key: cord-0822027-chaos58y authors: Bauer, Silvia; Eglseer, Doris; Hödl, Manuela title: Pflege während der COVID-19 Pandemie: Eine besondere Herausforderung date: 2020-10-23 journal: Procare DOI: 10.1007/s00735-020-1247-8 sha: 7e595a081288c612845956616d6813affaf633a6 doc_id: 822027 cord_uid: chaos58y BACKGROUND: Nursing quality is one of today’s priorities in health care. The COVID-19 pandemic had posed particular challenges for nursing practice. There is currently only limited information available about nursing care in health care institutions during the COVID-19 pandemic. AIM: Therefore the aim of this study was to describe the quality of nursing care during the COVID-19 pandemic with respect to the available structural circumstances (structure), the applied interventions (process) and the perceived stress of nursing staff (outcome). METHOD: A cross-sectional study using an electronic questionnaire was carried out in different health care institutions. The questionnaire includes general questions as well as questions on structure, process and outcome indicators. RESULTS: 2605 nurses participated in this online survey. The study showed that nurses were often provided with guidelines and trainings on protective measures. About two thirds of the nurses reported a sufficient availability of face masks, yet half of the participants wore them longer than eight hours. The study also showed that nurses often applied personal (e.g. use of face masks) and general protective measures (e.g. hand sanitation). Around two thirds of the nurses experienced moderate to high levels of stress. CONCLUSION: Health care institutions need to be equipped with sufficient and adequate protective materials in order to be prepared for a second wave of the COVID-19 pandemic or other pandemics. Nurses who are working in times posing extraordinary challenges and stress need to be provided with psychosocial support programmes. These measures are indespensable for ensuring high quality nursing care even under extraordinary circumstances. Patienten arbeiten, psychischem Stress ausgesetzt sind (Lai et al. 2020; Petzhold, Plag & Ströhle 2020) . Zu Reaktionen auf die COVID-19 Pandemie, welche die gesamte Bevölkerung betreffen, zählen beispielsweise die Angst an COVID-19 zu erkranken/zu versterben oder die Angst vor Trennung von Bezugspersonen (IASC-I-ASC 2020; Petzhold, Plag & Ströhle 2020). Bei Pflegepersonen kommen noch weitere Faktoren hinzu, die Stress auslösen können. Dazu zählen unter anderem die Einhaltung der strikten Sicherheitsmaßnahmen wie das dauerhafte Tragen von Schutzkleidung und Schutzmasken, die Reduktion körperlicher Berührungen während der Pflege, berufliche Belastungen durch beispielsweise längere Arbeitszeiten oder hoher Weiterbildungsdruck, reduzierte Selbstfürsorge infolge von Zeit-und Energiemangel, die Angst, die eigenen An-/Zugehörigen mit COVID-19 anzustecken oder auch unzureichende Informationen über längerfristige Folgen einer CO-VID-19 Erkrankung (IASC-I-ASC 2020). Dieser psychische Stress kann bei Pflegepersonen unter anderem Krankheiten, wie z. B. Depressionen, Angststörungen oder Schlafstörungen auslösen und für die Betroffenen eine enorme Belastung darstellen (Lai et al. 2020; Mo et al. 2020) . Derzeit gibt es kaum Daten darüber, wie sich die Pflegequalität während der Corona-Krise darstellt. Es kann angenommen werden, dass sich die COVID-19-Pandemie auf den psychischen Stress von Pflegepersonen auswirkt. Bisher gibt es jedoch kaum Studien zu diesem wichtigen Thema, welches auch zukünftige Entwicklungen in der Pflege maßgeblich beeinflussen wird. Berechnungen zufolge wird der Bedarf an Pflegepersonen bis 2030 drastisch ansteigen. Eine österreichische Bedarfserhebung hat gezeigt, dass der zusätzliche Bedarf an Pflegepersonen bis 2030 bei etwa 76.000 Personen liegt (BM für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz 2019). Psychische Belastungen können maßgeblich dazu beitragen, dass Pflegepersonen ihren Beruf aufgeben oder junge Menschen gar nicht in Erwägung ziehen, diesen Beruf zu ergreifen. Vor diesem Hintergrund ist es in der speziellen und herausfordernden Situation der COVID-19-Pandemie notwendig, Studien durchzuführen, die umfassend die momentane pflegerische Situation darstellen. Daher war das Ziel dieser Studie, die Pflegequalität während der Corona-Krise darzustellen. Der Fokus dabei liegt auf den vorhandenen strukturellen Gegebenheiten (Strukturebene), den durchgeführten Maßnahmen (Prozessebene) und dem wahrgenommenen Stress der Pflegepersonen (Ergebnisebene). Eine Querschnittstudie wurde mithilfe eines elektronischen Fragebogens durchgeführt. Der elektro-nische Fragebogen wurde mit dem Programm Lime-Survey erstellt und mithilfe der Schneeballtechnik und sozialen Medien, wie beispielsweise Facebook, versendet. Die Datenerhebung erfolgte vom 12. Mai 2020 bis 13. Juli 2020. Alle Pflegepersonen, die in österreichischen Gesundheitseinrichtungen in der direkten pflegerischen Betreuung tätig sind, wurden dazu eingeladen, an der elektronischen Umfrage teilzunehmen. Ein positives Votum von der zuständigen Ethikkommission liegt vor. Alle Teilnehmer wurden zu Beginn der Umfrage über das Ziel der Studie informiert und um ihr Einverständnis zur Teilnahme gebeten. Alle Daten wurden anonym gesammelt und die IP Adressen wurden nicht gespeichert. Die Daten wurden auf einem Server der Medizinischen Universität Graz gespeichert. An der Umfrage nahmen 2605 Pflegepersonen teil. Davon arbeiteten 73,2 Prozent in Krankenhäusern, 17,2 Prozent in Pflegeheimen und 9,5 Prozent in sonstigen Ge-sundheitseinrichtungen (z. B. Hauskrankenpflege). Beinahe 85 Prozent der Befragten waren weiblich und das mediane Alter lag bei 38 Jahren. Knapp zwei Drittel (63,9 %) der Teilnehmer waren diplomierte Gesundheits-und Krankenpflegepersonen (DGKP), wobei der Anteil an DGKP in Krankenhäusern (71,3 %) signifikant höher war als in Pflegeheimen (43,7 %). Mehr als die Hälfte der Pflegepersonen arbeiteten bereits seit über zehn Jahren in der Pflege. 15 Prozent hatten Symptome einer COVID-19 Erkrankung und 1,6 Prozent wurden positiv getestet, wobei beides jeweils in Krankenhäusern signifikant häufiger der Fall war, als in den anderen Einrichtungen (Tab. 1). In 94,7 Prozent der Einrichtungen gab es Leitfäden zur Identifizierung von Verdachtsfällen/COVID-19 Betroffenen. Schulungen zu Schutzmaßnahmen und zum Umgang mit Schutzausrüstungen gab es ebenfalls häufig (89,9 % bzw. 81,3 %), wobei Schulungen zu allgemeinen Schutzmaßnahmen am häufigsten in Pflegeheimen und Schulungen Die Autorinnen bestätigen, dass es keinen Interessenskonflikt gibt. Mindfulness: Assessing the Feasibility of a Pilot Intervention to Reduce Stress and Burnout Evidence-based management guideline for the COVID-19 pandemic -Review article Headaches Associated With Personal Protective Equipment -A Cross-Sectional Study Among Frontline Healthcare Workers During COVID-19 Update: increasing King County COVID-19 case numbers for March 10, 2020 point to importance of social distancing All stressed out? Introducing a German version of the perceived stress scale: Validation, psychometric properties and sample differences in healthy and clinical populations World Health Organization. (2020a): Home care for patients with COVID-19 presenting with mild symptoms and management of their, Interim guidance Infection prevention and control during health care when COVID-19 is suspected: interim guidance Advice on the use of masks in the context of COVID-19: interim guidance Rational use of personal protective equipment for coronavirus disease ( COVID-19) and considerations during severe shortages: interim guidance Preparedness, prevention and control of coronavirus disease (COVID-19) for refugees and migrants in non-camp settings: interim guidance at Geschäftsführung: Joachim Krieger, Juliane Ritt, Dr. Alois Sillaber Leitung Journale und Redaktionen Medizin: Gabriele Hollinek Redaktion: Verantwortlicher Redakteur: Verena Kienast; Layout Design: Wolfgang Greiner Leitung Verkauf Medizin: Robert Seiwald Anzeigen: Gabriele Popernitsch Mediaservice: Claudia Trischler; Es gilt die Anzeigenpreisliste 2020. Erscheinungsweise: 10× jährlich Abonnement, Adress änderungen Monate vor Ablauf des Abonnements beim Verlag eine schriftliche Kündigung eingegangen ist. Verlagsort: Wien Herstellungsort: Linz Erscheinungsort: Wien Verlagspostamt: 1040 Wien P. b. b. ISSN Print Allgemeiner Teil/Rechtliche Hinweise für Autoren Die Autorin/der Autor erklärt, dass ihr/sein Manuskript in dieser Form bislang nicht anderweitig veröffentlicht oder zur Veröffentlichung eingereicht wurde. Die Autorin/der Autor überträgt mit der Übergabe des fertigen Manuskripts und der Veröffentlichung in der Fachzeitschrift die notwendigen Nutzungsrechte zur Vervielfältigung und Verbreitung an den Verlag, insbesondere das Recht der Nutzung zu gewerblichen Zwecken durch Druck, Nachdruck, Verbreitung in elektronischer Form oder andere Verfahren und Medien durch Springer Nature. Beiträge, die in procare erscheinen, können auch in der Springer-Zeitschrift Heilberufe veröffentlicht werden. Die Autorin/der Autor holt, falls notwendig, die Nutzungsrechte an Texten und Bildern Dritter vor Übergabe des fertigen Manuskripts ein, eventuelle Ansprüche Dritter sind somit geklärt