key: cord-0076790-ce9zq93r authors: Urbanek, C.; Grau, A. J. title: Abgeschlagenheit mit rechtsseitiger Lähmung und Sprachstörung 2 Wochen nach SARS-CoV‑2-Infektion date: 2022-04-08 journal: DGNeurologie DOI: 10.1007/s42451-022-00427-w sha: 6342b2b4921ca57519bb07698f74206bb06c2298 doc_id: 76790 cord_uid: ce9zq93r nan positiven externen PCR-Tests wurde der Patient gemäß der hausinternen Abläufe zur weiteren Überwachung auf die Intensivstation verbracht. Eine Indikation zur Thrombektomie bestand bei fehlendem proximalem Gefäßverschluss nicht. Allerdings konnte per CT-Angiographie in der proximalen, linken A. carotis interna eine kurzstreckige, ca. 50 %ige luminale Einengung nachgewiesen werden ( Arterien konnten nicht nachgewiesen werden. Ein kleines persistierendes offenes Foramen ovale wurde von uns nicht als potenzielle Ursache angesehen. Die erweiterte laborchemische Schlaganfalldiagnostik zeigte ein erhöhtes Lipoprotein(a), welches als Risikofaktor für einen Schlaganfall gilt. Hier kommt es über eine proatherogene, prothrombotische und proinflammatorische Wirkung zu einer Arteriosklerose und letztlich zu kardio-und zerebrovaskulären Ereignissen bereits im jungen Lebensalter. Allerdings sind bei Lipoprotein(a) teilweise herkunftsspezifische Unterschiede (unser Patient ist Araber) bekannt, sodass die Behandlungsbedürftigkeit neben einem Lipoprotein(a) > 60 mg/dl auch von dem Nachweis einer progredienten arteriellen Gefäßerkrankung abhängig gemacht werden sollte [1, 2] . Insgesamt halten wir hier einen Zusammenhang aufgrund einer fehlenden Arteriosklerose, fehlender embolischen Ereignisse in der Vorgeschichte und Familienanamnese sowie fehlender weiterer embolischer Ereignisse während des stationären Aufenthaltes und der Rehabilitationsmaßnahme als alleinige Ursache zwar für nicht ausgeschlossen, aber weniger wahrscheinlich. Der zeitliche Zusammenhang mit der aktiven SARS-CoV-2-Infektion mit Lungenbeteiligung lässt wahrscheinlicher an eine virusinduzierte Genese des frischen Thrombus denken. Während einer aktiven SARS-CoV2-Infektion kann es zu einer Zytokinfreisetzung und anschließend zu einer endothelialen Entzündungsreaktion mit Hyperkoagulabilität und Thrombenbildung im venösen und arteriellen System kommen. Eine [4, 5] . Mittlerweile konnten weitere Publikationen zeigen, dass SARS-CoV-2-Infektionen mit vermehrtem Auftreten von zerebrovaskulären Erkrankungen auftreten: Eine retrospektive Analyse aus New York zeigte, dass im Vergleich zum Influenzavirus eine etwas höhere Schlaganfallrate bei SARS-CoV-2-Infektion (1,6 % vs. 0,2 %) vorliegt [6] . Aktuell lässt sich eine Inzidenz von 1,1-1,6 % für ischämische Schlaganfälle finden, in Asien liegt diese mit 3,1 % möglicherweise sogar auch höher [7] [8] [9] . Die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls scheint in der ersten Woche nach der SARS-CoV-2-Infektion höher zu liegen und mit weiteren Wochen der Genesung abzunehmend [8] . Auch für jüngere Patienten gänzlich ohne Risikofaktoren wurden coronavirusassoziierte kardio-und zerebrovaskuläre Ereignisse berichtet [5, 10, 11, 12] . In unserem konkreten Fall könnte neben der SARS-CoV-2-Infektion mit einer inflammatorischen Gerinnungsaktivierung zusätzlich noch die genetisch determinierte prothrombotische und proinflammatorische Wirkung bei Lipoprotein(a)-Nachweis eine Rolle spielen. Mit diesem Fall wollen wir auf die erhöhte Häufigkeit von Schlaganfallereignissen bei SARS-CoV-2-Infektion als mögliche Schlaganfallursachen v. a. bei jungen Menschen hinweisen. Ischämische Infarktdemarkierung im CCT (roter Pfeil) Lipoprotein(a) as a cardiovascular risk factor: current status 01/2021) Lipoprotein(a): aus kardiologischer Sicht zu wenig beachtet ? Dtsch Ärztebl Infection as a stroke risk factor and determinant of outcome after stroke Intraluminal carotid thrombosis and acute ischemic stroke associated with COVID-19 Pathophysiologic mechanisms of cerebral endotheliopathy and stroke due to Sars-CoV-2 Risk of ischemic stroke in patients with coronavirus disease 2019 (COVID-19) vs patients with influenza Stroke in COVID-19:a systematic review an meta analysis Acute ischemic stroke and COVID-19: an analysis of 27676 patients The impact of SARS-coV-2 on stroke epidemiology and care: a meta-analysis Risk of acute myocardial infarction and ischemic stroke following COVID-19 in Sweden: a self-controlled case series and matched cohort study Clinical characteristics of five young patients presenting with large vessel stroke Treatment of acute ischemic stroke due to large vessel occlusion with COVID-19: Experience from Paris