key: cord-0787799-f87wl4ol authors: Schneemann, Christian; Weber, Enzo; Wolter, Marc Ingo; Zika, Gerd title: Welche Branchen sind ökonomisch systemrelevant? date: 2020-09-25 journal: Wirtschaftsdienst DOI: 10.1007/s10273-020-2739-7 sha: 5a4cc9c8cda0839234e9ab0c523d333c60b4bdc6 doc_id: 787799 cord_uid: f87wl4ol With the economic shutdown in the wake of the COVID-19 pandemic, the importance of some industries for the national economy has come into focus. This report identifies industries that are closely linked with the rest of the economy through supply chains; stopping production in these industries would have a significant impact on the overall economy. On the one hand, there are industries in which production losses lead to massive demand losses in other industries. On the other hand, there are industries in which production downtimes lead to massive delivery difficulties for other industries. Beyond these interdependencies, we also account for negative effects stemming from the loss of income and from consumption or investment decisions. . Um die ökonomisch systemrelevanten Branchen zu identifi zieren, werden spezifi sche Indikatoren analysiert, die mit der IOT 2016 berechnet wurden: • Indikator 1: Anteil der in der Branche erzielten Bruttowertschöpfung bezogen auf die Bruttowertschöpfung insgesamt (direkte Wirkung). Die Bruttowertschöpfung ist Teil der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und ergibt sich aus dem Gesamtwert der im Produktionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen (Produktionswert), abzüglich des Werts der Vorleistungen. Sie entspricht abzüglich der erhaltenen Gütersubventionen dem Bruttoinlandsprodukt (BIP). Daraus lässt sich also ablesen, wie viel Prozent die einzelnen Branchen zur Wirtschaftsleistung der Gesamtwirtschaft beitragen. Allerdings kann der Indikator nicht so interpretiert werden, dass das BIP im Jahr 2016 um den ausgewiesenen Prozentsatz einer Branche niedriger ausgefallen wäre, wenn in dieser Branche im ganzen Jahr keine Güter bzw. Dienstleistungen produziert worden wären. Für eine solche Interpretation greift der Indikator zu kurz, weil die Vorleistungen, die eine Branche bezieht, nicht berücksichtigt werden. Würden in der spezifi schen Branche keine Güter bzw. Dienstleistungen hergestellt werden, so würden die hierfür benötigten Vorleistungen ebenfalls nicht nachgefragt und dementsprechend nicht produziert werden. • denen ein Produktionsstopp schon hohe gesamtwirtschaftliche Verluste bei der Bruttowertschöpfung zur Folge hatte, also die Branchen Nahrungs-und Futtermittel, Getränke, Tabakerzeugnisse, der Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen), die Landverkehrsund Transportleistungen in Rohrfernleitungen sowie die Erbringung von Finanzdienstleistungen Bei möglichen weiteren Konjunkturprogrammen wird es darauf ankommen, gegebene fi skalische Mittel möglichst effektiv einzusetzen -sodass sich möglichst umfassende positive Folgewirkungen in der Gesamtwirtschaft ergeben. Dies ist immer dann gegeben, wenn durch eine staatliche Maßnahmen Einkommen in großem Umfang entstehen. Das wäre besonders bei Maßnahmen in ökonomisch systemrelevanten Branchen entsprechend der vorliegenden Analyse der Fall, weil die Förderung der Wertschöpfung in einer Branche über Lieferverfl echtungen und Kreislaufzusammenhänge auch die Wertschöpfung über diese Branche hinaus besonders positiv beeinfl usst Bevölkerungswachstum bei geringer Erwerbslosigkeit. Ergebnisse der fünften Welle der BIBB-IAB-Qualifi kations-und Berufsprojektionen bis zum Jahr 2035 Rescuing the labour market in times of COVID-19: Don't forget new hires Input-Outputrechnung im Überblick Ein Rettungsschirm für Neueinstellungen