key: cord-1011354-z2a4xqer authors: Hasibeder, Walter title: Aktuelle Informationen zur Omicron-Variante date: 2022-02-14 journal: Anästhesie Nachr DOI: 10.1007/s44179-022-00008-y sha: 30fd0cc636040a0a9ab93b6fbd5ad2b4b9d138d7 doc_id: 1011354 cord_uid: z2a4xqer nan Die neue Coronavirus-Variante wurde erstmals in Südafrika und Botswana beschrieben und breitet sich seit November 2021 rasend schnell auch in anderen Ländern der Welt aus. Sequenzierungsanalysen des Virus-Genoms zeigen aber, dass das Virus schon früher Europa erreicht hat. Omicron ist eine Immunescape-Variante. Zirka 32 Veränderungen im Spikeprotein, im Vergleich mit dem Wildtypvirus, bewirken, dass neutralisierende Antikörper, ob durch Infektion oder Impfung erworben, nicht mehr so gut am Spikeprotein binden und so das Virus effektiv neutralisieren können. Daten weisen auch darauf hin, dass Omicron schneller Wirtszellen penetriert und sich -verglichen mit früheren Varianten -möglicherweise rascher repliziert. Diese Tatsachen führen dazu, dass Reinfektionen von Menschen, die bereits mit SARS-CoV-2-Viren oder ihren Spikeproteinen (durch Impfungen) in Berührung gekommen sind, zunehmend häufiger werden. Ob die Steigerung der Infektionsraten auf eine gesteigerte Infektiosität oder lediglich die Tatsache einer verminderten Immunität gegenüber dem Virus zurückzuführen ist, kann derzeit nicht endgültig beantwortet werden. Bei der Delta-Variante hatten wir es mit einem Virus zu tun, das sich signifikant besser in den oberen Atemwegen vermehren konnte als die Alpha-Variante (zirka 1250-fach). Höhere Viruskonzentrationen in den Atemwegen bedeuten im Fall von Delta auch eine höhere Infektiosität. Sollte Omicron seine hohe Infektiosität ebenfalls durch eine noch deutlich erhöhte Virusreplikation erreichen, ist mit einer Verdrängung der Delta-Variante durch Omicron in der nächsten Zeit zu rechnen. Sollte die erhöhte Infektiosität auf der ge-schwächten Immunantwort der Wirte beruhen, werden wahrscheinlich beide Varianten das zukünftige Infektionsgeschehen weiter bestimmen. Jedenfalls wurde der R-Wert für Omicron, also jener Wert, der angibt, wie viele Personen durchschnittlich durch einen Infizierten angesteckt werden, in der Provinz Gauteng (Südafrika) zunächst mit 2 angegeben. Dass bedeutet, dass bereits nach 10 Infektionszyklen mehr als 1000 Menschen infiziert werden. Daten aus Belgien lassen aber vermuten, dass Omicron für 3-6 × mehr Ansteckungen in einem definierten Zeitraum verantwortlich ist, verglichen mit der Delta-Variante. Die Frage, wie pathogen Omicron tatsächlich ist, lässt sich aus den bisherigen klinischen Erfahrungen noch nicht endgültig klären. Der Hauptgrund dafür dürfte auch in der Tatsache liegen, dass Omicron in Südafrika auf eine Population mit hoher Immunität gegen frühere Varianten getroffen ist. Daher ist bis jetzt der Anteil schwer Erkrankter überschaubar geblieben. Auch in Dänemark, wo sich das Virus derzeit rasend schnell verbreitet, ist die Zahl der Hospitalisierungen und Aufnahmen auf Intensivstationen relativ überschaubar geblieben. Das kann natürlich mehrere Effectiveness of COVID-19 vaccines against the Omicron (B.1.1.529) variant of concern Immunogenicity of heterologous BNT 162bs boosters in fully vaccinated individuals with CoronaVac against SARS-CoV-2 variants Delta and Omicron: the Dominican Republic Experience