key: cord-0043570-f1v84alm authors: Wenderlein, J. Matthias title: Ärztinnen im Kreißsaal sind wichtiger denn je date: 2020-05-29 journal: gynäkologie + geburtshilfe DOI: 10.1007/s15013-020-3032-y sha: 6667da0f7e32bfe731377b1b6e6b45a9b36541c8 doc_id: 43570 cord_uid: f1v84alm nan D ie Absolventen des Medizinstudiums sind zu einem Drittel Männer und zu zwei Drittel Frauen. Ärztliche Berufsanfänger an Frauenkliniken sind zu rund 80 % weiblich. Sie versorgen wesentlich die Patienten im Kreißsaal. Nach der Weiterbildungszeit jedoch verlässt die Mehrheit die Klinik. Laut den Daten des Future Health Index 2020 [1] ist für drei von vier Angehörigen in Gesundheitsberufen unter 40 Jahre regelmäßiger beruflicher Stress ein Problem. Ein Drittel überlegt, den Beruf im Gesundheitswesen aufzugeben. Das liegt wesentlich an der Kluft zwischen medizinischer Ausbildung und täglichen beruflichen Anforderungen. Zur Digitaltechnik besteht mehrheitlich ein ambivalentes Verhältnis. Vier von zehn können mit den verfügbaren Daten nicht gut arbeiten und ein Drittel fühlt sich durch Datenmengen "erschlagen". In der Befragung wurde jedoch nicht detailliert unterschieden zwischen Ärztinnen und Ärzten. Eine Dissertation zum Burnout-Risiko bei Medizinstudierenden kommt zu dem Schluss, dass Frauen alle Studienbereiche weniger positiv erlebten als Männer, Studentinnen waren außerdem mit ihren Studienleistungen seltener zufrieden [2] . Von Möglichst alle Lebensbereiche sollten nicht nur für den Alltag ausgelegt sein, sondern auch Notfallszenarien gerecht werden. Unser Gesundheitswesen ist kaum für eine Notversorgung ausgerichtet und das mit der Begründung fehlender finanzieller Mittel. Für die Feuerwehr gilt das nicht. Auch Bauunternehmen verbauen in Hochhäuser nicht nur die Hälfte des Stahls, obwohl dieser für Normalzeiten ausreichen würde. Die Coronakrise ist nicht nur durch das hoch ansteckende Virus bedingt, sondern auch durch einen massiven Mangel an Schutzmaterial und zu wenigen Arbeitskräften, teils mit vermeidbaren Letalitätsfolgen. Sollten im Gesundheitswesen die Entscheidungsfunktionen mehr von Frauen übernommen werden, da diese weniger risikoreich agieren? Wäre diese auch menschlich mit verursachte Katastrophe durch mehr Frauen in Führungspositionen weniger problematisch verlaufen? Ein wichtiger Unterschied zwischen Männern und Frauen kommt in einer aktuellen Längsschnittstudie zutage, die 35-55-jährigen Probandinnen und Probanden (n = 6.117), also jenem Alter, das die meisten "Dienstleister" an Kliniken haben, untersuchte [8] . Bei Die nächsten Pandemien kommen sicher: durch Erd-Erwärmung, Abnahme der Artenvielfalt und Desinfektionsmittel-Einsatz im öffentlichen Raum. Neue riskante Viren/Bakterien sind zu erwarten. Kreißsäle lassen sich jedoch nicht einfach schließen. Wie die erwähnten Studien gezeigt haben, sind Frauen für die Klinik-und die Kreißsaaltätigkeit zu favorisieren. Es muss mehr dafür getan werden, damit Ärztinnen an längerfristiger Tätigkeit im Kreißsaal interessiert sind. Deren derzeitige mehrheitliche Ablehnung ist sowohl verantwortungsvoll als auch intelligent. Die Weiterbildung muss klinisch orientierter werden und den hohen Ansprüchen von Ärztinnen entsprechen. Dass ein höherer Anteil an Ärztinnen die Versorgungsqualität an Klinken verbessern, wurde 2018 durch zwei Studien bestätigt [9, 10] . Die klinische Kompetenz von Frauen ist mehr gefordert denn je. Bei zu erwartenden erneuten Erregerpandemien sind Kreißsaalschließungen nicht möglich -dafür brauchen wir Ärztinnen. The age of opportunity Abschätzen des Burnout-Risikos bei Medizinstudenten im Vergleich zu Studenten anderer Fachrichtungen mit Bezug zu soziobiographischen Daten (Pilotstudie an 1423 Studierenden). Dissertation Medizinische Fakultät der Universität Die Klosterstudie zur Erforschung der Determinanten von Gesundheitund Lebenserwartung. Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Demographie The science behind "man flu Neonatal Early-Onset Infection With SARS-CoV-2 in 33 Neonates Born to Mothers With COVID-19 in Wuhan, China Association between Apgar scores of 7 to 9 and neonatal mortality and morbidity: population based cohort study of term infants in Sweden Postpartale Verletzungen -Bereits im Kreißsaal anatomisch korrekt versorgen The association between alcohol consumption and sleep disorders among older people in the general population Patient-physician gender concordance and increased mortality among female heart at-tack patients Unsettled Issues and Future Directions for Research on Cardiovascular Diseases in Women