key: cord-0881798-5huz3hwp authors: Huppertz, Hans-Iko; Berner, Reinhard; Schepker, Renate; Kopp, Matthias; Oberle, Andreas; Fischbach, Thomas; Rodeck, Burkhard; Knuf, Markus; Keller, Matthias; Simon, Arne; Hübner, Johannes title: Verwendung von Masken bei Kindern zur Verhinderung der Infektion mit SARS-CoV-2: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (bvkj e. V.), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP), der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ), der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (SGKJ) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) date: 2020-12-18 journal: Monatsschr Kinderheilkd DOI: 10.1007/s00112-020-01090-9 sha: 75222065b5d4d0bc5cc44c0bd9c7cc9fb07ab752 doc_id: 881798 cord_uid: 5huz3hwp After initial reluctance masks have emerged as an important means of restricting the spread of SARS-CoV‑2, the new coronavirus causing COVID-19. Other simple measures are keeping a distance of at least 1 ½ m from other persons and observing hygiene recommendations, including washing or even disinfecting the hands, coughing into the crook of the arm and remaining at home when sick. Combining the initial letters of the German words for the three measures (Abstand-Hygiene-Alltagsmaske, distance-hygiene-face mask) the acronym AHA was formed, a colloquial German word meaning that the speaker understood the information presented. This acronym was later extended by the letter “L”, initial letter of “Lüften” meaning air ventilation for indoor rooms and arriving at AHA‑L, recommended by the federal German Health Institute the Robert Koch Institute. In fact, masks including surgical masks and face coverings can form an effective barrier against the spread of the virus: protecting other people from droplets expelled from the throat of the speaker wearing a mask and even in part protecting the wearer from inhaling droplets emanating from other peoples’ throats. Studies to find out if wearing masks might impose risks did not find essential problems: alterations of respiratory parameters due to an increased airway resistance remained within normal limits in healthy adults and even in asthmatics whose disease was well controlled; however, many adults expressed their unease with masks describing them as cumbersome and inconvenient. Emotional resistance against masks made it increasingly more difficult for them to use a mask. Efficient application of masks requires, in addition to a logical explanation of its effect, the evocation of empathy for vulnerable people who can be protected from catching a possibly deadly disease. In children there are very few data on adverse effects of wearing a mask although there is ample experience in children with serious diseases compromising defense against infectious agents acquired via respiratory mucus membranes; however, when using masks appropriately in children relevant adverse effects have not been reported and are not to be expected. Masks should only be used in children when they are healthy and awake and can remove the masks themselves anytime they like. Children 10 years or older can use masks efficiently when they have been informed beforehand appropriate to their age. Under these conditions they can also be obliged to wear masks in certain situations, for example while walking through the school building to their desk in class. To limit the period of wearing a mask normally they will be allowed to remove the mask when sitting in class and keeping their distance. Children in primary schools may use masks, but they should not be obliged to wear them and children in kindergartens should not use masks. This exemption of younger children does not expose school and kindergarten teachers to additional risks since the infectivity with SARS-CoV‑2 is age-dependent and increases with age reaching adult values only after 12 years of age. Da das Tragen von Masken die Ausbreitung von SARS-CoV-2 vermindern oder verhindern kann [7, 9] , empfiehlt das Robert Koch-Institut das Tragen von medizinischen Masken oder Mund-Nasen-Bedeckungen im öffentlichen Raum [18] neben der Isolierung Erkrankter, der Quarantäne Exponierter, der Abstandswahrung, dem Waschen oder Desinfizieren der Hände und dem Lüften geschlossener Räume. Medizinische Mas-ken sind die sogenannten chirurgischen Masken und die filtrierenden Masken FFP2 (filtering face piece) oder FFP3, die für den Einsatz im medizinischen Bereich zugelassen sind; Mund-Nasen-Bedeckungen (Alltagsmasken) sind nicht standardisiert und aus unterschiedlichen Geweben hergestellt [19] . Im Weiteren verstehen wir unter "Masken" chirurgische Masken oder Alltagsmasken. Masken stellen eine Barriere dar, die die Ver-breitung oder die Aufnahme virushaltiger Tröpfchen verhindern kann [1] . Die Verwendung einer Maske ist sinnvoll, wenn sie sich gut an das Gesicht des Trägers anpasst und bei Ein-und Ausatmen unter der Maske eine möglichst geringe Leckage zeigt [11] . Das Tragen von Masken führt in Abhängigkeit von ihrer Qualität bei gesunden Erwachsenen zu einer leichten Erhöhung des Atemwegswiderstandes und der Atemarbeit, einer geringen Verminderung der Sauerstoffsättigung und einer geringfügigen Erhöhung der Konzentration von Kohlendioxid im Blut (Review bei [12, 13] ). Alle diese Veränderungen liegen im Bereich der Normalwerte sind also ohne objektivierbare Relevanz für Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Betroffenen. Maskenträger berichten unter anderem über Unbehagen nach mehrstündigem Gebrauch, einschließlich Missempfindungen der Gesichtshaut und Kopfschmerzen, wenn schon früher in anderen Situationen Kopfschmerzen aufgetreten waren. Unter starker körperlicher Anstrengung bis zur Belastungsgrenze sank die Leistungsfähigkeit, wenn eine Maske getragen wurde [2] . Mitarbeiter in Gesundheitsberufen berichteten nach langfristigem Tragen von Masken über Rhinitis: Als Ursache konnten eine Allergie oder Kontaktallergie ausgeschlossen werden, es fand sich aber eine Irritans-Rhinitis durch freigesetzte Polypropylen-Fasern aus dem Filtermaterial der Maske [5] . Bei Patienten unter Hämodialyse wurde von Sauerstoffuntersättigung berichtet, nicht aber bei Patienten mit gut eingestelltem Asthma, wenn sie eine Maske tragen [4] . Emotionaler Widerstand kann hervorgerufen werden, wenn Menschen zum Tragen einer Maske gezwungen werden. Dies kann bedingt sein durch den empfundenen Eingriff in die Autonomie, durch das Gefühl, damit gegebenenfalls etwas anderes zu tun als die soziale Bezugsgruppe, und durch die Empfindung, diejenigen, die diesen Zwang ausüben, seien dafür nicht kompetent [13] . Um das Tragen einer Maske für zweifelnde Menschen akzeptabel zu machen, reicht die sachliche Information oft nicht aus: Vielmehr muss dies mit Empathie verbunden werden, gegenüber vulnerablen Mitmenschen, die besonders vom Schutz vor Ansteckung profitieren [8] . Obwohl Kinder unter 10 Jahren wenig an der Verbreitung des Virus beteiligt sind [3, 20] , haben einzelne Bundesländer die Nutzung von Masken auch bei diesen empfohlen oder vorgeschrieben. Dies hat zum Teil zu Sorgen bei Eltern und Erziehern geführt, ob diese Maßnahme auch Risiken beinhalten könnte. Die amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfehlen das Tragen von Masken auch bei Kindern unter bestimmten Umständen und konzedieren, dass dies nicht immer durchsetzbar sei [21] : Eine Maske sollte nur bei wachen Kindern verwandt werden, und nicht bei Kindern unter 2 Jahren, nicht bei schweren Atemproblemen, wenn die Kinder die Maske nicht ohne Hilfe entfernen können oder wenn sie aufgrund einer geistigen oder körperlichen Behinderung, ihrer intellektuellen Reife oder wegen Verhaltensauffälligkeiten diese nicht bestimmungsgemäß einsetzen können. Seit den ersten deutschen Empfehlungen zu Masken bei Kindern und denen der Weltgesundheitsorganisation haben die praktischen Erfahrungen zugenommen [22] [23] [24] . Bei hoher 7-Tage-Inzidenz von SARS-CoV-2 in der Region oder im Kreis empfiehlt die Deutsche Akademie für Kinder-und Jugendmedizin zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene das Tragen von Masken bereits bei Grundschülern; wenn diese an ihrem Platz sitzen, können sie unter Einhaltung der Abstandsregel die Maske wieder abnehmen [20] . Für Kinder gibt es kaum Daten zu möglichen unerwünschten Wirkungen von Masken. In einer Studie mit 8-bis 11jährigen Kindern zur Frage des Schutzes vor Luftverschmutzung zogen die Probanden Masken vor, durch die leichter zu atmen war, unter denen die Gesichtshaut nicht zu heiß wurde und deren Aussehen altersgemäß ansprechend war [16] . After initial reluctance masks have emerged as an important means of restricting the spread of SARS-CoV-2, the new coronavirus causing COVID-19. Other simple measures are keeping a distance of at least 1 ½ m from other persons and observing hygiene recommendations, including washing or even disinfecting the hands, coughing into the crook of the arm and remaining at home when sick. Combining the initial letters of the German words for the three measures (Abstand-Hygiene-Alltagsmaske, distance-hygiene-face mask) the acronym AHA was formed, a colloquial German word meaning that the speaker understood the information presented. This acronym was later extended by the letter "L", initial letter of "Lüften" meaning air ventilation for indoor rooms and arriving at AHA-L, recommended by the federal German Health Institute the Robert Koch Institute. In fact, masks including surgical masks and face coverings can form an effective barrier against the spread of the virus: protecting other people from droplets expelled from the throat of the speaker wearing a mask and even in part protecting the wearer from inhaling droplets emanating from other peoples' throats. Studies to find out if wearing masks might impose risks did not find essential problems: alterations of respiratory parameters due to an increased airway resistance remained within normal limits in healthy adults and even in asthmatics whose disease was well controlled; however, many adults expressed their unease with masks describing them as cumbersome and inconvenient. Emotional resistance against masks made it increasingly more difficult for them to use a mask. Efficient application of masks requires, in addition to a logical explanation of its effect, the evocation of empathy for vulnerable people who can be protected from catching a possibly deadly disease. In children there are very few data on adverse effects of wearing a mask although there is ample experience in children with serious diseases compromising defense against infectious agents acquired via respiratory mucus membranes; however, when using masks appropriately in children relevant adverse effects have not been reported and are not to be expected. Masks should only be used in children when they are healthy and awake and can remove the masks themselves anytime they like. Children 10 years or older can use masks efficiently when they have been informed beforehand appropriate to their age. Under these conditions they can also be obliged to wear masks in certain situations, for example while walking through the school building to their desk in class. To limit the period of wearing a mask normally they will be allowed to remove the mask when sitting in class and keeping their distance. Children in primary schools may use masks, but they should not be obliged to wear them and children in kindergartens should not use masks. This exemption of younger children does not expose school and kindergarten teachers to additional risks since the infectivity with SARS-CoV-2 is age-dependent and increases with age reaching adult values only after 12 years of age. Keywords COVID-19 · Surgical mask · Face coverings · Prevention · Kindergarten and school der Maske als unangenehm, störend und subjektiv das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit einschränkend erleben können. Das Tragen der Maske z. B. auch im Unterricht ist eine Belastung, die respektiert und anerkannt werden muss [17] . Masken sind wichtige Mittel zur Verhinderung der Ausbreitung des Pandemieerregers SARS-CoV-2, der COVID-19 auslöst. In der Güterabwägung von individuellen und gemeinschaftlichen Risiken und dem gegebenen Nutzen kann es in der konkreten infektionsepidemiologischen Situation erforderlich, vertretbar und zumutbar sein, dass auch Kinder Masken unter den genannten Bedingungen tragen. Kinder können asymptomatische Träger von SARS-CoV-2 sein. Gesunde Kinder ab etwa 10 Jahre können lernen, sicher und effektiv selbstständig mit einer Maske umzugehen. Sie sollten wissen, wie und wann sie die Maske wieder abnehmen können, auch um die Tragezeit zu begrenzen. Kinder ab 6 Jahren können optional eine Maske tragen, aber sie sollten nicht dazu gezwungen werden und sie sollten sie jederzeit ab-nehmen können, wenn sie dies möchten. Für Kinder ab 6 Jahren ist eine größenadaptierte chirurgische Maske (evtl. mit Bemalung) die vernünftigste Lösung. Selbst genähte Mund-Nasen-Bedeckungen können alternativ verwandt werden. Narrative review of non-pharmaceutical behaviouralmeasuresforthepreventionofCOVID-19 (SARS-CoV-2) based on the Health-EDRM framework Effects of surgical and FFP2/N95 face masks on cardiopulmonary exercice capacity Public health antibody screening indicates a six-fold higherSARS-CoV-2 exposureratethanreportedcasesinchildren The physiological impact of wearing an N95 mask during hemodialysis as a precaution against SARS in patients with end-stage renal disease A new form of irritant rhinitis to filtering face-piece particle masks during COVID-19 pandemic I'm smiling back at you", exploring the impact of masks wearing on communication in healthcare Face masks: what the data say The emotional path to action: empathy promotes physical distencing and wearing of face masks during the COVID-19 pandemic Reducing transmission of SARS-CoV-2 Mental health and quality of life in children and adolescents during the COVID-19 pandemic-results of the COPSY study The role of fit testing N95/FFP2/FFP3 masks: a narrative review Effect of face masks on gas exchange in healthy persons and patients withCOPD Commentary: physiological impact of face mask usageduringtheCOVID-19pandemic Masked paediatricians during the COVID-19 pandemic and communication with children Multidisciplinary research priorities for the COVID-19 pandemic Assessmentofthewearabilityoffacemasksagainst air polution in primary school-aged children in London Masked education? The benefits and burdens of wearing face masks in schools during the current Corona pandemic Nähanleitung für Behelfs-Mund-Nasen Zugegriffen: 04 Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines Regelbetriebs und zur Prävention von SARS-CoV-2-Ausbrüchen in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung oder Schulen unter Bedingungen der Pandemie und Kozirkulation weiterer Erreger von Atemwegserkrankungen Guidance for K-12 school administrators on the use of masks in schools Kurzfristige Empfehlung der DGKJ zum Tragen von Masken bei Kindern zur Begrenzung der Ausbreitung des SARS-CoV-2 Zugegriffen: 04 Advice on the use of masks for children in the community in the context of COVID-19