key: cord-0963773-byma8aoq authors: nan title: Mitteilungen der ÖGKJ date: 2020-10-23 journal: Monatsschr Kinderheilkd DOI: 10.1007/s00112-020-01036-1 sha: b7541a4db31167400fb16b53c7dd42cc0eb9b6b4 doc_id: 963773 cord_uid: byma8aoq nan 5 weil wir als Mediziner*innen diejenige Gruppe sind, die prädestiniert ist, vorzuzeigen, wie gedeihliches Miteinander (gerade auch bei Veranstaltungen) gelingen kann, 5 weil virtuelle Veranstaltungen nur sehr bedingt die Verpflichtung zu Fortbildung und fachlich persönlichem Austausch abdecken können, 5 weil wir sie als ein positives Beispiel eines Pilotprojekts gesehen haben, 5 weil wir ein positives Zeichen setzen wollten. Die Jahrestagung hat nach aktuellem Stand der Verordnungen und der Überprüfung des Congress Innsbruck stattgefunden (. Abb. 1). Für die Jahrestagung lag bereits seit längerer Zeit ein 40 seitiges COVID-19 Präventionskonzept vor, das erfolgreich umgesetzt wurde (Kontrolle der Anwesenden im Kongresshaus, Einhalten der Maßnahmen (Abstand halten, Händehygiene, Mund-Nasen-Schutz). Mit der erwarteten Anzahl der Teilnehmer*innen befanden wir uns im behördlich vorgesehenen Rahmen (s. . Abb. 2, 3 und 4). Auf den üblicherweise am Abend des 2. Tages stattfindenden Gesellschaftsabend wurde u. a. verzichtet. Um 14.00 fand die erste Plenarsitzung statt (s. . Abb. 5) und daran anschließend die Eröffnung, in derem Rahmen wir u. a. eine Videobotschaft von Bundesminister für Gesundheit Rudolf Anschober und eine Begrüßung durch den Tiroler Landesrat für Gesundheit DI Bernhard Tilg eingebaut hatten. In Rahmen der Eröffnung fanden heuer auch die Preisverleihungen der wissenschaftlichen Preise durch Prof. Dr. Thomas Lion, Leiter der AG Wissenschaft und Forschung, und die Verleihung der August von Reuss Medaille an Fr. MR Dr. Manuela Baumgartner statt, für die Sabine Scholl-Bürgi die Laudatio gehalten hat. Am Ende stellte Thomas Beddies die erstmals in Österreich stattfindende Ausstellung "Im Gedenken der Kinder" vor. Sie konnte während des gesamten Kongresses besichtigt werden und blieb noch weitere drei Wochen in Innsbruck ausgestellt, bevor sie nach Südtirol weitertransportiert wurde. Weitere Informationen dazu siehe Mitteilungen der ÖGKJ in der Ausgabe 10-2020 der Monatsschrift Kinderheilkunde, https://doi.org/10.1007/s00112-020-01026-3. Von 19.00 bis 21.30 Uhr erlebten die an dem Abend 150 Teilneh-merInnen den Posterwalk, bei dem ein guter Austausch zwischen Jung und Alt, Ost und West, stationärem und niedergelassenen Bereich, … stattfand -immer unter Einhaltung der COVID-19 Präventionsmaßnahmen. Auch die weiteren beiden Tage verliefen in einer ruhigen, sehr offenen, herzlichen Atmosphäre. Die gut 400 anwesenden Teilneh-Bis zu Beginn der Jahrestagung haben wir uns täglich an die Gegebenheiten angepasst und die Information jeweils auf der Jahrestagungs-Homepage eingefügt (www.oegkj-jahrestagung.at). Dabei ist es uns entgegengekommen, dass wir die Tagung bereits im Vorfeld als Green Event konzipiert hatten, so dass Änderungen im Programm wesentlich einfacher waren, weil z. B. das Programm online und nicht als Papierdruck vorlag. Für die TeilnehmerInnen hatten wir von Mit-arbeiterInnen der Tiroler Hospizgemeinschaft 500 Stoffmasken nähen lassen (s. . Abb. 2). Für die, die absagen (mussten), war ein Live Stream der Plenarsitzungen vorhanden. Sie bekamen den Link auf Rückmeldung zugesandt. Trotz aller guten Vorbereitung ist es bis zuletzt sehr spannend geblieben! Am 24.09.2020 fanden bereits einige Sitzungen statt (Vorstandssitzung, Arbeitsgruppen und Referate), teilweise als Hybrid-Sessions (Online-Zuschaltung der nicht anwesenden Kollegen möglich). Mittags starteten die Lunch Symposien, auch diese waren z. T. als Hybrid-Sessions aufgesetzt. konnte! Wir haben uns über jede(n) sehr gefreut, die/der unsere Philosophie mitgetragen hat und bei dieser Tagung anwesend war. Selbstverständlich haben wir auch Verständnis für jene, die die Situation anders gesehen haben und nicht bei der Tagung anwesend sein konnten. Auch wenn die Industriepartner üblicherweise nicht in dem Jahrestagungsbericht erwähnt werden, möchten wir das heuer bewusst tun. Wir danken allen Firmensponsoren, die diese Jahrestagung und uns auch bei bereits im Vorfeld bekannter reduzierter TeillnehmerInnenzahl durch alle Widrigkeiten in der Zeit der Vorbereitung verlässlich unterstützt haben! Das war nicht selbstverständlich -und wir haben es sehr geschätzt! Und … -wir freuen uns auf die Zeiten, wo wir uns alle wieder gemeinsam treffen können! Wir konnten nachvollziehen, dass die im Vorfeld generell aktuell verfügbaren Informationen über die Situation in Tirol/Innsbruck z. T. schwer einzuordnen waren, und auch, dass nicht alle mit der Situation "Abhaltung der Jahrestagung" gleich umgegangen wären, wie wir es zu tun entschieden haben. In dem Bewusstsein, dass die heurige Jahrestagung verständlicherweise anders sein würde als Tagungen zuvor, haben wir versucht, unsere Motivation und unseren Zugang zu der jeweiligen Situation zu erläutern. Wir bedanken uns recht herzlich bei Allen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen werden Zahlen, Daten, Fakten … 1 % der aufgrund von " COVID-kompatiblen Symptome" getesten Kinder hat eine auf SARS-CoV-2 untersuchten positiven Abstrichd. h. dass bei 99 % andere Viren/Erreger vorliegen. Die Ansteckungsrate bei klinisch asymptomatischen SARS-CoV-2 Trägern beträgt 0,7 % -im Vergleich zu der Ansteckungsrate bei klinisch symptomatischen Personen, die 18 % beträgt. Das bedeutet, dass die meisten asymptomatischen SARS-CoV-2 Träger keine Virusüberträger sind. Der Nachweis des SARS-CoV-2 Virus ist aktuell sehr sensitiv, Frage ist die klinische Relevanz der Tests. Daher sollte Testen dort erfolgen, wo es notwendig und medizinisch sinnvoll ist. Das ist: 5 Bei der Abklärung symptomatischer Personen, mit einem begründeten SARS-CoV-2 Verdacht 5 Bei Umgebungstestungen 5 In sensiblen Bereichen (z. B. Gesundheitseinrichtungen, Seniorenheimen, …) Prim. Univ. Prof. Dr. Reinhold KERBL (Vorstand der Abteilung für Kinder und Jugendliche am LKH Hochsteiermark/Leoben, Generalsekretär der ÖGKJ) hat folgendes Statement abgegeben: Die wirkungsvollste Methode zur Verhinderung einer Virusverbreitung ist das sogenannte "Containment". Darunter versteht man, dass infizierte Personen möglichst separiert/isoliert werden, um so eine Weiterverbreitung zu verhindern. Dies gilt gleichermaßen für "Schnupfenviren", Influenza und SARS-CoV-2. Die ÖGKJ appelliert daher an Eltern und Familien, ihren Teil zur Viruseingrenzung (damit sind ALLE "Infektviren" gemeint) beizutragen. Es wäre daher hilfreich, den "Elternbrief " (siehe links) (auch durch die Medien) möglichst breit zu streuen. Kurz nach der Pressekonferenz wurde die gemeinsame Stellungnahme des BM für Gesundheit und der ÖGKJ veröffentlicht: Empfehlungen für die Gesundheitsbehörden im Umgang mit SARS-CoV-2-Infektionen im Kindes-und Jugendalter (https:// www.sozialministerium.at/dam/jcr:f0881b75-5c4b-424c-9fbb-bd9a6889612e/Umgang%20mit%20SARS-CoV-2-Infektionen%20 Neben zahlreichen anderen Viren ist in den nächsten Monaten auch mit Influenza ("echte Grippe") zu rechnen. In vielen Fällen bedingen diese Viren Infektionen der Atemwege und manifestieren sich mit Fieber, Schnupfen und Husten, teilweise aber auch schwer verlaufenden (Lungen-) Erkrankungen. Allein durch die ärztliche Untersuchung ist in vielen Fällen nicht feststellbar, ob es sich um "banale" Schnupfenviren, Influenza oder SARS-CoV-2 ("Corona") handelt. Die Österreichische Gesellschaft für Kinder-und Jugendheilkunde ( ÖGKJ) hat daher ein Konzept vorgestellt, wie Familien mit Kindern und die KollegInnen trotzdem gut über den Winter kommen. Am Podium standen für Fragen zur Verfügung: Daniela Karall, ÖGKJ Präsidentin, Innsbruck; Reinhold Kerbl, ÖGKJ Generalsekretär, u. a. Initiator des "Alles über COVID Buttons" (siehe www.paediatrie.at), Leoben; Volker Strenger, Leiter der ÖGKJ Arbeitsgruppe Infektiologie, Anprechpartner für COVID Agenden im Kindes-und Jugendalter, mitverantwortlich für den "Alles über COVID Button", Graz (s. . Abb. 7). 8 Titelblatt der BM Empfehlungen für die Gesundheitsbehörden im Umgang mit SARS-CoV-2 Infektionen im Kindes-und Jugendalter Liebe Eltern! "Corona" hat uns allen Probleme beschert, die wir bisher in dieser Form nicht gekannt haben. Dies betrifft gleichermaßen alle Bevölkerungsgruppen sowie Gesundheits-und Bildungseinrichtungen, v. a. aber auch Eltern und Familien. Die bevorstehende Herbst-Wintersaison kann nun zusätzliche Probleme dadurch bringen, dass 1) In dieser Zeit zahlreiche verschiedene Viruserkrankungen auftreten können 2) In dieser Zeit sich üblicherweise auch Influenza (sog. "echte Grippe") ausbreitet 3) Das Infektionsrisiko für "Corona" weiter besteht Bedauerlicherweise lässt sich bei vielen "Infekten" durch eine ärztliche Untersuchung nicht eindeutig festlegen, welcher Erreger die jeweiligen Krankheitssymptome verursacht. Sogenannte "Erkältungskrankheiten" sind in den allermeisten Fällen durch Viren bedingt. Temperaturwechsel und Körpernähe (Menschenansammlungen) können die Verbreitung derartiger Erkrankungen entscheidend begünstigen. Dies gilt für relativ harmlose "Schnupfenviren" ebenso wie für Influenza und letztlich SARS-Coronavirus-2. Für die Herbst-Wintersaison 2020/21 wird es daher entscheidend sein, die Infektionsrate GENERELL niedrig zu halten. Dies kann in erster Linie dadurch gelingen, dass ALLE Personen (und insbesondere auch Kinder) mit "Infekten" Kontakte zu anderen Menschen möglichst vermeiden. Wenn diese Empfehlung KONSEQUENT eingehalten wird, kann auch insgesamt mit einer niedrigen Infektionsrate gerechnet werden. Kinder werden dann voraussichtlich nicht 5-10 "Infekte" pro Saison durchmachen, sondern nur 1-2, vielleicht auch gar keinen! Eltern müssen dann auch deutlich weniger Pflegeurlaub wegen Erkrankungen ihrer Kinder nehmen. Als Kinder-und JugendärztInnen rufen wir dringend dazu auf, im Sinne der Allgemeinheit die Regel "Besser kranke Kinder bleiben zu Hause als alle bleiben zu Hause …" konsequent zu befolgen und dadurch auch das "Coronaproblem" besser unter Kontrolle zu halten. große Rolle spielen. Dies wurde jedoch nie bewiesen, vielmehr deuten immer mehr Studien darauf hin, dass Kinder nicht nur seltenerer Symptome entwickeln, sondern sich auch seltener infizieren, z. B. bei erkrankten Personen im selben Haushalt. Studien haben -teilweise sehr medienwirksam -berichtet, dass Kinder gleich viele Viren ausscheiden würden wie Erwachsene. Diese Studien haben jedoch nur die Menge an Virus-Erbsubstanz auf den Abstrichtupfern im Labor untersucht und nicht die Menge an ausgeschiedenen Viren. Viel mehr haben Cluster-Analysen -u. a. auch in Schulen -gezeigt, dass Kinder seltener Indexfälle sind und dass Kinder weniger weitere Personen infizieren als erwachsene Indexfälle. Bisher sind in Österreich ca. 35.000 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Davon waren 500 (1,4 %) unter 5 Jahre alt und 1600 (4,6 %) zwischen 5 und 14 Jahre alt. Während zu Beginn der Schulferien (Anfang Juli) 3,7 % der bis dahin positiv getesteten Personen Kinder (unter 14 Jahren) waren, ist dieser Anteil bis Schulbeginn im September auf 6 % der Gesamtinfizierten angestiegen. Oder -anders ausgedrückt -ist die Zahl der Gesamtinfizierten in den Sommermonaten um ca. 60 % gestiegen, während die Zahl der Infizierten Kinder im selben Zeitraum um 165 % angestiegen ist. Ob dieser überproportionale Anstieg der (nachgewiesenen) kindlichen Infektionen während der Ferienmonate durch unspezifische Schwankungen oder veränderte Teststrategien in unterschiedlichen Altersgruppen verursacht wurde oder einer tatsächlich veränderten Altersverteilung entspricht, lässt sich nicht sicher beantworten. Die Ferien-bedingte Schließung der Schulen hat aber offensichtlich NICHT zur Reduktion von kindlichen Infektionen geführt. Bemerkenswert ist, dass nur ein sehr geringer Teil (ca. 6 %) der SARS-CoV-2 infizierten Kinder Kontakt mit Kinderabteilungen hatten. Bis Mitte September waren 115 Kinder und Jugendlichen mit im%20Kindes-%20und%20Jugendalter-%20Empfehlungen%20 f%C3%BCr%20Gesundheitsbeh%C3%B6rden.pdf). In dieser Empfehlung findet sich auch ein praktikabler Algorithmus, mit dem ein Umsetzen der Maßnahmen jeweils vor Ort erleichtert werden soll. Daniela Karall, Innsbruck Reinhold Kerbl, Leoben Editorial zum "Alles über COVID"-Button (siehe www. paediatrie.at) von PD Volker Strenger, Leiter AG Infektiologie der ÖGKJ, Stand 15.09.2020 Schon früh in der SARS-CoV-2 Pandemie hat sich gezeigt, dass Kinder bei dieser Infektionserkrankung eine besondere Stellung einnehmen, indem sie seltener und in der Regel wesentlich milder erkranken oder gar keine Symptome zeigen. Diese Tatsache -wie auch das Wissen von anderen Atemwegs-Infektionen -hat zu der falschen Annahme geführt, dass Kinder in der Übertragung eine überdurchschnittlich Während SARS-CoV-2 Infektionen also offensichtlich in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen nicht überproportional auftreten, wird die Abgrenzung zwischen COVID-19 und anderen respiratorischen Infektionen bei Kindern im Herbst eine große Herausforderung. Aktuelle Informationen unter: https://www.fomf.at/paediatrie-update-refresher-wien-1120 Die Veranstaltungen wird planmäßig sowohl in Form einer Präsenzveranstaltung als auch im Livestream angeboten. Falls die Fortbildung aufgrund der aktuellen Situation nicht als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden kann, wird sie ausschließlich online via Livestream durchgeführt. Eine flexible Umbuchung ist jederzeit möglich. Jedenfalls erhält man die vollen 24 DFP-Punkte. Graz 65 Jahre wird: 04.11.1955 | Prim. Dr. Beatrix Blaha-Emich Graz 12.30 Uhr SARS-CoV2 Impfung ( SYMPOSIUM mit Fa Uhr Sind Kinder COVID-19 "Superspreader Pölten 17.20 Uhr COVID-19 Outlook: Was wird noch kommen? Linz 08.11.1930 | Dr. Helmut Luze, Innsbruck 25.11.1937 | Dr. Gunter Rausch-Schott, Schärding 17.11.1940 | Dr. Wilfried Schwarz, Hof bei Salzburg 75 Jahre werden: 24.11.1945 | Dr. Ewald Ritschl, Graz 27.11.1945 | Univ Alle Informationen zur Anmeldung bei der ÖGKJ finden Sie unter www.paediatrie.at/mitgliedschaft