key: cord-0039242-xueuoev3 authors: Sticher, O. title: Triterpene einschließlich Steroide date: 2007 journal: Pharmakognosie — Phytopharmazie DOI: 10.1007/978-3-540-34281-6_24 sha: 63702c6a9a97048716ba1e9e84b92a5a72ceab19 doc_id: 39242 cord_uid: xueuoev3 nan Die Triterpene gehören zur Naturstoff gruppe der Isoprenoide (vgl. Kap. 23) . Sie stellen eine außerordentlich umfangreiche Klasse von Terpenen dar. Sie werden in diesem Kapitel zusammen mit den sich davon ableitenden Steroiden zusammengefasst. Die Muttersubstanz aller Triterpene ist der azyklische C 30 -Kohlenwasserstoff Squalen. Seine Zyklisierung wird durch Epoxidierung einer endständigen Doppelbindung eingeleitet. Da die Squalen-2,3-Epoxidstufe vor der Zyklisierung obligat durchlaufen werden muss, enthalten nahezu alle Triterpene und Steroide in Position C-3 eine Sauerstofffunktion. Vom Squalen ausgehend lassen sich zwei Hauptwege erkennen: Der eine führt zu den tetra-und pentazyklischen Triterpenen, der andere über Cycloartenol zu den Cucurbitacinen und via das wichtigste Stoff wechselintermediärprodukt, das Cholesterol, zu den Phytosterolen, Cardenoliden und Bufadienoliden sowie zu den Steroidsapogeninen. Die Triterpene sind eine außerordentlich umfangreiche Klasse von Terpenen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, kommen fast nur tetra-und pentazyklische Vertreter vor. Soweit man weiß, synthetisieren alle Organismen die Muttersubstanz aller Triterpene, das Squalen ( > Abb. 24 Triterpene und Steroide sind farblose Substanzen, die sich aber mit vielen Reagenzien zu farbigen Verbindungen umsetzen lassen. Diese Farbreaktionen spielen in der Drogenanalytik eine Rolle: als Reagenzglas-oder als Tüpfelreaktion zur Vorprüfung; in den Pharmakopöen gelegentlich auch zur Identitätsprüfung; als Sprühreagenzien zum Nachweis auf Chromatogrammen; zur photometrischen Gehaltsbestimmung (Rosskastaniensamen, Digitalis-purpurea-Blätter). Es handelt sich um einen azyklischen C 30 -Kohlenwasserstoff mit 6 trans-ständigen Doppelbindungen, der zuerst aus Haifi schleber (Haie: zoologisch Squaloideae) isoliert worden ist. In kleinen Konzentrationen kommt Squalen als Begleitstoff in pfl anzlichen Ölen sowie in einigen weiteren pfl anzlichen Produkten vor: in Olivenöl (0,1-0,7%), in Getreidekeimölen und in medizinischer Hefe. Der menschliche Hauttalg enthält 5% Squalen. Squalen ist bei Raumtemperatur eine farblose, ölige Flüssigkeit, die sich in Wasser praktisch nicht, in Lipidlösungsmitteln gut löst. Ähnlich wie ungesättigte Fettsäuren ist auch Squalen bei Zutritt von Luft sauerstoff autoxidabel. Es hat einen schwachen, angenehmen Geruch und weist bakterizide Eigenschaft en auf. Die quantitative Bestimmung des Squalens erfolgt am besten gaschromatographisch. In der pharmazeutischen Technologie, mehr noch in der kosmetischen Industrie, verwendet man das hydrierte Squalen (Perhydrosqualen, Squalan), für Hautcremes, Hautöle, fl üssige Emulsionen, Lippenstift e und andere Produkte. Es fungiert als Lösungsmittel für fettlösliche Farbstoff e oder Wirkstoff e; es wirkt zudem "hautglättend" und ist v. a. sehr gut hautverträglich. Squalen ist aus biochemischer Sicht ein wichtiger Körper, da es ein Intermediärprodukt des Stoff wechsels ist, das zur Biosynthese von Triterpenen und Steroiden führt. Seine Zyklisierung wird durch Epoxidierung einer endständigen Doppelbindung (vermittelt durch eine mischfunktionelle Oxygenase) eingeleitet. Da die Squalen-2,3-Epoxidstufe vor der Zyklisierung obligat durchlaufen werden muss, enthalten -gleichsam als Relikt -nahezu sämtliche Triterpene und Steroide in Position C-3 eine Sauerstofffunktion. Unter Phytosterolen (PS) oder Phytosterinen versteht man die in höheren Pfl anzen vorkommenden Substanzen mit einem Steroidgerüst ( > Abb. 24 aller Sterole, dem Cholesterol, nahe stehen. Cholesterol (Formel vgl. > Abb. 24.1) ist ein C 27 -Steroid; dabei entfallen 17 C-Atome auf das tetrazyklische Ringsystem, 2 C-Atome auf die beiden -Methylgruppen an C-10 und an C-13 und 8 C-Atome auf die Alkylseitenkette an C-17. Die Mehrzahl der in höheren Pfl anzen vorkommenden Sterole ( > Abb. 24.6-24.8) enthalten eine C 10 -Seitenkette und die Mehrzahl der in Pilzen vorkommenden Sterole einen C 9 -Rest. Daher teilte man früher die Sterole ein in die C 27 -Zoosterine, die C 28 -Mykosterine und in die C 29 -Phytosterine. Diese Unterteilung hat ihren Sinn verloren, seitdem auch in höheren Pfl anzen C 27 -und C 28 -Sterole gefunden worden sind. Beispielsweise ist in Solanum-und Nicotiana-Arten nicht wie üblich Sitoste- Den Steroiden liegt das Sterangerüst (Cyclopentanoperhydrophenanthrengerüst) zugrunde. Es hat 6 in einer Reihe miteinander verbundene "asymmetrische" C-Atome (C-5, C-10, C-9, C-8, C-14 und C-13), sodass theoretisch 32 Enantiomerenpaare denkbar sind; allerdings sind in der Natur nur eine kleine Anzahl davon verwirklicht. Zur Kennzeichnung der relativen Konfi guration zweier benachbarter C-Atome verwendet man die Symbole cis und trans, wenn es sich um C-Atome handelt, die beiden Ringen gemeinsam sind; für die cis-Stellung benachbarter angularer Substituenten ist die Bezeichnung syn, für die trans-Stellung das Präfi x anti in Gebrauch. Die cis-oder trans-Stellung beliebig anderer (nicht benachbarter) Substituenten wird in Bezug auf die Methylgruppe an C-10 festgelegt: α bedeutet trans-Stellung, β bedeutet cis-Stellung. Untere Hälfte: Die Reihe mit der Verknüpfung der Ringe A und B in trans-Stellung wird auch als 5α-Reihe bezeichnet; die Reihe mit der Verknüpfung in cis-Stellung als 5β-Reihe. Einführung einer Doppelbindung in 4,5-(oder 5,6-)Stellung führt zu ungesättigten Steroiden . Abb. 24.7 rol, sondern Cholesterol das Hauptsterol. Auch viele Rotalgen synthetisieren und speichern bevorzugt Cholesterol. Vorkommen und Gewinnung. PS wurden aus allen nur denkbaren Organen und Geweben isoliert: aus Blättern, Stängeln, Wurzeln, Blüten, Früchten und Samen. Die Hauptmenge ist in den intrazellulären Organellen und in den Plasmamembranen lokalisiert. Präparativ oder im technischen Maßstab gewinnt man PS am bequemsten aus dem sog. unverseifb aren Anteil von Pfl anzenfetten bzw. Pfl anzenölen. Der Anteil liegt zwischen 0,1 und 1%. Die Art des Sterols sowie das Mengenverhältnis bestimmter Sterole zueinander (Quotient aus Stigmasterol/Campesterol) ist für ein bestimmtes Pfl anzenfett charakteristisch. Als Rohstoff zur Gewinnung von -Sitosterol kommen das Baumwollsaatöl und das Wachs des Zuckerrohrs in Frage. Sojabohnenöl enthält 0,2% Sitosterole, hauptsächlich -Sitosterol, d. i. das 24-Epimere des -Sitosterols. In kleiner Menge kommen in der Natur neben den PS auch die hydrierten Verbindungen vor, die als Stanole bezeichnet werden. Stanole werden aus dem sog. Tallöl, einem Nebenprodukt der holzver arbeitenden Industrie, durch Hydrierung der da- Cholesterolsenkung: Früher wurden zur Senkung des Cholesterolspiegels wegen der geringen Löslichkeit und Resorption von freien PS Tagesdosen von bis zu 30 g, in der Regel 3-mal 3 g/Tag, verwendet. Heute werden PS und insbesondere Stanole zur Erhöhung der Löslichkeit und Resorption mit Fettsäuren verestert [= Phytosterol-/Stanolester (PSE)]. Dadurch kann die tägliche Einnahme auf 2-3 g reduziert werden. PSE hemmen kompetitiv die Resorption des Cholesterols im Dünndarm, und zwar die des exogenen, mit der Nahrung zugeführten Cholesterols sowie die Rückresorption des aus dem enterohepatischen Kreislauf stammenden Cholesterols. Von den verschiedenen diskutierten Th eorien zum Wirkungsmechanismus stehen die Verdrängung des Cholesterols in den "gemischten Mizellen" (engl.: "dietary mixed micelles") durch PS/PSE sowie der Rücktransport von Cholesterol in den Dünndarm im Vordergrund ( > Abb. 24.9) . Wegen der geringen Löslichkeit muss Cholesterol vor der Resorption in Mizellen aus amphiphilen Molekülen (Mono-und Diacylglycerole, freie Fettsäuren, Phospholipide, Gallensäuresalze) inkorporiert werden. Cholesterol wird in diesen Mizellen durch die besser löslichen PS, insbesondere durch deren Ester, ersetzt, wodurch ein niedrigerer Cholesterolgehalt in den Mizellen und damit eine reduzierte Cholesterolresorption resultiert. PS/PSE werden nur zu einem geringen Anteil resorbiert (0,02-3,5%). Im Vergleich dazu beträgt die Resorption von Cholesterol 35-70%. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich in der geringen Veresterung der Sterole durch Acyl-CoA-Cholesterolacyltransferase, was eine Voraussetzung für die Inkorporation in Chylomikronen darstellt. Der Transfer von Cholesterol aus den Mizellen durch die Bürstensaummembran der Dünndarmenterozyten ist nicht vollständig aufgeklärt. Während bisher eine passive Diff usion angenommen worden ist, sprechen neuere Untersuchungen für die Existenz eines spezifi schen Cholesteroltransporters in der Dünndarmmukosa, der für den Transport des Cholesterols in die Zelle verantwortlich ist. Der Weg von der Zelle in die Leber ist ein komplexer Vorgang (vgl. dazu Lehrbücher der Physiologie bzw. Pharmakologie). Biliäres Cholesterol kann durch sog. ABC-Transporter wie ABCA1 u. a. (vgl. > Abb. 24 .9) wieder in den Dünndarm zurücktransportiert werden. Neue klinische Studien mit PSE ergaben, dass der LDL-Gehalt zwischen 10-15% gesenkt wird, während der HDL-Gehalt unverändert bleibt. Eine kürzlich durchgeführte Metaanalyse hat ergeben, dass eine tägliche Dosis von 2 g PSE als optimal betrachtet wird. Diese 2 g/Tag werden in den USA von den Richtlinien des "National Cholesterol Education Program" empfohlen (vgl. Übersichten von Moreau et al. 2002; de Jong et al. 2003; Trautwein et al. 2003) . Zur Senkung des Cholesterolspiegels vgl. auch die folgende Infobox "Cholesterolsenkung". Cholesterolsenkung. Die LDL-Cholesterolkonzentration im Plasma resultiert aus der Cholesterolbiosynthese in der Leber und aus der Cholesterolmenge, die aus dem Dünndarm resorbiert wird. Zur Cholesterolsenkung kommen daher im Wesentlichen zwei Mechanismen in Frage: die Hemmung der Cholesterolsynthese sowie die Hemmung der Cholesterolresorption. Die Cholesterolsynthesehemmer senken den Cholesterolplasmaspiegel (Gesamt-und LDL-Cholesterol) über die Hemmung der HMG-CoA-Reduktase (vgl. Kap. 23.1 und > Abb. 23.4) als Schlüsselenzym der hepatischen Cholesterolbiosynthese. Kompensatorisch exprimieren Leberzellen auf ihrer Oberfl äche mehr LDL-Rezeptoren, die LDL-Cholesterol aus dem Blut in die Hepatozyten aufnehmen. Die Cholesterolresorptionshemmer hemmen im Dünndarm die Resorption von Nahrungsund biliärem Cholesterol. Als Lipidsenker werden heute vorwiegend Statine, Nicotinsäure und Nicotinsäurederivate, Fibrate (Cholesterolsynthesehemmung und Abbausteigerung) sowie Anionenaustauscher und Ezetimib (Cholesterolresorptionshemmer) eingesetzt. Zu den pfl anzlichen Lipidsenkern gehören Phytosterole, Knoblauch und Artischockenextrakte. Sitosterol (Sitosterin). Die Handelsprodukte sind nicht einheitlich. Für arzneiliche Zwecke geeignete Präparate müssen mindestens 95% Gesamtsterole und mindestens 85% ungesättigte PS enthalten, berechnet als -Sitosterol. Die Substanz stellt ein weißes, geruch-und geschmackloses Pulver dar; unlöslich in Wasser, etwas löslich in Ethanol, gut löslich in Chloroform. Etwa 0,5% des p.o. verabreichten -Sitosterols werden resorbiert (vgl. Übersicht von Trautwein et al. 2003) . Zur cholesterolsenkenden Wirkung von -Sitosterol > unter Wirkungsspektrum. In Tagesdosen von 20-50 mg wird -Sitosterol bei der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) eingesetzt. Während verschiedene Autoren zum Schluss kommen, dass die Substanz die subjektiven Symptome eines Prostataadenoms verbessert, eine schnellere und vollständigere Entleerung der Blase ermöglicht und die Behandlungserfolge -ohne bekannten Wirkungsmechanismus -mit denjenigen von 5 -Reduktasehemmern vergleichbar sind (vgl. z. B. Berges et al. 1995) , wird von anderer Seite das Vorliegen von zuverlässigen wissenschaft lichen Belegen einer über den Plazeboeff ekt hinausgehenden Wirksamkeit nicht nur für Sitoste-Potentielle Eff ekte von Phytosterolen und Stanolen auf den Lipid-und Lipoproteinstoff wechsel (abgeändert nach de Jong et al. 2003) . Tier-und In-vitro-Studien haben ergeben, dass Phytosterole und Stanole, die in der chemischen Struktur mit dem Cholesterol verwandt sind, die Inkorporation von Cholesterol in gemischte Mizellen im Dünndarmlumen reduzieren und die Expression des Cholesteroltransporters ABCA1 erhöhen. Daraus resultieren eine reduzierte Resorption von Cholesterol und ein eingeschränkter Cholesterolfl uss mit Chylomikronen in die Leber, was zu einem Anstieg der endogenen Cholesterolsynthese und der Expression von LDL-Rezeptoren in der Leber führt. Als Gesamteff ekt dieser Änderungen im Metabolismus ergibt sich eine Reduktion der Konzentration von LDL-Cholesterol im Serum. Tierstudien haben ferner ergeben, dass eine erhöhte Zufuhr von Phytosterolen und Stanolen arteriosklerotische Läsionen des Gefäßendothels (Bildung von Plaques, Schaumzellen) erniedrigt (vgl. Übersicht von de Jong et al. 2003) . Abkürzungen: LDL "low density lipoprotein", ABCA1 ein Cholesteroltransporter (ABC von "ATP-binding cassette") . Abb. 24.9 rol, sondern für alle Phytopharmaka mit der Indikation BPH bezweifelt (Brom 1996) . Inwiefern die therapeutische Anwendung von 20-50 mg -Sitosterol enthaltenden Phytopharmaka zur Behandlung der BPH relevant ist, ist schwierig zu beurteilen, da die tägliche Einnahme von Phytosterolen mit der Nahrung im Durchschnitt bei ~250 mg liegt (vgl. Übersicht von Moreau et al. 2002) und ihre Resorption nur gering ist. (Jayaprakasam et al. 2003) . Die potente Antitumoraktivität der Cucurbitacine beruht nach Sun et al. (2005) auf einer selektiven Hemmung des Jak/STAT-Signalweges (Jak = Janus-Kinase; STAT = "signal transducer and activator of transcription"). Auf einzelnen dieser Wirkungen beruht die frühere Anwendung der Koloquinten und der Zaunrübe als Emetikum, als drastisches Purgans und als Emmenagogum. Die Koloquinten wurden auch als Wurmmittel und zur Ungezieferbekämpfung eingesetzt. Andere Pfl anzen wurden bei rheumatischen und allergischen Krankheiten, zur Behandlung von Leberleiden, Asthma, Arthritis sowie Magen-Darm-Beschwerden empfohlen (vgl. auch > Tabelle 24.2). Trotz der starken kanzerostatischen Wirkung einzelner Cucurbitacine scheiterte der therapeutische Einsatz an ihrer relativ hohen Toxizität. Aus dem gleichen Grund sollten cucurbitacinhaltige Drogen nicht mehr verwendet werden. (Popp et al. 2003) . Triterpenglykoside ( > Abb. 24.12) vom 9,19-Cyclolanostan(Cycloartan)-Typ Wuttke et al. 2002; Piersen 2003 und darin zitierte Literatur). Bei der Indikation Me nopausebeschwerden gilt es z. B. Hitzewallungen und Schlafl osigkeit zu unterdrücken, die Knochenmasse und Knochendichte bzw. die funktionelle Integrität des Gefäßsystems zu erhalten, ohne gleichzeitig das Risiko für Brust-und Endometrium-(Gebärmutterschleimhaut-)karzinome zu erhöhen. Mit der Übertragung des SERM-Begriff s auf Phytoöstrogene werden diese Substanzen als Wunderdrogen -z. B. bei allen Menopausebeschwerden -geradezu mystifi ziert und Estradiol mit seinen Krebs erregenden Eigenschaften im Gegensatz dazu verteufelt. Diese Klas sifi zierung in "gut" und "böse" gipfelt darin, dass Phytoöstrogene für Marketingzwecke völlig unkorrekt als "östrogenfrei" apostrophiert werden (Vollmer u. Zierau 2004) . Literatur). Andere Autoren (Burdette et al. 2003) kommen zum Schluss, dass die Wirkung von CR-Extrakten bei Hitze wallungen nicht via ER-, sondern via Serotoninrezeptoren zustande kommt. Die bisher noch unbekannten CR-Liganden zeigten die größte Affi nität zu den 5-HT 1A -, 5-HT 1D -und 5-HT 7 -Rezeptoren, mit der größten Selektivität zum 5-HT 7 -Rezeptor. Serotonin hemmt die LH-Sekretion vom Hypothalamus via den 5-HT 1A -Rezeptor. Das "Östrogenproblem" kann erst vollständig aufgeklärt werden, wenn die dafür verantwortlichen Inhaltsstoff e bekannt sind. Als wertbestimmende Inhaltsstoff e wurden bisher die Triterpenglykoside bzw. Isofl avonoide (Formomonetin) angesehen. Isofl avonoide konnten in neueren Untersuchungen nicht mehr nachgewiesen werden (vgl. dazu Kenelly et al. 2002) . Triterpenglykoside, insbesondere Actein, 23-epi-26-Desoxyacetein und Cimiracemosid A sowie die Zimtsäureester sind nach neuen Untersuchungen für die nachgewiesene antiproliferative Wirkung verantwortlich (Einbond et al. 2004; Hostanska et al. 2004b) . Ester der Fukia-und Piscidiasäure zeigen vasoaktive und antioxidative Eff ekte. Das Postulat, dass in CR-Extrakten Substanzen mit einer ähnlichen Wirkung wie Raloxifen vorhanden sind, die je nach Organgewebe eine selektive Östrogenrezeptormodulation (vgl. Infobox "Selektive Östrogenrezeptormodulatoren") bewirken, ist bis heute nicht bewiesen. Anwendungsgebiete. Zubereitungen aus dem Cimicifuga-racemosa-Wurzelstock gelten als pfl anzliche Gynäkologika. Sie werden bei prämenstruellen und dysmenorrhoischen sowie klimakterisch bedingten neurovegetativen Beschwerden verwendet (Kommission E Wuttke et al. 2002 Wuttke et al. , 2003 Osmers et al. 2005 ) kommen zum Schluss, dass die bisher durchgeführten klinischen Studien die therapeutische Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit und einem geringen Risiko von Nebenwirkungen bestätigen. Nebenwirkungen. Gelegentlich sind Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel und Gewichtszunahme beobachtet worden. Das in der Literatur (Whiting et al. 2002) beschriebene Auft reten einer akuten Hepatitis bei einer 47-jährigen Frau in Australien nach einer zweiwöchigen Einnahme einer Traubensilberkerzenmedikation (ohne nähere Angaben, ohne analytische Überprüfung) muss mit Vorsicht interpretiert werden. Osmers et al. (2005) konnten in einem RCT mit einem isopropanolischen Extrakt keine klinisch relevanten Veränderungen wichtiger Leberenzyme ( -Glutamyltranspeptidase, Aspartataminotransferase, Alaninaminotransferase) im Vergleich zu Plazebo feststellen. Alkoholische und isopropanolische Extrakte von Cimicifuga racemosa werden zur Behandlung klimakterischer Beschwerden als Alternative zu einer HRT verwendet. Neben einer östrogenartigen Wirkung der Extrakte wird eine SERM postuliert, die von bisher nicht bekannten Wirkstoff en durch Bindung an einen nicht näher charakterisierten ER erzeugt werden soll. Im Unterschied zu einer Östrogentherapie sollen Phyto-SERMs ausschließlich die erwünschten Östrogenwirkungen (Linderung der während der Menopause auftretenden Unannehmlichkeiten) ohne die schwerwiegenden Nebenwirkungen der HRT (Brustund Endometriumkarzinome) aufweisen. Der Cimicifuga-Extrakt soll auch die postmenopausal gesteigerte Knochenresorption (Osteoporose) positiv beeinfl ussen ( > Hinweis). Die bisher als wertbestimmende Inhaltsstoff e geltenden Triterpenglykoside vom Cycloartantyp sind als Leitsubstanzen anzusehen. Sie spielen bei der Qualitätskontrolle eine Rolle. Hinweis. Die klinische Wirksamkeit von Cimicifuga-Präparaten zur Linderung klimakterischer Beschwerden wird kontrovers diskutiert. Quassinoide sind C 18 -bis C 25 -Terpenoide, die sich von Triterpenen ableiten und zusammen mit Indolalkaloiden weit verbreitet in der Familie der Simaroubaceae vorkommen. Sie haben wie das Carpesterol (Formel vgl. > Abb. 24.10) nur eine Methylgruppe am C-4. Die meisten der bisher über 150 bekannten Quassinoide haben ein C 20 -Grundgerüst ( > Abb. 24.13). Der Name Quassinoide leitet sich von Quassin, der ersten bekannten Substanz aus dieser Naturstoff gruppe, ab. Daneben haben die Quassinoide eine Reihe von spezifi schen Wirkungen. Nachgewiesen worden sind u. a. amöbizide, herbizide, insektizide, antimikrobielle, antivirale (Anti-HIV), antiphlogistische, Antitumor-(antileukämisch) und Anti-Malaria-Wirkungen (vgl. Übersichten von Polonsky 1985; Phillipson et al. 1993; Okano et al. 2000) . Von diesen Wirkungen sind insbesondere die antileukämische und die starke In-vitro-Aktivität gegen Plasmodium falciparum erwähnenswert (vgl. Text > Abb. 24.13). Der klinische Einsatz von Bruceantin scheiterte Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts aus Wirksamkeits-und Toxizitätsgründen. Dennoch bilden die Quassinoide auch heute noch eine interessante Naturstoffgruppe bei der Suche nach neuen Wirkstoff en (vgl. Cuendet u. Pezzuto 2004; Übersicht von Guo et al. 2005 , insbesondere 11-Keto--boswelliasäure (K BA) und 3-Acteyl-11-keto--boswelliasäure (AK BA) sowie Acetyl--(A BA) und Acetyl--boswelliasäure (A BA). Gewinnung. Zur Herstellung reiner BAs eignet sich eine einfache, aber effi ziente kombinatorische Strategie, bei der in einer 2-Stufen-Semisynthese die BAs im Gummiharzgemisch z. B. in AK BA überführt werden können. Je nach Boswellia-Art kann damit der AK BA-Gehalt von 0,1-3% auf 25-35% gesteigert werden (Jauch u. Bergmann 2003) . Wirkungen. Salai Guggal (von B. serrata) ist ein traditionelles Arzneimittel aus der ayurvedischen Medizin, das in Indien für eine Reihe von entzündlichen Erkrankungen, wie z. B. chronische Polyarthritis, Osteoarthritis und zervikale Spondylosis, verwendet wird. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird das Gummiharz von B. carteri auch als Krebsmittel verwendet. Die bisher bekannten pharmakologischen Wirkungen von Olibanum werden als entzündungshemmend, analgetisch, antiarthritisch, antiproliferativ, immunmodulatorisch, hepatoprotektiv und antimikrobiell beschrieben. Antitumorwirkung. Neben der entzündungshemmenden Wirkung konnte in verschiedenen Arbeiten gezeigt werden, dass BAs eine Antitumorwirkung haben ( > dazu auch Infobox "Tumorhemmendes Potential von Pfl anzenstoff en"; S. 979). In-vitro-Untersuchungen von BAs an Tumorzelllinien zeigten eine Hemmung der Proliferation von Leukämie-, Glioblastom-und anderen Krebszellen. AK BA zeigte in einer niedrigen Konzentration (IC 50 von 2-4 M) eine zytotoxische Wirkung auf humane Meningiomzellkulturen. Die Antitumorwirkung scheint auf die Hemmung der Topoisomerasen I und II , von NF-B sowie auf die Induktion des programmierten Zelltodes (Apoptose) zurückzuführen zu sein. An Dickdarmkrebszelllinien (HAT 29) konnte einerseits gezeigt werden, dass die BAs die Apoptose durch die Aktivierung der beiden klassischen Apoptosesignalkaskaden ( > Abb. 24.15) auslösen. Dabei sind die Caspasen-3, -8 und -9 involviert. Andererseits konnte am Beispiel von AK BA und A BA nachgewiesen werden, dass die Substanzen den I B-Komplex (IKK ) von NF-B hemmen. In diesem Falle wird die Expression der antiapoptotischen Proteine Bcl-2 und Bcl-x L abreguliert und von Cyclin D1 (Regulator des Zellwachstums) reduziert. Signalkaskaden zur Auslösung der Apoptose (abgeändert nach Löffl er u. Petrides 2003). Unter Apoptose (programmierter Zelltod) versteht man im Gegensatz zur Nekrose den durch genetische Informationen einer Zelle regulierten Zelluntergang bzw. "Zellselbstmord". Sie dient der gezielten Eliminierung von Zellen. Die Apoptose wird über verschiedene Signalkaskaden reguliert, wobei ein gemeinsamer Endpunkt aller Wege die Aktivierung von proteolytisch wirkenden Caspasen ist. Die zwei klassischen Signalkaskaden zur Auslösung der Apoptose sind der Todesrezeptorweg ("death receptor") und der mitochondriale Weg. Beim mitochondrialen Weg kommt es infolge eines externen Signals zu einer Aktivierung der Bcl-2-Proteinfamilie und der Bax-Subfamilie. Sie führt zur Anheftung dieser Proteine an die Mitochondrienmembran, was zu einer Freisetzung von Cytochrom c führt. Cytochrom c bindet an das cytosolische Protein Apaf-1, das Caspasen aktiviert (Caspase 9 Caspase 3 u. a.). Der Todesrezeptorweg läuft über einen Liganden-Rezeptor-Komplex (Fas/CD95) in der Plasmamembran. Dabei interagiert das Adaptorprotein FADD mit dem Todesrezeptor CD95. Bindung der inaktiven Caspase 8 an den Komplex führt zur Spaltung und Aktivierung der Caspase 8 und der Aktivierung weiterer Caspasen (Caspase 3 u. a.). Die Initiatorcaspasen 8 und 9 sind damit in der Lage, eine proteolytische Caspasekaskade auszulösen, was zum programmierten Zelltod führt. Antiapoptotische Vertreter der Bcl-2-Proteinfamilie können die mitochondriale Freisetzung von Cytochrom c verhindern. Abkürzungen: Apaf-1 "apoptotic protease activating factor 1", FADD "fast-associated death domain", Bid, Bax proapoptotische Vertreter der Bcl-2-Proteinfamilie (Kimmatkar et al. 2003) . In Zukunft sind weitere Untersuchungen zur richtigen Dosierung mit standardi-sierten Produkten bzw. mit reinen BAs und vermehrt GCP-konforme klinische Studien notwendig, um die Wirksamkeit bei den einzelnen Indikationen sowie die Unbedenklichkeit der BAs und der Harzprodukte zu belegen. In China wird gegenwärtig ein Gemisch von Acetyl--BA und Acetyl--BA (1:1) auf die Eignung zur Chemoprävention untersucht (Zhao et al. 2003) . Nebenwirkungen. Bei den BAs handelt es sich um entzündungshemmende Substanzen, die im Gegensatz zu den klassischen Antiphlogistika/Antirheumatika keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufweisen. Beobachtet wurden gastrointestinale Beschwerden und allergische Reaktionen. Arnidiol-und Calenduladiol-3-monoester simultan quantitativ bestimmt. Verwendung. Als Teedroge (auch als Schmuckdroge für Teemischungen), zur Herstellung von Tinkturen [Calendulae tincturae (DAC 2005) ], hydroalkoholischen [Calendulae extractum fl uidum (DAC 2005) ] und CO 2 -Extrakten sowie von Calendulaöl. Wirkungen. Bei lokaler Anwendung Förderung der Wundheilung, entzündungshemmende und granulationsfördernde Eff ekte (Kommission E) . Für Extrakte, Tinkturen und Fraktionen bzw. für Reinstoff e wurden antiphlogistische, wundheilende, antibakterielle, antifungale, antivirale, immunstimulierende und antitumorale Wirkungen nachgewiesen (vgl. Übersichten von Isaac 1994 Isaac , 2000 . Als Hauptwirkstoff e für die antiphlogistische Wirkung gelten die freien und veresterten Triterpenalkohole, die lipophiler Natur sind. Nach Untersuchungen am Crotonöl-Mausohr-Dermatitis-Testmodell erwies sich Faradiol (im Extrakt nicht enthalten) als aktivste Substanz. Faradiol zeigte dosisabhängig dieselben entzündungshemmenden Eff ekte wie Indometacin. Allerdings gelten die Faradiolmono ester, die bei den Triterpenen quantitativ vorherrschen (2-4%), als die entzündungshemmenden Hauptinhaltsstoff e (Della Loggia et al. 1994; Zitterl-Eglseer et al. 1997 Tamoxifen Todesrezeptorweg Triterpenalkohole Triterpenglykoside Wirkungen (antiplasmodial, antiproliferativ, antiviral, zyto toxisch, entzündungshemmend, östrogenartig, osteoprotektiv) Wundheilung Unter Saponinen (Saponosiden) versteht man glykosidische Pfl anzeninhaltsstoff e (und Inhaltsstoff e einiger mariner Invertebraten), die in Wasser gelöst -ähnlich wie Seifen beim Schütteln -einen haltbaren Schaum geben, auf Öle emulgierend und auf Suspensionen stabilisierend wirken. Die Glykosidnatur der Saponine lässt sich durch das Suffi x "osid" ausdrücken, weshalb man dem französischen Sprachgebrauch folgend treff ender den Ausdruck Saponoside verwenden sollte. Dieser hat sich aber in der deutschen Literatur nicht eingebürgert. Saponine sind optisch aktiv. Sie weisen eine besondere Affi nität zu Cholesterol auf; die Spirostanol-Cholesterol-Komplexe sind in 96%igem Ethanol sehr schwer löslich, sodass man wechselseitig Spirostanol oder Cholesterol aus alkoholischen Lösungen ausfällen kann. Viele Saponine vermögen noch in großer Verdünnung rote Blutkörperchen aufzulösen (hämolytische Aktivität). Für Fische, Kaulquappen und andere im Wasser lebende Tiere sind Saponine toxisch. Fische sterben an Hydrämie, weil es zu einer pathologischen Permeabilitätserhöhung der Kiemenepithelien kommt. Viele Saponine wirken antimikrobiell, vornehmlich gegen niedere Pilze. Saponine schmecken kratzend und/oder bitter. Als Staub reizen sie zum Niesen; auch können sie Tränenfl uss und Augenentzündungen hervorrufen. Viele Saponine haben zelltoxische Eigenschaft en und wirken, intramuskulär oder subkutan appliziert, gewebsschädigend und lokal entzündungserregend. Die aufgezählten Eigenschaft en treff en nicht auf sämtliche Saponine in gleichem Maße zu. Es gibt zahlreiche Ausnahmen; in einigen Fällen, wie z. B. beim Glycyrrhizin, wird man nur sehr bedingt von einem Saponin sprechen können. Auf der anderen Seite gibt es Stoff e, wie Digitoxin und Digoxin, die mit den Saponinen viele Eigenschaft en teilen, die aber wegen ihrer spezifi schen Wirkungen nicht zu den Saponinen gezählt werden. Der Saponinbegriff ist somit nicht präzise definiert. Saponine sind im Pfl anzenreich außerordentlich weit verbreitet, und zwar rechnet man, dass etwa 3 von 4 Pfl anzenarten Saponine führen. Der Konzentrationsbereich von 0,1-30%, ist, verglichen mit den Konzentrationen anderer sekundärer Pfl anzenstoff e, sehr hoch. Lokalisiert sind sie in noch lebendem Gewebe als Lösungsbestandteil des Zellsaft es. In einer bestimmten Pfl anzenart und einem bestimmten Pfl anzenorgan treten Saponine oft als komplizierte Mischung zahlreicher, meist schwer trennbarer Einzelverbindungen auf. Saponine sind in Wasser molekular-oder kolloidaldispers löslich; sie lösen sich gut in Mischungen von Wasser mit Methanol oder Ethanol; sie sind unlöslich in Lipidlösungsmitteln wie Ether, Chloroform oder Petrolether. Durch Kochen mit verdünnter Mineralsäure (Hydrolyse) zerfallen sie in einen Geninteil (= Sapogenin) und in 1-12 Mol Monosaccharide. Ein Teil der Saponine enthält, esterartig gebunden, aliphatische Carbonsäuren, die durch Verseifung abspaltbar sind. Die Sapogenine sind, im Unterschied zu den Saponinen, unlöslich in Wasser und leicht löslich in absolutem Ethanol, zumeist auch in Ether und Chloroform. Die chemische Konstitution der Sapogenine liefert für Saponine ein Einteilungsprinzip. Gemäß der Geninstruktur unterscheidet man die 3 Gruppen: Triterpensaponine ( > Abb. 24.18 und 24.19) , Man unterscheidet 3 verschiedene Typen: Monodesmoside ("Einketter"), Saponine, die nur eine einzige Zuckerkette tragen; Bisdesmoside ("Zweiketter") mit 2 unabhängigen Zuckerketten; Tridesmoside ("Dreiketter") mit 3 Zuckerketten (Anm.: Kommen bei den nachfolgend besprochenen Saponinen nicht vor). Gebräuchlich ist auch die Einteilung der Saponine in neutrale, saure und basische Saponine. Dabei sind die Spirostanolsaponine immer neutral, die Steroidalkaloidsaponine immer basisch, während die Triterpensaponine entweder neutral oder sauer sein können. Der saure Charakter kann auf der Anwesenheit einer freien Carboxylgruppe im Triterpenteil beruhen oder darauf, dass der Zuckerteil eine Uronsäure enthält (Glycyrrhizin, > Abb. 24.22). Für Saponine, die niedere Carbonsäuren an das Aglykon gebunden enthalten, hat sich die Bezeichnung Estersaponin eingebürgert (z. B. Aescin, > Abb. 24.27). In Saponinen wurden bisher folgende Monosaccharide als Bauelemente gefunden: . Im Gegensatz zu den herzwirksamen Steroidglykosiden ( > Kap. 24.7) enthalten Saponine somit keine seltenen Zucker. Art und Anzahl der Monosaccharide, Reihenfolge und Verknüpfungsart variieren in vielfältiger Weise. Je nach Anzahl der monomeren Zuckerbausteine charakterisiert man Saponine als Mono-, Di-, Tri-oder Tetraoside; ab der Tetraosidstufeman kennt Saponine mit bis zu 12 Zuckerbausteinenspricht man auch von Oligosiden (oligosidischen Saponinen). In Oligosiden ist das endständige Monosaccharid sehr häufi g eine Pentose. Die Verknüpfungsart der Zucker untereinander und an das Sapogenin ist acetalisch, und zwar in der Regel -l-oder -d-glykosidisch. Hinsichtlich der Bindung Zucker-Sapogenin lassen sich 2 Fälle unterscheiden: Bindung an eine (meist sekundäre) Hydroxylgruppe des Sapogenins oder esterglykosidisch an die OH-Gruppe eines Carboxyls (= Acylglykoside). Der qualitative Nachweis von Saponinen in Drogen wird heute in erster Linie mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie durchgeführt. Andere Identitätsprüfungen, wie z. B. Farbreaktionen und insbesondere die früher übliche Schaumprobe sowie der Hämolyseversuch, fi nden in den modernen Arzneibüchern keine Anwendung mehr oder im besten Fall noch in einzelnen Fällen (z. B. Schaumprobe bei Seifenrinde in der Helv 10). Gehaltsbestimmung. In den Pharmakopöen fi nden sich unterschiedliche Methoden: z. B. kolorimetrische, spektrophotometrische und vermehrt auch HPLC-Verfahren. Die kolorimetrische Methode des DAB beruht auf der Farbreaktion mit Eisen(III)-chlorid-Essigsäure-Reagens (Rosskastaniensamen). Die Triterpene werden mit Methanol-Wasser aus der Droge extrahiert, durch Verteilen im System 0,1N Salzsäure-Propanol-Chloroform angereichert und der Rückstand der organischen Phase in Essigsäure 99% aufgenommen. Die Gehaltsbestimmung der Ginsenoside (Ginsengwurzel) und der Glycyrrhizinsäure (Süßholzwurzel) erfolgt in der PhEur 5 mit der HPLC. Eine Übersicht zur Chromatographie der Saponine (DC, GC, HPLC, LC-MS, LC-NMR) befi ndet sich bei Oleszek (2002 Membranhämolyse. Sie tritt ein als Folge der Einwirkung stoffl icher Faktoren. Stoff e, die die Erythrozytenmembran schädigen und hämolysierend wirken, bezeichnet man als Hämolysegift e. Zu den Hämolysegiften gehören u. a. bestimmte bakterielle Enzyme (Lysine von "hämolysierenden" Strepto-und Staphylokokken), Insekten-und Schlangengift e, auch einige Pilzgift e (z. B. die des Knollenblätterpilzes). Eine ganze Reihe chemischer Substanzen, darunter auch Arzneistoff e (Sulfonamide, Chloramphenicol, Phenacetin, Penicilline, Cephalosporine u. a. m.), kann in vivo über unterschiedliche Mechanismen -immunologische und auch nichtimmunologische -eine Zerstörung von Erythrozyten hervorrufen. In vivo und in vitro hämolysierend wirksam sind oberfl ächenaktive Stoff e, Seifen, synthetische Detergenzien und Saponine. Deren Wirkung beruht auf der Herabsetzung der Oberfl ächenspannung zwischen der wässrigen und der Lipidphase der Erythrozytenmembran. Die Lipide werden emulgiert und aus der Membran herausgehoben. Durch die Membranlücken strömen Na + -Ionen und Wassermoleküle in die Zelle hinein, K + -Ionen aus der Zelle heraus, so lange, bis die Membran platzt und Hämoglobin in das Plasma übertritt. In ähnlicher Weise können Lipidlösungsmittel wie Chloroform oder Ether durch Herauslösen von Lipidanteilen der Membran zu Lecks und damit zur Hämolyse führen. Es ist wahrscheinlich, dass Saponine auch Bestandteile der Erythrozytenmembran -v. a. Cholesterol, möglicherweise auch Protein -durch Komplexbildung herauslösen. Bestimmung der hämolytischen Wirkung. Die In-vitro-Hämolyse kann zur quantitativen Bestimmung von Saponinen als eine Art "Wertbestimmung, vielleicht besser biologische Standardisierung, ausgenutzt werden, die allerdings heute nur noch von wenigen Arzneibüchern vorgeschrieben wird (z. B. Helv, nicht aber PhEur oder DAB). Da vielerlei Faktoren den Hämolysevorgang beeinfl ussen, muss das Verfahren genormt werden; Tages (Oschmann et al. 1996) . Absorption und Metabolismus sind nicht nur zwischen Mensch (falls Untersuchungen vorliegen) und Tier, sondern auch von Tierart zu Tierart unterschiedlich; auch sind sie stark vom individuellen Aufb au der Saponine abhängig. Recht häufi g ist auch die Interpretation der vorliegenden Daten schwierig, da zufriedenstellend interpretierbare pharmakokinetische Daten erst durch moderne analytische Methoden ermöglicht werden, wie an einigen Beispielen (vgl. in Kap. 24.6.8 die Abschnitte zu Süßholzwurzel, Rosskastaniensamen und Ginsengwurzel) aufgezeigt werden kann. Toxikologie. Wegen der schlechten Resorbierbarkeit der Saponine führen beim Menschen orale Gaben von Saponinen in Dosen, die bei intravenöser Zufuhr Intoxikationen hervorrufen würden, nicht zu akuten Vergift ungserscheinungen. Wunden oder Entzündungen im Bereich des Rachens, des Magens oder des Darms bringen jedoch die Gefahr mit sich, dass größere Dosen als beim Gesunden in die Blutbahn gelangen. Von besonderem Interesse ist es, ob eine Langzeitzufuhr von Saponinen unbedenklich ist, einmal, weil Saponine enthaltende Arzneimittel (z. B. Ginsengpräparate) oft über lange Zeiträume genommen werden, sodann deshalb, weil Saponine in einigen unserer Lebensmittel enthalten sind, beispielsweise in Erdnüssen, in grünem Tee (0,04%) sowie in den Gemüsesortenn Spinat, rote Beete und Spargel. Bockshornkleesamen von Trigonella foenum-graecum L., die 0,1-0,2% Steroidsaponine enthalten, sind ein viel verwendetes Gewürz -regelmäßiger Bestandteil von Curry und anderen scharfen Gewürzmischungen. In Äthiopien und in Ägypten setzt man Bockshornkleesamen dem Brot zu. Die Samen der Reismelde, Chenopodium quinoa Willd., die in den Regionen über 3500 m in Chile und Peru das Hauptnahrungsmittel für Millionen Menschen bilden, enthalten Saponine; allerdings entfernen die Indios die Hauptmenge der bitter schmeckenden Saponine durch Auswaschen der Meldesamen in alkalischen Lösungen. Ferner werden in verschiedenen Ländern saponinhaltige Extrakte wegen ihrer Eigenschaft , einen dauerhaft en Schaum zu erzeugen, Limonaden und Bieren zugesetzt. Zu der Frage, ob kleine Saponinmengen bei lange dauernder Zufuhr Schädigungen hervorrufen, liegen somit seit Jahrhunderten durchgeführte Versuche vor, ohne dass je über schädigende Wirkungen berichtet wurde. Einschränkend muss allerdings hinzugefügt werden, dass eine chronische Gift wirkung durch bloße Empirie wesentlich schwieriger aufzudecken ist als eine akute Vergift ung. Neben den schon in den Kapiteln 24.6.1 und 24.6.4 aufgeführten allgemeinen Saponineigenschaft en (Schaumbildung, hämolytische Aktivität, Bildung von Cholesterolkomplexen) liegt heute eine Fülle von Untersuchungsergebnissen zur biologischen Aktivität und Pharmakologie der Saponine vor ( > Tabelle In den Arzneibüchern sowie verschiedenen anderen Monographiesammlungen existiert eine große Anzahl von Arzneidrogen mit Saponinen als Hauptinhaltsstoff en. In der Mehrzahl davon kommen Triterpensaponine vor. Die wichtigeren Saponindrogen sind in > Tabelle 24.6 aufgelistet. Triterpensaponine sind bei den zweikeimblättrigen Pfl anzen (Rosopsida = Eudicotyledoneae) weit verbreitet, insbesondere aber in Arten der folgenden Pfl anzenfamilien: Araliaceae, Caryophyllaceae, Polygalaceae, Primulaceae, Sapindaceae, Sapotaceae. Saponine können in höherer . (Sampson et al. 2001) . In einer kürzlich durchgeführten Arbeit wurde die Veränderung der Expression von 1053 Humangenen an menschlichen Fibroblasten (Zellkultur) mit der Gen-Microarray-Technologie und der "real-time reverse transcription polymerase chain reaction" (Real-time-RT-PCR) unter Verwendung einer defi nierten Triterpenfraktion ["tritrated extract" von C. asiatica (TECA = 40% Asiaticosid, 30% Asiatsäure, 30% Madecasssäure)] sowie den Reinstoffen Asiaticosid, Asiatsäure, Madecassosid und Madecasssäure untersucht. Die Behandlung mit TECA beeinfl usste Gene verschiedener Wachstumsfaktoren sowie solche, die an der Angiogenese und der Modulation der extrazellulären Matrix beteiligt sind. Von den 1053 analysierten Genen wurden 7,8% (82) durch TECA moduliert, am stärksten TNFAIP6 (= Tumor-Nekose-Faktor-Alpha-induziertes Protein 6). TNFAIP6 spielt eine zentrale Rolle bei der Modulation der extrazellulären Matrix und im Entzündungsgeschehen (antiinfl ammatorische Eigenschaft en). Die Resultate ergaben, dass die reine Asiatsäure und etwas weniger die Madecasssäure die stärkste Genmodulation erzeugten und dass die Veränderungen der Genexpression die klinischen und biochemischen Daten zur Anwendung von Centalla-asiatica-Triterpenen bei CVI, Mikroangiopathie und Ödemen unterstützen (Coldren et al. 2003 . Die Quillaja-Saponine haben eine Bedeutung als Adjuvanzien zur Herstellung von Impfstoff en und zur Förderung der Resorption von Peptiden und Aminoglykosidantibiotika erlangt. Quillaja-Saponine wie QS-21 verstärken, Impfstoff en in geringen Mengen zugesetzt, deren Immunogenität. Insbesondere bei der Entwicklung eines erfolgreichen Impfstoff es gegen das HIV-1-Virus ist ein wirksamer Hilfsstoff , der die humorale und zellvermittelte Immunantwort induziert, erforderlich. Für die Erzeugung einer Immunantwort sind die intakten genuinen Saponine erforderlich. Deacylierte Verbindungen wie die Saponine DS-1 und DS-2 (vgl. > Abb. 24.26) zeigen diese Wirkung nicht mehr (Cleland et al. 1996) . DS-1 eignet sich aber zur Resorptionsförderung von Arzneistoff en, die wie die Peptide bei oraler oder topischer Anwendung nicht wirksam sind. Im Gegensatz zu Detergenzien und Cholaten haben Saponine wie DS-1 keine Reizwirkung bei topischer Anwendung. DS-1 erzeugt keine Immunantwort, fördert aber die systemische Aufnahme von Aminoglykosidantibiotika bei nasaler Applikation und von Peptiden wie Insulin bei topischer Anwendung an der Nase und am Auge in sehr kleinen Konzentrationen (Pillion et al. 1995) . Der Wirkungsmechanismus ist bisher nicht im Detail aufgeklärt. Es wird angenommen, dass die von QS-21 und DS-1 erzeugten Wirkungen durch eine Interaktion der Substanzen mit biologischen Membranen (Oberfl ächenaktivität der Saponine) zustande kommen, was zur Stimulierung einer Immunantwort bzw. zur Förderung der Resorption führt (Pillion et al. 1996; Kensil et al. 1996) . In neueren Arbeiten wurde die Stimulierung verschiedener Zytokine nachgewiesen (Villacres-Eriksson et al. 1997; Behboudi et al. 1999; Boyaka et al. 2001 ). Quillaja-Saponine haben neben ihrem technischen Einsatz als Suspensionsstabilisator eine Bedeutung als Adjuvanzien von Impfstoff en sowie zur Förderung der Resorption von Peptiden und Aminoglykosidantibiotika. . . (Dittgen et al. 1996; Oschmann et al. 1996; Bässler et al. 2003 Stammpfl anze und Ginsengkulturen. Panax-ginseng-Pfl anzen werden etwa 60 cm hoch, der Stängel trägt 3-4 Verzweigungen, die jeweils 4-5 Blätter besitzen, die wie Kastanienblätter angeordnet sind. Die grünlich-gelben Blüten bilden eine Dolde; der Fruchtknoten ist unterständig und entwickelt sich zu einer roten, etwa erbsengroßen Beere, die 2 Samen enthält. Von der Aussaat der Samen bis zur Ernte der Wurzel liegt ein Zeitraum von 4-6 Jahren. Die Pfl anzen gedeihen ihrem natürlichen Vorkommen entsprechend nur im Halbschatten und müssen deshalb künstlich beschattet werden. Die Wurzeln sind bei der Ernte 8 bis maximal 20 cm lang und etwa 2 cm dick; sie weisen Verzweigungen auf. Zur Gewinnung der Ganzdroge werden die dünneren Enden von Haupt-und Nebenwurzeln abgeschnitten. Die abgeschnittenen Teile bilden als "slender tails" ein eigenes Handelsprodukt. Sensorische Eigenschaften. Die Droge hat einen schwachen, eigenartigen Geruch und schmeckt schwach würzig, anfangs leicht bitter, dann süßlich und etwas schleimig. Handelssorten. Abhängig von der Art der Drogenverarbeitung nach der Ernte unterscheidet man weißen und roten Ginseng. (Diehm et al. 1996) . Topische Zubereitungen werden bei traumatischen Schwellungen (z. B. Sportverletzungen) sowie bei Veneninsuffi zienz eingesetzt. . Abb. 24.28 einem Acetonitril-Wasser-(mit Phosphorsäure auf pH 2 eingestellten) Gradienten als Fließmittel und der Ginsenoside Rg 1 , Re, Rf und Rb 1 als Referenzsubstanzen. Anmerkung. Art und Mengenverhältnis der Ginsenoside erlauben Rückschlüsse auf eine Verarbeitung minderwertiger oder verfälschter Ginsengdroge in Extrakten und Fertigarzneimitteln. Die Ginsenosidspektren von rotem und weißem Ginseng, aber auch diejenigen von Wurzeln anderer Panax-Arten oder von Ginsengblättern sind unterschiedlich. Zur Abklärung solcher Unterschiede eignet sich heute am besten die HPLC. Es existieren verschiedene HPLC-bzw. HPLC-MS-Methoden, mit denen bis über 20 Ginsenoside in einem Run getrennt werden können. Sie erlauben sowohl qualitatitv (z. B. Vorliegen von weißem oder rotem Ginseng) als auch quantitativ (Einzelbestimmung der 8 wichtigsten Ginsenoside) detaillierte Aus sagen über die Qualität der Ginsengwurzel und daraus herge- Bae et al. 2000 Bae et al. , 2002 Abdel Tawab et al. 2003 . Abb. 24.32 her eingegangen werden kann. In Ostasien scheint die in verschiedenen In-vitro-und in Tiermodellen nachgewiesene tumorhemmende Wirkung, insbesondere des Metaboliten Substanz K, eine bevorzugte Stellung einzunehmen (vgl. dazu folgende Infobox "Tumorhemmendes Potential von Pfl anzenstoff en"). Kräft igung bei Müdigkeits-und Schwächegefühl, nachlassender Leistungs-und Konzentrationsfähigkeit sowie in der Rekonvaleszenz (Kommission E, ESCOP) . Die Anwendung als Tonikum bei Erschöpfungszuständen basiert weitgehend auf dem stimulierenden Effekt einzelner Ginsenoside, der sich in der Verbesserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit äußert, während die Beschleunigung von Genesungsvorgängen wahrscheinlich der immunmodulierenden Wirkung von Ginsenosiden und Polysacchariden im Sinne einer Erhöhung der Abwehrkräft e des menschlichen Körpers zu geschrieben werden muss. Da die experimentell nachgewiesenen Eff ekte vollständig nur mit einem Gesamtextrakt erhalten werden können, sind bisher keine Ein- . Tumorhemmendes Potential von Pfl anzenstoff en. In der traditionellen Medizin sämtlicher Kulturen werden Pfl anzenextrakte zur Vorbeugung, aber auch zur Therapie von malignen Krankheiten verwendet. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass insbesondere in der neueren Literatur Hunderte von wissenschaftlichen Arbeiten publiziert wurden, in denen unter Einsatz moderner In-vitro-Assays und von verschiedenen In-vivo-Modellen sowie in epidemiologischen Studien beim Menschen antikarzinogene Wirkungen von Extrakten bzw. von einzelnen isolierten Reinstoff en nachgewiesen wurden. Beispiele von Arzneidrogen mit einem chemopräventiven Potential sind Süßholz-und Ginsengwurzel, Javanische Gelbwurz und Curcumawurzelstock sowie Teeblätter von Camellia sinensis. Beispiele von Reinstoff en sind einzelne Flavonoide und Polyphenole (z. B. Epigallocatechingallat), Betulinsäure, Boswelliasäuren, Cannabinoide, Carnosol, Curcumin, [6]-Gingerol, Ginsenosidmetaboliten (Substanz K), Hypericin, Sesquiterpenlactone (z. B. Parthenolid), Silibinin, Xanthohumol u. a. Viele dieser Substanzen sind Hemmstoff e verschiedener Enzyme, die mit der Entstehung von Krebs in Zusammenhang stehen. Auf biochemischer Ebene stehen die Hemmung der Zellproliferation, von Zellzyklen und verschiedener Signaltransduktionswege, z. B. von Wachstumsfaktoren, NF-B ("nuclear factor" B), AP-1 (Aktivatorprotein-1) und Jak/STAT (Janus-Kinase 1/"signal transducer and activator of transcription"), die Hemmung der Angiogenese und von COX-2 (Cyclooxygenase-2) sowie die Induktion der Apoptose im Vordergrund (vgl. dazu Dorai u. Aggarwal 2004) . Ebenfalls spielt die antioxidative Wirkung häufi g eine wichtige Rolle (vgl. Infobox "Antioxidanzien", Kap. 26.5.8). Obwohl im Falle einiger Beispiele chemopräventive Eff ekte in experimentellen wie auch in epidemiologischen Studien nachgewiesen werden konnten, gibt es bis heute keine schlüssigen Beweise für eine chemopräventive Wirkung komplementärer bzw. alternativer Therapien beim Menschen. Das Potential unkonventioneller Therapien liegt vielmehr in einer unterstützenden Prävention und in der palliativen Pfl ege (vgl. dazu auch Ernst u. Cassileth 1999; Shin et al. 2000) . Ob sich dereinst einzelne dieser Reinstoff e für eine Tumortherapie eignen, wird die Zukunft zeigen. Auszuschließen ist das nicht, fi nden doch Naturstoff e wie Taxol, Vinca-Alkaloide oder Lignanderivate seit längerer Zeit eine therapeutische Anwendung. Hauptinhaltsstoff e der Ginsengwurzel sind die Ginsenoside, deren Aglykone vorwiegend zum tetrazyklischen Dammarantyp gehören. Die intermediär nach Abspaltung der Zucker aus den Ginsenosiden frei werdenden genuinen Aglykone Protopanaxadiol und Protopanaxatriol zyklisieren spontan unter Konfi gurationsumkehr [20(S)-20(R)-] durch Addition der sekundären 20-OH-Gruppe an die 23,24-Doppelbindung zu den Pyranderivaten Panaxadiol und Panaxatriol. Metabolismus und Pharmakokinetik der Hauptginsenoside Rb 1 , Rb 2 , Rc, Rg 1 , Re sind relativ gut untersucht. Die Steroidsaponine gehören zu den C 27 -Steroiden; sie lassen sich als Abkömmlinge des Cholesterols auff assen, dessen C 8 -Seitenkette so modifi ziert ist, dass sich O-Heterozyklen ausbilden können. Nach der Ausgestaltung der Seitenkette unterscheidet man den Furostan-und den Spirostantyp ( > Abb. 24.34). Furostanderivate geben mit Ehrlichs-Reagens (Dimethylaminobenzaldehyd in 20%iger Salzsäurelösung) eine Rotfärbung; Spirostanderivate reagieren nicht. Bei den Spirostanen ergeben sich zahlreiche Isomeriemöglichkeiten, bedingt durch die Chiralitätszentren 20, 22 und 25 ( > Abb. 24.35) . Alle nativen Sapogenine scheinen übereinstimmend die 20 (S), 22 (R)-Konfi guration aufzuweisen; hingegen kommen beide 25-epimeren Va-rianten in der Pfl anze vor, ja sie treten in der Regel gemeinsam auf. Die Vertreter der 25 (S)-Reihe bezeichnet man als "normale" Sapogenine oder als Neosapogenine, die epimeren Vertreter der 25 (R)-Reihe als Isosapogenine. Bei den Rosopsida ( das bedeutet, dass der Ring E über die Molekülebene, die durch Ring A bis D gebildet wird, herausragt. Der Pyranring F ist etwas senkrecht gegen E verdreht zu denken: der durch die C-Atome 22, 23 und 24 gebildete Teil des Pyranringes ist dem Betrachter zugewendet zu denken, gleichermaßen wie die Methylgruppen an C-10 und C-13. Die natürlich vorkommenden Spirostane teilt man, entsprechend der Konfi guration am C-25, in die Neosapogenine und die Isosapogenine ein. Sapogenine mit ab weichenden Merkmalen kennzeichnet man als Pseudosapogenine . Abb. 24.35 9 24.6 Saponine Digitonin Digitonin ( > Abb. 24.36) bedeutet zweierlei: Einmal kennzeichnet es einen chemisch defi nierten Stoff und sodann verschieden zusammengesetzte Handelsprodukte ( > Tabelle 24.9), von denen das Digitonin oft mals nur 40% ausmacht. Gute Handelsprodukte sind wie folgt zusammengesetzt: 70-80% Digitonin, 10-20% Tigonin plus Gitonin und weitere Begleitsaponine (wie z. B. Deglucodigitonin). Trotz ihrer uneinheitlichen Zusammensetzung stellen die Handelspräparate rein weiße, sehr schön kristallisierende Produkte dar. Ausgangsprodukt zur Gewinnung sind die Blätter von Digitalis purpurea L. Digitonin ist ein nützliches Reagens aufgrund seiner bemerkenswerten Eigenschaft , mit Cholesterol einen unlöslichen, stöchiometrisch (1:1) zusammengesetzten Komplex zu bilden. Cholesterolester lassen sich mit Digitonin nicht ausfällen, hingegen zahlreiche andere -Hydroxysteroide. Dass im Handelsdigitonin eine Saponinmischung vorliegt, ist für die Verwendung als Reagens zur quantitativen Bestimmung ohne Belang, da die Fällbarkeit der Begleitsaponine mit Cholesterol sehr ähnlich ist. Lediglich bei der Berechnung muss der Molgewichtsunterschied berücksichtigt werden; man setzt einen um 10% erniedrigten Faktor ein. Man kennt zurzeit an die 200 Smilax-Arten (Familie: Smilacaceae [IIA5a], bisher Liliaceae). Es handelt sich um Kletterpfl anzen mit einem ausdauernden holzigen Wurzelstock, stacheligen Stängeln und herzeiförmigen oder pfeilförmigen Blättern. Beheimatet sind Smilax-Arten in den Tropen und in den wärmeren Gegenden der nördlichen Hemisphäre. In der rationalen Pharmakotherapie spielen weder Sarsaparille noch andere Smilax-Arten eine Rolle. Hingegen sind sie wichtige Arzneistoff e in der Volksmedizin, und zwar auff allenderweise in der Volksmedizin sehr unterschiedlicher Kulturkreise (Neue Welt, Indien, China) für je gleiche Indikationen. So gehörte Sarsaparille während Jahrhunderten in Europa zu den Basismitteln der Luestherapie; in China verwendete man das Rhizom von S. glabra gegen das Primärstadium der Syphilis. Weitere volksmedizinische Indikationsgebiete sind: Psoriasis, chronische Hautausschläge, Furunkulose und Rheumatismus, überhaupt Krankheiten mit chronisch-entzündlichem Verlauf. Sarsaparillwurzel soll den Stoff wechsel anregen und deshalb eine günstige Wirkung bei gewissen Hauterkrankungen und bei Rheumatismus haben. Ihre heutige Anwendung im Rahmen einer oralen Reizkörpertherapie bezweckt die Anregung der unspezifi schen Abwehr. Die damit verbundene immunologische Wirkbasis muss allerdings wissenschaft lich noch belegt werden (vgl. Hänsel 1984) . Sterole und Sterolglykoside, Triterpene, 2,5-Diacetyl-6-hydroxybenzofuran (Euparon), Chrysophansäure; wenig ätherisches Öl, C 22 -C 26 -Fettsäuren. Prüfung auf Identität. DC-Nachweis (PhEur) der Ruscogenine nach Hydrolyse mit verdünnter Salzsäure [Fließmittel: Methanol-Methylenchlorid (7:93); Referenzsubstanzen: Ruscogenine CRS und Stigmasterol; Nachweis: Vanillin-Schwefelsäure-Reagens]. Die Ruscogenine erscheinen nach Besprühen mit dem Vanillin-Schwefelsäure-Reagens im Tageslicht als gelbe Zone. Gehaltsbestimmung. Die Gehaltsbestimmung der Ruscogenine (PhEur) erfolgt mit der HPLC unter Verwendung von octadecylsilyliertem Kieselgel (5 µm) als Säulenmaterial, einem Wasser-Acetonitril-Gradienten und einer Mischung der Ruscogenine [Ruscogenine CRS (Ruscogenin + Neoruscogenin)] als externer Standard. Verwendung. Aus dem Mäusedornwurzelstock werden hydroalkoholische Extrakte sowie Neoruscogenin/ Ruscogenin-Reinstoff präparate, deklariert als "Ruscogenine", hergestellt, die durch hydrolytischen Abbau der Saponine gewonnen werden. Deglucoderhamnoruscin und weitere zuckerarme Saponine werden durch Behandlung mit geeigneten Enzymen hergestellt (Di Lazzaro et al. 2001 ). Pharmakokinetik. Zur Pharmakokinetik der Saponine von R. aculeatus am Menschen liegt bisher nur eine Pilotstudie vor. Dabei wurde an 3 Probanden je 1 g Ruscus-Extrakt p.o. verabreicht. Die höchste Plasmakonzentration an Deglucoruscin (~2 µg/ml) konnte mit der HPLC zwischen 90-120 min nachgewiesen werden. Dieser Versuch zeigt, dass Spirostanolglykoside vom Menschen nach p.o.-Verabreichung resorbiert werden (Rauwald u. Grünwidl 1991) . Diese vorläufi gen Resultate müsssen durch eine größere Studie und unter Berücksichtigung der heute bekannten genuinen Hauptinhaltsstoff e bestätigt werden. Wirkungen. Im Tierexperiment konnten eine Erhöhung des Venentonus, kapillarabdichtende, antiphlogistische und diuretische Wirkungen nachgewiesen werden (Kommission E). Als Wirkstoff e gelten insbesondere Deglucoderhamnoruscin und weitere zuckerarme Saponine sowie die Aglykone Neoruscogenin und Ruscogenin. Die Agly- . Abb. 24.39 24.6 Saponine kone der Ruscus-Saponine ("Ruscogenine") erwiesen sich in vitro als Hemmstoff e der Elastase (vgl. dazu auch Kap. 24.6.8, Abschnitte Efeublätter und Rosskastaniensamen; Facino et al. 1995) . Übersichten über die bis 1997/98 vorliegenden pharmakologischen und klinischen Untersuchungen fi nden sich bei van Rensen (2000 ) und bei Noé (2000 . In den vorliegenden Anwendungsbeobachtungen und meist off enen, nicht GCP-konformen klinischen Studien sowie den pharmakologischen Untersuchungen wurden Extrakte von Mäusedornwurzelstock fast immer als Bestandteil von Kombinationspräparaten untersucht (z. B. Ruscusextrakt, Hesperidinmethylchalkon, Ascorbinsäure; für neue Literatur dazu vgl. Bouaziz et al. 1999; Jäger et al. 1999; Parrado u. Buzzi 1999; Beltramino et al. 2000 und darin zitierte Literatur) . Eine erst kürzlich durchgeführte randomisierte, plazebokontrollierte Doppelblindstudie (Vanscheidt et al. 2002) . Biosynthetisch lassen sich die Cardenolide als Derivate des Cholesterols auff assen. Wie der tierische Organismus, so sind auch Pfl anzen befähigt, Cholesterol zum C 21 -Progesteron abzubauen. Hydroxylierung an C-14 und C-21 der Zwischenstufe 2 führt zum Triol 3. Die beiden Kohlenstoff atome der C 23 -Cardenolide stammen aus Acetyl-bzw. Malonyl-CoA. Die C 3 -Kette der Bufadienolide stammt aus Propionyl-oder Methylmalonyl-CoA . Abb. 24.43 9 24.7 Herzwirksame Steroide Zu a): Anstelle des 5-gliedrigen Lactonringes kann auch ein -Pyron-Ring (Cumalinring; Pentadienolidring) vorkommen. Dementsprechend teilt man die herzwirksamen Steroide in die Gruppe der Cardenolide und in die der Bufadienolide ein. Zu b): Das Steroidgerüst kann an zahlreichen weiteren Stellen hydroxyliert (und sekundär acyliert) sein; v. a. betroff en sind dabei die Positionen C-1, C-5, C-11, C-12 und C-16. Sodann kann anstelle der Methylgruppe an C-10 eine Hydroxymethyl-oder eine Aldehydgruppe vorliegen, wie das für die Cardenolide aus Strophanthus-und Convallaria-Arten charakteristisch ist. Von den etwa 100 bekannten Aglykonen unterscheiden sich einzelne auch durch das Auft reten von Doppelbindungen im Ringsystem, zusätzlichen Epoxy-oder Oxogruppen und seltener durch trans-trans-cis-Verknüpfung der Ringe. Auf weitere Abweichungen bei seltener vorkommenden und therapeutisch nicht verwendeten Glykosiden kann hier nicht eingegangen werden. Der biosynthetischen Verwandtschaft nach sind die Aglykone zwischen dem Cholesterol und den Pregnanen einzuordnen. Stammverbindung ist das C 27 -Cholesterol, das zunächst zu einem C 21 -Steroid abgebaut und durch Verknüpfung mit Acetyl-bzw. Malonyl-CoA bzw. einem C 3 -Donator zu den C 23 -Cardenoliden und den C 24 -Bufadienoliden wieder aufgebaut wird ( > Abb. 24.43). Zuckerteil der herzwirksamen Steroidglykoside. Es kommt neben d-Glucose, l-Rhamnose und d-Fucose eine Reihe sonst sehr seltener 2,6-Didesoxyzucker sowie deren 3-Methylether vor ( > Abb. 24.44) . In allen bisher bekannten Glykosiden ist das Aglykon entweder -d-glykosidisch oder -l-glykosidisch mit der Zuckerkette verbunden, was bedeutet, dass in allen Glykosiden die Absolutkonfiguration am Anomeriezentrum C-1 stets die gleiche ist. Die Zucker der -d-Reihe liegen in der 4 C 1 -, die der -l-Reihe in der 1 C 4 -Konformation vor ( > Abb. 24.44). Wenn seltene Desoxyzucker und "normale" Zucker, wie d-Glucose nebeneinander in der Zuckerkette auft reten, dann ist das Aglykon an einen seltenen Zucker gebunden, wohingegen die d-Glucosemoleküle endständig angeordnet sind. Enzyme spalten bevorzugt die -d-Glucose ab. Bereits während der Aufarbeitung der Droge können sich aus den genuinen Primärglykosiden die glucosefreien Sekundärglykoside bilden. Glykosidnatur. Die glykosidische Verknüpfung der herzwirksamen Steroide mit Zuckern ist für die Herzwirk-samkeit nicht unbedingt notwendig, die Aglykone allein sind auch wirksam. Sie sind allerdings therapeutisch nicht brauchbar, da sie im Organismus sehr rasch metabolisiert werden. Die Zucker beeinfl ussen nicht nur die physikochemischen Eigenschaft en der Glykoside (Resorption, Proteinbindung, Verteilung im Organismus, Biotransformation und Ausscheidung) wesentlich, sie sind auch für die Affi nität der Substanzen mit dem Digitalisrezeptor essentiell (vgl. Kap. 24.7.6) . Erst der Umstand, dass die Aglykone mit seltenen Zuckern verknüpft sind, die im Organismus nicht oder nur sehr langsam abgebaut werden, ermöglicht die therapeutische Verwendung dieser Pfl anzenstoff e. Die am 3-OH glykosidisch gebundene Zuckerkette verhindert nicht nur die Inaktivierung des Genins, sie erschwert auch dessen Hydroxylierung -einen entscheidenden metabolischen Schritt zur rascheren Elimination aus dem menschlichen Organismus. Wären die Genine beispielsweise direkt an d-Glucose, einen im menschlichen und tierischen Organismus vorkommenden Zucker, gebunden, so wäre höchst wahrscheinlich die Metabolisierung dieser herzwirksamen Steroide nicht allzusehr verzögert und ihre therapeutische Wirksamkeit somit höchst fl üchtig. Nach allgemeiner Übereinkunft wird die positiv-inotrope Wirkung der herzwirksamen Steroidglykoside durch einen Eff ekt ausgelöst, der zu einem Anstieg von Ca 2+ -Ionen im sarkoplasmatischen Retikulum des Myokards führt. Dafür in Frage kommen verschiedene Mechanismen wie die Hemmung der Na + /K + -ATPase, die Hemmung der Ca 2+ /Mg 2+ -ATPase, die Stimulierung des Na + / K + /Cl --Cotransportsystems und die Freisetzung von membrangebundenem Ca 2+ . Sowohl die Na + /K + -ATPase als auch der Na + /K + /Cl --Cotransporter sind für den aktiven Transport von Na + in den Extrazellularraum und K + in den Intrazellularraum verantwortlich. Der Anstieg der intrazellulären Na + -Konzentration führt zu einer Aktivierung des Na + /Ca 2+ -Austauschproteins und damit zu einer Kedde-Reagens umgesetzt. Die bei 540 nm gemessene Extinktion wird mit der Extinktion eines Hydrolysats einer bekannten Digitoxinmenge in Bezug gesetzt. Die erwähnten photometrischen Methoden sollten durch die HPLC ersetzt werden. Wie von Wiegrebe u. Wichtl (1993) gezeigt werden konnte, lassen sich damit unter Verwendung eines internen Standards ( -Methyldigoxin) bei Digitalis-lanata-Blättern über 50 Cardenolide in etwa 2 mg pulverisiertem Blattmaterial schnell und exakt bestimmen. Allerdings scheint auch mit der HPLC eine Probenaufb ereitung mit Reversed-phase-Material zur Entfernung von Ballaststoff en nicht immer möglich, sodass man bei einzelnen Drogen wie z. B. bei Maiglöckchenkraut nach wie vor Blei(II)-acetat dafür einsetzen muss (Krenn et al. 1996) . Das DAB kennt keine Gehaltsbestimmung bei den Cardenoliddrogen, sondern schreibt noch immer eine biologische Methode der Wirkwertbestimmung vor, obwohl ihre praktische Relevanz sehr gering ist. Als Kriterium wird eine charakteristische toxische Wirkung dieser Stoff gruppe, der systolische Herzstillstand, bestimmt. Bezugsgröße ist ein Reinglykosid. Die Bestimmung des Wirkwertes ist in einer allgemeinen Vorschrift beschrieben (2.7.N1; DAB) und wird jeweils in einer eigenen Monographie "Eingestelltes Adonis-, Digitalis-purpurea-, Maiglöckchen-und Meerzwiebelpulver" vorgeschrieben, wobei der Wirkwert am Meerschweinchen sich aus dem Vergleich der letalen Do-sen von Droge und Referenzglykosid (Cymarin, Digitoxin, Convallatoxin bzw. Proscillaridin) ergibt, z. B. bei Adonis vernalis im Bereich 1,67-2,40 mg/g liegen muss. Das DAB hält an der heute überholten und auch unethischen (pro Testserie werden 20 Meerschweinchen benötigt) Wirkwertbestimmung fest, obwohl bei einzelnen Drogen eine Korrelation zwischen photometrischer Gehaltsbestimmung und Wirkwert besteht. Eine solche könnte mit HPLC-Methoden, wie sie z. B. für das Maiglöckchen entwickelt worden sind (Krenn et al. 1996) , ebenfalls erreicht werden, da auch zwischen den Resultaten der HPLC und der Photometrie eine gute Korrelation besteht. Heute muss nicht nur die biologische Wirkwertbestimmung als obsolet angesehen werden, sondern generell auch die Verwendung von Extraktpräparaten cardenolidhaltiger Drogen. Reinstoff präparate verdienen zur Einstellung auf einen Vollwirkspiegel im Interesse einer Dosierungsgenauigkeit den Vorzug. Herkunft der Digitalis-lanata-Blätter. Über 70 Verwendung. Als Ausgangsmaterial zur Gewinnung von Reinstoff en, insbesondere von Digoxin, Acetyldigoxin und Lanatosid C. Digoxin wiederum liefert partialsynthetische Acetyl-und Methylderivate. Digoxin (PhEur 5, revidiert 5.5; vgl. > Abb. 24.50) ist ein Abbauprodukt des ursprünglich in der Pfl anze genuin enthaltenen Lanatosid C (vgl. > Abb. 24.51). Die Abspaltung der endständigen d-Glucose und des Acetylrestes erfolgt ezymatisch durch pfl anzeneigene Glucohydrolasen und Acetylesterasen. Diese sind nicht -wie früher angenommen wurde -fest an die Zellmembran gebunden, sondern in der Zellwand lokalisiert (Kreis u. May 1990) . Zur Extraktion von Digoxin werden die pul- verisierten Blätter in Wasser bei 30-37 °C der Mazeration unterworfen. Dann extrahiert man die Glykosidfraktion mit Wasser-Ethanol und fällt die Ballaststoff e vom Typus pheno lischer Verbindungen (Flavone, Phenolcarbonsäuren, Gerbstoff e) mittels Bleihydroxid aus. Nach Extraktion des Glykosidgemisches mit einem organischen Lösungsmittel (Chloroform-Methanol) erfolgt die Isolierung mittels Säulenchromatographie oder Gegenstromverteilung. Eine völlige Reindarstellung ist sehr kompliziert und unwirtschaft lich: Daher enthält das handelsübliche Digoxin stets noch Nebenglykoside, hauptsächlich Digitoxin und Gitoxin. Die PhEur erlaubt Beimengungen bis zu 6%. Zum Lösen von 1 g Digoxin benötigt man 25 l Wasser. Relativ gut löst es sich in 80%igem Ethanol; darin ist es besser löslich als das isomere Gitoxin. β-Acetyldigoxin (PhEur 5.5) wird partialsynthetisch durch selektive Acetylierung der 4-OH-Gruppe der terminalen Digitoxose im Digoxinmolekül erhalten, beispielsweise durch Umsetzung mit Essigsäure in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid. α-Acetyldigoxin erhält man partialsynthetisch durch enzymatische Hydrolyse des Lanatosid C (Abspaltung der endständigen Glucose) unter pH-Wertbedingungen, die die Acetylgruppe intakt lassen. Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen der -und der -Form ein (vgl. > Abb. 24.52). Einfacher ist die Acetylierung von Digoxin mit Orthoessigsäureethylester in Tetrahydrofuran unter Verwendung kleiner Mengen p-Toluolsulfonsäure als Katalysator. Verwendung. Digitalis-purpurea-Blätter sind Ausgangsmaterial zur Isolierung von Digitoxin und Gitoxin; Letzteres wird partialsynthetisch durch Acetylierung in Pengitoxin und durch Formylierung in Gitiformat übergeführt. Galenische Zubereitungen aus der Droge, wie die Tinktur oder das Infus, werden so gut wie nicht mehr verwendet und sind als obsolet zu betrachten; gegebenenfalls ist das standardisierte eingestellte Digitalis-purpurea-Pulver DAB 1999 abzugeben. Digitoxin. Digitoxin (PhEur 5) lässt sich als Abbauprodukt zweier genuiner Glykoside auff assen: des Lanatosids A der Digitalis-lanata-Blätter und des Purpureaglykosids A der Digitalis-purpurea-Blätter (vgl. > Abb. 24.51). Somit können die Blätter beider Digitalis-Arten als Rohstoff zur Digitoxingewinnung herangezogen werden, wobei heute die Lanata-Blätter industriell die wesentlich wichtigere Quelle darstellen. Die als Arzneistoff e dienen-den Digitoxinpräparationen sind in der Regel nicht 100%ig rein. Sie enthalten Begleitglykoside, wobei die jeweiligen Pharmakopöen einen unterschiedlichen Spielraum lassen: nach PhEur 5 8%, nach USP 28 (2005) 11%. Die "Verunreinigungen" können durchaus akzeptiert werden, da die Lösungsgeschwindigkeit verbessert wird. Zum Lösen von 1 g Digitoxin bei 20 °C benötigt man 40 ml Chloroform oder 60 ml Ethanol oder 77 l Wasser. Digitoxin wird nach p.o.-Applikation praktisch zu 100% resorbiert. Die Abklingquote beträgt ca. 7%. Die Metaboliten von Digitoxin entstehen in erster Linie durch schrittweise Zuckerabspaltung. Daneben laufen alle in Kap. 24.7.5 beschriebenen Reaktionsschritte wie 12-Hydroxylierung, 3-OH-Epimerisierung und Konjugation ab. In kleinen Mengen fi nden auch 5 -, 1 -und 16 -Hydroxylierungen statt. Interessanterweise ist die Hydrierung der C-20,22-Doppelbindung im Lactonring, ein wesentlicher Schritt bei Digoxin, bei Digitoxin nur von untergeordneter Bedeutung (vgl. Scheline 1991) . Digitoxin wird entweder unverändert oder in Form der Metaboliten mit dem Urin bzw. in Form von Konjugaten (Hauptkonjugat ist das Glucuronid von Digitoxigeninmonodigitoxosid) biliär ausgeschieden. Die anschließend durch die Tätigkeit der Darmbakterien wieder freigesetzten Glykoside können dann erneut resorbiert und in den Kreislauf eingeschleust werden (enterohepatischer Kreislauf). Die lange Wirkdauer von Digitoxin wird dadurch verständlich. Gitoxin (16-Hydroxydigitoxin) ist an und für sich ein therapeutisch interessantes Glykosid, weil seine zentrale Toxizität gering ist und daher bei der therapeutischen Verwendung weniger mit dem Auft reten unerwünschter Nebenwirkungen von Seiten des Zentralnervensystems zu rechnen ist. Der peroralen Anwendung steht jedoch die schlechte Bioverfügbarkeit entgegen. Die Löslichkeit in Wasser ist noch geringer als die des Digitoxins -sie beträgt nur etwa ein Viertel; und zugleich ist auch die Lipidlöslichkeit gering -sie beträgt ein Fünft el derjenigen des Digitoxins. Folglich sind sowohl Lösungsgeschwindigkeit als auch Resorptionsquote außerordentlich niedrig. Durch Acetylierung des Gitoxins zum Pentaacetylderivat (Pengitoxin) steigt die Wasserlöslichkeit um das 4fache, die Lipidlöslichkeit um das 20fache. Die Bioverfügbarkeit von Pengitoxin ist entsprechend gut. Die kardiotonische Wirkung bleibt voll erhalten, da das Glykosid nach Resorption rasch zu Gitoxin desacetyliert wird. Pengitoxin ist somit ein Arzneistoff mit typischem "Prodrug- k-Strophanthin ist keine einheitliche Substanz, vielmehr handelt es sich um ein standardisiertes Gemisch dreier Glykoside, die sich durch die Zuckerkomponente unterscheiden; gemeinsam ist ihnen das Aglykon Strophanthidin. Geringe Mengen weiterer Glykoside, die sich vom Strophanthidol und Periplogenin ableiten, können im Gemisch enthalten sein (vgl. > Abb. 24.55). Zur Gewinnung dienen die Strophanthus-kombé-Samen, vielleicht auch Samen verwandter Strophanthus-Arten. Strophanthus kombé Oliv. (Familie: Apocynaceae [IIB22c]) ist ein kletternder, im Raum der ostafrikanischen Seen heimischer Strauch. k-Strophanthin wird in gleicher Weise angewendet wie Ouabain. Nachteilig ist die leichte Autoxidierbarkeit der Aglykonkomponente in wässriger Lösung, bedingt durch die Aldehydgruppe an C-10 (Oxidation zur Carboxylgruppe und Decarboxylierung zum unwirksamen C 20 -Steroid). Cymarin ist eine Teilkomponente des k-Strophanthins. Es lässt sich ebenfalls aus Strophanthus-kombé-Samen ge-winnen. Da die bi-und triosidischen Glykoside abgebaut sind, wird Cymarin auch nach oraler Gabe besser resorbiert. Ansonsten wirkt es strophanthinartig. Proscillaridin (DAC 2005) bildet sich aus Glucoscillaren und aus Scillaren A durch ein in der Meerzwiebel vorkommendes Enzym, die Scillarenase ( > Abb. 24.56). Technisch gewinnt man folglich Proscillaridin aus feingeschnittenen Meerzwiebeln erst nach vorhergehender Fermentation (wässrige Suspension 2 h bei etwa 40 °C sich selbst überlassen) durch Extraktion mit Ethylacetat. Weißes bis schwach gelbliches, kristallines, hygroskopisches Pulver. Die Substanz schmilzt zwischen 190 und 225 °C unter Zersetzung; sie reizt stark die Schleimhäute. Proscillaridin besitzt grundsätzlich die gleichen Herzwirkungen wie die Digitalis-und Strophanthusglykoside. Die Resorptionsquote (30-35%) ist bedeutend hö her als die der Strophanthine. Als Vorzug gegenüber Digitoxin und Digoxin gilt die "gute Steuerbarkeit": toxische Erscheinungen bei Überdosierung verschwinden bereits nach einem Tag. Nachteilig dürft e sein, dass Diarrhöen etwas häufi ger aufzutreten pfl egen. Proscillaridin ist auch Ausgangsmaterial zur Überführung in das halbsynthetische Meproscillarin (4 -O-Methylproscillaridin). Das DAB führt die Monographien Adoniskraut, Maiglöckchenkraut und Meerzwiebel sowie die entsprechenden eingestellten Pulver als Drogen mit herzwirksamen Steroiden auf. Alle 3 Arzneidrogen sind bezüglich Wirkung und Anwendungsgebieten mehr oder weniger gleich zu werten. In der Meerzwiebel liegt zunächst als Primärglykosid Glucoscillaren A vor (nicht eingezeichnet); bereits beim Trocknen tritt weitgehende Hydrolyse durch die pfl anzeneigene β-Glucosidase zum Scillaren A ein. Scillaren A ist somit als Sekundärglykosid anzusehen. Enzymatische Spaltung durch die pfl anzeneigene Scillarenase oder (künstlich) durch Zusatz von Pilzhydrolasen führt zum Tertiärglykosid Proscillaridin . Abb. 24.56 24.7 Herzwirksame Steroide und großen, goldgelben, radiären Blüten. Die Pfl anze steht in Mitteleuropa fast überall unter Naturschutz. Adoniskraut enthält 0,2-0,8% Cardenolidglykoside mit 5 verschiedenen Aglykonen ( > Abb. 24.57), daneben Flavonoide, Pfl anzensäuren, Zuckeralkohole. Hinweis: Wird Adoniskraut verordnet, so ist, wenn aus der Verordnung nichts anderes hervorgeht, eingestelltes Adonispulver (Adonidis pulvis normatus DAB 1999) zu verwenden. Maiglöckchenkraut (Convallariae herba DAB 1999) besteht aus den während der Blütezeit gesammelten und getrockneten, oberirdischen Teilen von Convallaria majalis L. oder nahestehender Arten. Die Gattung Convallaria (Familie: Convallariaceae [IIA6a]) umfasst lediglich 3 Arten. Unter "nahestehend" ist die in Japan heimische C. kreiskei Miq. gemeint. Es handelt sich um krautige Pfl anzen mit kriechenden Wurzelstöcken, einem mit ganzrandigen Blättern besetzten Stängel und traubig angeordneten Blüten mit oberständigem Fruchtknoten, aus dem sich eine kugelige, 3-bis 6-samige Beere entwickelt. Maiglöckchenkraut enthält 0,2-0,5% Cardenolidglykoside mit . Abb. 24.59 24.7 Herzwirksame Steroide melart aufzufassen, die aus mindestens 6 Arten besteht (vgl. Kopp et al. 1990 ). Die Pfl anze wird ca. 50-100 cm hoch. Ihre Zwiebel ragt teilweise aus dem Boden und besteht aus zahlreichen (etwa 40) fl eischig-schleimigen, weißen Schuppen, die außen von braunen, trockenhäutigen Schuppen umgeben sind. Die Droge besteht lediglich aus den mittleren, fl eischigen Zwiebelschuppen, die zur Beschleunigung des Trocknungsvorgangs in Streifen geschnitten werden. Die äußeren Schuppen sind hautig und wertlos; die inneren wegen ihres hohen Schleimgehalts sehr schwer zu trocknen. Meerzwiebel enthält 0,1-4% Bufadienolide mit den Hauptglykosiden Scillaren A und Proscillaridin A, auf die annähernd zwei Drittel der Glykosidfraktion entfallen ( > Abb. 24.59), ferner Schleim-stoff e, vorwiegend Glucogalactane und andere Polysaccharide, (Fructosane), fettes Öl, Flavonoide, organische Säuren (u. a. Chelidonsäure). Hinweis: Wird Meerzwiebel verordnet, so ist, wenn aus der Verordnung nichts anderes hervorgeht, eingestelltes Meerzwiebelpulver (Scillae pulvis normatus DAB 1999) zu verwenden. Der heute gültige Name der Stammpfl anze ist Drimia maritima (L.) Stearn. Die Droge müsste daher eigentlich Drimiae bulbus heißen. Man hat jedoch den traditionellen Namen beibehalten, der aus einer Zeit stammt, als die Meerzwiebelpfl anze zur Gattung Scilla gestellt wurde. Die Gattungen stehen sich taxonomisch sehr nahe. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal sind die zusammengedrückten oder kantigen Samen. Herzwirksame Steroide sind glykosidische Pfl anzeninhaltsstoff e mit einer spezifi schen Wirkung auf den Herzmuskel (positiv-inotrope Wirkung). Aufgrund der Struktur des Lactonringes werden sie in die Cardenolide (5-gliedriger Lactonring) und die Bufadienolide (6-gliedriger Lactonring) eingeteilt. Der Zuckerteil der herzwirksamen Steroidglykoside besteht neben ubiquitären Zuckern wie Glucose und Rhamnose aus seltenen 2,6-Desoxyzuckern. Die Herzwirksamkeit kommt durch die Aglykone zustande, die Zucker beeinfl ussen die physikochemischen Eigenschaften der Glykoside (Resorption, Proteinbindung, Verteilung, Biotransformation, Ausscheidung). Die positiv-inotrope Wirkung wird durch Eff ekte ausgelöst, die zu einem Anstieg von Ca 2+ -Ionen im sarkoplasmatischen Retikulum des Myo-kards führen (Hemmung von Na + /K + -ATPase bzw. Ca 2+ / Mg 2+ -ATPase, Stimulierung des Na + /K + /Cl --Cotransportsystems, Frei setzung von membrangebundenem Ca 2+ ). Die Wirkung kommt durch die Bindung der Steroide an Digitalisrezeptoren ("binding site for cardiac glycosides") zustande. Die in der Therapie verwendeten Reinstoff e stammen von Digitalis lanata (Digoxin und Derivate), Digitalis purpurea (Digitoxin, Gitoxin) und Strophanthus gratus (g-und k-Strophanthin). Die therapeutische Bedeutung der herzwirksamen Steroide hat gegen Ende des letzten Jahrhunderts durch den möglich gewordenen Einsatz von ACE-Hemmern, -Blockern, Calciumantagonisten und Vasodilatatoren stark abgenommen. Indikationen sind in erster Linie die chronische Herzmuskelinsuffi zienz und Arrhythmien (Vorhoffl immern, Vorhoffl attern). "Condurangin" ist ein komplexes Gemisch einer großen Anzahl von C 21 -Steroidglykosiden (Pregnanderivate), die als Condurangoside bzw. Condurangoglykoside bezeichnet werden. Es handelt sich um Substanzen, die sich von verschiedenen Aglykonen ableiten (Condurangogenine B und D nicht berücksichtigt). Die meisten Glykoside sind Diester mit Essigsäure, Benzoesäure oder Zimtsäure an der C-11-bzw. C-12-Hydroxylgruppe. Die lineare Tri-, Tetra-oder Pentasaccharidkette ist über das OH-C-3 verknüpft und besteht vorwiegend aus seltenen 1 4-verknüpften Zuckern (Berger et al. 1988; Umehara et al. 1994 ). Es ist unklar, ob die früher beschriebenen Condurangoglykoside A 1 und C 1 (Pentasaccharide; Zuckerkette nicht abgebildet) in der Condurangorinde vorkommen, da sie in den zitierten neueren Arbeiten nicht mehr aufgeführt werden. Weiter kommen in der Droge in sehr kleiner Menge ähnlich gebaute Steroidalkaloidglykoside (Condurangamin A und B; Formeln nicht wiedergegeben) vor, die an C-11 bzw. C-20 mit Nicotinsäure verestert sind Herzwirksame Steroidglykoside sind C 23 -oder C 24 -Steroide, die über die alkoholische 3-Hydroxylgruppe in glykosidischer Bindung mit der zyklischen Halbacetalform eines Mono-, Di-, Tri-oder Tetrasaccharidrestes verknüpft sind Uzara können die nachfolgenden 3 Punkte angesehen werden: die für Cardenolide ungewöhnlichen, einer verzweigten Struktur entsprechenden Zuckerkomponenten der Sophorose (vgl. > Abb das Vorkommen von nachweislich schwächer wirksamen 17 H-allo-Cardenoliden wie Allo-Uzarin die hohe Polarität der glykosidischen Inhaltsstoff e und ein daraus resultierender pharmakokinetischer Eff ekt (schlechte Resorption, Beschränkung auf orale Anwendung, > oben) Kolumbien) heimischen Liane. Die Droge stammt aus Kulturen Degradation of ginsenosides in humans after oral administration Betulinic acid derivatives as HIV-1 antivirals Inhibitory eff ects of glycyrrhetic acid derivatives on 11 -and 3 -hydroxysteroid dehydrogenases of rat liver Coupling of boswellic acidinduced Ca 2 mobilisation and MAPK activation to lipid metabolism and peroxide formation in human leucocytes Pharmakologische und biopharmazeutische Bewertung von Triterpensaponinen Constitutive -glucosidases hydrolyzing ginsenoside Rb 1 and Rb 2 from human intestinal bacteria Metabolism of ginsenoside Rc by human intestinal bacteria and its related antiallergic activity Bioavailability of -aescin from horse chestnut seed extract: comparative clinical studies of two galenic formulations Cucurbitacinhaltige Drogen. Analyse und Standardisierung von Arzneidrogen und Phytopräparaten durch Hochleistungsfl üssigkeitschromatographie (HPLC) und andere chromatographische Verfahren (II) Quillaja saponin formulations that stimulate proinfl ammatory cytokines elicit a potent acquired cell-mediated immunity An open-label, randomized multicenter study comparing the effi cacy and safety of Cylco 3 Fort versus hydroxyethyl rutoside in chronic venous lymphatic insuffi ciency Structural revision of pregnane ester glycosides from Condurango cortex and new compounds Randomised, placebo-controlled, double-blind clinical trial of -Sitosterol in patients with benign prostatic hyperplasia A note on antiinfl ammatory activity of carpesterol Cimicifuga racemosa: a systematic review of its clinical effi cacy Pharmacological eff ects of Cimicifuga racemosa Eff ect of Ruscus extract and hesperidin methylchalcone on hypoxia-induced activation of endothelial cells Oral QS-21 requires early IL-4 help for induction of mucosal and systemic immunity Chemical, pharmacological and clinical profi le of the East Asian medical plant Centella asiatica Benigne Prostatahyperplasie. Rationale Therapie der BPH mit neuen Wirkstoff en Black cohosh acts as mixed competitive ligand and partial agonist of the serotonin receptor Entwicklung neuer positiv inotroper Arzneistoff e: Suche nach einem Digitalisersatz Triterpene saponins from Primula veris subsp. macrocalyx and Primula elatior subsp. meyeri Isolation, structure elucidation, and absolute confi guration of 26-deoxyactein from Cimicifuga racemosa and clarifi cation of nomenclature associated with 27-deoxyactein 19-cyclolanostane triterpene glycosides from Cimicifuga racemosa Withanolide. Naturstoff e mit vielversprechendem Wirkungsspektrum Chemistry, biological activity, and chemotherapeutic potential of betulinic acid for the prevention of cancer and HIV infection Glycyrrhizin, an active component of liquorice roots, and replication of SARS-assicocated coronavirus Isomerization and formulation stability of the vaccine adjuvant QS-21 Gene expression changes in the human fi broblast induced by Centella asiatica triterpenoids The eff ects of Panax ginseng on quality of life Antitumor activity of bruceantin: an old drug with new promise Glycyrrhizic acid alters Kaposi sarcoma-associated herpervirus latency, tiggering p53-mediated apoptosis in transformed B lymphocytes Identifi cation of Ruscus steroidal saponins by HPLC-MS analysis Metabolic eff ects of plant sterols and stanols (review) The role of triterpenoids in the topical anti-infl ammatory activity of Calendula offi cinalis fl owers Comparison of leg compression stocking and oral horse-chestnut seed extract therapy in patients with chronic venous insuffi ciency An enzymatic process for the production of the pharmacologically active glycoside desglucodesrhamnoruscin from Ruscus aculeatus Chromatographic procedures for the isolation of plant steroids Untersuchung der Bioverfügbarkeit von -Aescin nach oraler Verabreichung verschiedener Darreichungsformen Role of chemopreventive agents in cancer therapy Growth inhibitory activity of extracts and purifi ed components of black cohosh on human breast cancer cells Digitalis -friend or foe? 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Cochrane database of systematic reviews Quassinoid bitter principles II Cultivation of Cimicifuga racemosa (L.) nuttal and quality of CR extract BNO 1055 Desglucoruscin und Desglucoruscosid als Leitstoff e des Ruscus aculeatus-Wurzelstocks Ruscus aculeatus extract: Unambiguous proof of the absorption of spirostanol glycosides in human plasma after oral administration Quantitative determination of the faradiol esters in marigold fl owers and extracts Ein Beitrag zum Wirkungsmechanismus von Efeu Anti-infl ammatory actions of pentacyclic triterpenes In vitro keratinocyte antiproliferant eff ect of Centella asiatica extract and triterpenoid saponins Improvement in the bioavailability of poorly absorbed glycyrrhizin via various nonvascular administration routes in rats Methyl-digoxin, a new lipophilic digoxin derivative CRC handbook of mammalian metabolism of plant compounds Uzarawurzel -seit 80 Jahren bewährt bei akuten Durchfallerkrankungen Acute, dose-dependent cognitive eff ects of Ginkgo biloba, Panax ginseng and their combination in healthy young volunteers: diff erential interactions with cognitive demand Evidence for selective estrogen receptor modulator activity in a black cohosh (Cimicifuga racemosa) extract: comparison with estradiol-17 Triterpene Glycosides from Cimicifuga racemosa The cancer-preventive potential of Panax ginseng: a review of human and experimental evidence Chracterization of an ursane triterpenoid from Centella asiatica with growth inhibitory activity against Spilarctia obliqua Structures of the two saponins isolated from commercially available root extract of Primula sp HPLC separation and quantitative determination of ginsenosides from Panax ginseng, Panax quinquefolium and from ginseng drug preparations Ginseng (Panax ginseng C.A. Meyer) Phytomedicines of Europe: Chemistry and biological activity. ACS symposium ser. 691 Glycyrrhizic acid in liquorice -evaluation of health hazard Cucurbitacin Q: a selctive STAT3 activation inhibitor with potent antitumor activity Acetyl-boswellic acid inhibit lipopolysaccharide-mediated TNF-induction in monocytes by direct interaction with I B kinases Inhibition of I B kinase activity by acetyl-boswellic acids promotes apoptosis in androgen-independent PC-3 prostate cancer cells in vitro and in vivo Betulinic acid suppresses carcinogeninduced NF-B activation through inhibition of I B kinase and p65 phosphorylation: abrogation of cyclooxygenase-2 and matrix metalloprotease-9 Haemolytic time course diff erences between steroid and triterpenoid saponins Betulinic acid-induced programmed cell death in human melanoma cells involves mitogen-activated protein kinase activation Molecular biology of cardiotonic steroids In: Wolff ME (ed) Burger's medicinal chemistry and drug discovery Betulinic acid: a new cytotoxic compound against malignant head and neck cancer cells A (25-35)-induced memory impairment, axonal atrophy, and synaptic loss are ameliorated by M1, a metabolite of protopanaxadiol-type saponins Proposed mechanisms of cholesterol-lowering action of plant sterols Hrsg) Fortschritte der Chemie organischer Naturstoff e, Bd 30 Studies on diff erentiation inducers. IV. Pregnane derivatives from Condurango cortex Der stechende Mäusedorn -Ruscus aculeatus L Effi cacy and safety of butcher's broom preparation (Ruscus aculeatus L. extract) compared to placebo in patients suff ering from chronic venous insuffi ciency Immunomodulation by Quillaja saponaria adjuvant formulations: In vivo stimulation of interleukin 12 and its eff ects on the antibody response Was sind Phytoestrogene und Phyto-SERMs? Folium Hederae-Extrakte. HPLC-Analyse Synthesis of the potent immunomodulatory adjuvant QS-21A LC/TIS-MS fi ngerprint profi ling of Cimicifuga species and analysis of 23-epi-26-deoxyactein in Cimicifuga racemosa commercial products Cycloartane glycosides from the rhizomes of Cimicifuga racemosa and their cytotoxic activities Black cohosh and other herbal remedies associated with acute hepatitis High-performance liquid chromatographic determination of cardenolides in Digitalis leaves after solid-phase extraction Neuere Entwicklungen auf dem Saponingebiet Phytoöstrogene -eine Alternative zur Standardhormonersatztherapie? The Cimicifuga preparation BNO 1055 vs. conjugated estrogens in a double-blind placebo-controlled study: eff ects on menopause symptoms and bone markers Inhibitory eff ect of taraxastane-type triterpenes on tumor promotion by 12-O-tetradecanoylphorbol-13-acetate in two-stage carcinogenesis in mouse skin Bioactive saponins and glycosides. I. Senegae radix. (1): E-senegasaponins a and b and Z-senegasaponins a and b, their inhibitory eff ect on alcohol absorption and hypoglycemic activity Chemical structures, hypoglycemic activity, and ethanol absorption-inhibitory eff ect of E-senegasaponin c, Z-senegasaponin c, and Z-senegins II, III, and IV Bioactive saponins and glycosides. III. Horse chestnut. (1): The structures, inhibitory eff ects on ethanol absorption, and hypoglycemic activity of escins Ia, Ib, IIa, IIb, and IIIa from seeds of Aesculus hippocastanum L Structures of escins IIIb, IV, and VI and isoescins Ia, Ib, and V, acylated polyhydroxyoleanene triterpene oligoglycosides, from the seeds of Aesculus hippocastanum L Chemical and pharmacological studies on triterpene saponins, escins, from horse chestnut seeds Hypoglycemic, gastric emptying inhibitory, and gastroprotective principles and new oleanane-type triterpene oligoglycosides, calendasaponins A, B, C, and D, from Egyptian Calendula offi cinalis Boswellic acid acetate induces diff erentiation and apoptosis in highly metastatic melanoma and fi brosarcoma cells Erythrocyte membrane modifying agents and the inhibition of Plasmodium falciparum growth: structure-activity relationships for betulinic acid analogues Anti-oedematous activities of the main triterpendiol esters of marigold (Calendula offi cinalis L.) Spirosta-5-ene lassen sich leicht von den sie begleitenden 5,6-Dihydroderivaten durch eine Farbreaktion mit Antimontrichlorid in Nitrobenzol-Methanol unterscheiden. Die selektive Rot-oder Rosafärbung der Spirosta-5ene mit Antimon (III)-Ionen dient zugleich als Basis einer möglichen photometrischen Bestimmung.In zahlreichen Dioscorea-Arten kommt Diosgenin in Form der beiden Trioside Dioscin und Gracillin vor. Dioscin enthält 1 Mol d-Glucose und  Mol l-Rhamnose, während Gracillin 2 Mol d-Glucose und  Mol l-Rhamnose enthält.Dioscorea ist eine zu Ehren des griechischen Arztes Dioskurides (40-90 n. Chr.) benannte tropische Pfl anzengattung. Bisher sind 250 Arten beschrieben. Wenn man von einigen der Stärke wegen kultivierten Dioscorea-Arten (Yamswurzel) absieht, die Rhizomknollen bilden, sind die anderen Dioscorea-Arten durch Wurzelknollen gekennzeichnet, die aus sprossbürtigen Wurzeln der Stängelbasis hervorgehen; sie sind von keuliger Gestalt, 30-70 cm lang und bis zu 20 kg schwer. Dioscorea-Arten haben einjährige, windende Stängel mit meist großen herzförmigen Blättern und getrenntgeschlechtlichen Blüten, die in lockeren Trauben stehen und 2-häusig oder 1-häusig verteilt sind; die Früchte sind 3-fächerige Kapseln. Einige Arten werden in Gewächshäusern ihrer schönen Blüten wegen als Zierpfl anzen gezogen; andere haben in tropischen Gegenden Bedeutung als Nahrungsmittel (Yams), vergleichbar unserer Kartoff el, so D. alata L., D. bulbifera L., D. cayennensis Lam., D. esculenta (Lour.) Burk., D. opposita Thunb. (Synonym: D. batatas Decne.).Andere Dioscorea-Arten spielen in der Volksmedizin als Arzneidrogen eine Rolle, insbesondere die getrockneten unterirdischen Teile von D. villosa L., einer in den östlichen und mittleren Regionen der USA beheimateten Art. Verwendung. Fein geschnittene oder auch grob gepulverte Droge zur Herstellung eines Infuses, Mazerats, Fluidextrakts (Condurango extractum fl uidum Helv 10) oder eines Weins (Condurango vinum Helv 10). Anwendungsgebiete. Als Amarum und magenberuhigendes Mittel bei Appetitlosigkeit und nervöser Dyspepsie. Die homöopathische Arzneimittellehre kennt die spezifi sche Verwendung gegen Rhagaden (Hautläsionen) an Lippen und Mundwinkeln.