GERMAN SCIENTIFIC' lj K8SMM* 
 
 WITH NOTES AND VOCABULARY 
 
 H. C. G. BRANDT, Ph.D. 
 
 Professor of German in Hamilton College, Clinton, N. Y. 
 
 W. C. DAY, Ph.D. 
 
 Professor of Chemistry in Swarthmore College, 
 Swarthmore. Pa. 
 
 NEW YORK 
 
 HENRY HOLT AND COMPANY 
 
 1897 
 
n 
 
 Copyright, 1696, 
 
 BY 
 
 HENRY HOLT & CO. 
 
 ROBERT DRUMMOND, ELECTROTYPER AND PRINTER, NEW YOBK. 
 
PBEFACE. 
 
 This book was planned and started sixteen years ago 
 when the editors were both connected with Johns Hop- 
 kins University — one in charge of German, the other 
 a Fellow in Chemistry. It is intended to be strictly an In- 
 troductory Reader. After spending a year or less in the 
 study of Elementary Grammar with exercises, and in the 
 reading of easy literary prose, the student is not ready to 
 take up a special scientific monograph or a large text-book 
 in one of the sciences. Our compilation aims to bridge 
 over this gap, and has mainly in view the needs of students 
 of Chemistry, Physics, Geology, including Mineralogy, and 
 Biology with its sub-divisions of Zoology and Botany. The 
 fine specimens of description by those masters of the art, 
 Goethe and A. von Humboldt, ought to be acceptable to 
 any such student and should broaden the narrow horizon 
 of his specialty. The same is also true of the extracts 
 Kosmische Physih and Vulhane unci Erdbeben. The in- 
 structor should perhaps be warned that the extract from 
 Goethe is quite difficult. 
 
 The vocabulary is intended to contain every word in the 
 text, simple or compound, literary or technical. Should 
 the notes seem sparse, it must be remembered that trans- 
 
 iii 
 
 567253 
 
iv Preface. 
 
 lations of single words have been put in the vocabulary, 
 where they belong, and that encyclopedic data have been 
 purposely omitted. The irregularities in spelling and 
 punctuation of the different authors have been retained, 
 in order that the student may early familiarize himself 
 with such variations as he will constantly meet with in his 
 scientific reading. The orthography of scientific writers 
 does not generally follow the official Prussian rules. 
 
 H. C. G. B. 
 
 W. C. D. 
 
 Aug. 12, 1896. 
 
INHALT. 
 
 PAGE 
 
 EINLEITUNG ZUR CHEMIE UND PHYSIK.— Eugen Sell. . . 1 
 
 Chemie 4 
 
 Die einzelnen Elemente und ihre Hauptverbindungen 8 
 
 Metalloide oder Nichtmetalle 9 
 
 Physik. — E. Ii. Mutter, Buhlmann u. a 23 
 
 I. Die Mechanik oder die Lehre von der Korper- 
 
 BEWEGUNG. 
 
 A. Die Mechanik der festen KOrper 27 
 
 B. Die Mechanik der flussigen Korper 28 
 
 C. Die Mechanik der luftf5rmigen Korper 30 
 
 II. Die Lehre von der Molecularbewegung oder die 
 
 Physik im engeren Sinne. 
 
 A. Die Akustik oder die Lehre vom Schalle 31 
 
 B. Die Optik oder die Lehre vom Licht 36 
 
 C. Die Lehre von der Warrae 41 
 
 III. Magnetismtjs und Electricitat 44 
 
 IV. Die Elektrischen Maschinen unter Berucksich- 
 
 tigung ihrer Geschichtlichen Entwickelung. . 47 
 V. Grundzuge der Electrotechnik. 
 
 1. Chemische Zersetzung durch den Strom. Bezeich- 
 
 nungen 62 
 
 2. Faraday's Gesetz 64 
 
 3. Das Silbervoltameter 67 
 
 4. Sekundiire Wirkung der Electrolyse 69 
 
 5. Die galvanische Polarisation 72 
 
 6. Theoretische Berechnung der electromotorischen 
 
 Kraft 74 
 
 7. Polarisation 77 
 
 V 
 
I Inhalt. 
 
 t»AGfi 
 
 VI. Kosmische Phtsik , 78 
 
 A. Astrononiie 79 
 
 B. Meteorologie 85 
 
 MlNERALOGIE 92 
 
 Geologie 96 
 
 Die altere Geologie 103 
 
 Vulkane, Erdbeben, etc. — Humboldt, t>om Rath 105 
 
 Biologie. — Glaus, Leunis, Sachs u. a. 
 
 I. Zoologie 117 
 
 II. Physiologie des Menschen 141 
 
 III. Botanik 150 
 
 Fortpflanzung, Sexualorgane, Generationswechsel . . 155 
 Beschreibende Prosa. 
 
 A. Das nacb-tliclie Thierleben ira Urwalde. — Humboldt 161 
 
 B. Briefe aus der Schweiz. — Goethe 169 
 
 Notes 183 
 
 Vocabulary 187 
 
EINLEITUNG ZUR CHEMIE UND PHYSIK. 
 
 Ein Blick auf unsere Umgebung zeigt uns eine Menge 
 von Gegenstanden in unendlicher Verschiedenheit, die wir 
 unter dem gemeinsamen Namen Korper zusammenfas- 
 sen. Das, woraus diese Korper bestehen, nennen wir 
 sMaterie, Substanz, Stoff. Wenn wir nun auch 
 allgemein die Materie als die Gesammtheit alles sinnlich 
 Wahrnehmbaren erklaren konnen, so verstehen wir streng 
 genommen unter diesem Namen doch nur den Inbegriff 
 aller den Korpern gemeinschaftlich zukommenden Eigen- 
 
 10 schaf ten. Materie ist eine Abstraction, f ur unsere Sinne 
 gibt es nur Korper. 
 
 Wir denken uns die Korper entstanden durch die An- 
 einanderlagerung unendlich kleiner Massentheilchen, Mo- 
 lekiile genannt, die sich, in gewissen Entfernungen von 
 
 15 einander, durch das Spiel bestandiger Anziehung und Ab- 
 stoszung im Gleichgewicht erhalten. Zu einer solchen An- 
 nalime der Discontinuitat der Materie sind wir durch eine 
 Reihe bei alien Korpern wahrnehmbarer Erscheinungen 
 berechtigt. Denn sie allein ermoglicht uns das Verstandnis 
 
 20 der alien Korpern gemeinsam zukommenden Eigenschaft 
 der Porositat, eben so wie sie uns die Fahigkeit der Korper 
 erklart, durch gewisse Einfliisse ihre raumliche Ausdeh- 
 nung, ja sogar ihren Aggregatzustand zu verandern. Un- 
 sere Reflexion geht iibrigens bei dieser Theilung der Materie 
 
 25 noch einen Schritt weiter. Durch gewisse Kriiftewirkun- 
 gen konnen wir fast immer die Molekiile in noch kleinere 
 
2 Einleitung zur Chemie und Physik. 
 
 thiitige Massen iiberzugehen zwingen, und diese kleinsten 
 activen Theilchen nennen wir A tome. In manchen 
 Ausnahmsfiillen sind die Molekiile keiner weiteren Thei- 
 lung fiihig, fiir diese fiillt der Begriff Atom und Molekiil 
 zusammen. 5 
 
 Die Gesammtheit aller Korper, die ganze Korperwelt, 
 nennt man Nat u r . Das Studium der Natur ist die Auf- 
 gabe der Naturwissenschaften. Sie zerf alien zu- 
 nachst in zwei Hauptabtheilungen. Ein Theil der Wissen- 
 schaften stellt sich die Aufgabe, entweder die lebenden, 10 
 organisirten Korper zu studiren, an ihnen die Gesetze des 
 Lebens zu untersuchen, ohne dabei solche Eigenschaften 
 zu beriicksichtigen, die den lebenden Korpern als Stoff 
 schon an und fiir sich zukommen, oder die leblosen nur 
 mit Kiicksicht auf ihr Vorkommen in der Natur, ibre iius- 15 
 seren Eigenschaften zu betrachten, ohne jene Verande- 
 rungen zu beachten, welche sie durch den Einfluss ausse- 
 rer Krafte erleiden. 
 
 Ein anderer Theil dieser Wissenschaf ten nimmt die leb- 
 losen, nicht organisirten Korper zum Gegenstand seiner 20 
 Forschungen und betrachtet sowohl ihre ausseren Eigen- 
 schaften als die Veranderungen, die sie durch von Aussen 
 auf sie einwirkende Krafte erleiden* konnen. Er zieht die 
 lebenden Korper nur in so fern in sein Bereich, als sie ihm 
 einen Gegenstand zum Studium der ihnen schon als Stoff 25 
 an und fiir sich zukommenden Eigenschaften darbieten. 
 
 Die erste Klasse dieser Wissenschaften begreift man mi- 
 ter dem Namen der beschreibenden Naturwis- 
 senschaften, Na turgeschich te ; wahrend man 
 die letzteren als physikalische Wissenschaften 30 
 oder Naturlehre bezeichnet. 
 
 Die physikalischen Wissenschaften zerfallen in zwei 
 Doctrinen: die Physik und die Chemie. Die 
 Physik stellt sich das Studium derjenigen Gesetze der Er- 
 scheinungen zur Aufgabe, die durch die Einwirkungen 35 
 
Einleitung zur Chemie und Physik. 3 
 
 ausserer Kriifte hervorgebracht werden, ohne dass dabei 
 die Korper eine stoffliche Veranderung erleiden; die Che- 
 mie dagegen untersucht die Gesetze der Erscheinungen, 
 mit welchen eine stoffliche Veranderung der Korper ver- 
 5 bunden ist. 
 
 Stofflich sind die Korper nicht verandert, wenn die bei 
 ihnen eintretenden Erscheinungen keine Veranderungen 
 der Molekule zur Folge haben, wenn weder die Zahl der 
 Atome aus denen sie zusammengesetzt sind, noch deren 
 
 iogegenseitiger Abstand verandert wurde, auch die Art ihrer 
 Gruppirung und ihre Natur dieselbe blieb. Stofflich, in 
 seiner inneren Constitution modificirt ist ein Korper dann, 
 wenn seine Molekule eine andere Natur angenommen, seine 
 Atome in der Zahl, dem Abstand und der Gruppirung eine 
 
 isUmanderung erlitten haben. Alle jene Erscheinungen, 
 bei welchen das Molekiil unberiihrt oder unveriindert 
 bleibt, gehoren in das Gebiet der Physik, alle jene dage- 
 gen, in welchen das Molekiil in sich eine gewisse Verande- 
 rung erfahrt, gehoren in das der Chemie. Ein Beispiel 
 
 aomoge diese beiden Reihen von Erscheinungen erlautern. 
 Weiches Eisen wird durch die Wirkung des electrischen 
 Stromes zum Magnet. Unterbricht man den Strom, so 
 verliert es unter Wiederannahme aller seiner friiheren 
 Eigenschaften seinen Magnetismus vollstandig, seine Mole- 
 
 25 kiile haben keiue Umanderung erlitten. Die dem Eisen 
 f iir einige Zeit mitgetheilte Eigenschaft des magnetisch 
 Seins hat auf seine innere Beschaffenheit, seinen Stoff, 
 keine Wirkung gehabt. Die Erscheinung gehort in das 
 Gebiet der Physik. Erhitzt man dagegen ein Stiick 
 
 30 Phosphor unter Luf tabschluss hinreichend lange bis auf 
 eine Temperatur von 240°, so wird der vorher gelblich 
 weisse, durchscheinende, sehr entziindliche und in gewis- 
 sen Losungsmitteln auflosliche Korper roth, undurch- 
 sichtig, schwer entziindlich und in denselben Losungsmit- 
 
 35 teln schwer loslich. Er behalt diese Eigenschaften auch 
 
4 Chemie. 
 
 nach dem Erkalten. Die hier bei dem Phosphor durch 
 die "Warme hervorgebrachte Veriinderung hiingt mit seiner 
 inneren Natur, mit seinem Stoff, zusammen. Es ist erne 
 Erscheinung aus dem Gebiete der Chemie. 
 
 CHEMIE. 
 
 Der als Chemie bezeiclmete Theil der Naturwissen- 5 
 schaft hat zur Aufgabe die Erkenntnis and Deutung der- 
 jenigen Eigenschaften der Korper, welche die letzteren 
 zeigen, indem sie dabei zu anderen werden, eine Anderung 
 der Zusammensetzung erfahren. Man kann die Chemie 
 definiren als die Lehre von der Zusammensetzung der Kor- 10 
 per; und als Ziel der Chemie darf man jetzt geradezu 
 die Erkenntnis betrachten, wie die Ungleichartigkeit auf 
 Verschiedenheit der Zusammensetzung beruht und welche 
 Abanderung der Zusammensetzung bei dem Ubergange 
 eines Korpers in einen andern stattfindet. (H. Kopp's i 5 
 Definition.) 
 
 Die Unterscheidung der organischen und anorganischen 
 Chemie beruht auf der irrigen Ansicht, dass die dem Pflan- 
 zen- und Thierreiche eigentiimlichen Substanzen eine an- 
 dere Zusammensetzung besitzen als die Minerals toffe. Wir 20 
 wissen jetzt, dass die Eigentumlichkeiten der organischen 
 Verbindungen nur durch die Natur ihres wesentlichsten 
 Bestandtheiles, des Kohlenstoffs, bedingt werden und unter 
 organischer Chemie versteht man daher einfach die Chemie 
 der Kohlenstoffverbindungen, welche ihrer Wichtigkeit 25 
 wegen aus der allgemeinen Chemie als besondere Disciplin 
 ausgeschieden ist. Die Korper, aus welchen auf irgend 
 eine Art wenigstens zwei materiell verschiedene Stofife er- 
 halten werden konnen, heissen zusammengesetzte Korper, 
 chemische Verbindungen. Der Theil der Chemie, der sich 30 
 besonders mit der Zersetzung von Verbindungen abgibt, 
 ist die analytische Chemie. Die chemische Analyse zer- 
 
Chemie. 5 
 
 fallt in zwei Abtheilungen, eine qualitative und eine 
 quantitative. Die qualitative Analyse beantwortet 
 die Frage: welche Bestandtheile enthalt der zu untersu- 
 chende Stoff? die quantitative: in welcher Menge sind 
 
 sdiese Bestandtheile vorhanden? Die qualitative Unter- 
 suchung geht natiirlich der quantitativen voran. Urn die 
 Gegenwart eines Korpers zu entdecken, sucht man ihn 
 entweder im freien Zustande aus seiner Verbindung mit 
 den ubrigen Bestandtheilen abzuscheiden, oder ihn mit 
 
 10 anderen Korpern zu verbinden mit welchen er charakte- 
 ristische, leicht wahrnehmbare Verbindungen eingeht. Die 
 Korper, wodurch man die Gegenwart anderer entdeckt, 
 nennt man Keagentien und die Erscheinung, wodurch 
 sich dies zu erkennen giebt, eine K e a k t i o n . Ein Ke- 
 
 isagens ist charakteristisch, wenn die Erscheinung, welche 
 es mit einem Korper hervorbringt, nur bei diesem ein- 
 tritt, empfindlich, wenn es selbst kleine Mengen eines Stof- 
 f es anzeigt. Der Niederschlag ist eine in dem ange- 
 wandten Losungsmittel (Wasser oder Siiure) unauflosliche 
 
 20 oder wenigstens sehr schwer auflosliche Verbindung, wel- 
 che sich oft augenblicklich, oft erst nach einiger Zeit aus- 
 scheidet und zu Boden sinkt. Er ist entweder pulverig 
 oder krystallinisch oder flockig, gallertartig, kiisig opa- 
 lisirend u. s. w. Zu den Vorarbeiten bei der quantitativen 
 
 25 Analyse gehoren das Auslesen, Pulvern, Schliimmen und 
 Trocknen der Substanzen. Die wichtigsten analytischen 
 Operationen sind Auflosen, Aufschliesen, Digeriren, Ab- 
 dampfen, Kochen, Fallen, Neutralisiren, Filtriren, Abgies- 
 sen, Auswaschen, Destilliren u. s. w. 
 
 30 Die quantitative Analyse kann auf zwei Wegen unter- 
 nommen werden : 1. durch die Gewichtsanalyse, in welcher 
 das Element aus der gegebenen Verbindung entweder als 
 solches oder in Gestalt irgend einer Verbindung erhalten 
 und gewogen wird; 2. durch die volumetrische Analyse 
 
 35 (Titriranalyse). Hierbei ist die quantitative Bestimmung 
 
6 Chemie. 
 
 auf das Ausmessen der Menge (Volumen) der Losung ge- 
 griindet, deren Starke bekannt ist, und die man zur Voll- 
 bringung der bestimmten chemischen Reaktionen ge- 
 braucht. Die anwendbarsten Reaktionen lassen sich auf 
 folgende Weise gruppiren : 1) Durch Sattigen der Basen 5 
 mit Siiuren und umgekehrt, kann man die Menge beider 
 bestimmen. 2) Die Oxydations- und Reduktionsmethode. 
 3) Die Fallungsmethode ist auf die Bildung einer unlos- 
 lichen Verbindung aus zwei loslichen gegriindet (Nieder- 
 schliige). 10 
 
 Diejenigen Korper, welche aus solchen Zersetzungen her- 
 vorgehen, und auf keine Art in materiell verschiedene zer- 
 legt werden konnen, heissen einfache Korper, Elemente. 
 Die Zahl dieser iindert sich je nach dem Stande der Wis- 
 senschaft und betriigt jetzt ungefahr 70. Unter ihnen 15 
 befinden sich sehr bekannte Korper wie Schwefel, Eisen, 
 Kupfer, Blei u. s. w., aber die groszere Menge ist dem 
 Nichtchemiker nicht einmal dem Namen nach bekannt. 
 In Riicksicht auf die wirklich zahllose Menge von Korpern, 
 welche die Natur bietet, oder welche wir durch die chemi- 20 
 sche Kunst darstellen konnen, erscheint die Zahl der Ele- 
 mente nicht sehr grosz. Die Eintheilung derselben in Me- 
 talle und Nichtmetalle ist allgemein iiblich und gewahrt 
 manchen Nutzen, aber streng wissenschaftlich begriinden 
 lasst sie sich nicht. Was nun diese Elemente veranlasst 25 
 sich zu verbinden, ist die chemische Verwandtschaft, oder 
 besser, die chemische Anziehungskraft. 
 
 Unter M o 1 e k ii 1 versteht man die geringste Menge 
 eines Korpers, welche im freien Zustande fiir sich bestehen 
 kann. Nach Avogadro's Gesetz enthalten gleiche Volu- 30 
 mina verschiedener Gase bei gleichem Druck und gleicher 
 Temperatur eine gleiche Anzahl von Molekulen. Die 
 Dichte der Korper in Gasform bildet daher eine sichere 
 Grundlage zur Feststellung des Molekulargewichts dersel- 
 ben. Es besteht kein Zweifel uber die relativen, auf Was- 35 
 
Chemie. t 
 
 serstoff == 2 bezogenen, Molekulargewichte aller in Gasform 
 darstellbaren Korper. 
 
 Als Atom bezeichnet man die kleinsten Mengen der 
 Elemente, welche in einem Molekiil ihrer Verbindungen 
 5 vorkommen. Zur Bestimmung der Atomgewichte der 
 Elemente ermittelt man die geringsten Mengen derselben, 
 welche in einem Molekiil ihrer gasformigen Verbindungen 
 enthalten sind. Diese Verhiiltniszahlen der Atomgewichte 
 werden auf Wasserstoff = 1 bezogen, da dieser Korper das 
 
 lokleinste Atomgewicht besitzt. Unter Werthigkeit oder 
 Valenz der Elemente versteht man das Vermogen je eines 
 Atoms derselben, eine gewisse Anzahl einwerthiger Atome 
 zu binden oder in Verbindungen zu vertreten. 
 
 Einwerthig nennt man die Elemente, von welchen ein 
 
 15 Atom niemals mehr als ein anderes Atom bindet oder 
 vertritt, z. B. Wasserstoff, Chlor, Brom, Jod u. s. w.; zwei- 
 werthig diejenigen, von denen ein Atom 2 einwerthige 
 Atome bindet oder vertritt, z. B. Sauerstoff, Schwefel 
 u.s. w. So sind Stickstoff, Phosphor, Arsen, dreiwerthig; 
 
 2oKohlenstoff, Silicium, Zinn, vierwerthig. 
 
 Gesattigte Verbindungen sind solche, in denen die 
 Valenzen der einzelnen Atome in ihrer Verbindung mit 
 einander vollig ausgeglichen sind; ungesattigte, 
 solche, in denen dies nicht der Fall ist. 
 
 25 Die Anordnung der Elemente in den Verbindungen wer- 
 den durch die chemischen Form ein ausgedriickt, 
 welche eine hochst bequeme und verstandliche Zeichen- 
 sprache bilden. Nach dem chemischen Charakter der Ver- 
 bindungen nennt man sie Siiuren, Basen, Salze oder indif- 
 
 3 oferente. Siiuren sind wasserstoffhaltige Verbindungen, 
 welche in Beriihrung mit einem Metall oder dem Oxyd 
 (Verbindung mit Sauerstoff) oder Hydroxyd (Verbindung 
 mit Sauerstoff und Wasserstoff) eines Metalls Wasserstoff 
 gegen Metall austauschen. Die Losungen der Siiuren 
 
 35 schmecken sauer und rothen blaue Lackmusfarbe. In der 
 
8 Chemie. 
 
 Benentmng wird die Endung satire an den Namen des 
 
 Metalls oder Metalloides angehantft, wie Schwefelsiiure 
 
 b 1 "''''^' 
 
 Chlorsaure u. s. w. Die meisten Sanren sind Sauerstoft'- 
 siiuren. Die Verbindungen der sogenannteii Haloide, nam- 
 lich: Chlor, Brom, Jod und Fluor, mit Wasserstoff heissen 5 
 W a s s e r s t o f f s a u r e 11. Sie werden benannt, indem man 
 W a s s e r s t o f f s a u r e dem Namen des Haloides anhiingt, 
 z. B. Chlorwasserstoffsaure n. s. w. Korper, die sich mit 
 Sauren verbinden konnen, heissen Basen und die Resul- 
 tate ihrer Verbindung heissen Salze. Basen fiirben 10 
 rothes Lackmuspapier wieder blau. Indifferente Verbin- 
 dungen sind solche, welche iiberhaupt keine deutlich aus- 
 gesprochene Neigung haben, sich mit anderen zu verei- 
 nigen. 
 
 Die Zersetzung oder Analyse der Verbindungen kann auf 15 
 die vielfachste Weise geschehen: durch hohe Temperatur, 
 durch Elektricitat, durch Substitution, durch das Licht, 
 vorziiglich das Sonnenlicht, durch Flachenwirkungen (Ab- 
 sorption), durch Gahrung und Faulnis, durch die blosze 
 Gegenwart von anderen Korpern. 20 
 
 DIE EINZELNEN ELEMENTE UND IHRE HAUPT- 
 VERBINDUNGEN. 
 
 Obgleich sich die Eintheilung in Nichtmetalle und Me- 
 talle nicht streug wissenschaftlich durchfiihren lasst, ist 
 sie doch eine bequeme und ubliche. Das hauptsachlichste 
 Moment in der Betrachtung, ob ein Element zu den Me- 
 talloiden oder zu den Metallen gehore, ist dies, ob ihre 25 
 Oxyde unter Aufnahme der Elemente des Wassers vor- 
 wiegend Produkte von saurem Charakter oder solche von 
 basischem Charakter bilden. Im ersteren Falle sind sie 
 Metalloid e, im zweiten Metalle. Alle anderen Kennzei- 
 chen als: Verschiedenheit irn Aggregatzustand, sogenann- 30 
 
Chemie. 9 
 
 ter Metallglanz, Leitungsvermogen fur Warme und Elek- 
 tricitat, sind nicht zutreffend. , 
 
 Metalloide oder Nichtmetalle. 
 
 Wasserstof f . — Dieser findet sich im freien Zustando 
 in der Photosphare der Sonne, auf der Erde nur sparlich in 
 
 5 vulkanischen Exhalationen. In grosster Menge ist er im 
 Wasser enthalten, ansserdem aber noch ein wesentlicher Be- 
 standtheil der meisten Thier- und Pflanzenstoffe. Er wird 
 gewonnen durch Zersetzung des Wassers 1) mittelst der 
 Elektricitat (Elektrolyse), 2) mittelst Kalium- und Natrium- 
 
 io metall bei gewohnlicher Temperatur, 3) mittelst Eisen bei 
 Rothgliihhitze. In den Sauren, ahnlich wie im Wasser, lasst 
 sich Wasersstoff durch gewisse Metalle ersetzen. Dies ist die 
 Methode znr Erlangnng von grosseren Mengen. Zink oder 
 Eisen z. B., bei gewohnlicher Temperatur mit Schwefel- 
 
 i 5 saure oder Chlorwasserstoffsaure behandelt, liefern Wasser- 
 stoff. Bis vor knrzem wurde er als ein permanentes Gas 
 betrachtet, das sich durch keinen Druck und keine Tem- 
 peratnrverandernng zn einer Fliissigkeit condensiren liess. 
 Er ist das leichteste aller Gase und dient bei der Angabe 
 
 20 der Gasvolumgewichte als Einheit. Er ist farb-, geruch- 
 und geschmacklos und sehr brennbar., obgleich er die Yer- 
 brennung nicht unterhalt. Ein Gemenge von Wasserstoff 
 und Luft verbrennt mit lebhafter Explosion, die am stiirk- 
 sten ist, wenn 2 Vol. desselben mit 5 Vol. Luft gemischt 
 
 25 sind. Ein Gemenge von 1 Vol. Sauerstoff und 2 Vol. Was- 
 serstoff explodirt mit noch groszerer Heftigkeit und heisst 
 Knallgas. Wegen der groszen Hitze der Flamme des Was- 
 serstoffgases wird es im Knallgasgeblase und im Drnm- 
 mond'schen Kalklichte angewendet. Der Wasserstoff war 
 
 3 obereits im 16. Jahrhundert unter dem Namen "brennbare 
 Lnft " bekannt. Seine Haupteigenschaften wurden aber 
 durch Cavendish 1766 bekannt gemacht. 
 
10 Chemie. 
 
 San erst off. — Dieser wurde 1774 von Priestley und 
 1775 von Scheele unabhiingig von ihm entdeckt. Lavoi- 
 sier machte die wichtige Entdeckung, dass es der Sauer- 
 stoff ist, welcher in der atmosphiirischen Luft die Verbren- 
 nnng der Korper unterhiilt. Von dieser Entdeckung da- 5 
 tirt sich das neueste Zeitalter der Chemie. Der Sauerstoff 
 ist in der Natur sehr verbreitet. Ungefahr ein Drittel des 
 >Gewichtes unseres Planeten besteht aus demselben. Alle 
 Gebirgsarten sind Sauerstoffverbindungen, deren fast halbe 
 Gewichtsmenge er ausmacht. Im Wasser und in den mei- io 
 sten Thier- und Pflanzenstoffen findet er sich mit Wasser- 
 stoff vereinigt vor. 23 Gewichtsprozente der Luft sind 
 Sauerstoff. Er kann wie Wasserstoff durch Elektrolyse des 
 Wassers erhalten werden, ferner durch Erhitzen von Me- 
 talloxyden und aus der Luft durch eine Methode, welche 15 
 auf der verschiedenen Loslichkeit desselben und des Stick- 
 stoffes im Wasser beruht. Der Sauerstoff ist bei gewohn- 
 licher Temperatur und Drucke gasformig, geschmack-, 
 farb- und geruchlos und 16 mal schwerer als ein gleiches 
 Volum Wasserstoff. Er ist der Trager der Verbrennung. 20 
 Bringt man ein noch eben glimmendes Holzspahnchen 
 oder eine Kerze in eine Sauerstoffatmosphare, so entziin- 
 den sie sich von neuem und verbrennen unter lebhafter 
 Feuererscheinung. Kohle, Phosphor, Schwefel, selbst Ei- 
 sen verbrennen darin mit lebhaftem Glanze. Von den 25 
 Metallen aussern Caesium, Eubidium, Kalium, Natrium 
 und Lithium die groszte Verwandtschaft zu ihm. Es ist das 
 einzige Gas, das die Respiration unterhalt. Die Verbren- 
 nung ist die Verbindung eines Korpers mit Sauerstoff. 
 Das Verbrennungsprodukt ist immer eine Verbindung des 30 
 Sauerstoffs mit dem verbrannten Korper. Die gewohn- 
 lichen Brennmaterialien, Kohlen, Wachs, 01, Eett, Holz 
 u. s. w. bestehen im Allgemeinen aus Kohlenstoff und Was- 
 serstoff und liefern als Verbrennungsprodukte Kohlen- 
 saureanhydrid und Wasser. Damit ein Korper sich mit 35 
 
Chemie. 11 
 
 Sauerstoff verbinde, muss er erst auf eine bestimmte Tem- 
 peratnr gebracht werden. In der Verbindung findet im- 
 mer eine Licht- und Warmeentwickelnng statt. Feste 
 Korper ergliihen dabei, gasformige verbrennen mit einer 
 5 Flamme. 
 
 Der Prozess der Vereinignng eines Korpers mit Sauer- 
 stoff heisst Oxydation, das Produkt derselben im All- 
 gemeinen x y d . Der in unsern Lungen vorgehende 
 Eespirationsprozess ist ebenfalls Oxydation. Die eingeath- 
 
 iomete Lnft verwandelt das venose Bint dnrch Abgabe des 
 Sauerstoffs in arterielles: hierbei wird Kohlensaure abge- 
 geben und ausgeathmet. Die bierdurch verursachte Tem- 
 peraturerhohung ist zum groszen Theile die Quelle der 
 thieriscben Warme. Mit dem Aufhoren des Athmens fallt 
 
 isdiese weg, die Leicbe erkaltet. 
 
 Die Pflanzen dagegen assimiliren aus ihrer Umgebung 
 Kohlensiiure, verbraucben den Kohlenstoff fur ibren Or- 
 ganismus und atbmen Sauerstoff aus. Das z o n ist eine 
 eigentumliche allotropische Modification des Sauerstoffs. 
 
 20 Es ist ein permanentes, farbloses, cblorabnlich riechendes 
 Gas. Es findet sich iiberall da, wo lebhafte Vegetation 
 ist, also in Wiildern nnd auf Feldern. Es ist nach Gewit- 
 tern reicblicb in der Luft vorhanden. In groszen Stadten 
 dagegen, in Hausern und an Orten, wo viele Menscben und 
 
 25 Thiere zusammen sind, verschwindet es oder vermindert 
 sich zum wenigsten. Es ist wahrscbeinlich das Desinfec- 
 tionsmittel, dessen sich die Natur bedient, Faulnisgeruch 
 und Miasmen zu zerstoren. 
 
 W a s s e r ist die Vereinigung von 1 Vol. Sauerstoff und 
 
 30 2 Vol. Wassserstoff. Die Vereinignng kann durch die 
 Flamme, den elektrischen Funken oder durch den Platin- 
 schwamm vermittelt werden. Das Wasser ist bei gewohn- 
 licher Temperatur fliissig. Es siedet bei 100°; bei Null 
 erstarrt es zu Eis und ist fest; bei 4° ist es am dichtesten. 
 
 35 Das Eis ist krystallinisch. Das reine Wasser ist in dunnen 
 
12 Chemie. 
 
 Schichten farblos, in dicken Schichten blan; es ist geruch- 
 und geschmacklos und ein sehr gutes Losungsmittel fur 
 viele Substanzen. Das Wasser der Fliisse, Seen und Meere 
 ist nicht rein und muss erst destillirt werden. Das Regen- 
 und Schneewasser ist fast ganz rein. Das Flusswasser sus- 5 
 pendirt feinen Sand und enthalt Kohlensiiure, Calcium- 
 carbonat, Calciumsulfat, Magnesiumsulfat, Natriumchlorid 
 u. s. w. geldst, und bei Stadten oft organische Bestand- 
 theile. Unser Trinkwasser ist meist Quell- und Brunnen- 
 wasser mit einer betrachtlichen Menge Kohlensiiure, die 10 
 demselben einen erfrischenden Geschmack zutheilt. Es 
 erhiilt Harte durch eine grossere Menge von Kalk- und 
 Magnesiumsalzen. Salzsoolen werden durch das Zusam- 
 mentreffen des Wassers in seinem Emporquellen mit salz- 
 haltigen Erdschichten gebildet. Die Schwefelwasser ent 15 
 halten Schwefelwasserstoff, die Stahl wasser neben freier 
 Kohlensiiure Eisencarbonat. Krystall wasser ist das che- 
 misch gebundene, in Krystallen vorkommende Wasser. 
 
 Stickstoff. Dieser macht nahe an 4/5 der atmospha- 
 rischen Luft aus. Er findet sich in den natiirlich vorkom- 20 
 menden Salzen, im Ammoniak und ist ein wesentlicher 
 Bestandtheil vieler im Pflanzen- und Thierorganismus vor- 
 kommender Verbindungen. Er brennt weder selbst noch 
 unterhalt er die Verbrennung. Pflanzen und Thiere kon- 
 nen darin nicht fortbestehen. Sie sterben aus Mangel an 25 
 Sauerstoff, denn der Stickstoff selbst ist nicht giftig, wie 
 schon der Umstand beweist, dass er in der Luft mit ein- 
 geathmet wird. Die Luft verdankt die Unveranderlich- 
 keit ihrer Zusammensetzung zum groszen Theil der Grosse 
 ihrer Masse, welche Variationen wenig bemerkbar macht. 30 
 Auch riihrt dieselbe von der Einwirkumg der Pflanzen her. 
 Vielleicht ist sie auch nur scheinbar und erkliirt sich in 
 der kleinen Zahl von Jahren, die seit der Zeit verflossen 
 sind, wo man die Zusammensetzung der Luft zu ermitteln 
 im Stande war. 35 
 
Chemie. 13 
 
 Das Ammoniak besteht aus einem Volum Stickstoff 
 und drei Volumen Wasserstoff. Bei gewohnlichem Druck 
 und bei gewohnlicher Temperatur ist es gasformig, bei gros- 
 zer Kalte und einem Druck von 6,5 Atmospharen bei 10° 
 5 wird es fliissig und bei —80° fest. Es findet vielfache An- 
 wendung in den chemischen Laboratorien, in der Medizin, 
 in der Landwirthschaft und den Gewerben, namentlich fur 
 die Zwecke der Farberei. Das Ammoniumchlorid ist der 
 Salmiak des Handels. 
 
 io Kohlenstoff . — Der Kohlenstoff kommt als Element 
 sowie in Verbindungen in der Natur vor. Im reinsten 
 Zustande bildet der elementare Kohlenstoff den als Edel- 
 stein hochgeschatzten Diamant, sowie den Graphit. Er 
 ist ein Bestandtheil des Anthracits, der Steinkohle, Braun- 
 
 15 kohle u. s. w. Mit Wasserstoff vereinigt bildet er das Me- 
 than, Sumpf- oder Grubengas. Mit Wasserstoff verbun- 
 den findet er sich als Kohlensauranhydrid in der Luft und 
 im Wasser, besonders in vielen Mineralwassern. Die Koh- 
 lensiiure bildet ferner mit Metallen verbunden haufig gauze 
 
 20 Gebirgsformationen, so das Calciumcarbonat, als Kreide, 
 Marmor, Kalkstein u. s. w. Mit Barium verbunden bildet 
 es den Witherit, mit Strontium den Strontianit, mit Mag- 
 nesium den Magnesit. Spatheisenstein und Malachit sind 
 Verbindungen des Eisens und Kupfers mit Kohlensaure. 
 
 25 Die Kohlenstoffverbindungen in Pflanzen- und Thierstof- 
 fen gehoren der organischen Chemie an. Der Koh- 
 lenstoff ist krystallinisch und amorph. Amorpher Koh- 
 lenstoff wird schlechthin Kohle genannt. Die Krystalle 
 sind dimorph. Der Diamant krystallisirt im regularen, 
 
 30 der Graphit im hexagonalen System. Bei gewohnlicher 
 Temperatur sind alle drei Modificationen desselben 
 unveranderlich. Bei Gegenwart von Sauerstoff ver- 
 brennen sie in hoher Temperatur zu Kohlensaurean- 
 hydrid. Er ist in alien Losungsmitteln, mit Ausnahme 
 
 35 des geschmolzenen Eisens, unloslich. Der Kohlen wasser- 
 
14 Chemie. 
 
 stoff ist der Hauptbestandtheil des Leuchtgases und des 
 Petroleums. 
 
 Die 4 besprochenen Elemente gehoren den 4 verschiede- 
 nen Grnppen der Metalloide an: der Wasserstoff der ein- 
 werthigen; der Sauerstoff der zweiwerthigen; der Stick- 5 
 stoff der dritten Grnppe, der drei- und fiinfwerthigen; der 
 Kohlenstoff der letzten, der vierwerthigen. Die andern 
 Glieder der Gruppen konnen nur kurz erwabnt werden. 
 Chlor, Brom, Jod und Fluor, der ersten Gruppe angehorig, 
 kommen fast nur in Verbindungen mit Metallen vor. Das 10 
 Chlor ist ein blass griin-gelbes Gas von erstickendem Ge- 
 ruch. Es ist ein ausgezeicbnetes Bleicb- und Desinfec- 
 tionsmittel. Die Chlorwasserstoffsaure ist ein farbloses, 
 sauer und erstickend riechendes Gas. Das Brom ist eine 
 tief braunrothe Fliissigkeit von einem sehr unangenehmen 15 
 Gerucbe. Das Jod ist ein fester Korper, der in graublauen 
 rbombiscben Tafeln krystallisirt. Das Fluor im isolirten 
 Zustande ist mit Sicberbeit noch nicbt bekannt. 
 
 In der zweiwerthigen Gruppe ist neben dem Sauerstoffe 
 der Schwefel ein wicbtiges und verbreitetes Element. Ei*2o 
 kommt rein und krystallinisch und auch amorph vor und 
 zwar in alien drei Naturreichen. Die Kiese, Blenden und 
 Glanze sind Schwefelmetalle, welcbe natiirlicb vorkom- 
 men. Der Schwefel wasserstoff kommt in vulkanischen 
 Gegenden natiirlich vor. Der Schwefel ist Bestandtheil 2 5 
 mancher Pflanzen wie des Senfs, der Zwiebeln; auch der 
 Thierorgane wie des Eiweisse.s, des Hams, der Haare, der 
 Galle. Er findet eine sehr vielseitige Anwendung: zur 
 Fabrikation der Schwefelsaure, des Schiesspulvers, der 
 Schwefelbolzer, zur Darstellung des Schwefelkohlenstoffs, 30 
 zura Vulkanisiren des Kautschuks und der Guttapercha 
 u. s. w. Der Schwefelwasserstoff ist eine schwacbe Saure, 
 mit unangenehmem Geruche nach faulen Eiern. Die Sul- 
 fide erkennt man daran, dass sie meist anf Zusatz von 
 Chlorwasserstoffsaure Schwefelwasserstoff entwickeln. Die 35 
 
Chemie. 15 
 
 durch Salzsaure unzerlegbaren Sulfide konnen durch Sal- 
 petersaure oder Konigswasser oxydirt und der Schwefel 
 dann als Schwefelsaure nachgewiesen werden. 
 
 Die schweflige Saure bildet zwei Reihen von Salzen, die 
 
 5 S u 1 f i t e (die normalen Salze) und die sauren Salze. Die 
 Schwefelsaure ist eine stark saure, olige Fliissigkeit, die 
 sich durch ihre Verwandtschaft zum Wasser auszeichnet. 
 Selen und Tellur sind die beiden anderen hierher geho- 
 rigen Elemente. Beide koramen nicht haufig vor. 
 
 io Phosphor . — Zur dritten Gruppe gehort zunachst der 
 Phosphor. Er kommt nicht frei vor. Durch Verwitte- 
 rung phosphorsiiurehaltiger Mineralien geht er in die 
 Ackerkrume liber und findet von da seinen Weg in die 
 Pflanzen, wo er sich hauptsachlich in den Samen nachwei- 
 
 15 sen liisst. Er erscheiut ferner in den Knochen, im Ge- 
 hirn, der Nervensubstanz und im Eid otter. Er wird aus 
 der Knochenasche dargestellt, in welcher er neben Cal- 
 ciumcarbonat als Calciumphosphat enthalten ist. Derselbe 
 ist gelblichweiss, durchsichtig und leicht brennbar. Seine 
 
 20 Verwandtschaft ist sehr grosz zum Schwefel, Chlor und 
 Brom. Die Phosphorsaure ist eine syrupartige Masse, 
 welche zu wasserhellen, harten, sproden, rhombischen Kry- 
 stallen erstarrt. Sie ist feuerbestandig, deshalb treibt sie 
 die sonst starkere Salpeter- oder Schwefelsaure in der Hitze 
 
 25 aus, da diese fliichtig sind. 
 
 Arsen. — Das Arsen kommt gediegen und in Verbin- 
 dungen vor, besonders mit Schwefel, Metallen und Schwe- 
 felmetallen. Arsenikkies dient gewohnlich zur Darstel- 
 lung des Elementes. Es tritt in zwei Modificationen auf, 
 
 3oeinerseits als geruch- und geschmackloser, stahlgrauer, 
 sehr sproder Korper, der in Rhomboedern krystallisirt; 
 andererseits als amorphe, schwarze, glasglanzende Masse. 
 Es verfliichtigt sich ohne zu schmelzen und bildet einen 
 farblosen Dampf. Durch verdiinnte Salpetersaure wird es 
 
 35 in arsenige Saure, durch concentrirte in Arsensaure ver- 
 
16 Cheraie. 
 
 wandelt. Streut man Arsenpulver auf gliihende Kohlen, 
 so verbreitet sich ein charakteristischer Geruch nach Knob- 
 lauch. Wie der Phosphor ist es ein heftiges Gift. 
 
 S i 1 i c i u m . — Ausser dem Kohleustoff gehort zur vier- 
 ten Gruppe Silicium. Das Silicium ist nachst dem Saner- 5 
 stoff das auf unserem Planeten verbreitetste Element. Als 
 Siliciumdioxyd oder Kieselerde bildet es eine Reihe von 
 mineralischen Substanzen, z. B. den Quarz, Sand, Berg- 
 krystall, Feuerstein u. s. w. Mit Metallen, besonders Cal- 
 cium, Magnesium und Aluminium, verbunden kommt es 10 
 in der Form von Silicaten in der groszten Menge der Ge- 
 birgsarten vor. Im reinsten Zustand, durchsichtige hexa- 
 gonale Prismen bildend, tritt das Siliciumdioxyd als Berg- 
 krystall auf, der, je nach der Farbe, als Rauchtopas (braun 
 bis schwarz) oder Amethyst (violett-roth) bezeichnet wird; 15 
 das amorphe heisst Opal. Gemenge von Quarz und Opal 
 kommen als Chalcedon und Feuerstein vor. 
 
 Die Kieselerde wird durch Flusssaure gelost. In der 
 Hitze des Knallgasgebliises schmilzt es zu einem durch- 
 sichtigen Glase. Das Kieselsaureanhydrid dient bei der 20 
 Herstellung des Glases, Porzellans, des hydraulischen Mor- 
 tels u. s. w. Die Versteinerungen sind dadurch entstanden, 
 dass die Kieselsaure an die Stelle der verschwindenden 
 Substanzen getreten ist und genau die Form des normal 
 lebenden Wesens angenommen hat. 35 
 
 Zinn. — Das Zinn kommt nie gediegen, sondern als 
 Zinnstein in Cornwall vor, zuweilen als Zinnkies mit Sauer- 
 stoff und Schwefel verbunden. Das Zinn ist von silber- 
 weisser Farbe, weich und sehr hammerbar. Es hat eine 
 krystallinische Structur, die beim Atzen seiner Oberflache 30 
 mit Salzsaure hervortritt. 
 
 Das Zinn bildet zwei Verbindungen mit Chlor, Zinn- 
 chloriir und Zinnchlorid. Das Zinnchloriir entsteht beim 
 Auflosen von Zinn in concentrirter Salzsaure. Aus seiner 
 Losung krystallisirt es mit 2 Mol. Krystallwasser in farb- 35 
 
Chemie. 17 
 
 losen monoklinen Prismen. Es ist in Wasser leicht 16s- 
 licli. Die Losung wirkt kraftig reducirend. Das Zinn- 
 chlorid bildet sich, wenn iibererhitztes Zinn trocknes Chlor- 
 gas geleitet wird. Es ist eine stark rauchende Fliissigkeit. 
 5 Manche von den Metalloiden, das Arsen, Antimon, Wis- 
 muth nnd besonders das Zinn, stehen den Metallen sehr 
 nahe. Das letztere wird gewohnlich darunter gerechnet. 
 
 Die Metalle sind auf das verschiedenste eingetheilt wor- 
 den; von Sell, wie die Nichtmetalle, nach ihrer Werthig- 
 
 IO keit. Nach ihrer Hammerbarkeit und Sprodigkeit wurden 
 sie in Metalle und Halbmetalle eingetheilt; nach dem Ver- 
 halten im Feuer in edle und unedle. Zu den edlen zahlt 
 man die, welche im Feuer ihren Glanz, uberhaupt die me- 
 tallische Beschaffenheit, behalten, wie Gold, Silber, Platin; 
 
 i 5 zu den unedlen die, welche im Feuer bei Zutritt der Luft 
 dieselbe verlieren, sich verkalken, das heisst oxydirt wer- 
 den, wie Blei, Zinn, Zink, Eisen. Je nachdem ihr speci- 
 fisches Gewicht unter 5,0 oder dariiber liegt, hat man sie 
 in leichte und schwere geschieden. Diese Grenze ist aber 
 
 20 eine ganz willkiirliche. Die wenigstens in Deutschland 
 iiblichste Eintheilunggriindet sich vorzugsweise auf Eigen- 
 schaften der basischen Oxyde der Metalle. Man unter- 
 scheidet die folgenden vier Classen: 
 
 1. Alkalimetalle (Metalle der Alkalien) : Kalium, 
 
 25 Caesium, Rubidium, Natrium, Lithium. Die basischen Oxyde 
 derselben sind weiss, sehr loslich in Wasser, reagiren stark 
 alkalisch und sind die starksten Basen. Sie werden ge- 
 meinschaftlich Alkalien genannt und haben die Na- 
 men: Kali, Cassion, Rubidion, Natron, Lithion. 
 
 30 2. Erdalkalimetalle (Metalle der alkalischen Er- 
 den): Barium, Strontium, Calcium, Magnesium. I h re ba- 
 sischen Oxyde sind ebenfalls farblos, in Wasser loslich, 
 aber weniger loslich als die Alkalien; reagiren alkalisch 
 und sind starke Basen. Sie heissen gemeinschaftlich al- 
 
 35kalische Erden (Baryt, Strontian, Kalk, Magnesia). 
 
18 Chemie. 
 
 3. Erdmetalle (Metalle der Erden) : Aluminium, 
 Beryllium u. s. w. 
 
 4. Erzmetalle: Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, 
 Uran, Chrom, Zink, Cadmium, Kupfer, Blei, Zinn, Queck- 
 silber, Silber, Gold, Platin uud noch viel melir. Viele bil- 5 
 den mebr als ein basiscbes Oxyd; die Oxyde sind hiinfig 
 gefarbt, unloslich irn Wasser, reagiren nicbt alkaliscb. Sie 
 werden Metalloxyde genannt. 
 
 Eine verhaltnismassig nur geringe Anzahl der Metalle 
 wird im metallischen Zustande benutzt wie Gold, Silber, 10 
 Kupfer, Eisen, Platin, Blei u. s. w. Bei vollkommen ebe- 
 ner, reiner Oberflache besitzen die Metalle den bekannten 
 starken Glanz (Metallglanz) und reflectiren das Licbt in 
 hohem Grade, wie man es an polirtem Silber und Golde, 
 an Stahlwaaren und am Quecksilber in unseren Glasspie- 15 
 geln, beobachten kann. Die Farbe der meisten Metalle 
 ist, wenn dieselben durch Schmelzen oder Hiimmern in 
 compacten Zustand versetzt sind, ein mehr oder weniger 
 ins Graue sich ziehendes Weiss. Ihre Schmelzbarkeit ist 
 selir verschieden. Quecksilber ist schon bei gewohnlicher 20 
 Temperatur fliissig. Einige konnen nur durch die stark- 
 ste Hitze zum Schmelzen gebracht werden. Bei hinrei- 
 chend hoher Temperatur lassen sich wahrscheinlich alle 
 Metalle verdampfen, aber nur Quecksilber, Kalium, Na- 
 trium, Cadmium, Zink und Arsen sind so fliichtig, dass sie 25 
 destillirt oder sublimirt werden konnen. Alle Metalle 
 krystallisiren, aber es ist nicht immer leicht, sie in die 
 Umstande zu bringen, in denen sie die regelmaszige Gestalt 
 annehmen. Die nach dem Schmelzen erstarrten Metalle 
 besitzen eine krystallinische Structur, welche bei einigen 30 
 auf dem Bruche ganz deutlich und ausgesprochen ist. 
 Unter Harte versteht man ihre Widerstandsfiihigkeit 
 gegen verletzende Einwirkungen, welche beim Schneiden, 
 Feilen, Bohren, Drehen und Hobeln in Betracht kommt. 
 Ihre Geschmeidigkeit und Sprodigkeit steht in innigem35 
 
Chemie. 19 
 
 Zusammenhange mit der Harte and Krystallisirbarkeit. 
 Die geschmeidigen Metalle sind hammerbar und ziehbar. 
 Ihre Widerstandsfiihigkeit gegen zerreissende imd zerbre- 
 chende KraVfte heisst ihre Festigkeit. Legirungen sind 
 5 Verbindungen der Metalle unter sich. Sie finden ausge- 
 dehnte Anwendung in der Teclmik, z. B. fur Miinzen. 
 Eine Legirung, deren einer Theil Quecksilber ist, heisst 
 ein Amalgam. Messing und Bronze sind Legirungen. 
 Die Alkalien zeigen starke Affinitiit fiir die iibrigen Ele- 
 
 iomente, verbinden sich direct mit den Haloiden, sind leich- 
 ter als Wasser und bei hoher Temperatur fliichtig. 
 
 Das Kalium tritt sehr verbreitet auf in den Feld- 
 spathen und andern Silicaten. Sylvin ist das naturlich 
 vorkommende Kaliumchlorid. Das Kaliumhydrat ist eine 
 
 15 harte sprode Substanz. Die wassrige Losung heisst Kali- 
 lauge. Die Pottasche ist kohlensaures Kali, durch Auslau- 
 gen der Pflanzenaschen gewonnen. Der Salpeter ist das 
 Kaliumnitrat, eine hochst wichtige Verbindung. Das 
 Natrium ist dem Kalium sehr ahnlich. Beide kommen 
 
 2onicht frei vor, aber in haufigen Verbindungen. Das Na- 
 triumchlorid bildet in Form von Steinsalz machtige 
 Lager. Natriumhydrat ist unter dem Namen Atznatron 
 bekannt. Die Soda ist kohlensaures Natron. 
 
 Das Barium findet sich in der Natur als Carbonat im 
 
 25 Witherit, als Sulfat im Schwerspath vor. Von den Stron- 
 tiummineralien sind das Sulfat, der Colestin, und das Car- 
 bonat, der Strontianit, die wichtigsten. Das Magnesium 
 besitzt den Glanz und die weisse Farbe des Silbers. Mit 
 Kieselsiiure tritt es zu verschiedenen Mineralien zusam- 
 
 30 men, von denen der Talk und Meerschaum besonders her- 
 vorzuheben sind. Schwefelsaure Magnesia ist das Bitter- 
 salz der Medizin, das aus dem Dolomit gewonnen wird. 
 
 Calcium ist sehr verbreitet. Carbonat ist es als Kreide, 
 Marmor, Kalkspath; Sulfat als Gyps; als Phosphat ist es 
 
 35 der Han ptbestand theil der Knochen. Als Fluorid triigt es 
 
20 Chemie. 
 
 den Nanieu Flussspath. Gebrannter Kalk ensteht 
 durch Gliihen des Calciumcarbonats. Giesst man Was- 
 ser liber Kalk, so knistert er und zerfiillt unter bedeu ten- 
 der Warmeentwickelung in Kalkhydrat, geloschten Kalk, 
 dessen Losung in Wasser Kalkwasser heisst. Phosphor- 5 
 sanrer Kalk dient znr Darstellung des Phosphors mid als 
 Diingermittel. Die Calciumsilicate sind Hauptbestand- 
 theile des Glases. Das Glas ist eine durch Schmelzen er- 
 haltene, amorphe Verbindung verschiedener Silicate, wel- 
 che die Eigenschaft hat von Wasser und Sanren (mit 10 
 Ausnahme der Flusssaure) nicht angegriffen zu werden. 
 Natrium- und Calciumsilicat liefern Fensterglas, Fla- 
 schen und alle Apparate, welche keine grosze Hitze auszu- 
 halten brauchen. Kalium- und Calciumsilicat liefern 
 bohmisches Glas, welches schwer schmelzbar und vollig 15 
 klar ist. Blei- oder Flintglas besteht aus Doppelverbin- 
 dungen von Kalium- und Bleisilicat. Das gewohnliche 
 griine Glas ist ein unreines Gemisch von Silicaten des 
 Calciums, Natriums, Aluminiums und Eisens. Das Alu- 
 minium kommt nie gediegen vor, ist sehr hammerbar, due- 20 
 til und hellklingend. Der Saphir und der Rubin sind 
 krystallisirte Thonerde. Mengt man in der Kalte gesat- 
 tigte Losungen von Aluminiumsulfat und Kaliumsulfat, so 
 erhiilt man Alaun, in der Technik so vielfach angewandt. 
 
 Das Mangan ist grauweiss, sehr sprode und so hart, dass 25 
 es Glas ritzt. Aus feuchter Luft nimmt es schnell Sauer- 
 stoff auf. 
 
 Kohlensaures Mangan kommt als Manganspath in rosen- 
 rothen Krystallen vor. Manganoxyd findet sich als Brau- 
 nit, Mangandioxyd als Pyrolysit. 30 
 
 Das Eisen findet sich gediegen in Meteoreisen. Znr Ge- 
 winnung des Eisens verwendet man hauptsachlich die 
 Oxyde und Carbonate. Die Erze werden zuerst, urn "Was- 
 ser, Kohlensanre u. s. w. zu entfernen, an der Luft gerostet; 
 dann werden sie in Hochofen mit Hiilfe eines kriiftigen 35 
 
Chemie. 21 
 
 Geblases von heisser Luft erhitzt. Tin ten im Of en sam- 
 melt sich das geschmolzene Eisen und wird noch fliissig 
 abgelassen. Das so erhaltene Eisen heisst Koh- oder Guss- 
 eisen. 
 5 Das Roheisen enthiilt immer Kohlenstoff und ausserdem 
 wecliselnde Mengen von Silicium, Schwefel u. s. w. Um 
 es in Schmiedeeisen zu verwandeln muss die groszte Menge 
 des Kohlenstoffs und der anderen Korper durch einen 
 Oxydationsprocess (Frischprocess) daraus entfernt werden. 
 
 10 Nickel kommt gediegen immer im Meteoreisen vor. Es 
 ist sehr hart, politurfahig, sehr ductil, hammerbar und 
 schmiedbar. Zu seiner Darstellung braucht man das Kup- 
 fernickel. Es dient zu vielen technischen Zwecken, so zur 
 Herstellung des Neusilbers. Das Chromoxyd mit Ferro- 
 
 15 oxyd bildefc den Chromeisenstein. Das Zink ist wenig 
 biegsam, aber sehr hammerbar und hat eine graublaue 
 Farbe. Die Zinkblende ist ein Zinksulfid. Das Cadmium 
 findet sich in der Natur mit Schwefel verbunden als Green- 
 ockit und ist ausserdem ein steter Begleiter des Zinks. 
 
 20 Zur Darstellung des Quecksilbers verwendet man seine 
 am haufigsten vorkommende Schwefelverbindung, den Zin- 
 nober. Die hauptsachlichsten Bergwerke finden sich in 
 Spanien und Illyrien. Reines Quecksilber haftet nicht an 
 Glas- oder Porzellangefiissen, sondern es muss mit Blei 
 
 25 oder andern Metallen legirt sein. Die loslichen Verbin- 
 dungen des Metalls haben eine hochst giftige Eiuwirkung 
 auf den thierischen Organismus. Das Sublimat (Queck- 
 silberchlorid) ist ein heftiges Gift. Das Quecksilberchlo- 
 riir ist ein sehr kraftiges Arzneimittel. 
 
 30 Das Kupfer findet sich in der Natur ziemlich haufig, ge- 
 diegen und in Gestalt verschiedener Erze, z. B. in Kupfer- 
 glanz, Kupferkies, Malachit, Rothkupfererz. Chemisch 
 rein erhiilt man es durch Reduktion seines Oxyds mit Was- 
 serstoff. Es ist gelblich roth, krystallisirt im reguliiren 
 
 35 Systeme, ist hart und zah. Mit Kohlensiiure, Luft und 
 
22 Chemie. 
 
 Wasser in Beriihrung lauft d.is Knpfer blaugriin an und 
 bildet den sogenannten G r u n s p a n . Der Malachit ist 
 ein Kupfercarbonat, welcher zur Darstellung des Erzes 
 vortheilhaft gebraucht wird. Das Blei tritt gewohnlich 
 mit Schwefel vereinigt als Bleiglanz auf, von dem es fast 5 
 allein gewonnen wird. In Bozug auf seine Ductilitiit 
 nimmt es den achten Rang ein; seine Ziihigkeit ist sehr 
 gering. 
 
 Das Gold findet sich gediegen, bald in reguliiren Kry- 
 stallen, bald in isolirten Klumpen. Manchmal ist es rein. 10 
 Fast alle Eisenkiese, Kupfer- und Bleierze enthalten das- 
 selbe in geringer Quantitiit. Der Sand vieler Fliisse fiihrt 
 sogar Gold mit sich. Konigswasser lost das Metall sehr 
 leicht in der Hitze. In Salzsaure, Schwefelsaure und Sal- 
 petersiiure ist es ganz unloslich. Zu den zartesten Blatt- 15 
 chen ausgeschlageu liefert es das Blattgold. Es ist so duc- 
 til, dass man einen Golddraht von 2200 Metern angefertigt 
 hat, der nur 1 Gramm wog. In der Technik wird das 
 Gold nie rein angewandt, da es zu weich ist. Es bildet 
 mit den meisten Metallen Legirungen, am haufigsten mit 20 
 Silber. Das Silber kommt gediegen vor, wie das Gold. 
 Zu den wichtigsten Silbererzen gehort das Schwefelsilber, 
 das als Silberglanz vorkommt. Als Chlorid bildet es das 
 Hornsilber. Schwefelsaure greift das Silber nur an, wenn 
 sie concentrirt und kochend ist. Salpetersaure lost das 25 
 Silber schon in der Kalte. Viele Metalle, z. B. Knpfer, 
 Eisen und Zink schlagen das Silber aus seinen Losungen 
 metallisch nieder. 
 
 DasPlatin findet sich in Nord- und Siid-Amerika und ganz 
 besonders im Uralgebirge. Es oxydirt sich bei keiner Tern- 30 
 peratur und ist in keiner einfachen Siiure loslich. Es 
 dient zu chemischen und anderen Apparaten, welche gros- 
 zer Hitze ausgesetzt sind, indem es selbst sehr schwer 
 schmilzt. 
 
Physik. 23 
 
 PHYSIK. 
 
 Die Aufgabe der Physik ist die Erforschung der Zu- 
 standanderuugen der Korper. Nach den Annahmen der 
 neueren Physik sind alle physikalischen Erscheinungen 
 entweder Bewegungeu ganzer Korper oder Bewegungen 
 5 der kleinsten Korpertheilchen. Folglich theilt man die 
 Physik in die Lehre von der Korperbewegung oder die 
 Mechanik und in die Lehre von der Molekularbewegung 
 oder die engere Physik. 
 
 Allgemeine Begriffe . — Unter Kraft verstehen 
 
 iowir die Fiihigkeit eines Korpers, auf einen andern veriin- 
 dernd einzuwirken. Nach der Dauer der Einwirkung 
 theilt man die Krafte in momentane und continuirliche : 
 nach der Art und dem Erfolge der Einwirkung in mecha- 
 nische, physikalische und chemische Krafte. Jede Zug- 
 
 15 und Druckkraft liisst sich mit einem bestimmten Gewichte 
 vergleichen, also durch dasselbe darstellen und messen. 
 Wenn man die Kraft als Ursache der Bewegung fasst, und 
 wenn die Bewegung demnach die Wirkung der Kraft ist, so 
 ist hiermit schon ausgesprochen, dass die Grosse der Kraft 
 
 20 der Grosse der von ihr erzeugten Bewegung entspricht. 
 Auch konnen die Krafte durch die von ihnen erzeugten 
 Geschwindigkeiteti oder durch die Accelerationen gemessen 
 und dargestellt werden. In den meisten Eallen, besonders 
 im gewohnlichen Leben, besteht die Leistung einer Kraft 
 
 25 im Vollbringen einer Arbeit. Eine Arbeit besteht darin, 
 dass ein gewisser Widerstand, ein Druck oder Zng, eine Ge- 
 genkraft tiberwunden werde. Die Arbeit einer Kraft ist 
 gleich dem Producte der Kraft mit ihrem Wege, Unter der 
 lebendigen Kraft einer bewegten Masse versteht man die 
 
 30 Leistungsfahigkeit, welche die bewegte Masse durch ihre 
 
24 Physik. 
 
 Bewegung enthiilt. Die in einer bewegten Masse enthal- 
 tene lebendige Kraft ist gleich dem halben Producte der 
 Masse mit dem Quadrate der Geschwindigkeit. Wenn ein 
 bewegtes Masseusystem solche Veriinderungen erfahren 
 hat, durch welche weder ein Uberschuss gewonnener noch 5 
 ein Uberschuss verzehrter Arbeit entsteht, so ist die Summe 
 der lebendigen Kriifte des ganzen Systems dieselbe geblie- 
 ben, oder sie ist eine constante Grosse. Man nennt diese 
 Wahrheit den Satz von der Erhaltung der lebendigen 
 Kraft. Das Princip von der Erhaltung der Kraft hat 10 
 Helmholtz im Jahre 1847 zuerst so ausgesprochen: Die 
 Summe der lebendigen Kriifte und der 
 Spannkriifte ist constant, Diejenige Warme- 
 menge, die man einem Korper von dem absoluten Null- 
 punkte an zufiihren miisste, um ihm seinen jetzigen Zu- *5 
 stand zu verleihen, nennen Thomson und Clausius die 
 E n e r g i e des Korpers. Sie besteht aus der thatkraf tigen 
 Energie oder wirklichen Arbeit und aus der moglichen 
 Energie oder dem Arbeitsvorrath. In Bezug auf das Welt- 
 all hat Clausius die folgende, einfachste Form des Princips2o 
 gegeben : Die Energie des Wei tails ist con- 
 stant. 
 
 Allgemeine Eigenschaften . — Die Ausdehnung 
 ist die Eigenschaft, dass jeder Korper einen Raum ein- 
 nimmt. Die Grosse des eingenommenen Raumes nennt 2 5 
 man das Volumen des Korpers. Die Art der Begrenzung 
 eines stofferfiillten Raumes bildet die Gestalt eines Kor- 
 pers. Die Undurchdriuglichkeit ist die Eigenschaft, dass 
 ein Korper sich mit einem andern nicht gleichzeitig in 
 demselben Raume befinden kann. Theilbar ist der Kor- 30 
 per, indern er sich durch mechanische Verrichtungen, wie 
 Schlagen, Stossen u. s. w. in kleinere Korper zerlegen lasst. 
 Die Porositat ist die Eigenschaft, dass die Korper 
 Liicken haben, welche mit anderem als dem Korperstoffe, 
 gewohnlich mit Luf t oder Wasser erf iillt sind. Diese 35 
 
Physik. 25 
 
 Liicken heissen Poren. Die Tragheit ist die Eigenschaft, 
 class ein Korper seinen Zustand nicht verandern kann. Ist 
 er in Ruhe, so bleibt er in Ruhe, bis eine Kraft auf ihn ein- 
 wirkt. Ist er in Bewegung, so kann an dieser Bewegung 
 > nur durch eine Kraft etwas geiindert werden. Der Korper 
 muss, wenn keine Kraft auf ihn einwirkt, mit unverander- 
 ter Geschwindigkeit in gerader Linie ins Unendliche gehen. 
 Man nennt diese zwei Gesetze zusammen das Gesetz der 
 Tragheit. Der Korper ist ausdehnbar, insofern er sein 
 
 IO Volumen vergrossern kann, compressibel, insofern es sich 
 verkleinern lasst. 
 
 Allgemeine Krafte. — Dies sind solche Krilfte, 
 welche entweder in alien Korpern enthalten sind oder doch 
 in alien Korpern hervorgerufen werden konnen. Zu den 
 
 15 ersteren gehoren die Anziehung und die Warme, zu den 
 letzteren das Licht, die Electricitat und der Magnetismus. 
 Den Schall nennt man gewohnlich nicht eine Kraft, son- 
 dern eine Bewegungserscheinung. Unter Anziehung ver- 
 steht man die Fiihigkeit der Korper, sich einander zu nii- 
 
 20 hern. Sie hat nach der verschiedenen Grosse und Beschaf- 
 fenheit der Masse n, durch und auf welche sie wirkt, eine 
 verschiedene Art des Auftretens und darnach auch ver- 
 schiedene Namen. Die Molecularanziehung ist die An- 
 ziehung zwischen den Atomen eines Moleciils oder die der 
 
 25 Molecule gegeneinander. Derselben entgegen wirkt die 
 Molecularabstossung. Die erste Kraft verhindert 
 das Zerstreuen der Molecule, das Auseinandergehen der- 
 selben ins Unendliche; die letztere das Zusammenfliessen 
 derselben. Beide Krafte werden Molecularkrafte genannt. 
 
 30 Man unterscheidet drei Aggregatzustiinde, den festen, den 
 fliissigen und den gasformigen Zustand. 
 
 Die chemische Yerwandtschaft ist die Anziehung der 
 einander sehr nahe gebrachten Atome Yerschiedener Kor- 
 per, wodurch dieselben einen neuen Korper mit neu^n 
 
 35 Eigenschaften bilden. 
 
26 Physik. 
 
 Die Cohasion ist die Kraft, mit welcher die Theilchen 
 eines und desselben Korpers zusammenhaften. Sie ist am 
 grossten bei den festen Korpern, nahezu gleich Null bei 
 den fliissigen und gar nicht vorhanden bei den lu ft fj6r mi- 
 gen Korpern. Sie wird vergrossert durch alle Mittel, 5 
 welclie die Dichtigkeit eines Korpers erhohen. Korper 
 konnen ziihe, dehnbar, hammerbar, geschmeidig, hart, 
 weich, sprode und elastisch sein. Die Elasticitat ist die 
 Eigenschaft, dass ein Korper durch. erne iiussere Kraft 
 seine Gestalt venindern kann, ohne den Zusammenhang zu 10 
 verlieren, und dass er beim Aufhoren der Kraft wieder in 
 seine friihere Gestalt zuriickkehrt. Genaue Untersuchun- 
 gen haben gezeigt, dass alle Korper elastisch sind ; nur be- 
 sitzen die fliissigen und luftformigen Korper diese Eigen- 
 schaft nicht alien Kraften gegeniiber. Fiir den Zug und 15 
 den Drnck gilt dieses Gesetz: Die Verlangerung oder Ver- 
 kiirzung steht, innerhalb der Elasticitatsgrenze, im geraden 
 Verhaltnisse zu der Belastung und der Liinge des Korpers 
 und im umgekehrten Verhaltnisse zum Querdurchschnitte 
 desselben. 20 
 
 Die Adhasion ist die Kraft, mit welcher die einander 
 sehr nahe gebrachten Theilchen verschiedener Korper an- 
 einander haften. Sie muss um so grosser sein, je grosser 
 die Zahl der sich beriihrenden Theilchen ist, je grosser 
 also die sich beriihrenden Fliichen sind, und dann je we- 25 
 niger Zwischenraume zwischen den beiden Fliichen bleiben, 
 d. h., je glatter dieselben sind. Schabt man zwei Bleistiicke 
 vollkommen eben und presst sie sofort zusammen, so hal- 
 ten sie so fest, als wenn sie urspriinglich ein Stuck gebil- 
 det hiitten. Die Adhasion ist also zur Cohasion geworden. 30 
 
 Die Schwere ist die Kraft, mit welcher die Erde alle zu 
 derselben gehorigen Korper anzieht. Sie hat ihren Sitz 
 nicht in irgend einem bestimmten Punkte, sondern in 
 jedem Atom der ganzen Erde. Die Wirkung der Schwer- 
 kraft besteht darin, dass ein nicht unterstiitzter Korper 35 
 
Physik. 27 
 
 sich nach dem Mittelpunkte der Erde hinbewegt, dahin 
 fiillt. Die Richtung des Sinkens heisst das Loth. Die 
 Schwerkraft der Erde wirkt nach dem Gravitationsgesetz, 
 welches von Newton entdeckt wurde: Die Anziehung 
 5 zweier Korper steht im geraden Verhiiltnisse zu ihren Mas- 
 sen und im umgekehrten zu dem Quadrate ihrer Entfer- 
 nung. 
 
 I. DIE MECHANIK ODER DIE LEHRE VON DER KORPER 
 BEWEGUNG. 
 
 A. Die Mechanik der festen Korper. 
 
 Die Statik ist die Lehre vora Gleichgewicht. Krafte 
 sind im Gleichgewichte, wenn sie keine Veriinderung an 
 
 10 dem Korper hervorbringen, auf welchen sie wirken. Die 
 Widerstiinde oder Lasten, welche an einer Maschine iiber- 
 wunden werden sollen, kann man in active und passive 
 theilen. Die activen Widerstiinde sind eigentliche Krafte, 
 welche der wirkenden Kraft entgegenwirken, also Gegen- 
 
 I5 krafte. Die passiven sind Hindernisse der Bewegung, z. B. 
 die Reibung, die Steifigkeit der Seile, der Widerstand des 
 Mediums. Am Hebel ist Gleichgewicht vorhanden, wenn 
 Kraft und Last sich umgekehrt verhalten wie die beiden 
 Hebelarme; bei der festen Rolle, wenn die Kraft gleich 
 
 20 der Last ist; bei der beweglichen Rolle, wenn die Kraft 
 sieh zur Last verhiilt wie 1 zu 2; beim Rad an der Welle, 
 wenn sich die Kraft zur Last verhiilt wie der Radius der 
 Welle zum Radius des Rades; bei der Schraube, wenn sich 
 die Kraft zur Last verhiilt wie die Gewindhohe zum Um- 
 
 25 fange des Kraftkreises ; beim Keile, wenn sich die Kraft 
 zur Last verhiilt wie der Riicken zur Seite des Keiles. 
 
 Der Satz vom Parallelogram m der Krafte ist wie folgt: 
 Wenn zwei Krafte unter einem Winkel auf einen Punkt 
 wirken, so ist die Resultante sowol der Grosse als auch der 
 
 3 o Richtung nach, gleich der Diagonale desjenigen Parallelo- 
 
28 Mechanik. 
 
 gramms, das man aus den Seitenkriiften construiren kann. 
 Den Mittelpimkt aller parallelen Schwerkriifte eines Kor- 
 pers nennt man den Schwerpunkt. In demselben kann 
 man sich das ganze Gewicht des Korpers vereinigt denken. 
 Wird der Schwerpunkt unterstiitzt, so ruht der Kdrper. 5 
 Es gibt drei Arten yon Ruhe: stabile, labile nnd indiife- 
 rente. Die Schalenwage ist ein gleicliartiger Hebel, Wag- 
 balken genannt, der an beiden Enden Wagschalen tragt. 
 
 Eine geradlinig fortschreitende Bewegung entsteht dnrch 
 die Wirkung einer einzigen, sowol einer momentanen als 10 
 auch continuirlichen Kraft auf einen freien Korper. Die 
 Einwirkung einer momentanen Kraft nennt man Stoss. 
 Der freie Fall ist eine gleichformig beschleunigte Bewe- 
 gung. Ein freifallender Korper erhiilt in jeder Secunde 
 eine Geschwindigkeit von 9,8 m . Der Weg in der ersten I5 
 Secunde ist halb so gross als die Endgeschwindigkeit der 
 ersten Secunde. Die Fallzeiten verhalten sich wie die 
 Quadratwurzeln der Fallriiume. Die Wurf bewegung ent- 
 steht, wenn ein freier Korper tiber der Erdoberfliiche einen 
 Stoss erhiilt und dann der Wirkung der Schwere uberlas- 2 o 
 sen wird. Der Korper steigt so hoch als er hatte fallen 
 mussen, um die AVurfgeschwindigkeit zu erlangen. 
 
 Ein Pendel ist jeder Korper, der um einen Punkt ausser- 
 halb seines Schwerpunktes drehbar aufgehangt ist. Gesetze 
 der Pendelbewegung: 1. Die Schwingungszeit ist fur kleine 25 
 Schwingungsbogen unabhangig von der Grosse derselben. 
 2. Die Schwingungszeit ist proportional der Quadratwurzel 
 aus der Pendellange. 
 
 B. Die Mechanik der flussigen Korper. 
 
 Fliissig ist ein Korper, wenn seine Theilchen zwar noch 
 eiuen Zusammenhang haben, aber durch die kleinste Kraft 30 
 gegen einander verschoben werden konnen. Die Flussig- 
 keiten haben kein selbstiindiges Volumen, sondern neh- 
 
Physik. 29 
 
 men die Formen ihrer Gefasse an. Hire hochste Ober- 
 fliiche ist wagrecht, aber ein Theil einer sebr grossen 
 Kugelflache. Unabhangige Fliissigkeiten haben Kugel- 
 gestalt. Fliissigkeiten sind nur wenig compressibel, weil 
 5 sie niclit wie die festen Korper Poren haben. Wird auf 
 eine Fliissigkeit an irgend einer Stelle ein Druck ansgeiibt, 
 so pflanzt sich dieser Druck in unmessbar kurzer Zeit durch 
 die ganze fliissige Masse bis an die Grenzen derselben und 
 zuriick fort, so dass jede gleich grosse Flache im Innern 
 
 iowie an der Grenze einen gleich grossen Druck erleidet, 
 welches die Richtung der Flache auch sein moge. Diese 
 gleichmassige Fortpflanzung des Druckes hat in der hy- 
 draulischen Presse eine wichtige Anwendung. Der Bo- 
 dendruck ist gleich einer Fliissigkeitssaule, deren Grund- 
 
 15 flache der Boden und deren Hohe der Abstand des Bodens 
 vom Spiegel ist. In communicirenden Rohren steht eine 
 und dieselbe Fliissigkeit gleich hoch ; die Hohen verschie- 
 dener Fliissigkeiten verhalten sich umgekehrt wie die spe- 
 cifischen Gewichte derselben. Dieses Gesetz hat Anwen- 
 
 20 dung in den Standmessern, Wasserwagen, Wasserleitungen 
 u. s. w. Der Anftrieb und das Archimedische Princip: 
 jeder Korper verliert im Wasser soviel von seinem Ge- 
 wichte als die verdrangte Wassermasse wiegt, erklaren das 
 Schwimmen von Korpern uud finden Anwendung in der 
 
 25 Bestimmung des specifischen Gewichtes. Dieses letztere 
 ist gleich seinem absoluten Gewichte dividirt durch seinen 
 Gewichtsverlust im Wasser. Die Lehre von der Capilla- 
 ritat umfasst die Erscheinungen, welche bei dem Zusam- 
 menwirken der Oberniichen fester und fliissiger Korper 
 
 30 stattfinden. Die Erscheinungen sind verschieden, jenach- 
 dem die Adhiision der Fliissigkeit gegen den festen Kor- 
 per grosser oder kleiner ist als die Cohasion der Fliis- 
 sigkeit. Fur die Bewegungen der Fliissigkeiten gelten 
 folgende Gesetze: 1. Torricelli's Theorem: Die Geschwin- 
 
 35 digkeit des Ausflusses an der Offnung ist gleich der Ge- 
 
30 Physik. 
 
 schwindigkeit eines Korpers, der frei und senkrecht die 
 Hohe von dem Wasserspiegel bis zur Offnung herabgefal- 
 len ist. 2. Die in einer Secunde ausfliessende Wassermenge 
 hat ein Volumen gleich dem Produkt der Ausfluss-Off- 
 nung mit der Ausflnssgeschwindigkeit. Das bewegte Was- 5 
 ser ist ein allgemein angewandter Motor. Es wird z. B. 
 bei Wasserradern gebraucht, welche entweder vertical oder 
 horizontal (Turbinen) sind. 
 
 C. Die Mechanik der luftformigen Korper. 
 
 Luftformig ist ein Korper, wenn seine Theilchen durch 
 die geringste Kraft verschoben werden konnen, aber keinen io 
 Zusammenhang, sondern das Bestreben haben, nach alien 
 Richtungen anseinander zu gehen. Durch die Ausdehn- 
 samkeit unterscheiden sich die luftformigen von den flus- 
 sigen Korpern. Den Luftdruck hat zuerst Torricelli be- 
 stimrnt und bewiesen, dass er gleich dem Gewichte einer 15 
 Quecksilbersaule von 76 c Hohe ist. In Torricelli's Ver- 
 such liegt schon der Grundgedanke zum Barometer, welches 
 den Luftdruck misst. Man unterscheidet Phiolen-, Gefass-, 
 Heber- und Metallbarometer. Fiir die Expansion der 
 Gase stent das Mariotte'sche Gesetz : Die Spannung eines 20 
 Gases ist proportional seiner Dichte, oder das Volumen 
 eines Gases steht in umgekehrtem Verhaltnisse zu dem 
 ausseren Drucke auf dasselbe. Der Luftdruck und dieses 
 Gesetz finden Anwendung bei Ventilen, beim Saugen und 
 bei der Pipette, beim Schenkelheber, bei der Saugpumpe 25 
 und Druckpumpe und beim Luftballon. Auf der Aus- 
 dehnbarkeit und dem Mariotte'schen Gesetz beruht der 
 Heronsball, welcher bei Feuerspritzen, Springbrunnen, 
 Spritzflaschen zur Anwendung kommt; ferner das Mano- 
 meter, die Gebliise, das Gasometer und die Compressions- 30 
 pumpe. Die Lnftpumpe, von Otto von Guericke erfunden, 
 hat den Zweck, Riiume luftleer oder besser gesagt, luftver- 
 d limit zu pumpen. 
 
Physik. 31 
 
 Die Diffusion der Luftarten findet nach dem Graham- 
 schen Gesetze statt: Die Diffusionsgeschwindigkeit ist um- 
 gekehrt proportional der Quadratwurzel ausder Dichte der 
 Gase. 
 
 II. DIE LEHRE VON DER MOLECULARBEWEGUNG ODER 
 DIE PHYSIK IM ENGEREN SINNE. 
 
 5 Unter Wellenbewegung versteht man jede Sohwingungs- 
 bewegung der Theilchen eines Korpers. Die Molecule 
 konnen sich auch rotirend und fortschreitend bewegen, 
 aber die schwingende Bewegung ist bei Weitem uberwie- 
 gend, so dass Molecularbewegung und Wellenbewegung 
 
 iowol identisch sind. Die Erhebung iiber das Niveau heisst 
 Wellenberg, die Vertiefung unter das Niveau, das Wellen- 
 thal. Wellenberg und Wellenthal bilden eine ganze Welle. 
 Die Wellenlange ist die Entfernung des Anfanges des Wel- 
 lenberges, wo derselbe aus dem Niveau heraustritt, bis zu 
 
 T 5 dem Ende des Wellenthales, wo dasselbe wieder in das 
 Niveau eintritt. 
 
 A. Die Akustik oder die Lehre vom Schalle. 
 
 Unter dem Schalle versteht man die Einwirkung schwin- 
 gender Bewegungen auf das Gehororgan. Dass wirklich 
 der Schall durch Schwingungen entsteht, lehrt in vielen 
 
 20 Fallen eine genauere Betrachtung des schallenden Korpers. 
 Halt man diesen z. B. fest, so verstummt er. Tonende 
 Saiten werfen aufgesetzte Reiter von Papier ab. Sand, der 
 auf tonende Platten gestreut wird, hupft heftig auf und 
 nieder. Nach der Art und Beschaffenheit der Schwingun- 
 
 2 5 gen unterscheidet man mehrere Arten von Schall, z. B. 
 den Knall, das Knistern, Rasseln und Rollen, Eauschen, Ge- 
 schrei, Gerausch, den Ton. Das gewohnliche Medium fur 
 die Ausbreitung des Schalles ist die Luft, aber feste und 
 flussige Korper pflanzen den Schall besser fort als cliese. 
 
 30 Durch den luftleeren Raum pflanzt sich der Schall nicht 
 
32 Physik. 
 
 fort, weil der leere Raum keine Korperschwingungen voll- 
 bringen kann. Die Ausbreitung geschieht in alien Medien 
 durch fortschreitende Longitudinalwellen. 
 
 Der wichtigste Schall ist der Ton. Er besteht aus 
 Schwingungen, welche gleiche Dauer, gleiche Amplitude 5 
 und gleiche Form haben. An den Tonen sind drei Un- 
 terschiede auffallend und allbekannt, in der Tonhohe, in 
 der Tonstarke und in der Tonfarbe. Die Tonhohe ist der 
 Eindruck der Schwingungsdauer; ein Ton ist um so hoher, 
 je kleiner die Dauer oder je grosser die Zahl der Schwin- 10 
 gungen (in 1 Secunde) ist. Die Tonstarke ist der Ein- 
 druck der lebendigen Kraft der Schwingungen; sie hangt 
 zusammen mit der Amplitude und der Geschwindigkeit 
 der Schwingungen. Die Ton- oder Klangfarbe ist der 
 Eindruck der Form der Schwingungen. Die Tonhohe 15 
 wachst mit der Schwingungszahl des Tones. Die Schwin- 
 gungszahl wird am besten durch die Sirene aufgefunden. 
 Nicht jede beliebige Zahl wird von dem menschlichen Ohre 
 als Ton empfunden. Nach Helmholtz beginnt die Ton- 
 empfindung bei 30 Schwingungen, erreicht aber erst bei 20 
 40 eine bestimmte musikalische Hohe. Weniger als 30 
 Schwingungen bringen mehr den Eindruck einzelner Stosse 
 hervor; doch will Savart noch 8 sehr starke Stosse zu einem 
 Tone vereinigt gehort haben. Savart und Andere verle- 
 gen die obere Grenze auf 38000 Schwingungen. Die mu- 25 
 sikalisch brauchbaren liegen zwischen 40 und 5000 Schw. 
 
 Unter dem Intervall zweier Tone versteht man den H6- 
 henabstand derselben, ausgedriickt dnrch das Verhaltnis 
 der Schwingungszahlen. Tone von sehr geringer Ver- 
 schiedenheit der Schwingungszahl konnen vom Ohre nicht 30 
 unterschieden werden. Solche Tone erzeugen nun beim 
 Zusammenklingen Stosse, die dem Ohre lastig werden; so 
 werden sie in der Musik nicht gebraucht. Aus demselben 
 Grunde sind Tone, deren Schwingungszahlen zu weit von 
 einander stehen, in der Musik nicht gebrauchlich. In der 35 
 
Physik. 33 
 
 Musik sind nur solche Tone zugelassen, deren Schwin- 
 gungszahlen in einem einfachen, der Zahl 1 nicht zu nahe 
 liegenden Verhaltnisse zu einander stehen. Die einfach- 
 sten Intervalle bilden diejenigen Tone, welche 2. 3. 4. 5. 
 
 5 . . . mal soviel Schwingungen machen als ein anderer Ton, 
 den man den Grundton nennt. Der Ton, dessen Inter- 
 val 2 : 1 ist, wird Octave gen aunt. Die nachst einfachen 
 Verhaltnisse sind 3 : 2, die Quinte; 5 : 4, die Terz; 4 : 3, 
 die Quarte; 5 : 3, die Sexte; 9 : 8, die Secunde; 15 : 8, die 
 
 ioSeptime. Diese 8 einfachsten Intervalle bilden die dia- 
 tonische Tonleiter. Ferner unterscheidet man ganze Tone 
 und halbe Tone. Die durch Einschaltung von 5 halben 
 Tonen in die diatonische Tonleiter entstandene neue Ton- 
 leiter wird d ie chromatische genannt. Sollten alle Intervalle 
 
 15 aller Tonarten vollkommen rein sein, so miissten aber in 
 jeder Tonleiter mehr als 12 Tone vorkommen. Instru- 
 mente, welche alle diese Tone enthalten, geben die wol- 
 klingendsten Accorde, wie z. B. eine von Helmholtz con- 
 struirte Physliarmonica. Die reinen Accorde derselben 
 
 20 haben einen sehr vollen und gleichsam gesattigten Wol- 
 klang; die Accorde gewohnlicher Instrumente klingen da- 
 neben rauh, triibe, zitternd und unruhig. 
 
 Zur Erzeugung der Tone benutzt man solche luftformige 
 und feste Korper, bei denen eine oder zwei Dimensionen 
 
 25 ganz klein sind, wie Luftsaulen, Stiibe, Driihte, Saiten, 
 Platten, weil dieselben sich leicht als Gauzes zum Sch win- 
 gen bringen lassen. Die Schwingungen der festen Ton- 
 erreger konnen sowol transversal als longitudinal, in man- 
 chen Fallen auch drehend sein. Die Schwingungszahl 
 
 3oeiner Saite steht in umgekehrtem Verhaltnisse mit der 
 Lange und Dicke, sowie mit der Quadratwurzel aus dem 
 specifischen Gewichte der Saite, dagegen in geradem Ver- 
 haltnisse mit der Quadratwurzel aus der Spannung. Dies 
 ist das Gesetz fur transversale Schwingungen der Saiten. 
 
 35 Stabe schwingen durch ihre Elasticitat. Sie bedurfen nur 
 
34 Physik. 
 
 einer festen Lage. Platten werden in Sch win gun gen ver- 
 setzt, indem man sie an einem Punkte festklemmt und am 
 Rande mit einem Violinbogen anstreicht. Sie schwingen 
 aber nie als Ganzes. Eine Luftsiinle wird in Schwingun- 
 gen versetzt, wenn ein Luftstrom an dem einen Ende einer 5 
 Pfeife reibend vorbeigeht, oder wenn eine in der Pfeife 
 sitzende, diinne, elastische Zunge schwingt und seine 
 Schwingungen der Luftsiiule mittheilt; das erste geschieht 
 in den Lippenpfeifen, das letzte in den Zungen- 
 pfeifen. 10 
 
 Unter M i 1 1 6 n e n verstelit man die Erscheinung, dass 
 ein tonender Korper einen ruhenden zum selbstandigen 
 Tonen erregen kann. Unter Resonanz versteht man die 
 Anwendung des Mitschwingens zur Verstarkung schwacher 
 Tone. Saiten und Stimmgabeln werden mit Resonanz- 15 
 boden verbunden, um ihre Tone zu verstarken. Tone, die 
 ein Tonerreger noch ausser seinem Grundtone entwickeln 
 kann, heissen Nebentone; sind sie holier als der Grundton, 
 so nennt man sie Obertone. Die Grundtone treten fast 
 immer mit ihren Nebentonen auf, welche durch die Schwin- 20 
 gungen der einzelnen Theile der Tonerreger hervorgerufen 
 werden. 
 
 Die Klangfarbe hangt nur ab von der Anzahl, Hohe und 
 Starke der Nebentone, welche bei den musikalischen Klan- 
 gen harmonische Tone sein mussen; sie ist die Eigentum-25 
 lichkeit, durch welche die Klange verschiedener Instru- 
 mente und Stimmen, wenn sie auch gleiche Hohe und 
 Starke besitzen, sich von einander unterscheiden. Die 
 Dissonanz besteht in der Ranhigkeit des Zusammenklangs, 
 welche bei Intervallen von verwickeltem Schwingungszah- 30 
 lenverhaltnisse durch die schnellen Schwebungen der 
 Grundtone, der Obertone und Combinationstone erzeugt 
 wird. Die Consonanz der Intervalle von einfachem Schwin- 
 gnngszahlenverhaltnisse dagegen beruht darin, dass die 
 Obertone dieser Intervalle entweder ganz oder theilweise 35 
 
Physik. 35 
 
 zusammenf alien nnd daher keine oder nur wenige und 
 schwache Schwebungen hervorrufen. 
 
 Die Starke der Schallempfindung hangt von vielen Um- 
 stiinden ab, von der Enstehungsstarke des Schalles, von der 
 5 Dichtigkeit nnd der Menge der Theilchen des Mediums, 
 von der Zahl der Richtungen, von der Entfernung des Oh- 
 res von der Schallquelle und von der Empfindlichkeit des 
 Ohres. Die Geschwindigkeit des Schalles wird verschie- 
 den angesetzt, auf 337 m , auf 331,2 m und auf 332,26 m . 
 
 loFiir die Reflexion des Schalles gilt das Gesetz: der Re- 
 flexionswinkel ist gleich dem Einfallswinkel. Entsteht ein 
 Schall nahe an einer Wand, so fallt der reflectirte Schall 
 noch mit dem directen zusammen und erzeugt eine Ver- 
 starkung desselben. Ist die Schallquelle weniger als 17 m 
 
 15 von der Wand entfernt, so entsteht der Nachhall, mehr als 
 17 m , so entsteht das Echo oder der Widerhall. Wenn 
 die Schallstrahlen in ein anderes Medium iibergehen, so 
 erleiden sie Brechung nach dem allgemeinen Gesetze: der 
 Sinus des Einfallswinkels und der Sinus des Brechungs- 
 
 2owinkels stehen in einem constanten Verhaltnisse, das dem 
 Verhaltnisse der Schallgeschwindigkeit in beiden Medien 
 gleich ist. 
 
 Das Ohr und die Tonempfindung. — Das 
 menschliche Ohr zerfallt in drei Abtheilungen. Der iius- 
 
 25 sere Theil desselben wird gebildet von der Ohrmuschel und 
 dem ausseren Gehorgang, und ist dazu bestimmt, die Schall- 
 wellen zu sammeln. Der mittlere Theil hat die Aufgabe, 
 die Schallwellen nach dem empfindenden Gehornerv fort- 
 zuleiten. Er besteht aus der Paukenhohle mit den Gehor- 
 
 30 knochelchen, aus dem Trommelfell und der Ohrtrompete, 
 welche Theile sammtlich in dem Felsenbein liegen. Der 
 innerste und wichtigste Theil fuhrt den Namen Labyrinth 
 und enthalt die Endigung des Gehornervs. Man unter- 
 scheidet ein knochernes und hautiges Labyrinth. Das er- 
 
 35 stere besteht aus dem Vorhofe, den drei Bogengangen und 
 
36 Physik; 
 
 der Schnecke und ist mit einer wasserigen Flussigkeit att- 
 gefullt. Der Vorhof und die Bogengange sind von dem 
 hautigen Labyrinth ausgefiillt, das darin schwimmt. Der 
 vom Gehirn kommende Gehornerv zertheilt sich im Laby- 
 rinth in mehrere Aste. In der Membran der Scheidewand 5 
 der Schnecke liegt der physiologisch wichtigste Theil des 
 ganzen Gehororgans, namlich das Corti'sche Organ, wel- 
 ches der Complex der Endapparate der Hornervenfasern 
 ist. 
 
 Nach den Gesetzen des Mitschwingens miissen solche 10 
 Gebilde wie die Corti'schen Bdgen, in Schwingungen ge- 
 rathen, wenn ein sie treffendes Tongemisch den Eigenton 
 jener Gebilde enthalt. Aber nur diejenigen Corti'schen 
 Fasern werden zum Mitschwingen gebracht, deren Eigen- 
 ton im Tongemische enthalten ist. Hierdurch werden die- 15 
 jenigen Fasern der Gehdrnerven gereizt, die an die betref- 
 fenden Corti'schen herantreten; dieser Reiz pflanzt sich in 
 das Gehirn fort und erweckt dort einen Eindruck, den wir 
 eine Tonempfindung oder einen Ton nennen. 
 
 B. Die Optik oder die Lehre vom Licht. 
 
 Das Licht ist die Kraft, welche uns die Korper sichtbar 20 
 macht, wenn es entweder von den Korpern selbst erzeugt 
 wird (= leuchtende Korper) oder wenn es auf dieselben fallt 
 und von ihnen zuriick geworfen wird ( — dunkle Korper). 
 Es besteht aus transversalen Schwingungen des Athers, 
 deren Anzahl in einer Secunde 400 bis 800 Billionen be- 25 
 tragt. Die erstere geringste Zahl kommt dem Roth zu, 
 dann folgen Orange, Gelb, Griin, Blau, Indigo, Violett, 
 dem die grosste zukommt. Im gewohnlichen Lichte stehen 
 die Atherschwingungen nach alien nur denkbaren Rich- 
 tungen senkrecht; sind aber die Schwingungen einander3o 
 parallel, so zeigt das Licht aussergewohnliche Eigenschaf- 
 ten und wird polarisirtes Licht genannt. Diese Ansicht 
 
Physik. 3? 
 
 iiber das Wesen des Lichtes ist nur eine Hypothese, die man 
 die Undulationstheorie nennt. Dieser stand frii- 
 her die Newton'sehe Emanationstheorie entgegen, welche 
 das Licht als einen hochst feinen, den lenchtenden Kor- 
 5 pern entstromenden Stoff betrachtete. 
 
 Das Licht pflanzt sich mit einer Geschwindigkeit von 
 2000 m in der Secunde fort. Korper sind durchsicbtig, 
 durchscheinend nnd undurchsichtig. Die Quellen des Licb- 
 tes sind die Sonne, Fixsterue, verbrennende, gliibende Kor- 
 
 io per, leuchtende Organismen und die Phosphorescenz, wel- 
 che das Leuchten der Korper bei gewohnlicher Temperatur 
 ist. Die Intensitat des Lichtes ist umgekehrt proportio- 
 nal dem Quadrat der Entfernung. Anf diesen Satz grim- 
 den sich die Photometer, Apparate zur vergleichenden 
 
 15 Messung der Lichtstarke. Treffen die Lichtwellen die 
 Oberflache eines Korpers, so konnen sie 1) reflectirt, 2) 
 durchgelassen, 3) absorbirt werden. Dnrch die Reflexion 
 des Lichtes an glatten Flachen werden Bilder erzeugt. Das 
 Bild eines Lichtpunktes in einem ebenen Spiegel liegt so- 
 
 20 weit hinter dem Spiegel als der Punkt vor demselben. Bei 
 den concaven (Hohlspiegeln) und convexen Spiegeln ist 
 die Lage und Grosse der Bilder sehr verschieden. Unter 
 der Brechung des Lichtes versteht man die Ablenkung, 
 welche die Lichtstrahlen erfahren, wenn sie aus einem 
 
 25 durchsichtigen Medium in ein anderes iibergehen. Dies 
 geschieht nach den fiir alle WellenbewegiiDgen geltenden 
 Gesetzen. Fiir die Brechung durch Prismen gilt das Ge- 
 setz: Die Ablenkung ist gleich der Summe des Einfalls- 
 nnd des Austrittswinkels vermindert um den brechenden 
 
 3oWinkel. Linsen sind durchsichtige Korper, welche eine 
 oder zwei gekriimmte Seitenflachen haben. Linsen sind 
 biconvex, planconvex und concavconvex (= Brennglaser) ; 
 ferner biconcav, planconcav und convexconcav (— Zer- 
 streuungslinsen). 
 
 35 Farbe und Licht sind eigentlich identisch. Homogenes 
 
38 Physik. 
 
 oder einfarbiges Licht istein soldier Sohwingungszustand 
 des Athers, in welchem alle Athertheilchen dieselbe Schwin- 
 gungsdauer haben; zusammengesetztes Licht ein soldier, 
 in welchem die Bewegungen der Athertheilchen aus ver- 
 schiedenen Schwingungszahlen znsammengesetztsind. Sol- 5 
 dies Licht strahlen die gewohnlichen Lichtquellen aus. 
 Nahezu homogen ist das Licht der gliihenden Dampfe und 
 leuchtenden Gase. Das weisse Licht wird durch das Prisma 
 in einen siebenfarbigen Streifen, das Spectrum, zerlegt. 
 Es kann auch durch Absorption zerlegt werden. Absorp- 10 
 tion heisst die Erscheinung, dass die Atherschwingungen 
 in Moleculschwingungen von geringer Zahl verwandelt 
 werden, so dass an Stelle der verschwindenden leuchtenden 
 Strahlen dunkle Korper warme entsteht. Kirchhoff hat 
 das Gesetz fur dieselbe dahin ausgesprochen : Das Verhalt- 15 
 nis zwischen dem Emissionsvermogen und dem Absorp- 
 tionsvermogen ist fiir Strahlen von derselben Wellenlange 
 und Temperatur bei alien Korpern dasselbe. Die Korper- 
 farben entstehen durch Absorption einzelner Farbenbe- 
 standtheile des in die Korper eindringenden Lichtes in den 20 
 oberen Schichten derselben. Ihre Farbe ruhrt von den bei 
 der Absorption iibrig bleibenden Bestandtheilen her. Unter 
 Mischfarbe versteht man den Eindruck, der durch das Zu- 
 sammentreffen mehrerer einfachen Farbe n auf einer Stelle 
 der Netzhaut des Auges hervorgebracht wird. Dieser25 
 neue Eindruck ist ein einheitlicher und liisst die Bestand- 
 theile nicht erkennen. Zwei Farben, die zusammen Weiss 
 geben, nennt man Complementarfarben. Fluorescenz ist 
 die Erscheinung, dass manche Korper vom Beginne bis 
 zum Schlusse ihrer Beleuchtung wie selbstleuchtend wer- 30 
 den, und ein Licht ausstrahlen, dessen Farbe gewohnlich 
 sowol von der Farbe des auffallenden Lichtes als auch von 
 der Eigenfarbe des Korpers verschieden ist. Im Gegen- 
 satze zu den Korperfarben entstehen die Fluorescenzfar- 
 ben durch die absorbirten Strahlen. Die Fluorescenz 35 
 
Physik. 39 
 
 entsteht dnrcli Bestrahlung, die Phosphorescenz durch 
 Erwiirmung, chemische Processe u. s. w. Die Interferenz 
 des Lichtes nmfasst solclie Erscheinungen, in welchen beim 
 Zusammentreffen mehrerer Lichtstrahlen an einzelnen 
 
 5 Stellen Aufhebung oder SchwiLchung, an anderen Verstar- 
 kung der Lichtintensitiit wahrgenommen wird. Eine sol- 
 che kann nur stattfinden, wenn die Strahlen auf einander 
 fallen oder parallel oder nur wenig gegeneinander geneigt 
 neben einander laufen, und wenn die Schwingungsrich- 
 
 iotungen einander ganz oder nahezu parallel sind. Alle 
 durchsichtigen Korper erscheinen im reflectirten und im 
 durchgelassenen Lichte f arbig, wenn sie hinreichend dtinne 
 Schichten bilden. Die Farben andern sich mit der Dicke 
 der Schichten. Am bekanntesten sind die Erscheinungen 
 
 15 an Seifenblasen, diinnen Olschichten, alten Fensterschei- 
 ben, an bis zum Zerspringen aufgeblasenen Glaskugeln 
 u. s. w. 
 
 Beugung ist die mit Interferenz verbundene Ablenkung 
 des Lichts hinter den Rand undurchsichtiger Korper, wo 
 
 20 sich dann durch Interferenz dunkle und helle Streifen bil- 
 den. Grimaldi fand schon, dass das Sonnenbildchen in der 
 optischen Kammer etwas grosser ist, als es nach der geo- 
 metrischen Construction sein sollte, und dass dasselbe von 
 schwachen, farbigen Ringen umgeben ist. Die Schiller- 
 
 25 farben der Perlmutter und Irisknopfe sind Interferenzfar- 
 ben. Die kleinen Hofe um Sonne und Mond erklaren sich 
 durch Beugung. Die Spinnweben, die feinen Haare der 
 Wolle und Seide im Sonnenschein zeigen Beugungsfarben. 
 Unter doppelter Brechung versteht man die Eigenschaft 
 
 3ovieler durchsichtiger Korper, einen eindringenden Licht- 
 strahl in zwei Strahlen zu zerlegen und beide Bestand- 
 theile von der ursprtinglichen Richtung abznlenken. Diese 
 Eigenschaft zeigen die Krystalle aller Systeme mit Aus- 
 nahme des regularen, sowie gepresste und ungleichmassig 
 
 35 erwarmte und abgekiihlte Glaser. Polarisirtes Licht ist 
 
40 Physik. 
 
 solclies, dessen Schwingungen einander parallel auf dem 
 Strahle senkrecht stehen. Je nachdem die Schwingungen 
 geradlinig, kreisformig oder elliptisch sind, nennt man das 
 Licht geradlinig, circular oder elliptisch polarisirtes Licht. 
 Es kommt zwar in der Natur vor, doch ist es immer mit 5 
 gewohnlichem Licht gemischt. 
 
 Das Auge und die optischen Instrumente. 
 — Die Hiille des Augapfels wird von 3 Hauptsystemen ge- 
 bildet, 1) der festen Kapsel, 2) der Traubenhaut, 3) der 
 Netzhaut. Der Inhalt besteht aus der wiisserigen Feuch- 10 
 tigkeit, der Krystallinse und dem Glaskorper. Der Aug- 
 apfel wird von 6 Muskeln bewegt und durch die Augen- 
 brauen, Augenlider und Augenwimpern geschiitzt. Die 
 feste Kapsel besteht aus der undurchsichtigen harten, weis- 
 sen Sehnenhaut und der durchsichtigen Hornhaut. Die 15 
 Traubenhaut oder Uvea besteht aus der Aderhaut und der 
 Regenbogenhaut mit der Pupille. Die Netzhaut ist eine 
 hochst diinne Ausbreitungvon durchsichtiger Nervenmasse, 
 in welcher sich die Fasern des Sehnerven verzweigen, der 
 hinten etwas nach der Nase zu die Sehnen- und Aderhaut 20 
 durchdringt. Die Netzhaut besteht aus 10 verschiedenen 
 Schichten. Das Sehen eines Gegenstandes geschieht da- 
 durch, dass von demselben Lichtstrahlen ausgehen, in das 
 Auge gelangen und durch die Haute und Feuchtigkeiten 
 desselben gebrochen und auf der Netzhaut zu einem klei- 25 
 nen umgekehrten Bilde des Gegenstandes vereinigt wer- 
 den. Durch das Bildchen wird ein Reiz auf die Netzhaut 
 ausgeiibt, der sich durch die Fasern des Sehnerven in das 
 Gehirn fortpflanzt und dort auf uns noch unbekannte 
 AVeise die Vorstellung des Sehens erweckt. Unter Accom- 30 
 modation versteht man die Fahigkeit des Auges von Ge- 
 genstanden in den verschiedensten Entfernungen inner- 
 halb gewisser Grenzen deutliche Netzhautbilder hervorzu- 
 rufen. Dieselbe beruht darin,dass fiir nahere oder fernere 
 Gegeustiinde die Linse sich starker oder schwiicher wolbt, 3- 
 
Physik. 41 
 
 wodurch die Stralilen mehr oder weniger gebrochen und 
 dadurch auf der Netzhaut vereinigt w.erden. Kurzsichtige 
 Augen bediirfen concave Brillen, welche die Divergenz ver- 
 grossern; weitsichtige Augen, convexe Brillen, welche die 
 5 Divergenz vermindern. 
 
 Fiir die Camera obscura und die Photographie wird eine 
 biconvexe Linse in die Wandoffnung des Kastens gesetzt, 
 welche Linse von entfernten Gegenstiinden auf der entge- 
 gengesetzten Seite reelle, verkleinerte, umgekehrte Bilder 
 
 ioin der Nahe des Brennpunktes erzeugt. In der Zauber- 
 laterne wird das Gesetz angewandt, nach welchem vom 
 nahe am Brennpunkt gelegenen Gegenstanden ein umge- 
 kehrtes, vergrossertes, reelles Bild erzeugt wird. Zauber- 
 laternen finden noch zu Nebelbildern Anwendung. Im 
 
 iseinfachen Mikroskope (in der Lupe) bringt die Sammel- 
 linse ein imaginiires, entferntes, vergrossertes, aufrechtes 
 Bild hervor. Das Kepler'sche Fernrohr besteht aus einer 
 Sammellinse von grosser Brennweite als Objectiv und aus 
 einer von kleiner Brennweite als Ocular. Das Bild ist um- 
 
 2ogekehrt. Seine Vergrosserung ist gleich dem Quotienten 
 der beiden Brennweiten, seine Lange gleich der Sum me 
 derselben, und sein Gesichtsfeld gleich der Offnung eines 
 Kegels, dessen Grundflache das Ocular und dessen Spitze 
 der Mittelpunkt des Objectivs ist. Die Helligkeit wachst 
 
 2 5 mit der Fliiche des Objectivs. 
 
 C. Die Lehre von der Warme. 
 
 Die strahlende Wiirme besteht aus transversalen Ather- 
 schwingungen, wie das Licht; die Korperwiirme aus Mole- 
 cularbewegungen der Korper. Quellen der Wiirme sind 
 die Arbeit, die Sonne, die Verbrennung und das Leben. 
 30 Eine Wiirmeeinheit oder Calorie ist diejenige Warme- 
 menge, welche noting ist, um die Temperatur von 1 Kilo- 
 gramm AYasser um 1° zu erhohen. Das mechanische Aqui- 
 
42 Physik. 
 
 valent der Wiirmeeinheit ist 424 Kilogrammeter (Fuss- 
 pfund), d. h. wenn 1 Cal. in Arbeit verwandelt wird, so 
 entstehen immer 424 Kgm. und wenn 1 Kgm. Arbeit in 
 Warme verwandelt wird, so entsteht immer 1/424 Cal. 
 Diese Aquivalenz von Warme und Arbeit ist der erste 5 
 Hauptsatz der mechanischen Warmetheorie. Der zweite 
 ist Aquivalenz der Verwandlungen : Die algebraische 
 Summe der Verwandlungen ist bei umkehrbaren Processen 
 gleich Null, bei nicht umkehrbaren positiv. Die erste 
 Hauptwirkung der Warme ist die Au s d e h n u n g. Warme io 
 dehnt die Korper aus. Die Umkehrung davon ist: Ab- 
 kiihlung bewirkt Verkleinerung des Volumens. Bei der 
 Volumverkleinerung verschwindet Arbeit, bei der Volum- 
 vergrosserung entsteht Arbeit. Verschwindende Arbeit 
 erzeugt Warme, entstehende Arbeit verbraucht Warme. 15 
 Die Luftarten dehnen sich gleichmiissig, am stiirksten und 
 alle gleich aus und zwar fur jeden Grad Centigrad um 
 1/273 des Volums auf Zero (Gay-Lussac's Gesetz). Die 
 Ausdehnung durch Warme wird angewandt beim Thermo- 
 meter, bei der Compensation der Uhren, bei der calorischen 20 
 oder Heissluft-Maschine. Auf derselben beruhen die Luft- 
 stromungen. Fur diese gilt folgendes Gesetz : Wenn 
 warme und kalte Luftniume mit einander in Verbindung 
 stehen, so stromt die warme Luft nach oben in den kalten 
 Raum, die kalte Luft nach unten in den warmen Raum. 25 
 Hierauf beruht die Wirkung der Lampenrohren, der 
 Ofenrohre und Schornsteine, sowie die Entstehung aller 
 Winde. 
 
 Es gibt 4 Anderungen der Aggregatzustande: 1. Die 
 Schmelzung, 2. Erstarrung, 3. Verdampfung, 4. Conden- 30 
 sation. Die Schmelzwarme ist die Wiirme, welche einem 
 festen Korper, der den Schmelzpunkt erreicht hat, noch 
 zugefiihrt werden muss, um denselben in Fliissigkeit von 
 derselben Temperatur zu verwandeln. Das Verdampfen 
 an der Oberflache nennt man Verdunsten, das Verdampfen 35 
 
Physik. 43 
 
 im Innern Sieden oder Kochen. Die Spannung des gesat- 
 tigten Dampfes wachst mit der Temperatnr imd ist im 
 Siedepunkte gleich dem Luftdrucke. Das wesentlichste 
 Element der gewohnlichen Dampfmaschine ist der Cylin- 
 5 der, in welchen der Kolben genau passt. Der Dampf tritt 
 abwechselnd zu beiden Seiten des Kolbens ein und bewegt 
 durch seine Spannung den Kolben von Deckel zu Boden 
 und von Boden zu Deckel. Diese hin- und hergehende 
 Bewegung wird gewohnlich in die drehende einer Welle 
 
 io verwandelt, weil sie sich leicht durch Rollen, Riider, Hebel 
 auf andere Mascbinen iibertragen liisst. Geht die Span- 
 nung des Dampfes iiber zwei Atmosphiiren hinaus, so heisst 
 die Dampfmaschine eine Hochdruckmaschine. Eine Ma- 
 schine mit weniger Spannung erfordert einen Condensator, 
 
 15 eine Kaltwasser- und eine Luftpumpe. Die andern noch 
 nicht erwahnten Theile der Maschine sind die Kolben- 
 stange, die luftdicht durch die Stopfbiichse geht; die 
 Schubstange, die durch ein Zapfengelenk mit der Kurbel 
 auf der Welle verbunden ist. Der tote Punkt wird durch 
 
 2odas Schwungrad iiberwunden. Ungleichmassigkeiten, wel- 
 che von der Arbeit oder Dampf bildung hemihren, werden 
 durch den Centrifugalregulator mittels der Drosselklappe 
 ausgeglichen. Ein Nebenelement ist die selbstthatige Steue- 
 rung. Bei Locomotiven und Schiffsmaschinen, wo kein 
 
 25 grosses Schwungrad angebracht werden kann, wendet man 
 zwei Dampfmaschinen an, welche beide auf eine Welle so 
 einwirken, dass die eine Maschine in ihrem Kraftpunkt 
 ist, wenn die andere den toten Punkt durchliiuft. 
 
 Unter der specifischen Warme eines Korpers ver- 
 
 30 stent man die Warmemenge in Calorien ausgedriickt, welcbe 
 einem Kilogram m des Korpers zugefiihrt werden muss, 
 um seine Temperaturum 1° zu erhohen. Eine WJirmeein- 
 heit geniigt zur Erwiirmung von 1 Kilogr. Wasser um 1°. 
 Die Fortpflanzung der Wiirme geschieht auf drei Arten: 
 
 .5 1. durch Strahlung; 2. durch Leitung; 3. durch Stromuug. 
 
44 Physik. 
 
 Die Strahlung ist das Fortschreiten der Molecularbewe- 
 gungen eines Korpers auf einen andern durch den zwi- 
 schen beiden befindlichen Ather. Die Warmestrahlung 
 ist identisch mit der Lichtstrahlung nnd befolgt dieselben 
 Gesetze. Dieselbe geht durch den leeren Raum, durch die 5 
 Luft, durch andere Korper mit der Geschwindigkeit des 
 Lichts, ohne den durchlaufenen Raum oder Korper zu er- 
 warmen. Wenn die Warmestrahlen absorbirt werden, so 
 erwarmt sich der Korper. Die Leitung ist das Fortschrei" 
 ten der Molecularbewegung eines Korpertheiles auf einen 10 
 andern, oder eines Korpers auf einen benachbarten Kor- 
 per. Die Leitung ist Strahlung von Theilchen zu Theil- 
 chen. Sie geschieht nur unter ausnahmsloser Erwarmung 
 aller Zwischentheilchen. Die Stromung findet statt, wenn 
 tief liegende Stellen fliissiger und luftformiger Massen ho- 15 
 here Temperatur haben als holier liegende. Unter Aus- 
 strahlung oder Emission versteht man die Erscheinung, 
 dass ein Korper mehr Warme aussendet als er einnimmt; 
 unter Absorption, dass er mehr Warme in sich aufnimmt als 
 er aussendet. Das erste findet statt, wenn die Tempera- 20 
 tur des Korpers hoher ist als die seiner Umgebung. Die 
 Eigenschaft, Warme iiberhaupt durchzustrahlen, heisst die 
 Diathermanitat. 
 
 III. MAGNETIMSUS UND ELECTRICITAT. 
 
 tjber diese Erscheinung stehen wol folgende Satze fest: 
 Magnet und Eisen Ziehen einander an. Andere Korper als 25 
 Eisen bringen mit dem gewohnlichen Magnete keine an- 
 ziehende Wirkuug hervor. Die Anziehung geschieht nicht 
 bios durch die Luft, sondern anch durch andere Korper 
 mit Ausnahme des Eisens. Die Anziehung des Magnets 
 ist an zwei Stellen, die man Pole nenut, am stiirksten. Sie 30 
 nimmt nach der Mitte zu ab und ist in der Indifferenzzone 
 gar nicht vorhanden. Die Magnetpole liegen bei einem 
 Stabe nahe aber nicht ganz an den Enden, Eine zweite 
 
Physik. 45 
 
 Grundeigenschaft des Magnets ist die Richtkraft, vermoge 
 welcher der eine Pol immer nach Norden zeigt und zwar 
 immer derselbe und der andere nach Siiden. In der Wir- 
 kung zweier Magnete anfeinander, stossen gleichnamige 
 
 5 Pole einander ab, ungleichnamige ziehen einander an. Das 
 Eisenerz ist ein natiirlicher Magnet. Man erzeugt dauern- 
 den Magnetismus nur im Stahl und zwar durch Streichen 
 an oder mit andern Magneten, mogen dieselben dauerud 
 oder temporal* sein. Unter der Tragkraft eines Magnets 
 
 10 versteht man das Gewicht von angezogenem und festgehal- 
 tenem Eisen, das der Magnet tragen kann. Die Tragkraft 
 eines Hufeisenmagnets ist bedeutend grosser als die dop- 
 pelte eines Poles. Fur die magnetische Fernewirkung gilt 
 das Gesetz: Die Anziehung oder Abstossung steht in um- 
 
 15 gekehrtem Verhaltnisse zu dem Quadrate der Entfernung. 
 
 Erd magnetism us. Auch die Erde ist ein Magnet. 
 
 Da die Nordpole der Nad ein sich nach Norden, die Siid- 
 
 pole sich nach Siiden richten, muss die nordliche HJilfte 
 
 einen Siidpol und die sudliche einen Nordpol haben. Die 
 
 20 Declination ist der Winkel, den die Magnetnadel mit dem 
 geographischen Meridian einschliesst. Die Inclination ist 
 der Winkel, den die Magnetnadel mit dem Horizont bildet. 
 Die Intensitiit ist bekannt, wenn man die horizontale Richt- 
 kraft der Erde kennt und diese durch den Cosinus der In- 
 
 25 cli nation dividirt. 
 
 Elect ricitat. Es gibt zwei Arten von Electricitat, 
 welche Franklin die positive und die negative nannte. 
 Gleichnamige Electricitaten stossen einander ab, ungleich- 
 namige ziehen einander an; ungleichnamige in einem Kdr- 
 
 30 per neutralisiren einander. Die Anziehung und Abstossung 
 ist proportional dem Producte der auf zwei Punkten vorhan- 
 denen Electricitatsmengen und umgekehrt proportional 
 dem Quadrate ihres Abstandes. Die Electrisirmaschine 
 dient zur Ansammlung einer grosseren Menge einer Art 
 
 35 von Electricitiit. Sie besteht aus dem Reiber, dem Reib- 
 
46 Physik. 
 
 zeug und dem Conductor. Der electrische Funke ist die 
 Vereinigung der beiden Electricitaten durch die Luft. 
 Man unterscheidet noch das Buschellicht und das Glimm- 
 licht. Die electrische Dichte einer Fliiche ist in der Mitte 
 am kleinsten, am Rande am grossten; auf krummen Flii- 5 
 chen ist sie urn so grosser je starker die Kriimmung. 
 Spitzen und Ecken haben grosse Dichte und grosses Aus- 
 stromungsvermogen. Ausser der Electrisirmaschine und 
 dem Electrophor gibt es noch andere starkere Ansamm- 
 lungsapparate wie den Condensator, die Leidener Flasche, 10 
 Franklin's Tafel. Mehrere Flaschen bilden eine Batterie. 
 Den eigentlichen electrischen Strom erhalt man durch das 
 Eintauchen zweier verschiedener Metalle, z. B. Kupfer und 
 Zink, in Wasser, dem etwas Schwefelsaure zugesetzt wurde. 
 Verbindet man die hervorragenden Enden der beiden Me- *5 
 tallstiicke durch einen Draht, so ist dieser Schliessungs- 
 bogen von einem continuirlichen Strome durchflossen. Ein 
 solcher Apparat heisst eine galvanische Kette. Das Zink- 
 ende ist der negative Pol, das Kupferende der positive Pol 
 der Kette. Der Strom kann geoffnet und geschlossen sein. 20 
 Die galvanischen Batterien bestehen aus mehreren verbun- 
 denen galvanischen Ketten und kounen mancherlei Con- 
 structionen haben. Sie verlieren aber bald ihre Kraft. 
 Zink und Kupfer bedecken sich bald mit einer Rinde. In 
 einer constanten Kette wird dies auf verschiedene Weisen 25 
 verhindert. Die magnetische Wirkung des electrischen 
 Stromes besteht darin, dass er einen- Eisenstab in einen 
 Magnet verwandelt, wenn er in zahlreichen Drahtwindun- 
 gen um denselben herumgeleitet wird. Unter Induction 
 versteht man die Erzeugung von electrischen Stromen 30 
 durch solche und durch Magnete. Der Electromagnetis- 
 rnus und die Induction werden in Maschinen (Motoren) 
 und in der Telegraphie angewandt, 
 
Physik. 47 
 
 IV. DIE ELEKTRISCHEN MASCHINEN UNTER BERUCK- 
 
 SICHTIGUNG IHRER GESCHICHTLICHEN 
 
 ENTWICKELUNG. 
 
 Bereits im zweiten Decennium unseres Jahrhunderts 
 wurden die Beobachtungen gemacht, deren Weiterverfol- 
 gung in der neuesten Zeit endlich zu der Konstruktion der 
 bewunderungswiirdigen elektrischen Maschinen fuhrte, 
 
 5 kurz Dynamos genannt. Hierdurch wurden nicht nur 
 die Traume eines Jacobi und Wolf verwirklicht, sondern 
 diese Maschinen gestatteten noch mehrere andere Anwen- 
 dungen, unter denen die Herstellung des elektrischen Lich- 
 tes, die Erzeugung holier Temperaturen und die verschie- 
 
 jodenartigsten galvanischen Zersetzungen die wichtigsten 
 sind. Arago machte namlich im Jahre 1824 die Beobach- 
 tung, dass die Schwingungen einer Magnetnadel bedeutend 
 verlangsamt werden, wenn man dieselbe dicht iiber einer 
 Kupferscheibe anbringt. Dieselbe Erscheinung beobach- 
 
 i5tete er audi, wenn er das Kupfer durch andere, die Elek- 
 trizitat gut leitende, Metalle ersetzte. Im nachsten Jahre 
 fiihrten seine weiteren Untersuchungen zu der Entdeckung, 
 dass eine Magnetnadel drehende Bewegung annimmt, wenn 
 man in ihrer unmittelbaren Nahe eine Kupferscheibe rasch 
 
 2oum ihre Achse laufen lasst. Die Kupferscheibe war bei 
 diesen Versuchen durch eine Glasplatte von der Magnet- 
 nadel getrennt, damit die entstehende Luftbewegung kei- 
 nen Einfluss auf die Nadel haben konnte. Eine richtige 
 Erklarung dieser Thatsache wusste man aber nicht zu ge- 
 
 25 ben. Erst als Faraday im Jahre 1831 die galvanische In- 
 duktion entdeckte, fanden hierdurch die bis dahin riitsel- 
 haft gebliebenen Beobachtungen Aragos ihre ungezwun- 
 gene Erklarung. 
 
 Faraday wickelte zwei iibersponnene Drahte zu einer 
 
 30 Rolle auf und setzte die Enden des einen Drahtes mit 
 einem Galvanometer* in Verbindung, wiihrend er die an- 
 
 * Galvanometer zeigen sebr sckwacke Stronie an, da viele Draht- 
 
48 Physik. 
 
 deren an den Polschrauben eines galvanischen Elementes 
 befestigte. Als er nun zu wiederholten malen den galva- 
 nischen Strom durch den einen Draht schickte, bemerkte 
 er, dass die Magnetnadel beim jedesmaligen 
 Offnen und Schliessen des Stromes eine 5 
 Ablenkung erfuhr. Aus der Richtung dieser Ab- 
 lenkung folgte, dass beim Schliessen der Kette 
 in dem mit dem Galvanometer verbundenen Draht ein 
 Strom entstand, welcher dem des galvani- 
 schen Elementes entgegengerichtet, beimio 
 Offnen dagegen mit demselben gleich- 
 gerichtet war. 
 
 Dem nenentdeckten Strom gab man den Namen I n - 
 duktionsstrom. Die weitere Verfolgung dieser Ent- 
 deckung fiihrte bald zu der Abanderung des Apparates, 15 
 dass die beiden Leitungsdrahte getrennt in Spiralen auf- 
 gewickelt wurden, welche ubereinandergeschoben werden 
 konnten. Fur die innere Rolle, durch welche der Strom 
 der galvanischen Batterie geleitet wird, wahlte man dicken 
 Draht in wenigen Lagen, wahrend man fur die Spirale des 20 
 Induktionsstromes sehr viele Windungen eines diinnen 
 Drahtes nahm. 
 
 Da nach Ampere statt einer Stromspirale auch ein Mag- 
 net genommen werden kann, und da ferner Schliessen und 
 Unterbrechen eines Stromes gleichbedeutend sein muss mit 25 
 Nahern und Entfernen eines Stromes, beziehungsweise 
 eines Magnets, so leuchtet ohne weiteres ein, dass Induk- 
 tionsstrome auf mehrfache Weise erzeugt werden konnen. 
 Die Induktion mittelst eines Stromes bezeichnet man als 
 Elektro-Induktion (auch Volta-Induktion), 30 
 die mittelst eines Magnets als Magneto-Induktion. 
 
 windungen um die Nadel herumgefiihrt sind und dieselbe der Ein- 
 wirkung des Erdniagnetismus dadurch eutzogen ist, dass sie mit einer 
 zweiten entgegengerichteten fest verbunden ist. Man nennt eine 
 solcne Nadelverbindung ein astatisches Nadelpaar. 
 
Physik. 49 
 
 Esgiebt im ganzen acht verschiedene Wege, auf denen man 
 Induktionsstrome lierstellen kann : 1. Wenn man einen 
 Strom schliesst, so entsteht in einem nahen Leiter ein Strom 
 von entgegengesetzter Richtung. 2. Wenn man einen 
 5 Strom offnet, so entsteht in einem nahen Leiter ein Strom 
 von gleicher Richtung. 3. Wenn man einen Strom einem 
 Leiter nahert, so entsteht in diesem ein Strom von entge- 
 gengesetzter Richtung. 4. Wenn man einen Strom von 
 einem Leiter entfernt, so entsteht in diesem ein Strom von 
 
 io gleicher Richtung. 5. Wenn man in der Nahe eines Lei- 
 ters Magnetismus erregt, so entsteht in dem Leiter ein 
 Strom, welcher in Bezug auf die Ampereschen Strome des 
 Magnets entgegengesetzte Richtung hat. 6. Wenn in der 
 Nahe eines Leiters Magnetismus verschwindet, so entsteht 
 
 15 in dem Leiter ein Strom, welcher mit den Ampereschen 
 Stromen des Magnets gleiche Richtung hat. 7. Wenn man 
 einen Magnet einem Leiter nahert, so entsteht in dem Lei- 
 ter ein Strom, welcher in Bezug auf die Ampereschen 
 Strome des Magnets entgegengesetzte Richtung hat. 8. 
 
 20 Wenn man einen Magnet von einem Leiter entfernt, so 
 entsteht in dem Leiter ein Strom, welcher mit den Am- 
 pereschen Stromen des Magnets gleiche Richtung hat. 
 
 Zwei Gruppen wichtiger Apparate verdanken den obigen 
 Gesetzen ihre Entstehung. Die eine dieser beiden Grup- 
 
 25 pen erreichte mit dem machtigen Ruhmkorffschen 
 Funkeninduktor bereits anfangs der f iinf ziger Jahre 
 ihre grosste Yollkommenheit. Die andere Gruppe machte 
 verschiedene Wandlungen durch und ist erst in dem letz- 
 ten Jahrzehnt so verbessert, dass eine weitgehende Umge- 
 
 3ostaltung nicht mehr zu erwarten ist. Wahrend aber jene 
 Induktionsapparate niemals iiber die Schwelle des physi- 
 kalischen Kabinets hinausgetreten sind, haben sich die 
 letzteren, in ihrer vollendetsten Form u liter dem Namen 
 Dynamos bekannt, einen sicheren Platz in der hochent- 
 
 35 wickelten Technik der Neuzeit erobert. 
 
50 
 
 Physik. 
 
 Nach diesen erlauternden Vorbemerkungea wollen wir 
 uns nun zu der genauercn Betrachtung der elektriscken 
 Maschinen selbst wenden. Die erste Form derselben be- 
 zeichnet man als magnetoelektrische, weil die Elektrizitat 
 durch den Einfluss eines Magnets auf einen Elektromagnet 5 
 entsteht. Bereits ein Jahr nach der Entdeckung der In- 
 duktion durch Faraday, also 1832, wurden die ersten der- 
 artigen Maschinen von zwei Forschern konstruiert, welche 
 unabhangig von einander arbeiteten. Der eine war Salva- 
 tore del Negro, Professor der Physik in Padua, der andere io 
 Pixii in Paris. Beide hatten folgende Vorrichtung er- 
 sonnen: Ein grosser Hufeisenmagnet konnte rasch um 
 seine Achse gedreht werden. Unmittelbar vor seinen Po- 
 len war ein hufeisenformig gebogener Elektromagnet be- 
 festigt. Das eine Ende des Leitungsdrahtes tauchte in 15 
 Quecksilber, wahrend das andere dicht iiber der Oberflache 
 des Quecksilbers endete. Drehte man nun den Magnet 
 rasch um seine Achse, so sprangen zwischen dem freien 
 Drahtende und dem Quecksilber unausgesetzt elektrische 
 Funken iiber. Da man bald erkannte. dass in zweckmas-20 
 sig konstruierten Maschinen der Magnet von viel grosserem 
 
 Gewicht sein muss als der 
 Elektromagnet, so legte 
 man den ersteren fest und 
 setzte den letzteren in 25 
 Bewegung. Der Elektro- 
 magnet, dessen Spiralen 
 man nur eine geringe 
 Lange, aber eine grosse 
 Anzahl Drahtlagen gab, 30 
 wurde dicht vor den Po- 
 len des Magnets mittelst 
 einfacher Ubertragung in 
 rasche Drehung versetzt. 
 
 Zur Auffindung der Stromrichtung in diesen Maschinen 35 
 
 Fig. 1. 
 
Physik. 51 
 
 wollen wir die Figur 1 benntzen. Bewegt sich die Draht- 
 spirale auf dem oberen Halbkreise unserer Fignr in der 
 Richtung des grossen Pfeils, so werden in derselben, weil 
 sie sich vom Siidpol entfernt, nach dem achten Faraday- 
 
 5 schen Induktionsgesetz Strome erzeugt, welche rechts 
 herum lanfen. Strome von derselben Richtung entstehen 
 aber auch, weil sich dieSpirale auf diesem Wege dem Nord- 
 pol niihert (7. Gesetz). Auf dem unteren Halbkreis sind 
 samtliche Verhaltnisse umgekehrt, nnd daher werden hier 
 
 ioin der Spirale links herum laufende Strome erzeugt. 
 
 Bis jetzt haben wir nur die Wirkung des festliegenden 
 Magnets auf die Spirale betrachtet; es ist uns daher noch 
 iibrig zu untersuchen, welchen Einfluss die Eisenkerne der 
 Drahtrollen auf die Strombildung haben. Die Eisenkerne 
 
 15 wechseln bei jedem vollen Umlaufe zweimal die Pole und 
 zwar in den Punkten a und b, wahrend sie in den Punkten 
 N und S am starksten magnetisch sind. Folgen wir dem 
 einen Eisenkern auf seinem Wege von S angerechnet. Vor 
 8 selbst ist er an seinem freien Ende nordmagnetisch, d. h. 
 
 20 die Ampereschen Strome gehen links herum, sie haben 
 also, da uns in unserer Figur die Polflache abgewendet 
 liegt, dieselbe Drehungsrichtung wie im Siidpol des fest- 
 liegenden Magnets. Da nun auf dem Wege von S nach a 
 der Magnetismus abnimmt, so miissen nach dem sechsten 
 
 25 Induktionsgesetz in der Spirale rechts herum laufende 
 Strome entstehen. Auf dem Wege von a nach JV entsteht 
 Siidmagnetismus, die Ampereschen Strome im Eisenkern 
 haben daher jetzt zwar entgegengesetzte Richtung, sind 
 aber von derselben Wirkung auf die Spirale, da der Magne- 
 
 30 tismus zunimmt. (5. Gesetz.) Es entstehen somit auch 
 durch den Magnetismus des Eisenkerns auf dem ganzen 
 oberen Halbkreise rechts herum laufende Strome. Auf 
 dem unteren Halbkreise miissen links herum laufende 
 Strome entstehen, weil hier alle Verhaltnisse umgekehrt 
 
 35 sind. Die Wirkungen des festliegenden Magnets und die 
 
52 
 
 Physik. 
 
 der Eisen kerne des Elektromagnets verstarken sich also 
 gegenseitig bei der Stromerzeugung in den rotierenden 
 Drahtspiralen. Das eine Ende des Leitungsdrahtes war 
 an der metallischen Drehungsachse befestigt, wahrend das 
 andere an eine isoliert iiber die Drehungsachse geschobene 5 
 Metallhiilse gelothet war. Gegen die Drehungsachse selbst, 
 sowie gegen die Metallhiilse Hess man metallische Federn 
 schleifen. Wenn man daun diese Federn durch einen 
 Draht verband, so ging durch diesen ein Strom, welcher 
 jedesmal dann seine Richtung iindern musste, wenn die 10 
 Spulen vor den Magnetpolen vorbeigingen. 
 
 Da sich nun aber ein Strom, der jeden Augenblick seine 
 Kichtung iindert, nnr in wenigen Fallen verwerten lasst, 
 so war die nachste Aufgabe der Physiker, eine Vorrichtung 
 
 zu ersinnen, mittelst welcher es 15 
 moglich ist, die verschieden ge- 
 richteten Strome der Maschine 
 in einer und derselben Richtung 
 durch den ausseren Schliessungs- 
 draht zu senden. Man nennt2o 
 eine solche Vorrichtung Strom- 
 wender oder Kom mutator. 
 Figur 2 stellt einen solchen in 
 der einfachsten Ausfiihrung vor. 
 Auf der Drehungsachse sind zwei 25 
 halbcylindrische Metallbleche so 
 befestigt, dass sie u nter sich und 
 von der Achse durch nichtlei- 
 tende Schichten getrennt sind. 
 Nach jedem dieser beiden Halb-30 
 cylinder fiihrt je ein Ende des 
 Drahtes des Elektromagnets. 
 Die Enden des ausseren Schlies- 
 sungsdrahtes driicken mit zwei Federn gegen die Achse, 
 die eine von oben, die andere von unten. Die Drehung35 
 
 Fig. 2. 
 
Physik. 53 
 
 erfolgt rechts herum, also von 8 nach oben und dann nach 
 N. AVie bereits erlautert, entsteht dann in der auf dem 
 oberen Halbkreise sich bewegenden Spirale ein rechts 
 herum laufender Strom, wahrend in der anderen sich zu 
 5 gleicher Zeit ein links herum laufender Strom bildet. Da 
 nun die jeweilig oben laufende Spirale immer nur mit der 
 oberen Feder in leitender Verbindung ist,so geht der Strcm 
 immer von der oberen Feder durch den Schliessungsdraht 
 nach der unteren Feder u. s. w., seine Richtung bleibt also 
 
 io im Schliessungsdraht stets dieselbe. 
 
 Um moglichst starke Wirkungen mit den magnetoelek- 
 trischen Maschinen zu erzielen, nahm man zuniichst darauf 
 Bedacht, die Magnete zu vergrossern. Weil aber dicke 
 Stahlmassen nur sehr unvollkommen magnetisiert werden 
 
 15 konnen, stellte man diinne gleichgrosse Magnete her und 
 legte sie so aufeinander, dass alle Siidpole unter sich und 
 alle Nordpole unter sich vereinigt waren. Bald sah man 
 jedoch ein, dass nicht die Vergrosserung der Magnete 
 allein zum Ziele fiihren konnte, sondern dass es darauf an- 
 
 2okam, mehrere grosse Magnete in einer Maschine zu verei- 
 nigen. Der Erste, welcher diesen Gedanken praktisch ver- 
 wertete, war Stohrer in Leipzig. Er verband zunachst drei 
 grosse Magnete, so dass ihre Schenkel unter sich parallel 
 waren und die sechs Pole in gleichen Abstanden auf einem 
 
 2 5 Kreise lagen, Nordpol und Siidpol mit einander abwech- 
 selnd. Vor diesen Polen wurden 6 Drahtrollen mit Eisen- 
 kernen gedreht, welche gleichfalls in einem Kreise in glei- 
 chen Abstanden befestigt waren. Durch einen Stromwender 
 konnten samtliche Strome in gleiche Richtung gebracht 
 
 30 werden. Spater vereinigte Stohrer sogar 8 Magnete und 
 16 Induktionsrollen in gleicher Weise. 
 
 Die grcissten magnetelektrischen Maschinen wurden von 
 1863 ab von der franzosischen Gesellschaft V Alliance ge- 
 baut. Man ging bis zu 48 grossen Magneten und 96 In- 
 
 35 duktionsrollen. Diese Maschinen entwickelten so starke 
 
54 Physik. 
 
 Stroma, class sie trotz ihrer Kostspieligkeit vielfach zn Be- 
 leuchtungszwecken verwendet wurden, z. B. auf grossen 
 Banpliitzen mid Leuchttiirmen, sowie in Paris wahrend der 
 Belagerung 1870/71. Lange konnten sich jedoch diese 
 Maschinen niclit als die besten behaupten; sie sollten bald 5 
 von anderen vollkomrneneren verdriingt werden. 
 
 Bereits im Jahre 1857 hatte namlich W. Siemens in Ber- 
 lin eine Verbesserung an den magnetelektrischen Maschi- 
 nen angebracht, welche verhiiltnismassig starke Strome zu 
 erzeugen gestattete. Er befestigte eine grossere Anzabl IO 
 Magnete in paralleler Lage, so dass alle Nordpole auf der 
 einen und alle Siidpole auf der anderen Seite waren, und 
 liess zwischen den Polen einen Eisencylinder rotiren, wel- 
 cher der Lange nach mit zwei sich gegeniiberliegenden tie- 
 fen Eillen versehen war. Langs diesen Rillen war der Cy- J 5 
 linder mit Leitnngsdraht umwickelt. Diese Vorricbtung 
 nannte Siemens Cylinderindnktor. Damit die 
 Magnetpole dem Cylinderindnktor moglichst geniihert wer- 
 den konnten, erhielten die Hufeisenmagnete auf derlnnen- 
 seite kleine Ausschnitte. Figur 3 enthalt einen der Mag- 20 
 neteund den Querdurchschnitt des Cylinderinduktors. Da 
 nach jeder halben Umdrehung die Pole in dem Eisenkern 
 umgekehrt werden, so mussen 
 
 ., . jV auch die entstehenden Induk- 
 
 f ^— <<^>.J tionsstrome bei jeder Umdrehung 25 
 
 / ( OB dieRichtung wechseln. DurchAn- 
 
 V " ^=^~j fiigen eines Stromwenders kann 
 
 ^— " — g man diese Strome in einerlei Rich- 
 
 FrG - 3 - tung (lurch den Schliessungsdraht 
 
 senden. Da der Cylinderinduktor einen verhiiltnismassig 30 
 kleinen Durchmesser hat, so folgen die einzelnen Induk- 
 tionsstrome sehr rasch aufeinander, und ihre Wirkung nfi- 
 hert sich daher bedeutend rnehr der Wirkung des ununter- 
 brochen fliessenden Stromes der galvanischen Batterie, als 
 dies bei der alteren Konstruktion der Fall war. Am besten 35 
 
Physik. 55 
 
 spricht fiir die Siemensschen Maschinen der Umstand, 
 dass sie in tansenden von Exemplaren unter dem Namen 
 Lauteinduktoren bei den Eisenbahnen in Dienst gestellt 
 warden, um die Strome fiir die Ingangsetzung der Signal - 
 5 glocken zn liefern. Diese Maschinen enthalten 28 einfaehe 
 starke Magnete nnd liefern Strome, vvelche starker sind als 
 die von 100 galvanischen Elementen. Durch ihre grosse 
 Zuverlassigkeit wurde sogar die Sicherheit im Eisenbalm- 
 verkehr recht bedeutend erhdht. 
 
 io Auf dem von Siemens eingeschlagenen Wege weiterge- 
 hend, gelang es im Anfange des Jabres 1866 Wilde in Man- 
 chester, durch galvanische Strome von ganz ausserordent- 
 licher Starke grosses Anfsehen zu erregen. Er verband 
 eine Siemenssche magnetelektrische Maschine mit zwei an- 
 
 15 deren, in denen statt der Magnete Elektromagnete benutzt 
 wurden. Der Strom, welcher in der ersten Maschine er- 
 zeugt wurde, ging durch die Elektromagnete der zweiten, 
 und der Cylinderinduktor dieser zweiten Maschine lieferte 
 den Strom, welcher durch die Elektromagnete der dritten 
 
 20 Maschine ging. Der Strom des Cylinderinduktors dieser 
 dritten Maschine endlich wurde zu den Experimenten be- 
 nutzt. Die erste Maschine enthielt 16 Stahlmagnete, de- 
 ren Gesammttragkraft 160 Kilogramm betrug. Zu den 
 Schenkeln des Elektromagnets der zweiten Maschine wa- 
 
 25 ren Eisenplatten von 66 Centimeter Ilohe, 91 Centimeter 
 Breite und 3 Centimeter Dicke, sowie 1000 Meter dicker 
 Kupferdraht verwendet. Seine Tragkraft war beinahe 
 5000 Kilogramm. Eine Beschreibung der dritten Maschine 
 und der mit ihr angestellten Experimente findet sich im 
 
 30" Atheniium": "In der Maschine selbst lag schon etwas 
 Achtunggebietendes, da die Elektromagnete aus 1,22 Me- 
 ter hohen und 25 Centimeter dicken, 14 Centner Kupfer- 
 draht enthaltenden Schenkeln bestanden, zwischen denen 
 ein Cylinderinduktor lag, der durch die ausserhalb des Ge- 
 
 35 baudes aufgestellte Dampfmaschine von 15 Pferdekraften 
 
56 Physik. 
 
 mit einer Geschwindigkeit von 1500 Touren in der Minute 
 gedreht wurde. Um und um flogen die Cylinder (der drei 
 Maschinen), und jede Rotation sandte neue elektrische 
 Strome in die Elektromagnete, als plotzlich der freie aus 
 der Maschine heraustretende Strom mit voller Kraft in 5 
 eine am Ende des Versuchslokales aufgestellte elektrische 
 Lampe geleitet wurde, und sofort zwischen den finger- 
 dicken Kohlenstaben ein ungemein intensives elektrisches 
 Licht vor den Augen der Zuschauer aufflammte, dass sie 
 ebenso blendete, vvie die Mittagssonne und alle Ecken und 10 
 Winkel des grossen Saales mit einem Glanz erleuchtete, 
 der den Sonnenschein iibertraf, und gegen welchen die 
 hell brennenden Gasflammen in der Mitte des Zimmers 
 braun erschienen. Ein in der Richtung des Lichtstrahls 
 gehaltenes Brennglas brannte Ldcher in das Papier, und 15 
 wer die Wiirme mit ausgestreckter Hand auffing, konnte 
 dieselbe in einer Entfernung von 50 Meter noch deutlich 
 wahrnehmen. Dann spannte man eine lange eiserne Draht- 
 schlinge in die Leitung ein; nach wenigen Minuten gliihte 
 der Draht, nahm eine mattrote Farbe an, wurde weissglii- 20 
 hend und fiel in gliihenden Stiicken zu Boden. Ebenso 
 wurde ein kurzes Stiick Eisen von der Dicke eines kleinen 
 Fingers geschmolzen und verbrannt; aber alle die Ver- 
 suche wurden uberstrahlt von dem Schmelzen des schwer- 
 fliissigsten Metalles, eines Platinstabes von mehr als 6 Mil- 25 
 limeter Durchmesser und 61 Centimeter Lange." 
 
 Diese gewaltigen Leistungen verschafften der AVildeschen 
 Maschine bald Eingang in verschiedenen Indnstriestatten. 
 Namentlich fand sie Verwendung fiir galvanoplastische 
 Arbeiten, zur Ozonbereitung und zur Lichtentwickelung3o 
 fiir photographische Zwecke. Aber auch ihr Stern, der zu- 
 erst alles Dagewesene mit seinem Glanze uberstrahlt hatte, 
 sollte bald erbleichen. Je genauer man diese Maschine 
 namlicb kennen lernte, desto deutlicher traten auch ihre 
 Miingel hervor; insbesondere war es der rasche Wechsel 35 
 
Physik. 57 
 
 des Magnetismus in den Eisenkernen der Induktionscylin- 
 der, welcher diese letzteren recht stark erwiirmte und da- 
 durch den galvanischen Strom schwachte. Es war infolge- 
 dessen nicht moglich, durch diese Maschine auf liingere 
 5 Zeit Strome von gleichmassiger Starke zu erzeugen. Von 
 der Notbwendigkeit, gerade diese Forderung an die elek- 
 trischen Mascbinen stellen zu mussen, hatte man sich aber 
 bereits hinreicbend iiberzeugt. 
 Es wiirde uns hier zu weit fiihren, wenn wir noch all der 
 
 loanderen Versucbe gedenken wollten, welcbe man anstellte, 
 um leistungsfahige Mascbinen zu erhalten. Der heutige 
 Stand der Elektrotecbnik verweist alle diese, sowie alle 
 oben bescbriebenen elektrischen Maschinen, in das Gebiet 
 der Gescbicbte. Und wenn auch noch einige Jahre hin- 
 
 15 durcb der Siemenssche Cylinderinduktor vielfacbe Verwen- 
 dung fand, so hat doch auch er jetzt das Feld anderen Vor- 
 richtungen gegeniiber vollstandig raumen mussen. 
 
 Die neue Periode, in der wir jetzt noch stehen, wird ein- 
 geleitet durcb zwei grossartige Entdeckungen : durcb die 
 
 20 Entdeckung des Paccinotti-Grammeschen Rin- 
 ges und des dynamoelektrischen Prinzips 
 von Siemens. Zu diesem letzteren wollen wir uns nun 
 zunachst wenden. 
 
 Bereits im Dezember 1866 hatte Siemens in Berlin vor 
 
 25 mehreren Fachgelehrten mit einer Maschine experimen- 
 tirt, welche keine Stablmagnete enthielt, sondern statt 
 dieser einen grossen Elektromagnet. Die Drahtenden des 
 letzteren waren direkt mit den Biirsten des Stromwenders 
 verbunden. Bevor die Maschine in Gang gesetzt wurde, 
 
 30 hatte Siemens den Strom weniger galvanisierter Elemente 
 durch den Leitungsdraht des Elektromagnets geben lassen. 
 Die Erfabrung lehrt aber, dass Eisen, welches einmal 
 magnetisch erregt ist, dauernd geringe Spnren von magne- 
 tischer Kraft behillt. Wird nun der Cylinderinduktor 
 
 35 einer solchen Maschine gedreht, so entstebt in seiner Drabt- 
 
58 Physik. 
 
 spirale unter dem Einfluss des im Eisen des Elektromag- 
 nets zuriickgebliebenen Magnetismus ein schwacher Strom, 
 welcher durch den Draht des Elektromagnets fliesst und 
 diesen verstarkt. Dadurch findet wieder eine Verstarkung 
 des Strornes im Cylinderinduktor u. s. w. statt, und in kur- 5 
 zer Zeit ist die Maschine bis znm Maximum ihrer Leis- 
 tungsfahigkeit angeregt. Dies ist in kurzen Worten der 
 Kern des Siemensschen dynamoelektrischen Prinzips. We- 
 gen seiner ungemeinen Wichtigkeit, zugleich aber urn nach- 
 zuweisen, dass Siemens unzweifelhaft die Prioritiit in 10 
 dieser Entdeckung zusteht trotz aller Bemiihungen der 
 Englander, welche diese Ehre ihrem Landsmann Wheat- 
 stone retten wollten, wollen wir Siemens' eigne Auseinan- 
 dersetzungen, welche sich im Februar-Heft 1867 der Pog- 
 gendorffschen Annalen finden unter der Uberschrift: 15 
 " liber die Umwandlung von Arbeitshraft in elektrischen 
 Strom olme Anwendung permanenter Magnete," hier wort- 
 lich folgen lassen : 
 
 "Wenn man zwei parallele Drahte, welche Teile des 
 Schliessungskreises einer galvanischen Kette bilden, einan- 2 ° 
 der nahert oder von einander entfernt, so beobachtet man 
 eine Schwachung oder eine Verstitrkung des Strornes der 
 Kette, je nachdem die Bewegung im Shine der Krafte, wel- 
 che die Strome aufeinander ausiiben, oder im entgegenge- 
 setzten Sinne stattfindet. Dieselbe Erscheinung tritt in 25 
 verstarktem Masse ein, wenn man die Polenden zweier 
 Elektromagnete, deren Windungen Teile desselben Schlies- 
 sungskreises bilden, einander nahert oder von einander 
 entfernt. Wird die Richtung des Strornes in dem einen 
 Draht im Augenblick der grossten Annaherung und Ent- 30 
 fernung umgekehrt, wie es bei elektrodynamischen Rota- 
 tionsapparaten der elektromagnetischen Maschinen auf me- 
 chanischem Wege ausgefiihrt wird, so tritt eine dauernde 
 Verminderung der Stromstarke der Kette ein, sobald der 
 Apparat sich in Bewegung setzt, Diese Schwachung des 35 
 
Physik. 59 
 
 Stromes der Kette durch Gegenstrome, welche durch die 
 Bewegung im Sinne der bewegenden Krafte erzeugt wer- 
 den, ist so bedeutend, dass sie den Grund bildet, warum 
 elektrornagnetische Kraftmaschinen nicht mit Erfolg durch 
 5 galvanische Ketten betrieben werden konnen. Wird da- 
 gegen eine solche Maschine durch eine fmssere Arbeitskraft 
 im entgegengesetzten Sinne gedreht, so muss der Strom 
 der Kette durch die jetzt ihm gleichgerichteten inducier- 
 ten Strome verstarkt werden. Da diese Verstarkung des 
 
 10 Stromes auch eine Verstarkung des Magnetismus des Elek- 
 tromagnets, mithin auch eine Verstarkung des folgenden 
 inducierten Stromes hervorbringt, so wachst der Strom der 
 Kette in rascher Progression bis zu einer solchen Hdhe, 
 dass man letztere selbst ganz ausschalten kann, ohne eine 
 
 15 Verminderung des Stromes wahrzunehmen. Unterbricht 
 man die Drehung, so verschwindet naturlich auch der 
 Strom, und der feststehende Elektromagnet verliert seinen 
 Magnetismus. 
 
 Der geringe Grad von Magnetismus, welcher auch im 
 
 2oweichsten Eisen stets zuriickbleibt, geniigt aber, um bei 
 wieder eintretender Drehung das progressive Anwachsen 
 des Stromes im Schliessungskreise von neuem einzuleiten. 
 Es bedarf daher nur eines einmaligen kurzen Stromes einer 
 Kette durch die Windungen des festen Elektromagnets, 
 
 25 um den Apparat fur alle Zeit leistungsfahig zu machen. 
 
 Die Kichtung des Stromes, welchen der Apparat erzeugt, 
 
 ist von der Polaritat des zuriickbleibenden Magnetismus 
 
 abhiingig, iindert man dieselbe vermittelst eihes kurzen, 
 
 entgegengesetzten Stromes durch die Windungen des fes- 
 
 30 ten Elektromagnets, so geniigt dieses, um auch alien spa- 
 ter durch Rotation erzeugten machtigen Stromen die um- 
 gekehrte Richtung zu geben. 
 
 Die beschriebene Wirkung muss zwar bei jeder elektro- 
 magnetischen Maschine eintreten, die auf Anziehung und 
 
 35 Abstossung von Elektrotnagneten begriindet ist, deren 
 
60 Physik. 
 
 Windungen Teile desselben Schliessungskreises bilden; es 
 bedarf aber doch besonderer Riicksichten zur Herstellung 
 von elektrodynamischen Induktoren von grosser Wirkung. 
 Der von den kommutirten, gleichgerichteten Stromen 
 umkreiste feststehende Magnet muss eine hinreichende mag- 5 
 netische Tragheit haben, um auch wahrend der Strom- 
 wechsel den in ihm erzeugten hochsten Grad des Magnetis- 
 mus ungeschwacht beizubehalten, und die sich gegen- 
 iiberstehenden Polflachen der beiden Magnete miissen so 
 beschaffen sein, dass der feststehende Magnet stets durch 10 
 benachbartes Eisen geschlossen bleibt, wahrend der beweg- 
 liche sich dreht. Diese Bedingungen werden am besten 
 durch die von mir vor liingerer Zeit in Vorschlag gebrachte 
 und seitdem von mir und Anderen vielfaltig benutzte An- 
 ordnung der Magnetinduktoren erfullt. Der rotierende 15 
 Elektromagnet besteht bei denselben aus einem um seine 
 Achse rotierenden Eisencylinder, welcher mit zwei gegen- 
 iiberstehenden, der Achse parallel laufenden Einschnitten 
 versehen ist, die den isolierten Umwindungsdraht aufneh- 
 men. Die Polenden einer grosseren Zahl von Stahlmagne- 20 
 ten oder im vorliegenden Falle die Polenden des festste- 
 henden Elektromagnets umfassen die Peripherie dieses 
 Eisencylinders in seiner ganzen Liinge mit moglichst ge- 
 ringem Zwischenraume. 
 
 Mit Hiilfe einer derartig eingerichteten Maschine kann 25 
 man, wenn die Verhaltnisse der einzelnen Teile richtig be- 
 stimmt sind und der Kommutator richtig eingestellt ist, 
 bei hinreichend schneller Drehung in geschlossenen Lei- 
 tungskreisen von geringem unwesentlichen Widerstande 
 Strome von solcher Starke erzeugen, dass die Umwindungs- 30 
 drahte der Elektromagnete durch sie in kurzer Zeit bis zu 
 einer Temperatur erwarmt werden, bei welcher die Um- 
 spinnung derselben verkohlt. Bei anhaltender Benutzung 
 der Maschine muss diese Gefahr durch Einschaltung von 
 
Physik. 61 
 
 Widerstanden oder durch Massigung der Drehungsge- 
 schwindigkeit vermieden werden. 
 
 Wahrend die Leistung der magnetelektrischen Indukto- 
 ren nicht in gleichem Verhiiltnisse mit der Vergrosserung 
 5 ihrer Dimensionen zunimmt, findet bei der beschriebeuen 
 das umgekehrte Verhaltnis statt. Es hat dies darin seinen 
 Grund, dass die Kraft der Stahlmagnete in weit geringe- 
 rem Verhaltnisse zunimmt als die Masse des zu ihrer Her- 
 stellung verwendeten Stahles, und dass sich die magne- 
 
 iotische Kraft einer grossen Anzahl kleiner Stahlmagnete 
 nicht auf eine kleine Polflache konzentriren lasst, ohne die 
 Wirkung sammtlicher Magnete bedeutend zu schwiichen 
 oder sie zum Teil ganz zu entmagnetisieren. Magnetin- 
 duktoren mit Stahlmagneten sind daher nicht geeignet, wo 
 
 15 es sich urn Erzeugung sehr starker andauernder Strome 
 handelt. Man hat es zwar schon mehrfach versucht, sol- 
 che kriiftige magnetelektrische Induktoren herzustellen 
 und audi so kriiftige Strome mit ihnen erzeugt, dass sie ein 
 intensives elektrisches Licht gaben, doch mussten diese Ma- 
 
 2oschinen kolossale Dimensionen erhalten, wodurch sie sehr 
 kostbar wurdeu. Die Stahlmagnete verloren bald den 
 grossten Teil ihres Magnetismus und die Maschine ihre an- 
 fangliche Kraft. 
 
 Neuerdings hat der Mechaniker Wilde in Birmingham 
 
 25 die Leistungsfiihigkeit der magnetelektrischen Maschinen 
 dadurch wesentlich erhoht, dass er zwei Magnetinduktoren 
 meiner oben beschriebeuen Konstruktion zu einer Maschine 
 kombinirte. Den einen grosseren dieser Induktoren ver- 
 sieht er mit einem Elektromagnet an Stelle der Stahlmag- 
 
 3onete und verwendet den anderen zur dauernden Magne- 
 tisierung dieses Elektromagnets. Da der Elektromagnet 
 kraf tiger wird als die Stahlmagnete, welch e er ersetzt, so 
 muss auch der erzeugte Strom durch diese Kombination in 
 mindestens gleichem Masse verstiirkt werden. 
 
62 Physik. 
 
 Es liisst sich leicht erkennen, dass Wilde durch diese 
 Kombination die geschilderten Mangel der Stahlmagnet- 
 induktoren wesentlich vermindert hat. Abgesehen von 
 der Unbequemlichkeit der gleichzeitigen Verwendung 
 zweier Induktoren zur Erzeugung eines Stromes, bleibt 5 
 sein Apparat doch immer abhangig von der unzuverlassigen 
 Leistung der Stahlmagnete. 
 
 Der Technik sind gegenwartig die Mittel gegeben, elek- 
 trische Strome von unbegrenzter Starke auf billige und 
 bequeme Weise uberall da zn erzengen, wo Arbeitskraft 10 
 disponibel ist. Diese Thatsache wird auf mehreren Gebie- 
 ten derselben von wesentlicher Bedeutung werden." 
 
 E. R. Muller. 
 
 V. GRUNDZUGE DER ELEKTROTECHNIK. 
 
 1. Chemische Zersetzungen durch den Strom. 
 Bezeichnungen. 
 
 Wenn man in den ausseren Schliessungskreis eines Strom- 
 erzeugers eine Fliissigkeit einschaltet, etwa dadurch, dass 
 man den Leitungsdraht zerschneidet und die beidenEn-15 
 den des Drahtes frei in eine Fliissigkeit eintauchen lasst, 
 so giebt es drei Falle: 
 
 a) Quecksilber und andere geschmolzene Metalle, auch 
 die meisten fliissigen Metalllegierungen, z. B. die Amal- 
 game, leiten den Strom, ohne irgendwelche Spur einer Zer- 20 
 setzung zu zeigen. 
 
 b) Eine Anzahl fliissiger Korper, z. B. Petroleum, ge- 
 schmolzenes Paraffin und die meisten Ole, lasst den Strom 
 iiberhaupt nicht hindurehgehen. 
 
 c) AngesJinertes oder salzhaltiges Wasser hingegen, ge- 25 
 loste oder geschmolzene Sauron, Salze oder Alkalien wer- 
 
Grundziige der Elektrotechnik. 63 
 
 den, wenn der Strom durch sie hindurch geht, in ihre 
 Bestandteile zerlegt,und diesen auf elektrischem Wege her- 
 beigefuhrten Zersetzungsprozess nennt man Elektro- 
 lyse. 
 5 Mit den unter c) angefiihrten Vorgiingen beschaftigt 
 sich dieses Kapitel. 
 
 Faraday hat eine Anzahl Bezeichnungen eingefiihrt, 
 die in der Wissenschaft und Technik international Giltig- 
 keit erlangt haben. Wir stellen dieselben zunachst zu- 
 
 io sammen. 
 
 Elektrolyse. Wenn ein Strom durch eine Fliissig- 
 keit hindurchgeht, die ans einer chemischen Verbindung 
 in Losung oder in geschmolzenem Zustande besteht, so er- 
 fahren diese Verbindungen eine chemische Zersetzung und 
 
 15 dieser Vorgang heisst Elektrolyse. 
 
 Elektrolyt. Ein Stoff, welcher fahig ist, durch 
 einen bindurchgefuhrten Strom in seine Bestandteile che- 
 misch zerlegt zu werden, heisst ein Elektrolyt. 
 
 Elektroden. Die in die Flussigkeit eintauchenden 
 
 2obeiden Enden des Leiterkreises, durch welche der Strom 
 in den Elektrolyt ein-, beziehentlich wieder anstritt, fiih- 
 ren den gemeiusamen Namen Elektroden. Meist wer- 
 den als Elektroden Metallplatten (Platinplatten) oder Koh- 
 lenplatten verwendet. 
 
 25 Anode. Die Elektrode, durch welche der positive 
 Strom in die Flussigkeit eintritt, heisst Anode. 1 
 
 Kathode. Die Elektrode, durch welche der positive 
 Strom aus der Flussigkeit wieder austritt, heisst Ka- 
 thode. 2 
 
 30 1 n e n . Die Bestandteile, in welche der einer Zer- 
 setzung unterworfene Korper durch die Elektrolyse 
 
 1 Vom griecliischen Worte dvd, aufwarts, und oSo 1 -,, Weg. 
 
 2 Vom griecliischen Worte Kara, abwarts, und 686s, Weg. 
 
64 Physik. 
 
 zerfallt, nennt man die I on en. Der Bestaudteil, der 
 sich an der positiven Elektrode, also an der Anode, aus- 
 scheidet, fiihrt den Namen Anion, das an der negativen 
 Elektrode an der Kathode auftretende Ion heisst K a - 
 t h i o n . 5 
 
 Die Ionen bewegen sich durch den Elektrolyt hindurch, 
 bis sie an den Elektroden erscheinen und dort merklich 
 werden; diese Bewegung wird die Wand e rung der 
 Ionen genannt. Dabei bewegen sich die Ionen mit 
 verschiedener, aber bestimmter Ionengeschwindig-io 
 k e i t , die von der Natur des Ions und von der Zahigkeit 
 (Viskositiit) des Elektrolyts abhangig ist. 
 
 Ein Apparat, der zur Ausfiihrung der Elektrolyse dient, 
 heisst Zersetzungszelle, und wenn der Apparat dazu 
 bestimmt ist, die ausgeschiedenen Mengen des einen oder 15 
 der beiden Ionen messend zu bestimmen, fiihrt eine solche 
 Vorrichtung den Namen Voltameter. 
 
 2. Faraday's Gesetz. 
 
 Fur die elektrolytischen Vorgange gilt das von Faraday 
 im Jahre 1833 aufgestellte Gesetz der festen elek- 
 trolytischen Wirkung. Dasselbe lautet : Die 20 
 durch einen Strom zersetzten Mengen sind 
 einander chemisch aquivalent und der 
 Stromstarke und der Zeit, wahrend welcher 
 der Strom gewirkt hat, proportional. 
 
 An den Elektroden werden somit chemisch aquivalente 25 
 Mengen der Ionen ausgeschiedeu, und wenn ein und der- 
 selbe Strom durch mehrere Zersetzungszellen hintereinan- 
 der hindurchgefuhrt wird, sind auch die in den verschie- 
 denen Zellen zersetzten Mengen des Elektrolyts einander 
 chemisch aquivalent. 30 
 
 An der Kathode scheidet sich der Wasserstoff oder das 
 Metall aus, an der Anode der Rest des zusammengesetzten 
 
Grundziige der Elektrotechnik. 
 
 65 
 
 Korpers. In vielen Fallen treten jedoch an den Elektro- 
 den sekundiire chemische Wirkungen auf. 
 
 Das Faradaysche Gesetz wird durch die Gleichung dar- 
 gestellt : 
 
 5 M= | . 0,000010386 . i . t 1) 
 
 Hierin ist M die Menge des ausgeschiedenen Ions in 
 
 Grammen, a das Atorngewicht, k die Wertigkeit des Ele- 
 
 mentes im Elektrolyt, i die Stromstiirke, t die Anzahl Se- 
 
 kunden, wiihrend der die Zersetzung durch den Strom 
 
 io stattgefunden hat. 
 
 Tabelle der elektrochemischen Aquivalente. 
 
 Name des Korpers. 
 
 Atom- 
 gewieht. 
 
 Wer- 
 tigkeit. 
 
 Aquiva- 
 lent. 
 
 Elektro- 
 
 chemisches 
 
 Aquivalent 
 
 in gr. 
 
 Ausscheidung 
 
 per 
 
 Stunde. 
 
 Ampere in gr. 
 
 Elektropositive Korper. 
 
 Aluminium . 
 
 Blei 
 
 Eisen 
 
 Gold 
 
 Kalium 
 
 Kupfer 
 
 Magnesium . 
 Natrium 
 
 Nickel 
 
 Platin 
 
 Quecksilber. 
 
 Silber 
 
 Wasserstoff. 
 
 Zink 
 
 Zinn 
 
 Brom 
 
 Chlor 
 
 Jod 
 
 Sauerstoff.. . 
 Stickstoff.... 
 
 27,04 
 
 3 
 
 9,013 
 
 206,39 
 
 2 
 
 103,195 
 
 55,88 
 
 2 
 
 27,94 
 
 196,2 
 
 3 
 
 65,40 
 
 39,03 
 
 1 
 
 39,03 
 
 63,18 
 
 2 
 
 31,59 
 
 23,94 
 
 2 
 
 11,97 
 
 22,99 
 
 1 
 
 22,99 
 
 58,6 
 
 2 
 
 29,3 
 
 194,43 
 
 2 
 
 97,22 
 
 199,8 
 
 2 
 
 99,9 
 
 107,66 
 
 1 
 
 107,66 
 
 1 
 
 1 
 
 1 
 
 64,88 
 
 2 
 
 32,44 
 
 117,35 
 
 2 
 
 58,67 
 
 0,00009361 
 
 0,0010718 
 
 0,0002909 
 
 0,0006792 
 
 0,0004054 
 
 0,0003280 
 
 0,0001245 
 
 0,0002388 
 
 0,000304 
 
 0,0010097 
 
 0,001038 
 
 0,0011183 
 
 0,000010386 
 
 0,0003369 
 
 0,0006094 
 
 Elektronegative Korper. 
 
 79,76 
 
 1 
 
 79,76 
 
 35,37 
 
 1 
 
 35,37 
 
 126,54 
 
 1 
 
 126,54 
 
 16 
 
 2 
 
 8 
 
 14 
 
 3 
 
 4,67 
 
 0,0008284 
 0,0003674 
 0,0013142 
 0,0000831 
 0,00004847 
 
 0,3370 
 
 3,8584 
 
 1,047 
 
 2,445 
 
 1,459 
 
 1,1808 
 
 0,4482 
 
 0,8596 
 
 1,096 
 
 3,6350 
 
 3,735 
 
 4,0260 
 
 0,037390 
 
 1,213 
 
 2,194 
 
 2,982 
 1.323 
 4,731 
 0,303 
 0,1745 
 
66 Physik. 
 
 Das Produkt | . 0,000010386 fiihrt auch den Namen 
 
 elektrochemisches Aquivalent. Esist dies die 
 Menge, welche ein Strom von 1 Ampere Starke in einer 
 Sekunde ausscheidet. 
 
 Die Elektrizitatsmenge, welche durch jeden Querschnitt 5 
 eines Leiters in dem Zeitraume einer Seknnde fliesst, wenn 
 die Stromstarke gleich 1 Ampere ist, heisst Einheit der 
 Elektrizitatsmenge oder Coulomb. 1 Man kann daher auch 
 sagen : Das elektrochemische Aquivalent ist 
 die Menge eines Stoffes, welche durch ein 10 
 Coulomb ausgeschieden wird. 
 
 Die vorstehende Tabelle giebt die in Betracht kommen- 
 den Zahlen fur die wichtigsten Stoffe. Solche Korper, 
 welche mit verschiedener Wertigkeit in verschiedenen Ver- 
 bindungsgruppen auftreten, sind selbstverstiindlich mit der 15 
 Wertigkeit einzusetzen, die das Element in der Zusammen- 
 setznng besitzt, die der Elektrolyse unterworfen wird. 
 Lasst man einen Strom nacheinander z. B. durch drei Zer- 
 setzungszellen gehen, deren erste Salzsaure, deren zweite 
 AVasser und deren dritte Ammoniak enthiilt, so werden an 20 
 den negativen Polen gleiche Volumen Wasserstoff ent- 
 wickelt, wiihrend an den positiven Polen ein gleiches Vo- 
 lumen Chlor, 1/2 Volumen Sauerstoff und 1/3 Volumen 
 Stickstoff ausgeschieden wird. Die elektrolytisch zerleg- 
 ten Mengen der drei Verbindungen stehen daher in dem 25 
 Verhaltnisse 
 
 HC1 ^9 — 
 
 2 ' 3 * 
 
 Ebenso werden z. B. aus alien Metallchloriden gleiche Men- 
 gen Chlor ausgeschieden, wiihrend die Menge der an der 
 Kathode ausgeschiedenen Metalle ihrer chemischen Valenz 30 
 
 1 Fur die Elektrizitatseinheit oder das Coulomb wird die Abkiir- 
 zung Cb gebraucht. 
 
Grundziige der Elektrotechnik. 67 
 
 in der elektrolysierten Verbindung entsprechen. Die elek- 
 trolytisch zerlegten Mengeu der nachstehend angefiihrten 
 Salze stehen daher in f olgendem Yerhaltnisse : 
 
 CuCl 2 0u 2 01 2 Fe 2 01 6 HgCl 2 Hg 2 (NQ 3 ), 
 AgN0 3 , -— , — — , — j-> — g-, - g . 
 
 5 Demnach werden auf 1 Volumenteil oder 35,37 Gewichts- 
 teile Chlor aus Kupferchlorid (Cu" Cl 2 ) 31,6 Gewichtsteile 
 Kupfer, aus dem Kupferchloriir (Cu' 01) aber 63,2 Ge- 
 wichtsteile Kupfer ausgeschieden. Derselbe Strom schei- 
 det ferner aus Quecksilberchlorid (Hg" 01,) 99,9 Teile 
 
 io Quecksilber, aus Merkuronitrat (Hg' N0 3 ) aber 199,8 Ge- 
 wichtsteile Quecksilber aus. 
 
 3. Das Silbervoltameter. 
 
 Zur genauen Messung schwacher Stromstarken ist be- 
 sonders das Silbervoltameter sehr geeignet, da einerseits 
 die Menge des ausgeschiedenen Silbers verhaltnismassig 
 
 i 5 gross ist und anderseits das ausgeschiedene Silber leicht 
 rein erhalten werden kann. Ganz besonders zur Aichung 
 der Torsionsgalvanometer von Siemens & Halske, eines der 
 beliebtesten Instrumente der praktischen Elektrotechniker, 
 wird das Silbervoltameter fast ausschliesslich verwendet. 
 
 20 Das Silbervoltameter besteht aus einer kleinen Platin- 
 schale (P), die mit dem negativen Pole der Stromquelle 
 verbunden wird. In unserer Figur steht z. B. der Platin- 
 tiegel auf einer mit der Klemmschraube ^ 2 leitend ver- 
 bundenen Unterlage M und wird durch 3 Federn / in 
 
 25 seiner Lage festgehalten. In die Schale giesst man 
 eine Losung von salpetersanrem Silber (10 — 20 Teile 
 Hollenstein auf 100 Teile Wasser). In diese Losung 
 taucht ein reiner Silberstift oder ein diinnes Silberschal- 
 chen 8, das von einem Kupferhalter B getragen wird. 
 
 30 Der ganze Apparat steht auf einer Hartgummiplatte E. 
 
68 
 
 Physik. 
 
 Wahrend sich bei dem Durchgange des Stromes Silber aus 
 der Losung anf der Imienseite der Schale niederschliigt, 
 wird gleichzeitig ebensoviel Silber von dem Stifte oder 
 dem Schiilchen aufgeldst. Wahrend des Versuches fallen 
 leiclit kleine Silberteile von dem Silbertiegel oder Silber- 
 stabe ab, deshalb umgiebt man denselben mit einer diinnen 
 
 Hiille aus Pergamentpapier oder dunner, mit destilliertem 
 Wasser sorgfaltig ausgewaschener Leinwand. 
 
 Um sich vor Fehlera, die von Temperaturschwankungen 
 herriihren koimen, einigermaszen sicher zu stellen, schaltet 10 
 man vor das Silbervoltameter einen Widerstand von min- 
 destens 30—40 Ohm. 
 
 Bei einer Stromstarke von 0,5 bis 1,5 Ampere fur je 
 1 qdm. Oberflache erhalt man die besten Niederschlage. 
 Durch einen Vorversuch bestimmt man daher die Grosse 15 
 der fur den Versuch zu wahlenden Batterie (am besten 
 Akkumulatorenzellen). 1st der Versuch beendet, so giesst 
 man die Hollensteinlosung ab und wascht so lange mit 
 
Grimdziige der Elektrotechnik. 69 
 
 heissem, destilliertem Wasser den Tiegel sorgfaltig aus, bis 
 die Waschwiisser bei Zusatz von Salzsaure keine Spur einer 
 Trlibung zeigen. Hierauf erwiirmt man den Tiegel, da- 
 mit er vollstandig trocknet, nnd bestimmt die Gewichts- 
 5 znnahme auf einer genauen Wage (die noch 1/5 mg. deut- 
 lich zu erkennen gestattet). 
 
 1st q die Gewichtszunahme des Platintiegels in Gram- 
 men, t die Anzahl Sekunden, wahrend deren der Strom 
 durch das Silbervoltameter hindurch gegangen ist, so 
 iofindet man die gesuchte Stromstarke durch die Formel: 
 
 t . 0,001118 
 
 2) 
 
 Beispiel: Der Platintiegel wog vor dem Versuche 30,7250 g. 
 Nachdem der zu messende Strom 10 Minuten lang durch das 
 Voltameter gegangen war, wog der Tiegel 31,6250 g. Wie gross 
 1 5 war die Stromstarke ? 
 
 Die Gewichtsdifferenz q des Tiegels betragt 0,9000 g., die 
 Zeit t gleich 10 . 60 600 Sekunden, somit ist 
 
 0,9000 
 
 = 1.343 A. 
 
 600.0,001118 
 
 4. Sekundare Wirkung der Elektrolyse. 
 
 Am einfachsten gestalten sich die chemischen Vorgange 
 20 bei der Elektrolyse geschmolzener Haloid verbindungen 
 der Metalle, z. B. des Chlorcalciums bei Anwendung von 
 Kohlenelektroden. An der negativen Elektrode scheidet 
 sich das Calcium als reines Metall ab, an der positiven 
 Elektrode wircl Chlor frei und entweicht aus der geschmol- 
 25 zenen Masse als griingelbes Gas. 
 
 In alien Fallen, in welchen es sich um die Elektrolyse 
 geloster Salze handelt, treten verwickeltere Vorgange auf, 
 dadurch, dass die durch den Strom zerlegten Substanzen 
 
70 Physik. 
 
 auf das Losungsmittel, das Wasser, oder die Substanz die 
 Elektroden einwirkeu. Diese Einwirkungeii werden da- 
 durch besonders begiinstigt, dass die Substanzen, wenn sie 
 gerade aus einer Verbindung austreten (in statu nascendi), 
 eine viel grossere Fiihigkeit besitzen, mit anderen Korpern 5 
 Verbindungen einzugehen, als dies sonst unter gewohn- 
 lichen Verhaltnissen der Fall ist. 
 
 Wenn wir z. B. eine wiisserige Losung von Salzsaure 
 (HC1) elektrolysieren, so wandert das Chlor an die positive 
 Elektrode und wird, wenn diese aus einem Metall besteht, 10 
 welches sich mit Chlor zu verbinden im stande ist, mit 
 diesem sich vereinigen; das Wasserstoffgas hingegen wird 
 die negative Elektrode zunachst in Form von Blaschen 
 bedecken, und schliesslich werden diese Blaschen in der 
 Flussigkeit aufsteigen und entweichen. Hier hatte somitis 
 eine sekundare Wirkung nur an der positiven Elektrode 
 stattgefunden, weil das Chlor nicht ebenfalls entwichen ist, 
 sondern sich mit dem Metall der Elektrode verbunden hat. 
 Wenn man Kupfersulfat (CuS0 4 ) in einer Zersetzungszelle 
 elektrolysiert, die mit Platinelektroden ausgestattet ist, so 20 
 zerfallt das CuS0 4 ; Cu wandert an den negativen Pol, der 
 Rest S0 4 wirkt zersetzend auf das Losungsmittel, das 
 Wasser (H 2 0), ein, entzieht demselben die zwei Atome 
 Wasserstoff und bildet Schwefelsaure (H 2 S0 4 ); der iibrig- 
 bleibende Sauerstoff wird frei und entweicht an dem posi- 25 
 tiven Pole. Das Platinblech, welches die negative Elek- 
 trode bildet, uberzieht sich mit einer Schicht galvanisch 
 niedergeschlagenen Kupfers; an der positiven Elektrode 
 aber sammelt sich Schwefelsaure an, wahrend Sauerstoff 
 entweicht. In diesem Falle hat die sekundare Wirkung 30 
 ebenfalls am positiven Pole stattgefunden. 
 
 Etwas anders gestaltet sich die Sache, wenn man die- 
 selbe Verbindung, das Kupfersulfat, unter Verwendung 
 von Kupferelektroden den chemischen Wirkungen des 
 Stromes aussetzt. Genau wie vorher uberzieht sich die 35 
 
Grundziige der Elektrotechnik. 71 
 
 Kathode mit Kupfer; sie nimmt dadurch an Gewicht zu, 
 aber sie verandert ihren chemischen Charakter nicht. An 
 der Anode scheidet sich ganz wie vorher Sauerstoff und 
 Schwefelsaure aus; die Schwefelsaure aber verbindet sicli 
 
 5 mit dem Kupfer, indem sie gleichzeitig CuS0 4 bildet. 
 
 1st die Kupfervitriolldsung urspriinglich nicht konzen- 
 triert, so wird sich die Anode alsbald mit konzentrierter 
 Losung umgeben, wahrend der Salzgehalt nach der Ka- 
 thode hin stetig abnimmt; zu der chemischen sekundiiren 
 
 io Wirkung tritt somit noch die physikalische hinzu, d ass die 
 vorher gleiche Dichtigkeit der Fliissigkeit einer ungleich- 
 formigen Anordnung der Salzteile in dem Wasser ge- 
 wichen ist. 
 
 Eine sekundare chemische Wirkung an der negativen 
 
 r 5 Elektrode findet statt, wenn man z. B. Kupferchlorid 
 (CuClJ elektrolysiert und als Elektroden Kohlenplatten 
 verwendet. Die Zersetzung liefert Cu an der Kathode; 
 dieses scheidet sich aber nicht als Metall aus, sondern 
 bildet mit dem Kupferchlorid zusammen Cu 2 Cl a Kupfer- 
 
 2ochloriir. An der Anode entweicht gasformiges Chlor. 
 
 Auch die Wasserzersetzung, welche gewohnlich als ein- 
 facher Versuch im Unterrichte vorgefiihrt wird, vollzieht 
 sich nicht unmittelbar, sondern nur als eine sekundare 
 Wirkung der Zersetzung der im Wasser gelosten Siiure. 
 
 25 Diese Zersetzung vollzieht sich, wenn man z. B. Wasser, 
 das mit Schwefelsaure angesauert ist, elektrolysiert, nach 
 folgendem Schema: 
 
 H 2 S0 4 
 
 Pol/ \-f Pol 
 
 H 2 entweicht. S0 4 wirkt zersetzend auf H 2 0. 
 
 Es entstebt H 2 S0 4 (Schwefel- 
 saure) und entweicht. 
 
72 Physik. 
 
 Ganz reines Wasser scheint den Strom iiberhaupt nicht 
 zu leiten. Eine unmittelbare Zersetzung chemisch reinen 
 Wassers ist noch nicht beobachtet worden. 
 
 Wenn wir eine wasserige Losung von Kalisalpeter 
 (KN0 3 ) elektrolysieren, treten sekundare chemische Wir- 
 kungen an beiden Elektroden auf. Der Vorgang vollzieht 
 sich auf folgende Weise : 
 
 2KN0 8 
 
 2K wirkt zersetzend auf 2H 2 0, 2N0 3 wirkt zersetzend auf 
 
 und es bilden sich 2KHO, und H 2 0, bildet 2HNO s , und ent- 
 2H entweicht. weicht. 
 
 An der Kathode bildet sich Kalilauge, und Wasserstoff 
 entweicht; an der Anode entsteht Salpetersaure, wahrend 
 Sauerstoff entwickelt wird. Das Ergebnis ist also audi in 10 
 diesem zweiten Falle eine Wasserzersetzung. 
 
 Gelegentlich entstehen audi noch sekundare Wirkungen 
 anderer Art. Metalle werden z. B. in Pnlverform aus- 
 geschieden, Sauerstoff wird in seiner aktiven Form als 
 Ozon entwickelt, audi Wasserstoff tritt haufig in einens 
 Form auf, in der er mehr als sonst das Bestreben besitzt, 
 sich mit andern Korpern zu verbinden. AVir erwahnten 
 ferner bereits, dass nicht selten durch die Elektrolyse 
 Anderungen des Konzentrationsgehaltes der Fliissigkeiten 
 hervorgerufen werden. 20 
 
 5. Die galvanische Polarisation. 
 
 Wenn der elektrische Strom durch eine chemische Ver- 
 bindung hindurchgeht und dieselbe in ilire Bestaudteile 
 zersezt, so leistet er dabei insofern eine chemische Arbeit, 
 als er die Bestandteile der Verbindung, die durch ihre 
 
Grundziige der Elektrotechnik. 73 
 
 chemische Anziehungskraft aneinander hangen, auseinan- 
 der reisst und trennt. Das Streben der durch die Elektro- 
 lyse getrennten Bestandteile, sich aufs neue zu der zer- 
 legten Verbindung zu vereinigen, macht sich geltend als 
 5 erne an den Elektroden der Zersetzungszelle wirksame 
 etektromotorische Gegenkraft ; diese nennt man galva- 
 nische Polarisation. 
 
 Wenn man z. B. Zinksnlfat zersetzt, so hat das ausge- 
 schiedene Zink das Streben, sich mit der gebildeten 
 
 ioSchwefelsaure wieder zu vereinigen; dieses Streben macht 
 sich geltend als eine EMKvon bestimmter Grosse, und esist 
 eine EMK von mindestens gleicher Grosse notwendig, um 
 die Wiedervereinigung der getrennten Korper zu verhin- 
 dern. Daraus ergiebt sich von selbst, dass Zinkvitriol 
 
 15 nicht durch jede Stromquelle elektrolysiert werden kann. 
 Die Elektrolyse geht nur dann vor sich, wenn die Span- 
 nungsdifferenz an den beiden Elektroden grosser ist als 
 die elektromotorische Gegenkraft, welche das galvanisch 
 ausgeschiedene Zink gegen die galvanisch ausgeschiedene 
 
 20 Schwefelsaure besitzt. 
 
 Wird in einem gewohnlichen Knallgasvoltameter Wasser 
 zersetzt, so besitzen die ausgeschiedenen Ionen, Wasser- 
 stoff und Sauerstoif, das Streben, sich wieder zu Wasser zu 
 vereinigen ; es entsteht daher an den Elektroden des 
 
 25 Voltameters eine EMK, deren Grosse als Masz der chemi- 
 schen Anziehungskraft zwischen Wasserstoff und Sauer- 
 stoff gelten kann. Die Grosse derselben ist in diesem 
 Falle 1,47 Volt. Eine Wasserzersetzung kann daher nur 
 zu standee kommen, wenn die EMK der Elektrizitatsquelle 
 
 3 o grosser als dieser Betrag ist. Mit einern Daniell-Element 
 ist es daher nicht moglich, eine Wasserzersetzung einzu- 
 leiten, da dessen EMK nur 1,06 Volt ist; es findet dagegen 
 eine lebhafte Wasserzersetzung statt, wenn man zwei sol- 
 cher Elemente in Ilintereinanderschaltung benutzt, da 
 
 35 dann die" EMK den doppelten Betrag erreicht. 
 
74 Physik. 
 
 Die Thatsache der galvanischen Polarisation kann audi 
 leicht durch den Versuch nachgewiesen werden. Lasst 
 man durch eine Wasserzersetzungszelle liingere Zeit einen 
 Strom hindurchgehen, unterbricht hierauf den Strom und 
 verbindet die Elektroden der Zersetzungszelle mit einem 
 Strommesser, so zeigt sich deutlich, dass nunmehr das 
 Voltameter Quelle eines dem vorherigen entgegengesetzt 
 fliessenden Stromes geworden ist. In dem Masze, als die 
 an den Elektroden abgeschiedenen Ionen sich wieder ver- 
 einigen, verschwindet dieser Polarisationsstrom allmablich. 
 
 6. Theoretische Bereclinung der elektromotorischen Kraft. 
 
 Betragt die elektromotorische Gegenkraft infolge des 
 Vereinigungsstrebens der ausgeschiedenen Ionen oder die 
 Polarisation D (der Buchstabe I) wird benutzt, weil es sich 
 in diesem Falle ebenfalls um eine Potentialdifferenz han- 
 delt), so wird, wenn eine Elektrizitiitsmenge q durch die 15 
 Zersetzungzelle hindurchwandert, eine elektrische Arbeit 
 von dem Betrage q . D geleistet. 
 
 Fur diesen Arbeitsbetrag kann aber noch ein anderer 
 Ausdruck gefunden werden. Wenn die Elektrizitiitsmenge 
 q z. B. durch eine Wasserzersetzungszelle hindurchgeht, so 20 
 werden q . 0,0001038 g Wasserstoff an der Kathode ausge- 
 schieden. Diese aber erzeugen, wenn sie mit dem an der 
 Anode abgeschiedenen Sauerstoff zu Wasser wieder ver- 
 einigt werden, q . 0,0001038 h Warmeeinheiteu, wenn man 
 mit h die Warmemenge bezeichnet, die entwickelt wird, 25 
 wenn 1 g des Kations (z. B. 1 g Wasserstoff) mit der aqui- 
 valent Menge des Anions (z. B. 8 g Sauerstoff) wieder ver- 
 einigt werden. Diese Warmemenge kann ohne weiteres 
 ebenfalls in Arbeit verwandelt werden, wenn wir beriick- 
 sichtigen, dass 42 . 10 6 absolute Arbeitseinheiten des Zenti-30 
 meter-Gramm-Sekunden-Systems erforderlich sind, um eine 
 
Grundziige der Elektrotechnik. 75 
 
 Warmeeinheit, d. i. erne Grarnm-Kalorie zu erzeugen. Auf 
 diese Weise ergiebt sich die Gleichung: 
 
 D .q = q . 0,0001038 . h . 42 . 10 s , 
 oder 
 5 D = 0,0001038 . h . 42 . 10\ 
 
 Erne ahnliche Gleichung wie wir sie hier fur Wasserstoff 
 aufgestellt haben, kanu fiir jedes beliebige andere Element 
 aufgestellt werden, wenn wir das elektrochemische Aqui- 
 valent des Wasserstoffes durch das des betreffenden Ele- 
 iomentes ersetzen. Bekanntlich ist nun aber das elektro- 
 chemische Aquivalent das Produkt aus dem elektroche- 
 mischen Aquivalent des Wasserstoffes und dem Qtiotienten 
 
 ■p wenn a das Atomgewicht und k die Wertigkeit des be- 
 
 treffenden Elementes bedeutet. 
 I5 Da die Elektrizitiitsmenge q aus der Gleichung ver- 
 schwindet, erhtilt man zum Schluss: 
 
 D = 0,0001038 . 42 . 10 6 . h . ~ . . . . 3) 
 
 fc 
 
 Dies ergiebt den Satz : Die elektromotorische Kraft, die 
 einem elektrochemischen Aquivalente des getrennten Ions 
 
 2ound der im Arbeitsmass ausgedriickten Verbindungswarme 
 von 1 g des Rations bildet. 
 
 Das Produkt ah aus dem Atomgewicht und der Verbin- 
 dungswarme von 1 g fiihrt in der physikalischen Chemie 
 den Namen " Warmetonung." Unter " Warmetonung" 
 
 25 des Zinks bei Bildung von Zinksulfat versteht man z. B. 
 die Anzahl von Grammkalorien, die entwickelt werden, 
 wenn sich 65,5 g Zink mit der erforderlichen Menge Schwe- 
 felsaure zu Zinksulfat verbinden. Diese AVarmemenge be- 
 triigt 108000 Kalorien, 
 
76 Physik. 
 
 Bezeichnet man die Warmetonung der Verbindung 
 mit W und driickt man D in Volt aus, so hat man : 
 
 W 
 D = 0,0000436 .j ..... 4) 
 
 1. Beispiel: Die Polarisation der Wasserzer- 
 setzung zu berechnen. Fur Wasserstoff ist, wie be- 5 
 reits mehrfach erwahnt, das elektrochemische Aquivalent 
 
 Z = 0,0001038. Wenn 1 g Wasserstoff sich mit 8 g Sauerstoff zu 
 Wasser verbindet, werden 34000 Kalorien entwickelt. Wir er- 
 halten daher nach Gleich. 3, 
 
 D = 0,0001038 . 34000 . 1. 42 . 10 6 . IO 
 
 Dies giebt ausgerechnet : D = 1,47 . 10 8 . Da man 10 8 absolute 
 Erafteinheiten ein Volt nennt, ist 1,47 Volt die EMK der Polari- 
 sation der Wasserzersetzung. Versuche haben genau den hier 
 berechneten Wert ergeben. 
 
 2. Beispiel. Berechnung der EMK einesis 
 Daniell-Elementes. Bei einem Daniell-Element 
 befindet sich Kupfer in einer konzentrierten Losung von 
 Kupfervitriol, Zink in einer konzentrierten Losung von 
 Zinkvitriol, und beide Fliissigkeiten sind durch eine porose 
 Scheidewand voneinander getrennt. Der chemische Pro- 20 
 zess in diesem Elemente besteht darin, dass sich an dem 
 negativen Pole Zink in Schwefelsaure auflost, und gleich- 
 zeitig eine aquivalente Menge Kupfer an dem positiven 
 Pole niedergeschlagen wird. Die Differenz der Verbin- 
 dungswarmen des Zinksulfates und des Kupfersulfates 25 
 entspricht somit der EMK des Elementes. Nun betragt 
 die Warmetdnimg des Zinks bei der Auflosung in wiisseri- 
 ger Schwefelsaure 108000 Kalorien, die Warmetonung des 
 Kupfers bei Auflosung in verdiinnter Schwefelsaure 55500 
 Kalorien. 30 
 
 Der Unterschied der beiden Warmetonungen betragt 
 52,500 Kalorien. Multipliziert man diese Differenz mit 
 denselben Faktoren, die wir vorhin bei der Berechnung der 
 
Grundziige der Elektrotechnik. 77 
 
 EMK der Polarisation der Wasserzersetzung zur Anwen- 
 dung gebracht haben, und beriicksichtigt, dass die Wertig- 
 keit beider Elemente des Zinks und des Kupfers, gleich 2 
 ist, so finden wir nach Gleichnng 4: 
 
 D == 0,0000436 . ^p = 1,12 Volts, 
 
 d. h. die EMK des Daniell-Elementes berechnet sich zu 
 ungefahr 1.12 Volts, und das stimmt mit den Ergebnissen 
 der Versuche sehr nahe uberein. 
 
 7. Polarisation. 
 
 Verwenden wir ein galvanisches Element als Stromquelle, 
 
 ioso fliesst der Strom nicht nur durch den ausseren Leitungs- 
 draht, sondern auch durch das Element selbst hindurch und 
 wirkt auf dieses Element wie auf eine Zersetzungszelle. In- 
 folgedessen scheidet sich an der Eintrittsstelle des Stro- 
 mes in das Element, d. h. an dem negativen Pole, das 
 
 15 Anion, an der Austrittsstelle des Elementes, das Kation 
 aus. Da wir nun in fast alien galvanischen Elementen in 
 "Wasser geloste Sauren, Alkalien oder Salze verwenden, so 
 handelt es sich zumeist um eine Wasserzersetzung, bei der 
 an dem Zink Sauerstoff und an dem positiven Pole (Kup- 
 
 2ofer, Platin, Kohle) Wasserstoff ausgeschieden wird. Daher 
 entsteht in den meisten galvanischen Elementen alsbald 
 durch die ausgeschiedenen Ionen eine elektromotorische 
 Gegenkraft, eine Polarisation, durch welche die wirksame 
 elektromotorische Kraft und damit auch die Stromstarke 
 
 25 vermindert wird. 
 
 Besonders ist es der an dem positiven Pole sich ausschei- 
 dende Wasserstoff, von dem der Hauptteil der polarisieren- 
 den Wirkung herrtihrt. Die Bestrebungen der praktischen 
 Elektriker sind daher besonders darauf gerichtet gewesen, 
 
 30 die Ausscheidung von freiem Wasserstoff zu verhiiten, Die 
 
78 Physik. 
 
 Mittel, welche angewendet werden, urn diesen Zweck zu 
 erreicheu, nennt man depolarisierende Mittel. 
 Man setzt z. B. die Kohle in konzentrierte Salpetersiiure 
 oder Chromsaure, oder umgiebt sie mit Braunstein, damit 
 der Sauerstoff dieser Korper sich mit dem elektrolytisch 5 
 entwickelten Wasserstoff verbindet und somit die polari- 
 sierende Wirkung desselben verhindert. Auch lebhafte 
 Bewegung der Elektroden wirkt depolarisiereud, weil die 
 ausgeschiedenen Gasblasen sich beim Erschuttern loslosen 
 nnd entweichen, und ferner die umgebende Fliissigkeit IO 
 das Gas von der Oberflache der bewegten Platte abwascht 
 und auflost. Auch der in der Fliissigkeit des Elementes 
 durch Absorption geloste atmospharische Sauerstoff wirkt 
 auf den an dem positiven Pole des Elementes ausgeschie- 
 denen Wasserstoff ein, verbindet sich mit diesem zu Was- 15 
 ser und wirkt so ebenfalls depolarisierend. In derselben 
 Weise wie der geloste atmospharische Sauerstoff wirkt 
 auch der an der negativen Platte des galvanischen Elemen- 
 tes ausgeschiedene Sauerstoff; ein Teil desselben lost sich 
 in der die Platte umgebenden Fliissigkeit auf, gelangt2o 
 durch Stromungen und Diffusion an die positive Platte 
 und vereinigt sich dort mit dem Wasserstoff. Daher kommt 
 es, dass die Polarisation allmahlich von selbst verschwin- 
 det, wenn das Element langere Zeit hindurch stromlos 
 bleibt. 25 
 
 Richard Ruhlman. 
 
 VI. KOSMISCHE PHYSIK. 
 
 Die kosmische Physik umfasst die Astronomie und die 
 Meteorologie und verfolgt die Naturerscheinungen im Gro- 
 szen und fuhrt sie, soweit als moglich, auf physikalische 
 Gesetze zuriick. Sie hat zu zeigen, wie dieselben Kriifte, 
 welche die Experimentalphysik uns kennen lehrt, in der 30 
 
Eosmische Physik. ?9 
 
 ganzen Schopfung zur Wirkimg kommen, wie dieselben 
 Gesetze, welche wir im physikalischen Cabinet erforschen, 
 das ganze Weltall beherrschen. 
 
 Die Bewegungserscheinungen der Himmelskorper und 
 5ihre mechanische Erklarung gehoren der Astronomie an; 
 die Meteorologie beschaftigt sich mit den in der Atmosphare 
 vorgehenden Veranderungen des Luftdruckes, der Tem- 
 peratur, Feuchtigkeit und der elektrischen Verhaltnisse, 
 mit dem Klima, der Regen- und Thaubildung, den Win- 
 10 den u. s. w. 
 
 A. Astronomie. 
 
 Der Himmel erscheint uns, wenn er nicht durch Wolken 
 verdeckt ist, als eine ungeheure Hohlkugel, von welcher 
 wir jedoch nie mehr als die Halfte auf einmal iibersehen 
 konnen. Die durch das Auge des Beobachters gelegte wa- 
 
 isgerechte Ebene, welche die sichtbare Halfte der Himmels- 
 kugel von der unsichtbaren scheidet, heisst der Horizont. 
 Der gerade uber dem Haupte des Beobachters liegende 
 Punkt heisst das Zenith, der untere heisst das Nadir. Die 
 wenigen Planeten und Kometen ausgenommen, haben die 
 
 20 Sterne eine unveranderliche Stellung gegen einander, wes- 
 halb sie auch den Namen Fixsterne fiihren. Zur leichte- 
 ren Orientirung wurden sie schon friih in Sternbilder ein- 
 getheilt. An der Himmelskugel unterscheiden wir den 
 Aquator, eine nordliche und siidliche Hemisphare, den 
 
 25 Meridian und die Mittagslinie. Die Zeit, welche zwischen 
 je zwei auf einander folgenden oberen Culminationen eines 
 und desselben Fixsternes vergeht, wird ein Sterntag ge- 
 nannt. Die mittlere Sonnenzeit ist von der Sternzeit ver- 
 schieden. Alle durch das Zenith gelegte, auf dem Hori- 
 
 3ozonte rechtwinklig stehende Kreise heissen H6henkreis"e 
 oder Verticalkreise. Der Bogen vom Sterne bis zum Ho- 
 rizonte- heisst die Hohe, derjenige vom Sterne bis zum 
 
80 Physik. 
 
 Zenith die Zenithdistanz. Durch Hohe und Azimut ist 
 die Stellung eines Sternes vollkommen bestimmt. Um 
 diese zu messen, gebraucht man das Theodolit. Durch 
 Rektascension und Declination ist auch die Stelle eines 
 Sternes bestimmt. Um diese zu messen, gebraucht man 5 
 die Mittagskreise und Passageinstrumente. Was der Theo- 
 dolit fur den Horizont leistet, das leistet das Aquatorial- 
 instrument fur den Aquator. Die Erde ist eine Kugel, 
 welche im Weltraume schwebt. An der Erdkugel bezeich- 
 net man den wahren Horizont, welcher dem scheinbaren 10 
 parallel ist, Langenkreise (Meridiane) und Breitekreise 
 (Parallelkreise), den Nord- und Siidpol und den Aquator. 
 Die Abplattung der Erde an den Polen ist eine Folge ihrer 
 Axendrehung. Die Axendrehung wird durch den Fou- 
 cault'schen Pendelversuch bewiesen. 15 
 
 Die Sonne und ihreBeziehungen zurErde. 
 Die Bahn, welche die Sonne am Himmel zuriicklegt, heisst 
 die Ekliptik. Die Punkte, in denen sich Aquator und 
 Ekliptik schneiden, sind die Aquinoctialpunkte. Die 
 Punkte, in denen die Sonne ihre grosste nordliche und siid- 20 
 liche Declination erreicht, heissen die Sonnenwende- oder 
 Solstitialpunkte. Der Thierkreis besteht aus den zwolf 
 Sternbildern, welche die Sonne durchlauft. Dies sind 
 Fische, Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Lowe, Jungfrau, 
 Wage, Scorpion, Schutze, Steinbock und Wassermann. 25 
 
 Zur gewohnlichen Messung der Sonnenhohe bedient man 
 sich des Sextanten. Die einfachste Methode der Zeitbe- 
 stimmung ist die der Sonnenuhr. Das tropische Jahr be- 
 tragt etwas weniger als 365£ Tag. Die alten Agypter hat- 
 ten schon ein Jahr von 365 Tagen. Julius Caesar schaltete 30 
 alle 4 Jahre einen Tag ein. Der Februar des Schaltjahres 
 hat daher 29 Tage. Die Griechen und Russen rechnen 
 noch nach dem julianischen Kalender, der in 400 Jahren 3 
 Tage zu viel hat. Um dies zu vermeiden, lasst der grego- 
 rianische Kalender 3 Schaltjahre in je 400 Jahren ausfal- 35 
 
Kosmische Physik. 81 
 
 len. Die Rechnung alten Stils ist gegen den neuen urn 12 
 Tage zuriick. Durch die beiden Wendekreise und die bei- 
 den Polarkreise wird die Erde in fiinf Zonen getheilt. 
 Die E r d b a h n. Das erste Kepler'sche Gesetz : Die Ge- 
 5 schwindigkeit mit welcher die Erde in ihrer Bahn fortschrei- 
 tet, ist von der Art, dass der Leitstrahl (radius vector), 
 welchen man sich von der Erde zur Sonne gezogen denkt, 
 in gleichen Zeiten gleiche Flachenraume beschreibt. 
 
 Das zweite Kepler'sche Gesetz: Die Bahn aller Planeten 
 
 ioist eine Ellipse, und die Sonne findet sich in dem einen 
 Brennpunkte derselben. Die grosze Axe ist die Absiden- 
 linie, die Entferimng der Sonne von dem Mittelpunkte ist 
 die Excentricitiit der Erdbahn. 
 
 Die Horizon talparallaxe eines Gestirns ist der Winkel, 
 
 i5imter welchem der Halbmesser der Erde, von jenem Ge- 
 stirn aus gesehen, erscheint. Je weiter ein Gestirn von der 
 Erde entfernt ist, desto kleiner wird seine Parallaxe und 
 desto schwieriger wird es, sie genau zu bestimmen. Die 
 Sonnenparallaxe betragt vielleicht im Mittel 8.915". Dann 
 
 20 ware die mittlere Entfernung der Sonne von der Erde circa 
 20 Millionen geographische Meilen. Der Durchmesser der 
 Sonne ist 112 mal so grosz als der der Erde. Die Bewe- 
 gung der Sonnenflecken ist ein Beweis f iir die Axendrehung 
 der Sonne. 
 
 25 Die Planeten. Ptolemaus stellte die Erde in die 
 Mitte desWeltalls, Copernicus die Sonne. Mercur und Venus 
 heissen die unteren Planeten, die iibrigen heissen die obe- 
 ren. Wenn ein Planet mit einem anderen oder mit der 
 Sonne durch den Meridian geht, so sind sie in Conjunc- 
 
 30 tion. Steht ein Planet urn 90° von der Sonne ab, so ist er 
 in Quadratur, steht er um 180° ab, so ist er in Opposition. 
 Die Punkte, in denen eine Planetenbahn die Sonnenbahn 
 schneidet, werden Knoten genannt. Die unteren Plane- 
 ten zeigen Phasen, die oberen runde Scheiben. Das dritte 
 
 35 Kepler'sche Gesetz heisst : Die Quadrate der Umlaufszei- 
 
82 Physik. 
 
 ten verschiedener Planeten verhalten sich wie die dritten 
 Potenzen ihrer mittleren Entfernungen von der 
 Sonne. 
 
 Zwischen Mars und Jnpiter ist eine auffallende Liicke, 
 wo man einen neuen Planeten aufzufinden hoffte. Statt 5 
 eines einzigen sind aber 379 entdeckt worden, die Plane- 
 toiden heissen. Der erste wurde von Piazzi am 1. Januar 
 1801 entdeckt. Alle diese Planetoiden sind teleskopisch. 
 
 Trabanten oder Satelliten sind solche Himmelskorper, 
 welche die Planeten auf ihren Bahnen begleiten, woher der io 
 Name. Vor der Entdeckung des Fernrohrs kannte man 
 nur den Mond, den Trabanten der Erde. Galilai entdeckte 
 mit dem neu erfundenen Fernrohre die vier Satelliten des 
 Jupiter. Spater wurden atich Trabanten des Saturn, des 
 Uranus und des Neptun aufgefunden und sehr kiirzlich 15 
 zwei des Mars. Eine Mondfinsternis findet statt, wenn 
 der Mond durch den Kernschatten hindurchgeht. Son- 
 nenfinsternisse sind Erscheinungen, welche einerseits den 
 Sternbedeckungen durch den Mond, andererseits dem 
 Durchgang der unteren Planeten vor der Sonnenscheibe 20 
 analog sind. Sie treten ein, wenn die Erde durch den 
 Schatten des Mondes hindurchgeht, konnen also nur zur 
 Zeit des Neumondes stattfinden. Die Kometen zeigen 
 meistens einen hellen rundlichen Kern, welcher von einer 
 schwacher leuchtenden nebligen Hiille umgeben ist, die 25 
 sich auf einer Seite, und zwar in der Regel auf der der 
 Sonne abgewandten, in einen Schweif verlangert. Wahrend 
 die Planetenbahnen nur wenig gegen die Sonnenbahn ge- 
 neigt sind, stehen die Kometenbahnen oft beinahe recht- 
 winklig auf der Ekliptik. Die Bahn der Kometen ist eine 30 
 Parabel, in deren Brennpunkte der Mittelpunkt der Sonne 
 liegt. 
 
 Meteorite sind selbstandige Korper, welche in selbstan- 
 digen Bahnen den Weltraum durchfliegen. Ihre Bahnen 
 sind denen der Kometen zu vergleichen. Gustav Rose un- 35 
 
Kosmische Physik. 83 
 
 terscheidet Eisenmeteorite und Steinmeteorite. Feurige 
 Meteorite, welche uns groszer erscheinen als Jupiter und 
 Venus, werden in der Regel als Feuerkugeln bezeichnet, 
 wahrend man die kleineren Sternschnuppen nennt. 
 
 5 Die Doppelsterne wurden erst durch das Fernrohr ent- 
 deckt. Herschel beobachtete deren 450 und meinte, sie 
 seiea blosoptisch einander nahe und nicht pbysisch. Struve 
 hat bereits 2641 Doppelsterne verzeichnet, unter denen 
 sich 113 dreifache, 9 vierfache und 2 fiinffache befinden. 
 
 io Gewohnlich ist einer der beiden Sterne viel kleiner als der 
 andere, wie beim Polarsterne. Bei vielen ist eine Stel- 
 lungsveranderung mit Sicherheit nachgewiesen. 
 
 Kosmische und atmospharische Lichter- 
 scheinungen. Die dunklen Flecken, welche an der 
 
 15 Oberflache der Sonne bemerkt werden, sind sehr verander- 
 licher Natur; bald sind sie zahlreicher und groszer, dann 
 wieder seltener und kleiner; manchmal ist die Sonne ganz 
 fleckenfrei. Wolf hat die Periode der Sonnenflecken auf 
 11£ Jahr bestimmt. Ein Sonnenfleck besteht aus Kern 
 
 sound Penumbra. Herschel und Arago meinten, dass die 
 Sonne einen dunklen Kern habe und die Flecken nichts 
 als dieser Kern seien, der, wo nur die Photosphare und die 
 untere Wolkenschicht durchbrochen oder geoffnet sei, sicht- 
 bar werde. Diese Ansicht ist durch die Spectralanalyse 
 
 25 vollkommen unhaltbar geworden. Nach Kirchhoff's Un- 
 tersuchungen muss der Kern der Sonne weissgluhend und 
 von einer gleichfalls gltihenden Gasatmosphare umgeben 
 sein. In dieser Atmosphare miissen alle Stoffe als gasfor- 
 mig vorhanden angenommen werden, deren Flammenspec- 
 
 3otra aus hellen Linien bestehen, welche genau mit Fraun- 
 hofer'schen Linien zusammenfallen. Die Sonnenflecken 
 werden dann auch durch Wolken gebildet. Die Corona 
 und die Protuberanzen, welche bei totalen Sonnenfinster- 
 nissen beobachtet werden, deuten auf eine gasformige At- 
 
 35 mosphare hin. 
 
84 Physik. 
 
 Urn die Zeit der Friihlings-Tag- und Nachtgleiche er- 
 scheint manchmal an sternhellen Abenden, wenn die letzte 
 Spur der Dammerung verschwunden ist, ein schwacher 
 Lichtstreifen, weleher die Form einer schief auf dem Ho- 
 rizont stehenden Pyramide hat. Es ist das Zodiacallicht. 5 
 Veriinderliche Sterne sind solcbe, an denen ein regelmiiszi- 
 ger Wechsel der Lichtstarke beobachtet wird ; temporare 
 sind solche, die plotzlich neu am Himmel erscheinen, kurze 
 Zeit glanzen, urn alsbald wieder zu verschwinden. Die 
 Milchstrasze besteht aus Sternen, welche einen Ring bil- 10 
 den, in dessen Mitte sich die Sonne sammt ihren Planeten 
 befindet. Yiele Nebelflecken lassen sich in Sternhaufen 
 auflosen, jedoch bestehen auch viele wirklich aus einem 
 diffusen, nebelartigen Stoffe. Die letzteren sind von ahn- 
 licher Natur wie die Kometen. 15 
 
 Die Aberration des Lichts ist die Folge der vereinigten 
 Wirkungen der Bewegung des Lichts und der Erde und 
 die Ursache, dass wir die Sterne nicht genau an demjeni- 
 gen Punkte erblicken, an welchem sie wirklich stehen. Die 
 atmospharische Refraction, die Kimmung und die Luft-20 
 erscheinung werden durch die verschiedene Dichtigkeit 
 der Luftschichten verursacht und diese hangt wieder von 
 der verschiedenen Erwarmung derselben ab. Die Durch- 
 sichtigkeit der Luft ist keineswegs vollkommen. Dieselbe 
 variirt an demselben Orte und ist auch groszer in einer Ge- 25 
 gend als in einer andern, sehr grosz z. B. in den Aquato- 
 rialgegenden, in Persien und Sibirien. Die starkerenTrii- 
 bungen der Luft riihren jedoch von f einen Staub- und 
 Rauchtheilchen her, welche in der Luft schweben. Der 
 unbedeckte Himmel zeigt eine bald hellere, bald dunklere 30 
 blaue Fiirbung. Diese wird vermittelst des Cyanometers 
 gemessen. Sie ist im Zenith am intensivsten. Auf den 
 Gipfeln hoher Berge erscheint der Himmel weit dunkler 
 als in den Ebenen. In warmeren Landern ist das Blau des 
 Himmels tief blau. Viele Physiker erkliken das Blau und 35 
 
Kosmische Physik. 85 
 
 das Abendrot durch die Annahme, dass die Luft vorzugs- 
 weise die blauen Strahlen reflectire, dagegen aber die gel- 
 ben und roten vollstandiger durchlasse als alle anderen. 
 Das Morgenrot ist durchschnittlich weniger fenrig als das 
 
 5 Abendrot. Beide riihren aber von dem in der Atmosphare 
 enthaltenen Wasserdampfe her. 
 
 Wenn man eine regnende Wolke vor sich und die Sonne 
 im Riicken hat, so sieht man einen Regenbogen. Derselbe 
 erscheint auch in dem Staubregen der Wasserfalle und 
 
 10 Springbrunnen und entsteht durch die Brechung des Lich- 
 tes in den Regentropfen. Der Nebenregenbogen entsteht 
 durch Sonnenstrahlen, welche eine zweimalige Brechung 
 und zweimalige innere Reflexion erlitten haben. In die- 
 sem ist die Ordnung der Farben eine umgekehrte. Die 
 
 15 iiberzahligen Regenbogen bestehen darin, dass sioh jenseits 
 des Violett noch mehrere, meist abwechselnd grim und rote 
 Bogen anschliessen. Young betrachtet diese als ein Inter- 
 ferenzphanomen. Dazu gehoren auch die H6fe, farbige 
 Ringe, welche man dicht um die Sonne und den Mond 
 
 20 sieht, und die Glorie, das Brockengespenst des 
 Harzes. 
 
 B. Meteorologie. 
 
 Die Erkliirung der meteorologischen Erscheinungen 
 muss man vorzugsweise in den Gesetzen der Wiirmelehre 
 suchen. Hinsichtlich der Sicherheit kann sich die Me- 
 
 2steorologie nicht mit der Astronomie vergleichen. 
 
 DieVerbreitung derWiirme auf der Erde. 
 Die Erwarmung der Erdoberflache und der Atmosphare 
 stammt fast ausschliesslich von der Sonne her. Die Son- 
 nenstrahlen sind es, welche teilweise in der Atmosphare, 
 
 30 vorzugsweise aber von der Erdoberflache absorbirt und in 
 fiihlbare Warme verwandelt, die zur Erhaltung der tieri- 
 schen .und pflanzlichen Organismen notige Wiirme liefern. 
 
86 Physik. 
 
 Wiihrend der Erde Warme zugefiihrt wird, verliert sie auf 
 der anderen Seite Warme durch Ausstrahlung gegen die 
 kiilteren Himmelsraume. Im Allgemeinen halten sich 
 Ein- und Ausstrahlung das Gleichgewicht. In der veriin- 
 derlichen Stellung der Sonne gegen die Erdoberflache ge- 5 
 winnt jedoch bald die Einstrahlung, bald die Ausstrahlung 
 das TJbergewicht. Die Variationen der Temperatur an 
 irgend einem Orte sind, wie die Stellung der Sonne, an 
 zwei Perioden, eine tagliche und eine jiihrliche, gebunden. 
 Das Maximum der taglichen Temperatur findet erst um 1 bis io 
 2 Uhr Nachmittags statt, das Minimum zur Zeit des Son- 
 nenaufgangs. Die Jahreszeiten (Friihling, Sommer, 
 Herbst und Winter) hangen von der jahrlichen Bahn der 
 Sonne ab. 
 
 Die Linien, welche auf Karten gleiche mittlere Jahres- 15 
 temperatur anzeigen, heissen Isothermen. Die Linien glei- 
 cher mittlerer Sommertemperatur heissen Isotheren, die 
 gleicher mittlerer Wintertemperatur Isochimenen. Die 
 Luft- und Meeresstromungen iiben einen wesentlichen 
 Einfluss auf die klimatischen Verhaltnisse der Lander aus 20 
 und bedingen vorzugsweise die Krummung der Isother- 
 men. Es sei hier nur des Golfstromes und des vorherr- 
 schenden Siidwestwindes in der nordlichen gemaszigten 
 Zone erwahnt. 
 
 In hoheren Luftregionen nimmt die Temperatur ab. Dies 25 
 hat seinen Grund darin, dass beim Aufsteigen der erwarm- 
 ten Luft die Dichtigkeit der Luft abnimmt und eine fort- 
 wahrende Warmebindung stattfindet. 
 
 Unter der Schneegrenze versteht man diejenige Hohe, 
 iiber welche hinaus der Schnee auf den Abhangen der Ge- 30 
 birge selbst in der heissesten Jahreszeit nicht vollstandig 
 wegschmilzt. Solche Jahr aus Jahr ein mit Schnee be- 
 deckte Abhange heissen Schneefelder. 
 
 Je groszer der Weg ist, den die Sonnenstrahlen in der 
 Atmosphare zuriicklegen, desto mehr Licht und Warme 35 
 
Kosmische Physik. 87 
 
 wird von derselben absorbirt. Weim die Sonne dem Hori- 
 zonte nahe stent, ist der Weg grosser und darum die In- 
 tensity der Warmestrahlen klemer. Die Warmeabsorp- 
 tion in der Atmosphare wird durch das Heliometer be- 
 5 stimmt. 
 
 Wahrend der unmittelbar von den Sonnenstrahlen ge- 
 troffene Boden eine hdhere Temperatur annimmt als die 
 umgebende Luft, sinkt die Temperatur des Bodens unter 
 die der Luft, wenn er des Nachts seine Warme gegen den 
 
 10 Himmelsraum ausstrahlt, ohne dass ihm von dorther ein 
 Ersatz fiir seinen Warmeverlust zukame. Die jahrlichen 
 Veranderungen der Temperatur nehmen mit zunehmender 
 Tiefe ab und bei nicht groszer Tiefe wird die Temperatur 
 des Bodens schon constant. 
 
 l 5 Ein ausgedehntes Geysergebiet ist im Sommer 1871 vom 
 Regierungs-Geologen Hayden an den Quellen des Yellow- 
 stone und Madison River entdeckt worden. 
 
 Temperatur der Seen, der Fliisse und des 
 Meeres. In den Seen erleiden die oberen Wassersohich- 
 
 20 ten ziemlich bedeutende Temperaturveranderungen. Sie 
 konnen im Winter zufrieren, wahrend sie im Sommer oft 
 eine Temperatur von 20° bis 25° erreichen. Im Winter er- 
 kaltet die obere Scbicht und wird dichter, sinkt dann nie- 
 der und wird durch eine war mere ersetzt, welche ebenfalls 
 
 25 erkaltet und niedersinkt. Hat endlich die ganze Wasser- 
 masse dieselbe Temperatur erreicht und dauert die Kalte 
 fort, so bildet sich bald an der Oberfliiche Eis. Das Ge- 
 Mersn der Fliisse beginnt in der Regel am Ufer, doch bil- 
 den sich auch Eisschollen mitten im Strome und das Grund- 
 
 30 eis auf dem Boden. Uber dem Meere, in groszen Entfernun- 
 gen von den Kiisten, sind die tiiglichen Schwankungen der 
 Lufttemperatur weit geringer als auf dem Lande. In den 
 Polargegenden ist die Luft fast nie warmer als die Ober- 
 flache des Meeres. In den Tropen nimmt die Temperatur 
 
 35 der Meere mit der Tiefe ab, in den Polarmeeren dagegen 
 
88 Physik. 
 
 nimmt sie zn. In der Nahe der beiden Erdpole findet 
 eine massenhafte Eisbildung statt. In den gronliindischen 
 Meeren begegnet man ungeheuren Eismassen, welche un- 
 ter dem Namen Eisfelder bekannt sind. Diese stammen 
 ans dem Norden nnd haben ihren Ursprung zwischen 5 
 Spitzbergen und dem Nordpol. Vereinzelt schwimmende 
 Eismassen, welche auf ihrer Wanderung nach dem Siiden 
 mehr und mehr zertheilt werden, nennt man loses Eis oder 
 Treibeis. E i s b e r g e stehen ungleich hoher und gehen 
 tiefer als Eisfelder und Treibeis. Sie bestehen aus durch- 10 
 sichtigem Siiszwassereis und tragen nicht selten Steine und 
 Grrund. Die phantastischen Gestalten der Eisberge pran- 
 gen in der herrlichsten Farbenpracht. Bei Nacht und bei 
 Tage glanzen sie an den weissen Stellen wie Silber und an 
 den ubrigen in den lebhaftesten Regenbogenfarben. Sie 15 
 stammen ohne Zweifel von den Gletschern der Polarlander 
 her. 
 
 Das Luftmeer. Die gasformige Hiille, welche die 
 Erdkugel umgibt, heisst die Atrnosphare. Man nimmt ge- 
 wohnlich an, dass sie eine Hohe von 10 bis 12 geographischen 20 
 Meilen habe. Den Druck, welchen sie ausiibt, misst man 
 mit dem Barometer. Je holier man an den Bergen hinauf 
 steigt, desto geringer ist natiirlich der Druck. So konnen 
 auch Hohen vermittelst des Barometers gemessen werden. 
 Die ungleiche, stets wechselnde Erwarmung der Erdober- 25 
 flache und des Luftmeeres verursacht Luftstromungen, 
 die Winde. Ein vom Meere nach der Kiiste gerichteter 
 Wind, der sich nach Sonnenaufgang erhebt, heisst Seewind. 
 Er entsteht, weil sich das feste Land unter dem Einflusse 
 der Sonnenstrahlen starker erwarmt als das Meer. Da aber 30 
 gegen Sonnenuntergang das Land schneller erkaltet als das 
 Meer, stellt sich eine entgegengesetzte Stromung ein, der 
 Landwind. Diesen beiden Winden entsprechen die Mor- 
 gen- und Abendwinde in den Hochgebirgen. Die Luft, 
 welche in den Aquatorialgegenden stark erwarmt in die 35 
 
Kosmische Physik. 89 
 
 Hohe steigt, stromt oben gegen die Pole ab, wahrend die 
 untere kalte Luft wieder dem Aquator zustromt. Hierin 
 liegt die Ursache der Passatwinde. Dass sie nicht reine 
 Nord- und Siidwinde sind, ist eine Folge der Umdrehung 
 5 der Erde urn ihre Axe. 
 
 Heisse Winde kommen von den vegetationslosen Wiisten 
 oder ihnen benachbarten Landstrichen. Im Orient heisst 
 ein solcher heisser Wind Samum, in Agypten Chamsin, in 
 Guinea Harmattan, in Italien Sirocco, in der Schweiz der 
 
 ioFohn. Ein Wind, dessen Geschwindigkeit nicht liber 4 
 Fusz in der Secunde betriigt, ist kaum merklich. Bei einer 
 Geschwindigkeit von 6 bis 8 Fusz in der Secunde ist er an- 
 genehm, bei 30 bis 40 Fusz ist er stark, bei 40 bis 60 hef- 
 tig. Uber diese Grenze hinaus ist er ein Sturm und bei 
 
 15 120 bis 150 Geschwindigkeit ist er ein Orkan. Tromben 
 
 und Wasserhosen sind Wirbelwinde im kleinen Maszstabe. 
 
 Die Hydrometeore. Der Wassergehalt der Luft 
 
 wird mittels des Hygrometers gemessen. Die Temperatur, 
 
 fiir welche die Verdichtung des Wasserdampfes beginnt, 
 
 20 diepnige also, fiir welche die Luft gerade mit Wasserdampf 
 gesiittigt ist, heisst der Thaupunkt. Der Wassergehalt der 
 Luft wahrend eines Tages hat zwei Maxima, eines gegen 9 
 Uhr Abends und ein zweites gegen 9 Uhr Morgens; und 
 auch zwei Minima, eines um 4 Uhr Nachmittags und eines 
 
 25 kurz vor Sonnenaitfgang. Die Bildung des Wasserdampfes 
 ist vorzugsweise von zwei Bedingungen abhiingig, namlich 
 von der Temperatur und von der Gegenwart von Wasser. 
 Bei einem unbegranzten Wasservorrathe werden sich um 
 so mehr Wasserdampf e bilden, je hoher die Temperatur 
 
 30 ist; bei gleicher Temperatur aber werden sich in wasser- 
 
 reichen Gegenden mehr Dampfe bilden kdnnen als in was- 
 
 serarmen. Im Inneren der groszen Continente ist die Luft 
 
 trockener als auf dem Meere und an den Meereskiisten. 
 
 Thau, Nebel und Wolken. Die starke Erkal- 
 
 35 tung, welche alle Korper der Erdoberflache in heiteren 
 
90 Physik. 
 
 windstillen Nachten in Folge der nachtlicben Strahlung 
 erleiden, hat eine Ausscheidung von Wasserdiimpfen in den 
 untersten Luftschichten zur Folge, welche sich in Form 
 von Thautropfen auf dem Erd boden, auf Steinen, Gras, 
 Laub u. s. w. ansetzen. Der Reif ist nichts anderes als ein 5 
 gefrorener Thau. Geht die Verdichtung durch die ganze 
 Luftmasse vor sich, so entstehen Nebel. Nebel in den ho- 
 heren Luftschichten bildet die Wolken. Man sieht dichte 
 Nebel iiber den Fliissen, wahrend die Lnft warmer ist als 
 das Wasser oder das Eis; auch im Sommer nach Gewitter- 10 
 regen iiber Seen und Fliissen. Das Ansehen der Wolken 
 ist, je nachdem sie holier oder tiefer schweben, mehr oder 
 weniger dicht, auf diese oder jene Weise beleuchtet sind, 
 gar mannigfaltig. Die Hauptarten derselben sind Feder-, 
 Haufen-, Schicht-, Regenwolken u. s. w. Regen entsteht 15 
 bei Abkiihlung mit Feuchtigkeit gesiittigter Luft, indem 
 der Wasserdampf zu Bliischen und Tropfchen verdichtet 
 wird. Wo die Passat winde mit groszer RegelmiLszigkeit 
 wehen, ist der Himmel meistens heiter und es regnet sel- 
 ten. Wo diese Regelmiiszigkeit gestort ist, stellt sich, so 20 
 bald sich die Sonne dem Zenith nahert, ein mehrere Mo- 
 nate dauerndes Regenwetter ein, die Regenzeit. In der 
 Region der Kalmen finden fast tiiglich heftige Regengiisse 
 statt. Es ist eine vielfach beobachtete Thatsache, dass sich 
 iiber ausgebreiteten Waldstrecken leichter Wolken bilden 25 
 als iiber kahlem Boden und dass Wolken, welche sich iiber 
 Wald und Wiese gebildet haben, iiber kahlem und odem 
 Felde sich wieder auflosen. Unter Umstiinden scheint eine 
 iippige Vegetation selbst auf die Regenmenge von Einfluss 
 zu sein. Dass die Wiilder im Allgemeinen einen namhaf-30 
 ten Einfluss auf die Regenmenge haben, ist keineswegs be- 
 wiesen ; dass aber die Ausrottung der Wiilder eine Aus- 
 trocknung des Bod ens zur Folge hat, ist keine Frage. 
 Wenn ein Boden, welcher eine starke Neigung hat, mit 
 Pflanzenwuchs und namentlich mit Wald uberdeckt ist, so 35 
 
Kosmiscbe Physik. 91 
 
 verschlingen sich die Wurzeln in einander und bilden ein 
 Netz, welches dem Boden grosze Festigkeit gewahrt. Die 
 Zweige mit ihren Blattern schlitzen den Boden vor dem 
 Anprall starker Regengiisse, und so hindert die Vegetation 
 5 zuniichst das Wegschwemmen der fruchtbaren Erde. Ein 
 bewaldeter Boden ist aber auch im Stande, bei starken Re- 
 gengiissen bedeutende Wassermassen aufzunehmen, welche 
 er bei eingetretener trockener Witterung nur allmiihlig an 
 die tieferen Erdschichten abtritt. Er bildet also ein 
 
 iogroszes Reservoir, wahrend von einem unbedeckten Boden 
 bei einigermaszen starkem Regen das Wasser nutzlos in 
 verheerenden Stromen rasch abfliesst. 
 
 Die Wolken, ans welchen Schneeflocken herabfallen, be- 
 stehen nicht aus Dunstbliischen, sondern aus feinen Eis- 
 
 15 krystallchen, welche durch fortwahrende Condensation von 
 Wasserdampfen wahrend ihres Herabf aliens wachsen und 
 durch Vereinigung einzelner Schneekrystfillchen die 
 Schneeflocken bilden. Sind die unteren Luftschichten zu 
 warm, so schmelzen die Schneeflockeu, ehe sie den Boden 
 
 2oerreichen; es regnet unten, wahrend es oben schneit. 
 
 Der Hagel besteht aus dichtem, meist durchsichtigem 
 Eise. Die gewohnliche Grosze der Hagelkorner ist die 
 einer Haselnuss ; sehr hiiufig fallen kleinere; oft sind sie 
 aber auch noch weit groszer und wirken verheerend auf die 
 
 25 getroffenen Landstriche. Das Hagelwetter dauert meist 
 nur einige Minuten. Die Wolken, welche Hagel bringen, 
 scheinen sehr ausgedehnt zu sein, schweben niedrig und 
 verbreiten haufig eine grosze Dunkelheit. Die Erklarung 
 des Hagels ist eine sehr peinliche Frage fiir die Naturfor- 
 
 30 scher. 
 
 Die elektrischen und magnetischen Er- 
 scheinungen auf der Erdoberflache. Frank- 
 lin war der Erste, der die elektrische Natur der Gewitter- 
 wolken nachwies und dann den Blitzableiter erf and. Bei 
 
 35heiterem, unbewolktem Himmel ist die Luftelektricitat 
 
92 Physik. 
 
 stets positiv; bei Nebeln und beiraThaue ist sie sehr stark 
 und audi positiv. Tiber den Ursprung der atmosphari- 
 schen Elektricitat sind die Gelehrten noch nicht einig. 
 Eine Gewitterwolke besteht aus Zonen, welche abwechselnd 
 mit entgegengesetzten Electricitaten geladen sind und zwar 5 
 ist die Ladung fur die Mitte der Wolken am stiirksten. 
 
 Der Blitzableiter besteht aus einer zugespitzten Metall- 
 stange, welche in die Luft hinein ragt, und einem guten 
 Leiter, welcher die Stange mit dem Boden verbindet. Der 
 Zweck des Blitzableiters ist der, durch Ausgleichung der 10 
 Elektricitiiten die Zahl der Blitzschlage zu vermindern; ist 
 er aber schlecht construirt, so ist die Gefahr desto groszer. 
 Ein Gewitter kommt zum Ausbruch, wenn sich Wolken, 
 welche einen hinlanglichen Grad elektrischer Laduug er- 
 reicht haben, in der Nahe anderer Wolken oder irdischer 15 
 Gegenstande befinden, gegen welche sie sich entladen kon- 
 nen. Diese Entladung ist vom Blitze und Donner beglei- 
 tet. Das Wetterleuchten ist wol nur der Widerschein ent- 
 fernter Blitze. 
 
 In mannigfacher Beziehung zum Erdmagnetismus steht 20 
 das Nordlicht, dessen eigentliches Wesen uns noch 
 rathselhaft ist. In den winterlichen Gegenden jenseits des 
 nordlichen Polarkreises, wo die Sonne Wochen und Monate 
 lang unter dem Horizonte steht, erhellt das Nordlicht hau- 
 fig die langen Nachte. Je weiter man sich vom Pole ent- 25 
 fernt, desto seltener und desto weniger brillant wird die 
 Erscheinung. Auch in den siidlichen Polarregionen gibt 
 es eine ahnliche Lichterscheinung, das Siidlicht genannt. 
 Dieses und das Nordlicht werden auch mit dem gemein- 
 samen Namen der Polarlichter bezeichnet. 30 
 
 MINERALOGIE. 
 
 Mit dem Worte Mineral bezeichnet man jeden homoge- 
 nen, starren oder tropfbar flussigen, anorganischen Korper, 
 
Mineralogie. 93 
 
 welcher so, wie er erscheint, ein unmittelbares, ohne Mit- 
 wirkung organischer Processe und ohne Zuthun mensch- 
 licher Willkur, entstandenes Naturproduct ist. Die Minera- 
 lien bilden wesentlich die aussere Kruste unseres Planeten, 
 
 5 wie solche zwischen der Atmosphilre und dem unbekann- 
 ten Innern desselben enthalten ist. Indessen werden her- 
 kommlicher Weise einige, aus der Zersetzung und Umbil- 
 dung vorweltlicher organisclier Korper entstandene, und 
 im Schoosze der Erde begrabene Massen, wie z. B. Stein- 
 
 iokohle, Braunkohle, Bernstein, mit in das Gebiet des Mine- 
 ralreiches gezogen, obwohl sie eigentlicli keine Miner alien, 
 sondern nur Fossilien sind, welches Wort man sonst als 
 gleichbedeutend mit Mineral zu gebrauchen pflegte. 
 
 Riicksichtlich ilirer morphologischen Eigenschaften las- 
 
 15 sen die Mineralien, wie die anorganischen Korper iiber- 
 haupt, zwei wesentliche Verschiedenheiten erkennen. Sie 
 sind namlich gesetzlich gestaltet, krystallinisch, 
 oder gestaltlos, amorph, d. h. ohne alle gesetzmaszige 
 Form. Die meisten dieser starren amorphen Mineralien 
 
 20 sind entweder allmahlig, aus einem gallertartigen Zustande, 
 oder ziemlich rasch, aus dem Zustande feuriger Fliissig- 
 keit, zur Erstarrung gelangt. 
 
 In den krystallinischen Mineralien sind uns die eigent- 
 lichen Individuen des Mineralreiches gegeben. Jeder Mi- 
 
 25 neralkorper namlich, dessen verschiedene Eigenschaften 
 einen inneren gesetzlichen Zusammenhang beurkunden, 
 wird mit allem Rechte als ein Individuum, von der iibrigen 
 Welt abgesondertes Einzelding zu betrachten sein. Da 
 eine gesetzmaszige raumliche Individualisirung die erste 
 
 3° Bedingung zur Anerkennung des Individuums iiberhaupt 
 ist, so muss die Form des anorganischen Individuums nicht 
 nur eine stabile und selbstandige, sondern auch eine gesetz- 
 lich regelmaszige Form sein. Nun finden wir in der That, 
 dass sehr viele Mineralkorper eine ringsum abgesclilossene, 
 
 35 mehr oder vveniger regelmiissige polyedrische Form besitzen- 
 
94 Mineralogie. 
 
 Man hat diese regelmiiszig-polyedrisch gestalteten Mineral- 
 kdrper K r y s t a 1 1 e genannt. 
 
 Die Krystallformen sind die ebenfliichigen, mehr oder 
 weniger regelmiiszig gebildeten Gestalten der Krystalle oder 
 vollkommenen anorganischen Individuen. Sie lassen sich 5 
 nach gewissen durchgreifenden Gestaltungs-Gesetzen in 
 sechs verschiedene Abtheilungen oder Krystallsysteme 
 bringen. Diese Systeme sind folgende: 
 
 1) Das reguliire oder tesserale mit drei Axen, welche un- 
 ter einander rechtwinkelig nnd gleichartig sind. Leit- io 
 form : das regelmiiszige Octaeder. 
 
 2) Das qnadratische oder tetragonale mit drei Axen, 
 welche untereinander rechtwinkelig sind und von denen 
 nur zwei untereinander gleichartig sind und verschieden 
 von der dritten. Leitform: die tetragonale Pyramide. 15 
 
 3) das hexagonale mit vier Axen, von denen drei gleich 
 sind und sich unter 60° schneiden, die vierte verschieden 
 und auf der Ebene der drei anderen rechtwinkelig. Leit- 
 formen: die hexagonale Pyramide und das Rhomboeder. 
 
 4) das rhombische mit drei Axen, die sammtlich un-20 
 gleichartig, aber untereinander rechtwinkelig geneigt sind. 
 Leitform: die rhombische Pyramide. 
 
 5) das monoklinische mit drei Axen, die sammtlich 1111- 
 gleichartig sind und von denen zwei untereinander schief- 
 winkelig, beide aber gegen die dritte rechtwinkelig geneigt 25 
 sind. Leitform: die monoklinische Pyramide. 
 
 6) Das triklinische mit drei Axen, die sammtlich uii- 
 gleichartig und untereinander schiefwinkelig geneigt sind. 
 Leitform: die triklinische Pyramide. 
 
 Die einfachen Krystallformen kommen nicht nur einzeln 30 
 vor, sondern oft zu zwei, drei und mehreren an einem und 
 deniselben Krystalle zugleich ausgebildet, oder zu einer 
 Combination verbunden. 
 
 Sehr oft finden wir, dass zwei gleich gestaltete Krystalle 
 oder Individuen einer und derselben Species in nicht paral- 35 
 
Mineralogie. 95 
 
 leler Stellung nach einem sehr bestimmten Gesetz mit ein- 
 ander erwachsen sind. Man nennt dergleichen Doppel- 
 Individuen Zwillingskrystalle. 
 
 Ein Gegenstiick zu den aus mehreren Individuen zwil- 
 5 lingsartig znsammengesetzten Krystallen bilden die sehalig 
 zusammengesetzten Individuen, welche sich in einigen Mi- 
 neralspecies vorfinden. Aehnliche Erscheinnngen geben 
 sich in anderen Mineralien dadurch zu erkennen, dass die 
 aussere und die innere Masse Hirer Krystalle zweierlei ver- 
 
 ioscliiedene Farben zeigt, deren Granzflachen entweder ge- 
 wissen ausserlich vorhandenen, oder irgend anderen Krys- 
 tallflachen der Species parallel sind (Flussspath, Apatit, 
 Kalkspath). 
 
 Alles dieses scheint zu beweisen, dass das Wachsthum 
 
 15 solcher Krystalle mit gewissen Unterbrechungen statt 
 fand, so dass jede schalenartige Umhullung einer Bildungs- 
 periode entspricht : die ausseren Ablagerungen nahmen 
 entweder dieselbe oder auch eine andere Form an, als die 
 inneren. 
 
 20 Die physischen Eigenschaften der Mineralien haften 
 theils bestandig an ihrer Substanz, theils werden sie nur 
 vorubergehend, durch den Conflict mit einer von aussen 
 einwirkenden Kraft oder Materie in ihnen hervorgerufen. 
 Zu den ersteren gehoren die Coharenz und Elasticitat, die 
 
 25 Dichtigkeit oder das specifische Gewicht, und der Magne- 
 tismus; zu den letzteren die optischen, elektrischen und 
 thermischen Eigenschaften der Mineralien. Wird ein Mi- 
 neral nach Richtungen zerbrochen oder zerschlagen, in 
 welchen keine Spaltbarkeit vorhanden ist, so entstehen 
 
 30 Bruchflachen, die man auch kurzweg den Bruch nennt. 
 Unter der Harte eines festen Korpers versteht man den 
 Widerstand, welchen er der Trennung seiner kleinsten 
 Theile entgegensetzt. 
 
 Da die chemischen Eigenschaften sich lediglich auf die 
 
 35 Substanz der Mineralien beziehen, und giinzlich unabhan- 
 
96 Mineralogie. 
 
 gig von der Form derselben sind, so kommt auch bei der 
 Betrachtung dieser Eigenschaften der Unterschied des 
 krystallisirten, aggregirten und amorphen Zustandes gar 
 nicht in Riicksicht. 
 
 Die Mineralogie hat es bei der Betrachtung der chemi- 5 
 schen Natur der Mineralien besonders mit zweierlei Gegen- 
 standen zu thun, mit ihrer chemischen Constitution und 
 mit ihren chemischen Reactionen. In der ersteren lernen 
 wir das chemische Wesen der Mineralien, in den Reactio- 
 nen aber die in solchem Wesen begrundeten chemischen 10 
 Eigenschaften derselben kennen, welche uns zugleich sehr 
 werthvolle Merkmale zur BestimmungundUnterscheidung 
 der Mineralien darbieten. Die chemische Constitution 
 eines Minerals kann nur durch eine genaue quantitative 
 Analyse erkannt werden. Die chemischen Reactionen w 
 eines Minerals fiihren nur mehr oder weniger genau auf 
 die Kenntniss seiner qualitativen Zusammensetzung. 
 
 GEOLOGIE. 
 
 Die Geologie ist die Wissenschaft von den Vorgangen, 
 durch welche die Erde ihre heutige Gestalt nach Stoff und 
 Form angenommen hat. Sie ist im eigentlichen Sinne eine 20 
 Geschichte der Erde, insofern diese Umwandlungen in der 
 Zeit und nacheinander stattgefunden haben. In diesem 
 Sinne ist sie auch die Physiologie der Erde, wenn sie diese 
 Vorgange in der heutigen Erde aufsucht, und die Veran- 
 derungen nachweist, die tiiglich daraus hervorgehen. Viel- 25 
 fach wird die Geologie in einern viel niedrigeren Sinne auf- 
 gefasst, wenn man darunter die Lagerung der Felsarten, 
 ihre Reihenfolge, die Beschreibung der zufallig darin vor- 
 kommenden Mineralien und Petrefacten versteht. Auch 
 das Messen der Berghohen und die Anfertigung petrogra- 30 
 phischer Karten ist keine Geologie. Das sind alles That- 
 sachen, die ihre Berechtigung haben, aber als solche nie- 
 
Geoiogie. 97 
 
 mals die Bedeutung einer wissenschaftlichen Wahrheit 
 haben. Diese erhalten sie erst, wenn man ihren Grund 
 findet. Dass,z. B. im Thonschiefer haufig Schichten von 
 Sandstein vorkommen, ist eine Thatsache. Wenn wir aber 
 5 in unseren heutigen Fliissen beobachten, dass bei Hoch- 
 wasser bereits abgesetztes Land noch einmal fortgerissen 
 und uber die weiter gelegenen thonigen Absatze verbreitet 
 wird, und wir einen ahnlichen Vorgang bei der Bilduug 
 des Thonschiefers voraussetzen, so haben wir einen groszen 
 
 iologischen Schluss gemacht und ein Resultat geistiger Na- 
 tur gewonnen. Dass sich im Steinsalz sehr haufig Lager 
 von Gyps finden, ist eine geognostische Thatsache. Wenn 
 wir aber beim Austrockenen von Meerwasser an den Kiisten 
 des Mittelmeers sich diinne Schichten von Gyps absetzen 
 
 15 sehen, und nun den Schluss ziehen, dass die im Steinsalz 
 befindlichen Gypslager von ausgetrocknetem Meerwasser 
 abstammen, so ist das Geologic 
 
 Die Mineralogie ist die Lehre von den einzelnen nach 
 Form und Stoff verschiedenen Einzelwesen oder Mineralien. 
 
 2oSolche sind beispielsweise der Bergkrystall, der Gyps, der 
 Granat, das Steinsalz, die Steinkohle. Die Mineralogie be- 
 schreibt diese Einzelkorper nach Gestait, Harte, Farbe; 
 entlehnt aus der die Zusammensetzung nach Elementen, 
 aber sie erforscht nicht die Entstehung derselben. 
 
 25 Die Geognosie oder Petrographie beschreibt das sinnlich 
 wahrnehmbare an den Felsarten, die aus einzelnen Mine- 
 ralien bestehen, wie Granit, Syenit, Basalt, oder worin keine 
 Mineralien zu erkennen sind, wie Thonschiefer, Tuffe, Los, 
 Steinkohlennotze. Die Petrographie liefert uns die Xa- 
 
 30 men der Felsarten und die naheren Bestandtheile, die als 
 Minerale in dem Gestein vorkommen. 
 
 Diese beiden Wissenschaften sind beschreibender Natur 
 und ihre Thatsachen liegen getrennt neben einander. 
 Die Geologie ist die jiingste aller Wissenschaften. Dafiir 
 
 35 liegen verschiedene Griinde vor. Die heutige Erde bie- 
 
08 Geologie. 
 
 tet uns Beobachtungen fiber Zerstorung der Gebirge, 
 aber nicht iiber ihre Bildung. Die Zerstorung geschieht 
 auf der Oberniiche durch Verwitterung, Frost, Was- 
 ser, Schnee, Bache, Flusse, Gletscher. Die Neubildung 
 findet tief im Innern der Erde ihre Stelle, wo wir nicht 5 
 hinzutreten konnen, oder wenn wir hinzutreten, hort sie 
 augenblicklich auf, weil nun audi Luft hinzutritt und Aus- 
 trocknung erfolgt. Es geht dann auch diese Wirkung der 
 Durchdringung mit Feuchtigkeit so unendlich langsam 
 vor sich, dass man im Laufe eines Men schen alters kaum 10 
 eine Veranderung wahrnehmen wiirde. Auch konnen wir 
 die aus den Umstanden erschlossene Bildungsart nicht 
 kiinstlich nachahmen oder priifen. Wir bleiben auf 
 Schlusse angewiesen, die aus der unmittelbaren Beobach- 
 tung, aus der Lagerung, aus der Natur der nebeneinander 15 
 liegenden Gesteine und ihrer chemischen Untersuchung 
 hervorgehen. Wir sind von Jugend auf gewohnt, die Erde 
 als etwas Festes, Bestehendes, Unwandelbares anzusehen, 
 von dem wir annehmen, dass es von jeher so gewesen sei. 
 Auch dies wirkte dahin, dass die Geologie erst sehr spat 20 
 zur Entwickelung kam. 
 
 In den Handbiichern der Geognosie finden wir 300 bis 
 400 verschiedene Felsarten aufgefiihrt und immer nach 
 einem ganz willkurlichen Princip eingetheilt. Aber es 
 gibt nur wenige verschiedene Bildungen auf der Erde, aus 25 
 welchen sich die grosze Masse der Erdoberflache ableiten 
 lasst. Nur 7 oder 8 aus den 68 Elementen machen im oxy- 
 dirten Zustande die Erde aus und betheiligen sich an dem 
 Bau der Gebirge. Die Mineralogie unterscheidet 1500 bis 
 2000 verschiedene Mineralien, aber nur 10 bis 12 spielen 3° 
 eine grosze Rolle in der Geologie. Wir unterscheiden 
 zweierlei Arten der Bildung der Felsarten: die Meeresge- 
 bilde und die Festlandgebilde. Im Meere wird der Stoff 
 zu neuen Felsbildungen niedergelegt und spater auf dem 
 Festlande durch stoffliche Veranderung zu harten Gestei-35 
 
Geologie. Q9 
 
 nen verdichtet. Dies findet statt bei dem Thonschiefer 
 und dem Sandstein. Bei den Kalkgebirgen und der Stein- 
 kohle wird der StofT ganz aus dem Meere genommen und 
 darin niedergelegt. Zu den Festlandbildungen gehoren 
 5 die krystallinischen Gesteine, welch e Kieselerde und Thon- 
 erde enthalten, namlich der Granit, Syenit, Basalt u. a. 
 Diese entstehen durch stoffliche Metamorphose von Thon- 
 schiefer und Kalk, allein immer nur auf dem Festlande. 
 Unter dem JSTamen, sedimentiire Gesteine, Detritusbil- 
 
 iodungen und Absatzgesteine, begreift man gewisse, sehr 
 haufig auf der Erde vorkommende Gesteine, welche durch 
 die Gewalt des fliessenden Wassers geformt, fortbewegt 
 und endlich audi abgesetzt werden. Die Vorbereitung zu 
 dem Detritus geschieht durch die Verwitterung oder Auf- 
 
 15 losung einzelner Bestandtheile durch Wasser und Kohlen- 
 saure. Hierdurch entsteht Porositiit, und das in die Poren 
 eindringende Wasser bewirkt durch Ausdehnung beim 
 Frieren das Sprengen und vollstandige Lostrennen einzel- 
 ner Theile. Diese werden vom fliessenden Wasser gerollt, 
 
 2oabgerundet, zerbrochen und weitergefiihrt. 
 
 Wir haben auf der Erde vorzugsweise zwei Formen von 
 Detritusgestein, den Thonschiefer und Sandstein. Beide 
 entstehen durch dieselbe Wirkung, gehen in zahllosen 
 Fallen in einander iiber und sind bios in ihren aussersten 
 
 25 Formen deutlich von einander zu unterscheiden. Im Sand- 
 stein kommen lettenartige Schichten und im Thonschiefer 
 reine Sandsteinschichten vor. Der Thonschiefer entsteht 
 aus dem thonerdehaltigen Verwitterungsproduct der Sili- 
 catgesteine, vermischt mit zerriebenem, sehr fein zertheil- 
 
 30 tern Quarze. Die Substanz wird durch die Hoch wasser 
 der Fliisse, vorzugsweise im Friihjahre, dem Meere zuge- 
 f iihrt, und sezt sich sehr langsam im Meere ab. Die Er- 
 hartung geschieht im Laufe der Zeiten durch Infiltration 
 und chemische Aneignuug der infiltrirten Stoffe, wodurch 
 
 35 Zusammenhang und Dichtigkeit entsteht. Der Thonschie- 
 
100 / Geologie. 
 
 fer findet auf der Erde in alien Stufen des Alters von dem 
 jiingsten Thonschlamme der heutigen Fliisse bis zu den 
 iiltesten Schichten der sogenannten devonischen und lau- 
 rentinischen Bildung. 
 
 Unter metamorphischen Gesteinen versteht man die- 5 
 jenigen Falle, wo ein Gestein sichtbar theilweise oder ganz 
 seine Natur verandert hat, in seiner Structur und Lage- 
 rung aber noch seinen Ursprung verrath. Alle Gesteine, wel- 
 che hierher gehoren, bestehen aus Glimmer, Chlorit, Talk, 
 Feldspath, Magneteisen, Quarz, welche durch die parallele IO 
 Anordnung, namentlich der drei ersteren, eine schiefrige 
 Textur zeigen. Die urspriinglichen sind Thonschiefer und 
 Kalkstein. Der groszte Theil des Erdballs besteht wol aus 
 Silicaten; denn die hervorragenden Gipfel derselben, rei- 
 chen mit ihrem Fusz tief in das unergrundliche Dunkel x 5 
 des Erdballs. Fur die Beobachtung der Menschen sind 
 die Meeresbildungen anscheinend viel bedeutender. Da 
 sich dieselben aber nur auf der Oberflache der Erde im 
 Meere bilden konnen, niemals aber im Innern der Erde, 
 und da das Meer 3/4 der Erde bedeckt, so ist einleuchtend, 20 
 dass die Meeresgebilde an den meisten Stellen der gehobe- 
 nen Meeresboden die Silicate der Erde bedecken, und was 
 diese frei lassen, bedecken die Detritusbildungen des 
 Festlandes als Gerolle, Schutt- und Ackererde. Es kon- 
 nen deshalb die Silicate nur durch Hebung und Entblos- 2 5 
 sung von den bedeckenden Meeresgebilden frei zu Tage 
 treten. 
 
 Alle Silicatgesteine bestehen aus einzelnen Mineralien, 
 von denen gewohnlich mehrere zusammen eine Felsart bil- 
 den. Die den Erdball bauenden Silicate erscheinen unter 30 
 zwei Gesichtspunkten: die eisenfreien, die Feldspathe; die 
 eisenhaltigen, die Augite. Znr vorwiegend feldspathigen 
 Classe der krystallinischen Silicate gehoren Gneiss, Granit, 
 Syenit und Porphyr. Basalte, Griinsteine und Trappe ge- 
 horen zur feldspath-augitischen Classe. Die Phonolithe, 35 
 
Geologic; 101 
 
 Klingsteine, sind krystallinische Gemenge von einem Zeo- 
 lith und einem Feldspath. 
 
 Fiir die Entstehung dieser Gesteine spricht der Wasser- 
 gehalt, den sie alle vom Granit bis zum Basalt enthalten, 
 5 in Mengen bis auf 4#. Dieses Wasser lasst sich aus dem 
 ganzen Gesteine nicht einmal durch Gliihen, aus dem ge- 
 pulverten nicht vollstandig durch das Vacuum und eine 
 Erwarmung im Wasserbade, wol aber durch Gliihen im 
 Platintiegel austreiben. Die Neptunisten halten es fiir 
 
 iofliissiges Wasser, in engen Hohlraumen eingeschlossen und 
 bei der Bildung der Silicate aus wassriger Losung durch 
 Umschliessung zuriickgehalten. 
 
 Von alien Silicatgesteinen triigt der Basalt die meisten 
 und untrliglichsten Zeichen seiner nassen Entstehung. Er 
 
 15 enthalt vielfach zwischen 6-8 getrennte Mineralien und 
 darunter die f euerscheuen : kohlensaures Eisenoxydul und 
 Kalk, Magneteisen, Wasser und in kleinen Mengen zuwei- 
 len wasserhaltige Zeolithe. Unter Basalt meinen wir hier 
 den naturlichen, der noch keine Zeichen einer f eurigen Ein- 
 
 20 wirkung zeigt, den in Siiulen oder Blocken vorkommenden, 
 schwarzblauen Basalt. Dieser darf nicht mit demjenigen 
 verwechselt werden, der geschmolzen oder durch Hitze auf- 
 gebliiht an noch thatigen oder an erloschenen Vnlkanen 
 vorkommt und eigentliche Lava ist. Die Saulenform muss 
 
 25 einer Raumverminderung zugeschrieben werden, welche 
 durch den Verlust von Wasser verursacht wurde, wie z. B. 
 bei nasser Starke und nassem Thon. 
 
 Es ist eine auffallende Thatsache, dass die vulkanischen 
 Gesteine keine Spuren von Verwitterung zeigen. Die 
 
 3° Schlacken der Eifel und der Auvergne liegen seit Jahrtau- 
 senden an freier Luft, in Regen und Schnee und unter 
 Dammerde vergraben, und dennoch bemerkt man keine 
 Zeichen von Verwitterung, keinen Thon, keinen kohlen- 
 sauren Kalk. Die Bruchstiicke der naturlichen Schwarz- 
 
 35 steine zeigen in den Steinbriichen nach wenigen Jahren 
 
102 ;<*solQgie. 
 
 eine entfiirbte diinne Verwitterungsschicht rund urn, da- 
 gegen die Krotzen, Rapilli und Schlacken erloschener Vul- 
 kane lassen keine Entfarbung auf der ausseren Flache 
 wahrnehmen. 
 
 Alle unveranderte Feldspathe bestehen aus plattenfor- 5 
 migen Aggregaten. Durch Eindringen von Feuchtigkeit 
 und nachherigen Frost werden sie in immer feinere Blatt- 
 chen gespalten. Untersucht man den Thon, Kaolin, halb- 
 verwitterten Trachyt oder Granit miter dem Mikroskope, 
 so bemerkt man deutlich diese kleinen Pliittchen. 1st aber 10 
 Feldspath einmal geschmolzen worden, so bildet er als 
 Bimsstein, Obsidian und Sclilacke ein Glas, welches nicht 
 die geringste Spur plattenformiger Absonderung hat. Je- 
 des Eindringen von Feuchtigkeit hort vollstandig auf. 
 Der Satz steht fest: kein geschmolzenes Silicat kann durch 15 
 Verwitterung jemals einen Thon oder Kaolin geben; und 
 umgekehrt, jede Thonbildung ist ein Zeichen eines vom 
 Feuer nicht beriihrten Gesteines. 
 
 Unter Gangen versteht man Spalten eines bereits festen 
 Gesteins, welche sichtbar mit einer vom Gesteine abwei- 20 
 chenden oder auch gleichartigen Masse angefullt sind. In 
 beiden Fallen ist die Gangbildung spater als die Bildung 
 des Nebengesteins vor sich gegangen. Man unterscheidet 
 zwischen Gesteinsgangen, welche mit einer Felsart oder 
 sonstigen metallfreien Mineralien angefullt sind und Erz- 25 
 gangen, welche mit metallhaltigen Mineralien erfiillt sind. 
 Spalten sind gewohnlich durch Hebnng der Gesteine von 
 unten entstanden, aber auch durch Einsenkungen. Die 
 Ausfiillung der Spalten geschah auf nassem Wege. Die 
 Gangbildung ist f iir den Menschen ein hochst wichtiger 30 
 und niitzlicher Vorgang, welcher ihm Metalle aus unzu- 
 ganglichen Tiefen zufiihrt, oder dieselben aus einem Ge- 
 steine in der Art sammelt, dass sie zur Verwendung gezo- 
 gen werden konnen. Die seltensten Stoffe werden auf 
 Gangspalten gefunden. Die Machtigkeit der Gange ist 35 
 
Geologie. 108 
 
 sehr verschieden, von Papierdioke bis zu 90 und 100 
 Fusz. 
 
 Die altere Geologic 
 
 Die neuere Geologie geht von dem Principe aus, dass 
 alle Gesteine der Erde noch auf der heutigen Erde in Bil- 
 5 dung vorhanden sind und dass alle zu alien Zeiten gleich- 
 zeitig immer vorhanden und in Bildung begriffen waren. 
 Die altere Geologie ist die der Perioden und Formationen. 
 Allen geschichteten und oberflachlich auf der Erde ent- 
 stehenden Bildungen litest sie das Urgebirge vorausgehem, 
 
 io worunter man die Eruptiv-Gesteine, i. e. die krystallini- 
 schen Silicate versteht. Dann folgt in einer Reihenfolge 
 von unten nach oben erstens das silurische System, wel- 
 ches wieder in das unter- und obersilurische eingetheilt 
 wird. Die unterste Schicht ist der Potsdamsandstein, dar- 
 
 15 iiber liegt der Trentonkalk, dariiber Uticaschiefer, Medina- 
 sandstein mit "Wellenspuren, Niagaraschiefer, die Ononda- 
 gagruppe fast ohne Versteinerungen. Das zweite groszere, 
 sehr verbreitete System ist das devonische, ebenfalls mit 
 mehreren Unterabtheilungen. Dieses und das silurische 
 
 20 werden auch das Ubergangsgebirge genannt, weil sie den 
 tjbergang von den plutonischen zu den sedimentiiren Ge- 
 birgen bilden. Zu dem dritten, dem Steinkohlensystem ; 
 rechnet man nicht bios die Steinkohle, sondern auch den 
 Kohlenkalk und den Kohlensandstein. Das permische 
 
 25 System gehort noch zu dem vorhergehenden. Die genann- 
 ten Systeme sind alle primare Gebilde. Das Triassystem, 
 das jurassische und das Kreidesystem sind secundiire Ge- 
 bilde. Das Triassystem besteht wesentlich aus drei Schich- 
 ten: dem bunten Sandstein, dem Mnschelkalk und dem 
 
 30 Keuper. Der Maschelkalk hat seinen Namen von der un- 
 gemeinen Menge Muscheln und Enkrinitenstiickchen, wel- 
 che in ihm abgelagert sind. Der Keuper ist ein merge- 
 liger Sandstein von sehr unsicherer Beschaffenheit. Das 
 
104 Geologie. 
 
 jurassische System wird in drei Epochen eingetheilt, in die 
 liassische, die oolithische und in die Waldergruppe. Die 
 Juragebilde enthalten die ausgezeichnetsten Reste von 
 Meerthieren, viz. Ammoniten, Belemniten, Fische, und 
 besonders nnter den Reptilien die Meersaurier. Das fabel- 5 
 hafte Geschlecht der Ichthyosauren ist nicht mehr auf der 
 Erde. Sie erreichten 4 bis 40 Fusz Lange, hatten einen 
 dicken Hinterkopf mit spitzer Schnauze, in welcher 120 
 bis 160 spitze, kegelformige Ziihne sitzen, die beim Schlies- 
 sen des Mundes in einander greifen. Die Augenhohlen io 
 sind ungeheuer grosz und kreisformig. Der Hals war aus- 
 serst kurz. 
 
 Zur Kreideformation werden eine Anzahl geschichteter 
 Ablagerungen gerechnet, die sehr ungleichartig sind. Es 
 kommen darin Sandsteine, Mergel, Kalke vor, unter denen 15 
 die bekannte Kreide den Namen hergegeben hat. Die ter- 
 tiiiren Gebilde sind von Lyell in mehrere Grnppen ge- 
 theilt worden, je nach der Anzahl der noch lebenden Thier- 
 arten, die darin vorkommen, in die Eocane-, Miocane-, 
 Pliociine- und Pleistocanegruppe. Die Pariser und Lon- 20 
 doner Becken sind die hervorragendsten Beispiele dieser 
 Periode. 
 
 Die Palaontologie beschaftigt sich mit der naturge- 
 schichtlichen Bestimmung und Classificirung jener Reste 
 von Thieren und Pflanzen, welche in den Gesteinen der 25 
 Erde vergraben oder nur abgedruckt oder in Stein verwan- 
 delt gefunden werden. Yon den Thieren finden sich nur 
 die festen Geriiste, die Knochen oder die Schalen; von den 
 Pflanzen die Stamme, Zweige, Blatter, zuweilen audi Blii- 
 then und Friichte. Sehr selten finden sich alle zu einem 30 
 Individuum gehorigen Stiicke beisammen, sondern meis- 
 tens nur Bruchstiicke, aus denen man nach Analogie noch 
 lebender Wesen das Fehlende zu erganzen gesucht hat. 
 Die Bedeutung der Palaontologie fur die Geologie wird 
 vielfach uberschatzt, indem man Schliisse darauf baut, zu 35 
 
Vulkane, Erdbeben, etc. 105 
 
 denen der blose Fund nicht berechtigt. Der alteren Geo- 
 logie diente dieselbe zur Zeitbestirnrnung, welche der neue- 
 ren eine sehr unsichere und unbedeutende Sache ist. 
 
 Vulkane, Erdbeben, etc. 
 
 Unter Vulcanismus versteht man den Complex der tel- 
 5 lurischen Erscheinungen, welche der noch fortwahrend 
 wirksamen Reaction des Inneren der Erde gegen ihre Ober- 
 flache zuzuschreiben sind. Die Erdbeben gehoren zu der 
 Classe von Erscheinungen, deren Hauptcharacter dyna- 
 misch ist, d. h. in Bewegung und raumlicher Veranderung 
 
 iobesteht. Sie zeichnen sich aus durch schnell auf einander 
 folgende senkrechte oder horizontale oder rotatorische 
 Schwingungen. Bei der nicht unbetrachtlichen Zahl der- 
 selben, die icli in beiden Welttheilen, auf dem Lande und 
 zur See erlebt, haben die zwei ersten Arten der Bewegung 
 
 15 mir sehr oft gleichzeitig geschienen. Die minenartige Ex- 
 plosion, senkrechte Wirkung von unten nach oben, hat 
 sich am auffallendsten bei dem Umsturze der Stadt Rio- 
 bamba (1797) gezeigt, wo viele Leichname der Einwohner 
 auf den mehrere hundert Fusz hohen Hiigel la Cullea, jen- 
 
 2oseits des Flusschens von Lican, geschleudert wurden. Die 
 Fortpflanzung geschieht meist in linearer Richtung wellen- 
 formig, mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 7 geographi- 
 schen Meilen in der Minute ; theils in Erscliutterungs- 
 kreisen oder groszen Ellipsen, in denen wie aus einem 
 
 25 Centrum die Schwingungen sich mit abnehmender Starke 
 gegen den Umfang fortpflanzen. Es giebt Gegenden, 
 die zu zwei sich schneidenden Erschiitterungskreisen geho- 
 ren. Die Grosze der fortgepflanzten Erschiitterungswel- 
 len wird an der Oberflache der Erde nach dem allgemeinen 
 
 3oGesetze der Mechanik vermehrt, nach welchem bei der 
 Mittheilung der Bewegung in elastischen Korpern die 
 letzte, auf einer Seite frei liegende Schicht sich zu trennen 
 
106 Geologie. 
 
 strebt. Sie werden durch Pendel und Sismometer-Becken 
 ziemlich gen an in ihrer Richtung und totalen Starke unter- 
 sucht. In der Stadt Quito, die am Fusz eines noch thati- 
 gen Vulkans 8950 Fusz fiber der Meeresflache liegt, und 
 schone Kuppeln, hohe Kirchengewolbe und massive Hiiu- 5 
 ser von mehreren Stock werken aufzuweisen hat, bin ich oft 
 uber die Hef tigkeit nachtlicher Erdstosze in Verwunderuiig 
 gerathen, welche so selten Risse in dem Gemauer verur- 
 sachen, wahrend in den peruanischen Ebenen viel schwa- 
 cher scheinende Oscillationen niedrigen Rohrhausern scha- 10 
 den. Die kreisenden Erschtitterungen sind die seltensten 
 aber am meisten gefabrbringend. Umwenden von Ge- 
 mauer ohne Umsturz, Krummung von vorher parallelen 
 Baumpflanzungen, Verdrehung von Ackern, die mit ver- 
 scbiedenen Getreidearten bedeckt waren, sind bei dem gro- 15 
 szen Erdbeben von Riobamba wie bei dem von Calabrien 
 (1783) beobachtet worden. Die Starke des dumpfen Ge- 
 toses, welches das Erdbeben grosztentheils begleitet, wiichst 
 keineswegs in gleichem Masze als die Starke der Oscilla- 
 tionen. Ich habe genau ergriindet, dass der grosze Stosz 20 
 im Erdbeben von Riobamba von gar keinem Getose be- 
 gleitet war. Das ungeheure Getose, welches unter dem 
 Boden der Stadte Quito und Ibarra vernommen wurde, 
 entstand 18-20 Minuten nach der eigentlichen Cata- 
 strophe. Auch die Natur des Getoses ist sehr verschie- 25 
 den, rollend, rasselnd, klirrend wie bewegte Ketten, ja in 
 der Stadt Quito abgesetzt wie ein naher Donner; oder 
 hell klingend, als wurden Obsidian- und andere verglaste 
 Massen in unterirdischen Hohluugen zerschlagen. Da 
 feste Korper vortreffliche Leiter des Schalles sind, so kann 30 
 das unterirdische Getose in groszer Ferae von dem Orte 
 vernommen werden, wo es verursacht wird. In Caracas, 
 in den Grasfluren von Calabozo und an den Ufern des 
 Rio Apure, welcher in den Orinoco fiillt : in einer Land- 
 strecke von 2300 Quadratmeilen, horte man uberall am 35 
 
Vulkane, Erdbeben, etc. 107 
 
 30. April 1812, ohne alles Erdbeben, ein ungeheures don- 
 nerartiges Getose, als 158 Meilen davon, im Nordosten, der 
 Vulcan von St. Vincent in den kleinen Antillen aus sei- 
 nem Krater einen miichtigen Lavastrom ergoss. Es war 
 
 5 also der Entfernung nach, als wenn man einen Ausbruch 
 des Vesuvs im nordlichen Frankreich vernahme. 
 
 Die Wirkung eines feuerspeienden Berges, so furchtbar 
 malerisch audi das Bild ist, welches sie den Sinnen dar- 
 bietet, ist doch immer anf einen sehr kleinen Raum ein- 
 
 io geschriinkt. Ganz anders ist es mit den Erdstoszen, die 
 dem Auge kaum bemerkbar, bisweilen gleichzeitig in tau- 
 send Meilen Entfernung ihre Wellen fortpflanzen. Das 
 grosze Erdbeben, welches am 1. November 1755 Lissabon 
 zerstorte, wurde in den Alpen, an den schwedischen Kiis- 
 
 15 ten, auf den antillischen Inseln, in den groszen Seen von 
 Canada, wie in Thuringen und in dem nordlichen Flach- 
 lande von Deutschland in kleinen Binnenwassern der bal- 
 tischen Ebenen empfunden. Feme Quellen wurden in 
 ihrem Laufe unterbrochen. Die Teplizer Thermen ver- 
 
 2osiegten und kamen, alles uberschwemmend, mit vielem 
 Eisen-Ocher gefarbt, zuriick. In Cadiz erhob sich das 
 Meer zu 60 Fusz Ilohe, wilhreud in den kleinen Antillen 
 die gewohnlich nur 2G bis 28 Zoll hohe Elut urplotzlich 
 dintenschwarz 20 Fusz hoch stieg. Man hat berechnet, 
 
 2sdass am 1. Nov. 1755 ein Erdraum gleichzeitig erbebte, 
 welcher an Grosze viermal die Oberniiche von Europa 
 iibertraf. Audi ist noch keine andere Aussernng einer 
 Kraft bekannt geworden (die morderischen Erfindungen 
 unsers eigenen Geschlechts mit eingerechnet), durch wel- 
 
 3ochein dem kurzen Zeitraum von wenigen Secunden und 
 Minuten eine groszere Anzahl von Menschen (60000 in 
 Sicilien 1693, 30000 bis 40000 im Erdbeben von Riobamba 
 1797, vielleicht fi'mfmal so viel in Kleinasien und Syrien 
 unter Tiber und Justin dem Alteren um die Jahre 19 und 
 
 35 526) getodtet wurden, 
 
108 Geologie. 
 
 Wenn man Nachricht von dem taglichen Zustande der 
 gesammten Erdoberflache haben konnte, so wiirde man 
 sich sehr wahrscheinlich davon iiberzeugen, dass fast im- 
 merdar, an irgend eineiri Punkte diese Oberfliiche erbebt, 
 dass sie ununterbrochen der Reaction des Inneren gegen 5 
 das Aussere unterworfen ist. Diese Frequenz und Allver- 
 breitung einer Erscheinung, die wahrscheinlich durch die 
 erhohte Temperatur der tiefsten geschmolzenen Schichten 
 begriindet wird, erkliirt ihre Unabhangigkeit von der Na- 
 tur der Gebirgsarten, in denen sie sich iiussert. 10 
 
 Wenn das Erdbeben dem Anscheine nach ein bloses 
 raumlichesPhanomen der Bewegung zu sein scheint, so er- 
 kennt man doch nach sehr wahrhaft bezeugten Erfahrun- 
 gen, dass es nicht bios ganze Landstrecken iiber ihr al- 
 tes Niveau zu erheben vermag, sondern dass auch wahrend 15 
 der Erdstosze heisses Wasser, heisse Dampfe, Mofetten (ir- 
 respirable Gasarten), Schlamm, schwarzer Rauch und selbst 
 Flammen ausgestoszen wnrden. Der innere Zusammen- 
 hang aller hier geschilderten Erscheinungen ist noch in 
 Dunkel gehiillt. Elastische Fliissigkeiten sind es gewiss, 20 
 die sowol das leise, ganz unschiidliche, mehrere Tage dau- 
 ernde Zittern der Erdrinde als die, sich dnrch Getose ver- 
 kiindigenden, furchtbareren Explosionen verursachen. Der 
 Heerd des tJbels, der Sitz der bewegenden Kraft liegt tief 
 unter der Erdrinde; wie tief, wissen wir ebenso wenig als, 25 
 welches die chemische Natur so hochgespannter Dampfe 
 sei. Die thatigen Vulkane sind als Schutz- und Sicher- 
 heits-Ventile fiir die nachste Umgegend zu betrachten. 
 Die Gefahr des Erdbebens wachst, wenn die Offnungen der 
 Vulkane verstopf t, ohne f reien Verkehr mit der Atmosphare 30 
 sind; doch lehrt derUmsturz von Lissabon, Caracas, Lima, 
 Kaschmir, dass im ganzen doch nicht in der Nahe noch 
 brennender Vulkane die Kraft der Erdstosze am groszten 
 ist. In dem Erdbeben offenbart sich eine vulkanisch-ver- 
 mittelnde Macht ; aber eine solche Macht, allverbreitet 35 
 
Vulkaue, Erdbeben, etc. 109 
 
 wie die innere Warme des Planeten, und uberall sich selbst 
 verkiindend, wird selten und dann nur an einzelnen Punk- 
 ten bis zu wirklichen Ausbruchs-Phanomenen gesteigert. 
 Q u e 1 1 e n . Den kurzen und ungestiimen Auswurfs- 
 5 Phiinomenen stellen wir zur Seite das grosze, friedliche 
 Quellensystem der Erdrinde. Die, im Sprachgebrauch so 
 natiirlich scheinende, weit verbreitete Eintheilung der 
 Quellen in kalte und warme hat, wenn man sie auf nume- 
 risclie Temperatur-Angaben reduciren will, nur sehr un- 
 
 iobestimmte Fundamente. Es kann nicht ein absoluter 
 Temperatur-Grad festgesetzt werden, iiber den hinaus eine 
 Quelle warm genannt werden soil. Die mittlere Warme 
 der Wasserquellen ist geringer als die des Luftkreises an 
 dem Punkte wo sie ausbrechen, wenn die Wasser von den 
 
 *5 Hohen herabkommen; ihre Warme nimmt mit der Tiefe 
 der Erdschichten zu, welche sie bei ihrem Ursprunge be- 
 riihren. Heisse Quellen brechen aus den allerverschie- 
 denartigsten Gebirgsarten hervor; ja die heissesten unter 
 den permanenten zeigen sich fern von alien Vulkanen 
 
 20 (95°-97°). Sie sind merkwiircligerweise die reinsten. Ihre 
 Temperatur scheint im ganzen auch minder bestandig 
 als die der Quellen zwischen 50° und 74°, deren Unver- 
 auderlichkeit in Warme und Mineralgehalt, in Europa 
 wenigstens, sich so wunderbar bewalirt hat. Unter den 
 
 25 intermittirenden heissen Quellen haben die islandischen 
 Kochbrunnen, und unter diesen besonders der grosze 
 Gey sir und Strokkr, mit Recht die groszte Beriihmtheit 
 erlangt. Nach den vortrefflichsten neuenUntersuchungen 
 von Bunsen und anderen nimmt in den Wasserstrahlen bei- 
 
 3o der die Temperatur von unten nach oben auf eine merk- 
 wiirdige Weise ab. Der Gey sir besitzt einen, von horizon 
 talen Schichten Kiesel sinters gebildeten, abgestumpften 
 Kegel von 25 bis 30 Fusz Hdhe. In diesen Kegel versenkt 
 sich ein flaches Becken von 52 Fusz Durchmesser, in des- 
 
 35 sen Mitte das Rohr des Kochbrunnens, mit einem dreimal 
 
110 Geologie. 
 
 kleineren Durchmesser, von senkrechten "Wanden umge- 
 ben, 70 Fusz in die Tiefe hinabgeht. Die Temperatur des 
 Wassers, welches nnunterbrochen das Becken fiillt, ist 82°. 
 In sehr regelmaszigen Zwischenraumen von 1 Stunde und 
 20 bis 30 Minuten verkiindigt der Donner in der Tiefe den 5 
 Anfang der Eruption. Die Wasserstrahlen von 9 Fusz 
 Dicke, deren etwa drei grosze einander folgen, erreichen 
 100, ja bisweilen 140 Fusz Hohe. Die Temperatur des in 
 der Rohre aufsteigenden Wassers hat man in 68 Fusz 
 Tiefe, kurz vor dem Ausbruch zu 127°, wahrend desselben 10 
 zu 124°, gleich nachher zu 122° gefunden. Sauerlinge und 
 Ausstromungen von kohlensaurem Gas, die man lange Ab- 
 lagerungen von Steinkohlen und Ligniten zusehrieb, schei- 
 nen vielmehr ganz den Processen tiefer vulkanischer Tha- 
 tigkeit anzugehoren. Sauerlinge schwangern sich mit 15 
 kohlensauren Alkalien iiberall, wo mit Kohlensaure ge- 
 schwangerte Wasser auf Gebirgsarten wirken, welche alka- 
 lische Silicate enthalten. In den Quellen, die man mit 
 dem Namen der Schwefelwasser belegt, tritt der Schwefel 
 keineswegs immer in denselben Verbindungen auf. 20 
 
 Die Salsen oder Schlammvulkane verdienen mehr Auf- 
 merksamkeit als die Geognosten ihnen bisher geschenkt 
 haben. Die Entstehung der Salsen ist durch Erdbeben, 
 unterirdischen Donner, Hebung einer ganzen Landstrecke 
 und einen hohen, aber auf kurze Dauer beschrankten 25 
 Flammenausbruch bezeichnet. Als auf der Halbinsel Ab- 
 scheron, am kaspischen Meere, ostlich von Baku, die Salse 
 von Jokmali sich zu bilden anfing (27. November 1827), 
 loderten die Flammen drei Stunden lang zu einer ausser- 
 ordentlichen Hohe empor; die nachfolgenden 20 Stunden 30 
 erhoben sie sich kaum 3 Fusz iiber den schlammauswer- 
 fenden Krater. Bei dem Dorfe Baklichi, westlich von 
 Baku, stieg die Feuersaule so hoch, dass man sie in sechs 
 Meilen Entfernung sehen konnte. Grosze Felsblocke, der 
 Tiefe entrissen, wurden weit umhergeschleudert. Der Zu-35 
 
Vulkane, Erdbeben, etc. Ill 
 
 stand des friedlichen Stadiums hat sich liber anderthalb 
 Jahrtausende in den von den Alten beschriebenen Salsen 
 von Girgenti auf Sicilien erhalten. Dort steken, nahe an 
 einander gereikt, viele kegelformige Hiigel von 8, 10, ja 30 
 5 Fusz Hoke, die veriinderlick ist wie ikre Gestaltung. Aus 
 dem oberen, sekr kleinen und mit "Wasser gef ullten Becken 
 fliesst unter periodiscker Entwickelung von Gas, lettiger 
 Scklamm in Stromen kerab. Dieser Scklamm ist gewokn- 
 lick kalt, bisweilen (auf Java) von koker Temperatur. 
 
 ioWirkliche Scklammquellen brecken in dem Fumarolen- 
 Felde von Krisuvek und Reykjalidk (auf Island) aus einem 
 blaugrauen Tkone, aus kleinen Becken mit kraterformigen 
 Randern kervor. 
 
 Die Scklammvulkane bieten dem Beobackter, nack dem 
 
 15 ersten gewaltsamen Feuerausbruck das Bild einer meist 
 ununterbrocken fortwirkenden aber sckwacken Tkatigkeit 
 des inneren Erdkorpers dar. Die Communication mit den 
 tiefen Sckickten, in denen eine koke Temperatur kerrsckt, 
 wird bald wieder in iknen verstopft; und die kalten Aus- 
 
 20 stromungen der Salsen sckeinen zu lekren, dass der Sitz 
 des Pkanomens im Bekarrungszustande nickt sekr weit von 
 der Oberflacke entfernt sein konne. Von ganz anderer 
 Miicktigkeit zeigt sick die Reaction des inneren Erdkor- 
 pers auf die aussere Rinde in den eigentlicken Vulkane 11 
 
 25 oder feuerspeienden Bergen, d. i. in solcken Punkten der 
 Erde, in welcken eine bleibende oder wenigstens von Zeit 
 zu Zeit erneuerte Verbindung mit einem tiefen Heerde 
 sick offenbart. Man muss sorgfiiltig untersckeiden zwi- 
 scken mekr oder minder gesteigerten vulkaniscken Er- 
 
 30 sckeinungen, als da sind : Erdbeben, keisse Wasser- und 
 Dampfquellen, Scklammvulkane, das Hervortreten von 
 glocken- und domformigen ungeoffneten Trackytbergen, 
 die Oflnung dieser Berge oder der emporgekobenen Ba- 
 saltsckickten als Erkebungs-Krater, endlickes Aufsteigen 
 
 35eines permanenten Vulkans in dem Erkebungs-Krater 
 
112 Geologie. 
 
 selbst oder zwischen den Trummern seiner ehemaligen 
 Bildung. Zu verschiedenen Zeiten, bei verschiedenen Gra- 
 den der Thatigkeit und Kraft stoszen die permanenten 
 Vulkane Wasserdampfe, Sauren, weitleuchtende Schlacken 
 oder, wenn der AYiderstand iiberwunden werden kann, 5 
 bandformig schmale Feuerstrome geschmolzener Erden 
 aus. Ein eigentlicher Vnlkan entsteht nur da, wo eine 
 bleibende Verbindnng des inneren Erdkorpers mit dem 
 Luftkreise errungen ist. Das Masz der hebenden Kraft 
 offenbart sich in der Hohe der Vulkane; und diese ist so 10 
 verschieden, dass sie bald die Dimension eines Hiigels, bald 
 die eines 18000 Fusz holien Kegels hat. Es hat mir ge- 
 schienen, als sei das Hohenverhaltniss von groszem Ein- 
 fluss auf die Frequenz der Ausbriiche, als waren diese weit 
 haufiger in den niedrigern als in den hoheren Vulkanen. I5 
 Ich erinnere an die Reihenfolge.: Stromboli (2175 Fusz), 
 der fast tiiglich donnernde Guacamayo in der Provinz 
 Quixos, der Vesuv (3637 F.), Atna (10200 F.), Pic von 
 Teneriffa (11424 F.) und Cotopaxi (17892 F.). Wahrend der 
 niedrige Stromboli rastlos arbeitet, wenigstens seit den Zei- 20 
 ten homerischer Sagen und, ein Lenchtthurm des tyrrhe- 
 nischen Meeres, den Seefahrern zum leitenden Feuerzei- 
 chen wird, sind die hoheren Vulkane durch lange Zwi- 
 schenzeiten der Ruhe charakterisirt. So sehen wir die 
 Eruptionen der meisten Colosse, welche die Andeskette 25 
 kronen, fast durch ein ganzes Jahrhundert von einander 
 getrennt. 
 
 Bei den meisten Vulkanen sind die Lavaausbruche aus 
 dem Krater iiberaus selten. Sie geschehen meist auf Sei- 
 tenspalten, da, wo die Wande des gehobenen Berges durch 30 
 ihre Gestaltung und Lage am wenigsten Widerstand leis- 
 ten. Auf diesen Spalten steigen bisweilen Auswurfskegel 
 auf: grosze, die man falschlich durch den Namen neuer 
 Vulkane bezeichnet und die, an einander gereihet, die Rich- 
 tung einer bald wieder geschlossenen Spalte bezeichnen; 35 
 
Vulkane, Erdbeben, etc. 113 
 
 kleine, in Gruppen zusammengedrangt, eine ganze Boden- 
 strecke bedeckend, glocken- und bienenkorbartig. 
 
 Die Hohe des Aschenkegels und die Grosze und Form 
 des Kraters sind Elemente der Gestaltung, welche vorzugs- 
 
 5 weise den Vulkanen einen individuellen Charakter geben; 
 aber beide, Aschenkegel und Krater, sind von der Dimen- 
 sion des ganzen Berges vollig unabhangig. Der Vesuv ist 
 mehr als dreimal niedriger als der Pic von Teneriffa und 
 sein Aschenkegel erhebt sich doch zu 1/3 der ganzen Hohe 
 
 io des Berges, wahrend der Aschenkegel des Pics nur 1/22 
 derselben betriigt. Unter alien Vulkanen, die ich in bei- 
 den Hemisphiiren gesehen, ist die Kegelform des Cotopaxi 
 die schonste und regelmaszigste. Ein plotzliches Schmel- 
 zen des Schnees an seinem Aschenkegel verkiindigt die 
 
 15 Nalie des Ausbruchs. Ehe noch Rauch sichtbar wird in 
 den diinnen Luftschichten, die den Gipfel und die Krater- 
 offnung umgeben, sind bisweilen die Wande des Aschen- 
 kegels von innen durchgliiht und der ganze Berg bietet 
 dann den grausenvollsten, unheilverkundenden Anblick 
 
 20 der Schwarze dar. Die Schneemassen solch hoher Berge 
 erregen nicht nur durch plotzliches Schmelzen wahrend 
 der Eruption furchtbare tjberschwemmungen, Wasser- 
 strome, in denen dampfende Schlacken auf dicken Eismas- 
 sen schwimmen; sie wirken auch ununterbrochen, wahrend 
 
 25 der Vulkan in vollkommener Ruhe ist, durch Infiltration 
 in die Spalten des Trachytgesteins. Hohlungen, welche 
 sich an dem Abhange oder am Fusz der Feuerberge befin- 
 den, werden so allmalich in unterirdische "Wasserbehalter 
 verwandelt, die mit den Alpenbachen des Hochlaudes von 
 
 30 Quito durch enge Offnungen vielfach communiciren. 
 
 Der heisse Wasserdampf, welch er wahrend der Eruption 
 aus dem Krater aufsteigt und sich in den Luftkreis er- 
 giesst, bildet beim Erkalten ein Gewolk, von dem die viele 
 tausend Fusz hohe Aschen- und Feuersaule umgeben ist. 
 
 35 Eine so plotzliche Condensation der Dampfe und die Ent- 
 
114 Geologie. 
 
 stehvmg emer Wolke von ungeheurer Oberflache vermehren 
 die electrische Spannung. Blitze fahren schliingelnd aus 
 der Aschensaule hervor und man unterscheidet dann deut- 
 lichst den rollenden Donner des vulkanischen Gewitters 
 von dem Krachen im Inneren des Vulkans. 5 
 
 Humboldt. 
 
 Da das Innere der Erde uns ewig unnahbar nnd verbor- 
 gen bleiben wird, so muss jeder Versuch einer Erklarung 
 der vulkanischen Erscheinungen in's Eeich des Hypothe- 
 tischen hiniiber greifen. Wir miissten das Innere des Pla- 
 neten kennen, urn das Brennen der Yulkane und ihre Aus- 10 
 briiche erklaren zu konnen. Unsere Kenntnisz von den 
 Regionen der Tiefe beschriinkt sich auf zwei Thatsachen, 
 diese freilich von groszter Bedeutung, das bohe specif. Ge- 
 wicht (etwa 5,6) und die hohe Temperatur. Kein Licht- 
 strahl dringt aus jener Tiefe, der uns Kunde brachte iiber 15 
 die chemische Beschaffenheit des Planetenkerns. Viel- 
 leicht besteht derselbe aus Magnesia-Silikaten und gedie- 
 genem Eisen : dann wiirde eine Analogie mit den Meteoriten 
 vorhanden sein, welche zwischen jenen himmlischen Kor- 
 pern und der festen Erdrinde fast ganz fehlt. 20 
 
 So groszartigund irberwaltigend die vulkanischen Ausbrii- 
 che erscheinen,so unterliegt es doch durchaus keinem Zwei- 
 fel, dass sie lokale Erscheinungen sind. Kein Zusammen- 
 hang ist nachweisbar zwischen Atna und Vesuv, ja nicht 
 einmal zwischen Atna und den beiden Liparischen Kratern 25 
 (auf Vulcano und Stromboli) oder zwischen Vesuv und den 
 phlegraischen Kratern. Die Laven, welche der Atna er- 
 zengt, sind verschieden von den liparischen Laven, und 
 ebenso haben die vesuvischen Leucitlaven keine Ahnlichkeit 
 mit den Trachytstromen Ischials oder dem Olibano bei der 30 
 Solfatara. Diese Vulkane, ihre Gesteine und ihre Thatig- 
 keit, sind ganz unabhangig von einander. Unabhangig 
 sind auch die Vulkane von den sehr groszen Erdbeben, 
 
Vulkane, Erdbeben, etc. 115 
 
 welche ganze Lander, ja halbe Continente erschuttern. Al- 
 lerdings sind die vulkanischen Ausbriiche von Erdbeben 
 begleitet. Dies sind aber Erscheinungen anderer Ordnung, 
 welche sich nur auf die Umgebung des Vulkans erstrecken. 
 5 Als z. B. die grosze Eruption des Atna vom Januar 1865 
 endete, und die lavaspeiende Spalte am Mte. Frumento 
 sich geschlossen hatte, trat in der Nacht vom 18. zum 19. 
 Juli eine heftige Erschiitterung ein, welche einen Land- 
 strich von nur 7 Kilometer Lange, 1 Kilometer Breite der 
 
 io Art verheerte, dass die darauf stehenden Hauser zu Schutt- 
 haufen wurden. Wahrscheinlich versuchte die Lava oder 
 die sie bewegenden Dampfe nochmals auszubrechen. Sie 
 vermochten die Spalte nicht von neuem zu offnen und er- 
 schiitterten nun in hef tigster Weise das Berggehange. Dies 
 
 15 war ein vulkanisches Erdbeben, wie auch dasjenige, wel- 
 ches am 26. April 1872 Neapel erzittern machte. 
 
 Wer wiederholt und lange am Rande einer arbeitenden 
 Bocca verweilte, das Wallen der Lava, das rhythmische Auf- 
 steigen der Wasserdampfblasen, das Spiel der auffliegenden 
 
 2oProjektile betrachtet hat, dem wird, wenn vorurtheilsfrei, 
 sich die IJberzeugung aufdriingen, dass die Ursache dieser 
 Erscheinungen nicht in einer so ausserordentlichen Tiefe 
 und Entfernung liegen konne, dass eine Verbindung der 
 Lava mit dem als feuerigfliissig erachteten Erdinnern anzu- 
 
 25 nehmen sei. Wir sind demnach nicht der Ansicht Plato's 
 und von Humboldt's, dass die vulkanischen Schlacken und 
 Lavastrome Theile des " Pyriphlegethon " selbst, Theile 
 jener unterirdischen geschmolzenen, stets wogenden Masse 
 sind. Wohl aber stimmen wir dem Ausspruche des groszen 
 
 30 Naturforschers (wenngleich in etwas anderem Sinne) bei: 
 " die Vulkane sind nur eine Art intermittirender Quellen." 
 In der That besteht ein allmaliger Ubergang aller Erschei- 
 nungen von der gewohnlichen Quelle, dem wohlthatigen 
 Geschenk der Berge, und dem Vulkan mit seinen grauen- 
 
 35 vollen Ausbrtichen und seiner hohen Eeuersaule. Jener 
 
116 Geologie. 
 
 Ubergang wird vermittelt durch die warmen Quellen, durch 
 die Kochbrunnen, die intermittirenden heiszen Spriug- 
 brunnen oder Geiser, die Salsen in ihrer normalen und in 
 ihrer ungewohnlichen Thatigkeit mit Feuererscheinungen. 
 Dinge, welche dnrch allmalige ttbergange verbunden 5 
 sind, konnen nicht ganzlich verschieden in ihrem letzten 
 Grnnde und Wesen sein. Der Vesuv ist eine Dampf quelle. 
 Bald starker, bald schwacher entsteigt der Wasserdampf 
 dem Berggipfel und bildet Wolken, gleich andern Wolken. 
 Flosse das Wasser statt als Dampf in die Atmosphare zu 10 
 entweichen, in condensirter Form am Berggehiinge herab, 
 so wiirde es wohl einen starken Bach — in Zeiten der vor- 
 bereitenden Thatigkeit des Vulkans — bilden. Um die Er- 
 scheinungen des Vesuv zu erklaren, miissen wir voraus- 
 setzen, dass das Wasser des tyrrhenischen Meers einige 15 
 Meilen, vielleicht auch zehn, aber nicht hundert Meilen bis 
 zu dem supponirten feurigfliissigen Erdinnern dringe (die 
 Untersuchungen von William Thomson haben bekanntlich 
 das Eesultat ergeben, dass die starre Einde der Erde weit 
 dicker sein muss als man bisher anzunehmen geneigt war). 20 
 In jener Tiefe von zehn Meilen hat das Wasser (sei es flus- 
 sig oder gasformig) vielleicht eine Temperatur von 2000°; 
 doch soviel wiirde es nicht bediirfen, um basische eisen- 
 reiche Gesteine zura Flusse zu bringen. Der Wasserdampf 
 schmelzt die leiehtflussigeren Massen der Tiefe. Diese 25 
 verschliessen den Dampfen den Ausweg, bis endlich ihre 
 Expansion ins Ungeheure steigt und die geschmolzenen 
 Massen emporhebt und als gluhende Lava, Aschen und 
 Schlacken herauswirf t. 
 
 Doch dunkel und unnahbar ist der Erde Schosz; in das 30 
 Reich des Hypothetischen musz sich jede Erklarung ver- 
 lieren, welche die vulkanischen Phanomene deuten will. 
 Und so wird der Reiz des Geheimnissvollen und Rathsel- 
 haften nie vollig von dem schdnen und schrecklichen 
 Berge am parthenopaischen Gestade schwinden, welcher35 
 
Zoologie. 117 
 
 Pompeji zerstort und verschuttet und einem spatern 
 Jahrtausend erhalten hat. 
 
 vom Bath. 
 
 BIOLOGIE. 
 
 I. ZOOLOGIE. 
 
 Die Wissenschaft, welche die Thiere zum Gegenstande 
 hat und dieselben in ihren Form- und Lebenserscheinun- 
 5 gen sowie in ihren Beziehungen zu einander und zur 
 Aussenwelt zu erforschen sucht, ist die Zoologie. 
 
 Der Organismus unterscheidet sich von dem anorga- 
 nischen Korper durch die Art seiner Entstehung, durch 
 den Stoffwechsel und durch die Form und Struktur. Der- 
 
 ioselbe beginnt als einfache Zelle und entwickelt sich von 
 dieser Anlage im Eie oder Keime unter allmahlig fort- 
 schreitenden Differenzirungen und Umgestaltungen sei- 
 ner Theile bis zu einem bestimmten Hdhepunkte mit der 
 Fahigkeit der Fortpflanzung. Die Organe erweisen sich 
 
 15 ihrem feineren Bau nach aus verschiedenen Theilen, Ge- 
 weben, gebildet, welchen als letzte Einheit die Zelle zu 
 Grunde liegt. In der Zelle erkennt man die besondere 
 Form des Lebens und das Leben in der Thatigkeit der 
 Zelle. Die Unterscheidung der lebendigen Korper in 
 
 20 Thiere und Pflanzen beruht auf einer Reihe unserm Geiste 
 friihzeitig eingepragter Vorstellungen. Aber auf dem Ge- 
 biete des einfachern und niedern Lebens verwischen sich 
 die Greuzen mehr und mehr. Als Hauptcharakter des 
 thierischen Lebens gilt die willkurliche Bewegung und 
 
 25 Empfindung. Doch liisst sich die letztere nicht mit Sicher- 
 heit bei alien thierischen Organismen nachweisen und ho- 
 here Pflanzen zeigen sogar Irritabilitat. 
 
 Das Wesentliche der Zelle liegt in dem Protoplasma mit 
 seiner besonderen molekularen Anordnung und den Funk- 
 
 3otionen der selbstandigen Bewegung, des Stoffwechsels, der 
 
118 Biologic. 
 
 Fortpflanzung. Die Eizelle erzengt auf verschiedenem 
 Wege der Vermehrung das Material von Zellen, welches 
 zur Bildung der Gewebe Verwendung findet. Die Organe, 
 wie die sie zusammensetzenden Gewebe, lassen sich in ve- 
 getative und animale eintheilen. Die ersteren dienen zur 5 
 Erniihrung nnd Erhaltung des Kdrpers, die letzteren zur 
 Bewegung und Empfindung. Die vegetativen Gewebe 
 theilt man in 2 Gruppen: 1) in Zellen und Zellaggregate 
 (Epithelien), 2) in Gewebe der Bindesubstanz. Die letz- 
 tere Gruppe umfasst sehr verschiedenartige Gewebe, wel- 10 
 che aber alle auf der Interzellularsubstanz beruhen. Ver- 
 schiedene Formen der Bindesubstanz sind die Schleim- oder 
 Gallert gewebe, das fibrillare Bindegewebe, der Knorpel und 
 die Knochen. Die Muskelgewebe dienen zur Bewegung 
 und die Nervengewebe sind der Sitz der Empfindung und 15 
 des Willens. 
 
 Die vegetativen Organe umfassen im weitesten Sinne die 
 Vorgange der Ernahrung. Hierher gehort: der Apparat 
 der Verdauung und Blutbildung, die Organe des Kreis- 
 laufs, der Eespiration und die Excretionsorgane. 20 
 
 Unter den animalen Verrichtungen fallt zunachst die 
 Locomotion in die Au gen. Die Thiere fiihren zum Zwecke 
 des Nahrungserwerbes und um Angriffen zu entgehen, Be- 
 wegungen ihres Kdrpers aus, im einfachsten Falle durch 
 die Contractilitat des gleichartigen Parenchyms. Zur Un- 25 
 terstiitzung der Bewegung im Wasser treten dann als die 
 einfachsten Anhange des Korpers, Cilien, auf. Die Em- 
 pfindung kniipft sich an das Nerven system. Die Anord- 
 nung des Nervensystems lasst sich auf drei Grundformen 
 zuriickf iihren : 1) die radiare der Strahlthiere; 2) die 30 
 bilaterale der Gliederthiere und Mollusken; 3) 
 die bilaterale der Wirbelthiere. Das Nervensystem 
 besitzt sodann noch peripherische Apparate, deren Funk- 
 tion es ist, gewisse Verhaltnisse der Aussenwelt als Ein- 
 driicke einer bestimmten Qualitat zur Perception zu brin- 35 
 
Zoologie. 119 
 
 gen, die Sinnesorgane. Am meisten scheint unter den 
 Sinnen der Gefiihl- und Tastsinn verbreitet zu sein. Ne- 
 ben diesen sind wol die Augen am allgemeinsten und zwar 
 in alien moglichen Abstufungen der Vollkommenheifc ver- 
 
 5 breitet. Minder verbreitet scheint der Geruchsinn zu sein, 
 der sich freilich bei den im Wasser lebenden Thieren, wel- 
 che durcli Kiemen athmen, nicht scharf abgrenzen litsst. 
 Eine besondere Empfindung der Mund- und Rachenhohle 
 ist der Geschmack. Derselbe wird erst bei den hochsten 
 
 io Thieren nachweisbar. 
 
 Fortpflanzung. Die meisten Forscher, gestiitzt 
 auf die Resultate zahlreicher Experimente, verwerfen die 
 Urzeugung sogar fur die niedersten Thierformen. Persel- 
 ben steht die elterliche Zeugung gegeniiber. Diese ist im 
 
 15 Grunde nichts anderes als em Wachstum des Organismus 
 iiber die Sphiire seiner Individuality hinaus und lasst sich 
 denn auch iiberall auf die Absonderung eines korperlichen 
 Theiles, welcher sich zu einem dem elterlichen Korper 
 ahnlichen Individuum umgestaltet, zuruckfiihren. Indes- 
 
 20 sen ist die Art und Weise dieser Neubildung ausserordent- 
 lich verschieden und liisst in gewissem Sinne niedere und 
 hohere Formen der Fortpflanzung als Theilung, Spros- 
 sung, Keimbildung und geschlechtliche Fortpflanzung un- 
 terscheiden. 
 
 25 Thiersysteme. Aristoteles theilte alle Thiere in 
 Blutthiere oder Wirbelthiere und in Blutlose oder Wirbel- 
 lose. Linne stellte nach der Bildung des Herzens, der Be- 
 schaffenheit des Blutes, nach der Art der Fortpflanziuig 
 und Respiration sechs Thierklassen auf: Siiugethiere, Vo- 
 
 30 gel, Amphibieu, Fische, Insekten und Wurmer. Ouvier 
 unterschied im Thierreiche 4 Hauptzweige oder "allge- 
 meine Bauplane, nach denen die Thiere modellirt zu sein 
 80116111611," welche wieder in Classen, Ordnungen u. s. w. 
 zerfielen : Wirbelthiere, Weichthiere, Gliederthiere und 
 
 35 Radiiirthiere. 
 
120 Biologie. 
 
 Die Grundanschauung Cuvier's von der Existenz der 
 Typen hat sich erhalten. Die wesentlichsten, nothwendig 
 gewordenen Modificationen seines Systems beziehen sich 
 auf die Vermehrung der Zahl der Typen. Auch die Vor- 
 stellung von der scharf gesonderten Isolirung und von dem 5 
 ohne Ubergange begrenzten Abschlusse eines jeden Bau- 
 planes fiingt man an aufzugeben, besonders fiir die ersten 
 Anfange und tiefsten Stufen der Gestaltung der Typen. 
 
 Es lassen sich 8 Typen aufstellen und in folgender Weise 
 charakterisiren*: io 
 
 1. Urthiere, Protozoa — Geschopfe von geringer 
 Grosze und einfachem Baue, oluie zellig gesonderte Or- 
 gane, mit vorwiegend ungeschlechtlicher Fortpflanzung. 
 Wir vereinigen unter Protozoen die kleinsten an der Grenze 
 des thierischen Lebens stehenden Organismen, welche eine 15 
 nur geringe histologische Differenzirung ihrer Leibessub- 
 stanz zeigen und complicirter, aus Zellgeweben zusammen- 
 gesetzter Organe entbehren. Hire Leibessubstanz ist die 
 Sarcode, jene ungeformte, contractile Substanz, welche das 
 einfachste Substrat thierischen Lebens ist und, wie der be- 20 
 wegliche Inhalt der Pflanzenzelle, auch Protoplasma ge- 
 nannt wird. Man unterscheidet 2 Classen, Wurzelfilszer 
 und Infusorien. Die Rhizopoden sind Protozoen ohne 
 aussere Umhullungshaut, deren Sarcode-Parenchym Fort- 
 satze ausstreckt, znweilen mit pulsirender Vacuole, in der 25 
 Regel mit ausgeschiedenem Kalkgehanse oder Kieselgeriist. 
 Sie leben vorwiegend im Meere und tragen durch Anhau- 
 fung ihrer Gehause nicht unmerklich zur Bildung des 
 Meeressandes und zur Ablagerung selbst miichtiger Schich- 
 ten bei. Die Infusorien haben bestimmte Form, eine von 30 
 Cilien, Borsten und Griffeln iiberkleidete Korperbaut; pul- 
 sirende Vacuole und Nucleus, aus dessen Substanz Schwar- 
 
 * In der neuen Auflage seines Werkes stellt Claus noch einen Typus 
 mebr auf. (Heraus^.) 
 
Zoologie. 121 
 
 mer hervorgehen; Mund- und Afteroffnung. Sie leben 
 voruehmlich in suszem Wasser. 
 
 2. Coelenterata oder Pflanzenthiere. Dies 
 sind Thiere mit zellig differenzirten Organ en, von vorwie- 
 5 gend radiarem Korperbau, mit einem f iir Verdanung und 
 Circulation gemeinsamen Leibesraum. Dieser Typus 
 theilt sich in 4 Classen : Schwamme, Korallenthiere (Poly- 
 pen), Medusen und Rippenquallen. 
 
 Den d r i 1 1 e n Typus bilden die Stachelhauter, 
 
 io Thiere von radiarem, vorherrschend funfstrahligen Baue, 
 mit verkalktem, oft stacheltragenden Hautskelett, mit ge- 
 sondertem Darm und Gefiiszsystem, mit Nervensystem und 
 Ambulacralfiiszchen. Als ein wichtiger Charakter der 
 Echinodermen gilt die Verkalkung der Haut zu einem meist 
 
 15 festen,mehr oder minder beweglichen,selbst starren Panzer. 
 Alle Echinodermen sind Meeresbewohner und erniihren sich 
 bei einer langsam kriechenden Locomotion groszentheils 
 von Seethieren, besonders von Mollusken, aber auch von Fu- 
 coideen und Tangen. Viele derselben leben in der Nahe 
 
 2oder Kiisten auf dem Boden des Meeres, andere kommen in 
 betrachtlichen Tiefen vor. Merkwiirdig ist die grosze Re- 
 produktionskraft der Seesterne, die Fiihigkeit, verloren ge- 
 gangene Korpertheile mit alien ihren Einrichtungen, mit 
 Nerven und Sinnesorganen durch neue zu ersetzen. 
 
 25 Die Stachelhauter zerfallen in folgende Classen: Haar- 
 sterne, Seesterne, Seeigel und Seewalzen. 
 
 Vierter Typus: DieWiirmer. Es sind seitlich 
 .symmetrische Thiere mit ungegliedertem, geringeltem oder 
 gleichartig segmentirtem Korper, ohne gegliederte Seg- 
 
 30 mentanhange. Die Eorm des weichen und contraktilen, 
 auf den Aufenthalt in fenchten Medien angewiesenen Lei- 
 bes ist meist gestreckt, platt oder cylindrisch. Die innere 
 Organisation der Wiirmer gestaltet sich ausserordentlich 
 mannigfach, je nach Aufenthalt, Form undLebensstufe der- 
 
 35 selben/ Die Lebensstufe der Wiirmer ist im Allgemeinen 
 
122 Biologie. 
 
 erne niedere zu nennen, iibereinstimmend mit demAufent- 
 halte in feuchten Medien und mit der beschrankten Beweg- 
 lichkeit. Viele leben als Parasiten im Inneren der Organe 
 anderer Thiere (Entozoa), seltener an der tiusseren Korper- 
 oberflache und nahren sich von Siiften ihrer Wirthe; an- 5 
 dere leben frei in feuchter Erde, imSchlamm, noch andere 
 und zwar die hochst organisirten Formen im stiszen und 
 salzigen Wasser. Kein Wurm aber erhebt sich als wahres 
 Landthier zum Aufenthait in der Luft. 
 
 Die erste Classe, Plattwiirmer, umfasst die drei Ordnun- 10 
 gen der Band-, Saug- und Strudelwiirmer. Die zweite 
 Classe bilden die Rundwurmer, die dritte die Moosthier- 
 chen, die vierte die Riiderthierchen, die fiinfte die Stern- 
 wiirmer, die sechste die Bingelwurmer, die siebente die 
 Onychophoren. 15 
 
 Die Gliederfiiszler bilden den f ii n f t e n Typus. 
 Es sind Thiere mit segmentirtem Korper und mit Glied- 
 maszen, mit Gehirn und doppelter Ganglienkette. Der wich 
 tigste Charakterist der Besitz von gegliederten, aus paarigen 
 Segmentanhiingen hervorgegangenen Bewegungsorganen, 20 
 welche nur an der Bauchfliiche auf treten und sich iiber die 
 gauze Korperliinge oder nur iiber die Mitte des Leibes er- 
 strecken. In der Regel unterscheiden wir drei Leibesregio- 
 nen als Kopf, Brust oder Mittelleib und Hinterleib. Der 
 Kopf enthalt das Gehirn und tragt die Sinnesorgane und 25 
 Mundtheile. Die Gliedmaszen desselben sind zu Fiihlhor- 
 nern und Mundwerkzeugen umgestaltet. Der Mittelleib 
 tragt die Gliedmaszen der Bewegung und schliesst fast 
 durchgiingig den Schwerpunkt der zu bewegenden Masse 
 ein. Der Hinterleib (auch schlechthin Leib genannt) zeigt 30 
 die Zusammensetzung aus Leibesringen mehr oder minder 
 unveriindert und entbehrt in der Regel der Extremitaten 
 vollstilndig. 
 
 Die Fortpflanzung der Arthropoden ist vorwiegend eine 
 geschlechtliche und erfolgt in keinem Falle durch Thei- 3$ 
 
Zoologie. 123 
 
 lung imd Sprossung, wol aber zuweilen durch Entwicke- 
 lung unbefruchteter Eier. Die meisten Arthropoden legen 
 Eier ab, indessen kommen in fast alien Gruppen auch vivi- 
 pare Form en vor. 
 5 Nach der Gliederung des Leibes, dem Aufenthalte, der 
 Respirationsart und der gesaramten Lebensweise ergeben 
 sich folgende vier Classen: 1) Krebse, 2) Spinnenartige 
 Thiere, 3) Tausendfiisze, 4) Insekten. Die Krebse sind 
 wasserbewohnende, meist durch Kiemen athmende Arthro- 
 
 io poden mit zwei Fiihlerpaaren, in der Regel mit vereinigtem 
 Kopfbruststiick und zahlreichen Fuszpaaren am Thorax 
 und meistens auch am Abdomen. Die Ordnungen der 
 Krebse sind Rankenfiiszer, Ruderfiiszer, Muschelkrebse, 
 Blattfiiszer u. s. w. 
 
 15 Die spinnenartigen Thiere sind luftatmende, fliigellose 
 Arthropoden meist mit verschmolzenem Kopfbruststiick 
 mit 2 Kieferpaaren, 4 Beinpaaren und gliedmaszen- 
 losem Abdomen. Mit Ausnahme der hermaphroditischen 
 Tardigraden sind alle Arachniden getrennten Geschlechts. 
 
 20 Nur wenige gebaren lebendige Junge, die meisten legen 
 Eier ab. Fast alle nahren sich von thierischen, wenige von 
 pflanzlichen Saften. Die groszern, hoher organisirten For- 
 men bemachtigen sich selbstandig als Raubthiere der 
 lebenden, vorzugsweise aus Insekten und Spinnen beste- 
 
 25 henden Beute und besitzen meist Giftwaffen zum Toten 
 derselben. Yiele bauen sich Gewebe und Netze, in denen 
 sich die zur Nahrung dienenden Thiere verstricken. 
 
 Die Ordnungen sind: Zungenwilrmer, Milben, Tardigra- 
 den, Afterspinnen, Spinnen, Skorpionen u. s. w. 
 
 30 Die Insekten sind luf tathmende Arthropoden, deren 
 Leib in Kopf, Brust und Abdomen gesondert ist, mit 2 
 Fuhlern am Kopfe und mit 3 Beinpaaren, meist auch zwei 
 Fliigelpaaren an der dreigliedrigen Brust, mit zehngliedri- 
 gem, oft freilich reducirtem Abdomen. Von den Sinnes- 
 
 35 organen erlangen die Augen den hochsten Grad der Ver- 
 
124 Biologie. 
 
 vollkomrnnung. Hire Fortpflanzung ist vorwiegend ge- 
 schlechtlich. Sie sind fast durchgangig ovipar. 
 
 Mit Riicksicht auf die gesammten Lebenserscheinungen 
 nehmen die Insekten unstreitigunter den Wirbellosen neben 
 den Decapoden nnd Cephalopoden die hochste Stufe ein. 5 
 Die Consumption von Sauerstoff ist eine so reiche, dass man 
 bei manchen Insekten von einer Eigenwarme des Korpers 
 reden kann. Die Biene gilt mit Recht als warmbliitiges 
 Thier. Die Insekten zeigen ungewohnlichen Instinkt. 
 Einige bringen Tone hervor. Die Verbreitung der Insekten 10 
 ist eine fast allgemeine vom Aquator an bis zu den iiussersten 
 Grenzen der Vegetation, freilich unter betrachtlicher Ab- 
 nahme der Artenzahl, der Grosse und Farbenpracht der 
 Arten. Einige Formen sind wahre Kosmopoliten, z. B. der 
 Distelfalter. Die Zahl der gegenwartig bekannten Insek- 15 
 tenarten wird auf mehrere 100,000 geschiitzt. Auch fossile 
 Insekten finden sich. Am schonsten erhalten sind die Ein- 
 schlusse im Bernstein. Die Ordnungen der Insekten sind: 
 Geradfliigler, Netzfliigler, Schnabelkerfe, Zweifliigler, 
 Schmetterlinge, Kiifer und Hautfliigler. 20 
 
 Die Weichthiere bilden den sec listen Typus. 
 Es sind seitlich symmetrische, ungegliederte Thiere mit 
 weicher Korperbedeckung, ohne locomotives Skelett, mit 
 bauchstandigemFusz, meist von einer einfachen oder zwei- 
 klappigen Kalkschale bedeckt, mit Gehirn, Fuszganglion 25 
 und Eingeweideganglion. Der Korper ist besonders fiir 
 den Aufenthalt im Wasser geeignet. Wenige Weichthiere 
 sind Landbewohner. Das Herz ist ein arterielles. Die 
 gesammte aussere Flache dient zur Respiration, daneben 
 sind aber besondere Athmungsorgane als Kiemen, seltener 30 
 Lungen vorhanden. Als Tastorgane treten bei den hoher 
 entwickelten Mollusken in der Umgebung des Mundes 
 zwei oder vier Lappen auf, wozu bei den Acephalen nicht 
 selten Tentakeln an dem Rande des Mantels, bei den Cepha- 
 lophoren oft zwei oder vier einziehbare Fiihlhorner am 35 
 
Zoologie. 125 
 
 Kopfe hinzukommen. Der Hermaphroditismus wiegt vor. 
 Bei der ungemeinen Verbreitung der Mollusken in der 
 Vorzeit ist die hohe Bedeutung ihrer petrificirten Reste fiir 
 die Bestimmung des Alters der sedimentaren Gebirgs- 
 5 formationen begreiflich (Leitmuscheln). Die erste Classe 
 ist die der Muschelthiere. Diese haben einen groszen, in 
 zwei seitliche Lappen gespaltenen Mantel, zweiklappige 
 Schale, gesonderte Kiemenblatter. Sie sind meist getrenn- 
 ten Geschlechts. 
 
 10 Nach dem Fehlen oder Vorhandensein der Siphonen 
 werden sie in 2 Ordnungen getheilt. Ohne Siphonen sind 
 die Austern, die Kammuschel, die Perlmuschel, Miesmu- 
 schel, u. s. w. 
 
 Die Scaphopoden, die zweite Classe der Mollusken, haben 
 
 isweder Kopf, Augen noch Herz, einen dreilappigen Fusz 
 
 und eine rohrenartige, an beiden Polen geoffnete Schale. 
 
 Die Bauchfiiszer, die dritte Classe, sind Weichthiere mit 
 
 mehr oder minder gesondertem Kopfe, bauchstandigem, 
 
 muskulosem Fusze und ungetheiltem Mantel, welcher ein 
 
 2oeinfach tellerf ormiges oder spiral gewundenes Gehause ab- 
 sondert. Unterclassen der Bauchfiiszer sind die Flossen- 
 fiiszer, Schnecken und Kielfuszer. Die Flossenfiiszer sind 
 hermaphroditische Gastropoden ohne scharf gesonderten 
 Kopf, mit rudimentaren Augen und zwei groszen fliigel- 
 
 25 formigen Flossen. Die Schnecken sind Gastropoden mit 
 wohl entwickeltem Kopf, Fiihlern und Augen; meist mit 
 breitem, sohligem Fusz und flachem oder spiral gewunde- 
 nem Kalkgehiiuse. Eine Ordnung derselben sind die Lun- 
 genschnecken mit Lunge und hinter derselben gelegenem 
 
 3oHerzen. Es sind Land- und Suszwasser-Schnecken. 
 
 Die vierte Classe der Weichthiere umfasst die Kopf- 
 fiiszer, mit scharf gesondertem Kopf und zwei groszen 
 hoch organisirten Augen, mit einem Krauze von Armen in 
 der Umgebung des Mundes, mit trichterformig durchbohr- 
 
 35 tern Ftisze und getrennten Geschlechts. Viele derselben 
 
126 Biologie. 
 
 bleiben vollkommen nackt (Octopoda), andere (Deca- 
 poda) bergen eine innere rudimentiire Schale, verhaltnis- 
 maszig wenige {Argonauta, Nautilus) besitzen eine 
 aussere spiral gewundene Schale. Alle Cephalopoden sind 
 Meeresbewohner, die sich theils an den Kiisten, theils auf 5 
 hoher See, vorzugsweise in den warmern Meeren zeigen. 
 Sie ernahren sich als gewaltige Raubthiere vom Fleische 
 anderer Seebewohner, fallen aber selbst wieder groszeren 
 Vogeln und Fischen zur Bente. Einige erreichen die be- 
 deutende Lange von zehn Fusz und daruber. Die vierkie- IO 
 migen Cephalopoden besitzen zahlreiche zuriickziehbare 
 Tentakeln am Kopfe, gespaltenen Trichter und vielkamme- 
 rige Schale; die zweikiemigen haben acht Arme, vollstan- 
 digen Trichter und Tintenbeutel. Zur ersteren Ordnung 
 gehoren die Venuswagen und die nur fossilen Amnions- 15 
 horner: zur letzteren Ordnung gehoren die Decapoden, 
 welche ausser den 8 Armen noch 2 Fangarme haben (Tin- 
 tenfisch) und die Octapoden. 
 
 Die Armfiiszer sind als Anhang den Mollusken an- 
 zureihen. Eigentlich sollten sie mit den Moosthierchen 20 
 als ein besonderer Typus (Molluskoided) aufgestellt und 
 zwischen Mollusken und Wiirmern eingeschoben werden. 
 
 Die Mantelthiere bilden den 7ten Typus. Es sind 
 seitlich symmetrische Thiere von sackformiger oder tonnen- 
 formiger Korpergestalt ; mit weiter, von zwei Offnungen 2 5 
 durchbrochener Mantelhohle und einem einfachen Nerven- 
 kuoten; mit Herz und Kiemen. Sie verdanken ihren Na- 
 men dem Vorhandensein einer mehr oder minder cartilagi- 
 nosen Hiille, welche den Leib vollstiindig umhiillt. Die 
 beiden Classen der Mantelthiere sind die Seescheiden und 30 
 Sal pen. 
 
 Den achten und hochst entwickelten Typus bilden die 
 Wirbelthiere. Dies sind seitlich symmetrische Thiere 
 mit einem inneren knorpeligen oder knochernen und dann 
 gegliederten Skelett, welches eine Hohle zur Aufnahme des 35 
 
Zoologie. 127 
 
 Ruckenmarks und Gehirns und eine andere zur Aufnahme 
 der vegetativen Organe umschliesst, mit hochstens zwei 
 Extremitatenpaaren. Das Vorhandensein ernes inneren 
 Skelettes ist von groszer Bedeutung. 
 5 Die Eintheilung der Wirbelthiere in die vier Classen der 
 Fische, Amphibien, Vogel und Siiugethiere, welcbe Linne' 
 zuerst aufstellte, findet sich streng genommen schon in dem 
 System des Aristoteles. Die ersteren beiden Classen sind 
 Kaltbliiter, die letzteren Warmbliiter. Diese werden auch 
 
 10 als hohere Wirbelthiere bezeichnet. Neuerdings hat man 
 die Amphibien in nackte und beschuppte (Eeptilien) 
 getheilt, so dass jetzt ftinf Classen unterschieden werden. 
 1. Fische. Dies sind im Wasser lebende, meist be- 
 schuppte Kaltbliiter, mit unpaaren Flosskammen, mit paa- 
 
 15 rigen Brust- und Bauchflossen, mit ausschliesslicher Kie- 
 menathmung und einfachem, aus Vorhof und Kamraer 
 bestehendem Herzen. Nirgends ist die Organisation so be- 
 stimmt und vollkommen dem Wasserleben angepasst als 
 bei den Fischen. Die Korpergestalt ist im Allgemeinen 
 
 20 spindelf ormig, mehr oder minder comprimirt, haufig mit 
 scharfem Kiele der Bauchseite zum leichten und behenden 
 Durchschneiden des Wassers. Jedoch gibt es ebensowol 
 cylindrische, Schlangen ahnliche Fische, die im Schlamme 
 wiihlen (Neunaugen) als kuglige, ballonartig aufgetriebene 
 
 25 Gestalten, die sich auf der Oberfliiche des Meeres von den 
 Wellen der Luft und des Wassers dahintreiben lassen. Das 
 Nervensystem der Fische zeigt die niedrigsten und einfach- 
 sten Verhaltnisse in der ganzen Classe. Von den Sinnes- 
 organen sind Augen iiberall und nur in seltenen Ausnah- 
 
 30 men unter der Haut und den Muskeln vorhanden. Das 
 Gehororgan fehlt nur bei Amphioxus. Die elektrischen 
 Organe des Zitteraales und ahnlicher Fische sind nervose 
 Apparate, die in der Anordnung ihrer Theile der Volta'- 
 schen Siiule vergleichbar, unter dem Einflusse der Erre- 
 
 35 gung Elektricitat entwickeln und diese durch Verbindung 
 
128 Biologie. 
 
 ihrer entgegengesetzten Pole in elektrischen Schlagen zur 
 Ausgleichung bringen. Der Kreislauf des rothen, nur 
 selten weissen Blutes geschieht innerhalb eines complicir- 
 ten geschlossenen Gefaszsystemes, an welcliem sich ein mu- 
 skuloser Abschnitt als Herz ausbildet. Bei weitem die 5 
 meisten Fische pflanzen sich durch Eier fort, die sie als 
 Laich an geeigneten Orten ins Wasser absetzen; nur wenige, 
 z. B. Haie, gebaren lebendige Junge. Die Fortpflanzung 
 erfolgt in der Regel nur einmal im Jahre, am haufigsten 
 im Friihjahre. Nicht selten treten zur Laichzeit auffal- 10 
 lende Veriinderungen auf, sowol in Gestalt und Farbung 
 des Leibes, als auch in der gesammten Lebensweise. Beide 
 Geschlechter sammeln sich in groszeru Scharen, verlassen 
 die Tiefe der Gewasser und suchen seichte Brutplatze in 
 der Nahe der Flussufer oder am Meeresstrande auf (Ha- r 5 
 ringe); einige unternehmen ausgedehntere Wanderungen, 
 durchstreifen in groszen Ziigen weite Strecken an den 
 Kiisten des Meeres (Thunfische) oder steigen aus dem 
 Meere in die Mundungen der Fliisse und ziehen stromauf- 
 wiirts (Lachse, Maifische, Store u. s. w.). Umgekehrt wan- 20 
 dern die Aale aus den Fliissen in das Meer. Die meisten 
 Fische leben von thierischer Nahrung. Einige nahren 
 sich omnivor, andere, wie manche Karpfen, ausschliesslich 
 von Pflanzen. Die Zahl der Gatturigen und Arten nimmt 
 mit der Anniiherung an den Aquator ab. Ausserhalb des 25 
 Wassers sind nur wenige Fische im Stande zu leben. Sub- 
 classen sind die Rohrenherzen, Rundmauler und die ech- 
 ten Fische. Die letzteren zerfallen in die Ordnungen der 
 Knorpelfische, Schmelzschupper, Knochenfische und Lun- 
 genfische. Zu den Knorpelfischen gehoren die Seekatzen, 30 
 Haifische, Rochen. Die Knochenfische umfassen die bei 
 weitem groszte Zahl aller Fische und sind als Nahrungs- 
 mittel von groszer Bedeutung. Hierher gehoren Koffer- 
 fische, Aale (ohne Bauchflossen), Haringe, Hechte, Lachse, 
 Karpfen, Welse, Schellfische, Barsche, Makrelen u. s. w. 35 
 
Zoologie. 120 
 
 Die zweite Classe der Wirbelthiere bilden die Lurche. 
 Es sind nackte Amphibien, mit Lungen- und Kiemenath- 
 mung und unvollstiindig doppeltem Kreislauf und doppel- 
 tem Condylus des Hinterhauptes, und mit Metamorphose. 
 5 Zu diesen bilden die Lungenfische den Ubergang aus der 
 ersten Classe. Die Lurche zerf alien in drei Ordnungen: 
 1) Die Blindwiihler. Diese sind kleinbeschuppt, von wurm- 
 formiger Gestalt, ohne Gliedmaszen, mit biconcaven Wir- 
 beln. 2) Schwanzlurche, meist mit vier kurzen Extremi- 
 
 iotaten und persistirendem Schwanze (Molche). 3) Die 
 Frosche mit wol entwickelten Extremitaten aber ohne 
 Schwanz. Man unterscheidet eigentliche Frosche, Kroten, 
 Laubfrosche u. s. w. 
 
 Die R e p t i 1 i e n, die dritte Classe der Wirbelthiere, sind 
 
 15 beschuppte oder bepanzerte Kaltbliiter mit ausschliesslicher 
 Lungenathmung und doppelten oder unvollkommen geson- 
 derten Herzkammern mit Amnion und Allantois der Em- 
 bryonen. Der Leib erscheint mit Ausnahme der Schild- 
 kroten lang gestreckt und mehr oder weniger cylindrisch, 
 
 20 entweder f uszlos oder mit 2 oder 4 Extremitaten versehen. 
 Die Schuppen und Schilder sind Erhebungen der Cutis, 
 welche die verhornte Epidermis bekleidet. Manchmal sind 
 die Erhebungen ossificirt. Sehr allgemein finden sich in der 
 Lederhaut Ablagerungen von Pigmenten, wie bei dem Cha- 
 
 25 maeleon. Fast alle Reptilien sind Fleischfresser, die mei- 
 sten leben auf dem Lande. Nach dem Aquator zu steigt 
 die Mannigfaltigkeit und Grosze der Formen. Die Croco- 
 dile sind ganz auf die heisse Zone beschrankt. Die Repti- 
 lien der kalten nnd gemaszigten Zone verf alien in eine Art 
 
 30 Winterschlaf , die der heissen in einen Sommerschlaf, der 
 mit dem Eintritt der Regenzeit sein Ende erreicht. Ihr 
 Wachstum schreitet nur langsam vor, dagegen ist die Le- 
 bensdauer um so langer. 
 
 Man nimmt drei Unterclassen an: 1) Schuppensaurier, 
 
 35 2) Wasserechsen, 3) Schildkroten. Die erste umfasst Rep- 
 
130 Biologie. 
 
 tilien mit Schuppen und Schildern der Haut, fuszlos 
 (Schlangen) oder mit verschieden ausgebildeten Extremi- 
 tiiten verselien (Eidechsen). Die Charaktere der ersten 
 Ord nung, der Schlangen, beruhen hauptsachlich auf der 
 lang gestreckten Form des Leibes, auf dem Mangel der 5 
 Extremitaten und der oft erstaunlichen Erweiterungsfahig- 
 keit des Mundes und des Rachens. Die Schlangen bewegen 
 sich vornehmlich durch seitliche Krummungen derWirbel- 
 saule. Sie nahren sich ausschliesslich von lebenden Thieren, 
 die sie im Schusse iiberfallen und in toto verschlingen. 10 
 Zuvor toten sie meist ihre Beute, indem sie dieselbe um- 
 schlingen und ersticken und mittels des Giftzahnes beissen 
 und vergiften. Die Seeschlangen und Kreuzottern sind 
 die einzigen lebendig gebiirenden Schlangen. Die bekann- 
 testen Arten sind Ottern, Nattern, Riesenschlangen, See- 15 
 schlangen, Klapperschlangen u. s. w. 
 
 Die Eidechsen haben auch lang gestreckte Gestalt, die 
 indessen gewohnlich drei gesonderte Abtheilungen unter- 
 scheiden lasst. Das Hauptmerkmal sind die Extremitaten. 
 Hierher gehoren als Unterordnungen das Chamaeleon, die 20 
 Geckonen, mehrere Arten Schleichen u. s. w. 
 
 Die Wasserechsen sind von bedeutender Grosze, mit 
 lederartiger oder bepanzerter Haut, mit Ruderflossen oder 
 kraftigen Eiiszen, deren Zehen dann durch Schwimmhaute 
 verbunden sind. Sie sind jetzt nur durch die Crocodile 25 
 vertreten. 
 
 Die Schildkroten sind Reptilien von kurzer gedrungener 
 Korperform, mit einem oberen und unteren Knochen- 
 schilde, mit vier Fiiszen und zahnlosen Kiefern. Es ist 
 eine scharf abgegrenzte Gruppe. Unter den Panzer konnen 30 
 sie oft vollkommen Kopf, Extremitaten und Schwanz zu- 
 riickziehen. Die vier Extremitaten befahigen die Schild- 
 kroten zum Kriechen und Laufen auf festem Lande, in- 
 dessen sind sie bei im Wasser lebenden Formen zum 
 Schwimmen eingerichtet. Schildkroten leben hauptsach- 35 
 
Zoologie. 131 
 
 lich von Vegetabilien, viele aber auch von Mollusken, Kreb- 
 sen und Fischen. 
 
 Vierte Classe der Wirbelthiere : V 6 g e 1. Es sind eier- 
 legende befiederte Warmbliiter mit vollstiindiger Tren- 
 5 nung der Herzkammern, mit rechtem Aortenbogen, einfa- 
 chem Condylus des Hinterhaupts und zu Fliigeln ausgebil- 
 deten Vordergliedmaszen. Vogel und Saugetkiere haben 
 eine hohe Eigenwarme des Blutes und dazu einen Warme- 
 schutz, der ihnen durch eine besondere Korperbedeckung, 
 
 ioFedern und Haare, verliehen wird. Die wesentlichste 
 Eigentiimlichkeit der Vogel ist Fiihigkeit zu fliegen. 
 Obgleich einige Saugethiere auch fliegen konnen, so ent- 
 behren sie dock der auf sammtliche Organe ausgedelmten 
 Anpassung an die Flugbewegung, welcbe die Vogel cha- 
 
 15 rakterisirt. Das Skelett der Vogel schliesst sich am nach- 
 sten an das der Saurier an. Die Knochen enthalten urn- 
 fangreiche Hohlraume ausser bei den groszen Laufvogeln. 
 Nur an wenigen Stellen bleibt die Haut nackt, insbesondere 
 am Schnabel und an den Zehen, meistens an dem Laufe, 
 
 2ozuweilen auch am Halse (Geier) und selbst am Bauche 
 (Strauss). Besonders wichtig erscheint die Gruppirung 
 der Federn an den Fliigeln und am Schwanze, den sie als 
 Steuer gebrauchen. Die Augen erreichen eine bedeutende 
 Grosze und Ausbildung. 
 
 25 Die Vogel sind ohne ausnahme eierlegend. Die Dauer 
 der Brutzeit ist bei den kleinsten Vogeln 11 Tage, bei dem 
 Haushuhne 3 Wochen, beim Strausse 7 Wochen. Sehr grosz 
 ist die Schnelligkeit und Ausdauer des Fluges bei den Fal- 
 
 . ken, Seglern und Mowen. Die meisten Zugvogel vermogen 
 
 30W0I tagelang ohne Ermudung ununterbrochen zu fliegen. 
 Die meisten Landvogel hiipfen auf dem Boden und von 
 Zweigzu Zweig; viele klettern an Baumstammen und Mau- 
 ern, der Papagei und Kreuzschnabel mit Hiilfe des Schna- 
 bels. Reiher und Storch schreiten bediichtig in Moriisten 
 
 35 und Siimpfen. Strandliiufer und Regenpfeifer laufen iiber- 
 
132 Biologie. 
 
 aus schnell am Ufer und Strande. Die eigentlichen 
 Laufvogel traben und rennen auf Ebenen und im Sande 
 mit der Schnelle des Pferdes. Schwimmvogel bewegen 
 sich langsam und schwerfallig auf dem Lande. Manche 
 derselben sind an die Oberflache des Wassers gebannt, an- 5 
 dere tauchen in die Tiefe. Hohe, intellektueile Fahigkeit 
 und Instinkt zeigen die Vogel in dem Baue der Nester, in 
 der Wahl des Bauplatzes, in der Wanderung. Zur Zeit der 
 Fortpflanzung erscheint der Vogel verschonert und ver- 
 vollkommnet am Gefieder und an der Stimme. 10 
 
 Die geographische Verbreifcung der Vogel erscheint min- 
 der scliarf begrenzt wegen der leichten und raschen Orts- 
 veranderung. In der kalten Zone herrschen die Schwimm- 
 vogel vor. Aiken und Taucher gehoren der nordlichen, 
 die Pinguine der siidlichen kalten Zone an. Raubvogel 15 
 finden sich iiberall, Aasvogel fast ausschliesslich in den 
 warmern und heissen Klimaten. 
 
 Als erste Ordnung unterscheiden wir die Schwimmvogel 
 mit kurzen, oft weit nach hinten geriickten Beinen und 
 Schwimm- oder Ruderfiiszen. Alle besitzen ein dichtes 20 
 fest anliegendes Gefieder, eine sehr reiche und warme Du- 
 nenbekleidung und eine grosze zum Einolen der Federn 
 dienende Biirzeldruse. Der Hals ist lang, die Beine kurz. 
 Viele sind wegen des Fleisches, der Eier, der Dunen und 
 der Excremente (Guano) fiir den Haushalt des Menschen 25 
 wichtig. Hierher gehoren mehrere Arten Taucher, Pin- 
 guine, Lummen, Schwtine, Ganse, Enten, Mowen, Sturm- 
 schwalben, Seeschwalben u. s. w. 
 
 Die zweite Ordnung umfasst die Stelz- oder Wadvogel 
 mit langem diinnem Halse und Schnabel, mit verlangerten 30 
 Wadbeinen. Sie leben in sumpfigen Gegenden, bauen 
 kunstlose Nester auf der Erde, am Ufer auf Baumen und 
 Hiiusern und sind fast alle Zug- oder Strichvogel. Hierzu 
 gehoren Liiufer, Kiebitze, Schnepfen, Reiher, Kraniche, 
 Storche, Wasserhiihner u. s. w. 35 
 
Zoologie. 133 
 
 Die Hiihnervogel bilden die dritte Ordnung. Es sind 
 Land- und Erdvogel, von mittlerer, zum Theil audi bedeu- 
 tender Korpergrosze, von gedrungenem Baue, mit kurzen 
 abgerundeten Fliigeln und kraftigen Fiiszen. Sie sind 
 5 iiber die ganze Erde verbreitet und halten sich vornehm- 
 lich am Boden auf. Sie bauen ihr kunstloses Nest meist 
 auf der Flachen Erde und legen viele Eier. Hierher ge- 
 horen die echten Hiihner, Fasane, Waldhuhner, Wachteln, 
 Baumhiihner, der Pfau, der Truthahn, das Perlhuhn. 
 
 io Die nachste Ordnung ist die der Tauben mit schwachem, 
 an den Nasenlochern blasig aufgetriebenem Schnabel und 
 niedrigen Spaltfiiszen. 
 
 Die Klettervogel der fiinften Ordnung haben kraftige 
 Schnabel und Kletterfusze. Der Schwanz entwickelt sich 
 
 15 haufig zu bedeutender Lange und Starke. Es sind lebhafte 
 
 Vogel, die weniger gut fliegen, aber desto besser klettern. 
 
 Beispiele sind der Kuckuk, Papagei und viele Arten Spechte. 
 
 Die Gangvogel, welche die niicbste Ordnung ausmachen, 
 
 werden am besten nach der Schnabelform eingetheilt. Die 
 
 20 Nashornvogel, Eisvogel und Eacken haben einen groszen, 
 aber sehr leichten Schnabel. Die Schwalben, Segler und 
 Ziegenmelker haben einen breiten und flachen, tief gespal- 
 tenen Schnabel. Die Dunnschnabler, wie der Wiedehopf 
 und die Colibris, haben einen diinnen, pfriemenformig ver- 
 
 25 langerten Schnabel. Die Zahnschnabler haben einen star- 
 keren, zuweilen etwas gebogenen, seitlich eingekerbten 
 Schnabel, z. B. die Raben, der Paradiesvogel, die Staare, 
 Wiirger, Fliegenfanger, Meisen, Bachstelzen, Grasmucken, 
 Drosseln, Nachtigallen n. s. w. Die Gruppe der Sperlings- 
 
 30 vogel haben einen starken, kegelformigen Schnabel, der 
 besonders zum Zerdriicken von Kornern und allerlei Samen 
 geeignet ist, z. B. die Lerchen, Ammern, Finken, der Haus- 
 sperling. 
 
 Die Raubvogel, die siebente Ordnung, sind grosze, kraftig 
 
 35 gebaute Vogel mit einem starken, gekriimmten, hakigen 
 
134 Biologie. 
 
 Schnabel; mit stark bekrallten Sitzfiiszen; vornehmlich 
 von Warmbliitern lebend, die sie lebend erbeuten, mit den 
 Fangen festhalten und mit dem Schnabel zerreissen. 
 Hierher gehoren Enlen, Geier, Falken, Adler, Bussarde 
 und Habichte. 5 
 
 Die Laufvogel haben meist bedeutende Korpergrosze 
 und m dim en tare Fltigel, welche zum Fluge nicht tauglich 
 sind. Sie iibertreffen die besten Renner unter den Sauge- 
 thieren an Schnelligkeit. Sie bewohnen weite Steppen und 
 Ebenen in den tropiscben Gegenden. Auffallender Weise 10 
 betheiligt sich das Miinnchen vorzugsweise am Brutge- 
 schiifte nnd an der Pflege der Jungen. Ausser dem Strausse 
 und dem Casuar gibt es noch den dem Aussterben nahen 
 Kiwi auf Neuseeland. Der Riesenvogel Moa ist schon 
 ausgestorben. 15 
 
 Die letzte Classe der Wirbelthiere bilden die Sauge- 
 thiere. Dies sind behaarte Warmbluter mit doppeltem 
 Condylus des Hinterhauptes, welche lebendige Junge ge- 
 baren und diese mittelst des Secretes von Milchdriisen auf- 
 saugen. Wie fur die Vogel die Federn, so sind fur die 20 
 Siingethiere die Haare charakteristisch. Das Skelett ist 
 schwer und mit Mark ausgefiillt. Die Wirbelsaule zeigt in 
 der Regel die fiinf als Hals, Brust, Lenden, Kreuzbein und 
 Schwanz bezeichneten Regionen. Der Schiidel ist eine ge- 
 riiumige Capsel. Das Nervensystem zeichnet sich durch 25 
 die bedeutende Groszeund hohe Entwickelung des Gehirns 
 aus. Zahne finden sich fast allgemein. Das Herz liegt in 
 der Mittellinie der Brusthohle ausser beim Menschen und 
 den anthropoiden Affen. 
 
 Die Zeit der Brunst fallt gewohnlich in das Fruhjahr, 30 
 bei einigen gegen Ende des Sommers oder selbst in den 
 Winter. Die Daner der Trachtigkeit und die Zahl der 
 Jungen ist sehr verschieden. Manche Arten leben einsied- 
 lerisch and nur zur Zeit der Brunst paarweise. Andere 
 Arten leben in Gesellschaften vereinigt unter der Fiihrung 35 
 
Zoologie. 135 
 
 und dem Schutze der altesten und stiirksten Miinnchen. 
 Einige Nager, Insektenfresser und Kaubthiere verfallen 
 in einen Winterschlaf. 
 
 Die geistigen Fahigkeiten erheben sich zu einer hdheren 
 5 Entwickelung als in irgend einer anderen Thierclasse. Ohne 
 die Kluft zu leugnen, welche den Geist des Menschen von 
 den hdchsten Saugethieren scheidet, kann man doch be- 
 haupten,dass die elementaren Bedingungen des Verstandes- 
 und Gemiithslebens im Wesentlichen auch bei den Siiuge- 
 
 lothieren zu finden sind. 
 
 Was die geographische Verbreitung anbetrifft, so finden 
 sich einzelne Ordnungen in alien Welttheilen vertreten. 
 Von den Walfischen und Flossenfiiszlern gehoren die mei- 
 sten Arten den Polargegenden an. Im Allgemeinen hat 
 
 15 die alte und die neue Welt jede ihre besondere Fauna; je- 
 doch sind Eisbiir, Polarfuchs, Eennthier, Biber, Wolf, Bi- 
 son u. a. beiden Welten gemeinsam. 
 
 Die beiden Ordnungen der Kloakenthiere und Beutel- 
 thiere sind "Aplacentalia" d. h. sie ermangeln des Mutter- 
 
 2okuchens, und die Geburt tritt sehr friih ein. Die erstere 
 Ordnung besteht aus dem Schnabelthier und dem Ameisen- 
 igel, Bewohnern Neu-Hollands. Sie haben schnabelformig 
 verlangerte Kiefer, kurze fiinfzehige stark bekrallte Fiisze, 
 Beutelknochen und eine Kloake. Die Beutelthiere haben 
 
 25 verschieden bezahnte Kiefer, zwei Beutelknochen und einen 
 von diesen getragenen, die Zitzen umfassenden Beutel. 
 Dieser letztere nimmt die hulflosen Jungen nach der Ge- 
 burt auf und ist der Hauptcharakter der Ordnung. In der 
 Lebensweise, Korperform, Art der Bewegung stehen die 
 
 30 Beutelthiere weit von einander ab. Es sind nachtliche 
 Thiere mit wenig entwickelten geistigen Fahigkeiten. Die 
 meisten bewohnen Neu - Holland, viele auch die Inseln 
 der Siidsee, die Molukken und Siidamerika. In Europa 
 fehlen sie jetzt ganz, waren jedoch noch zur Tertiarzeit da- 
 
 35 selbst verbreitet. Es werden nur angefiihrt, das Kangeruh, 
 
136 Biologie. 
 
 der Beutelbar, das Elugeichhornchen, die Beutelrat- 
 ten. 
 
 Alle die iibrigen Ordnnngen der SiLugethiere sind "Pla- 
 centaria" Die Ordnung der zahnarmen Thiere oder 
 Edentata hat nur wenige Gattungen. Sie sind unvollstan- 5 
 dig bezahnt, zuweilen zahnlos, haben keine Vorderzahne; 
 an den Extremitaten haben sie sichelf ormige Krallen. Die 
 iiussere Bekleidung derselben ist ein grobes, graues Haar, 
 durrem Grase vergleichbar. Sie klettern oder graben Hoh- 
 len und bewohnen ansschliesslich die siidlichen Zonen. 10 
 Hierher gehort das ausgestorbene Megatherium, der Amei- 
 senfresser, das Giirtel-, das Schuppen- und das Panzerthier 
 und die Faulthiere. 
 
 Die vierte Ordnung besteht aus den Walfischen, welche 
 wasserbewohnende Siiugethiere sind mit unbehaartem 15 
 Leibe, flossenahnlichen Vorderfuszen und horizontaler 
 Schwanzflosse, ohne hintere Extremitaten. Wir erwahnen 
 nur die riesigen Bartwale, welche gar keine Ziihne haben, 
 die Delphine mit scharfen Zahnen und die Sirenen, welche 
 als Verbindungsglieder von Walen und Eobben dastehen. 20 
 
 Die nachsten beiden Ordnungen bilden eine engere 
 Gruppe der Saugethiere, die der Hufthiere, welche entwe- 
 der Unpaarzeher oder Paarzeher sind, nach der Beschaf- 
 fenheit der Mittelzehe, welche den Pfeiler des Fuszes bildet. 
 Es sind vorwiegend massige Gestalten mit ziemlich gleich 25 
 gebildeten Extremitaten. Durchweg sind sie Pflanzenfres- 
 ser oder wenigstens omnivor. Die Unpaarzeher theilt man 
 in die Familien der Tapire, Rhinocerosse, Pferde und Esel. 
 Die Paarzeher lassen sich in zwei Reihen ordnen, in dick- 
 hautige (Schweine und Nilpferde) und wiederkiiuende. 3° 
 Die Wiederkauer sind groszentheils schlank gebaute Thiere, 
 mit complicirtem, aus mehreren Abschnitten zusammen- 
 gesetzem Magen. Zwei mittlere Zehen beriihren den Bo- 
 den. Ihre Nahrung besteht vorzugsweise aus Blattern. 
 Die Mehrzahl wirft nur ein Junges, welches in seiner kor- 35 
 
Zoologie. 137 
 
 perlichen Bildung weit vorgeschritten, sehend nnd behaart 
 zur Welt kommt. Hieher gehoren die Kameele, Lamas, 
 Giraffen, Moschnsthiere, Hirsche, Antilopen, Ziegen, 
 Schafe, die Bovinae (Buff el, Ur, Kuh^ u. s. w. 
 
 5 Die Ordnung der "Proboscidea" haben bedeutende Kor- 
 pergrosze, dicke Haute, Stoszziihne und den charakteris- 
 tischen langen Riissel. Dieselbe umfasst die Elephanten, 
 das Mastodon und die Klippschliefer. Die Nagethiere bil- 
 den eine sehr artenreiche Ordnung kleiner, meist rasch be- 
 
 10 weglicher Thiere, welche am Gebisse leicht erkannt wer- 
 den, obwol sie Ubergangsformen zu den Insektenfressern 
 und selbst Hufthieren einschliessen. Einige laufen rasch 
 auf dem Boden und verbergen sich in Lochern; andere 
 springen vortrefflich mit verlangerten Hintergliedmaszen; 
 
 15 andere leben in der Nahe des Wassers und sind treffliche 
 Schwimmer. Arten derselben sind die Hasen, Meer- 
 schweinchen, Stachelschweine, Ratten, Mause, Bieber, 
 Eichhornchen, Siebenschlafer. 
 
 Die Tnsektenfresser sind Sohlenganger mit nackten Soh- 
 
 2olen und starken Krallen, mit einer stark zugespitzten 
 Schnauze zum Wuhlen. Sie leben vornehmlich von In- 
 sekten und Wiirmern und verfallen in einen tiefen, andau- 
 ernden Winterschlaf. Sie umfassen die Igel, Spitzmause, 
 Maulwiirfe u. a. m. 
 
 25 Die zehnte Ordnung der Saugethiere ist die der Flossen- 
 fuszler mit fiiiifzehigen Elossenfiiszen, von denen die hin- 
 tern nach riickwarts steben. Sie sind behaart, leben im 
 Wasser, haben keine Schwanzflosse. Seehunde und Wal- 
 rosse, die ersteren mit vielen Arten, machen diese Ord- 
 
 3onung aus. 
 
 Die Raubthiere sind grosze, kraftige, fleischfressende 
 Saugethiere mit schnellen und sicheren Bewegungen und 
 hohen Geistesfahigkeiten. Sie leben meist in Monogamie. 
 Nnr die Barensind wahre Sohlenganger. Ausser diesen ge- 
 
 35 horen hierher die marderartigen Raubthiere wie der Dachs, 
 
138 Biologic. 
 
 das Stinkthier, der litis, die Ottern; die hundeartigen wie 
 der Fuchs, Wolf, Schakal; die katzenartigen wie der 
 Lowe, Tiger, Jaguar, Panther, Luchs; ferner die Hyanen. 
 
 Die Handfltigler bilden eine Ordnung mit Flughauten 
 zwischen den verlangerten Fingern der Hand. Das Kno- 5 
 chengerust ist leicht gebaut. Unter den Sinnesorganen er- 
 scheinen bei der nachtlichen Lebensweise Geruch, Gehor 
 und Gefiihl von hervorragender Bedeutung. Die meisten 
 Fledermiiuse nahren sich von Kafern, Fliegen u. s. w. und 
 haben das Gebiss der Insektenfresser. Einige Arten, wie 10 
 die Vampire, greifen auch Vogel und Saugethiere an und 
 saugen deren Blut. 
 
 Die Halbaffen wurden friiher allgemein mit den Affen 
 in derselben Ordnung vereinigt. Ihr schlanker Kdrper tragt 
 ein weiches, wolliges Haarkleid. Sie haben grosze Augen *5 
 und im Gegensatz zu den Affen ein behaartes, starker her- 
 vorstehendes Gesicht und die Augenhohlen nicht geschlos- 
 sen. Es sind fast sammtlich Nachtthiere, klettern ge- 
 schickt aber trage und langsam. Halbaffen sind der fiie- 
 gende Maki und die Fingerthiere. 20 
 
 Die Affen, die letzte Ordnung der Saugethiere, haben ein 
 vollstandiges Gebiss, meist Greiffiisze an den Hinterglied- 
 maszen, in der Eegel auch Hande an den vorderen Glied- 
 maszen, ein kahles Gesicht, geschlossene Augenhohlen und 
 2 bruststandige Zitzen. Die Menschenahnlichkeit des25 
 Gesichts beruht hauptsiichlich auf der verhaltnismaszig 
 geringen Prominenz der Kiefer und ist im jugendlichen 
 Alter am groszten. Immerhin steigt der Gesichts winkel 
 der ausgebildeten Thiere nur ausnahmsweise iiber 30 Grad. 
 Das Gehirn besitzt im Wesentlichen alle Theile des mensch- 30 
 lichen Gehirns. Die Ohrmuschel, die Stellnng der Augen, 
 die geschlossenen Hohlen derselben, die Zahl und Lage der 
 Zitzen sind menschenahnlich. Auch nahern sich Gebiss 
 und Extremitaten in dem Grade dem menschlichen Bau, 
 dass man auch demMenschen in dieser Ordnung seine Stel-35 
 
Zoologie. 139 
 
 lung anzuweisen hat. Von den Extremitaten sind die 
 vordern gewohnlich langer als die hintern. Der lange 
 Schwanz wird als Steuer und auch znm Greifen benutzt; 
 zuweilen fehlfc der Schwanz auch vollstandig. Die meisten 
 5 Affen leben gesellig in den Waldungen der heissen Klimate 
 und nahren sich vornehmlich von Friichten und Samereien, 
 jedoch auch von Insekten, Eiern und Vogeln. Das Weib- 
 chen bringt nur ein Junges zur Welt, welches mit groszer 
 Liebe geschutzt und gepflegt wird. Die Facultat der 
 
 10 Nachahmung besitzen sie in hohem Grade. Mit dem 
 Hunde, Elephanten u. a. stehen sie in psychiscber Hinsicht 
 an der Spitze der Siiugethiere. Die Seidenaffen haben 
 Krallen anstatt der Nagel. Die Brullaffen und andere 
 Arten mit Koll- und Greifschwanz haben platte Nasen. 
 
 15 Die Affen mit schmalen Nasen gehoren der alten Welt an, 
 haben wol einen langen Schwanz aber nie zum Greifen oder 
 Wickeln fahig; die Anthropomorphen haben gar keinen, 
 z. B. der Gorilla, der Orang-Utang und der Schimpanse. 
 Andere Eamilien sind die der Paviane, der Meerkatzen und 
 
 20 diejenigen mit auf die Erde reichenden Armen. 
 
 Der Mensch. Derselbe ist mit Vernunft und articu- 
 lirter Sprache begabt, mit aufrechtem Gang, mit Handen 
 und breitsohligen, kurzzehigen Fiiszen. Cuvier, Owen und 
 Andere stellen fiir den Menschen eine besondere Ordnung 
 
 25 (Bimana) auf; Linne, Huxley, Haeckel u. a. stellen ihn 
 mit den Aft'en in die Ordnung der "Primates." 
 
 Wie hoch man auch neben der Configuration des Kopfes 
 und der Ausbildung des Gehirns die aufrechte Stellung 
 des Eumpfes, den aufrechten Gang schiitzen mag, unleug- 
 
 30 bar lasst sich fiir den Korperbau des Menschen und der 
 Affen ein gemeinsamer Typus nachweisen. 
 
 Was friihere Naturf orscher veranlasst hat, dem Menschen 
 eine ganz besondere Stellung ausserhalb des Thierreiches 
 anzuweisen, das ist die hohe geistige Entwickelung des 
 
 35 Menschen, welche auf den Besitz einer articulirten Sprache 
 
140 Biologie. 
 
 gegriindet, den Menschen zu einem verniinftigen, einer 
 fast unbegrenzten Vervollkommnung fahigen Wesen er- 
 hebt. Es ware thorieht, die grosze Kluft zu leugnen, wel- 
 che in der Ausbildung von Geist mid Gemiith den Men- 
 schen von dem hochsten Thiere scheidet. Jedoch sind 5 
 Wundt u. a. zu dem Resultate gekommen, dass die Er- 
 kenntnis der Thiere von der des Menschen nur durch die 
 Stufe der erreichten Ausbildung verschieden ist. Die An- 
 nahme, nach welcher der Mensch nur wenige Jahrtausende 
 auf der Erde sei, ist durch antiquarische und geologische 10 
 Untersuchungen vollig widerlegt. Sicher existirte der 
 Mensch in der pleistocenen Periode, moglicherweise aber 
 schon in der jiingsten Tertiarzeit. ITber die Herkunft des- 
 selben liegen zur Zeit keine bestimmten Thatsachen vor; 
 nur deduktiv lasst sich im Anschluss an die Darwin'sche 15 
 Naturauffassung die Wahrscheinlichkeit darthun, dass auch 
 das hochste Lebewesen auf dem Wege natiirlicher Ziich- 
 tung aus einem niedern Kreise der "Primates" seinen Ur- 
 sprung genommen hat. Offenbar aber ist es eine starke 
 Ubertreibung, wenn begeisterte Anhanger der Theorie2o 
 Darwin's dieselbe der Gravitationstheorie Newton's als 
 ebenbiirtig an die Seite setzen wollen, weil sie " auf ein 
 einziges Grundgesetz, auf eine einzig wirkende Ursache, 
 niimlich auf die Wechselwirkung der Anpassung und Ver- 
 erbung " gestiitzt sei. 25 
 
 Blumenbach unterschied gegen Ende des vorigen Jahr- 
 hunderts fiinf Menschenrassen und charakterisirte diesel- 
 ben insbesondere nach Kopf- und Schadelform, nach der 
 Fiirbung der Haut und dem Wachstum der Haare: 1) die 
 kaukasische Rasse, 2) die Mongolische, 3) die Athiopische, 30 
 4) die Amerikanische, 5) die Malayische. Cuvier erkannte 
 nur die weisse, die gelbe und die schwarze Rasse. Die mo- 
 dernen Anthropologen griinden eine bessere und natiir- 
 lichere Eintheilung der Rassenund Stammeauf die Schadel- 
 dimensionen und die Stellung des Gebisses und der Zahne. 35 
 
Physiologie des Menschen. 141 
 
 Retzius unterscheidet Langkbpfe (9 : 7) und Kurzkopfe, 
 (8:7), und jede dieser Classen zerfallt wieder in gerad- 
 zahnige und schiefzahnige Abtheilungen. 
 
 II. PHYSIOLOGIE DES MENSCHEN. 
 
 Am menschlichen Korper unterscheidet man auf den 
 sersten Blick Kopf, Hals und Rumpf und die an dem 
 letzteren beweglich befestigten, oberen und unteren 
 Gliedmaszen oder Extremitaten — die Arme und die Beine 
 — welche zwar in der Form etwas von einander abweichen, 
 in ihrem Bau aber die vollstandigste TJbereinstimmung 
 
 io zeigen, indem dem Oberarm, Vorderarm, der Hand wurzel 
 und den Fingern, der Oberschenkel, Unterschenkel, die 
 Fuszwurzel und die Zehen genau entsprechen. 
 
 Der ganze Korper zeigt bilaterale Symmetric, so dass 
 derselbe nach der Mittellinie in zwei ganz gleiche Halften, 
 
 15 eine rechte und eine linke, zerlegt werden kann. Betrach- 
 ten wir eine solche Kdrperhalfte, z. B. die rechte, von 
 innen, so erkennen wir sofort, dass sich durch den Kopf, 
 Hals und Rumpf zwei Reihen von Hohlraumen der Lange 
 nach erstrecken, welche die verschiedenen inneren Organe 
 
 20 — die sogenannten Eingeweide — einschliessen und beher- 
 bergen. Das Studium eines solchen Langenschnitts lehrt 
 uns, dass der Korper, so zu sagen, aus zwei vollstiindig 
 getrennten Rohren besteht, zwischen denen die Reihe der 
 Wirbelkorper und deren Fortsetzung im Kopf, die Scha- 
 
 25 delbasis, eine ununterbrochene Scheidewand bildet, wes- 
 halb die eine als die hintere oder dorsale, die andere als die 
 vordere oder ventrale Rohre bezeichnet wird. 
 
 Die Schadelhohle und der Riickgratskanal, welche ein 
 zusammenhangendes Ganze ausmachen und die groszen 
 
 30 centralen Nervenmassen — Hirn und Riickenmark — beher- 
 bergen, sind die dorsale Rohre; wahrend die Bauch-, Brust-, 
 Hals-, Mund- und Nasenhohle, welche die GanglienceDtra, 
 
142 Biologic 
 
 den Darm und die iibrigen Eingeweide enthalten, die 
 getrennten Abschnitte der ventralen Rohre darstellen. 
 
 Die scheinbar so grosze Difterenz zwischen dem Bau des 
 Kopfes und des Rumpfes riihrt wesentlich von dem ver- 
 schiedenen Verhaltnis zwischen den Durchmessern der 5 
 ventralen und der dorsalen Rob re her. Im Rumpf ist 
 erstere grosz im Verhaltnis zur letzteren, im Kopfe gerade 
 umgekehrt. Die Gliedmassen oder Extremitaten schliessen 
 keinen solchen Hohlraum ein, sondern bestehen mit aus- 
 nahme verzweigter Gefaszrohren, die mit Fliissigkeit 10 
 (Blut oder Lymphe) gefiillt sind, durchaus aus festen oder 
 halbfesten Gebilden. 
 
 Gesetzt es lage uns ein frischer menschlicher Leichnam 
 vor, untersuchen wir, in welche Bestandtheile er sich zer- 
 legen lasst. Zunachst wird es uns leicht gelingen, eine 15 
 ziemlich derbe Membran, welche den ganzen Korper iiber- 
 zieht und umkleidet, von den darunter liegenden Theilen 
 los zu prapariren. Es ist dies das Integumentum commune, 
 die aussere Haut. Diese Haut lasst sich in eine obere und 
 eine untere trennen. Die erstere heisst die Oberhaut oder 20 
 Epidermis und besteht aus zahllosen, an den verschiedenen 
 Korperregionen in verschiedener Machtigkeit iiber ein- 
 ander gelagerten mikroskopischen Hornschuppchen, welche 
 in den oberflachlichsten Schichten fortwahrend abgerieben 
 werden und verloren gehen. Die untere Lamelle heisst 25 
 die Lederhaut, Dermis oder Derma, und ist ein derbes 
 Gewebe vielfach verflochtener Faserchen, an dessen Ober- 
 fliiche eine fortwahrende Neubildung von saftigen Zellen, 
 die zu Epidermis verhornen, stattfindet. Eine Verwun- 
 dung der Epidermis verursacht weder Schmerz noch3o 
 Blutung: die verwundete Lederhaut dagegen schmerzt 
 und blutet reichlich. 
 
 An alien Korperoffnungen, wie an Mund, Nase, After 
 u. s.w., setzt sich die aussere Haut continuirlich in die 
 sogenannte Schleimhaut fort, welche weicher und rother35 
 
Physiologie des Menschen. 143 
 
 ist und durch eine an ihrer Oberfliiche hervorquellende 
 Fliissigkeit, den Schleim, stets feucht erhalten wird, sonst 
 aber ganz wie die aussere Haut, aus einer unteren, faserigen, 
 gefiisz- und nervenreichen, und aus einer oberen zelligen, 
 5 blutlosen Lamelle, welche hier Epithelium heisst, besteht. 
 Die Schleimhaut iiberkleidet die innere Oberfliiche aller 
 Hohlraume und Organe, welche sich nach aussen offnen. 
 
 Das Derma und die tiefe, gefiisz- und nervenreiche 
 Lamelle, welche ihm in der Schleimhaut entspricht, sind 
 
 10 hanptsiichlich aus einem Fasergewebe gebildet, welches bei 
 anhaltendem Kochen zu Leim zergeht und gegerbt wird 
 wenn man aus Hauten Leder fabricirt. Dieses Gewebe 
 heisst fibroses oder Zellgewebe, wird aber am schicklichsten 
 das Bindegewebe genannt, weil es fast alle Bestaudtheile 
 
 15 des Korpers zitsammenhalt und mit einander verbindet, 
 indem seine Fasern bald straff und regelmiiszig angeordnet, 
 seidenartig gliinzend, bald locker und wirr verfilzt, und 
 dann von mattweisser Farbe, nicht nur Haute und Bander, 
 Scheiden und Strange bilden, sondern auch alle kleinen 
 
 20 Liicken ausfiillen, ja sogar das Innere der meisten Organe 
 durchziehen. 
 
 Cmfassen wir von vornher den Oberarm einer Person, 
 so fiihlen wir jedesmal, wenn die Person das Ellenbogen- 
 gewebe kriiftig beugt, wie daselbst eine weiche Masse 
 
 25 anschwillt, hart wird und stark vorspringt. Bei der 
 Senkung des Ellenbogengelenks verschwindet beides 
 wieder — die Schwellung und die Hiirte. Konnten wir die 
 Haut an der gegebenen Stelle einschneiden und auseinan- 
 derschlagen, so wiirden wir finden, dass der Korper, welcher 
 
 30 beschriebenermaszen seine Form und Spannung geiindert 
 hat, ein liingliches Stuck rothes Fleisch ist, iiberzogen und 
 durchsetzt von Bindegewebsscheiden, welche sich an beiden 
 Enden zu starken Sehnen verdichten, durch die der 
 Mus&ef einerseits an das Schulterblatt, andererseits an den 
 
 35 einen der beiden Vorderarmknochen befestigt wird. Diese 
 
144 Biologie. 
 
 Fleisch masse ist jener Muskel, welcher den anatomischen 
 Namen Biceps bracchii fiihrt. Die Fasern, welche die 
 Fleisch- oder Muskelsubstanz zusammensetzen, verandern 
 mit groszer Kraft ihre Gestalt, sobald der Impuls des 
 Willens oder andere Reize auf sie einwirken. Diese 5 
 merkwiirdige Eigenschaft der Contraktilitiit macht die 
 Fleisch und Muskelsubstanz zum activen Bewegungsele- 
 ment des Korpers und seiner Theile. Zu diesem Ende 
 sind die Fleisch- oder Muskelmassen in der mannigfaltig- 
 sten Weise zwischen den Weichtheilen und Hartgebilden 10 
 angeordnet und an denselben befestigt, dann, wenn sie 
 sich vermoge ihrer Contraktilitiit verkiirzen und ihre An- 
 heftungspunkte mit Gewalt gegeneinander ziehen, so 
 miissen sie nothwendig die mit ihnen verwachsenen pas- 
 siven Theile in Bewegung setzen und die verschieden- l S 
 artigsten Gestalt- und Lagenveriinderungen derselben 
 veranlassen. 
 
 Die erwahnten Hartgebilde des Korpers sind die Kno- 
 chen und Knorpel, welche feste Grundlage und Stutze fiir 
 die Weichtheile bilden. Das Hauptgeriist des Korpers 20 
 nennt man das Gerippe oder Skelett. Die Knochen ent- 
 stehen aus Knorpel- oder Bindegewebe, indem sich phos- 
 phorsaurer und kohlensaurer Kalk daselbst ablagert. Sie 
 sind ein thierisches Gewebe, welches so zu sagen naturge- 
 miisz versteinert; man nennt diesen Vorgang die Verkno-25 
 cherung. Nicht alle Knorpel ossificiren, einige niemals, 
 andere nur ausnahmsweise : permanente Knorpel. Es gibt 
 weit iiber zwei hundert Knochen im menschlichen Korper, 
 doch ist die Zahl getrennter, selbststiindiger Knochen in 
 verschiedenen Lebensaltern verschieden, indem manche in 30 
 der Jngend getrennte Knochen im spateren Alter zusam- 
 menwachsen und verschmelzen. Der Schiidel eines jugend- 
 lichen Erwachsenen besteht aus 21 Knochen; die Zahl der- 
 selben im Kindesalter ist jedoch viel groszer, im spateren 
 Mannesalter kleiner. 35 
 
Physiologie des Menschen. 145 
 
 24 Rippen, 12 an jeder Seite, helfen den Brustkorb bil- 
 den; die meisten derselben sind durch knorpelige Zwi- 
 schenstiicke mit dem Brustbein verbunden. Am Schul- 
 tergiirtel unterscheidet man stets zwei Knochen: Schul- 
 5 terblatt nnd Schliisselbein. Am Becken, in welchem die 
 Beine eingelenkt sind, gibt es im Erwachsenen nur zwei 
 Knochen, welche sich seitlich an das Sacrum anlegen und 
 den bezeichnenden Namen Ossa innominata haben. 33 
 Knochen gibt es in jedem Beine und jedem Arme (die Pa- 
 
 iotella mitgeziihlt). Nun miissen wir noch die Art und 
 Weise betrachten, wie die Knochen mit einander verbun- 
 den sind, um das Skelett aufzubauen. Die Mittel hierzu 
 bilden Nahte, steife knorpelige Bandmasse und Knorpel; 
 Gelenke : fibrose Kapsel, Bander, Knochenenden mit Knor- 
 
 i5peliiberzug und Synovialhaut. Die Gelenke spielen so 
 leicht und frei, und der Schwerpunkt des Korpers liegt so 
 hoch oben im Rumpfe, dass man keinen Leichnam zum 
 freien aufrechten Stehen bringen kann, immer knicken 
 dabei die Glieder zusammen. Die aufrechte Stellung ist 
 
 20 das Resultat eines hochst complicirten und feinen Zusam- 
 men- und Gegeneinanderwirkens fast sammtlicher Skelett- 
 muskeln. Was diese freie, abgestufte Muskelthatigkeit ins 
 Spiel bringt und ordnet, ist eine Function des Nerven- 
 syst ems. 
 
 25 Die specifischen Elemente dieses iiberaus wichtigen Ge- 
 webes sind die Nervenzellen und die Nervenfasern. Die 
 letzteren sind mikroskopisch feine, glashelle, cylindrische 
 Faden und Rohren, mit theils oligem, theils eiweissartigem 
 Inhalt; die ersteren sind mikroskopisch kleine rundliche 
 
 3ooder sternformige Kliimpchen einer gleichfalls fetthaltigen 
 und eiweissartigen Substanz, welche fadenformige Fort- 
 satze aussenden, die sie unter einander und mit Nerven- 
 fasern verbinden. Man kann sagen, die Nervenfasern ent- 
 springen aus Nervenzellen. Durch die Zusammenhaufung 
 
 35 und planmiissige Anordnung von Nervenzellennetzen und 
 
146 Biologic 
 
 Nervenfasern entstehen die sogenannten Centralorgane, 
 wie das Gehirn, das Kiickenmark, die sympathischen 
 Ganglien nnd Nervenknoten. Die von diesen Centren 
 ausgehenden Nervenfasern bilden, zu vielen verastelten 
 Biindeln zusammengefasst, das peripherische Nervensys- 5 
 tern, dessen weisse Strange, wie Telegraphendriihte, den 
 Korper durchziehen und einerseits in den Muskeln und 
 Driisen, andererseits in den Organen der Empfindung ihr 
 Ende finden. 
 
 Das Leben verzehrt die Korpertheile. Keine physiolo- 10 
 gische Arbeitsleistung kommt zu Stande ohne entsprechen- 
 den Stoffverbrauch. Die Arbeit, welche das Nerven- und 
 Muskelsystem leisten, muss also auch entweder auf Kosten 
 der Nerven- und Muskelsubstanz selbst oder eines anderen 
 Materials geschehen. Und da der Korper niclit im Stande 15 
 ist irgend etwas zu erschaffen, so muss er die Fahigkeit 
 haben, einerseits seine Substanzverluste von aussen zu 
 ersetzen, d. h. Nahrungs- oder Ersatzmaterial in sich auf- 
 zunehmen und zu assimiliren, andererseits aber das un- 
 brauchbar Gewordene — so zu sagen, die Schlacken des 20 
 Lebensprocesses — abzusondern und auszustoszen. Also der 
 lebende Korper assimilirt und scheidet ans. Unter den 
 Organen, die dabei thatig sind, sind zunachst die Verdau- 
 ungsorgane, welche Speise und Trank in Ernahrungs- 
 material verwandeln. Da sind f erner die Circulations- 25 
 organe, welche die Bewegung und Vertheilung des 
 Blutes, der Gewebesiifte und des assimilirten Erniihrungs- 
 materials besorgen ; da sind endlich die Ausscheideor- 
 gane, durch welche der Korper seine verbrauchten . und 
 unbrauchbaren Zersetzungsproducte los wird. Die Ver- 30 
 dauungsorgane sind der Darm oder Nahrungskanal im wei- 
 testen Sinne, nebst alien seinen driisigen Anhiingseln, die 
 ihre Absonderungssiifte in die verschiedenen Abschnitte 
 seiner Hohlung ergiessen — also 1. der Kopfdarm oder die 
 Mundhohle mit den Speicheldnisen; 2. der Halsdarm oder 35 
 
Physiologie des Menschen. 147 
 
 Schlund mit dem Anhang der Speiserohre ; 3. der Brustdarm 
 oder die Speiserohre; 4. der Bauchdarin, d. h. der Magen 
 mit den Magensaftdriisen, und Darm im engeren Sinne, 
 namlich der Dunndarm mit der Bauchspeicheldriise und 
 5 der Leber, die die Galle absondert, und der Dickdarm, wel- 
 cher sich durcli den After nach aussen offnet. 
 
 Was diese Organe thun, ist zuerst, dass sie die Nahrung 
 aufnehmen und zerkleinern, sodann dass sie sie mit einer 
 Reihe eigenthiimlicher chemischer Agentien — Verdauungs- 
 
 iosiiften — innig durchfeuchten und endlich hierdurch den 
 Speisebrei in eine Fliissigkeit und in einen unloslichen 
 Kiickstand trennen. Letzterer wird als Excrement bei 
 Seite geschafft; erstere, welche alle assimilirten Nahrstoffe 
 in Losung oder feinster Vertheilung suspendirt enthalt, 
 
 15 dringt in die Schleimhaut ein, gelangt in den daselbst be- 
 
 findlichen Abschnitt der Circulationsorgane und wird in 
 
 den allgemeinen Strom der Saftebewegung hineingezogen. 
 
 Das Herz ist das Centrum der Circulationsorgane. Es 
 
 ist ein muskuloses Gebilde, welches Hohlraume einschliesst, 
 
 20 von denen die Arterien ausgehen und in welche die Venen 
 einmunden. Die ersteren vertheilen sich im ganzen Kor- 
 per und verzweigen sich dabei in immer zahlreichere und 
 diinnere Gefiisze, bis sie sich endlich in alien Korperthei- 
 len in ein Netz mikroskopischer, unendlich zartwandiger 
 
 25 Eohren, die Capillaren, auflosen. Aus den Capillarnetzen 
 entspringen dann wieder Venen als feine Reiser, die zu im- 
 mer wenigeren und groberen Gefaszrohren verschmelzen 
 und schliesslich als drei grosze Strome wieder in das Herz 
 einmunden. 
 
 30 Ausser dem Kreislauf des Blutes gibt es noch eine an- 
 dere Strombewegung im Korper, deren Balm hergestellt 
 wird durch die schwammige Masse des Bindegewebes und 
 das aus demselben entspringencle Lymphgefaszsystem. Es 
 ist die der Lymphe oder des Gewebesaftes. Die Lymphe 
 
 35 ist eine Fliissigkeit, welche durch die permeablen diinnen 
 
148 Biologie. 
 
 Wandungen der Capillaren aus dem Blute ausschwitzt, und 
 das Biudegewebe und, von diesem fortgeleitet, alle Ge- 
 webe des Korpers durchtrankt. Beides, der Speisebrei 
 und die Lymphe, gelangen auf demselben Wege wieder in 
 den Blutstrom zuruck, theils direct durch die Wande der 5 
 Darmcapillaren, theils indirect auf dem Umwege durch die 
 Lymphgefiisze des Darms. Der Excretionsorgane gibt es 
 drei: die Haut, die Nieren und die Lungen. Jedes dieser 
 drei Organe besteht im Wesentlichen aus vielen zarten Ge- 
 webeschichten, deren eine Oberflache frei liegt oder kleine 10 
 Hohlraume auskleidet, die nach aussen miinden, wahrend 
 diese Gewebeschichten selbst mit einem Capillarnetz durch- 
 zogen sind. Die Auswurfsstoffe werden nun mit dem Ge- 
 webesaftstrom aus dem Blute der Capillaren ausgeschieden 
 und erscheinen an der freien Oberfliiche, um von da aus 15 
 endlich den Korper ganz zu verlassen. 
 
 Die Haut liefert viel Wasser als Schweiss und dampf- 
 formige Ausdunstung, wenig Kohlensiiure und noch weni- 
 ger stickstoffhaltige Stoffe. Die Nieren scheiden viel Was- 
 ser und Harnstoff, aber ein Minimum von Kohlensiiure 20 
 aus; die Lungen endlich viel Wasser, Spuren von Ammo- 
 niak und sehr viel Kohlensiiure. Die Lungen spielen aber 
 noch eine andere Rolle als die eines Ausscheidungsorgans, 
 denn fiir die an die Luft abgegebene Kohlensiiure nehmen 
 sie eine gleiche, ja fast noch groszere Meuge von Sauerstoff 25 
 aus der Luft ein. Der Sauerstoff, ohne welchen keine 
 Oxydation moglich, gelangt in die Lungen und ins Blut, 
 welches ihn absorbirt und in die allgemeine Siiftebewegung 
 mit hineinreisst. So dringt er zu alien Elementen des 
 Korpers und oxydirt die complicirten Bestandtheile der- 30 
 selben zu den einfachen Auswurfsstoffen. Durch die an 
 unziihligen Punkten vor sich gehende Verbrennung ent- 
 stehen im Korper Warmemengen, welche die Temperatur 
 des Blutes bis zu 30-32° C. bringen und sich in die man- 
 nigfaltigsten lebendigsten Kriifte umsetzen. Durch die 35 
 
Physiologie des Menschen. 149 
 
 rasche Circulation der heissen Gewebesiifte bekommt der 
 ganze Korper seine gleichmiiszige Temperatur, wie ein 
 Haus, das mit einem Heisswasser-Rohrenapparat geheizt 
 wird. 
 5 Die Stoning des regelrechten Zusammenwirkens aller 
 Lebensvorgange fiihrt zum Tode, worunter man gewohn- 
 lich das Absterben des Korpers als Ganzes versteht. Die 
 letzten Structurbestandtheile der Gewebe behalten aber 
 stets nocli kiirzere oder liingere Zeit nach dem letzten 
 
 10 Athemzuge ihre Lebenseigenschaften und Functionen bei. 
 Der locale Tod bezieht sich auf die Zerstorung der mor- 
 phologiscben Bestandtheile, welche ununterbrochen an fast 
 alien Punkten des Korpers wiihrend des ganzen Lebens 
 vor sich geht. Ohne dass wir es wissen und merken, ster- 
 
 15 ben die individuellen Bestandtheile der Gewebe ab und 
 werden durch neue ersetzt. Nur wenn dieser locale Tod 
 durch zufallige innere und aussere Ursachen in groszerem 
 Maszstabe auftritt, konnen ganze Gewebe, ja ganze Glied- 
 maszen bei lebendigem Leibe absterben. Der ganze Kor- 
 
 20 per verfallt mit dem Aufhoren des Lebens der Auflosung. 
 Die eigentumliche Anordnung und Richtung der Alltags- 
 kriifte, aus deren Zusammenwirken das Leben hervorging, 
 ist fur immer gestort, und der organischen Fesseln ledig, 
 zertrummern sie das Gebilde, welches sie gebaut und be- 
 
 25 lebt. Der Sauerstoff wird zum absoluten Herrn. Moleciil 
 um Moleciil wird in die einzelnen Atome zerlegt, bis sich 
 alle Weichtheile hauptsachlich in Wasser, Kohlensiiure, 
 Ammoniak und einige Salze aufgelOst haben und nur die 
 Knochen und Ziilme iibrig bleiben. Aber selbst diese 
 
 30 dichten und halbversteinerten Gebilde konnen nicht auf 
 die Dauer der vereinten Wirkung Yon Luft und Wasser, 
 "Warme und Kiilte widerstehen. Friiher oder spiiter lost 
 sich ihre knorpelige Grundlage auf, welche die Kalksalze 
 zusammenhalt, und die erdigen Massen werden briichig und 
 
 35 zerfallen zu Staub, der sich im Wasser und auf der Erd- 
 
150 Biologie. 
 
 oberfliiche zerstreut, wie sich die gasformigen Verwesnngs- 
 produkte in der Atmosphiire verliereu. 
 
 III. BOTANIK. 
 
 Botanik nennt man die Naturgeschichte der Pflanzen 
 im weitesten Umfange. Die theoretische oder reine Bota- 
 nik betrachtet die Pflanzen an und fur sich, ohne Ruck- 5 
 sicht auf ihren Nutzen oder Schaden. Die angewandte 
 betrachtet sie nur aus dem Gesichtspunkte der Nutzlich- 
 keit, insofern der Mensch irgend eine Anwendung von 
 denselben macht. Die Morphologie handelt von der Ent- 
 wickelnng der Pflanzen und der Metamorphose der Pflan- 10 
 zentheile. 
 
 Die linienformigen Pflanzentheile unterscheidet man 
 nach der Form der Qnerdurchschnitte. Diese heissen 
 seitig (mit stumpfen Kanten), eckig (mit scharfen Kanten), 
 kantig (mit schwach einwiirts gebogenen Linien), stiel-i 5 
 rund oder walzig, zusammengedriickt, zweischneidig. Die 
 flachenformigen Gebilde bezeichnet man als kreisrund, 
 oval, langlich, lanzettlich, nierenformig, keilformig, spa- 
 telig, spaltig, theilig, schnittig: nach dem Umrisse des 
 Grundes unterscheidet man herz-, pfeil-, nieren-, spiessfor- 20 
 mig, zugespitzt, spitz und abgerundet: nach dem Umrisse 
 der Spitze auch noch ausgeschnitten, ausgerandet und 
 gestutzt. 
 
 Die hohlen Korperformen sind rohrig, keulig, krug-, 
 flaschen-, trichter-, teller- und glockenformig: die festen25 
 sind kugelig, kopf-, birn-, kegel-, walzen-, knchen-, schei- 
 benformig, wiirfelig und prismatisch. Nach der Dauer 
 sind Pflanzen oder deren Theile hinfallig, abfiillig, blei- 
 bend. Nach der Stelle, an welcher ein Pflanzentheil be- 
 festigt ist, heisst er end-, grund-, seiten-, blattwinkel-, 30 
 fruchtboden- und kelchstandig: nach der Art und dem 
 Mittel der Anheftung, gestielt oder sitzend (ungestielt). 
 
Botanik. 151 
 
 Stacheln, Dornen, Borsten, Haken, Haare, Schuppen, 
 Driisen und Warzen sind Oberflachen-Bildungen. 
 
 Die Organe der Pflanzen konnen vielfach eingetheilt 
 werden, z. B. iu Elementarorgane und aussere oder zusam- 
 Smengesetzte; oder in Elemental*-, Ernahrungs-, Vermehr- 
 ungs-, Fortpflanzungsorgane. Die Organe der Phanero- 
 gamen werden auch nach ihrer Entwickelungsgeschichte 
 und Funktion eingetheilt, indem man alle Organe auf 
 Achse und auf Blatter bezieht. Die Achse wachst an der 
 
 loSpitze, das Blatt nur am Grunde. Die Achse entsteht 
 zuerst bei der Bildung des Embryo und bildet die Grund- 
 lage der ganzen Pflanze, das Blatt ist eine spatere Bildung 
 und setzt eine Achse voraus. 
 
 Elementarorgane. Alle Pflanzen sind ohne Aus- 
 
 iSnahme aus Zellen zusammengesetzt. Man unterscheidet 
 an der Zelle die Zellenwand, den Zellenkern und das 
 Protoplasma. Gefasze nennt man in die Lange gezogene, 
 mehr oder weniger walzige Kaniile ohne Querwiinde im 
 Innern. Die Yereinigung mehrerer Zellen iiber-, unter- 
 
 20 und nebeneinander zu einer zusammenhiingenden Masse 
 nennt man Zellgewebe oder Gewebe. Die zusammenge- 
 setzten Organe aller Pflanzen bestehen urspriinglich aus 
 Parenchym, worauf sich spiiter alle iibrigen Bildungen, als 
 Holzzellen, Gefiisse, Bastfasern etc. entwickeln. Das 
 
 25 Holzgewebe besteht aus Zellen, deren Membran von Holz- 
 stoff durchdrnngen ist. Das Cambium bildet sich aus 
 dem zarten Gewebe, aus welchem jeder jugendliche Pflan- 
 zentheil der hoheren Gewachse besteht. Die festen Stoife 
 welche sich in den Zellen befinden sind Blattgriin; Stiirke- 
 
 3omehl; kleine runde Korner, welche vorziiglich in Milch- 
 saften vorkommen und die Ursache der weissen, gelben, 
 rothen Farbung derselben sind; und Krystalle, am hiiufig- 
 sten nadelformige, Eaphidien genannt. 
 
 Alle Pflanzen, welche nur aus Zellen bestehen, heissen 
 
 35 Zellenpflanzen. Zu ihnen gehoren die Pilze, Flechten, 
 
152 Biologic 
 
 Moose uud Lebermoose, alle auf der niedrigsten Stufe der 
 Organisation stehenden Gewachse. Gefaszpflanzen sind 
 solche, welche ausser Zellen audi noch Gefasze besitzen. 
 Diese werden in drei Hauptabtheilungen eingetheilt: 
 
 1. Die Gefaszkryptogamen, welche weder Holz- 5 
 noch Bastzellen enthalten und nur aus netzformigen 
 Gefaszen und Parenchym bestehen. Hierher gehoren die 
 hoheren Kryptogamen als Farnkrauter und Schafthalme. 
 
 2. Die Monokotyledonen und 3. die Dikotyle- 
 
 d o n e n enthalten beide Holz- und Bastzellen sammt alien io 
 Eormen von Gefaszen. Bei ersteren Pflanzen herrschen 
 im Gefaszbiindel die Bastzellen, bei letztern die IIolz- 
 zellen vor. 
 
 Von den ausseren Organen erwahnen wir zuerst die 
 Ernahrungsorgane. Dies sind die Wurzel, der 15 
 Stamm und die Bliitter. Unter Ernahrung verstehen 
 wir diejenige Lebensthatigkeit, durch welche Pflanzen 
 sich erhalten und vergroszern, indem ihnen fortwahrend 
 Nahrungsstoffe zugefiihrt werden, von der Bildung der 
 Zelle im Embryo bis zum Absterben der Pflanze. Die 20 
 Nahrung wird aufgenommen 1) nur durch die Wurzel, 
 wie bei den echten phanerogamischen Schmarotzern, 
 2) durch die Wurzel und Laubbliitter, wie bei den meisten 
 Phanerogamen, 3) durch die Wurzeln und die ganze 
 Oberfliiche der Pflanze, wie bei den meisten Saf tpflanzen, 25 
 Cactusgewiichsen etc. Der Ernahrungsprocess besteht 
 1) in der Aufnahme der Nahrungsstoffe, 2) in der Ver- 
 breitung der Nahrung oder der Saftbewegung, 3) in der 
 Assimilation, 4) in der Secretion. Die gasformigen 
 Nahrungsstoffe werden von den Bliittern mit der Luft 30 
 eingeathmet, die fliissigen durch die Wurzelspitzen ver- 
 mittelst der Endosmose mit dem Wasser, worin sie aufge- 
 lost sind, eingesogen. Die Pflanzen, und namentlich die 
 Dikotyledonen, haben einen doppelten (?) Saftstrom: 
 einen aufsteigenden (von den Wurzelspitzen bis zu den 35 
 
Botanik. 153 
 
 Blattern) und einen abwarts steigenden (durch die Rinde). 
 Der erstere enthalt mehr rohen, der zweite aber schon 
 assimilirten Saf t. Wurzel nennt man alle Pflanzen- 
 theile, welche abwarts in den Boden zu dringen streben, 
 5 urn sich zn befestigen und Nahrung einzusaugen. "Wurzeln 
 wachsen nur an der Spitze und haben nie Blatter oder 
 Blattandeutungen, obwol die von Erde entbloszten Wurzeln 
 aufwarts wachsende Triebe entwickeln. Die meisten 
 Pflanzen treiben ihre Wurzeln in die Erde, einige ins 
 
 io Wasser. Schmarotzer wurzeln auf andern Pflanzen. Es gibt 
 verschiedene Arten von Wurzeln: 1) Haupt-, oder Stamm- 
 wurzeln mit deutlichem sich verzweigendem Stamme, 
 z. B. Pfahl- und Thau wurzeln; 2) Faserwurzeln, ohne 
 Stamm, wie bei Griisern, welche meist Easen bilden; 
 
 15 3) Nebenwurzeln, die aus alien Theilen des Stengels und aus 
 den Asten entspringen. Der Stamm ist der Triiger und 
 SaftMhrer der Pflanze, im Gegensatz zur Wurzel ist er der 
 aufwarts wachsende Achsentheil. Man unterscheidet daran 
 Stengelglied, Knoten (bei Grasern), Aste und Zweige, je 
 
 2onach dem Stande der Blatter. Der Wurzelstock ist der 
 Stamm unter der Erde und ahnelt einer Wurzel. Am 
 Stamme der Dikotyledoneu unterscheidet man die Rinde 
 (aussere und innere Lage), das Holz oder die zwischen 
 Rinde und Mark liegende Schicht und das Mark oder die 
 
 25 Zellenmassen, welche die Mitte des Stammes ausfullt. 
 Blatter lassen sich eintheilen in Laub- oder eigentliche 
 Blatter, Keim-, Nebenblatter und Knospendecken. Die 
 Deck-, Hiill- und Spreublatter sind trbergangsbliltter. 
 Am Laubblatte unterscheidet man die Blattflache mit 
 
 3oOberhaut, den Blattstiel (Trager des Blattes) und die 
 Blattscheide. 
 
 Vermehrungsorgane heissen alle nicht zur Bliite 
 gehorenden Organe mit der Anlage zu einer neuen Pflanze. 
 Durch dieselben wird nicht nur die Art, sondern audi die 
 
 35 Spielart, kurz das Individuum fortgepflanzt, durch die 
 
154 Biologie. 
 
 Fortpflanzungsorgane nur die Art. Die ungeschlechtliche 
 oder individuelle Vermehrung geschieht bei Samenpflan- 
 zen eigentlich nur durch Knospen, auf welche sich alle 
 Vermehrungsorgane zuruckfiihren lassen. Wir unter- 
 scheiden eigentliche Knospen oder Augen, Zwiebeln, Knol- 5 
 len und Schosslinge. 
 
 Befruchtungs- oder Fortpflanzungsor- 
 gane heissen alle, die Erzeugung neuer Pflanzen durch 
 Frucht- und Samenbildung vermittelnden Organe und de- 
 ren nachste Umgebung, also 1) Bliite, 2) Frucht mit ihrem io 
 Samen. Zur Fortpflanzung der Gewachse durch Frucht- 
 bildung gehort 1) Aussaat des reifen Samens, indem der 
 Samen sich bei der Eeife selbst von der Pflanze trennt oder 
 durch Menschen und andere Vermittelungen zur rechten 
 Zeit und in richtiger Lage in den Boden gebracht wird; 15 
 2) Keimung; 3) Befruchtung; 4) Reife der Frucht oder des 
 Samens. Die Bildung von bestimmten Fortpflanzungszellen, 
 die Lostrennung derselben von ihrer Bildungsstatte und 
 ihre Entwickelung zu einer neuen Pflanze ist der allgemeine 
 Hergang bei der Vermehrung und Fortpflanzung aller Ge- 20 
 wiichse. Dies geschieht entweder durch Samen (bei Pha- 
 nerogamen oder Samenpflanzen) oder durch Sporen (bei 
 Kryptogamen oder Sporenpflanzen), welche nur einzelne 
 Zellen darstellen, die sich von der Mutterpflanze lostren- 
 nen und spiiter zur neuen Pflanze entwickeln. Samen 25 
 sind aus vielen Zellen zusammengesetzte Organe, worin 
 die junge Pflanze schon bereits vorgebildet enthalten ist. 
 Die Bliite umfasst alle Theile der Pflanze, welche zur Her- 
 vorbringung der Frucht erforderlich sind. Alle Bliiten 
 gehoren zur Blattbildung, welches uns die Metamorphose 30 
 der Bliitentheile deutlich zeigt. An der Bliite unterschei- 
 den wir den Kelch, die Blumenkrone, die Staubgefasze, 
 den Stempel. Diese vier Theile sind concentrische, mehr 
 oder weniger verwachsene Blatter oder Bliitterkreise. Kelch 
 und Blumenkrone zusammen heissen Bliitenhulle und sind 35 
 
Botanik. 155 
 
 tmwesentlich. Wesentlich sind die Staubgefaszeund Pistille 
 oder Stempel. Die ersteren bestehen aus den Staubfaden, 
 den Staubbeuteln und dem Bliitenstaube oder Pollen. Die 
 Staubbliitter sind die mannlichen Organe. Das weibliche 
 5 Organ ist das Pistill, welches den Pollen aufnimmt. Die 
 Theile des Stempels sind 1) der Fruchtknoten, der unter- 
 ste verdickte Theil, der in seiner Hohlung die Eierchen 
 enthalt, aus denen sich die Samen entwickeln, 2) der Grif- 
 fel oder Stan bweg, der mittlere rohrige Theil, 3) dieNarbe, 
 
 Joder oberste Theil, von Oberhant entblosst und mit Driisen 
 und Warzchen bedeckt, um den Pollen aufzunehmen, 4) 
 die Eierchen, anfangs kleine, weiche Bliischen oder knos- 
 penartige Korper, weiche die erste Anlage zum kiinftigen 
 Samen bilden und deshalb den wesentlich en Inhalt der 
 
 isHohle oder Facher des Fruchtknotens ausmachen. Nach 
 der Anordnung der Bliiten an der Pflanze unterscheidet 
 man Ahre, Kiitzchen, Kolben, Traube, Dolde, Dolden- 
 traube, Eispe, Strauss, Bliitenkopf, Quirl u. s. w. 
 
 Im Allgemeinen ist die Frncht die Snmme aller veriin- 
 
 2oderten Bliitentheile znr Zeit der Reife des Samens. In der 
 Regel besteht die Frucht aus dem Samengehause und dem 
 Samen. Am Samen unterscheidet man die Samenhulle 
 und den Samenkern oder Kern. Dieser enthalt entweder 
 den Keim allein oder noch ausserdem den Eiweisskorper. 
 
 25 Bohnen, Erbsen, sowie alle Hiilsenfriichte und Buchen- 
 niisse haben kein Eiweiss. Der Keim besteht aus dem 
 Stengelchen (der Anlage zur Achse) und den Samenlap- 
 pen oder Keimblattern. 
 
 Fortpflanzung, Sexualorgane Generations- 
 
 wechsel. 
 
 Die Fortpflanzung oder Erzeugung neuer Individuen 
 
 30 wird im Allgemeinen dadurch ermittelt, dass sich yon einem 
 
 Pflanzenindividuum Theile ablosen, die im Stande sind, 
 
 zunaclist neue Ernahrungsorgane zu bilden und dann so 
 
156 Biologie. 
 
 weiter zu wacbsen, dass nach und nach alle Lebenserschei- 
 nungen der Mutterpflanze wiederholt werden. Da die- 
 selbe Pflanze gleichzeitig oder nach einander viele Fort- 
 pflanzungsorgane bilden kann, so ist mit der Fortpflan- 
 zung auch, weuigstens der Moglichkeit nach, eine Ver- 5 
 mehrung der Individuen gegeben, insofern namlich unter 
 giinstigen Lebensbedingungeu zahlreiche Nachkommen 
 einer Mutterpflanze wirklich zur Entwickelung gelangen. 
 Da jedoch alle Orte der Erdoberflache, an welchen iiber- 
 haupt Pflanzen wohnen konnen, bereits mit Vegetation 10 
 bedeckt siud, so kommen im Allgemeinen von den zahl- 
 reichen Nachkommen doch nur so wenige zur vollen Ent- 
 wickelung, dass der yorhandene Bestand im Groszen und 
 Ganzen von Jahr zu Jahr eben erhalten bleibt. 
 
 Die zum Zweck der Fortpflanzung abgesonderten Theile 15 
 sind einzelne Zellen, Sporen, Brutzellen, Gonidien, Eizel- 
 len, Spermatozoiden, seltener kleine Complexe von weni- 
 gen gewebeartig verbundenen Zellen, bei hoher organisir- 
 ten Pflanzen Sprosse, bei Phanerogamen Samen. Sehr 
 haufig konnen ganz beliebige Pflanzentheile, abgeschnit- 20 
 tene Stiicke von Bliittern, Stengeln, Wurzeln zufallig zu 
 Fortpflanzungsorganen werden. Der ungeschlechtliclien 
 Fortpflanzung ist oben erwahnt. Geschlechtlich ist sie, 
 wenn jedesmal zwei, ausdrucklich zu diesem Zweck erzeugte 
 Organe zusammenwirken, um ein Produkt zu erzeugen, 25 
 aus welchem sofort oder nach weiterer Vermittelung ein 
 oder mehrere neue Individuen hervorgehen. Das Wesen 
 der Sexualzellen spricht sich dahin aus, dass jede einzelne 
 fiir sich einer weiteren Entwickelung unfahig ist, welche 
 dagegen durch das Zusammenwirken beider eingeleitet 30 
 wird. Sind diese einander gleich oder doch sehr ahnlich, 
 so nennt man ihre Vereinigung eine Conjugation. Die 
 miinnliche Zelle iibertragt ein nur sehr geringes Quantum 
 von Stoff auf die weibliche, welche die bei Weitem groszere 
 Quantitat des Materials schon besitzt, aus welchem die 35 
 
Botanik. 157 
 
 durch den Sexualact angeregte Entwickelung wenigstens 
 anfangs bestritten wird. Die mannliche ist beweglich, die 
 weibliche unbeweglich. 
 
 Bei manchen Pflanzen findet sich nur eine Art von 
 5 Fortpflanzung, entweder nur die ungeschlechtliche, wie 
 bei manchen der einfachsten Algen und Pflze, oder nur 
 die sexuelle, wie bei den Conjugaten. Beide Arten konnen 
 aber an demselben Individuum auftreten oder auf ver- 
 schiedene Individuen vertheilt sein. In beiden Fallen 
 
 iosondert sich der gesammte Entwickelungsprocess in 
 zwei scharfgescliiedene Abschnitte, niimlich so, dass am 
 Ende des einen Lebensabschnittes Sexualorgane gebildet 
 werden, durch deren Befruchtung der zweite Abschnitt 
 der Entwickelung eingeleitet wird, der dann mit der Bil- 
 
 15 duug von ungeschlechtlichen Sporen abschliesst. Einen 
 solchen Entwickelungsgang nennt man nach der Analogie 
 mit gewissen Vorgangen im Thierreiche einen Genera- 
 tionswechsel. Das Farnkraut repriisentirt bios den 
 zweiten Abschnitt im Entwickelungsprocess der Farn- 
 
 2okriiuter, der gemeine Schimmel nur den ersten im Leben 
 des Pilzes. Die durch den Sexualart entstandene zweite 
 Generation ist hoher und vollkommener organisirt als die 
 erste. 
 
 Geht man von den Algen und Pilzen aus, durchliiuft 
 
 25 man dann die Classen der Moose, Fame, Equiseten, dann 
 die der Lycopodiaceen und endlich die der Phanerogamen, 
 so bemerkt man, dass im Generationswechsel die erste 
 Generation an Bedentung und Selbststiindigkeit imraer 
 mehr verliert, wiihrend die Ausbildung der zweiten Gene- 
 
 30 ration immer mehr zunimmt, so dass endlich bei den 
 Phanerogamen die erste Generation gar nicht mehr als 
 selbstiindig vegetirende Pnanze auftritt, sondern als eine 
 besondere Gewebemasse, im Befruchtungsorgane der zwei- 
 ten als sogenanntes Endosperm erscheint, welches neben 
 
 35 dem Embryo die Hohlung der Samenschale ausfiillt. Ira 
 
158 Biologie. 
 
 Gegensatze dazu ist am Anfang der Reihe die erste Gene- 
 ration allein als vegetirende Pflanze ausgebildet, die zweite 
 dagegen erscheint als Fruchtkorper (Sporenfrucht) an 
 jener und im einfachsten Falle statt dieser, eine Spore. 
 
 Grundziige der Systematik. T h a 1 1 o p h y - 5 
 ten : Hierunter werden die Algen, Pilze nnd Flechten 
 zusammengefasst, weil ihr Vegetationskdrper einen Thallus 
 darstellt, d. h. eine Differenzirung in Stamm, Blatt und 
 Wurzel niclit, oder nur andeutungsweise, erkennen liisst. 
 
 Die Lebermoose und Laubmoose, die man unter dem 10 
 Namen Muscineen zusammeufasst, sind durch einen 
 scliarf ausgesprochenen Generationswechsel ausgezeichnet: 
 aus der keimenden. Spore entwickelt sich entweder un- 
 mittelbar eine chlorophyllreiche, sich selbst erniihrende, 
 geschlechtl'che Generation (bei den meisten Lebermoosen), 15 
 oder es entsteht zuerst ein confervenahnlicher Vorkeim 
 (Protonema), aus welchen jene als seitliche Sprossung sich 
 hervorbildet (so bei einigen Lebermoosen und alien Laub- 
 moosen). Die dritte Gruppe ist die der Gefiiszkryp- 
 t ogam en. Sie umfasst 1) die Schachtelhalme, 2) die 20 
 Filicineen (Fame), 3) die Lykopodiaceen (AVolfsfusz). Die 
 vierte ist die grosze Gruppe der Phanerogam en, 
 deren auszeichnendes Merkmal den Kryptogamen gegen- 
 iiber in der Bildung des Samens liegt. Die erste Abthei- 
 lung umfasst diejenigen ohne Fruchtknoten, viz., die 25 
 Gymnospermen, bei denen die Blattbildung des Embryo 
 mit einem zwei- oder mehrzahligen Quirl beginnt. Die 
 zweite umfasst diejenigen mit Fruchtknoten (Angiosper- 
 men) und theilt sich in 1) Monokotyledonen, bei denen 
 der Embryo mit alternirender Blattstellung beginnt, deren 30 
 Endosperm meist grosz, aber Embryo klein ist; 2) Diko- 
 tyledonen, bei denen die ersten Blatter des Embryo einen 
 zvveigliedrigen Quirl bilden und deren Endosperm haufig 
 rudimentar ist und oft vor der Samenreife vom Embryo 
 aufgesogen wird. 35 
 
Botanik. 159 
 
 tjber die Vegetation und die Warmezu- 
 stande der Pflanzen. Alle Pflanzentheile sind 
 schlechte Leiter. Aber die Wiirmestrahlung ist bei den 
 meisten Pflanzentheilen eine sehr ausgiebige und rasch 
 
 swirkende Ursache der Temperaturveranderungen, die 
 besonders dahin gerichtet sind, Unterschiede im Warme- 
 zustande der Pflanze und ihrer Umgebung liervorzurufen, 
 besonders dann, wenn die Pflanzentheile bei geringer 
 Masse eine grosze und haarige Oberflache besitzen, wie 
 
 ioviele Blatter und Internodien. In Bezug auf den Einfluss 
 verschiedener Temperaturgrade auf die Lebenserscheinun- 
 gen der Pflanzen sind die folgenden Thatsachen hervorzu- 
 heben: 1. Jede Function tritt erst dann ein, wenn die 
 Temperatur der Pflanze oder des betreffenden Pflanzen- 
 
 15 theils einen bestimmten Grad fiber dem Gefrierpunkt der 
 Safte erreicht; und sie hort auf, wenn eine bestimmte 
 hochste Temperatur eintritt, die, wie es scheint, niemals 
 dauernd iiber 50° C. betragen darf. 2. Die Functionen 
 der Pflanze werden beschleunigt und in ihrer Intensitat 
 
 2ogefordert, wenn die Temperatur, von der unteren Grenze 
 anfangend, steigt; bei Erreichung eines bestimmten 
 hoheren Temperaturgrades tritt ein Maximum der Lei- 
 stung der Function ein, und diese nimmt bei noch 
 weiterer Steigerung der Temperatur wieder ab, bis bei der 
 
 25 oberen Temperaturgrenze der Stillstand eintritt. 
 
 IJber das Lichtund die Vegetation. Die 
 Gesammtheit des Pflanzenlebens hiingt von der Einwir- 
 kung des Lichts auf die chlorophyllhaltigen Zellen ab, 
 insofern dadurch die Neubildnng organischer Verbindun- 
 
 30 gen aus den Elementen der Kohlensaure und des Wassers 
 bedingt wird. Die dabei abgeschiedene Sauerstoffmenge ist 
 nahezu gleich derjenigen, welche zur Verbrennung der 
 Pflanzensubstanz noting ist. Ist durch den Assimilations- 
 process unter Einwirkung des Lichts ein gewisses Quan- 
 
 35 turn assimilirter Substanz entstanden, so kami dann eine 
 
160 Biologie. 
 
 lange Reihe von Vegetationsvorgangen auf Kosten dersel- 
 ben ohne directe Mitwirkung des Lichts stattfinden. Das 
 Wachstum neuer Organe und der damit verbundene, dnrch 
 Athmung unterhaltene Stoffwechsel in den Organen ist 
 ganz oder bis zn einera gewissen Grade unabhangig vom 5 
 Licht und kann sich in tiefer Finsternis vollziehen, wie die 
 Keimnng der Samen (Knollen, Zwiebeln), das Austreiben 
 von Knospen aus holzigen Zweigen und unterirdischen 
 Rhizomen zeigt. Auch belaubte Pflanzen,welche am Licht 
 ein hinreichendes Quantum von Reservestoffen aufgespei- 10 
 chert haben, bilden, ins Finstere gebracht, Sprosse, selbst 
 Bliiten und Friichte. 
 
 Die chemischen Vorgange, wie das Ergriinen des Chloro- 
 phylls, die Zersetzung der Kohlensaure und Bildung von 
 Starke oder Zucker und Fett im Chlorophyll, werden vor- 15 
 wiegend oder allein durch Strahlen mittlerer oder niederer 
 Brechbarkeit hervorgerufen, in sofern sie iiberhaupt vom 
 Lichte abhangen. Dagegen bewirken die stark brechbaren 
 Strahlen vorwiegend oder allein die mechanischen Veran- 
 derungen, z. B. Stellung der Blatter, Bewegung des Proto-20 
 plasma. 
 
 Das Wachstum besteht in der Formveriinderung der 
 Pflanze, welche nicht nothwendigerweise mit Massenzu- 
 nahme verbunden ist. Das Wachstum der Zelle kann eiue 
 durch Einlagerung fester Substanz unterstutzte Uberschrei- 25 
 tung der Elasticitiitsgrenze eines wachsenden Zellhaut- 
 sttickes genannt werden. Es wird iiberall erst durch die 
 Imbibition und durch den Turgor vorbereitet und die da- 
 durch hervorgerufenen Spannungen ermoglichen die Ein- 
 schiebung neuer fester Partikel. Als iinssere Umstande3o 
 sind f iir das Wachstum in alien Fallen zu bezeichnen : die 
 Gegenwart von assimilirten Niihrstoffeu, von Wasser, 
 sauerstoffhaltiger Lnft und einer hinreichend hohen Tem- 
 peratur. Das Licht, die Schwere, Druck und Zug konnen 
 das Wachstum beschleunigen oder verlangsamen. 35 
 
Das nachtliche Thierleben im Urwalde. 161 
 
 Befcfyreibenbe profa* 
 
 A. Das na'crjtlicfye Cfyicrleben im Urtt>albe. ^umbolbt. 
 
 £)ie nnermepdje SBatbgegenb, toetdje in ber tjetgen 3one 
 oon @itbameriw bie mit einanber oerbnnbenen ©tromgebiete be8 
 Orinoco nnb be3 Slma^onenflnffeS fitllt, oerbient im ftrengften 
 (ginne be$ SSorteS ten Stamen Unnalb, mtt bent in neneren 
 
 s^eiten fo oiet Sfttftbrand) getrieben ttnrb. Urn) alb, Urjeit 
 nnb tiro oil finb giemlid) nnbeftimmte 23egriffe, meift nnr 
 retatioen ®el)cilt$. @ott jeber toilbe gorft, ooll bitten 33anm* 
 nmd)fe$, an ten ber Sttenfd) aticr)t Me jerftb'renbe §anb gelegt, 
 em Unualb Ijeijjen, fo ift bie (5rfd)einnng trielen £I)eiten ber 
 
 10 gemajngten nnb fatten 3one etgen. £iegt aber ber (Htyavaltcx 
 in ber Unbnrd)bringlid)fett, in ber Unmbglidjfeit fid) in tangen 
 ©trcdcn jnrifdjen ^Banmen oon 8 bis 12 $nj$ £)nrd)tneffer bnrd) 
 bit 2t£t einen Seg ju batmen, fo gel)brt ber Urtoalb an$fd)tiefc 
 ltd) ber £ropengegenb an. 9ludj finb e$ feine$meg3 immer bte 
 
 isftvicffbnnigen, ranfenben, ftetternben ©djtingpftanjen (£ianen), 
 tt>etd)e, ttrie man in (Snropa fabelt, bie Unburd)bvinglid)r"ett oer* 
 nrfadjen. £)ie Sianen bitben oft nnr eine fefyr Heine 9Ji l affe be3 
 Unterljol^e^. £)a$ gauptljmbenttfj finb bie, alien 3nrifcf)enranm 
 fitltenben, ftrand)artigen ®emad)fe: in einer 3one, mo alleS, tt)a$ 
 
 2oben 33oben tetedt, fyotjartig toirb. 2Benn SKeifenbe, fanm in 
 einer £ropengegenb getanbet, nnb te%n nod) auf ^ttfetn, fdjon 
 in ber Sftalje ber ®itfte, glanben in Urtoatber eingebmngen gn 
 fein, fo liegt bie Xcmfdjung n>of)t nnr in ber (Seljnfudjt nad) (gr* 
 fittfung etneS tange getjegten 2Snnfd)e§. 9?td)t jeber Stropenmalb 
 
 25 ift ein Uroalb. 3 ; d) f) aDe tnid) be3 te^teren SBorteS in meinem 
 Sftetfewerfe faft nie bebient : nnb bod) gtaube id) nnter alien }e£t 
 lebenben 9faturf orfd)ern mit 23onplanb, Martins, $5$% Robert 
 
162 Beschreibende Prosa. 
 
 nnb ^tcfyarb <Sd)ombm*gf im Onnerften eine« grogen dontmentS 
 am tangftcn in Urmalbem gelebt pi Ijaben . . . 
 
 SBettn man tie Salbgegenb, it>eld;e ganj <Subamerifa gnrifdjett 
 ben ©raSfteppen oon ^ene^nela (Ids Llanos de Caracas) nnb 
 ben ^antpa^ Don 33neno3 3Ure^ stutfcfjen 8° norbltdjer nnb 19° 5 
 fitblidjer 33reite einnimmt, mit einem 33Utfe umfajjt, fo erlennt 
 man, bag biefer jufammenfyangenben §ty(aa ber gropen^one 
 feme anbere an SInSbefynnng auf bem (Srbboben gletdjfommt. 
 <Ste ^at otmgefcujr 12ma( ben $tad)eninl)alt t»on £)entfd)lanb. 
 9tad) alien 9iid)tungen oon (gtrbmen bnrdjfdmitten, beren 33et* io 
 nnb Sufltiffe er f ter unD Shelter £)rbnnng nnfere £)onan nnb 
 nnferen SRfyein an 2Bafferretd)rt)um btStteilen itbertreffen, oer* 
 banft fie bte mnnberfame Uepptgfeit iljre$ 33anmttmd)fe$ ber 
 gtDtefacf) mofyltfyattgen Grmftnrfcmg grower ^eucfjtigfeit nnb 2Barme. 
 Qn ber gemafngten ,3one, befonberS in Crnropa nnb bem norb*is 
 ltdjen $tften, mnn man bte SGBa'lbcr nad) 23anmgattungen be* 
 nennen, bte at$ gefeOige ^flan^en (plantae sociales) ^ufammen 
 road)fen unb bte einjelnen SBalber bttbem ^n ben norbttdjen 
 (Sidjen*, £annen* nnb 4Bir!en*, in ben bftlidjen Sinbemoalbnngen 
 fyerrfdjt gembfynftd) nur (Sine (Species ber 2Imentaceen, ber (£onU 20 
 feren ober ber £i(iaceen ; bt&oeilen tft eine %xt ber ^abel^b^er 
 mit £anbfyot$ gemengt. (Sine fotdje (Sinfbrmtglett in ber $n* 
 fammengefetlnng ift ben £ropentoalbungen fremb. £)ie itber* 
 groje Sftannigfaltigfeit ber bliitenretdjen Satbflora oerbietet 
 bte grage: tvoran$ bte Uroctlber befteljen. (Sine Unmtyl oon 25 
 gamtlien brangt fid) l)ier jufammen ; felbft in Itetnen SRanmen 
 gefellt ftd) fawn ein gletdjeS gn gleidjetm W\t jebem Xage, bet 
 jebem Sedjfet be$ ShtfenrljaftS bteten ftrfi bem SReifenben nene 
 ©eftaltnngen bar ; oft 33titten, bte er ntcfyt erreid)en fann, toenn 
 fdjon 231attform nnb ^erjmetgnng feme Slufmcrtfamfett an* 30 
 gtefyen. 
 
 £)ie $litffe mit tfyren ^afyllofen (gettenarmen ftnb bte etn^tgen 
 2£ege be$ £anbc$. 5Iftronomtfdje 23eobad)tungen ober, too biefe 
 feljlen, (Sompapeftimmnngen ber gtuftfrummnng tjaben snnfdjen 
 
Das nachtliche Thierleben im tTrwalde. 163 
 
 bem Orinoco, bem (Saffiqutare unb bcm 9^to 9?egro mefjrfad) 
 gegetgt, mie in ber 9?af)e einiger menigen dMikn gtoet einfame 
 aftiffionsborfer tiegen, beren TOndje anbertfjatb £age braud)en, 
 urn in ben an$ einem 33aumftamm ge^immerten (Sanoen, ben 
 
 sSinbungen Keiner 33ad)e folgenb, fid) gegenfeitig ^u befudjen. 
 £)en auffattenbften 23etr>et$ oon ber Unburdjbringlidjfett einjetner 
 £t)ei(e be3 2£albe$ gibt aber ein $ug au ^ Der £eben$tt>eife beS 
 grojjen amerifanifdjen £iger$ ober pantfyerartigen 3agitar& 
 SBa^renb burd) bie (Sinfittyrung be$ curopatf^cn $KinbDiet)e$, ber 
 
 io$ferbe nnb 3ttaulefe( bte reigenben £t)iere in ben SfanoS nnb 
 pampas, in ben locitcn banmlofen ©ra^pnren oon Carinas, 
 bem 9tteta nnb 33ueno§ 9Ure8, retdjtidje 9GaI)nmg ftnben nnb 
 fid) feit ber (Sntbecfung oon toerim bort, im ungleidjen Hampfe 
 mit ben SBieJ^eetben, anfefyntid) oermefyrt tjaben, fitfjren anbere 
 
 15 3nbit»ibnen berfelben ©attung in bem £>icfid)t ber SBalber, ben 
 Quetfen be3 Orinoco nafye, ein mitfyeoou'eS 8ebem 3)er fd)tner3= 
 fyafte $eriuft eineS grogen §unbe$ & om £>oggengefd)(ed)te 
 (unfereS trcucften nnb freunblidjften ^eifegefa^rten), in einem 
 33ioouac naljc bei ber ^meigung be3 (Safftquiare au$ bem 
 
 20 Orinoco, tjatte un$ betnogen, ungettug, ob er 00m £iger ^erriffen 
 fei, au$ bem ^nfectenfdjnwrm ber TOffton (Bmeralba 3urucf* 
 fefyrenb, abermate eine 9?ad)t an bemfelben Orte pgubrmgen, 
 too toir ben §unb fo lange oergebenS gefuct)t. 28tr fybrten 
 nrieber in grower sftafye ba$ ©efcfyret ber ^agnarS: mafyrfdjeintid) 
 
 25 berfelben, benen ttrir bte' Untfyat gufdjreiben fonnten. £a ber 
 
 betnbllte §immel afte @ternbeobad)tungen lu'nberte, fo tie Jen 
 
 ttrir un§ burd) ben £)olmetfd)er nneberfyoten, toa$ bte (Singebor* 
 
 uen, unfre ^uberer, t»on ben Xigern ber ©egenb erjafyttem 
 
 (£& finbet fid) nnter biefen nicfjt fetten ber fogenannte fcfytoarje 
 
 30 jaguar, bie grBjjte unb btutgierigfte Wart, mit fdjmarsen, faum 
 ftd)tbaren glecten ouf tief buulelbraunem gettc. @ie I'ebt am 
 guft ber ©ebtrge SDtoraguaca unb Unturcm. „£)ie -SaguarS," 
 eqafyite ein $nbianer, „oertrren fidj au§ 9Bcmbenmg8luft unb 
 SRaubgter in fo unburdjbrtngtidje £()et(e ber Satbung, ba§ fie 
 
164 Beschreibende Prosa. 
 
 ouf bem 33oben nid)t jagen fcmnen unb, ettt (2d)recfnt§ ber Slffen* 
 famitien unb ber SBioerren mit bem Sftoftfcfytoanse (Cercoleptes), 
 lange auf ben £3aumen leben." 
 
 $)ie beutfcfyen £agebitd)er, toetdjen id) bie$ entnefyme, finb in 
 ber fran3bfifdj t»on mir fcubticirten 9?eifebefd)reibung nidjt ganj 5 
 erfdjbpft toorben. (Sic entfyatten eine umftanblidje ©diitberung 
 be$ nad)tlid)en £l)ierieben3, id) fonnte fagen ber nad)tlid)en 
 £l)ierftunmen, im SBalbe ber £rotien(anber. 54 l)alte biefc 
 ©djilberung fitr oorjugStoeife geeignet, einem 33ud)e ansugefybren, 
 ba$ ben £itel : 5lnfid)ten ber ^atur fftfft 2£a3 in ®egen* 10 
 mart ber (Srfdjeinung, ober balb nad) ben empfangenen (Sin* 
 britden ntebergefdjrieben \% !ann ioenigftenS auf mefyr ^eben^* 
 frifdje 2Infprud) mad)en aU ber 9iad)f(ang fpciter (grinnerung. 
 
 £)urd) ben s Jtto 2tyure, bcffcn Ueberfdjtoemmungen id) in bem 
 5luffafc itber bie SBuften unb (Stephen gebadjt, gelangten mir, 15 
 Don Seften gegen Often fcfyiffenb, in ba$ 4Bette be3 Orinoco. 
 (£% wax bie 3eit oed niebrigen SafferftanbeS. £)er 2tpure fyatte 
 fawn 1200 $ug mittterer 33reite, tntifyrenb id) bie be$ Orinoco 
 bei feinem 3u|ammenfmfi mit bem Sfyurc (unfcrn bem ©ranit* 
 felfen (Suriqutma, too idj eine (gtanbtmie meffen fonnte) nod) 20 
 iiber 11430 gug fanb. £)od) ift btefer ^unft, ber gets @urt* 
 quima, in geraber ^inie nod) fyunbert geograpljifd)e DJcetlen 00m 
 3Rccrc unb oon bem £)efta be$ Orinoco entfernt. (Jin £t)etf 
 ber (gbenen, bie ber 2ipure unb ber ^atyara burd)ftrbmen, ift oon 
 Stammen ber 9)aruro$ unb 2ld)agua$ beiuofmt. 3* 1 oe ^ 9ftif* 25 
 fionSbbrfem ber 9ttbnd)e toerben fie 2£ilbe genannt, ioeit fie 
 unabtjangig teben tvollen. Qn ^cm @rab iljrer fitttid)en 9?ofyl)eit 
 fteljen fie aber fefjr gleicr; mit benen, bie getauft, „unter ber 
 ®(ocfe (baxo la campana)" leben unb bod) jebem Unterrid)te, 
 jeber 23etef)rung fremb bteiben. 30 
 
 33on ber Sufel del Diamante an, auf loefd)er bie fpanifcr) 
 fpredjenben ,gambo$ ,3uderrof)t bauen, tritt man in eine groje 
 unb roitbe 9?atur. Die £uft toar oon jal)Uofen gtamingoS 
 (^Plioenicojjterus) unb anberen 2Bafferobgeln erfiUft, bie, wfc 
 
Das nachtliche Thierleben im Urwalde. 165 
 
 em bunffeS in fcinen Untriffen ftets toedjfelnbes (SJeiuotf, fid; Don 
 bent btauen §immet$getob(be abfyoben. £)a3 ghtgbette oerengte 
 fid) bis gu 900 gu§ 33reite, nnb bitbete in ooulommen geraber 
 9ftd)tung einen (Sanal, ber anf beiben (Seiten Don bidjter 2Bafe 
 5 bung umgeben tfi £)er 9?anb be$ SBatbeS bktet einen unge* 
 moljnten Slnbticf bar. SBor ber faft unburdjbringtidjen &>anb 
 riefenartiger @tamme oon Caesalpinia, Cedrela unb Desman- 
 thus erljebt fid) auf bent fanbigen glufjufer fetbft, ntit grower 
 Sftegetmajugfett, eine niebrige §ecfe oon Sauso. ©ie ift nur 
 
 io 4 guj} t)od), nnb beftel)t au$ einent tteinen ©traudje, Hermesia 
 castaneifolia, member ein neueS ©efd)led)t auS ber gantilie ber 
 (Supljorbiaceen bilbet. (Stnige fd)(an!e bomige ^atmen fteljen 
 ber §ecfe am nad)ften. £)a$ ©ange gleid)t einer befdjnittenen 
 (Startenljetfe, bie nur in grogen ^ntfernungen oon einanber tfyor* 
 
 15 artige £>ffnungen geigt. £)ie grogen oierfitjugen £l)iere be$ 
 SalbeS Ijaben unftreitig biefe Dffnungen felbft gemad)t, urn 
 bequem an ben ©trout gu getangen. %\x§ ifynen fiefyt man, Dor* 
 gitglid) am friiljen SDtorgen unb bei ©onnenuntergang fyerauS* 
 treten, urn il)re ^ungen gu tranten, ben amerifanifdjen £iger, 
 
 aoben £apir unb ba$ 9tobe(fd)Uiein (Dicotyles). 2Benn fie, burd) 
 ein ooritberfatyrenbeS Cumot ber ^nbianer beunrufyigt, fid) in htn 
 SBatb guritctgiefyeu moden, fo fud)en fie nid)t bie §etfe be$ Sauso 
 mit Ungeftum gu burd)bred)en, fonbern man fyat bie greube, bie 
 toitben Xfytere trier* bis fimffjunbert edjritt (angfam gtoifdjen ber 
 
 25 ^ecfe unb bent ght§ fortfd)reiten unb in ber nadjften Deffnung 
 oerfdjioinben gu feljem Safyrenb mir U £age lang auf einer 
 menig unterbrod)enen gtu§fd)tfffal)rt oon 380 geograpt)ifd)en 
 Sfteilen auf bem Orinoco, bis f einen Oueflen nafye, auf bem 
 Gafftqutare unb bem 9tio 9?egro in ein engeS (£anot eingefperrt 
 
 30 toaren, t)at fid) unS an oielen ^unften baff etbe ©d)aufpie( toie* 
 berl)oit ; id) barf hjngufe^en : immer mit neuem SReige. (£s er* 
 fdiemen, urn gu tauten, fid) gu baben ober gu fifdjen, gruppen* 
 loeife @efd)bpfe ber oerfd)iebenften £l)ierc(affen: mit ben grojsen 
 2ttammatien, oielfarbige ^Keifyer, ^atamebeen unb bie ftolg ein- 
 
I6tf Beschreibende Prosa. 
 
 fyerfdjreitenben £>offof)itf)ner (Crax Alector, Cr. Pauxi). „$\et 
 tft e$ tr>te tstt ^arabiefe, es como en el Paraiso": fagte mit 
 frotnmer Sftiene unfer ©teuermann, em alter ^nbianer, ber in 
 bent §aufe eine3 ($eiftlid)en eqogen toar. 5lber ber fitgc griebe 
 gotbener Ur^ett ljerrfd)t nidjt in bem ^arabiefe ber amerifanifdjen 5 
 Xfyiertoett Die ©efdppfe fonbern, beobadjten nnb meiben fid). 
 Die Capybara, ba$ 3 bis 4 gug (ange 2£afferfd}toein, eine 
 coloffale Sieberfyotung be$ getubt)ntid)en braftlianifdjen WlttX* 
 fd)toeind)en$ (Cavia Aguti), toirb im Stuff e 00m (Srocobit, auf 
 ber £rocfne 00m £iger gefreffen. @$ tauft bam fo fd)led)t, bag 10 
 hrir metyrmate eingeme au$ ber jafylreidjen ©cerbe fyaben ein* 
 fjolen unb ert)afd)en fonnen. 
 
 Unterfyalb ber 3}liffion Don ^anta Barbara be 2lrid)una 
 brad)ten toir bie Wad)t itrie getob'fyntid) unter freiem §immet, auf 
 enter eanbftadje ant Ufer be$ Slpurc m. 8ie war oon bent 15 
 nafyen, unburd)bringtid)en $3atbe begrengt. Sir fatten Oftitfye, 
 burred §otj $u ftnben, nut bie geuer cmguflimben, ntit benen 
 nad) ber 8anbe$fitte jebeS 23ioouac toegen ber Sfagrtffe be3 
 jaguars untgeben toirb. Die 9tod)t war Don milber $eud)te 
 unb monbfyett. Sttefyrere (Srocobite nafyerten fid) bent Ufer. Qd) 20 
 gtaube benterft $u fjaben, bafj ber Public! be$ geuerS fie eben fo 
 antodt nrie unfere $rebfe unb ntandje anbere Saffertfyiere. Die 
 ^Ruber unferer 9^ad)en wurben forgfattig in ben £3oben gefenft, 
 unt unfere §angematten baran m befeftigen. (£8 f)errfd)te tiefe 
 SRufye ; man fybrte nur bistoeilen ba$ (gdmardjen ber @ttftoaffer* 25 
 Defyfyine, toeldje bem glugne^e be$ Orinoco tote (nad) (Sole* 
 broole) bem ©ange$ bis nad) 33enare3 t)in eigentfyitmlid) finb 
 unb in tangen 3"9 en au f einanber fotgten. 
 
 ?Racf) 11 Ut)r entftanb ein fotcfjer barmen im nafyen Satbe, 
 bag man bie itbrige 9?ad)t fyinburd) auf jeben (Sd)taf oer$id)ten 30 
 mugte. SilbeS Xf)tergefd)rei burd)tobte btn gorft. Unter bm 
 oieten Stimmen, bie gteidj^eitig ertbnten, fonnten bie ^ubianer 
 nur bie erfennen, toeldje nad) furjer ^aufe eingeln gefybrt tour* 
 ben. (§3 war ba$ einfbrmig jammernbe ©efyeul ber 5t(uaten 
 
Das nachtliche Thierleben im Urwalde. 167 
 
 (23rittfaffen), ber nrinfelnbe, fern flotettbe Xon ber fteinen 
 ^apajou^ ba$ fdjnarrenbe 9)?nrren be$ geftreiften 9Zad)taffen 
 (Nyctipithecus trivirgatus, ben id) guerft befdjrieben fyabe), 
 ba% abgefet^te @efd)rei be3 groften £iger$, be$ (SngnarS ober 
 
 5 nngemafynten amerir'anifdjen Somen, be3 ^ecari, be$ gaulttyierS 
 nnb einer @d)aar oon ^3apageien, s 13arraqua3 (Ortaliben) nnb 
 anberer fafanenartigen $>oge(. &>enn bie £iger bent SRanbe beS 
 2£albe$ nnl)e tamen, fnd)te unfer §unb, bev oorfyer nnnnter* 
 brodjen beUte, fyeulenb Sdjnl^ unter ben ,§angematten. 33i£* 
 
 10 toeilen font ba3 $efd)rei be3 £tger$ oon ber £)bf)e eineS 23aume3 
 
 Ijerab. (§« war bann ftetS oon ben flagenben 'Pfeifentbnen ber 
 
 Slffen begleitet, bte ber nngetool)nten 9?ad)ftel(ung jn entgeljen 
 
 fndjtem 
 
 gragt man bte ^nbianer, toarutn in gemiffen 9iad)ten ein fo 
 
 15 anljaltenber Varmen entftet)t, fo antroorten fie tadjelnb : „bie 
 £fyiere freuen fid) ber fdjbnen SJconbfyelle, fie feiern ben 53ott* 
 monb." Wlliv fd)ien bte @cene ein sufalltg entftanbener, tang 
 fortgefe^ter, fidj fteigernb entnntfetnber £t)ierrampf. £)er -3a* 
 gnar oerfolgt bie Wabelfdjmeine nnb Xaptr3, bie bid)t an einanber 
 
 20 gebrangt ba$ baumartige ©traud)tt)er! bnrdjbredjen, roeldjeS it)re 
 $(ud)t bef)htbert. £aoon erfdjrecft, mifd)en oon bent ©ipfet ber 
 33aume l)erab bte Sljfen ifyr ©efdjrei in ba§ ber grbgeren £l)iere. 
 ©te ermecfen bte gefefttg tjorftenben $$ogetgefd)led)ter, nnb fo 
 lommt attmafytid) bte gan$e Ztytvwlt in 9htfregnng. (Sine 
 
 25 langere (vrfatjrung I)at un3 gelefyrt, ba§ e3 feineStoegeS immer 
 „bie gefeierte Montydk" tft, metdje bie dtvdjt ber SBalber ftbrt. 
 £>ie @timmen roaren am (anteften bei Ijeftigem s J?egengnffe, ober 
 menn bei fradjenbem Conner ber 23U£ ba$ 3^ttere be$ $3albe3 
 erlend)tet. £er gutmittljige, oiele donate fd)on fieberfrante 
 
 30 ftrancifcaner^bnd), ber nn$ burd) bie dataracten oon 2ltnre$ 
 nnb 9Q?ai)|mre3 nad) @an £ar(o3 be$ 9fto Sftegro bi$ an bie 
 brafilianifd)e ©renje beglettete, fcflegte $n fagen, loenn bei ein* 
 bred)enber 9tad)t er ein Remitter fiird)tete : „moge ber §immet, 
 
168 Beschreibende Prosa. 
 
 tone una fetbft, fo aud) ben nnlben 33eftien beg Satbeg erne 
 rufyige Wadjt gemafyren I* 
 
 SU^it ben Otarurfcenen, bie id) tyer fdjilbere nnb bie fid) oft fur 
 ung mieberl) often, contraftirt nmnberfam bie &tilk, tueldje nnter 
 ben £ropen an einem ungeiobljntid) tyeij^en Xage in ber SDtf ttagS* 5 
 ftunbe ljerrfdjt. 3d) entfefyne bemfeiben £agebud)e eine Grin* 
 nerung an bie gtujenge beg 33araguan. §ier bafynt fid) ber 
 Orinoco einen 2Beg burd) ben toeftlidjen Xfyeil be^ ©ebirgeS 
 ^3arime. 2Bag man an biefent merfttntrbigen ^a§ eine $tufc 
 enge (Angostura del Baraguan) nennt, ift ein SBafferbetfen 10 
 oon nod) 890 £oifen (5340 guft) 33reite. Singer einem alten 
 biirren <Stamme ber Aubletia (Apeiba Tiburbu) unb einer 
 neuen $ltooctmee, Allamanda salicifolia, nwren an bem nadten 
 gtlfen faum einige ftlberglan^enbe £roton=Straud)er gu finben. 
 (Sin £f)emtometer, im Sdjatten beobadjtet, aber big auf einige 15 
 3oft ber ©ramtmaffe tljurmartiger $etfen genafyert, ftieg auf 
 mefyr a(g 40° Reaumur. %Ut feme ©egenftdnbe fatten toetten* 
 fo'rntig toogenbe Umriffe, eine golge ber ©piegelung ober optU 
 fd)en $tmmung (mirage), $ein SUftdjen bercegte ben ftaub* 
 artigen @anb beg 23obeng. £)ie ©onne ftanb int ,3enitl) ; unb 20 
 bie tfid)tmaffe, bie fie auf ben (Strom ergog unb bie Don biefent, 
 loegen einer fd)tt?ad)en SBettenbemegung funlelnb, gurit<fftrat)lt, 
 mad)te bemertbarer nod) bie nebelartige Sftbtfye, metdje \>k $erne 
 umfyitHte. %i\i $e(gblbde nnb nadten @teinger8He maren mit 
 einer Unja^l oon grojen, bidfdjuptoigen 3guanen, @edo*(5tbedjfen 25 
 unb buntgefledten Salamanbern be'Otdt. Unbemeglid), ben ®o|jf 
 erfyebenb, ben 9Jmnb toeit gebffnet, fd)einen fie mit SBomte bie 
 fyei^e ^uft ein$uatf)men. £)ie gro^eren ^t)iere oerbergen ftdj 
 bann in bag £>idid)t ber SSatber, bie $b'gel unter bag ?aub ber 
 33dume ober in bie ®lufte ber gelfen; aber laufcr)t man bet 30 
 biefer fd)einbaren (Stifle ber 9?atur auf bie fd)tt>cid)ften £bne, 
 bie ung jufomtnen, fo oernimmt man ein bumpfeg ©eraufd), ein 
 @d)U>irren unb Sumfen ber ^nfecten, bem 33oben nalje unb in 
 ben unteren Sd)id)ten beg ^uftfreifeg. 2tffeg oerfunbigt eine 
 
Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 169 
 
 SBelt tfycitiger, organifdjer trafte. 3n jebcm ©traudje, in ber 
 gefpaltenen 9fanbe be§ 33aume$, in ber toon gtymenoptern be* 
 toofmten, aufgelotferten (Srbe regt fid) Ijorbar baS £eben. G3 ift 
 toie eine ber otelen (gtimmen ber ^atur, oernefymbar bent from* 
 5 men, empfanglidjen ©emittlje be$ Siftenfdjen. 
 
 B. (Soetfye's „£riefe aus ber Sct)tr>et$." 
 
 ajittnftcr, ben 3. October m9. 
 
 ©onntag SlfcnbS, 
 
 2luf bem 2Bege nad) 423tel ritten loir ba# fd)bne 23irfd)tl)a( 
 fyerauf unb lamen enbtict; an ben engen ^aft, ber t)iei*l)er fitljrt. 
 £)urd) ben Sfttttfen einer Ijofyen unb breiten ®ebirg£fette fyat bie 
 33irfd), ein madjtiger glujj, fid) einen 2£eg oon Urates gefuct)t. 
 
 io£)a3 23eburfni§ mag nad)b,er burd) ib,re Sd)lud)ten iingftlidj nad)* 
 geflettert fern, £)ie Corner enoeiterten fd)on ben 2Beg, unb nun 
 ift er fel)r bequem burdjgefitfyrt. £)a3 itber gelsftittfe raufd)enbe 
 Saffer unb ber 2Beg gefyen neben einanber b,m unb mad)en an 
 ben meiften Orten bie gan$e 23reite be3 gaffes, ber auf beiben 
 
 *5 ©eiten oon $etfen befdjloffen ift, bie ein gemad)lid) aufgefyobenes 
 5luge faffen faun, .funteriocirts fyeben ©ebtrge fanft il)re Sftitd'en, 
 beren (Mtpfet un3 oom Sftebet bebedt toaren. 
 
 33alb fteigen anetnanberfyiingenbe &>anbe fenfredjt auf, balb 
 ftreid)en getoattige Sagen fd)tef nad) bem ^fttft unb bem 2Beg ein; 
 
 20 breite 2ftaffen finb auf einanber getegt, unb gleid) baneben ftet)en 
 fd)arfe ^lippen abgefet^t (^roj^e tlitfte foalten fid) auf marts, 
 unb flatten oon SDiauerftcirfe fyabcn fid) oon bem itbrigen @e* 
 fteine foSgetrennt. (Sm$elne gelSftitcfe finb l)erunter geftitr^t, 
 anbere fyangen nod) itber unb laffen nad) il)rer Sage fitrd)ten, bag 
 
 25 fie bereinft gleict)fatt§ b,ereinfommen toerben. 
 
 33a(b runb, balb fp% balb beioad)fen, balb nad't finb bie 
 gtrften ber ^elfen, mo oft nod) oben britber ein eu^elner topf 
 rnfyl unb fut)n l)eritberfiel)t, unb an 2£anben unb in ber £iefe 
 fdjmiegen fid) auSgetoitterte Sttitfte l)inein. 
 
170 Beschreibende Prosa. 
 
 9)ftr madjte ber 3ug burdj biefe Qmge erne grofce, ruljtge (Jut* 
 pfinbung 
 
 2lm (Snbe ber ^d)lud)t ftieg id) ab unb fefyrte eiuen Xfyeit 
 
 attetn juritcf SDta al)net im X)untetn bie (intftefyung unb 
 
 ba§ l^eben bicfcr fettfamen (^eftalten. (56 mag gefdjdjen fern, 5 
 rate unb raann e$ tootle, fo fyaben fid) btefe Stfifcaffen nad) ber 
 ©djroere unb Sljnlidjfett it)rer £t)eile grog unb einfad) gufammen* 
 gefe^t 2Ba3 fur 9ieoo(utionen fie nadjfyer beraegt, getrennt, 
 gefpatten fyaben, fo finb aud) btefe nod) nur eingetne Crrfdjittte* 
 rungen geraefen, unb felbft ber ©ebanle enter fo ungetjeuren io 
 33eraegung giebt em IjoI)e3 ®efitt)l oon eratger $eftigfeit £)ie 
 3ett t)at and), gebunben an bie eraigen ®efe£e, balb mefyr, balb 
 raentger auf fie gerairft 
 
 @ie fdjeinen innerlid) oon getblid)er garbe gu fein ; aflem ba$ 
 Setter unb bie ^uft oeranbern bie Dberftadje in graublau, ba§ 15 
 nur fyier unb ba in ©treifen unb in frtfct)en ^patten bie erfte 
 $arbe fid)tbar ift Sangfam oerraittert ber @tein felbft unb 
 runbet fid) an ben (Scfen ab, raeid)ere $tecfen raerben raeggegefyrt, 
 unb fo giebfa gar giertid) auSgefdjraeifte gotten unb l>bd)er, bie, 
 raenn fie mit fd)arfen tauten unb ©pitmen mfammentreffen, fief) 20 
 feltfam geidmen. £)te Vegetation befyauptet it}r Vlzdjt; auf jebem 
 Vorfprung, $tad)e unb <2patt faffen ftidjten Surge!, Wloo% unb 
 Muter faumen bie gelfen. Oftcm fittjlt tief, t)ier ift ntd^ts Silt* 
 fitrlidjeS, fyier rairlt em 2ttfe$ langfam beraegenbeS eraigen ©efe£, 
 unb nur oon 9Jtofd)enf)anb ift ber bequeme Seg, itber ben man 25 
 burd) biefe feltfamen ©egenben burd)fd)teid)t 
 
 ®enf, ben 27. Oct 1779. 
 £)ie groge 33ergfette, bie oon 33afet bis ®enf ©djraeig unb 
 ftranfreid) fdjeibet, rairb ber 3ura genannt. 3Me grbgten §bl)en 
 baoon gieljen fief) itber Saufanne bis ungefafyr itber 9?olfe unb 30 
 9tyon. 2luf biefem fybdjften Dfttcfen ift em merfraiirbigeS £ljal 
 eingegraben, — ic§ mbdjte fagen eingefdjraemmt, t>a auf alien 
 
Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 171 
 
 biefen ftaltybfyen bie Strlungen ber uralten ©emaffer fidjtbar 
 
 finb — baS la bailee be 3oii$ genannt mirb 
 
 £)en 24. October ritten mir, in 33eg(ettung eine3 §aupt* 
 mating unb ©berforftmeifters biefer ®egenben, erftlid) $tont 
 
 5 l)inan, emeu fteincn gcrftrcutctt Ofy ber etgentticrjer erne ®ette 
 t)on $Reb* unb £cmbl)tiu[ent genannt merben Ibnnte. £)a$ bet- 
 ter war fefyr Ijell; hur fatten, menu tnir un3 umletyrten, bte 
 SluSftdjt auf ben @enfer <See, bte Saooijer unb SBatttS ©ebirge, 
 lonnten tofanne erfennen unb burd) etnen leidjten 9tebet aud) 
 
 iobie ®egenb tion ®enf. £)er 9J?ont 33 fane, ber itber atte ©ebirge 
 be$ gaucigni ragt, lam ttntner mel)r fyeroor. £)ie eonne gtng 
 Ifar unter ; e3-tt>ar etn grower 2Inblitf, ba$ etn menfd)lid) 2luge 
 ntd)t baju in'nretd)t. £)er faft ootte SJJfcmb lam fyerauf unb nrir 
 intmer fyofyer. £)urd) $id)tenn> after ftiegen wtr wetter ben $ura 
 
 15 Ijinan, unb fafyen btn @ee in £mft unb ben Sieberfdjein beS 
 9ftonb$ bartn. (£3 hmrbe immer fetter, £)er Seg ift erne 
 moljtgemadjte (Sljauffee, nur angelegt, urn ba$ §013 au$ bent 
 (Stebirg bequenter in ba% Sanb Ijerunter ^u bringen. Sir maren 
 tooljl brei ©tunben gefttegen, a(3 e$ IjmterroartS \ad)tt mieber 
 
 20 Ijinabpgefyen anfing. Sir gfaubten unter un$ einen grogen 
 @ee ju erbliden, inbetn etn tiefer 9tebe( ba$ gauge Zfyal, ma$ 
 ttrir itberfefyen lonnten, au^ftttCte. 325tr !anxen ii)m ertbltdr) nafyer, 
 faljen etnen toetjjen 33ogen, ben ber 2ttonb bartn bifaete, unb 
 ttmrben balb gang 00m Sftebet eingenndelt £)ie ^Beglettung be# 
 
 25 gauptmannS t>erfct)affte un$ Quartier in einent §aufe, mo man 
 fonft nidjt grembc aufswtetjmen pffegt 
 
 ©en 25. SDcorgenS mar ljefleS, lalteS Setter, bte Siefen be* 
 retft, l)ier unb ba ^ogen letdjte ^ebef : ttrir lonnten ben untern 
 %\)til be§ Steals gtcmltd) itberfdjen, unfer gauS lag am $ujj be$ 
 
 30 ofttid)en iVbiV Mont. @egen adjte ritten ttrir ab, unb urn ber 
 @onne gfeid) ju genie^en, (in ber 3(benbfette ^m. ®er ^et( be^ 
 %fya% an bem nur ()tnrttten, befteljt in abgetf)eitten Siefen, bte 
 gegen ben @ee ju etma^ fumpftdjter merben. 1)te Orbe piegt 
 in ber Wittt bur^. . . ♦ . Sir faljen oon meitem bte Dent de 
 
172 Beschreibende Prosa. 
 
 Vaulion itber einem 9}ebe(, ber auf bem (See ftanb, f)ert>orbticfen. 
 ^Da^ £t)al marb breiter, lr»tr famen Winter etrtetn $e(dgrat, ber 
 und ben See oerbedte, buret) ein £orf, le Lieu genamtt. £>ie 
 91ebe( ftiegen unb ftelett med)fetmeife oor ber Sonne. §ier 
 nafyebei ift em fleiner See, ber feinen 3u* unb Slbftuj} gu I)abeu 5 
 fcfyemt. £)ad Setter ftarte fid) obtfig auf, uub toir famen gegen 
 ben $uf$ ber Dent de Vaulion unb trafen l)ter an'd nbrMidje 
 (Snbe be«J grotfen Seed, ber, inbem er fid) mefrmartd menbet, in 
 ben Semen burd) einen £)amm unter einer SbxMt meg feinen 
 
 2ludffo& l)at. £>ad ^Dorf britben tjet^t le Pont Sir ritten 10 
 
 itber bie $ritde nacl) ^3ont unb nafymen einen Segmeifer auf 
 la Dent. 
 
 Qm Slufftetgen fafyen mir nunmefyr ben grogen See toofltg 
 fyinter ttnd. ©ftmartd ift ber Noir Mont feine ©renge, Ijinter 
 bem ber fafyle ©tpfel ber Dole fyeroorfommt, mefrmartd fyielt ifyn 15 
 ber getdritden, ber gegen ben <See gang nadt ift, gufammeu. 
 £)ie Sonne fdjten f)eij?; ed mar ^mifdjen elfe unb 9Jtfttag. Wad) 
 unb nad) itberfafyen mir bad gauge £l)a(, lonnten in ber $erne 
 ben Lac des Rousses erfennen, unb meiter fyer bid gu unfem 
 f^itgen bie ©egenb, burd) bie mir gefommen maren, unb ben 20 
 Seg, ber und ritdmartd nod) itberbtieb. $m 5Iuffteigen murbe 
 t»on ber gro^en (Strede tfanbed uub ben §errfd)aften, bie man 
 oben unterfdjeiben fonnte, gefprodjen, unb in foldjen (^ebanfen 
 betraten mir ben ©ipfet ; allein und mar em anber (Scfyaufpiet 
 ^uberettet. 9lur bie fyobeu ®ebirgdfetten maren unter einem25 
 flaren unb fyeitern §immet ficfytbar, atfe niebern ©egenben mit 
 einem meigen motfigen 9lebemteer itberbedt, bad fid) oon ®enf 
 bid norbmartd an ben gorijrmt erftredte unb in ber (Sonne 
 glance. Maraud ftieg ofrmartd bie gange reine 9^eir)e after 
 Sd)nee= unb (Sidgebirge, ofjne Unterfd)ieb oon Stamen ber 23btfer 30 
 unb giirften, bie fie gu befi^en gtauben, nur (5inem grogen §errn 
 unb bem 23(id ber (Sonne untermorfett, ber fie fcr)ott rbtfyete. 
 £er 9ttontbtanc gegen und itber fd)ien ber Ijb'djfte; bie (Sidgebirge 
 bt^ Salttd unb ^ Obertanbed folgten, gu(e£t fdjtoffen niebere 
 
Goethe's M Briefe aus cler Schweiz." 173 
 
 33erge be$ (Santona 23em. @egen Slbenb n?ar an einem $(a£e 
 ba$ 9?ebelmeer unbegrengt; gur £infen in ber meiteften $erne 
 geigten fid) fobann bie ©ebtrge t»on Solotfyurn, nafjer bie toon 
 Neufchdtel, gteid) oor un3 einige niebrige ©tpfet be3 $ura, 
 
 sunter un3 lagen einige §aufer oon Caution, bafyin bie 3)ent 
 gefjort, unb baljer ben tauten Ijat. ©egen 21benb fdjliegt bie 
 Franclie - Comte mit ffadjftreidjenben malbigen ^Bergen ben 
 gangen gorigont, motion ein eingiger gang in ber $eme gegen 
 9?orbmeft fid) unterfd)ieb. ©erab' ab mar tin fdjbner 2lnbliii 
 
 io§ier ift bie ©fctt^e, bie biefem @ittfel ben tauten eine$ 3 aI )u$ 
 
 gtbt. . . . tlngern fdjieben mtr. . . . 5lbtr>cirt^ fatten mir unfer 
 
 ganged £t)al in alter flarfyett oor un3. . . . @egeu oiere langten 
 
 mir in nnfenn SJMrt^aufc an. 
 
 £)en 26. marb beim grtiljftttd uberlegt, meldjen Seg man 
 
 15 gurM nefmten molte. £)a totr l)5rten, bag bie Dole, ber I)6d)fte 
 ©tpfel be3 $ura, ttic^t meit oon bent oberen @nbe beS Scales 
 liege, ba baS Setter fid) auf ba$ l)err(id)fte antiej} unb tuir Ijoffen 
 fonnten, ma$ un$ geftem nod) gefel)tt, fyeute 00m (&IM alle$ gu 
 erlangen, fo murbe bal)tn gugetjen befdjtoften. Unfer Seg ging 
 
 20 nun burdj ben obern £f)ett be$ Spates in bent ©fatten beS 
 JVoir ifo?^ l)in . . . Sir rnmen balb auf bie neue Straje, bie 
 au$ bent tyatjS be ^aub nad) ^ari8 fittjrt; mir folgten ifyr eine 
 Seile abmartS; ber fafyle (SKpfel ber Dole lag oor unS. Sir 
 ftiegen ab, unfere spferbe gogen auf ber @tra§e oorauS nad) 
 
 25 St. QergueS unb hrir ftiegen bie Dole fjman. . . . 
 
 Sir betraten enbtid) htn obern ©tpfel unb fafyen mit grbgtem 
 SSergnitgen un3 fyeute gegbnnt, ma$ un$ geftern oerfagt mar. 
 !Da$ gauge Pays de Vaud unb de Gex lag mie eine glurfarte 
 unter un3, alle ^eftl^ungen mit gritnen ,3 aune u abgefdjnttten, 
 
 3omie bie 33eete eineS ^arterre^. Sir maren fo f)od), bag bie 
 §ol)en unb 23ertiefungen be$ oorbern ?anbe$ gar ntd)t erfd)ienen. 
 SDBrfer, Stabtdjen, £anbf)tiufer, Seinberge unb pljer Ijerauf, mo 
 Salb unb 2Upen angefyen, Seunptten, metftenS meig nub tjell 
 angeftrid)en, teud)teten gegen bie Sonne. $om ^emanerfee 
 
174 Beschreibende Prosa. 
 
 fyatte fid) ber %ltbd fd)on gurittfgegogen; rcir fafjett ben nad)ften 
 Xtyeil an ber bteffeittcjett $itfte beuttid); ben fogenannten fleinen 
 See, too fid) ber groge oerenget nnb gegen @enf gugefyt, bem hrir 
 gegenitber nwren, itberbtidten loir gang, nnb gegenitber flarte 
 fid) ba$ 2anb auf, ba$ il)n einfd)(ie6t $or Wtm aber befjaufctete 5 
 ber 2Inblicf itber bie &i& nnb Sdmeeberge feme 9?ed)te. 2Bir 
 fe^ten un$ oor ber tufylen Shift in Scfyut^ Winter gelfen, (iejen 
 un3 t?on ber Sonne befdjeinen; ba$ (Sffen nnb £rinfen fdmtecfte 
 treff(id). 2Bir fafyen bem 9?ebel gu, ber fid) nad) unb nad) 
 oergog; jeber enbetfte ctroas, ober gtanbte etmaS gu entbeden. m 
 $Bir faljen nad) nnb nad) Saufawtc mit alien ©artcnljaufcrn 
 utnljcr, 23eoat) nnb ba$ Sd)to§ oon (Sljitfon gang beutlid), ba$ 
 (Stebirg, ba$ un$ ben (Singang Don 2Ba((i3 oerbecfte, bis in ben 
 (See, Don ba, an ber Saootyer £ufte, (Soian, SRittaifle, £onon, 
 £)orfd)en nnb §au$d)en gtoifdjen inne; @enf lam enbtid) redjts 15 
 and) au$ bem 9GebcI, aber metier gegen Stttttag, gegen ben 
 Mont-credo nnb Mont-vauche, too ba% Fori I'Ecluse inne 
 tiegt, gog er ftrf) gar ntcrjt toeg. SSenbeten loir uttS ttrieber linf$, 
 fo lag bad gauge Sanb oon Saufcmnc bis Sototfyum in leidjtem 
 £)uft £)ie naljern 33erge nnb §bl)en, aud) WLt$, toa% toeige 20 
 §dnfer Ijatte, fonnten loir erfennen; man geigte un$ ba& Sd)loj$ 
 (£t)anoan blinfen, ba$ 00m s J?euburgerfee ttnf$ tiegt, ftorauS Sie 
 fettle Sage mutl)maf$en, ifm aber in bem btanen £)uft nidjt crfcn* 
 nen fonnten. (§3 finb leine SBorte fitr bte ©rbge nnb Sdjbne 
 biefeS 2mbu'cf3; man ift fidj im 5lngenb(icf felbft lanm beumftt, 2 5 
 baft man fiefyt, man ruft fid) nnr gem bie teamen nnb atten 
 (^eftalten ber belannten ©table nnb £)rte guri'tcf, nnb frent fid) 
 in einer taumetnben (Srfenntntjs, baft ba$ eben bie meigen ^nnlte 
 finb, bie man bor fid) fyat 
 
 Unb immer ttieber gog bie 9^ett)e ber gtangenben (giSgebirge 30 
 ba$ Slug' nnb bie Seek an fid). £)ie (Sonne tuenbete fid) mefyr 
 gegen 5lbenb nnb erleud)tete U)ve gro^em gladjen gegen un§ gn. 
 Sd)on toa^ 00m (See auf fitr fdjnntrge ^el^ritrfen, 3^ ne / 
 X^urme nnb 9Jtauern in oielfac^en 9tei^en oor ifynen anffteigen! 
 
Goethe's . " Briefe aus der Schweiz." 1?5 
 
 rotlbe, ungel)eure, unburdjbringlidie $orl)ofe bilben! Serin fie 
 bann erft felbft in ber $Reint)eit nnb £lart)eit in ber freien Suft 
 manntdifattig ba liegen; man gtebt ba gent jebe ^ratenfion an'3 
 Unenbiidje auf, ba man ntdtt einmal mit bem (Snblidjen im 
 
 5 2lnfd)auen nnb ©ebanlen fertig toerben lann. 
 
 $or un$ fafyen roir ein frud)tbare3 beroot)nte$ 8anb; ber 
 33oben, roorauf roir ftanben, ein t)ot)e$ wt)le3 ©ebirge, tragt nod) 
 @ra$, gutter fitr £t)iere, Don benen ber 9ttenfdi ^tntjen giefyt. 
 £)a$ faun fid) ber embilbif die £>err ber Selt nod) gueignen; aber 
 
 io jene finb toie eine t)eitige SKettje oon -gungfrauen, bie ber @eift 
 be$ gimmets in un$ugangltd)en @egenben, oor nnfern 2Iugen, 
 fitr fid) allein in etotger $Reint)eit aufbeioat)rt. Sir btieben nnb 
 rei^ten einanber ioed)fet$toeife, @tabte, 33erge nnb ©egenben, 
 balb mit bio Jem Singe, balb mit bem £eteffop, 3U entbecten, nnb 
 
 15 gingen nidit et)er abtoarts, al$ bi$ bie (Sonne im Seid)en ben 
 Sftebel feinen 2lbenbt)aud) iiber ben <See breiten lief). Sir 
 !amen mit ©onnennntergang auf hie SRuinen beS gort be @t. 
 (SergueS. Slud) nat)er am £t)al roaren nnfere Slugen nnr anf 
 bie (SiSgebirge gegenitber gerid)tet $)ie let^ten, lints im Dber* 
 
 20 lanb, f d)ienen in einen letd)ten geuerbampf aufjufctjmelgen; bie 
 nadjften ftanben nod) mit toot)l beftimmten rott)en ©eiten gegen 
 un$; nad) nnb nad) rourben jene roeig, grim, grauttd). (5$ fat) 
 faft angftlid) au§. Sie ein geroaf tiger Htfrtter oon anr}en gegen 
 ba% §eq 3U abfttrbt, fo erblagten atle langfam gegen ben Wont* 
 
 25 blanc $u, beffen roetter 25ufen nod) immer rott) tjeritberglan^te 
 nnb and) jnle^t un$ nod) einen r'otljlidjen @d)ein gu bet)alten 
 fd)ien, toie man ben £ob be$ ©etiebten nid)t gletd) befennen, nnb 
 ben Slugenbttct, too ber $ul$ gn fdjlagen auft)ort, nidjt abfd)neiben 
 mill Slud) nun gingen roir ungern meg. £>ie ^ferbe fanben roir 
 
 3oiti@t. £ergue§, unb bar} nid)t$ fet)le, ftieg ber ^onb auf nnb 
 Ieud)tete un$ nad) ^t)on r inber) unterroegS nnfere angefpannten 
 @inne fid) toieber lieblid) entfalteten, roieber freunblid) rourben, 
 um mit frifdjer Suft au$ ben genftern be3 Sirtt)3l)aufe3 otn 
 
176 Beschreibende Prosa. 
 
 breitfdjroimmenben Sieberg(an$ be$ SJJonbeS im gan$ reinen 
 See geniejsen $u fbnnen. 
 
 (Sfyamonnty ben 4. 9?ooember 1119. 
 
 Sir tieften SattandjeS in einem fdjbnen, offnen £l)a(e Winter 
 nn$; ber §imme( fyatte fid) toafyrenb unfrer SfttttagSraft mit 
 loeij^en Sdjafdjen itberjogen, Don benen id) f»ter eine befonbere 5 
 Slnmerfung madjen mnft. SBir Ijaben fie fo fdjbn nnb nod) 
 fdjb'ner, an einem fyeitern Xag oon bm Werner (Sisbergen auf- 
 fteigen fefjen. 2Ind) fyier fdjien e§ tm8 ioieber fo, ate loenn bie 
 Sonne bie (eifeften 5lu$biinftungen oon htn fyodjften Sdmee* 
 gebirgen gegen fid) anfebge, nnb biefe ganj feinen £)imfte oon jo 
 etner leidjten Shift, loie eine Sdjanmtoofte, burd) bie 2Itmofob,are 
 gefammt ttri'trben. 3d) erinnere mid) nie in ben fyodjften 8om= 
 mertagen bei nn$, loo bergteidjen Snfterfdjeinnngen and) oorfom* 
 men, etmaS fo £)urd)fid)tige$, £id)tgetoobene$ gefefjen gu fyaben. 
 Sdjon fal)en loir bie Sdmeegebirge, oon benen fie anffteigen oor 15 
 unS, ba$ £fya( fing an gn ftotfen, bie 2lroe fd)og an$ einer %d& 
 ftuft fyeroor; toir mnjten einen 33erg fyman nnb toanben nn$, 
 bie Sdmeegebirge redjts oor nn$, immer Ijofyer. 2Ibtoed)fembe 
 33erge, afte $id)temoatber jeigten ftd) nn8 redjts, tljetls in ber 
 £iefe, tfyeilS in gteicfyer gbfye mit nn$. £inf§ itber nn3 toaren 20 
 bie ©ipfei bee 33erg$ fafyt nnb ftufcig. Sir fitfylten, bag loir 
 einem ftarfern nnb madjtigem ©afc oon Bergen immer nafyer 
 ritcften. Sir lamen itber ein bretteS, trocfneS 33ett oon fiefeln 
 nnb Steinen, ba$ bie Safferflntfyen bie Sange be$ 33erge$ fyinab 
 jerreigen nnb toieber fitflen; oon H in ein fet)r angenefymeS, 25 
 runbgefdjtoff eneS, fladjeS £I)at, toorin ba& £)orfd)en SeroeS (iegt. 
 33on \>a getjt ber Seg nm einige fefyr bnnte $elfen toieber gegen 
 bie 5(roe. Senn man iiber fie toeg ift, fteigt man einen 23erg 
 fyinan; bie Sttaffen werben immer grower, bie ^ftatnr fjat r)ier 
 mit faster §anb baS llngeb,enre jn bereiten angefangen. (£8 30 
 tonrbe bnnfler, toir famen bem £I)a(e (Sfyamouni) natjer nnb 
 enb(id) barein. 9hir bie gro^en SD^affen toaren nn$ fidjtbar. 
 
Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 177 
 
 SDic (Sterne gingen nad) einanber anf, nnb tt>tr bemerften ttber 
 ben ©ittfeln bcr #erge, redjts t)or nn$, ein £id)t, ba$ toir nicfyt 
 erftaren fonnten. ©eff, ol)ne @(ang, toie bie 9J^i(<i)ftra^e, bod) 
 btdjter, faft nne bie pejaben, nnr grower, nnterln'elt eS tange 
 sunfere Slufmerffamleit, bi3 e3 enbtid), ba toir nnfern @tanb* 
 puntt anberten, tote cine ^toramibe, toon etnent innern gefyeim* 
 nigooUen Stdjte bnrdjgogen, baS bem@d)etneme$ Qol)anni3tonrm$ 
 am beften oergtidjen toerben fann, iiber ben ®ipfeln after 23erge 
 ijertiorragte nnb un8 getoig macfyte, bag e$ ber ©ipfel be$ Sttont* 
 
 io blanc toar. @$ toar bie (Sd^ortt)ett biefeS 2lnbticf$ gang anger* 
 orbentlid); benn, ba er mit ben ©ternen, bie nm if)n ^emmftan- 
 ben, gtoar nidjt in gteid) rafdjem Sidjt, bod) in einer breitern, 
 gnfammenfyangenbern -sUtoffe teudjtete, [o fd)ien er ben 2lngen gu 
 einer fybfyem ©pljare gn gepren, nnb man fyatte Wlty', in 
 
 15 ®ebanfen feine SBnrgeln toieber an bie Srbe gn befeftigen. 3Sor 
 ifym fafyen toir eine $Heit)e oon Sdmeegebirgen bammember anf 
 ben ftfttden Don fcfytoargen $id)tenbergen liegen nnb nngefyenre 
 ©letfdjcr gtoifdjen ben fdnoargen SBttlbern fyernnter in'3 £Ijal 
 fteigen. 
 
 Senterbab, ben 9. 9?ot>ember 1779, 
 am $ug be$ ©emmibergeS. 
 
 20 (g$ toar gegen brei (Utyr), al& toir anlamen ; nnfer ftitljrer 
 fdjaffte nn$ balb Qnartier. Sir beftellten ettoa$ gu effen nnb 
 liegen nn$ bie toarmen Onellen geigen, bie an oerfcfytebenen Or- 
 ten fet)r ftarf an$ ber (Srbe Ijeroorfommen nnb remltct) eingefagt 
 finb. Singer bent £)orfe, gegen ba$ (Stebirg gn, folfen nod) einige 
 
 25 ftarfere fern. (§3 t)at biefe$ Staffer nid)t ben minbeften, fcfytoe* 
 felid)ten @ernd); fe£t, too e$ qnitlt nnb too e$ bnrd)fliegt, nidjt 
 ben minbeften Ctfer, nod) fonft irgenb toaS 9Ifttteralifd)e3 nodj 
 3frbtfd)e$ an, fonbern lagt toie ein anbereS reined Gaffer feine 
 (Spnr gnrittt (5$ ift, toenn e$ an$ ber (Srbe fommt, fefjr beig 
 
 30 nnb toegen feiner gnten ®rafte beritfymt. Sir fatten nod) gtit 
 gn einem ^pagiergang gegen ben $ng be$ ©emmi, ber nn$ ganj 
 
178 Besehreibende Prosa. 
 
 nal) gu liegen fdjten . , , ?U$ loir gurittffamen fatyen loir an$ ber 
 ©djludjt oon 3 ; nben Ijerauf teidjte 9?ebeIuiolfen fid) mit grower 
 ©dmetfigfeit beioegen. @te ioed)felten balb oorioarts, batb ri'td* 
 ir»art<3, uttb famen enbltd) auffteigenb bem tfenferbab fo ttalje, ba§ 
 loir tt)ol fafyen, loir mnf$ten nnfere (gdjritte oerboppetn, urn bei 5 
 l)erembred)etiber Sftadjt nid)t in SBotfen eingeioidelt $n toerben. 
 
 S33ir lamen and) g(itdtid) gn §anfe an 3d) bin in bie Satire 
 
 getreten, kg fyabe bem SSefen ber Sollen eine SBeile gngefefyen, 
 ba$ iiber afle 33efd)reibnng fd)bn ift. ©gent(id) ift e$ nod) nid)t 
 9tad)t, aber fie oerfyitllen abmedjfelnb ben §immel nnb mad)en 10 
 bnnlel. 2tn$ ben tiefen $el$fd)lnd)ten fteigen fie fyeranf, bis fie 
 an bie f)od)ften ®ipfe( ber 23erge reidjen; oon biefen angejogen 
 fdjeinen fie fid) in oerbiden nnb, oon ber $alte gepad't, in 
 ©eftalt be$ @dmee$ ntebeqnfatfem (S3 ift eine nnan$fpred)tid)e 
 (Sinfamfeit l)ier oben, in fo grower §bl)e bod) nod) toie in einem 15 
 33rnnnen jn fein, too man nur oorioart3 bnrd) bie 2Ibgrimbe einen 
 gnftpfab IjinanS oermutfyet £>ie Pollen, bie fid) I)ier in biefem 
 @ade ftoflen, bie ungefyenern $elfen batb jnbeden nnb in eine 
 unburdjbrtnglidje, 0^ £)ammernng oerfdjttngen, balb £l)eile ba* 
 oon loieber ati ©efpenfter fefyen laffen, geben bem 3 u f tcmo e w *° 
 tranrtge# £eben. Wlan ift ooller 2ll)nung bei biefen SBirhmgen 
 ber Sftatur. £)ie Soften, eine bem 9ftenfd)en oon 3^genb anf 
 fo merftoitrbige £nfterfd)einung, ift man in bem flatten 2anbe 
 bod) nnr a(3 ettoaS $rembe$, Ubertrbtfd)e$ anjnfefyen geioofynt. 
 !3ftan betradjtet fie nnr ats $afte, al$ ©treidjooget, bie nnter 25 
 einem anbern §immel geboren, oon biefer ober jener ©egenb bei 
 un$ angenbttdtid) oorbeige^ogen fommen; at$ toradjtige £epoid)e, 
 toomit bie ©otter ifyre §errlid)leit oor nnfern 2lngen oerfdjtieften. 
 §ier aber ift man oon tfynen fetbft, toie fie fid) eqeugen, einge* 
 ijiitft, nnb bie eloige innerltdje $raft ber Watux fiifylt man fict) 30 
 afynungSootl bnrd) jebe 9?eroe beioegen. 
 
 2tuf bie 9?ebe(, t>k bei nn$ eben btefe 2Birfnngen Ijeroorbrm* 
 gen, giebt man loeniger 2tdjt ; aud) loeil fie nn$ loeniger oor'S 
 5lnge gebrangt finb, ift ifyre 2Birtt)fd)aft fd)ioerer $n beobad)tetu 
 
Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 179 
 
 S3ei alien biefen ©egenftcinben nrimfdjt man, nnr (anger fid) oer* 
 toeiten nnb an fotdjen Orten mefyrere £age gubringen $u fbnnen; 
 }a, tft man em Stebfyaber Don bergteidjeu 33etrad)tungen, fo it)irb 
 ber Sunfd) immer tebfyafter, loenn man bebenft, bag jebe Qcfyx& 
 
 5 geit, £ag$3eit nnb SBitterung nene (5rfd)eimmgen, bie man gar 
 nid)t erioartet, fyeroorbringen mug. Unb loie in jebem Stten* 
 fdjen, aud) fetbft bem gemeinen, fonberbare (gpuren itbrig W\* 
 ben, loenn er bei grogen, ungeioofynlidjen §anb(ungen etioa em* 
 mat gegemoartig geioefen ift ; loie er fid) Don biefem einen gfede 
 
 io gtetdjfam grdger fitfytt, unermi'tbtid) eben baffetbe eqafytenb tr>ie= 
 ber()olt nnb fo, anf jene Seife, einen &d)a% fur fein gauges £e* 
 ben geioonnen fyat : fo ift e§ audj bem9)tenfd)en, ber foldje groge 
 ©egenftanbe ber Sftatur gefcljen nnb mit ifynen oertraut getoorben 
 ift : er tjat, loenn er biefe (Stnbritde $u beioafyren, fie mit anbe= 
 
 15 ren (Smpfinbungen nnb ®eban!en, bie in ifym entfteljen, gn ber* 
 binben loetg, gemig einen S3orratt) oon (Steiourg, toomtt er ben 
 unfdjmad'fyaften %$til be$ &ben$ oerbeffern nnb feinem gan^en 
 Sefen einen burd^iefyenben gnten ©efdjmatf geben lann. 
 
 ©en 13. ^ooember 1779. Oben anf bem ©ipfel be3 ®ott* 
 
 fyarb'S bei ben ^apujinern. SttorgenS geljn Uljr. 
 (gnblidj finb loir auf bem (SHpfel nnferer SReife glitdtidj ange* 
 
 20 langt . ♦ ♦ <&% lotrb immer fatter, man mag gar nid)t oon bem 
 Of en loeg ; }a, e$ ift bie grijgte £uft, fid) obenbranf gn fe^en, 
 loeldjeS in biefen ®egenben, too bie Ofen oon fteinemen Patten 
 gufatrnnen gefe^t finb, gar loot angefyt. ^uodrberft tootfen loir 
 an ben Slbfdjieb oon SReatp nnb nnfern 2Beg l)ierf)er. 
 
 25 Unfer 2Beg ging burdj's Urfener £f)at, ba§ merfioiirbig ift, 
 toeit e$ in fo grower §blje fdjone fatten nnb $iet)md)t t)at. <g$ 
 loerben fyier $afe gemad)t, benen id) einen befonberen SSorjng 
 gebe. §ier ioad)fen feine 33ciume; 33iifd)e oon @aatloeiben faf= 
 fen ben 33ad) ein, nnb an ben ©ebirgen fledjten fid) fteine @tran= 
 
 3oc^er bnrd) einanber. 3ftir iffs nnter alien ©egenben, bie id) 
 lenne, bie liebfte unb intereffantefte; e$ fei nun, bag atte (grin- 
 
180 Beschreibende Prosa 
 
 nerungen fie rcertl) macfyen, ober baft tnir bag ©efitfyf oon fo t»tcl 
 gufammengefetteten SBunbern ber 9?atur em l)eimtid)eg unb un* 
 nennbareg ^ergniigen erregt 3d) fe^e pm 23oraug, bie ganje 
 ©egenb ift mit <2d)ttee bebecft, gels unb Platte finb aflc itberein 
 t)erfrfjneit. £)er §immel roar ganj ffar, ofjne irgenb erne Solfe, 5 
 ba^ 33(au toiel tiefer, alg man eg in bem flatten Sanbe geroofynt 
 ift, bie SRucfen ber 23erge, bte fid) roeig baoon abfdmitten, tfyetfg 
 {jeH im <2onnenlid)t, tfyeilg blau(id) im ^djatten. 3n anbertbatb 
 (gtunben roaren roir tut §ofyitat, ein £)ertd)en, bag nod) im Ilr= 
 fener Xfyat am 28eg anf ben ©ottfyarb liegt. Gin grower $ug 10 
 Don 9ftanlefe(nmad)te mit feinen ©lotfen bie gan$e ©egenb teben* 
 big. (Eg ift ein £on, ber allc 33ergerinnerungen rege madjt. 
 I)er 2£eg geljt an ber iiber $elfen fief) immer tyiuabftii^enben 
 Sfteujj l)inauf, nnb bie SBafferfaUe bilben t)ier bie fdjbnften gor- 
 men. &Mr oerroeilten lange bei ber (sdjontyett ^ einen, ber 15 
 iiber fdjroaqe gelfen in giemlidjer 23reite fyerunterfam. §ier 
 nnb ba fatten fid) in ben 9ttfcen nnb auf ben Slacken (Stemaffen 
 angefe^t, nnb i>a^> Staffer fdjien iiber fdjroarg unb roeiB gefpreng* 
 ten 2Jtormor fyequlaufen. 3)ag @ig btinfte rote ^rtjftaflabent 
 nnb (Straiten in ber ©onne, unb ba^ Gaffer lief rein unb frifd) 20 
 bagroifdjen Ijinunter. 
 
 (go langten rotr enbtid) auf bem ©ipfel beg 33ergeg an, ben 
 @ie fid) roie einen fasten <Sd)eitel, mit einer ®rone umgeben, 
 benlen miiffen. Wlan ift fyier auf einer glacfye, ringgum roieber 
 oon ©tyfetn umgeben, unb bie 2Iugfid)t roirb in ber 9?a1)e unb 25 
 $eme oon fasten unb aud) meifteng mit ©dmee bebetften happen 
 unb £tippen eingefefyrcinft. 
 
 2lug einer fteinen geograpfyifdjen 33efd)reibung roerben @ie 
 fefyen, roie merfroitrbig ber ^unft ift, auf bem roir ung jefct be* 
 finben. £)er ©ottfyarb ift groar nid)t bag r)oct)fte ©ebirg ber 30 
 @d)roei£, unb in Saootyen iibertrifft ifm ber Sttontblanc an ©6l)e 
 urn fet)r 2$ieteg ; bod) befyauptet er ben SRang eineg fbnigtid)en 
 ©ebirgeg iiber atte anbern, roeit bie grogten ©ebirggfetten bei 
 ifym jufammenlaufen unb fid) an ifyn tef)nen. Qa, menu id) mid) 
 
Goethe's " Brief e aus der Schweiz." 181 
 
 nidjt trre, fo Ijat mtr §err 2Bt)ttenbact) gn 33ern, ber oon bent 
 I)od)ften (SHpfe! bie Spifcen ber itbrigen ©ebirge gefetyen, ergaljft, 
 bag fid) btefe aile gleidjfam gegen it)n sn neigen fdjienen. £te 
 ©ebirge oon @dnni)$ nnb Utttenu albert, gefettet an bie oon Uri, 
 
 5 ftetgen oon 3#itternad)t, t»on 9J?orgen bit ©ebirge be3 ©ran* 
 bimbter 8<mbe«, tton 9)ftttag bie ber ^tatienifdjen SSogteien 
 Ijerauf, nnb Don 2lbenb brangt fid) bnrd) bie $nt1a ba$ botopelte 
 ®ebirg, ioeld)e$ 28alli$ einfdjlieftt, an trjrt fyeran. yiifyt toeit 
 oom §anfe fyier finb ^oei Kerne (seen, baoon ber eine ben S^effin 
 
 iobnrct) @d)lud)ten nnb £l)ater nad) ^talien, ber anbere gleidjer* 
 tteife bie Sftent} nad) bent SBierioalbftatterfee anSgiefft. 9?id)t 
 fern t)on fyier entfpringt ber 9ft)ein unb lauft gegen 9ftorgen, nnb 
 toenn man afebann bie SRljone bagn nimmt, bie an einent gng 
 ber gurfa entfpringt, nnb nad) 2Ibenb bnrd) ba% SBalliS lanft, fo 
 
 15 befinbet man fid) l)ier auf einem &ren$pnnfte, Don bem auS ©e* 
 birge nnb glitffe in alle oier §imme(3gegenben ansfaufen. 
 
NOTES. 
 
 The heavy figures refer to pages; the ordinary figures, to the lines. 
 
 1. — 7, 8. streng genommen: strictly speaking, lit. 'taken strictly.' 
 8, 9. den Inbegriff . . . Eigenschaften contains a characteristic con- 
 struction which should be mastered once for all, viz., all complements 
 of a German participle precede the same, and this participial con- 
 struction is generally best reudered by a relative clause. Here: the 
 sum of all the qualities which belong to bodies in common. In this 
 first section are six constructions of this kind which are enumerated 
 here to be studied and compared together : 
 
 1) 11. 19-21. das Verstandnis . . . Porositat: the understanding of 
 the property of porosity which belongs to all bodies in common. 
 
 2) p. 2, 11. 22, 23. durch von Aussen auf sie einwirkende Krafte : 
 through forces acting upon them from without. 
 
 3) p. 2, 11. 25, 26. zum Studium . . . Eigenschaften: for the study of 
 those qualities that belong to them already as matter in and by itself or 
 as such. 
 
 4) p. 3, 11. 6, 7. die bei ihnen eintretenden Erscheinungen: the 
 phenomena which appear in them. 
 
 5) p. 3, 11. 25, 26. Die dem Eisen fur einige Zeit mitgetheilte 
 Eigenschaft des magnetisch Seins: the property of being magnetic, or 
 the magnetic property which was imparted to the iron for a time. 
 
 6) p. 4, 11. 1, 2. Die hier . . . Ver&nderung: the change which 
 was produced herein the phosphorus through heat. Cp. also p. 142, 
 11. 21-23. 
 
 12. The position of entstanden against the above rule is ac- 
 counted for by the long relative clause. Had it been put after ge- 
 nannt it would have separated this clause from its antecedent, una 
 is a dative. 
 
 18. eine Reihe bei alien Korpern wahrnehmbarer Erscheinungen : 
 a series of phenomena observable in all bodies. The complements of an 
 adjective stand before the same as a rule. Cp. also p. 2, 11. 3, 4. kei- 
 ner weiteren Teilung fahig: incapable of further division^ 
 
 183 
 
184 NOTES. 
 
 2. — 4, 5. fallt . . . zusammen. The student should keep in mind 
 the rule as to the position of the prefix or first element of a separable 
 compound verb, viz., it stands at the end of a main clause in a 
 simple tense. Cp. alsohangt . . . zusammen, p. 4, 11. 2, 3; geht . . . vo- 
 ran, p. 5, 1. 6; findet er sich . . . vor, p. 10, 11. 11, 12; findet . . . statt, 
 p. 11, 11. 2, 3 ; p. 29, 11. 7-9, where fort is separated from pflanzt by 
 long adverbial phrases. Fortunately for clearness and for variety the 
 rule is not always followed when there are many complements. See 
 for instance p. 34, 11. 23 and p. 35, 11. 3, 4, where ab stands near to 
 hangt. 
 
 14. oder is the correlative of entweder in 1. 10. Translate zu 
 betrachten in 1. 16 directly after oder, because the complements of an 
 infinitive like those of the participle and adjective precede the same. 
 
 3. — 22. Unterbricht man den Strom: if one interrupts the current. 
 Distinguish between an inversion in the dependent clause and one in 
 a main sentence. If a verb begins a dependent clause, it is a case of 
 an inversion indicating a conditional clause = wenn, obgleich followed 
 by the dependent order, i.e., verb at the end. Cp. 1. 29. erbitzt man 
 dagegen: if on the other hand one heats, so, introducing the main 
 clause when the dependent clause has preceded, should not be trans- 
 lated at all, certainly not by so. 
 
 26, 27. des magnetisch Seins — des Magnetischseins: of being magnetic. 
 
 31. 240°: read the symbol [°] Orad. 
 
 5. — 3. The colon is used more frequently than in English, where 
 a comma is sufficient. See also p. 8, 11. 5, 30. 
 
 7. — 10, 11. Werthigkeit and Valenz are the same thing. One is of 
 Germau, the other of foreign, origin. Do not try to translate them 
 separately, therefore. 
 
 11, 12. je eines Atoms, lit., "one atom at a time ", i.e., each {sepa- 
 rate) atom. 
 
 9. — 30. 16. = sechszehnten. 
 
 12.— 19. £ = vier Fiinftel. For other fractions see p. 66, 1. 23: 
 i = einhalbes; $ = ein Drittel; p. 100, 1. 20: f = drei Viertel; p. 113, 
 11. 9, 10: ^V = ein Zweiundzwanzigstel. 
 
 20. — 5-10. The first is a conditional clause with an inversion, 
 fort in 1. 9 is a separable prefix and goes with pflanzt in 1. 7. See note 
 to p. 2, 11. 4, 5. 
 
 11. auch in such a relative clause is not to be translated by ' also '. 
 Its force may be expressed by ' ever ', ' soever ' after the pronoun, 
 ' whatever the direction ', etc. 
 
NOTES. 185 
 
 34. — 34. beruht darin, dass : is founded on this {fact) that, is due 
 to the fact or condition that . . . Such a * dass '-clause depending 
 upon da and a preposition, e.g., dadurch, darin, darauf, is often 
 well rendered by an Engl, participial construction governed by the 
 proper preposition. See p. 62, 1. 14, ' by cutting', etc. 
 
 35.-7. Connect von der Empfindlichkeit directly with hangt ab 
 in 11. 3, 4 : on the sensitiveness of the ear. 
 
 55. — 11. gelang es . . . Wilde: Though Wilde is in the dative, 
 make the verb personal in English and Wilde its subject: Wilde suc- 
 ceeded in causing a great sensation. 
 
 62. — 14. dadurch, dass: see note to p. 34, 1. 34. 
 
 66.-27. HC1 is read Salzsaure, translated hydrochloric acid; H 2 
 
 tt r\ 
 
 Wasser, translated water. The expression — ^— means one half the 
 weight of water represented by the symbol H s O; a corresponding in- 
 
 TT -M- 
 
 terpretation applies to 3 . H 3 N is read Ammoniak, translated am- 
 
 o 
 
 monia. 
 
 67.-4. AgNOs is read Salpetersaures Silber or Hollenstein, trans- 
 lated silver nitrate; also known as lunar caustic. CuCl 2 is read 
 Kupferchlorid, translated cupric chloride ; Fe 2 Cl 6 read Eisenchlorid, 
 translated feme chloride, ; HgCl 2 read Quecksilberchlorid, translated 
 mercuric chloride; H 2 (N0 3 ) 2 read Mercuronitrat, translated mer- 
 curous nitrate. 
 
 73.— 11. EMK = electromotive force. 
 
 85, — 15. griin und rote: by a license the first of two adjectives is 
 here unin fleeted. 
 
 86. — 30. Jahr aus Jahr ein: from one year to another, always. 
 
 lOO— 20. See note to p. 12, 1. 19. 
 
 1 13—9, 10. See note to p. 12, 1. 19. 
 
 114.— 27-31. The Romans called the plain between Naples and 
 Puteoli (Pozzuoli) the phlegrsean fields, Campi Phlegrcei. The Sol- 
 fatara (= sulphur-mine) is an old crater. The Monte Olibano is 
 directly south of the Solfatara on the shore. 
 
 148. — 3. Beides: singular neuter in contrast to the Engl, plural. 
 
 156. — 28. spricht sich dahin aus, dass: reveals itself to the effect, 
 that ; shows itself in this, that . . . See note to p. 34, 1. 34. 
 
 160. — 9. zeigt is in the singular, but the predicate of two subjects, 
 die Kemiung and das Austreiben. 
 
 161 etc. See the preface on these last two extracts. 
 
186 NOTES. 
 
 169. — 10. JBcfoih'fnifj : the need of communication. 
 
 13. madjen : take up. 
 
 171.— 21, 22. tiittg toir ukrfc^cn fonnten: as far as we could 
 see it. 
 
 \1%. — 31. (Fincm : to distinguish the numeral from the indefi- 
 nite article either a capital letter is used as here, or its letters are 
 spaced as on p. 157, 1. 4, or an accent is put over it. 
 
 175. — 1-5. There is an intentional break in the construction after 
 ItCgcn. In common prose the order would have been bet gtefrt man 
 gem etc. 
 
 179. — 23. tOoKcn fair on : freely, ' I will describe.' 
 
 180.— 3. $d) fefce JMtt $orauS : freely, ' i" will say in advance.' 
 
VOCABULARY. 
 
 Aal, «., -es, -e, eel. 
 
 Aasvogel, m., carrion-bird. 
 
 Abanderung, /., change, altera- 
 tion. 
 
 Abart, /., -en, variety. 
 
 abdampfen, v. sep., evaporate. 
 
 Abdomen, n., (-s), -mina, abdo- 
 men. 
 
 abdrucken, v. sep., imprint. 
 
 Abend, m., -es, -e, evening, west. 
 
 Abendhauch, m., breath of even- 
 ing, evening breeze. 
 
 Abendrot(h), n., -s, evening red, 
 — sky. 
 
 Abendseite, /., western side. 
 
 Abendwind, m. t evening wind. 
 
 aber, con/., but. 
 
 abermals, adv., once more. 
 
 Aberration,/"., -en, aberration. 
 
 abfallig, adj., deciduous. 
 
 abfliessen, v. s. sep., flow off. 
 
 Abfluss, m. t outflow, outlet, dis- 
 charge. 
 
 Abgabe, /"• , delivery, surrender. 
 
 abgeben, v. irreg. sep., give up; 
 sick mit etwas — , deal in. 
 
 abgesetzt, part, adj., broken (in 
 continuity), intermittent; broken 
 off. 
 
 abgewandt, part, adj., turned 
 away. 
 
 abgiessen, v. s. sep., decant. 
 
 abgrenzen, v. sep., draw limits, 
 define. 
 
 Abgrund, m., abyss. 
 
 Abhandlung, /., treatise. 
 
 Abhang, m., -s, —e, declivity. 
 
 abhangen, v. s. sep., depend upon. 
 
 abhangig, adj., dependent. 
 
 abheben, v. s. sep. rejl., stand out 
 (from), be relieved. 
 
 abkiihlen, v. sep., cool. 
 
 Abkiihlung, /. , cooling. 
 
 Abkiirzung, /. , -en, abbreviation. 
 
 ablagern, v. sep., deposit. 
 
 Ablagerung, /., depositing, de- 
 posit. 
 
 ablassen, v. s. sep., draw off. 
 
 ablegen, v. sep., deposit. 
 
 ableiten, v. sep., derive. 
 
 ablenken, v. sep., divert. 
 
 Ablenkung, /. , deflection. 
 
 ablosen, v. sep., free from, detach. 
 
 Abnahme, /., decrease. 
 
 abnehmen, v. s. sep., diminish. 
 
 Abplattung, /. , oblateness. 
 
 abreiben, v. s. sep., rub off. 
 
 abreiten, v. s. sep., ride away. 
 
 abrunden, v. sep., round off; past 
 part., obtuse. 
 
 Absatz, m., deposit. 
 
 Absatzgestein, n., sedimentary 
 rock. 
 
 abscheiden, v. s. sep., separate. 
 
 abschliessen, v. s. sep., close, shut 
 off. 
 
 Abschluss, 1/1., conclusion. 
 
 abschneiden, v. s. sep., cut off. 
 
 Abschnitt, m. % -es, -e, section, 
 period, stage. 
 
 absehen, v. sep. s., look aside. 
 
 absetzen, v. sep., deposit, contrast. 
 
 Absidenlinie, /., the line of ap- 
 sides. 
 
 absolut, adj. , absolute. 
 
 absondern, v. sep., separate, se- 
 crete. 
 
 Absonderung, /., -en, separation. 
 
 Absonderungssaft, ;//., secretive 
 juices. 
 
 absorbiren, v., absorb. 
 
 Absorption, /., -en, absorption. 
 
 Absorptionsvermdgen, n., power 
 of absorption. 
 
 abstammen, v. sep,, be derived 
 from. 
 
 187 
 
188 
 
 VOCABULARY. 
 
 Abstand, ;//., -es, ~e, distance. 
 
 abstehen, v. s. sep., stand apart. 
 
 absteigen, v. s. sep., descend. 
 
 absterben, v. s. sep., die, expire; 
 decay. 
 
 abstossen, v. s. sep., repel. 
 
 Abstoszung, /., repulsion. 
 
 Abstraction, /., -en, abstraction. 
 
 abstromen, v. sep., flow away. 
 
 abstufen, v. sep., graduate, grade. 
 
 Abstufung, /., gradation. 
 
 abstumpfen, v. sep., dull. 
 
 Abtheilung, /., division. 
 
 abtheilen, v. sep., divide. 
 
 abtreten, v. s. sep., surrender. 
 
 abwarts, adv., downward. 
 
 abwaschen, v. sep., wash off. 
 
 abwechselnd, adv., alternately. 
 
 abweichen, v. s. sep., differ. 
 
 abwenden, v., turn away. 
 
 abwerfen, v. s. sep., throw off. 
 
 Abzweigung, /., -en, branching 
 off. 
 
 Acceleration,/., -en, acceleration. 
 
 Accommodation, /., -en, accom- 
 modation. 
 
 Accord, m., -es, -e, accord, har- 
 mony. 
 
 Acephalen, pi., Acephala. 
 
 Achse, /., -n, axis. 
 
 Achsentheil, m., part of the axis. 
 
 acht, num., eight. 
 
 acht, adj., eighth. 
 
 Acht, /., care, attention. 
 
 achtunggebietend, part, adj., in- 
 spiring. 
 
 Acker, m., -s, —, field. 
 
 Ackererde, \ /., vegetable soil, 
 
 Ackerkrume, \ mould. 
 
 activ, adj., active. 
 
 Aderhaut,/., -en, choroid coat. 
 
 Adhasion, /., adhesion. 
 
 Adler, m., -s, — , eagle. 
 
 aehnlich, see ahnlich. 
 
 Aether, m., -s, ether. 
 
 Aethertheilchen, n., ether par- 
 ticles. 
 
 Aetznatron, n., caustic soda. 
 
 Affe, ;//., -n, ape, monkey; //., = 
 Quadrumana. 
 
 Affenfamilie,/., family of apes. 
 
 Affinitat, /., -en, affinity. 
 
 After, m., -s, — , I 
 
 Afteroffnung,/., \ anus * 
 
 Afterspinne, /., harvest-spider;//. 
 = Phalangidae. 
 
 Agens, n., pi., Agentien, agent 
 (Chem. & Phys.). 
 
 Aggregat, n., -es, -e, aggregate. 
 
 A g& r egatzustand, m., state of 
 aggregation. 
 
 a &g f egiren, v., aggregate. 
 
 Agypter, m., -s, — , Egyptian. 
 
 ahnen, v., guess. 
 
 ahneln, v., resemble 
 
 ahnlich, adj., similar. 
 
 Ahnlichkeit,/., -en, similarity. 
 
 Ahnung, /. , -en, presentiment. 
 
 ahnungsvoll, adj., full of fore- 
 boding. 
 
 Ahre, /., -n, ear, spike. 
 
 Aichung, f. , gauging, calibrating. 
 
 Akkumulatorenzelle, /., -n, accu- 
 mulator cell. 
 
 Akustik, /., acoustics. 
 
 Alaun, m., -s, -e, alum. 
 
 Alge,/., -n, Alga. 
 
 algebraisch, adj. , algebraic. 
 
 Alk, m. t -s, -e, auk. 
 
 Alkali, n., -s, -en, alkali. 
 
 Alkalimetall, »., alkali metal. 
 
 alkalisch, adj., alkaline. 
 
 all, adj., all. 
 
 Allantois,/., allantois(a membran- 
 ous saclike appendage for effect- 
 ing oxygenation). 
 
 allbekannt, part, adj., generally 
 known or recognized. 
 
 allein, adv., alone; conj., but. 
 
 allerdings, adv., to be sure. 
 
 allerlei, uninjlected adj., all kinds 
 of. 
 
 allerverschiedenartigst, adj., most 
 heterogeneous of all {alter is a 
 gen.). 
 
 allgemein, adj., universal, general; 
 im — en, in general. 
 
 allmalig, 
 
 allmahlig, \ adj., gradual. 
 
 allmahlich, 
 
VOCABULARY. 
 
 189 
 
 allotropisch, adj. , allotropic. 
 
 Alltagskraft, /., every-day power. 
 
 allverbreitet, part, adj., universal. 
 
 Allverbreitung, /. , universality. 
 
 Alpen, pi., the Alps. 
 
 Alpenbach, m., Alpine brook. 
 
 als, conj., as; in the form of; when; 
 than (after a comparative or 
 -ander); viz., such as. 
 
 alsbald, adv. , as soon as, immedi- 
 ately. 
 
 also, adv., consequently, there- 
 fore. It never means also. 
 
 alt, adj., old. 
 
 Alter, n., -s, — , age. 
 
 alternierend, part, adj., alternat- 
 ing, alternate. 
 
 Aluaten, pi., howlers. (From 
 French alouate.) 
 
 Aluminium, n., -s, aluminium. 
 
 Aluminiumsulfat, n., -es, -e, alu- 
 minium sulphate. 
 
 am = an dem. 
 
 Amalgam, »., -s, -e, amalgam. 
 
 Amazonenfluss, m., Amazon river. 
 
 Ambulacralfuszchen, n., ambula- 
 cral appendage. 
 
 Ameisenfresser, m., ant-eater. 
 
 Ameisenigel, m., porcupine, ant- 
 eater. 
 
 Amentaceen, //., Amentacese. 
 
 amerikanisch, adj. , American. 
 
 Amethyst, m., -en, -en or -es, -e, 
 amethyst. 
 
 Ammer, /., -n, gold or yellow 
 hammer. 
 
 Ammoniak, «., -s, ammonia. 
 
 Ammonit, m., -es, -e or -en, -en, 
 Ammonite, = Ammonshorn. 
 
 Ammoniumchlorid, n., -s, am- 
 monium chloride. 
 
 Ammonshorn, n., Ammonite. 
 
 Amnion, n., -s, amnion ("bag of 
 waters " surrounding the em- 
 bryo). 
 
 amorph, adj., amorphous. 
 
 Amphibium, n., -s, -bien, amphib- 
 
 ium. 
 Amphioxus, m., Amphioxus (lit. 
 'sharp at both ends'). 
 
 Amplitude,/., -n, amplitude. 
 
 &.n, prep. (dat. & ace), on, to, in; 
 (before numerals) as much as. 
 
 analog, adj. analogous. 
 
 Analogie, /., -n, analogy. 
 
 Analyse,/., -en, analysis. 
 
 analytisch, adj., analytic. 
 
 anatomisch, adj., anatomical. 
 
 anbetreffen, v. s. sep., concern. 
 
 Anblick, m., -es, -e, aspect, spec- 
 tacle, sight. 
 
 anbringen, v. irreg. sep., apply. 
 
 andauern, v. sep., last long. 
 
 ander_, adj., other. 
 
 andererseits, adv., on the other 
 side. 
 
 andern, v., change. 
 
 anderthalb, adj., one and a half. 
 
 Anderung, /., -en, change. 
 
 Andeskette,/, -n, Andes chain. 
 
 andeutungsweise, adv., by intima- 
 tion. 
 
 aneinanderhangend, part, adj., 
 hanging together. 
 
 Aneinanderlagerung,/ , juxtaposi- 
 tion. 
 
 Anerkennung, /. , recognition. 
 
 Anfang, **., -es, -e, beginning. 
 
 anfangen. v. s. sep., begin. 
 
 anfanglich, adj. , initial. 
 
 anfangs, adv., in the beginning. 
 
 anfertigen, v. sep., manufacture, 
 make. 
 
 Anfertigung,/.,-en, manufacture. 
 
 Anfiigen, «., -s, attaching. 
 
 anfiihren, v. sep., mention, adduce. 
 
 anfiillen, v. sep., fill. 
 
 Angabe,/, statement, determina- 
 tion. 
 
 angehen, v. irreg. sep., approach. 
 
 angehoren, v. sep., belong to. 
 
 angehorig, adj., belonging to. 
 
 angenehm, adj. , pleasant. 
 
 angewandt, part, adj., applied, 
 practical. From anwenden. 
 
 Angiospermen, pi. , angiosperms. 
 
 angreifen, v. s. sep., attack. 
 
 Angriff, m., -es, -e, attack. 
 
 angstlich, adj., anxious, uneasy. 
 
 anhaltend, part, adj., lasting, long. 
 
 Anhang, m., -es, — e, appendage, 
 appendix. 
 
190 
 
 VOCABULARY. 
 
 anhangen, v. sep., append. 
 
 Anhanger, m., -s, — , adherent. 
 
 Anhangsel, «., -s, — , appendage. 
 
 Anhaufung, f. , accumulation. 
 
 Anheftung, /., affixing, attach- 
 ment. 
 
 Anheftungspunkt, m., point of 
 attachment. 
 
 animal, adj., animal (adj.). 
 
 Anion, n., -en, -en, anion. 
 
 ankommcn, v. s. sep., arrive. 
 
 Anlage,/., beginning, foundation, 
 germ. 
 
 anlangen, v. sep., arrive. 
 
 anlassen, v. s. sep. rejl., promise, 
 bid fair. 
 
 anlaufen, v. s. sep., become, turn. 
 
 anlegen, v. sep., establish; rejl., 
 rest against. 
 
 anliegen, v. s. sep., fit (closely). 
 
 anlocken, v. sep., allure, attract. 
 
 Anmerkung, /., -en, observation, 
 note. 
 
 Annahme, /., -n, supposition, 
 acceptation. 
 
 Annaherung, /. , -en, approach. 
 
 annehmen, v. s. sep., accept, sup- 
 pose, assume. 
 
 Anode, /., -n, anode. 
 
 anordnen, v. sep., arrange. 
 
 Anordnung, f> , arrangement. 
 
 anorganisch, adj., inorganic. 
 
 anpassen, v. sep., adapt. 
 
 Anpassung, /., -en, adaptation. 
 
 Anprall, m., -s, onslaught. 
 
 anregen, v. sep., stir up, excite. 
 
 anreihen, v. sep., join, rank. 
 
 ansammeln, v. sep., collect. 
 
 Ansammlung, /. , collection. 
 
 Ansammlungsapparat, m., collect- 
 ing apparatus. 
 
 ansauern, v., acidify. 
 
 Anschauen, n., view, aspect. 
 
 Anschein, ?n., appearance. 
 
 anscheinend, part, adj., apparent. 
 
 anschliessen, v. s. sep. refl., join, 
 be related to. 
 
 Anschluss, m., conjunction. 
 
 anschwellen, v. s. sep., swell up. 
 
 Ansehen, »., appearance. 
 
 ansehen, v. s. sep., regard. 
 
 ansehnlich, adj. , considerable. 
 
 ansetzen, v. sep., rate, deposit. 
 
 Ansicht,/. , -en, view. 
 
 anspanne:i, v. sep., strain, stretch. 
 
 Anspruch, m., -es, — e, claim. 
 
 anstellen, v. sep., apply. 
 
 anstreichen, v. s. sep., stroke 
 gently, touch ; paint. 
 
 Anthracit, m., -s, anthracite. 
 
 anthropoid, adj., anthropoid. 
 
 Anthropologe, m„ -n, anthropolo- 
 gist. 
 
 Anthropomorphen, //., anthropo- 
 morphous monkeys. 
 
 antillisch, adj., of the Antilles. 
 
 Antilope,/., -n, antelope. 
 
 antiquarisch, adj., antiquarian. 
 
 antworten, v., answer. 
 
 Anwachsen, n., -s, growing, in- 
 crease. 
 
 anweisen, v. s. sep., point, assign. 
 
 anwendbar, adj., applicable. 
 
 anwenden, v. irreg. & reg., employ, 
 apply. § 
 
 Anwendung, /. , application, use. 
 
 Anzahl, /., number. 
 
 anzeigen, v. sep., indicate. 
 
 anziehen, v. s. sep., attract. 
 
 Anziehung, /., attraction. 
 
 Anziehungskraft, /., attractive 
 power. 
 
 anziinden, v. sep., kindle. 
 
 Aortenbogen, m., aortic arch. 
 
 Apatit, m., -es, -e, apatite. 
 
 Apocynee, /., Apocynacea (dog- 
 bane). 
 
 Apparat, m., -es, -e, apparatus. 
 
 Aquator, m., -s, equator. 
 
 Aquatorialgegend, /., equatorial 
 region. 
 
 Aquatorialinstrument, n., equa- 
 torial (instrument). 
 
 Aquinoctialpunkt, m., equinoctial 
 point. 
 
 Aquivalent, n., -s, -e, equivalent. 
 
 Aquivalenz, /. , -en, equivalence. 
 
 Arachniden, />/., Arachnida. 
 
 Arbeit,/., -en, work. 
 
VOCABULARY. 
 
 191 
 
 arbeiten, v., work. 
 
 Arbeitsbetrag, m., amount of 
 work. 
 
 Arbeitseinheit, f. t -en, unit of 
 work. 
 
 Arbeitskraft,/., dynamical energy. 
 
 Arbeitsleistung, /., -en, perform- 
 ance of work. 
 
 Arbeitsmass, /., amount of work. 
 
 Arbeitsvorrath, m., store of work. 
 
 archimedisch, adj., of or pertain- 
 ing to Archimedes. 
 
 Arm, m. t -s, -e, arm. 
 
 Armfiiszer, //. , Brachiopoda. 
 
 Arsen, »., -s, arsenic. 
 
 arsenig, adj., arsenious. 
 
 Arsenikkies, .;«., arsenical pyrites, 
 mispickel. 
 
 Arsenpulver, «., powdered arsenic. 
 
 Arsensaure, /. , arsenic acid. 
 
 Art, /., -en, manner, species, kind. 
 Second part of corap., manner 
 of, species of, Art und Weise = 
 manner, more emphatic than one 
 alone. 
 
 artenreich, adj., rich in species. 
 
 Artenzahl, /. , number of species. 
 
 Arterie, /., -n, artery. 
 
 arteriell, adj., arterial. 
 
 Arthropoden, pi. , Arthropoda. 
 
 articuliren, v., articulate. 
 
 -artig, in compounds, = like, kind, 
 manner of. 
 
 Arzneimittel, n., medicine. 
 
 Aschenkegel, m., ash-cone of a 
 volcano. 
 
 Aschensaule,/., column of ashes. 
 
 Asien, «., Asia. 
 
 Assimilation,/., -en, assimilation. 
 
 Assimilationsprocess, m., -es, e-, 
 process of assimilation. 
 
 assimiliren, v., assimilate. 
 
 Ast, m.\ -es, — e, branch. 
 
 Astronomie,/., astronomy. 
 
 astronomisch, adj., astronomical. 
 
 Athemzug, m., drawing of breath. 
 
 Atherschwingung, /., oscillations 
 of ether. 
 
 athiopicch, adj., Ethiopian. 
 
 athmen, v., breathe. 
 
 Athmung, /., breathing. 
 Athmungsorgan, n., respiratory 
 
 organ. 
 Atmosphare, /., -en, atmosphere, 
 atmospharisch, adj., atmospheric. 
 
 Atna, Etna. 
 
 Atom, «., -es, -e, atom. 
 
 Atomgewicht, n., atomic weight. 
 
 atzen, v., etch, corrode. 
 
 auch, adv., also. For auch in a 
 relative clause see note to p. 29, 
 1. 11. 
 
 auf, prep. (dat. and ace), upon. 
 
 aufbauen, v. sep., build up. 
 
 aufbewahren, v. sep., preserve. 
 
 aufblahen, v. sep., swell up. 
 
 aufblasen, v. s. sep., blow, inflate. 
 
 aufdrangen, v. sep. rejl., assert o. s., 
 arise. 
 
 aufeinander, adv., upon each other. 
 
 Aufenthalt, m., -s, -e, sojourn, 
 living, stay. 
 
 auffallen, v. s. sep., strike (as 
 strange); — d, part, adj., strange, 
 striking ; incident (Phys.). 
 
 auffangen, v. s. sep., catch. 
 
 auffassen, v. sep., conceive. 
 
 auffinden, v. s. sep., find out, de- 
 termine, discover. 
 
 Auffindung, /., -en, discovery. 
 
 aufflammen, v. sep., flame up. 
 
 auffliegen, v. s. sep., fly up, soar. 
 
 auffuhren, v. sep., note down. 
 
 Aufgabe, f. , subject, problem. 
 
 aufgeben, v. s. sep., give up. 
 
 aufhalten, v. s. sep., stop; rejl., 
 live, sojourn. 
 
 aufhangen, v. sep., suspend. 
 
 aufheben, v. s. sep.. raise. 
 
 Aufhebung, /., nullification. 
 
 aufhoren, v. sep., cease. 
 
 Aufhoren, n., -s, cessation. 
 
 aufklaren, v. sep., clear up. 
 
 Auflage,/., edition. 
 
 auflockern, v., break up (the soil), 
 loosen. 
 
 auflosen, v. sep., dissolve. 
 
 aufloslich, adj., soluble. 
 
 Auflosung /., solution ; dissolu- 
 tion. 
 
192 
 
 VOCABULARY. 
 
 Aufmerksamkeit, /., -en, atten- 
 tion. 
 
 Aufnahme, /., -n, reception, tak- 
 ing up. 
 
 aufnehmen, v. s. sep., receive, take 
 up. 
 
 aufrecht, adj., upright. 
 
 Aufregung, /. , -en, excitement. 
 
 Aufsatz, m., essay. 
 
 aufsaugen, v. sep., raise by suck- 
 ling. 
 
 aufsaugen, v. s. sep., suck up, ab- 
 sorb. 
 
 aufschliessen, v. s. sep., flux. 
 
 aufschmelzen, v. s.sep., melt away. 
 
 Aufsehen, n., -s, stir, sensation. 
 
 aufspeichern, v. sep., store up. 
 
 aufsteigen, v. s. sep., ascend. 
 
 aufstellen, v. sep., set up. 
 
 aufsuchen, v. sep., look up. 
 
 auftreiben, v. s. sep., inflate. 
 
 auftreten, v. s. sep., appear. 
 
 Auftreten, n., appearance. 
 
 Auftrieb, m., -es, -e, buoyancy. 
 
 aufwarts, adv., upward. 
 
 aufweisen, v. s. sep., exhibit. 
 
 aufwickeln, v. sep., wind up. 
 
 aufziehen, v. s. sep., draw up. 
 
 Auge, »., -s, -n, eye, bud. 
 
 Augenblick, m. % moment, instant. 
 
 augenblicklich, adv., instantane- 
 ously. 
 
 Augenbraue, /., -n, eyebrow. 
 
 Augenhohle,/., orbital cavity. 
 
 Augenlid, n., -es, -er, eyelid. 
 
 Augenwimper, /. , -n, eyelash. 
 
 Augit, m., -s, -e, augite. 
 
 aus, prep, {dat.), out of, from. 
 
 ausathmen, v. sep., exhale. 
 
 ausbilden, v. sep., develop. 
 
 Ausbildung, /. , development, per- 
 fection. 
 
 ausbrechen, v. s. sep., break out, 
 
 ausbreiten, v. sep., spread out. 
 
 Ausbreitung, /. , -en, propagation, 
 spreading. 
 
 Ausbruch, m., -a, ^e, outbreak. 
 
 Ausbruchs-phanomen, »., phenom- 
 enon of eruption. 
 
 Ausdauer, /., endurance. 
 
 ausdehnbar, adj., expansible. 
 
 Ausdehnbarkeit. /., expansibility. 
 
 ausdehnen, v. sep., extend, expand. 
 
 Ausdehnsamkeit,/. , expansibility. 
 
 Ausdehnung, /., -en, expansion, 
 extension; extent. 
 
 ausdrucken, v. sep., express. 
 
 ausdrticklich, adv., expressly. 
 
 Ausdunstung,/., -en, evaporation. 
 
 auseinandergehen, v. s. sep., sepa- 
 rate; inf. as noun, n., separation. 
 
 auseinanderschlagen, v. s. sep., 
 lay open. 
 
 Auseinandersetzung, /., -en, de- 
 tailed statement. 
 
 ausfallen, v. s. sep. , fall out. 
 
 ausfliessen, v. s. sep., flow out. 
 
 Ausfluss, m., outflow, effluence. 
 
 Ausflussgeschwindigkeit, /., ve- 
 locity of outflow. 
 
 Ausfluss-offnung, /., effluent open- 
 ing. 
 
 ausfiihren, v. sep., execute. 
 
 Ausfiihrung, /. , -en, execution. 
 
 ausfiillen, v. sep., fill out or up. 
 
 Ausfiillung, /. , -en, filling. 
 
 ausgedehnt, part, adj., extensive. 
 
 ausgehen, v. irreg. sep., go out. 
 
 ausgerandet, part, adj., emargi- 
 nate. 
 
 ausgezeichnet, part, adj., excel- 
 lent. 
 
 ausgiebig, adj., fertile. 
 
 ausgiessen, v. s. sep., empty. 
 
 ausgleichen, v. s. sep., equalize, 
 compensate. 
 
 Ausgleichung, /., -en, equaliza- 
 tion. 
 
 aushalten, v. s. sep., endure, stand. 
 
 auskleiden, v. sep., line. 
 
 auslaufen, v. s. sep., discharge. 
 
 auslaugen, v. sep., wash (in lye). 
 
 auslesen, v. s. sep., select. 
 
 ausmachen, v. sep., constitute. 
 
 ausmessen, v. s. sep., measure out. 
 
 Ausnahme, /., -n, exception. 
 
 Ausnahmsfall, ///., exceptional 
 case. 
 
 ausnahmslos, adj., without excep- 
 tion; invariable. 
 
VOCABULARY. 
 
 193 
 
 ausnahmsweise,a</z/. ,by exception. 
 
 ausnehmen, v. s. sep., except. 
 
 Ausrottung,/. , -en, extermination. 
 
 Aussaat,/., sowing, seed. 
 
 ausschalten, v. sep., eliminate. 
 
 ausscheiden, v. s. sep., secrete, 
 separate. 
 
 Ausscheideorgan, «., organ of se- 
 cretion. 
 
 Ausscheidung, /., -en, separation. 
 
 Ausscheidungsorgan, n. , secretory- 
 organ. 
 
 ausschlagen, v. s. sep. , beat out. 
 
 ausschliesslich, adj., exclusive. 
 
 ausschneiden, v. s. sep., cut out; 
 ausgeschnitten, strongly notched. 
 
 Ausschnitt, m., -es, -e, section. 
 
 ausschweifen, v. ^/..deviate; aus- 
 geschweift,/ar/.a*//., scooped out. 
 
 ausschwitzen, v. sep., exude. 
 
 aussen, adv., out of doors, out ; 
 von — , from without ; nach — , 
 outward. 
 
 aussenden, v. reg. & irreg., send 
 out. 
 
 Aussenwelt, /., outer world. 
 
 ausser, prep, (dat.), besides. 
 
 ausser, adj., outer, exterior; -st, 
 extreme. 
 
 ausserdem, adv., besides. 
 
 aussergewohnlich, adj., extraordi- 
 nary. 
 
 ausserhalb, prep, {gen.), out of, 
 without. 
 
 ausserlich, adj. , outward, exterior. 
 
 aussern, v., express; rejl., appear. 
 
 ausserordentlich, adj., extraordi- 
 nary. 
 
 Ausserung, f. , -en, indication. 
 
 aussetzen, v. sep., expose. 
 
 Aussicht,/., -en, prospect. 
 
 aussprechen, v. s. sep., pronounce, 
 express, state. 
 
 Ausspruch, m., -es, .^e, judgment. 
 
 ausstatten, v. sep., provide. 
 
 austauschen, v. sep., exchange. 
 
 aussterben, v. s. sep., die out. 
 
 ausstoszen, v. s. sep., throw out, 
 eject. 
 
 ausstrahlen, v. sep., emit, radiate. 
 
 Ausstrahlung, /., emission. 
 ausstrecken, v. sep., stretch out. 
 Ausstromung, /. , discharge. 
 Ausstrdmungsvermdgen, n., -s, 
 
 power of discharging. 
 Auster, /., -n, oyster. 
 austreiben, v. s. sep., expel, send 
 
 out. 
 austreten, v. s. sep., come out. 
 Austrittsstelle,/., place of exit. 
 Austrittswinkel, m., angle of exit. 
 Austrockenen, «., -8, drying up. 
 Austrocknung, /., -en, drying 
 
 out, desiccation, 
 ausiiben, v. sep., exert, 
 auswaschen, v. s. sep., lixiviate. 
 Ausweg, m., outlet, 
 auswittern, v. sep., weather out, 
 
 decompose by weathering. 
 Auswurfskegel, m., ejection-cone 
 
 of a crater. 
 Auswurfs-phanomen, n., -s, -e, 
 
 eruption-phenomenon. 
 Auswurfsstoff, m., excretion, ex- 
 crement. 
 auszeichnen, v. sep. f distinguish; 
 
 rejl., be remarkable for. 
 Axe,/., -n, axis. 
 Axendrehung, /., axis-rotation. 
 Axt,/., "e, axe. 
 Azimut, n., -es, Azimuth. 
 
 Bach, m., -«b, — e, brook. 
 
 Bachstelze,/., -n, (water-)wagtail. 
 
 baden, v., bathe. 
 
 Bahn,/., -en, course, orbit. 
 
 bahnen, v., make a way. 
 
 bald, adv., soon. — , — , at one 
 
 time, at another ; now . . . , 
 
 now 
 
 Ballon, m., -s, -s, balloon. 
 ballonartig, adj., balloonlike. 
 baltisch, adj. , Baltic. 
 Band,«.,-es,-i-er, band, ligaments, 
 bandfdrmig, adj. , ribbon-shaped. 
 Bandmasse, /., binding matter. 
 
 ligaments. 
 Bandwurm, m., tapeworm; pl. t 
 
 Taeniada. 
 bannen, v. , banish, confine. 
 
194 
 
 VOCABULARY. 
 
 Bar, m.\ -en, bear. 
 
 Barium, n., -s, barium. 
 
 Barometer, m. or n.> -8, — , barom- 
 eter. 
 
 Barsch, m., -es, -e, perch. 
 
 Bartwal, m., -es, -e, toothless 
 whale; pi. Balaenidae. 
 
 Baryt, m., -s, baryta. 
 
 Basalt, m., -es, -e, basalt. 
 
 Basaltschicht, /., basalt layer. 
 
 Base,/., -n, base. 
 
 basisch, adj., basic. 
 
 Bastfaser, /. , bast tissue. 
 
 Bastzelle,/., bast cell. 
 
 Batterie, /., -n, battery. 
 
 Bau, m., -es, -e, structure. 
 
 Bauch, m., -es, -e, belly. First 
 part of comp. = ventral. 
 
 Bauchdarm, m., intestine of the 
 belly, stomach. 
 
 Bauchflache, /., surface of the 
 belly. 
 
 Bauchflosse, /., ventral fin. 
 
 Bauchfiiszer, m., Gastropod. 
 
 Bauchhohle, /., -n, ventral cavity. 
 
 Bauchseite,/., ventral side. 
 
 Bauchspeicheldriise, /., -n, pan- 
 creatic gland, pancreas. 
 
 bauchstandig, adj., attached to the 
 venter; ventral. 
 
 bauen, v., build. 
 
 Baum, m., -s, ^e, tree. 
 
 baumartig, adj., treelike. 
 
 Baumgattung, /., species of trees. 
 
 Baumhuhn, n., curassow-bird. 
 
 baumlos, adj., treeless. 
 
 Baumpflanzung, /., tree planta- 
 tion. 
 
 Baumstamm, m., trunk of a tree. 
 
 Baumwuchs, m., -es, growth of 
 trees. 
 
 Bauplan, m., plan of structure. 
 
 Bauplatz, m. t building lot. 
 
 be-, b-, insep. pre/., force: intensi- 
 fying, as in bedecken ; makes 
 neuter and intransitive verbs 
 transitive, as in bescheinen ; de- 
 notes ' provide with ' in adj. with 
 the suffix -/, as in bepanzert. 
 
 beachten, v., consider. 
 
 beantworten, v., answer. 
 
 Becken, «., -s, — , basin, pelvis. 
 
 Bedacht, m., -es, foresight. 
 
 bedachtig, adj., deliberate. 
 
 bedecken, v., cover. 
 
 Bedeckung, /., -en, covering. 
 
 bedenken, v. irreg., reflect, con- 
 sider. 
 
 bedeuten, v., signify. 
 
 bedeutend,/«r/f. adj., considerable. 
 
 Bedeutung, /. , -en, importance. 
 
 bedienen, v. rejl., make use of. 
 
 bedingen, v., limit, condition ; be- 
 dingt sein {von, durcli), depend 
 on. 
 
 Bedingung, /., -en, condition. 
 
 bediirfen, v. irreg., need. 
 
 Bediirfniss, n., -es, -e, necessity, 
 exigency. 
 
 beenden, v. insep., end. 
 
 Beet, n., -es, -e, bed (in a garden). 
 
 befahigen, v., enable. 
 
 befestigen, v., fasten. 
 
 befiedert, part, adj., feathered. 
 
 befinden, v. s., find; rejl., to be. 
 
 befindlich, adj., be found; present. 
 
 Befruchtung, /., fructification, im- 
 pregnation. 
 
 Befruchtungsorgan, n., organ of 
 fructification. 
 
 begegnen, v., meet. 
 
 begeistert, part, adj., enthusiastic. 
 
 Beginn, m., -es, beginning. 
 
 beginnen, begann, begonnen, s. 
 sep., begin. 
 
 begleiten, v., accompany. 
 
 Begleiter, m., -s, — , companion. 
 
 Begleitung, /., company. 
 
 begraben, v. s., bury. 
 
 begreifen, v. s., understand, con- 
 ceive of. 
 
 begreiflich, adj., comprehensible. 
 
 begrenzen v., limit. 
 
 Begrenzung, /., -en, boundary, 
 limit, limitation. 
 
 Begriff, tn. t -es, -e, idea, concep- 
 tion. 
 
 begriinden, v., confirm. 
 
 begiinstigen, v., favor. 
 
 behaart, adj., hairy. 
 
Vocabulary. 
 
 195 
 
 behalten, v. s., retain, 
 behandeln, v., treat. 
 Beharrungszustand, m., state of 
 
 permanence, of rest. 
 behaupten, v., assert. 
 behende, adj., nimble. 
 beherbergen, v. insep., harbor, 
 beherrschen, v., rule over, con- 
 trol, 
 behindern, v., hinder. 
 bei, prep, (dat.), by, in, near, 
 beibehalten, v. s. sep., retain, 
 beid-, adj., both. 
 Beifluss, m., subsidiary (stream). 
 Bein, n., -es, -e, leg. Second part 
 
 of comp. = bone, 
 beinahe, adv., almost. 
 Beinpaar, n., pair of legs, 
 beisammen, adv., together. 
 Beispiel, m, -es, -e, example, 
 beispielsweise, adv., for example, 
 beissen, biss, gebissen, bite. 
 beitragen, v. s., contribute. 
 bekannt, part, adj., known. 
 bekanntlich, adv., as is known. 
 bekennen, v. irreg., acknowledge, 
 bekrallt, adj., furnished with 
 
 claws, taloned. 
 Belagerung, /. , -en, siege. 
 Belastung, /., -en, load, 
 belaubt, part, adj., with leaves, 
 
 leafy, 
 beleben, v., animate. 
 belegen, v., cover. 
 Belehrung, /. , -en, teaching. 
 Belemnit, m., s. or w., belemnite. 
 beleuchten, v., illuminate. . 
 Beleuchtung,/.,-en, illumination. 
 Beleuchtungszweck, m., -es, -e, 
 
 purpose of illumination. 
 beliebig, adj., at will, at pleasure, 
 
 arbitrary, taken at random. 
 beliebt, part, adj., popular. 
 bellen, v., bark, 
 bemachtigen, v. rejl. {with gen.), 
 
 gain possession of, seize. 
 bemerkbar, adj. , perceptible. 
 bemerken, v., notice, observe. 
 Bemiihung, f. -en, endeavor. 
 benachbart, adj., neighboring. 
 
 benennen, v. irreg., name, call. 
 
 Benennung, /., -en, naming. 
 
 benutzen, v., use, make use of. 
 
 Benutzung, /., -en, use, utiliza- 
 tion. 
 
 beobachten, v. insep., observe. 
 
 Beobachter, m., -s, — , observer. 
 
 Beobachtung,/. , -en, observation. 
 
 bepanzert, adj., mailed, loricated, 
 plated. 
 
 bequem, adj., convenient. 
 
 berechnen, v., calculate. 
 
 Berechnung, /., calculation. 
 
 berechtigen, v., entitle, authorize. 
 
 Berechtigung, /., -en, authority. 
 
 Bereich, m., -es, -e, department, 
 range. 
 
 bereifen, v. s,, cover with hoar- 
 frost. 
 
 bereits, adv., already. 
 
 Berg, m., -es, -e, mountain. 
 
 bergen, barg, geborgen, hide. 
 
 Bergerinnerung, /. impression, 
 memory of mountains. 
 
 Berggehange, ».,-s, —.[mountain] 
 declivity. 
 
 Berggipfel, m., mountain summit. 
 
 Berghohe,/., height of mountains. 
 
 Bergkette, /., mountain chain. 
 
 Bergkrystall, m., rock crystal. 
 
 Bergwerk, n., mine. 
 
 Berner, adj., Bernese. 
 
 Bernstein, m., -s, amber. 
 
 beriicksichtigen, v. insep., con- 
 sider. 
 
 Beriicksichtigung, /., -en, con- 
 sideration. 
 
 beruhen, v., 7vith in or auf, rest 
 on, be founded on, be attribu- 
 table to. 
 
 beruhmt, part, adj., celebrated. 
 
 Beriihmtheit, /., -en, celebrity. 
 
 beruhren, v., touch. 
 
 Beriihrung, /., -en, contact. 
 
 Beryllium, n., -s, beryllium, glu- 
 cinum. 
 
 beschaffen, v. reg. & irreg. insep., 
 constitute, dispose. 
 
 Beschaffenheit, /. , constitution, 
 quality. 
 
196 
 
 VOCABULARY. 
 
 beschaftigen, v., occupy. 
 
 bescheinen, v. s., shine upon. 
 
 beschleunigen, v., accelerate. 
 
 beschliessen, v. s., close, conclude; 
 close in (p. 169, 1. 15). 
 
 beschneiden, v. s., trim. 
 
 beschranken, v., limit. 
 
 beschreiben, v. s., describe. 
 
 Beschreibung, /., -en, description. 
 
 beschriebenermaszen, adv., as de- 
 scribed. 
 
 beschuppt, adj., scaly. 
 
 Beseitigung, /., obviating. 
 
 Besitz, m., -es, possession. 
 
 besitzen, besasz, besessen, pos- 
 sess. 
 
 Besitzung, /., -en, estate. 
 
 besonder-, adj., peculiar, separate. 
 
 besonders, adv., especially. 
 
 besorgen, v., attend to, effect. 
 
 besprechen, v. s., consider, discuss. 
 
 besser, best, adj. (used as comp. 
 and superL of gut), = better, 
 best. 
 
 Bestand, m., -es, —%, amount, 
 contents. 
 
 bestandig, adj., continual. 
 
 Bestandtheil, m., constituent part. 
 
 bestehen, v. irreg., exist. aus 
 etwas — , consist of; in etwas — , 
 consist in. 
 
 bestehend, part, adj., enduring. 
 
 bestellen, v., order. 
 
 Bestie, /. -n, beast. 
 
 bestimmen, v., determine. 
 
 bestimmt, part, adj., certain, de- 
 finite. 
 
 Bestimmung, /., -en, determina- 
 tion. 
 Bestrahlung, /., -en, irradiation. 
 Bestreben, n., -s, endeavor, effort. 
 Bestrebung, /., -en, endeavor, 
 bestreiten, -stritt, -stritten, pro- 
 vide for. 
 besuchen, v., visit. 
 betauben, v., stun, 
 betheiligen, v. rejl., take part in. 
 Betracht, m., -es, consideration. 
 betrachten, v., examine, consider. 
 betrachtlich, adj., considerable. 
 
 Betrachtung, /., -en, considera- 
 tion. 
 
 Betrag, m., -es, — e, amount. 
 
 betragen, v. s., amount to. 
 
 betreffen, betraf, betroffen, con- 
 cern. 
 
 betreffend, part, adj., concerned. 
 
 betreiben, v. insep., drive. 
 
 betreten, v. s., set foot upon. 
 
 Bett, n., -es, -en, bed. 
 
 beugen, v., bend. 
 
 Beugung, /., -en, diffraction. 
 
 Beugungsiarbe, /., diffraction- 
 color. 
 
 beunruhigen, v. insep., disquiet, 
 disturb. 
 
 beurkunden, v. insep., verify, show. 
 
 Beute, /., booty, prey. 
 
 Beutel, m. % -s, — , bag, pouch, 
 marsupium. 
 
 Beutelbar, ;>z.,-en, Kangaroo bear. 
 
 Beutelknochen, m., marsupial 
 bone. 
 
 Beutelratte, f. , Kangaroo rat or 
 Potoroo. 
 
 Beutelthiere, pi., Marsupialia. 
 
 bewachsen, v. s., grow, overgrow. 
 
 bewahren, v., preserve. 
 
 bewahren, v., prove. 
 
 bewaldet, adj., wooded. 
 
 bewegen, v., move ; — , bewog, be- 
 wogen, induced. 
 
 beweglich, adj., movable, motile, 
 agile. 
 
 Beweglichkeit, /. , mobility. 
 
 Bewegung, /., -en, motion. 
 
 Bewegungselement, n., element 
 of motion. 
 
 Bewegungserscheinung, /., phe- 
 nomenon of motion. 
 
 Bewegungsorgan, n., locomotive 
 
 organ. 
 Beweis, m. $ -es, -e, proof. 
 
 beweisen, bewies, bewiesen, prove. 
 
 bewirken, v., effect. 
 bewohnen, v., inhabit. 
 Bewohner, m., -s, — , inhabitant. 
 bewblkt, part, adj., clouded, 
 bewunderungswiirdig, adj., aston- 
 ishing, wonderful. 
 
Vocabulary. 
 
 19? 
 
 bewuszt, part. adj. with gen., con- 
 scious of, aware of. 
 
 bezahnt, adj., provided with teeth. 
 
 bezeichnen, v., designate; -A., part, 
 adj., significant. 
 
 Bezeichnung, /., -en, term. 
 
 bezeugen, v., attest. 
 
 beziehen, v. s., refer. 
 
 beziehentlich, adv., relatively, as 
 the case may be. 
 
 Beziehung, f. , -en, relation. 
 
 beziehungsweise, adv., respec- 
 tively. 
 
 Bezug, m., -es, —e, reference. 
 
 Biber, »., -s, — , beaver. 
 
 biconcav, adj., biconcave. 
 
 biconvex, adj., biconvex. 
 
 Bieber = Biber. 
 
 biegen, bog, gebogen, bend. 
 
 biegsam, adj., flexible. 
 
 Biene, /., -n, bee. 
 
 bienenkorbartig, adj., like a bee- 
 hive. 
 
 bieten, bot, geboten, offer. 
 
 bilateral, adj., bilateral. 
 
 Bild, n., -es, -er, image. 
 
 Bildchen, u., small image. 
 
 bilden, v., form. 
 
 Bildung, /., -en, formation. 
 
 Bildungsart,/., manner of forma- 
 tion. 
 
 Bildungsperiode,/., period of for- 
 mation. 
 
 Bildungsstatte,/., place of forma- 
 tion or origin. 
 
 billig, adj., cheap. 
 
 Billion,/., -en, billion. (In Ger- 
 many a million millions.) 
 
 Bimsstein, m., -es, -e, pumice. 
 
 Bindegewebe, n., connective tis- 
 sue. 
 
 binden, band, gebunden, bind, 
 hold in combination. 
 
 Bindescheids, /. , perimysium. 
 
 Bindesubstanz, /. , connective tis- 
 sue. 
 
 Binnenwasser, «., inland body of 
 water. 
 
 Birkenwaldung, /. , birch forest. 
 
 birnformig, adj. , pear-shaped, piri- 
 form. 
 
 Birschthal, n., -s, valley of the 
 river Birsch. 
 
 bis, prep, and conj., until, to; — 
 an, — ztc, as far as, up to. 
 
 Bison, m., -s, -s, bison. 
 
 bisweilen, adv., sometimes. 
 
 Bittersalz, n., epsom salt. 
 
 Bivouac, n., -s, -s, bivouac. 
 
 Blaschen, n., -s, — , vesicle. 
 
 blasig, adj. , vesicular, like a blister 
 or bladder. 
 
 blass, adj., pale. 
 
 Blatt, n., -es, ^.er, leaf, blade. 
 
 Blattandeutung, /., indication of 
 leaves. 
 
 Blattbildung, /. , leaf-formation. 
 
 Blattchen, n., -s, — , leaflet. 
 
 Blatterkreis, m., leaf-circle. 
 
 Blattflache,/., blade. 
 
 Blattform, /. , shape of leaf. 
 
 Blattfiiszer, //., Phyllopoda. 
 
 Blattgold, *., -es, gold-leaf. 
 
 Blattgriin, «., -s, chlorophyll. 
 
 Blattscheide,/., vagina, sheath. 
 
 Blattstellung, /., position of 
 leaves. 
 
 Blattstiel, m., petiole. 
 
 blattwinkelstandig, adj., axillary. 
 
 blau, adj., blue. 
 
 blaugrau, adj., bluish gray. 
 
 blaugriin, adj., bluish green. 
 
 blaulich, adj., bluish. 
 
 Blei, n., -es, lead. 
 
 bleiben, blieb, geblieben, remain. 
 -d, part, adj., persistent (Bot.). 
 
 Bleichmittel, n., bleaching agent. 
 
 Bleiglanz, m., galena. 
 
 Bleiglas, n., flint-glass. 
 
 Bleisilicat, n., lead silicate. 
 
 Bleistuck, n., piece of lead. 
 
 Blende,/., -n, blende. 
 
 blenden, v., blind. 
 
 Blick, m., -es, -e, glance, look. 
 
 Blindwiihler, //. , Apoda (Amph.). 
 
 blinken, v., glitter. 
 
 Blitz, m., -es, -e, lightning. 
 
 Blitzableiter, m,,-s, — , lightning- 
 conductor. 
 
198 
 
 VOCABULARY. 
 
 Blitzschlag, m., lightning-stroke. 
 
 Block, m., -es, —e, block. 
 
 bios, ) ,. 
 
 blosz, [ ad J" mere ' 
 
 Blumenkrone,/., corolla. 
 
 Blut, n., -es, blood. 
 
 Blutbildung,/. , formation of blood. 
 
 Bliite,/., -n, blossom, flower. 
 
 bluten, v., bleed. 
 
 Bliitenblatt, n., flower-leaf, petal. 
 
 Bliitenhiille, /., perianth. 
 
 Bliitenkopf, m., capitulum. 
 
 bliitenreich, adj., rich in blossoms, 
 flowery. 
 
 Bliitenstaub, m., pollen. 
 
 Bliitentheil, m., part of the blos- 
 som. 
 
 blutgierig, adj., bloodthirsty. 
 
 blutlos, adj., bloodless, (as noun) 
 invertebrate = wirbellos. 
 
 Blutstrom, m., current of blood. 
 
 Blutthier, n., vertebrate = Wir- 
 belthier, in Aristotle. 
 
 Blutung, /., -en, bleeding. 
 
 Bocca,/., Italian = mouth {crater). 
 
 Boden, m., -s, — , bottom, ground, 
 soil. 
 
 Bodendruck, m., pressure on the 
 bottom. 
 
 Bodenstrecke,/., tract of ground. 
 
 Bogen, m., -s, — or —, arch, arc, 
 bow. 
 
 Bogengang, tn., semicircular canal. 
 
 bohmisch, adj., Bohemian. 
 
 Bohne,/., -n, bean. 
 
 bohren, v., bore. 
 
 Borste,/., -n, bristle. 
 
 Botanik, /., botany. 
 
 brasilianisch, adj., Brazilian. 
 
 brauchbar adj. , useful. 
 
 brauchen, v., acquire, need, em- 
 ploy. 
 
 braun, adj., brown. 
 
 Braunit, m., -es, braunite. 
 
 Braunkohle,/. , brown coal, lignite. 
 
 Braunstein, m., manganese diox- 
 ide, pyrolusite. 
 
 brechbar, adj., refrangible. 
 
 Brechbarkeit, /., refrangibility. 
 
 brechen, brach, gebrochen, break. 
 
 Brechung,/., -en, refraction. 
 
 Brechungswinkel, m., angle of 
 refraction. 
 
 breit, adj., wide, broad. 
 
 Breite,/., -n, breadth, latitude. 
 
 Breitekreis, w., parallel of latitude. 
 
 breiten, v., spread. 
 
 breitschwimmend, part. adj. .broad- 
 ly swimming. 
 
 breitsohlig, adj., broad-soled. 
 
 brennbar, adj., inflammable. 
 
 brennen, brannte, gebrannt, burn. 
 
 Brennglas, n., burning-glass. 
 
 Brennmaterial, n., fuel. 
 
 Brennpunkt, m., focus. 
 
 Brennweite,/., focal length. 
 
 Brief, m., -es, -e, letter. 
 
 brillant, adj., brilliant. 
 
 Brille, /., -n, spectacles. 
 
 bringen, brachte, gebracht, bring. 
 
 Brockengespenst, n., specter of 
 the Brocken. 
 
 Brom, n., -s, bromine. 
 
 Bronze,/., bronze. 
 
 Bruch, ?n., -es, .^e, fracture, cleav- 
 age. 
 
 Bruchflache, /. , cleavage plane. 
 
 briichig, adj., friable; full of holes. 
 
 Bruchstiick, n., fragment. 
 
 Briicke, /., -n, bridge. 
 
 Briillaffe, m., howler. 
 
 Brunnen, m., -s, — , well. 
 
 Brunnenwasser, n., well-water. 
 
 Brunst,/., ne, rut (of animals). 
 
 Brust, /. , "e, breast, thorax. 
 
 Brustbein, n., sternum. 
 
 Brustdarm, m., intestine of the 
 thorax. 
 
 Brustflosse,/., pectoral fin. 
 
 Brusthohle, /., thoracic cavity. 
 
 Brustkorb, m., -e&,-korbe, thorax. 
 
 bruststandig, adj., pectoral. 
 
 Brutgeschaft, «., business of in- 
 cubation. 
 
 Brutplatz, m., brooding- or spawn- 
 ing-place. 
 
 Briitzeit, /., brooding-time. 
 
 Brutzelle, /., brood-cell. 
 
 Buch, «., -es, .^er, book. 
 
 Buchennuss,/., ne, beechnut. 
 
VOCABULARY. 
 
 199 
 
 Buchstabe, m., -s, -en, letter. 
 Biiffel, m., s, — , buffalo. 
 Biindel, n., -s, — , bundle. 
 bunt, adj., variegated, 
 buntfarbig, adj., many-colored, 
 buntgefleckt, adj., speckled. 
 Biirste, /., -n, brush. 
 Burzeldriise, /., coccygeal gland. 
 Busch, m., -es, ^e, bush. 
 Biischellicht, n., arc light. 
 Busen, m,, -s, — , bosom. 
 Bussard, m., -s, -e, buzzard. 
 
 Cabinet, n., -s, -ette, cabinet. 
 
 Cactusgewachse, pi. , Cactaceae. 
 
 Cadmium, n., -s, cadmium. 
 
 Caesion, n., -s, caesium oxide. 
 
 Caesium, n., -s, caesium. 
 
 Calabrien n., -s, Calabria. 
 
 Calcium, n., -s, calcium. 
 
 Calciumcarbonat, n., calcium car- 
 bonate. 
 
 Calciumphosphat, n. , calciumphos- 
 phate. 
 
 Calciumsilicat, n., calcium sili- 
 cate. 
 
 Calciumsulfat, n., -s, calcium sul- 
 phate. 
 
 Calorie,/., -n, calorie. 
 
 calorisch, adj. , caloric. 
 
 Cambium, n., -s, cambium. 
 
 Camera (obscura), camera (ob- 
 scura). 
 
 Canal, m. t -s, -ale, channel. 
 
 Canoe,/., -n, 
 
 Canot, n., -s, -s, j ^-""^ 
 
 Canton, m., -s, -e, canton. 
 
 Capillaren, pi., capillaries. 
 
 Capillaritat,/., capillarity. 
 
 Capillarnetz, n., network of capil- 
 laries. 
 
 cartilaginos, adj., cartilaginous. 
 
 caspisch, adj., Caspian. 
 
 Casuar, m., -s, -e, cassowary. 
 
 Cataracte,/., -n, cataract. 
 
 Catastrophe,/., -n, catastrophe. 
 
 central, adj., central. 
 
 Centralorgan, n., central organ. 
 
 Centimeter, n., -s, — , centime- 
 ter. 
 
 Centrifugalregulator, m., -s, -en, 
 governor. 
 
 Centrum, n., -s, -tra and -tren, 
 center. 
 
 Cephalophoren,/-/., Cephalophora. 
 
 Cephalopoden, pi., Cephalopoda. 
 
 Chalcedon, m., -s, chalcedony. 
 
 Chamaeleon, n., -s, -s, chameleon. 
 
 Chamsin, m., -s, Chamsin or 
 Khamsin. 
 
 Charakter, m., -s, -e, character. 
 
 charakterisiren, v., characterize. 
 
 charakteristisch, adj., character- 
 istic. 
 
 Chausee, /. , -en, causeway, turn- 
 pike road. 
 
 Chemie,/., chemistry. 
 
 chemisch, adj., chemical. 
 
 Chlor, n., -s, chlorine. 
 
 chlorahnlich, adj. , resembling 
 chlorine. 
 
 Chlorcalcium, n., -s, chloride of 
 calcium. 
 
 Chlorgas, n., chlorine gas. 
 
 Chlorit, m., -s, -e, chlorite. 
 
 Chlorophyll, »., -s, chlorophyll. 
 
 chlorophyllhaltig, adj., chlorophyl- 
 ligerous. 
 
 chlorophyllreich, adj., rich in chlo- 
 rophyll. 
 
 Chlorsaure,/., chloric acid. 
 
 Chlorwasserstoffsaure, /., -n, hy- 
 drochloric acid. 
 
 Chrom, n., -s, chromium. 
 
 chromatisch, adj. , chromatic. 
 
 Chromeisenstein, m., chrome-iron- 
 ore. 
 
 Chromoxyd, n., chromic oxide. 
 
 Chromsaure, /., chromic acid. 
 
 Cilia, -lien, //., cilia. 
 
 circa, adv., about, nearly. 
 
 circular, adj., circular. 
 
 Circulation,/., -en, circulation. 
 
 Circulationsorgan, n., organ of 
 circulation. 
 
 Classe, / , -n, class. 
 
 Classificirung, /., -en, classifica- 
 tion. 
 
 Coharenz, /., coherence. 
 
 Cohasion,/., cohesion. 
 
200 
 
 VOCABULARY. 
 
 Colestin, m, t -s, -e, celestine. 
 
 colossal, adj. , colossal. 
 
 Colibri, m., -s, -s, humming-bird. 
 
 Combination,/., -en, combination. 
 
 Combinationston, ///., combination 
 tone. 
 
 Communication,/., -en, communi- 
 cation. 
 
 communiciren, v., communicate. 
 
 communicirend,/«^. adj., commu- 
 nicating. 
 
 compact, adj., compact. 
 
 Compassbestimmung,/., determi- 
 nation of the compass. 
 
 Compensation, /., -en, compensa- 
 tion. 
 
 Complementarfarbe, /., comple- 
 mentary color. 
 
 Complex, m., -es, -e, complex. 
 
 complicirt, part, adj., complicated. 
 
 compressibel, adj., compressible. 
 
 Compressionspumpe,/., condens- 
 ing pump. 
 
 comprimiren, v., compress. 
 
 concav, adj. , concave. 
 
 concentriren, v., concentrate. 
 
 concentrisch, adj. , concentric. 
 
 Condensation, /., -en, condensa- 
 tion. 
 
 Condensator, m., -es, -en, conden- 
 ser. 
 
 condensiren, v., condense. 
 
 Conductor, m., -s, -en, conductor. 
 
 Condylus, m., condyle. 
 
 Configuration, /., -en, configura- 
 tion. 
 
 confervenahnlich, adj., converfoid. 
 
 Conflict, m., -es, -e, conflict. 
 
 Coniferen,//., coniferae. 
 
 Conjugat,«.or/.,-s,-e,Conjugatae. 
 
 Conjugation,/., -en, conjugation. 
 
 Conjunction,/., -en, conjunction. 
 
 Consonanz, /., -en, accord. 
 
 constant, adj., constant. 
 
 Constitution,/, -en, constitution. 
 
 Construction,/. , -en, construction. 
 
 construiren, v., construct. 
 
 Consumption,/ ,-en, consumption. 
 
 Continent, n., -es, -e, continent. 
 
 continualisch, adj. , continuous. 
 
 Continuirlich, adj., continuous. 
 
 contraktil, adj., contractile. 
 
 Contraktilitat, /., contractility. 
 
 contrastiren, v., contrast. 
 
 convex, adj., convex. 
 
 convexconcav, adj., convexo-con- 
 cave. 
 
 Corona, / , corona. 
 
 cortisch, adj., of Corti. 
 
 Cosinus, m., cosine. 
 
 Crocodil, n., -es, -e, crocodile. 
 
 Croton-Strauch, m., croton shrub, 
 (spurge). 
 
 Cuguar, m., -s, -e, couguar, puma. 
 
 Culmination, /, -en, culmination. 
 
 Cutis,/, cutis, derma = Leder- 
 haut, q. v. 
 
 Cyanometer, n., cyanometer. 
 
 Cylinder, m., -s, cylinder. 
 
 Cylinderinduktor, m., -s, — , ar- 
 mature. 
 
 cylindrisch, adj., cylindrical. 
 
 da, adv., there, here ; conj., since, 
 because. 
 
 dabei, adv., thereby. 
 
 Dachs, m., -es, -e, badger ; //., 
 Melidae. 
 
 dadurch, adv., thereby, by this. 
 
 dagegen, adv., on the other hand. 
 
 Dagewesene, adj. as noun, all pre- 
 vious achievements. 
 
 daher, adv., thence, therefore, 
 hence; = relative adv., woher, 
 whence (Goethe). 
 
 dahin, adv., thither, there; = rel- 
 ative adv., wohin, to which 
 (Goethe). With verbs of mo- 
 tion like fallen, down, away. 
 
 damit, adv., with that; conj., in 
 order that. 
 
 Damm, m., -es, ^:e, dam. 
 
 Dammerde, /., mould. 
 
 dammern, v., grow dusky. 
 
 Dammerung, / , -en, twilight. 
 
 Dampf, m., -es, — e, vapor, steam. 
 
 Dampfbildung, /., generation of 
 steam. 
 
 dampfen, v., suffocate, steam, ex- 
 hale. 
 
VOCABULARY. 
 
 201 
 
 dampfformig, adj., steamlike. 
 
 Dampfmaschine, /., steam-engine. 
 
 Dampfquelle,/., vapor-spring. 
 
 daneben, adv., besides, hard by. 
 
 Daniell-Element, n., Daniell's ele- 
 ment. 
 
 dann, adv., then. 
 
 daran, adv., thereon, by this. 
 
 darauf, adv., thereon, thereupon. 
 
 daraus, adv., therefrom. 
 
 darbieten, v. s. sep., present, offer. 
 
 darin, adv., therein, in it, in them, 
 etc.; — , dass, in this, that. 
 
 Darm, m., -es, ^.e, intestine, ali- 
 mentary canal. 
 
 Darmcapillaren,//., intestinal cap- 
 illaries. 
 
 darnach, adv., accordingly, after 
 that. 
 
 darstellbar, adj., capable of being 
 prepared, presented. 
 
 darstellen, v. sep., represent, pre- 
 pare. 
 
 Darstellung, /., -en, preparation. 
 
 darthun, v. irreg. sep., prove, show. 
 
 daruber, adv., above that, beyond 
 that, on that point. 
 
 darum, adv., therefore. 
 
 darunter, adv., thereunder, under 
 (+ pronoun), among (+ pro- 
 noun). 
 
 daselbst, adv., there {emphatic). 
 
 dass, conj., that. 
 
 dastehen, v. s. sep., stand [there], 
 exist. 
 
 datiren, v., date. 
 
 Dauer, /., duration ; auf die — , 
 permanently. 
 
 dauernd, part, adj., permanent, 
 lasting. 
 
 dazu, adv., thereto, to that ; be- 
 sides. 
 
 dazwischen, adv. , there between. 
 
 Decapoden, pi., Decapoda. 
 
 Decennium, n., -s, -ien, decade. 
 
 Deckblatt, n., bract. 
 
 Deckel, m., -s, — , cover, lid. 
 
 Declination,/., -en, declination. 
 
 deduktiv, adj., deductive. 
 
 definiren, v., define. 
 
 Definition,/., -en, definition. 
 
 dehnbar, adj., ductile. 
 
 Delphin, m., -s, -e, dolphin. 
 
 Delta, n., -s, -s, delta. 
 
 demnach, adv., accordingly. 
 
 denen, dat. plur. of demonstr. and 
 relat. pron. der. 
 
 denken, dachte, gedacht, think ; 
 sick (dat.) denken, imagine. 
 
 denkbar, adj., conceivable. 
 
 denn, conj., for; adv., then. 
 
 dennoch, conj., notwithstanding. 
 
 depolarisierend, part, adj., de- 
 polarizing. 
 
 der, die, das, art., demonstr. and 
 rel. pron., the, this, that, which. 
 
 derartig, adj. , of that kind. 
 
 derb(e), adj., substantial, stout. 
 
 dereinst, adv., in the future. 
 
 deren, gen. plur. and sing, of rel, 
 and demon, pr. der, die, das, 
 whose, of these, of it; their, her, 
 its. 
 
 dergleichen, adj., such. {Really 
 a gen.) 
 
 derjenige, diejenige, dasjenige, 
 
 pron. demonstr., that. 
 
 Derma, n.,\ , 
 
 t^ • jr c dermis. 
 
 Dermis,/., ) 
 
 derselbe, dieselbe, dasselbe,/-™?*., 
 the same. 
 
 deshalb, adv., therefore. 
 
 Desinfectionsmittel, »., disin- 
 fectant. 
 
 dessen, gen. sing, of dem. and rel. 
 pr. der, q. v. 
 
 destilliren, v., distil. 
 
 desto, adv., the, before a compara- 
 tive. 
 
 Detritus, m., detritus. 
 
 Detritusbildung, /., detritus for- 
 mation. 
 
 Detritusgestein, n., detritus rock. 
 
 deuten, v., point to, indicate. 
 
 deutlich, adj., clear, plain. 
 
 deutsch, adj., German. 
 
 Deutschland, n., -s, Germany. 
 
 Deutung, /. , -en, explanation. 
 
 devonisch, adj., Devonian. 
 
502 
 
 VOCABULARY. 
 
 d. h. = das heisst, that is, that 
 means. 
 
 Diagonale,/., -en, diagonal. 
 
 Diamant, m., -en, and -a, -e, dia- 
 mond. 
 
 Diathermanitat,/., diathermancy. 
 
 diatonisch, adj., diatonic. 
 
 dicht, adj., thick, dense, close. 
 
 Dichte, /., density. 
 
 Dichtigkeit, /. , density. 
 
 dick, adj., thick. 
 
 Dickdarm, m., large intestine, 
 colon. 
 
 Dicke,/., thickness. 
 
 dickhautig, adj., pachydermatous. 
 
 Dickicht, «., -s, -e, thicket. 
 
 dickschuppig, adj., thick-scaled. 
 
 dienen, v., serve. 
 
 Dienst, m., -es, -e, service, use. 
 
 dieser, -se, -ses, demon, pr., this. 
 
 diesseitig, adj., on this side. 
 
 Differenz, /., -en, difference. 
 
 differenziren, v., differentiate. 
 
 Differenzirung, f. , -en, differentia- 
 tion. 
 
 difftis, adj., diffuse. 
 
 Diffusion,/., diffusion. 
 
 Diffusionsgeschwindigkeit, /. , ve- 
 locity of diffusion. 
 
 digeriren, v., digest. 
 
 Dikotyledonen,//. , dicotyledonous 
 plants. 
 
 Dimension,/., -en, dimension. 
 
 dimorph, adj., dimorphous. 
 
 Ding, n., -es, -e, thing. 
 
 dintenschwarz, adj., inky black. 
 
 djrekt, } «#■ dire «- 
 
 Direktor, m., -s, -en, director. 
 
 Disciplin,/., -en, branch of science ; 
 department. 
 
 Discontinuity , /. , discontinuity. 
 
 disponibel, adj., at hand. 
 
 Dissonanz, /., -en, discord, dis- 
 sonance. 
 
 Distelfalter, m., -s, — , painted- 
 lady, Papilio cardui. 
 
 Divergenz,/., -en, divergence. 
 
 dividiren, v., divide. 
 
 doch, adv., yet. 
 
 Doctrin, /., -en, doctrine, branch 
 of science. 
 
 Doggengeschlecht, n., bulldog 
 breed. 
 
 Dolde, /., -n, umbel. 
 
 Doldentraube,/., -n, corymb. 
 
 Dolmetscher, m., -s, — , inter- 
 preter. 
 
 Dolmomit, m., -s, -e, dolomite. 
 
 domformig, adj., dome-shaped. 
 
 Donau, /., Danube. 
 
 Donner, m., -s, thunder. 
 
 donnerartig, adj., thunderlike. 
 
 donnern, v., thunder. 
 
 Doppelstern, m., double star. 
 
 doppelt, adj., double. 
 
 Doppelverbindung,/., double com- 
 pound. 
 
 Dorf, »., -es, — er, village. 
 
 Dorfchen, »., -s, — , hamlet. 
 
 Dorn, m., -s, -en, thorn, spine 
 (Bot.). 
 
 dorsal, adj., dorsal. 
 
 dort, adv., there. 
 
 dorther, adv., thence. 
 
 Draht, m., -es, — e, wire. 
 
 Drahtende, n., -s, -n, end of wire. 
 
 Drahtlage,/., -n, layer of wire. 
 
 Drahtrolle, /., -n, coil of wire. 
 
 Drahtschlinge, /. , -n, loop of wire. 
 
 Drahtspirale,/., -n, coil of wire. 
 
 Drahtwindung, /., -en, wrap or 
 winding of wire. 
 
 drangen, v., press, crowd. 
 
 drauf = darauf. 
 
 drehbar, adj., capable of being 
 turned, swinging. 
 
 drehen, v., turn, twist. 
 
 Drehung, /., -en, rotation. 
 
 Drehungsachse,/. , -n, axis of ro- 
 tation. 
 
 Drehungsgeschwindigkeit,/., -en. 
 velocity of rotation. 
 
 Drehungsrichtung, /., -en, direc- 
 tion of rotation. 
 
 drei, num., three. 
 
 dreifach, adj., triple. 
 
 dreigliedrig, adj., trisomatic. 
 
 dreilappig, adj., three-lobed. 
 
 dreiwerthig, adj., trivalent. 
 
VOCABULARY. 
 
 203 
 
 dringen, drang, gedrungen, pene- 
 trate. 
 
 dritt_, third. 
 
 Drittel, n., -s, — , third. 
 
 Drossel, /., -n, thrush ;//., Meru- 
 lidae. 
 
 Drosselklappe, /., -n, throttle- 
 valve. 
 
 driiber *= dariiber. 
 
 Druck, m., -es, -e, pressure. 
 
 Druckkraft, /., pressing force, 
 force of pressure. 
 
 Druckpumpe,/., force-pump. 
 
 Drummondisch, adj. , Drummond. 
 
 Druse,/. , -n, gland. 
 
 driisig, adj., glandular. 
 
 ductil, adj., ductile. 
 
 Ductilitat, /., ductility. 
 
 Duft, m., -es, -e, vapor, fragrance. 
 
 dumpf, adj. , dull, hollow (of sound). 
 
 Dune, /. , -n, down, = Daune, /. 
 
 Dunenbekleidung, /., coating of 
 down. 
 
 Diingemittel, n., fertilizer. 
 
 dunkel, adj., dark. 
 
 dunkelbraun, adj. t dark brown. 
 
 Dunkelheit, /., darkness. 
 
 diinn, adj., thin. 
 
 Diinndarm, m., -s, j^.e, the small 
 intestine. 
 
 Dunnschnabler, pi. , Tenuirostres. 
 
 Dunst, m., -es, ~e, vapor. 
 
 Dunstblaschen, n., vapor vesicle. 
 
 dutch, prep, {ace), by, through. 
 
 durchbohrt, part, adj.,' perforated. 
 
 durchbrechen, v. s. insep., pene- 
 trate, break through. 
 
 durchdringen, v. s. scp. & insep., 
 penetrate. 
 
 Durchdringung, /. , penetration. 
 
 durchfeuchten, v. insep., moisten 
 thoroughly. 
 
 durchfiiegen, v. s. sep., fly through. 
 
 durchfliessen, v. s. sep. or insep., 
 flow through. 
 
 durchfiihren, v. sep., accomplish, 
 effect, carry through. 
 
 Durchgang, m., passage. 
 
 durchgangig, adj., prevailing, uni- 
 versal. 
 
 durchgliihen, v. sep., shine through. 
 
 durchgreifend,/ar/. adj. , effectual. 
 
 durchlassen, v. s. sep., pass 
 through, transmit. 
 
 durchlaufen, v. s. sep., run through. 
 
 Durchmesser, m., -s, — , diameter. 
 
 durchscheinend, part, adj., trans- 
 lucent. 
 
 durchschleichen, v. s. sep., steal 
 through. 
 
 durchschneiden, v. s. insep., cut 
 through, traverse. 
 
 durchschnittlich, adv., in the mean, 
 average. 
 
 durchsetzt, part. adj. , interspersed. 
 
 durchsichtig, adj., transparent. 
 
 Durchsichtigkeit,/. , transparency. 
 
 durchstrahlen, v. sep., radiate 
 through. 
 
 durchstreifen, v. insep., roam over 
 or through. 
 
 durchstromen, v. insep., flow 
 through. 
 
 durchtoben,z/.iwj-^/.,rage(through). 
 
 durchtranken, v. insep., soak 
 through. 
 
 durchweg, adv., throughout. 
 
 durchziehen, v. s. insep., run 
 through, permeate ; s. sep. tr., 
 pull through. 
 
 diirfen, durfte, gedurft, may. 
 
 diirre, adj., dry. 
 
 dynamisch, adj., dynamic. 
 
 Dynamo, n., -s, dynamo. 
 
 dynamoelektrisch, adj., dynamo- 
 electric. 
 
 eben, adj., level, plain, even ; 
 
 balanced; adv., just; eben so, 
 
 just as. 
 ebenbiirtig, adj., equal (in rank, 
 
 claims). 
 Ebene,y"., -n, plain, plane. 
 ebenfalls, adv., also. 
 ebenflachig, adj., plane, flat. 
 ebensoviel, adv., just as much, 
 ebensowol . . . als, correlative adv. t 
 
 just as well ... as. 
 Echinodermen,//., echinoderms, 
 
204 
 
 VOCABULARY. 
 
 Echo, n., -s, -s, echo. 
 
 echt, adj., genuine, real. 
 
 Ecke, /., -n, corner. 
 
 eckig, adj., cornered, in comp. = 
 -quetrous, e.g., drei-, trique- 
 trous (Bot.). 
 
 edel, adj., noble. 
 
 Edelstein, m., precious stone. 
 
 ehemalig, adj., former. 
 
 Ehre, /., -n, honor. 
 
 Ei, n., -es, -er, egg. 
 
 Eichenwaldung, /., oak forest. 
 
 Eichhornchen, n., -s, — , squirrel. 
 
 Eidechse,/., -n, lizard ; //. = La- 
 certilia. 
 
 Eidotter, m., -s, — , yolk of an 
 egg- 
 
 Eierchen, n., -s, — , ovule. 
 
 Eifel, /., Eifel (mountain in the 
 Rhine Province). 
 
 eigen, adj., own, belonging to. 
 
 Eigenfarbe, /., real color. 
 
 Eigenschaft,/., -en, property. 
 
 eigenthiimlich, adj., peculiar. 
 
 eigentlich, adj., real, proper. 
 
 Eigenton, m., particular sound. 
 
 eigentiimlich, see eigenthiimlich. 
 
 Eigentumlichkeit, /., -en, peculi- 
 arity, property. 
 
 Eigenwarme, /., specific warmth. 
 
 eignen, v. rejl., fit. 
 
 eilf, num., eleven. 
 
 ein, indef. art., an, a; num., one. 
 
 ein_, common sep. pre/., = in, into; 
 also ■=. one, as in einfach ; = 
 alone, as in einsam. 
 
 einander, recipr. pron., one another, 
 each other; often comp. with ?nany 
 prepositions. 
 
 einathmen, v. sep., inhale. 
 
 einbildisch, adj., conceited. 
 
 einbrechen, v. s. sep., break in, 
 be coming on (of night). 
 
 eindringen, v. s. sep., penetrate. 
 
 Eindruck, m., -es, ^e, impression. 
 
 einerseits, adv., on the one side. 
 
 einfach, adj. , simple. 
 
 Einfallswinkel, m., angle of in- 
 cidence. 
 
 einfarbig, adj., monochromatic. 
 
 einfassen, v. sep., enclose. 
 Einfluss, m., influence, 
 einformig, adj., uniform, monoto- 
 nous. 
 Einformigkeit,/., uniformity, 
 einfuhren, v. sep., introduce. 
 Einfiihrung, /. , -en, introduction. 
 Eingang, m., entrance. 
 Eingeboren_, injl. as adj., native. 
 eingehen, v. s. sep., enter, form. 
 Eingeweide, n., -s, — , intestines, 
 viscera. 
 
 Eingeweideganglion, n., intestinal 
 ganglion. 
 
 eingraben, v. s. sep., intrench. 
 
 Einheit,/., -en, unity, unit. 
 
 einheitlich, adj., single, unitary. 
 
 einherschreiten, v. s. sep., stride, 
 strut along. 
 
 einholen, v. sep., overtake. 
 
 einhiillen, v. sep., wrap up. 
 
 einig, adj., united; some; neut., 
 something ; pi., several, some. 
 
 einigermaszen, adv., in some de- 
 gree. {Really a gen.) 
 
 einkerben, v. sep., indent. 
 
 Einlagerung, /., imbedding. 
 
 einleiten, v. sep., bring about. 
 
 Einleitung, /., -en, introduction. 
 
 einlenken, v. sep., set (in a joint). 
 
 einleuchten, v. sep., be evident. 
 
 einleuchtend, adj., obvious. 
 
 einmal, adv., once. 
 
 einmalig, adj., single, done but 
 once. 
 
 einmtinden, v. sep., debouch, dis- 
 charge. 
 
 einnehmen, v. s. sep., take (in), fill. 
 
 einolen, v. sep., oil. 
 
 einpragen, v. sep., impress. 
 
 einrechnen, v. sep., include. 
 
 einrichten, v. sep., arrange, dis- 
 pose. 
 
 Einrichtung,/., -en, arrangement. 
 
 einsam, adj., lonesome. 
 
 Einsamkeit,/"., -en, loneliness. 
 
 einsaugen, v. sep., imbibe, suck in. 
 
 einschalten, v. sep., interpolate. 
 
 Einschaltung, /., -en, interpola- 
 tion. 
 
VOCABULARY. 
 
 205 
 
 einschieben, v. s. sep., insert. 
 
 Einschiebung, /. , -en, insertion. 
 
 einschlagen, v. s. sep., introduce. 
 
 einschliessen, v. s. sep., enclose. 
 
 Einschluss, m., enclosure, imbed- 
 ded insect. 
 
 einschneiden, v. s. sep., cut into. 
 
 Einschnitt, m., -es, -e, notch, 
 groove. 
 
 einschranken, v. sep., confine, 
 limit. 
 
 einschwemmen, v. sep., cause to 
 float in. 
 
 Einsenkung, /., -en, depression. 
 
 einsetzen, v. sep., insert. 
 
 einsiedlerisch, adj., solitary. 
 
 einsperren, v. sep., shut in. 
 
 einstellen, v. sep. rejl., come; make 
 one's appearance, appear. 
 
 Einstrahlung,/., inward radiation. 
 
 einstreichen, v. s. sep. intr., sweep 
 down (p. 169, 1. 19). 
 
 Eintauchen, n., -s, immersion. 
 
 eintheilen, v. sep., divide. 
 
 Eintheilung, /. , division. 
 
 eintreten, v. s. sep., enter, take 
 place. 
 
 Eintritt, m., -es, -e, entrance. 
 
 Eintrittsstelle,/"., -n, place of en- 
 trance. 
 
 einwarts, adv., inwards. 
 
 einwerthig, adj., monovalent. 
 
 einwickeln, v. sep., envelope. 
 
 einwirken, v. sep., work in ; — 
 {anf), affect. 
 
 Einwirkung, /., influence, effect. 
 
 Einwohner, m., -s, — , inhabitant. 
 
 Einzelding, n., individual. 
 
 Einzelkorper, m., individual body. 
 
 einzeln, adj., single, individual. 
 
 einziehbar, adj., that can be with- 
 drawn, retractile. 
 
 einzig, adj., only, single. 
 
 Eis, n., -es, ice. 
 
 Eisbar, m., polar bear. 
 
 Eisberg, m., iceberg; ice-covered 
 mountain (Goethe). 
 
 Eisbildung, f. , ice formation. 
 
 Eisen, n., -s, iron. 
 
 Eisenbahn, /. , -en, railway. 
 
 Eisenbahnverkehr, m., railway 
 
 traffic. 
 Eisencarbonat.w., carbonate of iron. 
 Eisencylinder, m., iron cylinder. 
 Eisenerz, n., iron ore. 
 eisenfrei, adj., free of iron. 
 eisenhaltig, adj., containing iron, 
 
 ferriferous. 
 Eisenkern, iron core. 
 Eisenkies, m., iron pyrites. 
 Eisenmeteorit, m., iron meteorite. 
 Eisenplatte,/., iron plate, 
 eisenreich, adj., rich in iron. 
 Eisenstab, m., iron rod. 
 Eisfeld, n., ice-field. 
 Eisgebirge, n., ice-covered moun- 
 tains. 
 Eiskrystallchen, n., -s, — , little 
 
 ice-crystal. 
 Eismasse,/., mass of ice. 
 Eisscholle, /., -n, ice-flake. 
 Eisvogel, m., kingfisher. 
 Eiweiss, n., -es, albumen, white 
 
 of an egg. 
 eiweissartig, adj., albuminoid. 
 Eiweisskorper, m., albumen. 
 Eizelle, /., egg-cell. 
 Ekliptik, /., ecliptic. 
 Elasticitat, /., elasticity. 
 Elasticitatsgrenze, /., limit of 
 
 elasticity. 
 elastisch, adj., elastic. 
 Electricitatsmenge, /., quantity 
 
 of electricity. 
 
 elSh, I "J- metric. 
 
 Electrisirmaschine, /., electrical 
 machine. 
 
 Electromagnet, in., -es, -e, electro- 
 magnet. 
 
 Electromagnetismus, m., electro- 
 magnetism. 
 
 Electrophor, n., -es, -e, electroph- 
 orus. 
 
 Elektricitat, /., electricity. 
 
 Elektriker, m., -s, — , electrician. 
 
 Elektrizitatseinheit, /., -en, unit 
 of electricity. 
 
 Elektrizitatsmenge, /., quantity 
 of electricity. 
 
206 
 
 VOCABULARY. 
 
 Elektrizitatsquelle, /., source of 
 electricity. 
 
 elektrochemisch, adj., electro- 
 chemical. 
 
 Elektrode,/., -n, electrode. 
 
 elektrodynamisch, adj., electro- 
 dynamic. 
 
 Elektro-Induktion, /. , electric in- 
 duction. 
 
 Elektrolyse, /., electrolysis. 
 
 elektrolysieren, v., electrolyse. 
 
 Elektrolyt, m., -s, -e, electrolyte. 
 
 elektrolytisch, adj., electrolytic. 
 
 elektromotorisch, adj., electromo- 
 tive. 
 
 elektronegativ, adj., electronega- 
 tive. 
 
 elektropositiv, adj. , electroposi- 
 tive. 
 
 Elektrotechnik, /., technical elec- 
 tricity. 
 
 Elektrotechniker, m., -s, — , elec- 
 trician. 
 
 Element, n., -es, -e, element. 
 
 elementar, adj., elementary. 
 
 Elementarorgan, //., elementary 
 organ. 
 
 Elephant, m., -en, elephant. 
 
 Ellenbogengelenk, «., elbow-joint. 
 
 Ellenbogengewebe, n., -s, -e, 
 elbow tissue. 
 
 Ellipse,/., -n, ellipse. 
 
 elliptisch, adj., elliptical. 
 
 elterlich, adj. , parental. 
 
 Emanationstheorie, /., theory of 
 emission. 
 
 Embryo, m. or n., (-s), -onen or 
 -os, embryo. 
 
 Emission,/., -en, emission. 
 
 Emissionsvermdgen, «., power of 
 emission. 
 
 empfangen, empfing, empfangen, 
 receive. 
 
 empfanglich, adj., susceptible. 
 
 empfinden, v.s. insep., experience, 
 perceive. 
 
 empfindlich, adj. , sensitive. 
 
 Empfindlichkeit, / , sensitiveness. 
 
 Empfindung,/, -en, sensation. 
 
 §mpor_, sep. frejix, = up, upward. 
 
 emporheben, v. s. sep., heave up- 
 ward, lift. 
 
 emporlodern, v. sep., blaze up. 
 
 emporquellen, v. s. sep., spring, 
 well up. 
 
 Endapparat, m. t terminal appara- 
 tus. 
 
 Ende, n., -s, -en, end. 
 
 enden, v., end. 
 
 Endgeschwindigkeit,/., final velo- 
 city. 
 
 Endi'gung, /., -en, termination. 
 
 endlich, adv., finally; adj., finite. 
 
 Endosmose, /. , endosmosis. 
 
 Endosperm, n. , -s, -en, endosperm. 
 
 endstandig, adj. , terminal. 
 
 Endung, /., -en, ending. 
 
 Energie,/, energy. 
 
 eng, adj., narrow, close. 
 
 Enge,/., -n, narrow passage. 
 
 Englander, m., -s, — , Englishman. 
 
 Enkrinitenstiickchen, ;/., encrini- 
 tal fragment. 
 
 ent_, insep. prefix, force: un-, dis-; 
 removal ; origin, as in entsprin- 
 gen; transition, as in entziinden. 
 
 entbehren, v. {with gen.), lack. 
 
 entbloszen, v., bare, expose. 
 
 Entbloszung, /. , -en, exposure. 
 
 entdecken, v. , discover. 
 
 Entdeckung, /., -en, discovery. 
 
 Ente,/., -n, duck ; pi., Anatidse. 
 
 entfalten, v. ref,., become smooth 
 (by unfolding). 
 
 entfarben, v., discolor. 
 
 Entfarbung, /., discoloration. 
 
 entfernen, v., remove. 
 
 entfernt, part, adj., distant. 
 
 Entfernung, /., -en, distance, sep- 
 aration. 
 
 entgegen, prep, {with dat.) & adv., 
 contrary (to), opposed (to). 
 
 entgegengesetzt, part, adj., oppo- 
 site. 
 
 entgegenrichten, v. sep., direct 
 oppositely, towards. 
 
 entgegensetzen, v. sep., oppose, 
 offer. 
 
 entgegenstehen, v. irreg. sep., be 
 opposed to, 
 
VOCABULARY. 
 
 201 
 
 entgegenwirken, v. sep., counter- 
 work, counteract. 
 
 entgehen, v. irreg. insep., escape. 
 
 enthalten, v. s., contain, possess. 
 
 entladen, v. s., discharge. 
 
 Entladung, /., -en, discharge. 
 
 entlehnen, v., derive, borrow. 
 
 entmagnetisiren, v., demagnet- 
 ize. 
 
 entnehmen, v. s., take (from). 
 
 entreissen, v. s., tear away. 
 
 entsprechen, v. s. {with dat.), cor- 
 respond. 
 
 entspringen, v. s., spring from or 
 forth. 
 
 entstehen, v. s., originate, arise. 
 
 Entstehung, /., origin. 
 
 Entstehungsstarke, /., original 
 strength. 
 
 entsteigen, v. s., come forth. 
 
 entstromen, v., pour from. 
 
 entweder . . . oder, conj., either 
 ... or. 
 
 entweichen, entwich, entwichen, 
 escape. 
 
 entwickeln, v., develop, evolve. 
 
 Entwickelung, /. , -en, develop- 
 ment. 
 
 Entwickelungsgang, m., course of 
 development. 
 
 Entwickelungsgeschichte, /., his- 
 tory of development. 
 
 Entwickelungsprocess, m., pro- 
 cess of development. 
 
 entziehen, v. insep., withdraw, 
 take from. 
 
 entziinden, v., ignite. 
 
 entziindlich, adj., inflammable. 
 
 Eocanegruppe, /. , eocene group. 
 
 Epidermis,/., epidermis, = Ober- 
 haut, q. v. 
 
 Epithelium, n., -s, -lia & -lien, 
 epithelium. 
 
 Epoche, /., -n, epoch. 
 
 Equiseten,//. , Equisetacese(horse- 
 tail). 
 
 er_, insep. prefix, force: inchoative, 
 as in erkalten ; out from, up- 
 ward, as in erheben, erschlies- 
 sen ; intensified and completed 
 
 action, as in erwachsen, ernah- 
 
 ren. 
 erachten, v., conceive, 
 erbeuten, v. , capture, 
 erblassen, v., grow pale, die. 
 erbleichen, v. s., become pale, 
 erblicken, v., perceive. 
 Erbse,/., -n, pea. 
 Erd_, in comp. = Erde, earth. 
 Erdalkalimetalle, //., metals of 
 
 the alkaline earths. 
 Erdball, m., terrestrial sphere. 
 Erdbahn,/., orbit of the earth. 
 Erdbeben, «., -s, — , earthquake. 
 Erdboden, m. t ground; earth. 
 Erde,/., -en, earth, ground, 
 erdig, adj., earthy. 
 Erdinnere, n., interior of the 
 
 earth. 
 Erdkorper, m., terrestrial body. 
 Erdkugel, /., terrestrial sphere. 
 Erdmagnetismus, m. t magnetism 
 
 of the earth. 
 Erdmetalle, pi., metals of the 
 
 earth. 
 Erdoberflache, /., surface of the 
 
 earth. 
 Erdpol, m., pole of the earth. 
 Erdraum, m., terrestrial space. 
 Erdrinde,/., earth's crust. 
 Erdschicht, /., stratum of earth. 
 Erdstosz, m., earthquake, shock. 
 Erdvogel, m. t ground-bird. 
 erfahren, v. s., suffer, undergo. 
 Erfahrung, /., -en, experience, 
 erfinden, v. s., invent. 
 Erfindung, /., -en, invention. 
 Erfolg, m., -es, -e, effect, success. 
 erfolgen, v., follow, result, go on. 
 erforderlich, adj., requisite. 
 erfordern, v., require. 
 erforschen, v., investigate. 
 Erforschung, /., -en, investiga- 
 tion. 
 erfrischen, v., refresh. 
 erfullen, v., fill. 
 Erfullung, /., -en, fulfilment. 
 erganzen, v., supply. 
 ergeben, v. s., render; refl., result, 
 
 show (refi.). 
 
208 
 
 VOCABULARY. 
 
 Ergebnisz, n., 
 come. 
 
 }, result, out- 
 
 ergiessen, v. s., pour forth. 
 
 ergliihen, v., [begin to] glow. 
 
 ergriinden, v., establish (as result 
 of investigation). 
 
 ergriinen, n., -s, growing green. 
 
 erhalten, v. s., receive; keep; rejl., 
 maintain, obtain (intr. & trans.). 
 
 Erhaltung, /., support, preser- 
 vation, conservation. 
 
 Erhartung, /., hardening. 
 
 erhaschen, v. , snatch. 
 
 erheben, v. s., raise; rejl., rise. 
 
 Erhebung, /., -en, elevation. 
 
 Erhebungskrater, m., crater by 
 elevation. 
 
 erhellen, v. , illuminate. 
 
 erhitzen, v., heat. 
 
 erhohen, v., increase, raise. 
 
 erinnern, v. rejl., remember; trans., 
 remind. 
 
 Erinnerung, /. , -en, recollection. 
 
 erkalten, v., cool, grow cold. 
 
 Erkaltung, /. , cooling. 
 
 erkennen, v. irreg., recognize. 
 
 Erkenntnis, J. , perception, intel- 
 lect, knowledge. 
 
 erklaren, v., explain. 
 
 Erklarung,/., -en, explanation. 
 
 erlangen, v., attain, obtain. 
 
 Erlangung, /. , obtaining. 
 
 erlautern, v., illustrate, explain. 
 
 erleben, v., experience. 
 
 erleiden, erlitt, erlitten, suffer. 
 
 erleuchten, v., illuminate. 
 
 erlitten, see erleiden. 
 
 erloschen, v. s., become extinct. 
 
 ermangeln, v., lack. 
 
 ermitteln, v., find out, discover, 
 bring about. 
 
 ermoglichen, v., render possi- 
 ble. 
 
 Ermuden, n., -s, tiring. 
 
 ernahren, v., support; refl., feed 
 upon. 
 
 Ernahrung,/., maintenance, nour- 
 ishment, nutrition, 
 
 Ernahrungsmaterial, n., nutritious 
 matter. 
 
 Ernahrungsorgan, n., organ of 
 vegetation. 
 
 Ernahrungsprocess, m., process of 
 nutrition. 
 
 erneuen, v., renew. 
 
 erobern, v., conquer, win, achieve. 
 
 erregen, v., call out, create. 
 
 Erregung, /., -en, excitement. 
 
 erreichen, v., reach, attain. 
 
 Erreichung, /., reaching, attain- 
 ment. 
 
 erringen, errang, errungen, obtain 
 (by a struggle). 
 
 Ersatz, m.,-ea, compensation, res- 
 titution. 
 
 Ersatzmaterial, «., fresh material. 
 
 erschaffen, erschuf, erschaffen, 
 create. 
 
 erscheinen, v. s., appear. 
 
 Erscheinung, f. , -en, phenomenon. 
 
 erschliessen, v. s., infer. 
 
 erschopfen, v., exhaust. 
 
 erschrecken, v., frighten. 
 
 erschuttern, v., shake (of an earth- 
 quake). 
 
 Erschutterung, /., -en, quaking, 
 shock. 
 
 Erschutterungskreis, m., circle of 
 commotion. 
 
 ErschUtterungswelle, /., wave of 
 commotion. 
 
 ersetzen, v., replace. 
 
 ersinnen, ersonn, ersonnen, devise. 
 
 erst, num. adj., first; adv., first, 
 only; not until. 
 
 erstarren, v., solidify. 
 
 Erstarrung, /. , congelation, freez- 
 ing. 
 
 erstaunlich, adj., astonishing. 
 
 erster-, adj. , former (cow Jar. oj'erst.) 
 
 ersticken, v., choke, suffocate. 
 
 erstlich, adv., firstly. 
 
 erstrecken, v. rejl., extend (intr.). 
 
 ertonen, v., resound. 
 
 Eruption,/., -en, eruption. 
 
 eruptiv, adj., eruptive. 
 
 erwachsen, v. s., grow up; part, 
 adj., adult. 
 
 erwahnen, v., mention (with ace. or 
 gen.). 
 
Vocabulary. 
 
 209 
 
 erwarmen, v. tr., heat. 
 
 Erwarmung, /. , heating. 
 
 erwarten, v., expect. 
 
 erwecken, v., awaken. 
 
 erweisen, v. s., prove; rejl., prove 
 to be. 
 
 erweitern, v., widen. 
 
 Erweiterung, /., -en, extension. 
 
 Erweiterungsfahigkeit, f. , power 
 of expansion, of stretching. 
 
 Erz, n., -es, -e, ore. 
 
 erzahlen, v., narrate, relate. 
 
 erzeugen, v., produce. 
 
 Erzeugung,/. , production, genera- 
 tion. 
 
 erziehen, v. s., educate. 
 
 erzielen, v., obtain. 
 
 Erzgang, m. t ore-gangue, vein. 
 
 erzittern, v., tremble, quake. 
 
 Erzmetalle, //., ore-metals. 
 
 es, pron., it. 
 
 Esel, m., -s, — , ass. 
 
 essen, asz, gegessen, eat. 
 
 Essen, n., -s, eating, food. 
 
 etwas, indef. pron., somewhat, 
 something. 
 
 Eule,/., -n, owl ; pi. , Strigidae. 
 
 Euphorbiaceen, //., Eupborbiacese 
 (spurge). 
 
 Europa, n., -s or -ens, Europe. 
 
 europaisch, adj. , European. 
 
 ewig, adj., eternal. 
 
 Excentricitat,/. ,-en, excentricity. 
 
 Excrement, n.,~es, -e, excrement. 
 
 Excretion,/., -en, excretion. 
 
 Excretionsorgan, «., excretory 
 organ. 
 
 Exemplar, «., -s, -e, case, ex- 
 ample. 
 
 Exhalation,/., -en, exhalation. 
 
 Existenz,/., -en, existence. 
 
 existiren, v., exist. 
 
 Expansion,/., expansion. 
 
 Experiment, n., -es, -e, experi- 
 ment. 
 
 experimental, adj. , experimental. 
 
 Experimentalphysik, /. , experi- 
 mental physics. 
 
 experimentiren, v., experiment. 
 
 explodiren, v., explode. 
 
 Explosion,/, -en, explosion. 
 Extremitat,/., -en, extremity. 
 Extremitatenpaar, n., pair of ex- 
 tremities. 
 
 fabelhaft, adj., mythical. 
 
 fabeln, v., fable. 
 
 fabriciren, v., fabricate, manufac- 
 ture. 
 
 Fabrikation, /., manufacture. 
 
 Fach, n., -es, .ner, compartment. 
 
 Fachgelehrte, m., -n, -n, expert. 
 
 Facultat,/., -en, faculty. 
 
 Faden, m., -s, —, thread, string. 
 
 fadenformig, adj., threadlike, fili- 
 form. 
 
 fahig, adj. , capable. 
 
 Fahigkeit,/., -en, ability. 
 
 fahren, fuhr, gefahren, fare; travel; 
 drive ; move (quickly). 
 
 Faktor, m., -s, -en, factor. 
 
 Falke, m., -n, falcon. 
 
 Fall, m., -es, ^ie, case, fall. 
 
 fallen, fiel, gefallen, fall. 
 
 fallen, v., precipitate. 
 
 Fallraum, m., space of fall. 
 
 Fallungsmethode, /. , precipitation 
 method. 
 
 Fallzeit,/., time of fall. 
 
 falschlich,#</z/., incorrectly, falsely. 
 
 Familie, /., -n, family. 
 
 Fang, m., -es, —e, fang, talon. 
 
 Fangarm, m., [large] tentacle. 
 
 Farbe, /., -n, color. 
 
 farben, v., color. 
 
 Farbenbestandtheil, m., -es, -e, 
 color constituent. 
 
 Farbenpracht, /., splendor of 
 colors. 
 
 Farberei, / , -en, dyeing, — works. 
 
 farbig, adj., colored. 
 
 farblos, adj., colorless. 
 
 Farbung, /., -en, coloring. 
 
 Farn, m., -s, -e, fern. 
 
 Farnkraut, n., fern; //., Filices. 
 
 Fasan, m., -es, -e. pheasant. 
 
 fasanenartig, adj., pheasantlike. 
 
 Faser, /., -n y filament ; fibre. 
 
 Faserchen, n., -s, — , little fibre, 
 fibril. 
 
210 
 
 VOCABULARY. 
 
 Fasergewebe, n., fibrous tissue. 
 
 faserig, adj., fibrous. 
 
 Faserwurzel, /. , fibrous root. 
 
 fassen, v., conceive, understand, 
 take in, seize. 
 
 fast, adv., almost. 
 
 faul, adj., rotten. 
 
 Faulnis,/., -nisse, putrefaction. 
 
 Faulnisgeruch, ?n., putrefactive 
 odor. 
 
 Faulthier, n., sloth. 
 
 Fauna,/., fauna. 
 
 Feder, /., -n, feather spring. 
 
 Federwolke,/., cirrous cloud. 
 
 Februar, m., -s, February. 
 
 fehlen, v., lack, be absent. 
 
 feiern, v., celebrate. 
 
 feilen, v., file ; polish. 
 
 fein, adj., fine, nice. 
 
 Feld, n., -es, -er, field. 
 
 Feldspath, m., -es, feldspar. 
 
 feldspathaugitisch, adj., feldspar 
 augite. 
 
 feldspathig, adj., feldspathic. 
 
 Fell, n., -s, -e, hide. 
 
 Fels, in. , -en, rock. 
 
 Felsart,/., kind of rock. 
 
 Felsbildung, /., rock formation. 
 
 Felsblock, m., block of rock, 
 boulder. 
 
 Felsenbein, n., petrous portion of 
 the temporal bone. 
 
 Felsgrat, m. t -es, -e, rocky ridge. 
 
 Felskluft, /., rocky cleft. 
 
 Felsriicken, m., rocky ridge. 
 
 Felsschlucht,/., -en, rocky chasm. 
 
 Felsstiick, n., fragment of rock. 
 
 Fenster, n., -s, — , window. 
 
 Fensterglas, n., window-glass. 
 
 Fensterscheibe, /., window-pane. 
 
 fern, adv., far; in so fern, in so far. 
 
 Feme,/., -n, distance. 
 
 ferner, adj., further. 
 
 Fernewirkung, /., action at a dis- 
 tance. 
 
 Fernrohr, n., telescope. 
 
 Ferrooxyd, n., -es, ferrous oxide. 
 
 fertig, adj., ready, prepared. 
 
 Fessel, /., -n, fetter. 
 
 fest, adj., firm, dry (of land); solid. 
 
 festhalten, v. s. sep., hold fast. 
 
 Festigkeit,/., strength. 
 
 festklemmen, v. sep., clamp firmly. 
 
 Festland, n., solid land, continent. 
 
 Festlandgebilde, n., solid earth 
 structure, continent formation. 
 
 festliegend, adj., stationary. 
 
 festsetzen, v. sep., establish. 
 
 Feststellung, /., determination. 
 
 feststehen, v. s. sep., fix, stand fast. 
 
 Fett, 11., -es, -e, fat. 
 
 fetthaltig, adj., fatty. 
 
 feucht, adj., moist. 
 
 Feuchte,/., moistness. 
 
 Feuchtigkeit, /., -en, humor, 
 moisture. 
 
 Feuer, n., -s, fire. 
 
 Feuerausbruch, m., outbreak of 
 fire. 
 
 Feuerberg, m., burning mountain, 
 volcano. 
 
 feuerbestandig, adj., fire-proof, un- 
 affected by heat. 
 
 Feuerdampf, m., fire-vapor, (as 
 technical term) fire-damp. 
 
 Feuererscheinung, /., ignition, 
 igneous phenomenon. 
 
 Feuerkugel, /. , fire-ball, bomb. 
 
 Feuersaule, /. , column of fire. 
 
 feuerscheu, adj., afraid of fire. 
 
 feuerspeiend, part, adj., fire-spit- 
 ting, volcanic. 
 
 Feuerspritze,/., -n, fire-engine. 
 
 Feuerstein, m., flint. 
 
 Feuerstrom, m., stream of fire. 
 
 Feuerzeichen, »., fire-signal. 
 
 feurig, adj., fiery, ardent. 
 
 feurigfliissig, adj., fiery liquid. 
 
 fibrillar, adj., fibrinous. 
 
 fibros, adj., fibrous. 
 
 Fichte, /., -n, pine. 
 
 Fichtenberg, m., pine mountain. 
 
 Fichtenwald, vi., pine forest. 
 
 fieberkrank, adj., suffering from 
 fever. 
 
 Figur, m., -en, figure. 
 
 Filicineen,//., Filicineae (ferns). 
 
 filtriren, v., filter. 
 
 finden, fand, gefunden, find; rejl., 
 be present. 
 
VOCABULARY. 
 
 211 
 
 Finger, m., -s, — , finger. 
 
 fingerdick, adj., finger-thick. 
 
 Fingerthier, n., Aye-aye. 
 
 Fink, m., -en, finch. 
 
 finster, adj., dark. 
 
 Finsternis, /., darkness. 
 
 Firste,/., -n, summit. 
 
 Fisch, m., -es, -e, fish. 
 
 fischen, v., fish. 
 
 Fixstern, m., -es, -e, fixed star. 
 
 flach, adj., flat. 
 
 Flache,/. ,-n, surface, plain, plane. 
 
 flachenformig, adj., plane. 
 
 Flacheninhalt, m., area. 
 
 Flachenraum, m., area. 
 
 Flachenwirkung, /. , absorption. 
 
 Flachland, n., flat land, plain. 
 
 flachstreichend, part, adj., in a 
 level stretch. 
 
 Flamingo, m., -s, — s, flamingo. 
 
 Flamme,/., -n, flame. 
 
 Flammenspectrum, «., flame spec- 
 trum. 
 
 Flasche, /., -n, flask, jar, bottle. 
 
 flaschenformig, adj. , lageniform. 
 
 Flechte,/., -n, lichen. 
 
 flechten, flocht, geflochten, en- 
 twine. 
 
 Fleck, m., -es, -e, spot. 
 
 fleckenfrei, adj., free from spots. 
 
 Fledermaus, /., bat. 
 
 Fleisch, n., -es, flesh. 
 
 fleischfressend, adj., carnivorous. 
 
 Fleischfresser. m., -s, — , carniv- 
 orous animal;/"/., carnivora. 
 
 Fleischmasse, /., mass of flesh. 
 
 Fleischsubstanz, /. , substance of 
 the flesh. 
 
 Fliege, /., -n, fly. 
 
 fliegen, flog, geflogen, fly. 
 
 Fliegenfanger, m., -s, — , fly-catch- 
 er;//., Muscicapidse. 
 
 fliessen, floss, geflossen, flow. 
 
 Flintglas, n., flint glass. 
 
 flockig, adj., flocculent. 
 
 Flosse, /., -n, fin. 
 
 flossenahnlich, adj., fin-like. 
 
 Flossenfusz, m., swimming-paddle, 
 flipper. 
 
 Flossenfiiszer, pl. t Pteropoda. 
 
 Flossenfiiszler, //., Pinnigrada. 
 
 Flosskamm, m., -es, — e, " median" 
 fin, dorsal fin. 
 
 floten, v., whistle. 
 
 Flucht,/., flight. 
 
 fliichtig, adj., volatile. 
 
 Flug, m., -es, flight. 
 
 Flugbewegung, f. , locomotion by 
 flying. 
 
 Flugeichhornchen, n., flying-squir- 
 rel. 
 
 Fliigel, m., -s, — , wing. 
 
 fliigelformig, adj., wing-like. 
 
 fliigellos, adj., wingless. 
 
 Fliigelpaar, n., pair of wings. 
 
 Flughaut, f. , patagium (expanded 
 membrane between the fingers 
 of Cheiroptera). 
 
 Fluor, n., -s, fluorine. 
 
 Fluorescenz, f. , fluorescence. 
 
 Fluorescenzfarbe, /., fluorescence 
 color. 
 
 Fluorid, n., -es, -e, fluoride. 
 
 Flurkarte, /., map (of a country). 
 
 Fluss, m., -es, .ne, river, fusion. 
 
 Flussbett, n., river-bed. 
 
 Fliisschen, n., -s, — , creek. 
 
 Flussenge, /., narrows of a river. 
 
 fliissig, adj., liquid. 
 
 Fliissigkeit,/., -en, liquid. 
 
 Fliissigkeitssaule, /., liquid col- 
 umn. 
 
 Flusskriimmung, f. , river-bend. 
 
 Flussnetz, «., river system. 
 
 Flusssaure, /., hydrofluoric acid. 
 
 Flussschiffahrt, /., river naviga- 
 tion. 
 
 Flussspath, m., -es, fluor-spar. 
 
 Flussufer, n., river-bank. 
 
 Flusswasser, n., river-water. 
 
 Flut, /., -en, tide. 
 
 Fohn, m., -es, -e, a south wind in 
 Switzerland. 
 
 Folge, /., -n, result, consequence. 
 
 folgen, v., follow. 
 
 folglich, adv., consequently. 
 
 fordern, v., promote. 
 
 Forderung, /., -en, demand. 
 
 Form,/., -en, form; second part of 
 many compounds = form of. 
 
212 
 
 VOCABULARY. 
 
 Formation,/., -en, formation. 
 
 Formel,/., -n, formula. 
 
 formen, v., form. 
 
 Formerscheinung, /., -en, form 
 phenomenon. 
 
 -formig, sec. part, of many comp >. , = 
 -shaped or -like. 
 
 Formveranderung, /., -en, change 
 in form. 
 
 Forscher, m., -s, — , investigator. 
 
 Forschung, /., -en, investigation. 
 
 Forst, m., -es, -e, forest. 
 
 fort, adv., forth, away, on. Enters 
 many compounds , sep. prefix in 
 verbs. 
 
 fortbestehen, v. irreg., continue 
 to exist. 
 
 fortbewegen, v. sep., move away. 
 
 fortdauern, v. sep., continue. 
 
 fortleiten, v. sep., conduct, lead on. 
 
 fortpflanzen, v. sep., propagate, 
 reproduce. 
 
 Fortpflanzung, /., -en, propaga- 
 tion, reproduction. 
 
 Fortpflanzungsorgan, n. , repro- 
 ductive organ. 
 
 Fortpflanzungszelle,/., reproduc- 
 tive cell. 
 
 fortreissen, v. s. sep., carry away 
 (by force). 
 
 Fortsatz, m., process (Biol.), con- 
 tinuation. 
 
 fortschreiten, v. s. sep., progress. 
 
 fortsetzen, v. sep., continue. 
 
 Fortsetzung, /., -en, continuation. 
 
 fortwahrend, part, adj., continual. 
 
 fortwirkend, part, adj., continually 
 operative. 
 
 fossil, adj., fossil. 
 
 Fossil, n., -s, -ien, fossil. 
 
 Foucaultsch, adj., of Foucault. 
 
 Frage, /. , -en, question. 
 
 fragen, v., ask. 
 
 Franciscaner-Mbnch, m., Francis- 
 can monk. 
 
 Frankreich, ».., -s, France. 
 
 franzosisch, adj., French. 
 
 Frauenhofersch, adj., of Frauen- 
 hofer. 
 
 frei, adj., free. 
 
 ireifallend,/a*Y. adj. , freely falling. 
 
 freilich, adv., it is true, to be sure. 
 
 fremd, adj., strange, unknown; 
 noun declined as adj., stranger. 
 
 Frequenz,/., frequency. 
 
 fressen, frasz, gefressen, eat. 
 
 Freude, /". , -n, pleasure, joy. 
 
 freuen, v. rejl., rejoice {with gen. , 
 
 freundlich, adj , friendly; cheerful. 
 
 Friede, m., -ns, peace. 
 
 friedlich, adj., peaceful. 
 
 frieren, fror, gefroren, freeze. 
 
 frisch, adj., fresh. 
 
 Frischprocess, m., fining process. 
 
 fromm, adj., pious. 
 
 Frosch, m., -es, .ne, frog;//., Rani- 
 dae. 
 
 Frost, m., -es, —e, frost. 
 
 Frucht,/., — e, fruit. 
 
 fruchtbar, adj., fruitful. 
 
 Fruchtbildung, /., formation of 
 fruit or seed. 
 
 fruchtbodenstandig, adj. , recep- 
 tacular. 
 
 Fruchtknoten, m., ovary. 
 
 Fruchtkorper, ?n., fruit (Bot.)- 
 
 friih, adj. , early ; -er, adv. , for- 
 merly. 
 
 Friihjahr, n., spring [time]. 
 
 Friihling, m., -s, -e, spring. 
 
 Friihlings-Tag- und Nachtgleiche, 
 /. , -n, vernal equinox. 
 
 Friihstiick, n., breakfast. 
 
 friihzeitig, adj. & adv., early 
 
 Fuchs, m., -es, —e, fox. 
 
 Fucoideen, //., Fucoidea. 
 
 fiihlbar, adj., sensible. 
 
 fiihlen, v., feel. 
 
 Fiihler, m., -s, — , feeler. 
 
 Fiihlerpaar, «., pair of feelers. 
 
 Fuhlhorn, n., -s, — er, antenna. 
 
 fiihren, v., carry; lead; bear (the 
 name). 
 
 Fiihrer, m., -s, — , guide. 
 
 Fiihrung,/., -en, guidance, leader- 
 ship. 
 
 ftillen, v., fill. 
 
 Fumarolen - Feld, n., fumarole- 
 field. 
 
 Function, f., -en, function. 
 
VOCABULARY. 
 
 213 
 
 Fund, m., -es, -6 & .ne, discovery. 
 
 Fundament, n., -es, -e, founda- 
 tion. 
 
 fiinf, num., five. 
 
 fiinffach, adj., pentuple. 
 
 fiinf hundert, num., five hundred. 
 
 fiinfmal, adv., five times. 
 
 fiinfstrahlig, adj., five-rayed. 
 
 fiinft-, ord. num., fifth. 
 
 fiinfwerthig, adj., quinquivalent. 
 
 fiinfzehig, adj., five-toed. 
 
 funfzig, adj., fifty. 
 
 Funke, m.,-n, ) k> 
 
 Funken, m., -s, — , ) r 
 
 funkeln, v., sparkle. 
 
 Funkeninduktor, m., -es, -6, induc- 
 tion-coil. 
 
 Funktion, /., -en, function. 
 
 fiir, prep, {ace), for. 
 
 furchtbar, adj., terrible. 
 
 fiirchten, v., fear. 
 
 Fiirst, m., -en, prince. 
 
 Fusz, m., -es, —e, foot. 
 
 Fuszganglion, n., -s, -lien, pedal 
 ganglion. 
 
 fuszlos, adj., footless. 
 
 Fuszpaar, n., -es, -e, pair of feet. 
 
 Fuszpfad, m., -es, -e, footpath. 
 
 Fuszpfund, ».,-es, -e, foot-pound. 
 
 Fuszwurzel, /., -n, ankle. 
 
 Futter, n., -s, fodder. 
 
 Gahrung, /., -en, fermentation. 
 
 Galilai, Galileo. 
 
 Galle,/., -n, gall, bile. 
 
 gallertartig, adj., gelatinous. 
 
 Gallertgewebe, n., gelatinous tis- 
 sue. 
 
 galvanisch, adj., galvanic. 
 
 galvanisieren, v., galvanize. 
 
 Galvanometer, n., galvanometer. 
 
 galvanoplastisch, adj., galvano- 
 plastic. 
 
 Gang, m., -es, — e, walk ; vein, lode. 
 
 Gangbildung, /., vein-formation. 
 
 Gangliencentrum, n., ganglion- 
 centre. 
 
 Ganglienkette,/. , chain of ganglia. 
 
 Ganglion, n., -s, -lien, ganglion. 
 
 Gangspalte,/., -n, vein-fissure. 
 
 Gangvogel, //., Ambulatores 
 {nearly identical tvith Passeres 
 and Insessores of other ivriters). 
 
 Gans, f. , -ne, goose;//., Anserinae. 
 
 ganz, adj., whole ; adv., entirely, 
 quite. 
 
 ganzlich, adv., entirely. 
 
 gar, even, quite ; — nicht, not at all. 
 
 Gartenhaus, n., summer-house. 
 
 Gartenhecke, /., garden-hedge. 
 
 Gas, n., -es, -e, gas. 
 
 Gasart,/., kind of gas. 
 
 Gasatmosphare, /., gaseous at- 
 mosphere. 
 
 Gasblase, /., -n, gas-bubble. 
 
 Gasflamme.y., -n, gas-flame. 
 
 Gasform,/., gaseous state. 
 
 gasfbrmig, adj., gaseous. 
 
 Gasometer, n., gasometer. 
 
 Gast, m., -es, ^.e, stranger. 
 
 Gasvolumgewicht, n., weight of 
 one volume of gas. 
 
 Gattung, /., -en, genus. 
 
 ge-> g~, insep. prefix, has nearly 
 lost its intensifying and collec- 
 tive force, but see the compound 
 nouns, e.g., Gemisch, Gewitter, 
 which are mostly collective. 
 
 gebaren, gebar, geboren, bring 
 forth. 
 
 Gebaude, n. , -s, — , building, struc- 
 ture. 
 
 geben, gab, gegeben, give, ex- 
 press. 
 
 Gebiet, n., -es, -e, sphere. 
 
 Gebilde, n., -es, — , structure, 
 formation. 
 
 Gebirge, n., -s, — , mountain- 
 range. 
 
 Gebirgsart, /., -en, rock. 
 
 Gebirgsformation, /., mountain- 
 formation. 
 
 Gebirgskette, /., chain of moun- 
 tains. 
 
 Gebiss, n., -es, -e, set of teeth, 
 teeth. 
 
 Geblase, n., -s, — , blast. 
 
 gebrauchen, v., use. 
 
 gebrauchlich, adj., customary, in 
 
214 
 
 VOCABULARY. 
 
 Geburt, /., -en, birth. 
 
 Gecko-Eidechse, /., wall-lizard. 
 
 Geckonen, //. , Geckonidae. 
 
 Gedanke, m., -ns, -n, thought. 
 
 gedenken, v. irreg., mention. 
 
 gediegen, part, adj., in the free 
 state, pure. 
 
 gedrungen,/ar/. adj. , compressed, 
 solid. 
 
 geeignet, part, adj., proper, fit. 
 
 Gefahr, /., -en, danger. 
 
 gefahrbringend, adj., dangerous, 
 productive of danger. 
 
 Gefasz, m., -es, -e, vessel; jirst 
 part of comp., vascular. 
 
 Gefaszbarometer, m., cistern ba- 
 rometer. 
 
 Gefaszbiindel, n., vascular tissue 
 or vessel. 
 
 Gefaszkryptogamen, //., vascular 
 cryptogams. 
 
 Gefaszpflanze, /., -n, vascular 
 plant. 
 
 gefaszreich, adj., vascular. 
 
 Gefaszrohre, /., vascular tube. 
 
 Gefaszsystem, n., vascular sys- 
 tem. 
 
 Gefieder, n., -s, — , plumage. 
 
 Gefrieren, n., -s, freezing. 
 
 Gefrierpunkt, m., freezing-point. 
 
 Gefrihl, n., -es, -e, feeling. 
 
 Gefiihlsinn, m., sense of feeling. 
 
 gegen, prep. (ace), against, toward, 
 for. 
 
 Gegend, /., -en, region. 
 
 gegeneinander, adv., towards, 
 against one another. 
 
 Gegeneinanderwirken, n., -s, in- 
 teraction. 
 
 Gegenkraft, /., opposing force. 
 
 Gegensatz, m., contrast. 
 
 gegenseitig, adj., mutual. 
 
 Gegenstand, m., -es, — e, object. 
 
 Gegenstrom, m., counter-current. 
 
 Gegenstiick, n. f counterpart, com- 
 panion. 
 
 gegeniiber, prep, (dat.) & adv., op- 
 posite, in contrast with. 
 
 gegeniiberliegen, v. s. sep., lie 
 opposite. 
 
 gegeniiberstehen, v. s. sep., stand 
 opposite. 
 
 Gegenwart, /. , presence. 
 
 gegenwartig, adj. , present ; adv. , at 
 present. 
 
 gegliedert, adj., articulated. 
 
 Gehalt > m., -s, contents, meaning. 
 
 Gehause, n., -s, — , capsule, shell. 
 
 geheimniszvoll, adj., mysterious. 
 
 gehen, ging, gegangen, v., go; 
 vor sick — , go on, proceed. 
 
 Geheul, »., -s, howling. 
 
 Gehirn, n., -es, -e, brain. 
 
 Gehor, m., -s, hearing, sense of 
 hearing. 
 
 gehoren, v., belong. 
 
 Gehorgang, m., auditory canal. 
 
 gehorig, adj., belonging, requisite. 
 
 Gehorknochelchen, n., otolith. 
 
 Gehornerv, m. , -en, auditory nerve. 
 
 Gehororgan, «., auditory organ. 
 
 Geier, m., -s, — , vulture; //., Vul- 
 turidae. 
 
 Geist, m., es, -er, mind, spirit. 
 
 Geistesfahigkeit, /., mental ca- 
 pacity. 
 
 geistig, adj., mental. 
 
 Geistlich-, declined as adj., clergy- 
 man. 
 
 gelangen, arrive at. 
 
 gelb, adj., yellow. 
 
 gelblich, adj., yellowish. 
 
 gelblich - weiss, adj., yellowish 
 white. 
 
 gelegentlich, adj., occasional. 
 
 Gelehrt-, injlect as adj., scholar, 
 savant. 
 
 Gelenk, n., -s, -e, joint. 
 
 Geliebt-, inflected as adj., beloved. 
 
 gelingen, gelang, gelungen, v., 
 succeed, with dat. of the person. 
 
 gelten, gait, gegolten, pass, be 
 considered, hold good. 
 
 gemachlich,a:<//. , easy, comfortable. 
 
 gemassigt, part, adj., temperate. 
 
 Gemauer, n., -s, — , masonry. 
 
 gemein, adj. , ordinary. 
 
 gemeinsam, adj., common, in com- 
 mon. 
 
 gemeinschaftlich,«</z>., in common. 
 
VOCABULARY. 
 
 215 
 
 Gemenge, »., -s, — , mixture. 
 
 Gemisch, n., -es, -e, mixture. 
 
 Gemiith, *., -es, -er, soul, mood, 
 disposition. 
 
 Gemiithsleben, n., -s, soul-life. 
 
 genau, adj., exact. 
 
 Generation,/., -en, generation. 
 
 Generationswechsel, m., alterna- 
 tion of generation. 
 
 Genf, n., Geneva. 
 
 Genfer, adj., of Geneva. 
 
 geniessen, genoss, genossen, en- 
 joy. 
 
 geniigen, v., suffice. 
 
 Geognosie, f. , geognosy. 
 
 Geognost, m., -en, geognost. 
 
 geognostisch, adj. , geognostic. 
 
 geographisch, adj., geographical. 
 
 Geologie,/., geology. 
 
 geologisch, adj., geological. 
 
 geometrisch, adj., geometrical. 
 
 gerade, adj., straight, direct; adv., 
 just, exactly. 
 
 geradezu, adv., directly. 
 
 Geradfliigler, //. , Orthoptera. 
 
 geradlinig, adj., in straight lines, 
 rectilineal. 
 
 geradzahnig, adj. , orthognathous. 
 
 gerathen, gerieth, gerathen, come 
 into, fall into. 
 
 Gerausch, n., -es, -e, noise, clat- 
 tering, swash, murmuring (of 
 rivers). 
 
 gerben, v., tan. 
 
 gering, adj., small. 
 
 geringelt, part, adj., annulated. 
 
 Gerippe, n., -s, — , skeleton. 
 
 germanisch, adj., German. 
 
 Gerolle, n., -s, — , matter rolled by 
 water, rubble, pebble. 
 
 Geruch, m., -es, .ne, smell, sense of 
 smelling; — nach, smell of some- 
 thing. 
 
 geruchlos, adj. , odorless. 
 
 Geruchsinn, m., sense of smelling. 
 
 Geriist, n., -es, -e, framework. 
 
 gesammt, adj., total, whole. 
 
 Gesammtheit, /., totality. 
 
 Gesammttragkraft, /., total sup- 
 porting power, 
 
 gesattigt, adj., saturated. 
 
 geschehen, geschah, geschehen, 
 happen, take place. 
 
 Geschenk, n., -es, -e, gift. 
 
 Geschichte, /. , -n, history. 
 
 geschichtet, part, adj., stratified. 
 
 geschickt, adj., skillful. 
 
 Geschlecht, n., -s,-er, sex, species. 
 
 geschlechtlich, adj., sexual. 
 
 Geschmack, m., -es, taste. 
 
 geschmacklos, adj., tasteless. 
 
 geschmeidig, adj., soft, malleable. 
 
 Geschmeidigkeit, /., malleability. 
 
 Geschopf, «., -es, -e, creature. 
 
 Geschrei, n., -es, cry, scream. 
 
 Geschwindigkeit, /.,-en, velocity. 
 
 gesellen, v. refl., associate, join. 
 
 gesellig, adj., social, gregarious. 
 
 Gesellschaft, /., -en, company. 
 
 Gesetz, n., -es, -e, law. 
 
 gesetzlich, adv., regularly, accord- 
 ing to the law. 
 
 gesetzmaszig, adj., regular. 
 
 gesetzt, part, adj., let us suppose. 
 
 Gesichtsfeld, n., field [of sight]. 
 
 Gesichtspunkt, **., point of view. 
 
 Gesichtswinkel m., facial angle. 
 
 Gespenst, n., -es, -er, ghost. 
 
 gesprengt, part, adj., sprinkled, 
 spotted. 
 
 Gestade, n., -s, — , shore. 
 
 Gestalt,/., -en, form. 
 
 gestalten, v., shape. 
 
 gestaltlos, adj., shapeless. 
 
 Gestaltung, /., -en, shaping, for- 
 mation. 
 
 Gestaltungsgesetz, n., law of for- 
 mation. 
 
 Gestaltveranderung, /. , change in 
 form. 
 
 gestatten, v., permit. 
 
 Gestein, n., -es, -e, stone. 
 
 Gesteinsgang, m., rock-gangue. 
 
 gestern, adv., yesterday. 
 
 gestielt, adj., having a stalk 
 (stipitate, pedunculate, petiolate, 
 etc.). 
 
 Gestirn, n., -es, -e, constellation, 
 star. 
 
 gestreift,/ar/. adj., striped. 
 
216 
 
 VOCABULARY. 
 
 gestutzt, part, adj., truncate. 
 
 Getose, n., -s, — , noise. 
 
 Getreideart,/., -en, kind of grain. 
 
 Gewachs, n., -es, -e, growth, 
 plant. 
 
 gewahren, v., afford, grant. 
 
 Gewalt,/., -en, force, power. 
 
 gewaltig, adj., powerful, mighty. 
 
 gewaltsam, adj., powerful. 
 
 Gewasser, n., -s, — , waters. 
 
 Gewebe, n., -s, — , tissue, web. 
 
 gewebeartig, adj., tissue-like. 
 
 Gewebemasse, /., mass, collection 
 of tissue. 
 
 Gewebesaft, m., lymph. 
 
 Gewebesaftstrom, m., stream of 
 lymph. 
 
 Gewebeschicht, /., tissue, layer. 
 
 Gewerbe, n., -s, — , industry. 
 
 Gewicht, n., -es, -e, weight. 
 
 Gewichtsanalyse, /., analysis by 
 weight. 
 
 Gewichtsdifferenz, /., -en, differ- 
 ence in weight. 
 
 Gewichtsmenge, /., weight. 
 
 Gewichtsproceflt, n., percentage 
 by weight. 
 
 Gewichtsteil, m., part by weight. 
 
 Gewichtsverlust, m., loss in 
 weight. 
 
 Gewichtszunahme,/., -n, increase 
 of weight. 
 
 Gewindhohe, /., -n, pitch (of 
 a screw). 
 
 gewinnen, gewann, gewonnen, 
 obtain, acquire. 
 
 Gewinnung, /., production. 
 
 gewiss, adj., certain. 
 
 Gewitter, n., -s, — , thunder- 
 storm. 
 
 Gewitterregen, m., thunder- 
 shower. 
 
 Gewitterwolke,/., thunder-cloud. 
 
 gewohnlich, adj., usual, ordinary, 
 common. 
 
 gewohnt, adj., accustomed. 
 
 Gewolk, n. y -es, -e, clouds, cloud. 
 
 Gewiirz, n., -es, -e, spice. 
 
 Geyser, m., -s, — , geyser. 
 
 Geysergebiet,//., region of geysers. 
 
 giessen, goss, gegossen, pour. 
 
 Gift, n., -es, -e, poison. 
 
 giftig, adj., poisonous. 
 
 Giftwaffe,/.,-n, poisonous weapon. 
 
 Giftzahn, m., venomous tooth. 
 
 Giltigkeit,/., validity. 
 
 Gipfel, m., -s, — , summit. 
 
 Giraffe,/., -n, giraffe. 
 
 Glanz, »/., -es, e-, lustre, brill- 
 iancy ; glance (metallic sulphide). 
 
 glanzen, v., sparkle; -d, part. adj. t 
 brilliant, shining. 
 
 Glas, n., -es, — er, glass. 
 
 glasglanzend, adj., vitreous. 
 
 glashell, adj., clear as glass. 
 
 Glaskorper, m., vitreous humor. 
 
 Glaskugel, /. , glass globe. 
 
 Glasplatte, /., -n, glass plate. 
 
 Glasspiegel, m., mirror. 
 
 glatt, adj., smooth, polished. 
 
 glauben, v., believe. 
 
 gleich, adj., like, equal. 
 
 Gleich,= Gleichung. 
 
 gleichartig, adj., homogeneous, 
 equal. 
 
 gleichbedeutend, adj., synony- 
 mous. 
 
 gleichen, glich, geglichen, re- 
 semble. 
 
 gleicherweise,a:^z/., in like manner. 
 
 gleichfalls, adv., likewise. 
 
 gleichformig, adj., uniform. 
 
 Gleichgewicht, n., equilibrium. 
 
 gleichgross, adj., of equal size. 
 
 gleichkommen, v. s. sep., equal. 
 
 gleichmaszig, adj., uniform. 
 
 gleichnamig, adj., like-named. 
 
 gleichrichten, v., direct identically. 
 
 gleichsam, adv., as it were. 
 
 Gleichung,/., -en, equation. 
 
 gleichzeitig, adj., simultaneous. 
 
 Gletscher, m., -s, — , glacier. 
 
 Glied, n., -es, -er, limb, member. 
 
 Gliederfuszler, m., -s, — , Arthro- 
 pod. 
 
 Gliederthier, n., articulate. 
 
 Gliederung, / , -en, articulation. 
 
 Gliedmaszen, //., limbs. 
 
 gliedmaszenlos, adj., limbless. 
 
 gliedrig, adj., segmented, somatic, 
 
VOCABULARY. 
 
 2V, 
 
 glimmen, v., glow. 
 Glimmer, m.\ -s, — , mica. 
 Glimmlicht, n., incandescent light. 
 glockenartig, adj., bell-like. 
 glockenformig, adj., campanulate, 
 
 bell-shaped. 
 Glorie,/., glory, halo. 
 Gliick, it., -es, good luck. 
 gliicklich, adj., fortunate, 
 gliihen, v., glow. 
 Gliihen, n., -s, ignition. 
 Gneiss, m., -es, -e, gneiss. 
 Gold, n., -es, gold. 
 Golddraht, m., gold wire, 
 golden, adj., golden. 
 Golfstrom, in., Gulf-stream. 
 Gonidium, it., -s, -dien, gonidium 
 
 = brood-cell. 
 gonnen, v., permit, grant. 
 Gorilla, in., -s, -s, gorilla. 
 Gott, m., -es, j^er, God. 
 graben, grub, gegraben, dig. 
 Grad, ;/;., -es, -e, grade, degree. 
 Graham'sche, adj., of Graham. 
 Gramm, «., -es, -e, gramme. 
 Grammkalorie, /., gram-calorie. 
 Granat, m., -en, garnet. 
 Granit, in., -s, -e, granite. 
 Granitfels, in., granite rock. 
 Granitmasse, f. , granite mass. 
 Graphit, m., -s, -e, graphite. 
 Gras, n., -es, -er, grass. 
 Grasflur, /., prairie. 
 Grasmiicke, /., -n, white-throat 
 
 (of the Motacillinae). 
 Grassteppe,/., grass steppe. 
 grau, adj., gray. 
 graublau, adj., grayish blue, 
 grausenvoll, adj., awful. 
 grauweiss, adj., grayish white. 
 Gavitationsgesetz, n., law of gra- 
 vitation. 
 Gravitationstheorie,/., theory of 
 
 gravitation. 
 Greenockit, m., -es, -e, greenock- 
 
 ite. 
 gregorianisch, adj., Gregorian. 
 greifen, griff, gegriffen, seize; — 
 
 in etwas, encroach upon. 
 Greiffusz, m., prehensile foot. 
 
 Greifschwanz, m., prehensile tail. 
 
 Grenze,/., -n, limit, boundary. 
 
 Grieche, m., -n, Greek. 
 
 griechisch, adj., Greek. 
 
 Griffel, m., -s, — , style (Bot.) ; 
 'tentacula' of Infusoria. 
 
 grob, adj., coarse. 
 
 Gronland, n., -s, Greenland. 
 
 gronlandisch, adj., of Greenland. 
 
 grosz, adj., great; im Grossen und 
 Ganzen, on the whole. 
 
 groszartig, adj., grand. 
 
 Grosze, /., -n, ■ size, vastness, 
 amount, magnitude. 
 
 groszentheils, adv. .largely, mostly. 
 
 grosstentheils, adv., for the most 
 part. 
 
 Grubengas, n., marsh-gas. 
 
 grim, adj. , green. 
 
 Grund, m., -e, ^.e, foundation, 
 bottom, ground, earth, base (of 
 a leaf), reason ; zu — liegen, with 
 dat., lie at the foundation of; im 
 Grunde, at bottom;/;/ comp. y fun- 
 damental, original. 
 
 Grundanschauung, /., fundamen- 
 tal view. 
 
 Grundeigenschaft, /"., -en, funda- 
 mental property. 
 
 Grundeis, n., ground-ice. 
 
 griinden, v., found. 
 
 Grundflache, /., bottom, surface, 
 base. 
 
 Grundform, /., ground-form. 
 
 Grundgedanke, m., fundamental 
 idea. 
 
 Grundgesetz, n., fundamental law. 
 
 Grundlage,/., basis, foundation. 
 
 grundstandig, adj., basal. 
 
 Grundton, m., fundamental tone, 
 key-note. 
 
 Grundzug, /;/., outline. 
 
 griin-gelb, adj., greenish yellow. 
 
 GrUnspan, in., -s, verdigris. 
 
 Grtinstein, m., gi-eenstone. 
 
 Gruppe,/., -n, group. 
 
 gruppenweise, adv., in groups. 
 
 gruppiren, v., group. 
 
 Gruppirung, /. , grouping. 
 
 giinstig, adj., favorable, 
 
218 
 
 VOCABULARY. 
 
 Gurtelthier, «., Armadillo. 
 Gusseisen, -n, -s, cast-iron. 
 gut, adj., good. 
 
 gutmiithig, adj., good-natured. 
 Guttapercha,/., gutta-percha. 
 Gymnosperma, /., -en, gymno- 
 
 sperm. 
 Gyps, m., -es, gypsum. 
 Gypslager, n., deposit of gypsum. 
 
 Haar, n., -es, -e, hair. 
 haarig, adj., hairy. 
 Haarkleid, n., hairy covering. 
 Haarstern, m., crinoid (Zool.) ; 
 
 comet. 
 Habicht, m., -s, -e, hawk, 
 haften, v., cling, stick. 
 Hagel, 7/i., -s, hail. 
 Hagelkorn, «., hail-stone. 
 Hagelwetter, n., -s, hail-storm. 
 
 Haifisch, | "'-.-es, -«, shark. 
 
 Haken, m., -s, — , hook. 
 
 hakig, adj., hooked. 
 
 halb, adj., half. 
 
 Halbaffen, pi., Prosimii or Lemu- 
 rida. 
 
 Halbcylinder, m., -s, — , half-cyl- 
 inder. 
 
 halbcylindrisch, adj., half-cylin- 
 drical. 
 
 halbfest, adj., semi-solid. 
 
 Halbinsel,/., peninsula. 
 
 Halbkreise, m., -s, — , semi-circle. 
 
 Halbmesser, m., -s, — , radius. 
 
 Halbmetall, n.,-es, -e, half-metal. 
 
 halbversteinert, adj. , half petrified. 
 
 halbverwittert, part, adj., half 
 weathered. 
 
 Halfte,/.,-n, half. 
 
 Haloid, n., -es, -e, haloid. 
 
 Haloidverbindung, /., -en, haloid 
 compound. 
 
 Hals, m., -es, -e, neck, throat. 
 
 Halsdarm, m., intestine of the 
 throat. 
 
 Halshohle, /., cavity of the throat. 
 
 halten, hielt, gehalten, hold, stick. 
 
 -haltig, in many compounds, = con- 
 taining. 
 
 hammerbar, adj., malleable. 
 
 Hammerbarkeit,/., malleability. 
 
 hammern, v., hammer. 
 
 Hand,/., ^.e, hand. 
 
 Handbuch, «., handbook. 
 
 Handel, m., -s, commerce. 
 
 Handflugler, pi., Cheiroptera. 
 
 Handlung, /., -en, act, action. 
 
 Handwurzel, /. , wrist. 
 
 Hangematte, /. , hammock. 
 
 hangen, hing, gehangen, hang. 
 
 Haring, m., -s, -e, herring. 
 
 harmonisch, adj., harmonious. 
 
 Ham, m., -s, urine. 
 
 Harnstoff, m., urea. 
 
 hart, adj., hard. 
 
 Harte,/., hardness. 
 
 Hartgebilde, »., hard part (of the 
 body). 
 
 Hartgummiplatte, /., -n, hard 
 rubber plate. 
 
 Harz, m., -es, Hartz Mountains. 
 
 Harz, «., -es, -e, resin. 
 
 Hase, m., -n, hare. 
 
 Haselnuss, /., — e, hazelnut. 
 
 Haufenwolke, / , cumulus cloud. 
 
 haufig, adj. , frequent. 
 
 Haupt, «., -es, ^er, head. First 
 part of compounds, = chief. 
 
 Hauptabtheilung,/. , chief division. 
 
 Hauptart,/, chief kind. 
 
 Hauptbestandtheil, m., chief con- 
 stituent. 
 
 Hauptcharacter, m., principal char- 
 acter. 
 
 Haupteigenschaft, /., chief prop- 
 erty. 
 
 Hauptgeriist, n., chief frame. 
 
 Haupthindernisz, n., chief hin- 
 drance. 
 
 Hauptmann, m., -es, ner, captain. 
 
 Hauptmerkmal, n., chief charac- 
 teristic. 
 
 hauptsachlich, adj. , chief. 
 
 Hauptsatz, m., axiom. 
 
 Hauptsystem, «., leading system. 
 
 Hauptteil, n., principal part. 
 
 Hauptverbindung, /. principal 
 compound. 
 
 Hauptwirkung, /. , chief effect. 
 
 Hauptwurzel, /., chief, main 
 root. 
 
VOCABULARY. 
 
 219 
 
 Haus, n., -es, ^.er, house. 
 
 Hauschen, n., -s, — , cottage. 
 
 Haushalt, m., -cs, -e, housekeep- 
 ing. 
 
 Haushuhn, n., domestic fowl. 
 
 Haussperling, m., house-sparrow. 
 
 Haut,^. » — e , hide, skin. 
 
 Hautfltigler, />/. , Hymenoptera. 
 
 hautig, adj., membranous, cutic- 
 ular. 
 
 Haut-skelet, n., -s, -tte, dermal 
 skeleton. 
 
 Hebel, m., -s, — , lever. 
 
 Hebelarm, »,, lever-arm. 
 
 heben, hob, gehoben, heave, lift. 
 
 Heberbarometer, m., siphon ba- 
 rometer. 
 
 Hebung, /., -en, heaving. 
 
 Hecht, m , -es, -e, pike. 
 
 Hecke, /., -n, hedge. 
 
 Heerd, m., -es, -e hearth. 
 
 Heerde, /., -n, herd. 
 
 Heft, *., -es, -e, number. 
 
 heftig, adj., violent. 
 
 Heftigkeit, /., violence. 
 
 hegen, v., cherish. 
 
 heimlich, adj., comfortable. 
 
 heiss, adj., hot. 
 
 heissen,hiess,geheissen,be called. 
 
 Heissluft-maschine, /., hot-air en- 
 gine. 
 
 Heisswasser-Rohrenapparat, m. t 
 system of hot-water pipes. 
 
 heiter, adj., clear. 
 
 heizen, v., heat. 
 
 helfen, half, geholfen, help. 
 
 Heliometer, n., -s, — , heliometer. 
 
 hell, adj., clear. 
 
 Helligkeit, /., clearness. 
 
 hellklingend, adj., sonorous. 
 
 Hemisphere, /., -n, hemisphere. 
 
 herab, adv. and sep. prefix, down 
 (from). 
 
 herabfallen, v. s. sep., fall down. 
 
 herabfii^ssen, v. s. sep._ flow down. 
 
 herabkommen, r/j.^.,comedown. 
 
 herantreten, v. s. sep., come upon. 
 
 heraus, adv., out, forth, out from. 
 
 Herausg. = Herausgeber, m., edi- 
 tor. 
 
 heraustreten, v. s. sep., come out 
 of. 
 
 herauswerfen, v. s. sep., throw out. 
 
 herbeifiihren, v. sep., bring about, 
 cause. 
 
 Herbst, m., -es, -e, autumn. 
 
 hereinbrechen, v. s. sep., draw on 
 [of night]. 
 
 hereinkommen, v. s. sep., come in 
 or into. 
 
 Hergang, m., -es, — e, process. 
 
 hergehen, v. irreg. sep., pass. 
 
 herkommlich, adj., traditional, 
 usual. 
 
 Herkunft,/. , descent, origin. 
 
 herlaufen, v. s. sep., run on. 
 
 hermaphroditisch, adj., hermaph- 
 rodite. 
 
 Hermaphroditismus, m., hermaph- 
 roditism. 
 
 Heronsball, m., bulb for compress- 
 ing air. 
 
 Herr, m., -en, lord, master. 
 
 herrlich, adj., glorious, magnificent. 
 
 Herrlichkeit,/., -en, glory, splen- 
 dor. 
 
 Herrschaft,/., -en, territory; prin- 
 cipality. 
 
 herrschen, v., prevail. 
 
 herriihren, v. sep., proceed from, 
 be due to. 
 
 herstammen, v. sep., come from. 
 
 herstellen, v. sep., effect, bring 
 about. 
 
 Herstellung, /., manufacture. 
 
 heriibersehen, v. s. sep., look over, 
 across. 
 
 herum, adv. , around. 
 
 herumleiten, v. sep., wind around. 
 
 herumstehen, v. irreg. sep., stand 
 around. 
 
 herunterkommen, v. s. sep., come 
 down. 
 
 hervor, adv. and sep. pre/., out 
 from, out of, upward. 
 
 hervorbilden, v. sep. refi. , develop 
 [out of]. 
 
 hervorblicken, v. sep., look forth. 
 
 hervorbrechen, v. j c sep., break 
 forth. 
 
220 
 
 VOCABULARY. 
 
 hervorbringen, v. irreg. sep., pro- 
 duce. 
 Hervorbringung, /. , production. 
 hervorgehen, v. s. sep., proceed 
 
 (from), arise. 
 hervorheben, v. irreg. sep., render 
 
 conspicuous, lay stress on. 
 hervorkommen, v. s. sep., come 
 
 forth. 
 hervorquellen, v. s. sep., ooze 
 
 out. 
 hervorragen, v. sep., be prominent, 
 
 tower above, -d, part, adj., pro- 
 jecting, prominent. 
 hervorrufen, v. s. sep., call forth. 
 hervorstehen, v. irreg. sep., stand 
 
 out, be prominent. 
 hevortreten, v. s. sep., appear, be 
 
 prominent. 
 Hervortreten, n., -s, appearance. 
 Herz, n., -ens, -en, heart. 
 herzformig, adj., cordate. 
 Herzkammer, /. , -n, ventricle. 
 heulen, v., howl. 
 heute, adv., to-day. 
 heutig, adj., of to-day, present. 
 hexagonal, adj., hexagonal. 
 hier, adv., here. 
 
 hierauf, adv., hereupon, upon this. 
 hierbei, adv., hereby, in this. 
 hierdurch, adv., by this means. 
 hierher, adv., hither. 
 fiierin, adv., herein, in this. 
 hiermit, adv., herewith. 
 hierunter, adv., under this (head). 
 Himmel, m., -s, — , heaven. 
 Himmelsgegend, /., region of the 
 
 heavens, point of compass. 
 Himmelsgewolbe, n., vault of 
 
 heaven. 
 Himmelskorper, m., heavenly 
 
 body. 
 Himmelsraum, m., heavens. 
 himmlisch, adj., heavenly. 
 hin, adv., thither, away. — uhd 
 
 her, to and fro. 
 hinabgehen, v. s. sep., go down, 
 hinabstiirzen, v. sep. , plunge down. 
 hinansteigen, v. s. sep., ascend. 
 hinaufsteigen, v. s. sep., ascend. 
 
 hinaus, adv., out from {strengthens 
 prepositions)', e.g., ilber — hinaus 
 ^beyond. 
 
 hinausgehen, v. irreg. sep., go out. 
 — iiber, exceed. 
 
 hinaustreten, v. s. sep., come out. 
 
 hinbewegen, v. sep., move away. 
 
 hindern, v., hinder, prevent. 
 
 Hindernis, n., -ses, -se, hindrance, 
 impediment. 
 
 hindeuten, v. sep., indicate. 
 
 hindurch, adv., through. 
 
 hindurchfuhren, v. sep., lead 
 through, conduct. 
 
 hindurchgehen, v. irreg. sep., go 
 through. 
 
 hindurchwandern, v. sep., wander 
 through. 
 
 hineinragen, v. sep., project. 
 
 hineinreissen, v. s.sep., carry along. 
 
 hineinschmiegen, v. sep., wind in. 
 
 hineinziehen, v. s. sep., draw in. 
 
 hinfallig, adj., caducous. 
 
 hingegen, adv., on the contrary. 
 
 hingehen, v. irreg. sep., pass. 
 
 hinlanglich, adj., sufficient. 
 
 hinreichen, v. sep., suffice, -d, part, 
 adj., sufficient. 
 
 hinreiten, v. s. sep., ride away. 
 
 Hinsicht,/., -en, regard. 
 
 hinsichtlich, prep, (gen.), in regard 
 to. 
 
 hinten, adv., behind, back. 
 
 hinter, prep. {ace. and dat.), be- 
 hind. 
 
 hinter_, adj., back. 
 
 Hintereinanderschaltung, /., se- 
 ries. 
 
 Hintergliedmaszen,//., hind-limbs. 
 
 Hinterhaupt, n., occiput. 
 
 Hinterkopf, m., occiput. 
 
 Hinterleib, m., -es, -er, abdomen, 
 venter. 
 
 hinterwarts, adv., backwards. 
 
 hiniiber, adv., over, across. 
 
 hinzukommen, v. s. sep., come in 
 addition, be added. 
 
 hinzusetzen, v. sep., add. 
 
 hinzutreten, v. s. sep., obtain ac- 
 cess. 
 
VOCABULARY. 
 
 221 
 
 Hirsch, m. t -es, -e, deer, 
 histologisch, adj., histological. 
 
 Hitze, /., heat, 
 
 hobeln, v., plane. 
 
 hoch, adj., high. (Znjlected hoh- .) 
 
 Hochdruckmaschine, /., high- 
 pressure engine. 
 
 hochentwickelt, adj., highly devel- 
 oped. 
 
 Hochgebirge, n., chain of high 
 mountains. 
 
 hochgeschatzt, part, adj., highly- 
 prized. 
 
 hochgespannt, part, adj., highly 
 compressed. 
 
 Hochland, n., highland. 
 
 Hochofen, m., furnace. 
 
 hochstens, adv., at most. 
 
 Hochwasser, n., high water. 
 
 Hof, m., -es, —e, halo. 
 
 hoffen, v., hope. 
 
 Hohe, /., -n, height, altitude. 
 
 Hohenabstand, m., difference in 
 pitch [of sounds]. 
 
 Hohenkreis, m., circle of altitude. 
 
 Hohenverhaltnisz, n., height pro- 
 portion. 
 
 Hohepunkt, m., height. 
 
 hohl, adj., hollow. 
 
 Hohle, /., -n, cavity, hole. 
 
 Hohlkugel, /., hollow sphere. 
 
 Hohlraum, m., cavity. 
 
 Hohlspiegel, m., concave mirror. 
 
 Hohlung, /., -en, cavity. 
 
 Hokkohuhn, »., curassow-bird. 
 
 Hbllenstein, -es, -e, lunar caustic. 
 
 Hbllensteinlbsung, /., -en, lunar 
 caustic solution (silver nitrate). 
 
 Holz, n., -es, ^.er, wood. 
 
 holzartig, adj., woody, ligneous. 
 
 Holzgewebe, n., woody tissue or 
 fibre. 
 
 holzig,. adj. , woody, ligneous. 
 
 Holzspanchen, \n., -s, — , chip 
 
 Holzspahnchen, \ of wood. 
 
 Holzstoff, m., lignin. 
 
 Holzzelle,/., wood-cell. 
 
 homerisch, adj., Homeric. 
 
 homogen, adj., homogeneous. 
 
 hbrbar, adj.; audible. 
 
 Horizont, m., -es, horizon. 
 
 horizontal, adj., horizontal. 
 
 Horizontalparallaxe,/. , horizontal 
 parallax. 
 
 Hornervenfaser, /., filament of the 
 auditory nerve. 
 
 Hornhaut, /., cornea. 
 
 Hornschiippchen, n., -s, — , little 
 horny scales. 
 
 Hornsilber, n., horn-silver. 
 
 horsten, v., nest. 
 
 Hospital, n., -s, hospital. 
 
 hufeisenformig, adj., horseshoe- 
 shaped. 
 
 Hufeisenmagnet, **., horseshoe 
 magnet. 
 
 Hufthiere, //. , Ungulata. 
 
 Hiigel, m., -s, — , hill. 
 
 Huhn, n., s, —er, hen. 
 
 Hiihnervogel, //. Gallinacei, Cla- 
 matores. 
 
 Hulfe,/., aid, help. 
 
 hulflos, adj. , helpless. 
 
 Hiilfsmittel,/., means, help. 
 
 Hiillblatt, n., involucre. 
 
 Hiille,/., -n, integument, sheath, 
 veil. 
 
 htillen, v., veil. 
 
 Hiilsenfrucht,/., legume, pulse. 
 
 Hund. m., -es, -e, dog. 
 
 hundeartig, adj., canine. 
 
 hundert, num., hundred. 
 
 hiipfen, v., hop. 
 
 hydraulisch, adj., hydraulic. 
 
 Hydrometeore, pi., hydrometeors 
 (rain, fog, etc.). 
 
 Hydrometrie, /., hydrometry. 
 
 Hydroxyd, n., -s, -e, hydroxide. 
 
 Hygrometer, n., -s, — , hygrom- 
 eter. 
 
 Hylaa,/., wooded region. (Greek.) 
 
 Hymenoptern, pi., Hymenoptera. 
 See Hautfliigler. 
 
 Hypothese,/., -n, hypothesis. 
 
 hypothetisch, adj., hypothetical. 
 
 Ichthyosaurus, m., -en, ichthyo- 
 
 saur. 
 identisch, adj., identical. 
 
222 
 
 VOCABULARY. 
 
 Igel, m*, -s, — , hedgehog. 
 
 Iguane, /. , -n, iguana (a lizard). 
 
 ihnen,/r., dat. pi. of sie, q. v., to 
 them. 
 
 ihr, poss. adj. , 3d person sing f. , 
 her, its; 3d person plur. of all 
 genders, their. 
 
 Illyrien, n., -s, Illyria. 
 
 litis, ///., -ses, -se, polecat. 
 
 im = in dem, in the. 
 
 imaginar, adj., imaginary. 
 
 Imbibition,/., -en, imbibition. 
 
 immer, adv., always. 
 
 immerdar, adv., always {emphatic 
 immer). 
 
 immerhin, adv., nevertheless, as 
 it is. 
 
 Impuls, m, -es, -e, impulse. 
 
 in, prep. {ace. & dat.), in, into. 
 
 Inbegriff, m. , -es, -e, contents, sum, 
 summary. 
 
 Inclination,/., -en, inclination. 
 
 indem, conj., when; because ; in 
 that. 
 
 indes, adv., meanwhile. 
 
 Indessen, adv., meanwhile, never- 
 theless. 
 
 Indianer, m., -s, — , Indian. 
 
 indifferent, adj., indifferent. 
 
 Indifferenzzone,/., zone of indif- 
 ference or neutrality. 
 
 indigo, adj., indigo. 
 
 Individualisirung, /. , -en, individ- 
 ualization. 
 
 Individuality, /., -en, individu- 
 ality. 
 
 individuell, adj., individual. 
 
 Individuum, n., -s, -duen, individ- 
 ual. 
 
 Induktionsapparat, m., -es, -e, in- 
 duction-apparatus. 
 
 Induktionsgesetz, n., -es, -e, law 
 of induction. 
 
 Induktionsrolle, /., -n, induction- 
 coil. 
 
 Induktionsstrom, m. t induction- 
 current. 
 
 Induktor, m., -es, -en, induktor. 
 
 Industriestatte, /., -n, industrial 
 establishment. 
 
 Infiltration, /., -en, infiltration. 
 
 infiltriren, v., infilter. 
 
 infolge, prep, {gen.), in conse- 
 quence of. 
 
 infolgedessen, adv., in consequence 
 of this. 
 
 Infusoria, -en,//., Infusoria. 
 
 Ingangsetzung, /., -en, starting. 
 
 Inhalt, m., -s, -e, contents. 
 
 inne, adv., within; zwischen — , 
 between; von -n, from the in- 
 side. 
 
 Innenseite,/., inside. 
 
 inner-, adj., inner; as noun, the 
 interior. 
 
 innerhalb, prep, (gen.), within. 
 
 innerlich, adj., interior, intimate. 
 
 Innerst-, injl. as adj., the very 
 interior. 
 
 innig, adj., intimate; adv., through 
 and through. 
 
 ins = in das. 
 
 insbesondere, adv., especially. 
 
 Insekt, ) 
 
 Insect, •}«•.-■, -en, insect. 
 
 Insektenart,/, kind of insect. 
 
 Insektenfresser, //. , Insectivora. 
 
 Insektenschwarm, m., swarm of 
 insects. 
 
 Insel, /., -n, island. 
 
 insofern (als), conj., in so far 
 (as). 
 
 Instinkt, m., -es, instinct. 
 
 Instrument, n.,-es, -e, instrument. 
 
 intellektuell, adj., intellectual. 
 
 Intensitat, /., -en, intensity. 
 
 intensiv, adj., intense. 
 
 Intercellularsubstanz, /., inter- 
 cellular substance. 
 
 interessant, adj. , interesting. 
 
 Interferenz, /. , interference. 
 
 Interferenzfarbe, /., interference 
 color. 
 
 Interferenzphanomen, n., inter- 
 ference phenomenon. 
 
 intermittirend, part, adj., inter- 
 mittent. 
 
 international, adj., international. 
 
VOCABULARY. 
 
 Internodium, n., -s, -dien, inter- 
 node. 
 
 Intervall, m. & n.,-es, -e, interval. 
 
 Interzellularsubstanz, /., inter- 
 cellular substance. 
 
 Ion, n., -s, -en, ion. 
 
 Ionengeschwindigkeit, /., -en, ve- 
 locity of the ions. 
 
 irdisch, adj., terrestrial, earthy, 
 earthly. 
 
 irgend, adv., any {qualifies wo, 
 wie, and indef. pronouns). 
 
 irgend welche, adj., any what- 
 soever. 
 
 Irisknopf, w.,-es, -e, irised button. 
 
 irren, v., err, be mistaken. 
 
 irrespirabel, adj., irrespirable. 
 
 irrig, adj., erroneous. 
 
 Irritabilitat, /., irritability. 
 
 Island, 11., -s, Iceland. 
 
 islandisch, adj., Icelandic. 
 
 Isochime, /., ~n, isochime. 
 
 isoliren, v., isolate. 
 
 Isolirung, /., -en, isolation. 
 
 Isothere,/., -n, isothere. 
 
 Isotherme, /., -en, isotherm. 
 
 italienisch, adj., Italian. 
 
 ja, adv., yes, yea. 
 
 jagen, v., hunt. 
 
 Jaguar, m., -s, -e & -s, jaguar. 
 
 Jahr, n., -es, -e, year. 
 
 Jahrestemperatur, /., annual tem- 
 perature. 
 
 Jahreszeit, /., season. 
 
 Jahrhundert, n., -s, -e, century. 
 
 jahrlich, adj. , annual. 
 
 Jahrtausend, n.,-s, -e, a thousand 
 years, millennium. 
 
 Jahrzehnt, n., -es, -e, decade. 
 
 jammern, v., wail. 
 
 Januar, ///., -s, -e, January. 
 
 je, adv., ever; {distributive) each; 
 at a time; {correlative) je . . . de- 
 sto; je ... je .... the. . . the. . .; 
 um so {before a comparative) . . . 
 je . . ., (by so much) the . . . the 
 . . ., on p. 32, //. 9 & 10. 
 
 jeder, jede, jedes, pron., every, 
 each. 
 
 jedesmal, adv., every time. 
 
 jedesmalig, adj., every. 
 
 jedoch, adv. , nevertheless, how- 
 ever. 
 
 jener, jene, jenes, demon, pr., that. 
 
 jenseits, prep, {gen.), on the other 
 side of. 
 
 jetzt, adv. , now. 
 
 jetzig, adj. , present. 
 
 jeweilig, adv. , sometimes. 
 
 Jod, n., -s, iodine. 
 
 Johanniswurm, m., glow-worm. 
 
 Jugend,/., youth. 
 
 jugendlich, adj., youthful. 
 
 Juli, m., -s, July. 
 
 Julianisch, adj., Julian. 
 
 jung, adj., young; as neut. noun = 
 young of animals; as masc. = 
 boy. {Inflected as an adj.) 
 
 Jungfrau, /., -en, virgin. 
 
 Jura, m., Jura. 
 
 Juragebilde, n., Jura formation. 
 
 jurassisch, adj., Jurassic. 
 
 Justin, Justinus (Byzantine em- 
 peror). 
 
 Kabinet, n., -tes, -e, cabinet. 
 
 Kafer, m., -s, — , beetle; //., Cole- 
 optera. 
 
 kahl, adj., naked, bald. 
 
 Kalender, m., -s, — , calendar. 
 
 Kali, n., -s, potassium oxide. 
 
 Kalilauge,/., potash-lye. 
 
 Kalisalpeter, m., -s, potash-salt- 
 peter, potassium nitrate. 
 
 Kalium, n., -a, potassium. 
 
 Kaliumchlorid, n., -es, potassium 
 chloride. 
 
 Kaliumhydrat, «., -es, potassium 
 hydroxide. 
 
 Kaliummetall, n., metallic potas- 
 sium. 
 
 Kaliumnitrat, n., -es, potassium 
 nitrate. 
 
 Kaliumsilicat, n., potassium sili- 
 cate. 
 
 Kaliumsulfat, n., -es, potassium 
 sulphate. 
 
 Kalk, m., -s, lime. 
 
 Kalk, gebrannter — , quicklime. 
 
224 
 
 VOCABULARY. 
 
 Kalkgebirge, n., limestone-range. 
 
 Kalkgehause, n., calcareous cap- 
 sule, shell. 
 
 Kalkhydrat, n., -es, calcium hy- 
 droxide. 
 
 Kalklicht, n., calcium light. 
 
 Kalksalz, n., calcium salt. 
 
 Kalkschale, /., (lime) shell. 
 
 Kalkspath, m., -es, calc-spar. 
 
 Kalkstein, m., limestone. 
 
 Kalkwasser, n., lime-water. 
 
 Kalm, m., -s, -en, calm. 
 
 Kalorie, /., -n, calorie. 
 
 kalt, adj., cold. 
 
 Kaltbliiter, m., -s, cold-blooded 
 animal. 
 
 Kalte,/.,cold. 
 
 Kaltwasserpumpe, /., -n, cold- 
 water pump. 
 
 Kameel, n., -s, -e, camel. 
 
 kammen, v., comb. 
 
 Kammer,/. ,-n, chamber, ventricle. 
 
 kammerig, adj., chambered, second 
 part of compounds. 
 
 Kammuschel, /., -n, scallop, pec- 
 ten. 
 
 Kampf, w.,-es, — e, battle, struggle. 
 
 Kanal, m., -s, zie, channel, tube. 
 
 Kangeruh, n., -s, -s, kangaroo. 
 
 Kante,/., -n, edge, angle. 
 
 kantig, adj., angular, in many 
 comp. = angular. 
 
 Kaolin, »., -s, kaolin. 
 
 Kapitel, n., -s, — , chapter. 
 
 Kapsel,/., -n, capsule. 
 
 Kapuziner, m., -s, — , Capuchin 
 (friar). 
 
 Karpfe,/., -n; m., -s, carp. 
 
 Karte. /., -n, chart. 
 
 Kase, m., -s, cheese. 
 
 kasig, adj., curdy. 
 
 Kasten, m., -s, — , box. 
 
 Kathode, /., -n, cathode. 
 
 Kation, n., -es, -en, cathion. 
 
 Katzchen, n., -s, catkin, ament. 
 
 katzenartig, adj., feline. 
 
 kaukasisch, adj., Caucasian. 
 
 kaum, adv., scarcely. 
 
 Kautschuk, n., -s, caoutchouc. 
 
 Kegel, m. t -s, — , cone. 
 
 kegelformig, adj., conical. 
 
 Keil, m., -es, -e, wedge. 
 
 keilfbrmig, adj., cuneiform. 
 
 Keim, m., -es, -e, germ, embryo. 
 
 Keimbildung, /., (internal) gem- 
 mation. 
 
 Keimblatt, n., cotyledon. 
 
 keimen, v., germinate. 
 
 Keimung, f. , germination. 
 
 kein, pron. adj., no, none. 
 
 keineswegs, adv., by no means. 
 
 Kelch, m., -es, -e, calyx. 
 
 kelchstandig, adj., calycine. 
 
 kennen, kannte, gekannt, know, 
 be acquainted. 
 
 Kenntniss, /., -e, knowledge, in- 
 formation. 
 
 Kennzeichen, «.,-s, characteristic. 
 
 Keplerisch, adj., of Kepler. 
 
 Kern, m. t -es, -e, nucleus. 
 
 Kernschatten, m., -s, — , inmost 
 shadow. 
 
 Kerze,/., -n, taper. 
 
 Kette,/". , -n, series, chain. 
 
 keulig, adj., club-shaped. 
 
 Keuper, m., -s, — , keuper, marly 
 sandstone. t 
 
 Kiebitz, m., -es, -e, pewit, lapwing. 
 
 Kiefer, ;//., -s, jaw, gill, mandible. 
 
 Kieferpaar, n., pair of gills. 
 
 Kiel, m., -es, -e, quill; keel. 
 
 Kielfiiszer, pi., Heteropoda. 
 
 Kieme, /., -n, gill. 
 
 Kiemenathmung, /. , respiration by 
 means of gills. 
 
 Kiemenblatt, n., lamellar gill. 
 
 kiemig, adj., furnished with giUs, 
 gilled. Sec. part of comp. 
 
 Kies, m., -es, -e, pyrites. 
 
 Kiesel, m., -s, — , flint, silica. 
 
 Kieselerde,/., silica. 
 
 Kieselgeriist, n. , silicious skeleton. 
 
 Kieselsaure,/., silicic acid. 
 
 Kieselsaureanhydrid, »., -s, silica. 
 
 Kieselsinter, m., -s, silicious sin- 
 ter. 
 
 Kilogram, n., -es, -e, kilogram. 
 
 Kilogrammeter, n., kilogram- 
 meter. 
 
 Kilometer, n., kilometer. 
 
VOCABULARY. 
 
 225 
 
 Kimmung, /., -en, looming (mir- 
 age). 
 
 Kindesalter, n., childhood. 
 
 Kirchengewolbe, n., vault, arch of 
 a church. 
 
 Kiwi, m., -s, -s, an Apteryx of 
 New Zealand. 
 
 klagen, v., complain. 
 
 Klangfarbe, /., -n, sound-color, 
 timbre. 
 
 Klapperschlange, /., rattlesnake. 
 
 klar, adj., clear. 
 
 Klarheit, /., clearness. 
 
 klaren, v. refl., clear. 
 
 Klasse, see under Classe. 
 
 klein, adj., small. 
 
 Kleinasien, n., -s, Asia Minor. 
 
 kleinbeschuppt, adj., covered with 
 small scales. 
 
 Klemmschraube, /., -n, binding- 
 screw. 
 
 Kletterfusz, at., foot adapted to 
 climbing (of Scansores). 
 
 klettern, v., climb. 
 
 Klettervogel, //., Scansores. 
 
 Klima, n., -s, -te, climate. 
 
 klimatisch, adj., climatic. 
 
 klingen, klang, geklungen, sound. 
 
 Klingstein, m., -es, -e, phonolite. 
 
 Klippe, /., -n, cliff. 
 
 Klippschliefer, m.,-8, rock-badger. 
 
 klirren, v., clatter, clash. 
 
 Kloake, /. , -n, cloaca (of Monotre- 
 mata). 
 
 Kloakenthier, pi., Monotremata. 
 
 Kluft,/., — e, cleft, chasm. 
 
 Kliimpchen, n., -s, — , small par- 
 ticle, globule. 
 
 Klumpen, m., -s, nugget. 
 
 K-M. = kilogrammeter. 
 
 Knall, m., -es, -e, sudden report 
 of sound, crack. 
 
 Knallgas, n., explosive gas. 
 
 Knallgasgeblase, n., oxyhydrogen 
 blowpipe. 
 
 Knallgasvoltameter, n. detonat- 
 ing gas-voltameter. 
 
 knistern, v., crackle. 
 
 Knistern, n., -s, crackling sound. 
 
 Knoblauch, m., -s, garlic. 
 
 Knochenasche, /., bone-ash. 
 
 Knochenende, «., -s, -n, end of 
 a bone. 
 
 Knochenfische, //., Teleostei. 
 
 Knochengeriist, n., skeleton. 
 
 Knochenschild, m., osseous shell 
 (of turtles). 
 
 knochern, adj., bony. 
 
 Knollen, m., -s, tuber. 
 
 Knorpel, m.,-b, cartilage, gristle. 
 
 Knorpelfische, //., Chondroptery- 
 gidae. 
 
 Knorpelgewebe, »., cartilaginous 
 tissue. 
 
 knorpelig, adj., cartilaginous. 
 
 Knorpeliiberzug, m., cartilaginous 
 covering. 
 
 Knospe,/., -n, bud. 
 
 knospenartig, adj., budlike. 
 
 Knospendecke, /., -n, bud-scale. 
 
 Knoten, m., — s, node. 
 
 kniipfen, v., tie; sich — an, be con- 
 nected with. 
 
 Kobalt, m., -s, cobalt. 
 
 Kochbrunnen, m., -s, — , boiling 
 spring. 
 
 kochen, v., boil. 
 
 Kochen, n., -s, boiling. 
 
 Kofferfisch, m., trunk-fish. 
 
 Kohle,/. ,-n, charcoal, coal-carbon. 
 
 Kohlenelektrode, /., -n, carbon 
 electrode. 
 
 Kohlenkalk, m., carboniferous 
 limestone. 
 
 Kohlenplatte, /.,-n, carbon plate. 
 
 Kohlensandstein, m., carbonif- 
 erous sandstone. 
 
 Kohlensaure, /., carbonic acid, 
 carbon dioxide. 
 
 Kohlensaureanhydrid, »., -s, car- 
 bonic anhydride. 
 
 kohlensaurer Kalk, m., calcium 
 carbonate. 
 
 kohlensaures Eisenoxydul, n., -s, 
 
 — , ferrous carbonate, 
 kohlensaures Kali, n., potassium 
 
 carbonate. 
 kohlensaures Mangan, n., -s, 
 manganese carbonate. 
 
226 
 
 VOCABULARY. 
 
 kohlensaures Natron, n., -s, so- 
 dium carbonate. 
 
 Kohlenstab, m., carbon. 
 
 Kohlenstoff, m., carbon. 
 
 Kohlenstoffverbindungen,//., car- 
 bon compounds. 
 
 Kohlenwasserstoff, m., hydrocar- 
 bon. 
 
 Kolbe, /., -n, piston. 
 
 Kolben, ?n., -s, spadix (Bot.). 
 
 Kolbenstange, /., -n, piston-rod. 
 
 kolossal, adj., colossal. 
 
 Kombination, f, , -en, combination. 
 
 kombiniren, v. , combine. 
 
 Komet, m.\ -en, -en, comet. 
 
 Kometenbahn,/. .course of comets. 
 
 kommen, kam, gekommen. come. 
 
 Kommutator, m., -s, -en, com- 
 mutator. 
 
 kommutiren, v., commute. 
 
 koniglich, adj., kingly, royal. 
 
 Konigswasser, n., -s, aqua regia. 
 
 konnen, konnte, gekonnt, can. 
 
 konstruiren, v., construct. 
 
 Konstruktion,/., -en, construction. 
 
 Konzentrationsgehalt, m., con- 
 centration. 
 
 konzentriren, v., concentrate. 
 
 Kopf, m., -es, —e, head. 
 
 Kopfbruststiick,«.,cephalo-thorax. 
 
 Kopfdarm, m., intestine of the 
 head, or mouth-cavity. 
 
 Kopfform, /., shape of the head. 
 
 kopfformig, adj., capitate. 
 
 Kopffusser, m.,-%, — , Cephalopod. 
 
 Korallenthier, »., corallum. 
 
 Korn, n., -es, -er, grain, kernel, 
 granule. 
 
 Kbrper, m., -S, body. First part 
 in comp. — ... of the body, 
 body . . . 
 
 Korperbau, m., structure of the 
 body. 
 
 Korperbedeckung, /., covering of 
 the body. 
 
 Korperbewegung, /., motion of 
 bodies. 
 
 Korperfarbe, /., color of bodies. 
 
 Korperform, /., shape of the body. 
 
 Korpergestalt,/., form of body. 
 
 Korpergrosze, /., size of body. 
 
 Korperhalfte, /. , half of the body, 
 
 Kbrperhaut, /., skin of the body, 
 integument. 
 
 Korperlange,/., length of the body. 
 
 korperlich, adj. , bodily. 
 
 Korperoberflache,/., surface of the 
 body. 
 
 Korperoffnung, J'., opening in the 
 body. 
 
 Korperregion, /., region, part of 
 the body. 
 
 Korperschwingung, /., vibration 
 of bodies. 
 
 Korperstoff, m., material of the 
 body. 
 
 Kdrpertheil, m., part of the body. 
 
 Korpertheilchen, n., particle. 
 
 Korperwarme,/., heat of bodies. 
 
 Korperwelt, /., material world 
 (creation). 
 
 kosmisch, adj. , cosmic. 
 
 Kosmopolit, m., -en, -en, cosmop- 
 olite. 
 
 kostbar, adj., costly. 
 
 Kosten,//. , cost, expense. 
 
 Kostspieligkeit, /., costliness. 
 
 krachen, v., crash, roar. 
 
 Kraft,/., -e, force, power. 
 
 Krafteinheit,/., unit of force. 
 
 Kraftewirkung, /. , effect, exertion 
 of force, 
 i kraftig, adj., strong. 
 I Kraftkreis, ///., power-circle. 
 
 Kraftmaschine,/., -n, power ma- 
 chine. 
 : Kraftpunkt, m., point of power. 
 , Kranich, m., -es, -e, crane; //., 
 
 Gruidffi. 
 J Krater, m., -s, — , crater. 
 
 Kraterformig, adj., crater-like. 
 
 Krateroffnung,/. , mouth of crater. 
 
 Kraut, n., -es, ^ier, plant. 
 
 Krebs, ?n., -es, -e, crayfish, crab; 
 pi., Crustacea. 
 
 Kreide, /., chalk. 
 
 Kreideformation, /., chalk for- 
 mation. 
 
 Kreis, m., -es, -e, circle. 
 i kreisend, part, adj., revolving. 
 
VOCABULARY. 
 
 227 
 
 kreisformig, adj., circular. 
 
 Kreislauf, «., circulation. 
 
 kreisrund, adj., circular. 
 
 Kreuzbein, n., sacrum. 
 
 Kreuzotter, /., -n, Pelias berus, 
 viper. 
 
 Kreuzpunkt, m., intersection. 
 
 Kreuzschnabel, m., cross-bill;//. = 
 Loxiadae. 
 
 kriechen, kroch, gekrochen, creep. 
 
 Krisnvek, n., Krisnvek. 
 
 Krone,/., -n, crown. 
 
 kronen, v., crown. 
 
 Krote,/., -n, toad. 
 
 Krotz, m., -en, jagged rock {a pro- 
 vincial term). 
 
 krugformig, adj., urceolate. 
 
 krumm, adj., curved. 
 
 krummen, v., curve. 
 
 Kriimmung, /., -en, curvature, 
 winding. 
 
 Kruste,/., -n, crust. 
 
 Kryptogamen, pi. Cryptogamous 
 plants, Cryptogams. 
 
 Krystall, n.,'-s, -e, crystal. 
 
 Krystallader, /. , -n, crystal vein. 
 
 Krystallflache, f. , plane, face of a 
 crystal. 
 
 Krystallform, /., crystal form. 
 
 krystallinisch, adj., crystalline. 
 
 Krystallinse, /. , crystalline lens. 
 
 Krystallisirbarkeit, /., crystalli- 
 zation. 
 
 Krystallsystem, n. , system of crys- 
 tallization. 
 
 Krystallwasser, n., water of crys- 
 tallization. 
 
 kuchenformig, adj., placentiform. 
 
 Kuckuk, n., -s, -e, cuckoo; //., 
 Cuculidae. 
 
 Kugel,/., -n, ball, sphere. 
 
 Kugelflache, /., surface of a 
 sphere. 
 
 Kugelgestalt, /., spherical form. 
 
 kugelig, adj., globular. 
 
 Kuh, /. , -e, cow. 
 
 kiihl, adj. , cool. 
 
 kiihn, adj., bold. 
 
 Kunde,/., knowledge. 
 
 kiinftig, adj., future. 
 
 Kunst,/., ^e, art. 
 
 kiinstlich, adj., artificial. 
 
 kunstlos, adj., inartistic. 
 
 Kupfer, n., -s, copper. 
 
 Kupfercarbonat, n., -es, carbonate 
 of copper. 
 
 Kupferchlorid, n., -es, copper chlo- 
 ride. 
 
 Kupferchloriir, m., -s, cuprous 
 chloride. 
 
 Kupferdraht, «., copper wire. 
 
 Kupferglanz, w., copper glance. 
 
 Kupferhalter, m., -s, — , copper- 
 holder. 
 
 Kupferkies, m., copper pyrites. 
 
 Kupfernickel, n., nickeline, cop- 
 per-nickel. 
 
 Kupferscheibe, /., -n, copper disk. 
 
 Kupfersulfat, n., -s, copper sul- 
 phate. 
 
 Kupfervitriollbsung, /., copper 
 sulphate solution. 
 
 Kuppel, /., -n, dome. 
 
 Kurbel,/., -n, crank. 
 
 kurz, adj., short; vor kurzem, re- 
 cently. 
 
 Kurzkopf, m., a brachycephalous 
 man (Anthrop.). 
 
 kurzlich, adv., lately. 
 
 kurzsichtig, adv., short-sighted. 
 
 kurzweg, adv., briefly. 
 
 kurzzehig, adj. , short-toed. 
 
 Kiiste, /., -n, coast. 
 
 labil, adj. , unstable. 
 
 Laboratorium, «., -s, -ien, labo- 
 ratory. 
 
 Labyrinth, »., -es, -e, labyrinth. 
 
 lacheln, v., smiling. 
 
 Lachs, m., -es, -e, salmon. 
 
 Lackmusfarbe, /. , litmus. 
 
 Lackmuspapier, n., litmus-paper. 
 
 laden, lud, geladen, charge. 
 
 Ladung, /., -en, charge. 
 
 Lage, /. , -n, layer, position, 
 stratum. 
 
 Lager, n., -s, — , bed. 
 
 Lagerung, f. , -en, grouping, 
 
 Lageveranderung, /., change of 
 position. 
 
228 
 
 VOCABULARY. 
 
 Laich, m. & n., -es, spawn. 
 Laichzeit, /., spawning-time. 
 Lama, »., -8, -s, llama. 
 Lamelle, /., -n, lamina, layer. 
 Lampe,/., -n, lamp. 
 Lampenrohre, /., lamp-chimney. 
 Land, «., -es, ^ier, land. 
 Landbewohner, m., inhabitant of 
 
 the land, land-dwellers. 
 landen, v., land. 
 Landessitte, /., custom of the 
 
 country. 
 Landhaus, n., country-house. 
 Landschnecke,/., land-snail. 
 Landsmann, m., countryman. 
 Landstrecke, /., tract of land. 
 Landstrich, m., -es, -e, district. 
 Landthier, »., land-animal. 
 Landvogel, //., terrestrial[s] 
 
 (birds). 
 Landwind, m., land-wind. 
 Landwirthschaft, /., agriculture, 
 lang, adj. & adv., long, 
 lange, adv., long [time]. 
 Lange, /. , -n, length; der — nach, 
 
 lengthwise. 
 Langenkreis, m., meridian. 
 Langenschnitt, m., -es, -e, longi- 
 tudinal section. 
 Langeveranderung, /., change in 
 
 length. 
 Langkopf, m., a dolichocephalous 
 
 man (Anthrop.). 
 langlich, adj., oblong, 
 langsam, adj., slow. 
 lanzettlich, adj., lanceolate. 
 Lappen, m., -ens, — , lobe, 
 lappig, adj., lobed. 
 Larmen, m., — s, noise. 
 lassen, liess, gelassen, let. sick . . . 
 
 lassen, trans I. by can and passive. 
 Last, /., -en, load, 
 lastig, adj., burdensome. 
 Laub, «., -es, foliage. 
 Laubblatt, n., leaf proper; pi., 
 
 foliage. 
 Laubfrosch, m., tree-toad. 
 Laubholz, «., leaf-tree. 
 Laubmoos, n., = Moos, moss; pi., 
 
 Musci. 
 
 Lauf, m., -es, j-ie, course, run, as- 
 tragal (Anat. ), leg (hunt, phrase). 
 
 laufen, lief, gelaufen, run. 
 
 Laufer, m., = Strandlaufer and 
 Laufvogel. 
 
 Laufvogel, m., courser; //., Cur- 
 sores. 
 
 laurentinisch, adj., Laurentian. 
 
 lauschen, v., listen. 
 
 laut, adj., loud. 
 
 Lauteinduktor, m., -s, -en, mag- 
 netic call, alarm. 
 
 lauten, v., declare. 
 
 Lava, /., pi. Laven, lava. 
 
 Lavaausbruch, m., outbreak of 
 lava. 
 
 lavaspeiend, adj., lava-vomiting. 
 
 Lavastrom, m., stream of lava. 
 
 Leben, n., -s, life. 
 
 leben, v., live. 
 
 lebendig, adj., living, lively, active. 
 
 lebendige Kraft, vis viva. 
 
 Lebensabschnitt, m., -es, -e, stage 
 of life. 
 
 Lebensalter, n., age, stage of life. 
 
 Lebensbedingung,/., -en, condition 
 of life. 
 
 Lebensdauer, /., duration of life. 
 
 Lebenseigenschaft, /., life-char- 
 acteristic. 
 
 Lebenserscheinung, /., life-phe- 
 nomenon. 
 
 Lebensfrische, /., vividness. 
 
 Lebensprocess, m., process of life. 
 
 Lebensstufe, /., stage of life. 
 
 Lebensthatigkeit, /., activity of 
 life. 
 
 Lebensvorgang, m., process of life. 
 
 Lebensweise, /., manner of life. 
 
 Leber,/., -n, liver. 
 
 Lebermoos, n., liverwort, Hepat- 
 ica. 
 
 Lebewesen, n., -s, living being. 
 
 lebhaft, adj., lively. 
 
 leblos, adj., inanimate. 
 
 Leder, n., -s, — , leather. 
 
 lederartig, adj., leatherlike. 
 
 Lederhaut,/., dermis. 
 
 ledig, adj., rid of, with gen. 
 
 lediglich, adv., only. 
 
VOCABULARY. 
 
 229 
 
 leer, adj. , empty, void, vacuous. 
 
 legen, v., lay. 
 
 legiren, p., alloy. 
 
 Legirung, /., -en, alloy. 
 
 lehnen, v., lean. 
 
 Lehrbuch, n., -es, —er, text-book. 
 
 Lehre, /., -n, science, doctrine, 
 
 theory, subject. 
 lehren, v., teach. 
 Leib, m, t -es, -er, body, venter, 
 
 belly; in comp. = ... of the body, 
 
 body . . ., ventral. 
 Leibesraum, m., ventral cavity. 
 Leibesregion, /., region of the 
 
 venter. 
 Leibesring, m., rings of the venter. 
 Leibessubstanz, /., substance of 
 
 the body. 
 Leiche,/., -n, body. 
 Leichnam, m., -s, -e, corpse, 
 leicht, adj. , light, easy. 
 leichtfliissig, adj., easily fusible. 
 Leidener, adj. , Leyden. 
 Leim, m., -es, -e, glue. 
 Leinwand,/., linen, 
 leise, adj. , light, low, soft. 
 leisten, v., do, accomplish, give. 
 Leistung, /. , -en, operation, per- 
 formance, 
 leistungsfahig, adj., efficient. 
 Leistungsfahigkeit, /. , -en, effi- 
 ciency, 
 leiten, v., conduct. 
 Leiter, m., -s, — , conductor. 
 Leiterkreis, w.,-es, -e, conducting 
 
 circuit. 
 Leitform, /., characteristic form. 
 Leitmuschel, /., characteristic 
 
 shell. 
 Leitstrahl, m., -es, -en, radius 
 
 vector. 
 Leitung, f. , conduction. 
 Leitungsdraht, m., conducting 
 
 wire. 
 Leitungsvermogen, n., -s, con- 
 
 ductibility. 
 Lemaner See, m., Fr. Lac Leman 
 
 = Lake of Geneva. 
 Lende, /., -n, haunch ; />/., loins. 
 Lerche, /., -n, lark. 
 
 lettenartig, adj., clayey, 
 lettig, adj., clayey. 
 letzt_, adj., last. 
 letzter_, adj., latter, 
 leuchten, v., give light. 
 Leuchten, «., -s, lightning, 
 leuchtend, adj. , luminous. 
 Leuchtgas, n., coal-gas. 
 Leuchtthurm, m., lighthouse. 
 Leucitlava, /., Leucite lava, 
 leugnen, v., deny. 
 Liane,/., -n, liane. 
 liassisch, adj., Liassic. 
 Licht, n., -es, light. 
 Lichtentwickelung, f. , evolution 
 
 of light. 
 Lichterscheinung,/., phenomenon 
 
 of light. 
 Lichtgewobenes, adj. as noun, as 
 
 if woven in or by light, ethereal. 
 Lichtintensitat, /., intensity of 
 
 light. 
 Lichtmasse, /., flood of light. 
 Lichtpunkt, m., point of light. 
 Lichtquelle, /. , source of light. 
 Lichtstarke, /. , intensity of light. 
 Lichtstrahl, m., ray of light. 
 Lichtstreif, m., streak of light. 
 Lichtwelle, /., wave of light. 
 lieb, adj., charming. 
 Liebhaber, ///., -s, — , lover, 
 lieblich, adj., lovely, delightful, 
 liefern, v., yield, furnish, 
 liegen, lag, gelegen, lie. 
 Lignit, m., -s, -e, lignite. 
 Lindenwaldung, /. , linden forest, 
 linear, adj., linear. 
 Linie, /., -n, line. 
 linienformig, adj., linear, 
 link-, adj., left, 
 links, adv., on the left. 
 Linse, /. , -n, lens. 
 Liparisch, adj., Liparian. 
 Lippenpfeife,/. , -n, pipe with lips. 
 Lissabon, Lisbon. 
 Lithion. n., -s, lithium oxide. 
 Lithium, n., -s, lithium. 
 Llanos,//., llanos, 
 local, see lokal. 
 Loch, n., -es, ^ier, hole. 
 
230 
 
 VOCABULARY. 
 
 locker, adj., loose, spongy. 
 
 Locomotion, see Lokomotion. 
 
 Locomotive,/., -n, locomotive. 
 
 lodern, v, t blaze. 
 
 logisch, adj., logical. 
 
 lokal, adj., local. 
 
 Lokomotion, j , mm . 
 
 Locomotion, [/" " en ' locomotion. 
 
 lokomotiv, adj., locomotive. 
 
 longitudinal, adj., longitudinal. 
 
 Longitudinalwelle, /., longitudi- 
 nal wave. 
 
 Los, m., -es, -e, loess. 
 
 los, adj. , loose, rid of. 
 
 loschen, v., extinguish; slake. 
 
 losen, v., dissolve. 
 
 ldslich, adj., soluble. 
 
 Loslichkeit,/., solubility. 
 
 loslosen, v. sep., detach. 
 
 lostrennen, v. sep., separate. 
 
 Lostrennung, /. , -en, separation. 
 
 Losung, /., -en, solution. 
 
 Losungsmittel, n., solvent. 
 
 Loth, n., -es, -e, the lead, plumb, 
 plummet. 
 
 lothen, v., solder. 
 
 Lowe, in., -n, -n, lion. 
 
 Luchs, m., -es, -e, lynx. 
 
 Liicke, /. , -n, gap, space. 
 
 Luft, /., i:e, air. 
 
 Luftabschluss, m. , exclusion of air. 
 
 Luftart, /., kinds of air, gas, 
 aeriform body. 
 
 Luftatmend, part, adj., air-breath- 
 ing. 
 
 Luftballon, m., (air) balloon. 
 
 Luftbewegung, /. , -en, motion of 
 the air. 
 
 Liiftchen, n. , -s, — , (breath of) air. 
 
 luftdicht, adj., air-tight.- 
 
 Luftdruck, m., pressure of the at- 
 mosphere. 
 
 Luftelektricitat, /., atmospheric 
 electricity. 
 
 Lufterscheinung, f. , phenomenon 
 of the air; meteoric phenom- 
 enon. 
 
 luftfdrmig, adj., aeriform, gase- 
 ous. 
 
 Luftkreis, w., atmosphere. 
 
 luftleer, adj., void of air, vacu- 
 ous. 
 
 Luftmasse,/., bulk of air. 
 
 Luftmeer, n., sea of air. 
 
 Luftpumpe, /., -n, air-pump. 
 
 Luftraum, m., air-space. 
 
 Luftregion, /., region of the air. 
 
 Luftsaule, /., air-column. 
 
 Luftschicht,/., air-stratum. 
 
 Luftstrom, m., air-current. 
 
 Luftstromung, /., -en, air-cur- 
 rent. 
 
 Lufttemperatur,/., temperature of 
 the air. 
 
 luftverdunnt, adj., rarefied. 
 
 Lumme./., -n, loom (Ornith.). 
 
 Lunge, /., -n, lung. 
 
 Lungenathmung, /. , breathing by 
 means of lungs. 
 
 Lungenfische, pi., Dipnoi. 
 
 Lungenschnecken,//., Pulmonata. 
 
 Lupe,/.,-n, magnifying-glass. 
 
 Lurche, //., Amphibia. Lurch or 
 Lorch, m. sing. = toad. 
 
 Lust,/"., —e, pleasure. 
 
 Lycopodiaceen,//. , Lycopodiaceae, 
 club-moss. 
 
 Lymphe,/., -n, lymph. 
 
 Lymphgefasz, n., lymph-vessel. 
 
 Lymphgefaszsystem, n., system 
 of lymph-vessels, of lymphatics. 
 
 machen, v., make. 
 
 Macht,/., —e, power. 
 
 machtig, adj., mighty. 
 
 Machtigkeit, /., thickness. 
 
 Magen, n., -s, — , maw, stomach. 
 
 Magensaftdriise, /., gastric-juice 
 glands. 
 
 Magnesia,/., magnesia. 
 
 Magnesia-Silikat, n., silicate of 
 magnesia. 
 
 Magnesit, m., -en, magnesite. 
 
 Magnesium, n., -s, magnesium. 
 
 Magnesiumsalz, //., magnesium 
 salt. 
 
 Magnesiumsulfat, n., -s, mag- 
 nesium sulphate. 
 
 Magnet, m., -es, -e, magnet. 
 
 Magneteisen, n., magnetite. 
 
VOCABULARY. 
 
 231 
 
 magnetelektrisch, adj. , magneto- 
 electric. 
 
 magnetisch, adj., magnetic. 
 
 magnetisiren, v., magnetise. 
 
 Magnetisirung, /.,-en, magnetiza- 
 tion. 
 
 Magnetismus, m., — , magnetism. 
 
 Magnetnadel, /., magnetic needle. 
 
 magnetoelektrisch, adj., magneto- 
 electric. 
 
 Magneto-Induktion, /., magnetic 
 induction. 
 
 Magnetpol, m., pole of magnet. 
 
 Maifisch, m., shad. 
 
 Maki, m., -s, -s, Lemur. 
 
 Makrele, f. , -n, mackerel. 
 
 Mai, n., -es, -e, time. — Often in 
 comp. with numerals. Also mal. 
 
 Malachit, m., -s, -e, malachite. 
 
 malayisch, adj., Malayan. 
 
 malerisch, adj., picturesque. 
 
 Mammalien, //., mammalia. 
 
 man, indef.pr., one. 
 
 manch, adj., many, several. 
 
 mancherlei, adj., many kinds of. 
 
 manchmal, adv., often. 
 
 Mangan, n., -s, manganese. 
 
 Mangandioxyd, n., manganese di- 
 oxide. 
 
 Manganoxyd, n., manganic oxide. 
 
 Manganspath, m., -es, manganese 
 spar. 
 
 Mangel, m., -s, — , want, lack. 
 
 Mannchen, n., -s, — , male of ani- 
 mals. 
 
 Mannesalter, n., -s, — , manhood. 
 
 mannichfaltig, ) 
 
 mannigfach, \adj., various. 
 
 mannigfaltig, ) 
 
 Mannigfaltigkeit, /. , variety. 
 
 mannlich, adj., male. 
 
 Manometer, n., -s, manometer. 
 
 Mantel, m.,-s, — , mantle. 
 
 Mantelhohle, /., mantle-cavity. 
 
 Mantelthiere, //., Tunicata. 
 
 marderartig, adj., weasel- like ; -e 
 Thiere, Digitigrada. 
 
 Mariotte'sche, adj., of Mariotte. 
 
 Mark, n., -es, marrow, pith. 
 
 Marmor, m., -s, -e, marble. 
 
 Maschine,/., -n, machine. 
 
 Masse,/., -n, mass. 
 
 massenhaft, adj., massive. 
 
 Massensystem, n. , general system. 
 
 Massentheilchen, «., particle of 
 matter. 
 
 Massenzunahme, /., increase in 
 mass. 
 
 massig, adj., massy. 
 
 Massigung, /., moderation. 
 
 massiv, adj., massive. 
 
 Mastodon, 7?.,-ten,-ten, mastodon. 
 
 Masz, n., -es, -e, measure, extent. 
 
 maszigen, v., moderate. 
 
 Maszstab. m., measure, scale. 
 
 Material, n., -s, -e and -ien, mate- 
 rial. 
 
 Materie, /., -n, matter. 
 
 materiell, adj., material. 
 
 Matte,/., -n, meadow. 
 
 mattrot(h), adj., dull red. 
 
 mattweiss, adj., dull white. 
 
 Mauer, /., -n, wall. 
 
 Maulesel, m, % mule. 
 
 Maulwurf, vi., -s, j^e, mole. 
 
 Maus, /., -e, mouse. 
 
 Maximum, n., -s, -ma, maximum. 
 
 Mechanik,/., mechanics. 
 
 mechanisch, adj., mechanical. 
 
 Medinasandstein, m., Medina 
 sandstone. 
 
 Medium, m., -s, -dien, medium. 
 
 Medizin,/., medicine. 
 
 Meduse,/., -n, Medusa. 
 
 Meer, n., -es, -e, ocean, sea. 
 
 Meeresbewohner, m. , inhabitant of 
 the sea. 
 
 Meeresbildung, /., marine forma- 
 tion. 
 
 Meeresboden, w., bottom of the sea. 
 
 Meeresflache, /. , sea-level. 
 
 Meeresgebilde, n., marine struc- 
 ture, formation. 
 
 Meereskiiste, /. , sea-coast. 
 
 Meeressand, m., sea-sand. 
 
 Meeresstrand, m., strand. 
 
 Meeresstromung, /. .ocean current. 
 
 Meerkatze,/. ,-n, long-tailed mon- 
 key. 
 
 Meersaurius, m., -en, sea-serpent. 
 
VOCABULARY. 
 
 Meerschaum, w.,-es, meerschaum. 
 
 Meerschweinchen, n., -s, guinea- 
 pig- 
 
 Meerthier, n., marine animal. 
 
 Meerwasser, »., sea-water. 
 
 Megatherium, n., -s, -ien, mega- 
 therium. 
 
 mehr, adv., more. 
 
 mehrer, adj., several {always in fl., 
 generally f I., compar. of mehr). 
 
 mehrfach, adj., repeated. 
 
 mehrmals, adv., several times 
 
 Mehrzahl, /., majority. 
 
 mehrzahlig, adj., of several [parts]. 
 
 meiden, mied, gemieden, avoid. 
 
 Meile, /., -n, mile. 
 
 meinen, v., think, opine 
 
 Meise, /., -n, titmouse; Pa- 
 
 rinse. 
 
 meist-, adj. & adv., most; generally 
 am meisten, the most. 
 
 meistens, adv., mostly. 
 
 Membran(e), /., -n, membrane. 
 
 Menge,/., -en, multitude, quantity. 
 
 mengen, v., mix. 
 
 Mensch, m., -en, -en, man. 
 
 menschenahnlich, «<//., anthropoid. 
 
 Menschenahnlichkeit, /., similari- 
 ty to man. 
 
 Menschenalter, n., generation. 
 
 Menschenhand, /. , human hand. 
 
 menschlich, adj., human. 
 
 Mercur, m., -s, Mercury. 
 
 Mercuronitrat, n., -s, mercurous 
 nitrate. 
 
 Mergel, m., -s, marl. 
 
 mergelig, adj., marly. 
 
 Meridian, m., -s, -e, meridian. 
 
 merken, v., notice. 
 
 merklich, adj., noticeable. 
 
 Merkmal, n. , -es, -e, characteristic. 
 
 merkwiirdig, adj. , remarkable. 
 
 merkwiirdigerweise, adv., remark- 
 ably, curiously. 
 
 messen, mass, gemessen, measure. 
 
 Messing, n., -s, brass. 
 
 Messung, /., -en, measurement. 
 
 Metall, n., -es, -e, metal. 
 
 Metallbarometer, m. t metal (ane- 
 roid) barometer. 
 
 Metallblech, n, -es, -e, metal plate. 
 
 Metallchlorid, n., -es, -e, metallic 
 chloride. 
 
 metallfrei, adj., metal-free. 
 
 Metallglanz, m., metallic lustre. 
 
 metallhaltig, adj., metal-bearing. 
 
 Metallhulse,/.,-n, metal covering. 
 
 metallisch, adj., metallic. 
 
 Metalllegierung, /., -en, alloy. 
 
 Metalloid, ;/, -es, -e, metalloid. 
 
 Metalloxyd, n., metallic oxide. 
 
 Metallplatte,/., -n, metal plate. 
 
 Metallstange,/., -n, metal rod. 
 
 Metallstiick, n., piece of metal. 
 
 metamorphisch, «<//., metamorphic. 
 
 Metamorphose, /., -n, metamor- 
 phosis. 
 
 Meteoreisen, n., -s, meteoric iron. 
 
 Meteorit, m., -s, -e, meteorite. 
 
 Meteorologie, /., meteorology. 
 
 meteorologisch, adj. meteorolog- 
 ical. 
 
 Meter, n., -s, — , metre. 
 
 Methan, n., -s, marsh-gas, fire- 
 damp. 
 
 Methode,/., -n, method. 
 
 Miasma, n., miasma. 
 
 Miene,/*., -n, mien. 
 
 Miesmuschel,/.,-n, common edible 
 muscle, Mytilus. 
 
 Mikroskop, n., -es,-e, microscope. 
 
 mikroskopisch, adj. , microscopic. 
 
 Milbe, /. , -n, mite, Acarina. 
 
 Milchdriise, /., -n, lactiferous 
 gland. 
 
 Milchsaft, m., milky juice, chyle. 
 
 Milchstrasze, /., milky way. 
 
 mild, adj., mild. 
 
 Millimeter, n., -s, — , millimeter. 
 
 Million,/., -en, million. 
 
 minder, adv. , less. 
 
 minenartig, adj., mine-like. 
 
 Mineral, n. , -es, -e or -ien, mineral. 
 
 Mineralgehalt, m., -es, mineral 
 contents. 
 
 mineralisch, adj., mineral. 
 
 Mineralkorper, m., mineral. 
 
 Mineralogie, /., mineralogy. 
 
 Mineralreich, n., mineral kingdom. 
 
 Mineralspecies,/. .mineral species. 
 
VOCABULARY. 
 
 233 
 
 Mineralstoff, m., mineral sub- 
 stance, inorganic compound. 
 
 Mineralwasser, n., mineral water. 
 
 Minimum, n., -s, -ma, minimum. 
 
 Minute,/., -n, minute. 
 
 Miocanegruppe,/. , miocene group. 
 
 mischen, v., mix, mingle. 
 
 Mischfarbe,/., mixed color. 
 
 Mission,/., -en, mission. 
 
 Missionsdorf, n., mission village. 
 
 Miszbrauch, m., -es, — e, abuse. 
 
 mit, prep, (dat.), with; adv., simul- 
 taneously, along. 
 
 miteinander, adv., with one an- 
 other. 
 
 mithin, conj., consequently. 
 
 Mitschwingen, n., -s, sympathetic 
 vibration. 
 
 Mittag, ;//., noon, south. 
 
 Mittagskreis, m., meridian. 
 
 Mittagslinie, /., meridian line. 
 
 Mittagsrast,/., -en, midday rest. 
 
 Mittagstunde, /,, midday (hour). 
 
 Mittagssonne,/., midday sun. 
 
 Mitte,/., -n, middle. 
 
 Mittel, »., -s, — , means; average. 
 
 mitt(e)ler_, adj. , middle, medium 
 (never ttninfi.). 
 
 Mittelleib, m., thorax (same as 
 Brust). 
 
 Mittellinie, /., middle line, mesial 
 line (of the body). 
 
 Mittelmeer, n., Mediterranean Sea. 
 
 Mittelpunkt, m., centre. 
 
 mittels, prep, (gen.), by means of. 
 
 mittelst, prep, (gen.), by means of. 
 
 Mittelzehe, /., middle toe. 
 
 Mitternacht, /., north; midnight. 
 
 mittheilen, v. , communicate, im- 
 part. 
 
 Mittheilung, /., -en, communica- 
 tion. 
 
 mittler-, adj. with comparative suf- 
 fix, medium; average, mean ; 
 middle. 
 
 Mittonen, //. , -s, sympathetic 
 sounding. 
 
 Mitwirkung, /., cooperation. 
 
 mitzahlen,^. sep., include [in count- 
 ing], count with the rest. 
 
 Moa, m., -S, -s, a Dinornis of New 
 Zealand. 
 
 modelliren, v., model. 
 
 modern, adj., modern. 
 
 Modification, /., -en, modifica- 
 tion. 
 
 modificiren, v., modify. 
 
 Mofette, /., -n, mofette, i,.e. me- 
 phitic gas; gas-spring. 
 
 mogen, mochte, gemocht, may. 
 
 mdglich, adj., possible. 
 
 moglicherweise, adv., possibly. 
 
 Moglichkeit, /. , -en, possibility. 
 
 Mol. = Moleciil. 
 
 Molch, m., -es, -e, salamander 
 
 Moleciil, »., -s, -e, molecule. " 
 
 molecular, adj. , molecular. 
 
 Molecularabstoszung, /., molec- 
 ular repulsion. 
 
 Molecularanziehung, — ,/., molec- 
 ular attraction. 
 
 Molecularbewegung, /. , molec- 
 ular motion. 
 
 Moleculargewicht, n., molecular 
 weight. 
 
 Molecularkraft, /., molecular 
 force. 
 
 Moleciilschwingung, /., molecular 
 oscillation. 
 
 Molekiil, see Moleciil. 
 
 molekular, see molecular. 
 
 Molekulargewicht, see Molecular- 
 gewicht. 
 
 Molluske,/., -n, mollusk. 
 
 Molukken, //., Moluccas. 
 
 Moment, »., -es, -e, a deciding 
 point. 
 
 momentan, adj., momentary. 
 
 Monat, vi., -s, -e, month. 
 
 Monch, vi., -s, -e, monk. 
 
 Mond, vi., -es, -e, moon. 
 
 Mondfinsterniss, /., -e, lunar 
 eclipse. 
 
 mondhell, adj., moonlit. 
 
 Mondhelle. /., brightness of the 
 moon. 
 
 mongolisch, adj., Mongolian 
 
 Monogamie, /., monogamy. 
 
 monoklin, adj., monoclinic. 
 
 monoklinisch, adj., monoclinic. 
 
234 
 
 VOCABULARY. 
 
 Monokotyledonen, //., mono- 
 cotyledons. 
 
 Moos, ;/., -es, -e, moss ; pi., 
 Musci. 
 
 Moosthierchen, />/. , Bryozoa. 
 
 Morast, m., -es, -e, morass. 
 
 morderisch, adj., murderous. 
 
 Morgen, n.,-8, — , east, morning. 
 
 Morgenrot, n., -es, morning red, 
 morning sky. 
 
 Morgenwind, m., morning wind. 
 
 Morphologie, /., morphology. 
 
 morphologisch, adj., morpho- 
 logical. 
 
 Mortel, m., -s, mortar. 
 
 Moschusthier, n., musk-deer. 
 
 Mowe, /., -n, mew, gull; pi., La- 
 ridffi. 
 
 Motor, n., -s, motor. 
 
 Miihe,/., -n, trouble, toil. 
 
 muhevoll, adj., toilsome. 
 
 multiplizieren, v., multiply 
 
 Mund, m., -es, -e, mouth. 
 
 miinden, v., discharge. 
 
 Mundhohle, /., -n, cavity of the 
 mouth. 
 
 Mundoffnung, /. , -en, mouth-open- 
 ing. 
 
 Mundtheil, m., parts of the mouth. 
 
 Miindung, /., -en, mouth (of a 
 river). 
 
 Mundwerkzeuge,//., organs of the 
 mouth. 
 
 Miinze,/., -n, coin. 
 
 Murren, «.. -s, growl. 
 
 Muschel, /., -n, shell. 
 
 Muschelkalk, m., shell-limestone. 
 
 Muschelkrebse,//., Ostracoda. 
 
 Muschelthier, n., shell-fish ; pi. , 
 Lamellibranchiata. 
 
 Muscineen, pi., Muscinea. 
 
 Musik, /. , -en, music. 
 
 musikalisch, adj., musical. 
 
 Muskel, ?n., -s; /., -n, muscle (of 
 the body). 
 
 Muskelgewebe, n., muscular tis- 
 sue. 
 
 Muskelmasse, /., mass of muscle. 
 
 Muskelsubstanz, /. , substance of 
 the muscle. 
 
 Muskelsystem, n., muscular sys- 
 tem. 
 
 Muskelthatigkeit, /., activity of 
 the muscle. 
 
 muskulds, adj., muscular. 
 
 miissen, musste, gemusst, be 
 obliged. 
 
 muthmassen, v. insep., guess, con- 
 jecture. 
 
 Mutterkuchen, m., -s, placenta. 
 
 Mutterpflanze, /., mother plant. 
 
 Nabelschwein, n., peccary. 
 
 nach, prep, (dat.), after, toward ; 
 according to (in this sense fre- 
 quently after the case it governs). 
 After riechen, Geruch, [smell] of. 
 — und — , gradually. 
 
 nachahmen, v. sep., imitate. 
 
 Nachahmung, /., -en, imitation. 
 
 nachdem, eon/. , after, according as. 
 
 Nachen, m., -s, — , boat. 
 
 nachfolgend, part, adj., following. 
 
 Nachhall, m., -s, echo. 
 
 nachher, adv., subsequently. 
 
 nachherig, adj., subsequent. 
 
 Nachklang, m., echo. 
 
 nachklettern, v. sep., clamber after. 
 
 Nachkomme, m., -n, descendant. 
 
 Nachmittags, adv., in the after- 
 noon. 
 
 Nachricht, /., -en, news, tidings. 
 
 nachst, prep, (dat.), next to. See 
 nahe. 
 
 nachstehen, v. s. sep., follow, stand 
 after. 
 
 Nachstellung,/., -en, pursuit. 
 
 Nacht,/., ^e, night. 
 
 Nachtaffe, m., night-ape. 
 
 Nachtigall, /., -en, nightingale. 
 
 nachtlich, adj., nocturnal. 
 
 Nachtthier, n., nocturnal animal. 
 
 nachweisbar, adj., capable of 
 proof, especially of proof of ex- 
 istence. 
 
 nachweisen, v. s. sep., show (to 
 exist), prove. 
 
 nackt, adj., naked. 
 
 Nadel,/., -n, needle. 
 
 nadelformig, adj., needle-shaped. 
 
VOCABULARY. 
 
 235 
 
 Nadelholz, n., coniferous tree. 
 
 Nadir, «., -s, nadir. 
 
 Nagel, m., -s, ^i, nail. 
 
 Nager, m., -s, rodent (animal). 
 
 Nagethiere,//., Rodentia. 
 
 nahe, adj., near. Super L, nachst. 
 
 Nahe,/., nearness, vicinity. 
 
 nahern, v. t bring near; sich nahern, 
 approach. 
 
 nahezu, adv. , almost. 
 
 nahren, v., support, supply with 
 food ; reji. , feed upon. 
 
 Nahrstoff, m., nutritious matter. 
 
 Nahrung, /., -en, food. 
 
 Nahrungserwerb, m., -es, acquisi- 
 tion of food. 
 
 Nahrungskanal, m., alimentary 
 canal. 
 
 Nahrungsmaterial, n., nutritious 
 matter, food-material. 
 
 Nahrungsmittel, n., food. 
 
 Nahrungsstoff, m., food, nutritious 
 matter. 
 
 Naht,/., zie, seam, suture. 
 
 Namen, m., -s, - — , name. 
 
 namentlich, adv., especially. 
 
 namhaft, adj., considerable. 
 
 namlich, adv., namely. 
 
 Narbe,/., -n, stigma. 
 
 Nase, /., -n, nose. 
 
 Nasenhohle,/., -n, nasal cavity. 
 
 Nasenloch, n., nostril. 
 
 Nashornvogel, m., rhinoceros- 
 bird. 
 
 nass, adj., aqueous, wet. 
 
 Natrium, n., -s, sodium. 
 
 Natriumchlorid, n., -s, sodium 
 chloride. 
 
 Natriumhydrat, n., -s, sodium hy- 
 droxide. 
 
 Natriummetall,«., metallic sodium. 
 
 Natron, n., -s, sodium oxide. 
 
 Natter, /. , -n, adder. 
 
 Natur, /., -en, nature. 
 
 Naturauifassung, /., -en, view of 
 nature. 
 
 Naturerscheinung,/. , phenomenon 
 of nature. 
 
 Naturforscher, m., investigator (of 
 nature). , 
 
 naturgemasz, adv., naturally. 
 
 Naturgeschichte, /. , natural his- 
 tory. 
 
 naturgeschichtlich, adj., according 
 to natural history. 
 
 Naturlehre,/., natural philosophy. 
 
 naturlich, adv., naturally; adj., 
 natural. 
 
 Naturproduct, n., natural product. 
 
 Naturreich, »., kingdom of nature. 
 
 Naturscene, /. , scene in nature. 
 
 Naturwissenschaft, /., natural 
 science. 
 
 Neapel, n., -s, Naples. 
 
 Nebel, m., -s, — , mist. 
 
 nebelartig, adj., misty. 
 
 Nebelbild, n., dissolving view. 
 
 Nebelfleck, m., nebula. 
 
 Nebelmeer, n., sea of mist, fog. 
 
 Nebelwolke,/., cloud of mist. 
 
 neben, prep. (dat. & ace), by the 
 side of, besides. 
 
 Nebenblatt, n., stipule. 
 
 Nebenelement, «., secondary ele- 
 ment. 
 
 Nebengestein, «., -s, -e, partition- 
 rock. 
 
 Nebenregenbogen, m., secondary 
 rainbow. 
 
 Nebenton, m., secondary tone. 
 
 Nebenwurzel, /., secondary or ad- 
 ventitious roots. 
 
 neblig {or nebelig), adj., misty. 
 
 nebst, prep, (dat.), (together) with. 
 
 negativ, adj., negative. 
 
 nehmen, nahm, genommen, take. 
 
 neigen, v., incline. 
 
 Neigung, /., -en, inclination. 
 
 nennen, nannte, genannt, name, 
 call. 
 
 Neptun, m., -s, Neptune. 
 
 Neptunist, m., -es, -en, Neptunist. 
 
 Nerv, m., (-s), -en, | 
 
 Nerve,/., -n, ' fnerve. 
 
 Nervenfaser, /. , nerve-fibre. 
 
 Nervengewebe, u., nervous tissue. 
 
 Nervenknoten, m., -s, ganglion. 
 
 Nervenmasse, f., mass of nerves. 
 
 Nervennetz, «., network of nerve- 
 cells. 
 
236 
 
 VOCABULARY. 
 
 nervenreich, adj., nervous, rich in 
 nerves. 
 
 Nervensubstanz, /., substance of 
 the nerves. 
 
 Nervensystem.w., nervous system, j 
 
 Nervenzelle, /., nerve-cell. 
 
 Nest, n., -es, -er, nest. 
 
 Netz, »., -es, -e, net. 
 
 Netzfliigler, pi., Neuroptera. 
 
 netzformig, adj., netlike, reticular. 
 
 Netzhaut,/., retina. 
 
 Netzhautbild, »., retinal image. 
 
 neu, adj., new ; von neuem, anew. 
 
 neuer-, compar., modern. 
 
 Neubildung, /., new formation. 
 
 Neuburgersee, **., Lake Neuf- 
 chatel. 
 
 neuentdeckt, adj. , recently dis- 
 covered. 
 
 neuerdings, adv., lately, recently. 
 
 Neu-Holland, n., Australia. 
 
 Neumond, m. % new moon. 
 
 Neunauge, «.&/"., -s,-n,lamper-eel. 
 
 Neuseeland,/rc/. n., New Zealand. 
 
 Neusilber, n., German silver. 
 
 neutralisiren, v., neutralize. 
 
 Neuzeit,/., -en, modern or recent 
 times. 
 
 newtonisch, adj. , of Newton. 
 
 Niagaraschiefer, m. t Niagara slate. 
 
 nicht, adv., not. 
 
 Nichtchemiker, m. t -s, — , non- 
 chemist. 
 
 nichtleitend, fart, adj., non-con- 
 ducting. 
 
 Nichtmetall, n., non-metal. 
 
 nichts, indecl., nothing. 
 
 Nickel, «., -s, nickel. 
 
 nie, adv., never. 
 
 nieder, adj., low, lower, down {al- 
 ways itijl.). 
 
 niederlegen, v. sep., lay down. 
 
 niederfallen, v. s. sep., fall down, 
 precipitate. 
 
 Niederschlag, m., precipitate. 
 
 niederschlagen, v. s. sep., precipi- 
 tate. 
 
 niederschreiben, schrieb-, ge- 
 schrieben, write down. 
 
 niedersinken, v. s. sep., sink down. 
 
 niedrig, adj., low. 
 
 niemals, adv., never. 
 
 Niere, /., -n, kidney. 
 
 nierenfdrmig, adj., reniform. 
 
 nirgends, adv. , nowhere. 
 
 Niveau, n., -s, level. 
 
 noch, adv., still, besides, yet. 
 
 nochmals, adv., once more. 
 
 Nord, m., -es, north wind; Norden, 
 -s, north. 
 
 Nord Amerika, n., -s, North 
 America. 
 
 nbrdlich, adj., northern. 
 
 Nordlicht, n., northern light. 
 
 nordmagnetisch, adj., of north- 
 magnetism. 
 
 Nordost, m., -es, northeast. 
 
 Nordpol, m., north pole. 
 
 nordwarts, adv., northward. 
 
 Nordwest, adv., northwest. 
 
 Nordwind, m., north wind. 
 
 normal, adj., normal. 
 
 nothig, adj., necessary. 
 
 nothwendig, adj., necessary. 
 
 nothwendigerweise, adv., neces- 
 sarily. 
 
 Nothwendigkeit,/.,-en, necessity. 
 
 November, m., -s, November. 
 
 Nucleus, m.,pl. -clei, nucleus. 
 
 Null,/., -en, naught, zero. 
 
 Nullpunkt, m., zero point. 
 
 numerisch, adj., numerical. 
 
 nun, adv., now. 
 
 nunmehr, now. 
 
 nur, adv., only. 
 
 Nutzen, in., -s, advantage, use. 
 
 niitzlich, adj., useful. 
 
 Niitzlichkeit, /., utility. 
 
 nutzlos, adj., useless. 
 
 ob, conj., whether. 
 
 oben, adv., above, at the top. 
 
 ober-, adj., upper. 
 
 Oberarm, m., -es, -e, upper [part 
 of] arm. 
 
 Oberflache,/., surface. 
 
 Oberflachenbildung,/., surface for- 
 mation. 
 
 oberflachlich, adj. , superficial, su- 
 perlative, uppermost, 
 
VOCABULARY. 
 
 237 
 
 Oberforstmeister, m,, -s, — , high- 
 forester. 
 
 Oberhaut,/., epidermis. 
 
 Oberland, n., highlands; the Ber- 
 nese Oberland. 
 
 Oberschenkel, m., -s, — , thigh. 
 
 obersilurisch, adj., upper silurian. 
 
 Oberton, m., overtone. 
 
 obgleich, conj., although. 
 
 obig, adj., above, foregoing. 
 
 Objectiv, m., -s, objective. 
 
 obscura, adj., obscura. 
 
 Obsidian, m., -s, -e, obsidian. 
 
 obwol, conj., although. 
 
 Ocher, m., -s, ocher. 
 
 Octaeder, n.,-%, — , octahedron. 
 
 Octapoden, pi. , Octapoda. 
 
 Octave,/., -n, octave. 
 
 October, m., -s, October. 
 
 Ocular, m., -s, eye-piece. 
 
 ode, adj., desolate. 
 
 Oder, conj., or. 
 
 Ofen, m., -s, — , furnace, stove. 
 
 Ofenrohre, /. , stove-pipe. 
 
 offen, adj., open. 
 
 offenbar, adj., clear, open. 
 
 offenbaren, v. rejl., manifest. 
 
 offnen, v., open. 
 
 Offnung, /., -en, opening, cavity. 
 
 oft, adv., often. 
 
 ohne,/r^/. (ace), without. 
 
 ohngefahr, adv., about, = ungefahr. 
 
 Ohr, ;/., -s, -en, ear. 
 
 Ohrmuschel, /. , auricle. 
 
 Ohrtrompete, /., -n, ear-trumpet. 
 
 Oker, m,, -s, ocher. 
 
 01, »., -es, -e, oil. 
 
 olig, adj. , oily. 
 
 Olschicht, /. , film of oil. 
 
 omnivor, adj., omnivorous. 
 
 Onondagagruppe, /., Onondaga 
 group. 
 
 Onychophoren, />/., Onychophora. 
 
 oblithisch, adj., oolitic. 
 
 Opal, m., -es, -e, opal. 
 
 opalisirend, adj., opalescent. 
 
 Operation,/., -en, operation. 
 
 Opposition, f. , -en, opposition. 
 
 Optik, /. , optics. 
 
 optisch, adj. , optical. 
 
 Orange,/., -n, orange. 
 
 Orang-utan, w,, -s, -s, orang- 
 outang. 
 
 ordnen, v. t arrange, regulate. 
 
 Ordnung, /., -en, order, rank. 
 
 Organ, n., -es, -e, organ. As second 
 part of compounds, organ of . . ., 
 e.g. Verdauungsorgane, organs 
 of digestion. 
 
 Organisation,/. , -en, organization. 
 
 organisch, adj., organic. 
 
 organisiren, v., organize. 
 
 Organismus, m., -men, organism. 
 
 Orient, m., -es, east. 
 
 Orientirung, /., -en, orientation, 
 orienting. 
 
 Orkan, m., -s, -e, hurricane. 
 
 Ort, m., -es, -e, region, place. 
 
 Ortaliden, pi., Ortalida. 
 
 Ortsveranderung, /., -en, change 
 of place. 
 
 Oscillation,/., -en, oscillation. 
 
 ossificiren, v., ossify. 
 
 Osten, m., -s, east. 
 
 ostlich, adv., eastward ; adj., east- 
 ern. 
 
 ostwarts, adv., eastward. 
 
 Otter, m., -s, — , otter (Lutra). 
 
 Otter,/., -n, viper (= adder); pi., 
 Viperida^. 
 
 oval, adj. , oval. 
 
 ovipar, adj. , oviparous. 
 
 Oxyd, n., -s, -e, oxide. 
 
 Oxydation, /., oxidation. 
 
 Oxydationsmethode,/., oxidation- 
 method. 
 
 Oxydationsprocess, m., oxidation- 
 process. 
 
 oxydiren, v., oxidize. 
 
 Ozon, n., -s, ozone. 
 
 Ozonbereitung, /. , -en, prepara- 
 tion of ozone. 
 
 Paar, n., -es, -e, pair; second part of 
 
 compounds , pair of . . . 
 paarig, adj., [present] in pairs, 
 
 paired, 
 paarweise, adv., in pairs. 
 Paarzeher, //., Artiodactyla or 
 
 Paridigitata. 
 packen, v., pack. 
 
238 
 
 VOCABULARY. 
 
 Palamedeen, //., Palamedeae, 
 screamers. 
 
 Palaontologie,/., paleontology. 
 
 Pampas,//., pampas. 
 
 Panther, m., -s, — , panther. 
 
 pantherartig, adj. , pantherlike. 
 
 Panzer, m.,-8, coat of mail, " test" 
 (of echinoderms). 
 
 Panzerthier, n., chlamyphore. 
 
 Papagei, m., -es, -e, parrot. 
 
 Papier, n., -es, -e, paper. 
 
 Papierdicke,/. , thickness of paper. 
 
 Parabel, /. , -n, parabola. 
 
 Paradies, n., -es, paradise. 
 
 Paradiesvogel, m., bird of para- 
 dise. 
 
 Paraffin, n., -s, paraffine. 
 
 Parallele,/, parallel. 
 
 Parallelkreis, m., parallel circle. 
 
 Parallelogram, n., -s, -e, parallelo- 
 gram. 
 
 Parasit, m., -en, -en, parasite. 
 
 Parenchym, n., -s, parenchyma. 
 
 Parraqua, m., -s, parraqua (guan). 
 
 Parterre, n., -s, flower-garden. 
 
 parthenopaisch, adj., parthenope- 
 an, pertaining to Naples {poetic 
 for Neapolitan). 
 
 Partikel, /., -n, particle. 
 
 Pass, m., -es, —e, pass. 
 
 Passageinstrument, n., transit in- 
 strument. 
 
 Passatwind, m., trade wind. 
 
 passen, v. , fit. 
 
 passiv, adj., passive. 
 
 Patella,/., patella, knee-pan. 
 
 Paukenhohle, /., -n, drum-cavity. 
 
 Pause,/., -n, pause. 
 
 Pavian, ///., -s, -e, baboon. 
 
 Pecari, m., -s, peccary. 
 
 peinlich, adj., difficult. 
 
 Pendel, m., -s, — , pendulum. 
 
 Pendelbewegung, /., pendulum 
 motion. 
 
 Pendellange,/, length of pendu- 
 lum. 
 
 Pendelversuch, m., pendulum ex- 
 periment. 
 
 Penumbra /, penumbra. 
 
 Perception,/., -en, perception. 
 
 Pergamentpapier, ;/., -s, — , parch- 
 ment-paper. 
 
 Periode,/., -n, period. 
 
 periodisch, adj., periodical. 
 
 Peripherie,/, -n, periphery. 
 
 peripherisch, adj., peripheric. 
 
 Perlhuhn, n., guinea-fowl. 
 
 Perlmuschel, /., pearl-oyster. 
 
 Perlmutter, /., mother of pearl. 
 
 permanent, adj., permanent. 
 
 permeabel, adj. , permeable. 
 
 permisch, adj. , permian. 
 
 Persien, n., Persia. 
 
 persistiren, v., persist. 
 
 Person,/, -en, person. 
 
 Petrefact, n., -es, -e, petrifaction. 
 
 petrificirt, adj., petrified. 
 
 Petrographie,/., petrography. 
 
 petrographisch, adj., petrograph- 
 ical. 
 
 Petroleum, n., -s, petroleum. 
 
 Pfahlwurzel, /., tap-root. 
 
 Pfau, m., -es, -e. peacock. 
 
 Pfeife,/., -n, pipe. 
 
 Pfeifenton, m., whistling tone. 
 
 Pfeil, m., -es, -e, arrow. 
 
 Pfeiler, ;//., -s, — , pillar. 
 
 pfeilformig, adj.. sagittate. 
 
 Pferd, n., -es, -e, horse ; //., 
 Equidse. 
 
 Pferdekraft, /., horse-power. 
 
 Pflanze, /., -n, plant. 
 
 Pflanzenasche, /., -n, ashes of 
 plants. 
 
 Pflanzenfresser, m., -s, — , herbiv- 
 orous animal. 
 
 Pflanzenindividuum, n., -s, -duen, 
 individual plant. 
 
 Pflanzenleben. »., plant-life. 
 
 Pflanzenorganismus, m., vegetable 
 organism. 
 
 Pflanzenreich. »., vegetable king- 
 dom. 
 
 Pflanzenstoff, m., vegetable mat- 
 ter. 
 
 Pflanzensubstanz, /, vegetable 
 substance. 
 
 Pflanzentheil, m., part of a plant. 
 
 Pflanzenthiere, //. , Zoophytes, 
 Ccelenterata* 
 
VOCABULARY. 
 
 239 
 
 Pflanzenwuchs, m., -es, plant- 
 growth. 
 
 Pflanzenzelle,/., plant-cell. 
 
 pflanzlich, adj. , plantlike, plant. 
 
 Pflege, /., care. 
 
 pflegen, v., be accustomed. 
 
 pfriemenformig, adj. , awl-shaped. 
 
 Phanerogamen, //., phanerogams. 
 
 phanerogamisch, adj., phanero- 
 gamic. 
 
 Phanomen, n., -s, -e, phenomenon. 
 
 phantastisch. adj., fantastic. 
 
 Phase, /.,-n, phase. 
 
 Phiole, /., -n, vial. 
 
 phlegraisch, adj., phlegraean. 
 
 Phonolith, n., -s, -en, phonolite. 
 
 Phosphor, m., -s, phosphorus. 
 
 Phosphorescenz, /., phosphores- 
 cence. 
 
 Phosphorsaure, /., phosphoric 
 acid. 
 
 phosphorsaurehaltig, adj., con- 
 taining phosphoric acid. 
 
 Phosphorsaurer Kalk, m., -s, cal- 
 cium phosphate. 
 
 Photographie, /., photography. 
 
 photographisch,a^/., photographic. 
 
 Photometer, m., -s, photometer. 
 
 Photosphare, /. , photosphere. 
 
 Physharmonica, /., physical har- 
 monica. 
 
 Physik, /. , physics. 
 
 physikalisch, adj., physical. 
 
 Physiker, m., -s, — , physicist. 
 
 Physiologie, /., physiology. 
 
 physiologisch, adj., physiological. 
 
 physisch, adj. , physical. 
 
 Pigment, n., -s, -e, pigment. 
 
 Pilz, m., -es, -e, fungus. 
 
 Pinguin, m., -s, -e & -en, penguin, 
 //., Spheniscidae. 
 
 Pipette,/., -n, pipette. 
 
 Pistill, n. y -es, -e, pistil. 
 
 Planet, m., -en, -en, planet. 
 
 Planetenbahn, /., course of a 
 planet. 
 
 Planetenkern, m., heart of planet. 
 
 Planetoid,/., -en, asteroid. 
 
 planmaszig, adj., systematic. 
 
 planoconvex, adj., planoconvex. 
 
 Platin, n., -s, platinum. 
 Platinblech, n., -s, platinum-foil. 
 Platinelektrode, /., -n, platinum 
 
 electrode. 
 Platinplatte,/,-n, platinum plate. 
 Platinschale, /., -n, platinum 
 
 dish. 
 Platinschwamm, m., -es, spongy 
 
 platinum. 
 Platinstab, m., platinum rod. 
 Platintiegel, m. t -s, — , platinum 
 
 crucible. 
 Platon, m., -s, Plato, 
 platt, adj., flat. 
 
 Plattchen, n., -s, — , little plate. 
 Platte,/, -n, plate, sheet, 
 plattenformig, adj., lamelliform. 
 Plejaden, pi., pleiades. 
 Plattwiirmer, //. , Platyrhina. 
 Platz, m., -es, -ne, place. 
 Pleistocanegruppe, /., pleistocene 
 
 group, 
 pleistocen, adj., pleistocene. 
 Pliocanegruppe,/,pliocene group. 
 plotzlich, adj., sudden. 
 plutonisch, adj., plutonic. 
 Pol, m., -s, -e, pole. 
 Polarfuchs, m., arctic fox. 
 Polargegend, /., -en, polar region. 
 Polarisation,/., polarization. 
 Polarisationsstrom, m., polariza- 
 tion current. 
 polarisieren, v., polarize, 
 polarisirt, adj., polarized. 
 Polaritat, /, polarity. 
 Polarkreis, m., polar circle (arctic 
 
 or antarctic). 
 Polarland, n., polar land. 
 Polarlicht, n., polar light. 
 Polarmeer, n., polar sea. 
 Polarregion,/, polar region. 
 Polarstern, m., polar star. 
 Polflache, /., -n, surface of the 
 
 pole. 
 poliren, v., polish. 
 politurfahig, adj., polishable. 
 Pollen, ?n., -s, pollen. 
 Polschraube, /. , -n, pole-screw. 
 polyedrisch, adj., polyhedral. 
 Pore,/, -n, pore. 
 
240 
 
 VOCABULARY. 
 
 poros, adj., porous. 
 
 Porositat, /. , porosity. 
 
 Porphyr, m., -s, porphyry. 
 
 Porzellan, «., -s, porcelain. 
 
 Porzellangefass, «., porcelain ves- 
 sel. 
 
 positiv, adj., positive. 
 
 Potasche,/., potash. 
 
 Potentialdifferenz,/., difference of 7 
 potential. 
 
 Potenz, /., -en, power. 
 
 Potsdamsandstein, m., Potsdam 
 sandstone. 
 
 prachtig, adj., splendid. 
 
 praktisch, adj., practical. 
 
 prangen, v., sparkle. „ 
 
 prapariren, v. (= seciren), dissect. 
 
 Pratension, /. , -en, pretension. 
 
 Presse,/., -n, press. 
 
 pressen, v., press. 
 
 primar, adj., primary. 
 
 ^;|-, -*.-!«. Principle. 
 
 Prioritat, /. , priority. 
 Prisma, n.\pl., Prismen, prism. 
 prismatisch, adj., prismatical. 
 Process, m., -es, -e, process. 
 Product, ) , 
 
 ProduktJ w "- es >- e 'P roduct - 
 Progression,/., progression. 
 progressiv, adj., progressive. 
 Projektil, n. , -s, -e, projectile. 
 Prominenz,/., prominence. 
 proportional, adj. , proportional. 
 Prosa, /., prose. 
 
 Protoplasma, n. (-s), protoplasm. 
 Protozoon, n., -s, -zoa & -zoen, 
 
 protozoon. 
 Protuberanz,/. , -en, protuberance. 
 Provinz, /., -en, province, 
 priifen, v., test, 
 psychisch, adj., psychical. 
 Ptolemaus, m., Ptolemy. 
 publiciren, v., publish. 
 Puis, m. t -es, -e, pulse. 
 pulsiren, v., pulsate. 
 Pulverform, /., form of powder, 
 
 powdery. 
 pulverig, adj., powdery. 
 pulvern. v., pulverize. 
 
 Pumpe,/., -n, pump, 
 pumpen, v., pump. 
 Punkt, m., -es, -e, point. 
 Pupille,/., -n, pupil. 
 Pyramide, /. , -n, pyramid. 
 Pyriphlegethon, one of the rivers 
 
 of the Greek Hades. 
 Pyrolysit, m., -es, pyrolusite. 
 
 Quadrat, n., -es, -e, square. 
 
 quadratisch, adj. , quadratic. 
 
 Quadratmeile, f. , square mile. 
 
 Quadratur, /. , -en, quadrature. 
 
 Quadrat wurzel, /., square root. 
 
 Qualitat,/. , -en, quality. 
 
 qualitativ, adj., qualitative. 
 
 Quantitat,/., -en, quantity. 
 
 quantitativ, adj., quantitative. 
 
 Quantum, n., -s, -a, quantity. 
 
 Quarte, /., -n, fourth. 
 
 Quartier, n., -s, -e, lodging. 
 
 Quarz, m., -es, quartz. 
 
 Quecksilber, n., -s, mercury. 
 
 Quecksilberchlorid, n., -es, mer- 
 curic chloride. 
 
 Quecksilberchlortir, n., -s, mercu- 
 rous chloride. 
 
 Quecksilbersaule,/., mercury col- 
 umn. 
 
 Quelle,/., — n, source, spring. 
 
 quellen, quoll, gequollen, spring, 
 well up. 
 
 Quellensystem, n., system of 
 springs. 
 
 Quellwasser, n., spring-water. 
 
 Querdurchschnitt, w.,-es,-e, cross- 
 section. 
 
 Querschnitt, m., -es, -e, cross-sec- 
 tion. 
 
 Querwand,/., cross-wall. 
 
 Quinte,/., -n, fifth. 
 
 Quirl, m., -s, -e, whorl, verticel. 
 
 Quotient, m., -en, -en, quotient. 
 
 Rabe, m., -n, -n, raven. 
 Rachen, m., -s, throat, jaws. 
 Rachenhohle, /. , cavity of throat. 
 Racke,/., -n, roller. 
 Rad, n., -es, ^er, wheel. 
 Raderthierchen, pi., Rotifera. 
 
VOCABULARY. 
 
 241 
 
 radiiir, adj., radial, radiate. 
 
 Radiarthier, n. , -es, -e, radiate (£.). 
 
 Radius, m.; pi., -ien, radius. 
 
 Radiusvector, n., -s, radius vector. 
 
 ragen, v., project. 
 
 Rand, m., -es, —er, rim, edge. 
 
 Rang, m. t -es, rank. 
 
 ranken, v., run (of tendrils). 
 
 Rankenfiiszer, //., Cirrepedia. 
 
 Raphidien, //., Raphides. 
 
 Rapilli {Italian pi.), rapilli, i.e., 
 fragments of volcanic rocks and 
 lava. 
 
 rasch, adj., quick, rash. 
 
 Rasen, m., -s, turf, lawn. 
 
 Rasse, f. ,--n, race. 
 
 Rasseln, n., -s, rattling sound. 
 
 rastlos, adj., restless. 
 
 ratselhaft, adj., problematical. 
 
 Ratte, /., -n, rat. 
 
 Raubgier, /. , ravenousness. 
 
 Raubthier, »,, beast of prey, wild 
 beast; pi., Ferae. 
 
 Raubvogel, m., bird of prey ; pi., 
 Raptores (Ornith.). 
 
 Rauch, m., -es, smoke. 
 
 rauchen, v., smoke, fume. 
 
 Rauchtheilchen, n., smoke-particle. 
 
 Rauchtopas, m., -es, smoky quartz. 
 
 rauh, adj. , rough, harsh. 
 
 Rauhigkeit, /., -en, roughness. 
 
 Raum, m., -es, ^ie, space. 
 
 raumen, v., quit, leave. 
 
 raumlich, adj., in space. 
 
 Raumverminderung, /., -en, dimi- 
 nution of space. 
 
 Rauschen, n., -s, rushing (sound 
 of water). 
 
 Reaction,/., -en, reaction. 
 
 Reagens, «., //., Reagentien, re- 
 agent. 
 
 reagiren, v., react. 
 
 Reaction,/., -en, reaction. 
 
 Rebe, /. , vine. 
 
 Rebhaus, /., vine-covered house. 
 (Goethe.) 
 
 Rechenfolge, /., -n, succession. 
 
 rechnen, v., class, reckon. 
 
 Rechnung, /., -en, reckoning, cal- 
 culation. 
 
 Recht, #.,-es,-e, law, right; mit — , 
 justly. 
 
 recht, adj., right. 
 
 Rechtascension, /., -en, right as- 
 cension. 
 
 rechts, adv., to the right hand. 
 
 rechtwinkelig, adj., rectangular 
 at right angles. 
 
 reden, v., speak. 
 
 reduciren, v., reduce. 
 
 Reduktion,/, -en, reduction. 
 
 Reduktionsmethode, /., reduction 
 method. 
 
 reell, adj., real. 
 
 reflectiren, v., reflect. 
 
 Reflexion,/., -en, reflection. 
 
 Reflexionswinkel, m. t -s, — , angle 
 of reflection. 
 
 Refraction,/., refraction. 
 
 rege, adj., lively. 
 
 Regel, /., -n, rule ; in der — , as a 
 rule. 
 
 regelmassig, adj., regular. 
 
 Regelmassigkeit,/., regularity. 
 
 regelrecht, adj., regular. 
 
 regen, v. refl., stir. 
 
 Regen, m., -s, — , rain. 
 
 Regenbildung, /., rain-formation. 
 
 Regenbogen, m., rainbow. 
 
 Regenbogenfarbe, /., rainbow- 
 color. 
 
 Regenbogenhaut,/., iris. 
 
 Regenguss, m. % -es, ^ie, deluge of 
 rain. 
 
 Regenmenge, /., abundance of 
 rain. 
 
 Regenpfeifer, m., -s, plover. 
 
 Regentropfen, m., -s, — , rain-drcc. 
 
 Regenwasser, n., rain-water. 
 
 Regenwetter, n., rainy weather. 
 
 Regenwolke,/, rain-cloud. 
 
 Regenzeit, /., rainy season. 
 
 Regierungsgeolog, m., -en, -en, 
 government geologist. 
 
 Region,/, -en, region. 
 
 regnen, v., rain. 
 
 regular, adj., regular. 
 
 reiben, rieb, gerieben, v., rub. 
 
 Reiber, m., -s, — , rubber. 
 
 Reibung, /., friction. 
 
242 
 
 VOCABULARY. 
 
 Reibzeug, m., -es, -e, friction ma- 
 terial, rubber. 
 Reich, «., -es, -e, kingdom, realm. 
 reichen, v., reach, 
 reichlich, adv., abundantly. 
 Reif, w., -es, -e, frost, 
 reif, adj. , ripe. 
 Reife,/., ripeness. 
 Reihe,/., -n, row, series, 
 reihen, v. , put in a row, rank. 
 Reihenfolge, f. , succession. 
 Reiher, m.,s, heron; pi., Ardeidae. 
 rein, adj., pure, clear. 
 Reinheit,/., -en, purity. 
 reinlich, adj., cleanly. 
 Reis, n., -es, -er, twig. 
 Reise, /., -n, journey. 
 Reisebeschreibung, /., description 
 
 of travels. 
 Reisegefahrte, m., -n, companion 
 
 in travel. 
 "Reisend (inflected as adj.), traveller. 
 Reisewerk, n., work, book of 
 
 travel, 
 reissen, riss, gerissen, tear, snatch; 
 
 -des Thier, wild animal. 
 reiten, ritt, geritten, ride. 
 Reiter, m., -s, — , rider. 
 Reiz, m., -es, -e, irritation, charm. 
 reizen, v., excite, 
 relativ, adj., relative. 
 Renner, m., -s, — , runner. 
 Rennthier, n., reindeer. 
 Reproduktionskraft, /., power of 
 
 reproduction. 
 Reptil, n., -s, -ien, reptile. 
 Reservestoff,;;/., reserved material, 
 
 spare material. 
 Reservoir, n. t -s, — , reservoir. 
 Resonanz, /., —en, resonance. 
 Resonanzboden.w. , resonance-box. 
 Respiration,/., respiration. 
 Respirationsart, /., -en, manner of 
 
 respiration. 
 Respirationsprocess, m., process 
 
 of respiration. 
 Rest, m., -es, -e, rest, remnant. 
 Resultante,/., -en, resultant. 
 Resultat, n., -es, -e, result. 
 retten, v., preserve, save. 
 
 Reykjalidh, Reykjalidh, a city of 
 Iceland. 
 
 Rhein, ///., -es, Rhine. 
 
 Rhinoceros, n. , -ses,-se, rhinoceros. 
 
 Rhizoma, n. (-S), -en, rhizome. 
 
 Rhizopoden, //., Rhizopods. 
 
 rhombisch, adj., rhombic. 
 
 Rhomboeder, n., -s, rhombohe- 
 dron. 
 
 richten, v., direct. 
 
 richtig, adj., correct, proper. 
 
 Richtkraft,/., directive power. 
 
 Richtung, /., -en, direction, ten- 
 dency. 
 
 riechen, roch, gerochen, smell. 
 
 riesenartig, adj., giganflc. 
 
 Riesenschlange, /., boa constric- 
 tor. 
 
 Riesenvogel, m., giant bird. 
 
 riesig, adj., gigantic. 
 
 Rille, /., -n, furrow. 
 
 Rinde,/., -n, bark, rind, crust. 
 
 Rindvieh, n., cattle. 
 
 Ring, ;//., -es, -e, ring. 
 
 Ringelwiirmer, pi., Annelida. 
 
 ringsum, adv., around. 
 
 Rippe,/., -n, rib. 
 
 Rippenquallen, //., Ctenophora. 
 
 Rispe,/., -n, panicle. 
 
 Risz, m., -es, -e, rent, crack. 
 
 Ritz, m., -es, -e, ) , ri 
 
 Ritze,/.,-n, [cleft, cranny. 
 
 ritzen, v., scratch. 
 Robbe, /., -n, seal. 
 Roche, m., -n, — , ray. 
 roh, adj., raw, crude. 
 Roheisen, n.. cast iron. 
 Rohheit, /., -en, rudeness. 
 Rohr, n., -es, -e, tube, reed. 
 Rohre,/., -n, pipe, tube, channel, 
 rohrenartig, adj., tubular. 
 Rohrenherzen, pi. , Leptocardia. 
 Rohrhaus, n., -es, ^.er, house of 
 
 cane. 
 rohrig, adj. , tubular. 
 Rolle,/., -n, pulley, r61e, roll. 
 Rollen, n, -s, rolling. 
 rollen, v., roll. 
 
 Rollschwanz, m., rolling tail. 
 Romer, m., -s, — , Roman. 
 
Vocabulary. 
 
 243 
 
 rosenroth, adj., rose-red. 
 rosten, v., roast. 
 Rotation,/., -en, rotation, 
 rotatorisch, adj., rotatory. 
 rot(h), adj., red. 
 Rothe,/., redness. 
 rothen, v., redden. 
 Rothgliihhitze,/., red heat. 
 Rothkupfererz, n., red copper ore. 
 rotiren, v., rotate. 
 Rubidion, n., -s, rubidium oxide. 
 Rubidium, n., -s, rubidium. 
 Rubin, «., -s, -e, ruby. 
 riicken, v., move. 
 Riicken, m., -s, — , back, ridge. 
 Riickenmark, n., spinal cord. 
 RUckgratskanal, m., canal of the 
 
 spinal column. 
 Rucksicht, /. , -en, regard, mit — 
 
 auf, with regard to. 
 riicksichtlich, adv., in regard to. 
 Riickstand, m., -es, —e, residue, 
 riickwarts, adv., backward. 
 Ruder, n., s, — , oar. 
 Ruderer, m., -s, — , rower. 
 Ruderflosse, /. , flipper. 
 Ruderfusz, m., oar- foot. 
 Ruderfuszer, pi. , Copepoda. 
 rudimentar, adj., rudimentary, 
 rufen, rief, gerufen, call; refl., call 
 
 to mind. 
 Rune,/., rest, calm, quiet, 
 ruhen, v., rest, 
 ruhig, adj. , peaceful. 
 Ruine, /. , -n, ruins. 
 Rumpf, m., -es, — e, trunk, body, 
 rund, adj., round. 
 rundgeschlossen, adj., circularly 
 
 closed, rounded, 
 rundlich, adj., roundish. 
 Rundmauler, pi. , Cyclostoma. 
 Rundwiirmer, />/., Nematelmia. 
 Rtissel, m., -s, — , trunk. 
 Russen, //..Russians. 
 rythmisch, adj. , rhythmical. 
 
 Saal, m., -s, — e, hall. 
 
 Saalweide, /., -n, sallow {salix 
 
 cap re a). 
 Sache,/., -n, matter, affair. 
 
 sacht, adj., soft. 
 
 Sack, 7)i., -es, ^.e, sack, sac. 
 
 sackformig, adj., sack-shaped. 
 
 Sacrum, n., -s, sacrum. 
 
 Saft, m., -es, — e, juice, sap. 
 
 Saftbewegung, /., sap-movement 
 (Bot.). 
 
 Saftebewegung, /., movement of 
 the juices (Physiol.). 
 
 Saftfiihrer, »., sap-conductor. 
 
 saftig, adj., juicy. 
 
 Saftpflanze,/. , succulent plant. 
 
 Sage,/., -n, tradition. 
 
 sagen, v., say, speak. 
 
 Saite, /., -n, string. 
 
 Salamander, m., -s, — , salaman- 
 der. 
 
 Salmiak, m., -s, sal-ammoniac. 
 
 Salpen, pi., Salpidae. 
 
 Salpeter, m., -s, saltpetre. 
 
 Salpetersaure,/. , nitric acid. 
 
 Salse, /., -n, salse, i.e., mud-vol- 
 cano. 
 
 Salz, n., -es, -e, salt. 
 
 Salzgehalt, m., -es, salt-content. 
 
 salzhaltig, adj., containing salt. 
 
 salzig, adj., salt. 
 
 Salzsaure,/., hydrochloric acid. 
 
 Salzsoole,/. , -n, salt-spring. 
 
 Salzteil, m., particle of salt. 
 
 Samen, m., -s, — , seed. 
 
 Samenbildung, /., -en, formation 
 of seed. 
 
 Samengehause, n., -s, pericarp. 
 
 Samenhiille, /., -n, seed-coat. 
 
 Samenkern, m., -s, -e, [seed]- 
 nucleus. 
 
 Samenlappen, m. , -s, cotyledon. 
 
 Samenpflanze,/., seed-plant, sper- 
 maphyte. 
 
 Samenreife, /.. ripening of the 
 seed. 
 
 Samenschale, /., -n, seed-coat, 
 episperm. 
 
 Samerei,/, -en, various seeds. 
 
 Sammellinse, /, condensing lens. 
 
 sammeln, v., collect. 
 
 sammt, prep, (dat.), together with. 
 
 sammtlich, adj., all. 
 
 Samun, m., Simoom. 
 
244 
 
 VOCABULARY. 
 
 Sand, m., -es, sand. 
 
 Sandflache, /., sandy plain. 
 
 sandig, adj., sandy. 
 
 Sandstein, m., sandstone. 
 
 Sandsteinschicht, /., sandstone 
 layer. 
 
 sanft, adj., soft. 
 
 Sapajou, m., -s, -s, sapajou. 
 
 Saphir, m., -s, -e, sapphire. 
 
 Sarcode,/., sarcode. 
 
 Sarcodeparenchym, sarcode-pa- 
 renchyma. 
 
 Satellit, m., -en, -en, satellite. 
 
 sattigen, v., saturate. 
 
 Satz, m., -es, —e, proposition. 
 
 sauer, adj., sour, acid. 
 
 Sauerstoff, m., oxygen. 
 
 Sauerstoffatmosphare, /. , atmos- 
 phere of oxygen. 
 
 sauerstoffhaltig, adj., oxygen- 
 ous. 
 
 Sauerstoffraenge, /., amount of 
 oxygen. 
 
 SauerstofFsaure, /., -n, oxygen 
 acid. 
 
 Sauerstoffverbindung, /., oxygen 
 compound. 
 
 Sauerling, m., -es, sorrel. 
 
 saugen, v. , suck. 
 
 Saugpumpe,/., suction-pump. 
 
 Saugwiirmer, pi. , Trematoda. 
 
 Saugethier, n., mammal. 
 
 Saule, /., -n, column. 
 
 Saulenform, f. , columnar form. 
 
 saumen, v., border. 
 
 Saure,/., -n, acid. 
 
 Saurier, m., -s, — , saurian. 
 
 Savoyer, adj., of Savoy. 
 
 Scaphoden,//., Scaphoda. 
 
 Scene,/., -n, scene. 
 
 -sch, adj. ending, often suffixed to 
 a proper name and then denoting 
 'of,' e.g., Darwin'sche, of Dar- 
 win ; Ampere'sche, of Ampere, 
 Ampere's. 
 
 Schaar, see Schar. 
 
 schaben, v., shave. 
 
 Schachtelhalm, m., -s, -e, horse- 
 tail, Equisetum. 
 
 Schadel, m., -s, skull. 
 
 Schadelbasis, /., -basen, base of 
 the skull. 
 
 Schadeldimension, /., dimension 
 of the skull. 
 
 Schadelform, /., shape of the 
 skull. 
 
 Schadelhohle, /., cavity of the 
 skull. 
 
 Schaden, n., -s, ir, harm. 
 
 Schaf, n. , -es, -e, sheep. 
 
 Schafchen, n., -s, — , lambkin; 
 cirri (clouds). 
 
 schaffen, v., take [to a place]; bet 
 Seite — , remove. 
 
 Schafthalm, m., -s, -e, horsetail; 
 pi. , Equisetacea. 
 
 Schakal, m., -s, -e, jackal. 
 
 Schale,/., -n, scale. 
 
 schalenartig, adj. , scaly. 
 
 Schalenwage,/., -n, balance with 
 scales. 
 
 schalig, adj., scaly. 
 
 Schall, vi., -es, -e, sound. 
 
 Schallempfindung, /., sound sen- 
 sation. 
 
 schallen, v., sound. 
 
 Schallgeschwindigkeit, /., veloc- 
 ity of sound. 
 
 Schallquelle, /., source of sound. 
 
 Schallstrahl, m., sound-ray. 
 
 Schallwelle, /. , sound-wave. 
 
 Schaltjahr, »., leap-year. 
 
 Schar,/., -en, crowd, swarm. 
 
 scharf, adj. & adv., sharp. 
 
 scharfgeschieden, part, adj., sharp- 
 ly distinguished. 
 
 Schatten, m., -s, — , shadow, shade 
 
 Schatz, m., -es, — e, treasure. 
 
 schatzen, v., estimate. 
 
 Schaumwolle, /., frothy wool 
 
 Schauspiel, n., spectacle. 
 
 Scheibe, /., -n, disk. 
 
 scheibenformig, adj., disciform. 
 
 Scheide, /., -n, sheath = vascular 
 bundle. 
 
 scheiden, schied, geschieden, sep- 
 arate. 
 
 Scheidewand, / , partition, sep- 
 tum. 
 
 Schein, m., -es, -e, shine, glow. 
 
VOCABULARY. 
 
 245 
 
 scheinbar, adj., apparent. 
 
 scheinen,schien, geschienen,seem, 
 shine. 
 
 Scheitel, m., -s, — , crown of the 
 head. 
 
 Schellfisch, m., haddock. 
 
 Schema, n., -s, -ta, scheme. 
 
 Schenkel, m., -s, — , leg, side. 
 
 Schenkelheber, m., -s, siphon. 
 
 schenken, v., bestow. 
 
 Schicht,/., -en, layer. 
 
 schichten, v., deposit in layers, 
 stratify. 
 
 Schichtwolke, /., stratus [cloud]. 
 
 schicken, v., send. 
 
 schicklich, adj., proper. 
 
 schieben, schob, geschoben, shove. 
 
 schief, adj., oblique. 
 
 schiefrig, adj., slaty. 
 
 schiefwinkelig, adj. , oblique- 
 angled. 
 
 schiefzahnig, adj., prognathous. 
 
 schiessen, schoss, geschossen, 
 shoot. 
 
 Schiesspulver, n., -s, gunpowder. 
 
 schiffen, v., sail. 
 
 Schiffsmaschine,/., -n, steamboat 
 engine. 
 
 Schild, n., shell [of turtles], plate 
 [of reptiles]. 
 
 schildern, v., describe. 
 
 Schilderung, f. , -en, description. 
 
 Schildkrote, /., -n, tortoise ; //., 
 Chelonia. 
 
 Schillerfarbe, /., iridescent color. 
 
 Schimmel, m., -s, — , mildew. 
 
 Schimpanse, m., -n, -n, chimpan- 
 zee. 
 
 Schlacke, /., -en, sediment, dross, 
 slag. 
 
 Schlaf, m., -es, sleep. 
 
 Schlag, m. t -es, —e, blow, stroke, 
 shock. 
 
 schlagen, schlug, geschlagen, 
 beat. 
 
 Schlamm, m., -es, mud, slime. 
 
 schlammauswerfend, adj., mud- 
 vomiting. 
 
 schlammen, v., wash. 
 
 Schlammquelle, /., mud-spring. 
 
 Schlange, /., -n, snake ; //., 
 Ophidia. 
 
 schlangelnd, adj., serpent-like. 
 
 schlank, adj., slender. 
 
 schlecht, adj., bad. 
 
 schlechthin, adv., simply, plainly. 
 
 Schleiche, /., -n, blind worm, An- 
 guis fragilis. 
 
 schleifen, schliff, geschliffen, slide. 
 
 Schleim, m., -s, mucus. 
 
 Schleimgewebe, n., mucous tissue. 
 
 Schleimhaut, /., mucous mem- 
 brane. 
 
 schleudern, v., scatter, hurl. 
 
 schliessen, schloss, geschlossen, 
 close. 
 
 schliesslich, adv., finally. 
 
 Schliessungsbogen, m., -s, closed 
 circuit. 
 
 Schliessungsdraht, m., closing 
 wire. 
 
 Schliessungskreis, m. t closed cir- 
 cuit. 
 
 Schlingpflanze,/., creepers, climb- 
 ers, = Liane. 
 
 Schloss, »., -es, —ex, castle. 
 
 Schlucht,/., -en, ravine. 
 
 Schlund, tn., -es, —e, pharynx. 
 
 Schluss, tn., -es, —e, end, conclu- 
 sion. 
 
 Schliisselbein, n., -s, -e, collar- 
 bone, clavicle. 
 
 schmall, adj. , narrow. 
 
 Schmarotzer, m., -s, — , parasite. 
 
 schmecken, v., taste. 
 
 schmelzbar, adj., fusible. 
 
 Schmelzbarkeit, /., fusibility. 
 
 schmelzen, schmolz, geschmolzen, 
 melt; weak verb, smelt. 
 
 Schmelzpunkt, tn., melting-point. 
 
 Schmelzschupper, pi., Ganoidei. 
 
 Schmelzung, /., melting. 
 
 Schmelzwarme, /., heat of lique- 
 faction. 
 
 schmerzen, v., pain. 
 
 schmerzhaft, adj., painful. 
 
 Schmetterling, m.,-%, -e, butterfly; 
 pi. , Lepidoptera. 
 
 schmiedbar, adj., malleable. 
 
 Schmiedeeisen, n., wrought iron. 
 
246 
 
 VOCABULARY. 
 
 Schnabel, m., -s, n, beak. 
 
 Schnabelform, /., -en, form of 
 beak. 
 
 schnabelfbrmig, adj., beak-like. 
 
 Schnabelkerfe, pi. , Rhynchota. 
 
 Schnabelthier, n., duck-mole. 
 
 Schnarchen, n., snorting. 
 
 schnarren, v. snarl. 
 
 Schnauze,/., -n, snout. 
 
 Schnecke, /., -n, snail, cochlea (of 
 the ear), 
 
 Schnee, m., -s, snow. 
 
 Schneeberg, m., snow-covered 
 mountain. 
 
 Schneefeld, #., snow-field. 
 
 Schneeflocke,/., -n, snow-flake. 
 
 Schneegebirge, n., mountains cov- 
 ered with snow. 
 
 Schneegrenze, /., snow-limit, 
 snow-line. 
 
 Schneekrystallchen, n., -s, little 
 snow-crystal. 
 
 Schneewasser, n., snow-water. 
 
 schneiden, schnitt, geschnitten, 
 cut. 
 
 schneien, v., snow. 
 
 schnell, adj., quick. 
 
 Schnelle,/., rapidity. 
 
 Schnelligkei^, /. , rapidity. 
 
 Schnepfe,/., -n, snipe. 
 
 schnittig, adj., sectile. 
 
 schon, adv., already, even. 
 
 schon, adj. , beautiful. 
 
 Schone, /., -n, beauty. 
 
 Schonheit,/., beauty. 
 
 Schoosz, m., -es, Schosze, bosom. 
 
 Schopfung, /. , -en, creation. 
 
 Schornstein, m., chimney, flue. 
 
 Schossling, n., -s, -e, turio (Bot.). 
 
 Schraube,/., -n, screw. 
 
 schrecklich, adj., dreadful. 
 
 Schreckniss, n., -es, -e, terror. 
 
 schreiten, schritt, geschritten, 
 stride. 
 
 Schritt, m., -es, -e, step. 
 
 Schubstange,/., -n, driving-rod. 
 
 Schulterblatt, n., shoulder-blade. 
 
 Schultergiirtel.w., -s, — .shoulder- 
 girdle. 
 
 Schuppe, /., -n, scale. 
 
 Schuppensaurier, //., scaled sau- 
 rians; lepidosaurians. 
 
 Schuppenthier, «., scaly ant-eater. 
 
 Schuss, m., -es, ~e, shot, dart, or 
 leap. 
 
 Schutterde, /., rubbish. 
 
 Schutthaufen, m., -s, — , heap of 
 ruins, of rubbish. 
 
 Schutz, i7i., -es, protection. 
 
 Schiitze, m., -n, Sagittarius. 
 
 schiitzen, v., protect. 
 
 Schutzventil, n., safety-valve. 
 
 Schw. = Schwingungen. 
 
 schwach, adj., weak, faint, slight; 
 adv. , gently. 
 
 schwachen, v., weaken. 
 
 Schwachung, /., -en, weakening. 
 
 Schwalbe,/., -n, swallow. 
 
 Schwamm, m., -es, —e, sponge. 
 
 schwammig, adj., spongy. 
 
 Schwan, m., -es, —e, swan ; //., 
 Cynidae. 
 
 schwangern, v., impregnate. 
 
 Schwankung, /. , -en, variation. 
 
 Schwanz, m., -es, — e, tail. 
 
 Schwanzflosse, /., -n, caudal 
 fin. 
 
 Schwanzlurche, //., Amphibia Cau- 
 data. 
 
 Schwarmer, m., -s, — , pseudopod 
 (radiating streaks of Infusoria). 
 
 schwarz, adj., black. 
 
 schwarzblau, adj., dark blue. 
 
 Schwarze, /., blackness. 
 
 Schwarzstein, m., -es, -e, black- 
 stone. 
 
 schweben, v., hover. 
 
 Schwebung, /., -en, beat. 
 
 schwedisch, adj., Swedish. 
 
 Schwefel, m., -s, sulphur. 
 
 Schwefelholz, n., lucifer match. 
 
 schwefelicht, adj., like sulphur 
 
 schwefelig, adj., sulphurous. 
 
 Schwefelkohlenstoff, m., carbon bi- 
 sulphide. 
 
 Schwefelmetall, n., metallic sul- 
 phide. 
 
 Schwefelsaure, /., sulphuric acid. 
 
 Schwefelsaure Magnesia,/., mag- 
 nesium sulphate. 
 
VOCABULARY. 
 
 247 
 
 Schwefelsilber, n., -s, sulphide of 
 silver. 
 
 Schwefelverbindung, /., sulphur 
 compound, sulphide. 
 
 Schwefelwasser,;/., sulphur-water. 
 
 Schwefelwasserstoff, m., sulphu- 
 retted hydrogen. 
 
 Schweif, «., -8s, -e, tail. 
 
 Schweiss, m. t -es, perspiration. 
 
 Schweiz, /., Switzerland. 
 
 Schwelle, /., -n, threshold. 
 
 Schwellung, /. , -en, swelling. 
 
 schwer, adj., heavy; adv., with 
 difficulty. 
 
 Schwere,/., gravity, weight. 
 
 schwerfallig, adj., clumsy. 
 
 schwerflussig, adj., difficult of fu- 
 sion, stubborn. 
 
 Schwerkraft,/.,forceof gravitation 
 
 Schwerpunkt, m., -es, -e, centre of 
 gravity. 
 
 Schwerspath, m., -es, heavy spar. 
 
 schwierig, adj., difficult. 
 
 schwimmen, schwamm, ge- 
 schwommen, swim. 
 
 Schwimmen, «., -s, swim. 
 
 Schwimmfusz, n., web-foot. 
 
 Schwimmhaut,/. , web (membrane 
 between the toes of animals). 
 
 Schwimmvogel, m., -s, —, swim- 
 mer; //., Natatores. 
 
 schwinden, schwand, geschwun- 
 den, vanish. 
 
 schwingen, schwang, geschwun- 
 gen, swing, oscillate. 
 
 Schwingung, /., -en, vibration, 
 oscillation. 
 
 Schwingungsbewegung, /., vi- 
 bratory or oscillatory motion. 
 
 Schwingungsbogen, m., arc of os- 
 cillation. 
 
 Schwingungsdauer, /. , duration of 
 oscillation. 
 
 Schwingungsrichtung, /. , direc- 
 tion of oscillations. 
 
 Schwingungszahl, /. , number of 
 oscillations. 
 
 Schwingungszahlenverhaltniss,w., 
 relation in the number of oscil- 
 lations. 
 
 Schwingungszeit,/., time of oscil- 
 lation. 
 
 Schwingungszustand, m., condi- 
 tion of oscillation. 
 
 schwirren, v., whir. 
 
 Schwungrad, «., balance-wheel. 
 
 Scorpion, -s, -e, scorpion. 
 
 sechs, num., six. 
 
 sechst— , ord. num., sixth. 
 
 Secret, n., -es, -e, secretion. 
 
 Secretion,/., secretion. 
 
 Secunde, /., -n, second. 
 
 sedimentar, adj. , sedimentary, 
 
 See, m., -s, -n, lake. 
 
 See, /., -n, sea. 
 
 Seebewohner, m., inhabitant of 
 the sea. 
 
 Seefahrer, m., -s, — , mariner. 
 
 Seehund, ;//., -es, -e, seal; //., 
 Phocidae. 
 
 Seeigel, m., -s, — , sea-urchin. 
 
 Seekatze, f. , -n, sea- wolf. 
 
 Seele,/., -n, soul. 
 
 Seescheide, /., -n, sea-daisy; //., 
 Ascidia. 
 
 Seeschlange,/"., sea-serpent, water- 
 snake. 
 
 Seeschwalbe,/., tern, sea-swallow. 
 
 Seestern, m., sea-star, star-fish. 
 
 Seethier, n., -es, -e, sea-animal. 
 
 Seewalze, /., sea-cucumbers; //., 
 Holothuroidea. 
 
 Seewind, m., sea-wind. 
 
 Segler, m., -s, swift (Ornith. );//., 
 Cypselida. 
 
 Segmentanhang, m., segmental 
 appendage. 
 
 segmentirt, adj., segmented. 
 
 sehen, sah, gesehen, see. 
 
 Sehne, /. -n, sinew. 
 
 Sehnenhaut, /., sclerotic coat. 
 
 Sehnerv, m., -es, -e, optic nerve. 
 
 Sehnsucht,/., longing. 
 
 sehr, adv., very. 
 
 seicht, adj., shallow. 
 
 Seide, /., -n, silk. 
 
 Seidenaffe, m., marmoset, striated 
 monkey. 
 
 seidenartig, adj. , silk-like. 
 
 Seifenblase,/., -n, soap-bubble. 
 
248 
 
 VOCABULARY. 
 
 Seil, *., -es, -e, rope. 
 
 sein, poss. adj. third p. sing. masc. & 
 neut., his, its. 
 
 sein, war, gewesen, be. 
 
 seit, prep, (dat.), since. 
 
 Seite,/., -n, side, page. 
 
 Seitenarm, m., branch (of a river). 
 
 Seitenflache, /., lateral surface. 
 
 Seit.nkraft,/., lateral force. 
 
 Seitenspalt, m., -es, -e, side cleft. 
 
 seitenstandig, adj., lateral. 
 
 -seitig, in conip. = sided, -gonal, 
 e.g. drei-, trigonal. 
 
 Seitlich, adj., lateral. 
 
 sekundar, adj., secondary. 
 
 Sekunde,/., -n, second. 
 
 selbst, fron., -self ; as adv., even. 
 
 selbstandig, adj., independent. 
 
 Selbstandigkeit,/. , independence. 
 
 selbstleuchtend, adj., self-lumi- 
 nous. 
 
 selbstthatig, adj., automatic. 
 
 selbstverstandlich, adv., of course. 
 
 Selen, «., -s, selenium. 
 
 selten, adj., rare; adv., seldom. 
 
 seltsam, adj., strange. 
 
 Senf, m., -es, mustard. 
 
 senkrecht, adj., perpendicular. 
 
 Senkung, /., -en, lowering, sink- 
 ing. 
 
 Sennhiitte,/., herdsman's cottage. 
 
 Septime,/., -n, seventh. 
 
 setzen, v., set, place. 
 
 Sextant, m. % -en, -en, sextant. 
 
 Sexte,/., -n, sixth. 
 
 Sexualact, m., -es, -e, sexual act. 
 
 Sexualorgan, n., sexual organ. 
 
 Ssxualzelle, /., sexual cell. 
 
 sexuell, adj., sexual. 
 
 Siberien, n., Siberia. 
 
 sich, rejl. pr. of the third person 
 (ace. and dat. sing, and plur. for 
 all genders), himself, herself, it- 
 self, themselves ; reciproc., one 
 another, each other. 
 
 Sichel,/., -n, sickle. 
 
 sichelfbrmig, adj. , sickle-shaped. 
 
 sicher, adj. , secure, firm, sure. 
 
 Sicherheit, /., certainty. 
 
 Sicherheitsventil, n., safety-valve. 
 
 sichtbar, adj., visible. 
 
 Sicilien, n., -s, Sicily. 
 
 sie, pron. (third pers.), nom. and 
 ace. fern. sing, and same cases pi. 
 for all genders. Sie, in address, 
 you. 
 
 sieben, num., seven. 
 
 siebenfarbig, adj.', of seven colors. 
 
 Siebenschlafer, m., -s, dormouse 
 or fat squirrel. 
 
 siebent-, ord. num., seventh. 
 
 sieden, v., boil. 
 
 Sieden, n., -s, boiling. 
 
 Siedepunkt, m., -es, -e, boiling- 
 point. 
 
 Signalglocke, /., -n, signal-bell. 
 
 Silber, n., -s, silver. 
 
 Silbererz, n., silver ore. 
 
 Silberglanz, m., silver-glance. 
 
 silberglanzend, adj., shining like 
 silver, silvery. 
 
 Silberschalchen, n., -s, — , small 
 silver dish. 
 
 Silberstift, m., -es, -e, silver rod. 
 
 Silberteil, m., silver particle. 
 
 Silbervoltameter, n., -s, silver 
 voltameter. 
 
 silberweiss, adj., silver-white. 
 
 Silicat, n., -es, -e, silicate. 
 
 Silicatgestein, n., silicate rock. 
 
 Silicium, n., -s, silicon. 
 
 Siliciumdioxyd, »., silicon dioxide. 
 
 Siliciumoxyd, n., oxide of silicon. 
 
 silurisch, adj., silurian. 
 
 sinken, sank, gesunken, sink, fall. 
 
 Sinn, m., -es, -e, sense. 
 
 Sinnesorgan, n., organ of sense. 
 
 sinnlich, adj. , belonging to the 
 senses, perceptive. 
 
 Sinus, m., sine. 
 
 Siphon, m., -s, — s or -en, siphon 
 (Phys. & Zool.). 
 
 Sirene,/. , -n, sea-cow ; //. , Sirenia; 
 siren (Phys.). 
 
 Sismometer, n., -s, — , seismom- 
 eter. 
 
 sittlich, adj., moral. 
 
 Sitz, m., -es, -e, seat. 
 
 sitzen, sasz, gesessen, sit. -d 
 part, adj., sessile. 
 
VOCABULARY. 
 
 249 
 
 Sitzfusz, m., pes insidentis (Zool.). 
 
 Skelett, n., -es, -e, skeleton. 
 
 Skelettmuskel, m., — , -s, -n, 
 muscles of the skeleton. 
 
 Skorpion, m., -s, -e or -en, scor- 
 pion. 
 
 SO, adv. & conj., so. 
 
 sobald (als), conj. , as soon as. 
 
 Soda, /., soda. 
 
 sodann, adv. , then, further. 
 
 sofort, adv., immediately. 
 
 sogar, adv. , even. 
 
 sogenannt, adj., so-called. 
 
 Sohle, /. , -n, sole. 
 
 Sohlenganger, ///., -s, plantigrade. 
 
 sohlig, adj., fiat, having a sole. 
 
 solch, pron., such. 
 
 sollen, v. , shall. 
 
 Solstitialpunkt, ///..solstitial point. 
 
 Sommer, ///., -s, summer. 
 
 Sommerschlaf, ///., ' -es, summer- 
 sleep (of reptiles). 
 
 Sommertag, ///., summer day. 
 
 Sommertemperatur, f. , summer 
 temperature. 
 
 sonderbar, adj. , strange. 
 
 sondern, v., separate, distinguish; 
 conj., but. 
 
 Sonne, /., sun. 
 
 Sonnenaufgang, ///., -es, — e, sun- 
 rise. 
 
 Sonnenbahn,/., course of the sun. 
 
 Sonnenbildchen, n., -s, image of 
 the sun. 
 
 Sonnenfinsterniss,/. , solar eclipse. 
 
 Sonnenfleck, ///., sun-spot. 
 
 Sonnenhohe, /. , sun's altitude. 
 
 Sonnenlicht, «., sunlight. 
 
 Sonnenparallaxe, /*., parallax of 
 the sun. 
 
 Sonnenscheibe,/. , disk of the sun. 
 
 Sonnenschein, ///., -es, sunshine. 
 
 Sonnenstrahl, ///., sunbeam. 
 
 Sonnenuhr, /. , -en, sun-dial. 
 
 Sonnenuntergang, ///., sunset. 
 
 Sonnenwende, /. , -n, solstice. 
 
 Sonnenzeit, /., apparent time. 
 
 Sonntag, ///., -s, Sunday. 
 
 sonst, adv., otherwise, in other 
 respects, formerly. 
 
 sonstig, adj., former. 
 
 sorgfaltig, adj., carefully. 
 
 soviel . . . als . . ., correlatives, as 
 many . . . as . . . 
 
 soweit, adv., so far. 
 
 sowie, conj., as. 
 
 sowo(h)l . . . als (auch), corr. adv., 
 as well ... as, both . . . and. 
 
 Spaltbarkeit,/., cleavage. 
 
 Spalte, /., -n, cleft. 
 
 spalten, v., split ; past p., gespal- 
 ten. 
 
 Spaltfusz, ///., split foot (of a fis- 
 siped). 
 
 spaltig, adj. , incised ; in comp. = 
 lobed. 
 
 Spanien, //., -s, Spain. 
 
 spanisch, adj., Spanish. 
 
 Spannkraft,/., elasticity. 
 
 Spannung, /. , -en, tension. 
 
 Spannungsdifferenz, /., difference 
 of potential. 
 
 sparlich, adv., sparingly. 
 
 spat, adj., late. 
 
 spatelig, adj., spatulate. 
 
 Spatheisenstein, ///., spathose iron- 
 ore. 
 
 Spaziergang, ///., walk. 
 [ Specht, ///., -es, -e, woodpecker; 
 
 pi., Picidae. 
 | Species, /., species. 
 ! specifisch, adj., specific. 
 
 Spectralanalyse, /., spectral an- 
 alysis. 
 
 Spectrum, n., -S, -tra, spectrum. 
 : Speicheldruse, f. , salivary gland. 
 I Speise,/., -n, food, meat. 
 J Speisebrei, ///., -s, chyme. 
 \ Sperlingsvogel, //. , Passeres. 
 ' Spermatozoiden, //., spermato- 
 
 zoid. 
 ! Sphare, /., -n, sphere. 
 
 Spiegel, ///., -s, mirror, surface. 
 
 Spiegelung, /., -en, reflection. 
 
 Spiel, //., -es, -e, play. 
 
 Spielart,/., variety. 
 
 spielen, v., play. 
 
 spiessformig, adj., hastate. 
 J spindelfdrmig, adj., spindle-shaped, 
 I Spinne,/., -n, spider. 
 
250 
 
 VOCABULARY. 
 
 spinnenartig, adj., spider-like ; -e 
 
 Thiere, Arachnida. 
 Spinnwebe, /. , -n, web, 
 spiral, adj., spiral. 
 spitz, adj., acute. 
 Spitze,/. ,-n, point, summit, apex, 
 spitzig, adj., pointed. 
 Spitzmaus, /., shrew-mouse ; pi., 
 
 Soricidae. 
 Spore,/., -n, spore (Bot.). 
 Sporenfrucht,/., sporocarp. 
 Sporenpflanze, /., spore-plant = 
 
 cryptogam. 
 Sprache,/., -n, language. 
 Sprachgebrauch, m.,-es, -e, usage 
 
 of speech. 
 sprechen, sprach, gesprochen, v., 
 
 speak. 
 Sprengen, «., -s, bursting. 
 Spreublatt, «., palea. 
 Springbrunnen, m., fountain, jet, 
 
 spout. 
 springen, sprang, gesprungen, v., 
 
 spring. 
 Spritzflasche,/., sprinkling-bottle, 
 
 wash-bottle. 
 sprode, adj., brittle, dry. 
 Sprodigkeit,/., brittleness. 
 Sprosse,/.,-n; w.,-es, -e, sprout. 
 Sprossung, /., -en, sprouting, 
 
 branching, gemmation. 
 Spule, f. , -n, spool, bobbin, coil. 
 Spur,/., -en, trace. 
 Staar, m., -es, -e, starling; //., 
 
 Sturnidae. 
 Staat, m., -es, -en, state. 
 Stab, m., -es, ^ie, rod, bar. 
 stabil, adj., stable. 
 Stachel, m , -s, -n, prickle, aculei 
 
 (Bot.), bristle. 
 Stachelhauter,//. , Echinodermata. 
 Stachelschwein, n., -s, -e, porcu- 
 pine. 
 stacheltragend, adj., echinoder- 
 
 matous. 
 Stadium, «.,-s, -dien, stage, state. 
 Stadt,/., -e, city. 
 Stadtchen, n. , -s, — , borough. 
 Stahl, n., -es, -^e, steel. 
 stahlgrau, adj., steel-gray. 
 
 Stahlmagnet, m., -es, -e, steel 
 
 magnet. 
 Stahlmagnetinduktor, m., -s, -en, 
 
 steel magnet-inductor. 
 Stahlmasse, /., -n, mass of steel. 
 Stahlwaaren,//., hardware. 
 Stahlwasser, «., chalybeate-water. 
 Stamm, m., -es, — e, stem, tribe, 
 stammen, v., originate. 
 Stammwurzel, /., trunk-root. 
 Stand, m., -es, -e, stand, position; 
 
 im -e sein, to be able; zti — kom* 
 
 men, be effected, carry out. 
 -standig, in many comp., having 
 
 the force of ' attached to,' 
 
 ' standing upon.' 
 Standlinie, /. , base-line. 
 Standpunkt, m., standpoint, 
 stark, adj. , strong. 
 Starke,/., -n, strength. 
 Starke, /., starch. 
 Starkemehl, n., -s, starch, 
 starr, adj., rigid, stiff. 
 Statik, /., statics, 
 statt, prep, {gen.), instead of. 
 stattfinden, v. s. sep., take place. 
 Statu nascendi, nascent state 
 Staub, m., -es, dust. 
 staubartig, adj., dustlike. 
 Staubbeutel, m., -s, anther. 
 Staubblatt, »., stamen. 
 Staubfaden, m., -s, — , filament. 
 Staubgefasz, n., -es, -e, stamen. 
 Staubregen, m.\ -s, drizzling 
 
 rain. 
 Staubteilchen, n., particle of dust. 
 Staubweg, m., style. 
 stehen, stand, gestanden, v. , stand. 
 steif, adj. , stiff. 
 Steifigkeit, /., stiffness. 
 steigen, stieg, gestiegen, v., bti 
 
 cend, rise, 
 steigern, v., increase. 
 Steigerung, /., -en, increase, rise. 
 Stein, m., -es, -e, stone. 
 Steinbock, m., -s, Capricorn. 
 Steinbruch, m., quarry, 
 steinern, adj., of stone. 
 Steingerolle, n., rubble. 
 Stein kohle,/., bituminous coal. 
 
VOCABULARY. 
 
 251 
 
 Steinkohlenflotz, n.,-es, -e, bitu- 
 minous coal stratum. 
 
 Steinkohlensystem, «., carbonif- 
 erous system. 
 
 Steinmeteorit, »., -es, -e, stone 
 meteorite. 
 
 Steinsalz, «., rock salt. 
 
 Stelle,/., -n, place, spot. 
 
 stellen, v., put. 
 
 Stellung, /. , -en, position. 
 
 Stellungsveranderung, /., change 
 of position. 
 
 Stelzvogel, «., stilt-birds. See 
 Wadvogel. 
 
 Stempel, w., -s, — , pistil. 
 
 Stengel, m., -s, — , stalk. 
 
 Stengelchen, n., -s, radicle. 
 
 Stengelglied, n., internode. 
 
 Steppe,/., -n, steppe. 
 
 sterben, starb, gestorben, v. , die. 
 
 Stern, m., -es, -e, star. 
 
 Sternbedeckung, /., star-occulta- 
 tion. 
 
 Sternbeobachtung, /. , observation 
 of the stars. 
 
 Sternbild, »., constellation. 
 
 sternformig, adj., stelliform, radi- 
 ate. 
 
 Sternhaufen, m., -s, — , collection 
 of stars. 
 
 sternhell, adj., starlight. 
 
 Sternschnuppe, /. , -n, shooting- 
 star. 
 
 Sterntag, m., sidereal day. 
 
 Sternwarte,/., -n, observatory. 
 
 Sternwiirmer, pi. , Gephyrea. 
 
 Sternzeit, /. , sidereal time. 
 
 stet, adj., constant. 
 
 stetig, adj., continual. 
 
 stets, adv. , steadily, always. 
 
 Steuer, n., -s, rudder. 
 
 Steuermann, m., steersman. 
 
 Steuerung, /., checking. 
 
 Stickstoff, m., -es, nitrogen. 
 
 stickstoffhaltig, adj., nitrogenous. 
 
 stielrund, adj., terete. 
 
 Stier, m. t -es, -e, Taurus. 
 Stift, m., -es, -e, rod. 
 Stil, m t , -es, -e, style. 
 Stille,/., calm, stillness. 
 
 Stillstand, m., -es, standstill. 
 
 Stimme,/. , -n, voice. 
 
 Stimmgabel, /., -n, tuning-fork. 
 
 Stinkthier, n., -es, -e, skunk. 
 
 Stockwerk, n., story. 
 
 stocken, v., stop. 
 
 Stoff, w., -es, -e, matter. 
 
 stofferfiilit, adj., filled with matter. 
 
 stoffiich, adj., material. 
 
 Stoffverbrauch, ?n., -es, consump- 
 tion of material. 
 
 Stoffwechsel, m., change of mat- 
 ter ; metabolic change. 
 
 stolz, adj., proud. 
 
 Stopfbuchse,/., -n, stuffing-box. 
 
 Stor, m., -es, -e, sturgeon. 
 
 Storch, m., -es, -e, stork; //., 
 Ciconinae. 
 
 storen, v., interrupt, disturb. 
 
 Storung, /., -en, disturbance. 
 
 Stosz, m., -es, -e, push, knock, 
 impetus, impulse. 
 
 Stoszzahn, ///., tusk. 
 
 straff, adj., tense, stretched. 
 
 Strahl, ;;/., -es, -en, ray. 
 
 strahlen, v., radiate. 
 
 strahlend, adj., radiant. 
 
 Strahlthier, n., -es, -e, radiate. 
 
 Strand, w., -es, -e & -er, strand. 
 
 Strandlaufer, m., -s, sanderling, 
 sandpiper. 
 
 Strang, m., -es, re, skein, strand, 
 cord. 
 
 Strasze, /., -n, street, road. 
 
 Strauch, m., -es, .^e & ner, shrub, 
 bush. 
 
 strauchartig, adj., shrublike. 
 
 Strauchwerk, n., underbrush. 
 
 Strauss, m. t -es, -e, ostrich; //., 
 --e, thyrse. 
 
 streben, v., strive. 
 
 Strecke, /. , -n, stretch, extent. 
 
 strecken, v., stretch. 
 
 streichen, strich, gestrichen, v., 
 rub. stroke. 
 
 Streichvogel, m., bird of passage. 
 See Strichvogel. 
 
 Streif, m., -es, -e, streak. 
 
 streng, adj., strict, severe. 
 
 streuen, v., spread, scatter. 
 
252 
 
 VOCABULARY. 
 
 Strichvogel = Zugvogel, migra- 
 tory bird. 
 
 strickformig, adj., ropelike. 
 
 Strom, m., -es, _^e, current. 
 
 stromaufwarts, adv., upstream. 
 
 Strombewegung, /. , -en, motion, 
 current. 
 
 Strombildung, /., -en, generation 
 of current. 
 
 stromen, v., stream, flow. 
 
 Stromerzeuger, m., -s, — , current 
 generator. 
 
 Stromerzeugung, /. , -en, genera- 
 tion of current. 
 
 Stromgebiet, n., river territory. 
 
 stromlos, adj., without current. 
 
 Strommesser, m., -s, — , current- 
 measurer. 
 
 Stromquelle, /., -n, source of cur- 
 rent. 
 
 Stromrichtung, /., -en, direction 
 of current. 
 
 Stromspirale,/., -n, electric coil. 
 
 Stromung, /., -en, current, con- 
 vection. 
 
 Stromwechsel, m., current change. 
 
 Stromwender, m., -s, — , commu- 
 tator. 
 
 Strontian, m., -s, strontia. 
 
 Strontianit, m., -es, strontianite. 
 
 Strontium, n., -s, strontium. 
 
 Strontiummineral, n., strontium 
 mineral. 
 
 Structur, /. , structure. 
 
 Structurbestandtheil, m., struc- 
 tural constituent. 
 
 Strudelwurmer, pi., Turbellaria. 
 
 Struktur, /., structure. 
 
 Stuck, n., -es, -e, piece. 
 
 studiren, v., study. 
 
 Studium, n., -s, -dien, study. 
 
 Stufe, /., -n, stage. 
 
 stumpf, adj., obtuse. 
 
 Stunde,/., -n, hour. 
 
 Sturm, m., -es, ^.e, storm. 
 
 Sturmschwalbe, /., -n, petrel, 
 storm-bird ; pi., Procellaridae. 
 
 stiirzen, v., throw down, precipi- 
 tate. 
 
 Sttitze, /. , -n, support. 
 
 stiitzen, v., base, rely upon. 
 
 Sublimat, «., -es, corrosive subli- 
 mate. 
 
 sublimiren, v., sublime. 
 
 Substanz,/., -en, substance. 
 
 Substanzverlust, m. t -es, -e, loss 
 of substance. 
 
 Substitution,/., substitution. 
 
 Substrat, n., -es, -e, substratum. 
 
 suchen, v., seek. 
 
 Siid, w., -es, south. 
 
 Siid Amerika, »., -s, South Amer- 
 ica. 
 
 siidlich, adj., southern. 
 
 Siidlicht, n., southern light. 
 
 Siidmagnetismus, m., south mag- 
 netism. 
 J Siidpol, m., south pole. 
 
 Siidsee,/., south sea. 
 
 Sudwestwind, m. % southwest wind. 
 
 Siidwind, ?n., south wind. 
 
 Sulfid, n., -s, -e, sulphide. 
 
 Sulfit, n., -es, -e, sulphite. 
 
 Summe, /., -n, sum. 
 
 Sumpf, m., -es, -e, swamp. 
 
 sumpficht, adj., boggy. 
 
 sumpfig, adj., swampy. 
 
 Sumpfgas, n., marsh-gas, fire- 
 damp. 
 
 sumsen, v., hum, buzz. 
 
 supponiren, v., suppose. 
 
 suspendiren, v., suspend. 
 
 siisz, adj., sweet, fresh (of water). 
 
 Siiszwasserdelphin,w., fresh-water 
 dolphin ; D. amazonicus Mart. 
 
 Siisswassereis, n., fresh-water 
 ice. 
 
 Siisswasserschnecke,/., -n, fresh- 
 water snail. 
 
 Syenit, m., -es, -e, syenite. 
 
 Sylvin, m., -es, silvine. 
 
 Symmetric,/., -n, symmetry. 
 
 symmetrisch, adj., symmetrical. 
 
 sympathisch, adj., sympathetic. 
 
 Synovialhaut,/., synovial coating. 
 
 Syrien, n., -s, Syria. 
 
 syrupartig, adj., syrupy. 
 
 System, n., -es, -e, system. 
 
 Systematik, /., systematization, 
 classification. 
 
VOCABULARY. 
 
 253 
 
 Tabelle,/., -n, table. 
 
 Tafel, /., -n, plate. 
 
 Tag, m., -es, -e, day. 
 
 Tagebuch, n., diary. 
 
 taglich, adj., daily. 
 
 Tagszeit,/., daytime. 
 
 Talk, m., -es, talc. 
 
 Tang, m., -es, -e, tang. 
 
 Tannenwaldung, /. , fir forest. 
 
 Tapir, m., -s, -e & -s, tapir. 
 
 Tardigraden, pi. , Tardigrada. 
 
 Tastorgan, n., organ of touch. 
 
 Tastsinn, m., -es, -e, sense of 
 touch. 
 
 Taube,/., -n, dove; pi., Columba- 
 cei. 
 
 tauchen, v., dive, dip. 
 
 Taucher, m., -s, — , diver;//., Co- 
 lymbidae. 
 
 taufen, v., baptize. 
 
 tauglich, adj., fit. 
 
 taumelnd, adj., intoxicating. 
 
 Tauschung, f. , -en, illusion. 
 
 tausend, num., thousand. 
 
 Tausendfuszer, m., -s, Myriapod, 
 Millipede. 
 
 Technik,/., arts. 
 
 technisch, adj., technical. 
 
 Teil, etc., see Theil and its deriva- 
 tives. 
 
 Telegraphendraht, m., telegraph- 
 wire. 
 
 Telegraphie,/., telegraphy. 
 
 Teleskop, «., -s, -e, telescope. 
 
 teleskopisch, adj., telescopic. 
 
 tellerformig, adj., hypocrateri- 
 form. 
 
 Tellur, n., -s, tellurium. 
 
 tellurisch, adj., telluric. 
 
 Temperatur, /., -en, temperature. 
 
 Temperaturangabe, /., -n, tem- 
 perature datum. 
 
 Temperaturerhohung, /., eleva- 
 tion of temperature. 
 
 Temperaturgrad, m., degree of 
 temperature. 
 
 Temperaturgrenze, /., limit of 
 temperature. 
 
 Temperaturschwankung, /., vari- 
 ation in temperature. 
 
 Temperaturveranderung, /., 
 
 change in temperature, 
 temporar, adj., temporary. 
 Tentakel,/., -n, tentacle. 
 Teppich, m., -es, -e, carpet, tap- 
 estry, 
 tertiar, adj., tertiary. 
 Tertiarzeit, /., tertiary period. 
 Terz, /., -en, third. 
 tesseral, adj., tesseral. 
 tetragonal, adj., tetragonal. 
 Textur, /., texture. 
 Thai, n., -es, ^er, valley. 
 Thallophyten, //„, Thallophytes. 
 Thallus, m., -i, thallus. 
 That, /., -en, deed; in der — , in 
 
 fact, 
 thatig, adj., active. 
 Thatigkeit,/., -en, activity, 
 thatkraftig, adj., active, energetic. 
 Thatsache, /., -n, facts. 
 Thau, w., -es, dew. 
 Thaubildung, f. , dew-formation. 
 Thaupunkt, w., dew-point. 
 Thautropfen, m.,-8, — , dew-drop. 
 Thauwurzel, /., -n, horizontal 
 
 root. 
 Theil, m. t -es, -e, part; turn — , in 
 
 part, 
 theilbar, adj., divisible. 
 Theilchen, «., -s, — , particle, 
 theilen, v., divide, 
 theilig, adj., cleft; in many comp., 
 
 -cleft, -partite, 
 theils, adv., partly. 
 Theilung, f., division, fission 
 
 (Biol.). 
 theilweise, adv., partially. 
 Theodolit, n., -es, -e, or m., -en, 
 
 theodolite. 
 Theorem, n., -s, -e, theorem. 
 theoretisch, adj. , theoretical. 
 Theorie, /., -n, theory. 
 Thermen,//., warm springs. 
 thermisch, adj., thermic. 
 Thermometer, n. , -s, thermometer. 
 Thier, n., -es, -e, animal. 
 Thierart, /., kind of animal. 
 Thierclasse, /., class of animals. 
 Thierform, /., animal form. 
 
254 
 
 VOCABULARY. 
 
 Thiergeschrei, «., cries of animals. 
 
 thierisch, adj., animal. 
 
 Thierkampf, m., battle of the ani- 
 mals. 
 
 Thierkreis, m., zodiac. 
 
 Thierleben, ti., animal life. 
 
 Thierorgan, n., animal organ. 
 
 Thierorganismus, m., animal or- 
 ganism. 
 
 Thierreich, n., animal kingdom. 
 
 Thierstimme, /., voice of ani- 
 mals. 
 
 Thierstoff, m, t animal matter. 
 
 Thiersystem, «., system or classi- 
 fication of animals. 
 
 Thierwelt, /. , animal world. 
 
 Thon, m., -es, clay. 
 
 Thonbildung, /. , clay formation. 
 
 Thonerde, /., alumina. 
 
 thonerdehaltig, adj., aluminous. 
 
 thonig, adj., clayey. 
 
 Thonschiefer, m., -s, — , clay slate. 
 
 Thonschlamm, m., clay mud. 
 
 thorartig, adj., gatelike. 
 
 Thorax, m., — , thorax. 
 
 thoricht, adj., foolish. 
 
 Thorium, n., -s, thorium. 
 
 Thunfisch, m., tunny(-fish). 
 
 Thurm, «., -es, .^.e, tower. 
 
 thurmartig, adj., tower-shaped. 
 
 Tiber, Tiberius (Roman emperor). 
 
 tief, adj., deep, low. 
 
 Tiefe,/., -n, depth. 
 
 Tiegel, m., -s, — , crucible. 
 
 Tiger, m., -s, — , tiger. 
 
 Tinte,/., -n, ink. 
 
 Tintenbeutel, m., ink-sac (of the 
 cuttle-fish). 
 
 Tintenfisch, cuttle- or ink-fish. 
 
 Titan, n., -s, titanium. 
 
 Titel, m., -s, — , title. 
 
 Titriranalyse, /., volumetric an- 
 alysis. 
 
 Tod, m., -es, -e, death. 
 
 todt, adj., dead. 
 
 todten, v., kill. 
 
 Toise, /., -n, toise, a French 
 measure of 2.1 yards. 
 
 Ton, m., -es, — e, tone. 
 
 Tonart,/., tone. 
 
 Tonempfindung, /., sensation of 
 tone. 
 
 tonen, v., sound. 
 
 Tonerreger, m., -s, tone producer 
 or exciter. 
 
 Tonfarbe, /., color of tone. 
 
 Tongemisch, »., mixture of 
 sounds. 
 
 Tonhohe,/., pitch of tone. 
 
 Tonleiter, /. , scale. 
 
 Tonne,/., -n, tun. 
 
 tonnenformig, adj., barrel-shaped. 
 
 Tonstarke, /., strength of tone. 
 
 Torsionsgalvanometer, «., -s, tor- 
 sion galvanometer. 
 
 tot, adj., dead. 
 
 total, adj., total. 
 
 toten, v., kill. {Also todten.) 
 
 tote Punkt, dead center. (Also 
 todt.) 
 
 Tour,/., -en, revolution. 
 
 Trabant, m., -en, -en, satellite. 
 
 traben, v., trot. 
 
 Trachtigkeit, /., pregnancy, ges- 
 tation. 
 
 Trachyt, m., -es, trachite. 
 
 Trachytberg, m., mountain of 
 trachite. 
 
 Trachytgestein, n., trachite rock. 
 
 tiage, adj., lazy. 
 
 tragen, trug, getragen, v., bear. 
 
 Trager, m., -s, — , supporter. 
 
 Tragheit,/., inertia. 
 
 Tragkraft,/., carrying power. 
 
 Trank, ;//., -s, — e, drink. 
 
 tranken, v., give to drink. 
 
 transversal, adj., transverse. 
 
 Trapp, m. t -es, -e, trap. 
 
 Traube, /., -n, grape, raceme 
 (Bot.). 
 
 Traubenhaut, /., uveous coat. 
 
 Traum, m., -es, ^ie, dream. 
 
 traurig, adj., sad. 
 
 treffen, traf, getroffen, v., strike, 
 come to. 
 
 trefflich, adj., excellent. 
 
 Treibeis, n., drift-ice. 
 
 treiben, trieb, getrieben, v., drive, 
 carry on. 
 
 trennen, v., separate. 
 
VOCABULARY. 
 
 255 
 
 Treniiung, /. , -en, separation. 
 
 Trentonkalk, m., Trenton lime- 
 stone. 
 
 treten,trat,getreten,z/., step, enter. 
 
 treu, adj. , true, faithful. 
 
 Triassystem, n., triassic system. 
 
 Trichter, «., -s, funnel. 
 
 trichterfbrmig, ^//., funnel-shaped, 
 infundibuliform. 
 
 Trieb, m., -es, -e, sprout. 
 
 triklinisch, adj., triclinic. 
 
 Trinken, n., -s, drinking. 
 
 Trinkwasser, n., drinking-water. 
 
 trocken, adj., dry. 
 
 Trockne,/., dry land. 
 
 trocknen, v., dry. 
 
 Trombe, /. , -n, waterspout. 
 
 Trommelfell, n., -es, -e, tympanum. 
 
 Tropen, /. pi. , tropics. 
 
 Tropengegend,/., tropical region. 
 
 Tropenland, n., tropical country. 
 
 Tropenwald, m., [tropical for- 
 
 Tropenwaldung, /. , j est. 
 
 Tropenzone, f. , tropical zone. 
 
 tropfbar, adj., liquid. See fliissig, 
 
 Tropfchen, n., -s, — , little drop. 
 
 tropisch, adj., tropical. 
 
 trotz, prep, {gen.), notwithstand- 
 ing, in spite of. 
 
 triibe, adj., dull, gloomy. 
 
 Triibung, /. , -en, cloudiness. 
 
 T rummer, pi., ruins. 
 
 Tuf, m., -es, -e, tufa. 
 
 Turbine,/., -n, turbine. 
 
 Turgor, m., -s, turgor, turgidity. 
 
 Typus, m., — , -en, type. 
 
 u. a. = und andere, and others. 
 u. a. m. = und andere mehr, and 
 
 still others. 
 Ubel, «., -s, evil. 
 iiber, prep. {ace. & dat.), over, 
 
 beyond, 
 iiberall, adv. , everywhere, 
 iiberaus, adv., very, exceedingly, 
 uberbleiben, v. s. sep., remain over. 
 uberblicken, v. insep., survey. 
 uberdecken, v. sep. & insep., cover 
 
 over. 
 Uberein, adv., conformably. 
 
 ubereinander, adv., over one an- 
 other. 
 
 iibereinanderschieben, v. s. sep., 
 slide over each other. 
 
 iibereinstimmen, v. insep., accord 
 with. 
 
 Ubereinstimmung, /., -en, agree- 
 ment. 
 
 iiberfallen, v. s. insep., surprise, 
 overtake. 
 
 Ubergang, ;//., transition. 
 
 Ubergangsblatt, «., transition- 
 leaf. 
 
 Ubergangsform, /., transition- 
 form. 
 
 Ubergangsgebirge, n., transition- 
 rocks. 
 
 iibergehen, v. s. sep. & insep., pass 
 over. 
 
 Ubergewicht, n., preponderance. 
 
 iibergrosz, adj. , very large. 
 
 iiberhaupt, adv., in general, at all. 
 
 iiberirdisch, adj. , supernatural. 
 
 iiberkleiden, v. insep., cover, coat. 
 
 uberlassen, v. s. insep., give up 
 to, yield to. 
 
 iiberlegen, v. insep., consider, re- 
 flect on. 
 
 iiberschatzen, v. insep., overrate. 
 
 Uberschreitung, /., -en, trans- 
 gression, passing beyond. 
 
 Uberschrift,/., -en, title, heading. 
 
 Uberschuss, m., excess, surplus. 
 
 uberschwemmen, v. insep., inun- 
 date. 
 
 Uberschwemmung, /., -en, inun- 
 dation. 
 
 iibersehen, v. s. insep., survey. 
 
 Uberspinnen, v. s. insep., insulate. 
 
 iiberspringen, v. s. sep., leap across. 
 
 iiberstrahlen, v. insep., outshine, 
 surpass. 
 
 ubertragen, v. s. sep. & insep., carry 
 over, transfer. 
 
 Ubertragung, /., -en, application 
 of power. 
 
 iibertreffen, v. s. insep., excel, ex- 
 ceed. 
 
256 
 
 VOCABULARY. 
 
 Ubertreibung, /., -en, exaggera- 
 tion, 
 iiberwaltigen, v. insep., overpower. 
 iiberwiegend,<^//., preponderating, 
 
 predominant. 
 uberwinden, v. s. insep., overcome, 
 iiberzahlig, adj., supernumerary. 
 iiberzeugen, v. insep. , convince. 
 Uberzeugung, /., -en, conviction. 
 iiberziehen, -zog, -zogen, s. sep. 
 & insep., cover; reji., be over- 
 cast, 
 iiblich, adj., usual, 
 iibrig, adj., left, remaining, rest. 
 iibrigbleibend, adj., remaining 
 
 over, 
 iibrigens, adv. , moreover. 
 Ufer, n., -s, — , shore. 
 Uhr, /., -en, clock, o'clock. 
 um, prep, (ace), around ; con/., 
 urn . . . zu, with infin., in order 
 to ; um so, with adj. or adv. , by 
 so much the . . ., by (an amount); 
 between nouns, after. 
 Umanderung, /., change. 
 Umbildung, /., -en, transforma- 
 tion. 
 Umdrehung, /. , -en, rotation. 
 Umfang, m., -es, extent, circum- 
 ference, 
 umfangreich, adj., spacious, ex- 
 tensive, 
 umfassen, v. insep., embrace. 
 umgeben, v. s. sep. & insep., sur- 
 round. 
 Umgebung, /., -en, region, sur- 
 roundings, environment. 
 Umgegend,/., environs, 
 umgekehrt, adj., reversed, in- 
 verse, 
 umgestalten, v. sep., transform. 
 Umgestaltung, /., -en, transfor- 
 mation, 
 umherschleudern, v. sep., scatter 
 
 around. 
 umhiillen, v. insep., envelop. 
 Umhiillung, /. , covering. 
 Umhiillungshaut, /., .^e, covering 
 
 skin. 
 umkehrbar, adj., convertible. 
 
 umkehren, v. sep., turn about; 
 past part., inversely, vice versa. 
 
 Umkehrung,/., -en, opposite, con- 
 verse. 
 
 umkleiden, v. insep., invest. 
 
 umkreisen, v. insep., circulate. 
 
 Umlauf, »., -es, lie, rotation. 
 
 Umlaufszeit,/., time of revolution. 
 
 Umriss, m. ,-es,-e, contour, outline. 
 
 umschliessen, v. s. insep., enclose. 
 
 Umschliessung, /".,-en, enclosure. 
 
 umschlingen, -schlang, -schlungen, 
 v. insep., wind about. 
 
 umsetzen, v. sep. reji., transform. 
 
 Umspinnung, /., -en, insulation. 
 
 Umstand, m., -es, — e, condition. 
 
 umstandlich, adj., detailed. 
 
 Umsturz, m., -es, destruction. 
 
 Umwandlung, /. , -en, change. 
 
 Umweg, m., roundabout way. 
 
 umwenden, v. irreg. sep., overturn. 
 
 umwickeln, v. sep. & insep., wind 
 around. 
 
 Umwindungsdraht, m., circulating 
 wire, wire of coil. 
 
 unabhangig, adj., independent. 
 
 Unabhangigkeit, /., -en, indepen- 
 dence. 
 
 unangenehm, adj., disagreeable. 
 
 unaufloslich, adj., insoluble. 
 
 unausgesetzt, adj., uninterrupted. 
 
 unaussprechlich, adj., inexpres- 
 sible, unspeakable. 
 
 unbedeckt, adj. , uncovered. 
 
 unbedeutend, adj., unimportant. 
 
 unbefruchtet, adj., not impreg- 
 nated. 
 
 unbe|renzt;|^'-' unlimited - 
 
 unbehaart, adj., not hairy. 
 
 unbekannt, adj. , unknown. 
 
 Unbequemlichkeit, /., -en, incon- 
 venience. 
 
 unberiihrt, adj., untouched. 
 
 unbestimmt, adj., indefinite. 
 
 unbetrachtlich, adj., inconsider- 
 able. 
 
 unbeweglich, adj., unmovable, 
 amotile, not moving. 
 
 unbewdlkt, adj., cloudless. 
 
VOCABULARY. 
 
 257 
 
 unbrauchbar, adj., useless. 
 
 und, conj., and. 
 
 Undulationstheorie, /., wave the- 
 ory. 
 
 undurchdringlich, adj., impene- 
 trable. 
 
 Undurchdringlichkeit, /., -en, im- 
 penetrability. 
 
 undurchsichtig, adj., opaque. 
 
 unedel, adj., base. 
 
 unendlich, adj., endless, infinite. 
 
 unergriindlich, adj., unfathomable. 
 
 unermesslich, adj., immeasurable. 
 
 unermiidlich, adj., indefatigable. 
 
 unfahig, adj., incapable. 
 
 unfern, adj., not far (from). 
 
 ungefahr, adv., about. 
 
 ungeformt, adj., shapeless. 
 
 ungegliedert, adj., inarticulate. 
 
 ungeheuer, adj., immense. 
 
 ungemahnt, adj., maneless. 
 
 ungemein, adj., unusual. 
 
 ungeoffnet, adj. , unopened. 
 
 ungern, adv., unwillingly. 
 
 ungesattigt, adj. , unsaturated. 
 
 ungeschlechtlich, adj., non-sexual, 
 asexual. 
 
 ungeschwacht, adj. , undiminished. 
 
 ungestielt, adj., sessile, having no 
 stalk. 
 
 ungestiim, adj., violent. 
 
 Ungestiim, n., violence. 
 
 ungetheilt, adj., undivided. 
 
 ungewiss, adj., not knowing, un- 
 certain. 
 
 ungewohnlich, adj. , unusual. 
 
 ungewohnt, adj., unaccustomed, 
 unusual. 
 
 ungezwungen, adj., natural, un- 
 forced. 
 
 ungleich, adj. , unequal. 
 
 ungleichartig, adj. , heterogeneous. 
 
 Ungleichartigkeit,/., dissimilarity. 
 
 ungleichformig, adj., ununiform, 
 irregular. 
 
 ungleichmassig, adj., unequal. 
 
 Ungleichmassigkeit, /. , -en, in- 
 equality. 
 
 ungleichnamig, adj., of different 
 names. 
 
 unhaltbar, adj. , untenable. 
 
 unheilverkiindend, adj., evil-bod- 
 ing. 
 
 unleugbar, adj., undeniable. 
 
 unloslich, adj., insoluble. 
 
 unmerklich, adj., unnoticeable. 
 
 unmessbar, adj. , immeasurable. 
 
 unmittelbar.a^. »i mme diate, direct. 
 
 Unmoglichkeit, /., impossibility. 
 
 unnahbar, adj., unapproachable. 
 
 unnennbar, adj., inexpressible. 
 
 unpaar, adj., odd, not in pairs, 
 single. 
 
 Unpaarzeher, //., Perissodactyla. 
 
 unrein, adj., impure. 
 
 unruhig, adj., uneasy, disturbed. 
 
 unschadlich, adj., hrrmless. 
 
 unschmackhaft, adj., insipid. 
 
 unser, poss. adj. first per s. pi., our; 
 also gen. pi. of "wir, of us. 
 
 unsicher, adj., uncertain. 
 
 unsichtbar, adj., invisible. 
 
 unstreitig, adj., indisputable. 
 
 unten, adv., below. 
 
 unter, prep. (dat. & ace), under, 
 among, by {after verstehen). 
 
 unter_, adj. , lower (as if a compara- 
 tive); superl., unterst. 
 
 Unterabtheilung, /. , subdivision. 
 
 unterbrechen,^. s. insep., interrupt. 
 
 Unterbrechung, /., interruption. 
 
 Unterclasse, /., -n, subclass. 
 
 untereinander, adv., with one an- 
 other. 
 
 unterhalb. prep, (gen.), below. 
 
 unterhalten, v. s. insep., support 
 maintain. 
 
 Unterholz, n., underbrush. 
 
 unterirdisch, adj., subterranean. 
 
 Unterlage, /., -n, support. 
 
 unterliegen, v. s. insep., underlie. 
 
 unternehmen, v. s. insep., under- 
 take. 
 
 Unterordnung, /., sub-order, sub- 
 ordination. 
 
 Unterricht, m., -s, instruction. 
 
 unterscheiden, v. s. insep., distin- 
 guish. 
 
 Unterscheidung, /., -en, distinc- 
 tion, distinguishing. 
 
258 
 
 VOCABULARY. 
 
 Unterschenkel, m., -s, — , lower 
 (part of the) leg. 
 
 Unterschied, m., -es, -e, difference. 
 
 untersilurisch, adj., lower silurian. 
 
 unterstiitzen, v. insep., support, 
 maintain. 
 
 Unterstiitzung, /. , support. 
 
 untersuchen, v. insep., to investi- 
 gate. 
 
 Untersuchung, /., -en, investiga- 
 tion. 
 
 unterwegs, adv., on the way. 
 
 unterwerfen, v. s. insep., subdue. 
 
 unterworfen, part, adj., subject 
 to. 
 
 Unthat,/., -en, misdeed. 
 
 untriiglich, adj., unerring. 
 
 ununterbrochen, adj., uninter- 
 rupted. 
 
 unveranderlich, adj., unchange- 
 able. 
 
 Unveranderlichkeit, /., unchange- 
 ableness. 
 
 unverandert, adj., unchanged. 
 
 unvollkommen, adj., imperfect. 
 
 unvollstandig, adj. , incomplete. 
 
 unwandelbar, adj.,] unchangeable. 
 
 unwesentlich, adj., not essential. 
 
 Unzahl, f., countless number. 
 
 unzahlig, adj., innumerable. 
 
 unzerlegbar, #;//., undecomposable. 
 
 unzuganglich, adj. , inacessible. 
 
 unzuverlassig, adj., uncertain. 
 
 unzweifelhaft, adj., doubtless. 
 
 iippig, adj. , luxuriant. 
 
 Uppigkeit, /. , luxuriance. 
 
 Ur, m., -s, -e or -en, -en, ure-ox. 
 
 Ur_, prejix, jorce: origin, very old, 
 primitive. 
 
 Uralgebirge, n., Ural mountains. 
 
 Uralter, n., -s, — , antiquity, primi- 
 tive age ; von -s, from immemo- 
 rial times. 
 
 Uran, n., -s, uranium. 
 
 Urgebirge,«.,primitivemountains. 
 
 urplotzlich, adv., instantaneously. 
 
 Ursache, /., cause. 
 
 Ursprung, m., -s, jne, origin. 
 
 urspriinglich, adj., original. 
 
 Urthiere, pi., Protozoa. 
 
 Urwald, ;//., primitive forest. 
 Urzeit, /., primitive time. 
 Urzeitvolk, n., primitive people. 
 Urzeugung, /., generatio sequi- 
 
 voca, spontaneous generation. 
 u. s. w. = und so weiter, and so 
 
 forth. 
 
 Vacuole,/., -n, vacuole. 
 
 Vacuum, n., -s, -a, vacuum. 
 
 Valenz,/. , valence. 
 
 Vampyr, m., -s, -e & -en, vampire. 
 
 Variation,/., -en, variation. 
 
 variiren, v., vary. 
 
 Vegetabilien, pi., vegetation, 
 plants. 
 
 Vegetation,/., vegetation. 
 
 Vegetationskorper, m., vegetative 
 body. 
 
 vegetationslos, adj., barren of 
 vegetation. 
 
 Vegetationsvorgang, m., process 
 of vegetation. 
 
 vegetativ, adj., vegetative. 
 
 vegetiren, v., vegetate. 
 
 Vene, /., -n, vein. 
 
 vends, adj., venous. 
 
 Ventil, n., -s, -e, valve. 
 
 ventral, adj. , ventral. 
 
 Venuswagen, m., -s, — , paper-nau- 
 tilus. 
 
 veranderlich, adj. , changeable. 
 
 verandern, v. insep., change, trans- 
 form. 
 
 Veranderung, /. , -en, change. 
 
 veranlassen, v. insep., induce, 
 cause. 
 
 verastelt, fart, adj., ramified. 
 
 verbergen, v. s. insep., hide. 
 
 verbessern, v. insep., improve. 
 
 Verbesserung, /., -en, improve- 
 ment. 
 
 verbieten, v. s. insep., forbid. 
 
 verbinden, v. s. insep., combine, 
 connect. 
 
 Verbindung, /., -en, compound, 
 combination, connection, com- 
 munication. 
 
 Verbindungsglied, »., connecting 
 link. 
 
VOCABULARY. 
 
 259 
 
 Verbindungsgruppe, /., -n, com- 
 bination group. 
 
 Verbindungswarme, /., heat of 
 combination. 
 
 verbrauchen, v. insep., use. 
 
 verbreiten, v. insep., spread, dif- 
 fuse. 
 
 Verbreitung, /., spreading, distri- 
 bution. 
 
 verbrennen, v. irreg. insep., burn. 
 
 Verbrennung, f. , combustion. 
 
 Verbrennungsproduct, n., product 
 of combustion. 
 
 verdampfen, v. insep., vaporize. 
 
 Verdampfen, n., vaporization. 
 
 Verdampfung, /., vaporization. 
 
 verdanken, v., owe. 
 
 Verdauung, /. , digestion. 
 
 Verdauungsorgan, n., organ of 
 digestion. 
 
 Verdauungssaft, m., -es, .ne, diges- 
 tive, gastric juices. 
 
 verdecken, v., cover, conceal. 
 
 verdichten, v. insep., condense. 
 
 Verdichtung,/. , -en, condensation. 
 
 verdicken, v. insep., grow thick ; 
 -t, part, adj., thickened. 
 
 verdoppeln, v. insep., double. 
 
 verdrangen, v. insep., displace. 
 
 Verdrehung, /., distortion. 
 
 verdunnen, v. insep., dilute, rarefy. 
 
 verdiinnt, part., dilute. 
 
 Verdunsten. n., -s, evaporation. 
 
 vereinen, ) v. insep., unite, com- 
 
 vereinigen, \ bine. 
 
 vereinigt, adj., combined. 
 
 Vereinigung, /. , -en, combination. 
 
 Vereinigungsstreben, n., striving 
 to recombine. 
 
 vereinzelt, adj. , isolated. 
 
 verengen, v. insep., narrow. 
 
 Vererbung, /., transmission (by 
 inheritance), heredity. 
 
 verfallen, v. s. insep., decay, fall 
 (into sleep, etc.), lapse {with 
 dat.). 
 
 verfilzen, v. insep., felt, mat. 
 
 verflieszen, v. s. insep., pass. 
 
 verflochten, part, adj., interlaced. 
 
 verfliichtigen, v., volatilize. 
 
 verfolgen, v. insep., pursue. 
 
 Verfolgung, f. , -en, prosecution. 
 
 vergebens, adv., in vain. 
 
 vergehen, v. irreg. insep., elapse. 
 
 vergiften, v. insep., poison. 
 
 verglasen, v. insep., vitrify. 
 
 vergleichbar, adj., comparable. 
 
 vergleichen, v. s. insep., compare. 
 
 Vergniigen, «., -a, pleasure. 
 
 vergraben, v. s. insep., bury. 
 
 vergroszern, v. insep., enlarge, in- 
 crease. 
 
 Vergrosserung, /., -en, magnify- 
 ing power, enlargement. 
 
 verhalten (sich), v. s. insep., act, 
 bear a proportion. 
 
 Verhalten, n., -s, behavior. 
 
 Verhaltnis, n., -ses, -se, relation, 
 proportion. 
 
 verhaltnissmaszig, adj. , propor- 
 tionate. 
 
 Verhaltniszahl, /., relative num- 
 ber. 
 
 verheeren, v. insep., devastate. 
 
 verhindern, v. insep., hinder. 
 
 verhornen, v. insep., cornify, turn 
 into horn ; -t, part, adj., horny. 
 
 verhiillen, v., veil. 
 
 verhuten, v. insep., avoid. 
 
 verirren, v. insep. reji., lose one's 
 way. 
 
 verkalken, v. insep., calcine, turn 
 into lime, calcify ; past part., 
 calcareous. 
 
 Verkalkung, /., -en, calcification. 
 
 Verkehr, m., -s, intercourse. 
 
 verkleinern, v., diminish. 
 
 Verkleinerung,/. , -en, contraction. 
 
 Verknocherung, /. , -en, ossifica- 
 tion. 
 
 verkohlen, v. insep., char. 
 
 verkiinden, v. insep., proclaim. 
 
 verkiindigen, v. insep., foretell, 
 announce. 
 
 verkiirzen, v. insep., shorten. 
 
 Verkiirzung, /. , -en, shortening. 
 
 verlangern, v. insep., prolong. 
 
 Verlangerung, /. , -en, elongation. 
 
 verlangsamen, v. insep., retard. 
 
 verlassen, v. s. insep., leave. 
 
260 
 
 VOCABULARY. 
 
 verlegen, v. , transport, place. 
 
 verleihen, v. s. insep., grant, give. 
 
 verletzen, v. insep., injure. 
 
 verlieren, verlor, verloren, lose ; 
 verloren gehen, be lost. 
 
 Verlust, m., -es, -e, loss. 
 
 vermehren, v. insep., increase, 
 multiply. 
 
 Vermehrung, /., increase, multi- 
 plication. 
 
 Vermehrungsorgan, »., vegetative 
 reproductive organ. 
 
 vermeiden, v. s. insep., avoid. 
 
 vermindern, v. insep., decrease. 
 
 vermischen, v. insep., mix. 
 
 vermitteln, v. insep., bring about. 
 
 vermittelst, prep, {gen.), by means 
 of. 
 
 Vermittelung, /., mediation. 
 
 vermoge, prep, (gen.), by virtue of. 
 
 vermogen, v. irreg. insep., be able. 
 
 vermuthen, v. insep., suppose, 
 imagine. 
 
 vernehmbar, adj., audible. 
 
 vernehmen, v. s. insep., hear, per- 
 ceive. 
 
 Vernunft,/., reason. 
 
 verniinftig, adj., rational. 
 
 verrathen, verrieth, verrathen, be- 
 tray. 
 
 Verrichtung, /., -en, function, 
 operation. 
 
 versagen, v. insep., refuse, deny. 
 
 verschaffen, v., procure. 
 
 verschieben, v. s. insep., displace. 
 
 verschieden, adj., various, different. 
 
 verschiedenartig, adj., hetero- 
 geneous. 
 
 Verschiedenheit, /., -en, variety, 
 difference. 
 
 verschlieszen, v. s. insep., close. 
 
 verschlingen, -schlang, -schlun- 
 gen, devour, swallow up. 
 
 verschmelzen, v. s. insep., blend. 
 
 verschneien, v. insep., cover with 
 snow. 
 
 verschonern, v., beautify. 
 
 verschiitten, v. insep., bury. 
 
 verschwinden, v. s. insep., dis- 
 appear. 
 
 versehen, v. s. insep., furnish, pro- 
 vide with. 
 
 versenken, v. insep., sink. 
 
 versetzen, v. insep., put (into a 
 certain state). 
 
 versiegen, v. insep., become dry. 
 
 Verstandesleben, ;/., -b, intellec- 
 tual life. 
 
 Verstandniss, n., -es, -e, under- 
 standing. 
 
 verstarken, v. insep., strengthen. 
 
 Verstarkung, /., -en, strengthen- 
 ing, reinforcement. 
 
 verstehen, v. irreg., understand. 
 
 versteinern, v. insep., petrify. 
 
 Versteinerung, /., -en, petrifac- 
 tion. 
 
 verstopfen, v. insep., close. 
 
 verstricken, v. insep. rejl., en- 
 tangle (refl.). 
 
 verstummen, v. insep., become 
 silent. 
 
 Versuch, m., -es, -e, experiment, 
 attempt. 
 
 Versuchslokal, n., -es, -e, place of 
 trial, experimental shop. 
 
 vertheilen, v. insep., distribute. 
 
 Vertheilung, /., -en, distribution. 
 
 vertical, adj., vertical. 
 
 Verticalkreis, m., vertical circle. 
 
 Vertiefung, /. , -en, depression. 
 
 vertraut, adj., familiar. 
 
 vertreten, v. s. insep., replace, rep- 
 resent. 
 
 verursachen, v. insep., cause, oc- 
 casion. 
 
 vervollkommnen, v. insep., perfect. 
 
 Vervollkommnung, /., perfection. 
 
 verwachsen, v. s. insep., grow to- 
 gether, coalesce. 
 
 verwandeln, v. insep., transform. 
 
 Verwandlung, /. , -en, transforma- 
 tion. 
 
 Verwandtschaft,/., -en, affinity. 
 
 verwechseln, v. insep., mistake. 
 
 verweilen, v. insep., stop, tarry. 
 
 verweisen, v. s. insep., relegate. 
 
 verwenden, v. irreg., employ. 
 
 Verwendung, f. , application. 
 
 verwerfen, v. s. insep., reject. 
 
VOCABULARY. 
 
 261 
 
 verwerten, v. insep., utilize. 
 
 Verwesungsprodukt, n., product 
 of decomposition. 
 
 verwickelt, adj. , complicated. 
 
 verwirklichen, v. insep., realize. 
 
 verwischen, v. insep., wipe out. 
 
 verwittern, v. insep., weather, dis- 
 integrate. 
 
 Verwitterung, /., disintegration. 
 
 Verwitterungsproduct, n., product 
 of disintegration. 
 
 Verwitterungsschicht, /., weath- 
 ered layer. 
 
 verwunden, v. insep., wound. 
 
 Verwunderung, /., astonishment. 
 
 Verwundung, /., -en, wounding, 
 injury. 
 
 verzehren, v. insep., consume. 
 
 verzeichnen, v. insep., record. 
 
 verzichten (auf), v. insep., give up. 
 
 verziehen, v. s. insep. refl., with- 
 draw. 
 
 verzweigen, v. insep. refl., branch 
 out ; -t, adj., ramified. 
 
 Verzweigung,/.,-en, ramification. 
 
 Vesuv, m., -s, Vesuvius. 
 
 vesuvisch, adj., Vesuvian. 
 
 Viehheerde, /., -n, herd of cattle. 
 
 Viehzucht,/., cattle-breeding. 
 
 viel, adj., much. 
 
 vielfach, adj., various, manifold. 
 
 vielfaltig, adj., manifold, frequent. 
 
 vielfarbig, adj., many-colored. 
 
 vielkammerig, cfdj., many-cham- 
 bered. 
 
 vielleicht, adv., perhaps. 
 
 vielseitig, </<//. , many-sided, varied. 
 
 vier(e), num., four, four o'clock. 
 
 vierfach, adj., quadruple. 
 
 vierfiiszig, adj., four-footed. 
 
 vierhundert, num., four hundred. 
 
 vierkiemig, adj., four-gilled. 
 
 viermal, adj., four times. 
 
 viert_, v. ord. num., fourth. 
 
 vierwerthig, adj., tetravalent. 
 
 violett, adj., violet. 
 
 violet-roth, adj., violet-red. 
 
 Violinbogen, m., violin-bow. 
 
 Viskositat,/. , -en, viscosity. 
 
 Viverre,/. , -n, viverra. 
 
 vivipar, adj., viviparous. 
 
 Vogel, m., -s, — , bird. 
 
 Vogelgeschlecht, n., species of 
 birds. 
 
 Vogtei, /., -en, jurisdiction. 
 
 Vol. = Volumen. 
 
 Volk, «., -es, ^er, people, nation. 
 
 voll, adj., full. 
 
 Vollbringen, «., -s, performance. 
 
 vollbringen, v. irreg. insep., ac- 
 complish, perform, execute. 
 
 Vollbringung, /., accomplishment. 
 
 vollenden, v. insep., accomplish, 
 complete. 
 
 vollig, adj., full, perfect. 
 
 vollkommen, adj. , perfect. 
 
 Vollkommenheit, /., -en, perfec- 
 tion. 
 
 Vollmond, m., full moon. 
 
 vollstandig, adj., complete ; adv., 
 completely. 
 
 vollziehen, v. s. insep., refl., goon, 
 be carried on. 
 
 Volt, n., -es, -e, volt. 
 
 Voltameter, n., -s, — , voltameter. 
 
 Volta'sch, adj., of Volta. 
 
 Volum, ;/., -s, -en, ) , 
 
 Volumen, w .,-s,-mina,f volume - 
 
 Volumenteil, m., es, -e, part by 
 volume. 
 
 volumetrisch, adj., volumetric. 
 
 Volumvergrosserung, /., expan- 
 sion in volume. 
 
 Volumverkleinerung, /., contrac- 
 tion in volume. 
 
 von, prep, (dat.), from. 
 
 voneinander, of each other. 
 
 vor, prep. {dat. & ace.), before, in 
 front of. 
 
 vorangehen, v. irreg. sep., precede. 
 
 Vorarbeit, /., preliminary work. 
 
 vorarbeiten, v. sep., prepare. 
 
 voraus, adv., before; zutn —, be- 
 forehand. 
 
 vorausgehen,^. irreg. sep., precede. 
 
 voraussetzen, v. sep., presuppose. 
 
 vorbeigehen, v. irreg. sep. , pass by. 
 
 vorbeiziehen, v. s. sep., pass by. 
 
 Vorbemerkung, /., -en, introduc- 
 torv remark. 
 
262 
 
 VOCABULARY. 
 
 vorbereiten, v. sep., prepare; -d, 
 
 adj. , preparative. 
 Vorbereitung, /., -en, preparation. 
 vorbilden, v. sep., prefigure. 
 vorder-, adj. ; in many comp., 
 
 trans I. front, fore. 
 Vorderarm, in., forearm. 
 Vorderarmknochen, m., bones of 
 
 the forearm. 
 Vorderfusz, m., forefoot. 
 Vordergliedmaszen, //., front 
 
 limbs. 
 Vorderzahn, m,, front tooth, 
 vorfinden, v. s. sep., find. 
 vorfuhren, v. sep., bring forward. 
 Vorgang, m., process. 
 vorgehen, v. s. sep., take place. 
 vorhanden, adj., present. 
 Vorhandensein, «.,-s, presence. 
 vorher, adv. , previously. 
 vorhergehend, part, adj., foregoing, 
 vorherig, adj. , previous. 
 vorherrschen, v. sep., predominate. 
 Vorhof, m., auricle, vestibule. 
 vorig, adj., preceding. 
 Vorkeim, m. t -es, -e, protonema. 
 Vorkommen, n., -s, occurrence. 
 vorkommen, v. s. sep., occur. 
 vorliegen, v. s. sep., lie before, be 
 
 at hand, be had. 
 vornehmlich, adv., chiefly. 
 vornher, adv., von — , from the 
 
 front. 
 Vorrath, m.,-es, — e, store, stock. 
 Vorrichtung, /., -en, contrivance. 
 Vorschlag, m.,-es, ^e, proposition. 
 vorschreiten, v. s. sep., progress, 
 
 develop, 
 vorspringen, v. s. sep., spring, put 
 
 forth. 
 Vorsprung, in., -es, ~e, projection. 
 vorstehen, v. irreg. sep., stand be- 
 fore, 
 vorstellen, v. sep., present,- show. 
 Vorstellung, /., idea, 
 vortheilhaft, adv., advantageously. 
 vortrefflich, adj., excellent, 
 voriiberfahren, v. s. sep., pass, 
 voriibergehen, v. s. sep., pass over, 
 vorurtheilsfrei, adj., unprejudiced. 
 
 vorwarts, adv., forward, 
 vorweltlich, adj., in former times, 
 vorwiegen, v.s. sep., preponderate. 
 Vorzeit, /. , primitive age. 
 Vorzug, »., -es, ^.e, preference, 
 vorziiglich, adv., chiefly. 
 vorzugsweise, adv., preferably, 
 
 chiefly. 
 Vulkan, m,, -s, -e, volcano, 
 vulkanisch, adj., volcanic, 
 vulkanisiren, v., vulcanize. 
 Vulkanismus, ?n., volcanic theory. 
 
 Wachs, n.,-es, wax. 
 
 wachsen, wuchs, gewachsen, v., 
 increase, grow. 
 
 Wachstum, n., -s, growth. 
 
 Wachtel, /., -n, quail. 
 
 Wadbein, n., legs for wading. 
 
 Wadvogel, m., wader ; //., Grab 
 latores. 
 
 Wagbalken, m., -s, balance-beam. 
 
 Wage,/., -n, libra, balance. 
 
 wagrecht, adj., horizontal, level. 
 
 Wagschale, /., -n, scales. 
 
 Wahl, /. , choice. 
 
 wahlen, v., choose. 
 
 wahr, adj., true, real. 
 
 wahrend, conj., while. 
 
 wahrhaft, adj. , sure, reliable. 
 
 Wahrheit,/., -en, truth. 
 
 wahrnehmbar, adj., perceptible. 
 
 wahrnehmen, v. s. sep., perceive. 
 
 wahrscheinlich. adv., probably. 
 
 Wahrscheinlichkeit, /., probabil- 
 ity. 
 
 Wal, ;;/., -es, -e, whale. 
 
 Wald, m., -es, .ner, forest, wood. 
 
 Waldergruppe, /. , -n, Wealden 
 group. 
 
 Waldflora, /., forest flora. 
 
 Waldgegend,/. , forest region. 
 
 Waldhuhn, n., grouse; //., Tetra- 
 onidae. 
 
 waldig, adj., wooded. 
 
 Waldstrecke,/. , expanse of forest. 
 
 Waldung, /. , forest, woods. 
 
 Walfisch, m., whale; //. , Cetacea. 
 
 Wallen, n., -s, bubbling, boiling. 
 
 Wallis, 11., (French) Valais. 
 
VOCABULARY, 
 
 263 
 
 Walross, n., -es, -e, walrus;//., 
 Trichectdae. 
 
 walzfg, f ° rmiS ' 1 aa J-' c y lindrical - 
 
 Wand,/., — e, wall. 
 
 wandern, v., migrate, wander. 
 
 Wanderung, /. , -en, migration. 
 
 Wanderungslust, /. , passion for 
 wandering. 
 
 Wandlung, /., -en, change. 
 
 Wanddffhung, /. , -en, screen- 
 opening. 
 
 Wandung, /. , -en, wall, partition. 
 
 warm, adj., warm. 
 
 Warmbliiter, m., -s, warm-blooded 
 animal. 
 
 warmbliitig, adj. , warm-blooded. 
 
 Warme,/. , heat. 
 
 Warmeabsorption,/. , heat-absorp- 
 tion. 
 
 Warmebindung, /. , fixation of 
 heat. 
 
 Warmeeinheit,/. , -en, heat-unit. 
 
 Warmeentwickelung, /., evolu- 
 tion of heat. 
 
 Warmelehre, /., theory of heat. 
 
 Warmemenge, /., amount of heat. 
 
 Warmeschutz, m., protection 
 against cold. 
 
 Warmestrahl, m., heat-ray. 
 
 Warmestrahlung, /. , -en, heat- 
 radiation. 
 
 Warmetheorie,/., theory of heat. 
 
 Warmetonung, /. , calorific effect. 
 
 Warme verlust, m., loss of heat. 
 
 Warmezustand, m., temperature. 
 
 warum, interrog. adv., why. 
 
 Warze, /. , -n, wart; dim., Warz- 
 chen, n., little wart. 
 
 was, proti., what; — fiir, what 
 (sort of) ; indef. fron., = etwas, 
 anything, something. 
 
 Waschwasser, «., -s, wash-water. 
 
 Wasser, n., -s, — , water. 
 
 wasserarm, adj., poorly watered. 
 
 Wasserbad, n., -es, ^_er, water- 
 bath. 
 
 Wasserbecken, «., water-basin. 
 
 Wasserbehalter, m. t -s, — , reser- 
 voir. 
 
 wasserbewohnend , part. adj. , aqua- 
 tic. 
 Wasserdampf, m., water-vapor, 
 
 moisture. 
 Wasserdampf blase,/., -n, bubble 
 
 of water-vapor. 
 Wasserechsen, //., Hydrosauri- 
 
 ans. 
 Wasserfall, m. t waterfall. 
 Wasserfluth,/., -en, deluge. 
 Wassergehalt, m., -es, water-con- 
 tent, percentage of water, 
 wasserhaltig, adj., containing 
 
 water, hydrated. 
 wasserhell, adj., clear as water, 
 
 limpid. 
 Wasserhose, /., -n, water-spout. 
 Wasserhuhn, n., water-hen ; //., 
 
 Gallinulse. ■ 
 wasserig, adj., aqueous. 
 Wasserleben, «., life in the water. 
 Wasserleitung, /., aqueduct. 
 Wassermann, m., -es, Aquarius. 
 Wassermasse, /. , mass of water. 
 Wassermenge, /. , amount of 
 
 water. 
 Wasserquelle, /., spring of water. 
 Wasserrad, n., water-wheel, 
 wasserreich, adj., abounding in 
 
 water, well watered. 
 Wasserreichthum, m., abundance 
 
 of water. 
 Wasserschicht, /., stratum of 
 
 water. 
 Wasserschwein, n., thick-nosed 
 
 tapir. 
 Wasserspiegel, m., surface of the 
 
 water. 
 Wasserstand, m., -es, height of the 
 
 water. 
 Wasserstoff, m., -es, hydrogen. 
 Wasserstoffgas, n., hydrogen 
 
 gas. 
 wasserstoffhaltig, adj., containing 
 
 hydrogen. 
 Wasserstrahl, m., jet of water. 
 Wasserstrom, m. , torrent of water. 
 Wasserthier, n., water-animal. 
 Wasservogel, m., water- fowl. 
 Wasservorrath, m., water-supply. 
 
264 
 
 VOCABULARY. 
 
 Wasserwage, /., -en, hydrostatic 
 balance. 
 
 Wasserzersetzung,/., decomposi- 
 tion of water. 
 
 Wasserzersetzungszelle, /. , cell 
 for decomposition of water. 
 
 Wechsel, rk>, -s, — , change. 
 
 wechseln, v., change. 
 
 wechselweise, adv., alternately. 
 
 Wechselwirkung, /. , reciprocal 
 influence. 
 
 weder . . . noch, conj., neither . . . 
 nor. 
 
 Weg, m., -es, -e, way, path. 
 
 wegen, prep, {gen.), on account of. 
 
 wegfallen, v. s. sep., fall away, 
 decrease. 
 
 wegschmelzen, v. s. sep., melt 
 away. 
 
 Wegschwemmen, «., -s, washing 
 away. 
 
 Wegweiser, m., -s, — , guide. 
 
 wegzehren, v. sep., eat away, re- 
 move by weathering. 
 
 wehen, v., blow. 
 
 weiblich, adj., female. 
 
 weich, adj., soft. 
 
 weichen, v., soften. 
 
 Weichtheil, m., soft part (of the 
 body). 
 
 Weichthier, n., mollusk. 
 
 weil, conj., because. 
 
 Weile,/., while. 
 
 Weinberg, m., -es, -e, vineyard. 
 
 Weise, f. , -n, manner, wise. 
 
 weisen, wies, gewiesen, v., show, 
 point out. 
 
 weiss, adj., white. 
 
 weissgliihend, adj., white hot, in- 
 candescent. 
 
 weit, adj., wide, far. 
 
 Weiterverfolgung, /., -en, further 
 prosecution. 
 
 weitgehend, adj., far-reaching. 
 
 weitleuchtend, adj., widely lumi- 
 nous, far-shining. 
 
 weitsichtig, adj., far-sighted. 
 
 welche, ret. pron., nam. and ace. 
 fern. sing, and same cases plur. for 
 all genders, which. 
 
 welcher, -e, -es, interr. and rel. 
 pronoun, which. 
 
 Welle, /., -n, wave ; axle (on 
 cylinder). 
 
 Wellenberg, m., wave-crest, 
 
 Wellenbewegung, /., wave-mo- 
 tion. 
 
 wellenfdrmig, adj., wavelike. 
 
 Wellenlange,/., wave-length. 
 
 Wellenspur, /., wave-mark. 
 
 Wellenthal, ?/., wave-hollow. 
 
 Wels, ;//., -es, -e, sheat-fish. 
 
 Welt, /., -en, world. 
 
 Weltall, n., -s, universe. 
 
 Weltraum, »., space. 
 
 Welttheil, m.\ part of the globe. 
 
 Wendekreis, m., tropic. 
 
 wenden, v. reg. orirreg., wandte, 
 gewandt, turn. 
 
 wenig, adj. , little, few; zum we- 
 nigsten, at least. 
 
 wenigstens, adv., at least. 
 
 wenn, conj., if. 
 
 werden, ward, geworden. v., be- 
 come; aux. in passive voice , to be; 
 with predicate nom. or zu with dat. 
 
 werfen, warf, geworfen, v., throw, 
 bring forth (of animals). 
 
 Werk, n., -es, -e, work. 
 
 werth, adj. , worthy. 
 
 Wert(h)igkeit,/., valence. 
 
 wert(h)voll, adj., valuable. 
 
 Wesen, ;/., -s, — , being, nature, 
 character; doings. 
 
 wesentlich, adj., essential. 
 
 weshalb, adv., wherefore. 
 
 Westen, ;//., -s, west. 
 
 westlich, adj., westward, western. 
 
 westwarts, adv. , westward. 
 
 Wetter, ;/., -s, — , weather. 
 
 Wetterleuchten, n.,-B, heat-light- 
 ning. 
 
 wichtig, adj. , weighty, important. 
 
 Wichtigkeit,/., importance. 
 
 wickeln, v., roll, wind. 
 
 Widder, m., -s, — , Aries. 
 
 Widerhall, m., -s, re-echo. 
 
 widerlegen, v. insep., refute. 
 
 Widerschein, m., -s, reflection. 
 
 Widerstand, m., -es, resistance. 
 
VOCABULARY 
 
 265 
 
 Widerstandsfahigkeit, /., power 
 of resistance. 
 
 widerstehen, v. s. insep., resist. 
 
 wie, conj., as, like; how. 
 
 Wiedehopf, m., -es, -e, hoopoo. 
 
 wieder, adv. , again. 
 
 Wiederannahme,/.,reassumption. 
 
 Wiederglanz, m., reflected splen- 
 dor. 
 
 wiederholen, v. insep., repeat. 
 
 Wiederholung, /., -en, repetition. 
 
 wiederkauen, v. sep., ruminate. 
 
 Wiederkauer, pi. , Ruminantia. 
 
 Wiederschein, m., reflection. 
 
 Wiederschliessen, v. s. sep., re- 
 close. 
 
 Wiedervereinigung, /., recombi- 
 nation. 
 
 wiegen, wog, gewogen, weigh. 
 
 Wiese,/., -n, meadow. 
 
 wild, adj., wild, savage. 
 
 Wille, m., -ns, will. 
 
 Willkiir,/., choice. 
 
 willkiirlich, adj. , arbitrary, volun- 
 tary. 
 
 Wind, m., -es, -e, wind. 
 
 winden, wand, gewunden,z\,wind. 
 
 windstill, adj., windless. 
 
 Windung, /., -en, winding. 
 
 Winkel, m., -s, — , angle, corner. 
 
 winseln, v., whine. 
 
 Winter, m., -s, winter. 
 
 winterlich, adj., wintry. 
 
 Winterschlaf, ?n., winter-sleep. 
 
 Wintertemperatur, /., winter tem- 
 perature. 
 
 wir, pron. (first per s.} pi. , we. . 
 
 Wirbel, m., -s, — , vertebra. 
 
 Wirbelkorper, w.,-s, — , vertebra. 
 
 wirbellos, adj., invertebrate. 
 
 Wirbelsaule, /., spinal column, 
 spine. 
 
 Wirbelthier, n., -es, -e, vertebrate. 
 
 Wirbelwind, m., -es, -e, whirl- 
 wind. 
 
 wirken, v., work, be effective. 
 
 wirklich, adj., real. 
 
 wirksam, adj. , operative. 
 
 Wirkung, /., -en, effect. 
 
 wirr, adj., confused. 
 
 Wirth, m., -es, -e, host. 
 Wirthschaft, /., -en, economy ; 
 
 doings. 
 Wirthshaus, n., inn. 
 Wismuth, tn., -s, bismuth, 
 wissen, wusste, gewusst, know. 
 Wissenschaft, /., -en, science, 
 wissenschaftlich, adj. , scientific. 
 Witherit, m., -es, witherite. 
 Witterung, /. , weather. 
 wo, interrog & relat. adv., where ; 
 
 when, referring to an expression 
 
 of time. See p. 12, /. 34. 
 Woche,/., -n, week, 
 wodurch, adv. , by which, whereby, 
 wogen, v., wave, heave. 
 wo(h)l, adv., well, indeed; perhaps, 
 wohlgemacht, adj., well made, 
 wohlthatig, adj., beneficent, 
 wohnen, v., dwell, live. 
 wolben, v., arch. 
 Wolf, tn., -es, -ne, wolf. 
 Wolfsfusz, ;//., lycopodium. 
 Wolke,/., -n, cloud. 
 Wolkenschicht, /., stratum of 
 
 clouds. 
 wolkig, adj. , cloudy. 
 Wolklang, ?//., -es, ^e, euphony. 
 wolklingend, adj., well-sounding, 
 
 harmonious. 
 Wolle, /. , wool. 
 wollen, wollte, gewollt, v., will, 
 
 wish; p. 32, /. 23, claim, 
 wollig, adj. , woolly. 
 Wonne,/., delight, 
 woraus, relat. adv., of which, out 
 
 of which, of what. 
 Wort, n , -es, -e & —er, word. 
 wortlich, adj., verbatim. 
 •worunter, relat. adv., under, among, 
 
 by which. 
 wozu, relat. adv., whereto, to 
 
 which, 
 wiihlen, v., dig, wallow, wind 
 
 {refl.\ 
 Wunder, «., -s, — , marvel. 
 wunderbar, adj. , surprising. 
 wundersam, adj., wonderful. 
 Wunsch, m., -es, ^e, wish, 
 wiinschen, v., wish. 
 
VOCABULARY. 
 
 Wurfbewegung, /. , motion of pro- 
 jection. 
 
 wiirfelig, adj., tesselated. 
 
 Wurfgeschwindigkeit,/. , velocity 
 of projection. 
 
 Wiirger, m., -s, shrike ; //., Lani- 
 idae. 
 
 Wurm, m., -es, .ner, worm. 
 
 wurmformig, adj., vermiform. 
 
 Wurzel,/., -n, root. 
 
 WurzelfUszer, m., -s, Rhizopod. 
 
 wurzeln, v., root. 
 
 Wurzelspitze,/., point, end of the 
 root. 
 
 Wurzelstock, m. % -es, -e, root- 
 stock, rhizoma. 
 
 Wiiste,/., -n, desert. 
 
 zkhe, \ adj '' tou & h > tenacious. 
 
 Zahigkeit,/., toughness. 
 
 Zahl,/". , -en, number. 
 
 zahlen, v., count, reckon. 
 
 zahllos, adj. , numberless. 
 
 zahlreich, adj., numerous. 
 
 Zahn, m., -es, ~e, tooth. 
 
 zahnarm, adj., lacking teeth or 
 imperfectly provided with teeth; 
 -e Thiere, Edentata. 
 
 zahnlos, adj., toothless. 
 
 Zahnschnabler, //., Dentirostres. 
 
 Zambo, m.,-s, -s, Sambo (Zambo), 
 offspring of negro and Indian. 
 
 Zapfengelenk, n., -es, -e, connect- 
 ing-rod. 
 
 zart, adj., delicate. 
 
 zartwandig, adj. , delicately walled. 
 
 Zauberlaterne, /. -n, magic lan- 
 tern. 
 
 Zaun, /;/., -es, z^e, hedge. 
 
 z. B. = zum Beispiel, for exam- 
 ple. 
 
 Zehe, /., -n, toe. 
 
 -zehig, second part of many comp. 
 of which the first is a numeral, 
 trans/., -toed. 
 
 zehn, num., ten. 
 
 zehngliedrig, adj., with ten somites, 
 decasomatic. 
 
 Zeichen, »., -b, — , proof, token. 
 
 Zeichensprache, /., symbolic lan- 
 guage. 
 
 zeichnen, v., draw, delineate. 
 
 zeigen, v., show. 
 
 Zeit, /., -en, time. 
 
 Zeitalter, n., era, epoch. 
 
 Zeitbestimmung, /., determina- 
 tion of time. 
 
 Zeitraum, m., interval of time. 
 
 Zellaggregat, n., aggregate of 
 cells. 
 
 Zelle,/., -n, cell. 
 
 Zellenkern, m., nucleus of the cell. 
 
 Zellenwand, /., cell-wall. 
 
 Zellgewebe, n., cellular tissue. 
 
 Zellhautstiick, n., piece of cell- 
 membrane. 
 
 zellig, adj. & adv., cellular, in cells. 
 
 Zellpflanze, /., cellular plant. 
 
 Zenith, m., -s, zenith. 
 
 Zenithdistanz, /. , -e, zenith dis- 
 tance. 
 
 Zentimeter, n., centimeter. 
 
 Zeolith, m., -es, -e, zeolite. 
 
 zerbrechen, v. s. insep., fracture. 
 
 zerdriicken, v. insep., crush. 
 
 zerfallen, v. s. insep., divide (intr. 
 or refl.). 
 
 zergehen, v. irreg. insep., dissolve. 
 
 zerkleinern, v. insep., make fine, 
 comminute. 
 
 zerlegen, v. insep., decompose, 
 break up, disintegrate, divide. 
 
 zerreiben, v. s. insep., rub fine, 
 grind. 
 
 zerreissen, v. s. insep., tear to 
 pieces. 
 
 zerschlagen, v. s. insep., beat, 
 strike. 
 
 zerschneiden, v. insep., cut. 
 
 zersetzen, v. insep., decompose. 
 
 Zersetzung, /., -en, decomposi- 
 tion. 
 
 Zersetzungsproduct, n., product 
 of decomposition. 
 
 Zersetzungsprozess, m., -es, -e, 
 decomposition process. 
 
 Zersetzungszelle, /., -n, decom- 
 position-cell. 
 
 Zerspringen, n., -s, bursting. 
 
VOCABULARY. 
 
 267 
 
 zerstoren, v. insep., destroy. 
 
 Zerstorung, /. , -en, destruction. 
 
 zerstreuen, v. insep., disperse, 
 scatter. 
 
 Zertreuen, n., -s, dispersion. 
 
 Zerstreuungslinse, /., dispersion- 
 lens. 
 
 zertheilen, v. insep., divide. 
 
 zertriimmern, v. insep., shatter. 
 
 Zeugung, /., begetting, genera- 
 tion. 
 
 Ziege,/., -n, goat. 
 
 Ziegenmelker, m.,-%, goat-sucker. 
 
 ziehbar, adj., ductile. 
 
 ziehen, zog.gezogen, /r.,pull, put, 
 draw; intr., move. 
 
 Ziel, *., -es, -e, aim, object. 
 
 ziemlich, adj., pretty, tolerable. 
 
 zierlich, adj v ornamental. 
 
 Zimmer, n., -s, — , room. 
 
 zimmern, v., cut, timber. 
 
 Zink, n., -s, zinc. 
 
 Zinkblende, f. , zinc blende. 
 
 Zinkende, n., zinc end. 
 
 Zinksulfat, n., -s, zinc sulphate. 
 
 Zinksulfid, n., zinc sulphide. 
 
 Zinkvitriol, m., -s, zinc sulphate, 
 white vitriol. 
 
 Zinn, n., -s, tin. 
 
 Zinnchlorid, n., -s, stannic chlo- 
 ride. 
 
 Zinnchloriir, n., -s, stannous chlo- 
 ride. 
 
 Zinnfolie, /., tinfoil. 
 
 Zinnkies, m., -es, tin pyrites. 
 
 Zinnober, in., -s, cinnabar. 
 
 Zinnstein, m. % tinstone, stannic 
 oxide. 
 
 Zircon, n., -s, zircon. 
 
 Zirconium, n., -s, zirconium. 
 
 Zitteraal, m., -es, -e, gymnote, 
 electric eel. 
 
 Zittern, n., -s, trembling. 
 
 zitternd, adj., tremulous. 
 
 Zitze, /., -n, teat, nipple. 
 
 Zodiacallicht, n., zodiacal light. 
 
 Zoll, m., -es, -e, inch. 
 
 Zone, /. , -n, zone. 
 
 Zoologie,/., zoology. 
 
 ZM,prep. (dat.) to, as; often as adv. 
 
 after a prep, and case, when its 
 force is 'toward', ' in the direction 
 of,' which is already expressed by 
 the prep.; adv., too. 
 
 zubereiten, v. sep., prepare. 
 
 zubringen, v. irreg. sep., spend. 
 
 Ziichtung, /., breeding ; natiir~ 
 liche — , natural selection. 
 
 Zucker, m., -s, sugar. 
 
 Zuckerrohr, n. , sugar-cane. 
 
 zudecken, v. sep., to cover, con- 
 ceal. 
 
 zueignen, v. sep., arrogate. 
 
 zuerst, adv., at first, first. 
 
 zufallig, adj., accidental. 
 
 Zufluss, m., influx ; inlet (of a 
 lake); tributary (river). 
 
 zufrieren, v. s. sep., freeze. 
 
 zufiihren, v. sep., furnish, bring to. 
 
 Zug, m., -es, -lie, migration, crowd, 
 march, procession ; feature ; 
 draught; pull. 
 
 zugehen, v. s. sep., go toward. 
 
 zugespitzt, adj., pointed, atten- 
 uate. 
 
 Zugkraft, /., tractive force, trac- 
 tion. 
 
 zugleich, adv., together. 
 
 Zugvogel, m., migratory bird. 
 
 zukommen, v. s. sep., belong to, 
 come to. 
 
 zulassen, v. s. sep., permit, admit. 
 
 zuletzt, adv., lastly. 
 
 zum = zu dem, q. v. 
 
 zunachst, adv., next, in the first 
 place. 
 
 zunehmen, v. s. sep., increase. 
 
 Zunge,/., -n, tongue. 
 
 Zungenpfeife, /., reed pipe. 
 
 Zungenwiirmer, //. , Linguatulina. 
 
 zur = zu der, q. v. 
 
 zuriick, adv., back, behindhand. 
 
 zuruckbleiben, v. s. sep., remain 
 behind. 
 
 zuruckfiihren, v. sep., lead back, 
 reduce, refer back. 
 
 zuriickhalten, v. s. sep., retain. 
 
 zuruckkehren, v. sep., return. 
 
 zuriickkommen, v. s. sep., come 
 back. 
 
268 
 
 VOCABULARY. 
 
 zuriicklegen, v. sep., travel. 
 
 zuriickstrahlen, v. sep. , be reflected. 
 
 zuriickwerfen, v. s. sep., reflect. 
 
 zuriickziehbar, adj. , able to be with- 
 drawn, retractile. 
 
 zuriickziehen, v. s. sep., withdraw. 
 
 zusammen, adv., together. 
 
 zusammendrangen, v. sep., crowd 
 together. 
 
 zusammendriicken, v. sep., com- 
 press. 
 
 zusammenfallen, v. s. sep. , coincide. 
 
 zusammenfassen, v. sep., compre- 
 hend, comprise. 
 
 zusammenfliessen, v. s. sep., flow 
 together. 
 
 Zusammenfliessen, n., -s, ap- 
 proach. 
 
 Zusammenfluss, m., confluence. 
 
 Zusammengesellung, /., associa- 
 tion, composition. 
 
 zusammengesetzt, adj., compound, 
 composite. 
 
 zusammenhaften, v. sep., hold to- 
 gether, adhere. 
 
 zusammenhalten, v. s. sep., hold 
 together. 
 
 Zusammenhang, m., -es, connec- 
 tion, cohesion. 
 
 zusammenhangen, v. s. sep., stick 
 together, cohere, be connected. 
 
 zusammenhangen, v. sep., con- 
 founded with the preceding strong 
 verb, hang together. 
 
 Zusammenhaufung, /., -en, crowd- 
 ing together. 
 
 zusammenketten, v. sep., link to- 
 gether. 
 
 Zusammenklang,w.,-es, harmony. 
 
 zusammenklingen, v. s. sep., sound 
 simultaneously. 
 
 zusammenknicken, v. sep., double 
 up, bend. 
 
 zusammenlaufen, v. s. sep., run 
 together. 
 
 zusammenpressen, v. sep., press 
 together. 
 
 zusammensetzen, v. sep., compose. 
 
 Zusammensetzung, /., -en, com- 
 position. 
 
 zusammentreffen, v. s. sep., meet, 
 encounter. 
 
 Zusammentreffen, «., -s, coinci- 
 dence. 
 
 zusammentreten, v. s. sep., unite. 
 
 zusammenwachsen, v. s. sep., grow 
 together, coalesce. 
 
 zusammenwirken, v. sep., coop- 
 erate. 
 
 Zusammenwirken, n., -s, concur- 
 rent action, cooperation. 
 
 Zusatz, m., addition. 
 
 Zuschauer, m., -s, — , spectator. 
 
 zuschreiben, zuschrieb, zuge- 
 schrieben, ascribe. 
 
 zusehen, v. s. sep., look at, watch. 
 
 zusetzen, v. sep., add. 
 
 Zustand, m. % condition, state. 
 
 Zustandanderung, /.,. change in 
 state. 
 
 zustehen, v. irreg. sep., belong to. 
 
 zustromen, v. sep., flow toward. 
 
 zutheilen, v. sep., impa-rt. 
 
 Zuthun, n., -s, assistance. 
 
 zutreffend, adj., conclusive. 
 
 Zutritt, m., -s, access. 
 
 Zuverlassigkeit,/., -en, reliability. 
 
 zuvor, adv., first. 
 
 zuvorderst, adv., first of all. 
 
 zuweilen, adv., at times. 
 
 zwar, adv., to be sure, namely, 
 indeed. 
 
 Zweck, m., -es, -e, purpose. 
 
 zweckmassig, adj. , judicious. 
 
 zwei, num., two. 
 
 zweierlei, adj., of two kinds. 
 
 Zweifel, m., -s, — , doubt. 
 
 Zweifliigler, //., Diptera. 
 
 Zweig, m., -es, -e, branch, twig. 
 
 zweigliedrig, adj., (having) two 
 members or joints. 
 
 zweikiemig, adj., two-gilled. 
 
 zweiklappig, adj., bivalve. 
 
 zweimal, adv., twice. 
 
 zweimalig, adj. , double. 
 
 zweischneidig, adj., ancipital. 
 
 zweit_, ord. num., second. 
 
 zweiwerthig, adj., bivalent. 
 
 zweizahlig, adj. , binate (Bot.). 
 
 Zwiebel, /., -n, onion, bulb. 
 
VOCABULARY. 
 
 269 
 
 zwiefach, adv., doubly. 
 
 Zwillinge, pi., Gemini. 
 
 zwillingsartig, adj., twin-like. 
 
 Zwillingskry stall, n., twin crystal. 
 
 zwingen, zwang, gezwungen, v., 
 force, compel. 
 
 zwischen, prep. (dat. & ace), be- 
 tween. 
 
 Zwischenraum, m., space between, 
 interstice, interval. 
 
 Zwischenstiick, «., intermediate 
 piece. 
 
 Zwischentheilchen, »., intermedi- 
 ate particle. 
 
 Zwischenzeit, /., interval of time. 
 
 zwolf, num., twelve. 
 
September 1896 
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 Laboratory Manual (for Elementary Course) 40 29 
 
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 Scudder's Butterflies *i 5° 3° 
 
 Brief Guide to Commoner Butterflies *i 25 30 
 
 Life of a Butterfly *i 00 30 
 
 Sedgwick and 'Wilson's General Biology, New Edition 1 75 31 
 
 Underwood's Native Ferns 100 32 
 
Henry Holt & Co.'s Educational t ublicationi 
 
 CATALOGUE 
 
 PRICE PAGE 
 
 Williams's (G. H.) Elements of Crystallography $i 25 32 
 
 Williams's (H. S.) Geological Biology 280 33 
 
 Woodhull's First Course in Science : Book 0/ Experiments 50 34 
 
 Text-book 65 34 
 
 Zimmermann's Botanical Microtechnique 2 50 35 
 
 MATHEMATICS. 
 
 Gillet's Elementary Algebra 1 35 36 
 
 Euclidean Geometry 125 37 
 
 Keig win's Class-book of Geometry 37 
 
 Newcomb's School Algebra {Key, 95 cts.) 95 38 
 
 Algebra for Colleges (Key, $1.30) 1 30 38 
 
 Elements of Geometry . ,... 120 38 
 
 Elements of Trigonometry, Plane and Spherical 160 39 
 
 Trigonometry, separate 120 39 
 
 Mathematical Tables — 1 10 39 
 
 Essentials of Trigonometry 1 00 39 
 
 Plane Geometry and Trigonometry 1 10 39 
 
 Analytic Geometry 1 20 40 
 
 Differential and Integral Calculus 150 40 
 
 Phillips and Beebe's Graphic Algebra 1 60 40 
 
 HISTORY AND POLITICAL SCIENCE. 
 
 Doyle's History of the United States 100 45 
 
 Duruy's Middle Ages 1 60 41 
 
 Modern Times to 1798 160 42 
 
 Fleury's Ancient History told to Children 70 43 
 
 Freeman's General Sketch of History 1 10 44 
 
 Fyffe's History of Modern Europe : Volume I. 1792-1814 *2 50 46 
 
 Volume II. 1814-1848 *2 50 46 
 
 Volume III. 1848-1878 *2 50 46 
 
 The same. Three volumes in one 275 46 
 
 udet's Manual of International Law 130 46 
 
 Gardiner's English History for Schools 80 47 
 
 Introduction to English History 80 47 
 
 Gardiner and Mullinger's English History for Students 1 80 47 
 
 Hunt's History of Italy.... 80 45 
 
 Johnston's American Politics 80 51 
 
 History of the United States 1 00 48 
 
 Shorter History of the United States 95 50 
 
 Lacombe's Growth of a People 80 52 
 
 Mac Arthur's History of Scotland 80 45 
 
 Porter's Constitutional History of the United States 1 20 52 
 
 Roscher's Principles of Political Economy. 2 vols *7 00 52 
 
 Sime's History of Germany 80 45 
 
 Sumner's Problems in Political Economy 1 00 52 
 
 Symonds's Renaissance *i 75 5 2 
 
 Thompson's History of England , 88 44 
 
 Walker's Political Economy, Advanced Course 2 00 53 
 
 The same, Briefer Course 1 20 54 
 
 The same Elementary Course 1 00 54 
 
 Yonge's History of France 80 45 
 
 Landmarks of History : Ancient History 75 56 
 
 Mediaeval History 80 56 
 
 Modern History 105 56 
 
 PHILOSOPHY. 
 
 Baldwin's Psychology. Vol. I. Senses and Intellect 180 57 
 
 Vol. II. Feeling and Will 200 58 
 
 Elements of Psychology 1 5° 59 
 
 Descartes, Philosophy of (Torrey) 1 5° 64 
 
 Falckenberg's History of Modern Philosophy 3 50 60 
 
 Hume, Philosophy of (Aikins) . 1 00 65 
 
 ii 
 
Henry Holt & Co.'s Educational Publications 
 
 CATALOGUE 
 
 PRICE PAGE 
 
 Hyde's Practical Ethics $ 80 61 
 
 James's Psychology. Advanced Course, 2 vols 480 62 
 
 The same. Briefer Course 160 63 
 
 Kant, Philosophy of (Watson) 1 75 65 
 
 Locke, Philosophy of (Russell) 100 65 
 
 Paulsen's Introduction to Philosophy (Thilly) 3 50 65 
 
 Reid, Philosophy of (Sneath) - 50 65 
 
 Spinoza, Philosophy of (Fullerton) 150 65 
 
 Zeller's History of Greek Philosophy 1 40 66 
 
 MISCELLANEOUS. (In English.) 
 
 Banister's Music 80 67 
 
 Champlin's Cyclopaedia of Common Things. Cloth *2 50 68 
 
 The same. Half Leather *3 00 68 
 
 Cyclopaedia of Persons and Places. Cloth *2 50 69 
 
 The same. Half Leather *3 00 69 
 
 Catechism of Common Things 48 70 
 
 Young Folks' Astronomy 48 70 
 
 Champlin and Bostwick's Cyclopaedia of Games and Sports *2 50 70 
 
 Cox's Catechism of Classic Mythology 75 71 
 
 Davis, King, and Collie's Governmental Maps 30 71 
 
 ■White's Classic Literature 160 71 
 
 Witt's Classic Mythology 100 71 
 
 ENGLISH. 
 
 Bain's Brief English Grammar (Key, 40 cts.) 40 86 
 
 Higher English Grammar 80 86 
 
 English Grammar bearing upon Composition 1 10 86 
 
 Baker's Specimens of Argumentation. Modern 50 73 
 
 Baldwin's Specimens of Prose Description 50 75 
 
 Boswell's Life of Dr. Samuel Johnson (abridged) *i 50 86 
 
 Brewster's Specimens of Prose Narration.. 50 76 
 
 Bright's Anglo-Saxon Reader 175 87 
 
 ten Brink's History of English Literature: Volume I. To Wychf *2 00 88 
 
 Volume II *2 00 88 
 
 Browning : Selections. (Mason.) 
 
 Burke : Selections. (Perry.) . 77 
 
 Clark's Practical Rhetoric 100 89 
 
 Exercises for Drill. Paper 35 89 
 
 Briefer Practical Rhetoric 90 90 
 
 Art of Reading Aloud 60 90 
 
 Coleridge's Prose Extracts. (Beers.) 50 77 
 
 Cook's Extracts from Anglo-Saxon Laws. Paper 40 90 
 
 Corson's Anglo-Saxon and Early English 1 60 90 
 
 De Quincey's English Mail Coach and Joan of Arc. (Hart.) 50 78 
 
 Ford's The Broken Heart. (Scollard.) Buckram 70 78 
 
 The same. Cloth... 50 78 
 
 Half's Constructive Rhetoric 1 00 91 
 
 Hardy's Elementary Composition Exercises 80 90 
 
 Johnsor's Chief Lives of the Poets. (Arnold.) 125 91 
 
 Rasselas. (Emerson.) Buckram 70 79 
 
 The same. Cloth 50 79 
 
 Lamont's Specimens of Exposition. Cloth 50 80 
 
 Lounsbury'3 History of the English Language 1 12 92 
 
 Part I. with Appendix of Specimens and Index. 90 92 
 
 Lyly's Endymion. (Baker.) Buckram 125 81 
 
 The same. Cloth 85 8r 
 
 Macaulay and Carlyle: Croker's Boswell's Johnson (Strunk.) Cloth... 50 82 
 
 Marlowe's Edward II. (McLaughlin.) Buckram 70 83 
 
 The same. Cloth 50 83 
 
 McLaughlin's Literary Criticism 1 00 93 
 
 Nesbitt's Grammar-Land *r 00 93 
 
 Newman: Selections. (Gates.) Buckram 90 83 
 
 Thesame. Cloth 50 83 
 
 iii 
 
Henry Holt &- Co.'s Educational Publications 
 
 CATALOGUE 
 
 PRICE 
 
 PAGE 
 
 $1 60 
 
 97 
 
 I 25 
 
 94 
 
 45 
 
 100 
 
 75 
 
 99 
 
 60 
 
 100 
 
 *2 25 
 
 100 
 
 Pancoast's Representative English Literature $1 
 
 Introduction to English Literature 
 
 Se well's Dictation Exercises 
 
 Shaw's English Composition by Practice 
 
 Siglar's Practical English Grammar 
 
 Smith's Synonyms Discriminated *2 25 
 
 Taine's History of English Literature *i 25 100 
 
 The same, Abridged. Class-room Edition. (Fiske.) 1 40 100 
 
 Tennyson's Princess. (Sherman ) 85 
 
 GERMAN. 
 
 Andersen's Bilderbuch. Vocab. (Simonson.) Boards $ 30 
 
 Die Eisjungfrau und andere Geschichten. (Krauss.) Boards 30 
 
 Ein Besuch bei Charles Dickens. Boards 25 
 
 Stories, with Grimm's, from Bronson's Easy Prose. Vocab. 90 
 Auerbach's Auf Wache with Roquette's Gefrorene Kuss. (Macdonnell). 
 
 Boards 35 
 
 Baumbach's Frau Holde. (Fossler.) Poem. Boards 25 
 
 Benedix's Der Dritte. Play. (Whitney.) Boards . 20 
 
 Dr. Wespe. Play. Boards 25 
 
 Eigensinn. Play. Boards 25 
 
 Beresford -"Webb's German Historical Reader go 
 
 Blackwell's German Prefixes and Suffixes 60 
 
 Brandt A Day's Scientific Reader 
 
 Bronson's Colloquial German (Key, 65 cts.) 65 
 
 Easv German Prose. See also Andersen, Grimm, and Hauff 1 25 
 
 Carove's Das Marchen ohne Ende. Vocab. Boards 20 
 
 Chamisso's Peter Schlemihl. (Vogel.) Boards 25 
 
 Claar's Simson und Delila. Play. Paper 25 
 
 Cohn's Uber Bakterien. (Seidensticker.) Paper 30 
 
 Ebers's Eine Frage. Boards... 35 
 
 Eckstein's Preisgekront. (Wilson.) 30 
 
 EichendorfFs Aus dem Leben eines Taugenichts. Boards 30 
 
 Fischer's Practical Lessons in German . ...... 75 
 
 Elementary Progressive German Reader 70 
 
 Wildermuth's Der Einsiedler im Walde 65 
 
 Hillern's Hoher als die Kirche 60 
 
 Fouqu^'s Sintram und seine Gefahrten. Paper 25 
 
 Undine. Vocab. (Jagemann.) 80 
 
 " Boards 35 
 
 Francke's German Literature 2 00 
 
 Freytag's Karl der Grosse. (Nichols.) 75 
 
 Die Journalisten. Play. (Thomas.) Boards 30 
 
 Friedrich's Ganschen von Buchenau. Play. Paper 35 
 
 Gerstacker's Irrfahrten. (Whitney.) 30 
 
 Goethe's Egmont. (Steffen.) Play. Boards 40 
 
 Faust. Parti. Play. (Cook.) 48 
 
 Hermann und Dorothea. Poem. (Thomas.). Boards 30 
 
 Iphigenie auf Tauris. Play. (Carter) 48 
 
 Gotz von Berlichingen. (Goodrich ) 
 
 Dichtung und Wahrheit. Selections, (von Jagemann.) 
 
 Gorner's Englisch. Play. Paper 25 
 
 Gostwick and Harrison's German Literature 2 00 
 
 Grimm's Die Venus von Milo; Rafael und Michel- Angelo. Boards 40 
 
 Grimms' Kinder- und Hausmarchen. Vocab. (Otis.) . 100 
 
 Boards. (Different selections and notes, no Vocab.). . 40 
 
 Selections, with Andersen, from Bronson's Easy Prose. Vocab. 90 
 
 Gutzkow's Zopf und Schwert. Play. Paper 40 
 
 Harris's German Reader 100 
 
 Hauff's Die Karauane. From Bronson's Easy Prose. Vocab 75 
 
 Das kalte Herz. Boards 20 
 
 Heine's Die Harzreise. (Burnett.) Boards 30 
 
 Helmholtz's Goethe's Arbeiten. (Seidensticker.) Paper ■.. 30 
 
 Heness's Kinder-Komodien. Plavs •••• 4 8 
 
Henry Holt &• Co.'s Educational Publications 
 
 CATALOGUE 
 
 PRICE PAGE 
 
 Heness's Der neue Leitfaden , $i 20 138 
 
 Der Sprechlehrer unter seinen Schiilern 1 10 138 
 
 Hey's Fabeln iur Kindor. Vocab. Boards 30 123 
 
 Heyse's Anfang und Ende. Boards 25 123 
 
 L'Arrabbiata. (Frost.) Vocab. Boards 25 123 
 
 Die Einsamen. Boards. 20 123 
 
 Madchen von Treppi; Marion. (Brusie.) Boards 25 123 
 
 Hillebrand's German Thought *i 75 138 
 
 Hillern's Hoher als die Kirche. Vocab. (Whittlesey.) Boards 25 124 
 
 The same. (Fischer.) 60 134 
 
 Huss's Conversation in German 1 10 138 
 
 Jagemann's German Prose Composition 90 139 
 
 Elements of German Syntax 80 140 
 
 Joynes-Otto: First Book in German. Boards 30 141 
 
 Introductory German Lessons 75 141 
 
 Introductory German Reader 95 141 
 
 Translating English into German {Key, 80 cts.) 80 141 
 
 Jungmann's Er sucht einen Vetter. Play. Paper 25 115 
 
 Kaiser's Erstes LehrDUch 65 142 
 
 Keetels' Oral Method with German 130 142 
 
 Klemm's Lese- und Sprachbiicher. Kreis I. Boards 25 143 
 
 " II. Boards 30 143 
 
 " " (With Vocab.)... 35 143 
 
 " III. Boards 35 143 
 
 " (With Vocab.) 40 143 
 
 " IV. Boards 40 143 
 
 ** V. Boards. 45 143 
 
 **■ VI. Boards 50 143 
 
 " VII. Boards 60 143 
 
 Geschichte der deutschen Literatur (Kreis VIII.) 120 143 
 
 Klenze's Deutsche Gedichte 90 105 
 
 Koenigswinter's Sie hat ihr Herz entdeckt. Play. Paper 35 115 
 
 Lessing's Emilia Galotti. (Super.) Play. Boards 30 106 
 
 Minna von Barnhelm. Play. (Whitney.) 48 107 
 
 Nathan der Weise. Play. (Brandt.) New Edition 60 107 
 
 Meissner's A us meiner Welt. Vocab. (Wenckebach.) 75 124 
 
 Moser's Der Schimmel. Play. Paper 25 115 
 
 Der Bibliothekar. Play. (Lange.) Boards 40 107 
 
 Miigge's Riukan Voss. Paper 15 124 
 
 Signa die Seterin. Paper 20 124 
 
 Muller's (E. R.) Elektrischen Maschinen. (Seidensticker.) Paper 30 124 
 
 Muller's (Max) Deutsche Liebe. Boards 35 125 
 
 Nathusius's Tagebuch eines armen Frauleins. Paper 25 125 
 
 Nichols's Three German Tales : I. Goethe's Die neue Melusine. II. 
 Zschokke's Der tote Gast. III. H. v. Kleist's Du Ver- 
 
 lobung in St. Domingo 60 125 
 
 Otis's Elementary German 80 144 
 
 Introduction to Middle High German 1 00 145 
 
 Otto's German Conversation Grammar {Key, 60 cts.) 1 30 146 
 
 Elementary Grammar of the German Language 80 147 
 
 Progressive German Reader. Half roan 1 10 146 
 
 Paul's Er muss tanzen. Play. Paper 25 115 
 
 Petersen's Prinzessin Use. Boards 20 126 
 
 Putlitz's Was sich der Wald erzahlt. Paper 25 126 
 
 Vergissmeinnicht. Paper 20 126 
 
 Badekuren. Play. Paper 25 108 
 
 Das Herz vergessen. Play. Paper 25 108 
 
 Pylodet's New Guide to German Conversation 50 147 
 
 Regents' German and French Poems. Boards 20 108 
 
 Riehl's Burg Neideck. (Palmer.) 30 126 
 
 Der Fluch der Schonheit. (Kendall.) 25 126 
 
 Roquette's Der gefrorene Kuss, with Auerbach's Auf Wachc. (Mac- 
 
 donnell.) boards 35 I2 7 
 
 Rosen's Ein Knopf. Play. Paper 25 115 
 
 Scheffel's Ekkehard. (Carruth.) 125 127 
 
 Trompeter von Sakkingen. Poem. (Frost.) 80 108 
 
 Schiller's Die Jungfrau von Orleans. Play. (Nichols.) Cloth. 60 no 
 
 V 
 
Henry Holt £r Co.'s Educational Publications 
 
 CATALOGUE 
 
 PRICE PAGE 
 
 Schiher's Die Jungfrau von Orleans. Play. (Nichols.) Boards $ 40 no 
 
 Das Lied von der Glocke. Poem. (Otis.) Boards 35 in 
 
 Maria Stuart. Play (Joynes.) 60 m 
 
 Der Neffe als Onkel. Play. (Clement.) Boards 40 112 
 
 Wallenstein. Play. (Carruth.) 100 112 
 
 WilhelmTell. Play. (Sachtleben.) 48 113 
 
 Schoenfeld's German Historical Prose * 80 127 
 
 Schrakamp's Sagen und Mythen 75 148 
 
 Beriihmte Deutsche . . 85 149 
 
 Erzahlungen aus der deutschen Geschichte 90 149 
 
 Schrakamp and van Daell's Das deutsche Buch 65 148 
 
 Simonson's German Ballad-book 1 10 114 
 
 Spanhoofd's Das Wesentliche der deutschen Grammatik 60 150 
 
 Sprechen Sie Deutsch ? Boards 40 150 
 
 Stern's Studien und Plaudereien. First Series. New Edition 1 10 151 
 
 " im Vaterland. Second Series 1 20 153 
 
 Storm's Immensee. Vocab. (Burnett.) Boards 25 128 
 
 Teusler's Game for German Conversation. Ninety-eight Cards in a Box 80 153 
 
 Thomas's Practical German Grammar 112 154 
 
 Three German Comedies : Elz's Er ist nicht eifersiichtig, Benedix's 
 Der Weiberfeind, and Mliller's Im War- 
 
 tesalon erster Klasse. Boards 30 114 
 
 Tieck's Die Elfen and Das Rothkappchen. Boards 20 129 
 
 Vilmar and Richter's German Epic Tales. Boards 35 120 
 
 Wenckebach and Schrakamp's Deutsche Grammatik 1 00 156 
 
 Wenckebach's Deutsches Lesebuch 80 157 
 
 Deutscher Anschauungs-Unterricht 1 10 158 
 
 Die schonsten deutschen Lieder 120 114 
 
 Deutsche Sprachlehre 112 158 
 
 Whitney's Compendious German Grammar {Key, 80 cts.) 1 3° *59 
 
 Brief German Grammar 60 160 
 
 German Reader in Prose and Verse 150 162 
 
 Introductory German Reader 100 161 
 
 German and English Dictionary 200 163 
 
 Whitney-Klemm: German by Practice 90 164 
 
 Elementary German Reader 80 164 
 
 Wichert's An der Majorsecke. (Harris.) 20 114 
 
 Wilhelmi's Einer muss heirathen. Play. Boards 25 114 
 
 Williams's Introduction to German Conversation 80 164 
 
 Witcomb and Otto's German Conversation 5° *47 
 
 Zschokke's Neujahrsnacht and Der zerbrochene Krug. (Faust.) 25 129 
 
 FRENCH. 
 
 Achard's Le Clos Pommier. Paper — 25 174 
 
 The same with De Maistre's Les Prisonniers du Caucase 70 174 
 
 ^sop's Fables in French 5° x 74 
 
 Alliot's Les Auteurs Contemporains 120 175 
 
 Contes et Nouvelles 1 00 191 
 
 Aubert's Litterature Francaise 100 175 
 
 Colloquial French Drill. Parti 48 191 
 
 The same. Part II . 65 192 
 
 Balzac's Le Cure" de Tours, avec autres contes. (Warren.) 175 
 
 Eugenie Grandet. (Bergeron.) .. 80 176 
 
 Bayard et Lemoine's La Niaise de Saint-Flour. Play. Paper....; 20 165 
 
 B^dolliere's Histoire de la Mere Michel. Vocab 60 176 
 
 The same. Paper 3° *7° 
 
 Bellows's Dictionary for the Pocket. Roan tuck 255 192 
 
 The same. Morocco tuck. 310 192 
 
 French and English Dictionary. Larger-type Edition 1 00 192 
 
 Bev'er's French Grammar % 193 
 
 Bishop's Choy-Suzanne. Boards 3° *77 
 
 Borei's Grammaire Francaise. Half roan 13° x 93 
 
 Bronson's Exercises in Everyday French. {Key, 60 cts.) 60 194 
 
 vi 
 
Henry Holt & Co.'s Educational Publications 
 
 CATALOGUE 
 
 PRICE PAGE 
 
 Bronson's French Verb Blanks $ 50 
 
 Carraud's Les Gouters de la Grand'mere. Paper 20 177 
 
 With Segur's Petites Filles Modules 80 177 
 
 Chateaubriand's Les Aventures du dernier Abencerage. With extracts 
 from Atala, Voyage en Ame'rique, etc. (Sanderson.) 
 
 Boards 35 177 
 
 Choix de Contes Contemporains. (O'Connor.) ... 100 178 
 
 The same. Paper 52 178 
 
 Clairville's Petites Miseres de la Vie Humaine. Play. Paper 20 165 
 
 Classic French Plays : 
 
 Vol. I. Le Cid, Le Misanthrope, Athalie : 100 165 
 
 Vol. II. Cinna, L'Avare, Esther 100 165 
 
 Vol. III. Horace, Bourgeois Gentilhomme, Les Plaideurs 1 00 165 
 
 College Series of French Plays : 
 
 Vol. I. Joie fait Peur, Bataille de Dames, Maison de Penarvan. 1 00 165 
 Vol. II. Petits Oiseaux, Mile, de la Seigliere, Roman d'un Jeune 
 
 Homme Pauvre, Doigts de I<^e \ 00 165 
 
 CoppeVs On Rend 1' Argent. (Bronson.) 60 178 
 
 Copp^e and De Maupassant: Tales. (Cameron.) 75 178 
 
 Corneille's Cid. (Joynes.) Play. Boards 20 166 
 
 Cinna. (Joynes.) Play. Boards 20 166 
 
 Horace. (Delbos.) Play. Boards 20 166 
 
 Curo's La Jeune Savante, with Souvestre's La Loterie de Francfort. 
 
 Plays. Paper 20 173 
 
 Daudet's Contes. Including La Belle Nivemaise. (Cameron.) 80 179 
 
 La Belle Nivernaise. (Cameron.) Boards 25 179 
 
 Delille's Condensed French Instruction 40 194 
 
 De Neuville's Trois Comedies pour Jeunes Filles. I. Les Cuisinieres. 
 
 II. Le Petit Tom. III. La Ma'.ade Imaginaire. Paper.. 35 171 
 Drohojowska's Demoiselle de Saint-Cyr. With Souvestre's Testament 
 
 de Mme. Patural. Plays. Boards 20 173 
 
 Erckmann-Chatrian's Le Consent de 1813. (Bocher.) 90 180 
 
 » The same. Boards 48 180 
 
 Le Blocus. (Bocher.) 90 180 
 
 The same. Paper 48 180 
 
 Madame Therese. (Bocher.) 90 180 
 
 The same. Paper 48 180 
 
 Eugene's Students' Grammar of the French Language 1 30 195 
 
 Elementary French Lessons 60 195 
 
 Fallet's Les Princes de 1' Art 100 i3o 
 
 The same. Paper 52 180 
 
 Feuillet's Le Roman d'un Jeune Homme Pauvre. The Novel. (Owen.) 90 181 
 
 The same. Paper 44 181 
 
 Le Roman d'un Jeune Homme Pauvre. The Play. Boards. 20 167 
 
 Le Village. Play. Paper 20 167 
 
 FevaPs Chouans et Bleus. (Sankey.) 80 181 
 
 The same. Paper 40 181 
 
 Fisher's Easy French Reading 75 195 
 
 Fleury's L'Histoire de France 1 10 195 
 
 Ancient History 70 195 
 
 Foa's Le Petit Robinson de Paris. Vocab 70 181 
 
 The same. Paper 36 181 
 
 Contes Biographiques. Vocab 80 181 
 
 The same. Paper 40 »8a 
 
 Fortier's Histoire de la Litterature Francaise 100 196 
 
 Gasc's Dictionary of the French and English Languages. 8vo 2 25 196 
 
 Pocket French and English Dictionary. i8mo 100 197 
 
 Translator 100 197 
 
 Girardin's La Joie fait Peur. Play. Paper 20 167 
 
 HaleVy's L'Abbe Constantin. Vocab. (Super.) Boards 40 182 
 
 Hugo's Selections. (Warren.) 7° 182 
 
 Ruy Bias. Play. (Michaels.) Boards 40 168 
 
 Hernani. Play. (Harper.) 70 167 
 
 Janon's Recueil de Podsies 80 168 
 
 Jeu des Auteurs. Ninety-six cards in a box 80 197 
 
 Joynes's Minimum French Grammar and Reader 75 198 
 
 Joynes-Otto's First Book in French. Boards 30 199 
 
 vii 
 
Henry Holt & Co.'s Educational Publications 
 
 CATALOGUE 
 
 PRICE PAGE 
 
 Joynes-Otto's Introductory French Lessons $100 199 
 
 Introductory French Reader 80 199 
 
 Labiche et Delacour's La Cagnotte. Play. Paper 20 168 
 
 Les Petits Oiseaux. Play. Paper 20 169 
 
 Labiche et Martin's La Poudreaux Yeux. Play. Paper 20 169 
 
 Lacombe's Petite Histoire du Peuple Frangais 60 182 
 
 La Fontaine's Fables Choisies. (Delbos.) Boards 40 169 
 
 Leclerq's Trois Proverbes. Plays. Paper 20 169 
 
 Mace's Bouchee de Pain. Vocab 100 183 
 
 The same. Vocab. Paper 52 183 
 
 Madame de M.'s La Petite Maman. With Mme. de Gaulle's Le Bracelet. 
 
 Paper 20 169 
 
 Matzke's French Pronunciation 
 
 Mazeres' Le Collier de Perles. Play. Paper 20 169 
 
 de Maistre's Voyage autour de ma Chambre. Paper 28 183 
 
 Mdras's Syntaxe Pratique de la Langue Frangaise 100 200 
 
 Legendes Francaises : No. 1. Robert le Diable 20 200 
 
 No. 2. Le Bon Roi Dagobert 20 200 
 
 No. 3. Merlin l'Enchanteur 30 200 
 
 MerimeVs Colomba. (Cameron.) 60 184 
 
 The same. Boards 36 184 
 
 Moliere's L'Avare. Play. (Joynes.) Boards 20 170 
 
 Le Bourgeois Gentilhomme. Play. (Delbos.) Paper 20 170 
 
 Le Misanthrope. Play. (Joynes.) Boards 20 170 
 
 Moutonnier's Les Premiers Pas dans l'Etude du Frangais 75 201 
 
 Pour Apprendre a Parler Frangais 75 201 
 
 Musiciens C^lebres 1 00 184 
 
 The same. Paper 52 184 
 
 Musset's Un Caprice. Play. Paper 20 170 
 
 Otto's French Conversation-Grammar. Half roan. {Key, 60 cts.) 130 202 
 
 Progressive French Reader 1 10 202 
 
 Owen-Paget (The) Annotations 185 
 
 Parlez-vous Frangais ? Boards 40 202 
 
 Porchat's Trois Mois sous la Neige 70 186 
 
 The same. Paper 32 186 
 
 Pressens^'s Rosa. Vocab. (Pylodet.) 100 186 
 
 Thesame. Paper 52 186 
 
 Pylodet's Gouttes de Rosee 50 171 
 
 Legons de Litterature Francaise Classique 130 204 
 
 Theatre Frangais Classique. Paper 20 203 
 
 La Literature Frangaise Contemporaine 1 10 186 
 
 La Mere l'Oie. Boards 40 171 
 
 Beginning French. Boards 45 203 
 
 Beginner's French Reader. Boards 45 203 
 
 Second French Reader 90 203 
 
 Racine's Athalie. Play. (Joynes) Boards 20 171 
 
 Esther. Play. (Joynes.) Boards 20 171 
 
 Les Plaideurs. Play. (Delbos.) 20 171 
 
 Regent's French and German Poems. Boards 20 172 
 
 Riodu"s Lucie..'. 60 204 
 
 Sadler's Translating English into French 100 204 
 
 St. Germain's Pour une Epingle. Vocab 75 187 
 
 Thesame. Paper 3 6 187 
 
 Sand's La Petite Fadette. (Bocher.) 1 00 188 
 
 Thesame. Boards 52 188 
 
 Marianne. Paper 3° *88 
 
 La Mare aux Diable. (Joynes.) 188 
 
 Sandeau's Mademoiselle de la Seigliere. Play. Boards 20 172 
 
 La Maison de Penarvan. Play. Boards 20 172 
 
 Scribe et Legouve\ La Bataille de Dames. Play. Boards 20 172 
 
 Les Doigts de Fee. Play. Boards 20 173 
 
 Scribe et Melesville's Valerie. Play. Paper 20 173 
 
 Segur's I.es Petites Filles Modeles. Paper 24 *88 
 
 Siraudin et Thiboust's Les Femmes qui Pleurent. Play. Paper 20 173 
 
 Souvestre's Un Philosophe sous les Toits 60 188 
 
 Thesame. Paper 28 188 
 
 La Vieille Cousine, with Les Ricochets. Plays. °aper 20 173 
 
 viii 
 
Henry Holt & Co.'s Educational Publications 
 
 CATALOGUE 
 
 l'RICE PAGE 
 
 Souvestre's La Loterie de Francfort, with Curo's La Jeune Savante. 
 
 Plays. Boards $ 20 173 
 
 Le Testament de Mme. Patural, with Drohojowska's Demoi- 
 selle de Saint-Cyr. Plays. Boards . 20 173 
 
 Stern and Meras's Etude Progressive de la Langue Francaise 1 20 205 
 
 Taine's Les Origines de la France Contemporaine. (Edgren.) Boards. 50 189 
 
 Thiers 1 Expedition de Bonaparte en Egypte. (Edgren.) Boards • 35 189 
 
 Toepffer's Bibliotheque de mon Oncle. (Marcou.) 189 
 
 Vacquerie's Jean Baud ry. Play. Paper 20 173 
 
 Verconsin's C'Etait Gertrude. En Wagon. (Together.) Plays. Boards. 30 173 
 
 Verne's Michel Strogoff. (Lewis.) 7° I 9° 
 
 Walter's Classic French Letters 75 I 9° 
 
 Whitney's Practical French Grammar. Half roan. {Key, 80 cts.) 130 206 
 
 Practical French 9° 2 °7 
 
 Brief French Grammar 65 208 
 
 Introductory French Reader 70 209 
 
 Witcomb and Bellenger's Guide to French Conversation 50 210 
 
 GREEK AND LATIN. 
 
 Brooks's Introduction to Attic Greek 1 10 216 
 
 Goodell's The Greek in English 60 217 
 
 Greek Lessons. Part I. The Greek in English. Part II. The 
 
 Greek of Xenophon 125 217 
 
 Judson's The Latin in English 100 218 
 
 Peck's Gai Suetoni Tranquilli De Vita Caesarum Libri Duo 1 20 218 
 
 Latin Pronunciation 4° 220 
 
 Preparatory Latin and Greek Texts 1 20 221 
 
 Latin part separate 80 221 
 
 Greek part separate 60 221 
 
 Richardson's Six Months 1 Preparation for Caesar 90 221 
 
 Scrivener's Greek Testament 2 00 221 
 
 Williams's Extracts from Various Greek Authors 100 221 
 
 ITALIAN AND SPANISH. 
 
 ITALIAN. 
 
 Amicis 1 Cuore, abridged. (Kuhns.) 211 
 
 Montague's Manual of Italian Grammar. Half roan 100 213 
 
 Nota's La Fiera. Paper . 60 211 
 
 Ongaro's Rosa dell' Alpi. Paper 60 211 
 
 Parlate Italiano ? Boards 40 213 
 
 Pellico's Francesca da Rimini. Paper 60 211 
 
 SPANISH. 
 
 Caballero's La Familia de Alvareda. Paper , 75 212 
 
 I Habla vd. Espanol ? Boards 40 212 
 
 I Habla v. Ingles ? Boards 40 212 
 
 Lope de Vega's Obras Maestras. Burnished buckram 100 212 
 
 Manning's Practical Spanish Grammar. (Revised Ed.) 100 212 
 
 Ramsey's Text-book of Modern Spanish 1 8e 214 
 
 Sales's Spanish Hive .., » 1 00 215 
 
 ix 
 
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