key: cord-1051715-d2rp46dj authors: Grote, Ulrike; Arvand, Mardjan; Brinkwirth, Simon; Brunke, Melanie; Buchholz, Udo; Eckmanns, Tim; von Kleist, Max; Niebank, Michaela; Ruehe, Bettina; Schulze, Kai; Stoliaroff-Pépin, Anna; Thanheiser, Marc; Schaade, Lars; Said, Dunja; Haas, Walter title: Maßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie in Deutschland: nichtpharmakologische und pharmakologische Ansätze date: 2021-03-31 journal: Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz DOI: 10.1007/s00103-021-03306-z sha: a092fd44cb21ed5806130cfcbaae64f2765a5199 doc_id: 1051715 cord_uid: d2rp46dj When the emerging novel SARS-CoV‑2 virus first appeared in December 2019, neither specific therapeutic options nor vaccinations were available. The role of nonpharmaceutical interventions (NPIs) became of central importance. At the Robert Koch Institute, a multilayer strategy consisting of population-based and individual preventive measures to control the pandemic was developed, which built upon existing influenza pandemic plans as well as generic plans. This paper explains the recommended NPIs and illustrates the pharmaceutical approaches developed in parallel. Among others, general contact bans, providing material for infection prevention and control, ban of events, closing educational institutions, and restricting travel are counted among population-based measures. Additional individual preventive measures are necessary, e.g., keeping a minimum distance, reducing contacts, and wearing a mouth–nose covering as well as quarantine and isolation. Measures within the health system are based on recommendations of the Commission on Hospital Hygiene and Infection Protection (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO)) and specified and implemented by professional societies. Since November 2020, an antiviral therapy with remdesivir and treatment with the glucocorticoid dexamethasone have been available as pharmaceutical interventions. Monoclonal antibodies are at this time not approved. Therapeutic anticoagulation is recommended. Recommendations are constantly adapted to the increasing knowledge on the pathogen and its means of transmission. A challenge is to strengthen the trust of the population. Many measures have to be applied on an individual basis in order to work together. Einleitung Mit SARS-CoV-2 trat zum Jahreswechsel 2019/2020 ein neuartiger Erreger auf, über den zunächst noch sehr wenige Informationen vorlagen und für den weder spezifische therapeutische Möglichkeiten noch ein Impfstoff zur Verfügung standen. Mit SARS-CoV-1 führte zwischen den Jahren 2002 und 2003 ebenfalls ein neuartiges Coronavirus zu einem Ausbruch mit 8000 Erkrankungen in 26 Ländern und 744 Todesfällen (Fall-Verstorbenen-Anteil 9 %; [1] ). Seit 2012 wurden 2500 zoonotische Erkrankungen und 866 Todesfälle (Fall-Verstorbenen-Anteil 34 %) durch das MERS-Coronavirus -insbesondere in Ländern der arabischen Halbinselbeschrieben [2] . Trotz seiner Verwandtschaft mit diesen Erregern unterscheidet sich SARS-CoV-2 und die durch dieses neue Virus hervorgerufene Erkrankung COVID-19 deutlich von den anderen Erregern und weiteren saisonal zirkulierenden humanen Coronaviren. Sehr rasch wurde deutlich, dass in der Bevölkerung weltweit keine Grundimmunität gegen diesen neuartigen Erreger existiert und nichtpharmakologische infektionshygienische Maßnahmen eine Schlüsselrolle in der Strategie zur Eindämmung und Verlangsamung der Ausbreitung einnehmen. Initial konnte bei den Gegenmaßnahmen auf den Planungen im Rahmen des Nationalen Influenzapandemieplans und den Überlegungen im Rahmenkonzept für epidemisch bedeutsame Lagen aufgebaut werden, insbesondere auf den Kapiteln zu nichtpharmakologischen Maßnahmen (siehe u. a. Ergänzung zum Nationalen Pandemieplan -COVID-19 -neuartige Coronaviruserkrankung (04.03.2020); [3] [4] [5] ). Mit den wachsenden Erkenntnissen zu dem neuen Erreger wurden diese Dokumente am 04.03.2020 um eine spezifische "Ergänzung zum Nationalen Pandemieplan -COVID-19" erweitert. Es folgten noch weitere Ergänzungen der Strategie durch das Robert Koch-Institut (RKI) 1 When the emerging novel SARS-CoV-2 virus first appeared in December 2019, neither specific therapeutic options nor vaccinations were available. The role of nonpharmaceutical interventions (NPIs) became of central importance. At the Robert Koch Institute, a multilayer strategy consisting of populationbased and individual preventive measures to control the pandemic was developed, which built upon existing influenza pandemic plans as well as generic plans. This paper explains the recommended NPIs and illustrates the pharmaceutical approaches developed in parallel. Among others, general contact bans, providing material for infection prevention and control, ban of events, closing educational institutions, and restricting travel are counted among population-based measures. Additional individual preventive measures are necessary, e.g., keeping a minimum distance, reducing contacts, and wearing a mouth-nose covering as well as quarantine and isolation. Measures within the health system are based on recommendations of the Commission on Hospital Hygiene and Infection Protection (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO)) and specified and implemented by professional societies. Since November 2020, an antiviral therapy with remdesivir and treatment with the glucocorticoid dexamethasone have been available as pharmaceutical interventions. Monoclonal antibodies are at this time not approved. Therapeutic anticoagulation is recommended. Recommendations are constantly adapted to the increasing knowledge on the pathogen and its means of transmission. A challenge is to strengthen the trust of the population. Many measures have to be applied on an individual basis in order to work together. Nonpharmaceutical interventions · Contact restrictions · Masks · Contact tracing · Quarantine/isolation tes Versammlungsverbot eingeführt und es war nur gestattet, sich alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands in einem öffentlichen Raum aufzuhalten. Ausnahmen waren Ansammlungen von Personen, die z. B. der Versorgung mit Lebensmitteln dienten, oder die Benutzung des öffentlichen Personennahverkehrs. Zudem mussten Gastronomiebetriebe und Betriebe für die Körperpflege (Friseure, Kosmetikstudios etc.) bundesweit unverzüglich schließen [8] . Diese Maßnahmen sollten zunächst für 2 Wochen gelten; am 01.04.2020 wurde eine Verlängerung der bundesweit geltenden Kontaktbeschränkungen bis zum 19.04.2020 beschlossen [9] . Ein wichtiges Thema war die Sicherstellung der Versorgung mit persönlicher Schutzausrüstung und Materialien für den Infektionsschutz im medizinischen Bereich, um das Risiko nosokomialer Erkrankungen zur minimieren. So wurde aufgrund der hohen Nachfrage nach Desinfektionsmitteln von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) am 04.03.2020 eine Ausnahmeregelung ("Allgemeinverfügung") bekannt gegeben, die es z. B. Apotheken erlaubte, Händedesinfektionsmittel selbst herzustellen [9] . Gerade zu Beginn der Pandemie stellten medizinischer Mund-Nasen-Schutz sowie Atemschutzmasken (z. B. partikelfilternde Halbmasken wie FFP2) -neben anderen Komponenten der persönlichen Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln -Schlüsselressourcen für den Arbeitsschutz und die Infektionsprävention im Gesundheitswesen dar. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit wurden auf Anfrage des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vom RKI Strategien (zeitlich begrenzt auf die voraussichtliche Dauer der Mangelsituation) für den ressourcenschonenden Einsatz in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Ad-Hoc-Arbeitskreis zu SARS-CoV-2 des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe entwickelt. [19] . Eine Verkürzung der Quarantäne-(derzeit 14 Tage) oder Isolierungsdauer (mindestens 10 Tage, je nach Krankheitsschwere) geht grundsätzlich mit einem größeren Risiko der Ansteckung weiterer Personen einher. Andererseits können Strategien, die Quarantäne mit SARS-CoV-2-Tests kombinieren, dazu beitragen, die Nachteile einer Quarantäneverkürzung auszugleichen. Wenn sie gut konzipiert sind, können sie Vorteile für die Infektionsprävention bieten [20] . Kombinierte Quarantäne-und Teststrategien könnten daher die sozioökonomische Belastung von COVID-19 verringern. Die Abwägung des Infektionsschutzes gegenüber anderen berechtigten sozialen, gesellschaftlichen und ökonomischen Aspekten durch eine Verkürzung von Quarantäne-und Isolierungsdauer ist auch Teil politischer Entscheidungsprozesse. Als ergänzende Maßnahme zu den Hygiene-und Abstandsregelungen wurde im April 2020 das Bedecken von Mund und Nase für möglichst alle Menschen in Deutschland empfohlen. In vielen asiatischen Kulturkreisen ist es üblich, dass erkrankte Personen Masken tragen, mit dem Ziel, die Ansteckung weiterer Personen zu verhindern. Hintergrund der Empfehlung im Rahmen der COVID-19-Pandemie war die Tatsache, dass die unbemerkte Übertragung von SARS-CoV-2 durch asymptomatisch und präsymptomatisch infizierte Personen als ein entscheidender Faktor bei der Ausbreitung des Erregers identifiziert wurde. Das Bedecken von Mund und Nase be-wirkt ein Zurückhalten und ein Abbremsen der ausgestoßenen respiratorischen Tröpfchen. Dieser abbremsende Effekt lässt sich bereits mit einfachen Materialien erreichen und benötigt nicht zwingend den Einsatz von Medizinprodukten oder einer persönlichen Schutzausrüstung. Mund-Nasen-Bedeckungen (MNB; auch "Alltagsmasken" oder "Communitymasken") können kommerziell und privat hergestellt und individuell gestaltet werden. Dadurch konnte die Umsetzung zeitnah und flächendeckend erfolgen, ohne die zu dem Zeitpunkt knappe Verfügbarkeit von medizinischem Mund-Nasen-Schutz (MNS) und Atemschutzmasken für das Gesundheitswesen weiter zu verschärfen. Zu Beginn der Pandemie war die Evidenz für die Empfehlung von MNB sehr gering; die Empfehlung erfolgte daher primär aufgrund von plausiblen Ableitungen und Laboruntersuchungen. Implementiert wurde die "Maskenpflicht" dann in Coronaschutzverordnungen auf lokaler Ebene. Die Evidenz für das Rückhaltevermögen unterschiedlicher Varianten wurde in den folgenden Monaten in zahlreichen Publikationen geschaffen, wobei sich deutlich abzeichnet, dass z. B. Visiere und andere nicht eng anliegende Bedeckungen oder der Einbau von Ausatemventilen die angestrebte Rückhaltewirkung nicht in vergleichbarer Weise erzielen [24, 25] . Die bestmögliche Rückhaltung von Tröpfchen erfolgt, wenn die MNB eng an Wangen und Kinn abschließt und durchgehend und über Mund und Nase eng anliegend getragen wird [26] [27] [28] Informationen dazu befinden sich auf der Website des RKI unter der häufig gestellten Frage (FAQ): "Ist die Verwendung von FFP2-Masken während der COVID-19-Pandemie außerhalb der Indikationen des Arbeitsschutzes sinnvoll?" [30] . Der Erfolg dieser Maßnahme lässt sich derzeit noch nicht abschließend bewerten, jedoch liegen Hinweise und Modellierungen vor, welche einen abbremsenden Effekt auf die COVID-19-Pandemie in Deutschland nahelegen [31] . Aufgrund der Implementierung der Maskenpflicht als ein Bestandteil eines Maßnahmenbündels mit mehreren Komponenten gestaltet sich die Quantifizierung des Einzeleffektes im Bündel der Schutzmaßnahmen jedoch schwierig [32] . Bereits vor dem Auftreten des ersten Falles von SARS-CoV-2 in Deutschland hat das RKI krankenhaushygienische Maßnahmen empfohlen, welche die Prävention der Übertragung von SARS-CoV-2 bei der Versorgung von COVID-19-Patientinnen und -Patienten im Ge-sundheitswesen zum Ziel hatten. Da zu Beginn der Pandemie nur wenig spezifische Kenntnisse zur Übertragung von SARS-CoV-2 vorlagen, wurde hier zunächst in Analogie zu SARS-CoV-1 und Influenza vorgegangen. In der nachfolgenden Zeit wurden diese Maßnahmen fortlaufend an den sich entwickelnden Kenntnisstand angepasst. Die grundlegenden Empfehlungen bauen auf den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) auf und wurden von den jeweiligen Fachgesellschaften für bestimmte Bereiche spezifiziert und implementiert. Da es in Gesundheitseinrichtungenbestimmungsgemäßzuvielen Kontakten des Personals mit kranken Menschen bzw. Risikogruppen kommt, werden hier grundsätzlich Maßnahmen der Basishygiene umgesetzt, um generell die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern [33] [34] [35] . Für Maßnahmen, die über diese Basishygiene hinausgehen, müssen die grundlegenden Eigenschaften eines neuen Erregers bekannt sein, insbesondere die Übertragungswege. Die Übertragung von SARS-CoV-2 erfolgt auch im Gesundheitswesen primär über die respiratorische Aufnahme virushaltiger Partikel. Aerosole, also die aerogene Übertragung, spielen im klinischen Setting bei bestimmten aerosolproduzierenden Maßnahmen eine besondere Rolle. Gerade zu Beginn der Pandemie stellten daher medizinischer Mund-Nasen-Schutz sowie Atemschutzmasken -neben anderen Gegenständen der persönlichen Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln -Schlüsselressourcen dar. Im Fokus stand zunächst die Abwägung von Aspekten des Infektionsund Arbeitsschutzes beim Einsatz von medizinischem MNS und Atemschutzmasken. MNS bzw. Atemschutzmasken FFP1-3 als Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung sind in den Empfehlungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zum Einsatz von Schutzmasken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 festgehalten [36] . Entscheidend für die Infektionsprävention ist weiterhin die sachgerechte Handhabung von MNS bzw. Atemschutzmasken und die Vermeidung einer Eigenkontamination durch den Anwender [37, 38] . Mittlerweile legen Erfahrungsberichte nahe, dass bei Einhaltung der Hygienemaßnahmen eine Übertragung von SARS-CoV-2 von Patientinnen und Patienten auf das Personal bzw. Dritte kaum stattfindet. Es kommt häufiger zu Übertragungen zwischen Beschäftigten. Eine Übertragung von SARS-CoV-2 über kontaminierte Oberflächen scheint in einem klinischen Setting eine untergeordnete Rolle zu spielen, wenn die routinemäßige Reinigung und Desinfektion entsprechend der KRINKO-Empfehlung "Anforderungen an die Hygiene bei der Reinigung und Desinfektion von Flächen" stattfindet [39]. Hinsichtlich der Stabilität des Virions bzw. der Viruspartikel, deren Inaktivierung und der Bestimmung des notwendigen Wirksamkeitsbereiches wurden Analogieschlüsse aus den physikalischen Eigenschaften anderer Coronaviren, insbesondere von SARS-CoV-1 gezogen, bevor gesicherte Erkenntnisse zur Tenazität (Haftvermögen) von SARS-CoV-2 diese bestätigten. Die Bestimmung des erforderlichen, mindestens begrenzt viruziden Wirksamkeitsbereiches für Desinfektionsmittel erfolgte über das bestehende Schema des Arbeitskreises Viruzidie beim RKI [40] . Wie in der Allgemeinbevölkerung ist auch im Gesundheitswesen auch außerhalb der Versorgung von an COVID-19 erkrankten Personen die unbemerkte Übertragung von SARS-CoV-2 durch infizierte, aber prä-oder asymptomatische Individuen denkbar. In Gesundheitseinrichtungen werden in der Regel vermehrt Personen mit Vorerkrankungen und Risikofaktoren behandelt, sodass hier das Risiko für eine Erkrankung sowie für einen schweren Verlauf erhöht ist. Ein weiterer Baustein, um der Übertragung von SARS-CoV-2 entgegenzuwirken, ist das generelle Tragen von MNS durch das Personal und das gleichzeitige Tragen von MNS (oder alternativ MNB) durch die zu behandelnden Personen soweit dies toleriert wird (Double Masking), auf Basis einer einrichtungsspezifischen Risikobewertung [41, 42] . Einen Überblick über die relevantesten SARS-CoV-2-spezifischen Maßnah-Abb. 2 8 Klinische Verläufe einer COVID-19-Erkrankung, www.rki.de/covid-19-covriin [43] , modifiziert nach H. K. Siddiqi and M. R. Mehra, "COVID-19 illness in native and immunosuppressed states: A clinical-therapeutic staging proposal" entnommen aus Fachgruppe COVRIIN am RKI [44] . a Bei Immunsupprimierten oder in Ausnahmesituationen (wenn z. B. ein quantitativer Nachweis einer relevanten Viruslast vorliegt) ist eine antivirale Therapie auch nach dem Tag 10 nach Symptombeginn bzw. in den späteren Erkrankungsphasen als Einzelfallentscheidung zu diskutieren (siehe Praxisbericht "Zeitpunkt einer antiviralen Therapie bei COVID-19" unter https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/COVRIIN.html) men zur Patientenbetreuung im Gesundheitswesen hat das RKI bereits seit Januar 2020 zusammenfassend veröffentlicht in den "Empfehlungen des RKI zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung und Pflege von Patienten mit einer Infektion durch SARS-CoV-2", welche regelmäßig aktualisiert und somit an die sich fortschreitend entwickelnde Evidenz angepasst werden. Verschiedene Arzneimittel mit direkt antiviralem oder immunmodulatorischem Wirkungsmechanismus wurden und werden im Verlauf der Pandemie in Studien untersucht. Die medikamentöse Therapie bei COVID-19 richtet sich dabei, Einzelfälle ausgenommen, orientierend nach der klinischen Phase des Krankheitsverlaufs (. Abb. 2). In der frühen Infektionsphase und teilweise noch in der frühen pulmonalen Phase der Infektion wird das klinische Bild von COVID-19 durch direkte Effekte der Virusinfektion und -replikati-on hervorgerufen. Bisherige Studien und Beobachtungen deuten darauf hin, dass der Zeitraum für den wirkungsvollsten Einsatz einer direkten antiviralen Therapie in der Regel höchstens die ersten 7-10 Tage nachSymptombeginnumfasst. In der späten pulmonalen Phase sowie in der hyperinflammatorischen Phase spielen immunologische Prozesse bei der Pathogenese die wesentliche Rolle. Zu diesem Zeitpunkt stehen supportive Maßnahmen, immunmodulatorische Therapien und die Behandlung von Komplikationen im Vordergrund. Bei Immunsupprimierten oder in Ausnahmesituationen mit anhaltendem Nachweis einer relevanten Viruslast ist eine antivirale Therapie auch später als 10 Tage nach Symptombeginn bzw. in den späteren Erkrankungsphasen im Rahmen einer Einzelfallbeurteilung zu diskutieren. Nur wenige Arzneimittel erwiesen sich basierend auf der bisherigen Studienlage (Stand: November 2020) in speziellen Patientengruppen mit COVID-19 als wirksam. Open Access. Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/ licenses/by/4.0/deed.de. Ein Rückblick auf die Aktivitäten des RKI (Teil 1) World Health Organization (2020) MERS situation update Nationaler Pandemieplan Teil Strukturen Maßnahmen (Hrsg) Gesundheitsministerkonferenz der Länder. Gesundheitsministerkonferenz der Länder Nicht-pharmakologische Maßnahmen Epidemisch bedeutsame Lagen erkennen, bewerten und gemeinsam erfolgreich bewältigen Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 12 Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Bundesländer angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland Besprechung der Bundeskanzlerinmit den Regierungschefinnen undRegierungschefs der Länderam 22 Coronavirus SARS-CoV-2: Chronik der bisherigen Maßnahmen Jetzt doch fast bundesweit Schulschließungen Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum als weitere Komponente zur Reduktion der Übertragung von COVID-19. Strategie-Ergänzung zu empfohlenen Infektionsschutzmaßnahmen und Zielen (3. Update) Beschluss zur Telefonschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 6 A systematic review and meta-analysis reveals long and dispersive in-cubationperiodofCOVID-19 The incubation period of COVID-19: A rapid systematic review and meta-analysis of observational research. medRxiv Early transmission dynamics in Wuhan, China, of novel Coronavirusinfectedpneumonia Estimation of incubation period and serial interval of COVID-19: analysis of 178 cases and 131 transmission chains in Hubei province Incubation period and other epidemiological characteristics of 2019 novel Coronavirus infections with right truncation: a statistical analysis of publicly available case data The incubation period of Coronavirus disease 2019 (COVID-19) from publicly reported confirmed cases: estimation and application Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19 COVIDStrategyCalculator: A standalone software to assess testing-and quarantine strategies for incoming travelers, contact person management and de-isolation Household transmission of SARS-CoV-2: a systematic review and meta-analysis of secondaryattackrate.medRxiv:thepreprintserver for health sciences What do we know about SARS-CoV-2 transmission? A systematic review and meta-analysis of the secondary attack rate and associated risk factors Kontaktpersonen-Nachverfolgung bei SARS-CoV-2-Infektionen Visualizing droplet dispersal for face shields and masks with exhalation valves Facepiece filtering respirators with exhalation valve should not be used in the community to limit SARS-CoV-2 diffusion Testing the efficacy of homemade masks: would they protect in an influenza pandemic? Fundamental protective mechanisms of face masks against droplet infections Low-cost measurement of face mask efficacy for filtering expelled droplets during speech Position paper of the German Respiratory Society (DGP) on the impact of community masks on self-protection and protection of others in regard to Aerogen transmitted diseases Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2 / Krankheit COVID-19 To mask or not to mask: modeling the potential for face mask use by the general public to curtail the COVID-19 pandemic A phenomenological approach to assessing the effectiveness of COVID-19 related nonpharmaceutical interventions in Germany Responsibilities of public health in cleaning and disinfection of surfaces. Recommendation by the Commitee of Hospital Hygiene and Infection Control by the Robert Koch Institute Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2021) Empfehlungen der BAuA zum Einsatz von Schutzmasken in der Arbeitswelt im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 Correction to: Use of medical face masks versus particulate respirators as a component of personal protective equipment for health care workers in the context of the COVID-19 pandemic Use of medical face masks versus particulate respirators as a component of personal protective equipment for health care workers in thecontextoftheCOVID-19 pandemic Anforderungen an die Hygiene bei der Reinigungund Desinfektion von Flächen -Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygieneund Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut (RKI) Universal Masking in Hospitals in the Covid-19 Era Erweiterte Hygienemaßnahmen im Gesundheitswesen im Rahmen der COVID-19 Pandemie Institut Welche Rolle spielt ein mögliches Hyperinflammationssyndrom bei einer schweren COVID-19-Infektion und können hieraus Konsequenzen für die Therapie gezogen werden? COVID-19 illness in native and immunosuppressed states: a clinicaltherapeutic staging proposal Dexamethasone in hospitalized patients with Covid-19-preliminary report Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz-und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger am Robert Koch-Institut Hinweise zu Erkennung, Diagnostik und Therapie von Patienten mit COVID-19 EMA endorses use of dexamethasone in COVID-19 patients on oxygen or mechanical ventilation Food and Drug Administration (FDA) (2020) Letter of Authorization: Casirivimab and Imdevimab Anticoagulation, bleeding, mortality, and pathology in hospitalized patients with COVID-19