key: cord-0056757-zmpt3cc6 authors: Philipp, Sandra title: Atopische Dermatitis: Dermatologische Systemtherapie in Zeiten der COVID-19-Pandemie date: 2021-01-19 journal: nan DOI: 10.1159/000514238 sha: db6bcca455328f04cc8e755f47764910f047aa74 doc_id: 56757 cord_uid: zmpt3cc6 Atopic dermatitis (AD) is a complex disease with elevated risk of respiratory comorbidities. Severely affected patients are often treated with immune-modulating systemic drugs. On March 11th 2020, the World Health Organization declared the 2019 novel coronavirus severe acute respiratory syndrome (SARS-Cov-2) epidemic to be a pandemic. The number of cases worldwide is increasing exponentially and poses a major health threat, especially for those who are elderly, immuno-compromised, or have comorbidities. This also applies to AD patients on systemic immune-modulating treatment. In these days of uncertainty, reallocation of medical resources, curfew, hoarding, and shutdown of normal social life, patients, caregivers and doctors ask questions regarding the continuation of systemic immune-modulating treatment of AD patients. The ETFAD decided to address some of these questions here. Wenn uns jemand vor einem Jahr erzählt hätte, was wir aktuell erleben, so hätten wir ihm wahrscheinlich nicht geglaubt, ihn vielleicht sogar ausgelacht…. Das SARS-COV-2-Virus (severe acute respiratory syndrome corona virus 2) hat unser Leben verändert, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Und wenn man auch manchmal nichts mehr davon hören möchte, so ist es doch wichtig sich auf dem Laufenden zu halten. Der exponentielle weltweite Anstieg an Infektionen stellt eine besondere Gefährdung für ältere Personen, Menschen mit mehreren Begleiterkrankungen und immunkompromittierte Patienten dar. Dies trifft auch auf Patienten mit atopischer Dermatitis (AD) mit erhöhtem Risiko respiratorischer Begleiterkrankungen sowie systemischer immunmodulierender Therapien zu. Die limitierten Kenntnisse über die neue Virusinfektion führte und führt noch zu Verunsicherungen sowohl der Ärzte als auch der Patienten. Umso wichtiger sind Handlungsempfehlungen zur Orientierung. Die europäische Arbeitsgruppe zur atopischen Dermatitis hat sich deshalb daran gemacht einige wichtige Fragestellungen zu beantworten. Kann/Soll eine immunmodulierende Therapie während der Pandemie fortgeführt werden? Die Arbeitsgruppe spricht sich für eine Fortführung der immunmodulierenden Therapie aus, da auch eine Exazerbation der Grunderkrankung einen negativen Einfluss auf die Immunität des Patienten haben kann. Natürlich müssen dabei die Empfehlungen für Risikopatienten sowie die Hygieneregeln beachtet werden. Aktuell weiß man noch wenig darüber, wie sich SARS-COV-2 bei Patienten mit atopischer Dermatitis, besonders unter immunmodulierenden Therapien auswirkt. Man vermutet kein erhöhtes Risiko für virale Infektionen bei gezielter Behandlung wie z.B. mit Dupilumab, das selektiv mit einer Typ 2-Inflammation interferiert, so dass diese Therapien während der Pandemie bevorzugt eingesetzt werden könnten. Der theoretische Vorteil muss allerdings erst noch durch klinische Daten bestätigt werden. Hier wird eine interdisziplinäre individuelle Risikoeinschätzung empfohlen, die sowohl die Anwendung einer systemischen Therapie bei einer aktiven Infektion (Leitlinien) als auch die Beeinflussung der Begleiterkrankungen durch die Therapie beinhaltet. Da die Therapie der AD auch Begleiterkrankungen der Lunge (COPD, Asthma), eine eosinophile Ösophagitis oder schwere Allergien beeinflusst, kann eine Beendigung zu deren Exazerbation führen. Im Einzelfall kann sowohl eine Entscheidung zur Fortführung als auch einer Pause getroffen werden. Bei einer Pause ist zur Vermeidung von Exazerbationen eine ausreichende topische Therapie wichtig sowie Kontrolle und Behandlung der Begleiterkrankungen. Komplexe Fälle sollten in speziellen Zentren betreut werden. Zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen auch die Autoren eines Positionspapiers der Allergologischen Gesellschaften in Deutsch-land, Österreich und Luxemburg [1] . Die Verwendung von Biologika zur Therapie eines Asthmas bronchiale, einer atopischen Dermatitis, chronischen Rhinosinusitis mit nasalen Polypen und spontaner Urtikaria sollten bei Patienten ohne vermutete oder gesicherte SARS-COV-2 -Infektion wie gewohnt durchgeführt werden. Unterstützt werden sollten Selbstinjektionen durch den Patienten und ggfs. Teledermatologie zur Vermeidung häufiger Besuche. Bei nachgewiesener/vermuteter SARS-COV-2-Infektion sollte eine individuelle Nutzen-/Risikoabwägung der Therapiefortführung erfolgen. Bei milden Verläufen können die Biologika ggfs. weiterhin gegeben werden, bei schweren Verläufen sollte eher eine Verlängerung der Injektionsintervalle oder eine Pause erwogen werden. Wer ein wenig über den Tellerrand der atopischen Erkrankungen hinausschauen möchte, dem sei eine Übersichtsarbeit von Buhl T et al. aus dem JDDG nahelegt [2] . Während der Pandemie wird eine Fortführung der systemischen Therapien nicht nur beim allergischen Asthma oder atopischen Dermatitis sondern auch bei Psoriasis und Kollagenosen empfohlen. Bei Psoriasis und AD können zielgerichtete Immunmodulatoren möglicherweise von Vorteil sein. Bei den bullösen Autoimmundermatosen wird eine Therapie zur Kontrolle von Exazerbationen ebenfalls empfohlen, allerdings sollte eine Rituximab-Gabe wenn möglich verschoben werden und z.B. auf intravenöse Immunglobuline (IVIG) ausgewichen werden. Die Therapie mit Prednisolon(äquivalent) sollte, wenn möglich, auf 10mg oder darunter reduziert werden. Auch bei Vaskulitiden sollten Rituxmab und Cyclophosphamid eher verschoben werden und IVIGs zum Einsatz kommen. Da täglich neue Informationen dazu kommen, sind die aktuellen Empfehlungen nicht statisch zu sehen, so dass wir alle uns alle immer wieder auf den aktuellen Stand bringen müssen. Aber wer hat behauptet, dass das Leben ein Zuckerschlecken sei? Die Autorin hat keine Angaben zu Interessenkonflikten gemacht. Use of biologicals in allergic and type-2 inflammatory diseases during the current COVID-19 pandemic: Position paper of Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA)A, Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI)B, Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA)C, Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI)D, Luxemburgische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (LGAI)E, Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP)F in co-operation with the German, Austrian, and Swiss ARIA groupsG, and the European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI)H. Allergol Select COVID-19 und Auswirkungen auf dermatologische und allergologische Erkrankungen