key: cord-0077836-xmdm6s4y authors: Wittek, Agnes; Ebbinghaus, Theresa; Fehm, Tanja; Hagenbeck, Carsten title: Infektionen im Wochenbett date: 2022-05-09 journal: Heb Wiss DOI: 10.1007/s43877-022-0177-z sha: c851baab852feeaa16fbbf8fdd70162b7e1536a0 doc_id: 77836 cord_uid: xmdm6s4y nan I nfektionen im Wochenbett sind mit einer Häufigkeit von 5-10 % beschrieben. Leitsymptom dabei ist das Fieber. Entscheidend ist, harmlose Ursachen wie einen Milcheinschuss von dringend therapiebedürftigen und mitunter lebensbedrohlichen Situationen wie einer Puerperalsepsis zu unterscheiden. Hierzu ist eine genaue Symptombestimmung und orientierende Befragung der Wöchne rin notwendig. Dies ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen und den Beginn einer adäquaten Therapie mit entsprechender Betreuung. Im Folgenden werden die Ursachen, die Diagnosestellung und die schweregradabhängige Therapie der häufigsten infektionsbeding ten Krankheitsbilder im Wochenbett beschrieben: Leitsymptom Fieber: Fieber im Wochenbett ist definiert als Tempe raturerhöhung von ≥ 38 °C an zwei der ersten zehn Tage nach der Geburt, ausgenommen der ersten 24 Stunden. Zur richtigen Ein schätzung sollte mindestens viermal am Tag standardisiert oral die Körpertemperatur gemessen werden. Die ersten 24 Stunden werden nicht berücksichtigt, da geringgradiges Fieber in diesem Zeitraum häufig vorkommt und oft spontan abklingt, insbesondere nach einer vaginalen Entbindung. Diese Definition ist seit Jahrzehnten gebräuchlich und findet international Anwendung. Dabei kommen differenzialdiagnostisch genitale und extragenitale Ursachen in Frage. Eine Aufstellung der verschiedenen Differenzialdiagnosen gibt Tabelle 1. [7] . Durch frühes Anlegen und Stillen wird die Oxytocinsekretion unterstützt, welche die uterine Kontraktion stimuliert und somit den Lochialfluss fördert. Unterstützt wird dies mechanisch durch intermittierende Bauchlage der Wöchnerin (An teversio uteri) [3] . Der Einsatz von Tee mit Hirtentäschel (Capsel la), Frauenmantel (Alchemilla) und Melisse (Melissa officinalis) zur Förderung der Rückbildung hat sich bewährt. [12] . Wöchnerinnen mit symptomatischer SARSCoV2Infektion haben ein erhöhtes Thromboserisiko. Im stationären Setting ist eine prophylaktische Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin empfohlen. Eine Fortführung nach Entlassung für die Dauer der COVID19Smptomatik erscheint sinnvoll. Bestehen zusätzliche Risikofaktoren für eine Thrombose, sollte die Antikoagulation bis zum Abschluss des Wochenbetts erfolgen. Bei asymptomatischen Verläufen ohne weitere thromboembolische Risikofaktoren kann in der ambulanten Betreuungssituation auf eine Thrombose prophylaxe verzichtet werden. Incidence of maternal peripartum infection: A systematic review and meta-analysis Risk Factors for Postpartum Septic Pelvic Thrombophlebitis: A Multicenter Cohort Diseases and complications of the puerperium Risk of urinary tract infection following vaginal delivery: a comparison between intermittent and indwelling bladder catheterization Occurrence of lactational mastitis and medical management: a prospective cohort study in Glasgow Characteristics of lactation mastitis in a Western Australian cohort Prophylactic antibiotics in the prevention of infection after operative vaginal delivery (ANODE): a multicentre randomised controlled trial Infektionserkrankungen der Schwangeren und des Neugeborenen diagnostics, therapy, prevention and management of uncomplicated bacterial outpatient acquired urinary tract infections in adult patients Neonates Born to Mothers With COVID-19: Data From the Spanish Society of Neonatology Registry Maternal and Neonatal Morbidity and Mortality Among Pregnant Women With and Without COVID-19 Infection: The INTERCO-VID Multinational Cohort Study Alle Autor*innen arbeiten an der Uniklinik Düsseldorf