key: cord-0887388-nmemd1sb authors: Klippenstein, V.; Ciesek, S.; Riemann, J. F. title: COVID-19 – eine Multiorganerkrankung stellt das Gesundheitssystem auf die Probe date: 2020-11-25 journal: Gastroenterologe DOI: 10.1007/s11377-020-00487-y sha: 14c2436acccc7c4d092f4b5330c78c55411270a2 doc_id: 887388 cord_uid: nmemd1sb nan Die Coronavirus-Disease-2019(COVID-19)-Pandemie hat Wissenschaft, Forschung und Medizin in diesem Jahr so stark wie noch nie in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Induziert wird COVID-19 durch das "severe acute respiratory syndrome coronavirus 2" (SARS-CoV-2), ein bis zum Beginn der Pandemie unbekanntes Coronavirus. Mit den ersten bestätigten COVID-19-Fällen in Deutschland im Januar 2020 sah sich unser Gesundheitssystem mit großen Herausforderungen konfrontiert. In Anbetracht der verheerenden Auswirkungen von COVID-19 in Wuhan, Provinz Hubei in China, wo der höchste gesundheitliche Krisenzustand ausgerufen wurde, der viele Menschenleben kostete, sollten auch in Deutschland die Präventions-, Diagnostik-und Therapiemaßnahmen auf die Probe gestellt werden. Es folgten tiefgreifende Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben, die Wirtschaft und die medizinische Versorgung. Die Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion sind vielfältig -sie reichen von einem asymptomatischen bis zu einem milden, schweren oder kritischen Krankheitsgeschehen. In den meisten Fällen verläuft die Infektion ohne Komplikationen. Eine Hospitalisierung oder intensivmedizinische Betreuung von Patienten, die meist mit Faktoren wie Alter und Komorbiditäten einhergehen, ist nur bei einem kleinen Anteil der Infizierten notwendig. Hier kann aus COVID-19 allerdings eine Multisystemerkrankung resultieren. Das neuartige Virus kann neben den zu Beginn der Pandemie beschriebenen atypischen pulmonalen Komplikationen auch neurologische, nephrologische, kardiologische, gastroenterologische, hämatologische und dermatologische Manifestationen verursachen [1] . Folgen können die Entwicklung von Lungen-, Multiorganversagen sowie eines schweren Inflammationssyndroms sein. Die Komplexität der Erkrankung geht folglich mit besonderen Anforderungen an Infektionsmanagement und Therapieentwicklung einher. Zum Zeitpunkt des Abfassens dieses Beitrags sind weltweit fast 47 Mio. Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert und insgesamt über 1.200.000 Tote zu beklagen [2] . Die strikten Hygienemaßnahmen und auch Ausgangsbeschränkungen, die der ersten Infektionswelle im Frühjahr 2020 in Deutschland folgten, resultierten in einem deutlichen Rückgang der Infektionszahlen und ließen diese in den Sommermonaten auf einem niedrigen und kontrollierbaren Niveau halten. Nach wie vor bleibt die Situation jedoch angespannt, die Covid-19-Pandemie hat nichts an ihrer Dynamik verloren. Die Zahl der Neuinfektionen steigt seit Ende Juli mit lokalen oder regionalen Ausbrüchen in Deutschland wieder stetig an. Seit Anfang Oktober ist eine rasante Beschleunigung der Übertragungen zu verzeichnen. Rückblickend auf die letzten Monate lässt sich sagen, dass Virusinfektionen immer noch eine der größten Her-ausforderung für die Medizin darstellen und stetig eine kontinuierliche Neuevaluation und Optimierung der modernen Diagnostik-und Therapiemöglichkeiten erfordern. Dafür ist eine starke interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein kontinuierlicher Austausch von wissenschaftlichen Informationen auf überregionaler -ja internationaler Ebene -wesentlich. In dieser letzten Ausgabe des Jahres haben wir uns vorgenommen, COVID-19 aufgrund seiner komplexen Auswirkungen in seiner Gesamtheit als Multiorganerkrankung zu beleuchten. Eingeladen haben wir renommierte Experten aus verschiedenen Fachbereichen, die in den letzten Monaten wesentlich zum medizi-nischenVerständnis des neuartigenVirus SARS-CoV-2 beigetragen haben. Sie haben grundlegende diagnostische und therapeutische Maßnahmen erarbeitet und die Folgen von COVID-19 auf die medizinische Versorgung hin untersucht. Unser In unserem letzten Beitrag analysiert Frieling die Folgen der Reduktion der stationären Leistungen für die Gastroenterologie in Deutschland. Die nationalen und internationalen Empfehlungen der Gesellschaften zum Arzt-Patienten-Kontakt sowie die erbrachten gastroenterologischen Leistungen werden hier zusammenfassend dargestellt. Mit Blick auf die Zukunft diskutiert der Autor die uns bevorstehenden Änderungen im deutschen Gesundheitswesen. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für die hochqualitativen Beiträge zu dieser bedeutenden Thematik und hoffen, mit der aktuellen Ausgabe von Der Gastroenterologe einen Beitrag zum Erkenntnisgewinn für die tägliche Arbeit in Klinik und Praxis leisten zu können. MHBA Institut für Medizinische Virologie Riemann Stiftung LebensBlicke Schuckertstr. 37, 67063 Ludwigshafen Riemann geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht Clinical characteristics of Coronavirus disease 2019 in China COVID-19 dashboard by the