) Cloth. 60 no V Henry Holt £r Co.'s Educational Publications CATALOGUE PRICE PAGE Schiher's Die Jungfrau von Orleans. Play. (Nichols.) Boards $ 40 no Das Lied von der Glocke. Poem. (Otis.) Boards 35 in Maria Stuart. Play (Joynes.) 60 m Der Neffe als Onkel. Play. (Clement.) Boards 40 112 Wallenstein. Play. (Carruth.) 100 112 WilhelmTell. Play. (Sachtleben.) 48 113 Schoenfeld's German Historical Prose * 80 127 Schrakamp's Sagen und Mythen 75 148 Beriihmte Deutsche . . 85 149 Erzahlungen aus der deutschen Geschichte 90 149 Schrakamp and van Daell's Das deutsche Buch 65 148 Simonson's German Ballad-book 1 10 114 Spanhoofd's Das Wesentliche der deutschen Grammatik 60 150 Sprechen Sie Deutsch ? Boards 40 150 Stern's Studien und Plaudereien. First Series. New Edition 1 10 151 " im Vaterland. Second Series 1 20 153 Storm's Immensee. Vocab. (Burnett.) Boards 25 128 Teusler's Game for German Conversation. Ninety-eight Cards in a Box 80 153 Thomas's Practical German Grammar 112 154 Three German Comedies : Elz's Er ist nicht eifersiichtig, Benedix's Der Weiberfeind, and Mliller's Im War- tesalon erster Klasse. Boards 30 114 Tieck's Die Elfen and Das Rothkappchen. Boards 20 129 Vilmar and Richter's German Epic Tales. Boards 35 120 Wenckebach and Schrakamp's Deutsche Grammatik 1 00 156 Wenckebach's Deutsches Lesebuch 80 157 Deutscher Anschauungs-Unterricht 1 10 158 Die schonsten deutschen Lieder 120 114 Deutsche Sprachlehre 112 158 Whitney's Compendious German Grammar {Key, 80 cts.) 1 3° *59 Brief German Grammar 60 160 German Reader in Prose and Verse 150 162 Introductory German Reader 100 161 German and English Dictionary 200 163 Whitney-Klemm: German by Practice 90 164 Elementary German Reader 80 164 Wichert's An der Majorsecke. (Harris.) 20 114 Wilhelmi's Einer muss heirathen. Play. Boards 25 114 Williams's Introduction to German Conversation 80 164 Witcomb and Otto's German Conversation 5° *47 Zschokke's Neujahrsnacht and Der zerbrochene Krug. (Faust.) 25 129 FRENCH. Achard's Le Clos Pommier. Paper — 25 174 The same with De Maistre's Les Prisonniers du Caucase 70 174 ^sop's Fables in French 5° x 74 Alliot's Les Auteurs Contemporains 120 175 Contes et Nouvelles 1 00 191 Aubert's Litterature Francaise 100 175 Colloquial French Drill. Parti 48 191 The same. Part II . 65 192 Balzac's Le Cure" de Tours, avec autres contes. (Warren.) 175 Eugenie Grandet. (Bergeron.) .. 80 176 Bayard et Lemoine's La Niaise de Saint-Flour. Play. Paper....; 20 165 B^dolliere's Histoire de la Mere Michel. Vocab 60 176 The same. Paper 3° *7° Bellows's Dictionary for the Pocket. Roan tuck 255 192 The same. Morocco tuck. 310 192 French and English Dictionary. Larger-type Edition 1 00 192 Bev'er's French Grammar % 193 Bishop's Choy-Suzanne. Boards 3° *77 Borei's Grammaire Francaise. Half roan 13° x 93 Bronson's Exercises in Everyday French. {Key, 60 cts.) 60 194 vi Henry Holt & Co.'s Educational Publications CATALOGUE PRICE PAGE Bronson's French Verb Blanks $ 50 Carraud's Les Gouters de la Grand'mere. Paper 20 177 With Segur's Petites Filles Modules 80 177 Chateaubriand's Les Aventures du dernier Abencerage. With extracts from Atala, Voyage en Ame'rique, etc. (Sanderson.) Boards 35 177 Choix de Contes Contemporains. (O'Connor.) ... 100 178 The same. Paper 52 178 Clairville's Petites Miseres de la Vie Humaine. Play. Paper 20 165 Classic French Plays : Vol. I. Le Cid, Le Misanthrope, Athalie : 100 165 Vol. II. Cinna, L'Avare, Esther 100 165 Vol. III. Horace, Bourgeois Gentilhomme, Les Plaideurs 1 00 165 College Series of French Plays : Vol. I. Joie fait Peur, Bataille de Dames, Maison de Penarvan. 1 00 165 Vol. II. Petits Oiseaux, Mile, de la Seigliere, Roman d'un Jeune Homme Pauvre, Doigts de I<^e \ 00 165 CoppeVs On Rend 1' Argent. (Bronson.) 60 178 Copp^e and De Maupassant: Tales. (Cameron.) 75 178 Corneille's Cid. (Joynes.) Play. Boards 20 166 Cinna. (Joynes.) Play. Boards 20 166 Horace. (Delbos.) Play. Boards 20 166 Curo's La Jeune Savante, with Souvestre's La Loterie de Francfort. Plays. Paper 20 173 Daudet's Contes. Including La Belle Nivemaise. (Cameron.) 80 179 La Belle Nivernaise. (Cameron.) Boards 25 179 Delille's Condensed French Instruction 40 194 De Neuville's Trois Comedies pour Jeunes Filles. I. Les Cuisinieres. II. Le Petit Tom. III. La Ma'.ade Imaginaire. Paper.. 35 171 Drohojowska's Demoiselle de Saint-Cyr. With Souvestre's Testament de Mme. Patural. Plays. Boards 20 173 Erckmann-Chatrian's Le Consent de 1813. (Bocher.) 90 180 » The same. Boards 48 180 Le Blocus. (Bocher.) 90 180 The same. Paper 48 180 Madame Therese. (Bocher.) 90 180 The same. Paper 48 180 Eugene's Students' Grammar of the French Language 1 30 195 Elementary French Lessons 60 195 Fallet's Les Princes de 1' Art 100 i3o The same. Paper 52 180 Feuillet's Le Roman d'un Jeune Homme Pauvre. The Novel. (Owen.) 90 181 The same. Paper 44 181 Le Roman d'un Jeune Homme Pauvre. The Play. Boards. 20 167 Le Village. Play. Paper 20 167 FevaPs Chouans et Bleus. (Sankey.) 80 181 The same. Paper 40 181 Fisher's Easy French Reading 75 195 Fleury's L'Histoire de France 1 10 195 Ancient History 70 195 Foa's Le Petit Robinson de Paris. Vocab 70 181 The same. Paper 36 181 Contes Biographiques. Vocab 80 181 The same. Paper 40 »8a Fortier's Histoire de la Litterature Francaise 100 196 Gasc's Dictionary of the French and English Languages. 8vo 2 25 196 Pocket French and English Dictionary. i8mo 100 197 Translator 100 197 Girardin's La Joie fait Peur. Play. Paper 20 167 HaleVy's L'Abbe Constantin. Vocab. (Super.) Boards 40 182 Hugo's Selections. (Warren.) 7° 182 Ruy Bias. Play. (Michaels.) Boards 40 168 Hernani. Play. (Harper.) 70 167 Janon's Recueil de Podsies 80 168 Jeu des Auteurs. Ninety-six cards in a box 80 197 Joynes's Minimum French Grammar and Reader 75 198 Joynes-Otto's First Book in French. Boards 30 199 vii Henry Holt & Co.'s Educational Publications CATALOGUE PRICE PAGE Joynes-Otto's Introductory French Lessons $100 199 Introductory French Reader 80 199 Labiche et Delacour's La Cagnotte. Play. Paper 20 168 Les Petits Oiseaux. Play. Paper 20 169 Labiche et Martin's La Poudreaux Yeux. Play. Paper 20 169 Lacombe's Petite Histoire du Peuple Frangais 60 182 La Fontaine's Fables Choisies. (Delbos.) Boards 40 169 Leclerq's Trois Proverbes. Plays. Paper 20 169 Mace's Bouchee de Pain. Vocab 100 183 The same. Vocab. Paper 52 183 Madame de M.'s La Petite Maman. With Mme. de Gaulle's Le Bracelet. Paper 20 169 Matzke's French Pronunciation Mazeres' Le Collier de Perles. Play. Paper 20 169 de Maistre's Voyage autour de ma Chambre. Paper 28 183 Mdras's Syntaxe Pratique de la Langue Frangaise 100 200 Legendes Francaises : No. 1. Robert le Diable 20 200 No. 2. Le Bon Roi Dagobert 20 200 No. 3. Merlin l'Enchanteur 30 200 MerimeVs Colomba. (Cameron.) 60 184 The same. Boards 36 184 Moliere's L'Avare. Play. (Joynes.) Boards 20 170 Le Bourgeois Gentilhomme. Play. (Delbos.) Paper 20 170 Le Misanthrope. Play. (Joynes.) Boards 20 170 Moutonnier's Les Premiers Pas dans l'Etude du Frangais 75 201 Pour Apprendre a Parler Frangais 75 201 Musiciens C^lebres 1 00 184 The same. Paper 52 184 Musset's Un Caprice. Play. Paper 20 170 Otto's French Conversation-Grammar. Half roan. {Key, 60 cts.) 130 202 Progressive French Reader 1 10 202 Owen-Paget (The) Annotations 185 Parlez-vous Frangais ? Boards 40 202 Porchat's Trois Mois sous la Neige 70 186 The same. Paper 32 186 Pressens^'s Rosa. Vocab. (Pylodet.) 100 186 Thesame. Paper 52 186 Pylodet's Gouttes de Rosee 50 171 Legons de Litterature Francaise Classique 130 204 Theatre Frangais Classique. Paper 20 203 La Literature Frangaise Contemporaine 1 10 186 La Mere l'Oie. Boards 40 171 Beginning French. Boards 45 203 Beginner's French Reader. Boards 45 203 Second French Reader 90 203 Racine's Athalie. Play. (Joynes) Boards 20 171 Esther. Play. (Joynes.) Boards 20 171 Les Plaideurs. Play. (Delbos.) 20 171 Regent's French and German Poems. Boards 20 172 Riodu"s Lucie..'. 60 204 Sadler's Translating English into French 100 204 St. Germain's Pour une Epingle. Vocab 75 187 Thesame. Paper 3 6 187 Sand's La Petite Fadette. (Bocher.) 1 00 188 Thesame. Boards 52 188 Marianne. Paper 3° *88 La Mare aux Diable. (Joynes.) 188 Sandeau's Mademoiselle de la Seigliere. Play. Boards 20 172 La Maison de Penarvan. Play. Boards 20 172 Scribe et Legouve\ La Bataille de Dames. Play. Boards 20 172 Les Doigts de Fee. Play. Boards 20 173 Scribe et Melesville's Valerie. Play. Paper 20 173 Segur's I.es Petites Filles Modeles. Paper 24 *88 Siraudin et Thiboust's Les Femmes qui Pleurent. Play. Paper 20 173 Souvestre's Un Philosophe sous les Toits 60 188 Thesame. Paper 28 188 La Vieille Cousine, with Les Ricochets. Plays. °aper 20 173 viii Henry Holt & Co.'s Educational Publications CATALOGUE l'RICE PAGE Souvestre's La Loterie de Francfort, with Curo's La Jeune Savante. Plays. Boards $ 20 173 Le Testament de Mme. Patural, with Drohojowska's Demoi- selle de Saint-Cyr. Plays. Boards . 20 173 Stern and Meras's Etude Progressive de la Langue Francaise 1 20 205 Taine's Les Origines de la France Contemporaine. (Edgren.) Boards. 50 189 Thiers 1 Expedition de Bonaparte en Egypte. (Edgren.) Boards • 35 189 Toepffer's Bibliotheque de mon Oncle. (Marcou.) 189 Vacquerie's Jean Baud ry. Play. Paper 20 173 Verconsin's C'Etait Gertrude. En Wagon. (Together.) Plays. Boards. 30 173 Verne's Michel Strogoff. (Lewis.) 7° I 9° Walter's Classic French Letters 75 I 9° Whitney's Practical French Grammar. Half roan. {Key, 80 cts.) 130 206 Practical French 9° 2 °7 Brief French Grammar 65 208 Introductory French Reader 70 209 Witcomb and Bellenger's Guide to French Conversation 50 210 GREEK AND LATIN. Brooks's Introduction to Attic Greek 1 10 216 Goodell's The Greek in English 60 217 Greek Lessons. Part I. The Greek in English. Part II. The Greek of Xenophon 125 217 Judson's The Latin in English 100 218 Peck's Gai Suetoni Tranquilli De Vita Caesarum Libri Duo 1 20 218 Latin Pronunciation 4° 220 Preparatory Latin and Greek Texts 1 20 221 Latin part separate 80 221 Greek part separate 60 221 Richardson's Six Months 1 Preparation for Caesar 90 221 Scrivener's Greek Testament 2 00 221 Williams's Extracts from Various Greek Authors 100 221 ITALIAN AND SPANISH. ITALIAN. Amicis 1 Cuore, abridged. (Kuhns.) 211 Montague's Manual of Italian Grammar. Half roan 100 213 Nota's La Fiera. Paper . 60 211 Ongaro's Rosa dell' Alpi. Paper 60 211 Parlate Italiano ? Boards 40 213 Pellico's Francesca da Rimini. Paper 60 211 SPANISH. Caballero's La Familia de Alvareda. Paper , 75 212 I Habla vd. Espanol ? Boards 40 212 I Habla v. Ingles ? Boards 40 212 Lope de Vega's Obras Maestras. Burnished buckram 100 212 Manning's Practical Spanish Grammar. (Revised Ed.) 100 212 Ramsey's Text-book of Modern Spanish 1 8e 214 Sales's Spanish Hive .., » 1 00 215 ix GENERAL LIBRARY UNIVERSITY OF CALIFORNIA— BERKELEY RETURN TO DESK FROM WHICH BORROWED This book is due on the last date stamped below, or on the date to which renewed. Renewed books are subject to immediate recall. UNIVERSITY OF CALIFORNIA LIBRARY