key: cord-0798596-efpcwhnb authors: Buters, Jeroen; Oteros, Jose; Gebauer, Robert; Heigl, Katharina title: Automatisches Pollenmonitoring in Deutschland: Eine Arbeit der Sektion Umwelt- und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) date: 2020-05-08 journal: Allergo J DOI: 10.1007/s15007-020-2527-0 sha: 6525a90cfaa741dd530f7cf378499ed6bb17d802 doc_id: 798596 cord_uid: efpcwhnb nan In Zeiten von Corona gibt es wichtigere Dinge als über Pollen nachzudenken. Jedoch beteiligt sich die Natur nicht an dem allgemeinen "Shutdown": Der Pollenflug entwickelt sich unbeeinflusst weiter. Pollen können die Atemwege belasten und sind bestimmt nicht hilfreich, wenn gleichzeitig ein Virus die Atemwege angreift [1] . Deutschland ist weltweit Vorreiter auf dem Gebiet des automatischen Pollenmonitorings [2] . Initiator war das Bundesland Bayern, welches durch den Aufbau des elektronischen Polleninformationsnetzwerks (ePIN), bestehend aus acht auto matischen Pollenmonitoren in Bayern, die Grundlagen für dieses neue System legte (Abb. 1) [3] . Die Daten der automatischen Pollenmonitore werden direkt ins Internet gestellt. Aktuelle Pollendaten sind abrufbar unter: [5] . Der Betreiber dieser Website ist ebenfalls das ZAUM in München. Der Roboter macht zwar Fehler, allerdings liegt die allgemeine korrekte Erkennungsrate bei etwa 91 % [5] . Der Fehler des Roboters besteht meist darin, dass er einen Pollen nicht erkennt und als "unbekannt" einstuft. Ein Problem ist auch, dass sich Experten untereinander bei der Bestimmung der Pollenidentität nicht immer einig sind [6] . Bei der Geschwindigkeit und Unermüdlichkeit ist der Roboter sicher unschlagbar − und wenn man an der Richtigkeit der Messungen des Roboters zweifelt, kann mit der Website "validation.epin.bayern" jeder Pollen im Nachhinein analysiert werden. Das automatische Pollenmonitoringssystem hat große Vorteile: Es ist online, es ist kontrollierbar und es liefert schnell Pollendaten. Sogar so schnell, dass ein Allergologe den Patienten fragen könnte: "Wie geht es Ihnen denn heute?" Vom Patienten geäußerte allergische Symptome können dann umgehend mit dem lokalen Pollenflug in Beziehung gebracht werden. Handelt es sich um Covid-19 oder ist es vielleicht eine Allergie? Der Großteil Deutschlands ist aber nicht ausreichend mit Pollenmonitoren abgedeckt. Dies hat unter anderem mit den Kosten zu tun. Bis heute werden die Pollenzahlen durch die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst aus manuellen Pollenfallen kostenlos geliefert; ein Service, der auf dem jahrzehntelangen, kostenlosen Einsatz von Prof. Dr. Bergmann und seinen Mitarbeitern beruht. Nun müsste die öffentliche Hand die Kosten übernehmen, wie es beispielsweise in Bayern schon geschehen ist. Wie wird sich das automatische Pollenmonitoring in Deutschland weiterentwickeln? Klar ist, dass nie ausreichend Pollenmonitore aufgestellt werden können und dass dies sogar aus wissenschaftlicher Sicht nicht notwendig ist. Das Aufstellen von vielen Messpunkten ist zwar gut und wünschenswert, ein Simulationsmodel, das den genauen Pollenflug an jedem beliebigen Ort in einem Gebiet berechnet, ist aber die Zukunft [7] . Damit lassen sich nicht nur die Pollenzahlen beliebig genau lokal feststellen, ohne dass überall ein Mess gerät steht, es können auch Vorhersagen für die Zukunft gemacht werden. Vorhersagemodelle, die konstant mit Daten aus automatischen Messstationen korrigiert werden, stellen zeit-und orts genaue Pollenzahlen am besten dar. Bis es so weit ist, bräuchte man aber noch mehr automatische Pollenmonitore in Deutschland. Dabei muss sehr gut beachtet werden, dass man Pollen nicht an jedem beliebigen Ort messen kann und sollte. Die Frage "Wo ist es sinnvoll, einen Monitor aufzustellen?" ist genauso wichtig wie "Welches Gerät sollen wir aufstellen?". Denn im Moment läuft ein Rennen zwischen konkurrierenden automatischen Pollenmessgeräten [5, 8, 9] . Die Frage des richtigen Ortes wird leider vernachlässigt, weil oft ältere Pollenmonitore durch neuere Generationen von Pollenmessgeräten am gleichen Ort ersetzt werden. Ob der Ort, an dem gemessen wurde, überhaupt geeignet ist, sollte jedoch vorher berücksichtigt werden. Automatische Pollenmonitore sind bereits vorhanden, funktionieren zuverlässig und genau und werden ständig verbessert. Insbesondere die künstliche Intelligenz macht Fortschritte bei der Bilderkennung und wird zu noch besseren Wiedererkennungsraten führen. Bei der aktuellen Erkennungsrate von bereits 91 % brauchen wir aber darauf nicht mehr zu warten: Die automatische Pollenmessung ist schon jetzt einsatzbereit. Pollen exposure weakens innate defense against respiratory viruses Pollen and spore monitoring in the world Building an automatic Pollen Monitoring Network [ePIN]: Selection of optimal stations by clustering pollen zones Automatic and on-line pollen monitoring Validation of an operational automatic pollen monitoring network based on image recognition in central Europe Short Communication: an abbreviated method for the Quality Control of pollen counters Spatial interpolation of current airborne pollen concentrations where no monitoring exists Automatic pollen recognition with the Rapid-E particle counter: the first-level procedure, experience and next steps All-optical automatic pollen identification: Towards an operational system