key: cord-0045556-0d91vov8 authors: Hoppen, Thomas title: Welche Verdachtsdiagnose stellen Sie? date: 2020-06-25 journal: Pädiatrie DOI: 10.1007/s15014-020-2330-0 sha: e6e95f0b8845ecf0b00e3cb852c73c3708048bd6 doc_id: 45556 cord_uid: 0d91vov8 nan In der Ausgabe 1/2020 haben wir Sie nach Ihrem liebsten Titelbild 2019 gefragt. Die Auswertung hat ergeben: Sieger ist mit 33 % der abgegebenen Stimmen das in Neurone verschlungene Kind aus unserem Sonderheft "Neuropädiatrie". Knapp dahinter teilen sich Platz 2 und 3 die "Jugendmedizin" (Ausgabe 5/2019) und die "Mundhöhle im Visier" (Ausgabe 1/2019). Die Gewinner der ausgelobten Preise wurden unter sämtlichen Teilnehmern per Los ermittelt. Die Redaktion dankt allen Lesern der PÄDIATRIE, die bei der Wahl des schönsten Titelbildes 2019 ihre Stimme abgegeben haben, und gratuliert den Gewinnern, die gesondert benachrichtigt werden, sehr herzlich! red www.springermedizin.de/paediatrie-zeitschrift Pädiatrie 2019; 31 (S1): 1-80 September 2019 | Jg. 31 | Nr. S1 Organ des NipD e.V. Neue Perspektiven für eine bessere Versorgung Antibiot ika-Über empfind lichkeit gemäß der aktuellen S2k-Leitl inie abklären Anaphylaktische klinische Symptome können entweder allein oder gemeinsam in schnellem Ablauf -und nicht zwingend immer in gleicher Ausprägungauftreten und sind ebenso vielgestaltig wie verwirrend. Am häufigsten ist die Haut mit generalisiertem Juckreiz, anfallsartiger Rötung, Urtikaria oder Angioödem (Quincke-Ödem) betroffen. Im weiteren Verlauf greift das Geschehen auf andere Organsysteme über, entweder auf den oberen Respirationstrakt mit Verengung der oberen Atemwege (Larynxödem) oder mit bronchialer Obstruktion. Ist der Magen-Darm-Trakt beteiligt, kommt es zu Übelkeit, kolikartigen Schmerzen, Erbrechen und in seltenen schweren Fällen auch zu Stuhlabgang, Diarrhö und unfreiwilliger Miktion. Charakteristisch ist auch die Beteiligung des Herz-Kreislauf-Systems, beginnend mit Tachykardie und Blutdruckabfall. Durch endogene Gegenregulierung kann aber kurzzeitig auch eine Blutdrucksteigerung beobachtet werden. Die kardiovaskuläre Beteiligung kann so intensiv sein, dass es zum Herz-und/oder Atemstillstand kommt [1, 2] . Im Zentrum der Pathophysiologie stehen Mastzellen und basophile Leukozyten, die entweder immunologisch (meist durch Immunglobulin[Ig]-E-Antikörper, seltener auch durch IgG-Immunkomplexe) oder nicht immunologisch (direkte "Mediatorfreisetzung") stimuliert und zur Freisetzung von vasoaktiven und proinflammatorischen Mediatorsubstanzen angeregt werden. Am bekanntesten ist Histamin, aber auch Leukotriene, Prostaglandine, der plättchenaktivierende Faktor sowie Zytokine spielen eine Rolle. Die häufigsten Pathomechanismen mit tödlichem Ausgang (letale Anaphylaxie) sind: Kreislaufschock durch Versacken von Volumen im Gewebe, kardiogener Schock durch Herzversagen (Rhythmusstörung oder Minderdurchblutung), Obstruktion der oberen Atemwege (Larynxödem) und akute Bronchokonstriktion (schwerer Asthmaanfall) [1, 3] . Adrenalin hat den höchsten Stellenwert in der Therapie der Anaphylaxie und wirkt gegen drei entscheidende Phänomene im Verlauf einer anaphylaktischen Reaktion [1, 3] [2, 4] . Bei Grad-I-Reaktionen haben Histamin-H 1 -Antagonisten ihren festen Platz in der Therapie. Der Stellenwert von Glukokortikoiden bei der Anaphylaxie wird heftig diskutiert. Tatsächlich benötigen diese eine gewisse Zeit bis zum Wirkeintritt, die sofortige "membranstabilisierende" Wirkung von hohen Dosen Prednisolon ist umstritten. Es ist jedoch sinnvoll, Glukokortikoide zu verabreichen, um die gar nicht so seltenen, biphasischen Reaktionen zu unterbinden sowie Atemwegsreaktionen mit Bronchokonstriktion günstig zu beeinflussen. Stehen Symptome im Bereich der oberen Atemwege im Vordergrund, wird inhalatives Adrenalin empfohlen, das mit Spacer oder über eine Sauerstoff-Verneblermaske verabreicht wird. Bei Patienten mit einem bekannten Asthma bronchiale werden auch kurz wirksame β2-Sympatho-mimetika eingesetzt (Salbutamol, Fenoterol). Ab Grad II bedarf es Adrenalin i. m. Als Indikation reicht aus, dass zwei Organsysteme betroffen sind (Haut plus Erbrechen/Luftnot ist schon ein Muss für Adrenalin) [3, 5, 6] . Bei Grad II bis III mit Bewusstlosigkeit, Hypotension und Schock wirkt Adrenalin i. m. bei vorliegender Mikrozirkulationsstörung nicht. Stattdessen sollte Adrenalin i. v. zum Einsatz kommen und auf jeden Fall noch vor einem Antihistaminikum und Kortison, gegebenenfalls sogar vor Volumen stehen. Die aktuelle Leitlinie zu Akuttherapie und Management von Anaphylaxie gibt in einem Flussdiagramm einen strukturierten Algorithmus vor, der sich an den im Vordergrund stehenden "Hauptsymptomen" orientiert [1, 2] . Anaphylaxie -handeln Sie schnell und nachhaltig! Guideline for acute therapy and management of anaphylaxis Anaphylaxie -Ein Fall für Adrenalin Muster-Algorithmen 2019 zur Umsetzung des Pyramidenprozesses im Rahmen des NotSanG Anaphylaxie nach Blütenund Wespenstich -Rüsten Sie Ihre Patienten für den Notfall Intramuskuläre Injektion im Rahmen der Anaphylaxie -Einfach und praktisch