key: cord-0058187-gx517sb4 authors: Mittag, Hans-Joachim; Schüller, Katharina title: Indikatoren date: 2020-06-26 journal: Statistik DOI: 10.1007/978-3-662-61912-4_8 sha: 4f239ec245c4b0afd6eadf9268904c13397be51c doc_id: 58187 cord_uid: gx517sb4 Im Zentrum dieses Kapitel stehen Indikatoren (Indexzahlen). Mit diesen versucht man komplexe gesellschaftsrelevante Entwicklungen abzubilden – etwa im Bereich Ökonomie, Gesundheit, Umwelt oder Bildung – und Vergleiche zwischen Regionen zu ermöglichen. Beispiele sind die Indikatoren „EU-Staatsschulden / Bruttoinlandsprodukt“ und „Militärausgaben / Kopf“ oder der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. In den Kapiteln 4 -5 wurde dargestellt, wie man empirische Verteilungen für ein Merkmal anhand von Häufigkeiten sowie anhand weniger Kenngrößen zur Charakterisierung der Lage oder Streuung beschreiben kann. Zahlen, die einen Sachverhalt quantifizieren, nennt man allgemein Maßzahlen. Wenn man zwei Maßzahlen durch Quotientenbildung miteinander verknüpft, spricht man von einer Verhältniszahl. Verhältniszahlen sollen die Vergleichbarkeit statistischer Informationen für unterschiedliche Regionen oder Zeitpunkte ermöglichen. Es wäre z. B. wenig informativ, wenn man die registrierten Aids-Fälle in Deutschland und Luxemburg anhand der absoluten Häufigkeiten vergliche, die sehr unterschiedlichen Bevölkerungszahlen also nicht in den Vergleich einbezöge. Beim Vergleich von Staatsschulden wird meist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) anstelle der Bevölkerungszahl als Referenzwert herangezogen. Sehr anschauliche Verhältniszahlen sind die in Abschnitt 4.1 behandelten Arten von Verhältniszahlen relativen Häufigkeiten. Diese verknüpfen durch Anteilsbildung eine Teilgesamtheit mit einer Grundgesamtheit. Solche Verhältniszahlen, bei denen eine Grundgesamtheit durch Anteilsbildung bezüglich eines Merkmals strukturiert wird, nennt man auch Gliederungszahlen. Sie sind dimensionslos. Ein Beispiel für eine Gliederungszahl ist die Erwerbslosenquote p eines Landes. Sie verknüpft die Anzahl der Erwerbslosen im betreffenden Land mit der Anzahl aller Personen im erwerbsfähigen Alter. Eine Gliederungszahl p wird meist als Prozentwert ausgewiesen (Multiplikation mit 100). Singapur (83,5) 5. Australien Niger (0,377) 189 Indikatoren B1 / B2) (Indikator "Kaufkraft USA (13,4) / Finnland (19,3) 3 Litauen (13,0) / Irland (18,8) 6. Norwegen Niger (2,0) / Eritrea (5,0) 188 Burkina Faso (1,6) / Südsudan (5,0) 189 Man erkennt, dass man auf die Sub-Indikatoren bei einer Gesamtbeurteilung eines Staates nicht verzichten sollte, weil sich hier ein differenzierteres Bild ergibt. Man sieht insbesondere, dass sich die Werte für den HDI-Gesamtindex von Ländern mit benachbarten Rangplätzen -etwa die von Deutschland und Island -oft kaum unterscheiden Die Ränge der Länder Jemen, Libyen und Syrien bezüglich des HDI-Gesamtindexes lagen im Jahr (Gesamtindex) (Indikator Lebenserwartung)