key: cord-0051011-n60r5zz3 authors: Larsen, Reinhard title: Hypothermie date: 2016-06-14 journal: Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege DOI: 10.1007/978-3-662-50444-4_71 sha: ea07534c24087e1a240499ea350729afa95c42cc doc_id: 51011 cord_uid: n60r5zz3 Die Funktionen des Körpers hängen in engen Grenzen von einer normalen Körpertemperatur ab. Die Körpertemperatur entsteht durch die Aktivität des Stoffwechsels. Sie beträgt im Körperkern 36,5–37,5°C rektal. Die Temperatur ist nicht an allen Stellen des Körpers gleich, vielmehr besteht ein Wärmegefälle vom Körperkern zur Körperschale. Die Temperatur der Körperschale wechselt je nach Durchblutung und Bluttemperatur, während die Kerntemperatur konstant bleibt. Die Körpertemperatur ist in gewissen Grenzen von der Außentemperatur unabhängig. 28°C ist die Indifferenztemperatur für einen unbekleideten Erwachsenen. Bei dieser Temperatur kann er seine Körpertemperatur ohne zusätzliche Stoffwechselregulationen aufrechterhalten. Nach der Dauer wird eine Hypothermie als akut (wenige Stunden), verlängert (mehrere Stunden) und chronisch (Tage-Wochen) bezeichnet. Im Rahmen der Intensivbehandlung gelten als mögliche Indikationen für eine induzierte Hypothermie: 5 Zustand nach Reanimation (7 Kap. 46), 5 Hyperpyrexie nach Schädel-Hirn-Trauma und intrakraniellen Eingriffen, 5 Hyperpyrexie anderer Genese, 5 zerebrale Hypoxie. Erwünschter Effekt bei der Unterkühlung ist die Senkung des Stoffwechsels, beim Gehirn eine hirnschützende Wirkung nach Kreislaufstillstand und anderen Formen der zerebralen Hypoxie. Am besten steuerbar ist die endovaskuläre Kühlung über spezielle Kühlkatheter. Sie werden über die V. jugularis interna, V. subclavia oder V. femoralis bis zum rechten Vorhof vorgeschoben. Durch den Katheter wird kaltes, steriles Wasser geleitet, das den Patienten "von innen" abkühlt. Die Vorlauftemperatur und die Vorlaufmenge der Kühlflüssigkeit werden -je nach Körperkerntemperatur -automatisch geregelt. Bei allen Methoden der Oberflächenkühlung muss die Gegenregulation des Körpers durch entsprechende Sedierung des Patienten ausgeschaltet werden. Zeichen der nachlassenden Wirkung sind: Tachykardie, motorische Unruhe, Muskelzittern. Therapeutische Hypothermie in der Intensivmedizin S3-Leitlinie Vermeidung von perioperativer Hypothermie Akzidentelle Hypothermie -Diagnose, Prävention und Therapie Hypothermie bei Schädel-Hirn-Trauma. Mitteilung des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Neuroanästhesie der DGAI