key: cord-0763108-xwf4krjm authors: Welcker, M.; Mühlensiepen, F.; Knitza, J.; Popp, F.; Aries, P. title: Digitalisierung in der Rheumapraxis date: 2021-10-04 journal: Z Rheumatol DOI: 10.1007/s00393-021-01090-4 sha: b5b08ebcbbe9cd850d3724e056f51dee16928cfc doc_id: 763108 cord_uid: xwf4krjm Digitalization in medicine is of major interest since the severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2) pandemic. This article tries to present the induced changes and technical solutions with respect to the different parts in the patient journey. Symptom checkers, new health applications, digital appointment management etc. are described. Apart from the technical and digital possibilities, the changes in the quality of communication additionally have to be mentioned. There is an urgent need for further technical standardization including the interfaces. In many cases further studies must confirm the equivalence of digital applications in comparison to analogue techniques. -Allgemeiner Blick auf die Rheumaland- Zugang zum System · Anmeldung und Eingang · Digitaler Kalender/Terminverwaltung · Telefonsystem · Praxisverwaltungssysteme (PVS) · Dokumentationssystem · Anamnesesysteme · Scoring und digitale Gesundheitsanwendungen · Videosprechstunde · Diktiersysteme · Digitale Unterschrift · Briefschreibung · Standardisierung des Kommunikationsstandards · Fortbildung · Versorgungsforschung -Schnittstellenproblematik -Zielsetzung der Digitalisierung und Einschätzung ihrer Bedeutung -Schlussfolgerung Die Digitalisierung in der Medizin steht seit der SARS-CoV-2-Pandemie im Mittelpunkt des Interesses. Der Beitrag versucht die Veränderungen und technischen Lösungen in Bezug auf die unterschiedlichen Teile der "patient journey" darzustellen. Symptom-Checkers, neue Gesundheitsapplikationen, digitale Terminverwaltung etc. werden beschrieben. Abgesehen von den technischen und digitalen Möglichkeiten muss ergänzend die Veränderung der Qualität in der Kommunikation beachtet werden. Es besteht die dringende Notwendigkeit der weiteren technischen Standardisierung einschließlich der Schnittstellen. Weitere Studien müssen die Gleichwertigkeit der digitalen Anwendungen im Vergleich zur analogen Technik in vielen Fällen erst noch belegen. Telemedizin · Applikationen · Digitale Devices · Künstliche Intelligenz · Kommunikation Es gab in den letzten Monaten wenige Themen, die mehr Aufmerksamkeit fanden als die Bereiche der Digitalisierung und der COVID-Pandemie. Die Digitalisierung in der Medizin verbreitet sich seit den 1990er-Jahren rasant. Diese erhielt mit Dienstantritt des Bundesgesundheitsministers Spahn politisch nochmals erheblichen Rückenwind. Aber erst die Corona-Pandemie verdeutlichte seit dem Frühjahr 2020 -insbesondere mit den Möglichkeiten der Videokommunikation -, welche Potenziale die Digitalisierung in der Medizin bereits aufweist. Auch die Akzeptanz der Patienten im Umgang mit digitalen Produkten hat sich in dieser kurzen Zeit wesentlich verändert. Insbesondere die Generation der Senioren musste sich mit diesen modernen Techniken auseinandersetzen, unter anderem um den Kontakt zur Familie, zu Freunden und zur Umwelt aufrechtzuerhalten. Es ist heutzutage weniger eine Frage des Alters, inwieweit man mit digitalen Produkten zurechtkommt, als vielmehr eine Frage der Technik (möglichst moderne Geräte) und der Konnektivität (Qualität und Schnelligkeit der Internetverbindung, der Mobilfunkverbindung) und somit auch des Sozialstatus, ob man mit der Geschwindigkeit, den Möglichkeiten und den Risiken der Digitalisierung zurechtkommt (. Abb. 1 und 2) . Im Jahr 2019,also im Jahr vor der COVID-Pandemie, initiierte Dr. Felix Mühlensiepen eine deutschlandweite Umfrage zu den Kenntnissen, Möglichkeiten und Einschätzungen digitaler Techniken in der Medizin [1, 2] In dieser Rubrik sollen die grundsätzlichen Möglichkeiten, die sich aus der Digitalisierung ergeben, thematisch dargestellt werden. Wenn einzelne konkrete Beispiele besprochen werden, stellt dies eine persönliche Auswahl und keine vollständige Beschreibung aller Möglichkeiten am Markt dar. Einer der wichtigsten Schritte des Menschen beim Auftreten subjektiver Beschwerden stellt deren Zuordnung zu einem möglichen Krankheitsbild dar. Im analogen Regelfall wird dieser Mensch mit Verwandten und Freunden über seine Beschwerden sprechen, es wird ein Termin beim Hausarzt vereinbart werden, weitere Untersuchungen und evtl. die fachärztliche Vorstellung können resultieren. Heutzutage besitzen die meisten Patienten ein Smartphone [2, 4] Die Mehrheit der deutschen Rheumatologen erfasst "patient reported outcomes" noch analog [7] . In einer deutschen Studie konnte bezüglich einer früher verfügbaren Applikation, RheumaLive (UCB Pharma GmbH, Monheim, Deutschland), einem Medizinprodukt der Klasse 1, gezeigt werden, dass die Dokumentation der Erfassung in Papierform gleichwertig ist [8] . Wie viele Patienten tatsächlich seitens der behandelnden Kollegen in regelmäßigen Abständen bezüglich ihrer PROs befragt werden, ist nicht erfasst. Gleichwohl wird die Bedeutung der PROs in der Erreichung der Remission wissenschaftlich positiv diskutiert [9] . Zudem gibt es erste Ansätze durch Einsatz digital erfasster PROs z. B. im Rahmen der Telemedizin das Tight-control-Betreuungskonzept gleichwertig zur bisherigen physischen Kontrolle umsetzen zu können [10] . Die digitale Erfassung dieser PROs ermöglicht zudem, die Daten-und Informationsdichte zwischen 2 Behandlungsterminen zu verbessern. Schübe, die möglicherweise anderweitig vergessen oder nicht erfasst würden, können somit in die Betrachtung des Krankheitsverlaufes Eingang finden. Perspektivisch könnten kommende Termine auch entsprechend der erfassten Krankheitsaktivität gesteuert werden, sodass Patienten in stabiler Remission in größeren Abständen und Patienten mit digital erfasster Aktivität oder Einschränkung in kürzeren Abständen vorstellig werden könnten. Aktuelle Beispiele für Apps in der Rheumatologie stellen die Applikationen "Abaton RA" (Abaton GmbH, Berlin, Deutschland) und "RheCORD" (RheCORD GmbH & Co.KG, Planegg, Deutschland) dar, die den DIGA(digitale Gesundheitsanwen-dung)-Status beantragen werden bzw. beantragt haben (. Abb. 3 Zu Beginn der Corona-Pandemie stellte sich auch für die rheumatologische Versorgung die Frage, wie unsere Patienten geschützt und weiterhin optimal behandelt werden können. Neben Terminabsagen und telefonischer Beratung kam der Videosprechstunde hierbei grundsätzliche Bedeutung zu. Dem öffentlichen Aufruf zur Nutzung der Videosprechstunde des Bundesgesundheitsministers Spahn als politisches Signal folgten, beschleunigt durch die aktuelle Situation, anfänglich auch die Umsetzungszahlen der Digitalisierung. Die Telemedizin, d. h. Telefon-und Videosprechstunde, nahm zahlenmäßig stark zu. Der größte Anteil der durchgeführten Videosprechstunden (ca. 75 %) entfiel hierbei allerdings auf die Kollegen der Psychiatrie/Psychologie [12] . Die Bedeutung der Videosprechstunde in der Rheumatologie ist auch in Zeiten der Pandemie begrenzt, die routinemäßige Der Informationstransport auf Papier wird in Zukunft weitgehend verschwinden. Hierdurch werden Datenverlust sowie falsche Zuordnung von Daten und Befunden ebenso wie deren Doppelerhebungen reduziert. Die Informationen werden automatisch an vorgegebener korrekter Stelle abgelegt und an definierte Dokumentationsstellen versandt, sodass dieselbe Information nicht mehrfach aufwendig erhoben bzw. erfragt werden muss. Die Digitalisierung an sich darf hierbei nicht mit dem Ziel des Personalersatzes -Stichwort Gewinnmaximierungdurchgeführt werden, sondern hat die Versorgungsverbesserung mit Unterstützung unserer bisherigenAbläufezum Ziel. Dieser Auftrag muss gesellschaftspolitisch und Acceptance of telerheumatologybyrheumatologistsandgeneral practitioners in Germany: nationwide crosssectional survey study Opportunities and barriers of telemedicine in rheumatology: a participatory mixed-methodsstudy AXA collaborates with Microsoft to create the next generation standard of health and well-being services Mobile health usage, preferences, barriers, and eHealth literacy in rheumatology: patient survey study A real-world rheumatology registry and research consortium: the German RheumaDatenreport (RHADAR) registry Accuracy, patient-perceived usability, and acceptance of two symptom checkers (Ada and Rheport) in rheumatology: interim results from a randomized controlled crossover trial Acceptance, usage, and barriers of electronic patient-reported outcomes among German rheumatologists: survey study Patient-reported outcome Instrumente bei Rheumatoider Arthritis -liefertdieRheumaLiveAppvalideDaten? Patient-reported outcomes as predictors of remission in early rheumatoid arthritis patients treated with tight control treattotarget approach Tele-health follow up strategy for tight control of disease activity in rheumatoid arthritis: results of a randomized controlled trial Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV) Immer mehr Praxen greifen zur Kamera -Zahl der Videosprechstunden auf über eine Million gestiegen Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) zur Anwendung der Videosprechstunde in der Rheumatologie Digital health transition in rheumatology: a qualitative study EULAR (2021) EULAR projects in education and training EULAR (2021) Artificial intelligence and machine learning in medicine ärztlicherseits begleitet, geformt und überwacht werden. Die Veränderungen des medizinischen Alltags durch die Digitalisierung schreiten in den letzten 20 Jahren kontinuierlich voran. Die Corona-Pandemie hat dieser, unterstützt durch die Gesundheitspolitik, eine außergewöhnliche Beschleunigung zukommen lassen. Auch in der Kongresslandschaft ist das Thema 2021 im Rahmen des Europäischen Rheumatologenkongresses teilweise aufgenommen worden [16] , wobei Deutschland in der Videobetreuung der Patienten im Vergleich zu den großen Flächenstaaten USA, Kanada und Australien der Entwicklung nachfolgt, hingegen in der Entwicklung der Applikationen mit DIGAs einen Spitzenplatz einnimmt.Wie im Alltag so werden auch in der medizinischen Versorgung vermutlich alle zur Digitalisierung fähigen Arbeitsschritte auch tatsächlich digitalisiert werden. Wir befinden uns hier in einer Situation, die gesellschaftspolitisch mit der Erfindung und Verbreitung des Buchdrucks vergleichbar ist. Es ist wichtig, die Digitalisierung an sich nicht per se negativ zu bewerten, sondern ihre Auswirkungen auf den Alltag der Patienten und der medizinischen Versorger, also auch uns Ärzten, kritisch zu begleiten. Solltedies positiv gelingen, bestehen in der Technisierung die Möglichkeit und Chance, Digitalization in medicine is of major interest since the severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2) pandemic. This article tries to present the induced changes and technical solutions with respect to the different parts in the patient journey. Symptom checkers, new health applications, digital appointment management etc. are described. Apart from the technical and digital possibilities, the changes in the quality of communication additionally have to be mentioned. There is an urgent need for further technical standardization including the interfaces. In many cases further studies must confirm the equivalence of digital applications in comparison to analogue techniques. Telemedicine · Applications · Digital devices · Artificial intelligence · Communication