key: cord-0894998-6hdpmfi2 authors: Felberbaum, Ricardo E. title: Bericht vom virtuellen ASCO – Jahreskongress 2020 date: 2020-08-10 journal: Gynakol Endokrinol DOI: 10.1007/s10304-020-00333-y sha: 26dd8908266a3c0358d2c0621c6bacd3a61f5440 doc_id: 894998 cord_uid: 6hdpmfi2 nan Wo sich sonst jedes Jahr über 50.000 Onkologen aller Fachrichtungen in Chicago zum wissenschaftlichen Austausch treffen, sah man dieses Jahr Bilder eines improvisierten Notfallkrankenhauses. Und Wie immer wurden hochklassige Vorträge geboten, die alle Felder der klinischen Onkologie abdeckten. Das Volumen der Wissensvermittlung war enorm. Leider fehlten -trotz der angebotenen und auch genutzten Chatfunktionen -der direkte Austausch mit den Kollegen und das erhellende Frage-Antwort-Spiel nach den einzelnen Vorträgen, all die Dinge also, die die Verankerung des Gehörten im eigenen Gedächtnis so sehr erleichtern und auch einen wesentlichen Wert solcher Kongressbesuche ausmachen. Tatsächlich betraf eines der wichtigsten "Highlights" dieses Kongresses ein Thema aus der Endokrinologie, wenngleich auch nicht aus der gynäkologischen Endokrinologie. Neal D. Shore vom Carolina Urologic Research Center in Myrtle Beach, USA, präsentierte die Ergebnisse der HERO-Studie. In dieser prospektiven, randomisierten Studie wurde die Wirksamkeit des oral aktiven nichtpeptidischen Gonadotropin-Releasing-Hormon(GnRH)-Antagonisten Relugolix (bei 622 Patienten) im Vergleich zu dem etablierten GnRH-Agonisten Leuprorelin (bei 308 Patienten) in der Behandlung des fortgeschrittenen metastasierten Prostatakarzinoms überprüft. Dabei zeigte sich, dass mit der täglichen Einnahme des oral aktiven GnRH-Antagonisten Relugolix Patienten mit fortgeschrittenem kastrationsresponsivem Prostatakarzinom erfolgreich behandelt werden konnten, wobei einerseits die Testosteronsuppression derjenigen im Kontrollarm mit Leuprorelin überlegen war und andererseits das Risiko kardiovaskulärer unerwünschter Ereignisse um 54 % reduziert wurde. Wie von der Anwendung peptidischer GnRH-Antagonisten bekannt, bewirkte der GnRH-Antagonist die Unterdrückung der Gonadotropinsekretion innerhalb von Stunden [1] . Infolgedessen konnte eine Suppression des Testosterons unter 50 ng/dl bereits am vierten Tag der Behandlung bei über 50 % der Patienten beobachtet werden, während dies bei keinem Patienten unter Behandlung mit dem GnRH-Agonisten der Fall war. Dieses Ziel wurde in der GnRH-Agonisten-Gruppe erst in Woche 5 bei allen Patienten erzielt, in der GnRH-Antagonisten-Gruppe schon nach einer Woche. Eine tiefe Suppression des Testosterons unter 20 ng/dl an Tag 15 konnte bei fast 80 % der Patienten unter GnRH-Antagonisten beobachtet werden. Guter Sitte entsprechend wurden diese Ergebnisse fast gleichzeitig im New England Journal of Medicine publiziert [2] . Auch wenn diese bahnbrechenden onkologischen Ergebnisse aus der Urologie stammen, so werden sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Auswirkungen auf die gynäkologische Onkologie haben. Assessment of luteinizing hormone level in the gonadotropinreleasing hormone antagonist protocol Oral relugolix for androgen-deprivation therapy in advanced prostate cancer