key: cord-1053372-eci8bf2v authors: Schwerdtner, Nora-Lynn; Graf, Eva title: Infektionsprävention schnittstellenübergreifend: Konsequent und lückenlos ist am wirksamsten date: 2021-12-07 journal: Procare DOI: 10.1007/s00735-021-1422-6 sha: 1e59d10750a181369ef03a4ae829b30ed0c0b531 doc_id: 1053372 cord_uid: eci8bf2v Immer mehr Menschen sterben an Infektionskrankheiten. Besonders auch multiresistente Erreger (MRE) und deren ambulante sowie stationäre (nosokomiale) Verbreitung stellen unser Gesundheitssystem zunehmend vor Herausforderungen. Präventionsstrategien leiten sich aus vertikalen (individuellen, erregerspezifischen) und horizontalen (allgemeinen, erregerunspezifischen) Maßnahmen ab. Im Kliniksetting stehen moderne molekulare Verfahren zur Erregertypisierung zur Verfügung, mit deren Hilfe Übertragungswege aufgeklärt und krankenhaushygienische Maßnahmen effizient gesteuert werden können. Im ambulanten Bereich liegt der Fokus auf einer korrekt durchgeführten Basishygiene. Zudem lässt sich das Problem der Infektionsprävention nicht allein in der stationären Patientenversorgung lösen: Das Ziel sind schnittstellenübergreifende Public Health-Maßnahmen sowie eine transparente Kooperation aller Akteure im Gesundheitswesen. Die wachsende Antibiotikaresistenz ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der zehntgrößten Bedrohungen für die Gesundheit der Menschheit [2] . Dabei spielen besonders nosokomiale Infektionen (NI) durch multiresistente Erreger eine immer wichtigere Rolle [3, 4] . Die nosokomiale Infektion wird definiert als "eine Infektion mit lokalen oder systemischen Infektionszeichen als Reaktion auf das Vorhandensein von Erregern oder ihrer Toxine, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer stationären oder einer ambulanten medizinischen Maßnahme steht, soweit die Infektion nicht bereits vorher bestand" ( § 2 Satz 8 IfSG). In Deutschland erkranken etwa 500.000 Patienten pro Jahr an einer NI, welche in etwa 10.000 bis 20.000 Fällen zum Tod führt. In Österreich geht man von etwa 2400 Todesfällen jährlich durch NI aus. Bei nahezu 80 Prozent der im Krankenhaus erworbenen Infektionen handelt es sich um Lungenentzündungen, Harnwegs-, Wund-, Clostridioides difficile-oder Blutstrominfektionen [5] . Um die gesundheitlichen Auswirkungen von Infektionskrankheiten global vergleichen zu können, eignen sich "Burden of disease" Studien. Dazu Immer mehr Menschen sterben an Infektionskrankheiten. Besonders auch multiresistente Erreger (MRE) und deren ambulante sowie stationäre (nosokomiale) Verbreitung stellen unser Gesundheitssystem zunehmend vor Herausforderungen. Präventionsstrategien leiten sich aus vertikalen (individuellen, erregerspezifischen) und horizontalen (allgemeinen, erregerunspezifischen) Maßnahmen ab. Im Kliniksetting stehen moderne molekulare Verfahren zur Erregertypisierung zur Verfügung, mit deren Hilfe Übertragungswege aufgeklärt und krankenhaushygienische Maßnahmen effizient gesteuert werden können. Im ambulanten Bereich liegt der Fokus auf einer korrekt durchgeführten Basishygiene. Zudem lässt sich das Problem der Infektionsprävention nicht allein in der stationären Patientenversorgung lösen: Das Ziel sind schnittstellenübergreifende Public Health-Maßnahmen sowie eine transparente Kooperation aller Akteure im Gesundheitswesen. Präventionsmaßnahmen richten sich immer nach den Eigenschaften der jeweiligen Infektionsursache bzw. -erreger: Dabei spielen die Umweltpersistenz (Beständigkeit in der Umwelt), mögliche Übertragungswege und der Schweregrad des Infektionsverlaufes eine wesentliche Rolle. Die Hauptübertragungswege sind allgemein die aerogene, die Kontakt-sowie die Tröpfchenübertragung. Bezüglich der Kontaktübertragung wird zwischen direkten (von Person zu Person) und indirekten (über unbelebte Gegenstände oder eine dritte Person) Übertragungsereignissen differenziert. Bei der Tröpfchenübertragung findet die Ansteckung über respiratorische Tröpfchen (> 5 μm) in der Regel über eine Distanz von ein bis zwei Metern statt. In Abgrenzung dazu erfolgt die aerogene Übertragung durch "Tröpfchenkerne" (Aerosole) < 5 μm. Aerosole können über einen längeren Zeitraum in der Luft verweilen und je nach Raumbedingungen über größere Distanzen verbreitet werden. E-Mail: customerservice@springer.com; Die aktuellen Preise finden Sie auf www.springer.com Bezugsbedingungen: Das Abonnement für Einzelbezieher gilt mit Bezug des ersten Heftes jeweils für ein Jahr mit der in der Preisliste für einen vollen Jahrgang angegebenen Anzahl von Aus gaben Eleonore Kemetmüller, Krems. Alle namentlich gekennzeichneten Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Diese Beiträge fallen somit in den persönlichen Verantwortungsbereich des Verfassers. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte. Mit "Sonderbericht" oder "Advertorial Hinweise zur Verwertung: Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, auch auszugsweise, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Ver lages. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Verarbeitung in elektronischen Systemen. Produkthaftung: Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw