key: cord-0956378-0qyfy60q authors: nan title: GeSRU date: 2021-02-16 journal: Urologe A DOI: 10.1007/s00120-021-01452-5 sha: 149bdb56fd57e9b3cfb6893c507b1719289a9687 doc_id: 956378 cord_uid: 0qyfy60q nan Der Blick der Jungen Einführung Die Corona-Pandemie beschleunigt weltweit die Digitalisierung [1] . Digitale Strukturen und Prozesse wie Videosprechstunden, verordnungsfähige digitale Gesundheitsanwendungen und Online-Fortbildungen erweitern das Portfolio des Gesundheitswesens -nicht nur für Ärztinnen und Ärzte, sondern auch für Patientinnen und Patienten [2] . In einem aktuellen Review schlussfolgern Tapiero et al. nach Analyse von 50 Publikationen mit dem Schwerpunkt "Einsatz von Smartphones in der Urologie", dass Applikationen das Potential bieten, die urologische Versorgung und die Weiterbildung zu verbessern [3] . Bereits 2014 nahmen 71 % der im Rahmen der Jahreskongresse der European Association of Urology ( EAU) und der American Urological Association ( AUA) befragten Twitter Nutzer einen Einfluss dieses Mikroblogging Dienstes auf ihre klinischen Entscheidungen wahr. Borgmann Digitale Formate, Werkzeuge und Veranstaltungen bieten den Vorteil zeit-und ortsunabhängig eine qualitativ hochwertige urologische Aus-, Weiter-und Fortbildung bereitzustellen. Im Rahmen einer amerikanischen Studie konnte beispielsweise aufgezeigt werden, dass die Absolvierung eines fallbasierten digitalen Curriculums zum Themenkomplex Hodenkrebs über einen Zeitraum von vier Wochen bei allen Teilnehmenden zu einem signifikanten Wissenszuwachs im Vergleich zur Kontrollgruppe führte. Vor allem ÄiW im ersten Jahr profitieren von diesem Weiterbildungsangebot [9] . Auch in Deutschland besteht mit Urologie onLINE eine E-Learning Fortbildungsreihe für urologische Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung. Necknig et al. konnten in einer begleitenden Evaluation neben einer hohen Akzeptanz der Veranstaltungsreihe auch eine geringere Arbeitsbelastung der Referierenden im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen bestätigen [10] . Darüber hinaus tragen die weit bekannten digitalen Angebote der GeSRU wie die Videoplattform GeSRU StepS, die mobilen Apps GeSRU Makrohämaturie-Farbtabelle, Hodentumor und Uro Emergency sowie der neue etablierte GeSRU Podcast -Katheterkollegen zur Verbesserung der urologischen Weiterbildung in Deutschland bei. Zentraler Bestandteil der neuen Weiterbildungsordnungen der Ärztekammern ist das elektronische Logbuch. Die digitale Dokumentation der absolvierten Weiterbildungsinhalte bringt positive Aspekte. Sie ermöglicht eine regelmäßige Dokumentation und stellt somit eine gewisse Transparenz des Fortschritts der Weiterbildung für die weiterbildungsbefugte und die weiterzubildende Person her [11] . Als sogenannte "digitale natives" sind wir im Umgang mit digitalen Werkzeugen geübt, nichtsdestotrotz wünschen wir uns eine curriculare Verankerung digitaler Inhalte in der Aus-und Weiterbildung. Einzelne Pilotprojekte wie das durch den Stifterverband geförderte Projekt "Digitalisierung in der Medizin -Curriculum für die ärztliche Weiterbildung ( CÄWIN)" am Universitätsklinikum Halle (Saale) sind zu begrüßen, reichen aber nicht aus [12] . Auch bereits in der Krankenversorgung befindliche Kolleginnen und Kollegen müssen entsprechend geschult werden, ohne dass ihnen hierfür Kosten entstehen. Ein grundlegendes Verständnis zum Thema "Medizin im digitalen Zeitalter" ist für alle Fachärztinnen und -ärzte unverzichtbar, um digitale Innovationen im medizinischen Behandlungsprozess und in der medizinischen Forschung einsetzen und anwenden zu können und auf Nachfragen von Patientinnen und Patienten adäquat vorbereitet zu sein. Dabei müssen flächendeckend und fächerübergreifend praktische Anwendungsmöglichkeiten aufgezeigt sowie Chancen und Risiken diskutiert werden. Zudem bedarf es einen Überblick über die Rahmenbedingungen von Digital Health, Telemedizin und digitalen Gesundheitsanwendungen, die Beantwortung rechtlicher Fragen wie zum Datenschutz, Haftung und Berufsrecht sowie eine adäquate Vergütung dieser Leistungen. Als junge Ärztinnen und Ärzte ist uns bewusst, dass durch die digitale Transformation im Gesundheitswesen die Entwicklung neuer Berufe in Zukunft unverzichtbar sein wird. In ihrem Projektbericht "Reformkommission Neue Gesundheitsberufe für das digitale Zeitalter" spricht sich die Stiftung Münch für drei neue Gesundheitsberufe aus. Sie fordert die Etablierung von Fachkräften, Prozessmanagern und Systemarchitekten für digitale Gesundheit [13] . Darauf aufbauend schlägt das Bündnis Junge Ärzte ( BJÄ) das Berufsbild "Arzt für digitale Medizin" vor. Unabhängig von ihrer Fachrichtung informieren Ärztinnen und Ärzte für digitale Medizin über das Angebot digitaler Anwendungen und beraten kompetent bei Problemen und Herausforderungen, egal ob medizinisch oder digital [14] . Deshalb wünschen wir uns eine offene Diskussion über die Auswirkungen der Digitalisierung auf unser Selbstbild und unseren ärztlichen Berufsalltag. Die zunehmende Digitalisierung der Medizin -und auch der Urologie -wird den Arbeitsalltag weitreichend verändern. Von Urologinnen und Urologen werden zunehmend fundierte Kenntnisse über digitale Werkzeuge und Gesundheitsanwendungen erwartet. Gleichzeitig wird der Anspruch der Patientinnen und Patienten nach fachlich korrek-Als GeSRU wünschen wir uns 5 ter Behandlung und empathischer persönlicher Aufklärung und Beratung weiterhin bestehen. Urologinnen und Urologen müssen somit in die Lage versetzt werden, Potentiale digitaler Technologien sowie deren Limitationen zu erkennen und einordnen zu können. Die Digitalisierung wird das Gesundheitssystems prägen -und digitale Anwendungen werden den Nachwuchs das ganze Berufsleben begleiten. Nutzen wir die Chance, uns mit den Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam auseinanderzusetzen und die Transformation der Urologie generationsübergreifend aktiv mitzugestalten. So wirkt sich die Pandemie global aus Telemedicine and eConsults for Hospitalized Patients During COVID-19 Smartphone technology and its applications in urology: a review of the literature Novel survey disseminated through Twitter supports its utility for networking, disseminating research, advocacy, clinical practice and other professional goals New Media for Educating Urology Residents: An Interview Study in Canada and Germany BvDU (2020) Berufspolitik BvDU Current status of artificial intelligence applications in urology and their potential to influence clinical practice Quantitative Assessment of a Case Based Digital Learning Curriculum for Testicular Cancer Urologie onLINE -Webinar für Assistenten Bundesärztekammer eLogbuch Stifterverband fördert Projekt zu Digitalisierung in der Ärzteweiterbildung Neue Gesundheitsberufe für das digitale Zeitalter. Projektbericht in Herausgeberschaft der Stiftung Münch Bündnis Junge Ärzte Stellungnahme des Bündnis Junge Ärzte (BJÄ) zum Bericht der Reformkommission der Stiftung Münch: Gesundheitsberufe der Zukunft