key: cord-0027331-kfsnns4s authors: Simon, Annika title: Drei Jahre alter Junge mit ausgeprägter Hyperkalzämie im Rahmen einer chronischen Vitamin-D-Intoxikation date: 2022-02-17 journal: Monatsschr Kinderheilkd DOI: 10.1007/s00112-022-01428-5 sha: c2fdedf16c78bcca68ab907d84873376ce99f696 doc_id: 27331 cord_uid: kfsnns4s This article reports the case of a 3-year-old boy who was presented with a significant hypercalcemia caused by vitamin D toxicity. The parents had bought over the counter high-dose vitamin D drops online and administered the drops without following the dosage recommendation. The refractory hypercalcemia was treated with one dose of a bisphosphonate, which quickly caused a stabilization of serum calcium levels. The boy could be discharged free of complaints. Zur Aufnahme sahen wir den Jungen fieberfrei, aber lethargisch, dystroph, muskulär hypoton und mit trockenen Lippen. Die Untersuchung von Cor, Pulmo und Abdomen ergab keine wegweisenden Auffälligkeiten, das Hautkolorit war blass, ohne Exanthem oder Petechien. Es bestan-den keine meningitischen Zeichen. Vitalparameter: Temperatur 36,7°C, Herzfrequenz 113/min, RR 103/64 mm Hg, SpO2 96 %. Auxiologische Daten: Gewicht 9,7 kg (< 1 P., -3,24z), Länge 90 cm (4 P., -1,70z), BMI 12 kg/m 2 (< 1 P., -3,88z). [5, 6] . Nach dem zweiten erlebten Frühsommer wird bei gesunden Kindern davon ausgegangen, dass die Eigensynthese sowie Zufuhr über die Nahrung ausreichen. Eine gemeinsame Stellungnahme der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder-und Jugendmedizin (DGKJ) und der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED) kommt zu der Schlussfolgerung, dass eine prophylaktische Vitamin-D-Substitution bei Kindern jenseits des 2. Lebensjahres nicht empfohlen werden kann [5] . Im Allgemeinen besitzt Vitamin D eine hohe therapeutische Breite, sodass Angaben zur Höchstdosierung, die bei chronischer Einnahme zu einer Intoxikation führt, in der Literatur nicht sicher zu finden sind. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die täglich tolerierbare Gesamtzufuhrmenge für gesunde Kinder ab dem ersten bis zum 10. Lebensjahr auf 2000 IE/Tag (50 μg/Tag) festgelegt [7] . Hierbei gilt zu beachten, dass zur Therapie einer nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel-Rachitis über Monate deutlich höhere Mengen verabreicht werden müssen [6] . Vitamin D werden neben seiner Wirkung auf den Knochenstoffwechsel noch viele weitere gesundheitsfördernde Effekte nachgesagt. Insbesondere im letzten Jahr wurden wiederholt positive Effekte einer (hochdosierten) Vitamin-D-Einnahme in Bezug auf die Schwere einer SARS-CoV-2-Infektion postuliert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in welcher die fehlende wissenschaftliche Belegbarkeit dieses Zusammenhanges sowie die Gefahr der Überdosierung von Vitamin D thematisiert werden [2] . Vitamin D ist in Deutschland sowohl als apothekenpflichtiges Arzneimittel als auch frei verkäuflich als Nahrungsergänzungsmittel in verschiedensten Konzentrationen This article reports the case of a 3-year-old boy who was presented with a significant hypercalcemia caused by vitamin D toxicity. The parents had bought over the counter high-dose vitamin D drops online and administered the drops without following the dosage recommendation. The refractory hypercalcemia was treated with one dose of a bisphosphonate, which quickly caused a stabilization of serum calcium levels. The boy could be discharged free of complaints. Dietary supplements · Vitamin D · Bisphosphonate · Nephrocalcinosis · Metabolic alkalosis umspiegels vermutlich auch ausreichende Wirkung zeigen. Ebenfalls ist bei erstmaliger Gabe möglicherweise eine geringere Dosierung (Zoledronsäure 0,02 mg/ kgKG) zunächst ausreichend, mögliche Nebenwirkungen könnten so reduziert werden. Erneut notwendige Gaben könnten anschließend mit 0,05 mg/kgKG erfolgen. Zusammenfassend sollte bei einer ausgeprägten Hyperkalzämie nach Vitamin-D-Überdosierung rasch die wirksame und gut verträgliche Therapie mit einem Bisphosphonat angewendet werden. Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie Zum Zusammenhang zwischen der Vitamin-D-Zufuhr bzw. dem Vitamin-D-Status und dem Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion sowie der Schwere des Verlaufs einer COVID-19-Erkrankung -ein Überblick über die aktuelle Studienlage (Stand 11 Pädiatrische Notfall-und Intensivmedizin Got calcium? Welcome to the calcium-alkali syndrome Vitamin-D-Supplementierung jenseits des zweiten Lebensjahres S1-Leitlinie 174-007: Vitamin-D-Mangel-Rachitis, Stand: 31. März Nutrition and Allergies (NDA) (2012) Scientific Opinion on the Tolerable Upper Intake Level of vitamin D