key: cord-0867886-9z39jcsh authors: nan title: Mitteilungen des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen date: 2020-04-27 journal: Radiologe DOI: 10.1007/s00117-020-00688-0 sha: 516bae27faced7f9a7ee5d878547baa9129ae8c5 doc_id: 867886 cord_uid: 9z39jcsh nan Liebe Mitglieder, das sagte nicht Luis Trenker, sondern Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie warnt in ihrer letzten Fernsehansprache vor einer übereilten Lockerung der Beschränkungen und einem daraus drohenden neuerlichen Shutdown. Das RKI meldete am 20. April bundesweit bereits mehr als 142.000 Infektionsfälle. Wie Ihnen leidlich bekannt, gelten bei der Weiterbildungsordnung, der Hono-rarverteilung, den Qualitätsrichtlinien usw., so auch bei der Pandemie-Bekämpfung keine bundeseinheitlichen Kriterien. Der bundesrepublikanische Flickenteppich erweist sich hier auch wieder einmal als kontraproduktiv. Die Sicherungsmaßnahmen werden in den 16 Bundesländern äußerst uneinheitlich umgesetzt. Um aber das vorrangige Ziel aller Maßnahmen, den sogenannten Reproduktionsfaktor -also die Zahl der Personen, die von einem Infizierten angesteckt wird -unter eins zu halten und die Infektionsketten präzise nachverfolgt zu können, benötigt man eine einheitlich Strategie. Wie kann das gehen? Dafür bedarf es (auch) eines starken und gut funktionierenden Öffentlichen Gesundheitsdienstes -eben dieser Institution, die in den Ländern in der Vergangenheit systematisch kaputtgespart wurde. "Der Öffentliche Gesundheitsdienst ist der Dreh-und Angelpunkt, was das Unterbrechen von Infektionsketten angeht", sagte Jens Spahn. Anfang der Woche wurde nun beschlossen, das die knapp 400 Gesundheitsämter in Deutschland kurzfristig, Spahn nennt es "unbürokratisch", 150.000 Euro zum Auf-und Ausbau der digitalen Infrastruktur erhalten. Dadurch soll, so Spahn, der Papier und Faxverkehr eliminiert werden, wodurch sich die Meldewege zwischen den Gesundheitsämtern und dem RKI verkürzen werden. Gute Idee -im Jahr 2020! Auch personell hakt es -im März wurde beschlossen, die Gesundheitsämter auch personell zu unterstützen. Der Personalschlüssel besagt jetzt: Je 20.000 Einwohner in Deutschland soll jeweils ein Team von fünf Mitarbeitern des öffentlichen Gesundheitsdienstes zuständig sein. Schwer zu realisieren, deshalb gibt es auch ein neu aufgelegtes Programm, das Medizinstudierende nach vorausgegangener Qualifizierung hier eingesetzt werden sollen. RadiologInnen in Klinik und Praxis -von der Selbstverwaltung und Politik seit jeher als technisches Personal angesehen und nicht als ärztliche Grundversorger anerkannt -stehen bereit, sich an Screening-Maßnahmen zu beteiligen. In einem Schreiben an Jens Spahn Ende März hat der BDR mittgeteilt, dass die Diagnostik mittels CT in der Lage ist, einen Infektionsverdacht zu bestätigen und so z. B. durch geeignete frühere Isolationsmaßnahmen die Verbreitung des Virus einzudämmen. Wir schrieben: "Lassen Sie uns die (noch) vorhandenen flächendeckenden, wohnortnahen Versorgungsstrukturen mit gerade jetzt unverzichtbarer radiologischer Bildgebung in Niederlassung und Krankenhaus nutzen. Maßnahmen, die jetzt kurzfristig erforderlich sind, können auch Vorsorge für zukünftige Krisenfälle und neue Versorgungskonzepte wie z. B. ein Lungenkrebs-Screening schaffen. Denn rechtzeitige zielgerichtete Diagnostik ist nicht teuer, sondern spart Geld und dringend benötigte Ressourcen für die Priorisierung und Behandlung derer, die einer medizinischen Versorgung bedürfen." Eine Antwort gab es bisher nicht. In Memoriam Dr. Jürgen Fischer (03. Mai 1937-8. April 2020) Am Eine Stellungnahme der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR) des Berufsverbands der Neuroradiologen (BDNR) und des Berufsverbands der Radiologen (BDR). Die WHO hat am 11.03.2020 die Verbreitung des SARS-CoV-2 als weltweite Pandemieeingestuft [1] . Eine hohe Basisreproduktionszahl ermöglicht in einer globalisierten Welt die schnelle Verbreitung des Virus. Die Basisreproduktionszahl liegt bei SARS-CoV-2 bei 2-3.3, d. h. dass jede infizierte Person 2-3.3 weitere Personen infizieren wird, sofern keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden [2]. Diese Basisreproduktionszahl liegt höher als bei der klassischen Influenza und ist bei CO-VID-19, der durch das SARS-CoV-2 verursachten Lungenerkrankung, gekoppelt mit einer substanziellen Zahl an schweren Verläufen, die eine stationäre oder intensivmedizinisch-stationäre Betreuung der Patienten erfordern [3] . Auch weisen erste Daten darauf hin, dass die Zahl an Langzeitbeatmungen unter den beatmungspflichtigen Patienten möglicherweise hoch ist [4] . Die Kombination aus hoher Ansteckungsrate, einer substanziellen Zahl schwerer Verläufe sowie längerfristiger Beatmungspflichtigkeit birgt das Risiko einer bislang nicht erlebten Belastung der Gesundheitssysteme weltweit. Die Radiologie, Neuro-und Kinderadiologie sind über die Diagnostik und die interventionellen Verfahren sowohl im ambulanten, als auch im stationären Sektor bei der Versorgung faktisch aller Krankheitsbilder zentralbeteiligt. In der aktuellen SARS-CoV-2Pandemie kommt der Radiologie zusätzlich eine zentrale Bedeutung bei der Diagnose und der Verlaufskontrolle der Patienten mit COVID-19 zu. Ambulante und stationäre radiologische Abteilungen müssen daher auf die Versorgung von COVID-19 Patienten vorbereitet sein [5] . In der folgenden Zusammenfassung geben die beteiligten Fachgesellschaften Empfehlungen für die radiologische Versorgung während der SARS-Cov-2 Pandemie. CT-Veränderungen sind nicht spezifisch für die Diagnose COVID-19 und können auch bei anderen Viruspneumonien vorkommen. Die wichtigsten Aufgaben der CT im Rahmen der CO-VID-19 Pandemie sind die Diagnose von Pneumonie-assoziierten Komplikationen sowie die Bewertung des initialen Krankheitsausmaßes und die Verlaufsbeurteilung unterstützend zur klinischen Einschätzung in schweren Fällen. Die CT kann im interdisziplinären Zusammenhang zur Beurteilung der individuellen Prognose der betroffenen Patienten beitragen, sollte aber nicht als Screening-Test noch zur Triage bei Patienten mit nichtschweren oder keinen Symptomen durchgeführt werden. Der Einsatz der CT richtet sich nach der klinischen Bewertung von Patienten mit respiratorischen Symptomen wie Dyspnoe und Sauerstoffentsättigung, wobei sich die Indikation nicht allein nach dem Schweregrad der Erkrankung, sondern nach der klinischen Rele-vanz für das weitere Management des Einzelnen zu richten hat. In der Situation: 1. passende klinische Symptome, 2. negativer PCR Test, 3. hohe individuelle Prätestwahrscheinlichkeit bei hoher lokaler Prävalenz von SARS-Cov-2 und 4. klinische Konsequenz bei Patienten mit ausgeprägter Symptomatik, die eine Hospitalisierung erfordern, können CT-Veränderungen, die suggestiv für CO-VID-19 sind, die Diagnose zunächst stellen, welche dann durch serielle PCR Tests bestätigt werden muss. Eine negative CT Diagnostik schließt COVID-19 nicht aus. CT-Untersuchungen bei Verdacht auf COVID-19 sollten als native Dünnschicht-CT mit einem Niedrigdosisprotokoll erfolgen, sofern nicht weitere Differenzialdiagnosen eine Kontrastmittelgabe indizieren. Ausführliche Informationen zur Kategorisierung und Strukturierung des radiologischen Befunds finden Sie auf der Webseite der AG Thoraxdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft: www.ag-thorax.drg.de. In einer aktuellen Publikation geben die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG), die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), die Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR), die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR), der Berufsverband der Neuroradiologen (BDNR) und der Berufsverbands der Radiologen (BDR) Empfehlungen für die radiologische Versorgung während der SARS-Cov-2 Pandemie. Diese finden Sie in der aktuellen Ausgabe von "Der Radiologe" (05/2020) und auf www.drg.de. Seit Jahren kooperiert der BDR mit e.optimum, Deutschlands größter unabhängiger Energie-Einkaufsgemeinschaft. Die Mitglieder des BDR profitieren von dieser erfolgreichen Zusammenarbeit, denn Energiekosten sind ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor und in der aktuell angespannten Lage sind Einsparungen in diesem Bereich eine willkommene finanzielle Entlastung. Über die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland wurde im ersten Quartal aus Wind, Sonne und Wasserkraft gedeckt. Die Folge: Die Energiepreise an den Handelsplätzen sind stark rückläufig. Bei allen, die sich in der Vergangenheit für klassische Festpreisangebote entschieden haben, kommen diese Preise in der Regel nicht an. Anders bei den Mitgliedern der e.optimum: Die Beschaffungsexperten der Energie-Einkaufsgemeinschaft nutzen die Vorteile sinkender Marktpreise durch ihre strukturierte und flexible Beschaffung. Die somit erzielten Einkaufspreise werden fair und direkt monatlich 1:1 an die Mitglieder weitergegeben. Auch künftig ist mit sinkenden Preisen an den Energiemärkten zu rechnen. Die Nachfrage nach Strom geht aufgrund der eingeschränkten Produktion deutlich zurück. Gleichzeitig läuft die Einspeisung aus erneuerbaren Energien auf Hochtouren. Auch die niedrigen Erdgaspreise, aufgrund des vorherrschenden Überangebotes, beeinflussen derzeit den Strompreis positiv. Diese Kombination wird aus heutiger Sicht in den kommenden Wochen anhalten und weiterhin zu günstigen Strom-und Gaspreisen an den Handelsmärkten führen. Gerne steht Ihnen der e.optimum Regionalleiter Alexander Bartmeyer für alle Fragen zur Verfügung. Der Radiologe 5 · 2020 471 sich auch kleinste anatomische Strukturen wiederfinden. Dabei ist in der Neuauflage die Nummerierung der anatomischen Strukturen in den Zeichnungen und entsprechenden Schnittbildern jeweils einer Schnittebene (Doppelseite) identisch, was den Lerneffekt positiv beeinflusst. Die klinischen Hinweise in den Teilen III und IV halte ich für sehr wichtig und hilfreich. Zur Vervollständigung des Lehrwerkes würde ich mir zusätzlich eine Übersicht über die MR-Spektroskopie und die fMRI-Sequenzen wünschen, jeweils mit Beschreibung der klinischen Bedeutung. Außerdem fände ich eine detaillierte Dar-stellung der einzelnen Hirnnerven Nerv für Nerv im Verlauf mit Schemazeichnung und Schnittbildern im identischen Kapitel hilfreich. Das Hirnnervenkapitel ist knapp abgehandelt und verweist auf Bilder im Atlasteil, was mir das systematische Nachvollziehen der Hirnnerven erschwert. Der Fokus des Buches liegt nicht auf der Beantwortung neuropädiatrischer und neuroradiologischer Spezialfragen. Zusammen mit dem Erwerb des Buches erhält man einen Online-Zugangscode für das Online-Portal MedOne von Thieme, in welchem man die Buchinhalte abrufen kann. Es handelt sich um ein beeindruckendes Lehrwerk für Ärzte in der Weiterbildung und Fachärzte, vorwiegend in den Gebieten der Radiologie, Neurologie und Neurochirurgie mit sehr vielen qualitativ hochwertigen Abbildungen. Gerade für das Erlernen der wichtigen anatomischen Aspekte des Gehirnes ist es für angehende Radiologen sehr hilfreich. Es sollte in keiner Klinik oder Praxis als Nachschlagewerk fehlen. Der Preis ist mit 199,99 € angemessen. Die Neuauflage des bewährten Taschenatlas der Schnittbildanatomie ist ca. 15 Jahre nach der Erstauflage wieder wie der Vorgänger in drei Bänden erschienen. In dieser Zeit hat sich an der Detailgenauigkeit der Schnittbilder, vor allem im MRT etwas getan, so dass viele der Bilder durch neue ersetzt wurden. Geblieben ist das Konzept, eine Körperregion in einer Modalität (CT oder MRT) in einer anatomischen Achse über mehrere Schichten hinweg auf einer Seite als radiologische Aufnahme und auf der anderen Seite als Zeichnung des Autors darzustellen. Der Schichtabstand ist sehr eng gewählt, dadurch werden auch kleine Strukturen gut abgebildet. Die Zeichnungen weisen eine große Detailtreue und eine klare, durchgängige Farbcodierung auf. Die bezeichneten Strukturen sind je Doppelseite durchnummeriert, unter dem Bild sind dann die jeweiligen Bezeichnungen aufgeführt. Die Ziffern sind sehr klein und bei schlechter Beleuchtung (wie in der Radiologie oft anzutreffen) nicht gut zu erkennen. Das liegt aber in der Natur der Sache, in einem Taschenbuch (das problemlos ohne viel Platz wegzunehmen in allen drei Bänden am Ar-beitsplatz liegen kann), alles Relevante unterzubringen und es so zu einem vollständigen Nachschlagewerk zu machen. Wem die Beschriftung wirklich zu klein ist, kann auf die großformatigen -ebenfalls in Neuauflage erschienenen-Schnittbildatlanten des gleichen Autors zurückgreifen. Die Kürze der Rezension ist damit zu erklären, dass die Reihe uneingeschränkt jedem zu empfehlen ist, der regelmäßig Schnittbilder interpretieren muss. Sei es der Radiologe, seien es die Zuweiser, die mit ihren Patienten Bilder besprechen oder MedizinstudentInnen. Die erneuerten Bilder tragen sehr zum Verständnis der Anatomie bei und rechtfertigen eine neue Auflage auf jeden Fall. Gewünscht hätte ich mir als Radiologin lediglich, dass häufig vorkommende Normvarianten ggf. als in Gänze farbig abgehobenen Seite(n) auch Berücksichtigung fänden. Kiel WHO Director-General's opening remarks at the media briefing on COVID-19 -11 COVID-19 pandemic: triage for intensive-care treatment under resource scarcity coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19): An updated overview for emergency clinicians Radiology Department Preparedness for COVID-19: Radiology Scientific Expert Panel Interventional radiology and COVID-19: evidence-based measures to limit transmission Protokollempfehlungen der AG DRauE zur Durchführung von Low-Dose-Volumen-HRCT-Untersuchungen der Lunge Sensitivity of Chest CT for COVID-19: Comparison to RT-PCR Correlation of Chest CT and RT-PCR Testing in Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) in China: A Report of 1014 Cases COVID-19): A Systematic Review of Imaging Findings in 919 Patients Abbara Set al.Radiological SocietyofNorthAmerica Expert Consensus Statement on Reporting Chest CT Findings Related to COVID 19.Endorsed by the Society of Thoracic Radiology, the American College of Radiology, and RSNA