key: cord-0067112-fi7sn587 authors: Kerbl, Reinhold title: Pädiatrie aktuell – Forschung kurz notiert date: 2021-08-31 journal: Monatsschr Kinderheilkd DOI: 10.1007/s00112-021-01312-8 sha: 5703590b92c055e56b03caddbe64d62b018414fc doc_id: 67112 cord_uid: fi7sn587 nan angegeben. Die Selbstbeurteilung des Gesundheitszustandes ergab keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen, jeweils 41 % bezeichneten ihren Gesundheitszustand als "exzellent". Die Erhebung legt nahe, dass zumindest im Kindesalter "Long COVID" stark überbewertet wird und sich eine SARS-CoV-2-Infektion bezüglich Langzeitsymptomen nicht wesentlich von anderen Viruserkrankungen unterscheidet. Limitationen der Studie sind eine relativ kleine Fallzahl Seropositiver (n = 109), ein möglicher "recall bias" sowie der Ausschluss schwerer Akutverläufe. Eine internationale Autorengruppe beschrieb als "Viewpoint" [2] unlängst in JAMA Pediatrics die Tatsachen, dass zu "Long COVID" bei Kindern und Jugendlichen eine einheitliche Definition bezüglich der Symptomatik fehlt und bisher kaum kontrollierte Studien vorliegen. Sie fordern u. a. eine Harmonisierung der Diagnostik, die Erstellung von Registern, Festlegung von Outcome-Kriterien und kontrollierte Studien unter Berücksichtigung sozioökonomischer Begleitfaktoren. Eine multinationale Autorengruppe stellt unter dem Titel "Next Generation Europe" in einem "Policy Statement" [3] fest, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die negativen Folgen der Restriktionen Monatsschrift Kinderheilkunde 1 im Rahmen der COVID-19-Pandemie möglichst gering zu behalten. Sie betonen, dass die Begriffe "generation corona" bzw. "lost generation" grundsätzlich nicht verwendet werden sollten, vielmehr solle das vorhandene Potenzial der Jugend in den Vordergrund gestellt werden. Dabei sollten aber die in der Phase der Lockdowns erworbenen Nachteile (u. a. psychosozia-leProbleme,Schulschließungen,mangelnde Realisierung von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung etc.) sehr wohl thematisiert und mit entsprechenden Strategien beantwortet werden. Dazu zählen sie u. a. die Stärkung der Familien, zusätzliche personelle Ressourcen in Schulen und im psychosozialen Bereich, aber auch den Ausbau der "digitalen Partizipation". Die Autoren zeigen sich verwundert über die geringe Berücksichtigung Lockdownbedingter Probleme bei Kindern und Jugendlichen durch politisch Verantwortliche und fordern diese auf, gemeinsam mit Expert*innen rasch einen "recovery plan" zu erstellen und umzusetzen. Eine deutsch-österreichische Multizenteranalyse [4] vergleicht ausgewählte Parameter bei familiärem vs. sporadischem Diabetes für den Zeitraum 1995-2018. Im Rahmen des Diabetes Prospective Follow-up Registry (DPV) wurden 57.371 Patienten mit Diabetes Typ 1 erfasst, davon waren 93,4 % sporadische Fälle, 6,6 % familiäre Fälle (zumindest ein Verwandter 1. Grades mit DM 1). Familiäre Fälle zeigten ein geringeres Alter bei Erstmanifestation (7,9 vs. 9,7 Jahre), eine niedrigere Prävalenz von Ketoacidose (11,9 vs. 20,4 %), niedrigere HbA1c-Werte (9,7 vs. 11,1 %), und eine höhere Prävalenz (anderer) Autoimmunerkrankungen. Im Langzeitverlauf wurden familiäre Fälle häufiger mittels Insulinpumpe versorgt, sie zeigten auch weniger oft hypoglykämische Zwischenfälle (12,97/100 Patientenjahre vs. 14,44/100 Patientenjahre). Für die HbA1c-Werte und die Prävalenz weiterer Ketoacidosen ergab sich hingegen kein signifikanter Unterschied. Die Autoren führen die "besseren" Werte familiärer Fälle bei Erkrankungsmanifestation auf höhere "awareness" zurück, dieser Vorteil scheint sich aber im Langzeitverlauf zu verlieren. Im Jahr 1986 wurde von der American Academy of Pediatrics (AAP) der Begriff "apparent life-threatening events" (ALTE) für lebensbedrohlich erscheinende Ereignisse bei Säuglingen eingeführt. Diese Bezeichnung wurde 2016 auf "brief resolved unexplained events" (BRUE) abgeändert. Damals wurde auch ein Algorithmus vorgelegt über die Intensität der klinischen Abklärunginder Absicht, einen"diagnostic overshoot" zu vermeiden [5] . Eine retrospektive US-amerikanische Studie an 15 pädiatrischen Abteilungen hat nun 2036 BRUE-Fälle analysiert in der Absicht, die Brauchbarkeit der aktuellen Empfehlung zu überprüfen [6] . Dabei Long-term symptoms after SARS-CoV-2 infection inchildrenandadolescents Setting priorities to address research gaps in longterm COVID-19 outcomes in children Next generation Europe: a recovery plan for children, adolescents and their families: for the time after the pandemic, we need a vision and investments for the future A comparison of familial and sporadic type 1 diabetes among young patients Lebensbedrohliche Brief Resolved Unexplained Event Research and Quality Improvement Network (2021) Risk factors and outcomes after a brief resolved unexplained event: a multicenter study Defining risk factors for children following a BRUE: the need to revisit the AAP BRUE guideline