key: cord-0022217-gg68ucrr authors: Kotter, Elmar; Pinto dos Santos, Daniel title: Strukturierte Befundung in der Radiologie: Sicht der deutschen und europäischen Fachgesellschaften date: 2021-10-18 journal: Radiologe DOI: 10.1007/s00117-021-00921-4 sha: 64f7849ae04aac8cd6f3999e2e243040c4faea57 doc_id: 22217 cord_uid: gg68ucrr Numerous publications have shown the value of structured reporting in communication with referring physicians and for further usage of clinical report data in other contexts. Despite the topic being present and known in radiology for many years now, widespread adoption of structured reporting in clinical routine is still lacking. All major radiological societies have published position statements in favor of structured reporting and are pursuing various related initiatives. Among those are the development and the maintenance of openly available structured report template repositories as well as quality control of report templates and development of standardized terminologies. This article highlights the efforts of the German Radiological Society and the European Society of Radiology on the topic of structured reporting and provides an overview of pros and cons as well as publicly available resources. Aktivitäten der Deutschen Röntgengesellschaft · European Society of Radiology · Subspecialty Societies der ESR -Industrielle Aktivitäten Zahlreiche Publikationen belegen den herausragenden Wert einer strukturierten Befundung sowohl für die Kommunikation mit zuweisenden klinischen Kollegen als auch für die Weiterverwendung der Befunddaten in anderen Kontexten. Obwohl das Thema bereits seit vielen Jahren in der Radiologie bekannt ist, hat sich die strukturierte Befundung noch nicht flächendeckend in der klinischen Routine etablieren können. Alle größeren radiologischen Fachgesellschaften haben sich klar für die strukturierte Befundung ausgesprochen und verfolgen etliche Initiativen auf diesem Gebiet. Dazu zählt der Aufbau frei zugänglicher Sammlungen von Befundvorlagen und die Qualitätssicherung derselben sowie die Pflege und Entwicklung standardisierter Begriffslexika. Im vorliegenden Artikel werden insbesondere die Aktivitäten der Deutschen Röntgengesellschaft und der European Society of Radiology dargestellt sowie ein kurzer Überblick über Vor-und Nachteile und verfügbare Ressourcen gegeben. Befundvorlagen · Befundungssysteme · Kommunikation · Qualitätssicherung · Künstliche Intelligenz Auch wenn zahlreiche Publikationen der letzten Jahre den herausragenden Wert einer strukturierten Befundung nahelegen, stellt auch heute noch der unstrukturierte radiologische Befundbericht, der in freier und prosaähnlicher Form verfasstwird, den klinischen Standard dar [4-6, 13, 21-24] . Interessanterweise ist das Thema aber in der Radiologie bereits seit langer Zeit präsent. So wurden bereits in den 1920er Jahren erste Stimmen laut, die eine standardisierte und strukturiertere Form der Befunderstellung als den üblichen Freitext-Befund forderten [14] . Anlass war damals wie heute die bisweilen fehlende Vergleichbarkeit von Befunden unterschiedlicher Radiologen sowie die Tatsache, dass sich radiologische Befundberichte nicht zu weitergehender wissenschaftlicher Auswertung eignen. Insbesondere in den letzten 15 Jahren positionierte sich eine Vielzahl radiologischer die Erfassung des strukturierten Befundes nicht erfolgen, während der Radiologe die Untersuchung auswertet und mit den Bilddaten interagiert. Hinzu kommt, dass der Mehrwert einer strukturierten Befundung vor allem bei der Befundung von Folgeuntersuchungen offensichtlich wird, der initial befundende Radiologe ihn also nicht unmittelbar wahrnimmt. Bei Initialbefunden wird der Mehrwert strukturierter Befundberichte v. a. in der besseren Kommunikation mit Zuweisern offenbar [7, 26, 28, 29] . Aktivitäten der Deutschen Röntgengesellschaft Die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) definierte im Jahr 2017 die strukturierte Befundung als eines der Leuchtturmprojekte für die kommenden Jahre. Dabei gab sie sich insbesondere den Auftrag, in den folgenden Jahren eine Sammlung qualitätsgesicherter strukturierter Befundvorlagen zu schaffen, die unter freier Lizenz in einem interoperablen Format zur Verfügung gestellt werden sollten [2] . In Anlehnung an die bereits bestehenden Initiativen von ESR und RSNA wurde hierzu IHE MRRT (Integrating the Healthcare Enterprise -Management of Radiology Report Templates) gewählt [15, 17] . Parallel hierzu verpflichtete sich die DRG, eine deutschsprachige Übersetzung des RadLex der RSNA zur Verfügung zu stellen, um so auch für die in den Befundvorlagen definierten Inhalte eine möglichst einheitliche und international vergleichbareTerminologieverwenden zu können. Als im Jahr 2017 die operative Koordinierung der Initiative dem Arbeitskreis Strukturierte Befundung innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Informationstechnologie (AGIT) der DRG übertragen wurde, lagen auf der englischsprachigen Seite radreport.org der RSNA über 200 Befundvorlagen vor, die bereits mehrere Millionen Male abgerufen worden waren (. Abb. 1). Im Gegensatz zu der Initiative der RSNA wurde aber beschlossen, dass die Erarbeitung von Befundvorlagen im Rahmen eines interdisziplinären Konsensprozesses erfolgen sollte. Hierbei werden die medizinischen Inhalte zunächst in einer ersten Version durch die anderen jeweils organ-bzw. pathologiespezifischen Arbeitsgemeinschaften der DRG erarbeitet, wobei bereits relevante Leitlinien oder internationale Konsensempfehlungen berücksichtigt werden sollen. Diese vorläufigen Befundvorlagen werden dann von Vertretern der DRG mit anderen klinischen Fachgesellschaften diskutiert, um eine möglichst gute Ausrichtung an den Bedürfnissen der zuweisenden Kollegen zu gewährleisten [16] . CAD-RADS [9] sed". Zum Zeitpunkt der Redaktion waren auf RadReport.org 428 Befundvorlagen verfügbar, darunter 164 mit dem Status "TLAP endorsed". Befundvorlagen stehen auf der Plattform in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung, so zum Zeitpunkt der Redaktion u. a. 263 in Englisch, 27 auf Niederländisch, 26 auf Italienisch, und 9 auf Deutsch, darunter 5 mit dem Status "TLAP endorsed". Ein vielbeachteter Artikel der RSNA/ESR Structured Reporting Initiative erschien 2015 in der Fachzeitschrift Insights into Imaging und stellte die Vorteile der strukturierten Befundung für die Radiologie eindrücklich und teils auch provokativ dar [4] . Mitglieder des eEhealth and Informatics Subcommittee haben 2018 im Auftrag der ESR einen Artikel zur strukturierten Befundung in der Radiologie veröffentlicht [12] , welcher die offizielle Position der ESR wiedergibt: "Die Entwicklung vom konventionellen Prosa-Befund hin zur strukturierten Befundung wird [von der ESR] unterstützt. Diese Entwicklung kann nur im Rahmen einer internationalen Kooperation stattfinden. Diese ermöglicht die Entwicklung und Akzeptanz von strukturierten Befundvorlagen, welche dem Bedarf entsprechend in verschiedene Sprachen übersetzt werden können und an lokale Gegebenheiten angepasst werden können." In dem Artikel wird hervorgehoben, dass die Implementierung von strukturierten Befundvorlagen in die radiologische Routinearbeit nur unter Mitwirkung der Industrie geschehen kann. Aufgrund der Dynamik der Entwicklung der strukturierten Befundung ist aktuell eine Version 2.0 des Positionspapiers der ESR in Arbeit. Potenziell ergibt sich aus der Nutzung vonBefundvorlageninKombinationmiteinem standardisierten Vokabular (RadLex) die Möglichkeit, Befunde ohne Ambiguitäten vollautomatisch von einer Sprache in eine andere zu übersetzen [30] Alle genannten Gesellschaften sind sich darin einig, dass die Umsetzung der strukturierten Befundung im radiologischen Alltag nur funktionieren kann, wenn die industriellen Partner Werkzeuge entwickeln, Numerous publications have shown the value of structured reporting in communication with referring physicians and for further usage of clinical report data in other contexts. Despite the topic being present and known in radiology for many years now, widespread adoption of structured reporting in clinical routine is still lacking. All major radiological societies have published position statements in favor of structured reporting and are pursuing various related initiatives. Among those are the development and the maintenance of openly available structured report template repositories as well as quality control of report templates and development of standardized terminologies. This article highlights the efforts of the German Radiological Society and the European Society of Radiology on the topic of structured reporting and provides an overview of pros and cons as well as publicly available resources. Report templates · Reporting systems · Communication · Quality assurance · Artificial intelligence Diseasespecific report templates for your practice Einrichtungsübergreifende Interoperabilität: Herausforderungen und Grundlagen für die technische Umsetzung Magnetic resonance imaging for clinical management of rectal cancer: updated recommendations from the 2016 European society of gastrointestinal and abdominal radiology (ESGAR) consensus meeting Structured reporting: a fusion reactor hungry for fuel Structured reporting: if, why, when, how-and at what expense? 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Endorsed by the American collegeofcardiology breast imaging reporting and data system The radiology report of the future: a summary of the 2007 intersociety conference ESR paper on structured reporting in radiology Strukturierte Befundung in der Radiologie Standardization of Roentgen-ray reports IHE radiology technical framework supplement-management of radiology report templates From guidelines to practice: how reporting templates promote the use of radiology practice guidelines IHE radiology (RAD) white paper-management of radiology report templates (MRRT) Contextual radiology reporting: a new approach to neuroradiology structured templates Reporting initiative of the radiological society of north america: progress and new directions Structured reporting of solid and cystic pancreatic lesions in CT and MRI: consensus-based structured report templates of the German society of radiology (DRG) Big data, artificial intelligence, and structured reporting Structured report data can be used to develop deep learning algorithms: a proof of concept in ankle radiographs Structured reporting in clinical routine A proof of concept for epidemiological research using structured reporting with pulmonary embolism as a use case Strukturiertes Befundungsschema für die MRT der Prostata Impact of a structured report template on the quality of MRI reports for rectal cancer staging Enhancingstructuredreporting:improvingquality by tailoring the report to the clinical scenario Structured reporting adds clinical value in primary CT staging of diffuse large B-cell lymphoma Improving communication of diagnostic radiology findings through structured reporting Creating high-quality radiology reports in foreign languages through multilingual structured report