key: cord-0964449-a2voobqa authors: Schwarz, Silke; Jenetzky, Ekkehart; Krafft, Hanno; Maurer, Tobias; Martin, David title: Coronakinderstudien „Co-Ki“: erste Ergebnisse eines deutschlandweiten Registers zur Mund-Nasen-Bedeckung (Maske) bei Kindern date: 2021-02-22 journal: Monatsschr Kinderheilkd DOI: 10.1007/s00112-021-01133-9 sha: 77327ee9f377c28d9416f5b4e6b0b1c52deae693 doc_id: 964449 cord_uid: a2voobqa BACKGROUND: Narratives about complaints in children and adolescents caused by wearing a mask are accumulating. There is, to date, no registry for side effects of masks. METHODS: In the context of the www.co-ki.de multi-study complex, an online registry has been set up where parents, doctors, pedagogues and others can enter their observations. On 20 October 2020, 363 doctors were asked to make entries and to make parents and teachers aware of the registry. RESULTS: By 26 October 2020, a total of 20,353 people had taken part in the survey. The group of parents alone entered data on a total of 25,930 children. The average reported wearing time of masks was 270 min per day. Of the respondents 68% reported that children complained about impairments caused by wearing the mask. Side effects included irritability (60%), headache (53%), difficulty concentrating (50%), less happiness (49%), reluctance to go to school/kindergarten (44%), malaise (42%) impaired learning (38%) and drowsiness/fatigue (37%). DISCUSSION: This world’s first registry for recording the effects of wearing masks in children is dedicated to a new research question. A bias with respect to the preferential documentation of particularly severely affected children or persons who are fundamentally critical of protective measures cannot be ruled out. The frequency of use and the spectrum of symptoms registered indicate the importance of the topic and call for representative surveys, randomized controlled trials with various masks and a renewed risk-benefit assessment of mask obligation in the vulnerable group of children. schwerden, die im Zusammenhang mit dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes -im Folgenden "Maske" genannt -gesehen werden. Die Frage nach einem Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht ist ein neues Phänomen in der pädiatrischen Praxis. Zum Einsatz bei Kindern und Jugendlichen gibt es zu Masken, welche im beruflichen Einsatzgebieten als Medizinprodukt zum Arbeitsschutz zertifiziert sind, keine herstellerunabhängigen Studien. Zudem existieren zu den, vermutlich von der Mehrheit der Kinder getragenen, "Alltagsmasken" aufgrund der verwendeten unbekannten Materialien, keinerlei Erkenntnisse zu Nebenwirkungen bei längerer Nutzung. In Anbetracht der anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie und insbesondere der weitreichenden Verpflichtung des Tragens von Masken bei Kindern und Jugendlichen im Schulunterricht über längere Zeit, besteht daher dringender Forschungsbedarf. gebaut, im dem Eltern, Ärzt*innen, Pädagog*innen und andere Personen ihre Beobachtungen zu den Auswirkungen des Tragens einer Maske bei Kindern und Jugendlichen eintragen können. Am 20. 10 .2020 wurden die 363 Ärzt*innen des Co-Ki-Studienverteilers über die Möglichkeit informiert, dort selbst Eintragungen zu tätigen und darauf hinzuweisen. Das Register sowie der Fragebogen sind online auf der Webseite www.co-ki-masken.de zu finden, als Teil des Co-Ki-Studienkomplexes (. Abb. 1). Die ins Register eingetragenen Daten umfassen Informationen bezüglich der Rolle des Eingebenden, demografische Daten, Vorerkrankungen, Situation und Dauer des Maskentragens, Art der Maske, Vorhandensein von Klagen des Kindes zu einer Beeinträchtigung über die Maske, Symptomatik, Verhaltensauffälligkeiten, die persönliche Haltung zu den Coronaschutzmaßnahmen der Regierung der Eintragenden und die Möglichkeit, Namen und Mailadresse zu hin-terlassen. Ein Ethikvotum der Universität Witten/Herdecke liegt vor. Ziel dieser ersten Erhebung ist es, subjektive Beschwerden niederschwellig absolut zu quantifizieren und inhaltlich zu klassifizieren. Dies geschieht durch den Bericht von absoluten und relativen Häufigkeiten. Die Verteilung von Geschlecht, Bundesland oder Alter mit bekannten Erwartungswerten gibt erste Hinweise auf die quotierte Repräsentativität des Antwortverhaltens. Mithilfe von explorativen p-Werten durch den Chi 2 -Test werden die Häufigkeiten in den 3 gewählten Altersgruppen verglichen. Bei der Tragezeit in Minuten kam der Kruskal-Wallis H-Test zur Anwendung. Eingeschlossen wurden die Antworten aller teilnehmenden Personen. Ausgeschlossen wurden unvollständige Antworten sowie offensichtliche Falscheingaben. In dieser ersten Analyse werden nur die Antworten aus der größten Gruppe der "Eltern" betrachtet. Am Abend des 26. 10 Mund-Nasen-Schutz · Alltagsmasken · Maskenpflicht · Pädiatrie · COVID-19 Corona child studies "Co-Ki": first results of a Germany-wide register on mouth and nose covering (mask) in children Background. Narratives about complaints in children and adolescents caused by wearing a mask are accumulating. There is, to date, no registry for side effects of masks. Methods. In the context of the www.co-ki. de multi-study complex, an online registry has been set up where parents, doctors, pedagogues and others can enter their observations. On 20 October 2020, 363 doctors were asked to make entries and to make parents and teachers aware of the registry. Results. By 26 October 2020, a total of 20,353 people had taken part in the survey. The group of parents alone entered data on a total of 25,930 children. The average reported wearing time of masks was 270 min per day. Of the respondents 68% reported that children complained about impairments caused by wearing the mask. Side effects included irritability (60%), headache (53%), difficulty concentrating (50%), less happiness (49%), reluctance to go to school/kindergarten (44%), malaise (42%) impaired learning (38%) and drowsiness/fatigue (37%). Discussion. This world's first registry for recording the effects of wearing masks in children is dedicated to a new research question. A bias with respect to the preferential documentation of particularly severely affected children or persons who are fundamentally critical of protective measures cannot be ruled out. The frequency of use and the spectrum of symptoms registered indicate the importance of the topic and call for representative surveys, randomized controlled trials with various masks and a renewed risk-benefit assessment of mask obligation in the vulnerable group of children. Mouth and nose protection · Community masks · Mask obligation · Pediatrics · COVID-19 abgeschlossene Lehre und 3040 (17, 16 .548 (6,7 % der Gemeldeten) zwischen 10 und 19 Jahre alt waren [1] . Das sind weniger als die innerhalb einer Woche in diesem Register gemeldeten Kinder. Ob Kinder eine grundsätzlich geringere Neigung als Erwachsene haben, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren und diese Infektion auf Erwachsene so zu übertragen, dass Letztere davon schwer krank werden, ist nach wie vor unklar [2] [3] [4] [5] . Es zeigt sich jedoch, dass infizierte Kinder, v. a. bis zum 10. Lebensjahr, mehrheitlich keine oder nur milde Symptome entwickeln [6] [7] [8] [9] . Selten kommt es bei Kindern bis zum 10. Lebensjahr zu schweren Verläufen. Die bisher, Stand 25.10.2020, einzigen 3 an COVID-19 verstorbenen (bis heute vom RKI nicht genau beschriebenen) Kinder bzw. Jugendlichen hatten chronische Vorerkrankungen [10, 11] . Kinder unter 10 Jahren scheinen in Europa selten Treiber in diesem Infektionsgeschehen zu sein, wobei Daten aus Indien, ein Land mit anderem Hygiene-Hintergrund, durchaus eine gewisse Übertragungsrolle auch Kindern zuschreiben (allerdings ohne Differenzierung zwischen 5-Jährigen und 17-Jährigen) [ schottische Studie an 300.000 Haushalten stellte fest: Je kinderreicher der Haushalt, desto geringer die Wahrscheinlichkeit für eine Hospitalisierung mit COVID-19 bei den Erwachsenen [13] . Eine kürzlich veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Kinder weniger Aerosol beim Singen und Sprechen emittieren als Erwachsene [14] . Dass das Tragen von Masken bei Erwachsenen grundsätzlich eine sichere, wirksame und kosteneffektive Maßnahme sein kann, um die COVID-19-Pandemie zu verlangsamen, ist unstrittig [15] [16] [17] . Anhand der vorliegenden Erhebungen kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Maskenpflicht Auswirkungen auf die Lebensqualität und mutmaßlich auch die Gesundheit einzelner Kinder hat und dies von der Politik und Gesellschaft nicht vernachlässigt werden darf. Während viele Kinder die Maske relativ problemlos vertragen, gibt es klar Kinder, denen eine Maske nicht guten Gewissens zugemutet werden kann, gerade auch bei zusätzlich fraglicher Notwendigkeit des Mund-Nasen-Schutzes bei kleineren Kindern. Ein unsachgemäßer Umgang mit Masken, von dem man bei Kindern tendenziell ausgehen kann, erhöht möglicherweise das Risiko einer Erregerverbreitung und -übertragung durch die gesteigerte Tendenz, sich selbst ins Gesicht zu fassen [18] . Eltern, Lehrer*innen und Ärzt*innen berichten von Stigmatisierung, Ausgrenzung und aggressivem Verhalten gegenüber Kindern, die aus psychischen oder medizinischen Gründen keine Maske tragen. Betrachtet man das Symptomspektrum der Beschwerden, so lässt sich bei 66,1 % der Eingaben eine deutliche und breit gefächerte Be- (5, 9) Viele Kinder sind großen Herausforderungen unterworfen, und Familien versuchen, dies bestmöglich zu meistern. Die Zahl der Neuinfektionen ist derzeit auf hohem Niveau. Zumindest für Kinder über 10 Jahre gilt es, die allseits bekannte AHA+L-Regel einzuhalten: Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen sowie regelmäßiges Lüften. In der neuesten Stellungnahme "... zur Verwendung von Masken bei Kindern zur Verhinderung der Infektion mit SARS-CoV-2" [22] heißt es: "Für Kinder gibt es kaum Daten zu möglichen unerwünschten Wirkungen von Masken". Das Co-Ki-Masken Register liefert dazu erste Ergebnisse, und diese rufen nach alters-und situationsabhängigen Studien, die eine fundierte Risiko-Nutzen Analyse ermöglichen. Damit zusammenhängend muss auch die Frage nach der Notwendigkeit von Masken-Attesten klinisch und wissenschaftlich bewertet werden. Sehr wichtig ist uns, dass unsere Ergebnisse nicht dazu führen, dass Eltern grundsätzlich eine negative Meinung zum Maskentragen bei Kindern entwickeln. Viele Kinder und Jugendliche sind dankbar, dass sie dank der AHA+L-Regeln die Schule weiterbesuchen dürfen und würden sich von den Erwachsenen eine positive Meinung zu den Masken wünschen, zumal die Art der getragenen Maske normalerweise gewählt werden kann. Des Weiteren gibt es Kinder, für die die Maske eine notwendige Hilfe sein kann, beispielsweise, wenn sie nach einer Chemotherapie immunsupprimiert sind. Unreflektierte negative Äußerungen über die Maske können ein Nocebo-Effekt herbeiführen und Kinder unnötig belasten: Besser ist es, zuzuhörenund ernst zu nehmen, wenn Probleme auftauchen. Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) (Okt) Are children less susceptible to COVID-19? Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2) infection in children and adolescents: a systematic review National Centre for Immunisation Research and Surveillance (NCIRS) (2020) COVID-19 in schools-the experience in NSW. National Centre for Immunisation Research and Surveillance National Institute for Public Health and the Environment (2020) Children and COVID-19 CDC COVID-19 Response Team (2020) Coronavirus disease 2019 in children-United States SARS-CoV-2 infection in a pediatric departmentinMilan: alogisticratherthanaclinical emergency The role of children in the transmission of SARS-CoV-2 (COVID-19), 1st update Pediatric COVID-19 case with regard to the family infection chain and the psychosocial context Hospitalisierungen von Kindern und Jugendlichen mit COVID-19 COVID-19 in children and adolescents in Europe: a multinational, multicentre cohort study Epidemiology and transmission dynamics of COVID-19 in two Indian states Sharing a household with children and risk of COVID-19: a study of over 300,000 adults living in healthcare worker households in Scotland Aerosol emission of child voices during speaking, singing and shouting Face masks against COVID-19: an evidence review Face masks: what the data say Making sense of the research on COVID-19 and masks Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit Fossil fuel combustion is driving indoor CO2 toward levels harmful to human cognition Gesundheitliche Bewertung von Kohlendioxid in der Innenraumluft. Mitteilungen der Adhoc-Arbeitsgruppe Innenraumrichtwerte der Innenraumlufthygiene Corona: Empfehlungen für Schulen DGPI: Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (2020) Hufnagel PD med M: Stellungnahme von DGPI, bvkj, DGKJ, GPP und SGKJ zur Verwendung von Masken bei Kindern zur VerhinderungderInfektionmitSARS-CoV Bewegungsunlust, Spielunlust 4629 (17, 9) 456 (11, 4) 2824 (19, 6) 1349 (17, 9) p < 0,0001