key: cord-0019863-7pljx90g authors: Jelinek, Tomas title: Reisekrankheiten – Infektionsgefahren im Zeitalter der Globalisierung date: 2021-08-12 journal: Z Rheumatol DOI: 10.1007/s00393-021-01060-w sha: b857d9be003ac1e6d93b0b3e628bb0e068bfcef8 doc_id: 19863 cord_uid: 7pljx90g Travelling with chronic diseases is no longer unusual. More and more chronically ill people are embarking on long-distance trips, sometimes under thoroughly adventurous conditions. Tour operators have long adapted to this need and are constantly offering new destinations. The experiences of the last decades have led to a considerable increase in safety standards and care for travelers. Today, an averagely mobile person can travel to almost any destination in the world. Nevertheless, the more relevant chronic illnesses are, the greater the health risks of a trip. Particularly due to reduced body defenses, infectious diseases pose an increased health risk during long-distance travel. In this overview, exemplary diseases are discussed. Abstand häufigste, potenziell gefährliche Gesundheitsproblem auf Reisen Untersuchungen zeigen, dass Morbidität und Mortalität während und nach einer Reise erhöht sind [2] . Die Gesundheitsrisiken schwanken jedoch erheblich und sind abhängig von 4 Von besonderer Bedeutung für die Abklärung bei Verdacht auf importierte Infektionskrankheiten sind das gezielte Erfragen spezieller Expositionsrisiken und die Art der durchgeführten Reise. So ist eine mehrmonatige Rucksackreise unter einfachen hygienischen Bedingungen mit einem höheren Risiko verbunden als eine 2-wöchige All-inclusive-Pauschalreise. Auch haben Kurzzeitreisende ein geringeres Risiko, sich mit bestimmten Infektionskrankheiten zu infizieren, als Personen, die sich beruflich langfristig im Ausland aufhalten oder gar Migranten. In vielen Fällen sind Reisende sich jedoch über eine Exposition gar nicht bewusst, weil sie sie entweder nicht bemerkt haben (Insektenstiche, Zeckenbisse) oder weil sie überhaupt nichts von einem Risiko wussten (Süßwasserkontakt, Barfußlaufen). Ebenso wichtig ist die genaue Erfassung durchgeführter prophylaktischer Maß-Zusammenfassung · Abstract Z Rheumatol https://doi.org/10.1007/s00393-021-01060-w © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021 Reisen mit Vorerkrankungen sind heute keine Besonderheit mehr. Mehr und mehr chronisch kranke Menschen begeben sich auf immer weitere Fernreisen, zum Teil unter durchaus abenteuerlichen Bedingungen. Reiseveranstalter haben sich diesem Bedürfnis schon seit Langem angepasst und bieten immer neue Ziele an. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben zu einer erheblichen Steigerung der Sicherheitsstandards und der Betreuung von Reisenden geführt. Heute kann ein durchschnittlich mobiler Mensch nahezu jedes Ziel der Welt ansteuern. Dennoch ist die Belastung einer Reise umso größer, je relevanter die chronischen Erkrankungen sind. Vor allem auch durch die reduzierten körperlichen Abwehrkräfte stellen Infektionskrankheiten bei Fernreisen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar. In dieser Übersicht werden exemplarische Erkrankungen diskutiert. Reisemedizin · Malaria · Dengue · Leishmaniasis · Schistosomiasis Travelling with chronic diseases is no longer unusual. More and more chronically ill people are embarking on long-distance trips, sometimes under thoroughly adventurous conditions. Tour operators have long adapted to this need and are constantly offering new destinations. The experiences of the last decades have led to a considerable increase in safety standards and care for travelers. Today, an averagely mobile person can travel to almost any destination in the world. Nevertheless, the more relevant chronic illnesses are, the greater the health risks of a trip. Particularly due to reduced body defenses, infectious diseases pose an increased health risk during long-distance travel. In this overview, exemplary diseases are discussed. Die Grundlage der klinischen Diagnosestellung ist neben der Reiseanamnese in bekannte Endemiegebiete das Fieber, vergesellschaftet mit Arthralgien und/oder Hautausschlag. Es zirkulieren sehr hohe Virusmengen im Blut, sodass auch noch 9 Tage nach Beginn der ersten Symptome virale RNA (Ribonukleinsäure) mittels PCR im Serum von Patienten nachgewiesen werden konnte. Bei allen Patienten sind spezifische Ig(Immunglobulin)M-Antikörper spätestens im Verlauf der zweiten Woche nach der Infektion mittels Immunfluoreszenztest nachweisbar. Eine mindestens 4-fache Erhöhung der spezifischen IgG-Antikörper im gepaarten Serum mittels IFT (Immunfluoreszenztechnik) oder ELISA ("enzyme-linked immunosorbent assay") ist ebenfalls beweisend. Es existiert keine Kausaltherapie zur Behandlung einer CHIKV-Infektion. Dem initialen Fieber sollte mit entsprechender antipyretischer Medikation begegnet werden. Zur Linderung der Gelenkschmerzen sind jedoch nichtsteroidale Antiphlogistika wie Diclofenac Mittel der Wahl. Erstmals wurde das Zikavirus 1947 im gleichnamigen Wald in Uganda bei einem Affen isoliert [8] . In der Folge traten sporadisch menschliche Erkrankungen in mehreren Ländern Afrikas und Südostasiens auf. Im Jahr 2007 gab es einen Ausbruch auf der mikronesischen Yap-Insel, 2013 in Französisch-Polynesien. Im Jahr 2014 wurden autochthone Erkrankungen aus Neukaledonien berichtet, im selben Jahr gab es auch Fälle auf den Cook-Inseln und auf der Osterinsel. Die erstenFälle aufamerikanischem Festland wurden Ende April 2015 aus Brasilien gemeldet, danach verbreitete sich das Virus rapide auf dem südamerikanischen Kontinent und in der Karibik. Auch auf den Südseeinseln Amerikanisch-Samoa, Samoa und Tonga gibt es lokale Übertragungen, ebenso in Asien (. Abb. 5). Das Zikavirus wird durch Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, welche auch Vektoren für das Gelbfiebervirus und das Denguevirus sind [9] . Kursbuch Reisemedizin Trends in the epidemiology of dengue fever and their relevance for importation to Europe Geographic expansion of dengue: the impact of international travel Dengue and chikungunya infections in travelers Imported chikungunya virus infection Chikungunya and West Nile virus outbreaks: What is happening in north-eastern Italy? An update on Zika virus infection Zika virus (ZIKV): a review of proposed mechanisms of transmission and associated congenital abnormalities Praziquantel: mechanisms of action, resistance and new derivatives for schistosomiasis The Rickettsioses: a practical update Treatment of leishmaniasis with miltefosine: 2008 status Hypertonie lassen sich ebenfalls sonographisch gut erfassen. Eigranulome im Gehirn oder Rückenmark können magnetresonanztomographisch nachweisbar sein.Die Therapie besteht in der oralen Gabe des sehr effektiven Antihelminthikums Praziquantel. Bei schwer verlaufendem Katayama-Syndrom ist evtl. die zusätzliche Gabe von Kortikosteroiden erforderlich. Da die Schistosomenmittel nicht ovizid wirken, sollte frühestens nach 4 Wochen (maximale Lebensdauer der in den Eiern enthaltenen Larven) eine erneute Therapie durchgeführt werden. Alternativ kann auch kontrolliert werden, ob noch vitale Eier ausgeschieden werden. Antikörpertiter sind nicht als Verlaufskontrolle verwendbar. Bei persistierender Hämaturie nach Therapie einer Blasenbilharziose sollte stets an ein Blasenkarzinom gedacht werden (Zystoskopie). Rickettsien sind gramnegative Bakterien, die durch Arthropoden übertragen werden [11]