key: cord-1042512-oddderr4 authors: Thormann, Maximilian; Lerach, Teresa; Gottschling, Sebastian; Omari, Jazan; Pech, Maciej; Surov, Alexey title: Radiologische Assistentenfortbildung während der COVID-19-Pandemie: Konzeption und Evaluation eines dreiphasigen onlinebasierten Lehrkonzeptes date: 2022-05-05 journal: Radiologie (Heidelb) DOI: 10.1007/s00117-022-01005-7 sha: 0837465bdb00d429f1244272cd866d53878d4e14 doc_id: 1042512 cord_uid: oddderr4 The coronavirus pandemic has posed major challenges to clinical training. Innovative and interactive concepts are needed to maintain training for residents even in times of contact restrictions and distance rules. Training concepts for residents are underrepresented in the current literature. We present an innovative online-based training concept for radiology residents in our department, based on a tripartite design; independent case preparation where residents refer to existing knowledge is followed by a case discussion and specific questions and feedback from the participating senior physicians. A questionnaire-based evaluation of the training concept was carried out after 12 months. We found that participants rated the training concept positively when it came to difficulty, representativeness of clinical work and relevance for specialist training. The questionnaire responses also provided insights into the desired duration, the selection of imaging modalities, and frequency of the concept in the future. All respondents stated that they had benefited from the format. Online-based concepts can therefore be a relevant contribution to the clinical training of residents and represent an adequate alternative to or extension of analog concepts. Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln haben die klinische Weiterbildung vor große Herausforderungen gestellt. Innovative und interaktive Konzepte sind notwendig, um die Weiterbildung auch in Zeiten von Corona aufrechtzuerhalten. In der aktuellen Literatur sind Lehrkonzepte für Ärztinnen und Ärzte in der Facharztweiterbildung jedoch unterrepräsentiert. In dieser Arbeit wird ein onlinebasiertes Fortbildungskonzept in der Radiologie vorgestellt, das die klassische Fallvorstellung in ein dreiphasiges, interaktives Lernmodell umgestaltet. Dieses besteht aus einer selbstständigen Fallbearbeitung mit Anknüpfung an bestehendes Wissen, gefolgt von einer Falldiskussion und gezielten Fragen sowie Feedback durch die teilnehmenden Oberärztinnen und Oberärzte. Nach 12 Monaten erfolgte eine fragebogenbasierte Evaluation durch die Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten. Hierbei zeigte sich, dass eine deutliche Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Fortbildungskonzept positiv hinsichtlich seines Schweregrades, der Repräsentativität für die klinische Tätigkeit sowie der Relevanz für den Facharzt bewerteten. Ebenso ergaben sich Erkenntnisse hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung des Konzepts in Bezug auf Dauer, Modalität der zu besprechenden Bildgebungsverfahren und Häufigkeit. Alle Befragten gaben an, vom Format profitiert zu haben. Onlinebasierte Fortbildungskonzepte können demnach einen relevanten Beitrag zur Weiterbildung von Assistenzärztinnen und -ärzten leisten und stellen eine adäquate Alternative bzw. Erweiterung analoger Fortbildungskonzepte dar. Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur die studentische Lehre, sondern auch die Weiterbildung für Ärzte und Ärztinnen in der Facharztausbildung vor Herausforderungen gestellt. Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln und Quarantänemaßnahmen haben strukturierte und regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen erschwert [1, 15] . Auch die verfügbaren Impfungen haben angesichts wiederholt steigender Inzidenzwerte und einer zunehmenden Hospitalisierungsrate die Maßnahmen der Kontaktbegrenzung vielerorts nicht aufheben können [19] . Für Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung ist die strukturierte Aneignung fachlicher Kompetenzen als Vorbereitung für den Facharzt und die weitere klinische Laufbahn jedoch von zentraler Bedeutung [7, 9] . Die klinische Routine allein vermag es nicht, eine strukturierte Ausbildung zu vermitteln [1] . Erschwerend kommt hinzu, dass durch die Absage elektiver Untersuchungen das Patientenaufkommen zum Teil deutlich zurückgegangen ist [1, 15] . Ebenfalls ist eine regelmäßige Erhebung des Wissensstandes der Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten essenziell. Eine mögliche Alternative ist die digitale Durchführung abteilungsinterner Fortbildungen [2, 8] Unsere Evaluation zeigt, dass das Konzept von den Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten gut angenommen und als nützlich für die eigene Weiterbildung und den eigenen Wissensstand erachtet wird. Insbesondere die Gestaltung der Online-Fortbildung in Form eines virtuellen Raumes ermöglicht hierbei eine kritische Betrachtung der präsentierten Fälle: Durch den aktiven Austausch zwischen Oberärztinnen und Oberärzten und Assistenzärztinnen und -ärzten können etwa Hinweise auf leicht zu übersehende Befunde gegeben werden. Darüber hinaus profitieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Austausch untereinander im Sinne des sog. "peerto-peer learning" [11] . Im Gegensatz zum passiven Aufnehmen von Wissen können beim aktiven generierenden Lernen ggf. gehegte Misskonzepte und häufige Fehler selbstständig identifiziert und verbessert werden. Infolge der aktiven Auseinandersetzung der Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten mit den zu befundenden Fällen können darüber hinaus -ganz im Gegensatz zu klassischen Fallvorstellungen -häufige kognitive Verzerrungen wie "the curse of knowledge" und der "hindsight bias" (Rückschaufehler) umgan-gen werden. Einem erfahrenen Dozenten ist es demnach aufgrund seines Wissensvorsprungs schwierig bis unmöglich, die Herausforderungen und Fehlannahmen eines noch unerfahrenen Weiterbildungsassistenten realistisch einzuschätzen [4] . Eine besondere Schwierigkeit von Fortbildungen besteht darin, sowohl für junge als auch für fortgeschrittene Assistenzärztinnen und -ärzte relevante Lehrinhalte zu vermitteln und für beide Gruppen einen ausreichenden Schwierigkeitsgrad zu finden. Dies scheint in unserem Format gelungen. Während der Schwierigkeitsgrad angesichts der überwiegend positiven Antworten sogar noch etwas angehoben werden könnte, gab es keine Stimme, die der Ansicht war, von der Fallpräsentation nicht zu profitieren. Somit ist davon auszugehen, dass sich auch Assistenzärztinnen und -ärzte aus dem vierten und fünften Jahr vom Format angesprochen fühlen. Dies spiegelt sich zudem in der hohen Teilnehmerquote an der Veranstaltung wider. Ein virtuelles Fortbildungskonzept kann das tägliche klinische Training an der radiologischen Befundungsstation nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen. Via Screensharing ist es dabei möglich, die Befundung an der PACS-Station zu spiegeln und nicht auf externe DICOM-Viewer-Software zurückgreifen zu müssen. Durch die eigene Vorbereitung der Fälle werden zudem das Selbststudium und die aktive Teilnahme an der Veranstaltung ermutigt. Im Nachgang können die Fälle selbst nachgearbeitet und entsprechende Literatur gelesen werden. Ergänzt wird die Sitzung in individuellen Fällen durch Live-Umfragen, um den Wissensstand der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erheben zu können. Ferner ließe sich unsere Veranstaltung durch Verwendung von Online-Dokumenten wie Google-Docs zur Erfassung und Repetition relevanter Befundungsparameter erweitern. Darauf haben wir zur Simplifizierung des Formats im Rahmen der klinischen Routine und angesichts der Kürze der Veranstaltung bislang verzichtet. Auch nach der Pandemie werden onlinebasierte Fort-und Weiterbildungsmodelle eine größere Rolle spielen. Sie werden bislang in Präsenz abgehaltene Veranstaltungen entweder ergänzen oder weiterhin ersetzen, sowohl in der studentischen Lehre als auch im Rahmen der Facharztweiterbildung [12] . Hierbei werden sich bestimmte Formate besser zur Digitalisierung eignen als andere. Die Virtualisierung muss dabei nicht zwingend innovativ sein, solange sie den inhaltlichen Bedürfnissen der Assistenzärzte gerecht wird. Es erscheint wichtig, insbesondere die interaktiven Aspekte als auch die Rückkopplung mit den Oberärzten im digitalen Format mit abzubilden [5] . Unsere Evaluation zeigt dabei, wie digitale Lehrformate eingesetzt werden können, um unter erschwerten Bedingungen einen Mehrwert für die Assistenzärztinnen und -ärzte zu schaffen. Virtuelle Lehrkonzepte sind aus der studentischen Lehre bereits bekannt und haben ihre Vorteile erwiesen. Molwitz et al. geben hier eine Übersicht [12] . Für die Weiterbildung von Assistentinnen und Assistenten ist uns kein ähnliches Konzept mit einer vergleichbaren Evaluation vorliegend. Lehrformen in der Facharztweiterbildung scheinen in der aktuellen Literatur unterrepräsentiert. Auch wenn es sich bei unserer Arbeit nur um eine Stichprobe in einer Abteilung mit einer geringen Zahl an Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten handelte, können wir zeigen, dass ein virtuelles strukturiertes Fortbildungskonzept in der Radiologie ohne Weiteres möglich ist und von den Assistenzärztinnen und -ärzten akzeptiert wird. Abteilungen sollten sich bemühen, den Impetus der Pandemie zu nutzen, um onlinebasierte Lehrformate weiter auszubauen und ortsunabhängige Weiterbildung anbieten zu können. Eine Limitation unserer Arbeit ist das Fehlen einer Vergleichsgruppe, die aufgrund der kleinen Kohorte nicht möglich war. Zudem ist ein Vergleich mit anderen Lehrformen in der fachärztlichen Weiterbildung mangels veröffentlichter Studien nicht durchführbar. In Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für Abstract Radiology residency training during the COVID-19 pandemic. The coronavirus pandemic has posed major challenges to clinical training. Innovative and interactive concepts are needed to maintain training for residents even in times of contact restrictions and distance rules. Training concepts for residents are underrepresented in the current literature. We present an innovative online-based training concept for radiology residents in our department, based on a tripartite design; independent case preparation where residents refer to existing knowledge is followed by a case discussion and specific questions and feedback from the participating senior physicians. A questionnaire-based evaluation of the training concept was carried out after 12 months. We found that participants rated the training concept positively when it came to difficulty, representativeness of clinical work and relevance for specialist training. The questionnaire responses also provided insights into the desired duration, the selection of imaging modalities, and frequency of the concept in the future. All respondents stated that they had benefited from the format. Online-based concepts can therefore be a relevant contribution to the clinical training of residents and represent an adequate alternative to or extension of analog concepts. Medical education · Radiology die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/ licenses/by/4.0/deed.de. The impact of COVID-19 on radiology trainees Radiologyresidencypreparednessandresponseto the COVID-19 pandemic Depth of processing and the retention of words in episodic memory Fluch des Wissens COVID-19: eine Chance zur Digitalisierung der Lehre? Anaesthesist Impact of COVID-19 on radiology education in Europe: a survey by the ESR Radiology Trainees Forum (RTF) Evaluation in der Assistenzarztausbildung Training residents during the Covid-19 pandemic Kontinuierliche medizinische Fortbildung in der Dermatologie für Ärzte und Studierende während der Coronavirus-Pandemie -eine große Herausforderung The read-recite-review study strategy: effective and portable: research article Radiology educationinthetimeofCOVID-19: anoveldistance learning workstation experience for residents Digital teaching with, during and after COVID-19 Teaching remotely: educating radiology trainees at the workstation in the COVID-19 era Online from tomorrow on please": comparison of digitalframeworkconditionsofcurricularteaching at national university ENT clinics in times of COVID-19: Digital teaching at national university ENT clinics Medicine and surgery residents' perspectives on the impact of COVID-19 on graduate medical education Test-enhanced learning: taking memory tests improves long-term retention Medical student education in the timeofCOVID-19 Radiology education Amid COVID-19 pandemic and possible solutions Coronavirus COVID-19 global cases by Johns Hopkins CSSE