key: cord-0062131-au8ctxao authors: Neeff, Hannes Philipp title: Versorgung des kolorektalen Karzinoms in England: Daten aus dem ersten Lockdown 2020 date: 2021-04-20 journal: Coloproctology DOI: 10.1007/s00053-021-00535-3 sha: 8e698688425bc968563b22af71c1d8d60fb8fdb6 doc_id: 62131 cord_uid: au8ctxao nan Hintergrund. Während der Covid-19-Pandemie besteht die Sorge, der Therapie maligner Erkrankungen nicht im gewohnten Maß nachgehen zu können. Eine Quantifizierbarkeit dieses Umstandes fehlt. Ziel der Studie war es, die Covid-19assoziierten Veränderungen bei der Diagnostik und Therapie kolorektaler Karzinome (KRK) in England zu untersuchen. Effect of delays in the 2-week-wait cancer referral pathway during the COVID-19 pandemic on cancer survival in the UK: a modelling study COVID-19 and cancer rapie eines kolorektalen Karzinom zu erwarten gewesen wäre, ist der Untersuchungszeitraum noch zu kurz bzw. die Auswertung "zu früh" erfolgt.Die Verfolgung dieses Kollektivs während der zweiten und dritten Welle der Pandemie bleibt interessant. Erste Hoffnungen, die eine Kompensation der aus-gefallenenEingriffe indenersten6 Monaten nach dem ersten "Lockdown" möglich erscheinen ließen, haben sich für diesen Zeitraum nicht bestätigt.Es darf damit gerechnet werden, dass die erfolgte Rückumstellung der Therapie auf die Standards vor der Pandemie (u. a. mehr Laparoskopie, weniger Stomata und mehr Langzeitradiatio) angesichts der heutigen Erkenntnisse Bestand haben wird.Gemäß vorliegenden Modellierungen von Sud et al. wäre im Hinblick auf andere Tumorentitäten bei einem 3-monatigem Verzug der Diagnose und Behandlung nicht so sehr das KRK, sondern u. a. auch das Magenkarzinom von einer Reduzierung des 10-Jahres-Überlebens in einer Größenordnung von bis zu 18 % je nach Altersklasse zu erwarten [1] . Ähnlich beschreibt Sharpless in einem Modell für die USA eine Übersterblichkeit von 1 % bei den Diagnosen KRK und Mammakarzinom. Zwischen 2020 und 2030 werden demnach 10.000 Patienten mehr an den o. g. Erkrankungen versterben als die prognostizierten 1.000.000 [2] .Die konkreten Auswirkungen im Bereich der Therapie maligner Erkrankungen auf dem Boden von onkologischen Registerdaten sind erst in mehreren Jahren zu erwarten. Daher verbieten sich auch Spekulationen, ob sich in anderen Ländern -für die solche Untersuchungen nicht mit der gleichen Datenqualität vorliegen -ähnliche drastische Veränderungen ergeben haben. Die "gefühlte" Realität, dass im deutschsprachigen Raum die Dimension der in England beschriebenen chirurgischen Einschränkungen vielleicht nicht zum Tragen kommt, ist mit Vorsicht zu betrachten.