key: cord-0048348-61xyn016 authors: -, - title: Mitteilungen des BDI date: 2020-08-03 journal: Internist (Berl) DOI: 10.1007/s00108-020-00840-x sha: bc20b6ffacbb932487a5daf7aa632f7d20ca2df5 doc_id: 48348 cord_uid: 61xyn016 nan Liebe Kolleginnen und Kollegen, gerade in Zeiten der Corona-Pandemie hatte der BDI das Gespräch mit dem Verband der privaten Krankenversicherung gesucht, um über mögliche Unterstützungsmaßnahmen der Ärzteschaft im Rahmen der Corona-Krise zu sprechen. Immerhin haben wir in Deutschland ein duales Krankenversicherungssystem und die Kassenärztlichen Vereinigungen aus dem Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung hatten doch einige Initiativen ergriffen. Hier hatte sich in der Ärzteschaft viel solidarisches Verhalten gezeigt. Die KVen hatten sich neben anderem um Support und Schutzausrüstung bemüht -wenngleich dies in der Anfangsphase auch manchmal etwas spärlich ausfiel. Der Verband der privaten Krankenversicherer reklamiert im Gesundheitsversicherungssystem für sich, ein systemrelevanter Player zu sein. Während der Krise nahm die PKV dankend weiter die unabhängig vom Einkommen strömenden Beiträge an. Die gleichzeitige Zurückhaltung von Patienten für Praxis-und Krankenhausbehandlung reduzierte die Ausgaben und führte zu einer deutlichen Einnahmeverbesserung. Zwar gab es dann vereinzelte Kontakte zwischen PKV-Verband und Bundesärztekammer, einschließlich finanzieller Förderung, insgesamt waren die seitens der PKV ergriffenen Maßnahmen aber sehr beschränkt und für die einzelnen "Helden der Versorgung" kein sichtbares Signal der Solidarität. Gerade aber die Ärzteschaft, die sich in den letzten Jahren bei der Diskussion um die Vereinheitlichung des Versicherungssystems in Deutschland klar zugunsten eines dualen Versicherungssystems positioniert hatte, wurde hier seitens der PKV quasi "im Regen" stehen gelassen. Die Ärzteschaft hätte sich, nicht zuletzt auch in Anbetracht ihrer Un- Zu den berufspolitischen Überlegungen hinsichtlich der Neuorientierung des Gesundheitssystems sind die Forderungen nach einem stärker patientenorientierten, qualitätsgesicherten und weniger gewinnorientierten Gesundheitssystem und damit einhergehende Reformvorschläge vom Grundsatz her zu begrüßen. Insbesondere zur Weiterentwicklung des DRG-Systems hat sich der BDI bereits umfangreiche Gedanken gemacht, die im Herbst 2020 in einem Vorschlag zur Weiterentwicklung des DRG-Systems münden werden. Hierbei sind insbesondere Elemente zu berücksichtigen, die den Leistungsbezug, strukturelle Entwicklungen und Vorhaltekosten gleichermaßen berücksichtigen. Solche Überlegungen stehen nur scheinbar im Widerspruch zum aktuellen System und können womöglich durch die Kombination verschiedener Finanzierungssysteme künftig für eine bessere Patientenversorgung genutzt werden. Deutlich zu kritisieren sind die getroffenen Aussagen und Empfehlungen der Ad-hoc-Stellungnahme jedoch dahingehend, dass sie allesamt ohne Beleg durch Literaturnachweise oder Quellenangabe erfolgten. Demnach handelt es sich wohl eher um eine eminenzbasierte Stellungnahme, denn um eine wissenschaftlich/medizinisch fundierte Analyse. Die weit überwiegende Zahl der in Deutschland behandelten Covid-19-Infizierten wurde ambulant und in den fast 1300 an das DIVI-Intensivregister meldenden Krankenhäusern versorgt. Eine Fokussierung alleinig auf die Universitätsmedizin im Gesamtzusammenhang mit der Bewältigung der Pandemie ist damit eher als herkunftstreu aus Sicht der Leopoldina-Autoren zu bezeichnen und bildet keinesfalls das deutsche Gesundheitswesen mit all seinen Akteuren angemessen ab. Insofern vermag man der Leopoldina zu empfehlen, zukünftig ihren Fokus auf medizinisch/wissenschaftliche Aspekte zu legen, anstatt mit berufspolitisch motivierten einseitigen Aussagen andere Akteure in der Patientenversorgung in Deutschland unberücksichtigt zu lassen und so zu brüskieren. Präsident des BDI Wiederholt hat sich in den letzten Jahren die "Leopoldina" zur Situation im deutschen Gesundheitswesen geäußert. Dabei hatte man jedoch stets den Eindruck, dass nicht das gesamte deutsche Gesundheitswesen mit all seiner Komplexität im Blick stand, sondern die Akademie vielmehr eingeengt von der Universitätsmedizin herdenkend ihre Einschätzungen und Forderungen abgegeben hat. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina existiert bereits seit 1652 und ist damit nach eigenen Angaben die älteste ununterbrochen existierende naturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt. Im Juli 2008 wurde sie zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt und steht seitdem unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Auch wenn sie sich unabhängig und dem Gemeinwohl gegenüber verpflichtet fühlt, erfolgt ihre Finanzierung aus Mitteln des Bundes sowie des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, in dem sich ihr Hauptsitz befindet. Rund 1600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehr als 30 Ländern sind in ihr organisiert. Dies vorausgeschickt zu haben ist wichtig, um die nun veröffentlichte vierte "Adhoc-Stellungnahme zur Corona-Pandemie" bewerten zu können. Hierin beschreibt die Akademie die aus ihrer Sicht notwendigen Schritte zur Wiederaufnahme der allgemeinen medizinischen Versorgung sowie Ideen zur langfristigen Gestaltung des deutschen Gesundheitswesens. Während erst genanntes sich vornehmlich unter der Betrachtung der medizinischen/wissenschaftlichen Aspekte durchaus nachvollziehen lässt, fehlt es bei den Vorschlägen zur Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitswesens doch maßgeblich an Substanz. Neuentwicklungen lipidsenkender Medikamente • Romosozumab: Neuer Start in der Osteoporosetherapie • Intervallfasten: Fakes und Facts • Hormontherapie in der Menopause: Aktuelle Empfehlungen • Besonderheiten des Diabetes im Alter: Therapieziele und medikamentöse Therapie • Primärer Hyperparathyreoidismus: Diagnostik und Therapieoptionen • u. v. m. Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger, München Prof. Dr. med. Armin Steinmetz, München Zertifizierung: Dieser Kurs wird mit vorauss. 20 Fortbildungspunkten (Kategorie A) von der Bayerischen Landesärztekammer zertifiziert sowie mit vorauss. 16 Credits von der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin anerkannt