'\ V^o"<^ N^- .0. IMAGE EVALUATION TEST TARGET (MT-3) I i 1.0 1.1 1.25 In m ^ III 2.0 1.4 .4- ^ /2 4. ^. -^^ '■f^ Photographic Sciences Corporation 23 WEST MAIN STREET WEBSTER, N.Y. 14580 (716)872 '^03 ^V r\^ m rata, une pelurs, etc.. ont 6x6 filmies d nouveau de fa9on d obtenir la meilleure image possible. D Additional comments:/ Commentaires supplimentatres; This item is filmed at the reduction ratio checked below/ Ce document est filmA au taux de rAductior: IndiquA ci-dessous. •OX 14X 18X 22X 26X SOX X 10Y ^"^ ^am^m IfiX 20X 24X 28X 32X e etails !S du nodifier >r une ilmage es e erratvi J to f e pelurs, ;on d n 32X The copy filmed here has been reproduced thanks to the generosity of: Library of Congress Photoduplication Service The images appearing here are the best quality possible considering the condition and legibility of the original copy and in keeping with the filming contract specifications. Original copies in printed paper covers are filmed beginning with tho front cover and ending on the last page with a printed or illustrated impres- sion, or the back cover when appropriate. All other original copies are filmed beginning on the first page with a printed or illustrated impres- sion, and ending on the last page with a printed or illustrated impression. The last recoroed frame on each microfiche shall contain the symbol -°«>> (meaning "CON- TINUED"), or the symbol y (meaning "END"), whichever applies. Maps, plates, charts, etc., may be filmed at different reduction ratios. Those too large to be entirely included in one exposure are filmed beginning in the upper left hand corner, left to right and top to bottom, as many frames as required. The foilowinc diagrams illustrate the method: 1 2 3 L'exemplaire film6 fut reproduit grdce it la g6n6rosit6 de: Library of Congress Photoduplication Service Les images suivantes ont 6t6 reproduites avec le plus grand soin, compte tenu de la condition et de la nettetd de l'exemplaire film6, et en conformity avec les conditions du contrat de filmage. Les exemplaires originaux dont la couverture en papier est imprimde sont film^s en commenpant par le premier plat et en terminant soit par la dernidre page qui comporte une empreinte d'impression ou d'illustration, soit par le secund plat, selon le cas. Tous los autres exemplaires originaux sont film6s en commenpant par la premidre page qui comporte une empreinte d'impression ou d'illustration et en terminant par la dernidre page qui comporte une telle empreinte. Un des symboles suivants apparaitra sur la dernidre image de cheque microfiche, selon le cas: le symbole — ► signifie "A SUIVRE", le symbole V signifie "FIN". Les cartes, planches, tableaux, etc., peuvent §tre film6s d des taux de reduction diff^rents. Lorsque le document est trop grand pour §tre reproduit en un seul clichd, il est film6 d partir de Tangle supdrieur gauche, de gauche d droite, et de haut en bas, en prenant le nombre d'images n^cessaire. Le:> diagrammes suivants illustrent la mdthode. 1 2 3 4 5 6 / Ir 6 ,« / "^ /^-/^ -//^ ^fffp^^t-^f / ^Pf i/ Die prahistoris«?.hen Kupfergerathe Nordamerikas. J Von Dr. Emil Schmidt in Essen a. d. Ruhr, •t (Hierzu Taf. IV, V, VI.) Die Vorgescliichte Europas hat in der neuen Welt fast in jedem Punkte ihrc Analogi^n. Werkzeuge und WaiFen, Leichenbrand nnd Erdbestattung, Befestigungen und religiose Bautett finden sich so gleichartig auf beiden Seiten de.s atlantischen Oceans, dass man versucht sein konnte, sie ein und demselben Volke zuzuschreiben. Oft hat der eine oder andere Fund ergiinzend und erklarend auf iihnliche Funde des»nderen Welttheils eingewirkt, und es ist daher ein wohlbegrun- detes Interesse, welches sich auch fiir uns an die vorgeschichtlichen Dinge Amerikas kniipft. Eine der interessantesten Parallelreihen, welche uns die Vorzeit beider Welttheile hinterlassen hat, sind die Metallgerathe ; in der alten Welt, wie in Amerika finden vorgeschrittenete Volker das Geheiin- niss der Legirung des Kupfers rait Zinn. Aber wahrend in Europa uberall, und zwar verhaltniss- massig haufig Bronze gefunden wird, ist die Verbreitung dieser Legiryng in Amerika ausschliesslich auf die Culturstaaten Mexicos, Centralamerikas und des nordliciien Siidamerika beschriinkt; das ganze iibrige Amerika kennt keine Bronze. An ihre Stelle tritt, wenigstens in Nordamcika, das Kupfer. Aber auch hier fehlt nicht die Analogic: auch die alte Welt besitzt prahistorische Gerjithe aus reinem Kupfer, und die Sammlung der Royal Irish Academy in Dublin hatte davon bereits im Jahre 1863 30 Stuck. Erst in den letzten Jahren jedoch, .seit den Entdeckungen FouquA's und Gorseix' auf Santorin, seit den Resultati^n Schliemann's in Hissarlik, seit den reichen Kupfer- funden inUngarn ist auch bei uns das Interesse r.su angefacht fiir einen Gegenstand., der infcmiger* Beziehnng steht einerseits mit der Stein-, andere"oeits mit der Bronzecultur unserer vorgqschicht- lichen Zeit. Wir verfol|[en daher mit Aufmerksamkeit, was sich von Kupfergorathen auch in anderen Landern findet. Eine vortreffliche Gelegenheit, die nordamerikanischcn Kupfergeriithe kennen zu lernen, bot die Centennial-Auastellung in Philadelphia, zu welcher die meisten * Vorgeschichtliche Aroliiiologie ist in Amerika, wie bei uns, noch eine junge Disciplin. Man hat wohl auch dort, so lange man die Erde umgepfliigt und Grabhiigel geebnet hat, merkwurdige Funde gfemacht, aber dieselben wurden als Curiosa betrachtet, ein tieferes, wissenschaftliches Inter- essc riefen sie nicht hervor. Sie wurden gefunden, als Merkwurdigkeit eine Zeit lang zu Hause aufbewahrt, dann zur Seite gelcgt, und zuletzt vergessen. So kam es, dass selbst die bedeutend- \,«ten Sammlungen noch bis vor wenigen Jahren von Kupfergeriithen nur ilusserst wenig aufzuweisen batten. Die Smithsonian Institution i) besass noch im Jahre 1870 nach jahrelangem Sammeln nicht melir als 7 KupfergogenstJhide, und von der jetzt so roichen Sammlung der State historical Society of Wisconsin war vor 1871 noch kein einziges Stuck bekannt. Der ganze kupferne Schatz dieser Sammlung war innerhalb 6 Jahren fast ausschliesslich durch einen einzigen Mann, Herrn Perkins, zusammengebracht, und zwar nur in 11 Grafschaften von denGO.jius welchen Wisconsin zusammen- gesetzt ist. Es liisst sich daraus erkennen, wie gross der Reichthum Amerikas an Kupfergeriithen und me ergiebig eine systematische Durchforscliimg des Landes sein muss; dann aber auch, wie verhiiltnissmiissig wenig uns davon bekannt ist, Dennoch liegt jetzt schon, nach wenigen Jahren ernsten Sammelns, ein Material vor, welches uns in den Stand setzt, das Wesentliche der hierbei sich ergebenden Fragen aufzufinden ; unsere Kenntniss davon wird durch fernere Funde wohl er- weitert und ergiinzt werden, fn der Ilauptsache wird sie dadurch niclit geiindert werden. Man hat bisher kupferne Gerathe in alien Staaten Nordamerikas gefunden, jedoch in sehr * ungleicher Vertheilung: wahrend c'e Lander an den Kttsten des atlantischen und mexicauischen Meeres arm an Kupfergegenstanden sind, mel.ren sich die Funde, je mehr man sich der Mitte des Landes, i^erGegcnd des Oberen Sees nahert, und die Staaten in derUmgebung des letzteren haben die reichste Ausbeute geliefert: ist doch allein in 11 arafschaften Wisconsins innerhalb weniger Jahre mehr gef^nden worden, als in alien flbrigen Staaten zusammengenommen. Wie nach der 'Menge, so baben sich auch der Art nach die Funde der verschiedenen Gegenden verschieden erwiesen; M-"hrend im Inneren des Landes, wo die Funde iiberhaupt anjSfiaufigsten sind, vorzugs- #> weise Gebrauchsgegenst^nde, wie Beile, Lanzen- und Pfeilspitzen, Messer und Pfrieraen vorkommen, 1) Ch. Rau in Smitlison. E^ort 18J.2, p. 355. « ♦ • -» ■ .» V » •• • , I %. 1. von Michi- iHConsin fine ulcrcn Samm- irck'ii mit der rselben inter- Allon auszu- Prof, Baird, ntliclien wie eselbe selbst- eundschaft. :e sciplin. Man merkwiirdigo ftlichea Inter- iing zu Hause ie bedentend- ■^ aufzuweisen iammeln nicht orical Society Scbatz dieser irrn Perkins, in zusammen- iipfergeriithen ber auch, wie enigen Jahren le der hierbei unde wohl er- len. idoch in sehr mexieauischen der Mitte des :;tzteren haben I'halb weniger Vie nach der ti verschieden sind, vorzugs- n vorkommen, • * iw Die priihistorisclien Kupfergerlithc Nordamorikas. 8 iiberwiegen weiter entfernt davon die Scliniuckgegenstilnde, Platten, Perleh, Kno])h' u. dergl., luid nur sehr ausnahmsweise findet sich einmal ein JieW. Die t.jzelnen Fundsteilen selbst sind die gleichartigen, wie in der alten Welt. Entweder wurden die KupfergegenstJinde von ihron ehenialigen IJesitzern verloren, und dann finden sie nicli zufallig wieder: derPflug odcr diellacke griibt sic aus dcniFeld aus, sie worden beim Ausschachten von Fundanienteii, Kellern oder Brunnen, beim Anlegon von Weg-in, Cauiilen, EiHenhuhiien ge- fiinden, ein Fhiss oder See unterwiischt die Abliiiiige seiner Ufer und sammelt die schweren nietatle- nen Gegenstilnde an seinem Strand. Oder die Kupfi-rgerathe wurden absiclitlicli beigesetzt, und dann finden fde sicli in Grilbern neben den Kesten der Begrabenon, in der Regel bedeckt von Erd- * hugeln, den sogenannten Mounds. Bisweilen unischliesst nocli der Kupferring den Arm- oder ' Beinknoclien, und aus der Lage manches Gogenstandes konnen wir in einzelnen Fiillen darouf scliliesHcn, dass er als Scliniuck fiir den Hals oder das Ohr gedient liat. Systeniatisclie Nacligra- bungen in den Mounds versprechen sichercre liesultate, wahrend die zufiilligen Funde vielleiclit hiiufiger sind, aber, wenigci- beachtet, seltener den Weg in die Sammlungen finden. Der Erlialtungszustand der Kupfergeriithe ist in der Hegel ein sehr guter, da das Kui)fer ver- moge i^einer physikali'-chen und chemischen Eigenschaften zerstorenden iiusseren Einfliissen gut widersteht. Zwar zeigt wohl nie die Oberflache die hellrothe Farbe metallisclien Kupfers; in der Regel ist sie mit rothbraunem Oxydul oder mit schwarzem Oxyd bedeckt. TiCtzteres tritt bjsv?6Ueii nur in einzelnen Flecken auf, bei vielen Geriithen dagegen iiberzicht eine mehr oder waniger tief eindringende S«hicht dunklcn Oxydes die ganze Oberflache. Manchraal stammen diese OJbJQCte ■* ana Mounds, in welchen calcinii-te Knochen, gebrannte Thonschichten, Kolilen und Asche auf starkes Feuer bei der Beisetzung schliessen lasscn. Die Hitze war in einzelnen Fallen so stark, dass das Metall schmolz, und das Nationalmuseum in Washington, sowie das Blackmore Museum in Salis- bury (England), welches die Squier'schen Moundfunde angekauft hat, besitzen mehrere solcher halb- und ganzgeschmolzenen Kupfergerathe. Da wo kohiensiiurehaltiges Wasser zu den in der Tiefe verborgenen Kupferobjecten durcli- dringen konnte, bildete sich an deren Oberflache basisch-kohlensaures Kupferoxyd, Aerugo nobilis. Auch diese schone griine Patina ist sehr verschieden entwickelt: wiihrend manche G«genstande auch nicht die geringste Spur davon aul'weiscn, finden sich bei anderen einzclne Fleckchen davon, und wiede^ andere sind dick damit bedeckt und bisweilen durch sie mit den znnSchst liegendeii Gegenstanden fest verkittet. So sind an niehreren Aexten ira Nationalmuseum, welche aus eineni Mound bei Lexington Ky. stammen, Kohlenstiicke und Erde durch Patina fest eingelothet; bei " mehreren Aexten aus Mounds bei Davenport, Jowa, ist das Gewebe, in welches sie zur Beisetzung eingewickelt waren, durch Patina impriignirt und wohl erhalten, und die Kupferperlen von Hals- bandern findet man ofters zu einem einzigen Stiick zusamnjengekittet. Oxydation und die Bildung von Salzen dringen von der Oberflache' aiis As zu vcrschiedener Tiefe ein; kleinere Gegenstande, wie Nadein, Pfriemen, Perlen etc., sind ■ itef •'Tnietiinden gauz in Patina uragewandelt. Dass die letztere nicht ganz loslich ist, boweis .1 dfb oft weitliin sich aus- breitenden grflneu Fleckei^ in der Uragebung kupferner Geriithe. >as» Kesultat dei; ungfeiclibn Verwitterung und der ungleichen Losung des Verwitterten »8ind rauhe Uoebenheitoii der Ober- fliiche: die weniger angegriffenen Stellen springen sJirker hervor, und in der. V^ertiefungen dantjben findet man oft noch reichlicbe Ansammlungen schwarzen Oxyc" , oder griiner Patina. '"'Dio Ober- m ?' , #: * 'M^'.i' « » 1 I « i ^* t^ I ■4. i.ffie«-fj09N K!.ajij B feJW-->..jt"L:" ' \r ? \r >^ i-lk. • Srf'K 4 I)v. Emil Scliiiiidt, Hi'ioho ist (laun von rauhcn, luinfkorn- bis erltsongrossi-n Iltickcni nnd von iiliiilichun raiilicn Ver- tiofungon bedockt. Diisf Huuhiykeiten stelu'n oil ganz unregi'hnassig, numclimal sind sie in moHV ov'.er weniger rogebniissigcii Itcihen oder Leisten angcordnet, die in der Mohrzald der Fillle der Lungsrichtuiig der Geriithe folgen. Dicsi' Anor-lnung hat wohl ilire Ursaohe in der Art der Her- stollung der Geriithe; wenn ein Khiin)>en Kupt'er vorzugsweise nach einer Kichtung bin ausgereckt wird, 80 miisHcn sicb all die Uiigleicldieiten, die barten und weicben Stellen, die Sj)alten und erdigen BeiVniscbungen naeb derselben Iticbtung bin auszieben. Wenn dann in Folge der Verwitterung die M'eicben, weniger widerstandsfilbigen Tbeile ausgenagt werden, so miissen leistenabnlicbe, liings ,* verlaut'ende Erbabenbeiten steben bleiben, ganz wie wir sie bei den Kijpfergeriitben beobachten. . V Dass lediglicb durcb Verwitterung solcbe Unebenbeiten hervorgebracbt werden kiinnen, dafur sinu ein ausgezeicbnetes IJeispiel die drei in einaudcr gesteckten, spiiter nocb nilber zu besclnx'ibenden Lanzenspitzen (h. Taf. IV, Fig. 4). Ueberall da, wo sicb zwei Flilcben deckten, ist die OberflScbe glatt und eben, und so wobl erbalten, dasa man nocb die Ilammerbeulen des alten Kupf'erscbmieds erkennen kann; so welt die Flilcben frei bigen, von Erde utngeben und ungescbiitzt der Verwitte- rung ausgesetzt, sind sie raub, mit kornig-leistigen Erbobungen und entsprecbenden rauben Ver- tiefungen bedeckt. Neben diesen, durcb cbemiscbe Einwirkungen bervorgebrachten Veriinderungen zeigen die Ku|jftrgeriithe biiuiig genug mecbanische Liisionen. Manche sind verdrilckt und verbogen, manche Scbheiden von Metssern, Beilen oder Pfeilspitzen scbeinen durcb ihre raodernen Besitzer neu ange- J».8chlitfeiT, mancbes Geriitb zeigt die Einwirkung eines Messers, das priifen sollte, ob die Alten die Kunst, 'Kupfer zu biirten, besessen biitten. Wiibrend ich in der Ausstcilung die aus den Schau- schriinken berausgenommenen Kupferobjecte zeicbnete, musste ich mebrfacb den eintn oder anderen Hinterwiildler abwebren, der untersuchen wollte, welches Metall das biirtere sei, der Stabl seines Taschenmessers, oder das Kupfer des priihistorischen Geriithes. Ira AUgemeinen sind jedoch die ■ durcb mecbanische Einwirkungen bervorgebrachten VerSnderungen unbedeutend. Die amerikanischen Kupfergerathe sind durcb gewisse allgemeine Eigenschaften cbarakterisirt, welcbe eine kurze Besprechung verdienen. Sie besteben aus chemisch fast reinem Kv.pfer. Es fehlt jede Spur einer Beimischung von Scbwefel, Arsen, Antimon, Nickel, Eisen, Blei und Ziuk. Als einzige fremdartige Beimischung findet sicb nur bisweilen Silber ; dasselbe ist jedocb nicbt als Legirung mit dem Kupfer verbunden, spndern sitzt demselben in der Form von Schiippchen oder Kornchen auf. Solche Korner gedie- •*' genen Silbers finden sicb in manchen Kupfergerathen selbst bis zur Grosse einer Erbse (s. Fig. 8). , Die Verbindung der beiden Metalle ist oft so fest, dass es gelingt, beide zusammen zu silberplat- ' tirten Kupferplatten auszurecken: in der Ausstellung des Staates Michigan befaod sicb ein auf diese Weise borgestellter silberplattirter Kupferloffel. In iihnlicher Weise durften aucb wohl die Bilberplattirteii Kupferperleo bergestellt sein, von welchen Squier*) spricht. Die amerikanischen Kupfergerathe sind ferner nichT gegossen, sondern nur aus gediegenem Metall verraittelst Hanrtnerns bergestellt. Dass wenigstens ein grosser Theil der Kupfergerfithe ^jau8 gediegei^ gefundenenx Metall ohne vorherige Schmelzung gehammert ist, geben alle amerikani- , schen Archiiologen zu: manche Gerfithe zeigen noch die blatterige oder rissige Beschaffenheit des 1) 8qui#r, Ancient Monuments of the Miasissippi Valley, 8. 207, Fig. 96. ^i *%: \. <" -*. • • *• it f 4 iiiihon Ver- siu in mortV !!• Fiille (ler rt der Iler- 1 ausgrreckt und erdigen '^erwittcrung nliche, liiugs bt'obachU'ii. n, dafiir sinu ^clireibonden c Oberflache pferschmieds ler Verwitte- rauhen Ver- 1 zeigen die )gen, manche er neu ange- die Alten die 8 den Schau- oder anderen • Stahl seines id jedoch die cbarakterisirt, mischung von Beimischung er verbunden, Korner gedie- )se (s. Fig, 8). zu silberplat- [ sich ein auf luch wohl die B gediegenem Kupfergerathe ille amerikani- haffenheit des Die priiliistorisclicn Kiipfcrgeriltlio NordiunerikaH. t> gidicgt'nfii ^letallcs, andcri', wie die LaiizenB])it/.o Fig. 8, bcweisen diiri-li die AnwcMunlioit des SilberkorncH, duss daH Kujifor niclit gescliniolzoii sein koimte: diis Silber wiirde soiiHt glcichfiills gi'sclnnolzeii sein und dabei cine Lcgiriiiig mil dem Kupfer eingcgffngcn liaben. ScliVeisiob»t^'Xlos Prian>us aus reinem Kupfer, ohne jegliche Beimischung von Zinn oderZink" bestanden (er iii^tjiiidwu, dass das Kupfer, um es liilrter zu machen, geschmiedet worden sei), er theilt aber ungluck- 1 jefiC|^Wr(fi»e ara Sohlusse seines Buches die on D a m o u r in Lyon gemachten Analysen von zweien dieser Streitiixte „afl8 roinem Kupfer" mit, von denen die eine fast 4 Proc, die andere sogar fast 4}i3^'flfc»*§inii enthielt. So lange Herr Schliemann keine anderen Analysen giebt, als die in ^tJit'iia/ilDqjajiiBclijefi Alterthiimern", so lange werden wir die dort gefundenen Mctall-Inatruraente, tiH^fe iwidbenioistgegenfitehcnden' Behauptung, als Bronzegeriithe ansehen miissen. Jcdenfalls wUrde _, • 1)' Living stone, Letzte Reise, Bd. I, 8. 381. **' 2) Ibidem, S. 319. 3) Ibidem, 8. 241. *) Schliemann, Trojeftische Alterthiimer, 8. 301 flg. it'- i\' !i f If^ *•£: Die nriiluHtorisclion Kupfnrgemtlio Ndrdmiiorikas. Icrcr Tem- <8er Mongi' llrcibt, boi intwt'icht. stolV (lurcli liloiiscliiclit liir wc'lchcn it (lal)t'i so )H8e Weich- und loichto ^iHHCiiscliaft Korinen ge- Volkern zii sowie ant' sem GehltiBO ihezu gofiillt lilniigen ge- ls wird der jn die lledc, sartikc'l iiber viel leichter dcH Kupfers Is durch Ab- en kann man lerer Stello ») welcbeii das iihnlicb dem Jeriitbe ange- i sogenannten bestiinden (er aber ungluck- (n von zweien ere sogar fast jt, als die in l-Inatruraente, lenfalls wilrde dnH AutfimUn einer GuBurorm in den UojaniNchen lluinon Nichts fUr den KupfergusH in einer Zeit v(ir der Keimtniss dorBroni,e beweisen, da sclioii in den tiefnten, iiltesten Scbiiiliteii von llissarlik IJronzegogenHliinde vorkoininen. Wenn trotzdeni in der alten Welt, wie es scheint, unzweifelliaft gegOMSone TnHtniniente aus reinem Kupfer gefunden wurdeii, so bcweiHt das doch nocb Niclits t'iir die g'ciiiio HerHtelhingsweiRe bei den amerikaiiiscl\en Gerilthen. Ks lilsHt Hicii Hebr wohl tlenken, dass man da, wo die Teclmik des Giessens so ungemein hocli entwickelt war, wie in jener Zeil, als tmsere vorgesehichtlichen Bronzen angefertigt warden, audi wobl die Cautelen kannte, nnter welclien man Kupfer giessen ';onnte- uud so ist es keine zu fernliegende Erkliirung, dans, wenn in einer Giessbiitte ein iibor- schUssiger Vorratb vonjKupfer vorhar den war, man dasselbe lieber in den vorhandenen GusHformcn - zu brauchbaren Geriltben umgestaltete, als dass man es in Form von Barren unbenutzt aufhob; die Kupfergeriithe bebielten ja ibren Alctallwerth- sie warcn zinsentragendos, die rolicn Barren nur todtes Capital. WoUte man aber aus dem Vorhandensein solcher gegossenen Kupferinstrumente bei una scbliessen, dass es in Amerika eben so leicbt ausfQbrbar gewesen sei, solclie Gilsse zu machen, so wiirde die Analogic nicht zutreflen, well ibr die gleicbe Voraussetzung feblt: was si(*i. , bei und aus einer bocb entwickelten Metallurgie leicbt erkliiren Itisst, ware in Amerika, wo sonst aile Spuren von der Kenntniss des Metallschmelzens fehlen, eine unvermittelte, unerklilrbare Er- scheinung. Eben so wenig als der Kupferguss, war den alien amerikaniscben Kupferschmieden die Kunst des I-othens bekannt, wofiir ihnen das in dem Kupfer vorkommende Silber ein vortroffliebes Material . gegeben hatte : niemals linden sicb die Enden von Ringen, die Uunder von Perien tmd Itohren, iiberhaupt an einander stossende Theile durch Lotbung vereini|jt, sondern sie sinft stets nur durch Hiimmerung, oft bis zur innigen Beriihrung einander geniihert. " • " Auch mehrere andore Notbbehelfe in den Formen sprechen dafiir, dass das j»*ahistorisohe Kupfervolk Amerikas die Kunst des Giessens nicht kannte : alien Instrumenten fehlen Fonnen, die nur durch Guss hergestt^llt sein konncu. Bei den Gerathen, welche mit einem Stiel, einer Ilandhabe verbunden wurden, kann man in der aiten wie in der neuen Welt zwei Befestigungsarten unter- . scheiden: entweder wurde dieKlinge in den Stiel gesteckt, uud dazu diente jgti der Kegel ein spitzer Oder flacher Fortsatz der Klinge, der „Dorn" oder die „Zunge"; odcr der 9tiel wurde ;in' die Klinge gesteckt. Fur die letztere Art der Befestigung lieferte die Herstelfung, durch Guss sehr praktiscbe Formen: cs war sehr leicbt, durch Guss zur Aufnahme des Stiels ein riogsum ge- * schlossenes Loch in der Klinge herzustellen (Hohlcelt), oder an dem flachen GHfft^eil des" In- * struments zu beiden Seiten je zwei fliigelYormig aufgebogene Fortsiltze •anzubfjngen ,. welche den gespaltenen Stiel doppelt umklammerten (Paalstabe), und wenn man* der^. umzuwJndenden . Schnur noch mehrHalt geben woUte, konnte man beim Guss mitLeichtigkeit.einen "kleinenHenkel an dem Instrument anbringen. Von alien diesen, fur den Guss charakteristischen Formen findet sich bei den amerikaniscben Kupfergeriithen Nichts. Niemals kommt ein ringsum geachlossenes Loch zur Aufnahme des Stieles vor, wie beim Hohlcelt, es findet sich hiyc^isterW einc, durch Auf- biegen der Riinder hergestellte Rinne, deren Riinder aber nie zusammenschliesSen ; nie sind diese Rander nach beiden Seiten bin aufgebogen, wie beim Paaistab, sdndem stets iWu nach einer Seite; •, niemals findet sich ein Oebr oder Henkel, hochstens ist ^ie Schaftrinne durChlocht, zur besseren Befestigung vermittelst eines Nagels oder einer Schnur. Wir finden Also nirgends ein technisches } > « '• ^ ^■f^^; .-. ■ ■ . Lj- i' iW WWHt I . % i 8 Dr. Kniil Sclimidt., Motiv, wt'lclit'M ficli iiiiM (lorn (tiisK hcrloiteii liessc, (HiltiiII iiiir Fortnen, ilio luif it'ih nu'clmniHclie Hoi-stoUiing iliii'c-li lliiinin*-rii liiiiwciHt'ii. Eiiio wcitore Kij^'ciitlniiiilioliki'it dor KiipforgcWltlic IhI dcr Maiigrl :iii (Jriimiu'i.t; (;s fiii ' W . ■ JHlJtJMUl.-JUH ^■tS:;;:^^r2r!S!S5^5SS!ESSSw38SSS^?^SSS^Sx^ 10 Dr. Emil Schmidt, «'. rai- der durcli Feuer gcfillltc Baum zum Kalin iiusgeliolilt werden sollte, so war wiede;- das Fouer, nicht dieAxt das Hauptmittel : ignom secundum trurl longitudincm struunt, praeterquam extremis, quod saJs aduBtum illis videtur, rcstincto igiic conchis scabunt, et novo suscitato igne donuo adurunt, atque ita deinceps purgunt, subindo urontes et scabentes, donee cymba necessarium alveum nacta sit I). Li'isst sich aas einer solcher Toclinik niclit ein Riickschluss machea auf die Mangelhaftigkeit des Werkzeugs iiberhaopt? Ebcn so j)riniitiv, wie die Mittel zum IJearbeiten des Holzes, waren diejenigen des Landbaues. Diligentor colui.t terram Indi, eam ob causam ligones e pisciura ossibus parare norunt viri, quibus manubria lignea aptantes terram fodiunt satis facile, nam mollior est^). „Vorzeiten war ihre Hacke etwa das Scludterblat von einom Hirsch oder eine Schildkrotenschale, lie sie auf einem Stein scharf macbten und an einem Stock befestigten" *). Solche Ilackeu aus dem Schulterblatt eines Bison, axis Hirschliorii, Knochen etc. bositzt das Nrtionalmusoum in Washington. Bei anderen derartigei. Hacken ist ein winziges Steinaxiclien auf einem langen Arm als fc'pitze befestigt, wie z. B. bei einer nordamerikanischon Hacke im Nationalmuseum. Eine andere, ebe'ifalk aus Nordamerika stammende Hacke im Historischen Museum in Dresden trjigt auf (inem 7 k^ill langen Arm von Thierzahn eine 1 ZoU lange und 1 Zoll breite Eisenklinge als Spitze. Kleine' als dice Hackenspitzen sind auch, die kleinsten sogenannten Knpferaxte nicht, unl anWeichheit werden sie von einem Schulter- blatt, einer Muscliel oder einer Schildkrotenschale noch bei Weitem iibertroffen. DasKupfer bcsass vor allem anderen Material noch den grossen Vortheil, dass es fast unmoglich war, es zu zerbrechen, und dass man, wenn die Schneide stunipf geworden war, dieselbe mit sehr wenig Muhe und Arbeit wieder gebrauchsfiihig machen konnte. Dabei ist die Hilrte des gehtimmerten Kupfers gar nicht unbedeutend, und dieselbe wird gewohnlich unterschiitzt. Man braucht aber nur den Versuch zu machen, durch Hanimern irgend ein KupfergeiJ*h herzustellen, um zu erfahren, welch zahen Wider- stand d&e Kupfer mcchanischen Einwirkungen entgegenstellt, Um die Brauchbarkeit der Geriithe selbst zu prufen, verfertigte ich mir ein Messer und eine Lanzenspitze aus Kupfer, genaue Copien von Fig. 32, Taf. V^ und Fig. 9, T Die priihistorischen Ku])fergeratho Nordanierikas. 1 wenigen Strichen auf den Sandst'-inplatteii des Fussbodens war aber die fruhere Schiirfe derS^Jn^ido wieder horgestellt. Ein Kupferbeil erwies sich als ein sehr brauchbares Instrument fiir das Bearbeiten des Ilolzes. Es war 10 mm dick, und seine Seitenflachen stiessen unter einem Winkel von 40" zu der scharlcn Kante der geraden Sclmeide zusanimen. Sebr kriiftiges Jiearbeiten harten und weichen Ilolzes hattc keine Verandtrung der Schneide zur Folge; die Splitter flogen von Tannen- und Buchen- stiimmen, aber nicht die geringste Scharte war r,ac)i viertelstiindigem Gebrauch am Kupferbeil wahrzunehraen. Als ich dasselbe Beil dagegen an ganz weicheni Stein (Pariser Grobkalk) ver- suchte, machte jeder Hieb starke rauhe Scharten. Die wenigen Versuche zeigen, dass das Kupfer den Indiaiern ein sehr schatzbares Material fiir ihre Werkzeuge und Waffen gewesen sein muss. _ r^ Schliesslich konnen wir auch noch zum Beweis der Brauchbarkeit des KupPefs die Zeugnisse der Entdecker des nordwestlichen und nordlichen Amerikas anfuhren. La P'Sroase fand am Port des Franjais ludianer, wi.-lche kupferne Dolche am Hals trugen ; diesefben Infliflner hatten Pfeile mii; Kupferspitzen, und Mackenzie fand am amerikanischen Polarmela;p k^{>fer,ne Lanzen und Pfeilspitzen In Gebrauch. "*• , ;*•,■ • Bei dem Versuche, die prahistorischen Kupferfunde zu classiticiren, haben wir mit cfer Scliwierig- keit zu kJimpfen, dass wir urs nur auf Analogien stiitzen konnen, und dass wir dahet- nur Ver- muthungen, die immer mehr oder weniger subjectiv bleiben i/erdec, aufstellen konnen. Map sieht daher ftuch in denFundberiohten ein und dasselbe Ding von verschiedeuen Autoren ganz verschieden bezeichnet: was dem Einen ein Knopf gewesen zu sein scheint, nennt ein Anderer eiae Spinmpuble, ein Dritter eine Schelle. Oft mag auch dasselbe Ding zu verschiedeuen Zwecken g«braucht wordeu sein, das Messer mag oft als Dolch, ein Pfrismen als Pfeilspiuze, eine Lanzenspitz^ als Messer ge- dient haben. Arbeitstheilung und Specialisirung des Werkzeugs sind in jener Zeit ficheilich noih nicht gehr hoch entwickelt gewesen. Wenn Y;ir dennoch versuchen, die Kupferg&r^the zu claesi- ficiren, so geschieht dies ausdrucklich mit allem Vorbehalt. Die Analogic mit anderen prahistori- schen Gerii then, die sich einen bestimmtcn Namen erw<^rben haben, oder mit mo^ene/i InBtrumenten muss dabei unser Ffihrer sein. Bei vielen Fundcn freilich werden wir g&nz ,v !- ' i i'i III m t i win • '■awwsB'WB ■■JIUU.. gB» g 12 Dr. Eniil Schmidt, strahlea folgte, und so trotz der Strahlenbrechung das Ziel riehtig erreichte. Mir scheint es besser, unscre Unkeiintniss iiber den Zweck des Gerathes einzugestehen. Auch die vou Squier») abgebildeten plattenahnlichea Stiicke lassen sicb kauin deuteu. Squier hat rait Kupferblech plattirte Steinpfeifen und Musohelperlen in den Mounds gefunden, und abnliche Kupferpfoifen wurden von Hudson bei dei. Tndianern an dem nach ihm benannten Fluss beobachtet; man kiJnnte bei den Kupferstuckcben aus den Mounds ebenfalls daran denken, dass sie die Iluile fur irgend einen anderen Gegenstand bildeten, doch ist diese Moglichkeit zu vage, als dass wir diese Funde in eine bestimmte Gruppe von GerJithen einordnen konnten. Sieht man von den iiberhaupt nicht zu deutenden Gerilthen ab, so lassen sich die aus der pra- historischen Zeit stammenden Kupfergerathe Nordamerikas in folgende Gruppen classificireu : Nicht verarbeitete Massen. Unregehp&ssige rundiiche, der Drift entstammende Stiicke. iardB9er^',au8 alten Bergbauen stammende Massen, an welchen sich noch deutliche Spuren * Von Beaffbeitung erkennen lassen. * 5ilei>ierc^tfavon abgehauene Stiicke. Bearhgir^ete Geriithe. . • \ Laifzen- und Pfeilspitzen. Aexte. Hacken. Sogenannte Meissel. Messer., Pfriemen, Nadeln etc. Schmuckgegenstiinde. .* m • ' Unverarbeitete Stiicke Kupfer. • Aus der'Drifl stammende unbearbeitete Kupferstucki linden sich nicht ganz selten in alien Grabhiigeln. Mehrere sojche Stucke aus den Ohio-Mounds besitzt das Blackmore Museum in Salis- bury. Bisweilen erkennt man noch, dass sie sorgfaltig in Pelze, Haute oder Gewebe eingewickelt waren, ein Zeiohen, da^s sie als werthvoller Besitz angesehen und als solcher demTodten ins Grab mitgegeben wurden. Hire ursprungliche Lagerstatte war3n die Kupfergiinge am Lake superior; aus ihr waren sie durch die Thatigkeit der Gletscher und Eisberge losgerissen und weithin in der „Drift" ausgebreitet worden. Dabei waren sie alien mogUchen zufaUigen mechanischen Einwir- kungen ausgesetzt, und ihreGrosse, wie ihre Form ist daher eine ganz zuiaUige und verschiedene. In den alten, spiiter noch naher zu beschreibenden Bergbauen am Lake superior finden sich 'efters grosse, Kupfermassen, an deren Oberflache sich deutliche Zeiohen planmilssiger Bearbeitung erkennen lasScn. In der Kegel waren diese Stucke so schwer, dass sie der Portschaffung uniiber- windliche Hindernisse entgegensetzten ; man begnugte sich damit, davon abzusohlagen, was man ') Squier and Davis, Ancient Monuments of the Mississippi Valley, Fig. 95. % Die priihiHtorischen KupfergerJithe NordanierikaH. 13 it ea besser, um deuteu. Is gefunden, a benannten ran denkeii, glichkeit zu nten. au8 der pi'ii- ficireu : liche Spuren ohne allzuviel Muhe loiHarboitoii konnte, und Hess den Rest stelien. Ein Holcher Block, welcher 1875 auf dem Terrain der Minong Mining Conip. (Isle royalu im Lake superior), 16'/2 Fuss unter der Erdoberfliiclie, in einer alten Grube gefunden worden war, war in Philadelphia ausgestollt. Sein Gewicht betrug 5720 Pfd. Am oberen Theil des Jilockes sind zahlreiche, rundlich-muldentormige, unregelmassige Vertiefungen von 30 bis 40 cm Liingu und 15 bis 25 cm Breite; die liilnder diener Vertiefungen sind breltgeschlagen, stellenweise sogar umgekantet, so dasH sie niit einem Hand nach aussen uberstehen. Ihre Oberfliiche ist durchweg hockerig-rauh ; zahlreiche hanfkorn- bis halb- erbsengrosse Hervorragungen stehen zwiachon unregelmiissigen, bald seichteren, bald tieferen, rauhen Vertiefungen. Otfenbar waren hier mit primitiven Werkzeugen Stucke herausgehauen worden, und solche Stucke werden auch bisweilen noch gefunden. So entaielt die Ausstellung von Ohio ein Stiick von 35 cm Lange, 20 cm Breite und 3 bis 4 cm Dicke, welches fast genau in eine der Vertiefungen am Block vou Isle royale hineinpasste. Es war langlich-schiisselformig, convex-concav, an den Riindern etwas umgerollt, und hatte dieselbe rauh-hockerige Oberflache, wie die bearbeiteten Stelien am Block. Aus der Concavitilt war schon ein Stiick herausgehauen worden, und indem man damit fortfuhr, erhielt man die schusselformige Kupferplatte, welche an ihrer oberen Fliiche ein Abdruck des vorher abgelosten Stuckes, an ihrer unteron Seite ein Abdruck der Blockoberfliiche war. Und dies Stuck fand sich in Ohio, Hunderte von Meilen entfernt von der Grube, aus welcher es stammte ; es war durch Menschen bearbeitet, und sicherlich auch durch Menschen so weit trans- portirt worden. Bearbeitete Kupfergeratlie. ilten in alien eum in Salis- eingewickelt Iten ins Grab lake superior; reithin in der jchen Einwir- verschiedene. )r finden sich r Bearbeitung ffung uniiber- jen, was man Lanzen- und Ffeilspitzen. Die hier in Frage kommenden Gegenstande stimmen in ihrer Form so sehr mit den Lans;en- und Ffeilspitzen der alten Welt uberein, dass die Richtigkeit ihrer Benennung kaum bezweifelt werden kann. Auch besitaen wir das Zeugniss von Reisenden, welche noch kupferne Lanzen- und Pfeilspitzen bei den Indianern Nordamerikas inGebrauch fanden. Beechyi) traf am Cape York im amerikanischen Polarmeer Eingeborene, welche „avaient des courtes lances artistement incrustees en cuivre", und La Perouse*) fand als Waffen der Indianer am Port fles Fran9ai8 „l'arc et les fleches, qui sent ordinairement armees d'une pointe de cuivre". Zwischen Lanzen- und Pfeilspitzen lasst sich keine scharfe Grenze ziehen, da aie sich nur durch ihre Grosse von einander unterscheiden und eino ununterbrochene Reihe von der kleinsten Pfeil- spitze zu der grossten lianzenspitze hiniiberfuhrt. In der Mitte zwisciieu ^en Extremen liegt eine Grosse, bei welcher sich die Zurechnung zu der einen oder anderenGrjippe nicht mit Bestimmtheit durchiiihren lasst. Die Art der Bcfestigung dieser Spitzen war eine doppelte: entweder wurde die Spitze in den Schaft, Oder der Schaft in die Spitze gesteckt; in ersterem Falle endigte das Schaftende der Spitze 1) Histoire universelle des voyages, Bd. XIX, S. 449. a) Ibidem, Bd. Xn, 8. 205. ,4 ,...-...„«i. ji"u.,.rical Society len nicht auB 3n. AUe ab- Madison an. 5 mm, Lange Rander der ste Theil der selben ziehen ohungen bin. nschwarz; an inge 110 mm, !en der eben e der Klinge llatt ist glatt, ange 135 mm, nge ist nicht 1, 80 dass der iht als Messer Die Rander ist duroh ein • besseren Be- ! leistenai'tige schartig abge- jestellte, quer n finden sich he Eindriicke. "'' Die prahistorischen Kupfergerathe Nordamerikas. 15 Wahrscheinlich waren dieselbon Besitzmarken ; Perkins halt sie fiir Zeichen, die an gcwisse Er- eignissc im Leben ihrer Besitzer (getodtete Feinde etc.) erinnern sollten. Lanzenspitzen mit allmulig in die Schaftrinne -ubcrgehendev Klinge. Von dieser seltenen Form besitzt Herr Sheldon in Houghton, Michigan, drei ausgezeichnete Exemplare (Fig. 4). Dieselben lagen, als sie gefunden wurden, so, dass immer eine in der Rinne der niichstgrosseren lag. Ihre Liinge betriigt je 125, 125 und 80 mm, ihre Breite je 43, 35 und 27 mm. Sie sind viel massiver, als, die Lanzenspitzen mit deutlich abgesetzter Schaftrinne; ihre Schneide scheint nur gehammert, nicht geschliffen zu sein, und ist nicht sehr scharf. Der Rand biegt sich beiderseits nach dem Schaftende zn allmulig mehr und mehr auf, jedoch lange nicht so weit, als bei Figuren 1 bis 3, so dass die Riinder der auf dera Querschnitt quer-ovalen Schaftrinne nur wenig uber die grosste Breite nach oben iibergreifen. Die Unterseiten der Spitzen sind miissig gewolbt, nach dera 3chaftende zu etwas starker; die an der Klinge flache Oberseite dagegen geht nach dem Schafttheil zu allmiilig in die Concavitiit der Schaftrinne uber. Ueberall, wo sich die drei Spitzen beruhrten, ist die Oberflache wenig verwittert und gleichmassig mit dunner, griiner Patina uberzogen, durch welche hindurch sich noch die Beulen der ursprunglichen Bearbeitung erkennen lasf m. Wo die Oberflache dagegen frei lag, ist sie rauh-hockerig zerfressen und zeigt dieselben leistenartigen Erhohungen, wie Figuren 1 bis 3. Lanzenspitzen mit Schaftzunge. * Schaftzunge lang, flach. Fig. 5. Gefunden in Milwaukee Co. Wise. Lange 254 mm, grosste Breite der Klinge 30 mm, geringste Breite des Halses 13 mm, grosste Breite am unteren Ende der Schaftzunge 23 mm. Die Klinge ist bis zur schmalsten Stelle hinab 10 mm dick; von da ab verdiinnt sich der Schafttheil in dem Maasse, als er sich verbreitert, und die Dicke ahi unteren Ende bietragt nur 3 mm. Die Klinge ist lanzettformig und geht in geschwungener Bogenlinie allmiilig in den Schafthals ttber, um sich dann zum flachen Schaftende hin wieder zu verbreitem. Die SchneMe am vorderen Ende ist stumpfkantig gehammert, an den ubrigen Stellen wird das Instrument durch eine 3 mm bis 7 mm hohe Seitenflache be^renzt Das Schaftende war ursprunglich symmetrisch; die eine Ecke wurde in neuester Zfiit abgeschritten, um das Kupfer zu analysiren. An der schmalsten Stelle des Halses zeigt die eine Flache einen queren, 8 mm langen, etwa 1 mm tief:n, scharfen EinschnHt, welcheni nach dem Schaftende zu noch zwei ahnliche, aber kleinere folgen. Die^ ganze Oberflache des In- struments ist hockerig-lfeistig; auf der Hohe der Leisten ist die Ptirbe hraunroth, in den dazwischen Uegenden Furchen schwarz. In*den erwahuten Eitschnitten amt Scbafthalse befinden sich kleine Flecken griiner Patifla. '• ► Das Instrament ist dasselbe, welches Foster i) mit der Bezeichnung „Dolch" abbildet. Icli glaube, es der Qruppp der I^anzenspit2;pn zurechnen zu mussen; die Form des Schaftstiickes, sem Bich abflachen^ss Ende, die Einschnitte, welche sehr geeiguet sind, eine Schnur ziim Fostwickeln M/ 1) Foster, Pre^|istoric Eaces of the United States, Fig. 55a. t .•4 V. ,*■ •J* I 16 T)v. Einil Schmidt, ail don Schaft aufzunehmoii, die Spit/o, die fiir eiiien Dolcli zu stumpf, fiir die VViicht einer gewor- Icneii Lanze jodoch goniigend scharf ist, schcincn mir mehr fiir die Deutung al8 Lanzenspitze zu 8prechen. Fig. 6. Lanzenspitze foder Dolch), dor Minong Mining Company auf Tsle royale angehorig und in einem alten Berghau auf dem Grubenfeld dieser Gesellscliaft gefunden. Liinge 195 mm, grosste Breite der Klinge 29 mm, Breite der Schaftzange 11 mm, Dicke der Klinge im vorderen Drittel 4 mm, ini hinteren Drittel 5 mm. Die Klinge ist aasgezeichnet symmetrisch, flach sechs- eekig gearbeitet, Spitze und beide Schneiden sind scharf geschliifen. Die schmale Schaftzunge, wclcbe nach unten za immer diinner wird, lauft in ■iwei hornerartige, nach aussen umgebogene Spitzen aus. Das Instrument ist wenig verwittert, von dunkelrothbrauner Farbe ; an seinem unteren Ende finden sich einige Streifen schwarzen Kupferoxydf. Patina ist nicht vorhanden. Die Form des Griffes, die sorgfaltige Arbeit der Klinge, die bis zum Griff hinab scharfge- schliffenen Schneiden legen den Gedanken nahe, dass dies Instrument als Messer oder Dolch ge- braucht wurde. Der kleine Griff ware in diesem Fall ein interessantes Gegenstiick zu den Griffen vieler Bronzeschwerter und Dolche Europas. Kupferdolche fand La Perouse bei den Indianern am Port des Fran9ai8; sie waren von „cuivre rouge" und wurden um den Hals gehangt getragen. Die Schaftzunge ist jedoch so diinn (in der Mitte nur 2 mm) und niramt nach dem Ende zu noch so an Dicke ab, dass die Annahme wahrscheinlicher erscheint, sie sei in einen Speerschaft hinein- gesteckt und mit den beiden Seitenhornem, die vielleicht als Widerhaken hervorstanden, duroh Umwickelung daran befestigt worden. ■ •»-* Lanzenspitzen mit langer, runder Schaftzunge (Schaftdorn). Fig. 7, Bei Rubicon, Dodge Co. Wise, gefunden. Lange 175 mm, Breite 30 mm, Dicke 3 mm. Schaftdorn 75 mm lang, von rundem Querschnitt, nach unten sich verjungend und mit stumpfer Spitze endigend. Klinge lanzettformig, an den Rilndern und der Spitze scharf geschliffen. Farbe gleichmassig duiA:elbraun, nur der Schliff an Riindern und der Spitze ist hellroth; er ist wahrscheinlich in moderner Zeit nachgeschliffen. ^ Fig. 8. Bei Rubicon, Dpdge Co. Wise. 1869 geft^den. Dies Exemplar gehort derselben Kategorie lanzettlicher Lanzenspitzen mit langem, rundem Schaftstift. an; es ist zierlicher, als Fig. 6; bei einer Lange von 149 mm betragt seine Breite nur 18 miii. Ein besonderes Interesse gewahrt diese Spitze durch ein Silberkorn, welches an dem einen Rand der Klinge dem Kupfefaufliegt; es ist plattgedruckt, vom Umfang einer Erbse; seine silberglanzende Farbe sticht gegen das dunkle Kupferbraun des flbrigen Instruments stark ab. Neben^dijMia Silberkorn zieht schrag fiber die Klinge nach vom hin ein flachgescWagener Kupferwulst, in desseip Falten etwas hellgrflne Patina abgesetzt ist. % *» 3 •# • Lanzenspitzen mit kurzer Schaftzunge. t'ig. 9. Langkeilformige Lanzenspitze, gefunden bei Farmington, Washington Ca^Wisc. Lange 116 mm, Breite 25 mm, Lange, des runden Schaftdornes 14 mm. Ueber die Klinge zi%hen sich zwei» flache, wellige Wiilste schrS^ hinweg. Die Oberflache ist im Uebrigen ziemlich^glatt, die Rander •^ ^^|Jll,i..J.^. » oj — ' !: ■ . ' .: ■- ' .., ^;'".. ' ".;, iiii rjiTmmin«ffNU i i yg » 18 Dr. Emil Schmidt, I »,-■ • •■ Pfeilspitzen mit Schaftdorn odor Schaftzunge. Fig. 16. Fundort unbokannt. Ltingc 81 mm, Broite 21 mm, Dickc 3 mm. Lriiige der Schaft- zunge 23 mm, Brcite derselben 8 mm. Klinge lancettformig, glattgescliliffen, Spitzo and Rilnder durch Schleifen gescharft. Die flache Schaftzunge hat an ihrcm untcren Ende zur besHoren Befusti- gung jcderseits einen stumpfon Zahn. Oberfliiche glatt, hellkupferfarbig, mit spiidichen dunklcn Oxydflc'ckon; Schaftzunge etwas rauhcr und dunklcr, auf letzterer einige Patinapunkte. Fi'r. 17. Fundort unbokannt. Lilnge 54 mm, Breite 2G mm, liiinge der Schaftzunge 8 mm, Breite derselben 9 ram, Dicke 2 mm. Klinge breit, keiltormig, glattgeschliffen. Die scharfgesohlif- fenen Riinder haben mehrere flache Scharten. Schaftzunge pehr kurz. Farbe hellbraunroth. Fig. 18. Fundort unbekannt. Liinge 120mm, Breite 20mm, Liinge des Schaftdorns 40mm. Klinge lancettlich, Riinder scharf, wohl erhalten. Dorn rund, nach dem stumpftpitzen Ende eich gleichraassig verjiingend. Auf der einen Seite der Klinge ziehen sich drei bis vier unregelmSssige, hockerig-leistenartige Erhohungen parallel der Liingsrichtung nach vorn; zwischen denselben sind rauho, dunkle, etwas Patina enthaltende Furchen. Die llohe der Leisten, sowie die xibrige glatte Oberfliiche ist kupferbraun. Diese Pfeilspitze entspricht in der Form den Lanzenspitzen Fig. 6 und Fig. 7. Fi"-. 19. Fupdyrt unbekannt. Liinge 70 mm, Breite 20 mm, Lange des Schaftdorns 23 mm, Klinge keilformig, glatt, Riinder und Spitze geschliffen. Der Dorn ist augenscheinlich aus einer aufo'ebogenen Schaftrinne entstanden, die aus irgend einem Grund spiiter zusammengeklopft wurde. So entstand ein compakter, rundlich-vierkantiger Schaftstift, an welchera man die ursprungliche Rinne noch an dem kleinen Spalt erkennt, der die vordere Seite durchsetzt. B e i 1 e. Auch hier findet sich dieselbe Verschiedenheit der Befestigung, wie bei den Lanzen- und Pfeil- spitzen: entweder wird das Beil in den Stiel, oder der Stiel in das Beil gesteckt. Bei der ersten Art findet man in der Rfegel ein symmetrisches Verhalten der beiden Hauptfliichen ; dieselben sind einander gleich, und die Sdfenllde liegt in der Mitte der Flachen, weuer der einen, noch der anderen raehr zugewandt. Bei der anderen Art mif Helnirinne ist die Seite, welche die Rinne triigt, also dem knieformig gekrummten Stiel zugewandt ist, in der i^egel flacher als die entgegengesetzte, welche sich convex wiilbt. Die Schneide liegt hier meist in derEbene der Flache, welche die Rinne, tragt. Wahrscheinlich war die Art der Befestigung so, dass die Schneide bli der ersten Gruwe liings, bei der anderen quer gestellt war. « » ^ Beile gehoren zu den haufigeren Kupfergeriithen. Von Beilen ohne ^tielrinne besitzt'die Aca- demy of natural Sciences in Davenport (Jowa) 20 Nummern, das National Museu^J in Washington 9 (davon 4 halbgeschmolzqp), die SaAmlung der historischen Gesellschaft in Madison 6, das Blf .ckmore Museum in Salisbury (England 3, das Peabody Museum in Oxbridge l,imd,Herr C. C. Jones in Brooklyn 2. Philadelphia war ausserdem noch von Ohio mit 6 und von Michigan mit 1 aolcher ;H •.* M » w itk 'M^ fler Schaft- und Rilnder LTC'ii Befusti- leu dunklvn uiige 8 mm, sharfgesohlif- iroth. orns 40 mm. en Ende sich regelmfissige, inselben Bind iibrige glatte jn Fig. 6 und orns 23 mm, ch aus einer dopft wurde. igliche Rinne en- und Pfeil- »ei der ersten [ieselben sind h der anderen le triigt, also [egengesetzte, Iche die Rinne^ rsten GruMe n isitzt'die Aca- Washington 9 iaa Blf .ckmore C. Jones in mit 1 aolcher Die priiliistorischen Kupfor^ciiithe Nordainerikiis. 19 Beilo ohne Stiolrinne boscliickt. Von Beilcn mit Stielrinne warcii in Piiiliulclpliiii auHgostcUt von diT hist Society zu Miulison 11, von A'ichigand, vom National Museum 2 und von Ohio 1. Das schwerste Boil der Sammlung in Madison wiegt 4^4, das leichtoste in Davenport kaum '/.j Ptund. Beile ohne Stiolrinne, mit liingsgestelltor Schneide. Fig. 20. Beil mit gewolbtcr Schneide und leicht goschweifton, nach der Schneide divcrgiren- den Seiten. Fundort unbekannt. Liinge 192 mm, Breito an dor Schneide 93 mm, am ontgegen- gesetzten Ende 43 mm, Dicke 10 mm. Die Schneide ist scharfkantig. DerKopi" zoigt iiborall nach oben iiberstehende Kanten, so dass seine Fliiciie concav, in der Mitte tieler erscheint. Dieser nach oben vorstehende Rand ist eino Folge der Bearboitung mit dem Hammer, wobei sich die vom Schlag unmittelbar getroflene Oberflache starker ausreckt, als die tieferen Schiehten. Die eine schmale Seitenflache ist in der Mitte durch 4 parp" ^-le, Bchruge, 1 mm tiefe, scharf eingeschnittene Einker- bungen durchkreuzt. Die andere Seite ist etwa 30 mm voraKopfonde entferntglatt, und die sonst eckigen Kanten sind bier abgerundet. An dieser Stelle umfasste wohl der Stiel die Klinge, die vier Eiukerbungcn dienten dann als Halt fiir die Umwickelung. Die Obertlnche iit rauhkornig, an mehrer».'n Stellen blatterig-rissig. Farbe an der Schneide kupferroth, sonst dunk«lbraun, mitschwar- zen und griinen Stellen. ' , Derselben Kategorie gehort eine Axt im Besitz desHerrn C.C.Jones in Brooklyn an, \v*eicker.' sie in einem Grabe im Nacoochee valley, Georgia gefundon hat'). Sie ist 10" lang, in der MltttJ*- 2 ', an der Schneide 2^/' breit und auffallend diinn (kaum '/lo ZoU dick). Nahe am oberen Ende derselben lauft ringsherum eine etwa l'/^" breite, glatte, abgeriebene Stelle, welche weniger ver- wittert ist, als die iibrige Obei-flache, ein Beweis dafiir, dass der Stiel sie noch lange nach der Bei- setzung gegen die verwitternden Einfliisse geschiitzt hat. Fig. 21. Beil mit gerader Schneide und geraden, nach der Schneide divergirenden Seiten, Fundort unbekannt. Liinge 215 mm, Breite an der Schneide 86 mm, am Kopfende 39 mm. Dicke 14 mm. Die Schneide ist stumpfkantig, die Kanten am Kopfende stehen, wiebeiFig. 17, nach oben fiber, BO dasB die Kopftlache eine Mulde bildet. Die Oberflache hat glatte und rauhore, vertiefte Stellen, zwischen welchen sich einige unregelmassige Risse und Spalten hinziehcn. Die glatten Stellen sind hellrothbraun, die rauhen braunschwarz, in den tiefsten Stellen der Spalten ist etwas hellgrunc Patina abgesetzt. Das grosste Beil in der Sammlung von Madison stimmt in der Form ziemlich genau mit dem eben beschriebenen uberein. Es hat iu der Mitte der breiten Fliiche ein rundesLoch, von welchem nach beiden Seiten und rechtwinkelig darauf nach dor Schneide zn scharfe, gerade Eindriicke ausgehen. Das Loch und die EindrQcke dienten wahrscheinlich zur besseren Befestigung der schweren Axt. Fig. 22. Beil mit gewolbter Schneide, geraden, nach der Schneide divergirenden Seiten und stumpfspitzero Kopfende, gefunden im Juni 1873 beiFarmington, Wash. Co., Wise. Lange 108 mm, m\, t "»• * > #* ^) Abgebildet und begchrieben in C. C. Jones, Antiquities of the Southern Indians, Taf. VI, Fig. 2. -fiS^ 3* n .„A'u. ,i^" I K JJX - -. f \ H 1 f: >1 l K» iw lMt; ,i l Z5S.i»'iniig abt'allt. Dvr Kopf liat, wic bei Fig. U( und 20, ringsnni fine nacb aiiMHi'ii und obon iibersU'liendc Kunti'. 40 nun voin KoptV-ndi' onlfi'rnt nind die Knnton nut" einc Aiimlcb- nung von IJnun etwas mohv abgemndet mid dioFii'iclic glattor aln Honut, wabrHcheinlicb voni Dnick di>H Stic'li'8. Das InHtrumcnt iftt kurnig-ruuli, auf dcr dunkelbruunen Obiiilaciiu Hitzcii vielu kleino Patinapunktc. Ein Ik'il mit zwei geraden Schneiden, welches bci Cedarbnrg, Ozankee Co. Wise, auf einer Farm gefunden wnrde, betindet sich ebentalis in der Sanunlung von Madison. Seine Lange be- triigt 237 mm, die lireitc 61mm; die Scbneiden sind stiunpfkantig, die Seiten gerude und cinander parallel. Heile mit Stielrinne (Ilacken). .1 '. , Wie bei den Lanzenspitzen ist anch bier die Slielrinno bald deutlich abgcsetzt, bald nicbt. Fig. 24. llacke mit deutlich abgesetzter Stielriiuie, gefunden in Milwaukee Co. Wise. Liinge 125 mm, grosste IJreite der Klinge 53 mm, des Stieltlieils 44 mm, Dicke 7 nun. DieKliiigeistflacb, ihre Seiten gerade, nach der Scbneide schwach convergirend, die Sebneide 40 mm breit, ziemlich scbarl'kantig gesehliffen. Die Stielrinne ist durch Aul'biegen der Ilandorliergestellt, und zwar sind dieselben nahe an der Klinge starker aufgebogen, so dans bier der Stiel bis iiber die Iliilfte um- grirten wird und die IJinne zugleieh sich koniseh verjiingt. Die Oberfliiche ist sehr uiicben; auf der Klinge strahlen von einem Punkte nahe an der Mitte derselben unregelmiissig radienartige, rauhc Leisten aus ; die iibrige Oberfliiche zeigt viele unregelmassig vertbeilte, grossere und kleinere llocker und Vertiefungen. Farbe dunkelbraun, in den Vertiefungen viel griine Patina. Fig. 25. Ilacke mit nicbt bestimmt von der Klinge abgesetztem Stieltheil. Im Besitz des llerrn Chassel in Houghton, Michigan. Lange 90 mm, lireite an der Scbneide 55 mm, am anderen Ende GOn. n. Dicke der Wand der Stielrinne 5 mm. Die Scbneide ist bogenformig gewolbt, ziem- lich stumpf und h ^ >if- Ic ist stiiiniif- e OlRMfliiclio radon Si-iti'ii. nlich Htiiiiiiif, I' nc'Iits (iiul iiacli uuHHi-n ■im- Ausdili- li vuiii Dnu'k vic'lu khinc forg(M'utln' Xonlanu'rikas. 21 vinnc HC'Ilmt voijflngt nioli nicht. Sle stcigt, (liulicr wordi-nd und t-tliJicMHlicli otVin cndcntl, blHlfinun \nu dcr Sclinfide licnib. Die iiUVne Si'itc dir Ilarko IhI an den Kiindi'in dcr Stit'lrimic wcnig, an dor andiron Soito stiirkor convox gowoHtt. Dio Oliortliiolio ist dunkiilnaun; boMonilors dio Innon- Hoitv dor Itinue ist Hohr unobon liOckorig und liat in don unregoluiiiHsigon Vertiot'ungon viol Patina. Sogonannto Moissol, Solinial)^aokon. An dio Grupju' von Uoilon und Ilaokon scliliosHt kIoIi lincArt von Goriitlion an, welchoin iliror Form 80 8ohr an Moissol orinnorn, dans sio all^'omoin mit diosoni Namon bozcichnot wordon. Sio untorsclioiaa» "'"" Im I i » »i. '^ft rf riB ti ^ft,Tj^ ajHHIg>lg^Vy/V»^ . ■ 22 Dr. E m i 1 S c h m i dt , t bogcnfdrmig (convfx) gckriliiunt, die K'tzU'ro Imt ewoi bn-ito, wio ch Bclieint, nudgt'hroclicne Schnr- ton. Ik'ido 8chju'iil('ii »ind au ' dor Klilchu Hc-hwftch gi'kriliniiit (lIolilwdiiK'idt'ii^ iirid Hclmrf zugf nflilittVn. Dio «iiu' Kliiclu' diesor Srlmiiilliacki' i«t Hiliwiich concav, dio aiidiTu iniiHsigconvox. Ut-ide Mild mil inoliit HtoluMidi-n, schurf iiUHgi'prilKU'n, im (iunzi-ii in dur LilngMritlitung v«'rlinitVndon Loi- ston vcTMolu'n. Fast du- giinzc Oberfliiehc int von difbter riitiim gicii-liMii'iHHiji; (Ibi-rzogon mid niir die diinklt'M, fftHt Hcliwarzen LoiHtfn bi'bon sich von di-r giilnon Farbo ub; ilio bciden Sclineidcn Hind rotbbraiin. ^ Kino andiTo doiipolttchnfidigt' Schnialbackc gchiirt Ilurrn C. D. Siicldon in Hougbton, JMiidi. f4ic iHt '28()nirn buig, .'$4 nun brt-it und 12 mm dick. Siu bat I'ine gonuU', phino und .SO mm bn-it" and cine bogi'nformig gorundcte, boble, 'M mm broito Scimeidi'. Dm Seiten nind Bcliwacb concav ausgoHcliweitl; von den beidt-n Fliichon ist die fine sehwacb concuv, dif andore otwaMHtarki-rcotivox. Die convexo Soitu iHt miissig, die concave etwaH stUrker corrugirt, die ganzo Oberflaclie dunkel oxy- dirt und mit zicmlich viel I'atina bedeckl. t M e s R e r. ■» Eine mit unscren moderncn Mossern in der Form sehr flbereinslimmcndo Klasso von Instru- menten, deren JJenennung wohl ricbtig ist. Sie sind nicbt Hi'br verbreitct und nicbt liilufig; dio einzige Sanunlung, in welcber ich sie angetroifen habe, ist die dor lii«torischen Gesollscbaf't in Madison. Sio besitzt davon 15 Stiick. Aucb bier findon wir so wohl Grittzunge (Dorn) als Griff- rinno; letztcre ist jodocb sclton, nur ein einziges der 15 Messer bat dieselbe. Fig. 30. Messer mit kurzem Dorn, concavem llucken und convcxer Schneide. Fundort un- bokannt. Lange 272 mm, grossto Breite 32 mm, Dicke 4 mm. Der Dorn ist kurz, nur4r)mralang viorkantig gebiimmort, der Rucken ist scbwacb concav, bis zur S[)itze bin stumpf, die Spitze abge- ruudet, scharf. Die Scbneide ist convex, ursprflngUch geschliffen ; sie hat viele Beulen und Schar- ten. Oberdacho ziemlich glatt, kupferroth, mit zalilreicben duukleu Oxydflecken imd spiirlicben Patinapunkten. Fig. 31. Messer mit langem Dorn, geradem Riickon, gerader Schneide, gefunden bei Barton, Washington Co., Wise. Lilnge 149 mm, Breite 22 mm, Dicke des Ruckens 4 mm. Der 60 mm lange Dorn verjungt sich nach unten zu und endigt mit einer Spitze, welche (vielleicht in moderner Zeit) ii der F^bene der Klinge rechtwinkelig nach vorn umgebogen ist. Der in seiner gans-en Lange breit .)])fe, nicht schneidende Rucken bildet eine gerade Linie; die Schneide veriaufc ebenfalis nil u' jM'.d geiade. Dio Hpitiie ist rundlich-spitzig. Die Oberflache ist rauhhockerig mit niedrigen, unregclmassigen Liingsleisten ; die Farbe dunkelbraun mit einigen Patinaflecken. Fig. 32. Messer mit langem Dorn, concavem Rucken, convexer Schneide. Wurde 1860 aus einem Mound auf der F'arm des Ilerrn Edwards zu Troy, Malwortli Co., Wise, auf der Jagd von oinem Hund herausgescbarrt. Liinge 182 mm, grcisste Breite 28 mm, Dicke 5 mm. Der nach dem Ende zu sicli verjiingendc 6.5 mm lange Dorn ist schwach bogenformig, aber in entgegengesetztem Sinn, wie die Klinge gekrummt. Der Rucken ist schwach concav gebogen, von der Spitze an 30 mm weit schneidend geschliffen ; Schneide ziemlich stark convex gekrtimmt, scharf geschliffen, nicht '%- I' icne Schiir- t'lmrf /.ugf ivi'x. Ut'ide ioiiden lici- i-ii iiikI iiiir Sclint'idt'ii litun, Mich. > mm br«'it" ticli cunoav ■ker convex, iunkul oxy- T)io ])rilhist<)riMclK'ii Kupfcrp^oiiltho N(»r(lnm(>rikiis. 23 schfiHijj;, Spitzo riiiHllich Hpitzijj. Obn'lliulic tVinkilriiig-rimli, mitcitizolnon miri'gcIiii:'iMMi(,'i'ii IcinHi'ii; kii It'tzttTon l)i'fiiij;»'f;irbt int. Fig. 33. Mi'HHt-r mit kiirzi'm Doni, coiiciivi'm Hiickt'ii imd convoxcr Sclmeidi', Fmiilorl tin- bckaniit. Liin^'o 175 mm, Hrcito .'iOmm, Dicku 3 mm Dorti hri-it, 4r) mm Inng, nnch dcm Knde 7.11 Mii'li iiiclit vcrji'mgcnd. Uik-kcn miiHsig concftv, 55 mm wi'it von der Spitzo iin Hcliarf ntHclilirtVii, iin (Ibrigiii Tlu'il widstig-riHHig. Sclineidc convex, Hcliarf gcNcldifVcn ; Spitzc ahgcnindct, hcIuhI'. Die Klingo hat nadi dcm lliickcn zii oinigo riHHigc Hpiilngc, im IFohrigcn int die Olicrfliiclic glatt, von liollkuiifcrrotlicr Farhe; nur an den ticfcrcn Stcilcn lindot Rich ctwan diinklcs Oxyd iind gr'ino I'atina. Fig. 34. Mt'HHcr mit fJriflrinne. Fiindort unhi-kannt. Liingo 156 mm, Hrcito28mm. Dcr Udckcn ist goradc, nicht schneidond; die Schncidc obenfallH im Ganzon gerade, init Hoichton, wio durch Abnutzung entstundcnen AuHbiiclitungen. Die (IritlViiinc vcrjilngt sich nnch vorn schwach- koniRch; ihre aufgebogencn Hiintlcr ntlhcrn sich \m auf 2 mm Abstanu, so daHS^io Uinno faRt ge- scldoHHcn ist. Oberflilche unregolinuBsig hockorig-lcistig, dunkelbraun. * W von Tnstru- hilufig; dio cllschat't in 1) al8 Griff- j'undort un- 45 mm lang spitze abgc- und Schar- l Bpiirlicben bei Barton, Der 60 mm in moderner in::en Langu ih ebcnfalls it niedrigen, ie 1860 auB it Jagd von r nach dcm cngesetztcm ^ze an 30 mm iliffen, nicht Pfrlemen und Nadeln. Er sind dieselbcn Formen, wio wir rIc audi in dor alien Welt bei dcr vorhistorischon Pfriemcn aiiB Broncc, Knochen etc. finden. Keines diescr Instrumcnte triigt cincn Knopf. Sie sind niclit selten: aus WisconBit) waren davon 10, aus Michigan ebenfalls 10, vom National Museum 1 StQck auRgefitellt. Die Acad, of nat. Sciences in Davenport besitztll, das Peabody Museum (Cambridge) 1 Pfriemen auB Kupfer. Ihre Grosse ist sehr verschieden ; ein Pfrlemen der Samndung in Madison bat 16" Linge, und es finden sicb Nadeln von noch nicht 1" Liinge. Anch ihre Form ist ungloich, bald Bind sie cylindrisch, bald cckig, bald combinirt rund und eckig etc. Die von Whittlesey ') iibgobildete sogenannte Angel haltt ich fiir einen zufallig gebogenen Kupferpfriemon. Fig. 35. Spindelformiger, thtilo eckiger, theils lunder Pfriemen, gefunden bei Norway, Racine Co., Wise. Lange 202mm, Breite Oram, Dicke 7mm. Beide Enden sind durch Abnutzung oder Vi'rwitterung ziemlich stunipf gewordon. Das Instrument ist zu zwei Dritteln vierkantig und zwai- so, dass der Querschnitt im oberen Drittel quadratisch, im mittleren liinglich rechteckig ist. All- miilig runden sich die Eeken mehr und mehr ab und der Querschnitt wird im unteren Drittel kreis- rund. Oberflilche feinkornig-ranh, dunkelbraun, mit einigen Patinaflecken. Fig. 36. Spindelformiger Pfriemen. Fundort unbekannt. Liinge 131 mm, Breite und Dicke 8 mm. Querschnitt liberall kreisrunu. Die eine Spitze ist ziendich gut erhalten, die andere unregel- milssig abgebrochen. Mit Ausnahme des hellrothen, glatten, spitzen Endes ist dio Oberflilche fein- kornig-rauh, dunkelbraun, mit einigen grunen Patinafleckchen. Fig. 37. Spindelformiger Pfriemen. Fundort unbekannt. Liinge 63 mm, Breite 5 mm, Dicke 4 mm. Querschnitt rundlich-vierkantig. Das eine Ende ist ganz spitz, das andere rundlich-stumpf. Oberflilche feinkornig-rauii, dunkelbraun, mit wenig Patina. 1) Whittlesey, ancient Mining^ S. 24, Fig, 18. ♦ Ife: »% I • m e ^ . ^ ■ !.,„.> JA.,g-;i ' ! ' .,A.-.4-JU—i: J ^r t w-^wi ' ^- ' -wnJt •■■■V , »-- 'f ; '?^-i-'--T- y" ii ff^"~~''i " •-" i'^' " ^ " i fl i r ' -H I 24 Dr. E m i 1 S c li in i d t , Fig. 38.'^ Vierkantiger Pfricmen , gefunden in Pewaukc Naukesha Co. Wise. Liinge 83 mm, Breitu an der Basis 6 nun, Dicke 4 mm. Quorsclinitt reclitcckig, Kanten sehr scliarf, die Spltzo ab- gestumpft, das andi'i' - • Als Schmuck wurdcn KupferpUtten von jTiiberen Reisenden in Amerika bemerkt: der Edel- mann von Elvas, Laudo"r'iere, Hariot sprecben davon; Hennepin i) sab eine seiche Platte, 'qui brilloit au Soleil cosame de I'or. Fig. 39. Ilalbmondfoi-irige Platte, ira Besitz der West. Reserve historical Society, gefunden ara French River, am Nordufer des lake superior. Liinge 107 mm, Breite 22 mm, Dicke 3 bis 4 mm. Die Platte ist sehr regelmassig mondsichelformig g^krummt, die Enden ziemlich spitz, der Rand iiberall gleicbmiissig breit, nich* schneidend. Oberfliicbe raubbockerig, duukelbraun, mit miis- siger Patinabildung. Da keJne Andeutung eincr Schneide vorhanden ist, liisst sich das Instrument nicht wobl als Messor deuten. Es scbeint ein Ornament gewesen zu sein, welches um den Hals getragen wurde; ein modernes, silbernes, der Form nach dem obigcn ahnlicheb Gtrath befindet sich unter Nr. G952 ira Nationalrauseura mit der Aufscbrift: Gorget of Silver, worn by Seminoles and Creeks. Eine ganz '. 1) Hennepin, nouvelle d^couvei-te d'un tres grand pays, 1698, p. 26^ %.. ^. ,1* €' Die prahistorischen Kupfergerathe Nordamerikas. 25 Liinge 83 mm, ', die Spitze ub- )cb die runden crkt: der Edel- e solche Platte, ciety, gefunden ra, Dicke 3 bis mlich spitz, der braun, mit miia- l nicht wohl als jetragen wurde; idet sich unter loles and Creeks, nd du lac, Wise, lelphia geschickt. ifunden in Ohio •all langlich-vier- ierseits zu einera Oberflache glatt, I zum UmliUngen ). Lange in der mm. Die Seiten n. In der Mitte von 3 mm Durch- jranzen eben und iemlich reichliche Diese, sowie eine ihr ganz gleiche Platte im Blackniore Museum zu Salisbury (England), welche aus den Ohio-Mounas stammt, stimraen in ihrer Form ganz gcnau rait einer Art von steinernen Flatten iiberein, die nicht seiten gefunden wcrden. Das Material zu diesen Steinplatten w..d gem bunt genommen; cin bandartig gestreifter Sch!"fer ist dafiir sehr beliebt. DerAbstand derLocher, die scharfen Riinder derselben, die langliche Form der Platte, ihre sanft geschweiften Seiten und abgerundeten Ecken entspreohen genau den gleichen Dingen an der Kupforplatte. Biswcilen wer- den auch bei den Steinplatten die Seiten tiefer eingebuchtet, die Ecken welter ausgezogen (s.Fig. 136, Nr.TbeiSquier, Ancient monuments). Bei den steinernen Plattenfindetjedoch*dieVerlangerung der Ecken in der Briichigkeit des Materials bald eine Grenze, Auch bei den kupfernen Flatten komrat dieselbe Verliingerung vor, und das Feabody Museum besitzt eine solche aus Mound Sterling in Kentucky stammende Platte, welche geniu den obigen, bei Squier abgebildeten entspricht. Die grosse Dehnbarkeit und Ziihigkeit des Kupfers reizte dazu, die Ecken noch welter auszuziehen, so r dasa ein vierstrahliger Stern gebildet wird. Ein solcher Plattenstern, Fig. 42, Betindet sich in der Sammlung des Herrn Thos. W. Kinney in Portsmouth, Ohio. Hier tritt der Korper, welchereben- falls von zwei scharfrandigen, 25 mm weit voneinander f^ntfernteh LocKern -durchbohrt ist, sehr zuruck gegen die 85 bis 90 mm langen Arme, von welchen der eine etnra#0 mm vom Korper ent-, femt, mit eckig-rauhem Bruch abgebrochen ist. • •*, Eine geradrandige, ziemlich dicke Kupferplatte, deren eine Fliiche sich convex erhebt und welche ebenfalls von zwei Lochern durchbohrt ist, bildet'^^'hier ^) ab. Dieselbe* befindet sich jetzt im Blackmore Museum in Salisbury; auch sic hat ihr genaues Ge^enstflck in manchen Steinpfatten 2). In den Abbildungen, welche With von den Vornehmen in Roanoack (Nordcarolina) giebt^), sieht man ahnliche viereckige Kupferplatten, welche von einem Halsband vom herabhangen. In -auton- tatis et praecellentiae signum torquem crassis unionibus vel aereis globulis vel ossiculis laevigatis constantem e collo suspendunt et aeream tabulam quadratam filo trajectam. Fig. 43. liunde Platte, aus einem Mound in Florida, dem National Museum (Nr. 11000) ge- horig. Durchmesser 40 mm, Dicke 3 mm. Der Urafang ist nahezu eine Kreislinie, die beiden Flachen sind schwach convex-concav, von dunkelbrauner Farbe, mit w enigen Patinaflecken. Fig. 44. Runde Kupferplatte rait centralem runden Buckel. Aus einem Mound in Union Co., Kentucky, in Besitz des National Museums (Nr. 7041). Der Rand ist nur zur Halfte unversehrt und bildet hier annahernd eine halbe Kreislinie; der ubrige Theil des Randes ist unregelmaseig gestaltet (wahrscheinlich durch Beschadigung). Der grosste Durchmesser betragt 56 mm. In der Mitte trjigc die Platte einen ein Kugelsegraent bildenden Buckel ; derselbe ist wahrscheinlich in einer cntsprechenden in Stein ausgebohrten Vertiefung, wie solche sich aicht seiten finden ♦), ausgeprcsst. Seitlich von dem Buckel sieht raan zwei kleine, rundliche Locher, welchen vielleicht zwei andere an den fehlenden Theilen der Platte symmetrisch entsprochen habetf. Die Oberflache lit feinkor- nig, schwarzgrun; am intakten Theil des Randes zeigen sich mehripre unregdraassige Risse. — Squier erzahlt<>), dass solche Platteu, bisweilen paarweise zusaramengcbacken;; nicht seiten in den "#*►■■ ^) Squier, Ancient monuments etc. Fig. 90. ») Ibid, Fig. 136, 2. ') Hariot, Admiranda narratio, Tab, VII. ♦) C. Rau, Archaeological Collection, Fig, 160 und 160a; Squier, Ancient monuments, p. 205, Fig. ii. ^) Squier, Ancient monuments^ p. 206. " ♦ * •■' ■ ■*»- f I ■mwnuii % ^ e- r7i^sssmm0^ 26 Dr. Emil Schmidt, ^ • •. Mounds vorkommen. Die von le Moynoi) abgebikleten Scheiben, woleho die Indianer Florida's aiif IJrust und Armon trugen, stiirraeu sehr gcnau mit diesen runden Flatten liberein. Fig. 45. Schaufelblattuhnliche Platto, in Ohio gefunden und Herrn .J. S. B. Matson geborig. Liinge 52 mm. IJreite 41 mm. Die Platte ist sehr diinn, der Kand durch Verwitterung und mecha- nische Einwirkung beschadigt und sehr unregclmiissig. Parallel dem ursprunglichen Rand verluuft eine (stellenweise zwei) Reihe kleiner, die Platte durchbohrender Liicher; mehrtre Locher belinden sich ausserJom in unregelmassiger Anordnung innerhalb des Ovals der inneren Reihe. Die Ober- « flache ist blatterig, ztfm grossten Theil mit Lehm verschmiert, welcher auch manche der Locher ver- 8toi)ft hat. Fig. 46 und 47. Knopfahnliche Gegenstande, das erste Fragment Herrn H. Hill inCinciunati, das andere dem National Museum angehorig. Aehnliche nKnopfe" sind nicht ganz selten; dasjenigc * des Herrn HrHill stammt aus Ohio, das National Museum besitzt eines aus einem alten Grab bei Mansfield, P'-nnsyltajia, 6 aus verschiedenen Mounds in Tennessee und 3 ohne Angabe der Her- kunft. Diese knopfahnlichen Dinge bestehen aus eirer kurzen, cylindrischen Kupferrohre, welche sich an ihren beiden.End8n Avie^ das Eudstiick einer Trompete breit umschlagt In der zwischen den beiden aufgebogcne|l Enden licgenden Rinne will man noch Faden aus dem Bast von Asimina triloba aufgorollt gefundeu'hibell; derselbe hat wohl zum Anh3ngen gedient. In einem Mound bei Savannah Teun. fandcn sich drei«olche Knopfe nahe am Schadel des Begtabenen^); ebenso wur- den zwei solche „lielis" in einem MouMfl Jft Union Co., Kentucky nahe am Kopf in derGegend der ■ Ohren gefunden '). De Bry erwibnt*) ovales formulae aureae, argenteae, aereae, welche admajo- rcna ooncentuni an den Blasinstrumenten aus Baumrinde angebracht waren, und ahnliche ovales for- ti^ulae Jiingeii von dem Giirtel der Tiinzerinnen in Florida herab, ut strcpitum in saltu excitant. Vielleicht haben die vorliegenden Kupfergegenstunde zu ahnlichem Zwecke gedient. Beechey be- schreibt *) Knopfe, die in die durchbohrte Unterlippe der Indianer an der Behringsstrasse einge- » kniipft wurden. Ces ornemens consistent en morceaux d'ivoire, de pierre, ou de verre, munis d'ane doubiu tete, comme les boutons de chemise, dont I'une est inseree dans la l^vre inferieure an moyen d'nn trou qu'on y pratique. Der in Fig. 48 abgcbildete „Knopf aus Stein in der Sammlung deg Herrn H. Hill in Cincinnati ist ein Gegcnstiiok za den Kupferkndpfen, seine Bestimmung aber bleibt gleich zweifelhaft. Fig. 49 und 50. Zwei ovale Armbander, das erstere von einem Grab i^ Mason Co., Virginia, d&s zweite aus einem Mound in Indiana, beide dem National Museum angehorig. Beide sind aus starkem, runden Kupferdraht aiigefertigt und so zusammengebogen, dass sich die Enden nabezn beriihren. Fig. 49 ist regelmiisiiger gekriimmt nnd der Draht gleichmSssiger rund als bei Fig. 50; bei letzterem ist das eine Ende rissig gespalten. Beide sind kornig-rauh, von schwarzbrauner Farbe. Zwei*ganz uhnliche ArmVinge besitzt das Peabody Museum in Cambridge und eine ganze An- zahl (fiber 10) das Blackmoremnseum in Salisbury. Die letzteren warden von Squier in Mounds in Ohio gefunden ; drei davon, welche aus einem Mound bei Circleville, Ohio stammen •), zeicbnen ') De Bry, Brevig narratio, tab. 12, 14, 18. 2) Smithsonian, Ropoii, 1870, p. 410. ') Smithsonian, Report 1870, p. 403. ♦) De Bry, brevis narratio, tab. 37 u. 38. ') Histoire universelle d. voyages, Bd. 19, p. *) Squier, Ancient monumeuts. Fig. 88. 240. ■* . "¥. ir ler Florida's on gehorig. und mecha- and vcrluuft lier belinden Die Ober- r Locher ver- nCinciunp/ii, n; dasjenige «n Grab bei ^be der Her- ohre, welche ler zwischen von Asimina [n Mound bei ebenso wur- rGegend der Iche admajo- he ovalesfor- altu excitent. Jeechey be- trasse einge- , munis d'nne are aumoyen ammloDg des immung aber Co, Virginia, eide sind aus Snden nabezn 8 bei Fig. 50; )raunerFarbe. ine ganze An- er in Mounds >n*), zeicbnen Die prabistorisclien Kupfergerathe Nordamerikas. 27 sich durch ihrc vortreffliche Arbeit, die glatte Rundung des Drahtes und ihre genau kreisformige Biegung aus. Fig. 51. Kupferi>erle aus einem Mound in Butler Co., Ohio, im Besitz dcs National Museum. Sie ist ziemlich massiv und so surk mit Patina Qberzogon, dass die Fuge, an wclcher beide Eiitlcn aneinander stossen, nicht raehr erkennbar ist. Solche Perlen finden sich ziemlich hautig ; das Black- moremuseura besitzt davon 12 einzelne und eine Anzahl zusammengeschmolzener aus den Oliio- Mounds; in der Sammlung der Akademie in D«venport wind fiber 200 soldier Kupferperlen, Sie wurden stets durch Unibiegen eines kurzen Stuckes Kupferdraht oder einer kleinen Platte her- gestellt. Die Rfinder beriihren sich in der Kegel genau und sind hiiufig durch Patina, nie durch Lothen roiteinander verbunden. Fig. 52 stellt eine aus aneinander gereihten Kupferperlen bestehendeSchnurvor; hiersmd nicht nur die Fugen der einzelnen Perlen, sondern sogar ein grosser Theil der Purlen selbst durch eine die Liicken uberbrQckende dicke Scliicht von Patina aneinander gebackcn. Die Schuur stammt aus einem Mound bei Savannah Tenn. und gehort dem Nationalmuseum in Washington. Fig. 53 stellt ein Stuck von einev Perlenschnur dar, welche aus liingeven, rohrenforraigen Stucken zusammengesetzt ist. Sie gehort Herrn J. B. Matson. Die einzelnen Glieder sind 13 bis SO mm lang, durch Umbiegen von langlichen Stuckchen Kupferblecb hergestellt, aber ziemlich roh gearbeitet. Sie sind stark mit Patina flberzogen. FQnf noch grossere, iiber 3" lange, aus einem alten Grabe bei Newport, Rhode Island stammende Kupferrohrchen besitzt das National Museum (Nr. 17960). Dieselben sind ausgezeichnet regelmassig cylindrisch gearbeitet, die Rander bis zu inniger Beruhrung aneinander gefugt. Rau, welcher eins dorselben abbildet'), halt sie wegen der in ihnen enthaltenen gut con8er\'irteu Ried- und Bastrebte fur nicht sehr alt. 'y\ Es wurde bereits erwShnt, dass die Kupfergerathe in sehr ungfeicber "Vcrtheilang sich vortin- den, und dass es besonders die Gegend des Oberen Sees ist, in welohfer sie am hiiufigsten gefunden worden sind. Schon diese Verbreitung des verarbeiteten Kupfere ieutet darauf hinj dass in jener Gegend der Herd der Kupfergewinnung gewesen ist, und wirklieh sind die Ufer des lake superior die reichste Kupfen-egion nicht nur Amerikas, sondern wohl der ganzen Welt *). '• . • '* Der griisste Theil der Bodenoberflache in der Umgebung der grossen Seen wird gebildet von der „Drift", den verhaltnissmassig jungen Ablagerungen der Eiszeit, , welche sich sQdlich bis zum 39. Breitegrad bis Sfldpennsylvanien und Ohio, \festlich bis fiber den Mississippi huiuber erstrecken. Die Drift besteht wesentlich aus sandigen, mergeligen und thonigen Ablagerungen, welchen nach Norden zu :??ehr, im Sfiden weniger Gerolle und erratischtj Bl»c1ia; %■'• 28 Dr. Emil Schmidt, y ■M w logischer Geschiohte, aus SchichU'n der Laurentien- und Huronischen Zeit, in welchen noch kein (oder fast kein) organisches Leben nachweisbar ist. Dieselbcn bestehen zum griissten Theil aus krystallinischen, abcr mehr oder wenigor deutlich geschichteten Felsarten, aus Granit, Gneist, Horn- blende- und Glimmcrscliiefer, zwischeu welche sich an einzclnen Punkten ScliiohvQn von Sandstein, Thon- und Talksobieter einscliieben. Ungefuhr in der Mitte des Siidufers springt in nordOstlicher Richtung die Halbinsel Keweenaw Point sporntlhnlich in den Oberen See vor; an ihrera "ifidoBtufer trennt eine spitz einspringende Bucht, die Keweenaw Bay sie noch tiefer vom iibrigen Lande ab. Eine von diesem Punkt aus in westsiidwestlicher Richtung bis nach Wisconsin hinein gezogene Ijinie bezeichnet ziemlich genau die nOrdliche Grenze der vorerwiihnten azoischen Gestcine (Laurcntian- und Huronformation). Zwi- schen dieser Linie nun und dem Seeufer liegt ein langer und nur 5 bis 8 deutsche Meilen breiter Streifen Landcs, dessen ostliche Hiilfte durch die erwiihnte HalbiiiscI Keweenaw Point gebildet wird. Durch die ganze Lange dieses Bandes zieht sich gleichsam ais centrales Gerfist der Halb- insel das eigentliche Kupfergebirge hin, ein iiber 50 deutsche Meilen langes und meist nur Vs Ws 1 deutsche Meile breites Band.. Es bildet den Kern dcs Landes, der sich 120 bis 150m fiber das Niveau des Oberen Sees erhebt, an einzclnen Stellen sogar bis 250 m fiber dasselbe ar. ^igt. Das Kupfergebirge besteht aus hoch mev^morphosirten Gesteinsschichten ursprfinglich porphyrischer Na- tur; es sind wesentlich MelaphyrCj MelapWyr-Mandelsteine , Conglomerate und Sandsteine. Die , ^ Schichtan stseichen im Ganzen von Nordost nach Sfidwest, ihr Fallen ist nordwestlich und betrilgt an der Spitze von Keweenaw Point etwa 25'*, weitcr sfidwestlich bis zu 60". ' * Sudlich von dieser kupferfuhrenden Gebirgsaxe, zwischen ihr und den oben erwiihnten azoischen Bildungen breiten sich im Ganzen horizontal gelagei-te Schichten von Sandstcinen aus, welche, mehr lithoiogisch, als paliiontologisch charakterisirt, der Potsdamepoche angehoren, und in ahnlicher Weise ist ein Band nahezu horizontal geschichteter Sandsteine nordlich zwischen dem See und dem Kupfer- gebirge eingelagcrt. Jj^e geologische Stellung des letzteren ist nicht genau bestimmt ; esistsicher- • lich alter als die sich horizontal anlehnenden Schichten der Potsdaniepoche. fiein geologisches Alter durft(i nach Pumpelfv zwischen die Huronische und die Potsdamzeit einzureihen sein. » Diekup^iPiuhreitden Schithten fallen, wie wir sehen, am Sfidrand des lake superior ziemlicli steil nach Noi-dwesten ein ; -^k finden nun dieselben Schichten welter nordlich auf der im lake su- • peribr gelegelren Isle joyale ufid vwanrscheinlich auch in Canada (hier noch wenig untersucht). Auch > bier finden wir ein Band von MeRiphyren, Mandelstein und Ccnglomeraten, denen sudlich einStrei- ' fen Pbitddamsafldfitein ♦orgelagert ist. Das Streichen dieser Schichten ist das gleiche wie bei Ke- weenaw Pqiot, sie falfen dagegen uragekehrt in sfidostlicber Richtung ein,. Wir sind daher wohl • ^ berechtigt anzuuehmen, dasji die kupferfuhrenden Schichten sich muldenformig untcr dem Boden des lake superior foi-tsetzcn und dass ihr ErschQJnen auf Isle royale und in Keweenaw Point die nordlichen und sfidlichen aulgebdfeenen Rander dieser Mulde sind. In der ganzen Ausdehnung d^'ol^n besprochenen sogenanntenkupferffihrendenBildungfindet sich nun Kupfer und zwar Avesentlfch 4n zwei verschiedenen Vorkommen, entweder als gediegenes Kupfer diffus eingespreng^ in Melaphyr-Mandelstein und Porphyr-Conglomerat, oder auf GSngen, und zwar hier gediegen oder als Erz. Diese Giinge durchsetzcn bald als wahre Spaltcngange die Schichten quer (so besonders im nsflichen Theil von Keweenaw Point), oder sie sind sogenannte r^ Contaktgange, die sich zwischen ^ie.^^lidstein- und Melaphyrscbichten einschieben u^d gleichcs L •■■^ * 1 noch kein n Thcil auB neist, Horn- n Sandstein, A Keweenaw nspringemk' unkt au8 in mlicb genau ation). Zwi- eilen breiter >int gebildet 8t der Halb- ;t nur V3 We )m uber das 3igt. DsB lyrischer Na- steine. Die und betriigt ten azoiscben welche, mebr nlicber Weise I dem Kupfer- ; esistsicber- >giscbe8 Alter 1. rior ziemlich r ira lake su- •sucht). Audi lich ein Strei- i wie bei Ke- d daher wohl r dem Boden law Point dii* [3ildang findet Is gediegenee ' auf GSngen, Itcngunge die id sogenannte u^d gleichcs t* Die priihistorischen Kupfergeriithe NordameiikaB. 29 Streichen und P'allen habcn, wie dieso (bcsondcrs in dcr Umgegend des Ontonagon Iliver). Die Bergleute untcrscbciden zwisclien stamp stuft" und barril work; erstercs ist Kupfer in so kleinen Stflcken, Aass es niclit erst mit dor Hand ausgescbieden, sondern sogleicbin diePochwerkegescbickt wird, wahrend barril work die grosseren Stucke bczeicbnet. ,Die diffuse Einsprengung in die Man- delstoine und Conglomerate ist in ler Regel stamp stuff, auf den Giingen findet sicb mebr barril work, grossere Massen; dicselben bilden bald cinzelue unrcgclraassigeKlurapen, bald durcbdringen sie, wurzelartig vorzweigt, wie ein Gewirre den Gang, bald nind cs, besonders an den Saalbandern der Giinge, dunne, oft sebr ausgedebnte Flatten von gloicbmassiger Dicke, bald miicbtige compakte Blocke, die oft cine sebr betriicbtlicbe Grcisse erreiciien. Auf National Mine wurde ein Stuck von 100 Tonncn, auf Central Mine von 200 Tonnen, in Cliff Mii'e von 250, auf Pbonix von 500 und in Minnesota Mine von 540 Tonnen gefunden. Urn letztere Mast-e in kleine Stiioke zu zerlegen, war eine 'JSmonatlicbe Arbeit von 20 Mann urfordcrlicb. Das gediegene Kupfer des Oberen Sees ist cbemisch fast ganz rein; es ist ganz frei von Bei- niiscbung andcrer Metalle, mit Ausnabme von Silber, welcbes ebenfalls gediegen als einzelne Bliitt- (ihen odor Kornchen dem Kupfer aufsitzt. Von den bisbor bosproobenen urspriinglicben Lagorstatten wurde wubrend der Eiszeit durcb Gletsclier und Eisbergo viol Material abgelOst und weitcr siidwarts transportirt. Die Ziibigkeit des Kupfors verhinderte, dass os in so kloine Thcileben zerrieben wurde, wie der grossere Theil der sproden Felson, in welchen cs eiugebettet lag. Die abgelosten Kupferstflcke wurden wobl ge- quetscbt und in ibrer Form sebr veriindert, verloren aber nicht so leicbt den Zusammenbang ihrer Tbeile. Daber findet man selbst in ganz feinzermablener Drift, soweit deren Material aus der Kupferregion stammt, kleinere und grossere Kupfer|tucke eingebettet, freilicb in der Nabe dor pri- miiren Lagerstiitten hilufiger und in grosseren Stucken, als weiter entfernt davon. Die Drift des nordlicbcn Wisconsin und der oberen Halbinscl von Micbigan ist sebr reich an derartigen Kupfer- cinscbiiisscn. ji So weit sicb die primiiren Lagcretatten des Kupfers verfolgen lasgeri, nnden^ sicb Anzeicberi ft * • ' eines alten, zwar sebr primitiven, aber dcob sebr ausgiebig betriebenenMBergbaues. Dieselben wur- den im Winter 1847/48 durcb Herrn O. Knapp, den damaligen Agejjlen der Minnilota Mine ent- deckt. Bald ianden sicb wcitere Spuren, und nacbdem man erst inre Bedeutung kennen gelernt batte, wurden sie zum zuverliissigen Fubrer fur das . AufBnde* neuer Kupfergange." IS'f^'gab Jackson, 1850 Foster und Wbitney interessante Details dai'riber; eine «rortrefflicbe '^upammen- stellung der bis dabin geraacbten Entdeckungen prabistorisclier Kjipferliiergwetke' bat Chkrles Whittlesey 1856 gegeben 1). Seit jener Zeit wurden noch zahlrAche*. welter* Funac g^macht, namentlich auch auf der im Oberen See gelegehen Iisel Isleroyal^ .WirVoftn^n ^ben^o wie fiber die geologischen Verbilltnisse der Kupferregion aucb^iiber den a,\lt^ Kupfec^e%ba|K, nur eine skiz- zirende Uebersicbt des Wicbtigsten geben. 'l^ ♦''^ ' * ,v Die prabistoriscben Kupfergruben sind nur Tagesbaue. Es sind njehr oder weniger tiefe Gruben, die sicb oft in mehrfachen parallelen Reiben vers^ifeden wfeit, bisweilen yi roeilenlanger Aneinanderreibung binziehen. AUe diese Gruben waren ui*prungli(!h "viel tiefer; sie sind durcb • '^ ^ 1863). ») Charleg Whittlesey, Ancient mining on the shores of take S^erior (gesohrieben 1856, verijffentlioht ^f • >^> '' V- '. « • :V -v:^^- '¥ ■t ■I a'. II : ^i^;.-:.-.^.... .■aii.*^pni*OM f ^ '^ liii Ti iiMtfirtiiiio i rf Mt w I 'm w '^' i ^ :^h'<« 30 Dr. Emil Schmidt, n. I f^. AnfQllung mit Erde, Laub etc. seichter geworden und viele mOgen durch vollBtiindigo Auffiillung bis zum Rand jetzt ganz verBchwunden sein ; andere dagcgen, z. B. die Gruben bei Quincy landing am Portage lake und einzelne Gruben auf Isle royale sind noch jetzt 50' und welbst GO' tief, Bei vielen dieser Gruben wurde der Schuy; rechts und links wallartig aufgehfiuft und diese lassen sioh am leichtesten als kiinstliche Vcrtiefungen erkennen; bei anderen schcint beim Weitergraben der Schutt in die bereits abgebauten und verlassenen Strecken zuriickgeworfen worden zu sein. Man findet in den alten Gruben, bedeckt von Schutt, noch hautig die GerJlthe, welche bei dem Bergbau gebraucht worden waren. Von groben Steinhammern wurden in manchen dieser Gruben ganzc Wagenladungcn gefunden, z. B. in alten Bauen auf dem Grubenfeld der Minnesota Mining Company 1) und auf Isle royale*). Der schwerste in erstererLocalitiitgefundeneSteinharamer wog 36 Pfund. Es sind rundliche Rollsteine aus Granit, Syenit oder GrQnstein; sie sind in der Mitte gewohnlich mit einer, die grosseren Hammer wohl auch mit zwei einander parallelen ringsherum laufenden Rinnen jrsehen, daneben komrav ahec auch eine Art von Hammern ohne Rinne vor. Die letzteren zcigen nur an einer Seite Abnut-zung; ihre Befestigung an den Stiel geschah wahr- scheinlich so, wie bei einem Steinhammer aus dem Nationalmuseum in Washington (Nr. 8383). Fig. 1. ■P. s Stein jind Stiel waren durch einen LederiiberziTg, welcher nur die Spitze des Hammers frei liess, miteinander verbunden. Bfei den Steinhammern mit Rinnen dagcgen wurde ein biegsamer Zweig oder eine Wnrzel um (|ie Rinne gefiihrt und die beiden durch Lederriemen zusammcngebundenen Enden bildeten dfen Stfel. An einem der Hammer auf Cliff Mine beobachtete man noch eine Cedem- wurzel, welche Aie Rinnfi umfasste; sie war der Rest des urspriinglichen Stiels. In einer ^ube (Minnesota Mine) fand man noch cine primitive Leiter; man hatte die zahl- reichen Aeste eines Eichbaun^ refibts und links nahe am Stamm abgehauen oder abgebrannt, so dass die Stijmpfe ah Leitersprossen dfenten. Waterbury Mine lieferte ebenfalls eine Anzabl in- teressanter £ergbaugeriithe : es wurde eine holzerne Mulde gefunden, deren Rand und Unterflache stark tabgeriebed War \md die wahrscheinlich zum Wasserschopfen gedient hatte; ferner ein trog- ^hnliches Gerath aus Cedern^nde und mehrere Schaui'eln aus dem Holz der weissen Ceder. Letz- tere glichen sehr dem Ruder defmodernen Indian^r, ihre Abnutzung an dem vorderen Ende and an der Unte^:fl^he bewi^ jedooh, dass sie nicht als Ruder, sondern als Schaufeln, wahrscheinlich zum Fortschaffen des S^huttes gedient hattln. Mehrere ganz Shnliche Schaufeln fanden sich auf Copper Falls Mine. Alle diese* h6l;*rnen Gerathe waren sehr murbe und weich; ein Theil davon zerfiel bald, nachdem er d ;i- pinwiskuog der Luft ausgesetzt worden war. In vielen alten Gruben findet sich Kohle und AscUe .uiftl zwaif so masscnhafl, dass die Annahme gerechtfertigt erscheint, ') Poster, Prehestoric Races, p. 266. ») SmithBonian, Report 1874, p. 370. Die prahistorischen Kupfergerathe Nonlamerikas. 31 AuffilUunij cy landing ' tief. Bei lasRen sioh graben der ein. he bei dem ser Gruben iota Mining iramer wog a der Mitte ringsherum Kinne vor. 3chah wahr- (Nr. 8383). cs sei Feuer angewjyidt worden, um das oft iiusserst zillio iind barto (lestcin, in welchem das Kiipfer eingebettet war, murber und bcarbeitungsfiiliigcr zii niachcn. Dass nvan das Kupfer selbst babo schmelzcn wollon, dafiir liegcn koine Beweise vor. In den Gvuben und in ihror unmittolbaron Nilhe wurden%aufig Kupfergerilthe von ganz den- selben Formen, wie wir sie obcn bcsprocbon haben, gofunden. Vielo derselben warcn noch ganz neu und ungebraucht. Die alten Gruben liegen oft nur in den lockeren, erdigen Ablagerungen der Drift, oft dringen sie tiefer bis in das feste, kupferfiihrende Gestein solbst ein. Die ersteren nicht bis auf den felHigen Untergrund hinabreichenden Gruben sind meistens mehr breite, muldenformigc Vertiefungen, die sich bisweilen, wie bei Quincy landing zu einer langen, rosenkranzahnlicbenKctteaneinanderreihen. Schmaler und langer sind gnwohnlich die Baue, welche den Gangen folgend in das harte Gestein sich einsenken. Hatte man eine grossere Masse gediegenen Kupfers entdeckt, so arbeitete man zu beiden Seiten derselben wahrscheinlich unter Anwendung von Feuer und Wasser mit den schweren Hammern nieder, bis man das untere Ende der Kupfermasse erreichte. War der Kupferblock dann nicht zu schwer, so wurde er herausgenommen und iiber Tage verarbeitet; war sein Gewicht zu gross oder reichte er zu sehr in die Tiefe, so liess man ihn liegen und begniigte sich damit, mit den schweren Hiimmern davon abzusclilagen, was man losbekommen konnte. Ein sehr interessantes y t i. rs frei liess, lamer Zweig igebundenen eine Cedern- tte die zahl- gebrannt, so 3 Anzahl in- L Unterflache ner ein trog- ;)eder. Letz- en Ende und ahrscheinlich iden sich auf Theil davon alten Graben igt erscheint, ** A Melaphyr. B Drift. Kupfergang auf Cei:tral Mine. Beispiel hierffir lieferte die Central Mine nahe an der Ostspitze von Keweenaw Pomt i). Im Jahre 1854 entdeckte Herr J. Slaweon dort eine 5' tiefe und 30' lange Bodeneinsenkungj er vermuthete einen alten Ban, legie Muthung ein und fing an, die Grube auszuraumen. Sehr bald bestiitigte srch die Voranssetzung: nachdem^ man eine 5' dicke Schicht von Blattem, Wurzeln, Erde etc wegge- raumf hJiJte, stiess man auf eine aufrechtstehende, grosse Kupferplatte von 5" bis 9" Dicke und 9' Lfinge. Zu beiden Seiten derselben wftr das harte Gestein des Ganges in einer Breite von 1' bis 1 i/j' weggearbeitet worden ; als aber naclv einiger Arbeit das untere Ende des Kupferstiickes nichf erreicht wurde, hatte man^weiteres Graben ^ufgegeben und nur gesucht, so viel als mo^Uch yon t 1) Whittlesey I. c. p. 12. ^ • ^ 4 \ % y>.^^ i,^,Mw '* * i rM"ii i ft i i ii r i r'^ i; 32 Dr. Emil Schmidt, clem ungel'Qgen KupforLlock nbzuichlagcn. Ma.i sieht die Eindriicke der Ilapir.icrschliige uborull am oberen Rand; derselbe ist vojier lieulen, obon breitgeschlagen uiid an den Kanton wulHtahnlicb nach unten umgebogon. Ringsherum lagen viele zerbrochenc Steinhiimuier, alle ohne Fuiche und nur an einer Seitu gebiaucht. ^ Ein ahnlicher Fund wurdo ira Westbezirk des Kupferdisti ikts auf Minnesota Mine nabe am Ontonagon River gemacht »)• Hier sind vier einander nahezu paiallele Kiipfergiinge ; auf denselben Ziehen sich vier alte Gruben auf weite Entfernung bin. llerr O. Knapp entdeckte dieselben im Winter 1847 48; er bcmcrkte auf der mit leicbtem Schnee bedeckten Bodenflache diese aufiallen- den Einsenkungen, in welclien er beim Aufruumen des SchutteH viele zerbrocbene Steinliummer fand. Man gelangte bald in eine Bchmale steile Spalte, walcho der Brcite des Ganges cntsprecbend, zwisclien Trappgestein niedergearbeitet worden war. In einer Tiefe von 18' stiess Herr Knapp auf eiuen gewaltigen Block aus gediegenem Kupfer; derselbe war 10' lang, 3' breit und ♦'. • Fig. 3. '^"SBJ. OangJn*"" |Qedieg«nKvi>fer x\ -» Kupfergang auf Minnesota Mine. A. Melaphyr. fast, 2' dick undwogmebral8 6Tounen; die Oberflache war ebenfalls kraftig bearbeitet and der Rand , wuistig ^mgekantet. Als Herr Knapp tiefer graben liess, fandcr, dass, der Kupferblock auf einem *''*G«fus« von i-unden 6" bis 8" dicken Eichenklotzen aufruhte* die letzteren zeigten*n ihren Endeu .^\die Hiebspuren eines scharfen, 2Va" breiten Instruments (Kupfer»xt?^ Erst mit 26' Tiefe erreichte '^ mairdie Sohle des alten Bcrgwerks. Im Schutt der Grube fanden sich viele^zerbroo^ne«Stein- . *batiimer mit Rinnen, ausserdem iiberall viel Kohle und As* 84 Dr. Emil Schmidt, til J. (Icrii iiiid tragcn auf iliren IIuKU'ii alto Hi'iume, ho z. J), tiiif Wiiterbnry iriiiio, Cc'i- FiilU location, Miiiii('8otn mine otc. Aut' li-tzterrr HtJind iiiu llanil dcrGnibi', in welcher (liTohon erwiiluiti' Kupfir- block Hifli fund, mit den Wiirzi'lii /iim Tlieil iiber sie liinwc^^Kichcnd, cine alto ScliicrlinjirHtanne, an welclit'i- Whittlt'Hoy 2!)0 Jiiiiri'sringc ziililte; der IJauni wflrdc also bis in daw Jahr ir»r)H /iirUek- rcicben. llorr Kajip ci/.alilto Ilorrn WhittloHoy, cr babo an cineni andcrcn Haiini .'J'jr) Jnbroe- ringo goziiblt, (h)cli wird dcsHcn Stand niciit genauer angcgobcn. Ilcrr Giliinan ') hat bci vielen, in alton (Irubcn wtobendcn Tannyn auf IhIo royaUt 380 Hingo gi-zilbit, und bt-i I'inor auf" oiner alten Ilalde stolienden Eicho „calculirto" er aus den „Jabrc8ringen etc." oin Alter von 584 Jabren. VVbittlosey bebt noch einen Uinstand hervor, wolchnr das Alter jenerCJrubcn nocb viol weiter zuriickrilcken wflrdo. Wenn eine Strecke Nadelwald durch Waldbrand zerstort wird, so jiHcgt die orHte nacbfolgi'nde Generation von Buumen nicbt wieder aus denselben Arten zu bestehon, nondern es'wcbioHHen ziierHt Hirken und Kspen auf und erHt spiiter werden diese letzteren durch die Nadcl- bolzbiUuno wieder vcrdrangt. Wliittlesoy nimmt nun an, daHS die Berglcute, bevor sie antingen zu graben, zuerst die Wiilder durch Feuer zerstort biitton. Nach dem VorlaHscn der (iruben seien dann erst eine oder zwei Gcnerationen von Birken gefolgt und erst spater seien die Cedern, Kiefern, Tannen etc. gewacliHcn, von denen einige ein Alter von mindcstens 300 Joliren erreicbt batten; zum Miudcsten miisste daher das Verlassen desBergbauesauf 500 bis GOO JahrezurAckdatirt werden. Es ist indessen durch nichts erwiesen, dass die Bergleute die Wiilder ringsuinher ztrstorten, welcbe ihnon im Somiuer Schutz gogen die Ilitze, im Winter gegeu die Killte gewfllirten und ihncn fiir ihre Nahrung reichlich Wild gaben. Die entgegengesetzte Ansicht ist ebenso zultlssig, dass man sich auf Beseitigung der den Gruben im Wege stehenden Buumc beschrankt und den Wald nicbt in grosserer Ausdehnung zerstort babe. Der nucbste Nachwucbs machte dann nicbt erst den Wechsel der Arten durch, sondern auf denHalden wuchsen sogleich Arten des benachbarten Waldes. Bel all diesen Altersbestimmungen muss aber ferner berflcksichtigt werden, dass die oft weit- gehcnden Schliisse auf einer geringen Zabl von Beobachtungen fussen. Die 290 Jahresringe jener Schierlingstanne, die 380 der Tannen auf Isle royale beweiscn doch nur, dass auf der Stelle, auf welcber die Bsiume standen, wahrend 300 bis 400 Jabren nicbt gearbeitet worden ist. Aber warcn denn jene Gruben gerade die letzte Arbeit der priihistoriscben Kupferbergleute? Konnte an an- derer Stelle nicbt noch viel spiiter gearbeitet worden sein, nachdera gerade jene Gruben scbon liingst verlassen worden waren? Seben wir nicht bei uns in der alten Welt hfiufig genug liingst •verlassene, mit altehrwiirdigera Wald geschmflckte Gruben und Halden in unmittclbarer Niihe von Bolchen, die noch heute in flottestem Betrieb stehen? Dass auch der alt l^ergbau am lake superior wiibrend langer Zeit, wabrscheinlicb wiihrend der Daner von Jahrhundertcn betrieben worden ist, ist bei der sehr bedentenden Ausdehnung der Werke und bei dem Fehlen von Anzeichen einer dicbten Bevolkerung mebr wie wabrscheinlicb. Es ist also gar nicht auffallend, wenn, noch wiih- rend auf manchen Gruben dort gearbeitet wurde, auf anderen verlas^enen Halden scbon liingst neue Bilumc Wurzel gescblagen batten. Es feblt aber jeder Beweis dafiir, dass es nicht gerade solche tiltere Halden waren, auf welchen die erwilhnten Bilume stflnden. Die Beobachtung der Gruben selbst liisst uns also im Stich, wenn wir versuchen, flber ihr Alter und die Volker, welche sie bearbeiteten, Aufschluss zu erhalten ; es bleibt uns ubrig zu untersuchen, ^) Smitbsoniau Beport 1873, p. 386. ff'' * . ■^i "#- *v. T Dio pi'ilhiHtoriHcliou KiipfcrgiM'iitlio NoidauuM'ikiiH. 3.-) IIh locution, nil' Kiipfer- ^rHtiiniie, an r)r)H zurttck- ;J95 Jahrt'B- L bei vielen, >r auf oiner 584 Jalircn. Ii viol weitor 10 litlegt dio vi'ii, Hondern » dio Nadol- Bic antingen Jruben seien em, Kiefern, jiclit hiltten ; atirt werdon. ir ztretorteii, en und ihnen uiassig, dass id den Wald licht erst den irten Waldes. die oft weit- •CBringe jener ler Stelle, auf Aber waren Connte an an- 3rubon schon genug liingst irer Niibe von a lake superior an worden ist, Qzeichen einer nn, noch wiih- on langst neue gerade solcbe , aber ihr Alter m untersuchen, ob wir in don H»'ricliton dir Entdcckur und erHten Ansicdlor niclit Aiigabfii tiiuUu, dio auf dio vorliogondo Fratfo einigoH Licht worfon kcMinton. Von don orston Expoditionon nacli Nordainorikii bonitzen wir nur holir kurzo und diirfiiifc Mit- tiioilimgon. Naobdem das fosto Land 14!l7 und 1498 zuerst durch dio boiden Cabots ontdookt war, riistoton 15i;j und Ifj'il I'once do Loon, ir)17 Cordoba, 151!) (Jaray, I.j'JO und 1525 Lucas VaM(|U(./ do Ayllon, 1527 J'anfilo do Narvaez Expoditionon naoli Florida auH, dosson fabelliarto Uoiclithunior iniinor neue Abento\iror anlockton. Von nil dioHoii L'ntornolunungon bo- sitzon wir kauni molir als dio Nacliricht, dass sio unj;lucklioli abj,'olaufoii sind. Den orstou oin- gobondoron lioricht iiber Land und Loute liabon wir von der Kxpodition Fernando do Soto's, deron (ioschichto Garcilasso do la Vega *) und ein ungonannlor portu<,'io8iHcliir Fdolinann aus Elvas '), dor das Untornebniou luitmucbto, gosclirieben babon. Es war die Gier nach Scliiitzon, welcho alio dieso Hpanisclien Kaub- und JNIordziigo voranlasst liatto, und dio orsto an dio armen In- dianor gericlitete Frage war imnier die nacli Gold. Aber man fand nicht was man suclito: das einzige Motall, wolcles dio Indianer bosasson, war Kui>for. Als ) Garcilasso 1. c. Bd. I, e). 430 — 435. *) Virginia richly valued p. 50. H» 6* . «. 1 i . d % » f '4 iil» .¥ ' W M g.J''f ■ ■ ' ■' '*/ ' - " BJSWH- :*.■". .;4TS«&«->~S^*!r.7»,i jKww S S ^^SrWW'i^rPi^ '^"^ .^ .ft_ 36 Dr. Einil Schmidt, >i i ^ ?• •. fiirrc inoro pt'ri'cct colour, niiber nichts von goldenen Pfeilspitzen. Es ist mehr'ala wahrscheinlich, dass diese Pfeilspitzen avs blankem Kupfcr bestanden, das von dem ge- r ^ Virginia 1. c. p. 79. ") L'hiitQire potable ^e la Floride, par le capitaine Laudonniere 1586 (wieder abgedruckt 1853). ') De Bry, Brevis narratio eonim quae in Florida Americae provincia Gallia acciderunt, auctore Jacobo le Moyne, Francof. 1591. *) L'hiBt. notable p. 6 und p. 132. 6) Ibid. p. 139. •) Ibid. p. 188. .* ') Brevis narratio p. 14. «J»' m -o,:j> i »H^ ^ , „ . . , . Dio priUnstoriHchon Kupforgoriltho Nordamorilcafl. 37 h, bccauHi! .rcilnsHOM nit I'inij^cii /,(! tiiKk-ii uk; pie bu- Inw Kiipfer- ihn i'in lAn- le rrouince hero wftB n i; nach der it was very • im: that tlio ■etteten eich 1 1524 und iie Ostkilste und Kupfer- sn Bich mehr val Expedi- FrankreichB da in seinen zur Begrfln- ier und 1667 hmungen Be- n zeitweisen finden zwar iffen her, die pfer: Ce roy le ils disoient, elque piece *). e abgeschickt rraatas. Liiu- (itzen. Es ist von dem ge- 1853). motor e Jacobo ^ nu'inen Solihiti-ii f ' r Gold ^ehultoii wurdc, dcuHcn Krwiihnung nhvr dem Killiror iiiclit der JMillsf wcrtli oi-nchien; die Oclegenhcit, von goldenen (tt'sclK'iikrn /ii •rziUiKii, hilUo nich L.viidonnicTo Hicheriich nicht cntgelu-n lasHcn, wenn die I'foili' hoIcIio Hpitzon ^chaht liiittcn. Audi di«' Kiif,'Iander haben uhh ans jcncr Zcit eino vortnfl'liclie Scliildt-ninjif des Hndt'tHtliclion NordniiuTika (NordearoIinnR) hinterh\HRen, und zwiir au8 der FechT doH MnthcmalikerH TliomaH IInri(»tO» "lit- Zciclinunj^en (vivao inia^lnes) vom Mnlcr Job. With, welcbc bcidf dio von Walther Uali'iijli 1585 nuBgcHcbickte Expedition nntcr IMcliard Oranvillc bcgleitelen. IJeidc waron Hcbarfe lieubaoiitcr. Sie ^ebcn unH niebrtiicb Niiebricht iil»er daw VorkonuiHn von Kupfer boi don Indianern. Centum et quinquaginta miliaribus in intoriorem regioncni progrewsi, in duoliun oppidlH inveniinus npud indigenats inultos parvoH planow orbcs ex aere, qui, ut intellexiuius, contlati f'uerant a nonnulliH, <|ui ultcriuH adhuo habitabant, ubi, ipHis referentibus, nionteH et Huraina erant, qua i grana <]uae^ ;- t^ '•i • » II; ..»- «,L.yng$^::^«rj|(S'^ f 1 ! ^ . ^ .1 IIII H» 1 38 Dr. Emil Schmidt, '% dass die Europiier den Eingeboronen Seuchen bracliten ; er glaubt freilicb, dass dies nur da der Fall gewesen sei, wo man feindlicbe Anscbliige gegen die Engliinder geplant babe, und erkennt darin eine Fiigung des Ilimnicls. Nullum oppidura, in quo clandcstina aliqua consilia aduersus nos inita fuissent, immune abiit, quin paucis a nostro inde decessu, diebus plurimi ex plebe breui tem- pore perirent, nonnunquam viginti in uno oppido, in alio quadraginta, sexaginta, etiam centum et viginti, ni.ignus certe numerus pro incolarum raritate. — Morbum ipsi ignorabant, nee quibus re- mediis curari posset norart, et cuisimilem numquam antea conspectum seniores quique relerebant '). Auch die spiiteren Berichte dor Ansiedler Nordamerikas sprechen alle von epidemischen Krank- heiten, welcbe die Indianer beimsuchten und das Land enlvcilkerten. Das Innere des Continents bleibt uns wabrend des nucbsten Jabrbunderts noch vollig verschlosseu ; wenn wir aber bedenken, dass die ganze braune Race den europaischen Seucben eine voile, nngebrochene Emplanglicbkeit entgegenbracbte, wenn wir horen, wie erschreckond verbeerend die epidemischen Krankbeiten jener Zeit selbst in der rite., Welt ai;l'traten, wenn wir noch jetzt beobacbten konnen, wie niedere Racen durcb Volkskrankheiten decimirt und rasch ausgerottet werden, sobald diese ihnen von den Weissen 2ugebracht werden, so diirfen wir gewiss annehmen, dass auch das Innere des Landes in den ersten Jabrhunderten nach der Entdeckung von Seuchen durchtobt Avurde, ebenso verheercnd, als die Pesten in der alten Welt. Und welcbe fortscbrittshemmenden, culturzerstorenden Umwalzungen miissen im iSefolge dieser Seuchen aufgetreten sein ! Wo wir die Einwirkungen der Weissen auf die Indianer direkt verfolgen konnen, selien wir, wie fnrchtbar rasch die letzteren verschwinden : auf Espanola, wo die einheimische Bevolkerung zur Zeit der Entdeckung zwischen 200 000 und 300000 Kopfe betrug, zuhlte man 1508 noch 60000, 1510 nur 46 000, 1514 14000 und 38 Jahre spiiter nur noch 500 Menschen der braunen Race : das zweite Geschlecht nach Ankunft der Europaer starb volb'g aus *). Als Hernando de Cordoba 1517 zuerst die Kuste Yucatan's entdeckte, fand er das Land dicht bcvolkert, die Eingeborenen in reichen Stadten in steinernen Hausern wohnei.d, im GenusS einer hochentwickelten Cultur. Und schon ein Jahrhundert spiiter war das Volk auf geringe Reste reducirt, die StMte verschoUen, die Erinnerung an die friihere Cultur und Bliithe des Landes erloschen, und erst in unseren Tagen wurden die Stadte wieder entdeckt, verschoUene, im Urwald begrabene I^inen. Darf es uns wundern, wenn, gerade 100 Jahre nach der Expedition Soto's, welcbe vom Mississippi aus nach Norden vordrang, um die Kupfergruben zu suchen, die ersten Europaer, die wirklich bis in die Geger.d der alten Kupfergruben vordrangen, die Jesuiten- missioniire, nichts mehr vom Bergbau berichten konnen? Wie die Stadte Yucatan's musste auch dieser in unseren Tagen erst wieder neu entdeckt werden. Freilich war dort das Kupfer selbst noch nicht ganz aus dem Besitz der Indianer verschwunden. Schon 1636 berichtet Lagarde davon, und 1653 erzahit Bressani: Ve una miniera di Rame purissirao, che no ha bisogno di passare per il fuoco, ma e in luoghi molto lontani, e difficili, che ne fanno il trasporto quasi impossibile. L'hab- hiamo visto nelle mani de Barbari, ma niuno I'ha visitata ^). Erst in den sechziger Jahren besnchen die Vjiter Allouiez und Dablon die Kupfergegend von Keweenaw Point; auch sic erwahnen das Vorkommen von Kupfer, schweigen aber vom Bergbau. Allouez sagt 1666, dass haufig Stiicke 11 •"m-S^'t^ *) Admiranda narratvo p. 29 f. ^([ *) Peschel, Gesch. d. Zeitalters der Bntdeckunge* V- 546. 3) Bressani, breve ^relatione d'alcune missiono 1653, p, 8. P ^: W -M^ .. % %■•■ ». .$ ■.a--*-i :»!?!•-■••-?( Tt nur (la der und crkennt aduersus nos )e breui tera- ,iu CGutum ct oc quibns re- relerebant'). scheu Krank- 68 Continents )er bedenken, iplanglichkeit ikheiten jencr liedere Racen 1 den Weissen in den ersten ierend, als die Umwalzungen r Weissen auf verschwinden : 1 200 000 und und 38 Jahre \ der Europiier ntdeckte, fand sern wolinei.d, das Volk auf uf und Bluthe t, verschollene, der Expedition zu suchen, die , die Jesuiten- s musste auch pfer selbst noch de davon, und i passare per il issibile. L'hab- ahren besnchen ! erwahnen das I baufig Stiicke '% Die prahistorischen Kupfergeriithe Nordamerikas. 39 von 10 bis 20 Pfund vorkiimen, und dora Vator Dablon crnnilcn die Einen, das Kupfer am On- tonagonflusr, andere, dass cs Ostlicb davon, wiedor andere, dass cs dicht am See im Lehmboden gefunden werde. All dies, und selbst die „rainiora" Bressani's lasi?t sieh als zunUlige Funde er- klaren, und beweist ncich niclit die Existenz eines rogelmassigen IJergbaues. Der Einzige, welcher wirklich, allerdings auch nur nach llOrensagen, von Bergwerken spricht, ist Boucher i). Er giebt an, dass auf einer Insel im Oberen See (Michipicoten) eine schone Kupfermine sei; in einem Fall hiittcn die Indianer cinen Block von niehr alo tiOO Pfd. Gewicht gefunden, von welchem sie unter Anwendung von Feuer mit ihren Steiniixten S' icko abschlugen. Dieser Bericbt wird von Whittlesey fur unwesentlich gebalten, da er nicht auf eigener Anschauung, sondern nur auf der Erzuhlung franzosischer Handler beruhe; er stimmt indesseu so genau mit dem, was man in den Gruben selbst gefunden hrt (den grossen Blocken, die man mit Steinb'"mmern bearbeitete, nach- dem das Nebengestein mit Feuer raurbe gemacht war), iiberein. dass man die Angaben der fran- zosischen Handler kaum fiir Erdichtungen halten kann. Mag nun aber auch Boucher's Bericht auf Wahrh^it beruhen oder nicht, so viel ist unzweifelnaft, dass der Bergbau in jener Zeit nicht mehr in grosserem Maassstab bctrieben wurde. Er hiitte der Aufmerksamkeit der Missioniire nicht entgehen konne", und sie batten daruber gewiss eingehendere Mittheilungen gemacht. Jedenfalls aber wurde das Kupfer in jener Zeit noch sehr ho'-h gcschiitzt. Allouez 6agt(1666)''): I have seen several such pieces in the hands of the savages, and since they are very superstitious, the esteem them as divinities, or as presents given them to promote their happiness by tiie gods that dwell beneath the water. For this reason they preserve these pieces of copper wrapped up with tiie most precious articles. In some families they have been kept more than fifty years; in others they have been kept time out of mind, being cherished as domestic gods. Viele bedeutungsvolle Sagen kntipften sich bei den Indianern an das Kupfer. Der Missionar * Dablon erzahlt eine derselben^): Wenn man in den See eingefahren ist, so ist der erste Ort, an welchem man Kupfer antrifft, eine Insel, etwa 40 oder 50 Meilen von Soult (St. Marie) nach dem Nordufer zu gelegen, gegenuber einem Oil, der Missipicooatang (Michipicoten) lieisst. Die Wilden erzahle"j dass es eine schwimmende Insel sei, die bald uahe, bald welter eutfernt liegt. Vorlanger Zeit landeten dort vier Wilde, die sich im Nebel verirrt batten, mit dem die Insel huu% heimge- sucht wlrd. Es war noch vor der Zeit» wo sie die Franzosen kennen lernten, una sie wussten nichts vom Gebrauch der Kessel und Beile. Als sie ihre Maiilzeit nach der Weise kochen wollten, die bei den Wilden gebrauchlich ist, indem sie Steine heiss machten und in einen mit Wasser gefHllten Eimer aus Birkenrinde werfen, fanden sie, dass fast alle Steine Kupfer waren. Nach Beendigung des Mahles eilten sie wieder ins Boot zu kommen, denn sie furchteten sich vor den Luchsen und Ilasen, die bier so gross werden wie Hunde. Sie nahmen Kupfersteine und Flatten mit sich, hatter aber kaum das Ufer verlassen, als sie eini laute Stimme horten, die in erzurntem Ton rief : ,Wer sind die Diebe, die die Wiege und das Spielzeug meiner Kinder fortcragen? Sie waren uber die Stimme sehr erschrocken und Mussten nicht, woher sie kam. Einer sagte, es ware Donner, eiu an- derer, es wiire der Kobold Missibizi, der Waslergeir*, "'le der Neptun bei den Heidcn; ein dritter %■ '* J5„... 1) Boucher, histoire veritable, 1640, ftngefiilirt b^^hittlesey p. 1. 2) Bei Fob tor, Prehistoric Races p. 26'2. '' 8) Ibidem p. Ib3. - ■«iiagte, die Stimme kiime von den 'MnnogovissiooiH her, den Wassermiinnem, die immer unter dem Wasser lebten, wis die Tritonen und Sirenen, and die langes, bis zu den Lendcn reichendes Haar batten ; und der eine der Wilden sagte, dass er ganz gewiss ein solches Wesen gesehen habe. Auf alle Fiille erregte die ungewohnliche Stimme einen solchen Schrecken, dass einer von ibnen starb, nooh bevov sie ans Land gekommen warcn. Bald darauf starben die andereu beiden and nnr einer bam nach Hause, aber auch dieser starb, nachdem er erziihlt hatte, was ihnen zugestossen war. Seit jener Zeit haben die Wilden nicbt mebr gewagt, die Insel zu besucben oder aucb nur in jener Ricbtung den See zu befahren. ' Von eincm Cbippeway Avurde Carver^) eine abnliche Sage erzSblt: EinigeLeute seines Stam- mes waren einst auf Tie Insel Maurepas, die im Nordosten des OberenSees liegt, verschlagen wor- den; sic fanden daselbst in grosser Menge gelben schweren Sand, der nach ibrer Bescbreibung Goldsand gewesen sein musste. Ueberrascht von dem scbonen Glanz des Sandes woUten sie, als sie sich am ande^en Morgen wieder einschifften, eine kleine Menge davon mituebmen. Aber ein Geist von ungeheur v Grosse — er schien ibnen 60' bocb zu sein — verfoigte sie im Wasser und befabl ihnen, wieder zuruckzubringen, was .oie fortgenommen batten. Ersohreckt durcb das riesen- grosse Gespenst, das sie beinabe erreicbt hatte, schatzten sie sich glflcklicb, ibren Schatz zurflck- geben zu konnen ; danacb stand es ibnen frei, ohne Belastigung ibren Wcg fortzusetzen. Seit dieser Zeit wagt sich kein Indianer, der Eenntniss davon bat, an diese Eiisten, sei es auch nur umzai;'jr • * **• :4 . v§: k I r-arf": ner unter dem iichendcs Haar habe. Aufalle arb, noch bevor iner kam nach Seit jener Zeit Richtung den te seines Stam- rschlagen wor- Beschreibung (vollten sie, als len, Aber ein n Wasser und rch das riesen- Schatz zurflck- en. Seitdieser nrumzu' <">n. ix brM.ich'.,-t-;: mses pieces de it avec venera- »lus petits frag- sfois on voyoit t comme il ne )ck entirely oi passing to cat [ndians wished TOuld not say. 'er zu machen. t want at first orzahlt uns*), ewahrten; sie heutzatage ist leni ZeugnisK or locality to io so. Die prahistorischen Kupfergeriithe Nordanierikas. "^' 41 > 'i^: i j«i »iii -r*) ii n <>.iiii if-: ' i. w i)i# > -^ • Charlevoix sucnt die auch von ihm mitgetheilte Sage niitniichterrn'rationalistisclieni Euheineris- raus 80 zu erkliiren, dass die vier Indiancr goHtorben seien, weil sie ilire Speisen init Kupferstiicken gekocht und sich so vcrgiftet batten. Aber einer weitverbreiteten Mythengruppe liogen nicht solche Einzelgcschichtchen zu Grunde; sie wurzelt in wirklichon Erlebnissen AUer, in tiefeingreifenden Ereignissen des Volkslebens; die historische Tradition hat sich zu dom noch ziemlich dv rchsichtigen Mythus verschleiert. VVie ein rother Faden zieht sich durch diese Sagen d'^r Gedanke, dass das Suchen des Mctalls Verderben bringt und dass man es Jiugstlich vor den Weissen verborgen lialten muss ; alle die Indianer, welohe die Kupfersteine und Flatten von der schwiramenden Kupferinsel forttragen, miissen sterbcu, und ebenso die, welche den Weissen das Geheimniss der Mincn niit- theilen. Waren nicht alle ausgestorben, die einst die reichen Kupferschatze aus den Bergwerken fortgenommen batten, und batten nicht Alle, die mit den metalldurstigen Weissen verkehrten, den Tod eingetauBcht? Der grosse Geist verbietet den Indianern, den glfinzenden Sand fortzunehmen ; 08 wurde ihr Verderben sein, wenn sie ihn den Weissen, die so gierig danach verlangen, bringen wiirden. Aber filr aie Indiancr selbst ist das Kupler ein Manitou, sie betrachten es als Gesfhenk der Gutter, ja als Gottheit selbst, und bewahren es zusammen mit dem Kostbarsten, was sie be- sitzen, von Generation zu Generation; es ist ihnen ein Symbol der guten alten Zeit, als nochmin Bleichgesicht die Culturentwickelung des braunen Menschen storte. Und die von den Gfittern fort- genommene Kupferinsel, sie ist der alte Eupferbergbau selbst, dessen Spuren kciner der jetzt Lo- becden mebr kennt. So vereinigen sich die Zeugnisse der ersten Europiier in Amerika mit den Sagen der Indianer, um das Dunkel aufzuhellen, welches die Abwescnheit direkter Beobachtung auf derFrage nach der Zeit und dem Volk des Kupferbergbaue^i zuriickliisst. Wir musscn annehmen, dass der bis dahin bliihende Kupferbergbau nach dem Erscheinen der Weissen in Amerika rasch einging, und dass es die Vorfahren der jetzigen Indianer gewesen sind, welche die prahistorischen Kupfergruben am lake superior bearbeiteten. ^ Die bisherigen Auseinandcrsetzungen haben gezeigt, bis zu welcher Aus^^uiung Kupfer berg- baulich gewonnen, durch Handel verbreitet und im titglichcn Gebrai'ch angewandt wurde. Ist man darum berechtigt, von einer „Kupferzeit" zu sprechen, in gleicher Weise, wie von einer Steinzeit, einer Bronoezeit, einer Eisenzeit gesprochen wird? Wenn man eine Epoche nur nach ibrer hervor- ragendsten Erscheinung bezeichnen will, so wird man gegen den Gebrauch des Ausdruckes : Kupfer- zeit nichts einwenden konnen, denn ein hervorragender Zug ira Leben der alten Amerikaner war das Kupfer unzweifelhafl, gleich bedeutcnd durch die Eigenschaflen des Materials, des zuhen, dehn- baren, kaum zu zerstorenden Metalles, wie durch den ausgedehnten Gebrauch, der von ihm ge- macht wurde. . * Will man aber durch die Bezcichnuag einer Epoche mehr ausdrQcken, soil der Name selbst aussagen, dass in ihm eine wesentliche Bedingung und Grundlagc des Culturzustanues zu suchen m ist, dann darf man die Bev-eichnung Kupferzeit fur Amerika nicht anwenden. Das Kupfer ^var donj alten Indianer nichts als ein Stein, der in manchen Beziehungen vortheilhafte Eigenschaften vor an- deren Steinen voraus hatte, in anderen gegen sie zuriickstand. Aber ein Mittel fhr eine wesentlich andcre, hohere Cultur war das Kupfer nicht: die kupferbesitzenden Indianer waren noch mitten in.dA" Cultur dec Steinzeit, ein rohes Jagervolk, das nonmdisirend hcrumzog n&ch seiner Jagdboute ; l|ie und da fing man wohl an, ^las Land mit Main zu bebauen, aberdieunzureichendenMittel'neHsen ^ f • •, :1! 1^ >-mm^'vv0?*m(;iv^7^'t,0S^(&^^^i^ '^'^'^^^S^^?l^S^^J^li^^,^m^iS^mlj'J^''^' *• '¥- 42 Dr. Emil Schmidt, Die prahistorischen Kupfergerathe Nordamerikas. oincn Aufschwung iiicht zu: der Boden wird mit Stein- odcr Kupfergeriith oder mit ScHulterblfit- tcrn vom Bison umgograben, das IIolz mit Iliilfe von Fcuer gefallt und zu Einbuumen ausgehoblt: Kupfurklinge und Steinspitzc sind das Geriith im IVieden und im Krieg. Wie unendlich verscliieden davon ist die Culturstufe, auf welcher wir die Culturvolkcr Amerikas zur Zcit der Entdcckung erblicken. Das Land ist reich, Ackcrbau, Ir.uu3trie und Handel biiihen, grosse Sttldte mit stcinernen Hausern, Tempeln und Palasten sind die Mitelpunkte eines m&chtig pulsirenden Lebens, Wissenschaft und Kfinste stehen auf hoher Stufe, Bildiiauerei, Malerei und Dicbtkunst verschonern das Leben, dem die Sitte feste und fein durcbgebi!dete Formen ge- geben hat. Ueber der Sicherhcit im Inneren wacbt ein (