key: cord-0943962-y8k2uv90 authors: Michels, Guido; Ochmann, Uta; Cranen, Rita title: Mutterschutz – auch im Zeitalter der Coronakrise date: 2020-03-26 journal: Med Klin Intensivmed Notfmed DOI: 10.1007/s00063-020-00677-0 sha: 2daaa04d69432437100d553eda8652580073a60a doc_id: 943962 cord_uid: y8k2uv90 Pregnant employees should be protected, particularly in crisis situations. The Maternity Protection Act states that employees are not allowed to have contact with infectious people, including people with SARS-CoV-2 infections; no new regulation is required here. Die Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich nicht nur national sondern auch weltweit zunehmend aus, sodass die SARS-CoV-2-Infektion am 11.03.2020 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Pandemie erklärt wurde. Gerade in endemischen Krisengebieten nehmen zum einen die Zahl der SARS-CoV-2-Fälle tagtäglich zu und zum anderen die Zahl der SARS-CoV2-bestätigten Mitarbeiter und damit auch die Kontaktpersonen der Kategorie I mit engem Kontakt stetig zu. Damit Bedingt durch diese multifaktorielle Entwicklung resultiert ein zunehmender Personalengpass auf sämtlichen medizinischen Versorgungsebenen, sodass "jede Mitarbeiterin" bzw. "jeder Mitarbeiter" kritischer Infrastrukturen des Gesundheitssystems notwendig ist. Sowohl Mitarbeiter/-innen im pflegerischen als auch im ärztlichen Bereich leisten zurzeit unglaubliches, und arbeiten zum Teilgerade in der Akutmedizin -über ihre Grenzen hinaus. Dabei setzen sie sich, um die medizinische Versorgung weiterhin zu gewährleisten, oftmals großen Gefahren aus, ohne an sich selber zu denken. Gerade schwangere Mitarbeiterinnen, die neben chronisch lungenkranken, immunsupprimierten und älteren Menschen zur Risikogruppe gehören, sollten in dieser Krisensituation geschützt werden. Basierend auf der Tatsache, dass sich das Immunsystem während der Schwangerschaft unter anderem durch die Exposition gegenüber fetalen Antigenen verändert, sind Frauen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Die meisten Virusinfektionen, z. B. die Influenza-A-Virus-Infektion, sind daher während der Schwangerschaft mit einem schweren Krankheitsverlauf assoziiert [1] . Daher können neben den Influenza-A-Viren auch Coronaviren, die für das schwere akute respiratorische Syndrom ("severe acute respiratory syndrome", SARS) und das respiratorische Syndrom des Nahen Ostens (Middle East Respiratory Syndrome, MERS) verantwortlich sind, schwere negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft zur Folge haben, wie z. B. Fehlgeburten, Frühgeburten, intrauterine Wachstumseinschränkungen bis hin zum Tod der Mutter [2, 3] . Zum Themenkomplex "Coronavirus-SARS-CoV-2-Infektion und Schwangerschaft" liegen aktuell nur wenige Daten vor. In einer kürzlich publizierten retrospektiven Beobachtungsstudie mit 9 schwangeren Patientinnen konnte gezeigt werden, dass es derzeit keine Hinweise auf eine intrauterine Infektion durch vertikale Übertragung bei Frauen gibt, die in der späten Schwangerschaft eine COVID-19-Pneumonie entwickeln [4] . Gegensätzlich von dieser kleinen Studie existiert ein Fallbericht, derähnlich den Beobachtungen mit SARS -eine vertikale Übertragung von der Mutter auf das Kind vermutet [5] . Da SARS-CoV-2-infizierte Schwangere ein vulnerables Kollektiv darstellen, wurde von den Kollegen Favre et al. eine internationale "Leitlinie für schwangere Frauen mit Verdacht auf SARS-CoV-2-Infektion" vorgeschlagen [6] . Die Autoren empfehlen, dass jede schwangere Frau, die innerhalb der letzten 14 Tage in ein von SARS-CoV-2 betroffenes Risikogebiet gereist ist oder die engen Kontakt zu einem bestätigtem SARS-CoV-2-Fall hatte, getestet werden sollte, auch wenn der Verlauf asymptomatisch ist. Schwangere Frauen mit einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion, die asymptomatisch sind, sollten für mindestens 14 Tage Hausquarantäne einhalten und ein Gesundheitstagebuch führen. Asymptomatische Schwangere, die Kontaktpersonen der Kategorie I sind, sollten wegen des potenziellen Risikos einer intrauterinen Wachstumsretardierung alle 2 Monate mittels Ultraschalluntersuchung überwacht werden [6] . Das Pregnancy-Induced Alterations in NK Cell Phenotype and Function Middle East respiratory syndrome coronavirus (MERS-CoV) infection during pregnancy: report of two cases & review of the literature Pregnancy and perinatal outcomes of women with severe acute respiratory syndrome Clinical characteristics and intrauterine vertical transmission potential of COVID-19 infection in nine pregnant women: a retrospective review of medical records A case report of neonatal COVID-19 infection in China Guidelines for pregnant women with suspected SARS-CoV-2 infection