key: cord-0051430-dj9wccl0 authors: Gesenhues, Anne title: Ärztliche Arbeitstechniken date: 2020-10-09 journal: Praxisleitfaden Allgemeinmedizin DOI: 10.1016/b978-3-437-22449-2.00002-2 sha: 85bd17d9aa4825a9d272b28d2b595c81efcead89 doc_id: 51430 cord_uid: dj9wccl0 nan 2 Oberarminjektion Indikation Bevorzugt bei Impfungen, Injektionsmengen max. 2-3 ml (▶ 9.2.3). Material Kanüle 22 G/0,7, 3 cm lang, Spritze (oft auch Fertigspritzen vom Impfstoffhersteller). Vorgehen Senkrecht zum Humerus in den M. deltoideus bei nicht rotiertem Arm ca. 1-2 cm tief einstechen. Aspiration! Komplikationen Gefäß-Nerven-Verletzung (N. radialis, A. brachialis). Indikation Alternative z. B. bei bettlägerigen, unruhigen Pat. zur Verabreichung von Sedativa. Material Kanüle 21 G/0,8. Vorgehen Oberschenkel im Hüftgelenk leicht gebeugt u. innenrotiert. Inj. senkrecht auf das Femur in den lateralen Anteil des M. quadriceps femoris in der Mitte einer gedachten Linie zwischen Trochanter major u. Patella (▶ Abb. 2.2). Komplikationen Gefäßverletzung. Indikation Bei Sgl. u. KK (z. B. Impfungen) . Material Kanüle 23 G 0,6, Spritze 2 ml. Vorgehen • Arzt umfasst die Taille des Pat. so, dass der Zeigefinger entlang der Crista iliaca liegt. Injektionspunkt liegt unterhalb des proximalen Drittels des Zeigefingers auf einer gedachten Linie zwischen Eminentia cristae u. Trochanter major, u. zwar bei: -Sgl.: 1 Fingerbreit unterhalb der Crista iliaca -KK: 2 Fingerbreit unterhalb der Crista iliaca Nach Hautdesinf. (RG 1, ▶ 2.1.3) senkrecht einstechen, aspirieren u. langsam injizieren, danach Kanüle ruckartig entfernen, Injektionsstelle komprimieren u. ggf. mit Pflaster bedecken. Komplikationen Wie Methode nach von Hochstetter (s. o.). Vor jeder i. m. Inj. bei unbekannten Pat. nach Antikoagulanzien-Ther. fragen. Cholezystitis • Inhomogene echoreiche Wandverdickung (ohne kontinuierliche Schichtung) • Konkrementnachweis • Verminderte Kontraktilität • Echoreiche Wandverkalkung • Lumenfüllende Reflexe Gallengänge Normalbefund 1. D. hepatocholedochus 2. Weite: proximal (Hepatikusgabel): 2-4 mm, distal 4-6 mm Cholezystektomie Erweiterung bis max. 9-11 mm tolerabel Intrahepatische Gallengänge meist ab Hepatikusgabel darstellbar: evtl. hilusnah als feine, echofreie Streifen parallel der Pfortaderäste darstellbar Dilatation der Gallengänge • Intrahepatisch: Erweiterung der parallel zu den Pfortaderästen verlaufenden Gallengänge, sog. Doppelflinten-Phänomen; im ausgeprägten Stadium deutliche Aufweitung der intrahepatischen Gallengänge Ursachen: Choledochusstein; Papillenstenose Echogenität altersabhängig, etwas echoreicher als gesunde Leber. A.-p. Durchmesser (Pankreaskopf) 2-3 cm, Korpus (ventral der A. mesenterica sup.) 1,5-2 cm Fettstoffwechselstörungen; im Alter Akute Pankreatitis Sonografische Stadieneinteilung (nach Gladisch): • Stadium I: unauffälliges Organ, evtl. Vergrößerung u./o. leicht verminderte Echogenität • Stadium II: unscharfe Kontur, Organdurchmesser ↑, Echogenität ↓, Echostruktur homogen bis heterogen, peripankreatische, perilienale, pararenale Flüssigkeitsansammlungen • Stadium III: zerfließende Organkontur, Echostruktur inhomogen-scheckig mit reflexarmen bis -freien Arealen Zunahme der Echogenität, evtl. schollige Verkalkungen Pankreas-Ca Lokalisation: 70 % Kopf, 25 % Korpus. Umschriebene Organvergrößerung, evtl. Konturunschärfe. Echogenität meist leicht ↓, Echostruktur homogen. Evtl. dilatierter D. pancreaticus. Cave: keine typischen Malignitätskriterien, aber oft Infiltration der V. lienalis durch lokoregionale Metastasen; schwierige DD: segmentäre Pankreatitis Nieren Normalbefund Größe u. Form sehr variabel. Grenzwerte für Längsdurchmesser: 10-12 cm ‰), meist linksseitig • Hypoplasie: Nierengröße < 50 % der Norm. Regelrechte Parenchymstruktur, regelrechte Parenchym-Sinus-Relation Kompensatorische Hypertrophie der kontralateralen Niere • Nierenektopie: z. B. Beckenniere • Hufeisenniere: Parenchymbrücke ventral der Aorta • Doppelt angelegtes Nierenhohlraumsystem: Parenchymbrücke durch den Sinus renalis • Nierenbuckel: meist linksseitig am lateralen Parenchymsaum • Hypertrophische Columnae renales: rundliche Vorwölbung in den Sinus renalis • Renkulierung (3-4 %): lateraler Parenchymsaum glattwellig konturiert, polyzyklische Parenchymstruktur • Fetale Lappung (inkomplette Lappenfusion): meist im kranialen Abschnitt Demarkierung eines Parenchymsegments durch echodichten Reflexsaum Nierenzysten • Häufigster "path Lokalisation innerhalb des Parenchyms (kortikal) o. diesem aufsitzend (pararenal). Parapelvine Zysten liegen im Sinus renalis Nephrolithiasis Echoreicher Reflex zentral o. peripher im Sinus renalis Konkremente in einem Kelch mit Kelchaufweitung flottierende Raumforderung ohne Schallschatten • Eiter: Verdacht bei diffusen Binnenechos im Blasenlumen Maximaldurchmesser (a: longitudinal, b: transversal, c: sagittal) V = 0,52 × a × b × c. Restharnbestimmung: Volumenbestimmung nach Blasenentleerung; normal: kein Restharn Prostata Normalbefund Darstellung durch die gefüllte Harnblase. Querschnitt bis 5 cm, Längsschnitt bis 3 cm. Rundliche bis dreieckige Form Benigne Prostatahyperplasie • Gleichmäßige o. asymmetrische Organvergrößerung • Evtl. Echogenitätsminderung • Bei Mittellappenhyperplasie zapfenförmige Impression der Harnblase Chron. Prostatitis • Gleichmäßige o. asymmetrische Organvergrößerung möglich • Inhomogenes, vergröbertes Reflexmuster • Evtl. Verkalkungen unscharfe Randbegrenzung • Kapsel evtl. nicht mehr abgrenzbar • Evtl. Verkalkungen (echodicht mit Schallschatten) Uterus Normalbefund Untersuchung durch die gefüllte Blase Leitlinie Händedesinfektion u. Händehygiene (S2k) Haendehygiene_2016-08.pdf • Hygiene in der Arztpraxis -ein Leitfaden • Aktion saubere Hände (Institut für Hygiene u. Umweltmedizin, Charité Universitätsmedizin • Evtl. Untersuchung im Stehen: Oberbauchorgane treten tiefer, meist besser darstellbar. Hilfreich auch bei der Differenzierung von Befunden in der Gallenblase (Lageänderungen von Flüssigkeitsspiegeln u. Konkrementen) Untersuchungsgang Grundsätzlich Aneignung u. Einhaltung eines bestimmten Untersuchungsablaufs, um nichts zu vergessen o. zu übersehen. Unklare o. path. Befunde (▶ Tab. 2.9) im Anschluss genauer untersuchen u. dokumentieren. Path. Befunde müssen sich immer in mehreren Ebenen abbilden lassen. Untersuchung der Oberbauchorgane möglichst in tiefer Inspiration. Alle Organe möglichst in zwei Ebenen darstellen u. durchschichten.