key: cord-0943016-uiyig136 authors: Dullien, Sebastian; Herzog-Stein, Alexander; Hohlfeld, Peter; Schreiber, Sven; Tober, Silke title: Schneller Ausstieg oder bedachte Lockerung?: Zur Zukunft von Kontaktbeschränkungen in der COVID-19-Krise date: 2020-04-22 journal: Wirtschaftsdienst DOI: 10.1007/s10273-020-2634-2 sha: 2e18f7e072919452e0b99e21a8f764a048a061d3 doc_id: 943016 cord_uid: uiyig136 How important is the relaxation of contact restrictions for the recovery of the German economy and what conclusions can be drawn for the appropriate level of contact restrictions in the coming months? In considering these issues, an attempt will be made to assess what significance the contact restriction measures introduced by the federal and state governments since mid-March 2020 will actually have for the current slump in economic activity in Germany. In addition, the various plausible scenarios for the spread and containment of infection are presented with different options for easing contact restrictions. Seit Beginn der Osterferien im April 2020 hat sich in Deutschland die Debatte zugespitzt, wie schnell und in welchem Maße die hier im Zuge der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie verordneten Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Geschäftstätigkeit in Gastronomie, Tourismus, Freizeitbetrieben und Einzelhandel gelockert werden sollen. Die Hoffnung jener, die auf eine schnelle Öffnung drängen, ist, dass die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise durch einen solchen Schritt begrenzt werden können. Dagegen stehen die Warnungen von Skeptikern, die ein Wiederauffl ammen der Infektionen mit SARS-CoV-2 durch eine übereilte Öffnung fürchten. Seit Mitte März 2020 wurde eine Reihe von Kontaktbeschränkungen umgesetzt, die insbesondere Teile des Dienstleistungssektors hart getroffen haben. So wurden zunächst Schulen und Kindertagesstätten geschlossen. Seit dem 23. März sind zudem bundesweit große Teile des stationären Einzelhandels sowie Freizeiteinrichtungen, Restaurants und Cafés geschlossen. Touristische Übernachtungen sind untersagt. Die Bevölkerung ist angehalten, Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, und -soweit möglich -von zu Hause aus zu arbeiten. Anders als etwa in Italien oder Spanien ist allerdings Produktionsbetrieben allgemein die Arbeit weiter erlaubt. Um die direkten wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Kontaktbeschränkungen von anderen globalen Folgen der Corona-Pandemie abzugrenzen, sollten die wirtschaftlichen Auswirkungen in Deutschland in drei überlappende Phasen unterteilt werden: • In Phase 1 standen der verringerte Absatz nach China und Unterbrechungen der Lieferketten infolge von Produktionseinschränkungen in China im Vordergrund. • Phase 2 startete Mitte März 2020, als in Deutschland zur Eindämmung von SARS-CoV-2 Schulen wie auch Clubs, Restaurants und der nicht essenzielle Einzelhandel geschlossen wurden. • Phase 3 ist durch den globalen Wirtschaftseinbruch gekennzeichnet, der für die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft einen Rückgang der Produktion, der Investitionstätigkeit und in der Folge eine Schwächung des Konsums bedeutet. In Angesichts der hohen ökonomischen Kosten der derzeit bestehenden Kontaktbeschränkungen sollte bei Ausgaben und Investitionen für den Infektionsschutz nicht gespart werden. In den allermeisten Fällen dürften die notwendigen Veränderungen an Lokalitäten oder Geschäftsabläufen, die notwendigen Investitionen in Infrastruktur sowie die Kosten fl ächendeckender Tests weit geringer sein als die Alternativkosten einer langen Fortsetzung sehr restriktiver Kontaktbeschränkungen. Konkret ließen sich aus diesen Schlussfolgerungen folgende Maßnahmen ableiten: • Kapazitäten für Tests und zur Nachverfolgung von Infektionsketten sollten schnellstmöglich ausgebaut werden; die Nutzung von Handy-Apps sollte dabei geprüft werden, allerdings aufgrund des Datenschutzes ohne zentrale Speicherung von Kontakt-oder Bewegungsprofi len und zeitlich begrenzt. Denkbar wäre auch, den Zugang etwa zu Restaurants zunächst für jene zu lockern, die bereit sind, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. • In allen Unternehmen sollten mit Nachdruck und kooperativ zwischen Geschäftsführung und Beschäftigten Maßnahmen für einen wirkungsvollen Infektionsschutz organisiert werden. Modellierung von Beispielszenarien der SARS-CoV-2-Epidemie 2020 in Deutschland. Unter Mitarbeit narien der SARS-CoV-2-Epidemie 2020 in Deutschland Ein Konzept für einen regional differenzierten Corona-Bofi nger WQUV47FHMDGJI72T7EWJRXU.html Europa muss jetzt fi nanziell zusammenstehen, Europa muss jetzt fi nanziell zusammenstehen, Frankfurter Allgemeine Frankfurter Allgemeine Zeitung Zeitung Virus-Pandemie stürzt Weltwirtschaft in tiefe Rezession The German employment miracle in the Great Recession. The signifi cance and institutional founmiracle in the Great Recession. The signifi cance and institutional foundations of temporary working-time reductions, dations of temporary working-time reductions The Mathematics of Infectious Diseases SARS-CoV-2 Steckbrief zur Coronavirus-Krankheit-2019 Hysteresis in unemployment