key: cord-0078972-akbnxlzv authors: Denzinger, Markus; Schenk, Katharina B. M.; Reis Wolfertstetter, Patricia; Memmel, Clemens; Stark, Domitille; Knorr, Christian title: SARS-CoV-2-assoziierte abdominelle Komplikation bei einem 2 Monate alten Säugling date: 2022-05-25 journal: Chirurgie DOI: 10.1007/s00104-022-01654-3 sha: 9b5178df348919fa477132f024518cef9970d40f doc_id: 78972 cord_uid: akbnxlzv nan Ein 72 Tage alter männlicher Säugling wurde uns mit wiederholtem Erbrechen seit dem Vortag, Trinkschwäche sowie Diarrhö seit 3 Tagen, die zuletzt auch blutig gewesen sei, zugewiesen. Immer wieder habe der Patient für wenige Minuten gequengelt. Diese Episoden seien teils stündlich, teils auch in deutlich engeren Zeitabständen aufgetreten. Fieber wurde verneint. Es handelte sich um ein Reifgeborenes der 40 + 2 Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht von 4130 g. Die Schwangerschaft sei ohne Auffälligkeiten verlaufen. Die Infektionsparameter waren normwertig (Leukozyten 9,5/nl [5-17/nl]), C-reaktives Protein (2 mg/l [1-5 mg/l]), die Glutamat-Pyruvat-Transaminase war gering erhöht (75 U/l [10-56 U/l]), ansonsten bestanden keine Auffälligkeiten im Routinelabor. Die CoV-2-PCR ("coronavirus 2 polymerase chain reaction") im Analabstrich fiel positiv aus. Rotaviren oder Adenoviren konnten im Stuhl nicht nachgewiesen werden. Eine Ultraschalluntersuchung zeigte eine Kokarde im rechten Abdomen (. Abb. 1). Leitsymptom der Darminvagination sind akut einsetzende kolikartige Schmerzen und Abwehrspannung mit schmerzfreien Intervallen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zum Absetzen von charakteristisch blutig-schleimigem Stuhl ("Himbeergelee") als Spätfolge kommen. Klinisch zeigt sich das Bild eines akuten Abdomens mit Bauchschmerzen mit gegebenenfalls Abwehrspannung und Ileusgeräuschen. Unter Umständen ist eine walzenförmige Raumforderung bei der klinischen Untersuchung tastbar sowie eventuell Blut am Finger bei der rektalen Untersuchung sichtbar. Die Diagnose kann sonographisch gestellt werden, es zeigt sich eine typische Kokarde, ein "target sign" oder "pseudokidney sign". Unkomplizierte Fälle können hydrostatisch oder pneumatisch unter Ultraschallkontrolle desinvaginiert werden, komplizierte Fälle wie beispielsweise bei Perforationsverdacht sollten operativ (laparoskopisch oder offen chirurgisch) desinvaginiert werden. SARS-CoV-2 ("severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2")-Infektionen scheinen bei Kindern häufig milde Symptome wie Fieber, Husten, Diarrhö oder Pharyngitis zu verursachen. Die Symptomatik einer SARS-CoV-2-Infektion als akutes Abdomen wurde bereits beschrieben. Die Inzidenz pädiatrischer Invaginationen scheint während der COVID-19("coronavirus disease 2019")-Pandemie eher abgenommen zu haben [1] . Nichtdestotrotz mehren sich Berichte einzelner SARS-CoV-2-assoziierter Invaginationen weltweit. Von Januar bis Juli 2020 wurden 5 Fälle von Kindern mit Invagination im Alter von 4 bis 10 Monaten publiziert, die eine laborchemisch nachgewiesene SARS-CoV-2-Infektion hatten [2] . Die Invaginationen wurden hydrostatisch oder pneumatisch desinvaginiert, wobei einige auch operativ versorgt werden mussten. Decreased incidence of pediatric Intussusception during COVID-19 Global reports of Intussusception in infants with SARS-coV-2 infection Pedraza-Peña AN (2021) Intussusception and SARS-CoV-2 infection Novel Coronavirus Infection in an Infant with Intussusception. Glob Pediatr Health Intussusception in a child with COVID-19 in the USA