key: cord-0061894-9352vskw authors: Kändler, Liane; Schlez, M.; Weil, J. title: Aktualisierte Handlungsempfehlung nach der Leitlinie „Thoraxschmerzen im Kindes- und Jugendalter“ date: 2021-04-13 journal: Monatsschr Kinderheilkd DOI: 10.1007/s00112-021-01174-0 sha: 8cc984463952dd176547036a0b13691ff5fb6fda doc_id: 61894 cord_uid: 9352vskw nan Thoraxschmerzen sind bei Kindern und besonders bei Jugendlichen ein häufiges, zumeist harmloses Symptom. Im Rahmen der Deutschen Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (KiGGS) traten sie bei 6-8 % gesunder 3-bis 17-Jähriger in den jeweils letzten 3 Monaten auf [1] . Eine kardiale Ursache liegt in etwa 1 % der Fälle vor; eine vitale Bedrohung besteht nur im Ausnahmefall [2] . In der Regel sind die gezielte Anamnese und klinische Befunderhebung (einschließlich Blutdruckmessung) ausreichend, um einen krankhaften Befund auszuschließen. Ein gesund wirkendes Kind und seine Familie dürfen beruhigt und zu einem gesunden aktiven Lebensstil (ggf. mit ausreichendem Aufenthalt im Freien) ermuntert werden. Eine weiterführende Diagnostik soll nur bei auffälliger Anamnese und/oder krank wirkendem Kind erfolgen. Anamnestische "red flags" insbesondere im Hinblick auf eine kardiale Ursache sind Synkopen im direkten Zusammenhang mit den Thoraxschmerzen, Palpitationen, anhaltende Schmerzen, die den Patienten innerhalb von 48 h zum Arzt führen, Thoraxschmerz unter höhergradiger/maximaler Belastung, eine vorangegangene fieberhafte Infektion und eine positive Familienanamnese. Klinische Hinweise auf einen Notfall sind Blässe, Kaltschweißigkeit, Dyspnoe und ein reduzierter Allgemeinzustand. Zu den insgesamt mindestens 40 bis 50 Differenzialdiagnosen zählen neben den kardialen Ursachen auch pulmonale, gastrointestinale, metabolische, infektiologische, muskuloskeletale und einige seltene Erkrankungen, psychosomatische Ursachen sowie Drogen und einige Medikamente. Kardiale und nichtkardiale Differenzialdiagnosen sind in Tabellenform in der Leitlinie dargestellt (. Tab. 1). Das Flussschema (. Abb. 1) fokussiert auf das Vorgehen insbesondere bei den wichtigsten bzw. häufigsten kardialen Ursachen und Konstellationen. In der Leitlinie noch nicht berücksichtigt sind Thoraxschmerzen bei der "coronavirus disease 2019" (COVID-19); hier wird die Häufigkeit mit 2,5-6 % angegeben [3] . Weil geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien Pain percieved in a national community sample of Gernman children and adolescents Thoraxschmerzen im Kindes-und Jugendalter" der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie Comparison of clinical features of COVID-19 vs seasonal influenza A and B in US children