key: cord-0056560-cafqhj78 authors: Kindsmüller, Anna title: Digitale Infrastruktur verbessern!: Infrastrukturpolitik date: 2021-02-20 journal: Wirtschaftsdienst DOI: 10.1007/s10273-021-2843-3 sha: 14d8ca705b618155527fdf034601e5c6fb711987 doc_id: 56560 cord_uid: cafqhj78 nan die Wahrscheinlichkeit für eine Bewertung dieses Faktors als sehr wichtig bei den befragten Unternehmer:innen -im Vergleich zu denen, die vor dem Ausbruch befragt wurden -um 52 Prozentpunkte geringer. Auch die Wahrscheinlichkeit für eine Bewertung des normalerweise wichtigen Themas Fachkräftemangel als sehr wichtig ist bei den nach dem Lockdown befragten Unternehmer:innen knapp 20 Prozentpunkte geringer. Ähnlich sieht es in einer Phase der zu großen Teilen stillstehenden Produktionen mit der Bedeutung der Energiepreise aus (minus 16 Prozentpunkte). Die Analyse zeigt, dass während die genannten Wettbewerbsfaktoren durch die Pandemie an Bedeutung verlieren, die Anforderungen an die digitale Infrastruktur in Deutschland durch die Coronakrise weiter zunehmen. Sie wird bei den während der Pandemie befragten Unternehmen signifi kant wichtiger eingestuft. Die Wahrscheinlichkeit für eine sehr hohe Relevanz steigt zusätzlich durch die Pandemie um 31 Prozentpunkte. Es kommt hinzu, dass auch die Zufriedenheit mit dieser Infrastruktur während der Pandemie gesunken ist. Solche Zahlen sollten als dringender Appell gelesen werden, den Konsequenzen der Pandemie Rechnung zu tragen. Angesichts der Notwendigkeit und der gezeigten Dringlichkeit eines Ausbaus der digitalen Infrastruktur, der in Deutschland schon seit Jahren gefordert wird, eröffnet der in den Daten sichtbare Anstieg des Bedarfs vor allem eine Chance, den Ausbau der Strukturen jetzt schnellstmöglich voranzutreiben. Um diese Möglichkeit zu nutzen, muss der Ausbau nochmals verstärkt auf die politische Agenda gebracht werden. Dies gilt besonders auf kommunalpolitischer Ebene, auf welcher der Ausbau dieser Infrastruktur hauptsächlich umgesetzt wird. Auf dieser Ebene scheiterte der Ausbau bisher oft an der Bereitschaft der lokalen Unternehmen, die ihren Bedarf als zu gering wahrnahmen, um entsprechende Ausbaukosten mitzutragen. Die dargestellten Umfragedaten zeigen, dass hier eine Veränderung stattgefunden hat. Nun liegt die politische Chance darin, die aktuelle Bedarfssteigerung zu nutzen, um die eigenen Wirtschaftsstandorte wettbewerbsfähiger zu gestalten. Daten der Standortumfragen Kempen und Meerbusch, erhoben durch die IHK Mittlerer Niederrhein, www. ihk-krefeld Die Pandemie verschiebt die Dringlichkeiten in der Infrastrukturpolitik