key: cord-0716951-b7k6e8e9 authors: Förstl, Hans title: Mathilde Ludendorff (1877–1966): Nervenärztin und völkische Philosophin date: 2021-03-25 journal: Nervenarzt DOI: 10.1007/s00115-021-01108-x sha: 99e2544945feb93949bfb5268ee91806f13e9cdc doc_id: 716951 cord_uid: b7k6e8e9 Mathilde Ludendorff (nee Spiess, widowed von Kemnitz, divorced Kleine) was one of the first women who studied medicine in Imperial Germany. She wrote a feminist doctoral thesis, refuted Sigmund Freud’s psychoanalysis early in her career, detected the fraud of Albert von Schrenck-Notzing’s spiritualist research, became a specialist for nervous and mental diseases after only 17 months of training with Emil Kraepelin, as his—according to her own words—best pupil, treated General Ludendorff’s first wife and soon became his second, developed a Germanic philosophy too radical for Adolf Hitler’s taste, was considered as a primary culprit after a first denazification trial in 1949 and contested the expert opinion of her colleague Professor Georg Stertz about her own mental state. Her books are still in print and her Alliance for God Cognizance (Ludendorff) still exists and is monitored by the National Intelligence Agency. Mathilde Friederike Karoline Spiess wurde 1877 als viertes von acht Kindern des früheren Vikars und späteren Gymnasialprofessors Dr. phil. Bernhard Spiess und seiner Frau Johanna in Wiesbaden geboren [4, 40, 47, 49] . Fünf Kinder überlebten und Geld war knapp. Mit 16 Jahren beendete Mathilde die Ausbildung an der höheren Töchterschule und absolvierte 1895 das Lehrerinnenseminar. Nach einer Tätigkeit als Privatlehrerin wechselte sie an ein Mädchenpensionat in Biebrich. Ab 1900 -bis dahin war es für junge Frauen in Deutschland nicht möglich, das Abitur zu absolvieren -studierte sie mit einigem Einsatz und Ehrgeiz am ersten deutschen Mädchengymnasium in Karlsruhe, um in kurzer und damit wirtschaftlich vertretbarer Zeit das Abitur abzulegen, was ihr bereits im Juli 1901 mit nur drei weiteren Schülerinnen gelang. Mit 24 Jahren begann sie im Wintersemester 1901/02 in Freiburg im Breisgau wiederum mit nur drei weiteren Kommilitoninnen das Medizinstudium. Seit einigen Jahren war die Option "weiblicher Ärzte" in Deutschland diskutiert worden, aber bisher praktizierten nur Ärztinnen, die im Ausland ausgebildet waren [2, 11, 26] Im Wintersemester 1910/11 nahm sie das Medizinstudium wieder auf und hörte auch die Psychiatrievorlesung, in der sie bereits entscheidende Anregungen für ihr künftiges Werk erhielt: "Wer das Kolleg des Direktors der Psychiatrischen Klinik, Kraepelin [20] . Darin argumentierte sie, eine "herabgesetzte Gebärtauglichkeit" der Frauen und eine schlechte Gesundheit der Kinder seien nicht Folge geistiger, schöpferischer Anstrengung, sondern -falls vorhanden -in erster Linie angeboren; das sollte heißen, dass geistige Anstrengung Frauen nicht schadet. Wesentlicher Ansporn für ihre Auffassung war der Protest gegen eine "rassefremde Machtverteilung" zwischen Mann und Frau, die unter anderem durch die fünf jesuitischen "Ks" verursacht sei: . 3) , manövrierten sich damit jedoch in eine immer extremere Außenseiterposition. Goebbels [13] : "Der Chef spricht sich scharf gegen Ludendorff, vor allem gegen seine Frau aus" (29.05.1929) . "Es ist schade um den grossen General. Seine Frau ist ein böser Geist" (23.05.1937 die Unterredungen gemacht zu haben, daher die Erinnerungsirrtümer. Mathilde Ludendorff dagegen hatte selbst ein detailliertes 31-seitiges, teilweise wörtliches Gedächtnisprotokoll über die insgesamt fünf Begegnungen angefertigt [30] . Ende Mai habe er sie gefragt, ob sie okkult-gläubig sei, also gar nichts über ihre Arbeit gewusst. Anfang Juni sei er auf die psychische Erkrankung ihrer älteren Schwester zu sprechen gekommen um dann anzumerken "und dann haben Sie sich auf einmal . . . zugetraut, in das schwierige Problem der Atomphysik einzudringen? (diese Frage ist von besonders ironischem Lächeln begleitet)." Mitte Juni habe er sich über die dichterische Qualität ihres Werkes mokiert: "er bricht in Lachen aus und kann zunächst gar nicht damit aufhören, Walter E. Richartz -über literarische und naturwissenschaftliche Erkenntnis. Igel, Paderborn 2. BinderS(1892)WeiblicheÄrzte Rezension von Kemnitz: Moderne Mediumforschung Kraepelin in München I, 1903-1914 Mathilde Ludendorff -Gotterkenntnis (L) Erster Weltkrieg -Krümel in der Hand Thomas Manns Geisterbaron. Leben und Werk des Freiherrn Albert von Schrenck-Notzing A perfectly staged concerted action against psychoanalysis: the 1913 Congress of German psychiatrists Die COVID-19 Verschwörung in Theorie und Praxis Emma Wilson Mooers (1858-1911): die Neuropathologin an Aloys Alzheimers Seite Katatones Wandern mit Emil Kraepelin, Aloys Alzheimer Goebbels J 1924-1945 Zwischen weissem und braunem Haus Lebenseriinerungen, eineRechenschaftüberWertundGlück, Schuld und Sturz meiner Generation. Band I und II Hamburg 17. Hitler A (2016) Monologe. In: Hartmann C, Vordermayer T, Plöckinger O, Töppel R (Hrsg) Mein Kampf, eine kritische Edition, Bd. 1. Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte The Kraepelinian tradition Die Weiterbildungsordnung -von der Schilderordnung zum integralen Bestandteil der Bildung im Arztberuf Der asthenische Infantilismus des Weibes in seinen Beziehungen zur FortpflanzungstätigkeitundgeistigenBetätigung Moderne Mediumforschung. Kritische Betrachtungen zu Dr. von Schrenck-Notzing's "Materialisationsphänomene Funktionelle Erkrankungen infolge von Kriegsbeschädigungen bei Offizieren Reassessing the "Holy Reich": leading Nazis' views on confession, community and Jewish materialism Man denke sich nur die junge Dame im Seziersaal ... vor der gänzlich entblössten männlichen Leiche Die Ärztin Hope Bridges Adams Lehmann und ihre Forderungen an die Frau des 20. Jahrhunderts Der Seele Ursprung und Wesen Durch Forschen und Schicksal zum Sinn des Lebens. II. Teil von: Statt Heiligenschein oder Hexenzeichen mein Leben Kritik an dem Gutachten des Prof Freiheitskampf wider eine Welt von Feinden an der Seite des Feldherrn Ludendorff Die Legende vom Hause Ludendorff Standing on the shoulders of Pinel, Freud, and Kraepelin. A historiometric inquiry into the histories of psychiatry Niethammer L (1982) Die Mitläuferfabrik. Die Entnazifizierung am Beispiel Bayerns Scientific neo-paganism and the extreme right then and today: from Ludendorff's Gotterkenntnis to Sigrid Hunke's Europas Eigene religion Schiller F (1793) Über Anmut und Würde. Neue Thalia. Leipzig, 2. Jahrgang Notzing Frhr A (1914) Materialisationsphaenomene. Ein Beitrag zur Erforschung der mediumistischen Teleplastie Sommer A (2009) Tackling taboos-from psychopathia sexualis to the materialisation of dreams: Albert von Schrenck-Notzing (18962-1929) Geschlechterverhältnisse und Zukunftsvorstellungen bei der Ärztin und völkischen Aktivistin Mathilde Ludendorff Geschlecht, Religion, und völkischer Nationalismus. Die Ärztin und Antisemitin Mathilde von Kemnitz-Ludendorff (1877-1966) Gutachten, Spruchkammerverfahren gegen Frau Dr Klägliches Schauspiel der Versklavung einer Deutschen Seele durch eine Frau Erklärung. Staatsarchiv München, SpKA K 1082 (Ludendorff) Feindliche Brüder im Geist der Wissenschaft? Zum 150. Geburtstag von Emil Kraepelin und Sigmund Freud Hier steht eine Anzeige. K Ansprüche auf Lebensmittelmarken und Rente zu verlieren. Dabei gab es allerdings zwischen und auch innerhalb der Besatzungszonen keine einheitlichen Richtlinien, jedoch eine deutliche Abmilderung der Strafmaße innerhalb ganz weniger Jahre; nur 0,7 % der Beschuldigten wurden als Hauptschuldige oder Belastete eingestuft [5, 6, 36]