key: cord-0927788-rjfyyvjo authors: Wunderlich, K.; Dirschka, T. title: Erythema exsudativum multiforme infolge einer COVID-19-Impfung (BNT162b2) date: 2021-10-21 journal: Hautarzt DOI: 10.1007/s00105-021-04911-4 sha: 4130edf576dbbe027fed3317f1a5f6eda5031d5a doc_id: 927788 cord_uid: rjfyyvjo We report a case of a patient with erythema multiforme major following COVID-19 (coronavirus disease 2019) vaccination. Lesions on skin and mucous membranes developed 48 h after the second dose of the mRNA-vaccine BNT162b2 (Tozinameran, Comirnaty®). Under the application of external glucocorticoids complete resolution was achieved within 3 weeks. Eine 61-jährige Frau stellte sich mit erstmals aufgetretenen und seit 7 Tagen bestehenden Hautveränderungen an den Extremitäten und der Mundschleimhaut vor. Relevante Vorerkrankungen einschließlich rezidivierender Herpes-simplex-Virusinfektionen und die Einnahme von Medikamenten wurden verneint. Zwei Tage Aufgrund der milden klinischen Symptomatik und nur geringer Allgemeinsymptome wurden zunächst klinische Kontrollen vereinbart. Bei Wiedervorstellung der Patientin 10 Tage nach der BNT162b2-Impfung zeigte sich ein progredienter Befund des EEM mit Ausbreitung der Hauteffloreszenzen auf den Körperstamm und die untere Extremität. Charakteristische targetoide Läsionen (Kokarden) mit trizonalem Aufbau waren nun deutlich sichtbar. Insbesondere die palmaren und plantaren Lokalisationen präsentierten ausgeprägte Befunde mit starker Schwellung, Rötung und Bläschenbildung (. Abb. 3) . Die eingangs beschriebene Abgeschlagenheit bestand nicht mehr, und auch andere Allgemeinsymptome wurden verneint. Eine symptomatische Lokaltherapie mit Lotio zinci für Areale mit beginnender Bläschenbildung und externen Glukokortikoiden (Mometasonfuroat-Creme) für erythematöse Areale wurde eingeleitet. Ferner erhielt die Patientin eine glukokortikoidhaltige Haftsalbe zur Therapie weiterhin bestehender Schleimhautulzerationen. Unter diesen Therapiemaßnahmen kam es binnen 2 Wochen zu einer vollständigen Rückbildung der Haut-und Schleimhautveränderungen. Das EEM beschreibt eine akute, meist selbst-limitierende Hypersensitivitätsreaktion. In der typischen Ausprägung präsentiert es sich anhand symmetrisch verteilter, leicht erythematöser makulopapulöser Hauteffloreszenzen mit einem Durchmesser von 1-2 cm und mittiger Blasenbildung. Die Läsionen finden sich häufig gruppiert an den Ellenbogen, Knien und den Streckseiten der Extremitäten. Zumeist entwickelt sich das EEM in Assoziation mit einer vorausgegangenen oder akuten Herpes-simplex-Virus(HSV)-1-oder HSV-2-Infektion. Aber auch ein Zusammenhang mit anderen Viren, dem Bakterium Mycoplasma pneumoniae, verschiedenen Medikamenten und Impfungen wird beobachtet [1, 4] . Erhöhte Mycoplasma-pneumoniae-Antikörper können auf eine akute Infektion hindeuten. Jedoch zeigte sich im vorliegenden Fall bei der Verlaufsuntersuchung ein konstanter Antikörpertiter ohne Dynamik nahe dem Cut-off-Wert. Zusätzlich konnten zu keinem Zeitpunkt IgM-Antikörper gegen Mycoplasma pneumoniae nachgewiesen werden. Diese Beobachtungen lassen eine Seropersistenz der IgAund IgG-Antikörper vermuten, welche für Mycoplasma pneumoniae bekannt ist [8] . In der Literatur sind EEM-ähnliche Hauterscheinungen im Zusammenhang mit SARS-CoV-2-Infektionen beschrieben. Betroffen waren wie im vorliegenden Fall insbesondere ältere Frauen (Altersdurchschnitt 66,75 Jahre) [3] . Aber auch bei jüngeren Patienten traten EEM-typische akrale Läsionen im Zusammenhang mit SARS-CoV-2-Infektionen auf. Das in mRNA-Impfungen kodierte Spikeprotein des Virus konnte in diesen Fällen immunhistochemisch im betroffenen Hautgewebe nachgewiesen werden [6] . Nicht nur im Zusammenhang mit SARS-CoV-2-Infektionen, sondern auch nach mRNA-Covid-19-Impfungen konnte eine Vielzahl an kutanen Hauterscheinungen beobachtet werden. Neben Lokalreaktionen, Urtikaria und morbilliformen Läsionen wurde erst kürzlich bei 3 Patienten das Auftreten eines EEM nach der ersten Impfdosis mit mRNA-1273 (COVID-19 Vaccine Moderna, Firma: Moderna, NIAID) beschrieben [5] . Aber auch infolge einer Impfung mit BNT162b2 sind mittlerweile 3 Fälle eines EEM beschrieben [2] . Es bleibt abzuwarten, ob die Wahrscheinlichkeit eines Erythema exsudativum multiforme im Zusammenhang mit SARS-CoV-2-mRNA Impfstoffen häufiger auftritt als bei anderen Impfungen, bei welchen das EEM ca. 0,2 % aller gemeldeten unerwünschten Impfnebenwirkungen ausmacht [7] . Erythema multiforme with mucous membrane involvement and Stevens-Johnson syndrome are clinically different disorders with distinct causes COVID-19 vaccine Erythemamultiformelike eruption in patients with COVID-19 infection: clinicalandhistologicalfindings Erythema multiforme Cutaneous reactions reported after Moderna and Pfizer COVID-19 vaccination: a registry-based study of 414 cases Clinicopathologic correlations of COVID-19-related cutaneous manifestations with special emphasis on histopathologic patterns Erythema multiforme, Stevens Johnson syndrome, and toxic epidermal necrolysis reported after vaccination Prevalence of Chlamydia pneumoniae and Mycoplasma pneumoniae immunoglobulin G and A antibodies in a healthy Finnish population as analyzed by quantitative enzyme immunoassays We report a case of a patient with erythema multiforme major following COVID-19 (coronavirus disease 2019) vaccination. Lesions on skin and mucous membranes developed 48 h after the second dose of the mRNA-vaccine BNT162b2 (Tozinameran, Comirnaty ® ). Under the application of external glucocorticoids complete resolution was achieved within 3 weeks.