key: cord-0045341-69ma1vcy authors: Schröter, Laura title: Der festliegende Esel – Wie Sie subtile Symptome richtig interpretieren date: 2019-09-19 journal: nan DOI: 10.1055/a-0858-4593 sha: 3ee605bbbe413bc85f7e6c645a3ef45ecf9e6f5d doc_id: 45341 cord_uid: 69ma1vcy nan Im Gegensatz zu Pferden, die das Niederlegen auch aufgrund ihres Fluchtverhaltens eher vermeiden, ist Liegen oder sogar Festliegen beim Esel häufig das auf den ersten Blick einzige Symptom. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und reichen von Erkrankungen mit starken Schmerzen und Traumata über muskuloskelettale und neuronale Erkrankungen bis hin zu metabolischen Störungen mit daraus resultierenden Erschöpfungszuständen. Die Folgen eines zu langen Festliegens können wie beim Pferd schwerwiegend sein, da durch das Körpergewicht einerseits Nerven und Muskeln und anderseits innere Organe geschädigt werden können und das Aufstehen somit erschwert wird. Auch bleibende Schäden und Todesfälle sind möglich (▶ Abb. 1). Der festliegende Esel gilt daher stets als akuter Notfall und muss zu Beginn oft symptomatisch behandelt werden, bevor die zugrunde liegende Ursache gefunden wird. Im Folgenden sollen mögliche Differenzialdiagnosen, diagnostisches Vorgehen und akute Therapien besprochen werden, die von der Pferdemedizin abweichend sind. Zu den chronischen Huferkrankungen zählen unter anderem White Line disease, "seedytoe", Hufpilz (Onychomykose) und chronische Rehe. Die Erkrankungen hängen oft miteinander zusammen und entstehen durch schlechte Pflege und Haltung, wie sie beim Esel leider häufig zu finden sind. Sie können starke chronische Schmerzen hervorrufen und führen womöglich nicht zum richtigen Festliegen, aber zum häufigen Ablegen des Esels. Esel sind sehr anfällig für die Entstehung einer Hyperlipämie. Wegen ihrer stoischen Art werden die frühen Symptome oft übersehen und die Erkrankung schreitet in Folge sehr schnell fort. Oft wird die Hyperlipämie dann erst im Endstadium diagnostiziert. Bei einem festliegenden Esel sollte also immer eine Hyperlipämie ausgeschlossen werden, da diese sowohl primär als auch sekundär entstehen kann. Risikofaktoren Frakturen und andere schwere Traumata wie eine spinale oder zerebrale Verletzung sind beim Esel mit einer Prävalenz von nur 5,3 % eher selten [3] . Das liegt möglicherweise daran, dass der Esel ein anderes Fluchtverhalten zeigt, vorsichtiger und mit mehr Bedacht läuft und trittsicherer ist als die meisten Pferde. Traumata und Frakturen entsprechen in Art und Weise denen des Pferdes. Fazit So ähnlich der Esel dem Pferd auch scheinen mag, es bestehen z. T. doch erhebliche Unterschiede im Verhalten, der Prävalenz von Erkrankungen und der Ausprägung von Symptomen. Die oben ausgeführten Beispiele sind abschließend in ▶ Tab Korrespondenzadresse Dr. med. vet. Laura Schröter Gemeinschaftspraxis für Pferde Aarstr. 38 65232 Taunusstein schroeter@gemeinschaftspraxis-fuer-pferde Das festliegende Pferd -Management und Ursachenfindung The professional handbook of the donkey Retrospective analysis of post-mortem findings in 1444 aged donkeys Pharmacological and pharmacokinetic differences between donkeys and horses Donkey Internal Medicine-Part II: Cardiovascular, Respiratory, Neurologic, Urinary, Ophthalmic, Dermatology and Musculoskeletal Disorders Equine Herpesvirus-1 Myeloencephalopathy an Emerging Threat of Working Equids in Ethiopia