key: cord-0736244-j8l6k9lv authors: Biller-Andorno, Nikola; Kapitza, Thomas title: COVID-19-Pandemie — ethische und ökonomische Herausforderungen für ein gelingendes Krisenmanagement date: 2021-08-24 journal: Wirtschaftsdienst DOI: 10.1007/s10273-021-2975-5 sha: 0d022b227c01ba4bafd8a6f2ff418257b14bea64 doc_id: 736244 cord_uid: j8l6k9lv nan In den zurückliegenden 18 Monaten der COVID-19-Pandemie wurde die Komplexität nationalen und internationalen Krisenmanagements deutlich sichtbar. Neben die epidemiologische Herausforderung einer wirksamen Eindämmung der Pandemie trat die Frage der Bewertung verfügbarer Handlungsoptionen in ethischer, ökonomischer und gesellschaftspolitischer Hinsicht. Auch wenn die wachsende Zahl von Menschen mit Impfschutz insgesamt Anlass zur Hoffnung auf eine Entspannung der Krisensituation gibt, bleibt die Situation -insbesondere aus globaler Perspektive -mit Blick auf fairen Zugang zu knappen Ressourcen, die längerfristigen ökonomischen Folgen und den Schutz der Grundrechte prekär. Auch wenn die Zeit für eine umfassende Retrospektive noch nicht gekommen ist, scheint es vor diesem Hintergrund sinnvoll, bereits jetzt medizinethische und ökonomische Aspekte eines wirksamen und nachhaltigen Pandemiemanagements (PM) näher zu betrachten. Überlegungen zu Management und Governance setzen eine Defi nition des zu erreichenden Ziels voraus. Dieses soll hier so verstanden werden, dass der gesundheitliche, ökonomische und psychologische Schutzbedarf der Bevölkerung effi zient und in ethisch angemessener Weise durch die beteiligten Institutionen abgedeckt wird. Eine Pandemie kann durch nationales Handeln allein nicht bewältigt werden. Die Bearbeitung der Themen-und Aktionsfelder eines supranationalen Pandemiemanagements kann weiter verbessert werden, • wenn die globale Gesundheitsgovernance gestärkt wird (z. B. die Zulassung der Impfstoffe erst über die WHO, dann national), • wenn Verantwortlichkeiten für Allokationsentscheidungen durch transparentes Abwägen relevanter Argumente, Einspruchsmöglichkeiten und konsequente Umsetzung (A4R) adressiert werden, • wenn die Erwartungen an privatwirtschaftliche Akteure bzw. zuliefernde Industrie defi niert (z. B. COVAX als privilegierter Partner (Berkley, 2020) ) und Anreize gestaltet werden, • wenn die Staatengemeinschaft ihren gemeinsamen globalen Beitrag als Leistung (health diplomacy) würdigen (Vermeidung von Impfrennen und Exportrestriktionen) und nationale Interessen eingehegt werden (z. B. Caps für bilaterale Advance Purchase Agreements), • wenn die Zustimmung der Bevölkerung zu den getroffenen Entscheidungen im globalen Pandemiemanagement (citizen commitment) durch Kommunikation und Partizipation gefördert wird. Es gilt, gemeinsames Handeln in der Gesundheitskrise und darüber hinaus zu unterstützen. Alle Beteiligten können sich die Konsequenzen ihrer Entscheidun- PubliCo Project Just health: Meeting health needs fairly director-general/speeches/detail/who-director-general-s-openingremarks-at-148th-session-of-the-executive-board (22 Ethics guidelines on COVID-19 triage-an emerging international consensus Das Gesundheitssystem in der Post-COVID-19-Epoche -Die Pandemiekrise und neue Wege des Pandemiemanagements A theory of justice (Rev A new risk and crisis communication platform to bridge the gap between policy makers and the public in the context of the COVID-19 crisis, Preprint, 30 Es ist offensichtlich, dass nicht nur die technisch-administrative, sondern auch die moralische Qualität der Allokation dringend benötigter Ressourcen die Höhe des erzielbaren Versorgungsnutzens festlegt. Die Good Governance des COVID-19-Pandemiemanagements ist keine theoretisch-abstrakte Überlegung. Es gilt, katastrophales If You're a Rawlsian, How Come You're So Close to Utilitarianism and Intuitionism? A Critique of Daniels's Accountability for Reasonableness, Health care analysis: HCA: journal of health philosophy and policy COVAX explained