key: cord-0015826-4qg0oxe3 authors: Mohi, Armin; Gniesmer, Stefanie; Ranjbar, Mahdy; Kakkassery, Vinodh; Grisanti, Swaantje; Neppert, Birte; Kurz, Maximilian; Lüke, Julia; Lüke, Matthias; Müller, Maya; Lommatzsch, Claudia; Grisanti, Salvatore title: Digitale Lehre 2020: Studenten schätzen die Aufmerksamkeit während einer Onlinevorlesung gleichwertig zu einer Präsenzvorlesung ein date: 2021-03-02 journal: Ophthalmologe DOI: 10.1007/s00347-021-01344-1 sha: 5acfe15fea0293df6a56f1b7b289f8f4d09411c8 doc_id: 15826 cord_uid: 4qg0oxe3 BACKGROUND: The corona pandemic has led to short-term adjustments of the procedures in medical courses. In many departments classroom teaching was no longer possible so that it was necessary to implement digital courses to provide an adequate medical training. METHODS: We developed a digital curriculum based on the contents of our established courses using primary in-house tools, such as Cisco WebEx and Moodle. We then performed a student survey to evaluate the implementation of the concept. RESULTS: The evaluation showed good ratings according to teaching content and didactics. The communication with the students and between each other was also considered good. Students assessed attention during the course to be equivalent in comparison to classroom teaching. As expected, the training of practical skills was evaluated as poor. For future courses most of the students could imagine a combination of digital and classroom teaching. DISCUSSION: Implementing a digital course was a sudden challenge for students and tutors. With suitable software solutions and good communication, it is possible to adequately teach theoretical content via digital courses. Students assessed the digital training in most parts to be a good and an equivalent option compared to classroom teaching. A remaining problem is the lack of practical training. Fachdisziplinen einen Aufschwung erlebt. Während unser Alltag zunehmend von digitalen Medien geprägt ist, war die universitäre Lehre bisher in der Medizin noch größtenteils analog. Lehrende und Studierende an allen Fakultäten mussten sich kurzfristig auf diese Situation einstellen. In diesem Beitrag wollen wir darstellen, wie wir an der Augenklinik der Universität zu Lübeck diese Herausforderung angegangen sind und wie unsere Umsetzung der digitalen Lehre von den Studierenden wahrgenommen wurde. Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft in allen Bereichen unerwartet getroffen und einen Großteil des Alltags verändert. Auch die curriculare Lehre musste kurzfristig auf diese Situation re-agieren, um die universitäre Ausbildung wenigstens in Grundzügen zu gewährleisten. Mit dem Erlass der Landesregierung Schleswig-Holsteins vom 12.03.2020 kam es zum Verbot von öffentlichen Veranstaltungen an Hochschulen nach § 28 des Infektionsschutzgesetzes [1] . Dadurch konnte eine Präsenzlehre in gewohnter Form im Sommersemester 2020 nicht stattfinden. Wir entschieden uns deshalb, das gesamte augenheilkundliche Lehrangebot online durchzuführen. Die Herausforderung bestand in der kurzfristigen Umsetzung und Umstellung für Studierende und Lehrende, die bis dahin keine Erfahrung mit einem solchen Format hatten. In diesem Artikel soll dargestellt werden, wie die digitale Lehre in der Augenheilkunde an der Universität zu Lübeck im Sommersemester 2020 angepasst werden musste und wie diese von Studierenden wahrgenommen wurde. Aufbau der Präsenzlehre vor der Pandemie Die Lehrveranstaltung der Augenheilkunde an der Universität zu Lübeck umfasst die Hauptvorlesung sowie das Blockpraktikum. Am Ende des Semesters erfolgt eine schriftliche Prüfung zur Überprüfung des Lernerfolgs. Die wöchentliche Hauptvorlesung (90 min) umfasst grob die gesamte Augenheilkunde und betont die Bereiche, die interdisziplinär relevant sind. Das in 4 Blöcke aufgeteilte Praktikum beinhaltet die Schwerpunkte "Netzhaut", "Notfälle", "Neuroophthalmologie" und "Orthoptik". Jeder Block besteht aus einer 60-minütigen Kursvorlesung, gefolgt von 45 min für praktische Übungen (Skills-Lab, Nahtkurs, Hospitation im Operationssaal, Orthoptik) und abschließendem fallbasiertem Repetitorium. Aus organisatorischen Gründen und um für die Lehrenden eine partielle Kontinuität zu gewährleisten, entschieden wir uns, den strukturellen Aufbau der Lehre nicht zu verändern. Der Wegfall der praktischen Übungen konnte jedoch nicht adäquat digital kompensiert werden. Hierfür wurden zusätzliche Klinikhospitationen während der vorlesungsfreien Zeit angeboten, um in kleinerem Rahmen die wichtigen praktischen Fähigkeiten zu vermitteln. Digitale Lehre · Digitalisierung · Hochschuldidaktik · COVID-19 · Informationstechnologie Digital teaching 2020: students assess attention during an online lecture as equivalent to a face-to-face lecture Abstract Background. The corona pandemic has led to short-term adjustments of the procedures in medical courses. In many departments classroom teaching was no longer possible so that it was necessary to implement digital courses to provide an adequate medical training. Methods. We developed a digital curriculum based on the contents of our established courses using primary in-house tools, such as Cisco WebEx and Moodle. We then performed a student survey to evaluate the implementation of the concept. Results. The evaluation showed good ratings according to teaching content and didactics. The communication with the students and between each other was also considered good. Students assessed attention during the course to be equivalent in comparison to classroom teaching. As expected, the training of practical skills was evaluated as poor. For future courses most of the students could imagine a combination of digital and classroom teaching. Discussion. Implementing a digital course was a sudden challenge for students and tutors. With suitable software solutions and good communication, it is possible to adequately teach theoretical content via digital courses. Students assessed the digital training in most parts to be a good and an equivalent option compared to classroom teaching. A remaining problem is the lack of practical training. Digital teaching · Digitalization · University didactics · COVID-19 · Information technology Im Bereich der Kommunikation gaben die befragten Studenten an, dass sie eine gute Kommunikation und einen festen Ansprechpartner während des Semesters als sehr wichtig erachten (MW 1,1, SD 0,3), und gaben uns auch das Feedback, diese Kommunikation über die Moodle-Plattform sehr gut gestaltet zu haben (MW 1,15, SD 0,42) (. Abb. 4) . Im Vergleich zur Präsenzlehre gaben die befragten Studenten an, dass sie den Grad der Aufmerksamkeit ähnlich zu einer Präsenzvorlesung einschätzen (Grad der Aufmerksamkeit: viel besser (1), besser (2), gleich (3), schlechter (4), viel schlechter (5); MW 2,68, SD 0,96), und auch, dass sie den Eindruck hatten, einen zur Präsenzveranstaltung ähnlichen Lerngewinn zu haben (Lerngewinn im Vergleich: viel besser (1), besser (2), gleich (3), schlechter (4), viel schlechter (5); MW 2,53, SD 1,05; . Abb. 5). Die Vermittlung von praktischen Fähigkeiten wurde insgesamt als schlecht Abb. 6 9 Auswertung der Fragebögen zum Thema Ausblick. Darstellung als prozentualer Anteil. MW Mittelwert, SD Standardabweichung bewertet (Vermittlung von praktischen Fähigkeiten: gut (1), besser (2), gleich (3), eher schlecht (4), schlecht (5); MW 4,08, SD 0,9; . Abb. 3). Perspektivisch können sich ca. 2/3 der Studenten vorstellen, dass die Vorlesung Augenheilkunde künftig nur noch online gehaltenwird (ja (1), eherja (2), gleich(3), eher nein (4), nein (5); MW 2,26, SD 1,3) und das Blockpraktikum Augenheilkunde in einer Mischung aus Online-und Präsenzlehre stattfindet (ja (1), eher ja (2), gleich (3), eher nein (4), nein (5); MW 2,27, SD 1,5; . Abb. 6). Aus unserer Umfrage geht hervor, dass die Studenten in solch einer besonderen Situation eine gute Kommunikation als sehr wichtig einschätzen. Die direkte Kommunikation mit den Studenten über die Moodle-Plattform hat auch den Vorteil, Anregungen und Wünsche der Studierenden zügig anzunehmen und umzusetzen. Hierbei wurden sowohl inhaltliche Themen als auch technische Fragen adressiert. Es ist interessant zu beobachten, dass die befragten Studenten die Aufmerksamkeit und den Lerngewinn der Onlinevorlesung mit der Präsenzvorlesung gleichsetzen, war doch zu befürchten, dass im heimischen Umfeld am PC die Aufmerksamkeit schnell abdriften könnte. Um dies gezielt abzuwenden, wurde in den Seminaren aktiv auf die Studenten eingegangen. Wie im Präsenzunterricht wurden die Studenten mit häufigen Fragen oder Aufforderungen, bestimmte Abbildungen zu erläutern, aktiv zur Interaktion aufgefordert. Der Zugang zur Vorlesung aus der heimischen Umgebung ist zudem ungleich einfacher, was auch die überdurchschnittliche Teilnahme an der Vorlesung erklären könnte, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Vorlesungen komplett als Video online zur Verfügung gestellt wurden. Des Weiteren wur-de über die Möglichkeit, die Vorlesung als "screencast" zu nutzen und ein aus Übungsaufgaben bestehendes Lernmodul anzubieten, ein Mehrwert zu der bisherigen konventionellen Lehrveranstaltung geschaffen. Die positive Resonanz bezüglich Vorlesungsvideos als zusätzliches Lehrmaterial und die größtenteils gut funktionierende technische Umsetzung der Onlinelehre deckt sich mit ähnlichen Beobachtungen zu diesem Thema aus diesem Jahr [4] . Während Inhalte und Didaktik einer Vorlesung grundsätzlich auch vom Dozenten abhängig sind, konnten wir über das gesamte Kollegium hindurch gute Werte in diesem Bereich erlangen. Es ist erfreulich zu sehen, dass insbesondere die Interaktion während einer Onlinevorlesung als gut bewertet wurde, sind hier doch gewisse Einschränkungen technischer Natur zu erwarten. Eine klare Limitation der Onlinelehre stellt das Fehlen der praktischen Übungen dar. Praktische Fähigkeiten haben natürlich einen hohen Stellenwert in der Ausbildung junger Mediziner [5] . Weder durch Untersuchungs-noch Operationsvideos kann dies kompensiert werden. Webbasierte Trainingstools stellen zudem in der Augenheilkunde zum jetzigen Zeitpunkt kaum Alternativen dar. Diese sind zum einen momentan in zu geringem Ausmaß auf dem Markt [2] Erlass der Landesregierung Schleswig-Holsteins vom 12.03.2020 nach § 28 des Infektionsschutzgesetzes Analyse des Stellenwertes von "eLearning" in der Augenheilkunde und Evaluierung einer "eLearning-App How video production affects student engagement: an empirical study of MOOC videos Digitales Wintersemester 2020/21: Studieren im Homeoffice Lernzielkatalog Medizin: Mehr als Faktenwissen EYESi ophthalmoscope-a simulator for indirect ophthalmoscopic examinations