key: cord-1012052-eqx8if6a authors: Groselli, S.; Gabka, K.; Bechstein, L.; Ulbig, M. title: Retinaler arteriovenöser Gefäßverschluss nach COVID-Impfung mit Vaxzevria® (AstraZeneca) – Eine Impfkomplikation oder nicht? date: 2022-03-11 journal: Ophthalmologe DOI: 10.1007/s00347-022-01598-3 sha: 9e223bc8c2beec54bd2b7b9d50107b739870aa1e doc_id: 1012052 cord_uid: eqx8if6a nan Ein 77-jähriger männlicher Patient stellte sich zur Zweitmeinung in unserer Klinik vor. Er berichtete von einer Visusminderung am linken Auge seit 1 Monat. Er gab an, dass die Beschwerden einen Tag nach seiner Corona-Impfung mit dem Impfstoff Vaxzevria ® von AstraZeneca aufgetreten seien. Der Patient habe sich daraufhin direkt zu einem Augenarzt begeben. Dieser habe eine Fluoreszenzangiographie durchgeführt und einen retinalen zentralen Venenverschluss mit Makulaödem am linken Auge festgestellt. Daraufhin erhielt der Patient eine 2-malige intravitreale Medikamenteneingabe (IVOM) mit Ranibizumab, worauf eine Besserung der Symptomatik auftrat. Eine dritte IVOM sei bereits geplant. Eine internistische Abklärung (Langzeitblutdruckmessung, Elektrokardiogramm, Doppler der hirnversorgenden A terien, Blutbild) war erfolgt und unauffällig. Unsere Untersuchungen zeigten bei einem bestkorrigierten Visus von 0,9 pp (+0,75 dpt sph. -0,75 dpt cyl. 114°A) am rechten Auge und 0,1 (+1,25 dpt sph. -0,50 dpt cyl. 166°A [2, 6] . Warum sich diese immunogene Thrombose jedoch bevorzugt in zerebralen Gefäßen manifestiert, ist derzeit noch unklar [5] . Obwohl die Inzidenz der Fälle anfänglich bei jungen Frauen höher war, sind in den neuesten Daten atypische Thrombosen gleichermaßen bei Männern und Patienten über 60 Jahren aufgetreten, obwohl die Inzidenz der Meldung bei jüngeren Patienten proportional höher bleibt [2] . Thrombotische Ereignisse treten nicht ausschließlich als intrakranielle Thrombosen auf, sondern können sich auch an anderen Stellen manifestieren, wie z. B. an retinalen Gefäßen [5] . Retinale In diesem Fallbericht liegt ein Mischbild aus arteriovenösem Gefäßverschluss bei einem ansonsten gesunden 77-jährigen Patienten vor. Wie bereits dargelegt, wird von einem immunologischen Ereignis insbesondere einer autoimmunbedingten, heparininduzierten Thrombozytopenie als Ursache für die Thromboseneigung im Rahmen der Impfung ausgegangen. Eine Thrombozytopenie lag jedoch bei dem hier dargestellten Patienten nicht vor, auch traten keine anderen thrombotischen Ereignisse wie die häufig berichteten Hirnvenenthrombosen nach Impfung auf, und das Alter von 77 Jahren liegt weitaus höher als in der betroffenen Patientenpopulation. Es ist insbesondere im Hinblick auf die Pathogenese eines venösen Gefäßverschlusses fraglich, ob die Impfung Verwendete Literatur Antibodymediatedprocoagulant platelets in SARS-CoV-2-vaccination associated immune thromboticthrombocytopenia Atypical thrombosis associated with VaxZevria ® (AstraZeneca) vaccine: Data from the French Network of Regional Pharmacovigilance Centres Retinal vein occlusion Gefäßverschlüsse der Netzhaut Eine interdisziplinäre Herausforderung GreinacherA(2021)DiagnosisandManagementof Vaccine-Related Thrombosis following AstraZeneca COVID-19 Vaccination: Guidance Statement from the GTH ChAdOx1 nCOV-19 vaccine-induced immune thrombotic thrombocytopenia and cerebral venous sinus thrombosis (CVST) Weiterführende Literatur Post Coronavirus Disease (COVID-19) Reactivation of Quiescent Unilateral Anterior Uveitis