key: cord-0063743-tfktanwc authors: Roscher, Bjarne Erik title: Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Struktur und den Inhalt von IT-Management-Stellenanzeigen date: 2021-05-26 journal: HMD DOI: 10.1365/s40702-021-00734-y sha: ad48fef3d0aff875455051dab1822636963559f9 doc_id: 63743 cord_uid: tfktanwc Companies are more and more dependent on information technology (IT) and the buzzword digitization is present everywhere. Some companies are inventing new business models based on disruptive innovation supported by information technology. Others adapt these business models as followers. All these new business processes and underlying information technology need to be managed, serviced, and supported by IT organizations to ensure business continuity. Due to the Covid-19 pandemic in the year 2020, companies and organisations have been challenged with the fact that workers had to stay and work at home while trying to keep the operations running. This led in some companies to a digitization boost in terms of remote working, which needed new IT-Infrastructure and the adoption of business processes to function from outside the company property. In the current research, job advertisements have been analysed to investigate if the Covid-19 crisis had an impact on the focus and priorities of IT department heads. The initial assumption this research is based on is, that the content of new job openings posted on recruiting webpages in Germany would change through the influence of COVID-19. The research method was a structured content analysis of job offerings looking for IT top management positions in Germany. Data was collected at two different times in the year 2020 to reflect differences before and within the pandemic crisis. After comparing the coded keywords in both datasets no significant change in requirements of tasks or structure of the job ads can be seen in the analysis. Which leads to the conclusion that recruiting departments within companies do not really collect requirements for top management IT positions through alignment with the business. The only traces the COVID-19 has left in the job adds is that in some cases home-office policies are mentioned. gen in Deutschland gewählt. Um Unterschiede vor und während der Pandemiekrise abzubilden, wurden Daten zu zwei verschiedenen Zeitpunkten im Jahr 2020 gesammelt. Nach dem Vergleich der codierten Schlagwörter in beiden Datensätzen ist in der Analyse keine signifikante Änderung der Anforderungen von Aufgaben oder der Struktur der Stellenanzeigen festzustellen. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass die Personalabteilungen in Unternehmen überwiegend vorhandene Templates nutzen und bei der Erstellung von Stellenanzeigen nicht ausreichend veränderte Rahmenbedingungen einarbeiten. Die einzige Spur, die COVID-19 in Stellenanzeigen hinterlassen hat, sind Hinweise auf Home-Office-Richtlinien. Schlüsselwörter Chief Information Officer (CIO) · IT Organisation · Personalbeschaffung · COVID-19 Krise Synnott definierte 1981 die Rolle des Chief Information Officer (CIO) als "Senior executive responsible for establishing corporate information policy, standards, and management control over all corporate information resources" (Synnott und Gruber 1981) . Diese Berufsbezeichnung wurde auch in anderen Ländern übernommen, darunter in Deutschland. Diese Studie zeigt jedoch, dass dies hauptsächlich in größeren Unternehmen der Fall ist, während kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ihre IT-Führungskräfte "IT-Leiter", "IT-Manager" oder "IT-Abteilungsleiter" nennen. Untersuchungen aus den USA zeigen, dass andere Berufsbezeichnungen wie "IT Director", "SVP/VP IT" und "IT Manager" auch dort weit verbreitet sind (Tallon 2014) . Viele Studien zeigen die Wichtigkeit der Rolle eines CIO für ihre Organisation. So kann ein CIO die Unternehmensleistung positiv beeinflussen, indem er die IT-Effizienz fördert, was bedeutet, die Kosten zu senken und dadurch den Gewinn zu steigern. Ebenso wichtig ist es auch die IT-Effektivität durch eine verbesserte IT-Nutzung zu erhöhen (Durst 2007) . Maßnahmen zur Steigerung der IT-Effizienz sind die Einführung maßgeschneiderter interner IT-Managementsysteme (Schweda und Schmidt 2014) , effizienter IT-Service-Management-Prozesse (ITSM) (Marrone und Kolbe 2011) und der passende organisatorische Aufbau (Hodgkinson 1992) . Von wesentlicher Bedeutung ist ein effizienter Budget-und Controlling Prozess, der sicherstellt, dass Investitionen die geplanten Ergebnisse liefern (Chan et al. 2006) . Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Effektivität unterstützen Geschäftsprozesse mit geeigneter Informationstechnologie (Tallon 2014) . Letztendlich besteht die Hauptaufgabe eines CIO darin, das "Business-IT-Alignment" (BITA) sicherzustellen. Dies führt zu strategischen IT-Initiativen, die die Unternehmensleistung steigern (Peppard 2010) . Größere externe Ereignisse beeinflussen den IT-Strategieprozess und müssen in Bezug auf Auswirkungen erfasst und in die IT-Strategie einbezogen werden (Ward und Peppard 2002) . Frühere Forschungen haben den Einfluss des externen Umfelds auf Unternehmen und den Einsatz von Informationstechnologie gezeigt. So kann der strategische Einsatz von Informationstechnologie zur Bewältigung von Herausforderungen in der Unternehmensumwelt beitragen (Kim und Jee 2007; King et al. 1989 ). IT-Management-Forschung, die im Zuge der COVID-19 Krise entstanden ist, beleuchtet verschiedenste Aspekte. Laut Meiler fördert Covid-19 die digitale Transformation (Meiler 2020). Kumar beschreibt, wie der Einsatz von "Industrie 4.0" IT-Anwendungen und -Lösungen im Bereich der Einzelhandelslieferkette der Branche helfen kann die Herausforderungen zu meistern (Kumar et al. 2020b ). Chen sucht die Bereitschaft der Kunden, für IT-Lösungen zu bezahlen, welchen ihnen bei der Bewältigung von Herausforderungen des täglichen Lebens in Zeiten der Pandemie helfen könnten ). Kumar schlägt vor, wie das Produkti-onsmanagement in Zeiten von Corona nachhaltig organisiert werden kann (Kumar et al. 2020a Aufgrund der Aktualität des Themas fand die Literaturrecherche nur wenige wissenschaftliche Arbeiten zum Thema IT-Management und IT-Rekrutierung in der Covid-19-Krise. Eine solche Krise mit Auswirkungen auf so viele Bereiche wie Medizin, Soziales, Wirtschaft, Organisation, Verfahren, Verwaltung sowie auf den persönlichen Bereich hat es in der modernen Welt in dieser Form noch nicht gegeben. Auch der Versuch diese Einschränkungen durch Digitalisierung auszugleichen, hat nie zuvor in diesem Ausmaß stattgefunden. Um den Rahmen für diese Arbeit zu setzen werden Beiträge der IT-Management-Forschung betrachtet (Wollnik 1988; Szyperski und Winand 1989; Krcmar 1991) , der IT-Governance Forschung (Weill und Woodham 2002; Rüter et al. 2010; Weill und Ross 2004; Grohmann 2003) sowie der Risikomanagement Forschung (Zellmer 1990 K Bei beiden Datenerhebungen wurden alle an diesem Tag verfügbaren Stellenanzeigen mit den Suchbegriffen "IT-Manager", "IT-Leiter" und "Chief Information Officer (CIO)" gespeichert, und anschließend auf Eignung überprüft. Auswahlkriterium war, dass die Stellenanzeigen alle Aspekte eines IT-Managers abdecken. Dazu wurden die Aufgabenbereiche mit dem Modell von Krcmar verglichen (Krcmar 2015) . Im ersten Datensatz (a) wurden alle Anzeigen ausgeschlossen, die von einem Personalvermittler veröffentlicht wurden. Der Grund für diesen Ausschluss ist, dass diese in der Regel keine Informationen über den Arbeitgeber enthalten. Im zweiten Datensatz (b) wurden diese trotz der fehlenden Informationen gesammelt, aber später bei der Datenbereinigung ausgeschlossen. Die Auswahl der relevanten Daten wurde gemäß der PRISMA-P-Forschungsmethode (Moher et al. 2015 ) durchgeführt (siehe Abb. 1). Eine Internetsuche nach Umfragen und Veröffentlichungen von Unternehmensberatungs-und Forschungsunternehmen zum Thema IT Management und COVID-19 lieferte folgende Ergebnisse: PwC (PricewaterhouseCoopers 2020b), Gartner (Shen et al. 2020) , KPMG (Bates 2020), Deloitte (2020). Zusätzlich wurden Artikel in relevanten IT-Management-Zeitschriften (Samuels 2020; IDG 2020) verwendet. In diesen Publikationen wurden die fünf wichtigsten Prioritäten identifiziert, die als Maßnahmen im Umgang mit den Herausforderungen der COVID-19-Krise von CIOs genannt werden. Die identifizierten Prioritäten wurden ohne das, in den Umfragen oder Texten verwendete Ranking (falls vorhanden), übernommen. Nach der Verallgemeinerung des Wortlauts wurde eine Frequenzanalyse in der verwendeten Literatur durchgeführt, die zu einem in der Tab. 1 aufgeführten Ranking führte. Die Prioritäten wurden anschließend in die deutsche Sprache übersetzt und Synonyme, die diese Wörter beschreiben, identifiziert. Da einige Stellenangebote in eng- Diese wurde für die endgültige Suche in allen Stellenangeboten verwendet. Alle gefundenen Sätze wurden manuell überprüft und die Entscheidung für die Aufnahme wurde aufgrund von Attributen zu den Suchphrasen getroffen. Einige Beispiele zeigen, wie Entscheidungen getroffen wurden: "Verantwortlich für", "Vorantreiben" und "Beitragen" sind Indikatoren für die Aufnahme in die Ergebnisliste. Wohingegen "durchführen", "kontrollieren", "Interesse an", "Erfahrung" Indikatoren für den Ausschluss sind, da sie darauf hinweisen, dass die entsprechende IT-Führungskraft keine treibende, sondern nur eine ausführende oder teilnehmende Rolle hat. Für die strukturierte Inhaltsanalyse wurde das Softwarepaket "MAXQDA Analytics Pro 2020" verwendet. Die Studie basiert auf einer qualitativen inhaltlichen Analyse von Stellenangeboten für IT-Top-Management-Positionen (IT-Leiter, IT-Manager, IT-Leiter und CIO) in Deutschland, die 2020 (Februar und Oktober) zu zwei Zeitpunkten erhoben wurden. Die Hypothese für diese Forschung lautet: Es gibt einen Einfluss der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Aufgaben eines IT-Top-Manager-Jobs. Die Forschungsfrage lautet: Werden Änderungen der IT-Prioritäten, die von Forschern und nicht wissenschaftlichen Autoren vorhergesagt wurden, 9 Monate nach Beginn der Pandemie in Stellenanzeigen widergespiegelt? Die Literaturrecherche in wissenschaftlichen Publikationen, Management-Zeitschriften sowie offiziellen und technischen Veröffentlichungen zeigt, dass der Gesamtfokus für IT-Abteilungen in dieser frühen Phase der Pandemie (derzeit 2. Welle in Deutschland) in der Bereitstellung von IT-Systemen zu liegen scheint. Diese unterstützen die Zusammenarbeit und das Arbeiten im Home Office (Shen et al. 2020; Bates 2020) Aspekte und Warnungen in Zusammenhang mit COVID-19 beschreibt. Die Vorhersagen und Warnungen haben sich teilweise bewahrheitet und können in der Presse nachverfolgt werden. Offizielle Statistiken werden jedoch erst im nächsten Jahr im "Bericht über den Stand der IT-Sicherheit in Deutschland 2021" veröffentlicht. Die gesammelten Datensätze konnten in 4 Jobtitelgruppen zusammengefasst werden, wie in Abb. 2 ersichtlich. Einer der in den Stellenanzeigen verwendeten Jobtitel war eine Kombination aus mehreren Titeln. Um eine Doppeltzählung zu vermeiden, wurde nur einer der Jobtitel verwendet. Die Stellenanzeigen wurden von Unternehmen aus nahezu allen Bundesländern Deutschlands veröffentlicht (siehe Tab. 2). Auch wenn die Anzahl der nutzbaren Stellenanzeigen in dieser Studie um 20% gesunken ist, ist die Tendenz bei der Verteilung von Berufsbezeichnungen und bei der regionalen Verteilung ähnlich. Ich komme daher zu dem Schluss, dass die Daten für die vorgeschlagene Forschungsfrage verglichen werden können. Krcmar entwickelte auf der Grundlage der Ergebnisse von Wollnik (1988) sammelten Stellenanzeigen erwähnt -jedoch mit mittlerer bis niedriger Frequenz (7 bis 37). Alle Häufigkeiten sind in Abb. 3 dargestellt und basieren auf dem Datensatz vom 18.02.2021. Frühere Untersuchungen (Roscher und Brink 2020) haben gezeigt, dass Krcmars Modell um weitere Aufgaben erweitert werden sollte. Diese werden in Abb. 3 unter "NEUE Aufgaben" aufgeführt. Dazu gehören die Bereiche Lieferantenkoordination und IT-Einkauf, Budgetierung, IT-Architekturmanagement, Projektmanagement sowie Beratung/Demand Management auf Management-Ebene. Wie im Abschnitt zur Codierung beschrieben, wurden alle Stellenanzeigen aus beiden Datenerhebungen nach Phrasen durchsucht, und für jede Fundstelle wurde eine manuelle Überprüfung durchgeführt. Anschließend erfolgte die Zählung. Die Ergebnisse werden in Tab. 3 dargestellt. Diese qualitative Methode ist abhängig von der Kenntnis des IT-Management-Wortschatzes und IT-Prozesse. Aufgrund der geringen Anzahl von Daten in beiden Datensätzen und des manuellen Klassifizierungsprozesses der gefundenen Suchphrasen ist der Autor der Ansicht, dass die Ergebnisse einen Hinweis auf die Änderung des Inhalts von Jobzusätzen geben können, eine statistische Validität der Ergebnisse ist jedoch fraglich. Krcmar (2015) mit Ergebnissen aus eigener Forschung) Interessanterweise taucht die in Tab. 1 identifizierte höchste Priorität "Digitale Zusammenarbeit", welche in der Literatur mit Aufgaben wie der Bereitstellung von Infrastruktur und Anwendungen in Zusammenhang gebracht wird, im Aufgabenteil der Stellenanzeigen nicht auf. Da jedoch auch IT-Manager solche digitalen Angebote nutzen und in dieser Zeit der COVID-19-Pandemie dem gleichen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt sind wie alle anderen Mitarbeiter, enthalten die Stellenangebote Informationen über das zukünftige Arbeitsumfeld der IT-Top-Management-Kandidaten. Diese sind in Tab. 4 gezeigt. Den Stellenanzeigen aus der Datensammlung vom 28. Oktober 2020 konnten bis auf eine Ausnahme ein Alter zugeordnet werden. Die Verteilung ist aus dem Histogramm in Abb. 4 ersichtlich. Zwei Nennungen aus der Kategorie "Homeoffice -nicht möglich" waren älter als 29 Tage sowie eine Nennung aus der Kategorie "Remote -Nein". Nach dem Vergleich der codierten Schlagwörter in beiden Datensätzen ist in der Analyse keine signifikante Änderung der Anforderungen von Aufgaben oder der Struktur der Stellenanzeigen festzustellen. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass die Personalabteilungen in Unternehmen veränderte Rahmenbedingungen entweder Die Hauptempfehlung an die Autoren von Stellenanzeigen für IT-Top-Management-Positionen besteht darin, aktuelle Herausforderungen in die Anforderungen der Stellenbeschreibung aufzunehmen. Es scheint, dass die meisten Stellenanzeigen auf "Copy and Paste" basieren und dann entweder inhaltlich angereichert oder reduziert werden. Nur wenige zeichnen ein Bild über die Einflussmöglichkeiten und Chancen einer Position. Das Vorhandensein würde aber einen entscheidenden Vorteil für die Suche nach der richtigen Person für die offene Position bringen, besonders in einem von Kandidaten geprägten IT-Arbeitsmarkt. Im Zuge des Self-Selection-Prozesses der in dem Principal-Agent-Model (Eisenhardt 1989 ) beschrieben wird, wäre dies für eine erfolgreiche Besetzung der offenen Stellen vorteilhaft. Zukünftige Forschung sollten mehr Daten erfassen, um eine höhere statistische Relevanz zu erzielen. Die Automatisierung der Klassifizierung von Suchergebnissen könnte dann dazu beitragen, den Codierungs-, Bewertungs-und Berechnungsprozess zu beschleunigen. Die vorgestellte Methode könnte einen Beitrag zur nachträglichen Analyse von Änderungen der Unternehmensumwelt und der Auswirkungen auf bestimmte Jobprofile im Zeitverlauf leisten. Critical infrastructure under attack. Lessons from a honeypot COVID-19. Insights for CIOs and IT executives Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) (2020) Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland Antecedents and outcomes of strategic IS alignment. An empirical investigation Coronavirus comes home? 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Integrierte Informationssysteme COVID-19 impact on sustainable production and operations management Narkhede BE (2020b) Applications of industry 4.0 to overcome the COVID-19 operational challenges Overcoming the security risks of remote working Einfluss von IT-Service-Management-Frameworks auf die IT-Organisation Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Beltz, Weinheim Meiler Y (2020) Digital transformation, covid-19 crisis, digital transformation Preferred reporting items for systematic review and meta-analysis protocols (PRISMA-P) 2015 statement Covid-19: impact on the cyber security threat landscape Unlocking the performance of the chief information officer (CIO) How technology leaders are responding to the COVID-19 crisis How technology leaders are responding to the COVID-19 crisis (2020) Tasks of IT managers: empirical research based on job advertisements in Germany IT-Governance in der Praxis. Erfolgreiche Positionierung der IT im Unternehmen. 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