key: cord-0005979-2rzdmh3h authors: nan title: Abstracts der 108. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) date: 2012-09-05 journal: Monatsschr Kinderheilkd DOI: 10.1007/s00112-012-2738-x sha: 9aa42e8ebabacf0bdda94cf7700a50e19ea7a91c doc_id: 5979 cord_uid: 2rzdmh3h nan Kindesalter können meist durch anamnestische Angaben, klinische Untersuchung und eine begrenzte Labordiagnostik sicher ausgeschlossen werden. Durch die Anwendung der pädiatrischen ROME-III-Kriterien stehen valide Parameter zur Verfügung, um funktionelle, gastrointestinale Beschwerden zu klassifizieren. Die aktuelle Studienlage zur Behandlung funktioneller, chronischer Bauchschmerzen im Kindesalter spricht für eine verhaltenstherapeutische Intervention und gegen medikamentöse oder diätetische Maßnahmen. Ein systematisches Herangehen an Kinder und Jugendliche mit chronischen Bauchschmerzen ist notwendig, um gezielt organische Ursachen abzuklären und unnötige diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu vermeiden. Ebinger F. 1 1 Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, St. Vincenz-Krankenhaus, Paderborn Kopfschmerzen sind ein häufiger Vorstellungsgrund beim Kinder-und Jugendarzt. Sie stellen die häufigste Schmerzstörung und die häufigste neurologische Symptomatik bei Kindern und Jugendlichen dar. In der Adoleszenz ist die Migräneinzidenz höher als in allen anderen Lebensphasen. Zudem scheinen Kopfschmerzerkrankungen immer früher zu beginnen. Kopfschmerzen im Kindesalter beeinträchtigen die Lebensqualität und prädisponieren zu chronifizierten Kopfschmerzen im Erwachsenenalter. Es gibt keinen Laborparameter und keine sonstige Untersuchung, die beweisen würden, dass ein Patient primäre Kopfschmerzen wie Migräne oder Kopfschmerzen vom Spannungstyp hat. Die Diagnose gründet sich zum einen auf die detaillierte Anamneseerhebung, welche auch die typischen Charakteristika verschiedener Kopfschmerzen im Kindesalter erfasst. Die gründliche intern-pädiatrische und neurologische Untersuchung dient dem Ausschluss anderer Ursachen der Kopfschmerzen. Die Indikation zu technischen Untersuchungen besteht nur bei Auffälligkeiten hinsichtlich Anamnese oder körperlichen Untersuchung. In der Therapie von rezidivierenden Kopfschmerzen stehen Allgemeinmaßnahmen (ausreichend Trinken, Schlafhygiene, Stressmodifikation) zur Reduktion der Attackenhäufigkeit an erster Stelle. Sehr hilfreich sind Entspannungstechniken wie die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson. In der Kopfschmerzattacke sind neben Verhaltensmaßnahmen -zumindest bei einer Migräne -meist Analgetika indiziert. Ist eine intensivere prophylaktische Therapie notwendig, gibt es medikamentöse Möglichkeiten. Mindestens ebenbürtig sind jedoch die verhaltensmedizinischen Verfahren, zu denen auch Multi-Komponenten-Programme mit kognitiv-behaviorale Strategien oder hypnotherapeutischen Ansätzen zählen. Haas J.-P. 1 1 Deutsches Zentrum für Kinder-und Jugendrheumatologie, Garmisch-Partenkirchen Grundlage medizinischer Forschung, Entwicklung, Diagnostik und Therapie ist die Übereinkunft im Verständnis der betreffenden Erkrankungen. In der Rheumatologie ist der Dialog zwischen Kinder-und Erwachsenenrheumatologen oft schwierig und kann die kontinuierliche Versorgung der Patienten behindern. Die historische Entwicklung der Rheumatologie führte zu vielen Klassifikationen. Erst in den letzten 10 Jahren entstanden, durch gemeinsame wissenschaftliche Tagungen, wie den aktuellen Kongress-Diskussionsplattformen. Rheuma mit Beginn im Kindes-und Jugendalter -häufig eine lebensbegleitende Erkrankung -erfordert eine erfolgreiche Übergabe der Patienten von der pädiatrischen in die adulte Rheumatologie (Transition). Die Erfahrungen der weiterbehandelnden adulten Rheumatologen sind für die prognostische Bewertung in der pädiatrischen Rheumatologie wichtig. Die meisten Patienten mit einer Juvenilen Idiopathischen Arthritis erhalten jedoch vom weiterbetreuenden Erwachsenenrheumatologen eine "neue" Diagnose. Dies ist für die Patienten verwirrend und z. T. auch pathogenetisch falsch. Das Prüfer F.H.A. 1 , Maurer K. 2 1 Kantonsspital Graubünden, Radiologie/Kinderradiologie, Chur, Schweiz, 2 Universiätsklinik Innsbruck, Radiologie/Kinderradiologie, Innsbruck, Österreich Die Sonographie ist die primäre, bevorzugte Modalität bei der Untersuchung des Gehirns bei Früh-und Neugeborenen. Die Untersuchung kann am Krankenbett, im Inkubator und bei Patienten, die einen großen apparativen Aufwand benötigen, ohne wesentliche Belastung durchgeführt werden. Durch eine Verbesserung der technischen Möglichkeiten erhöht sich die Sensitivität. Als akustisches Fenster kann die große, die mastoidale und die kleine Fontanelle, sowie die Temporalschuppe genutzt werden. Eine Untersuchung der hinteren Schädelgrube ist von nuchal über das Foramen occipitale magnum möglich. Neben der Untersuchung mit einem Vectorschallkopf (7 MHz) , sind im Nahbereich hochauflösende, Schallköpfe (12-17 MHz) erforderlich. Mit der farbkodierte Dopplersonographie lassen sich arterielle Gefäße des Circulus arteriosus Willisi und Äste der Arterie cerebri media gut beurteilen. Sie kann auch zur Prüfung einer Liquorströmung im Aquädukt nach hämorrhagischem und meningitischem Hydrozephalus herangezogen werden. Änderungen der arteriellen Flussgeschwindigkeit können Hinweise auf einen zunehmenden Hirndruck bei bekanntem Hydrozephalus geben, möglich hilfreich für die weitere Therapieplanung. Prognostisches Zeichen für die Entwicklung einer periventrikulären, hämorrhagischen Infarzierung kann ein fehlendes Flusssignal nach einer Blutung in den terminalen Venen sein. Durch Nutzung accessorischer, akustischer Fenster kann der Blutstrom in den großen venösen Gefäßen, vorwiegend im Sinus sagittalis superior, zum Ausschluss einer venösen Thrombose dargestellt werden. Hahn G. 1 1 Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Bereich Kinderradiologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden Hirntumoren im Kindesalter machen ca. 15-20% aller primären Hirntumoren aus. Nach der Leukämie sind ZNS-Tumoren die zweithäufigsten Tumormanifestationen. Supra-und infratentorielle Hirntumoren sind gleich häufig, wobei jedoch supratentorielle bevorzugt in den ersten 3 Lebensjahren und infratentorielle besondersim Alter von 4 bis 10 Jahren vorkommen. Nach dem 10. Lebensjahr sind beide Lokalisationen wieder gleich häufig. Die Symptome der Kinder sind abhängig vom Lebensalter und der Lokalisation des Tumors. Bei klinischem Tumorverdacht steht die bildgebende Diagnostik durch die MRT an erster Stelle. Hierzu wird erläutert mit welchen Sequenztechniken Tumoren in unterschiedlichen Regionen unter Kenntnis der unterschiedlichen Tumorentitäten und Differenzialdiagnosen Anwendung finden sollten. Die häufigsten Tumorarten im Kindesalter werden in ihrer Morphologie gezeigt. In der hinteren Schädelgrube findet man Medulloblstome, Ependymome und Astrozytome. Hirnstammtumoren sollten anhand ihres Ursprungsortes weiter differenziert werden, da die Prognosen sehr different sind und einzelne Tumorarten bereits mit der Bildgebung eingeordnet werden können und keine Biopsie notwendig wird. Auch bei den supratentoriellen Hirntumoren wird zwischen intra-und extraparenchymatösen Tumoren unterschieden. Entsprechend der Lokalisation kann man bei den intraparenchymatösen hemisphärische, selläre/ supraselläre, intraventrikuläre und Pinealistumoren unterscheiden. Mentzel H.-J. 1 1 Sektion Pädiatrische Radiologie, IDIR I, Zentrum für Radiologie, Universitätsklinikum Jena, Jena Die Vielzahl verfügbarer MR-Sequenztechniken u. die begrenzte Untersuchungszeit machen es erforderlich, dass im Vorfeld der ZNS-Untersuchung eine differenzierte Fragestellung erarbeitet u. die MRT im interdisziplinären Gespräch vorbereitet wird. Konventionelle Sequenzen (T1wSE, PDT2wSE, T2wTSE, FLAIR, T1wIR, TOF) stellen die Basis dar. Kontrastmittel werden bei Fragen nach Entzündung oder Tumor eingesetzt. Neuere Techniken wie die Diffusionswichtung zur Frage nach zytotoxischem oder vasogenem Öden u. die T2* Gradiententechnik zur Beurteilung von Blutungen sind mittlerweile an allen Highend-MR-Tomographen flächendeckend verfügbar. Die Diffusions-Tensor-Technik mit geschalteten Diffusionsgradienten in möglichst vielen geometrischen Raumachsen dient zur quantitativen Erfassung von Diffusionsparametern; sie sind Grundlage für die Faserbildgebung mit Indikationen in der pädiatrischen Neurochirurgie u. Onkologie u. die zur Beurteilung von Marklagererkrankungen dienen kann. Die Perfusions-MRT ermöglicht es, die räumliche Verteilung von zerebralem Blutfluss, Blutvolumen u. Time to Peak als Farbkarten darzustellen. Indikationen sind Schlaganfalldiagnostik, Risikoabschätzung bei perinataler Asphyxie u. Differenzierung von Hirntumoren. Mit der MR-Spektroskopie kann das Metabolitenmuster aufgezeigt werden; Einsatzgebiete sind Stoffwechsel-, Tumor-u. entzündliche Erkrankungen. Die funktionelle MR-Tomographie (fMRT) mit der BOLD-Technik ("blood oxygenation level dependent") erlaubt die Untersuchung von funktionellen Hirnarealen im sich entwickelnden Gehirn; neben Indikationen in der prächirurgischen MRT ist dies bislang Forschungsprojektion zur Exploration des kindlichen Hirns vorbehalten. Die suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung (SWI) gestattet mit Magnituden-u. Phasenbildern die hochauflösende Darstellung kleinster Venen sowie die Charakterisie-rung von Substanzgruppen, die sich durch Unterschiede in der Suszeptibilität unterscheiden. Schiffner U. 1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Zahn-, Mund-und Kieferheilkunde, Hamburg Für den Begriff der "early childhood caries" (ECC) liegen unterschiedliche Definitionen vor. So wird zum einen jegliche vor dem Dentitionswechsel (mit ca. 6 Jahren) auftretende Karies als ECC bezeichnet, zum anderen wird dieser Begriff der Karies bei Kindern bis zu 3 Jahren zugeordnet. Vor diesem Hintergrund sind Prävalenzangaben mit starken Schwankungen verbunden. Näherungsweise kann eine Prävalenzrate von ca. 50% bei Kindern im Alter bis einschließlich 6 Jahren und von 15-20% im Alter bis einschließlich 3 Jahren angegeben werden. Bereits unter den 1-und 2-jährigen Kleinkindern weisen 15% Anzeichen initialer Karies auf. Die Präventionsansätze zur Vermeidung der ECC fokussieren auf Plaquekontrolle und Fluoridanwendungen. Übersichtsarbeiten betonen insbesondere die Bedeutung der frühzeitigen Anwendung von Fluoridzahnpasten und bei erhöhtem Kariesrisiko von Fluoridlacken. ECC ist mit ungeeigneten Ernährungsweisen der Kleinkinder, aber auch mit niedrigem sozioökonomischen Status der Familien verbunden. Daher können Präventionsansätze nicht allein auf Mundhygiene und Fluoridanwendungen abzielen, sondern müssen für erfolgreiche Ergebnisse den gesamtfamiliären Kontext berücksichtigen. Es kristallisiert sich heraus, dass hierfür allein die fachliche zahnmedizinische Expertise nicht ausreicht. Vielmehr ist zur Information der Eltern und zum Screening von besonders kariesgefährdeten Kindern ein Miteinander aller beteiligter Berufsgruppen erforderlich. Die Maßnahmen sollten so frühzeitig wie möglich implementiert werden, damit die betroffenen Kleinkinder noch vor Ablauf des ersten Lebensjahres kariespräventiv betreut werden können. menarbeit zwischen Kinderärzten, Zahnärzten und Kieferorthopäden erfordert. Schilke R. 1 1 Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Hannover Karies entsteht stets über einen langen Zeitraum als Folge inadäquater Mundhygiene und Ernährung sowie Nichtinanspruchnahme von zahnmedizinischen Hilfen. Sie ist daher eine Krankheit, die den charakteristischen Merkmalen von körperlicher und medizinischer Vernachlässigung beispielhaft entspricht. Trotz des Rückgangs ihrer Prävalenz in den letzten Jahrzehnten polarisiert sich Karies auch bei Kindern auf wenige Erkrankte, die häufig viele, nicht selten unversorgte Läsionen aufweisen. Internationalen Studien sowie eine eigene Untersuchung konnten zeigen, dass vernachlässigte oder misshandelte Kinder bis zu 9-mal häufiger unbehandelte kariöse Zähne haben. Besonders schwere Formen früher Karies können bis zu 5-mal häufiger als bei entsprechenden Kontrollen vorkommen. In einer repräsentativen Befragung wurden vergleichend der Kenntnisstand und die Erfahrungen von Zahnärzten, Kinderzahnärzten und Kinderärzten zu Kindesvernachlässigung und -misshandlung ermittelt. Es konnte gezeigt werden, dass Kinderärzte eine größere Sensibilisierung und Sicherheit im Erkennen von sowie im Umgang mit beiden Themen haben. Kindervernachlässigung und -misshandlung sollten sowohl in das zahnmedizinische Curriculum integriert als auch vermehrt bei Fortbildungsangeboten berücksichtigt werden. Weitere Informationsquellen, wie sie bereits in anderen Ländern vorliegen, könnten auch in Deutschland dazu beitragen, dass Zahnärzten gezielt Hinweise für die Diagnose und Empfehlungen für das Vorgehen gegeben werden. Um misshandelten und vernachlässigten Kindern möglichst umfassend Hilfe anzubieten, sollten Zahnärzte immer in ein interdisziplinäres Betreuungsteam einbezogen werden. Kinderärzte und Zahnärzte könnten gemeinsam auf diese Weise einen weiteren Beitrag zur Prävention und Therapie leisten. Kahl-Nieke B. 1 1 Poliklinik für Kieferorthopädie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, Hamburg Zahn-und Kieferfehlstellungen werden von der Geburt bis in das hohe Erwachsenenalter festgestellt. Bei Kindern und Jugendlichen reicht das Spektrum von der LKG-Spalte und dem Pierre-Robin-Syndrom postnatal über Kreuzbisse und offene Bisse im Milch-und frühen Wechselgebiss bis zu diversen dreidimensionalen Kieferabwegigkeiten und Zahnfehlstellungen. Im Vortrag wird insbesondere unter dem Aspekt Timing aus medizinischer Sicht auf die Indikationen für Frühbehandlung, frühe Behandlung und Normalbehandlung eingegangen. An Fallbeispielen werden klassische Behandlungsstrategien auf der Basis von ausgeprägten und progredienten morphologischen und funktionellen Abwegigkeiten präsentiert. Korbmacher-Steiner H. 1 1 Poliklinik für Kieferorthopädie, Philipps-Universität Marburg, Marburg Eine kieferorthopädische Intervention kann bereits in den ersten Lebensmonaten schon sinnvoll sein. Bei anderen Patienten dagegen macht es Sinn, erst kurz vor dem puberalen Wachstumsspurt zu beginnen. Bei wiederum anderen Patienten ist zumindest aus medizinischer Sicht gar keine kieferorthopädische Intervention notwendig. Die Komplexität des sehr wichtigen Aspektes des Timings zeigt sich auch in vielen aktuellen Studien. Der vorliegende Beitrag soll im Kontext zur aktuellen Fachliteratur einen Überblick zu den einzelnen Behandlungsansätzen geben. So werden die Therapieoptionen der sehr frühen, meistens funktionellen Intervention, teilweise direkt nach der Geburt, Indikationen der kieferorthopädischen Frühbehandlung im Milchgebiss und frühen Wechselgebiss sowie die kieferorthopädische "Normalbehandlung" skizziert. Aber auch Ansätze im permanenten Gebiss, meistens mit dem Schwerpunkt der dentalen Korrektur, werden erörtert. Bei ausgeprägten Anomalien ist häufig die späte Korrektur bei abgeschlossenem Wachstum im Rahmen der kieferorthopädisch/kieferchirurgischen Intervention sinnvoll. Kriterien zu dieser Entscheidungsfindung und das kontrovers diskutierte Timing darf hierbei auch nicht vergessen werden. Schmidt D. 1 1 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Lübeck Vitamin D ist ein fettlösliches Steroidhormon. Die Quellen des Vitamin D sind entweder die Aufnahme durch die Nahrung oder die Eigensynthese durch die Haut mittels UV-Strahlung (Sonnenexposition). Die Eigensynthese wird durch vermehrte Pigmentierung der Haut, Tragen von Kopfschutz/ langer Kleidung und hohen Lichtschutzfaktoren in Hautpflegeprodukten behindert. Innerhalb der Kindheit und Adoleszenz besteht insbesondere in Phasen ausgeprägten Wachstums ein hoher Bedarf an Vitamin D. Vitamin-D-Mangel ist definiert als 25-OH-Vitamin D3 (25-OHD) <20 ng/ml. Nach den Daten der KIGGS-Studie hatten bei 10.015 Kindern und Jugendlichen (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) Jahre) zwischen 61,8 und 76,6% einen Vitamin-D-Mangel. Dabei waren Kinder mit Migrationshintergrund häufiger betroffen. Die niedrigsten Spiegel an Vitamin D wurden innerhalb dieser Gruppe bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund gemessen. In der Beurteilung und Therapie muss ein isolierter Vitamin-D-Mangel von einer Vitamin-D-Mangelrachitis unterschieden werden. Eine Vitamin-D-Mangelrachitis sollte leitliniengerecht therapiert werden. Zur Vermeidung des isolierten Vitamin-D-Mangels mehren sich die Empfehlungen alle Kinder und Jugendlichen mit 400 IE Vitamin D3 täglich zumindest während der Wintermonate zu behandeln. Nebenwirkungen sind bei dieser Dosierung nicht zu befürchten. Chronisch kranke Kinder und Jugendliche sollten mindestens einmal jährlich eine laborchemische Beurteilung des Knochenstoffwechsels erhalten und basierend auf dem Befund adäquat therapiert werden. mit kognitiven Auswirkungen der Behandlungen auseinanderzusetzen, zeigt, dass auch nach einer intrathekalen Chemotherapie kognitive Funktionsstörungen auftreten können (z. B. in Form von non-verbalen Teilleistungsstörungen) und entsprechende Beeinträchtigungen nicht nur bei Patienten mit Hirntumorerkrankung während der Behandlung und in der Nachsorge berücksichtigt werden sollten. Weitere Herausforderungen für die Rückkehr in den Schulalltag sind Auswirkungen auf soziale Beziehungen und Bezugsgruppen; hier kann es zu sozialen Ausgrenzungsphänomenen kommen -insbesondere bei Unwissenheit um die Erkrankung und Unaufgeklärtheit des schulischen Umfeldes. In einer umfassenden Literaturübersicht der aktuellen Datenlage sollen wichtige Aspekte bei der schulischen und sozialen Reintegration und ihre Bedeutung für die klinische Arbeit herausgestellt werden (z. B. für den Aufbau schulischer Wiedereingliederungsprogramme). Hebebrand J. 1 Die Bedeutung psychologischer Aspekte für die Entstehung einer Adipositas ist im Verlauf der Jahrzehnte unterschiedlich beurteilt worden. In jüngster Vergangenheit ist diesem Aspekt wieder vermehrt Rechnung getragen worden. Zum einen ließ sich zeigen, dass Kinder bzw. Jugendliche mit hohen Depressionsscores in entsprechenden Fragebögen im weiteren Verlauf stärker an Gewicht zunehmen als nicht-depressive Probanden. Zudem wird ein Zusammenhang zwischen der Entstehung der Adipositas und der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung diskutiert. So finden sich klinisch gehäufte Raten von ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Adipositas und umgekehrt. Bei Erwachsenen hat sich in großen epidemiologischen Studien nachweisen lassen, dass Personen mit Adipositas ein niedrigeres Suizidrisiko haben als Normalgewichtige. Für jede BMI-Zunahme in Höhe von 5 kg/m2 fällt das Suizidrisiko um ca. 20%. Oben genannte Zusammenhänge sind zu unterscheiden von den Auswirkungen der Adipositas auf die Psyche (z. B. Selbstwertgefühl, Depressivität) . Müller H.L. 1 1 Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Klinikum Oldenburg, Klinik für Allgemeine Kinderheilkunde, Hämatologie/Onkologie, Oldenburg Einleitung. Eine hypothalamische Adipositas beeinträchtigt häufig die Prognose von Kindern und Jugendlichen mit sellären/parasellären Raumforderungen. Medikamentöse oder bariatrische Therapieoptionen sind limitiert. Die Relevanz einer initialen Hypothalamusbeteiligung vs. operativer hypothalamischer Läsionen wird für die Prognose von Patienten mit Kraniopharyngeom (KR) kontrovers diskutiert. Methoden. Insgesamt 120 Kinder und Jugendliche mit KR wurden 2001 bis 2007 rekrutiert. Body-Mass-Index (BMI) und Lebensqualität (QoL) bei Diagnose und nach 36 Monaten Verlauf wurden in Beziehung gesetzt zu Tumorlokalisation und zum Ausmaß operativer Hypothalamusläsionen, die radiologisch kategorisiert wurden. Die 50 beteiligten neurochirurgischen Zentren wurden hinsichtlich operativer Strategien in Abhängigkeit von der Patientenrekrutierung ausgewertet. Ergebnisse. Operative Läsionen des anterioren und posterioren Hypothalamus führten zu Anstiegen des BMI-SDS 36 Mo nach Operation im Vergleich zu Patienten ohne oder mit ausschließlich anteriorer Hypothalamusläsion (+1.8 BMISD, p=0,033; +2,1 BMISD; p=0,011). Operative Läsionen des anterioren und posterioren Hypothalamus hatten negativen Einfluss auf die QoL. Die operative Strategie war weniger radikal in "großen" Zentren und resultierte in einer niedrigeren Rate kompletter Resektionen und operativer Hypothalamusläsionen im Vergleich zu "mittleren" oder "kleinen" Zentren. Eine multivariate Analyse zu Risikofaktoren für eine Adipositas ergab, dass allein der initialen (post.) Hypothalamusbeteiligung eine unabhängiger Einfluss zukommt (p=0,002). Schlussfolgerung. Mangels therapeutischer Optionen zur Behandlung der hypothalamischen Adipositas kommt der Prävention eine entscheidende Bedeutung zu. In Anbetracht drohender Adipositas und Einschränkungen der QoL erscheinen radikale operative Strategien bei Hypothalamusbeteiligung nicht empfehlenswert. Was sind Sexualhormone und wie wirken sie im Gehirn? Behl C. 1 1 Institut für Pathobiochemie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz Hormone sind Botenstoffe, die zwischen Zellen, Geweben und im ganzen Organismus Signale vermitteln. Die bekannteste Hauptfunktion von Sexualhormonen ist die Steuerung der Entwicklung und Funktion der Sexualorgane. Darüber hinaus haben Hormone, die allgemein als "Sexualhormone" bezeichnet werden, vielfältige weitere Aktivitäten. Die steroidalen Sexualhormone (Östrogene, Androgene, Gestagene) wirken über intrazelluläre und Kernrezeptoren und beeinflussen die Transkription bestimmter Gene in solchen Regionen, die mit Sexualfunktionen in Verbindung gebracht werden (z. B. Hypothalamus), aber auch in extra-hypothalamischen Arealen. Die Aktivität von Östrogenen, etwa im Hippokampus und Kortex, ist von großer Bedeutung für neuronale Aktivität und neuronales Überleben. Heute weiß man, dass Sexualhormone neben ihren klassischen Aktivitäten auch als neuroaktive Steroide Gehirnfunktionen beeinflussen, so dass der Name Sexualhormon die eigentlichen Aufgaben dieser steroidalen Hormone vor allem im Gehirn nicht mehr adäquat beschreibt. Die Zielgene und Zielmechanismen von Östrogenrezeptoren werden immer detaillierter beschrieben und zeigen beide Portfolios der Östrogenaktivität auch im Nervensystem. Sexual dimorphism of steroid synthesis in the brain Rune G.M. 1 1 University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Institute of Neuroanatomy, Hamburg Hippocampal neurons are capable of synthesizing estradiol de novo. Estradiol synthesis can be suppressed by aromatase inhibitors and by knock-down of steroid acute regulatory protein (StAR), whereas elevated levels of substrates of steroidogenesis enhance estradiol synthesis. In rat hippocampal cultures, the expression of estrogen receptors (ERs) and synaptic proteins, as well as synapse density, correlated positively with aromatase activity, regardless of whether the cultures originated from males or females. All effects induced by the inhibition of aromatase activity were rescued by application of estradiol to the cultures. In vivo, however, systemic application of letrozole, an aromatase inhibitor, impaired long term potentiation and induced synapse loss in female rats but not in males. Furthermore, in the female hippocampus, density of spines and spine synapses varied with the estrus cycle. In addressing this in vivo -in vitro discrepancy, we found that gonadotropin-releasing hormone (GnRH) regulated estradiol synthesis via an aromatasemediated mechanism and consistently regulated spine synapse density and the expression of synaptic proteins. Along these lines, GnRH receptor density was higher in the hippocampus than in the cortex and hypothalamus, and estrus cyclicity of spinogenesis was found in the hippocampus, but not in the cortex. Since GnRH receptor expression also varies with the estrus cycle, the sexual dimorphism in estrogenregulated spine synapse density in the hippocampus very likely results from differences in the GnRH responsiveness of the male and the female hippocampus. Richter-Appelt H. 1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie, Hamburg Sexualität wird in besonderem Ausmaß durch das Geschlecht geprägt, das wiederum durch sowohl somatische wie auch psychische Faktoren bestimmt ist. Zu den somatischen Faktoren gehören genetische, chromosomale, gonadale und hormonelle Faktoren, zu den psychischen Geschlechtsidentität, Geschlechtsrollenverhalten, sexuelle Orientierung. Sexuelles Erleben und Verhalten wird sowohl durch somatische Faktoren wie auch psychosoziale beeinflusst. Am Beispiel verschiedener Formen von Störungen der somatosexuellen Entwicklung ("disorders of sex development", DSD), wie dem adrenogenitalen Syndrom (AGS ) oder Andogenrezeptorstörungen ("complete or partial androgen insensitivity syndrome", CAIS bzw. PAIS) werden intrauterine Einflüsse auf die spätere Sexualentwicklung diskutiert. Dabei wird auf die Hamburger Studie zur Intersexualität Bezug genommen. In dieser Studie wurden erwachsene Personen mit verschiedenen Formen der Intersexualität zu ihren Behandlungserfahrungen v. a. aber auch zu ihrer Lebensqualität und zu sexuellen Erfahrungen befragt. Die ambulante primärpädiatrische Versorgung befindet sich im Wandel. Steigender Kostendruck im Gesundheitssystem, eine Bevölkerungsmigration von ländlichen Bereichen in die Ballungsräume, die Zunahme seltener Erkrankungen, aber auch chronischer und psychosozialer Morbiditäten sind Beispiele eines sich verändernden Versorgungsbedarfes. Das Berufsverständnis junger Ärztinnen und Ärzte wandelt sich ebenfalls. So soll die Bruttolebensarbeitszeit der künftigen Pädiatergeneration um 30% sinken. Die Kolleginnen und Kollegen bevorzugen das Angestelltenverhältnis und einen Arbeitsplatz in den Ballungsräumen. Insofern ist die qualifizierte flächendeckende pädiatrische Versorgung eine Herausforderung. Führende Gesundheitsökonomen empfehlen zur Sicherstellung einer zukunftsfähigen Pädiatrie, den Abbau der sektoralen Grenzen und die Intensivierung von vernetzten Behandlungsketten. Der Vortrag beschreibt das Modell der patientenzentrierten Versorgung aus Sicht der ambulanten Primärpädiatrie. Die Möglichkeiten der gemeinsamen, vernetzten Versorgung der primären, sekundären und tertiären Ebene werden exemplarisch aufgezeigt. Aktuelle Pilotprojekte und Modellverträge aus jüngster Zeit, werden zur Diskussion gestellt. Beispielsweise das ambulante sozialpädiatrische Modul in Bayern, das die qualifizierte Zusammenarbeit zwischen der Primärpädiatrie und den Sozialpädiatrischen Zentren beschreibt. Oder das telemedizinische Konsiliararztsystem zwischen den Allgemeinpädiater und den Subdisziplinen der Kinder-und Jugendmedizin Pädexpert. Weiterbildungsverbünde und Spezialsprechstunden in einem regionalen Versorgungsnetz sind weitere Elemente einer effizienten patientenzentrierten Gesundheitsversorgung. Worm M. 1 1 Charité -Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Berlin Kontaktekzeme können toxisch oder allergischer Genese sein. Typische Auslöser einer toxischen Kontaktdermatitis im Kindesalter können die Windeldermatitis durch Feuchtigkeit und Okklusion ausgelöst sein oder die durch UV-Licht ausgelöste Dermatitis solaris. Klinische Zeichen einer toxischen Kontaktdermatitis sind die auf das geschädigte Areal scharf begrenzten Hautrötungen, die bei akutem Auftreten auch nässend oder im chronischen Verlauf eher schuppend sind. Hiervon ist eine allergische Kontaktdermatitis abzugrenzen. Diese ist im klinischen Bild typischerweise unscharf begrenzt und durch Auftreten von Papeln und/oder Papulovesikeln gekennzeichnet. Andere Ekzemerkrankungen im Kindesalter sind atopische Dermatitis, nummuläre Ekzeme, seborrhoische Ekzem sowie in seltenen Fällen auch Psoriasis. Bei Verdacht auf eine allergische Kontaktdermatitis ist die Lokalisation des Ekzemgeschehens für mögliche Auslösergruppen richtungweisend. Bei Erscheinungen im Gesichtsbereich ist an Kosmetika und darin enthaltene Allergene wie Duft-und Konservierungsstoffe zu denken, während bei Fußekzemen Schuhmaterialien wie Chromat oder Gummiinhaltsstoffe zu berücksichtigen sind. Der Goldstandard zur Diagnose ist der Epikutantest, hier sollten die von der Deutschen Kontaktallergie Gruppe empfohlenen Testkonzen-trationen auch für Kinder eingesetzt werden, wobei der Umfang der Testungen die spezifische Anamnese berücksichtigen sollte. Faktoren, die eine frühe Typ-IV-Sensibilisierung bei Kindern begünstigen, ist das Vorhandensein einer Atopie. Aktuelle Befunde weisen darauf hin, dass Mutationen im Filaggrin bspw. das Entstehen einer Nickelsensibilisierung begünstigen. Grundsätzlich werden Typ-IV-Sensibilisierungen gerade bei Kindern mit atopischem Ekzem nicht selten übersehen. DGKJ-SY-063 Pharmacoresistance in epilepsy. Pathophysiology and genome wide association studies Bankstahl Pharmacoresistance still affects about a third of epilepsy patients, even if they are treated with various antiepileptic drugs at maximal dosages either alone or in combination. Pharmacoresistance is frequently associated with psychiatric co-morbidities as well as impaired learning and memory, resulting in a reduced quality of life. The pathophysiology underlying this common and clinically important phenomenon is complex und still not fully understood. Several underlying mechanisms have been postulated, among them the dysregulation of multidrug transporters (transporter hypothesis), reduced drug target sensitivity (target hypothesis) and reorganization of neuronal networks (network hypothesis). Evidence for each of these hypotheses is cumulating, and it might well be that more than one mechanism is responsible for treatment refractoriness in a single patient. Connected with the concept of "personalised medicine", expectations have been raised that pharmacogenetics may be a suitable tool to predict the individual treatment response of an epilepsy patient. The influence of genes on outcome of drug treatment, i.e. pharmacogenetics, has intensively been explored during the last decades. However, it is still a matter of debate to what degree genetic variations are affecting outcome of medical treatment of epilepsy in the individual patient. During the talk, the most relevant mechanisms underlying pharmacoresistance as well as relevant genome wide association studies will be discussed and the potential clinical impact of genetic variation will be assessed. Bien C. 1 1 Krankenhaus Mara, Epilepsie-Zentrum Bethel, Bielefeld Das Konzept der "Pharmakoresistenz" beruht auf der Annahme, dass die Standardtherapie für Epilepsiepatienten die Therapie mit Antiepileptika ("anti-epilepsy drugs", AED)ist -und, dass der Response auf AED eine fundamentale Dichotomie einführt: die zwischen pharmakoresponsiven und pharmakoresistenten Patienten. Die International League against Epilepsy hat kürzlich erstmals eine formelle Definition hierfür vorgelegt (Kwan et al., Epilepsia 2010; 51:1069 -1077 : Sie definiert Pharmakoresistenz als fehlendes Erreichen lang anhaltender Anfallsfreiheit trotz zweier Behandlungsversuche mit geeigneten AED, die angemessen angewandt und vertragen wurden. In verschiedenen Studien hat sich gezeigt: Anfallsfreiheit ist ein entscheidender Prädiktor für höhere Lebensqualität oder ein besseres soziales Outcome. Insofern ist die Unterscheidung in pharmakorespon-sive und pharmakoresistente Epilepsiepatienten tatsächlich klinisch relevant. Je nachdem, ob ein Patient pharmakoresponsiv oder pharmakoresistent ist, ergeben sich die folgenden therapeutischen Aufgaben: (1) Pharmakoresponsiven Patienten sollen anhaltende Anfallsfreiheit bei möglichst geringen AED-Nebenwirkungen erreichen; pharmakoresistente Patienten sollen als solche identifiziert werden und dann entweder (2) zusätzlichen Nicht-AED-Therapien zugeführt werden, durch die sie doch noch anfallsfrei werden können, oder es soll -wenn (2) nicht möglich ist -(3) eine Therapie etabliert werden, die einen möglichst guten Zustand trotz fehlender Anfallsfreiheit ermöglicht (z. B. weniger oder weniger schwere Anfälle, wenige oder keine Nebenwirkungen, gute psychosoziale Funktion). Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die "neuen" AED durch verbesserte antikonvulsive Wirksamkeit die Zahl pharmakoresistenter Patienten entscheidend vermindert hätten. Insofern liegt die Rolle dieser Substanzen vor allem in den mit (2) und (3) bezeichneten Aufgabenfeldern. In diesem Kontext werden Vor-und Nachteile neuer AED diskutiert. Dittrich S. 1 Die Diagnose-und Behandlungsmöglichkeiten von pulmonalen Klappen und Gefäßerkrankungen haben sich in den letzten Jahren erheblich erweitert. Quantitative MRT-Verfahren sind in der Diagnostik ebenso Routine geworden wie Stent-Implantationen in der Therapie. Eine der größten Innovationen der interventionellen Kinderkardiologie in den letzten Jahren ist die transfemorale Pulmonalklappenimplantation. Der Vortrag gibt ein update der Diagnostik und Therapie der Pulmonalvitien von den neonatalen Symptomen bis zum Langzeit-Follow-up. Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie hat im vergangenen Jahr drei Leitlinien zu diesem Themenbereich verabschiedet auf deren Grundlage diagnostische und therapeutische Empfehlungen und Verfahren insbesondere im Verlauf der Erkrankung vorgestellt werden. Meyer T. 1 1 Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg Die Neugeborenensepsis wird überwiegend durch Bakterien verursacht, die aus der mütterlichen Vaginalflora oder dem Krankenhaus stammen. Invasive bakterielle Infektionen induzieren Zytokine, die eine unkontrollierte Entzündungsreaktion und Dysregulation der Gerinnung verursachen. Aufgrund der meist unspezifischen Symptomatik erfolgt in der Regel eine labordiagnostische Abklärung mit dem Ziel der Erregeridentifizierung und gerichteten antibiotischen Therapie. Die Labordiagnostik der Sepsis basiert auf der Bestimmung von Entzündungsmarkern (Blutbild, CRP, Procalcitonin, Zytokine) und dem Nach-weis der auslösenden Mikroorganismen. Die Anzucht der Bakterien in Blutkulturen wird allgemein als mikrobiologische Standardmethode betrachtet. Der Nachweis pathogener Erreger gelingt aber nur in etwa 25%. Ursachen für die niedrige Empfindlichkeit der Blutkultur sind die begrenzte Menge Blut bei Neugeborenen, die schwierige Kultivierbarkeit einiger Organismen und die Beeinträchtigung durch antibiotische Vorbehandlung. Zudem liegen Kultur-Ergebnisse in der Regel erst nach 48-72 Stunden vor. Mit neueren Verfahren, die auf "broad range" PCR-Analysen konservierter Regionen der rRNA-Gene basieren, können Bakterien-und Pilz-DNA direkt im Blut nachgewiesen und differenziert werden. Diese Verfahren benötigen nur wenige Milliliter Blut bei einer Nachweisgrenze vom 10-100 CFU/ml. Resultate liegen bereits nach 6-8 Stunden vor. In mehreren vergleichenden Studien war die Nachweisrate der "broad range" PCRs höher als die der Blutkultur. Die Mehrzahl der Proben war aber auch in den molekularen Tests negativ, zudem ist keine umfassende Aussage bzgl. Antibiotikaresistenzen möglich. PCR-basierte Sepsistests sind somit derzeit nicht als Ersatz sondern als Ergänzung zur Blutkultur Diagnostik zu sehen. Rose M. 1 Infektionen durch Pneumokokken sind weltweit eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern, verantwortlich für hochinzidente Krankheitsbilder (Pneumonie, Otitis media) und die damit verbundenen Kosten und Risiken von Antibiotikaverordnungen sowie häufigster Grund erworbener Hörschäden. In Deutschland hat der systematische Einsatz von Konjugatimpfstoffen die Inzidenz invasiver Pneumokokken-Erkrankungen um über 80% gesenkt -Surveillancemaßnahmen belegen unverändert eine gute Wirksamkeit und Abdeckrate der verfügbaren Impfstoffe. Wir resümieren die aktuelle Datenlage und geben einen Ausblick auf mögliche zukünftige Pneumokokken-Impfungen. Traditionell sind bei fiebernden Kindern mit entsprechender klinischer Präsentation massiv erhöhte CrP-Werte und ausgeprägte Leukozytosen wegweisend. Verfügbare Schnelltest haben sich bislang nicht durchsetzen können. Direktnachweise in Blutkulturen sichern die Diagnose, liefern Resistogramme und sind infektionsepidemiologisch wichtig. Weitergehende molekulargenetische Charakterisierungen sind vornehmlich wissenschaftliche interessant. Bildgebende Verfahren sind insbesondere bei jungen Kindern nur begrenzt richtungsweisend (Röntgen-Thorax), können allerdings bei komplizierten Verläufen aussagekräftig sein (CT bei nekrotisierender Pneumopathie). Wir zeigen typische Beispiele aus der Praxis und diskutieren die Wertigkeit. Therapeutisch sind bei ambulant erworbener Pneumokokken-Pneumonie und mukosalen Infektionen unverändert Aminopenicilline Mittel der Wahl. Bei invasiven Erkrankungen und/oder Komplikationen finden empirischer altersspezifische Sepsis-Regime Einsatz. Der Vortrag gibt Entscheidungshilfen zur Indikationsstellung für ambulante vs. stationäre Behandlungen; er stellt die aktuelle Datenlage zur Aussagekraft diagnostischer Möglichkeiten sowie die relevanten Leitlinien dar. Hennermann J.B. 1 1 Charité Universitätsmedizin Berlin, Allg. Pädiatrie, Berlin Neonatale Krampfanfälle treten bei mindestens 0,3% der reifgeborenen und bei mehr als 10% der frühgeborenen Säuglinge auf. Obwohl angeborene Stoffwechselstörungen eine seltenere Ursache neonataler Anfälle darstellen, ist deren Diagnose wegen der Behandlung, der Prognose und der genetischen Beratung von essentieller Bedeutung. Insbesondere bei ungeklärten therapierefraktären Krampfanfällen sollte eine angeborene Stoffwechselstörung ausgeschlossen werden. Klinisch hinweisend können zudem eine frühe Myoklonusepilepsie, weitere neurologische Symptome, wie beispielsweise Muskelhypotonie, und andere klinische Symptome, wie beispielsweise Dysmorphiezeichen, sein. Die Routinediagnostik bei der Abklärung neonataler Krampfanfälle beinhaltet die Analyse der Blutgase, der Serumelektrolyte, des Blut-und Liquorzuckers, der Ketone im Urin, der Harnsäure, des Ammoniaks sowie der Blut-und Liquor-Laktatkonzentrationen. Die erweiterte Stoffwechseldiagnostik umfasst zunächst die Messung der Aminosäuren in Plasma, Urin und Liquor, der Organischen Säuren im Urin, der Acylcarnitine im Trockenblut und des Sulfits im Urin. Je nach klinischer Präsentation kann darüber hinaus weitergehende Diagnostik erforderlich sein: u. a. die Bestimmung von Homocystein, Neurotransmittern, Pterinen, Aminoadipinsäuresemialdehyd, Pipecolinsäure, überlangkettigen Fettsäuren, Purinen und Pyrimidinen. Spezifische Veränderungen im EEG und bei der zerebralen Bildgebung (vorzugsweise MRT) können zudem wegweisend sein. Insbesondere auch das klinische Ansprechen auf die Gabe von Pyridoxin, Pyridoxalphosphat, Folinsäure oder Biotin ist wichtig für die weitere Differenzialdiagnostische Abklärung. Mengel E. 1 Lysosomale Speichererkrankungen sind seltene angeborene Stoffwechselerkrankungen mit einer kombinierten Inzidenz von ca. 1:5000 bis 1:8000. Von den ca. 50 Erkrankungen sind 14 dafür bekannt, dass sie sich als Hydrops fetalis manifestieren können. Aufgrund der Seltenheit wird bei kranken Neugeborenen oder pränatalen Befunden selten an diese Erkrankungen gedacht. Nach vorsichtigen Schätzungen werden 50-80% der Diagnosen nicht gestellt. Die korrekte Diagnose ist Voraussetzung für eine optimale genetische Beratung der Familie. Das Wiederholungsrisiko ist in den überwiegenden Fällen 25%, da die Erkrankungen zumeist autosomal-rezessiv vererbt werden. Für das intensivmedizinische Vorgehen ist ebenso von Bedeutung, dass transiente Verläufe bei einigen Erkrankungen beschrieben sind, während bei anderen Diagnosen, wie z. B. Sialidose oder MPS VII mit Manifestationen im 2. Trimenon, die intrauterine oder perinatale Sterblichkeit 100% ist. Einige Erkrankungen haben charakteristische klinische Befunde, So geht zum Beispiel die natale Verlaufsform des Morbus Gaucher immer mit Hepatosplenomegalie einher und häufig sind ichthyöse Hautveränderungen feststellbar. Bei Mukolipidose Typ II sind morphologische Knochenveränderungen und intrauterine Frakturen feststellbar. Weitere phänotypische Merkmale werden aufgezeigt. Besprochen werden ebenso das diagnostische Vorgehen und Behandlungsoptionen für potenziell transiente Manifestationen. Im universitären Setting haben sich kooperative Diagnoseprotokolle und Algorhythmen von Stoffwechselmedizinern, Neonatologen und Pathologen bewährt. Häberle J. 1 1 Kinderspital Zürich und Forschungszentrum für das Kind, Zürich, Schweiz Das Auftreten einer symptomatischen Hyperammonämie beim Neugeborenen ist ein seltenes Ereignis, das jedoch aufgrund der möglichen Konsequenzen für den Patienten nicht verpasst werden sollte. Hauptgefahr einer nicht rechtzeitig behandelten Hyperammonämie ist ein irreversibles Hirnödem mit hohem Risiko für ein Versterben. Leider sind die Symptome einer Hyperammonämie unspezifisch und decken sich weitgehend mit der Präsentation einer bakteriellen Infektion. Daher werden hyperammonämische Neugeborene oft zunächst unter dem Verdacht einer Sepsis behandelt. Durch eine koordinierte Aktion unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Stoffwechselstörungen innerhalb der DGKJ gelang einer Arbeitsgruppe aus sieben Ländern und unter Einbeziehung zahlreicher Interessengruppen die Erstellung einer europäischen Leitlinie für die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Hyperammonämie und Harnstoffzyklusstörungen. Hauptziele der Leitlinie sind die Harmonisierung gegenwärtiger Praktiken, die Anleitung von weniger erfahrenen Kollegen und die Verbesserung des Bewusstseins für die genannten Situationen. Um diese Ziele zu erreichen, wurde nach einer ausführlichen Literaturrecherche eine standardisierte Bewertung der Publikationen vorgenommen. Für die neonatale Hyperammonämie ist es vorrangig, das Bewusstsein für eine angeborene Stoffwechselstörung bei Neonatologen und Intensivmedizinern zu steigern. Als Ziel sollte bei jedem neonatalen Sepsisverdacht sofort die Messung der Plasma-Ammoniakkonzentration erwogen werden. Die Bestimmung des Ammoniaks sollte also nicht nur den Patienten vorbehalten bleiben, die sich nach Beginn einer Antibiotika-Therapie im Verlauf nicht bessern. Dem Argument einer Kostenexplosion steht die unter der gegenwärtigen Praxis äußerst schlechte Prognose der neonatalen Hyperammonämie entgegen. Der plötzliche Todesfall. Welche metabolische Labordiagnostik ist sinnvoll? Sass J.O. 1 1 Universitäts-Kinderspital Zürich, Abteilung für Klinische Chemie & Biochemie, Zürich, Schweiz Verstirbt ein Kind plötzlich, ohne dass die Ursache bekannt ist, wird es wichtig, durch Untersuchungen post mortem doch noch zu einer Diagnose zu kommen. Dies gilt in besonderem Maße, wenn eine Stoffwechselkrankheit zur Diskussion steht. Bei solchen genetischen Krankheiten liefert die Diagnose des Indexpatienten eine wesentliche Grundlage zur Beurteilung des Wiederholungsrisikos in der Familie und für eine pränatale Diagnostik. Im Mittelpunkt des Vortrages steht, welche Proben zur Durchführung welcher Untersuchungen wie zu gewinnen sind. Die oft in ihren Auswirkungen unterschätzte Präanalytik ist für die Labordiagnostik bei (sich abzeichnendem) Exitus letalis besonders wichtig. Soweit möglich, sollte die Probengewinnung noch intra vitam erfolgen, da Autolyse während des Versterbens zu massiven Verzerrungen von Metabolitenkonzentrationen führen kann. Entsprechend sind post mortem gewonnene Gewebe für biochemische Untersuchungen oft nur sehr eingeschränkt nutzbar. Als DNA-Reservoir und für funktionelle Untersuchungen wie Enzymaktivitätstests sind lebensfähige Zellen von großem Wert. Von beson-derer Bedeutung ist die Entnahme einer Hautbiopsie, die bei Bedarf in Kulturmedium (!) auch ein oder zwei Tage bei Raumtemperatur (!) lagern kann, bevor eine Fibroblastenkultur angelegt wird. Wenn ED-TA-Blut vor Kälte geschützt unzentrifugiert aufbewahrt wird, kann es nicht nur als DNA-Quelle dienen, sondern auch noch Tage nach der Entnahme die Anlage einer permanenten Zelllinie ermöglichen. Ein Merkblatt zur postmortalen Diagnostik und wenige, einfache, Vorbereitungsmaßnahmen können die Chance deutlich erhöhen, einen seltenen Stoffwechseldefekt doch noch zu diagnostizieren. Schaffrath- Rosario Kromeyer-Hauschild et al. (2001) liegt die Häufigkeit von Übergewicht für Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahren bei 15%. Bei mehr als einem Drittel der übergewichtigen Kinder, nämlich bei 6,3% aller 3-bis 17-Jährigen, liegt sogar eine Adipositas vor. Die Häufigkeit von Übergewicht hat sich damit gegenüber den Kromeyer-Hauschild-Referenzdaten aus den 1980erund 1990er-Jahren um 50% erhöht, die Häufigkeit von Adipositas sogar verdoppelt. Die Zunahme hat sich jedoch nicht in allen Altersgruppen gleichermaßen vollzogen: Während bei den 3-bis 6-Jährigen noch kein Anstieg gegenüber den Referenzdaten zu verzeichnen ist, liegt der Anteil der Übergewichtigen bei den 7-bis 10-Jährigen bei 15% und steigt weiter auf 19% bei den 11-bis 13-Jährigen und 17% bei den 14-bis 17-Jährigen. Die Verbreitung von Adipositas steigt von 6,4% bei den 7-bis 10-Jährigen bis auf 7,2% bei den 11-bis 13-Jährigen und 8,5% bei den 14-bis 17-Jährigen. Ein höheres Risiko für Übergewicht und Adipositas besteht vor allem bei Kindern, deren Eltern übergewichtig sind, bei Kindern aus sozial benachteiligten Schichten und bei Kindern mit Migrationshintergrund. Weitere Risikofaktoren sind ein hoher Medienkonsum, das Rauchen und eine hohe Gewichtszunahme der Mutter in der Schwangerschaft, ein hohes Geburtsgewicht sowie -im Alter von 3 bis 10 Jahren -eine kurze Schlafdauer. Unter der angeborenen Form versteht man das sogenannte atypische HUS (aHUS) oder komplementmediierte HUS, bei dem Mutationen in Regulatorproteinen des alternativen Wegs der Komplementkaskade und Antikörper gegen Komplementfaktor H (einem wichtigen Regulatorprotein) zu einer unkontrollierten Komplementaktivierung führen. Der alternative Weg des Komplementsystems ist dauerhaft aktiviert und benötigt eine strenge Regulation. Mutationen bzw. Antikörper führen zu einer verminderten C3b Inaktivierung bzw. erhöhten Stabilität der C3 Konvertase und enden in einer vermehrten Bildung des terminalen Komplementkomplexes (C5b-9), weiters entsteht vermehrt C5a, ein starkes Anaphylatoxin. Dieser potenziell lytische Komplex C5b-9 führt zur Zerstörung von Endothelzellen und leitet u. a. den o. g. pathogenetischen Prozess ein. Die erworbenen Ursachen sind vielfältig. Diese sind einerseits postinfektiös -im Kindesalter vor allem durch eine Infektion mit Shigatoxin produzierenden E. coli ausgelöst (STEC HUS) -und andererseits durch Medikamente, Transplantationen und Schwangerschaft (sekundäres HUS) bedingt. Es wurde vermutet, dass Infektionen, Medikamente und Schwangerschaft per se zu einer Endothelzellaktivierung führen und somit das HUS auslösen können. In letzter Zeit wurde jedoch gezeigt, dass auch bei diesen Formen das Komplementsystem eine Rolle spielt: 1) Die o. g. Ursachen können ein auslösender Trigger für die Manifestation eines komplementmediierten HUS (aHUS) sein. So wurde bei 18/21 Frauen mit schwangerschaftsinduziertem aHUS eine Komplementmutation festgestellt (Fakhouri, JASN, 2011) . In 29% mit De-novo-HUS nach Transplantation wurden Mutationen in Komplementregulatoren detektiert (Noris, AJT, 2010) . 2) Shigatoxin kann direkt das Komplementsystem aktivieren und ebenso die Regulation hemmen und führt somit zu unkontrollierter Komplementaktivierung. (Orth, 2011) Gewisse Risiko-Komplement-Haplotypen wurden ebenso mit der Entwicklung eines STEC HUS in Verbindung gebracht (Poopol, Int J Immunogenet, 2011) . Die Pathogenese, insbesondere die Rolle des Komplementsystems, zu verstehen, ist von zunehmender Bedeutung, da mit Eculizumab ein Medikament zur Verfügung steht, das die Bildung des terminalen Komplementweges hemmt. Im Sommer 2011 kam es in Norddeutschland zum größten bekannten Ausbruch mit hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS). Neben der hohen Anzahl betroffener Erwachsener, konnte als Auslöser ein E-coli-Stamm (Serotyp O104:H4) identifiziert werden. In einer GPN-gestützten Sammlung konnten die Daten von 90 Kindern und Jugendlichen aus 13 Kliniken in Deutschland ausgewertet werden. Der Altersmedian war hoch verglichen mit historischen Daten (11.5 Jahre, 0, [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] 5) . Nur ein Patient (1.1%) starb in der Akutphase. Ein Nierenersatzverfahren wurde bei 64/90 (71%) der Kinder angewandt. Schwere neurologische Komplikationen, Anfälle und eine reduzierte Vigilanz traten bei 23/90 (26%) der Patienten auf. Zehn Patienten erhielten Plasmapherese, 6 Eculizumab und 7 eine Kombination beider Behandlungen. Nach 4 Monaten hatte sich die Nierenfunktion bei 85/90 (94%) der Patienten normalisiert. Drei Patienten wiesen eine CKD Stadium III bzw. IV auf und ein Patient (1,1%) benötigte Dialyse. Eine komplette neurologische Erholung zeigte sich bei 18 der 23 betroffenen Patienten. Dieser Ausbruch mit E. coli O104:H4 stellt den größten bisher detailliert untersuchten HUS-Ausbruch unter Kindern dar. Die initiale Morbidität und der Kurzzeitverlauf sind vergleichbar mit publizierten sporadischen HUS-Fällen anderer Serotypen. Ullrich R. 1 1 Hamburg Der Beitrag beschäftigt sich mit der Deportation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen aus den ehemaligen Alsterdorfer Anstalten in Hamburg mit dem Schwerpunkt der unzureichenden juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung dieser Verbrechen bis in die 1970er Jahre hinein. In den Jahren 1941 bis 1943 wurden insgesamt 166 Kinder und Jugendliche mit Behinderung aus den Alsterdorfer Anstalten in Tötungsanstalten und Kinderfachabteilungen deportiert, in denen nachweislich mindestens 134 getötet wurden. Neben dem leitenden Oberarzt der Alsterdorfer Anstalten, Dr. Gerhard Kreyenberg, waren auch der Anstaltsleiter, Pastor Friedrich Lensch, und der Leiter der Allgemeinen Abteilung der Gesundheitsverwaltung, Dr. Kurt Struve, beteiligt. Nach der Zeit des Nationalsozialismus konnten alle Beteiligten unbehelligt ihre Karrieren fortsetzen. Eine juristische Verfolgung wurde erst Ende der 1960er Jahre durch den Beschwerdebrief eines ehemaligen Alsterdorfer Pfleglings eingeleitet. Die intensiven Recherchen des damaligen leitenden Oberstaatsanwaltes Dr. Dietrich Kuhlbrodt mündeten letztlich in einer 870 Seiten umfassenden Anklageschrift gegen Lensch und Struve. Schlussendlich wurde keiner der Täter verurteilt. Ein Hauptverfahren wurde nur gegen den Angeschuldigten Struve eröffnet, jedoch aufgrund der "Verteidigungsunfähigkeit" des Angeklagten binnen eines Monats eingestellt. Die Hamburger Presse berichtete über die Anklage und den Prozess nur sehr spärlich und ergriff deutlich Partei für Struve um das öffentliche Bild über den "wohlverdienten Hamburger Bürger" zu bewahren. Eine Empörung in der Hamburger Gesellschaft der 1960er und 70er Jahre blieb aus. Erläuternde Gesichtspunkte und Vorschläge. Max Nonne und sein Gutachten: Das Fremde, das Mitleid, das Aussondern. Max Nonne, Mitbegründer der Neurologie in Deutschland, privilegiert im kulturellen Gedächtnis des Faches, der Fachgeschichte und der Stadtgeschichte Hamburgs. Ort der Wirkung: Die akademische Position Max Nonnes in der medizinischen Fakultät (Allgemeine Krankenhaus/Universitätskrankenhaus Eppendorf) der Universität Hamburg von 1919 bis 1933 und als Emeritus. Der medizinische Lehrdiskurs im Dienste der Volkshygiene: Die Gefahren der angeborenen "Spirochaeta pallida" -eine ständige, vielfältige, unberechenbare Bedrohung der kindlichen Gesundheit ([Kap. 19 Hamm H. 1 1 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Würzburg Die Inzidenz von Melanomen steigt erst mit der Pubertät rapide an. Schon frühzeitig können Melanome aber de novo und nicht nur auf kongenitalen melanozytären Riesennävi entstehen. Gutartige melanozytäre Tumoren kommen dagegen schon bei Kindern sehr häufig vor. Dem Pädiater stellt sich dabei die Aufgabe, das maligne Potenzial von Pigmentmalen und die Gefährdung des Patienten korrekt einzuschätzen und zu erkennen, wann ein Dermatologe zu Rate gezogen werden sollte. Am weitaus häufigsten sind gewöhnliche erworbene melanozytäre Nävi, die bei Vielzahl ein erhöhtes Melanomrisiko anzeigen. Ähnliche Bedeutung kommt dem Vorhandensein mehrerer atypischer ("dysplastischer") melanozytärer Nävi zu. Eltern und Patient müssen in diesen Fällen auf die immense Bedeutung eines konsequenten Lichtschutzes und regelmäßiger klinischer und dermatoskopischer Kontrollen hingewiesen werden. Das Melanomrisiko kongenitaler melanozytärer Nävi ist etwa proportional zu deren Größe und Zellzahl; eine Frühexzision größerer Nävi ist aber oft auch aus psychosozialen und operativen Gründen sinnvoll. Bei großen Nävi, insbesondere bei Lokalisation in der hinteren Körperachse und bei Vorliegen zahlreicher "Satellitennävi", sind die Möglichkeit einer neurokutanen Melanozytose und die Gefahr einer extrakutanen Melanomentwicklung zu bedenken. Der Spitz-Nävus gilt -sowohl in klinischer als auch histologischer Hinsicht -als wichtigster Melanomsimulator des Kindesalters. Halo-Nävi treten gehäuft bei Vitiligo auf und sollten auf assoziierte Autoimmunerkrankungen, insbesondere der Schilddrüse, achten lassen. Für alle "dunklen Flecken", die klinisch und dermatoskopisch nicht sicher als benigne einzustufen sind, stellt die vollständige Exzision mit histologischer Untersuchung die Therapie der Wahl dar. Emmert S. 1 1 Universitätsmedizin Göttingen, Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Göttingen Eine mögliche Einteilung nichtvaskulärer Hauttumore im Kindesalter kann in der Unterscheidung von gutartig und bösartig und/oder einem nichtsyndromalen bzw. syndromalen Auftreten liegen. Beispiele für gutartige nichtsyndromale Tumoren sind Atherome, Pilomatrixome oder auch Keloide. Darüber hinaus lassen sich von gutartig bis bösartig differenzierte Entitäten finden, u. a. Lipome/Liposarkome, Histiozytome/maligne fibröse Histiozytome oder Dermatofibrome/ Dermatofibromae protuberantes/Dermatofibrosarkome. In gleicher Folge können das solitäre Mastozytom vs. Mastzellleukämie, die gutartigen Non-Langerhanszell-Histiozytosen (z. B. Xanthogranulome) vs. bösartige Langerhanszell-Histiozytosen oder auch Pseudolymphome (z. B. Lymphadenosis cutis benigna) vs. maligne Lymphome gesehen werden. Ein Beispiel für die Sequenz gutartig vs. bösartig und gleichzeitig nichtsyndromal vs. syndromal stellt der Nävus sebaceus dar, auf dessen Boden Basalzellkarzinome entstehen können und der, wenn er linear auftritt, auf das Schimmelpenning-Feuerstein-Mims-Syndroms hinweisen kann. Beispiele von gutartigen Hauttumoren, die auf syndromale Erkrankungen mit erhöhtem Krebsrisiko hinweisend sein können, beinhalten Neurofibrome als Hinweis auf eine Neurofibromatose, Angiofibrome als Hinweis auf eine tuberöse Sklerose, Fibrofollikulome als Hinweis auf das Birt-Hogg-Dubé-Syndrom oder auch Talgdrüsenadenome oder Keratoakanthome als Hinweis auf das Muir-Torre-Syndrom. Das DNA-Reparaturdefektsyndrom Xeroderma pigmentosum kann als Beispiel für eine syndromale Erkrankung dienen, bei der bereits in der Kindheit multiple UV-induzierte Hauttumore auftreten. So stellt die Haut häufig das Fenster zu komplexeren, meist genetisch bedingten Erkrankungen dar, deren frühzeitige Diagnosestellung die Prognose verbessert. Auswirkungen einer nicht kontrollierten Epilepsie auf die psychosoziale Entwicklung und was man dagegen tun kann Lux M.P. 1 1 Epilepsiezentrum Kork, Kehl-Kork Epilepsie als chronische und dynamische Erkrankung stellt die psychosoziale Entwicklung und das ganze Familiensystems dauerhaft auf die Probe. Wie im Rahmen eines Arztkontakts erkannt werden kann, welche psychosozialen Konsequenzen eingetreten sind, bzw. zu welchen Methoden der Kompensation der Belastungen geraten werden kann, soll in dieser Sitzung dargelegt werden. Im Spannungsfeld zwischen "etwas" und "schwerstbeeinträchtigt" spiegeln sich die Reaktionen der Umwelt, und die weiteren Schritte in Richtung Teilhabe am gleichberechtigten Leben in der Gesellschaft. Medizinische, therapeutische und soziale Stressoren sind in der Regel die Quelle psychischer Belastungsfaktoren bei Kindern mit Epilepsie. Dies kann sich unter anderem durch Angst und Unsicherheit, einem niedrigen Selbstwertgefühl, Schuldgefühlen, gesteigerter Reizbarkeit oder Depressivität äußern -und sich negativ auf die sozialen Kontakte auswirken. Nur durch kontinuierliche professionelle Begleitung und Unterstützung kann eine nachhaltige Stabilisierung der Gesamtsituation erreicht werden, eine Krankheitsbewältigung und notwendige Entwicklungsschritte des Kindes/Jugendlichen erfolgen. Psychoedukative Schulungsprogramme können bei der Krankheitsverarbeitung helfen. Durch die Bewältigung dieser Entwicklungsaufgaben und die weitere spezifische Förderung, ist die Basis für eine erfolgreiche Ausbildung und Eingliederung in das Arbeitsleben gegeben. Bast T. 1 1 Epilepsiezentrum Kork, Klinik für Kinder und Jugendliche, Kehl Etwa 75% der Kinder mit Epilepsie werden unter antiepileptischer Therapie anfallsfrei. Von einer Pharmakoresistenz kann man ausgehen, wenn Patienten nach Einsatz von mindestens zwei adäquaten Medikamenten nicht anfallsfrei wurden. Das Risiko einer schwierigen Behandelbarkeit und Persistenz der Epilepsie bis in das Erwachsenenalter hängt vor allem von der Ätiologie und dem Epilepsiesyndrom ab. So sind Epilepsien auf der Grundlage strukturellen Läsionen eher pharmakorefraktär und dauerhaft beeinträchtigend, als beispielsweise die klassischen idiopathischen Epilepsien des Kindesalters. Zu den hochgradig pharmakoresistenten Epilepsiesyndromen zählen unter anderem das Westsyndrom (WS), das Dravet-Syndrom (DS) und das Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS). Schwere frühkindliche Epilepsien gehen mit einer erhöhten Mortalität um 25% bis zum Erwachsenenalter einher. Etwa ein Drittel der Kinder mit WS erfahren eine Remission, aber bei 20% geht der Verlauf in ein LGS über. Von allen Patienten mit LGS werden nur maximal 5% im Erwachsenenalter unter Therapie anfallsfrei und bei DS sind es nur Einzelfälle. Demgegenüber ist die Rate an "sudden unexplained death in epilepsy patients" (SUDEP) klar erhöht. Es kann insgesamt für die Gruppe der pharmakoresistenten kindlichen Epilepsiesyndrome festgehalten werden, dass sie im Erwachsenenalter in der Regel weiterhin aktiv bleiben und nicht minder schwer behandelbar verlaufen. Dies führt zusammen mit einer häufig progredienten neurologischen und kognitiven Beeinträchtigung dazu, dass ein Großteil der betroffenen Patienten auch im Erwachsenenalter auf Unterstützung angewiesen und nicht selten pflegebedürftig bleibt. Fauser S. 1 1 Epilepsiezentrum, Abteilung Neurochirurgie Universitätsklinik Freiburg, Freiburg Fokale kortikale Dysplasien (FCD) sind eine der häufigsten Ursachen für fokale Epilepsien mit Beginn zumeist schon in den ersten 5 Lebensjahren. Die Diagnose der FCD war erst mit Einführung der MRT-Bildgebung möglich. Mit besserer Auflösung durch 3-Tesla-Geräte und einer dünnen Schichtführung (1,00 mm) können mittlerweile auch sehr kleine Dysplasien dargestellt werden. Bei nur 17% der FCD-Patienten kann medikamentös eine vorübergehende Anfallsfreiheit >1 Jahr erreicht werden. Deshalb ist für viele Patienten die Epilepsiechirurgie eine wichtige Therapieoption. Eine ausführliche prächirurgische Diagnostik ist notwendig. Bei Dysplasien in der Nähe eloquenter Areale (Sprache, Motorik) oder bei kryptogenem MRT ist ein invasives Video-EEG-Monitoring erforderlich. Neuerdings wurde bei Dysplasien insbesondere in der Tiefe von Sulci oder in der Inselregion hierfür Tiefenelektroden (Stereo-EEG) eingesetzt, welche im Vergleich zu subduralen Elektroden weniger schmerzhaft und komplikationsärmer sind sowie tiefe Dysplasien besser erreichen. Je nach Ausmaß der Dysplasie werden Läsionektomien, Lobektomien und Hemisphärektomien durchgeführt. Multifokale Dysplasien können durch mehrere Läsionektomien behandelt werden. 50-60% aller FCD-Patienten werden postoperativ anfallsfrei, weitere 20% haben einen deutlichen Profit. Positive prädiktive Faktoren bezüglich Anfalls-freiheit sind eine Operation vor dem 18. Lebensjahr, keine Grand-mal-Anfälle in der Vorgeschichte, eine sichtbare Läsion im MRT und eine komplett resektable Läsion. Da Epilepsien bei FCD meist einen pharmakoresistenten Verlauf nehmen und eine frühzeitige Operation ein wesentlicher prädiktiver Faktor für postoperative Anfallsfreiheit darstellt, sollte die Epilepsiechirurgie bei diesen Patienten sehr frühzeitig erwogen werden. Jacobs J. 1 1 Klinik für Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen, Universitätsklinik Freiburg, Freiburg Etwa 30% aller Patienten mit fokaler Epilepsie entwickeln eine therapierefraktäre Epilepsie. Eine chirurgische Entfernung der Anfallsursprungszone ist die beste Therapieoption damit diese Patienten eine langfristige Anfallsfreiheit erreichen. Ziel der prächirurgischen Diagnostik ist es diejenigen Hirnstrukturen einzugrenzen, die entfernt werden müssen, um Anfallsfreiheit zu erreichen, ohne hierbei funktionell wichtige Hirnstrukturen zu entfernen. Zur etablierten Standarddiagnostik gehören neben der der Anfallssemiologie, ein Video-EEG-Monitoring, strukturelles MRT und funktionelle Bildgebung. Falls diese nichtinvasiven Methoden keinen eindeutigen Anfallsursprung identifizieren können, werden intrakranielle EEG-Aufzeichnungen benötigt. Trotz aufwendiger Diagnostik, gelingt es häufig nicht den Patienten präoperativ eine genaue Prognose über den Operationserfolg zu geben. In den letzten Jahren wurden verschiedene neue Methoden entwickelt und in Bezug auf ihre Vorhersagekraft für das postoperative Ergebnis getestet. Im Rahmen der Sitzung zum Thema Pharmakoresistenz wird dieser Vortrag neue Techniken aus dem Bereich EEG, Quellenanalyse und MRT vorstellen und miteinander vergleichen. Ein besonderer Schwerpunkt wird hierbei auf die Verwendung von hochauflösenden EEGs, EEG-fMRT-Untersuchungen sowie Hochfrequenzoszillationen gelegt. Walger P. 1 1 Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik III, Internistische Intensivmedizin, Infektiologie (DGI), Bonn Risikofaktoren (RF) einer MRSA-Besiedlung oder Infektion bei Kindern sind grundsätzlich denen von Erwachsenen vergleichbar. Hierzu gehören eine Vorbehandlung mit Antibiotika (AB), insbesondere mit 3G-Ceph. und Chin., eine stat. Versorgung, operative Eingriffe und die Anwendung invasiver Prozeduren insbesondere auf ICU. Peripartale Mutter-Kind-Übertragungen sind selten. Die Mehrzahl invasiver MRSA-Infektionen betrifft Kinder <1 J. Üblicherweise geht einer nosokom. Infektion eine MRSA-Besiedlung voraus. Während die Ausbreitung eines phäno-und genotypisch distinkten MRSA-Typs mit schmalerem Resistenzspektrum aber virulenterem Verhalten (PVL + "community associated MRSA", CA-MRSA) die MRSA-Epidemie in den USA verändert hat, ist die Situation in Europa weiterhin durch den "hospital associated MRSA" (HA-MRSA) dominiert. Bei amb. Auftreten von Haut-Weichteil-Infektionen (SSTI), z. B. in Form familiärer Ausbrüche von Furunkulose, muss auch in Deutschland an CA-MRSA gedacht werden. Bei entspr. Exposition sind Kinder und Erwachsene gleich betroffen. Ein MRSA-Transfer aus Nutztierbeständen, insbesondere der Schweinemast, hat den Katalog der Screening-In-dikationen erweitert. Prästatistische Surveillance-Daten zeigen einen zunehmenden Anteil des "lifestock associated MRSA" (LA-MRSA) bei beruflich exponierten Personen und deren Familien in Regionen mit großen Schweinebeständen. LA-MRSA führt seltener als CA-MRSA zu manifesten SSTI. MRSA ist der einzige multiresistente Erreger, für den es ein etabliertes Konzept zur Eradikation gibt. Die Mittel sind die topische (nasale) Anwendung eines bakteriziden AB, eine antiseptische Haut-und Schleimhautdekontamination, die Durchführung invasiver Maßnahmen nach standardisierten antiseptischen Techniken und eine Prävalenzkontrolle durch MRSA-Screening. Im KH kommt ein striktes Hygienekonzept unter Einzelzimmer-Isolation hinzu. Therapeutisch stehen mehrere Anti-MRSA-AB zur Verfügung, Goldstandard bei der Therapie invasiver Infektionen ist Vancomycin. Differenzialtherapeutische Alternativen sind Linezolid (MRSA-Pneumonie) oder Daptomycin (MRSA-Bakteriämien/Endokarditis) sowie bei strenger Indikationsstellung Tigecyclin (intraabd. Inf.). Hübner J. 1 1 Abteilung Pädiatrische Infektiologie, Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, Ludwigs-Maximilian Universität München, München Enterokokken gehören zu den wichtigsten nosokomialen Erregern, die aufgrund ihrer häufigen und multiplen Antibiotikaresistenzen zu großen Problemen führen können. Vor allem immunsupprimierte Patienten, aber auch Intensivpflegepatienten sowie Neu-und Frühgeborene sind von diesen Infektionen betroffen. Klinisch von Bedeutung sind dabei hauptsächlich die beiden Spezies E. faecalis und E. faecium. Traditionelle Therapieansätze beinhalten Antibiotika, wobei vor allem E.-faecium-Resistenzen gegen eine Vielzahl von Antibiotika, einschließlich der Reservesubstanz Vancomycin, aufweist und meist sehr schwierig zu behandeln ist. Einige neuere Substanzen (Daptomycin und Tigecyclin) sind klinisch verfügbar, aber für pädiatrische Patienten bisher nicht zugelassen. Diese Antibiotika sowie die möglichen Indikationen in der Pädiatrie werden genauer vorgestellt werden. In der wissenschaftlichen Literatur sind eine Vielzahl von Ausbrüchen durch vancomycinresistente Enterokokken (VRE) berichtet worden, die sowohl in der Erwachsenenmedizin als auch in der Pädiatrie stattgefunden haben. Geeignete Methoden zur rechtzeitigen Erkennung und effektiven Bekämpfung dieser Ausbrüche werden ebenfalls vorgestellt werden. Bezüglich innovativer Ansätze wird über die Möglichkeit einer Impfung sowie über sogenannte Antivirulenzstrategien berichtet werden, wobei Biofilminfektionen (z. B. Venenkatheter-Infektionen) dabei eine wichtige Rolle spielen. Trautmann A. 1 , Schaefer F. 1 , für das PodoNet-Register 1 Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Heidelberg Hintergrund. In einer internationalen pädiatrischen Registerstudie sollten das Ansprechen auf unterschiedliche pharmakologische Therapiekonzepte sowie Prädiktoren für den Langzeitverlauf der Nierenfunktion bei SRNS identifiziert werden. Methodik. Das PodoNet-Register sammelt klinische, pharmakologische, genetische und histopathologische Daten von Kindern mit SRNS. Bei 592 von aktuell 1467 Kindern erlauben longitudinale Proteinurie-und Medikationsdaten die Beurteilung des Ansprechens auf intensivierte immunsuppressive Therapieprotokolle anhand definierter Kriterien (Proteinurie, Serumalbumin). Wir führten eine Kaplan-Meier-Analyse des Nierenüberlebens in Abhängigkeit von Therapieansprechen und genetischer Diagnose durch. Ergebnisse. 165 von 592 Kindern (28%) erreichten eine Vollremission und 72 (12%) eine partielle Remission unter intensivierter immunsuppressiver Therapie. Von 348 therapieresistenten Kindern lagen bei 83 eine genetische Ursache und bei 33 Familiarität vor. CNI-basierte Protokolle führten bei 294 von 565 (52%), MMF bei 31 von 85 (37%), CNI plus MMF bei 48 von 75 (64%), Rituximab bei 9 von 29 (31%), Steroidpulstherapien nur bei 32 von 346 (9%) und Cyclophosphamid bei 16 von 174 (9%) behandelten Patienten zur Remission. Das Nierenüberleben 5, 10 und 15 Jahre nach Erkrankungsbeginn betrug 98%, 95% und 95% bei Wendell A. 1 , Stappenbeck J. 1 , Thomasius R. 1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes-und Jugendalters, Hamburg Fragestellung. "Familien stärken" ist ein universelles, familienbasiertes Präventionsprogramm für Heranwachsende im Alter von 10 bis 14 Jahren, dessen Hauptziele eine Anhebung des Einstiegsalters beim Konsum psychotroper Substanzen, der Rückgang expansiver kindlicher Verhaltensauffälligkeiten sowie der Verbesserung der Familienfunktion sind. Es wurde 1993 an der Iowa State University/USA entwickelt und konnte in mehreren randomisiert-kontrollierten Studien seine Wirksamkeit in Bezug auf Konsumbeginn und -menge von Tabak, Alkohol und Cannabis sowie die Abnahme kindlicher Verhaltensauffälligkeiten in Schule und Familie nachweisen. Material und Methode. Das aus elf Sitzungen bestehende Programm adressiert Themen wie Stärkung der Erziehungskompetenz, Verbesserung der innerfamiliären Kommunikation und das Umgehen mit Peer Pressure bei Jugendlichen. 2009 wurde mit der kultursensiblen Adaptation begonnen, wozu die Übersetzung des Arbeitsmaterials und der Neudreh der Schulungsvideos gehörten. Seit April 2010 läuft eine randomisiert-kontrollierte Multizenterstudie an vier Standorten in Deutschland zur Evaluation des Programms, an der 291 Familien teilnehmen, die entweder das Training oder die Minimalintervention durchlaufen haben. Nach den Prä-und Postinterventionszeitpunkten erfolgen Datenerhebungen 6 bzw. 18 Monate nach Interventionsende. Ergebnisse/Schlussfolgerungen. Erste Erfahrungen zeigen, dass sich das Training auch in Deutschland gut umsetzen lässt und eine hohe Akzeptanz sowohl bei den Trainern als auch bei Familien erreicht. Die Post-Messungen liegen im Juni 2012 vor, so dass erste Befunde aus der deutschen Evaluation zur Wirksamkeit präsentiert werden. Schmiedebach H.-P. 1 1 Institut Geschichte und Ethik der Medizin, Hamburg Über gefährliche und verbrecherische Menschenversuche im Nationalsozialismus und über die Einbeziehung von Kindern in solche Versuche ist bereits einiges berichtet worden. Weniger jedoch ist bislang bekannt, wie vor 1933 medizinische Versuche an Kindern sowohl innerhalb der Medizin wie auch in der Öffentlichkeit erörtert wurden. So wurde z. B. anlässlich der Einführung einer Tuberkulose-Schutzimpfung in der sozialdemokratischen Zeitung "Vorwärts" am 11.12.1912 ein Protestartikel veröffentlicht, der die Überschrift trug: "Kranke Waisenkinder als Versuchskaninchen". Den beteiligten Ärzten wurde vorgeworfen, sie hätten auf eigene Faust eine unerprobte Impfung an zahlreichen Waisenkindern ausprobiert, ohne die Genehmigung der zuständigen Dezernenten eingeholt zu haben und ohne die nötige Gesundheitskontrolle der geimpften Kinder gewährleisten zu können. Es blieb keineswegs nur bei dem Artikel im "Vorwärts", sondern gleichzeitig stellte die sozialdemokratische Fraktion der Berliner Stadtverordnetenversammlung einen Antrag, der forderte, dass Eingriffe nur mit Einwilligung der Patienten oder ihrer gesetzlichen Vertreter zulässig sein sollten. Im Beitrag wird dargelegt, welche Art von Versuchen an Minderjährigen zwischen ca. 1850 und 1933 stattfanden und erörtert, welche Erkenntnisinteressen seitens der experimentierenden Ärzte verfolgt wurden. Darüber hinaus werden die vielfältigen Reaktionen innerhalb der Ärzteschaft wie auch in der Öffentlichkeit vorgestellt, die nicht nur in kritischen Publikationen und politischen Forderungen bestanden, sondern auch in vereinzelten Anzeigen gegen die verantwortlichen Ärzte. Schließlich wird danach gefragt, ob und wenn ja, inwiefern diese Versuchspraxis eine Kontinuität zu den späteren Experimenten an Kindern nach 1933 hergestellt hat. Rudolf Degkwitz. Die politische Kontroverse um einen ungewöhnlichen Kinderarzt van den Bussche H. 1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg Rudolf Degkwitz (1889 -1973 , Inhaber des Lehrstuhls für Kinderheilkunde an der Hamburger Medizinischen Fakultät von 1932 bis 1948, war ohne Zweifel die herausragende Figur der Opposition gegen den Nationalsozialismus im Lehrkörper der Fakultät. Zunächst rechtsradikal eingestellt, wandelte er sich zu einem frühen und radikalen Opponenten gegen das NS-Regime, der seine Meinung stets öffentlich kundtat und 1944 vom Volksgerichtshof zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Am 4.5.1945 kehrte Degkwitz an die Fakultät zurück und übernahm wichtige Ämter in Fakultät und Gesundheitsbehörde. Während des Krieges hatte Degkwitz ein Buch verfasst, in dem er mit der deutschen Geschichte abrechnete und Perspektiven für einen Neubeginn in Deutschland aufzeichnete. Das Manuskript wurde 1946 unter dem Titel "Das alte und das neue Deutschland" als eines der ersten politischen Bücher der Nachkriegszeit verlegt. Durch sein aktives Eintreten für eine konsequente Entnazifizierung machte er sich in der Hamburger Ärzteschaft viele Feinde. 1948 quittierte er den Dienst, emigrierte in die USA und übernahm eine Forscherposition bei Merck, Sharp and Dome. 1973 kam er schwer erkrankt in die Bundesrepublik zurück, wo er im gleichen Jahr verstarb. In seiner Person verbanden sich wissenschaftliche Leistung, politische Weitsicht, Bekennermut und Tatendrang in unnachahmlicher Weise. Im Vortrag soll versucht werden, die Hintergründe und den Wandel des politischen Denkens und Handelns von Degkwitz zu ergründen, seine Bedeutung für die Opposition gegen den Nationalsozialismus aufzuzeigen und auch zu skizzieren, warum Degkwitz in der Nachkriegszeit zum meistgehassten deutschen Pädiater wurde. Hinz-Wessels A. 1 1 Charité -Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschichte der Medizin, Berlin In der DDR nahm der Schutz der Gesundheit einen hohen ideologischen und praktischen Stellenwert ein. Er wurde im Sinne der Marxschen Gesellschaftstheorie als ein elementares Anliegen des Sozialismus und zugleich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden, deren Wahrnehmung dem Staat und allen gesellschaftlichen Gruppen übertragen war. In der ideologischen Auseinandersetzung mit den "imperialistischen westlichen Staaten" kam der Existenz eines dem Humanismus und der sozialen Gerechtigkeit verpflichtetes und funktionierendes Gesundheitswesen als Nachweis für die Überlegenheit des Sozialismus eine zentrale Rolle zu. Darüber hinaus hatte der Gesundheitsschutz aber auch eine ökonomische Funktion, indem er wesentlich zur Erhaltung und Steigerung der Arbeitsfähigkeit der Bevölkerung und damit der Produktivität der DDR-Volkswirtschaft beitragen sollte. Vor diesem Hintergrund wurde auch der medizinischen Wissenschaft als einem Pfeiler und Garanten für die Leistungsfähigkeit des Gesund-heitssystems und damit auch der Volkswirtschaft große Bedeutung zugemessen. Dies gilt auch für die Pädiatrie, zumal der Schutz von Müttern, Kindern und Jugendlichen innerhalb des DDR-Gesundheitswesens einen herausgehobenen Stellenwert besaß. Die Gesundheit der jungen Generation wurde als entscheidender Faktor für den Gesundheitszustand der gesamten Bevölkerung angesehen. Vor diesem Hintergrund will der Vortrag auf Defizite in der Medizingeschichtsschreibung aufmerksam machen, die die DDR-Pädiatrie bisher vernachlässigt hat, und Aufgaben und Forschungsperspektiven einer medizinhistorischen Aufarbeitung näher bestimmen. Hiort O. 1 1 Sektion für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Universität zu Lübeck, Lübeck Es sind etwa 5000 bis 8000 seltene Erkrankungen beschrieben, so dass in Europa etwa 30 Mio. Menschen an einer seltenen Erkrankung leiden. Diese Menschen finden oftmals keine Experten für ihre Erkrankung und es ist eine europäische Aufgabe, hier den Zugang zu den Gesundheitssystemen zu erarbeiten und zu garantieren. Die Europäische Union hat im European Union Committee of Experts on Rare Diseases (EUCERD) Empfehlungen für die Schaffung von nationalen Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE) erarbeitet. Diese werden zurzeit von den Mitgliedsländern individuell umgesetzt. In Deutschland geschieht dies im Rahmen des Nationalen Aktionsbündnisses für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE). Des Weiteren plant die EU die Einrichtung von Europäischen Referenznetzwerken (ERNs), die einen Zusammenhalt der ZSE schaffen sollen. Hier ist noch ungeklärt, wie umfassend die ERNs arbeiten sollen. Wahrscheinlich ist, dass ERNs eine größere Gruppe von Seltenen Erkrankungen umfassen, so dass letztendlich alle Menschen mit seltenen Erkrankungen Zugang zu einem ERN finden können. Eine Finanzierung von ERNs ist ab 2013 durch die EU denkbar. Ein europäischer Zugewinn durch ERNs ist besonders hoch für die seltenen Erkrankungen, da im nationalen Rahmen oftmals die Patientenzahlen klein sind und in vielen Ländern eine Expertise nicht für alle Erkrankungen vorliegt. Somit werden ERNs die Gesundheitsversorgung von Patienten und Familien verbessern und auch langfristig die Forschung für seltene Erkrankungen verbessern. Tenbrock K. 1 1 Klinikum der RWTH Aachen, Abteilung für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Immunologie, Klinik für Kinder und Jugendmedizin, Aachen Die Einführung von Biologika in der Kinderheilkunde und insbesondere in der Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) hat zu einer wesentlichen Verbesserung des klinischen Outcomes der Patienten geführt. Das Erreichen einer dauerhaften Remission ist ein realistisches Ziel geworden. Dabei beruht der Effekt der Biologika zum einen auf der Blockade von Zytokinen wie TNFα, IL-6 oder IL-1β, die eine große Rolle in der Modulation von Entzündung spielen. Eine andere Wirkweise ist die Blo-ckade von kostimulatorischen Molekülen wie z. B. CD80/CD86 auf antigenpräsentierenden Zellen, die wesentlich für die Aktivierung von T-Zellen sind. Hier setzt ein CTLA-4-Ig Fusionsmolekül an, welches an CD80/86 bindet und dadurch die T-Zellaktivierung verhindert. Der Vortrag wird die Wirkweisen und Indikationen der in der Pädiatrie zugelassenen Biologika behandeln. Hönig M. 1 1 Universitätsklinikum Ulm, Kinder-und Jugendmedizin, Ulm Primäre Immundefekte ("primary immunodeficiencies", PID) sind eine genetisch und phänotypisch heterogene Gruppe angeborener Erkrankungen. Ein Teil der PIDs ist durch schwere, rezidivierende und lebensbedrohliche Infektionen gekennzeichnet. Für diese Untergruppe ist die allogene hämatopoietische Stammzelltransplantation (HSCT) die momentan einzige etablierte kurative Therapie. Der Therapieerfolg der HSCT wird durch eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Faktoren beeinflusst: den genetischen Defekt, infektiöse Komplikationen und hierdurch verursachte Organschädigungen, Komplikationen durch maternale T-Zellen oder die Ausbildung eines Omenn Syndroms sowie nichtimmunologische Manifestationen der Erkrankungen. Die therapeutischen Ziele der HSCT bei PIDs unterscheiden sich deutlich von denen in der Behandlung hämatologischer oder maligner Erkrankungen. Krankheitsspezifische Aspekte und deren Einfluss auf die therapeutische Strategie bei PIDs werden an konkreten Beispielen diskutiert. Muschol . Die Alpha-iduronidase-Aktivität befand sich nach Transplantation bei allen Patienten im Normbereich, die Ausscheidung von GAG im Urin war rückläufig. Die fazialen Stigmata zeigten sich rückläufig, die kardialen Veränderungen nicht progredient. Bei 10 Patienten (67%) normalisierte sich die Hepatosplenomegalie. Orthopädische Manifestationen waren häufig (12 Gibbus, 2 Skoliose, 8 Genua valga, 3 Hüftdysdysplasie). Elf Patienten (73%) hatten eine Spinalkanalstenose am kraniozervikalen Übergang, 2 entwickelten zudem eine Myelopathie, welche eine chirurgische Dekompression erforderte. Ein Karpaltunnelsyndrom fand sich bei 10 Patienten (67%). Die meisten (73%) Patienten waren nach Transplantation geistig behindert (11/15) oder mental (gering) beeinträchtigt (3/15) . Kein Patient zeigte eine mentale Verschlechterung. Krägeloh-Mann I. 1 1 Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie, Sozialpädiatrie, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Tübingen Die MLD ist eine aut.-rec. Erkrankung, verursacht durch Mutationen im Arylsulfatase-A-Gen und eine Defizienz dieses Enzyms. Daraus resultiert eine Speicherung von Sulfatiden, vorwiegend im zentralen und peripheren Nervensystem, diese verursacht Demyelinisierung und entsprechende Funktionsdefizite. Klinisch werden drei Formen unterschieden: Die spätinfantile Form mit Beginn vor dem 30. Lebensmonat; die juvenile Form mit Beginn zwischen 2,5 und 16 Jahren und die adulte Form, beginnend nach 16 Jahren. Bei der spätinfantilen Form stehen neurologische Symptome (Spastik und Neuropathie) im Vordergrund und der Verlauf ist rasch progredient. Die juvenile Form kann mit neurologischen Zeichen oder kognitiven und Verhaltensauffälligkeiten beginnen, der Verlauf ist variabler. Die Knochenmarktranplantation (KMT) hat zum Ziel, die defiziente Enzymproduktion endogen zu ersetzen. Die Enzymproduktion wird erwartet von ins Nervensystem eingewanderten, zu Mikroglia differenzierten Spender-Stammzellen (erwarteter Effekt nach ca. 2 Jahren). Die Ergebnisse der KMT bei MLD sind sehr inkonsistent. Sie stammen vorwiegend von Patienten mit juveniler MLD. Die Interpretation der Ergebnisse ist schwierig, da selbst frühsymptomatisch transplantierte Patienten sich verschlechtern können, ein Vergleich zum normalen Verlauf bislang nur in Einzelfällen möglich war (Geschwistervergleich). Im Rahmen des deutschen Leukonet-Netzwerkes wurden Daten zum natürlichen Verlauf der MLD gesammelt und bieten eine Basis für die Beurteilung des Therapieerfolgs. Da auch juvenile Patienten sich sehr rasch verschlechtern, wenn sie das freie Gehen verloren haben, wird erwartet, dass Transplantation in ausreichendem Abstand von dieser motorischen Verschlechterung erfolgen sollte. Erste Ergebnisse bestätigen dies. Lehmberg K. 1 1 Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Hamburg Zu den Differenzialdiagnosen des Fiebers unklarer Genese zählt die hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH). Dieses lebensbedrohliche hyperinflammatorische Syndrom kommt hereditär oder erworben vor. Erworbene Formen treten insbesondere im Rahmen von Virusinfektionen (vor allem EBV), malignen und rheumatologischen Erkrankungen auf. Letztere werden per Konvention als Makrophagenaktivierungssyndrom (MAS) bezeichnet. Im vergangenen Jahrzehnt konnten mehrere HLH-assoziierte genetische Defekte identifiziert werden, so dass die Gensequenzierung zumeist eine eindeutige Klassifizierung als hereditäre Form ermöglicht. Zusätzlich haben die Fortschritte der funktionellen Charakterisierung von NK-und T-Zellen mittels durchflusszytometrischer Analyse ermöglicht, dass mit großer Sensitivität und Spezifität innerhalb von 48-72 h das Vorhandensein eines genetischen Defektes vorhergesagt werden kann. Zunehmend wird deutlich, dass weitere Symptomenkomplexe bei genetischen HLH-Formen hinzukommen können. Eine bessere klinische und laborchemische Definition des MAS insbesondere vor dem Hintergrund einer systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis ist Ziel laufender Projekte. Die Therapie aller Formen der HLH beruht auf einer Immunsuppression, die je nach Subgruppe und Schweregrad in unterschiedlicher Konstellation Glucocorticoide, Etoposid, Ciclosporin A, T-Zell-Antikörper, IL1-Antagonisten und IL6-Antikörper beinhaltet. Hereditäre Formen benötigen meist zur endgültigen Heilung die Stammzelltransplantation. In den letzten Jahren konnte durch Verwendung von Konditionierungsregimen mit reduzierter Intensität die Mortalität vermindert werden. Der Überwachung des Spenderchimärismus gewinnt dabei an Relevanz. statomotorische mentale Entwicklung vollzieht sich primär verzögert. Während der Kindheit verläuft das Wachstum für beide Geschlechter in etwa entlang der 3. Perzentile. Bei annähernd 20% der Mädchen beobachtet man eine frühe oder vorgezogene Pubertät. Der Verhaltensphänotyp wandelt sich von einem hyperaktiven im präpubertären Alter in ein eher adynames. Erwachsene mit dem Syndrom ziehen sich nicht selten zurück und sind für Freizeitaktivitäten kaum zu begeistern. Dies begünstigt die Entwicklung einer alimentären Adipositas nach der Pubertät. Auch passagere reaktive, depressive Verstimmungen, deren auslösende Ursachen häufig nicht zu klären sind, sind in dieser Altersgruppe zu beobachten sowie psychosomatische Beschwerden. Erwachsene mit dem Syndrom leben und arbeiten mit wenigen Ausnahmen in beschützenden Einrichtungen. Das freundlich zugewandte Verhalten Fremden gegenüber und ein ausgeprägt gutes Musikempfinden bleibt bis ins hohe Alter erhalten. Betreuungskonzept bei Kindern mit Achondroplasie Zabel B. 1 1 Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Sektion Pädiatrische Genetik, Freiburg Die Achondroplasie ist die häufigste (ca. 1 auf 20.000 Geburten) der inzwischen über 500 seltenen genetisch bedingten Skelettentwicklungsstörungen. Als Folge einer spezifischen Mutation des Typ 3 FGF-Rezeptors resultiert ein disproportionierter Kleinwuchs mit einer Erwachsenengröße um 125-130 cm. Dies ist ein Aspekt, eine interdisziplinäre Betreuung ist aber besonders deshalb erforderlich, um Komplikationen der Achondroplasie zu vermeiden bzw. rechtzeitig therapeutisch anzugehen. Probleme können insbesondere die Fachgebiete Neuropädiatrie, Neuroradiologie, Neurochirurgie, HNO und Kinderorthopädie betreffen, wobei die erforderliche Diagnostik und Betreuung von spezialisierten pädiatrischen Zentren koordiniert und mit den niedergelassenen Pädiatern abgestimmt sein sollte. Eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung dieses Konzepts kommt auch der Selbsthilfeorganisation BKMF (Bundesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien e. V.) zu. Schließlich soll auch noch ein Ausblick auf die neuen Therapieentwicklungen gegeben werden (Phase-I/II-Studie zum natriuretischen Peptid Typ C (CNP) Analogon der Fa. BioMarin). Frühwald M. 1 1 Klinik für Kinder und Jugendliche und "Schwäbisches Kinderkrebszentrums' des Klinikums Augsburg, Augsburg Tumoren des Zentralnervensystems machen ca. 20-25% aller Malignome des Kindes-und Jugendalters aus. Nach neuen Analysen des Deutschen Kinderkrebsregisters sind ca. 400-500 Kinder und Jugendliche jährlich von einem solchen Tumor betroffen. Nach einer traditionellen Sichtweise treten lediglich ~4% dieser Erkrankungen im Rahmen eines hereditären Krebs-Prädispositions-Syndroms auf. Untersuchungen der molekularen Grundlagen von vererbten Krebs-Prädispositions-Syndromen haben einen großen Beitrag zum Verständnis der molekularen Biologie der Krebsentstehung insgesamt, aber vor allem auch der Entstehung von ZNS-Tumoren bei Kindern und Jugendlichen beigetragen. Die Ergebnisse genetischer und epigenetischer Hochdurchsatzanalysen an ZNS-Tumoren des Kindes-und Jugendalters legen dar, dass ein wesentlich höherer Prozentsatz als bislang angenommen eine erbliche Ursache haben kann. Aktuelle Schätzungen liegen bei ca. 15-20%. Während ein Teil der molekularbiologischen Erkenntnisse noch keine unmittelbare Konsequenz für die klinische Patientenbetreuung hat, ist es durchaus lohnenswert, sich diese Erkrankungen erneut vor Augen zu führen und die eigene klinische Praxis im Umgang mit dieser seltenen Patientengruppe kritisch zu überprüfen. Neben den klassischen neurokutanen Syndromen wie der Neurofibromatose Typ I und II, der Von-Hippel-Lindau-Erkrankung sowie der tuberösen Sklerose gehören zu den ZNS-Tumor-Prädispositions-Erkrankungen das Li-Fraumeni-und das Cowden-Syndrom, der Komplex der Hirntumor-Polyposis-Erkrankungen (vormals Turcot-Syndrom) sowie das Basalzell-Naevus-Syndrom und das Rhabdoidtumor-Prädispositions-Syndrom. Anlageträger sollten im Rahmen spezieller Früherkennungsprogramme durch ausgebildete Kinder-und Jugendärzte in Zusammenarbeit mit Kinder-und Jugendhämatologen und -Onkologen betreut werden. Um die molekulargenetische Diagnostik sinnvoll, gezielt und kostensparend einzusetzen, ist es notwendig, dass die betreuenden Fachkollegen das Risiko dieser Erkrankungen kennen und gemäß Gen-Diagnostik-Gesetz in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Kollegen aus der Humangenetik beraten. Die Identifizierung ursächlicher Keimbahnmutationen in einer Familie ermöglicht die Sicherung der Diagnose bei den Erkrankten und die Aufnahme entsprechend gefährdeter gesunder Familienangehöriger in Vorsorgeprogramme. Bergmann C. 1 1 Zentrum für Humangenetik, Bioscientia, Ingelheim Beeinträchtigungen der Zilien (antennenartige Ausstülpungen der Zellen) führen zu einer Vielzahl klinisch und genetisch heterogener Krankheitsbilder, die kollektiv als Ziliopathien bezeichnet werden und ein übergreifendes Verständnis bislang nicht als verwandt angenommener Erkrankungen erlauben. Ziliopathien können alle Organe isoliert oder als Teil eines Syndroms betreffen; neben Nieren, Leber, Lunge, Herz und Skelett sind auch Hören und Sehen häufig beeinträchtigt. Zudem manifestieren sich Ziliopathien nicht selten als neurologische Erkrankungen mit funktionellen und strukturellen Veränderungen des zentralen und peripheren Nervensystems; zu nennen sind in diesem Zusammenhang z. B. das Bardet-Biedl-, Joubert-und Meckel-Gruber-Syndrom. In Anbetracht der Komplexität und vielfältigen Symptomatik erfordern Ziliopathien interdisziplinäre Diagnose-und Behandlungsansätze. Eine klare klinische Diagnosestellung ist häufig schwierig; die genetische Diagnostik wird durch die Vielzahl von in Betracht zu ziehender Gene komplex und ist mittels konventioneller Sequenziertechniken kaum zu leisten. Um die neu hinzugewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse auch im Rahmen der Routinediagnostik nutzbar zu machen, haben wir daher in unserer Abteilung die neuen Sequenziertechniken (sog. Next-Generation Sequencing/ NGS) für eine Vielzahl genetischer Erkrankungen etabliert. Gerade für die Gruppe der Zilienerkrankungen erscheint es in Anbetracht der ausgeprägten klinischen und genetischen Heterogenie sinnvoll, alle in diesem Kontext bedeutsamen Gene parallel analysieren zu können. So enthält unser NGS-Panel für Ziliopathien aktuell mehr als 130 verschiedene Gene und ermöglicht eine rasche und effiziente genetische Diagnostik. König J. 1 1 Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Allgemeine Pädiatrie, Universitätsklinik Münster, Münster Zystische Nierenerkrankung umfassen einige der häufigsten Ursachen vererbbarer Nephropathien. Sie stellen in sich eine heterogene Erkrankungsgruppe dar und können isoliert, aber auch im Rahmen seltener syndromaler Krankheitsbilder auftreten. Neben autosomal dominanter (ADPKD) und autosomal rezessiver (ARPKD) polyzystischer Nierenerkrankung ist vor allem die Nephronophthise als häufigste genetische Ursache einer terminalen Niereninsuffizienz im Kindes-und Jugendalter für den Pädiater relevant. Die den zystischen Nierenerkrankungen zugrundeliegende Pathogenese war lange Zeit unklar. Dank neuerer v. a. molekulargenetischer Erkenntnisse kristallisiert sich eine zentrale Rolle unbeweglicher Zilien für die Entstehung zystischer Nierenerkrankungen heraus. Viele der verantwortlichen Gendefekte betreffen Proteine, die am sog. Zilium-Zentromer-Komplex (CCC) lokalisiert sind und für die korrekte Zilienfunktion entscheidende Bedeutung haben. An dieser Stelle soll die pathogenetische Bedeutung von Ziliendefekten diskutiert, und anhand des Krankheitsbilds der Nephronophthise veranschaulicht werden. Durch Fortschritte in der neonatologischen Intensivmedizin und der pädiatrischen Nephrologie sind die Langzeitdaten von Kindern nach perinataler Niereninsuffizienz ermutigend. In der Betreuung dieser Patienten ist eine gute interdisziplinäre Kooperation zwischen Pränatalmedizinern, Neonatologen, Kindernephrologen mit pädiatrischem Dialyseteam sowie Urologen oder Kinderchirurgen von besonderer Bedeutung. Die Entbindung sollte in entsprechend spezialisierten Zentren erfolgen, da ein postnataler Transport im Rahmen der respiratorischen Situation bei pulmonaler Hypoplasie nicht immer möglich ist. Die Mehrzahl der Patienten mit Nierenfunktionsstörung in der Perinatalzeit kann im Langzeitverlauf konservativ therapiert werden. Auch bei dialysepflichtigen Neonaten kann das Nierenersatzverfahren nicht selten nach einigen Wochen wieder beendet werden. Andernfalls stehen häusliche Dialyseverfahren und die Option auf eine frühzeitige Transplantation mit guten Langzeitergebnissen inzwischen als Routineverfahren für diese Patientengruppe zur Verfügung. Pape L. 1 1 MHH, Hannover Noch vor einigen Jahren wurde bei Neugeborenen und Säuglingen häufig keine Dialysetherapie initiiert. Der Beitrag soll einerseits an Patientenbeispielen und andererseits an der verfügbaren Literatur nachweisen, dass in den meisten Fällen mit Initiierung einer Dialysetherapie beim Säugling ein gutes Langzeitüberleben erreicht werden kann. Die Prognose des einzelnen Kindes hängt von den assoziierten Komorbiditäten ab. Eine Nierentransplantation über eine Verwandtenspende sollte im Falle einer chronischen Niereninsuffizienz noch im 1. Lebensjahr in Erwägung gezogen werden, um eine zeitlich absehbare Perspektive für die schwierige Zeit der Dialysetherapie zu haben. Viele der Familien zeigen in den psychologischen Untersuchungen eine erstaunlich hohe Lebenszufriedenheit trotz der schwierigen Situation. Der Entscheidung für eine Dialysetherapie sollten eine umfangreiche Pränatalberatung und ggf. eine gemeinsame Erörterung der ethischen Aspekte mit Familie, Ärzten und Schwestern oder auch eine klinischen Ethikkommission vorhergehen. Hoppe B. 1 1 Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Kindernephrologie, UK Köln, Köln Neben der Hämodialyse und der Peritonealdialyse stellt die Nierentransplantation die dritte und wichtigste Möglichkeit der Nierenersatztherapie dar. Nur durch sie wird eine völlige Wiederherstellung der Nierenfunktion erreicht. Alle Dialysepatienten sollten möglichst frühzeitig zur Nierentransplantation angemeldet werden. Manch ein Patient "hat Glück" und erhält eine Lebendspende von einem seiner Eltern oder nahen Verwandten. Die meisten Kinder und Jugendlichen warten aber gemeinsam mit den vielen Tausend erwachsenen Dialysepatienten auf den erlösenden Anruf für eine Fremdspende. Trotz eines Kinderbonus liegt die Wartezeit im Durchschnitt in Deutschland in der Zwischenzeit bei 2 Jahren oder mehr. Definitiv zu viel für einen Menschen, der sich noch entwickeln soll, der noch wächst, zur Schule geht oder eine Ausbildung macht. Dies ist in anderen Ländern anders, so z. B. in Frankreich, Spanien, oder den USA, wo die Wartezeit höchstens zwischen 4 bis 6 Monaten liegt. In der Schweiz führt das Programm Jung für Jung gar dazu, dass kaum ein Patient >10 kg noch (langfristig) dialysiert werden muss. Hier sollte auch in Deutschland unbedingt ein Umdenken stattfinden. "Kinder zuerst" würde ich zumindest aus Sicht des Kindernephrologen sagen. Denn trotz einer optimalen Betreuung während und zwischen den Dialysezeiten führt eine Nierentransplantation viel eher zu einer Normalisierung des täglichen Lebens und eröffnet damit für jeden einzelnen Patienten wieder mehr Chancen auf eine alters entsprechende Entwicklung. Pohl M. 1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Freiburg Neben der Betreuung der individuellen Situation benötigen chronisch niereninsuffiziente Säuglinge und Kleinkinder eine intensive Behandlung regelhaft auftretender Komplikationen. Eine kalorisch ausreichende Ernährung (100% des altersabhängig empfohlen Energiebedarfs) muss aufgrund der Inappetenz der Patienten aktiv angestrebt und überprüft werden. Dies kann insbesondere beim Säugling und Kleinkind den langfristigen Einsatz einer Magensonde erfordern. Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz ist häufig eine phosphat-und kaliumarme Diät notwendig, die im Säuglingsalter nur mit speziellen Säuglingsnahrungen und Nahrungszusätzen erreicht werden kann. Mit Beginn der Dialyse ist eine Supplementation mit wasserlöslichen Vitaminen, Zink und Kupfer indiziert. Trotz adaptierter Ernährung entsteht bei fortschreitender Niereninsuffizienz eine Phosphatretention und ein Mangel an 1,25-OH Vitamin D, so dass zusätzlich die Gabe von Phosphatbindern und Calcitriol erforderlich wird, um die Entwicklung einer Hypokalziämie und einer Osteopathie zu verhindern. Die renale Azidose und Anämie sind durch Alkalitherapie und Erythropoetin zu behandeln. Auch bei richtiger Ernährung und korrekter Stoffwechseltherapie bleibt die Wachstumsprognose häufig eingeschränkt. Kleinwüchsige Kinder erreichen mit einer täglichen subkutanen Wachstumshormontherapie in supraphysiologischer Dosis eine höhere Endgröße. Sowohl die fortschreitende Niereninsuffizienz als auch die nach Transplantation erforderliche Immunsuppression verschlechtern die Impfantwort, so dass eine frühzeitige vollständige Impfung mit allen empfohlenen Impfstoffen erfolgen und auch der Impfschutz der Haushaltskontakte überprüft werden muss. Zusätzlich sind jährliche Impfungen des Kindes und seiner Haushaltskontakte gegen Influenza empfohlen. Navratil F. 1 1 Kinder-und Jugendgynäkologie, Zürich, Schweiz Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist ein häufiges Ereignis. Prevalenzstudien belegen, dass 98/1000 Mädchen und 67/1000 Knaben im Alter zwischen 2 und 17 Jahren einer sexuellen Missbrauchssituation ausgesetzt waren. Fachpersonen, die Kinder-und Jugendliche betreuen werden zunehmend direkt oder indirekt damit konfrontiert. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass auch Ärzte sich mit dieser Problematik und deren Folgen befassen, mit dem Ziel durch eine sinnvolle, gut fundierte multidisziplinäre Intervention das Opfer vor weiterem Missbrauch zu schützen. Bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch ist die körperliche Untersuchung ein Teil der medizinischen Abklärung. Es ist dabei zu beachten, dass die Notwendigkeit, die Dringlichkeit und das Vorgehen sich nach dem Zeitpunkt und der Form des Übergriffs richten sollten. Man hat immer Zeit das Opfer unabhängig vom Alter aber der Entwicklung und dem Alter angepasst auf die Untersuchung vorzubereiten, die, wenn möglich, durch eine erfahrene Fachperson durchgeführt werden sollte. Nach einem Allgemeinstatus wird in Rückenlage mit der Separationsund Traktionsmethode die genitoanale Inspektion durchgeführt. Eine Beurteilung wird nur möglich sein, wenn Normalbefunde und Normvarianten für jede Altersgruppe (Neugeborene, hormonale Ruheperiode, Pubertät) bekannt sind, sowie Befunde durch andere medizinische Ursachen und solche die irrtümlicherweise als Missbrauch interpretiert werden könnten. Die bildliche Darstellung dieser Befunde wird vorgestellt und ist unentbehrlich für die oft schwierige Interpretation als Dokument und auch als Vorlage für das Einholen einer oft notwendigen "second opinion" durch Experten. Bei der genauen Beschreibung und Beurteilung der erhobenen Befunde muss klar zum Ausdruck kommen, dass eine normale, unspezifische Untersuchung einen sexuellen Missbrauch nicht ausschließt. Für die Diagnosestellung ist das Zusammenfügen verschiedenster Mosaiksteine aus der Anamnese, aus den Körper-und Laboruntersuchungen unentbehrlich. Das diagnostische und therapeutische Vorgehen ist immer multi-interdisziplinär. Das wichtigste Ziel sollte immer der Schutz des Opfers sein. Die für die Beweisführung notwendigen diagnostischen Schritte dürfen nicht zu einer Retraumatisierung des Kindes oder der Jugendlichen führen. Herrmann B. 1 1 Medizinische Befunde, die auf einen sexuellen Kindesmissbrauch hinweisen, werden bei Missbrauchsopfern selten gefunden, können aber erhebliche Implikationen für die Sicherheit des betroffenen Kindes und für die Familie haben . Die korrekte Erhebung und Interpretation erfordern Kenntnisse über die Validität und Evidenz der entsprechenden Befunde und deren methodischen Besonderheiten und Begrenzungen. Diese umfassen den fehlenden Goldstandard, die Gefahr von Zirkelschlüssen, die retrospektive Interpretation möglicherweise geheilter Verletzungen und die unsichere Korrelation der subjektiven Empfindungen der Opfer mit den tatsächlichen Abläufen eines Missbrauchs. Die dem Missbrauch immanente Unmöglichkeit einen klassischen hohen Evidenzgrad durch randomisierte kontrollierte Studien zu erlangen ist jedoch nicht mit dem Fehlen von Evidenz gleichzusetzen. Im Bewusstsein der methodischen Besonderheiten und Grenzen kann die medizinische Betreuung dennoch einen wertvollen Beitrag zur multiprofessionellen Betreuung von kindlichen Missbrauchsopfern leisten. Die Diagnose des sexuellen Kindesmissbrauchs beruht nur in Ausnahmefällen auf medizinischen Befunden. Banaschak S. 1 1 Steht der Verdacht auf einen sexuellen Missbrauch im Raum, muss über die Frage nachgedacht werden, ob und wenn ja in welcher Form eine Spurensicherung durchgeführt wird. Bei diesen Überlegungen muss zum einen berücksichtigt werden, dass es selten beweisende Befunde für einen Missbrauch gibt (s. auch Vortrag B. Herrmann), zum anderen gilt es, keinen Beweis zu "verpassen", da ein DNA-Nachweis vom Beweiswert her und gleichzeitig zum direkten Täternachweis einen sehr hohen Stellenwert hat. Nach den vorliegenden Studien ist der Zeitraum des Nachweises von DNA-Spuren bei Kindern deutlich kürzer als bei erwachsenen Frauen (ca. 24 h). In Einzelfällen werden aber auch längere Zeiträume beschrieben. Die Aussage des Kindes über eine mögliche Ejakulation ist nicht zuverlässig. Beweisende Befund werden häufig nicht am Körper, sondern an Bekleidung oder Bettwäsche gefunden. Dies lässt folgende Schlussfolgerungen zu: -Liegt der Zeitraum zwischen Delikt und Untersuchung im Bereich von Tagen, sollte auf jeden Fall unabhängig von der kindlichen Aussage eine Spurensicherung durchgeführt werden. -Besteht die Möglichkeit der Sicherung von positiven Spurenträgern am Ereignisort, muss frühzeitig über die Anzeigenerstattung nachgedacht werden. -Wird ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen, muss das Abortmaterial für weitergehende DNA-Untersuchungen gesichert werden (nicht in Formalin). -Bei Vorhalten der Untersuchungskits (insbesondere der Wattestieltupfer) müssen die Verfallsdaten der Hersteller berücksichtigt werden. Weiterhin sollte es angestrebt werden, DNA-freie Tupfer zu verwenden (nicht nur sterile Tupfer) um die Kontaminationswahrscheinlichkeit durch das Material bestmöglich auszuschließen. Reincke M. 1 , Reisch N. 1 In der Endokrinologie gibt es eine Reihe von seltenen Erkrankungen, bei denen ein geplanter und strukturierter Übergang (Transition) von der Kinderendokrinologie zur internistischen Endokrinologie erforderlich ist. Voraussetzung für eine adäquate Betreuung im Erwachsenenalter ist der aktiv begleitete Übergang zwischen dem 16. und 24. Lebensjahr. In einer Umfrage aus dem Jahr 2001 an allen deutschen Universitätskliniken mit internistisch-endokrinologischer Abteilung zeigte sich, dass nur 22% der Institutionen eine Übergangssprechstunde hatten. Allein 82% davon machten Patienten mit Diabetes mellitus Typ I aus. An dieser Situation hat sich aktuell wenige geändert: nach wie vor besteht quantitativ und qualitativ eine deutliche Fehl-und Unterversorgung von endokrinologisch chronisch kranken heranwachsenden Patienten. Am Beispiel des adrenogenitalen Syndroms (AGS), der häufigsten monogenetischen Erkrankung in der Endokrinologie, werden im Vortrag spezifische Probleme der Transition beleuchtet werden. So kommt es beim AGS zu einer Verlagerung der Ziele der Therapie: Während in der Neugeborenenperiode und Kindheit die Verhinderung von Salzverlustkrisen sowie das Erzielen eines normalen Größenwachstums und einer zeitgerechten Pubertätsentwicklung im Vordergrund stehen, sind es im Erwachsenenalter Fragen der Reproduktion, der Lebensqualität und die Verhinderung von kardiovaskulären und metabolischen Langzeitfolgen einer Glukokortikoidersatztherapie. Unser interdisziplinäres Zentrum hat hierzu ein gemeinsames Transitionskonzept entwickelt. Dieses wird longitudinal evaluiert. Die erhobenen Zielparameter werden in einem prospektiven Patientenregister gespeichert und ausgewertet. Unserer Auffassung nach rechtfertigen die Ergebnisse, eine lang-fristige Betreuung von AGS-Patienten in großen spezialisierten und interdisziplinär arbeitenden Zentren zu empfehlen. Kaemmerer H. 1 1 Klinik an der Technischen Universität München, Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, Deutsches Herzzentrum München, Hannover Angeborene Herzfehler im Erwachsenenalter finden weltweit immer mehr klinisches und wissenschaftliches Interesse. In Deutschland, als einem der ersten Länder weltweit, existiert schon eine strukturierte Versorgung von Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH). Die primär hohe Letalität angeborener Herzfehler angeborener Herzfehler (AHF) ließ sich in den letzten Jahrzehnten durch die moderne pädiatrisch-und internistisch-kardiologische Diagnostik und Therapie und insbesondere durch die verfeinerte Operationstechnik auf weniger als 20% senken. In Europa wird die Gesamtzahl der EMAH, die das Erwachsenenalter erreicht haben, auf 1,2 bis 2,7 Mio., in Deutschland auf mehr als 180.000 geschätzt. Fast alle nativen, interventionell oder chirurgisch behandelten EMAH benötigen wegen anatomischer oder elektrophysiologischer Rest-und Folgezustände während ihres gesamten Lebens eine kontinuierliche, strukturierte medizinische Versorgung, die weit über eine allgemeine kardiologische Betreuung hinausgeht. Eine optimale Betreuung der oft komplexen angeborenen Herzerkrankungen ist nur durch Kooperation zwischen speziell ausgebildeten "kongenitalen" Kardiologen, Herzchirurgen und Fachärzten anderer Fachbereiche möglich. Wichtig ist zudem die Einbeziehung und Weiterbildung von Hausärzten, Allgemeinmedizinern und Internisten, die in der Basisversorgung dieser Patienten eine immer größere Rolle spielen werden. Kritisch zu sehen ist allerdings, wenn kardiologische und kinderkardiologische Kliniken und Praxen Spezialsprechstunden für die EMAH-Betreuung anbieten, obwohl nur kleine Patientenzahlen überblickt werden und obwohl kaum Kardiologen oder Kinderkardiologen vorgehalten werden, die tatsächlich über ausreichend Erfahrung mit EMAH verfügen. Pape L. 1 1 Ziele der Transition von der Pädiatrie zur Erwachsenenmedizin sind, einen bestmöglichen Gesundheitszustand und das größte Potenzial für die Patienten zu erreichen, aber auch, ihre Selbstbestimmung, ihre Entscheidungs-und Kommunikationsfähigkeit zu fördern für eine größtmögliche Unabhängigkeit und Lebensfreude. Der Transitionsprozess muss frühzeitig begonnen werden und chronologisches Alter, Gesundheitszustand, körperliche Reife sowie psychosoziale Aspekte berücksichtigen. Dafür notwendig sind ein Transitionsteam, ein individuell festgelegter Transitionsplan, gemeinsame Sprechstunden sowie Besprechungen und Schulungskonzepte. Eine Evaluation des Transitionserfolges ist wichtig. Einige vielversprechende Ansätze, z. B. das Transferprogramm "Endlich Erwachsen" oder computergestützte Schulungsmodelle wie "OTIS", bestehen bereits. Dauerhaft kann eine erfolgreiche Transition in einem Team aus Pädiatern, Internisten, Psychologen, Sozialarbeitern und Schwestern nur dann erfolgen, wenn die Finanzierung dieses Aufwandes durch die Krankenkassen gesichert wird. Dies trägt beispielsweise nach einer Nierentransplantation zu einem besseren Transplantatüberleben mit längerer Unabhängigkeit von einer chronischen Nierenersatztherapie bei. Märzheuser S. 1, 2 , Schmidt D. 2 , Schmiedeke E. 2 , Jenetzky E. 2 , Hosie S. 2 , Zwink N. 2 , Reuter H. 2 , Schwarzer N. 2 1 Charité Universitätsmedizin, Klinik für Kinderchirurgie, Berlin, 2 Netzwerk für congenitale uro-rektale Fehlbildungen, Bonn Anorektale Malformationen (ARM) stellen eine Herausforderung für die medizinische Versorgung der Betroffenen dar. Trotz adäquater chirurgischer Therapie ist die Kontinenz oft kompromittiert und die Patienten leiden lebenslang unter körperlichen und psychosozialen Folgen. Das BMBF-geförderte Netzwerk für congenitale uro-rektale Malformationen (CURE-Net) untersucht neben der genetischen und molekularbiologischen Grundlagenforschung, den postoperativen Behandlungserfolg und die unterschiedlichen Formen der Nachsorge. In einer Querschnittstudie werden bundesweit Daten von ARM-Patienten jeden Alters erhoben. Die Transition aus der Betreuung in der Kindermedizin ins "Erwachsenen-Gesundheitssystem" geschieht nicht selbstverständlich. Zum einen fehlen bei komplexen Krankheitsbildern wie ARM mit einer Vielzahl von betroffenen Organsystemen wie Darm, Nieren und ableitenden Harnwegen, gynäkologischen und urologischen Problemen kompetente spezialisierte Partner in der Erwachsenenmedizin. Zum anderen gelingt es vielen betroffenen Jugendlichen nicht den kontinuierlichen Übergang in die Erwachsenenmedizin zu organisieren. In unserem Patientenkollektiv war die Altersgruppe 16+ für die medizinische Betreuung besonders kritisch, da sie sich nicht mehr eindeutig der Kindermedizin zugehörig fühlt, aber Probleme hat in der Erwachsenenmedizin anzukommen, so dass Zeitintervalle von mehreren Jahren ohne adäquate medizinische Betreuung entstanden. Erfolgreiche Transitionsmodelle müssen diese unterschiedlichen Faktoren berücksichtigen. Ideal wäre die Betreuung in interdisziplinären Spezialambulanzen. Mit den Daten der Cure-Net-Studie soll ein Nachsorgepass erstellt werden, mit dessen Hilfe eine zuverlässige krankheitsspezifische Versorgung auch jenseits des Kindesalters möglich ist. Der Abschied vom Kinderarzt -Wie erleben Jugendliche mit einer chronischen Krankheit ihre Gesundheitsversorgung in der Transition von der pädiatrischen in die Erwachsenenversorgung? Bomba F. 1 , Herrmann C. 2 , Schmidt S. 2 , Thyen U. 1 1 Universitätsklinikum Lübeck, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Lübeck, 2 Universität Greifswald, Institut für Psychologie, Lehrstuhl Gesundheit & Prävention, Greifswald Hintergrund. Jugendliche mit chronischen Erkrankungen haben aufgrund der engmaschigen und langjährigen Betreuung oft ein besonderes Vertrauensverhältnis zu ihren Kinder-und Jugendärzten, was den Übergang in die erwachsenenmedizinische Versorgung manchmal erschwert. Methoden. Um die Perspektive der betroffenen Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen, wurden in krankheitshomogenen Fokusgruppen und Einzelinterviews Jugendliche (n=28) mit Mukoviszidose, CED und Typ-1-Diabetes zu ihren Bedürfnissen in Bezug auf die Rolle des Arztes in der Übergangsversorgung befragt. Zusätzlich erfolgt eine Fragebogenerhebung, um die selbst wahrgenommene Gesundheitskompetenz und die Zufriedenheit mit der Versorgung im Mixed-Method-Design zu erfassen. Ergebnisse. Die Mehrheit der Jugendlichen (MW=19 J., 39% gewechselt in Erwachsenenmedizin) berichtet von einem sehr guten Verhältnis zu ihrem Kinder-und Jugendarzt und stellt spezifische Erwartungen an den neuen behandelnden Arzt, insbesondere soll sich dieser Zeit nehmen und fachlich kompetent sein. 20% finden eine Informationsweitergabe bzw. eine Zusammenarbeit zwischen den Ärzten wichtig. Alle Jugendlichen können konkrete Vorschläge für eine sinnvolle Gestaltung ihres Übergangs in die Erwachsenenmedizin machen. Der Arztwechsel wird als Abschied von Vertrautem, aber auch als Chance für einen Neubeginn gesehen. Schlussfolgerung. Die in den Interviews gewonnenen Informationen ermöglichen die Entwicklung passgenauer Interventionen im Sinne einer modularen Transitionsschulung, von der die Jugendlichen während ihres Übergangs profitieren sollen (Empowerment-Ansatz). Diese Transitionsschulung wird aktuell im Rahmen einer klinischen Studie evaluiert. Zur Behandlung Primärer Immundefekte stehen uns folgende Therapieoptionen zur Verfügung: Ohne Korrektur des genetischen Defekts: -Hygienemaßnahmen, -prophylaktische/therapeutische Gabe von Antibiotika/Antimykotika, -Immunglobulin-Substitution (i.v., s.c.), -C1-Inhibitor-Konzentrate, -Enzym-Ersatz (ADA), -Interferon-γ, IL-2, G-CSF. Mit Korrektur des genetischen Defekts: -allogene Stammzelltransplantation, -somatische Gentherapie. Ist die Familienanamnese nicht bekannt, wird eine Diagnose erst möglich, wenn betroffene Kinder durch schwerwiegende Infektionen oder Impfkomplikationen (BCG, Polio oral, Rotavirus) auffallen. Entscheidend ist dann, dass in diesen Fällen nicht nur infektiologische Aspekte der Therapie berücksichtigt werden, sondern auch gezielt die Immundiagnostik eingeleitet wird mit der Frage, welche Störung im Immunsystem das Auftreten von Infektionen/Impfkomplikationen ermöglicht hat. Der Nachweis einer spezifischen Störung bildet dann die Basis zur Therapieplanung, wobei einer antiinfektiöse Prophylaxe (z. B. bei septischer Granulomatose) oder einer Substitution fehlender Faktoren (z. B. Immunglobuline, C1-Inhibitor) die größte Bedeutung zukommt. Wo immer möglich und indiziert, wird man sich zu einer kausal orientierten Therapie mittels Stammzell-Tx entschließen. Die somatische Gentherapie verfolgt ebenfalls eine kausale Korrektur, muss aber in Anbetracht der aktuellen Datenlage noch als experimentell eingeschätzt werden. Mannhardt-Laakmann W. 1 1 Universitätsmedizin Mainz, Mainz Patienten mit primären (angeborenen) Immundefekten (PID) sind aufgrund der eingeschränkten Immunfunktion einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt. Dementsprechend sind aktive Impfungen potenziell besonders nützlich. Die Erkrankung soll verhindert werden (positiver Impferfolg), ohne den Patienten durch die Impfung zu gefährden (negatives Impfrisiko). Der Impferfolg basiert auf der Induktion einer effektiven immunologischen Gedächtnisantwort, die ausschließlich von erregerspezifischen T-und B-Lymphozyten vermittelt wird. Gerade diese Funktion ist bei PID in unterschiedlicher Weise beeinträchtigt. Je nach klinischer Manifestation können Lebendimpfungen durch Vermehrung einer attenuierten Lebendvakzine im immundefizienten Empfänger selbst gefährlich werden. Impfstudien mit einer signifikanten Anzahl von Patienten wurden bei Kindern mit PID aufgrund der niedrigen Patientenzahlen bislang nur vereinzelt durchgeführt. Man kann aber versuchen, die Ergebnisse aus Impfstudien bei Patienten mit sekundären Immundefekten kritisch auf das Vorgehen bei PID-Patienten zu übertragen. Um Impfempfehlungen für Letztere abzuleiten, müssen Impfrisiken und zu erwartender Impferfolg besonders sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Nach genauer Diagnose des primären Immundefekts mit Hilfe spezieller immunologischer Labordiagnostik sowie genetischer Untersuchungen sollte für die Betroffenen ein individuelles Impfkonzept unter Abwägung von Risiko und Nutzen erstellt werden. Graf N. 1 , Renal Tumor Study Group der SIOP und GPOH 1 Universitätsklinik für Kinder-und Jugendmedizin, Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Homburg Mit 6% aller kindlichen Malignome stellen Nephroblastome den häufigsten bösartigen Nierentumor im Kindesalter dar. Andere Tumoren, wie das Klarzellensarkom, das Nierenzellkarzinom und der Rhabdoidtumor sind wesentlich seltener und bedürfen einer gesonderten Behandlung. Das Nephroblastom selbst ist ein genetisch heterogener Tumor. Seine Entstehung ist wesentlich komplexer als durch das einfache "Two-hit-Paradigma" zu beschreiben. Als Mechanismen der Tumorentwicklung werden neben Genmutationen, der Verlust von Heterozygotie ("loss of heterozygosity", LOH) und von Imprinting ("loss of imprinting", LOI) gefunden. Trotz enormer Fortschritte in der molekulargenetischen Charakterisierung der Nephroblastome beruht die Diagnose des Nephroblastoms auf der histopathologischen Klassifikation. Basierend auf der Korrelation zwischen histologischem Erscheinungsbild und Prognose kann dieser Tumor in unterschiedliche Risikogruppen (niedrig, intermediär und hoch) unterteilt werden. Neben der histologischen Subtypisierung muss die Ausdehnung des Tumors (Stadium I bis V) genau beschrieben werden. Die Prognose des Nephroblastoms ist neben der durchgeführten Therapie in erster Linie abhängig vom Tumorstadium, dem histologischen Subtyp und dem Ansprechen auf eine präoperative Chemotherapie. Zusätzlich korrelieren verschiedene genetische Marker (LOH von 11q, 16q, 22q und p53-Mutationen) im Tumor mit einer schlechten Prognose. 90% aller Kinder mit einem Nephroblastom können heute geheilt werden. Patienten mit einem blastemreichen Tumor oder mit diffuser Anaplasie haben weiterhin eine schlechte Prognose. Gleiches gilt für andere Nierentumoren in hohen Stadien. In zukünftigen Therapiestudien werden molekulargenetische Marker eine dem individuellen Risiko angepasste Behandlung erlauben. Methods. Nationwide surveillance of IPD for children <16 years in Germany was based on two independent reporting sources: active surveillance in paediatric hospitals and passive web-based surveillance through microbiological laboratories. Serotyping was performed using the Neufeld Quellung reaction. Case definition: isolation of Streptococcus pneumoniae from a normally sterile body site. IPD incidence was estimated by capture-recapture analysis. Rate ratios comparing postto pre-vaccination incidence were calculated as well as PCV7 and non-PCV7 serotype specific incidences. Results. While PCV7 incidence decreased by 88% (95%CI: 83 to 91) in children <16 years both in pneumococcal meningitis and non-meningitis IPD, an increase in Non-PCV7 serotypes was observed which was more pronounced in non-meningitis cases (168%; 95%CI: 140-257) than in pneumoccocal meningitis (65%; 95%CI: 23-123). The changes in incidence after four years were: <16 years: −35% (95%CI: −49 to −19), <2 years: −46% (95%CI: −61 to −27) for pneumococcal meningitis and +11% (95%CI: −4 to +29) and −26% (95%CI: −41 to −7) for non-meningitis IPD respectively. Conclusion. Infant PCV7 vaccination in Germany prompted a decrease in the incidence of pneumococcal meningitis. In non-meningitis IPD the decrease was smaller and confined to the age group <2 years with no change or an increase in incidence in other age groups pointing to potential ascertainment bias due to increased blood-culturing. Aufgrund der guten Ergebnisse bei den oben genannten Patienten rücken jetzt auch andere Erkrankungen in den Fokus. Beim atypischen hämolytisch-urämischen Syndrom (aHUS) kann der angeborene Komplementdefekt korrigiert und die chronische Niereninsuffizienz behandelt werden. Die kombinierte Leber-und Nierentransplantation ist ein sehr anspruchsvolles Therapieverfahren und benötigt eine hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit von pädiatrischen Hepatologen, Nephrologen, Transplantationschirurgen, Anästhesisten, Intensivmedizinern und Radiologen und sollte ausgewiesenen Zentren vorbehalten bleiben. Catch-up-Impfungen, Nachholimpfungen, Jugendimpfungen Auch ohne definitiv formulierte nationale Impfziele ist es offensichtlich, wo die aktuellen Impfprobleme in unserem Fach liegen. Während die Impfquoten bei Säuglingen und Kleinkindern immer besser werden (gemessen an den Daten der bundesweiten Schuleingangsuntersuchungen), registrieren wir schon seit langem eine schlechte Umsetzung der STIKO-Impfempfehlungen ab dem Schulalter. Zur dringend notwendigen Verbesserung dieser Situation benötigen wir in Deutschland eine nationale Strategie mit einvernehmlichen Konzepten und die verbesserte Zusammenarbeit aller beteiligten Organe (System Schule, System Arztpraxis, System öffentlicher Gesundheitsdienst, Krankenversicherungen, Politik, Öffentlichkeit). Der kürzlich vorgelegte Nationale Impfplan der Gesundheitsministerkonferenz wird diesbezüglich vorgestellt. Anhand internationaler Beispiele wird im Vortrag dargestellt, dass wir in Deutschland bei neu eingeführten Impfungen dringend eine Catch-up-Strategie benötigen. Es werden Wege vorgeschlagen, wie der neu vorgelegte Nachholimpfplan der STIKO in der Praxis umgesetzt werden kann. Es werden außerdem Konzepte für eine bessere Compliance bei Jugendimpfungen vorgestellt. Das atopische Ekzem (AE) ist eine typische komplexe und somit multifaktorielle Erkrankung, bei der eine Vielzahl erblicher Faktoren und Umwelteinflüsse in der Pathogenese zusammenwirken. Die Phänotyp-Penetranz ist dabei gering bei hoher Phänotyp-Variabilität, und es erfolgt eine starke Modifikation seitens der Umwelt. Die Identifikation relevanter Gene ist von großer Bedeutung für ein verbessertes Verständnis der pathophysiologischen Mechanismen und die Entwicklung neuer präventiver und therapeutischer Strategien. In den letzten Jahren eröffneten der wachsende Erkenntnisstand der genetischen Variabilität des humanen Genoms und rasante methodische Innovationen in der Hochdurchsatzgenotypisierung neue Perspektiven für die Aufklärung der genetischen Ursachen komplexer Erkrankungen. Mit der Identifikation von DNA Varianten im Filaggrin-Gen (FLG), die kein intaktes Genprodukt zulassen, als starke organspezifische Prädispositionsfaktoren des AE wurde ein wichtiger Durchbruch in der Ekzemgenetik erzielt. Genomweite Assoziationsstudien konnten weitere Risikogene aufdecken, die sowohl die epitheliale Barriere als auch die Immunantwort beeinflussen. Zum Teil spielen diese Gene auch für andere chronisch-entzündliche Barriereerkrankungen eine Rolle. Die Translation der Erkenntnisse aus der genetischen Epidemiologie in die Klinik wird die Herausforderung der nächsten Jahre darstellen. [1, 8] , p=0,006) und psychomotorisches Entwicklungsdefizit (1,4 [1,2-1,7] , p=0,0006). Operierte NEC-Kinder haben schlechtere Aussichten als konservativ behandelte (Zerebralparese: 3,2 [1, 2] , p=0,0001; psychomotorisches Entwicklungsdefizit: 2,5 [1, 8] Scheef L. 1 1 Radiologische Universitätsklinik Bonn, Experimentelle Radiologie, Bonn Die neuronale Morphogenese und Migration während der prä-und perinatalen Entwicklungsphase ist grundlegend für die Differenzierung der unterschiedlichen funktionsspezifischen Kortexareale, und ist somit konstituierend für die Entwicklung der funktionellen (sensorischen, motorischen und kognitiven) Systeme des Menschen. Diese Entwicklung kann durch konnatale Ereignisse gestört werden. In Abhängigkeit vom zerebralen Maturationsstadium induzieren konnatale Hirnläsionen distinkte Pathologien, die sich mit modernen Bildgebungsverfahren mit hoher Sensitivität und Spezifität darstellen lassen. Eine morphologische Diagnostik zerebraler Läsionen beschreibt per definitionem nur indirekt die Intaktheit funktioneller Systeme, und erlaubt keinen Rückschlüsse über kompensatorische Mechanismen, weshalb eine prognostische Aussage zur Langzeitentwicklung nur bedingt möglich ist. Erst in vivo Charakterisierung des gesamten Netzwerkes mit "funktionellen Bildgebungsmethoden" gestattet Einblicke in den Zustand spezifischer funktioneller Systeme zu einem bestimmten Entwicklungszeitpunkt und erlaubt eine Abschätzung von Plastizitäts-und Kompensationspotenzialen. Hieran ist langfristig die Erwartung geknüpft, durch die Entwicklung von bildgebungsbasierten Biomarkern zu belastbare(re)n Prognosen der Folgen perinataler Läsionen zu gelangen. Im Rahmen des Vortrags wird eine Übersicht über den aktuellen Stand der Forschung im Bereich der funktionellen Bildgebung ("Task-und Resting-Brain-fMRI") in der Neonatalperiode unter besonderer Berücksichtigung des Aspekts der Frühgeburtlichkeit gegeben, altersspezifische Besonderheiten herausgestellt und methodische Herausforderungen diskutiert. Das sich entwickelnde Gehirn besitzt eine überlegene Kompensations-und Reorganisationfähigkeit im Vergleich zum Gehirn eines Erwachsenen. Die Mechanismen, die dieser überlegenen Reorganisationsfähigkeit zu Grunde liegen, werden zunehmend besser verstanden. Im Bereich der Motorik können frühe unilaterale Schädigungen -wenn auch funktionell inkomplett -über ipsilaterale kortikospinale Projektionen kompensiert werden, die dem motorischen Kortex der kontraläsionellen Hemisphäre eine Ansteuerung der paretischen Extremitäten ermöglicht. Grundlage für diese homotope interhemisphärielle Reorganisation sind normalerweise transient angelegte bilaterale motorische Projektionen aus jeder Hemisphäre. Die Reorganisation von Sprache folgt den gleichen Prinzipien: Nach frühen ausgedehnten linkshemisphärischen Läsionen übernehmen homotope Areale der rechten Hemisphäre; auch hier bildet eine initial physiologischerweise bihemisphärische Repräsentation die Grundlage für diese interhemisphärielle Reorganisation. Anders im Bereich von somatosensorischen und visuellen Funktionen: Hier gibt es keine initial bihemisphärische Anlage für primär-somatosensorische und primär-visuelle Repräsentationen, und daher auch keine interhemisphärielle Reorganisation dieser Funktionen. Durch die relativ späte Entwicklung thalamo-kortikaler Verbindungen können diese aber Läsionen der weißen Substanz "umwachsen" (axonale Plastizität), und so ihr originäres kortikales Zielgebiet erreichen. In Kenntnis dieser Mechanismen versteht man, warum auch ausgedehnte frühe unilaterale Läsionen mit normalen IQ-Werten und nur mäßig schweren Hemiparesen einhergehen können, und mög-licherweise auch die oft gute kognitive Entwicklung von Kindern mit frühen uni-oder auch bilateralen Läsionen der weißen Substanz. Ehl S. 1 1 Universitäts-Klinikum Freiburg, Centrum für Chronische Immundefizienz und Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Freiburg Wie in vielen anderen Gebieten der Pädiatrie bestimmen Fortschritte in der Aufklärung der genetischen Grundlagen immunologischer Erkrankungen die aktuellen Entwicklungen im Fachgebiet. Allein in den vergangenen 1,5 Jahren wurden mehr als 15 neue Gendefekte beschrieben, Neben der Erweiterung des Verständnisses der Pathogenese von Immundefekten führt dies vor allem zu neuen diagnostischen Möglichkeiten. Nicht weniger wichtig ist die zunehmende Charakterisierung der phänotypischen Variabilität von Immundefekten. Im Wechselspiel zwischen (z. T. hypomorphen) Mutationen und variabler Erregerexposition entsteht eine große phänotypische Variabilität, deren Kenntnis wesentlich ist für eine adäquate Diagnostik und Therapie. Diese neuen genetischen und phänotypischen Erkenntnisse haben zu einer neuen Begriffsdefinition angeborener Immundefekte geführt. Immundefekte sind genetische Erkrankungen auf dem Boden von Mutationen in Genen, die für die Entwicklung, Effektorfunktion und Regulation des Immunsystems verantwortlich sind. Infektionssuszeptibilität bleibt dabei ein wesentliches Warnzeichen, aber Zeichen der gestörten Immunregulation (Ekzeme, Granulome, Lymphoproliferation, Colitis, Autoimmunität) werden zunehmend als wichtige, manchmal alleinige Manifestationen von primären Immundefekten erkannt. Dies hat wichtige Implikationen für die Therapie, da in vielen Fällen mit Knochenmarkstransplantation und in einigen Fällen auch mit der Gentherapie kurative Therapieansätze zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Neugeborenenscreenings wurden bereits in der Vergangenheit neben den "klassischen" Phänotypen angeborener Stoffwechselerkrankungen auch biochemisch milde, nicht behandlungspflichtige Verlaufsformen einiger Störungen detektiert, wie z. B. die Duarte-Varianten bei der Galaktosämie oder die milde Hyperphenylalaninämie. Mit der Erweiterung des Panels an Neugeborenenscreening-Zielkrankheiten um potenziell lebensbedrohliche Störungen im mitochondrialen Abbau verzweigtkettiger Aminosäuren und Fettsäuren in der letzten Dekade ergaben sich zunehmend Hinweise für eine breitere phänotypische Heterogenität dieser Stoffwechselstörungen als zuvor vermutet. Die Erkenntnis, dass das MS/MS-basierte metabolische Screening auch Individuen mit rein biochemisch nachweisbaren Veränderungen und "milder" oder fraglicher klinischer Relevanz identifiziert, basiert auf dem Befund einer deutlich höheren Prävalenz einzelner Störungen nach Einschluss ins Neugeborenenscreening als zuvor. Dies betrifft insbesondere die Zielkrankheiten Very-Long-Chain-Acyl-CoA-Dehydrogenase (VLCAD)-Mangel, Medium-Chain-Acyl-CoA-Dehydrogenase (MCAD)-Mangel und Isovalerianazidämie (IVA), bei denen sich auch Veränderungen im genotypischen Spektrum gezeigt haben. Betroffene Kinder mit einem "milden" Phänotyp sind bislang klinisch unauffällig geblieben, ganz unabhängig von den angewendeten therapeutischen und/oder prophylaktischen Maßnahmen. Anhand der Ergebnisse einer retrospektiven Fragebogen-Erhebung zur IVA wird deutlich, dass der "milde" Phänotyp -auch ohne belegbare Evidenz -von Ärzten und Eltern derzeit als reales Gesundheitsproblem eingeschätzt wird, was den Bedarf an einer standardisierten Aufklärung von Eltern und Informationsvermittlung über "milde" Formen zeigt. Verbessern Second-tier-Tests unser Screening-Programm? Für das Neugeborenenscreening geben die Kinder-Richtlinien Standardtestverfahren vor. Hiermit werden zahlreiche falsch-positive Ergebnisse erhalten, die die Eltern und behandelnden Ärzte beunruhigen. Die höhere Spezifität der Second-tier-Tests erlaubt es, die mit den Standardtestverfahren erhaltenen positiven Ergebnisse richtig zu gewichten. Die Nutzung der Primärprobe spart kostbare Zeit, und die Eltern werden nicht unnötig beunruhigt. Seit 2005 wurden deshalb in unserem Labor die mit dem Standard-Immunoassay (FIA) für 17-Hydroxprogesteron positiv getesteten Proben durch LC-MS/MS-Messung von 17-Hydroxyprogesteron, 21-Desoxycortisol, 11-Desoxycortisol, Cortisol und Androstendion aus derselben Trockenblutprobe weiter analysiert. Damit konnte die Recallrate, die beim alleinigen Einsatz des FIA 0,3% betrug, auf 0,02% gesenkt werden. In der Population der sehr kleinen Frühgeborenen wurden 4 Fälle von 21-Hydroxylasemangel identifiziert. Die Prävalenzrate für das 21-Hydroxylasemangel-AGS in der von uns untersuchten Population änderte sich im Untersuchungszeitraum nicht und betrug 1:13.000. Der Einsatz der Second-tier-Methode erhöhte den positiv prädiktiven Wert des AGS-Screenings auf 10,6%. Weitere in unserem Labor verwendete Second-tier-Verfahren sind die LC-MS/MS-Analyse von Strukturisomeren kurzkettiger Acylcarnitine (z. B. Isovalerylcarnitin) bei Screening auf Isovalerianacidämie oder von Leucin-Isobaren beim Screening auf die Ahornsirupkrankheit. Aus unserer Erfahrung heraus können sinnvoll eingesetzte Second-tier-Tests zu einer qualitativen Verbesserung des Screeningprozesses führen, ohne dass die Zeitspanne bis zur Übermittlung eines positiven Screeningbefundes negativ beeinflusst wird. Second-tier-Tests ersetzen jedoch keinesfalls die notwendige Konfirmationsdiagnostik. Angeborene Fehlbildungen der Niere und ableitenden Harnwege ("congenital anomalies of the kidney and urinary tract", CAKUT) bilden die Hauptursache für chronisches Nierenversagen im Kindesalter. Sie werden bei etwa drei bis sechs von eintausend Geburten beobachtet und gehören somit beim Menschen zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Bezogen auf die kindliche Mortalität sind sie für etwa 6% aller Todesfälle verantwortlich. Neben den isolierten CAKUT Fällen wurden Kombinationen von renalen und urogenitalen Malformationen mit Anomalien anderer Organsysteme bei mehr als 500 bekannten syndromalen Erkrankungen beschrieben. Zu den für CAKUT charakteristischen Krankheitsbildern zählen u. a. renale Malformationen wie Nierenagenesie, Nierenhypo-oder Dysplasie sowie Fehlbildungen der ableitenden Harnwege und der vesikoureterale Reflux (VUR). Im weiteren Sinne lassen sich auch Anomalien der Blase und Urethra zu den CAKUT Formen zählen. In der Mehrzahl der Fälle treten Manifestationen des CAKUT Komplexes sporadisch auf, es existieren jedoch auch zahlreiche Beschreibungen familiärer Formen, deren Pathogenese durch genetische Faktoren beeinflusst wird. Neben einer Vielzahl an Kandidatengenen, deren Relevanz für familiäre CAKUT Formen derzeit in der Diskussion steht, existiert eine Anzahl an bereits bekannten Genen, die mit autosomal-dominant vererbten Nierenentwicklungsstörungen assoziiert sind. Winter R. 1 1 Jungengesundheit muss verstärkt geschlechtsbezogen in den Blick genommen werden. Die Mehrzahl der Jungen ist zwar als gesund zu bezeichnen. Die gegenwärtige gesundheitliche Lage von Jungen zeigt sich aber in einigen Bereichen -etwa Unfälle, psychische Gesundheit, Hodenkrebs -als bedenklich. Gesundheitsbildung und -versorgung sind dagegen zu wenig auf Jungen eingestellt und schlecht auf sie ausgerichtet. So erreichen z. B. präventive oder intervenierende Angebote Jungen gerade in den problematischen Bereichen "Übergewicht und Adipositas" und "psychische und Verhaltensprobleme" nur schlecht. Gesundheitsrisiken von Jungen sind einerseits institutionell höher, weil eine teilweise schlechte oder schlechtere Versorgung von Jungen anzutreffen ist; außerdem gibt es keine nennenswerte jungenbezogene Gesundheitsbildung (etwa in Bezug auf die Vermittlung spezifischer Risikokompetenzen Einwohner wird ein SAPPV-Team für erforderlich gehalten. In ländlichen Regionen und Randbereichen von Großstädten muss angesichts der niedrigen Dichte der zu versorgenden Kinder ein Aktionsradius von bis zu 150 km angenommen werden. Die Vorhaltekosten bleiben jedoch unabhängig von der Inanspruchnahme gleich hoch. Angesichts der Finanzierungsstrukturen der Krankenkassen und der zwangsläufig immer wieder zu überschreitenden Stadt-und Bundesländergrenzen ein Dilemma. Dem kann nur ein bundeseinheitlicher Versorgungsvertrag Rechnung tragen, der auch die Basiskosten der pädiatrischen Teams berücksichtigt. Ein entsprechender Mustervertrag wurde aktuell von den bisher aktiven 33 SAPPV-Teams in Deutschland konsentiert. Ansonsten muss angesichts einer Unterfinanzierung der spezialisierten palliativen Kinderversorgung mit erheblichen Einbrüchen gerechnet werden, die bislang nur durch Drittmittel und Spenden vermieden werden kann. Bindt C. 1 1Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg Die wesentlichen Anforderungen in der Kindesentwicklung bestehen von Geburt an darin, Fähigkeiten zur Regulation von Erregungszuständen auszubilden und die Grundlagen der Kommunikation und Reflexion zu erlernen. In diesem Prozess wirken genetisch programmierte biologische Faktoren und Umfeldbedingungen zusammen. Mittlerweile ist bestens bekannt, dass der frühen Eltern-Kind-Interaktion eine tragende Rolle bei der Stressregulation sowie bei der Entwicklung des (Nach)Denkens und (Ein)Fühlens zukommt und die darin erworbenen Fertigkeiten mit darüber entscheiden, wie das Kind seine Rollen in der sozialen Gemeinschaft ausfüllen wird. Die Entwicklung von intersubjektiven Fähigkeiten steht im Zentrum dieses Beitrags. Aus evolutionsbiologischer und entwicklungspsychologischer Perspektive wird beleuchtet, was Homo sapiens von anderen Primaten unterscheidet und welche Bedeutung frühen Beziehungserfahrungen dabei zukommt. Dabei wird auch die in der aktuellen Krippendebatte zentrale Frage aufgeworfen, wie viel elterliche Verfügbarkeit ein Säugling oder Kleinkind braucht, um sich emotional und sozial ungestört entwickeln zu können. MicroRNAs sind ~22 Nukleotid große nicht-Protein-kodierende RNAs, die eine wichtige Rolle in einer Vielzahl von zellulären Prozessen spielen, u. a. in der Zelldifferenzierung und Apoptose. Da diese Prozesse eine Schlüsselrolle bei der Pathogenese von malignen Erkrankungen spielen, untersuchen wir die microRNA Expression und Funktion in Medulloblastomen und pilozytischen Astrozytomen, sowie in der akuten myeloischen Leukämie (AML) des Kindes-und Adoleszentenalters. Sowohl Hirntumore als auch die AML sind die häufigsten Ursachen für malignomassoziierte Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren. Durch multimodale Therapie konnte die Heilungsrate in den letzten Jahrzehnten verbessert werden. In den letzten Jahren wurden nur noch kleinere Verbesserungen im Überleben erreicht, was den Bedarf an anderen zielgerichteten Therapieformen verdeutlicht. microR-NAs haben dabei das Potenzial als eine solche zusätzliche Therapieform zu dienen, da sie im Tierversuch zielgerichtet ausgeschaltet werden können. microRNA Expression Profile wurden von 70 Kindern mit Medulloblastomen und 102 Kindern mit AML durch Arraytechnologien und Sequenzierung kleiner RNAs mittels "Next generation sequencing" erstellt. Differenziell exprimierte microRNAs zwischen verschiedenen molekularen und zytogenetischen Untergruppen und zwischen Patienten und gesunden Kontrollen konnten identifiziert werden. Biochemische Isolierung der vier verschiedenen microRNA Targeting Komplexen in AML Zelllinienmodellen zeigte eine unterschiedliche Bindung der einzelnen Komplexe für microRNAs und mRNAs, die zellkontextspezifisch war. Dabei binden diese Komplexe mRNAs, deren Produkte an verschiedenen Stellen AML-relevanter Signaltransduktionswegen wie dem MAP-Kinase und dem mTOR-Signalweg eine Rolle spielen. Spranger J. 1 1 Der gestörte Abbau von Glykosaminoglykanen und Glykoproteinen führt zum charakteristischen, aber unspezifischen Befundmuster der sogenannten "Dysostosis multiplex". Zu diesem Befundmuster gehören J-förmige sella turcica, breite Rippen, Hakenwirbel, Beckendysplasie, verkürzte Röhrenknochen, proximal zugespitzte Mittelhandknochen und Zuckerhutphalangen. Die Knochenstruktur ist grob. Die Veränderungen werden mit zunehmendem Alter deutlicher. Ihr Auftreten sollte zu spezifizierenden Untersuchungen von Urin und lysosomalen Enzymen, in seltenen Fällen auch zu molekularbiologischer Abklärung veranlassen. Relativ spezifische Einzelveränderungen finden sich bei M. Morquio und den Mukolipidosen. Von einer "Blickdiagnose" anhand eines einzelnen Knochens/Röntgenbildes ist abzuraten. Episte-mologisch handelt es sich nicht um eine "Dysostose", sondern um eine "Dysplasie". Schmitt H. 1 Sportverletzungen im Kindes-und Jugendalter unterscheiden sich erheblich von denen Erwachsener. Muskelverletzungen bspw. treten wesentlich seltener auf. Insbesondere die Regionen der Wachstumsfugen sind gefährdet. Maffulli (1990) konnte zeigen, dass es in ca. 10% der Fälle bei knöchernen Verletzungen zu Wachstumsstörungen kommen kann. Gerade bei epi-bzw. metaphysärer Beteiligung kann das Trauma einen hemmenden oder aktivierenden Einfluss auf die Epiphysenfuge ausüben und somit das Wachstum beeinflussen. Auch wenn der kindliche Bewegungsapparat korrigierend tätig werden kann -Achsabweichungen der langen Röhrenknochen können je nach Alter des Kindes und Lokalisation der Bruchstelle mit bis zu 30-40 Grad Achsabweichung konservativ behandelt werden-können schwerwiegende Achsabweichungen resultieren. Vor allem Rotationsfehlstellungen können spontan bzw. durch das weitere Wachstum kaum ausgeglichen werden. Typische Verletzungen bei Jugendlichen sind sog. "Übergangsfrakturen", bei denen Teile der Epiphysenfuge bereits knöchern konsolidiert sind und Teile noch nicht. Insbesondere bei schnellkräftigen Sportarten treten Apophysenausrisse auf (vor allem in der Beckenregion ventral und dorsal), die in den meisten Fällen konservativ behandelt werden können. Die eigentliche Sehnenruptur stellt im Kindesalter eine Rarität dar. Auch die Bandstrukturen sind häufig stabiler und seltener verletzt als die knöchernen Ansatzzonen, -knöcherne VKB-Rupturen treten im Kindesalter wesentlich häufiger auf. Bei leistungsorientierten Vereinssportlern können auch Mikrotraumen einen Einfluss auf die Wachstumsfugen haben und zu Spätschäden führen (z. B. ECF lenta bei Ballsportlern). Müller G.C. 1 Die Mukoviszidose ist eine der häufigsten angeborenen Stoffwechselerkrankungen in der kaukasischen Bevölkerung. Fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind gesunde Merkmalsträger, jährlich werden etwa 200 Kinder geboren. In Deutschland leben etwa 8000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit dieser Erkrankung. Seit den späten 1980er Jahren ist Sport und körperliche Aktivität ein wichtiger Baustein, neben der medikamentösen Therapie, hochkalorischen Ernährung und Atemwegsphysiotherapie, in der Behandlung der Mukoviszidose. In zahlreichen Trainingsstudien konnte eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, insbesondere der peak O2-Aufnahme, der Lungenfunktion und der Lebensqualität gezeigt werden. Betroffene mit einer höheren O2-Aufnahme (>82% pred.) weisen zudem eine bessere Prognose auf. Betroffene mit geringer körperlicher Leistungsfähigkeit und oder schwerem Verlauf profitieren deutlich von regelmäßiger körperlicher Aktivität und Sport. Die Abnahme der Lungenfunktion ist bei körperlich aktiven Patienten geringer als bei Patienten mit niedrigem Aktivitätslevel. Jedoch ist zu beobachten, dass Betroffene im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen ein geringeres Level an körperlicher Aktivität sowohl quantitativ (Umfang) wie auch qualitativ (Intensität) aufweisen. Daher sind in der "Trainingsberatung" der Betroffenen, neben Empfehlungen zur Trainingsintensität, -dauer, -umfang, -häufigkeit und Sportart/Belastungsform auch motivationale und volitionale Aspekte zu berücksichtigten. Auf diese Weise kann gemeinsam mit dem Betroffenen bzw. Eltern, ein optimales "Trainingsprogramm" entwickelt werden, welches Spaß und Freude an der Bewegung berücksichtigt und versucht körperliche Aktivität in den Alltag zu implementieren. Bufler P. Interleukin-1 (IL-1) und IL-18 spielen als entzündungsvermittelnde Stoffe (sog. Zytokine) eine zentrale Rolle im Rahmen der angeborenen Immunität. Wir arbeiten seit einigen Jahren an der Funktion und Expression des neu entdeckten Zytokins Interleukin-37, das ebenfalls zur Interleukin-1 Familie gehört, eine kritische Sequenzhomologie zu IL-18 hat und unter anderem von Blutmonozyten exprimiert wird. Wir konnten zeigen, dass die Überexpression von IL-37 in transient oder stabil transfizierten Zellen die LPS-induzierte Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine um 80-90% hemmt. Diese In-vitro-Untersuchungen konnten in Mäusen reproduziert werden. Die IL-37-transgene Maus ist vor einer überschießenden Immunantwort z. B. im Rahmen des septischen Schocks geschützt. Somit ist IL-37 vergleichbar zu IL-10 oder TGF-β ein Zytokin mit (globaler) antiinflammatorischer Wirkung im Bereich der angeborenen Immunität. IL-37 wird nicht nur sezerniert, sondern transloziert nach Zellstimulation und proteolytischer Aktivierung in den Zellkern. Unsere In-vitro-Untersuchungen weisen darauf hin, dass IL-37 sowohl intrazelluläre und als auch extrazelluläre Wirkmechanismen hat. Innerhalb der Zelle greift IL-37 über Interaktion mit Smad3 in den TGF-β-Signalweg ein, der entzündungshemmende Reaktionen vermittelt. Der extrazelluläre Wirkmechanismus ist noch nicht im Detail aufgeklärt. Unsere Vorarbeiten weisen darauf hin, dass IL-37, nach Bindung an die a-Kette des IL-18-Rezeptors, SIGIRR als zweite, antiinflammatorisch signaltransduzierende Rezeptorkette rekrutiert. Kürzlich konnten wir zeigen, dass IL-37tg Mäuse vor akuter, DSS-induzierter Kolitis geschützt sind. Wir untersuchten deshalb die Expression von IL-37 im Darm von Kindern mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Hier zeigte sich eine hohe, konstitutive Expression im Darmepithel und subepithelialen Lymphozyten. Zusammenfassend gehen wir davon aus, dass IL-37 im Darm als Alarmin wirkt und bei entzündlicher Schädigung der Mukosa die Immunantwort reguliert. Mit Ausnahme der Darmtransplantation gibt es derzeit keine andere Therapieoption zur TPN und der konsequenten Vermeidung und Behandlung von akuten Dehydrationsepisoden und die der antibiotischen Behandlung von bakteriellen Infektionen. Zentrale Katheter Infektionen und bakterielle Translokationen infolge der gestörten intestinalen Barriere führen zu einer erhöhten Sepsis Inzidenz der MVID Patienten. Die 5-Jahresüberlebensrate nach Darmtransplantationen ist ca. 60%, aber nicht selten mit einer hohen individuellen Morbidität Infolge der intensiven Immunsuppression assoziiert. Eine molekular genetisch bestätigte Diagnose ist die Voraussetzung für eine individuelle genetische Beratung der betroffenen Familien. Polymorphismen der FADS-Gene, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und kindliche Gesundheit Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass sich eine ausreichende frühkindliche Versorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren ("polyunsaturated fatty acids", PUFA) positiv auf die kindliche Gesundheit, insbesondere auf die Neuronalentwicklung und das Risiko allergischer Erkrankungen, auswirkt. Genetische Assoziationsstudien zeigten in den letzten Jahren, dass die Zusammensetzung dieser wichtigen PUFA in humanen Geweben zusätzlich zur Ernährung auch zu einem erheblichen Grad vom genetischen Hintergrund beeinflusst wird. Häufige Polymorphismen in den Fettsäure-Desaturase-Genen (FADS-Gene) bestimmen, wie effizient PUFA aus den Vorläuferfettsäuren endogen synthetisiert werden können. Neueste Gen-Ernährungs-Interaktionsstudien fanden zudem einen modulierenden Effekt dieser FADS-Polymorphismen auf den Zusammenhang zwischen Ernährung und komplexen Phänotypen in Kindern, wie zum Beispiel kognitive Fähigkeiten und Asthma-Risiko. Es erscheint sinnvoll, den FADS-Genotyp in zukünftigen Fettsäure-Interventionsstudien zu berücksichtigen, um eine differenzierte Aussage über individuelle Bedürfnisse sowie Effekte der Intervention in Abhängigkeit des Genotyps treffen zu können. Eine detaillierte Aufklärung der beobachteten Gen-Ernährungs-Interaktionen kann in Zukunft noch präzisere Ernährungsempfehlungen ermöglichen, um eine optimale Fettsäure-Versorgung und größtmöglichen Nutzen für die Gesundheit und Entwicklung für alle Kinder zu erreichen. Riedel F. 1 Bei Einführung der Fallpauschalen vor ca. 10 Jahren war die Pädiatrie mit ihren altersbedingten Besonderheiten und mit ihren hohen Pflegekosten nicht gut abbildbar, dieses führte zumindest für einige Häuser zu einer vorübergehenden Sonderberücksichtigung. Im Laufe der Jahre mit stetiger Anpassung des Systems der Relativgewichte hat sich ein für die Pädiatrie durchaus akzeptables Abrechnungssystem ergeben. Zunehmend wurde aber klar, dass leichte Erkrankungen anfangs eher überwertet und schwere Erkrankungen eher unterbewertet waren, die notwendige und auch erfolgte Korrektur führte allerdings dazu, dass kleinere Kinderabteilungen mit niedrigem Case-Mix-Index von der jährlichen Weiterentwicklung des Fallpauschalensystems eher nicht profitiert haben. Die Verweildauerreduktion, die im Bereich der Erwachsenenmedizin ausgesprochen deutlich war, ist erwartungsgemäß in der Pädiatrie niedriger ausgefallen, da schon immer auf eine kurze Verweildauer geachtet wurde. Ein besonderes Problem wurde die untere Grenzverweildauer, die gerade im Pädiatriebereich häufig unterschritten wird und zu hohen Abschlägen führt; diese sind nicht berechtigt, da die Kalkulationshäuser die hohen Kosten am ersten und letzten Behandlungstag nicht immer gut zuordnen können. Geändert hat sich deutlich die Belastung der Stationsärzte, die in vielen Kinderkliniken die Kodierung vollständig übernehmen müssen, dieses bedingt einen Großteil ihrer nicht am Patienten geleisteten Arbeit. Die angeborene und frühkindliche Katarakt gehören zu den häufigsten organischen Ursachen kindlicher Sehstörungen. Etwa eines von 3000 Kindern hat eine optisch signifikante Linsentrübung und bedarf einer Operation. Bis zum zweiten Lebensjahr wird eine Lentektomie mit anschließender Kontaktlinsenversorgung und Bifokalbrille durchgeführt. Ab dem zweiten Lebensjahr kann eine IOL implantiert werden. Dabei sind prophylaktische Maßnahmen gegen Nachstar notwendig. Die Operation sollte so früh erfolgen, dass keine Amblyopie resultiert. Eine zu früh terminierte Operation geht jedoch mit dem erhöhten Risiko eines Sekundärglaukoms einher. Daher wird bei angeborener Katarakt heute empfohlen, eine einseitige Katarakt zwischen der 4. und 6. Lebenswoche, eine beidseitige zwischen der 6. und 8. Lebenswoche zu operieren. Eine gut abgestimmte Zusammenarbeit von Ophthalmologen, Orthoptistinnen und Eltern ist Voraussetzung für gute funktionelle Ergebnisse. Das Referat befasst sich mit den wichtigsten Fragen zum Operationszeitpunkt, Operationstechniken, funktionellen Ergebnissen, Komplikationen sowie zur visuellen Rehabilitation. Wagenfeld L. 1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Hamburg Die Frügeborenenretinopathie ("retinopathy of prematurity"; ROP) ist eine Erkrankung mit gestörter retinaler Gefäßreifung. Auch heute stellt diese Erkrankung Augenärzte und Neonatologen vor große Herausforderungen. Hierbei geht es in erster Linie um die Verhinderung ihrer Entstehung, um das rechtzeitige und konsequente augenärztliche Frühgeborenen-Screening, aber auch um die effektive und richtige Behandlung wenn es zur Ausbildung einer ROP gekommen ist. Klassischer Weise werden die Stadien mit anliegender Netzhaut mittels koagulierender -und destruktiver -Behandlung versorgt. In erster Linie kommen hier Laserverfahren zum Einsatz, in bestimmten Fällen auch eine Vereisungstherapie. Die späteren Stadien, bei denen die Netzhaut abgelöst ist, werden durch eine Vitrektomie und/oder eindellende Verfahren behandelt. Seit einigen Jahren gibt es vermehrt Berichte und Erfahrungen mit dem Einsatz intravitreal applizierter anti-VEGF Medikamente. Der Vortrag soll einen kurzen Überblick über das Krankheitsbild und die aktuellen Optionen der Behandlung geben. Transfer is an event but transition is a process. Der Begriff "Transition" meint ursprünglich die organisierte Überleitung der medizinischen Versorgung -zumeist chronisch erkrankter -Jugendlicher von der Pädiatrie zu Fachbereichen der "Erwachsenen"-Medizin. Viel früher als vorgesehen und häufig dem Sinn der Transition gegensätzlich finden sich Jugendliche in nicht jugendgerechten Versorgungsstrukturen wieder -zwischen den Welten, oder treffender: zwischen den Stühlen. Grundvoraussetzungen einer funktionierenden Überleitung sind u. a. Versorgungsstrukturen in den pädiatrischen Kliniken, die gezielt den medizinischen Erfordernissen und den Bedürfnissen der Jugendlichen allgemein (nicht nur der chronisch erkrankten) gerecht werden und schon weit vor der eigentlichen Überleitung ansetzen ["Adolescents run a high risk of being lost in the system" Lorraine Bell, Pediatr. Nephrol (2007) Gibt man dem Kaktus den richtigen Platz, sonnig nicht zugig, spart bei Dünger und Wasser, lässt ihn lieber tagelang unbeachtet, dann wird er nicht nur gedeihen, er kommt wohlmöglich auch zur vollen Blüte. Wenn er erst mal blüht, fallen die Stacheln nicht mehr so auf, aber sind dennoch da. Ob und wie sich diese Kenntnisse der Kakteenpflege auf den Umgang mit Jugendlichen übertragen lassen ist Thema des Vortrags. Welche Ansprüche an das Leben stellen Jugendliche, können Erwachsene, egal in welcher Beziehung sie zu Jugendlichen stehen, diese erfüllen? Was können Therapeuten für das Gespräch mit Jugendlichen lernen? Gibt es Besonderheiten der Lebenssituation, der Bewältigungsstrategien, ja vielleicht sogar der Hirnfunktion und der Hormone? Die medizinische Versorgung Jugendlicher unterscheidet sich kaum von der anderer Altersgruppen, wohl aber das ärztliche Gespräch. Wenn Therapeuten mit ihren Botschaften nicht ankommen und seien diese noch so richtig und wichtig, dann hilft das beste medizinische Fachwissen nicht! Ärzte sind es gewohnt, dass kindliche Patienten unter dem Einfluss der Eltern ärztliche Anordnungen befolgen. Jugendliche reagieren völlig anders und entziehen sich absichtlich dem Einfluss der Eltern. Wer dann von mangelnder Compliance redet, betrügt sich selbst. Wenn Jugendliche ärztlichen Anordnungen folgen ist es entweder für den Selbstwert gefährlich oder aber die Jugendlichen sind nun erwachsen. Diabetes Typ 1 ist eine chronische und bisher nicht heilbare Stoffwechselerkrankung. Trotz Insulin-Analoga, Insulinpumpen und elektronischer Buchführung, die einen großen Fortschritt in der Diabetestherapie darstellen, ist die Therapieführung im Teenager-und Jugendalter noch immer eine enorme Herausforderung für die gesamte Familie. Eine große erzieherische Aufgabe der Eltern besteht in einer sukzessiven Übergabe von Therapieverantwortung bei gleichzeitiger Unterstützung und Kontrolle, wo es nötig ist. Gerade in Bezug auf einen eher genussorientierten Lebensstil erfahren die Jugendlichen mit Diabetes z. B. beim Konsum von Alkohol, Fastfood und Snacks spürbare Einschränkungen im Vergleich zu Gleichaltrigen. In einer Entwicklungsphase, in der die Zugehörigkeit und Anerkennung in einem realen und auch virtuellen Freundeskreis besonders hohe Priorität hat, ist es für sie nicht einfach, den richtigen Platz für "Diabetes" im eigenen Persönlichkeitsprofil zu finden. Die Betreuung von Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes fordert daher vom Diabetesteam neben Fachwissen auch Verständnis für die Herausforderungen an die heutige Jugendgeneration und ein "Coaching"-Angebot, was zu diesem speziellen Erkrankungsbild passt. So kann ein Diabetesteam langfristig dazu beitragen, dass ein Jugendlicher seinen Diabetes und die Insulintherapie nicht nur als disziplinierende Erkrankung, sondern auch als einen eigenen Lebensstil wahrnimmt. Durch einen vorzeitigen Verschluss der großen Schädelnähte des Neurokraniums kommt es einerseits zu entstellenden Schädelformen und andererseits zur Druckgefährdung vor allem von Gehirnanhangsstrukturen (Optikusnerv!). Der Gesichtsschädel ist nie ganz unbeteiligt. Das frühzeitige Erkennen der Zusatzsymptomatik ist therapeutisch bedeutsam, und die Risiken sind bei den genetisch definierten Kraniosynostose-Syndromen erhöht. Die molekulargenetische Einordnung ist inzwischen zu einem Faktor des therapeutischen Vorgehens geworden. Die bekannten primären monogenen Kraniosynostose-Syndrome werden kurz vorgestellt und auf die zugrundeliegenden Gendefekte eingegangen. Die beteiligten Gene sind entweder Glieder einer Signalkette oder stellen Transkriptionsfaktoren dar, die bei der Zellproliferation und -differenzierung in der Wachstumsfuge eine Rolle spielen. Manche der Moleküle spielen auch bei der Extremitätenausformung eine Rolle und erklären die assoziierten Extremitätenfehlbildungen. Weiterhin soll der Blick für die Nahtsynostosen als häufigeres Begleitsymptom geschärft werden. Eine Reihe von monogenen Entitäten wie das Shprintzen-Goldberg-Syndrom, Loeys-Dietz-Syndrom, Greig-Syndrom und Trigonozephalie-Syndrome werden von Nahtsynostosen begleitet. Auch Chromosomopathien kommen in Frage, z. B. dup 3q, del 7p, del 9p und del11q. Bei einigen Stoffwechselerkrankungen wie Mukopolysaccharidosen und der infantilen Hypophosphatasie ist der vorzeitige Verschluss der Schädelnähte eine überraschende sekundäre Begleiterscheinung und spiegelt den Pathomechanismus des Schädelwachstums wider. Hübner C.A. 1 1 Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Jena, Jena Ionentransportprozesse spielen eine entscheidende Rolle für so grundlegende Zellfunktionen wie Zellvolumenregulation, pH-Regulation, Signaltransduktion aber auch beim transepithelialen Transport und der Erregbarkeit von Zellen. Funktionsverluste in Ionentransportproteinen können daher zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Epilepsie, Hypertonie, metabolischen Störungen Taubheit und vielen anderen Erkrankungen führen. Neben passiven Ionentransportprozessen gibt es sekundär aktiven Ionentransport, der den Gradienten eines anderen Ions nutzen, um ein anderes Ion entgegen seines Gradienten zu transportieren sowie aktive Ionentransporter oder Pumpen, die Ionen entgegen bestehender Gradienten transportieren. Mutationen in zwei Untereinheiten der V-Typ Protonenpumpe führen z. B. zu Taubheit und renal tubulärer Azidose. Die zugrundeliegenden Prozesse wurden mithilfe geeigneter Tiermodelle aufgeklärt. Adenoide Vegetationen sind ein häufiges Problem des Kleinkindes-und Kindesalters. Die durch die Hyperplasie der Tonsilla pharyngealis hervorgerufene Verlegung des Nasen-/Rachenraums kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen: die behinderte Nasenatmung hat eine Schnarchneigung bis hin zum obstruktiven Schlafapnoesyndrom zur Folge, es können sich chronische Entzündungen der oberen und unte-ren Atemwege entwickeln, gehäufte Otitiden und eine chronische Tubenfunktionsstörung können zur Beeinträchtigung des Hörvermögens und Sprachentwicklungsverzögerungen führen. Obwohl sich die adenoiden Vegetationen mit zunehmendem Alter spontan zurückbilden, wird -abhängig von der Symptomatik -häufig ein therapeutisches Eingreifen für notwendig erachtet, meist in Form eines operativen Eingriffs (Adenotomie). Eine Alternative ist der Einsatz intranasaler topischer Steroide -unbestritten führt dies zu einer Verkleinerung der Vegetationen und einer Besserung der Symptomatik, eine Überlegenheit gegenüber der operativen Therapie ist allerdings bislang nicht belegt. Im Vortrag werden die Vor-und Nachteile beider Ansätze im Kontext der vorliegenden Literaturdaten und eigener Erfahrungen diskutiert. Hebebrand J. 1 Bislang ist es trotz internationaler Bemühungen nicht gelungen, Gen-Varianten zu identifizieren, die zu Anorexia oder Bulimia nervosa prädisponieren. Indirekt kann hieraus geschlossen werden, dass häufige Hauptgeneffekte für das Zustandekommen dieser Essstörungen nicht relevant sind. Auch scheint die molekulare Grundlage der hohen Erblichkeit ähnlich komplex zu sein wie bei anderen psychiatrischen Störungen. Bei der Anorexia und teilweise auch bei der Bulimia nervosa kommt es durch andauernde bzw. intermittierende Einschränkungen der Energiezufuhr zu komplexen Anpassungsphänomenen des Organismus. Ein wesentliches Hormon, das die Anpassung an eine Starvation ermöglicht, ist das Leptin. Bei der Anorexia nervosa ist die Hypoleptinämie im Akutstadium dafür verantwortlich, dass es zur Amenorrhoe kommt. Ferner bedingt die Hypoleptinämie mutmaßlich bei prädisponierten Patientinnen auch zu einer Hyperaktivität. Im Rattenmodell lässt sich zeigen, dass die starvationsinduzierte Hyperaktivität durch Leptin unterdrückt werden kann. Taurines R. 1 1 Klinik und Poliklinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Würzburg, Würzburg Autistische Störungen umfassen ein klinisch und ätiologisch heterogenes Störungsbild, das in der ICD 10 und DSM-IV unter den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen klassifiziert wird. Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrumstörungen (ASS) zeigen qualitative Auffälligkeiten in der wechselseitigen sozialen Interaktion, der Kommunikation sowie eingeschränkte Interessen und stereotype Verhaltensmuster. In der Ätiologie der ASS wird von einer multifaktoriellen Genese mit starker genetischer Grundlage ausgegangen. ASS sind nicht selten mit körperlichen Erkrankungen assoziiert. Korrelate der ASS auf neurobiologischer Ebene sind u. a. eine erhöhtes Volumen der grauen und weißen Substanz in den ersten zwei Lebensjahren sowie biochemische Besonderheiten. Neuropsychologisch zeigen Menschen mit ASS Defizite in der "Theory of Mind", den Exekutivfunktionen sowie eine schwache zentrale Kohärenz. Der Vortrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der neurobiologischen Forschung bei ASS. Die CK-Erhöhung stellt immer ein alarmierendes Signal für Patienten, Familien und Ärztinnen/Ärzte dar, weil es den Verdacht auf eine neuromuskuläre Erkrankung impliziert. Im Kindes-und Jugendalter sind sie insgesamt selten, für viele gibt es keine Inzidenzen und eine kausale Therapie steht derzeit noch nicht zur Verfügung. Dennoch ist in diesen Fällen das weitere individuelle "work-up" sinnvoll zu planen, um die Beratung der Familien besser durchführen und bei einer Diagnosestellung Aussagen zu Prognose und Pränataldiagnostik machen zu können sowie die symptomatische Therapie der Patienten optimal zu gestalten. Trotz der zahlreich zur Verfügung stehenden apparativen Untersuchungsmöglichkeiten kommt der ausführlichen Anamnese und der eingehenden klinisch neurologischen Untersuchung für die Weichenstellung der weiteren Diagnostik inklusive Neurophysiologie, Bildgebung der Muskulatur, Muskelbiopsie und genetische Analysen eine wichtige Bedeutung zu. Bei bekannter klinischer und genetischer Heterogenität ist die Planung der Diagnostik für jeden Patienten eine Herausforderung im klinischen Alltag. Besonders schwierig ist das Vorgehen bei CK-Erhöhung und klinisch gesundem Patienten. Es muss ein sinnvolles Vorgehen gefunden werden, mit dem einerseits alles Notwendige berücksichtigt wird, andererseits aber unnötige Untersuchungen vermieden werden. Diese Fakten werden anhand von Bild-und Videosequenzen bei verschiedenen neuromuskulären Erkrankungen im Kindes-und Jugendalter verdeutlicht. Gehring S. 1 1 Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz Die Prävalenz der chronischen Hepatitis B im Kindes-und Jugendalter variiert z. T erheblich in Abhängigkeit von der betrachteten Bevölkerungsgruppe und schwankt zwischen 0,1 und 8%. Für Deutschland dürfte sowohl für die chronische HBV als auch für die chronische Infektion mit HCV die Prävalenz bei 0,2-0,4% in der pädiatrischen Population liegen. Ziel der Behandlung beider chronischer Virusinfektionen ist die dauerhafte Unterdrückung der viralen Replikation, die Normalisierung der Transaminasen und das Vermeiden der Leberzirrhose und des hepatozellulären Karzinoms. In der Therapie der chronischen Virusinfektion hat sich seit über 20 Jahren die Behandlung mit Interferon-alpha (IFN-α) etabliert. Dabei hat sich für die HCV Infektion ein therapeutische Benefit in etwa 20% der behandelten Kinder gezeigt und auch für die chronische HBV scheint der Therapiegewinn im Wesentlichen nur in der frühzeitigeren Serokonversion zu anti-HBe zu liegen. Der Durchbruch in der Therapie der HCV gelang durch die Einführung der Kombinationstherapie mit IFN-α und dem Nukleosidanalogon Ribavirin. Dabei wurde die Ansprechrate im Vergleich zur Monotherapie mehr als verdoppelt. In der Therapie der HBV Infektion hat die Einführung der Nukleosidanloga (u. a. Adefovir und Lamivudin) die Möglichkeit eröffnet dauerhaft die Viruslast zu senken. Zu den wichtigsten Herausforderungen in der Behandlung mit Virostatika zählt das Auftreten von Resistenzmutationen. Aktuell gibt es in Deutschland für Kinder die chronisch mit HBV bzw. HCV infiziert sind zwei klinische Studien. Für die Infektion mit HBV wird aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit Entecavir eine vergleichbare klinische Studie durchgeführt. Für HCV ist aufgrund der guten Datenlage aus adulten Studien eine Trippeltherapie die neben IFN-α und Ribavirin den Proteaseinhibitor Boceprevir einschließt in der finalen Planung. Im Rahmen dieses Symposiums soll auf die Einund Ausschlusskriterien dieser klinischen Studien eingegangen, die Datenlage aus den adulten Studien dargestellt und der Frage nach der langfristigen Ausrichtung der Therapie chronischer Viruserkrankungen im Kindesalter betrachtet werden. Liese J.G. 1 Aim. 150 reports on propranol for hemangiomas exist but many suffer methodological problems. We present an online tool to assess the lesion's behaviour. Methods. Sixty infants with threatening hemangiomas were included in a prospective study (NCT01211080). Propranolol (2 mg/kg/day) was maintained until the 8th month of life. Biometry included size and cosmesis: three independent expert examiners used a newly conceived online tool which combines an image bank (input) with the relevant items of the Manchester, Vancouver and Hamilton Scar Scales (validation) and data analysis (output). Categorical scales were used for colour/ vascularity, height, irregularity and a visual analogue scale (1-10) for overall appearance (figure). Main results. Therapy was started at 138±37 days of age. Propranolol was given for 170±62 days. The median size reduction was 44±37% (surface) and 66±34% (volume), p<0.05. 10% of infants had re-growth. Cardiovascular side effects (incidence 15.2%) stopped therapy in 10% of infants. Colour (−39±20%), height (−45±22%) and irregularity (−23±10%) all evolved significantly positive (p<0.05) as did overall cosmetic impression (+3.8±3 points on a VAS1-10, p<0.05). "Scarring" in propranolol patients occurred only in combination with physical therapies. The interobserver agreement was fair for categorical data (Kk=0.5) and good for the visual analogue scale (Kk=0.65). Conclusion. Propranolol reliably arrests hemangioma growth. True size regression occurs only in the natural course. Thus a standardized cosmesis rating is important to assess response. In combination with the open access technology our downloadable assessment tool allows validation by use of sample patients by a hitherto unseen number of observers. Wirksamkeit von Propranolol bei neonataler Hämangiomatose mit Leberbeteiligung und konsekutiver Herzinsuffizienz Deisz S. 1 , Lassay L. 1 Nachfolgend berichten wir über ein neugeborenes Mädchen, das aufgrund multipler kutaner Hämangiome am gesamten Integument vorgestellt wurde. Bei der körperlichen Untersuchung imponierten neben den über 50 vorgenannten disseminierten stecknadelkopfgroßen Hämangiomen Stigmata einer Herzinsuffizienz, Tachykardie, Diaphoresis, Blässe mit kühlen Extremitäten. Fremdanamnestisch wurde über vermehrtes Schwitzen beim Trinken berichtet. Zudem ließ sich ein pulsierendes Strömungsgeräusch über dem gesamten Abdomen, mit p.m. über der Leber auskultieren. Die Sonographie des Abdomens war bis auf eine mit multiplen echoarmen ovalären Läsionen durchsetzte Leber unauffällig. Echokardiographisch (RVEDD v. 15 mm dilatierter RV) wie laborchemisch (NT-BNP: 16979 ng/L) wurde der klinische Verdacht eines dekompensierten "high-output cardiac failure" (CI 7,8 L/min/m2) auf dem Boden des erhöhten Shuntvolumens über die hepatischen Hämangiome erhärtet. Neben der medikamentösen Therapie der Herzinsuffizienz mit Schleifendiuretika, Digitalisglykosiden und Spironolacton wurde einschleichend Propranolol bis zu einer Enddosis von 4 mg/kg Körpergewicht/ Tag aufdosiert. Hierunter war eine kardiale Rekompensation zu erreichen. Unter der beschriebenen Therapie mit Propranolol zeigte sich eine langsame aber stetige Regredienz sowohl der kutanen als auch der intrahepatischen Hämangiome. Propranolol-Therapie bei Hämangiomatose mit ausgeprägter Leberbeteiligung Baranowski S.S. 1 , Winkler A. 1 , Schaal M. 1 , Trotz allgemein empfohlener Vitamin-D-Prophylaxe in den ersten Lebensjahren kommt die Vitamin-D-Mangelrachitis in Deutschland weiterhin vor. Die Häufigkeit ist nicht bekannt und wird auf ca. 400 Fälle pro Jahr geschätzt. Vor allem gestillte Säuglinge und Kleinkinder, bei denen die Vitamin-D-Prophylaxe aus jeweils unterschiedlichen Gründen nicht oder nur unzulänglich durchgeführt wurde, sind betroffen. Frakturen zählen nicht zu den klassischen Symptomen einer Rachitis. Wir berichten über zwei Kleinkinder (15 Monate und 2,5 Jahre) mit typischen klinischen und radiologischen Merkmalen einer Vitamin-D-Mangelrachitis und charakteristischen laborchemischen Veränderungen, bei denen die Diagnose nach einer nichttraumatischen Fraktur gestellt wurde. Es sollte bei nicht erklärbaren Frakturen -neben Kindesmisshandlung -auch an die Untersuchung des Knochenstoffwechsels gedacht werden. Seltenere Insulinpumpentherapie und schlechtere diabetische Stoffwechsellage bei Kindern und Jugendlichen mit T1DM türkischer bzw. südeuropäischer Herkunft. Multizentrische Analyse von 27.067 Patienten in Deutschland Scheuing N. 1 , Razum O. 2 , Rosenbauer J. 3 , Bächle C. 3 , Hungele A. 1 , Mönkemöller K. 4 , Heidtmann B. 6 , Kapellen T. 7 , Molz E. 1 , Holl R.W. 1 , Icks A. 3, 8 Konrad K. 1 , Thon A. 2 , Fritsch M. 3 , Lilienthal E. 5 (CFRD: 14, 5 [11, (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) 3] vs. T1DM: 8,5 [4, [9] [10] [11] 8] Wir berichten über eine Patientin mit neonatalem Diabetes, Dystrophie und Pankreasinsuffizienz mit dem Nachweis einer de novo, heterozygoten "mis-sense, frameshift" und "splice site mutation" im "zinc-finger" Transkribtionsfaktor GATA-6. Diese Mutation ist noch nicht beschrieben. Der klinische Verlauf, die Insulintherapie und die Wachstumsentwicklung werden dargestellt. Childhood obesity -more than just a physical problem. Longitudinal data from the Swiss national multi-centre study (KIDSSTEP Obesity) Bolten M. 1 , Kirchhoff E. 3 , Zumbrunn A. 4 , Sempach R. 3 Background. The high prevalence of obesity in children warrants continuing public health attention. Given the limited effectiveness of treatment, the identification of potentially modifiable risk factors may provide insights into new treatment approaches. The purpose of this study was therefore to test the hypothesis that mental health status may predict improvements in physical health in obese children. Methods and results. We present here data of 342 children (12.2±2.2 years) of the ongoing national multicenter cohort study on the effects of multiprofessional group therapy, collected between 03/2009 and 12/2010 in 22 certified programs in Switzerland. The primary outcome was change in BMI-SDS; secondary outcome was improvement of mental health problems (SDQ) after one year (T2). Obese children had much higher rates of emotional and behavioral problems before treatment (T0: 38.2%) than our normative references: 10%). Mean change in BMI-SDS from baseline was −0.19±0.36 (p<0.001). Over 1 year, emotional and behavioral difficulties rates decreased by half (−17.6%). Peer problems at T0 significantly predicted BMI-SDS change from T0 to T2 (p<0.05). Conclusion. Standardized family-based group therapy significantly improves the degree of adiposity and mental health in obese children. Health professionals should also take into account mental health care in this population. Warschburger P. 1 Leber-und Gallenwegserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Daten aus dem Register CEDATA-GPGE der Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) Laaß M. 1 , Scholz D. 2 , Ballauff A. 3 , Grothues D. 4 , Melter M. 4 , Weidenhausen T. 5 , Koletzko S. 6 , Timmer A. 7 , Claßen M. 8 (1, (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) 3) und für PSC/AIH-Patienten 10,4 Jahre (2, (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) 3) . Erhöhte Autoantikörpertiter (SMA, ANA, p-AN-CA) und erhöhte IgG-Werte waren in der PSC/AIH-Gruppe noch häufiger als in der PSC-Gruppe. Der auffälligste Laborwert bei Erstdiagnose der Lebererkrankung war eine erhöhte Gamma-GT. Nur ein Teil der Patienten erhielt die notwendige bildgebende Diagnostik (ERC, MRC). Eine Fibrose bzw. Zirrhose hatten bereits 23% bzw. 4% der PSC-Patienten und 48% bzw. 20% der PSC/AIH-Patienten. Eine Patientin wurde lebertransplantiert. Außer zwei Patienten erhielten alle Ursodeoxycholsäure. Diskussion. Mindestens 5% aller in CEDATA-GPGE gemeldeten Kinder und Jugendlichen mit CU haben eine PSC. Die Diagnostik wird oft unvollständig durchgeführt. Bei Kindern mit CED sollte bereits bei der Erstdiagnose nach einer hepatobiliären Begleiterkrankung gesucht werden. Klinikum Aschaffenburg, Kinder-und Jugendmedizin, Aschaffenburg, 2 Komplikationen einer PEG-Anlage sind häufiger als vermutet und werden zum Teil verzögert erkannt. Wir berichten über eine kologastrische Fistel, die über 10 Jahre nicht diagnostiziert wurde, obwohl das Leitsymptom "Koterbrechen" seit 4 Jahren bestand. Die PEG-Anlage erfolgte im Alter von sechs Jahren bei einem Patienten mit ausgeprägter Skoliose. Aufgrund rezidivierenden Koterbrechens wurde an einem auswärtigen pädiatrisch-gastroenterologischen Zentrum mittels einer antegraden Magendarmpassage eine Kolonfistelung "ausgeschlossen"; die Kontrastmittelgabe erfolgte damals über die PEG-Sonde. Aktuell wurde sonographisch der Verdacht auf ein Darminterponat zwischen PEG-Sonde und Magen geäußert, was mittels Computertomographie bestätigt werden konnte. Ein Verkennen dieser Komplikation über einen Zeitraum von 10 Jahren wurde bisher nicht beschrieben. In der Literatur werden verspätet erkannte Fehlanlagen nach PEG-Anlage diskutiert [Friedmann R et al., JPEN 2007; 31:469-76] Oberbauchtumoren finden sich im Kindesalter relativ häufig. Die Differenzialdiagnose umfasst Wilms Tumor, Neuroblastom, Hepatoblastom, Lymphom u. a. m. An Hand einer Kasuistik möchten wir die Liste um einen Bezoar erweitern, welcher sonographisch diagnostiziert wurde. Ein 11 9/12 Jahre altes Mädchen wird wegen eines im linken Oberbauch tastbaren derben Tumors vorgestellt. Die Schwellung war am Vortag aufgefallen. Keine sonstigen Beschwerden, insbesondere keine Schmerzen oder Gewichtsabnahme. Im Alter von 6 Jahren war das Kind wegen vermehrten Haarverlustes internistisch und endokrinologisch untersucht worden, ohne dass sich eine Ursache fand. Klinisch besteht eine derbe, nicht druckschmerzhafte faustgroße Resistenz im Epigastrium links, keine sonstigen Auffälligkeiten; laborchemisch ergab sich kein Hinweis auf einen Tumor oder eine maligne Systemerkrankung. Sonographisch zeigte sich ein großes, echoreiches Gebilde mit dorsaler Schallauslöschung, welches sich über das gesamte Epigastrium erstreckte. Der Verdacht, dass das Gebilde im Magen liegt, wurde nach einem Trinkversuch bestätigt: die echoreiche Raumforderung war von intragastraler Flüssigkeit umspült, somit bestand der Verdacht auf einen Bezoar. Die Bestätigung erfolgte gastroskopisch. Wegen der Größe musste der Bezoar chirurgisch entfernt werden; er füllte fast den gesamten Magen aus und erstreckte sich bis in das proximale Jejunum. Der beschriebene Fall zeigt, dass neben Lymphomen und Neuroblastomen auch andere, eher außergewöhnliche Gebilde -z. B. ein Bezoar -zu einer großen tastbaren Raumforderung im Oberbauch führen können, die differenzialdiagnostisch bedacht werden müssen. Auf Grund der typischen Charakteristika kann die Diagnose sonographisch gestellt werden. Schneider T. 1, 2 , Kleinhans N. 3 , Diehl T. 4 , Singer D. 4 1 Praxis Gastroambulanz, Hamburg, 2 Paracelsus-Klinik, Henstedt-Ulzburg, 3 Paracelsus-Klinik, Neonatologie-Pädiatrie, Henstedt-Ulzburg, 4 Einleitung. Die primäre intestinale Lymphangiektasie (PIL) stellt eine seltene Erkrankung dar, die sich klinisch und laborchemisch wie ein Schwerer kombinierter Immundefekt (SCID) präsentieren kann und charakterisiert ist durch diffuse oder lokalisierte Dilatation intestinaler Lymphgefäße mit enteralem Verlust von Eiweiß und Lymphozyten. Fallbericht. Wir berichten über den Fall einer Patientin, die bei der U5 mit Diarrhö, Erbrechen und Ödemen auffiel, nachdem kurz zuvor mit der Beikost begonnen wurde. Laborchemisch zeigte sich ein massiver Elektrolytverlust, eine schwere Hypalbuminämie (<1 g/dl), eine Hypogammaglobulinämie und Lymphopenie, so dass bei V. a. SCID die stationäre Aufnahme erfolgte. Gegen das Vorliegen eines SCID sprachen die gute Entwicklung der Patientin, das fehlende Auftreten von Infektionen sowie der hohe Eiweißverlust innerhalb kürzester Zeit. Besonders auffällig war die ausgeprägte T-Lymphopenie. Differenzialdiagnostisch konnte der Verdacht auf eine intestinale Lymphangiektasie im Verlauf sonographisch gesichert. Die weitere Diagnostik wie Gastroskopie, Koloskopie und MR Sellink blieben unauffällig. Unter nun begonnener fettfreier oraler Ernährung und parenteraler Substitution der essentiellen Fettsäuren zeigte sich eine Normalisierung des Blutbildes, des Albumins und Anstieg der Immunglobuline. Auch sonographisch zeigte sich eine Normalisierung der Darmschleimhaut. Im Verlauf konnte die orale Fettzufuhr (neben MCT-Fetten) erhöht werden. Schlussfolgerung. Die Differenzierung zwischen primärem Immundefekt und primärer intestinaler Lymphangiektasie ist initial schwierig. Beim akuten Auftreten von Hypoproteinämie, Lymphopenie und der beschriebenen gastrointestinalen Symptomatik sollte an eine PIL gedacht werden. Kasuistik. Wir berichten über eine 5-jährige Patientin, die nach einer Knollenblätterpilzingestion mit dem Bild eines akuten Leberversagens zur Lebertransplantation in unsere Klinik verlegt wurde. Drei Tage nach der Pilzintoxikation fielen neben massiv erhöhten Transaminasen (AST 5654 U/l, ALT 3965 U/l) und Bilirubin vor allem eine deutliche, anhaltende Erniedrigung des Hämoglobins (Hb 4,8 g/dl), der Leukozyten (Leuk 0,89 Mrd./l) und der Thrombozyten (Thromb 38 Mrd./l) auf. Die Patientin sei zuvor stets gesund gewesen. Nach Ausschluss anderer Ursachen und erfolgloser Umstellung der immunsuppressiven Therapie, zeigte sich ein hypoplastisches Knochenmark, beispielsweise passend zu einem toxischen Geschehen. Ein Jahr nach Lebertransplantation sind weiterhin eine Anämie, Leuko-und Thrombozytopenie nachweisbar. Schlussfolgerung. Eine transiente Leukozytopenie oder isoliert zunehmende Thrombozytopenie nach Knollenblätterpilzintoxikationen wurden bei erwachsenen Patienten in Einzellfällen beschrieben. Nach Ausschluss anderer Ursachen ist bei unserer Patientin eine persistierende, toxische Knochenmarkshypoplasie mit Panzytopenie als Folge der Knollenblätterpilzintoxikation zu diskutieren. Die Pathogenese dieser Knochenmarkshypoplasie ist unklar. Ein besonderes Augenmerk auf das Blutbild nach Knollenblätterpilzintoxikationen scheint jedoch zukünftig notwendig. Bei lebertransplantierten Kinder werden von Eltern wiederholt Verhaltensprobleme (vermehrte Unruhe, aggressives Verhalten) beschrieben. Bei angenommenem Zusammenhang mit der Immunsuppression mit Calcineurininhibitoren (CNI) zeigt sich unter einer Umstellung auf Mycophenolsäure häufig eine deutliche Besserung der Symptomatik. Es fehlen systematische Untersuchungen zur Inzidenz dieser Problematik, die möglicherweise vor dem Hintergrund anderer, relevanter erscheinender Probleme von den Eltern nicht berichtet wird. Die Child Behaviour Check List (CBCL) wurde an 65 lebertransplantierte Patienten zwischen 4 und 17 Jahren (Median: 10 Jahre) verschickt, mit der Bitte um unabhängige Beantwortung durch Eltern und Lehrer/ Erzieher. Die Angaben beziehen sich auf auffällige und grenzwertige Ergebnisse. Die Rücklaufquote betrug 32 Fragebögen von Eltern (49%) und 24 von Lehrern (37%). Bei 8/32 (25%) und 3/32 (9%) Patienten wurden von den Eltern Auffälligkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeitsstörungen (VI) bzw. aggressives Verhalten (VIII) des CBCL berichtet. Nebenbefundlich fielen elterliche Angaben von 56% internalisierenden Störungen (47% körperliche Beschwerden, 28% sozialer Rückzug, 19% Ängstlichkeit/Depressivität) auf. Alle Auffälligkeiten wurden von den Lehrern geringer eingeschätzt. Verhaltensauffälligkeiten unter Immunsuppression nach Lebertransplantation werden von Eltern deutlich häufiger als in der Normalbevölkerung beschrieben. Alleine ausgefüllte Fragebögen und eine Lehrerbefragung zeigten hierbei Probleme auf, die in der Anamnese sonst nicht erfasst werden. Die Frage eines Zusammenhangs zu Immunsuppression oder anderen transplantationsassoziierten Faktoren erfordert Untersuchungen an größeren Fallzahlen oder begleitende Untersuchungen bei Therapieumstellung. Fragestellung. Für die Nahrungsauswahl spielen Nahrungspräferenzen eine wichtige Rolle. Sie werden neben genetischen und kulturellen Gegebenheiten vor allem durch den Bekanntheitsgrad von Nahrungsmitteln und den damit assoziierten sozialen Erfahrungen bestimmt. Den Erfahrungshorizont eines Kindes bestimmen dabei vorrangig die Eltern. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der kindlichen Akzeptanz von fischhaltiger Beikost in Abhängigkeit zur mütterlichen Fischpräferenz, ihrer generellen Probierfreudigkeit für neue Nahrungsmittel. Methoden. Im Rahmen einer randomisierten Studie zur Entwicklung evidenzbasierter Empfehlungen für die Fettsäureversorgung bei Säuglingen (PINGU) werden sensorisch-psychologische Untersuchungen zur frühkindlichen Geschmacksprägung durchgeführt. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Pilottestung (mit 10 Kindern zwischen 6 bis 14 Monaten) sowie erste Analysen der laufenden Untersuchung. Ergebnisse. Während der Pilottestung akzeptierten die Kinder den fischhaltigen Brei augenscheinlich gut. Die in differenzierter Videoanalyse des kindlichen Gesichtsausdrucks ermittelten Zeichen zur Ablehnung des Breies wurden mit steigendem Alter der Kinder häufiger beobachtet. Es folgt eine Darstellung der laufenden Analysen von weiteren 40 Mutter-Kind-Paaren sowie die Diskussion der Ergebnisse im Zusammenhang mit den erfragten mütterlichen Präferenzen und ihrer Probierfreudigkeit. Diskussion. Die Möglichkeit einer differenzierten Geschmacksanalyse im Säuglingsalter lässt eine sehr frühe Untersuchung von Zusammenhängen der Geschmacksprägung zu. Die Befunde der Pilottestung unterstützen die Vermutung, dass Eltern durch eigene Präferenzen und Gewohnheiten bereits früh auf eine gesunde Geschmacksprägung ihres Kindes hinwirken können. Welche gesundheitlichen Belastungen sehen Eltern bei der Ernährung ihrer Kleinkinder? -Ergebnisse einer bundesweiten Befragung im Rahmen der GRETA-Studie Hilbig Reschke F. 1 , Schnabel A. 2 , Straub S. 3 Einleitung. Das Refeeding-Syndrom ist ein Symptomenkomplex, der bei mangelernährten Patienten auftritt, die enteral oder parenteral wieder suffizient ernährt werden und zu lebensbedrohlichen Entgleisungen des Elektrolyt-und Flüssigkeitshaushalts führen kann. Es stellt eine Folge der hormonellen und metabolischen Veränderungen des an die Unterernährung angepassten Organismus dar. Ein Hauptmerkmal ist die Hypophosphatämie. Fallbericht. Ein Junge (8 Mon.) wurde wegen eines Gewichtsverlustes von 2 kg mit einem Körpergewicht von 4,9 kg (−4 SDS) stationär aufgenommen. Ursache für die Dystrophie waren eine Vernachlässigung des Kindes und eine insuffiziente Ernährung ausschließlich mit Instant-Hühnerbrühe über 6 Wochen. Aktuell hatte das Kind seit 2 Tagen wieder Breikost bekommen. Laborchemisch zeigten sich deutliche Hinweise auf ein Refeeding-Syndrom: Hypophosphatämie (0,5 mmol/l), Hypokaliämie (2,9 mmol/l), Hyperlaktatämie (4,9 mmol/l) und einen Mangel an essentiellen Aminosäuren sowie ein Low-T3-Syndrom (1,1 nmol/l). Unter vorsichtiger Nahrungssteigerung sowie Supplementation u. a. von Phosphat, Magnesium, Thiamin konnte die metaboli-sche Entgleisung beherrscht werden. Nach 8 Wochen nahm das Kind wieder ausreichend Nahrung zu sich. Die umfangreiche Diagnostik ergab keinen Hinweis auf eine organische Genese des Gewichtsverlustes. Zusammenfassung. Das Refeeding-Syndrom ist eine häufig nicht bedachte Kondition bei mangelernährten Patienten. Unser Fallbericht zeigt, dass eine vorsichtige enterale Ernährungssteigerung über mehrere Tage erforderlich ist, um den schweren Elektrolytentgleisungen zu begegnen. Der rasche parenterale kalorische Ausgleich ist kontraindiziert. Dem häufig auftretenden Thiaminmangel, sowie den Elektrolytentgleisungen sollte frühzeitig begegnet werden. Aktualisierte evidenz-und konsensusbasierte S2-Therapieempfehlungen für juvenile idiopathische Arthritis (JIA) Dueckers G. 1 , Guellac N. 2 , Arbogast M. 3 , Dannecker G. 4 , Foeldvari I. 5 , Frosch M. 6 , Ganser G. 7 , Heiligenhaus A. 8 , Horneff G. 9 , Illhardt A. 7 , Kopp I. 10 , Krauspe R. 11 , Markus B. 12 , Michels H. 13 , Schneider M. 14 , Singendonk W. 15 , Sitter H. 16 , Spamer M. 13 , Wagner N. 17 Ergebnisse. 15 Konsensus-Empfehlungen zur Therapie der JIA mit Anmerkungen zur medikamentösen, symptomatischen, chirurgischen, physiotherapeutischen und psychologischen Therapie. Schlussfolgerung. Jede Form der JIA soll initial mit NSAR behandelt werden, gefolgt von Glukokortikoiden (lokal oder oral) und/ oder Methotrexat ("second line"). Viele, aber nicht alle Interventionen können auf ein hohes Evidenzlevel zurückgeführt werden. Therapieleitlinien sollten weiterhin streng nach Evidenz der gegenwärtigen Literatur und innerhalb eines formalen Konsensusprozess etabliert werden. Eine Aktualisierung der Therapieleitlinie mit Erweiterung der Konsensusgruppe auf eine internationale, europäische Ebene ist jetzt angestrebt. Ergebnisse. Die eingeleitete entzündungshemmende und immunsuppressive Therapie mit Diclofenac, Prednisolon und Sulfasalzin führte bei unserem Patienten zu einer umgehenden Besserung der Beschwerden. Zusätzlich wurde aufgrund der ausgeprägten, stammbetonten Akne eine Therapie mit Doxyclyclin durchgeführt. Differenzialdiagnostisch ist neben der Enthesitis-assoziierten Arthritis an eine CRMO ("chronic recurrent multifocal osteomyelitis") zu denken. Weitere Ausschlussdiagnosen sind gutartige und maligne Knochentumore, septische Osteomyelitis, sowie das noch seltenere PAPA-Syndrom (Pyogene sterile Arthritis, Pyoderma gangraenosum und Akne). Schlussfolgerung. Prognostisch entscheidend ist die schnelle Diagnose und antiphlogistische Therapie. Die Schwierigkeit der Diagnose erklärt sich vor allem durch die zeitlich unabhängig voneinander auftretende Haut-und Knochenbeteiligung. Mayer J. 1 , Haller M. 2 , Holzinger D. 3, 4 , Henneke P. 5, 6 Hintergrund. Jeder dritte Patient mit seronegativer polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (polyJIA) spricht nicht vollständig auf eine Standardtherapie mit NSAID, intraartikuläre Steroide, Methotrexat, anti-TNFα-Blocker oder Abatacept an. Tocilizumab, ein monoklonaler anti-IL-6-Rezeptor-Antikörper ist bei der systemischen Form einer JIA (sJIA) in Deutschland -jedoch nicht für die polyJIA -zugelassen. Die S100-Proteine MRP8/14 sind hoch spezifische Biomarker für das Vorliegen einer sJIA. Fallbericht. Unsere 10-jährige Patientin ist vor 2,5 Jahren an einer seronegativen polyJIA erkrankt. Bei Diagnosestellung waren die systemischen Entzündungsparameter BSG und CRP -passend zu einer polyJIA -nur leicht erhöht, der Ferritin-Wert lag im Normbereich. Die Erkrankung zeigte kein Ansprechen auf eine Standardtherapie mit NSAIDs, intraartikuläre Steroide, Methotrexat, niedrig-dosiertes Prednison, Etanercept, Adalimumab und Abatacept. Unter einer Standardtherapie entwickelte sich eine ausgeprägte systemische Inflammationsreaktion mit Erhöhung von BSG (wh. >100 mm/h), CRP (max. 233 mg/l) und Ferritin (243 ng/ml), sowie Thrombozytose (1327 G/l) und Anämie (Hb 5,4 g/dl). Die klinischen Kriterien für eine sJIA waren zu keinem Zeitpunkt erfüllt. Die S100-Proteine MRP8/14 waren mit 26.290 ng/ ml extrem erhöht, ein Wert, der bisher nicht für polyJIA-Patienten beschrieben ist. Aufgrund der massiven systemischen Inflammationund der DD inkomplette sJIA -wurde eine Therapie mit Tocilizumab begonnen. Innerhalb von 14 Tagen war ein Effekt zu sehen und die Patientin erreichte eine klinische Remission. Schlussfolgerung. Tocilizumab ist eine Therapieoption bei therapierefraktärer polyJIA, vor allem bei Zeichen einer systemischen Inflammation mit Erhöhung der S100-Proteine. Universitätstklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Hamburg, 2 Altonaer Kinderkrankenhaus, Abteilung für Kinderorthopädie, Hamburg Einleitung. Eine Symphysitis kann durch infektiöse oder nicht-infektiöse Ursachen bedingt sein. Die Osteitis pubis ist bei Sportlern nicht selten. Eine Beteiligung der Symphyse bei der seroneg. ankylosierenden Spondylitis des Erwachs. ist bekannt. Als Auslöser einer EAA wird u. a. eine sportl. Überbeanspruchung vermutet. Eine Unterscheidung ist schwierig, da Klinik und Labor vergleichbar sind. Fallbericht. Wir berichten über einen 12-jährigen Pat., bei dem im Rahmen einer Enteritis mit leicht erhöhten Entzündungsparametern und fehlendem Erreger eine akute Symphysitis diagnostiziert wurde. Klinisch fielen ein watschelndes Gangbild und ein Druckschmerz über der Symphyse mit Ausstrahlung in beide Leisten auf. Das MRT zeigte eine Symphysitis, sonographisch/ laborchemisch bestand kein Hinweis auf eine CED, das HLA-B27 war negativ. Bei V. a. "akute Symphysitis" bei postenteritischer Erstmanifestation einer EAA wurde eine Therapie mit NSAR, Physio-und Elektrotherapie eingeleitet, darunter kontinuierliche Besserung der Symptome. Die MRT-Kontrolle 8 Mo. später ergab residuelle Veränderungen nach Symphysitis. Im Folgejahr kam es bei Reduktion der NSAR zu glutealen belastungsabhängigen Schmerzen und einem Druckschmerz über dem lk. Sitzbein. Im MRT zeigten sich ein knöchernes Ödem am Os ischiadicum lk. und eine Enthesiopathie der proximalen ischiocruralen Muskulatur. Eine erneute NSAR-Therapie führte zu rascher Besserung. Schlussfolgerung. Es ist zu diskutieren, ob es sich bei unserem Patienten um die Erstmanifestation einer juvenilen EAA oder doch um eine Osteitis pubis handelt. Die Therapie besteht bei beiden Erkrankungen aus NSAR, (Bett)-Ruhe und ggf. Steroidinfiltrationen, begleitet von physikalischen Maßnahmen. Für eine septische Osteomyelitis gab es aufgrund der Bildgebung und des Ansprechens auf NSAR keinen Anhalt. Lammert K. 1 , Ankermann T. 1 1 Einleitung. Die Granulomatose mit Polyangitis (Wegener's) zählt zu den systemischen Vaskulitiden. Diese Autoimmunerkrankung tritt im Kindes-und Jugendalter sehr selten auf. Sie ist durch eine Vaskulitis kleiner Gefäße sowie eine granulomatöse und nekrotisierende Entzündung insbesondere des oberen Respirationstraktes aber auch der Niere charakterisiert. Kasuistik. Vorstellung einer 15-Jährigen Patientin mit klinischen Zeichen einer Arthritis in mehr als vier Gelenken. Bei Verdacht auf eine polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis erfolgte zunächst eine Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika, systemischen Glukokortikoiden und MTX. Nach wenigen Tagen entwickelte die Patientin am Stamm und den Extremitäten ein kleinfleckiges, vaskulitisch imponierendes Exanthem mit zentralen Nekrosen. Es traten Halsschmerzen und eine zunehmende Heiserkeit auf. Laryngoskopisch fand sich eine stenosierende subglottische Entzündung. Neben erhöhten humoralen Entzündungsparametern erfolgte ein c-ANCA Nachweis, PR3-Antikörper positiv. In der weiteren Organdiagnostik fiel eine Proteinurie auf. Histopathologischer Nachweis einer nekrotisierenden Glomerulonephritis. Es erfolgte eine Therapieumstellung auf Cyclophosphamid (Pulstherapie) und Prednisolon. Darunter vollständiger Rückgang der subglottischen Stenose, Normalisierung der renalen Proteinausscheidung und der Entzündungszeichen. Schlussfolgerung. Die Entwicklung einer stenosierenden subglottischen Stenose sollte bei Vorliegen einer Autoimmunerkrankung im Kindesalter immer auch an eine Granulomatose mit Polyangitis denken lassen. Ein zugelassenes Therapieregime existiert für das Kindesalter nicht. Die von uns behandelte Patientin hat gut auf eine Cyclophosphamid-Pulstherapie angesprochen. Resning-Ehl A. 1 In retrospektiven Studien an Patienten mit Lymphoproliferation und erhöhten doppelt negativen T (DNT) Zellen, wurden Biomarker identifiziert, die eine Fas-Mutation wahrscheinlich machen. Wir haben diese und andere Biomarker in einer Kohorte von 168 Patienten mit Autoimmunzytopenie und Lymphoproliferation, darunter 30 Patienten mit Keimbahn-und 4 mit somatischer Fas-Mutation, prospektiv evaluiert. Unabhängig von der Anzahl an DNT Zellen waren die Biomarker mit dem höchsten Vorhersagewert für eine Fas-Mutation Vitamin B12 und sFasL, gefolgt von Il-10. Vitamin B12>1500 pg/ml alleine hatte einen positiven Vorhersagewert von 82%, der durch Hinzunahme von sFasL >300 pg/ml auf 90% gesteigert werden konnte. Der negative Vorsagewert von Vitamin B12<1000 pg und sFasL <200 pg lag in diesem Kollektiv bei 100%. Erhöhte DNT waren weniger spezifisch und wurden auch bei Patienten ohne Fas Mutationen gefunden. Bei 8 Patienten fanden wir ein hoch prädiktives Biomarkerprofil, aber keine Keimbahn-oder somatische Mutation in CD95. Derzeit führen wir eine detaillierte molekulare Charakterisierung dieser Patienten durch, um neue molekulare Mechanismen in der Fas-induzierten Apoptose zu identifizieren. Diese kollaborative Studie validiert und erweitert den prädiktiven Wert von Biomarkern bei der Diagnostik von Patienten mit Lymphoproliferation und Autoimmunität. Auf der Basis dieser Biomarker stellen wir einen diagnostischen Score vor, der hilft, Patienten für eine gezielte genetische Analyse zu identifizieren oder auszuschließen. Tüngler V. 1 Einleitung. Die Caspase-1 ist ein zentrales pro-inflammatorisches Enzym, das durch die Prozessierung von Interleukin (IL)-1β und IL-18 Inflammation vermittelt. Durch Interaktion von Pro-Caspase-1 mit RIP2 kommt es unabhängig von der enzymatischen Aktivität zu einer Aktivierung von NF-κB. In 31 Patienten mit Episoden systemischer Inflammationsreaktion konnten durch unsere Arbeitsgruppe sieben unterschiedliche CASP1-Mutationen nachgewiesen werden, die zu einer verminderten enzymatischen Aktivität von Caspase-1 führen und in einer gesunden Kontrollpopulation nicht oder weniger häufig nachgewiesen werden konnten. Hypothese. Enzymatisch inaktive (Pro)Caspase-1 aktiviert proinflammatorische Signalwege unabhängig von IL-1β oder IL-18. Ergebnisse. Co-Transfektion von RIP2 und Pro-Caspase-1 Mutanten in HEK293T Zellen führte in einem Luciferase-Reportergen-Assay zu einer verstärkten Aktivierung von NF-κB im Vergleich zu Pro-Caspase-1 Wildtyp. Weiterhin konnte in einer Co-Immunpräzipitation aus THP-1 Zelllysaten eine Interaktion zwischen RIP2 und Pro-Caspase-1 nachgewiesen werden. Dabei wurden die enzymatisch inaktiven Pro-Caspase-1-Mutanten zu einem größeren Anteil an RIP2 gebunden. Die Hemmung der (Pro)Caspase-1 in RAW264.7-Blue Zellen mittels Ac-YVAD-cmk führte ebenfalls zu einer verstärkten Aktivierung von NF-κB. Diskussion. Enzymatisch inaktive Mutanten der Pro-Caspase-1 aktivieren unabhängig von IL-1β und IL-18 über direkte Protein-Protein Interaktion mit RIP2 vermehrt NF-κB und tragen so zu einem proinflammatorischen Signaling bei. Die Inhibition der enzymatischen Aktivität von (Pro)Caspase-1 mittels Ac-YVAD-cmk führte in vitro zu einer verstärkten Aktivierung des NF-κB Signalwegs, was im Rahmen antiinflammatorischer Therapieansätze mit Peptid-Inhibitoren bedacht werden muss. Einleitung. Campylobacter jejuni und Campylobacter coli sind häufige Krankheitserreger einer Enteritis. Systemische Infektionen dieser Erreger treten bei immunkompetenten Patienten äußerst selten auf. Fallbericht. Wir berichten über einen 14-jährigen Patienten mit Campylobacter coli-Sepsis bei bekannter hereditärer Agammaglobulinämie vom Typ Bruton. Die Vorstellung des Patienten erfolgte bei Fieber, Schüttelfrost sowie retrosternalen Schmerzen seit dem Aufnahmetag. Eine zunächst durchgeführte kinderkardiologische Diagnostik im Rahmen eines stationären Aufenthalts blieb inklusive Elektrokardiogramm, Echokardiographie und Herzfermente unauffällig. Eine Myokarditis wurde ausgeschlossen. Bei Fieber, erhöhten laborchemischen Entzündungszeichen sowie bestehender Agammaglobulinämie wurde eine intravenöse antibiotische Therapie mit Ceftazidim und Tobramycin begonnen. Ergebnisse. Sowohl in den entnommenen Stuhlproben als auch in den Blutkulturen zeigte sich mehrfach ein positiver Nachweis von Campylobacter coli, so dass die Antibiose um Erythromycin erweitert wurde. Erstmals sterile Blutkulturen wurden nach 8 Tagen Therapie gewonnen. Unter insgesamt dreiwöchiger intravenöser antibiotischer Therapie vollständige Regredienz der Symptomatik. Im Weiteren zeigte sich unter regelmäßiger tagesklinischer Immunglobulin-Substitution eine anhaltende Symptomfreiheit. Schlussfolgerung. Schlussfolgernd muss bei Patienten mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten an ungewöhnliche Infektionen wie mit Campylobacter coli gedacht werden. Maletzki J.A. 1 , Henneke P. 1 Da sich die pulmonale Situation verschlechterte, musste das Kind beatmet und intensivmedizinisch versorgt werden und verstarb zuletzt an der Atemwegsinfektion. Nachdem übliche respiratorische Erreger ausgeschlossen wurden, konnte mittels Multiplex-PCR und Sangersequenzierung das humane Bocavirus (hBoV 1) als primäres Pathogen identifiziert werden. Dies wurde mittels wiederholter Analyse auf respiratorische und gastrointestinale Erreger in Proben aus Atemwegsmaterial, Blut und Stuhl bestätigt. Als Nebenbefund wurde eine chronische Rotavirusinfektion durch einen serologisch bestätigten Impfstamm diagnostiziert. Schlussfolgerung. Seit seiner Entdeckung 2005 wird diskutiert ob hBoV in der Lage ist schwere Infektionen zu verursachen. Dieser Case-Report zeigt, dass insbesondere bei immunkomprimierten Patienten nicht nur gängige Erreger bedacht werden müssen, da auch Infektionen mit neuartigen oder seltenen Erregern zu einem tödlichen Verlauf führen können. Wiegering V. 1 Ergebnisse. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Verteilung der Lymphozytensubpopulationen. Bezüglich der Zytokinexpressionen zeigten jedoch gestillte Kinder sowohl signifikant höhere T-Zell-Expressionen von IL4 und niedrigere IFNγ-Expressionen als auch erhöhte IL4-und erniedrigte IFNγ-Level im Serum verglichen mit nichtgestillten Kindern. Stillen führt somit zu einem TH2-dominanten Zytokinprofil. Schlussfolgerung. Stillen scheint einen wichtigen immunmodulatorischen Einfluss auf das Immunsystem zu haben. Dieser ist noch Jahre nach dem Stillen nachweisbar. In den Medien ist die Wahrnehmung betreffs Impfungen zunehmend von kritischen Einstellungen geprägt. Dass dies Wirkung zeigt, belegen die im Vergleich zu anderen Industriestaaten mäßigen Impfraten in Deutschland. Aus dieser Situation ergibt sich die besondere Aufgabe des Pädiaters als Ansprechpartner und Vertrauter der Eltern. Auf der einen Seite steht die objektiv-engagierte Aufklärung zum Thema Impfen, weitergehend aber auch ein verbindliches Terminmanagement, um den Eltern eine klare Orientierung zu bieten. Eine zentrale Stellung nimmt die U3 in der strukturierten Vermittlung des Impfplanes nach STIKO-Kriterien ein. Anhand mündlicher sowie schriftlicher Information werden durch MFA und Arzt die Weichen für eine erfolgreiche Impfstrategie gestellt, der Folgetermin zur ersten Impfung wird zeitnah vereinbart. Als Sensor für die Akzeptanz von Impfungen in unserer Familienpraxis sei hier die Impfung gegen Rotaviren genannt. Im Jahr 2011 haben wir eine Durchimpfung von 72% der Säuglinge erreicht. Zusammenfassend sind folgende Aspekte wichtig: 1. Gründliche und zugewandte Information mit klarer Positionierung durch MFA und Arzt 2. Ausgewählte schriftliche Unterlagen inklusive WWW-Links 3. Klare Terminstruktur mit zeitnaher Vereinbarung eines Folgetermins zur Impfung 4. Durch das klar strukturierte Vorgehen, welches dem gesamten Praxisteam geläufig ist, wird den Eltern Sicherheit vermittelt 5. Elternimpfungen nicht vergessen, diese auch bei nicht auffindbarem Impfbuch impfen 6. Das beschriebene Vorgehen zum Thema Impfungen im QM der Praxis fixieren Dieses Vorgehen kann nach unserer Erfahrung Impfraten signifikant verbessern. Aryayev M.L. 1 , Bredeleva N.K. 1 National Medical University Odessa, Neonatology and Bioethics, Odessa, Ukraine A key factor of the high morbidity among preterm newborns is their immature immune system. Due to its immuno-modulating properties E. coli Nissle (EcN) strain seems suitable to improve the immunity in these infants. Aim of the trial presented here was to investigate efficacy and safety of a prophylactic administration of EcNsuspension (EcN-S). Materials and methods. 62 newborns with a gestational age of 35-36 weeks were included directly after birth into a randomized, open-labelled, controlled 4-weeks-study with 2 parallel groups and a follow-up until the end of the first year of life. Children of the treatment-group (30) received the probiotic EcN-S orally for 3 weeks. Children of the control-group (32) were observed only. Efficacy and safety of the use of EcN was evaluated by incidence of acute respiratory viral infections (ARVI) and pneumonia. Within the EcN-group, 10.0% of the infants suffered from an episode of ARVI. Within the control-group the corresponding figure was 37.5%. No case of pneumonia was observed in the EcN-group while in the control-group the corresponding morbidity rate was 6.2%. Children of the EcN-group had a significant lower risk of ARVI and pneumonia. Use of EcN-S resulted in relative reduction of risk of 77% and a number needed to treat of 3. One patient of the EcN-group and 11 of the control-group were hospitalized due to a severe infection or pneumonia during the first 4 weeks of life. There were no adverse drug reactions due to treatment with EcN-suspension. Conclusion. The incidence of ARVI and pneumonia in preterm newborns were successfully reduced within the EcN-group. The probiotic EcN is an effective and safe immuno-modulating pharmaceutical for prophylaxis of acute respiratory diseases of preterm infants. Novakova V. 1 , Horneff G. 1 1 Ein 8 Wochen alter Säugling wurde mit Hämatochezie, Diarrhö, Trinkschwäche und Erbrechen vorgestellt. Unter dem Bild eines akuten Abdomens mit Ileus erfolgte eine Laparotomie, ohne Nachweis einer mechanische Obstruktion oder anatomischen Anomalie. Eine Kontrastmitteldarstellung des Magen-Darm-Traktes war ohne Befund. Bei septischem Krankheitsbild erfolgte eine umfangreiche Diagnostik. Hier zeigte sich eine CMV-Infektion mit Nachweis von CMV-DNA im Urin, Blut, Rachenabstrich, Stuhl und Muttermilch. Serologische Untersuchungen mit positivem IgG und IgM zeigten eine erworbene CMV-Primärinfektion. Auf der postnatalen Trockenblutkarte ließ sich kein CMV nachweisen. Der Patient entwickelte eine stenosierende Colitis des gesamten Colon ascendens mit Eulenaugenzellen und histochemischen Nachweis von CMV. Es folgte eine 6wöchige iv. Therapie mit Ganciclovir, die zu einer Besserung des Allgemeinzustands, nicht aber der stenosierenden Colitis unzufriedenstellend führte. Untersuchungen hinsichtlich eines humoralen (IgG Nadir 1,69 g/dl, sponater Anstieg auf 3,2 g/dl, IgA, IgM, IgE und spezifische Antikörper nachweisbar) oder zellulären Immundefektes (normale Verteilung der Lymphozytensubpopolationen, vermehrte Aktivierung von T-Zellen mit verhöhter HLA-DR-Erpression) blieben unauffällig. Hochdosierte Kortikosteroide erreichten eine Lösung der entzündlichen Stenose mit konsekutiver Verbesserung des Kostaufbaus. Virologische Untersuchungen aus Blut und Urin dokumentierten die Überwindung der CMV-Infektion. Eine CMV-Colitis bei einem immungesunden Säugling ohne eine Grunderkrankung ist eine Rarität. Bei unserem schwer und bedrohlich betroffenen Patienten war eine antivirale Therapie der Infektion und zudem eine antientzündliche Therapie der stenosierenden CMV-Kolitis erforderlich. Hintergrund. Syphilis ist in der Schweiz ein zunehmendes Problem. Für den Kinderarzt wichtig sind die kongenitale Syphilis sowie das Auftreten im Adoleszentenalter. Wir präsentieren den Fall von Syphilis im Stadium II bei einem 14-jährigen Jungen mit zervikaler Lymphadenopathie. Fallbeispiel. Ein 14-jähriger Adoleszenter präsentierte sich mit Nachtschweiß und Gewichtsabnahme von 6 kg innerhalb der letzten drei Monate. Im Status fielen eine generalisierte Lymphadenopathie mit schmerzhaften, verschieblichen Lymphknoten insbesondere zervikal beidseits sowie submandibulär rechts auf, die sonographisch mit typischem Perfusionmuster als reaktive Lymphadenopathie imponierten. Die Feinnadelpunktion der Lymphknoten zeigte eine nicht konklusive Zytologie, jedoch kein Wachstum in der allgemein-und mykobakteriologischen Kultur. Sexuell war der Patient seit sechs Monaten aktiv. In der genitalen Untersuchung war kein Ulcus durum ersichtlich, am Kinn imponierte jedoch eine 1×1 cm große, gerötete Papel. Die Diagnose der Syphilis im Stadium II wurde folgendermaßen gestellt: CRP: 27 mg/l, BSG: 17 mm/h, VDRL: 1:4, TPHA: 1:2560, FTA-Abs-Test: reaktiv, Captia IgM: 0,77, HIV: negativ, Gonorrhoe und Chlamydien aus Urethralabstrich: negativ. Die Therapie erfolgte mit 2.4 Mio. IE Benzathine-Benzyl-Penicillin i.m., sowie 50 mg Prednisolon i.m. Schlussfolgerung. Auch bei Jugendlichen gehört die Syphilis zur Differenzialdiagnose der generalisierten Lymhadenopathie. Neben der Sexualanamnese müssen auch atypische Primäraffekte gesucht werden. Die prompte serologische Diagnostik und Einleitung der Therapie ist für Patient und PartnerIn, sowie aus epidemiologischen Gründen wesentlich. Bode S.F.N. 1, 2 , Umpfenbach A. 1 , Speckmann C. 1, 2 , Vraetz T. 1, 2 Hintergrund. Die zwischen A. carotis und A. femoralis bestimmte Pulswellengeschwindigkeit (cfPWV) reflektiert die arterielle Steifigkeit und wird bei Erwachsenen eingesetzt, um das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen abzuschätzen. Pädiatrische Referenzbereiche für die semiautomatische oszillometrische Messung der PWV (Vicorder) sind aufgrund der höheren Praktikabilität wünschenswert. Patienten und Methoden. Es nahmen 314 gesunde Kinder (156 männlich) mit einem mittleren Alter von 10,8 Jahren (5,0-19,6 Jahre) an der Studie teil. Die Pulswelle wurde oszillometrisch simultan an der rechten A. carotis und der rechten A. femoralis gemessen (Vicorder, SMT Medical). Für die Berechnung der cfPWV wurde die Länge auf 80% der direkt gemessenen Distanz zwischen beiden Messpunkten gesetzt. Aus dem Datensatz wurden Z-Scores und Perzentilen nach geeigneter Transformation der Daten (LMS Methode) in Abhängigkeit von Geschlecht, Alter und Körpergröße berechnet. Ergebnisse. Die cfPWV korrelierte signifikant mit Alter, Körpergröße, Gewicht, dem systolischen und mittleren Blutdruck und dem Geschlecht. Die aus unserem Datensatz berechneten Z-Werte und die Z'-Werte, die sich nach Standardisierung mit den für die Applanationstonometrie errechneten Parametern ergeben, stimmten sehr gut überein (Altersbezogen: Z=−0,22+0,68*Z', r=0,98 für Jungs und Z=−0,61+0,81*Z'; r=0,98 für Mädchen; bezogen auf die Körperhöhe: Z=−0,33+0,66*Z', r=0,99 für Jungs und Z=−0,73+0,72*Z'; r=0,97 für Mädchen). Schlussfolgerungen. Die hier vorgestellten Referenzwerte erlauben die Berechnung von Z-Werten für die oszillometrisch gemessene cfPWV bei pädiatrischen Patienten. Es fand sich eine gute Korrelation zu publizierten applanationstonometrisch ermittelten Z-Werten. Einleitung. Die Fehldrainage der rechten Lungenvenen in die untere Hohlvene, selten auch die Lebervene, Pfortader oder Azygos wird als Scimitar-Syndrom bezeichnet. Häufig bestehen assoziierte Fehlbildungen wie Lungensequester, Hypo-/Aplasie der rechten Pulmonalarterie und Lungenhypoplasie. Durch den frühzeitigen interventionellen Verschluss der aortopulmonalen Kollateralen erhoffen wir uns einen Aufschub der operativen Versorgung sowie der Ausbildung irreversibler Lungenschäden bereits im Kindesalter. Methode. Retrospektive Analyse der Daten aller Patienten, die seit 2001 mit der Diagnose eines Scimitar-Syndroms bei uns vorstellig wurden. Ergebnisse. Es konnten 7 Patienten mit Scimitar-Syndrom und assoziiertem Lungensequester identifiziert werden. In 6 Fällen konnten Sequesterarterien und MAPCAs interventionell verschlossen werden. Ein Patient mit komplexem angeborenem Herzfehler war keiner Palliation zuzuführen und verstarb. Das mediane Alter bei Katheterintervention betrug 7 Monate (11 Tage bis 2,4 Jahre). Das Follow-up beträgt im Mittel 2,9 Jahre (0,8-6,5). In 3 Fällen bildeten sich erneute große aortopulmonale Kollateralen aus, die interventionell verschlossen wurden. Eine Patientin entwickelte eine milde PAH. Zwei Patienten bieten gehäufte pulmonale Infekte. Eine Resektion der Lungensequester oder operative Redirektion der Lungenvenen war bisher nicht erforderlich. Diskussion. Die katheterinterventionelle Palliation kann einen wichtigen Beitrag in der Behandlung dieses komplexen Fehlbildungssyndroms darstellen und die Ausbildung einer PAH sowie die ggf. notwendige operative Versorgung hinauszögern. Einleitung. Als arteriovenöse Malformationen (AVM) werden angeborene arteriovenöse Gefäßfehlbildungen ohne Kapillarbett bezeichnet. Die Inzidenz cerebraler AVM wird auf 0,01-0,5% geschätzt. Im 20. bis 40. Lebensjahr werden als Erstsymptome meist hämorrhagische Insulte, epileptische Anfälle oder Kopfschmerzen beobachtet. Im Neugeborenen-und Kindesalter kann sich eine AVM dagegen nicht nur durch eine intrazerebrale Blutung, sondern typischerweise durch eine Herzinsuffizienz manifestieren. Fallbericht. Bei einer 39-jährigen wurde pränatal eine fetale zerebrale Gefäßmalformation diagnostiziert. Postnatal magnetresonanztomographische Darstellung einer 3×4 cm großen AVM temporoparietal rechtsseitig mit bis zu 3 mm großen zuführenden Gefäßen. Aufgrund des großen Shuntvolumens kam es innerhalb der ersten 5 Lebenstage zur globalen dekompensierten Herzinsuffizienz bei suprasystemischen pulmonalarteriellen Drücken. In der interdisziplinären Diskussion schied ein primär neurochirurgisches Vorgehen wegen eines als extrem hoch eingeschätzten Blutungsrisikos aus. Durch katheterinterventionell eingebrachte Platincoils konnte der Fluss durch die AVM weitgehend reduziert werden. Schlussfolgerung. Große zerebrale AVM können sich im Neugeborenen-und Kindesalter bereits frühzeitig durch Entwicklung einer konsekutiven Herzinsuffizienz manifestieren. Aufgrund des Blutungsrisikos kann die superselektive endovaskuläre Embolisation den individuellen Heilversuch der Wahl darstellen. Thiel C. 1 , Müller G. 1 , Weil J. 1 1 Wir berichten über einen zum Zeitpunkt der Diagnoseerstellung 6-jährigen Jungen bei dem seit mehreren Jahren Trommelschlägelfinger und Uhrglasnägel bestanden. Nachdem eine Sauerstoffsättigung von 82% messbar war wurde ein Röntgenbild der Lunge erstellt. Es zeigte sich eine streifige Verdichtung im rechten Unterlappen. Diese wurde als Pneumonie gedeutet und der Junge antibiotisch behandelt. Bei ausbleibender Besserung wurde eine Echokardiographie mit Kontrastmittelgabe durchgeführt bei der sich eine sehr schnelle Rezirkulation des Kontrastmittels zeigte. In der anschließenden Katheteruntersuchung fanden wir mehrere arteriovenöse Malformationen in beiden Lungen. Diese wurden interventionell verschlossen, die Sättigung war anschließend im Normbereich. In den Folgejahren waren noch mehrfache Re-Interventionen erforderlich. Hinweise für Fehlbildungen in anderen Organen fanden sich nicht. Bei Trommelschlägelfingern ohne erkennbare Ursache sollte auch nach solchen seltenen Diagnosen gesucht werden. Universität Münster, Klinik für Kinderkardiologie, Münster, 2 Zentrum für Humangenetik, Bioscientia, Ingelheim Kasuistik. Ein 6 Wochen altes Mädchen kam mit einer akuten Herzinsuffizienz zur stationären Aufnahme. Echokardiographisch fand sich eine schwere dilatative Kardiomyopathie. Bereits kurz nach der Aufnahme musste der Säugling wegen rasch fortschreitender respiratorischer Erschöpfung intubiert und beatmet werden. Durch medikamentöse Therapie mit Furosemid, Spironolacton und einem ACE-Hemmer (Captopril) gelang es die Herzinsuffizienz zu verbessern und das Kind erfolgreich von der Beatmung zu entwöhnen. Echokardiographisch zeigte sich eine Normalisierung der systolischen Funktion und der Ventrikelgröße innerhalb von drei Wochen. Ätiologisch konnten Stoffwechselerkrankungen, Virusinfektionen und koronare Malformationen ausgeschlossen werden. Im weiteren Verlauf entwickelte sie Symptome eines Alström-Syndroms, dessen Diagnose im Alter von 18 Monaten mittels DNA-Analyse gelang. Es zeigte sich eine Compound-Heterozygosität für die väterliche Mutation c.11316_11319delA-GAG und eine neue, von der Mutter vererbte 1-basepair Duplikation c.4156dupA im ALMS1-Gen. Schlussfolgerung. Das Alström-Syndrom ist eine seltene, autosomalrezessiv vererbte Erkrankung, die durch eine fortschreitende retinale Degeneration, einer im Kindesalter beginnenden Adipositas, einer progressiven Hörschwäche und endokrinologische Störungen wie Diabetes mellitus mit Hyperinsulinismus charakterisiert ist. Mehr als 60% der Patienten mit einem Alström-Syndrom entwickeln eine dilatative Kardiomyopathie (DCM). Der Beginn und die klinischen Symptome der Kardiomyopathie sind variabel. 40% der Alström-Patienten mit einer klinisch ausgeheilten, frühkindlichen DCM erleiden später einen Rückfall. Deshalb benötigen Patienten mit Alström-Syndrom regelmäßige Verlaufskontrollen. Ergebnisse. Nach zunächst untypischem Verlauf mit rezidivierenden Fieberschüben, Exanthem, Diarrhö und Konjunktivitis wurde der Säugling unter dem dringenden V. a. Kawasaki-Syndrom in die Kinderklinik eingewiesen. Bereits bei Aufnahme zeigten sich ausgeprägte Koronaraneursymen. Es wurde eine leitliniengerechte Therapie mit IVIG durchgeführt, worauf der Patient anhaltend entfieberte. Schließlich erfolgte die Vorstellung in unsrem Herzzentrum. Sowohl echokardiographisch als auch angiographisch zeigten sich hochgradig aneurysmatisch veränderte Herzkranzgefäße sowohl am Abgang als auch im Verlauf aller drei Hauptäste. Der Patient fällt damit in der Risikostratifizierung in die Gruppe IV und muss langfristig therapeutisch antikoaguliert werden. Diskussion. Koronarveränderungen treten in ca. 20% aller Fälle eines Kawasaki-Syndroms auf. Abhängig von der Ausprägung dieser Gefäßveränderungen ist neben der lebenslangen Kontrollbedürftigkeit auch eine Antikoagulation angezeigt. Aufgrund des heterogenen Erscheinungsbildes des Syndroms mit Beteiligung vieler Organsysteme stellt die frühzeitige Diagnosestellung eine große Herausforderung in der kinderärztlichen Versorgung dar. Material und Methoden. Die über 5 Jahre behandelten Fälle werden retrospektiv nochmals betrachtet. Neben der reinen statistischen Auswertung nach den erfassten Daten werden auch exemplarische Fälle zur Analyse der Problemfelder herausgegriffen. Ergebnisse. Es kann gezeigt werden, dass die Inanspruchnahme der TAKS mit den Jahren zunahm. Die Verteilung der vorgestellten Kinder nach Alter, Geschlecht, Verletzungsmuster, vermutetem Verursacher und Täter kann mit hoher Konstanz aufgezeigt werden. In tiefer gehender Analyse zeigt sich, dass eine stetige Verbesserung der Kooperation mit den zuständigen Jugendämtern eine wechselseitige positive Beeinflussung bringt und die Kinderschutzarbeit erleichtert. Schlussfolgerungen. Medizinischer Kinderschutz muss im gesellschaftlichen Grundkontext, unter sozialpädagogischen und soziologischen Aspekten betrachtet werden und kann nur in der Kooperation seinen praktischen und wissenschaftlichen Anforderungen entsprechen. Martens D. 1 Background and purpose. High resolution imaging modalities and electroencephalographic studies (EEG) are used in the assessment of children with headaches. We evaluated the role of cerebral MRI (cMRI) and EEG in the initial assessment of children with headache as the chief complaint of initial presentation. Methods. A retrospective chart analysis was performed at a tertiary University Hospital. Results. Two-hundred and nine patients were included in this study (age 3 to 17 years, mean age 11.3 years; female 118 (56.5%). The following types of headaches were seen: Unclassified headache: 23.4%; probable migraine 17.2%, migraine without aura 13.4%, complicated migraine 12.4%, migraine with aura 1.0%; tension-type 15.3%, and cluster headaches 0.5%, and secondary headaches 16.7%. In 161 children (77.0%) abnormal physical/neurological findings were noted (multiple entries possible). On cMRI studies the following findings were seen: Infection of sinuses (7.2%), pineal cysts (2.4%), arachnoidial cyst and Chiari malformation (1.9%), unspecified signal enhancement (1.0%), and pituitary adenoma, inflammatory lesion, angioma, cerebral ischemia, and intra-cerebral cyst (each 0.5%). Electroencephalographic findings included both focal and generalized abnormal slowing (5.3%) and Spike-wave complexes (3.3%). Conclusions. Despite abnormal findings on neurological/physical examination in a substantial number of children with headaches, the yield of pathological cMRIs was low. The additional use of EEG recordings was not contributory to the diagnostic and therapeutic approach. Our data indicate that more research is needed to better define those patients who are likely to have an intracranial pathology. Kindlicher Schiefhals -Differenzialdiagnose Trochlearisparese? Szabo B. 1 , Höh H. 2 Calaminus G. 7 , Sörensen N. 8 Müller H.L. 1 , Gebhardt U. 1 , Pohl F. 2 , Kortmann R.-D. 3 , Faldum A. 4 , Warmuth- Metz M. 5 , Pietsch T. 6 , Genschaft M. 1 , Hübner T. 2 , Plessow F. 3 , Ikonomidou V.N. 4 , Hummel T. 5 Hofmann M. 1 , Calaminus G. 2 , Leuschner I. 3 , Göbel U. 4 , Schmidt P. 5 , (1), zervikothorakale (1), thorakale (9), lumbale (9) Wirbelsäule. Häufigste Subtypen: osteoblastisches (10) und telangiektatisches (4) Osteosarkom. Drei Patienten hatten primäre Metastasen. Alle Patienten wurden operiert und erhielten Chemotherapie, 13 wurden zusätzlich bestrahlt. Acht Patienten erreichten keine makroskopisch komplette chirurgische Remission (5 lokal, 1 primäre Metastasen, 2 beides), 6 davon verstarben, 2 überlebten nach Bestrahlung. Eine lokale makroskopisch komplette Resektion wurde bei 13 Patienten erzielt (1 residuelle Metastasen). Drei der 12 Patienten mit kompletter Remission erlitten ein Rezidiv (2 lokal, 1 Metastasen) und verstarben. Das mediane Follow-up der Überlebenden betrug 7,2 Jahre (1, (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) 3) . Das Gesamt-und ereignisfreie Überleben nach 5 Jahren betrug bei 56% und 39%. Als prognostisch günstig erwiesen sich ein junges Erkrankungsalter, eine nichtmetastasierte Erkrankung sowie das Erreichen einer chirurgischen Remission (log rank p<0,05). Schlussfolgerung. OSMW sind selten, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Mit kompletter Resektion (und evtl. Radiotherapie) und Chemotherapie ist die Prognose möglicherweise vergleichbar mit der von Patienten mit Extremitäten-Osteosarkomen. Müller H.L. 1 Aufgrund des positiven Therapieerfolgs der Ph+ALL unter Einsatz eines Tyrosinkinasinhibitors entschlossen wir uns im ersten HR-Block zu einem weiteren Therapieversuch mit Imatinib. Das erneute Auftreten einer schweren Ösophagitis Grad II-III sowie einer Duodenitis erforderte jedoch einen raschen Therapieabbruch. Trotz positiver Wirkungsweise des Tyrosinkinaseinhibitors Imatinib bei Ph+-positiver ALL, mussten wir bei unserer Patientin aufgrund erheblicher Nebenwirkungen auf den Einsatz dieses Chemotherapeutikums verzichten. Von einem Ausweichversuch auf eine andere Substanz dieser Gruppe haben wir bis dato abgesehen. Hepatosplenales T-Zell-Lymphom bei einem 9-jährigen Jungen mit Colitis ulcerosa Einführung. Die peripheren T-Zell-Lymphome sind eine seltene und heterogene Gruppe von Neoplasien. Das hepatosplenale T-Zell-Lymphom ist bei Kindern eine absolute Rarität. Anamnese. Wir berichten über einen 9-jährigen Jungen, der seit vielen Jahren aufgrund einer Colitis ulcerosa immunsuppressiv behandelt wurde. Aktuell stellte er sich mit Epistaxis und einer Zunahme des Bauchumfanges vor. Therapie und Verlauf. Im Blutbild zeigte sich eine ausgeprägte Thrombozytopenie, sonographisch Nachweis einer massiven Hepatosplenomegalie. Die rasche Zunahme der Milzgröße führte zu einer respiratorischen Insuffizienz mit notwendiger Intubation. Aufgrund des ausgeprägten Hypersplenismus konnten die Thrombozytenzahlen trotz Transfusionen nicht adäquat angehoben werden. Es wurde aus diagnostischen und therapeutischen Gründen eine dringende Splenektomie durchgeführt. In der Milz, in der Leber sowie im Knochenmark Nachweis von T-Zell-Rezeptor-gamma-delta-positiven blastären Zellen mit nahezu pathognomonischen genetischen Veränderungen im Sinne eines peripheren hepatosplenalen T-Zell-Lymphoms. Aufgrund dieser äußerst seltenen Tumorentität existiert bislang kein evidenzbasiertes Therapiekonzept. Wir führten eine hochdosierte Polychemotherapie durch, gefolgt von einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation. Diskussion. Die Anwendung von Immunmodulatoren wird mit der Entstehung von Lymphomen in Verbindung gebracht. Das hepatosplenale T-Zell-Lymphom wird häufiger bei jungen Männern mit chronisch entzündlichen Darmerkankungen unter Therapie mit Azathioprin, 6-Mercaptopurin und TNF-α-Inhibitoren beobachtet, insbesondere bei einer Therapiedauer von über zwei Jahren. Ein engmaschiges klinisches und laborchemisches Monitoring ist bei diesen Patienten folglich unabdingbar. Eichler T. 1 2,9 J.) . Die Mortalität sank von 8,2% bzw. 7,8% in den ersten beiden Jahren auf 5,9% in den letzten 8 Monaten. Die Todesfälle ereigneten sich zwischen dem ersten Tag bis zu 293 Tage danach (Median 2 Tage). Im ersten Jahr traten 51% der Todesfälle an Tag 1 auf, im zweiten Jahr sank die Rate auf 35%, stieg aber in den letzten 8 Monaten wieder auf 47%. Hauptursachen waren Malaria (62%), Pneumonie (27%), Meningitis (18%) und Enteritis (14%). Diskussion. Offensichtlich führte die Einführung der Behandlungsrichtlinien zur Senkung der Gesamtmortalität. Das Konzept der Gefahrenzeichen mit Triage wurde aber nicht zufriedenstellend umgesetzt, da die Sterblichkeit an Tag 1 nicht anhaltend sank. Daher muss dieses Konzept noch stärker vermittelt und in den klinischen Alltag übernommen werden, um die frühe Sterblichkeit nach Aufnahme deutlich zu senken. Ergebnisse. Ein deutlich unter p<0,05 liegendes Signifikanzniveau konnte nur durch eine geeignete Anwendung des statistischen Konzepts der "intention to treat" mit Verzicht auf eine "death analysis" er-reicht werden. Da in der Bolusgruppe die Kinder mit einem HB<5 g/dl (Transfusionstrigger) Blut erst nach der Bolusgabe erhielten wurde effektiv eine Kohorte von Kindern mit einem Hb von <4 g/dl (Bolusgruppe) gegen eine Kohorte von Kindern mit einem Hb von <5 g/dl (Vergleichsgruppe) randomisiert. Zerebrale Anfälle hatten 37% der Kinder. Da der Blutdruck dieser Kinder jedoch überwiegend im Normbereich war bleibt kaum ein pathologischer zerebraler Prozess, der durch eine Bolusgabe nicht potenziell negativ beeinflusst worden wäre. Die Gesamtmortalität bei FEAST (7,3-10,6%) lag -unter Studienbedingungen -überraschend niedrig. Schlussfolgerung. FEAST zeigt, dass durch Training der Mitarbeiter, Bereitstellung einfacher Ausrüstung und durch das Vorhandensein von Flüssigkeiten, Antibiotika und "essential dugs" viele Kinder in den Tropen gerettet werden können. Insbesondere gilt dies, wenn die Geschwindigkeit der Flüssigkeitsgabe an die Möglichkeiten der Sauerstoffapplikation, des CPAP und der Beatmung angepasst wird. Eine grundsätzlich nachteilige Wirkung von Flüssigkeitsboli bei septischen Zustandsbildern in der Pädiatrie konnte durch die FEAST-Studie unserer Meinung nach nicht belegt werden, weshalb wir für unsere Klinik keine Änderung der entsprechenden Therapieschemata beschlossen haben. Kalkum G. 1 Methoden. Eine zweite zerebrale MRT-Untersuchung, bei dezelierendem Kopfumfang, zeigte eine progrediente Hirnatrophie mit Marklagerveränderungen. Die Untersuchung der Purinmetabolite im Urin ergab eine erhöhte Ausscheidung von Succinyl-adenosin (S-Ado), so dass biochemisch die Diagnose eines Adenylosuccinatlyase-Mangels gestellt wurde. Wir bestätigten dies molekulargenetisch durch Analyse mittels PCR-Amplifizierung und Sequenzierung des ADSL-Gens mit Nachweis von jeweils heterozygoten Mutationen in Exon 12: c.1264G>T, p.D422Y und c.1277G>A, p.R426H. Ergebnisse. Der Adenylosuccinatlyase-Mangel ist eine seltene hereditäre Störung in der Purin-de-novo-Synthese mit neurotoxischer Akkumulation der Ausgangsstoffe SAICA-r und S-Ado. Bisher wurden in der Literatur mehr als 20 einzelne Mutationen beschrieben -die bei unserer Patientin nachgewiesene erste Mutation bisher einmal bei mildem Phänotyp (Virginelli et al. 1998 Burdach S. 1 Schreiber-Dietrich D. 1 Register für Erkrankungen assoziiert mit Mutation im Wilmstumor-Suppressor-Gen 1 (WT1) Lehnhardt A. 1 , Karnatz C. 1 , Oh J. 1 , Bergmann C. 2, 3, 4 Wie steht es mit der Sexualfunktion bei erwachsenen Ekstrophie-Epispadie(EEK)-Patienten? Park W. 1 , Zwink N. 2 , Jenetzky E. 2 , Stein R. 3 , Rösch W. 5 , Reutter H. 6, 7 , Schmidt D 4, 4) , aufgehobener Kremasterreflex (OR 4, 8, 95% CI, 0, 2) , und hohe Hodenposition (OR 18,0, 95% CI, 1,8-177,1) waren mit einer erhöhten Hodentorsionswahrscheinlichkeit assoziiert. In der Gruppe der Kinder mit zwei oder mehr auffälligen Zeichen, hatten 100% eine TT und 0% waren falsch-positiv. Schlussfolgerung. Nach diesen Ergebnissen ist die Hodentorsion in der Gruppe der Kinder, die wegen eines "akuten Skrotums" behandelt werden, selten. Einen positiven prognostischen Wert für eine Hodentorsion haben vor allem eine kurze Schmerzdauer (<24 Stunden), Übelkeit oder Erbrechen, hohe Hodenposition und aufgehobener Kremasterreflex. Mit Hilfe eines klinischen Scores können viele unnötige Explorationen vermieden werden. Etablierung eines hochdurchsatzkompatiblen Mikroskopieverfahrens am Zebrafisch zur Identifizierung nephrotoxischer Medikamente während der Nierenentwicklung Westhoff J.H. 1, 2 , Gehrig J. 2 , Schindler S. 2 , Giselbrecht S. 3 Kameda G. 1 , Duck C. 2 , Längler A. 1, 3 , Tauschel D. 3 Die elektrische Velocimetrie basiert auf der bereits in den 1960er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelten und zwischenzeitig im Algorithmus mehrfach modifizierten Impedanzkardiographie. Bei der elektrischen Velocimetrie wird transkutan die pulssynchrone Änderung des transthorakalen Widerstands gegenüber einem niederamperigen und hochfrequenten Wechselstrom gemessen und daraus auf den Blutfluss in der Aorta geschlossen und das Herzzeitvolumen (HZV) berechnet. Theoretisch bietet sich damit der Vorteil eines kontinuierlich anwendbaren und nichtinvasiven HZV-Monitoring. Allerdings ist die elektrische Velocimetrie in der klinischen Anwendung bislang noch wenig validiert und wird derzeit eher experimentell bzw. zu Forschungszwecken eingesetzt. Bisherige in der Literatur veröffentlichte Validierungsstudien an unterschiedlichen Patientengruppen hatten im Vergleich zu anderen HZV-Messmethoden z. T. widersprüchliche Ergebnisse. Eigene Ergebnisse an neonatologischen und pädiatrischen Patienten zeigen unterschiedlich gute Korrelation zu anderen Methoden der HZV-Bestimmung je nach Patientengruppe. Es soll eine kritische Darstellung der elektrischen Velocimetrie mit Bezug auf mögliche Anwendungen in Neonatologie und Pädiatrie erfolgen. Philippi-Höhne C. 1 Byard R. 1 1 University of Adelaide, Department of Pathology, Adelaide, Australien Numerous problems arise in the assessment of inflicted craniocerebral trauma in infants and young children as injuries are often subtle with non-specific manifestations. There is also little reliable experimental data to help in evaluating the degree of trauma required to cause certain lesions. Clinical manifestations may also be nonspecific with lethargy, apnea, vomiting and poor feeding. Histories may be unreliable and are often designed to protect the perpetrator rather than to provide a clear explanation of the events leading to the injury or death. This means that cases of inflicted head trauma in infancy that present to court are among the most challenging, particularly in terms of determining mechanisms, time frames and the degree of force. Issues that will be discussed include: the use of the term "abusive head trauma"; whether hypoxic brain damage can induce subdural and retinal hemorrhages; whether low falls can be lethal; does shaking exist; how quickly does cerebral swelling occur; and can rebleeding of a chronic subdural hematoma cause precipitate and catastrophic clinical deterioration. The approach to these difficult cases must be multidisciplinary, with active and ongoing interaction between intensivists, child protection pediatricians and a team of experts including radiologists, forensic pathologists, neuropathologists, geneticists, and metabolic physicians. Wegen ihres großen Oberfläche/Volumen-Verhältnisses und des Fehlens thermoregulatorischer Effektorsysteme sind Frühgeborene (FG) einer Auskühlung mehr oder weniger "wehrlos" ausgeliefert -was in Einzelfällen einen Schutzeffekt bedeuten kann, meist jedoch einen Risikofaktor darstellt. Die Wärmetherapie beruht entweder auf der feuchten Warmluft in Inkubatoren oder auf der Wärmestrahlung in offenen Einheiten. Erstere wirkt der Evaporation über die unreife Haut entgegen, welche sich weitgehend unabhängig vom Gestationsalter binnen 1 bis 2 Wochen zurückbildet. Letztere ist bei konventionellen Strahlern überwiegend "oberflächenwirksam", wogegen sich durch eine alternative Technologie (Wasserfilter) eine bessere "Tiefenwirkung" erzielen lässt. Die adäquate Körpertemperatur für FG ist letztlich nicht evidenzbasiert. Auch heute liegen die Werte meist unter den intrauterinen 37,5-38,0°C, ohne dass die mögliche Bedeutung der "Bebrütungstemperatur" geklärt wäre. Als Monitoringparameter ist der zentral-periphere Gradient, indem er den aktuellen thermischen Status in Abhängigkeit von hämodynamischen Faktoren anzeigt, geeigneter als ein einzelner Temperaturwert. Ein wichtiger Aspekt des Wärmehaushalts ist der postnatale Energieumsatzanstieg, der bei FG langsamer als bei Reifgeborenen, aber deutlich vor dem errechneten Geburtstermin erfolgt. Da in der definierten thermischen Umgebung eines Intensivpflegeinkubators der Wärmeabstrom dem Grundumsatz proportional ist, wird sich durch neuartige miniaturisierte Wärmeflusssensoren dieser Stoffwechselanstieg künftig leichter monitorisieren lassen. Da der Energieumsatz eine entscheidende Determinante der Gewebsoxygenierung darstellt, könnte dies nicht nur für die Wärme-, sondern auch für die adäquate O2-Zufuhr bei FG von Bedeutung sein. Thomas W. 1,2 1 Universitäts-Kinderklinik, Würzburg, 2 Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Abteilung für Kinder-und Jugendmedizin, Trier Die Chorioamnionitis -eine Entzündung des choriodezidualen Raums, der Chorionplatte, der Nabelschnur, der Eihäute und des Fruchtwassers -ist in der Regel assoziiert mit dem Nachweis pathogener Keime, verläuft jedoch oft ohne klinische Zeichen eines Amnioninfektionssyndroms. Sie ist ein wesentlicher Risikofaktor für spontane, meist sehr frühe Frühgeburt und trägt somit sicher zur neonatalen Morbidität und Letalität bei. Der Nachweis eines gestationsunabhängigen Effekts von pränataler Inflammation auf das Outcome sehr kleiner Frühgeborener ist unter anderem durch das Fehlen einer "gesunden" Vergleichsgruppe erschwert. Zudem lassen die erheblichen Fortschritte im perinatologischen und neonatologischen Management dieser Hochrisiko-Kinder die Bedeutung der Chorioamnionitis für Morbidität und Letalität zunehmend in den Hintergrund treten. Die aktuelle Datenlage belegt, dass eine limitierte Entzündungsreaktion in utero Inzidenz und Schwere des Atemnotsyndroms positiv beeinflussen kann. Eine protrahierte und schwere pränatale Inflammation der fetoplazentaren Einheit ist aber in der Lage, zur Inaktivierung und Dysfunktion von endogenem wie exogenem Surfactant beizutragen. Chorioamnionitis ist assoziiert mit einer erhöhten Empfindlichkeit der unreifen Lunge für postnatale Noxen, wie mechanischer Beatmung und Infektion, als Risikofaktoren für die Bronchopulmonale Dysplasie. Sie geht zudem mit einem erhöhten Risiko für die zystische periventrikuläre Leukomalazie (PVL) und die Cerebralparese bei sehr kleinen Frühgeborenen einher. Die Assoziation mit der nichtzystischen diffusen Form der PVL ist nicht sicher. Neueste epidemiologische Daten machen aber eine Rolle der Chorioamnionitis in der Ätiopathogenese der Frühgeborenenretinopathie wahrscheinlich. GNPI NEO-6/2 Tertiary brain injury. A new hope for treating perinatal brain damage? Gressens P. 1 , Fleiss B. 2 1 Inserm, U 676 , Université Paris Diderot, Faculté de Médecine, Paris, Frankreich, 2 Centre for the Developing Brain, Imperial College, Hammersmith Campus, London, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland Cerebral palsy is caused by injury and/or developmental disturbances to the immature brain and leads to significant motor and cognitive/learning deficits. Many months and years after injury to the immature brain there may be persisting injury processes, in addition to developmental disruption associated with the initial brain insult. These tertiary mechanisms of damage we suggest may include persistent inflammation and altered epigenetics. We suggest these processes are implicit in preventing endogenous repair and regeneration, predisposing to development of later cognitive dysfunction and sensitization to further injury. We suggest that tertiary mechanisms of damage may be treatable, including by preventing the repressive effects of microglial and astrocyte over activation, recapitulating developmentally permissive epigenetic conditions, and using cell therapies to stimulate repair and regeneration. Recognizing tertiary mechanisms of damage may be the first step in a complex translational task to tailor safe and effective therapies that can be applied to the already developmentally disrupted brain long after an insult. [Schmidt B et al, New Engl J Med 2006] . Fragestellung. In unserer In-vivo-Studie an neugeborenen Wistar-Ratten im Hyperoxie-Schädigungsmodell testeten wir die Hypothese, dass Coffein eine sauerstoffinduzierte pulmonale Expression von Chemokinen und Leukozyten-Infiltration vermindert. Ergebnisse. Bei 6 Tage alten Wistar-Ratten konnten wir zeigen, dass bereits nach 24 und 48 h Hyperoxie (80% O2) eine pulmonale Rekrutierung von Neutrophilen und Makrophagen im Lungengewebe stattfindet (immunhistochemische Färbungen), parallel dazu steigt die mittels Realtime-PCR gemessene Expression der CXC-Chemokine CINC-1 ("cytokine-induced neutrophil chemoattractant-1") und MIP-2 (macrophage inflammatory protein-2), des CC-Chemokins MCP-1 (monocyte chemoattractant protein 1) und der proinflammatorischen Zytokine TNFα ("tumor necrosis factor-α") und IL-6 ("interleukin-6"). Die Applikation von Coffein (10 mg/kg) verminderte die Infiltration von CD11b-, ED-1-und MPO-positiven Leukozyten sowie die Chemokinund Zytokin-Expression maßgeblich. Schlussfolgerung. Diese Ergebnisse weisen auf protektive Effekte von Coffein in der Neugeborenenlunge durch Reduktion der pulmonalen Entzündung. Ehrhardt H. 1, 2 , Häffner S. 2 , Müller C. 2 , Reicherzer T. 2 , Schulze A. 2 1 Justus-Liebig-Universität Gießen, Abteilung allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Gießen, 2 Ludwig-Maximilians-Universität München, Campus Großhadern, Perinatalzentrum Großhadern, Neonatologie der Kinderklinik, München Fragestellung. Die pulmonale Inflammation bei Frühgeborenen ist charakterisiert durch eine Zytokin-Dysbalance. Verändern die pro-inflammatorischen Zytokine IL-1b, IL-6, IL-8 oder TNF-α die Eigenschaften der Lungenfibroblasten von Frühgeborenen <29 SSW, welcher Mechanismus ist hierfür verantwortlich und welcher Marker charakterisiert die gestörte Funktion? Material und Methoden. Die primären Lungenfibroblastenkulturen wurden mit den rekombinanten Zytokinen stimuliert und der Einfluss auf die spezifischen Zellcharakteristika Apoptose, Proliferation, Oberflächenmarker und Differenzierungsgrad ermittelt. Über Western-Blot-Analyse wurde aus den zytosolischen Extrakten der Gehalt an Strukturproteinen bestimmt, aus den nukleären Extrakten die Transkriptionsfaktoren. Über RNA-Interferenz wurde der spezifische Einfluss einzelner Transkriptionsfaktoren bestätigt. Ergebnisse. Die Stimulation der Lungenfibroblasten von mindestens n=5 verschiedenen Kindern mit den Zytokinen IL-1b, IL-6, IL-8 und TNF-α führte jeweils zu einer signifikant gesteigerten Spontanproliferation in vitro (p<0,05). Die pro-inflammatorischen Zytokine induzierten eine nukleäre Akkumulation von NFkBp65 und zytosolische Herunterregulation von α-SMA (p<0,05). siRNA gegen NFkBp65 verhinderte die beschriebenen Strukturveränderungen (p<0,05). Diskussion und Schlussfolgerung. Die pro-inflammatorischen Zytokine der pulmonalen Inflammationsreaktion bei Frühgeborenen ermöglichen nicht nur das verlängerte Überleben der Inflammationszellen, sondern stören die funktionellen Charakteristika der Lungenfibroblasten. Der Transkriptionsfaktor NFκB nimmt eine regulierende Funktion ein. GNPI FV-1/6 Defective formation of alveoli, micro-vessels and elastic fibers in lungs of mechanically ventilated elastin-haploinsufficient (Eln+/−) neonatal mice Hilgendorff A. 1, 2 , Parai K. 2 , Ertsey R. 2 , Navarro E. 2 , Jain N. 2 , Milla C. 3 Elastin plays a pivotal role in lung development, providing structural integrity and distensibility to pulmonary structures. Mechanical ventilation (MV) in the developing lung increases elastase activity that causes elastin degradation, apoptosis and defective alveolar septation. We studied, whether prolonged MV causes greater structural and functional evidence of lung injury in elastin haploinsufficient (Eln+/−) mice through elastase induced elastin degradation. 6d-old Eln+/+ and Eln+/− mice received MV with air for 24 h. Lung structure and elastin distribution were assessed by quantitative image analysis, and were related to immunoblots of proteins linked to lung growth (PDGF-A and VEGF-A), angiogenesis (CD-31), cell proliferation (Ki-67), apoptosis (cleaved caspase-3), and elastin production (tropoelastin, fibrillin-1). Urinary desmosine excretion served as an index of elastin breakdown. Lung elastance was assessed in a subgroup to relate lung structure to function. In contrast to Eln+/+ mice, MV did not increase elastase/ protease activity in lungs of Eln+/− mice. Despite a similar scattered deposition of elastic fibers, Eln+/− mice showed less tropoelastin protein and urinary desmosine, whereas fibrillin-1 protein, the elastin scaffolding protein, was increased. These changes were related to reduced lung elastance and further exaggerated after MV. Both groups showed a significant increase in apoptosis after MV resulting in increased alveolar size and decreased alveolar number. CD-31 protein and vessel count, however, decreased more in Eln+/− than in Eln+/+ mice. Alterations of the ECM in the Eln+/− mice and the more severe loss of arteries in Eln+/− mice may predict further impairment in alveolar recovery. GNPI FV-2/2 Lung assist device for term and preterm newborns with severe respiratory failure. "Artificial placenta" Chan E. 1 , Rochow N. 1 , Fusch G. 1 , Manan A. 3 Background. Severe respiratory failure is a major cause of neonatal death despite existing advanced ventilator technology. Based on the concept of the placenta we have developed a lung assist device (LAD) composed of single oxygenator units (SOUs) with a microfluidic vascular network (polydimethylsiloxane) and highly gas-permeable membranes for gas exchange with ambient air. Objective. 1. To test the effectiveness of SOUs in vitro. 2. To develop a pumpless biocompatible lung assist device (LAD) with a stack of parallel SOUs 3. to test the feasibility of the LAD in a hypoxic piglet model (n=6) Method. Using human blood SOUs were compared to commercial hollow-fiber oxygenator (OXR) in gas exchange with flow rates of 0.5-4 mL/min while pressure was measured. For in vivo testing in a hypoxic newborn piglet model (1.4 kg) , 14 SOUs were stacked in parallel to form the LAD with a filling volume <4 mL. The LAD was connected via the umbilical vessels. Heparin was added for anticoagulation. Duration of the experiment was 4 hours. Results. Gas flux of SOUs outperformed the OXR in O2 and CO2 flux by factor of 2.6and 2.4, retrospectively. In the animal model, the mean flow rate through the LAD was 4 mL/min. Under hypoxic conditions (FiO2=0.12), peripheral O2 saturation increased by 40%. Viability parameters remained in the normal range, heart rate =180±30/min; blood pressure =43±9 mmHg. Conclusions. The high performance oxygenator bundle composed of SOUs provided effective gas exchange in the newborn hypoxic piglet model, comparable to 10% of a neonate's oxygen consumption. However, blood flow through the LAD in this study was restricted by narrow catheters. With development of a large bore access, the LAD has the potential to provide up to 30-40% of an infant's oxygen consumption. (3, 7) beim Beatmungsbeutel, 3,5 (0,9) bzw. 3,7 (2,0) beim Beutel mit Manometer, 8,1 (2,8) bzw. 19,4 (8,0) beim Perivent und 6,9 (2,7) bzw. 13,4 (5,0) beim Panda. Der Unterschied zwischen den Systemen war statistisch signifikant (p<0,001). Schlussfolgerung. In der neonatalen Erstversorgung eingesetzte Handbeatmungsgeräte unterscheiden sich signifikant in der Schnelligkeit der PIP-Erhöhung. Am schnellsten wird die Druckerhöhung mit dem Beutel erreicht, und dauert mit T-Stück-Beatmungsgeräten deutlich länger. Die längste Erhöhungszeit beim Perivent ist möglicherweise durch den kleineren Drehregler mit mehreren erforderlichen Umdrehungen bedingt. Anwender sollten mit dem Geräteprofil des jeweils eingesetzten Beatmungssystems vertraut sein. Faas D. 1 , Schulte L. 1 Background. Individualized fortification (IFO) of breast milk includes: 1) measuring of protein (P), fat (F), and lactose contents in breast milk prior to feed. 2) Adjusting these 3 macronutrients individually and 3) adding the standard fortifier in a fixed dosage. Additional carbohydrates (C) and P contribute significantly to osmolality of breast milk with potential risks for feeding intolerance and necrotizing enterocolitis. Upper recommended limit of osmolality for enteral feeds is 450 mOsmol/kg for infants. Objective. To monitor osmolality of individually fortified breast milk and to analyze incidences of feeding intolerance or NEC. Methods. Single-center, prospective pilot study of stable fully enteral breast milk fed VLBW infants. After milk analysis, breast milk was fortified with C, P, and F to achieve a standard breast milk composition per 100 mL of 7g carbohydrate, 2 g protein, and 4.1 g fat. Standard fortifier was added further in a recommended dosage. Osmolality was measured in breast milk samples before and after fortification. Results. N=13 infants with birth weight 925±318 g, gestational age 26.5±1.6 weeks, received IFO of breast milk from 32±11 day for a mean period of 28±10 days. Breast milk samples (n=706) prior to IFO had an osmolality of 298±7 mOsmol/kg. Infants received additional C: 1.26±0.21 g/100mL, P: 0.88±0.22 g/100mL, and F: 0.64±0.43 mL/100mL resulting in a final osmolality of 436±13 mOsmol/kg. No feeding intolerance and NEC related to IFO were observed. Conclusion. Individually fortified breast milk did not exceed osmolality of 480 mOsmol/kg during the study. No gastrointestinal adverse events were observed according to IFO. Routine osmolality check after IFO as a safety assessment is needed to ensure the upper recommended limit is not exceeded. Haiden N. 1 Background. Currently, standard fortification of breast milk (BM) does not account for macronutrient variations of individual BM samples, potentially leading to nutritional deficiency in VLBW infants. To meet the nutritional requirements, ideally samples of BM should be analyzed daily, adjusted with fat, carbohydrate, and protein to achieve a standard milk composition, and lastly fortified. This approach requires a bedside milk analyzer using a low sample volume. Commercially available milk analyzers are developed for dairy industry and are not specifically designed for BM analysis. Method. Validation study of BM analyzers using breast milk samples (n=120) from mothers of preterm infants. Two breast milk analyzer were tested (A: Unity SpectraStar, US) and (B: Miris, Sweden) requiring sample volumes of 1mL. BM analyzers measurements were compared with validated micromethods (fat: ether extraction, lactose: LC-MS/ MS, and protein: elemental analyzer) and milk analysis from certified labs. Results. Chemical analysis of BM samples showed that (A) measured fat precisely but not accurately and (B) fell into line of identity showing precise and accurate values. Protein analysis for (A) and (B) was precise but not accurate. For lactose, (A) and (B) showed two distinct levels within a narrow range and did not match with the values of the LC-MS/ MS method. Discussion. Both devices need recalibration in fat and/or protein. In contrast to cow milk, BM contains a significant fraction of oligosaccharides. It can be speculated that the milk analyzer do not distinguish between lactose and oligosaccharides in breast milk. Thus the model for lactose analysis needs to be reassessed. Background. A variety of interventions, e.g. mechanical ventilation and parenteral nutrition, enhance the risk for oxidative stress. Especially premature infants are susceptible due to immaturity of their antioxidant defence system. Renal excretion of 8-oxo-2'-deoxyguanosine (8-oxodG) is a potential marker of oxidative stress to DNA. Objective. 1) To assess the renal excretion of 8-oxodG/creatinine in preterm infants and 2) to investigate the impact of gestational age, birth weight, nutrition, and iron supplementation in relation to 8-oxodG excretion. Design and methods. Spontaneous urine samples were collected during the night on days 26-31 postpartum in 33 preterm infants (gestational age: 24-33 wk). Iron supplementation was started at day 28 of life. Infants were nourished with either breast milk (BM), formula, or a formula/BM mixture. All but two children were supplemented with Vitamin D. Urinary 8-oxodG level was determined by HPLC and normalized to creatinine (crea). Results. The mean ratio of 8-oxodG/crea over 6 days was negatively correlated with gestational age. Infants fed formula milk demonstrated significantly higher excretion rate than infants fed formula/BM or fed with BM independent from gestational age. No statistically significant effect of iron supplementation on 8-oxodG/crea excretion was observed. Conclusions. The negative correlation with gestational age and low 8-oxodG excretion of term babies suggest that the antioxidant capacity matures during gestation. It might be speculated that BM is either more protective or formula milk generates more oxidative stress. An unexpected finding was that enteral iron supplementation did not lead to higher 8-oxodG/crea excretion, which needs further investigation. Einleitung. Melatonin (MT) wird hauptsächlich in der Epiphyse produziert und in einem zirkadianen Rhythmus in das Blut abgegeben. MT ist ebenfalls eine Komponente der Muttermilch (MM). MM enthält antioxidativen Enzyme wie Superoxiddismutase (SOD) und Glutathion-Peroxidase (GSH-Px). MT kann die Aktivität der antioxidativen Enzyme stimulieren. Ziel dieser Studie war zu prüfen, ob der MT-Status die SOD-Konzentration, GSH-Px3-Konzentration und die totale antioxidative Kapazität (TAC) der MM beeinflusst. Methodik. Von 22 gesunden Müttern wurden 114 MM-Proben tagsüber (10:00-21:59 Uhr) und nachts (22:00-09:59 Uhr) gesammelt. Die MT-Bestimmung wurde mittels Radioimmunoassay, SOD-und GSH-Px3-Bestimmung mittels ELISA und TAC-Bestimmung mittels der photometrischen Methode durchgeführt. Ergebnisse. MT zeigte einen zirkadianen Rhythmus mit einer hohen Konzentration in der Nachtmuttermilch (Mittelwert ± SD; 9,2±9,1 pg/ ml) und einer niedrigen Konzentration in der Tagmuttermilch (2,0±2,0 pg/ml; p<0,0001). Es zeigte sich keine zirkadiane Änderungen in der Freisetzung von SOD und GSH-Px3 in der MM (p>0,05). TAC war tagsüber und nachts nicht statistisch signifikant unterschiedlich in der mm (p>0,05). Es gab keine signifikante Korrelation zwischen der MT-Status und der SOD-und GSH-Px3-Konzentration oder TAC (p>0,05). Schlussfolgerung. Der MT-Status beeinflusst weder SOD-und GSH-Px3-Konzentration noch TAC in der mm. Da MT vielfältige biologische Eigenschaften besitzt und diese Eigenschaften nicht nur systemische, sondern auch lokale und intrazelluläre Effekte im Organismus ausüben, bleibt es noch unklar, ob die melatoninreiche MM die intrazellulären und mitokondrialen antioxidativen Enzyme des gastrointestinalen Traktes beeinflussen kann. Hintergrund. Exzitotoxizität und Inflammation spielen eine entscheidende Rolle in der Ätiopathogenese des perinatalen Hirnschadens. In unseren Vorarbeiten konnten wir zeigen, dass der selektive Sigma-1-Rezeptor-Agonist 2-(4-morpholinethyl) 1-phenylcyclohexanecarboxylat (PRE-084) den exzitotoxischen Hirnschaden der neugeborenen Maus durch Hemmung der Caspase-3 mediierten Apoptose reduziert. In adulten Modellen zentralnervöser Pathologien wurde für PRE-084 auch ein antiinflammatorischer Effekt nachgewiesen. Ziel. Evaluierung des Effekts von PRE-084 auf den durch Inflammation sensibilisierten exzitotoxischen Hirnschaden in einem Tiermodell der neugeborenen Maus. Methodik. Neugeborene Mäuse wurden vom 1. bis 4. Lebenstag intraperitoneal (i.p.) alle 24 h mit Interleukin-1β (IL-1β) injiziert. Am 5. Lebenstag wurde das Glutamatanalogon Ibotensäure intrakraniell in die rechte Hemisphäre injiziert, eine Stunde später PRE-084 (0,1 µg/g) oder PBS als Vehikel i.p. appliziert. 24 Stunden nach Schädigung wurden die Läsionsgröße, die mikrogliale Zellaktivierung (Färbung Isolectin B4) und das Geschlecht bestimmt. Ergebnisse. Die Gabe von PRE-084 zeigt eine signifikante Reduktion der Läsionsgröße im Cortex und der angrenzenden weißen Substanz (n=8-9; p<0,05). Dieser Effekt ist geschlechtsunabhängig (n=3-6; p>0,05). PRE-084 hemmt die mikrogliale Zellaktivierung in der weißen Substanz (n=5; p<0,05). Diskussion. PRE-084 reduziert unabhängig vom Geschlecht den durch Inflammation sensibilisierten exzitotoxischen Hirnschaden in neugeborenen Mäusen und reduziert die mikrogliale Zellaktivierung. Sigma-Agonisten werden bereits bei Erwachsenen in klinischen Studien untersucht. PRE-084 ist somit eine vielversprechende Substanz zum klinischen Einsatz bei perinataler Hirnschädigung. Einleitung. Die Pathogenese des perinatalen Hirnschadens ist multifaktoriell. In Tiermodellen des adulten Schlaganfalls zeigte der Sigma-1-Rezeptor Agonist 4-phenyl-1-(4-phenylbutyl) Piperidin (PPBP) eine neuroprotektive Wirkung, welche auf die Modulation von inflammatorischen und apoptotischen Signalwegen und die Beeinflussung von excitotoxischen Kaskaden zurückgeführt werden kann. In der aktuellen Studie evaluierten wir den Effekt von PPBP in einem neonatalen Modell des excitotoxischen Hirnschadens. Methoden. Wir führten eine intrakranielle Injektion von Ibotenat bei CD1 Mäusen am postnatalen Tag 5 (P5) durch. Dadurch wurde ein excitotoxischer Hirnschaden induziert. Eine Stunde später wurde eine einfache Injektion von PPBP in einer Dosierung von 1, 5 oder 50 µg/g Körpergewicht intraperitoneal appliziert. Die primären Studienendpunkte wurden 24 (P6) und 120 (P10) Stunden nach dem Insult, mittels Analyse der Läsionsgröße und Anzahl der positiv gefärbten Zellen für aktivierte Caspase-3 und Isolektin B4, evaluiert. Ergebnisse. Die systemische Applikation von PPBP resultierte in einer signifikanten Reduktion der Läsionsgröße in der kortikalen grauen Substanz in allen Dosierungen (p<0,05), und der darunterliegenden weißen Substanz in 1 und 50 µg/g (p<0,05) an P10. An P6 kam es zur signifikanten Inhibition der mikroglialen Zellaktivierung durch PPBP in der kortikalen grauen Substanz (p<0,001) und in der weißen Substanz (p<0,05). Die Läsionsgröße an P6 und die Anzahl der positiv gefärbten Zellen für aktivierte Caspase-3 an P6 wurde nicht beeinflusst. Schlussfolgerung. In diesem neonatalen Tiermodell konnten wir den positiven Effekt des Sigma-1-Rezeptor-Agonisten PPBP demonstrieren. Aufgrund unserer Ergebnisse ist PPBP eine vielversprechende Therapieoption des neonatalen Hirnschadens. Epo-Polymorphismus nicht mit einer erhöhten Inzidenz der ROP ≥3° assoziiert. Die rEpo-Behandlung ist angesichts der experimentellen zellprotektiven Effekte von rEpo an der Retina und der negativen Auswirkungen der Transfusionsbehandlung auf die Inzidenz der ROP ≥3° neu zu bewerten. Introduction. Methylxanthines and doxapram have been widely used for the treatment of apneas of prematurity and are known for their effect on the central nervous system. While there are data available concerning the use of caffeinecitrate even proposing a positive effect on neurodevelopmental outcome, there are data which suggest a negative effect of doxapram on longterm neurodevelopmental outcome. Nevertheless concerning the effect of both medications on brain activity of very preterm infants, only scarce data are available until now. Aim. Was the assessment of the effect of caffeine and doxapram on brain activity of preterm infants <30 weeks of gestation. Methods. Brain activity was measured by amplitude-integrated EEG. The percentage of different background patterns, the occurrence and duration of sleep-wake-cycling and seizure activity was assessed and analysed. Neurodevelopmental outcome will be assessed at one and two years of corrected age by assessment of Bayley Scales of Infant Development II. Two groups (1: caffeinecitrate; 2: caffeinecitrate + doxapram) were analysed. Results. Doxapram therapy leads to significantly more continuous pattern as well as to more seizure activity. Regarding to caffeine given alone, no significant difference, but also a tendency to a higher percentage of continuous patterns could be observed. Zellen Erwachsener (PBMC) und aus Nabelschnurblut Termingeborener (CBMC) wurde die Phagozytose von Green-fluorescence-protein(GFP)-exprimierenden Escherichia coli (E. coli), Gruppe-B-Streptokokken (GBS) und von PKH26-gefärbten apoptotischen Neutrophilen sowie die Zytokinsekretion, T-Zell-Stimulation und der PICD mittels Durchflusszytometrie quantifiziert. Ergebnisse. Während die Phagozytosefähigkeit für Bakterien von CBMC vs. PBMC nicht vermindert war, war der PICD nach E.-coli-und GBS-Infektion in CBMC vs. PBMC reduziert (7,3±8% vs. 33,1±14% und 6,2±7% vs. 30±17%). Die überlebenden Monozyten sezernierten IL-8 und IL-10. E.-coli-Infektion führte in PBMC im Vergleich zu nicht infizierten Zellen zu einer Verminderung der T-Zell-Proliferation (21±3% vs. 67±13%), in CBMC zu einer Verstärkung (77±18% vs. 34±27%). Im Gegensatz zu Bakterien war die Phagozytose apoptotischer Neutrophiler in CBMC im Vergleich zu PBMC deutlich reduziert (62±23% vs. 87±11%) und führte nicht zu einer Reduktion der LPS-induzierten IL-8-Sekretion. Schlussfolgerung. Funktionen der Entzündungsbeendigung bei Monozyten aus Nabelschnurblut könnten weniger ausgebildet, als bei Erwachserer. Dies könnte zu den beim Neonaten auftretenden verlängerten Entzündungsreaktionen und Gewebeschädigung beitragen. Ergebnisse. Frühgeborene, die in der Folge ein RDS entwickeln, weisen zum Zeitpunkt der Geburt signifikant niedrigere Werte der Zytokine GCSF, IL-10, MIP1b, TNF-α-und IL-1ra auf (Kovariate Gestationsalter, Beatmungszeit, PDA). Frühgeborenen, mit der späteren Diagnose BPD zeigen zum Zeitpunkt der Geburt eine signifikante Erhöhung der Zytokine IL-8, MCP-1 sowie der Wachstumsfaktoren EGF und FGF2 auf (Kovariate Gestationsalter, Beatmungszeit, Dauer Sauerstoffbedarf, konnatale Infektionen, PDA). Die Makrophagen-geprägte Immunantwort sowie die Präsenz von Wachstumsfaktoren bei Frühgeborenen, die eine BPD entwickeln, steht somit der fehlenden Präsenz dieser Faktoren in dem Kollektiv mit einer ajuten Atemstörung im Verlauf gegenüber. Schlussfolgerung. Zum Zeitpunkt der Geburt kann die Differenzierung der Zytokinexpression im Hinblick auf die Ausprägung der monozytären Immunantwort eine Risikoabschätzung für die Entwicklung einer akuten oder chronischen Atemstörung ermöglichen. Dies kann zum einen den zeitlichen Verlauf einer Infektion in utero oder die individuelle Immunreaktion widerspiegeln. Fragestellung. Bei Ärzten, Pflegekräften und Eltern Frühgeborener wurden Einstellungen zur "Anwendung lebenserhaltener Maßnahmen", "Partizipation in der Entscheidungsfindung" und zu einem "Leben mit einem Kind mit Behinderung" ermittelt und miteinander verglichen. Material und Methode. Eine Stichprobe von Angehörigen der drei Akteursgruppen (jeweils n=5), wurde in semistrukturierten Interviews befragt. Die Transkripte wurden mithilfe der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse. Von der großen Mehrheit der Befragten wird eine Therapiebegrenzung als ggf. mögliche Option nicht grundsätzlich abgelehnt. Befragte Ärzte sprachen sich eher gegen eine Therapiebegrenzung aus als befragte Pflegekräfte. Ein eigenes Kind mit Behinderung würde bei allen befragten Ärzten und der Mehrheit befragter Mütter und Pflegekräfte eher angenommen, als dass eine Therapiebegrenzung befürwortet würde. Alle Akteure betonen die hohe Bedeutung des Bezuges von Informationen im Behandlungsprozess. Weitgehende Einigkeit besteht innerhalb der Akteursgruppen darüber, dass Behandlungsentscheidungen von den behandelnden Ärzten verantwortet werden sollten. Schlussfolgerungen. Die qualitative Befragung bot Hinweise darauf, dass die befragten Akteursgruppen in Bezug auf medizinethische Fragestellungen verschiedene Einstellungen aufweisen. Diese Unterschiede können Einfluss auf zu treffende Entscheidungen nehmen und somit direkt das Leben Frühgeborener beeinflussen. Es zeigte sich, dass Aspekten der Informationsvermittlung auf NICUs eine hohe Bedeutung zufällt. Zudem wurde deutlich, dass die fortschrittliche Entwicklung der neonatologischen Intensivmedizin ein verändertes Anforderungsprofil in Bezug auf die kommunikativen Fähigkeiten der Ärzte mit sich bringt. Lodde V. 1 Vor und nach der Therapieeinheit wurden Herz-, Atemfrequenz und Sättigungswerte dokumentiert. Es zeigte sich, dass sich die Sättigungsabfälle der Patienten während der Therapie reduzierten, die Atmung und Herzfrequenz zeigten sich deutlich stabiler. Darüber hinaus berichteten die Eltern über eine beruhigende Wirkung, was zu einer besseren Eltern-Kind-Bindung beitrug. Insgesamt hat die Musiktherapie zu einer positiven Grundstimmung auf der gesamten Station geführt. Nach dieser guten Erfahrung soll die Musiktherapie nun auch bei unreiferen Kindern auf der Intensivstation eingesetzt werden. Schubert U. 1 1 Hintergrund. Analyse der kardiovaskulären Funktion mit Hilfe der "speckle tracking" (2D-S)-Echokardiographie in der fetal-postnatalen Transitionsphase in einer gesunden Population. Methoden. 2D-S-Echokardiographie von 30 gesunden Feten in der 28. Schwangerschaftswoche und Follow-up in der ersten Woche nach der Geburt. Analyse des Strain, der Strain rate und myokardialen Geschwindigkeiten, des MPI-und E/E' -index beider Ventrikel und Vergleich mit herkömmlichen echokardiographischen Parametern wie Ejektionsfraktion (EF), und Herzminutenvolumen (HMV). Ergebnisse. Die echokardiographische Untersuchung und Analyse ist bei allen Kindern technisch durchführbar und reproduzierbar. Bei den fetalen Untersuchungen sind die myokardialen Geschwindigkeiten, die Strain rates und Indices homogen und vergleichbar in allen untersuchten Regionen, der Strain ist vom Apex zur Basis zunehmend und signifikant höher im rechten Ventrikel (p<0,001). Postnatal nehmen sowohl der Strain als auch die Strain rate in allen untersuchten Regionen und biventrikulär signifikant ab (p<0,001), die myokardialen Geschwindigkeiten hingegen signifikant zu (p=0,001). Die konventionell erhobenen Parameter EF und HMV zeigen eine zufriedenstellende Korrelation, sind jedoch schlechter reproduzierbar. Diskussion. Die Veränderungen der hämodynamischen Situation und der kardialen Funktion in der Transitionsphase werden prä-und postnatal durch die 2D-S-Echokardiograpie adäquat abgebildet und analysiert. Die Messungen sind besser reproduzierbar als mit der konventionellen Echokardiographie. Wir empfehlen deshalb, diese Methode auch im klinischen Alltag vermehrt anzuwenden. Fragestellung. Angiopoietin-1 und-2 (Ang-1 und Ang-2) regulieren teilweise antagonistisch die Integrität und Neuentstehung von Gefäßen und spielen bei der Entstehung der bronchopulmonalen Dysplasie, der intraventrikulären Blutung und Frühgeborenen-Retinopathie eine Rolle. Wir haben den Einfluss der postnatalen Adaptation auf die Plasmakonzentrationen beider Substanzen untersucht. Material und Methode. Bei 32 Frühgeborenen <32 SSW [medianes GA 29 SSW (23-31), medianes Gewicht 1271 g (630-1870 g)] wurde Ang-1 und Ang-2 im Plasma des Nabelarterienblutes und einer Routineblutentnahme im Alter von 20-28 h mittels ELISA untersucht. Ergebnisse. Die mediane Konzentration für Ang-1 veränderte sich nach den ersten 24 Lebensstunden nicht, die Konzentration Ang-2 stieg von 6750 auf 10.875 pg/ml an (p<0,5). Die gemessene Ang-1-Konzentration lag um 50% niedriger als bei gesunden Erwachsenen, die Ang-2-Konzentrationen lagen um das 5-bis 10-fache über der Norm gesunder Erwachsene. Es zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen Geburtsgewicht und Konzentration von Ang-1 nach 24 Stunden (r=0,29, p<0,001). Schlussfolgerung. Gestationsalter und die Einwirkung extrauteriner Umgebungsbedingungen (z. B. relative Hyperoxämie) verändern die Konzentration von zirkulierendem Angiopoietin-1 und -2. Ihre Rolle bei der Entstehung von Folgekrankheiten bei sehr kleinen Frühgeborenen sollte an größeren Kollektiven untersucht werden. Fragestellung. Hypoglykämie ist ein bedeutendes, alltägliches Problem in der Neugeborenenperiode, da sie zu gravierenden neurologischen Spätkomplikationen führen kann. Dies bedeutet jedoch für die Patienten repetitive schmerzhafte und stressende Blutuntersuchungen. Geräte, die den Blutzucker im subkutanen Fett "kontinuierlich" messen (CGMS), wie sie bei diabetischen Kindern seit längerem eingesetzt werden, wurden bis jetzt noch nie bezüglich ihre Zuverlässigkeit und Genauigkeit in der Neugeborenenperiode evaluiert. Material und Methoden. In dieser Pilotstudie wurde bei Neugeborenen (GA>35+0 SSW und Geburtsgewicht >2500 g) mit erhöhtem Hypoglykämierisiko zusätzlich zu den Routine-Blutglukosemessungen (RBG) ein CGMS Sensor platziert und die Ergebnisse miteinander korreliert. Das CGMS wurde alle 12 Stunden kalibriert. Ergebnisse. Bei 19 Patienten wurden 252 RBG ermittelt wovon 93 (37%) zur Kalibration benötigt wurden. Aus den subkutanen Glukosewerten generierte das CGMS alle 5 Minuten einen gewichteten Mittelwert, weshalb die 5-, 10-, 15-, 20-, 25-und 30-Minuten-CGMS-Werte mit den RBG (Zeitpunkt 0) korreliert wurden. Hierbei lagen die Korrelationskoeffizienten zwischen 0,572 und 0,731 und MARD ("mean absolute relative deviation") zwischen 19,7% und 12,9%. Im Clarks Error Grid lagen 94,5% aller Punktpaare in den Bereiche "A" oder "B". Die ermittelte subkutane Glukoseverzögerung lag bei ca. 20 min. Diskussion. Die CGMS Werte und RBG zeigen eine gute Übereinstimmung, was den Einsatz im Neugeborenenalter ermöglicht. Der Einsatz des CGMS könnte 63% aller schmerzhaften Blutzuckeruntersuchungen vermeiden und gleichzeitig die Patientensicherheit durch die "kontinuierliche" Messung deutlich erhöhen. Die subkutane Glukoseverzögerung von ca. 20 min wurde bis jetzt noch nicht beschrieben. Einleitung. Die Lungentransplantation (LuTx) stellt bei Kindern-und Jugendlichen mit schweren Lungenerkrankungen eine Therapieoption dar. Für einen Teil der Patienten mit therapierefraktärem Lungenversagen kann mit Hilfe der extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) das Erreichen einer LuTx ermöglicht werden. Bislang galt eine ECMO-Therapie als Prädiktor für ein schlechtes Outcome nach LuTx. Das Therapiekonzept der "Wach-ECMO" stellt eine erfolgversprechende "Bridging-Strategie" bei Erwachsenen dar. Bisher gibt es jedoch keine berichteten Erfahrungen im Kindesalter. Fallbeispiele. Bei drei Kinder mit therapierefraktärem respiratorischen Versagen wurde eine venovenöse (VV)-ECMO als "bridge to transplant" bzw. "bridge to recovery" Therapiekonzept eingesetzt. Es wurden Doppellumenkanülen (Avalon Labs, Rancho Dominguez, CA, USA) verwendet, welche über die V. jugularis rechts in Seldingertechnik, erfolgreich platziert wurden. Mit Beginn der ECMO und respiratorischer Stabilisierung wurde die Sedierung bei allen Patienten beendet und zwei der Patienten in den ersten Stunden erfolgreich extubiert. Die dritte Patientin verblieb intermittierend spontanatmend an ihrem Tracheostoma. Während der ECMO-Therapie waren die Patienten wach und führten tägliches Atem-und Physiotherapietraining durch. Sie konnten mit Ihren Eltern kommunizieren und wurden voll enteral ernährt. 2 Patienten wurde erfolgreich lungentransplantiert, während die dritte Patientin an den Folgen einer Adenovirusinfektion nach insgesamt 109 Tagen VV-ECMO verstarb. Schlussfolgerung. Wach-ECMO" kann auch bei pädiatrischen Patienten eine Therapieoption zur Behandlung des therapierefraktären Lungenversagens darstellen und könnte das "Outcome" nach LuTx bei pädiatrischen Patienten nachhaltig verbessern. ; p=0,025) Dysfunktion waren signifikant vermindert in der Filtergruppe. Kein Unterschied zwischen beiden Gruppen konnte für das Auftreten der kardiovaskulären, hepatischen und neurologischen Dysfunktion gezeigt werden. Schlussfolgerung. In-line-Filtration verhindert bei Kindern auf der Intensivstation das Auftreten der hämatologischen, renalen und respiratorischen Dysfunktion und trägt damit zu einer geringen Morbidität, verringerten Beatmungs-und Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation bei. Diese Ergebnisse bestätigen vorangehende experimentelle Arbeiten: In kritisch kranken Kindern führt eine Partikelinfusion neben der Beeinträchtigung der Mikrozirkulation zu einer systemischen Hyperkoagulabilität und Inflammation mit negativen Effekten auf die Organfunktion. 3 Otto-von-Guerike Universität, Klinische Chemie und Pathobiochemie, Magdeburg Fragestellung. Um die antiinflammatorischen Eigenschaften von Protein-C-Konzentrat (PC,Ceprotin®), einer Behandlungsalternative in der Sepsis, zu evaluieren, untersuchten wir in der Maus, wie PC in die Leukozytenrekrutierungskaskade eingreift und wie effektiv es eine systemische Inflammation behandelt. Material und Methoden. Der Einfluss von PC auf die Leukozytenrekrutierung wurde in verschiedenen Mausmodellen für lokale und systemische Entzündungen intravitalmikroskopisch untersucht und das Überleben beobachtet. Zugrundeliegende Mechanismen, die das EPCR-Signaling und Leukozytenadhäsionspathways einschließen, sollten aufgeklärt werden. Ergebnisse. Durch intravenöse PC Applikation konnte die Leukozyteninfiltration in entzündlich verändertes Gewebe (TNFα-/traumainduzierte Muskelentzündung, LPS-induziertes akutes Lungenversagen (ALI)) dosis-und zeitabhängig gehemmt werden. Leukozytenadhäsion und -transmigration, aber nicht das Rollen, wurden durch 100 U/kg PC erheblich blockiert. Das Zymogen Protein C (3×100 U/kg) wurde im murinen LPS-SIRS-Modell ausreichend aktiviert, um die Leukozyteninfiltration in Organe zu hemmen und das Überleben signifikant zu verbessern (75% vs. 25% Kontrollmäuse). Abhängig vom untersuchten Entzündungsmodell konnte bereits 1 h nach PC Gabe die Leukozytenrekrutierung empfindlich inhibiert werden. Die nachgewiesene PCinduzierte Hemmung der Leukozytenrekrutierung beruht auf einer Thrombomodulin-vermittelten PC-Aktivierung, gefolgt von EPCR und PAR-1-abhängigem Signaling und ICAM-1-Downregulation, was wiederum zur geschwächten Immunantwort des Endothels führt. Schlussfolgerung. Während akuter Entzündung und SIRS ist PC ein schnell wirkender und effektiver therapeutischer Ansatz um die Leukozyteninfiltration zu hemmen und das Überleben zu verbessern. Ergebnis. Sämtliche Ergebnisse basieren auf einer Schulnotenskala von 1-6. Vor dem Kurs fühlten sich die meisten Teilnehmer in der Versorgung kritisch kranker Kinder sehr unsicher (confidence score 3,3±0,6). 55% aller Teilnehmer waren erfahren und hatten mindestens an fünf Wiederbelebungen im Kindesalter teilgenommen. Die Simulationen mittels "PatSim" wurden als sehr realitätsnah beschrieben (1,7±0,3) . Nach dem Training fühlten sich deutlich mehr Teilnehmer sicher (Confidence Score 1,9±0,6). Die Kurse wurden insgesamt als sehr gut bewertet (1,1±0,3) . Diskussion. Besonders die Tatsache, dass der Teilnehmer am "eigenen Monitor" mit den "bekannten Signalen" auf Vitalparameter reagieren muss, führt zu einer hohen Realitätsnähe und praktischen Relevanz. Schlussfolgerung. Komplexe Simulationen pädiatrischer Notfälle sind auch kostengünstig möglich. . Es zeigte sich eine eindeutige Korrelation zwischen einem auffälligen aEEG innerhalb der ersten beiden Lebenswochen und einem auffälligen entwicklungsneurologischen Outcome mit einem Jahr (p=0,001). In einer Subgruppenanalyse fanden sich keine Unterschiede innerhalb der wachstumsretardierten Kinder ("brain sparing" vs. kein "brain sparing"). Schlussfolgerung. Im Rahmen dieser Studie konnte ein signifikanter Einfluss der IUGR auf die neurophysiologische Hirnaktivität FG nachgewiesen werden Somit können frühe aEEG-Messungen zur Prognose-und Risikoeinschätzung bei dieser Patientengruppe herangezogen werden. Hopfner R.J. 1 (0,25 vs. 0,3; p=0,01) . Die Daten nach Extubationsversuch zeigten, dass die FiO2-Werte in der EE-Gruppe niedrig blieben, während diese in der EV-Gruppe schnell erheblich anstiegen (2 h nach Extubation: 0, 26 vs. 0, 4; p<0, 001) . Sämtliche Basisdaten unterschieden sich nicht signifikant. Die Outcome-Analyse zeigte eine längere Intensivtherapie in der EV-Gruppe und einen Trend zu vermehrter BPD und ROP. Schlussfolgerung. Die Studie zeigt, dass bei ELBW-Frühgeborenen insbesondere der FiO2 wegweisend für eine erfolgreiche Extubation ist. Der Sauerstoffbedarf sowohl vor als auch schon unmittelbar nach Extubation macht nach unseren Daten den entscheidenden Unterschied zwischen erfolgreich extubierten und reintubierten Kindern aus. Gründler K. 1 , Rothoeft T. 2 , Ballmann M. 2 , Hamelmann E.H. 2 Ein größeres Augenmerk sollte bei der Patientengruppe der ehemaligen Frühgeborenen auf das mögliche Auftreten angeborener Larynxzysten gelegt werden, da die klinischen Erfahrungen entgegen der geschätzten Inzidenz mit 1,9 pro 100.000 Lebendgeburten stehen und eine adäquate Therapie bei, allerdings nicht unerheblicher Rezidivrate, zur Verfügung steht. Teusch V. 1 , Reiter K. 3 , Schneider K. 1 Sallmon H. 1 , Weber S.C. 2 , Degenhardt P. 3 , Raschzok N. 4 , Rüdiger M. 5 Ergebnisse. Die CCAM-und BPS-Gruppe unterschieden sich nicht signifikant in Bezug auf Geburtsgewicht, -länge, -kopfumfang, Gestationsalter, Apgar-Score oder Operationszeitpunkt. Es fand sich eine große Variabilität der Apgar-Scores (normale Adaptation bis Reanimation). Im postoperativen Verlauf benötigten alle bis auf zwei Kinder eine mechanische Beatmung (7/9). Die Dauer variierte zwischen wenigen Stunden und acht Tagen initialer Beatmung mit Reintubation und Beatmungsbedarf für weitere fünf Tage. Pulmonale Komplikation waren postoperativ häufig: 7/9 der Kinder benötigten eine Thoraxdrainage, fünf hiervon 5/9 zeigten einen Pneumothorax und 3/9 einen Pleuraerguss. Schwerste pulmonale Komplikationen, wie z. B. signifikante pulmonale Hämorrhagien, wurden nicht beobachtet. Im Verlauf konnten alle Kinder ohne pulmonale Symptomatik entlassen werden. Schlussfolgerungen. Pulmonale Komplikationen werden nach chirurgischer Intervention bei Lungenfehlbildungen in der Neonatalperiode zwar häufig beobachtet, scheinen bei perioperativer Betreuung in einem Perinatalzentrum aber einen benignen Verlauf zu zeigen. Marggraf K. 1 , Stücker R. 2 , Rothe K. 4 , Garten L. 1 Binder C. 1 , Urlesberger B. 1 , Einspieler C. 2 , Ziehenberger E. 1 , Müller W. 1 , Pichler G. 1 1 Medizinische Universität Graz, Neonatologie, Graz, Österreich, 2 Medizinische Universität Graz, Institut für Physiologie, Graz, Österreich Fragestellung. Der Duktus arteriosus (DA) spielt bei Neugeborenen eine wichtige Rolle in der Hämodynamik und Oxygenierung. Ziel der Studie war es den Einfluss eines offenen DA auf die zerebrale Oxygenierung (crSO2), während des ersten Lebenstages, zu untersuchen. Methoden. Bei dieser prospektiven Beobachtungsstudie wurde die crSO2 rechts frontal am Kopf mittels der Nah-Infrarotspektroskopie (NIRS) während der ersten 24 Lebensstunden bei Früh-/Reifgeborenen gemessen. Am Beginn und Ende der NIRS Messung wurde eine Echokardiographie durchgeführt. Die Gruppierung in "offener DA" und "geschlossener DA" erfolgte anhand der zweiten Echokardiographie. Bei offenem DA wurde der Durchmesser gemessen und die DA-Ratio (Zeit Links-Rechts-Shunt/ totale Shunt-Zeit) berechnet. Ergebnisse. 28 Neugeborene (Gestationsalter 35±3 Wochen, Geburtsgewicht 2457±929 g) wurden inkludiert. Die Echokardiographien wurden 5±3 und 24±5 Stunden nach der Geburt durchgeführt. 17 Neugeborene hatten einen geschlossenen und 11 einen offenen DA bei der zweiten Echokardiographie. Bei der ersten Echokardiographie hatten alle Neugeborenen einen offenen DA. Die Gruppen unterschieden sich nicht im Duktusdurchmesser und der DA-Ratio. Die crSO2 war in den ersten 24 Lebensstunden in der "geschlossenen DA" Gruppe im Mittel 80±3% und in der "offener DA" Gruppe 65±2%. In der "geschlossener DA" Gruppe war die crSO2 bereits von Stunde vier bis acht (Zeitpunkt der ersten Echokardiographie) und von Stunde 10 bis 24 nach der Geburt signifikant höher als in der "offener DA" Gruppe. Schlussfolgerung. Neugeborene, bei denen sich ein in den ersten Stunden offener DA bis zum Ende des ersten Lebenstages verschließt haben eine höhere crSO2 während des ersten Lebenstages als Neugeborene bei denen der offene DA persistiert. Prühs I. 1 Grass B. 1, 2 , Baumann P. 1 , Meyer P. 1 , Spanaus K. 3 Schlussfolgerung. MR-proANP ist ein quantitativ bestimmbarer Plasmamarker für die kardiale Belastung relativ zum DA-Durchmesser, der den Erfolg einer medikamentösen DA-Therapie widerspiegelt. Obrecht D. 1 , Hartwich J. 1 , Müller G. 2 , Weil J. 2 , Singer D. 1 Hintergrund. Die Cantrell'sche Pentalogie (CP), erstmals 1958 beschrieben [1] , umfasst in der kompletten Ausprägung fünf Fehlbildungen: 1) einen Herzfehler und dazu Defekte 2) des kaudalen Perikards, 3) des kaudalen Sternums, 4) des anterioren Diaphragmas und 5) der kranialen Bauchdecke. Dieser kombinierte thorakoabdominelle Mittelliniendefekt führt in der selten Maximalvariante zu einer Ectopia cordis (EC) mit meist letalem Verlauf [2] . Fall. Wir berichten über ein reifes Neugeborenes, Geburtsgewicht 3470 g, Apgar 8/9/9, mit pränatal bekanntem hypoplastischem Linksherzsyndrom. Postpartaler Befund: zapfenförmig durch die Bauchwand nach außen gewachsener, schlagender Ventrikel, Sternumdefekt, rudimentärer Bauchwanddefekt. Postpartal stabiler Zustand ohne Atemhilfe, kardiozirkulatorisch stabil unter Prostaglandinen und Milrinon. Die Indikation zur Norwood-I-Operation wurde nach ausführlichen Aufklärungsgesprächen mit den Eltern gestellt. Intraoperativ zeigten sich eine partielle Perikardagenesie und ein anteriorer Zwerchfelldefekt, die das Bild der CP komplettierten. Ein Lösen der Verwachsungen zwischen Herz und Thoraxwand gelang nicht; die Patientin verstarb intraoperativ an einer Myokardläsion. Diskussion. Die CP ist eine seltene angeborene Fehlbildung (ca. 5,5/1 Mio. Lebendgeborene). Noch viel seltener liegt die Maximalvariante mit EC vor, so dass die Prognose aufgrund der wenigen Fallbeschreibungen schwer einzuschätzen ist. In dem von uns beschriebenen Fall war der letale Verlauf durch Verwachsungen des ektop gelegenen Herzens mit der Thoraxwand (bei fehlendem Perikard) bedingt, durch die die angestrebte palliativ-operative Korrektur nicht möglich war. Literatur. Lechner E. 1 , Weissensteiner M. 1 , Wagner O. 1 , Rehak P. 3 , Prandstetter C. 4 , Furthner D. 5 , Hroncek K. 1 , Landes-Frauen-und Kinderklinik Linz, Neonatologie, Linz, Österreich, 2 Landes-Frauen-und Kinderklinik Linz, Klinisches Labor, Linz, Österreich, 3 Medizinische Universität Graz, Chirurgie, Graz, Österreich, 4 Landes-Frauenund Kinderklinik Linz, Kardiologie, Linz, Österreich, 5 Landes-Frauen-und Kinderklinik Linz, Interne-und Infektiologie, Linz, Österreich Fragestellung. B-Typ natriuretische Peptide ermöglichen im Erwachsen-und Kindesalter die Differenzierung zwischen kardial und pulmonal verursachter akuter Atemnot. Ziel dieser Studie war es NT-proBNP-Konzentrationen und deren Zeitverläufe in den ersten fünf Lebenstagen zu untersuchen, um herauszufinden, ob NT-proBNP-Spiegel auch beim Neugeborenen zwischen angeborenem Herzfehler und respiratorischem Versagen aus nicht kardialer Ursache differenzieren können. Methoden. NT-proBNP-Spiegel von 40 Neugeborenen mit duktusabhängigem angeborenem Herzfehler (CHD) und von 40 Neugeborenen mit respiratorischer Insuffizienz infolge nicht kardialer Erkrankungen (25 Patienten mit pulmonaler Erkrankung und 15 Patienten mit peripartaler Asphyxie) wurden am ersten, zweiten, dritten und fünften Lebenstag untersucht. Ergebnisse. Die mittleren NT-proBNP-Spiegel waren in der CHD Gruppe am ersten Lebenstag niedriger (3048 vs. 6011 pg/ml), am zweiten (14191 vs. 4872 pg/ml), dritten (17.790 vs. 3524 pg/ml) und fünften Lebenstag (17.015 vs. 4044 pg/ml) signifikant höher (p<0,001) als in der Gruppe ohne CHD und zeigten einen signifikant unterschiedlichen Zeitverlauf. Neugeborene ohne CHD hatten maximale Werte am ersten Tag mit darauffolgendem Abfall, wohingegen CHD-Patienten die maximalen Werte am zweiten bis dritten Tag erreichten, welche im weiteren Verlauf hoch blieben. Schlussfolgerung. Am ersten Lebenstag sind NT-proBNP-Konzentrationen nicht in der Lage zwischen CHD und Nicht-CHD zu unterscheiden. Bedingt durch die unterschiedlichen Zeitverläufe der NT-proBNP-Werte können Neugeborene mit CHD vom 2. Lebenstag an von Neugeborenen mit respiratorischem Versagen aus nicht kardialer Ursache mit Hilfe von NT-proBNP-Werten differenziert werden. High sensitive troponin T measurements. What information do we gain? Schnegg C. 1 , Holle A.K. 1 , Harder J. 1 , Gerth S. 1 , Gottschalk U. 1 , Müller G. 1 , Goldmann B. 2 Objectives. High sensitive Troponin T (hsTnT) is a highly sensible marker for the detection of myocardial damage. The beneficial high diagnostic sensitivity is associated with a lack of specificity. Little information exists about hsTnT in pediatric patients. Aim of the study was to evaluate the change of hsTnT levels before and after diagnostic or interventional catheter in pediatric patients and its probable prognostic value. Methods. Between August 2011 and March 2012, 51 pediatric patients received a diagnostic (d) (n=24) or interventional (i) (n=27) catheter. Patient age, hospital stay, pre and post catheter hsTnT concentration and its individual rise were compared in both groups. Results. Mean age was 2.1 (d)(STD 3.1) and 4.3 years (i)(STD 5.1). Mean pre catheter hsTnT was 30.5 pg/ml (d) and 8.7 pg/ml (i). Mean post catheter hsTnT was 105.0 pg/ml(d) and 48.5 pg/ml(i). The relative increase of hs TnT (Δ hsTnT) after interventional catheter was significant higher (p<0.01 compared to p=0,46) in contrary to the measurements after diagnostic catheter. There was no correlation between the increase of hsTnT and prognostic parameters such as ventilation time and hospital stay. The younger the child, the more likely it had an increased base line hsTnT (correlation coefficient −0.72, p<0.01). Conclusion. The preliminary results of our study show a significant rise in hsTnT in patients after interventional procedures suggesting procedure associated minor myocardial damages. In addition, our results suggest that neonates and very young infants have higher hsTnT base levels. Further analysis and additional biomarker testing will be necessary to confirm these findings and identify predictive values of cardiac biomarkers in the setting of children with heart defects. Fragestellung. Welchen Einfluss haben intensivmedizinische Maßnahmen auf den Nahrungsaufbau von Neugeborenen? Können positive Einflüsse den Nahrungsaufbau beschleunigen? Patienten/Methoden. Über 4 Jahre wurden Patienten der Neugeborenen-Intensivstation der Universitätsklinik Frankfurt/Main retrospektiv untersucht. Neben biometrischen Daten wurden intensivmedizinische Maßnahmen (z. B. Absaugen, Legen, Wechseln der Magensonde) als negative Faktoren dokumentiert. Stillversuche und orale Stimulationen galten als positive Einflüsse. Entsprechend der Beatmungsdauer und damit verbundenen Intensität negativer Faktoren erfolgte eine Unterteilung in drei Untersuchungsgruppen (Beatmungsdauer: 0, <14, ≥14 Tage). Zielgröße war der Nahrungsaufbau, der als erster Trinkversuch (Alter 1) und als komplette orale Nahrungsaufnahme (Alter 2) definiert wurde. Ergebnisse. Insgesamt konnten 348 Kinder aus den Jahren 2004 bis 2007 in die Untersuchung eingeschlossen werden. Tubusfixation, Reintubation und Umintubation beeinflussten negativ das Alter 1 (p=0,01). Zusätzlich zeigten Absaugvorgänge, Magensonde, Beatmungsdauer und das Auftreten von Begleitkomplikationen einen signifikant negativen Einfluss auf das Alter 2 (p=0,001). Positive Einflüsse (orale Stimulation, Stillen) wirkten sich nicht statistisch signifikant auf den Nahrungsaufbau aus. Unabhängig von den intensivmedizinischen Kriterien erreichten Small-for-gestational-age-Kinder (SGA) sowohl Alter 1 als auch Alter 2 sehr viel später als eutrophe Neugeborene. Schlussfolgerungen. Intensivmedizinische Maßnahmen wirken sich zwar bereits negativ auf den Zeitpunkt des ersten Trinkversuchs aus, mehr jedoch auf den vollständigen Nahrungsaufbau. SGA-Kinder sind prädisponiert für einen verzögerten Nahrungsaufbau. Lorenz L. 1 16,5 g/dl (13,5-19,5 g/dl) , mittleres Erythrozytenvolumen (MCV) 108 fl (98-118 fl), Ferritin 131 µg/l (40-309 µg/l), löslicher Transferrinrezeptor (sTfR) 5,6 mg/l (4,4-6,9 mg/l), Zinc protoporphyrin/heme (ZnPP/H) 83, 9 µmol/mol (37, 9 µmol/ mol) und Hepcidin 69, 3 ng/ml (55, 8 ng/ml Longardt A.C. 1 , Schmiedchen B. 2 , Nagl B. 2 , Raila J. 2 Ergebnisse. Es fand sich kein Zusammenhang zwischen Enzymaktivität an Tag 3 und Woche 3 und dem Schweregrad der Erkrankung (SNAP-Score). Im Rahmen der 2-faktoriellen Varianzanalyse zeigte sich ein signifikanter Einfluss von postnatalem Alter und Gestationsalter für 3βHSD und 11βHSD(p=0,019; p<0,001). FG<28 SSW zeigten einen Anstieg der 3β HSD Aktivität (Abfall des Index) zwischen Tag 3 (Median 11, 73; IQR 6, 53) und Woche 3 (7,69; 4,70-9,75) , auf das Niveau, das bei FG>32 SSW bereits am 3. Lebenstag gefunden wurde (7,42; 4,22-13,70) und im Verlauf nicht signifikant zunahm (Woche 3: 6, 72; 4, 20) . Bei FG<28 SSW fand sich ein Shift zu aktiven Cortisolmetaboliten (verminderte Inaktivierung durch 11βHSD) innerhalb der ersten Lebenstage (Tag 3: <28 SSW: 0,15; 0,06-0,28 vs. ≥32 SSW: 0,06; 0,03-0,07, Woche 3: <28 SSW: 0,04; 0,02-0,06 vs. ≥32 SSW: 0,04; 0,03-0,05). Schlussfolgerung. Die Schwere der Erkrankung hat keinen Einfluss auf die 3βHSD-und 11βHSD-Aktivität. Die Enzymaktivität wurde jedoch vom Gestationsalter beeinflusst: Nur bei unreifen Frühgeborenen <28 SSW fand sich eine Zunahme der 3β-HSD-Aktivität im postnatalen Verlauf sowie eine verminderte Inaktivierung von Cortisol durch die 11βHSD. Heimann K. 1 , Ebert A.M. 1 , Abbas A.K. 2 , Heussen N. 3 , Leonhardt S. 2 Oberthür A. 1 , Dönmez F. 2 , Oberhäuser F. 3 , Hahn M. 4 , Hoppenz M. 2 , Höhn T. 5 Willaschek C. 1 In den folgenden zwei Jahren entwickelte sich der Junge normal, danach traten erneut zwei Episoden mit Erbrechen und Vigilanzstörung auf. Laborchemisch gab es neben der Hypoglykämie und Laktatazidose keine Hinweise auf eine Störung der Fettsäureoxidation oder eine Organozidurie; eine Glykogenose wurde ausgeschlossen. Sonographisch leichte Hepatomegalie, kraniales MRT normal. Der Fruktose-1,6-Biphosphatase Mangel konnte durch den Nachweis einer homozygoten Mutation im FBP1-Gen gesichert werden. Schlussfolgerung. Der Fruktose-1,6-Biphosphatase Mangel wird nur selten diagnostiziert, muss aber bei Hypoglykämien mit Laktaterhöhung neben der GSD I differentialdiagnostisch in Erwägung gezogen werden. Held-Egli K. 1 , Glanzmann R. 1 , Huemer M. 2 , Filges I. 3 Kutz P. 1 Rabe H. 1 , Borbely T. 2 , Amess P. 3 , McFerran C. 4 (1, 51±1, 36%; 19) . 2) Methodenvergleich (n=474, Median KU 320mm): BA zeigte Übereinstimmung der Methoden (0,68±1,91%; 95%LoA −4,42-3,06) , PBR zeigte keine signifikanten systematischen oder proportionalen Fehler (α=1, 01, 95%CI 0, 05; 80) . Cusum ergab keine signifikante Abweichung von der Linearität (p=0, 66 Wacker-Gußmann A. 1 Keil A. 1 , Gharavi B. 1 , Becker J.C. 1 , Freisinger P. 2 , Gramer G. 3 , Hoffmann G.F. 3 , Paschke E. 4 , Braun S. 1 , von Kalle T. 2 , Bittl M. 3 , Marquard K. 4 Buschmann K. 1 , Koch L. 1 , Frommhold D. 1 , Braach N. 1 , Müller H. 1 , Ruef P. 1 Frommhold D. 1 , Tschada R. 1 , Buschmann K. 1 , Kumar V. 2 , Bierhaus A. 2 , Sperandio M. 3 Fragestellung. Die besondere Anfälligkeit Neugeborener gegenüber bakteriellen Infektionen wird auch der fehlenden immunologischen Reife zugeschrieben. Da der Rezeptor RAGE (Receptor for Advanced Glycation Endproducts) als ein wichtiger Bindungspartner für das β2-Integrin Mac-1 während der Leukozytenrekrutierung gilt und während der Fetalzeit hoch exprimiert wird, untersuchten wir dessen Bedeutung für die Leukozytenadhäsion bei reifen Neugeborenen. Material und Methoden. Mittels Dichtegradientenzentrifugation wurden aus Nabelschnurblut von gesunden reifen Neugeborenen (>35 SSW) bzw. gesunden erwachsenen Probanden neutrophile Granulozyten isoliert und mit Rhodamin 6G gefärbt. Die RAGE abhängige Neutrophilenadhäsion wurde in Mikroflusskammern, die mit rhP-Selektin, CXCL8 (IL-8) sowie wahlweise mit sRage (soluble RAGE) oder ICAM-1 beschichtet wurden, fluoreszenzmikroskopisch analysiert. Ergänzend sind relevante Adhäsionsmoleküle per FACS und ELISA gemessen worden. Ergebnisse. Die Adhäsion neutrophiler Granulozyten von reifen Neugeborenen war vergleichbar mit der von Erwachsenen. Die Beschichtung mit P-Selektin, CXCL-8 und ICAM-1 lieferte dabei eine ähnlich hohe Leukozytenadhäsion wie die mit P-Selektin, CXCL-8 und sRA-GE. Somit kommt neben ICAM-1 auch RAGE eine bedeutende Rolle in der Vermittlung der Leukozytenrekrutierung zu. Die entsprechenden Bindungspartner von ICAM-1 und RAGE, LFA-1 und Mac-1, waren auf Neutrophilen von Neugeborenen und Erwachsenen in gleicher Weise exprimiert. Die starke Expression von RAGE in der frühen Entwicklung wurde durch erhöhte neonatale sRAGE Plasmaspiegel belegt. Schlussfolgerung. Unsere Ergebnisse belegen, dass RAGE auch in der Neonatalzeit als Adhäsionsmolekül für die Leukozytenrekrutierung von Bedeutung ist. Fragestellung. B1-Zellen produzieren schon beim Feten und Neugeborenen spontan Immunglobuline der Klasse M, die oft gegen Polysaccharid-und Lipid-Antigene von Mikroorganismen gerichtet sind und als "angeborene Antikörper" bezeichnet werden. Kürzlich wurden anhand funktioneller Studien die B1-Zellen beim Menschen neu definiert (B1: CD20+, CD27+, CD43+, CD69-; alte Definition: CD19+, CD5+). Unser Ziel war es, die B1-Zellen im fetalen und adulten zu quantifizieren. Material und Methoden. Aus Nabelschnurblut (NSB) von 10 gesunden Reifgeborenen und aus peripherem Blut von 10 Erwachsenen wurden die mononukleären Zellen mit Ficoll-Gradient aufgereinigt, mit fluoreszierenden Antikörpern gefärbt und im Durchflusszytometer analysiert. Ergebnisse. Der Anteil von B1-Zellen an CD20+ B-Zellen betrug im NSB 1,1±0,2% und bei Erwachsenen 1,6±0,3% (n.s.). Naive B-Zellen (CD27-, IgD+, IgM+) machten mit 50,0±4,6% (NSB) bzw. 42,0±3,9% (Erwachsene, n.s.) den größten Anteil an B-Zellen aus. Unreife B-Zellen (CD27-, IgD-, IgM-), Maginalzonen-ähnliche B-Zellen (CD27+, IgD+, IgM+), IgM-Gedächtnis-B-Zellen (CD27+,IgD-,IgM+), Plasmablasten (CD38++, IgM-), Transitionale B-Zellen (CD21+, CD38+, IgM+), sowie klassengewechselte Gedächtnis-B-Zellen (CD27+, IgD-, IgM-) waren im fetalen gegenüber adulten Blut seltener (p<0,05). Diskussion. Während nach der alten Definition mehr B1-Zellen im fetalen als im adulten Blut vorkamen, war die neu definierte B1-Zellpopulation in beiden Gruppen gleich häufig. Die alte am Mausmodell orientierte Definition umfasst beim Menschen keine einheitliche Zellpopulation, was z. T. widersprüchliche Ergebnisse zur Häufigkeit und Funktion der B1-Zellen erklärt. Weitere Untersuchungen sollten den molekulargenetischen Vergleich fetaler und adulter B1-Zellen umfassen. Köstlin N. 1 , Rieber N. 2 , Spring B. 1 , Spieles H. 1 , Kugel H. 1 , Schäfer I. 2 , Hartl D. 2 , Poets C.F. 1 , Gille C. 1 1 Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Neonatologie, Tübingen, 2 Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung Allgemeinpädiatrie, Hämatologie und Onkologie, Tübingen Fragestellung. Während der Schwangerschaft kommt es zur physiologischen Immunsuppression bei Mutter und Fetus, um gegenseitige Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, welche mit Abortneigung und Frühgeburtlichkeit assoziiert sind. Myeloide Suppressorzellen (MDSC) sind Vorläuferzellen, die über Arginase I immunsuppressiv wirken und im Rahmen pathologischer Zustände wie Tumorerkrankungen stark vermehrt sind. Die Rolle von MDSC bei der physiologischen Immunsuppression in Schwangerschaft und Neonatalzeit ist bisher unklar. Methoden. Mononukleäre Zellen aus peripherem Blut Erwachsener (PBMC), Nabelschnurblut (CBMC) und Schwangerer (S-PBMC) wurden isoliert und der Anteil an CD66b+/ Arginase I+-Zellen durchflusszytometrisch ermittelt. Zur Anreicherung wurden MDSC mittels MACS isoliert, zu CFSE-markierten PBMC hinzugegeben und die CD4-T-Zell-Proliferation nach Stimulation mit anti-CD3 (OKT3) und Interleukin-2 (IL-2) durchflusszytometrisch bestimmt. Ergebnisse. CD66b+ waren in PBMC niedrig (1,09±0,47%, n=13), in CBMC (6,47±0,84%, n=34) und in S-PBMC (4,71±1,03%, n=13) jedoch stark erhöht (p je<0,01 vs. PBMC). Der Anteil Arginase-I-exprimierender Zellen von CD66b+ war bei CBMC (45,02±3,9%, n=33) und S-PBMC (34,53±4,15, n=13) im Vergleich zu PBMC (12,57±3,7%, n=13) ebenfalls stark erhöht (p je<0,01 vs. PBMC). Die basale T-Zell-Proliferation in PBMC betrug 85±12%, MDSC aus PBMC und CBMC hemmten diese auf 12±7% und 18±12% (n=5, p je<0,05 vs. ohne MDSC). Schlussfolgerung. MDSC sind im Nabelschnurblut und im Blut Schwangerer stark erhöht, exprimieren Arginase I und hemmen die T-Zell-Proliferation. Dies könnte eine bisher nicht beschriebene Ursache für die fetomaternale Toleranz während der Schwangerschaft und die verminderte T-Zell-Immunität in der Neonatalzeit sein. Hypothese. Phagozytose von C. albicans induziert PICD, der bei CBMO im Vergleich zu PBMO geringer ist. TLR2 ist am pro-apoptotischen Signalling beteiligt. Methodik. Zellen wurden isoliert, phänotypisiert (TLR2, TLR4, CD86, CD14), mit GFP-exprimierendem C. albicans (Stamm: SCADH1G4A) infiziert und Phagozytose-und Apoptoserate ermittelt (hypodiploide DNA; FACS-Analyse). Als Stimulantien wurden verwendet (TLR2: Pam3Cys; TLR4: LPS). Ergebnisse. Nach Infektion mit C. albicans trat bei identischer Phagozytoserate in PBMO ein signifikant höherer PICD als in CBMO auf. Denaturierung führte zu geringerer Phagozytose-und Apoptoserate in beiden Gruppen. Herabmodulation von CD14 und Heraufmodulation von CD86 fand in beiden Gruppen statt. Bei identischer Grundexpression wurde TLR2 auf PBMO nach Infektion mit C. albicans signifikant höher exprimiert als bei CBMO, während Stimulation mit Pam3Cys in identischem Maße heraufmodulierte. Die TLR4-Expression und -modulation beider Gruppen durch Infektion mit C. albicans war identisch. Schlussfolgerung. Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass bei identischer Phagozytosefähigkeit geringere Apoptoseraten von CBMO nicht nur bei bakteriellen Infektionen, sondern auch bei C. albicans auftreten. Während sich die TLR4-Kinetik, die v. a. bei bakteriellen Infektionen involviert ist, nicht unterscheidet, zeigt sich ein signifikanter Unterschied bei TLR2 nach Candida-Infektion. Fragestellung. Neugeborene, aber insbesondere Frühgeborene haben ein sehr hohes Sepsisrisiko. Pentoxifyllin (PTX) findet aufgrund seiner rheologischen und immunmodulatorischen Eigenschaften Anwendung in der adjuvanten Therapie der schweren neonatalen Sepsis. Diese In-vitro-Studie untersucht den Einfluss von PTX auf die Expression monozytärer Oberflächenproteine im Vollblut von Reif-und Frühgeborenen im Vergleich zu gesunden Erwachsenen. Material und Methoden. Nabelschnurblut von Reif-(n=5) und Frühgeborenen (n=5), sowie peripheres Blut von gesunden Erwachsenen (n=5) wurde über 24 h mit LPS sowie LPS plus PTX in unterschiedlicher Dosierung stimuliert. Monozytäre Reifungs-und Differenzierungsantigene wurden mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Ergebnisse. Unter PTX Inkubation kam es zu einer signifikanten dosisabhängigen Down-Regulation von CD14, CD80, CD64 und CD11b auf Monozyten in allen drei Altersgruppen, wobei sich für CD14 und CD11b besonders niedrige Werte beim Frühgeborenen unter der höchsten PTX Dosis (2000 ng/ml) im Vergleich zum Erwachsenen fanden. Die Expression von HLA-DR, CD54, CD40 und CD71 hingegen war in keiner Altersgruppe durch PTX beeinflusst. Diskussion. Unterschiede in der CD14 und CD11b Expression nach PTX Stimulation in hohen Dosierungen beim Frühgeborenen sprechen für einen komplexen Einfluss von PTX auf LPS stimulierte neonatale Monozyten, der nur eingeschränkt mit den Daten adulter Monozyten vergleichbar ist. Weitere phänotypische und funktionelle zelluläre Invitro-Untersuchungen beim Frühgeborenen unter PTX-Einfluss sind notwendig, um die Pathomechanismen für den Einsatz von PTX in der schweren neonatalen Sepsis zu untersuchen. Frühgeborene Tachydyspnoe und Fieber. Die Entzündungsparameter waren erhöht (CrP 1,3 mg/dl, IL-6 1226 pg/ml). Es erfolgte eine empirische, antibiotische Therapie mit Ampicillin, Cefotaxim, Gentamycin und Erythromycin. Hierunter normalisierten sich klinischer Zustand und Laborparameter. Mikrobiologisch ließen sich in Magensekret und Ohrabstrich des Kindes B-Streptokokken nachweisen. Am 31. Lebenstag kam es zu einer klinischen Verschlechterung. Bei V. a. nosokomiale Infektion wurde eine Antibiotikatherapie mit Imipenem und Vancomycin begonnen. Es konnten erneut B-Streptokokken -mit identischer Resistenzlage des initialen Erregers -in Blutkultur und Urinkultur nachgewiesen werden. Diskussion. Unser Patient zeigte trotz adäquater antibiotischer Therapie nach Resistogramm eine Rezidiv-Sepsis durch B-Streptokokken mit identischer Resistenzlage. Während man früher von einer bleibenden Besiedelung der Neugeborenen ausging, erscheint heute eine Übertragung durch Muttermilch oder Kontaktpersonen ursächlich. Ein entsprechender Keimnachweis gelang in unserem Fall nicht. Schlussfolgerung. Die Keimübertragung durch Muttermilch oder Kontaktpersonen muss in Betracht gezogen werden und entsprechende mikrobiologische Diagnostik nach sich ziehen. Toepfner N. 1 , Sütterlin I. 2 Radiologisch Totalverschattung der Lunge mit beidseitigen Ergüssen. Antibiotische Therapie mit Piperacillin und Tobramycin seit Lebensstunde (LST) 1. In LST 2 intrapulmonale Blutung, intermittierend sistierend auf endotracheale Tranexamsäuregabe. Nur kurzfristig suffiziente Oxygenierung unter HFO-Beatmung und NO nach repetitiver Surfactantgabe. Protrahierter Schock trotz Katecholaminen. Exitus letalis in LST 23. Im Magensaftdirektpräparat gram-positive Kokken, keine mütterlichen B-Streptokokken. Massiv erhöhtes IL6 (39.715 pg/ mL), negatives CrP. Nachweis von S. al. in allen Oberflächenabstrichen und im Trachealsekret. Obduktionsbefund: Fruchtwasseraspirate, intraalveoläre Granulozyteninfiltrate mit sekundärer Einblutung. Diskussion. Eine foudroyante Neugeborenensepsis mit peripartalem Infektionsbeginn ist in der Gesamtschau sehr wahrscheinlich. Nimmt man den Nachweis von S. al. als einzigem Erreger als kausal an, so folgt daraus, dass analog zu anderen Streptokokken eine Transmission von S. al auf den Feten zur Early-onset-Sepsis führen kann. Östreicher I. 1 , Götzel E. 1 , Eilers E. 1 , Jackowski-Dohrmann S. 1 , Rossi R. 1 Einleitung. Syphilis gehört zu den weit verbreiteten chronisch zyklischen Infektionskrankheiten. Auch bei latenter mütterlicher Infektion kann eine Übertragung auf den Feten prinzipiell in jedem Stadium der Gravidität, vor allem aber nach der 20. SSW erfolgen. Durch Screening in der Schwangerschaft ist eine Behandlung der infizierten Mütter möglich und somit eine Übertragung auf den Fetus verhinderbar. Die konnatale Lues ist seither eine Rarität. Fallbericht. Das 3. Kind einer 25-jährigen Mutter fiel nach unüberwachter Schwangerschaft und unauffälliger Spontangeburt erstmalig im Alter von 2 Monaten mit einer Bewegungsarmut des linken Armes auf, nur Hand und Finger wurden noch bewegt. Nach radiologischem Ausschluss einer Fraktur erfolgte zunächst nur eine konservative Therapie mit Gilchrist-Schiene bzw. Rucksackverband. Im Alter von 3 Monaten Progredienz mit gleicher Symptomatik auch am rechten Arm, zusätzlich fielen an Thorax, Beinen und Armen zart-livide ovaläre, etwas erhabene Pappeln auf. Neben der Bewegungseinschränkung bestand eine Hepatomegalie. Schließlich wurde serologisch eine Lues connata gesichert, im Liquor konnten keine Antikörper nachgewiesen werden. Die Nachbefundung der Röntgenaufnahmen zeigte zarte bandförmige Aufhellungen an beiden distalen Oberarmen, ein MRT von Wirbelsäule und Schultergürtel war normal. Unter i.v-Behandlung mit Penicillin G über 14 Tage und begleitender Physiotherapie zeigte sich eine rasche Rückbildung der Symptomatik, rechts bis zur Entlassung bereits komplett, links mit noch leicht verminderter Kraft. Schlussfolgerung. Gerade bei unüberwachter Schwangerschaft muss bei Bewegungsstörungen unklarer Genese im Säuglingsalter auch die Luesinduzierte Parrot-Pseudoparalyse als Differenzialdiagnose in Betracht gezogen werden. Fragestellung. Humane Rhinovirusinfektionen werden zunehmend als Verursacher schwerer Infektionen des Respirationstraktes bei Kindern erkannt. Insbesondere für Frühgeborene, die eine besonders vulnerable Population darstellen, gibt es diesbezüglich bislang nur wenige epidemiologische und klinische Daten. Ein besseres Wissen um die Bedeutung von Rhinovirusinfektionen bei Frühgeborenen kann dazu beitragen, das klinische Management in dieser Altersgruppe zu verbessern. Patienten und Methoden. Wir haben im Jahr 2011 ein Jahr lang alle stationär aufgenommenen Frühgeborenen mit klinischem Verdacht auf einen viralen respiratorischen Infekt routinemäßig mittels PCR-Methodik auf respiratorische Viren inklusive Rhinoviren (RV) untersucht und die Daten der Kinder mit RV-Infektionen retrospektiv analysiert und ausgewertet. Ergebnisse. Bei 16 Frühgeborenen wurde in diesem Zeitraum eine RV-Infektion mittels PCR festgestellt. In 75% der Fälle kam es zu einer deutlichen respiratorischen Verschlechterung mit notwendiger Intensivierung der Atemunterstützung, bei 3 von 16 Kindern war eine maschinelle Beatmung notwendig. Die Verteilung der RV-Infektionen über das Jahr zeigte deutliche Clusterbildungen, was die große Bedeutung einer nosokomialen Transmission von RV nahelegt. Schlussfolgerung. RV-Infektionen führen bei Frühgeborenen häufig zu schweren respiratorischen Beeinträchtigungen und stellen eine nicht seltene Komplikation in neonatologischen Einrichtungen dar. Der potenziellen Schwere einer RV-Infektion beim Frühgeborenen, sowie der wahrscheinlich bedeutenden Rolle der nosokomialen Übertragung sollte im klinischen Alltag Rechnung getragen werden, indem vor allem strenge Hygiene-und Isolationsmaßnahmen im Fall einer RV-Infektion implementiert werden. GNPI PO-5/11 HLH oder HSV? Immundefekt als Differenzialdiagose zur fulminanten perinatalen disseminierten HSV-2-Infektion mit schwerer Hepatitis bei einem reifen Neugeborenen Otte F. 1 , Umlauf V.N. 1 , Heimann K. 1 , Orlikowsky T.W. 1 1 Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Aachen Einleitung. Die hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) ist ein Immundefekt, welcher zu überschießender, aber ineffektiver Immunantwort mit Fieber, Hepatosplenomegalie und Panzytopenie führt. Perinatale Herpes simplex (HSV) 2-Infektionen haben eine Inzidenz von etwa 3 pro 100.000 Lebendgeburten mit variabler Symptomatik. Kasuistik. Wir berichten über einen reifen Neonaten mit Zustandsverschlechterung, Fieber und erosiver Dermatitis unter antibakterieller Therapie bis hin zur respiratorischen Insuffizienz und septischem Schock. Bei V. a. SCID Lymphozytenphnotypisierung mit Erhöhung der CD25+ T-Reg-Zellen als Hinweis auf Virusinfektion. Therapieerweiterung um Aciclovir i.v. und Entfieberung, jedoch massiver Anstieg von sIL-2R und Ferritin, der Transaminasen sowie disseminierte intravasale Gerinnung. Nach Nachweis von HSV-2 (PCR) bei Mutter und Kind als Beweis einer HSV-Infektion mit Hepatitis Verwerfen des initialen Verdachts auf virusgetriggerte HLH mit Phagozyten im Knochenmark und Beenden der Therapie mit Dexamethason und Ciclosporin A. Aciclovir Monotherapie über 30 Tage i.v. und 36 Tage p.o., darunter rasche Besserung von Klinik und Labor. Nach Beendigung der Therapie Auftreten herpetiformer kutaner Effloreszenzen mit erneutem HSV-Nachweis. Symptomfreiheit unter Aciclovir p.o. bis zum 10. Lebensmonat, dann Herauswachsen aus der Dosis und erneute Effloreszenzen mit Rekonvaleszenz nach Dosisanpassung. Schlussfolgerung. Bei Zustandsverschlechterung unter antibakterieller Therapie sind in Differentialdiagnostik und -therapie auch Virusinfektionen sowie Immundefekte einzubeziehen. Auf Grund der Persistenz von HSV-2 ist eine langfristige Suppression mit Aciclovir p.o. indiziert. Ein virusspezifischer Immundefekt (z. B. UNC93, TLR3) ließ sich hier nicht nachweisen. Fragestellung. Die Bestätigung der Diagnose einer primären Sepsis bei Neugeborenen ist aufgrund der niedrigen Rate an positiven Blutkulturen schwierig, was dazu führt, dass viele Patienten ohne bestätigte Sepsis eine lange antibiotische Therapie erhalten. 2003 wurde die serielle CRP-Bestimmung (am 1. und 3. Lebenstag) in unserer Klinik eingeführt, die einen hohen negativ prädiktiven Wert die Diagnose Sepsis betreffend hat. Wir gingen der Frage nach, ob dieses Prozedere zu einer Reduktion der Dauer der antibiotischen Therapie bei klinischem Verdacht auf primäre Sepsis führte. Es erfolgte eine retrospektive Analyse der Daten aller Patienten, welche vor (Periode 1) und nach (Periode 2) Einführung der seriellen Bestimmung des CRP an der Neonatologischen Intensivstation der Universitätsklinik Innsbruck aufgenommen wurden und eine sofortige antibiotische Therapie erhielten. Beide Perioden erstreckten sich jeweils über ein Jahr. Diskussion. Eingeschlossen wurden 183 Patienten in Periode 1 und 192 Patienten in Periode 2. In Periode 1 gab es mehr Patienten mit einem positiven CRP (wahrscheinliche Sepsis; 32% vs. 13%) und auch die Dauer der antibiotischen Therapie war im Durchschnitt länger (7 Tage vs. 3 Tage p<0,0001). Bei Patienten mit wahrscheinlicher Sepsis (positives CRP) war die Dauer der antibiotischen Therapie nicht signifikant unterschiedlich, bei Patienten die kein CRP aufwiesen, war die Dauer der Therapie jedoch in Periode 2 signifikant kürzer (2 Tage vs. 7 Tage; p<0,0001). Schlussfolgerung. Die serielle CRP-Bestimmung zum Ausschluss einer primären Sepsis kann die Gabe von Antibiotika bei Patienten mit unbestätigtem Verdacht auf Sepsis verringern. Neunhoeffer F. 1 , Plinke S. 2 , Zundel S. 4 , Kumpf M. 1 , Fuchs J. 4 , Seitz G. 4 1 Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, Kinderkardiologie, Pulmologie und pädiatrische Intensivmedizin, Tübingen, 2 Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Tübingen, 3 Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, Neonatologie, Tübingen, 4 Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen Hintergrund. Die Sepsis zählt zu den häufigsten Ursachen für Morbidität und Mortalität auf pädiatrischen Intensivstationen. Postoperativ ansteigende Entzündungsmarker erschweren die Unterscheidung zwischen Sepsis und systemische Entzündungsreaktion (SIRS). Ziel. Bestimmung von Interleukin-6 (IL-6), Procalcitonin (PCT) und C-reaktivem Protein (CRP) bei Säuglingen postoperativ und Untersuchung der Diskriminationsfähigkeit zwischen SIRS und Sepsis. Methode. 31 Säuglinge konnten in die Studie aufgenommen werden. 0, 24 und 48 h postoperativ wurden Blutbild, IL-6, CRP, PCT, PRISM-und pMODS-Score bestimmt. Die Einteilung erfolgte nach: komplikationsloser postoperativer Verlauf, SIRS und septischer Verlauf. Ergebnisse. Von 31 Säuglingen entwickelten 9 eine Sepsis, 16 eine SIRS. In allen Gruppen stiegen IL-6, CRP und PCT postoperativ an. IL-6, CRP und PCT zeigten signifikante Unterschiede zwischen SIRS und Sepsis. IL-6 zeigte unmittelbar postoperativ die höchsten Werte (55,4±187,2 ng/l vs. 21,2±259,1 ng/l vs. 98,2±1178,8 ng/l). Das CRP stieg 24-48 h postoperativ an (3,6±3,6 mg/dl vs. 0,99±5,3 mg/dl vs. 9,1±6,2 mg/dl). Das PCT zeigte das postoperative Maximum nach 24 h (1,4±3,53 mg/l vs. 0,47±7,37 mg/l vs. 2,39±18,9 mg/l). Sensitivität und Spezifität (AUC) betrugen zum Zeitpunkt 0 h für IL-6 94,4%, 75% (86,2%; Cut-off 673 ng/dl) und für CRP 76,2%, 75,0% (88,1%; Cut-off 1,48 mg/ dl) und für PCT 82,6%, 57,1% (65,6%; Cut-off 16,1 mg/l) zum Zeitpunkt 24 h. Die untersuchten Scores konnten nicht zwischen SIRS und Sepsis diskriminieren. Schlussfolgerung. Postoperativ konnte anhand von IL-6 und CRP zuverlässiger als anhand von PCT zwischen SIRS und Sepsis unterschieden werden. IL-6 eignete sich aufgrund hoher Sensitivität und diagnostische Genauigkeit (AUC) als Frühmarker für die Diagnose einer Sepsis. Ergebnisse. Unter der Therapie mit Linezolid konnten KNS im Liquor nicht mehr nachgewiesen werden. Die Talspiegel von Linezolid im Plasma lagen im Median bei 0,68 µg/ml (IQR 0,61-0,95) und die Spitzenspiegel bei 10,1 µg/ml (IQR 9,82-10,16). Im Liquor lagen die Talspiegel bei 1,56 µg/ml (IQR 0,91-2,1) und die Spitzenspiegel bei 1,85 µg/ml (IQR 1,2-2,0). Die Linezolid (Liquor)/Linezolid (Plasma) Ratio lag bei 2,89 (IQR 2,51-2,9) für die Talspiegel und 0,16 (IQR 0,128-0,2) für die Spitzenspiegel. Diskussion. Die Ergebnisse zeigen eine erfolgreiche Behandlung einer Ventrikulitis durch KNS bei einem Frühgeborenen mit Linezolid. Daten zur Therapie von Ventrikelkatheter assoziierten ZNS-Infektionen mit Linezolid bei neonatologischen Patienten sind rar und sollten Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Böhm J. 1 , Kasper D. 2 , Jatzko B. 3 , Witt A. 3 , Hafner E. 4 , Sliutz G. 5 Fragestellung. Probiotika scheinen bei Frühgeborenen die Entstehung von nekrotisierender Enterokolitis (NEC) zu verhindern, wobei eine Reduktion der Inzidenz von 65% beschrieben wurde. Basierend auf dieser Datenlage wurden 2010 Probiotika an unserer Abteilung eingeführt. Ziel dieser Studie ist es, bei "very low birth weight (VLBW) infants" eine Reduktion der NEC Inzidenz um 65% im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe zu zeigen. Material und Methoden. Im Rahmen einer prospektiven Anwendungsbeobachtung erhalten Frühgeborene <34+0 SSW seit September 2010 das Probiotikum Infloran® (L. acidophilus, B. infantis). Die Verabreichung (2-mal 1 Kapsel/Tag) erfolgt mit der ersten enteralen Ernährung am 1. Lebenstag und wird mit Entlassung bzw. 37+0 SSW beendet. Zur Analyse waren VLBW Kinder zugelassen, Ausschlusskriterium war Tod in der ersten Lebenswoche. Ergebnisse. Insgesamt wird eine Kohorte von 222 VLBW Kindern prospektiv untersucht. Aktuell wurden 170 VLBW-Infants, die Probiotika erhalten haben und 228 Kinder aus der historischen Vergleichsgruppe analysiert. Die Kinder der Probiotika Gruppe waren unreifer (SSW 27+4 vs. 28+5) und leichter (865 vs. 980 g). Die NEC Inzidenz in der Probiotika Gruppe (7,1%) war im Vergleich zur historischen Kohorte (10,5%) um 28% geringer (p=0,233). Auch nach Berücksichtigung relevanter Confounder zeigte sich kein signifikantes Ergebnis. Diskussion. Unter Gabe von Infloran® kam es nicht zur antizipierten Reduktion der NEC-Inzidenz um 65%. Inwiefern ein geringerer positiver Effekt vorhanden ist, bleibt bis zur vollständigen Datenauswertung abzuwarten. Kasuistik. 25-jährige 1. G/1. P. SS-Verlauf unauffällig. Routine CTG in der 40. SSW mit hochgradig pathologischem Sägezahnmuster. Sonographisch kein Hydrops fetalis. Eilige Sectio wegen akuter fetaler Gefährdung. Extrem blasses, schlaffes Neugeborenes, Herzfrequenz 100/ min; NS-pH 7,15, BE −15,5 mmol/l, APGAR 8/9/9. Wegen des CTG-Befundes und entsprechender Klinik unverzügliche Transfusion von 75 ml Erythrozytenkonzentrat, ungekreuzt. Sonographisch keine Ergüsse. Hb initial 3,1 g/dl. HK: 10%. Retikulozyten 145‰. Nach Transfusion Hb 10,0 g/dl; Besserung der Klinik und der metabolischen Azidose. Anschließend Transfusion von blutgruppengleichem EK bis Hb von 13,2 g/ dl. Beim Kind keine Blutung oder Hämolyse. Im mütterlichen Blut aber 4% fetales Hb (Blutgasanalyse) und hochpathologischer Kleihauer-Test, d. h. fetomaternale Transfusion von rechnerisch etwa >60% des fetalen Blutvolumens. Im weiteren unauffälliger Verlauf. Kind allgemein klinisch und neurologisch unauffällig. Schlussfolgerungen. Auf Grund des typischen CTGs -Sägezahnmuster -war das Kind wegen akuter Gefährdung notfallmäßig entbunden worden; die Neonatologen wurden auf die zu erwartende bedrohliche Anämie hingewiesen und waren bei Geburt vorbereitet -Notfallkonserve. Kenntnis dieser CTG Veränderung und entsprechende Vorbereitung bei Entbindung haben ermöglicht, dieses akut gefährdete Kind rasch zu entbinden und entsprechender Therapie zuzuführen. Entscheidend ist eine gute Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen in der Perinatologie. Olbertz D.M. 1 , Notova I. 1 , Hesse V. 2 , Rochow N. 3 Fragestellung. Obwohl nicht zur Anwendung bei Frühgeborenen begründet, wird der Apgar-Score nach 1, 5 und 10 Minuten zur Dokumentation der Qualität der unmittelbar postnatalen Anpassung in der Perinatalerhebung verwendet. Ziel unserer retrospektiven Analyse ist es, den Einfluss unterschiedlicher Geburtsmodi auf die Apgar-Benotung Frühgeborener zu ermitteln. Material und Methoden. Die Daten entstammen der Deutschen Perinatalerhebung der Jahre 1998-2000 aus 8 Bundesländern (n=508.926). Die Apgar-Benotung nach 1, 5 und 10 Minuten sehr früher Frühgeborener (<28 SSW) und früher Frühgeborener (28-31 SSW) wurde der reifer Neugeborener (40 SSW) gegenübergestellt und entsprechend des Geburtsmodus (Spontangeburt, primäre Sectio, sekundäre Sectio) differenziert analysiert. Ergebnisse. 17% der spontan geborenen sehr frühen Frühgeborenen hatten einen 5-Minuten-Apgar von nur 1 Punkt wohingegen nur 3% durch primäre und 0,9% durch sekundäre Sectio geborene sehr frühe Frühgeborene nur 1 Punkt erreichten. In der Gruppe der frühen Frühgebo-renen (28-31 SSW) hatten 1% der spontan geborenen, 0,3% der durch primäre und 0,6% der durch sekundäre Sectio geborenen Kinder einen 5-Minuten-Apgar von nur 1 Punkt. 14% der spontan geborenen sehr frühen Frühgeborenen zeigten einen 5-Minuten-Apgar von 8 Punkten; bei den durch primäre und sekundäre Sectio geborenen waren es 27 bzw. 23%. Bei den reifen Neugeborenen zeigten 2,5% der spontan geborenen Kinder einen 5-Minuten-Apgar von 8 Punkten, bei den durch primäre und sekundäre Sectio geborenen Kinder waren es 4,2 bzw. 7,8%. Diskussion. Unsere Ergebnisse belegen bei den frühen Frühgeborenen einen Vorteil in der unmittelbaren Anpassung durch eine Schnittentbindung. Bei den reifen Neugeborenen zeigen spontan geborene Kinder eine bessere postnatale Adabtation. Die nHf-Anwesenheit war 58,8% bei FG und 38,9% bei NG. In 11,8% (FG) und 9,3% (NG) war eine Neuanlage des Sensors notwendig. Diskussion. Die Etablierung der pulsoxymetrischen Hf-Messung im KS kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Initial unzuverlässige Hf-Messungen sind häufig. Qualität und Dauer der Etablierung bei FG und NG unterscheiden sich signifikant. Gründe dafür sollten Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Fragestellung. Ziel der Studie war es, während der Adaptationsphase die arterielle und regionale Gewebssättigung bei Frühgeborenen mit und ohne Atemunterstützung zu messen. Material und Methoden. Bei dieser prospektiven Beobachtungsstudie wurden mit Hilfe der Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS) Veränderungen der regionalen zerebralen (rSO2 zerebral) und der peripher präduktalen Gewebssättigung (rSO2prä) während der ersten 15 Lebensminuten bei Frühgeborenen nach geplantem Kaiserschnitt gemessen. Die arterielle Sauerstoffsättigung (SpO2) und die Herzfrequenz wurden ebenfalls kontinuierlich aufgezeichnet. Die "fractional tissue oxygen extraction" (FTOE) wurde berechnet. Die Gruppierung erfolgte in eine Gruppe mit Atemunterstützung während der Adaptationsphase und eine Kontrollgruppe (ohne jegliche Atemunterstützung). Die Beatmungsparameter wurden mit dem "Florian Respiratory Function Monitor" aufgezeichnet. Ergebnisse. 42 Frühgeborene konnten inkludiert werden, wobei 21 der Atemunterstützungsgruppe und 21 der Kontrollgruppe zugeteilt wurden. Der Verlauf der Herzfrequenz war in beiden Gruppen vergleichbar. SpO2, rSO2zerebral und rSO2prä zeigten signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen, wobei die Gruppe mit Atemunterstützung jeweils niedrigere Werte aufwies. Auch der Verlauf der FTOE zeigte einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen, wobei die Gruppe mit Atemunterstützung einen späteren Abfall aufwies. Schlussfolgerung. Dies ist die erste systematische Beschreibung der regionalen und arteriellen Sauerstoffsättigung bei Frühgeborenen mit und ohne Atemunterstützung während der Adaptationsphase. Frühgeborene mit Atemunterstützung zeigten signifikant niedrigere Sättigungswerte, sowohl arteriell als auch regional, als Frühgeborene ohne Atemunterstützung. Fragestellung. Leukozyten können die Mikrozirkulation auf Grund von Veränderungen der Rheologie beeinflussen. Ziel dieser Studie war es, mit Hilfe der Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS) mögliche Zusammenhänge zwischen der peripheren Gewebsoxygenierung und der Leukozytenanzahl bei Früh-und Reifgeborenen zu untersuchen. Material und Methoden. Bei dieser prospektiven Beobachtungsstudie wurden Früh-und Reifgeborene nach der stationären Aufnahme bzw. während des ersten Lebensmonats, falls klinische Zeichen einer Infektion auftraten, inkludiert. NIRS wurde mit venösen Okklusionen kombiniert um folgende Parameter zu messen: "tissue-oxygenation index" (TOI), "fractional oxygen extraction" (FTEO), "oxygen delivery" (DO2), "oxygen consumption" (VO2) und "vascular resistance" (VR). Eine Blutabnahme zur Untersuchung der Leukozytenanzahl und des CRP Wertes wurde bei jedem Kind am Tag der NIRS Messung durchgeführt und ein weiteres Mal wiederholt, falls Zeichen einer Infektion persistierten. TOI, FTOE, DO2, VO2 und VR wurden mit der Leukozytenanzahl des Messtages und mit dem höchsten gemessenen CRP Wert (CRPmax) korreliert. Ergebnisse. Es wurden 180 Neugeborene mit einem Gestationsalter von 35,5±3,3 Wochen inkludiert. Die Leukozytenanzahl betrug 16546± 8830/µl und das CRPmax betrug 8,0± 19,0 mg/l. Der TOI war 71,1±5,5%, die FTOE 28,5±6,1%, die DO2 46,7±19,7, der VO2 12,5±4,4 und die VR 11,7±6,4. Es zeigte sich eine negative Korrelation (r=−0,21; p=0,005) zwischen den Leukozyten und dem TOI und eine positive Korrelation (r=0,17; p=0,029) zwischen den Leukozyten und der VR. Das CRPmax zeigte keine signifikante Korrelation. Schlussfolgerung. Es konnte gezeigt werden, dass bei einer erhöhten Leukozytenanzahl der VO2 vermindert und die VR erhöht ist. The value of near-infrared spectroscopy (NIRS) in perinatal asphyxia -a case report Norooz F. 1 , Urlesberger B. 2 , Czaba C. 1 , Obwegeser E. 1 , Giordano V. 1 , Berger A. 1 , Weninger M. 1 , Olischar M. 1 1 Univ. Klinik für Kinder und Jugendheilkunde, Neonatologie, Wien, Österreich, 2 Univ. Klinik für Kinder und Jugendheilkunde, Neonatologie, Graz, Österreich Background. Perinatal asphyxia remains a challenging entity. NIRS offers a method to continuously monitor cerebral oxygen saturation. Aim. To obtain insight into haemodynamic changes during hypothermia and rewarming in perinatal asphyxia using NIRS. Methods. We report of an asphyxiated patient (37+6 weeks, Apgar 6 and 8 at 1 and 5 minutes, first arterial blood gas pH of 6.67, base deficit −25). NIRS was started during the first hour of life and continued for a total recording time of 125 hours. Simultaneously, we measured brain function using amplitude-integrated electroencephalography (aEEG). On day 7 magnetic resonance imaging (MRI) has been performed. After discharge, the patient was reassessed neurologically. Results. The initial cerebral rSO2 was 65%. When cooling was started FTOE was 0.28. At 33.5°C FTOE had decreased to 0.20, cerebral rSO2 increased to 70%. After rewarming, cerebral rSO2 was 85%, and FTOE 0.11. Initially, aEEG showed a mixed burst-suppression and discontinuous pattern which improved to a discontinuous pattern only during the first 12 hours. After rewarming aEEG normalized and showed developing sleep-wake cycles. MRI did not show any signs of hypoxic damage. After discharge the patient presented neurodevelopmentally normal. Conclusion. After having cooled down the patient, both NIRS and aEEG showed an improvement (increase of rSO2, decrease of FTOE, loss of burst-supression in aEEG). aEEG displays cerebral function, cerebral NIRS expands information to cerebral oxygen supply and extraction. MRI and neurodevelopmental assessment proved the observed aEEG and NIRS data. HDM (p=0,04) . Im Gegensatz dazu blieb das ML beim ärztlichen Personal unverändert (42±33% vs. 37±34%, p=0,65). In der Gesamtgruppe von DKKS und Ärztinnen/Ärzten unterschied sich das durchschnittliche ML ohne und mit HDM auch nicht (35±30% vs. 40±33%; p=0,2). Im Vergleich unterschieden sich die beiden Gruppen in den Phasen ohne und mit HDM nicht signifikant. Schlussfolgerung. Diese vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass der Beginn von HDM während der Neugeborenenreanimation eine Zunahme des ML bei DKKS bewirkte, wobei diese in der Phase ohne HDM ein niedriges ML aufwiesen. Beim ärztlichen Personal und in der Gesamtgruppe hatte die HDM keinen Einfluss auf das ML. GNPI PO-6/8 Kann der "Radetzkymarsch" das Training der neonatalen kardiopulmonalen Reanimation effektiv unterstützen? Dold S.K. 1 , Hartung J.C. 1 , Schmölzer G.M. 2 , Schmalisch G. 1 Aktuelle Situation. Die Dokumentation im Neugeborenennotarztdienst (NND) ist bisher gar nicht oder zumindest nicht einheitlich geregelt. Es existieren bisher keine Vordrucke für ein solches Protokoll. Zielsetzung. Entwicklung und Ausgestaltung eines Einsatzprotkolls für den NND, welches universell einsetzbar ist und auch einfache statistische Auswertungen (maschinelle Lesbarkeit) erlaubt. Methodik. Entwicklung eines Protokolls in Anlehnung an das Notarzteinsatz-und Intensivtransportprotokoll der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv-und Notfallmedizin (DIVI). Berück-sichtigung von Anmerkungen mehrerer bayerischer Kliniken, welche 100/min, RR 80/47 Mitteldruck 58 mmHg, 33,8°C, BZ 27 mg/dl. BGA (Ferse): pH 7,02, pCO2 57 mmHg, HCO3-14 mmol/l, BE −18 mmol/l, SaO2 89%. Zunächst Infusionstherapie mit G10% sowie langsames Erwärmen. Hierunter Entwicklung von Sauerstoffbedarf und zunehmende Dyspnoe, zunächst O2-Vorlage. Im Verlauf CPAP-Therapie bei zunehmender respiratorischer Verschlechterung. Fünf Stunden nach Therapiebeginn Intubation und SIMV-Beatmung, 1-mal Surfactant-Gabe bei radiologischem drittgadigem Atemnotsyndrom(ANS).Nach 24-stündiger Beatmung Extubation auf CPAP für 24 Stunden, weitere Sauerstoffinsufflation für 12 Stunden. Kalkulierte antibiotische Therapie mit Ampicillin und Cefotaxim, laborchemisch keine Infektzeichen, Abstriche und Blutkultur ohne Keimnachweis. Weiterer Verlauf komplikationslos: regelrechte Schädelsonographie, Entlassung am 10. Lebenstag. Schlussfolgerung. Ein ANS bei einem reifen Neugeborenen ist selten. Von den häufig genannten Risikofaktoren (Infektion, Präeklampsie, Gestationsdiabetes, Sectio, männliches Geschlecht) trifft nur das Geschlecht auf unseren Patienten zu. Vereinzelt wird auch die Hypothermie als möglicher Risikofaktor genannt, welche wir bei unserem Patienten als auslösenden Faktor für das Atemnotsyndrom ansehen. Hintergrund. Die X-chromosomale myotubuläre Myopathie (XLMTM) ist eine seltene Erkrankung mit histopathologisch auffälligen zentral angeordneten Muskelfaserkernen. Knaben haben einen ausgeprägten Phänotyp. Bei Geburt besteht bereits eine deutliche Muskelhypotonie bis hin zur Ateminsuffizienz. Die Lebenserwartung variiert mit der Intensität der Intensivtherapie. Anamnese. Wir berichten über das 2. Kind gesunder Eltern mit unauffälliger Familienanamnese. In der Schwangerschaft war ein Polyhydramnion aufgetreten. In der Schwangerschaftswoche 37+1 wurde deshalb per Sectio ein Knabe entbunden. Verlauf. Er präsentierte sich unmittelbar postpartal asphyktisch und ateminsuffizient. Nach primärer Reanimation wird der Knabe auf Grund der Asphyxie für 72 Stunden einer Ganzkörperkühlung unterzogen. Nach Beendigung der Sedierung unter Normothermie bleibt der Säugling muskelhypoton und ateminsuffizient. Der Aufenthalt ist geprägt durch rezidivierende Pneumonien und respiratorisches Versagen. Die Diagnose konnte durch eine Muskelbiopsie histologisch gestellt und genetisch gesichert werden. Auf Wunsch der Eltern wurde die lebenserhaltende respiratorische Unterstützung beendet und der Knabe verstarb im Alter von 6 Wochen. Diskussion. Trotz 2. Schwangerschaft gab die Mutter keine verringerten Kindsbewegungen an. Peripartale Asphyxie kann nicht nur Ursache, sondern auch Folge einer muskulären Hypotonie sein. Bei anhaltender Muskelschwäche nach Asphyxie ist eine weitere Abklärung erforderlich. Die Lebenserwartung ist abhängig von der respiratorischen Unterstützung. Durch genetische Abklärung kann über das Wiederholungsrisiko aufgeklärt werden. Primäre Ateminsuffizienz, muskuläre Hypotonie und Polyhydramnion. Auch an eine kongenitale myotone Dystrophie denken! Meedt B. 1 , Gharavi B. 1 , Hirschhausen C. 1 , Abicht A. 2 Hintergrund. Das sogenannte Babyschwimmen entstand in den 1970er Jahren. Unter dem Verständnis, dass Feten in flüssigem Milieu heranreifen, wurden schlängelnde Körperbewegungen als Schwimmbewegungen interpretiert. Frühe Schwimmkurse sollten Wassergewöhnung und -sicherheit bewirken, die Entwicklung positiv beeinflussen und vor Ertrinkungsunfällen schützen. Diese Hypothesen sind jedoch nicht durch wissenschaftliche Daten begründet. Es gibt Hinweise auf vermehrte Infekte der oberen Luftwege im Zusammenhang mit Babyschwimmen, wir haben jedoch keine wissenschaftliche Literatur zu ernsthaften Zwischenfällen oder kardiopulmonalen Reanimationsereignissen im Zusammenhang mit Babyschwimmen oder absichtsvollem Untertauchen gefunden. Ergebnisse/Fallbericht. Wir berichten den Fall eines 6 Wochen alten ansonsten gesunden Säuglings bei dem es im Rahmen von absichtsvollem Untertauchen beim Babyschwimmen zu einer Reanimationssituation kam. Das Ereignis wurde überlebt und die neurologische Entwicklung ist derzeit erfreulich. Krankhafte Ursachen für die Reanimnationsvedürftigkeit konnten ausgeschlossen werden. Diskussion. Dieser Fall zeigt, dass auch bei gesunden Säuglingen die Möglichkeit der Aspiration bei Untertauchen unter die Wasseroberfläche besteht. Der häufig propagierte Schutz des Säuglings durch den Atemschutzreflex bietet offenbar keinen zuverlässigen Schutz vor lebensbedrohlichen Ereignissen. Da wir keine Vorteile im absichtsvollen Untertauchen von Säuglingen erkennen können, raten wir klar von diesem potenziell bedrohlichen Manöver ab. Einleitung. ABCA3 ist für den Import von Surfactant-Phospholipiden in Lamellarkörperchens verantwortlich. ABCA3-Defekte können zum angeborenen Surfactantmangel führen. Fallbericht. Wir berichten über ein reifes Neugeborenes (37:3 SSW) mit respiratorischem Versagen unmittelbar nach der Geburt. Eine unvollständige Lungenentfaltung war vereinbar mit Atemnotsyndrom durch Surfactantmangel. Das Kind zeigte ein Ansprechen auf die Gabe von Surfactant, musste jedoch kontinuierlich beatmet werden. Die ABCA3 DNA-Sequenzierung ergab 2 verschiedene heterozygote Mutationen im ABCA3-Gen. Die Segregationsanalyse konnte die Mutationen als 2 verschiedene Allele betreffend gesichert werden. Es handelte sich um die väterliche Mutation G>C an der Stelle −1 relativ zur Intron 28/Exon 29 Grenze (c.4360-1 G>C), also eine Splice-site Mutation des Intron 28, die, nachgewiesen durch PCR-Analyse der cDNA, zu einem Überlesen des Exon 28 führt. Die mütterliche Mutation ist ein nicht konservierter Aminosäureaustausch im Exon 22 (Ala1046Glu). Beide Mutationen waren bisher noch nicht beschrieben worden. Ergebnisse. Das Kind war im Alter von 9 Wochen nur unter massiver Beatmung am Leben zu halten (FiO2 0,7, PIP 50 cm H20, PEEP 15 cm H20). Die Eltern des Kindes wünschten keine Lungentransplantation, jedoch die Zurücknahme lebenserhaltender intensivmedizinischer Maßnahmen. Das Kind wurde unter adäquater Analgosedierung extubiert und verstarb. Schlussfolgerung. Die Elektronenmikroskopie an Lungengewebe zeigte typisch veränderte Lamallarkörperchen ("dense bodies" mit exzentrisch liegender Verdichtung), die Immunhistochemie das Fehlen des ABCA3-Proteins. Der beobachtete klinische Verlauf entspricht demnach dem Zustand des völligen Fehlens des ABCA3 Proteins. Die genetische Diagnostik kann bei angeborenem Surfactantmangel rasch zur Klärung der Ursache beitragen. Einleitung. Das Stüve-Wiedemann-Syndrom (SWS) ist ein autosomal rezessiv vererbtes Syndrom mit Fehlbildung des Skelettes, lebensbedrohlichen Episoden von Hyperthermie, respiratorischer Insuffizienz, Ernährungsschwierigkeiten und hoher Letalität im 1. Lebensjahr. Fallbericht. Wir berichten über ein reifes Neugeborenes nicht konsanguiner, albanischer Eltern welches wir am 2. Lebenstag mit schwerer pulmonaler Hypertension übernahmen. Trotz aller intensivmedizinischer Maßnahmen mit NO-Beatmung und Katecholamintherapie konnte keine ausreichende pulmonale Perfusion erreicht werden, das Kind wurde vom 3.-7. Lebenstag einer ECMO-Therapie zugeführt, nach deren Entwöhnung ein stabiler Kreislauf bestand. Im weiteren Verlauf fielen rezidivierende Fieberattacken bis 41°C mit begleitender motorischer Unruhe auf, die auf herkömmliche Antipyretika nur unzureichend ansprachen. Des Weiteren war eine wiederholte Atemunterstützung mittels CPAP notwendig. Zusammen mit folgenden klinischen Veränderungen: Fehlender Schluckreflex, eingeschlagene Haltung der Daumen, Varusdeformität der distalen Extremitäten und röntgenologisch ausgeprägte kelchförmige Auftreibungen der Metaphysen ergab sich der Verdacht auf SWS, welches im weiteren Verlauf genetisch gesichert wurde. Trotz des kontinuierlichen Monitorings inklusive Körpertemperaturmessung und frühzeitiger Interventionen kam es zu rezidivierenden Phasen von Hyperthermie und Aspirationsereignissen. Während der folgenden stationären Rehabehandlung wurde das Kind erneut intensivpflichtig und verstarb im Alter von 4 Monaten durch respirat. Insuffizienz mit pulmonaler Hypertonie. Mutation der zystischen Fibrose (p.Cys524Tyr) Puzik A. 1 , Gessler P. 2 , Otto C. 3 , Saueressig U. 5 Hintergrund. Die Kombination von Polyhydramnion, Polyurie und hypokaliämischer, hypochlorämischer Alkalose mit erhöhter Prostaglandin-E2-Ausscheidung bei Frühgeborenen lässt differentialdiagnostisch an ein antenatales Bartter-Syndrom denken. Fallbericht. Die Eltern sind Cousin und Cousine 1. Grades, nahe Verwandte zeigen einen ausgeprägten Salzhunger. Bei Polyhydramnion wurde das Kind wegen vorzeitigem Blasensprung mit 28+2 SSW per Sectio geboren. Im Verlauf entwickelten sich metabolische Alkalose, Hypochlorämie, Hyponatriämie, Hypokaliämie, Hypocalciämie, Hypomagnesiämie und Fieber. Trotz oraler Zufuhr von 220 ml/kg/d Flüssigkeit, 9 mmol/kg/d NaCl und 6 mmol/kg/d KCl kam es zu Gewichtsstillstand und prärenaler Niereninsuffizienz mit anhaltender Poylurie, 0,2 mg/kg/d Indometacin blieb ohne Effekt. Erst nach parenteraler Volumensubstitution bis 500 ml/kg/d zeigte sich eine Besserung der Nierenfunktion. Unter 2×0,3 mg/kg/d Indometacin konnte dann die Zufuhr auf 150 ml/kg/d gesenkt werden. Derzeit gedeiht das Kind unter oraler Indometacin-Therapie und moderater Elektrolytsubstitution perzentilenparallel. Diskussion. Ungewöhnlich an unserer Kasuistik ist die Diskrepanz des klinischen Bildes eines schweren, antenatalen Bartter-Syndroms mit dem nachgewiesenen molekulargenetischen Befund einer homozygoten CLCNKB-Deletion, der üblicherweise einem klassischen Bartter-Syndrom zugrunde liegt. Letzteres manifestiert sich meist erst in der frühen Kindheit ohne schwere perinatale Komplikationen. Eine breite phänotypische Varianz ist jedoch beschrieben und wird durch unsere Kasuistik bestätigt. Die Therapie umfasst lebenslange Supplementierung von Elektrolyten und Flüssigkeit, kaliumreiche Diät sowie eine Hemmung der Prostaglandinsynthese durch COX-1 und COX-2 Hemmer. Einleitung. Der Situs invs. totalis ist eine seltene Anomalie, die durch spiegelbildliche Anatomie der Bauch-und Brustorgane charakterisiert ist. In Deutschland wird etwa einer von 20.000 Säuglingen mit seitenverkehrter Anordnung der Organe geboren. Anamnese. Die Mutter ist eine 24-jährige, I-Gravida, I-Para, Adipositas, retrospektiv maternoplazentare Minderdurchblutung. Die Geburt erfolgte per sekundäre Sectio bei vorzeitigem Blasensprung und pathologischem CTG in der 34+4 SSW. Bei mäßiger Adaptation. erfolgte die sekundäre Intubation in der 20. Lebensminute, Apgar 2/4/7, NapH 7,38. Verlauf. Im Verlauf zeigten sich wiederholt Atemschwierigkeiten durch vermehrte Sekretbildung, zweimalig war eine Reintubation notwendig. Sonographisch sicherten wir den vermuteten Situs invs. totalis sowie einen ASD II und die zystische Nierendegeneration links mit Hydronephrose rechts als Begleiterkrankung. Im Verlauf demarkierte sich eine periventrikuläre Leukomalazie. Bei bestehender Sekretretention im Zusammenhang mit Situs invs. totalis leiteten wir unter dem Verdach auf Katagener-Syndrom die Diagnostik ein. Schlussfolgerung. Zur Erfassung einer Ziliendyskinesie, die dem Katagener-Syndrom zugrunde liegt, stehen vier Arten von diagnostischen Untersuchungen zur Verfügung, der Saccharintest, die NO-Konzentration in der Atemluft, die elektronenmikroskopische Zilienstrukturanalyse sowie die lichtmikroskopische Analyse des Zilienschlages. Aufgrund der geringsten Belastung für unseren kleinen Patient sowie einer Sensitivität von fast 100% entschieden wir uns für letztere Methode. Petri M. 1 , Betz N. 1 , Schaffelder R. 2 , Hintergrund. Das Meckel-Gruber Syndrom (MKS) ist eine autosomal rezessive Erkrankung mit infauster Prognose, welche typischerweise durch zystische Nierendysplasie, Malformationen des Zentralnervensystems (Menigoencephalocele, Dandy-Walker-Malformation, An-encephalie, Dysgenesien der Fossa Rhomboidea oder im Bereich des Prosencephalon), fibrotischen Leberveränderungen und postaxiale Polydactylie gekennzeichnet ist. Die Diagnose des MKS wird bereits durch die typischen Veränderungen ab der 11. SSW durch Ultraschalldiagnostik gestellt. Die molekulargenetische Diagnostik zeigt am häufigsten die Mutationen in den MKS Genen 1-3, welche durch einen letalen Verlauf bereits intrauterin oder wenige Tage postpartal gekennzeichnet. Fallbericht. Aufnahme zur Palliation eines männlichen Neugeborenen mit seit dem 1. Trimenon diagnostiziertem MKS. Phänotypisch zeigt sich bei diesem Patienten eine Dandy-Walker-Malformation sowie eine zystische Nierendysplasie beidseits, bei molekulargenetisch in der Literatur und in den Datenbanken zuvor nicht beschriebenen Compoundherterozygoten Mutationen p.K1486NfsX4 und c. G1892X im MKS4-Gen (CEP 290-Gen). Laborchemisch zeigten sich erhöhte Kreatininwerte bei adäquater Urinausscheidung ohne Progredienz der Niereninsuffizienz, so dass das Kind nach 4 Wochen in stabilem Allgemeinzustand nach Hause entlassen werden konnte. In diesem Fall zeigt sich ein atypischer Verlauf des MKS, mit einer momentan um 2 Monate verzögerten statomotorischen Entwicklung bei bislang 7 Monaten Überlebenszeit. Diskussion. Aufgrund eines möglichen atypischen Verlaufs des MKS mit positiver Entwicklung, sollte bei jedem sonographisch diagnostizierten MKS die molekuargenetische Analyse zur Diagnosesicherung durchgeführt werden. Hroncek K. 1 Landes-Frauen-und Kinderklinik Linz, NICU, Linz, Österreich, 2 Landes-Frauen-und Kinderklinik Linz, Humangenetik, Linz, Österreich Hintergrund. Osteogenesis imperfecta (OI) ist eine hereditäre Skelettdysplasie mit abnormer Knochendichte und ist auf eine Störung der Kollagensynthese zurückzuführen. Die wichtigsten Symptome sind Knochenbrüche bei minimalen oder fehlenden Traumen und Minderwuchs. Meistens wird OI autosomal dominant vererbt, durch einen genetischen Defekt in einem der zwei Kollagen Typ I Gene (Col1A1-Gen und Col1A2-Gen am Chromosom 17 und 7). Kasuistik. Bei unauffälliger Familienanamnese erfolgte die Entbindung eines Knaben, bei dem bereits intrauterin alle Extremitäten auffällig waren. Deshalb wurde eine primäre Sektio in der 38+1 SSW in unserer Klinik durchgeführt. Postpartal präsentierte sich das Neugeborene schwer asphyktisch und musste primär intubiert werden. Auffallend waren bereits nach der Geburt multiple Knochenbrüche der langen Röhrenknochen und Rippen, sowie Osteopenie des Schädels. Der Knabe wurde insgesamt 59 Tage beatmet, mehrere Extubationsversuche schlugen fehl. Nach 2 Zyklen Pamidronat-Therapie war eine Extubation erfolgreich. Genetik. Die Verdachtsdiagnose Osteogenesis imperfecta wurde genetisch im Universitätskrankenhaus Gent/Belgien gesichert. Der Patient ist heterozygot für eine Mutation am Chromosom 17 im Exon 19: c.1220G>A;p.(Gly407 Asp) am COL1A1-Gen. Diese Mutation wurde bisher in der Literatur noch nicht beschrieben. Diskussion. Wir präsentieren eine neu beschriebene Mutation bei Osteogenesis imperfecta. Diese Mutation wurde bisher keinem Typ zugeordnet. Vitale Bedrohung bestand durch einen kleinen und instabilen Thorax, der eine respiratorische Insuffizienz verursachte. Linden T. 1 , Wallmeier J. 1 , Brentrup A. 2 , Mütter mit bisher 0 vorausgegangenen Lebendgeburten und einem Alter von 26 bis 28 Jahren kamen in die Auswertung. Damit wird der Alterseinfluss auf die Beziehung zwischen Abort-und Totgeburtenhäufigkeit und den mütterlichen Faktoren weitestgehend ausgeschlossen. Die statistischen Auswertungen erfolgten mit dem Programmpaket "SPSS". Ergebnisse. Mütter mit einem Körpergewicht von <49 kg haben niedrigere Abort-bzw. Totgeburtenraten als Mütter mit einem Körpergewicht >85 kg. Die Abortraten betragen 9,7% bzw. 11,3% und Totgeburtenraten 0,2% bzw. 0,8%. Mit Zunahme der Körperhöhe aber nehmen die Abortbzw. Totgeburtenraten ab. Mit steigendem BMI nimmt die Häufigkeit von Aborten und Totgeburten zu. Bei untergewichtigen Müttern liegt die Abortrate bei 9,4% und bei adipösen Müttern bei 11,7%. Die Totgeburtenrate liegt bei 0,3% bzw. 0,9%. Rauchen erhöht das Risiko von Aborten und Totgeburten. Hausfrauen, Sozialhilfeempfängerinnen und ungelernte Arbeiterinnen haben die höchsten Abort-bzw. Totgeburtenraten. Schlussfolgerungen. Unsere Ergebnisse verdeutlichen den Einfluss, den verschiedene mütterliche somatische, sozioökonomische und anamnestische Faktoren auf die Abort-und Totgeburtenhäufigkeit haben. Gille C. 1, 2 , Böer B. 3 , Marschal M. 2 , Speidel S. 1 , Kugel H. 1 , Zilz J. 1 , Wallwiener D. 3 Fragestellung. Fetale Magnetresonanzstudien (MR) konnten zeigen, dass Plazentapathologien das perinatale Outcome deutlich beeinflussen. Eine erhöhte Mortalität, sowie hohe Frühgeburtlichkeitsraten sind die Folge. Während Pathologien in der früheren Schwangerschaft zu erhöhter Mortalität führen, ist bislang unbekannt, wie sich solche ischämischen Veränderungen der Plazenta auf das spätere Outcome der überlebenden Kinder auswirkt. Um das neurologische Outcome dieses Patientenkollektivs zu untersuchen, wurde eine prospektive Kohortenstudie gemacht. Material und Methoden. 92 Kinder aus Schwangerschaften nach intrauteriner Plazentapathologie in der fetalen MR-Untersuchung wurden mittels Bayley-II-Testskala im Alter von 2 bis 3,5 Jahren prospektiv untersucht. Die Plazentapathologien wurden in ihrem Ausmaß und der Ätiologie im MR bestimmt. Ergebnisse. 31 Einlinge und 25 Mehrlinge wurden in die Analyse eingeschlossen. Es fand sich keine signifikante Korrelation zwischen dem kindlichen Long-Term-Outcome und der Größe, dem Typ, oder dem Zeitpunkt der Erstdiagnose der Plazentapathologien im MR. Ein Trend hinsichtlich intrauteriner Wachstumsretardierung (IUGR) und Frühgeburtlichkeit und entwicklungsneurologischer Beeinträchtigung konnte beobachtet werden. Diskussion. Es scheint, als ob Plazentapathologien die unmittelbare Mortalität beeinflussen, jedoch in weiterer Folge andere Begleitfaktoren, wie IUGR und niedriges Gestationsalter bei Geburt die neurologische Entwicklung maßgeblich beeinflussen. tion, Drainage Pleuraerguss, Gabe von Surfactant, Intubation und Beatmung. Labor. Zeichen der ausgeprägten Hämatopoese mit V. a. extramedulläre Blutbildung bei Hepatosplenomegalie, Verdrängung der weißen Linie und der Thrombopoese (Leukopenie, Thrombopenie), Hypalbuminämie, Gerinnungsstörung; HbF bei der Mutter 2,8‰, damit fetomaternale Transfusion als Ursache des Hydrops. Plazenta. Typischer Befund für Mirror-Syndrom mit hochgradiger Zottenreifungsstörung. Mirror-Syndrom. Hydrops fetalis kombiniert mit massiven mütterlichen Ödemen (Mutter spiegelt Symptome des Kindes). Ursache -in Trophoblasten produzierte antiangionetische Faktoren führen zu Veränderungen in den mütterlichen Glomeruli mit konsekutivem Proteinverlust; Pathomechanismus noch nicht endgültig geklärt. Schlussfolgerung. Eine nicht typische Präeklampsie bzw. ein neu aufgetretenes nephrotisches Syndrom in der Schwangerschaft sollte Anlass sein, eine detaillierte Untersuchung des Feten durchzuführen. Lange A. 1 , Spoo R. 2 , Thyrian R. 3 , Fusch C. 4 , Hoffmann W. 3 , Lode H.N. 2 , Haas J.P. 5 Ergebnisse. Bei 243 Frauen lag ein Gestationsdiabetes vor (Prävalenz 5,3%). Als Komorbiditäten zeigten sich ein höheres Alter, eine höhere Anzahl von vorausgegangenen Schwangerschaften und Übergewicht (Relative Risiko 1,97). Maternales Outcome: Es fand sich ein gehäuft positiver Nachweis vaginaler Infektionen (OR=1,97), eine erhöhte Frequenz der präpartalen ärztlichen Behandlung (OR=4,78), eine gesteigerte Rate operativer Entbindungen (OR=1,96) und eine Häufung pathologischer Geburtslagen (15,3%Diabetes/9,3%keinDiabetes). Neonatales Outcome: Es fanden sich eine vermehrte Makrosomie (OR=2,28), ein reduziertes Gestationsalter (mean:270,7Diabetes,/274,8kein Diabetes) bei verminderter morphologischer Reife (Pertussa-Index) und eine nahezu vierfach erhöhte Wahrscheinlichkeit eines postnatalen stationären Aufenthaltes (OR=3,7). Der Nabelarterien-pH weist keinen signifikanten Unterschied auf. Schlussfolgerung. Ein Gestationsdiabetes erhöht das Risiko für Komplikationen für Mutter und Kind. (2), Beatmung (2 CPAP), Apnoen (2), phototherapiepflichtiger Ikterus (2), Anämie (2) . Ein Kind entwickelte im Rahmen der extremen Frühgeburtlichkeit (24.+2 SSW) multiple Probleme. Ein neonatales Lupus-Syndrom wurde nicht beobachtet, ebenso keine anhaltenden kardialen Reizleitungsstörungen. Zusammenfassung. Tendenziell zeigt sich eine höhere Rate an Frühgeburtlichkeit sowie an Sectio-Entbindung. Es traten mehr Fälle an SGA auf. Eine höhere Anzahl an Fehlgeburten oder eine erhöhte perinatale Mortalität wurde anhand unserer kleinen Fallzahl nicht gefunden. Hintergrund. Das fetale Myasthenie-Syndrom (FMS) ist im Gegensatz zur neonatalen Myasthenia gravis eine sehr seltene Erkrankung. Der fetale Acetylcholin-Rezeptor (AChR) besteht aus fünf Untereinheiten. Ab der 31. Schwangerschaftswoche (SSW) wird die γ-Untereinheit durch die ε-Untereinheit ersetzt (adulter AChR). Ursache für das FMS ist der Transfer maternaler Antikörper (AK) gegen den fetalen AChR ab der 14.-16. SSW. Die AChR können dadurch direkt blockiert oder in ihrer Anzahl reduziert werden. Eine Komplement-vermittelte Zerstörung der motorischen Endplatten ist ebenso möglich. Als Folge kommt es zu einer Athrogryposis multiplex congenita (AMC) und Lungenhypoplasie, welche zu einer hohen intrauterinen und postnatalen Mortalität beiträgt. Fallbericht. Eine 31-jährige Frau stellte sich zu Beginn der 2. Schwangerschaft vor, da bereits ihr erstes Kind an einem FMS litt. In der 14. SSW wurden AK den fetalen AChR nachgewiesen, so dass mit einer oralen Prednisolontherapie (0,1 mg/kg/d) begonnen wurde. Ab der 15. SSW zudem Beginn einer Immunadsorptions-Therapie. Im weiteren Verlauf dreimalige Gabe von intravenösen Immunglobulinen (IVIG, 0,2 g/ kg). In der 27+4 SSW erfolgte die Entbindung bei pathologischem CTG. Das Neugeborene wies eine AMC auf. Bei Lungenhypolasie, einseitiger Zwerchfellparese und pulmonaler Hypertonie war eine Langzeitbeatmung notwendig. Im Rahmen einer pulmonalhypertensiven Krisen verstarb das Kind im 6. Lebensmonat. Schlussfolgerung. Die angewandte immunmodulierende Therapie konnte das Auftreten des FMS nicht verhindern. Eine alternative Therapiestrategie in Anlehnung an die Behandlung anderer Alloimmunerkrankungen (neonatale Alloimmunthrombozytopenie, neonatale Hämochromatose) mit wöchentlichen IVIG Gaben ab der 14. SSW könnte diskutiert werden. Kasuistik. Wir berichten über ein mnl dystrophes Frühgeborenes (33+6 SSW,GG:1740 g), das bei Geburt eine konjugierte Hyperbilirubinämie (13,5 mg/dl), erhöhte Transaminasen, eine Thrombopenie, eine Protrusio bulbi und Struma sowie eine Tachykardie zeigte. Die Symptome und die Anamnese mit mütterlichem behandeltem M. Basedow (Z. n.Thyreoidektomie, Euthyreose unter Substitution) legten eine konnatale Basedow-Erkrankung nahe. In der Diagnostik zeigte sich eine schwere Hyperthyreose. Die kindlichen TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK) lagen bei 54,5 U/l (−0,9), die der Mutter bei 40 U/l, so dass die Diagnose eines konnatalen M. Basedow gestellt werden konnte. Die thyreostatische Therapie erfolgte mit Thiamazol (2 d, 0,5 mg), aufgrund der erhöhtenTransaminasen und Cholestase Therapieumstellung auf Jod-Kaliumjodid-Lösung (13 d, 3-mal 1 Trp) und Propanolol (3-mal 0,3-0,6 mg). Im Verlauf erneute Therapie mit Thiamazol und Beginn mit L-Thyroxin. Darunter zügige Besserung der Klinik und Laborwerte, sowie gute Gewichtszunahme. Diskussion. Die unter der Hyperthyreose aufgetretene Cholestase kann durch eine Induktion der hepatischen Bilirubin-Diglucuronidase und damit einem vermehrten Anfall konjugierten Bilirubins bedingt sein. Darüber hinaus ist eine erhöhte medikamentöse Hepatotoxizität in hyperthyreotischer Stoffwechsellage sowie eine immunologische Komponente als Ursache der Cholestase durch den M. Basedow zu diskutieren. Schlussfolgerung. In der Therapie des konnatalen M. Basedow sollte eine engmaschige Überwachung der Leber-und Galleparameter und ggf. eine Therapieanpassung erfolgen. In unserer Abteilung ist eine routinemäßige bakteriologische Untersuchung der Muttermilch bei Frühgeborenen <32 SSW üblich. Die vorliegende Studie liefert Daten zur Prävalenz von Bakterien in abgepumpter Muttermilch aus einem Kollektiv, das bzgl. Infektionszeichen nicht selektiert ist. Methoden. Die mikrobiologischen Ergebnisse der ersten Muttermilch-Probe Frühgeborener <32 SSW des Jahres 2010 wurden retrospektiv analysiert. Eine Klassifizierung der Muttermilch erfolgte entsprechend Keimzahl und Keimdifferenzierung. Ergebnisse. Im Jahr 2010 wurden 115 Frühgeborene <32 SSW von 101 Müttern in unserer Einrichtung betreut. Bei 77 Müttern wurden die Muttermilchproben untersucht. Bei 35% der Proben betrug die Keimzahl 10.000-100.000 CFU/ml, in 23% der Fälle mehr als 100.000 CFU/ ml. In diesen Fällen erfolgte eine Keimdifferenzierung. Es wurden überwiegend koagulasenegative Staphylokokken (58%) und gemischte Hautflora (40%) nachgewiesen. Einmalig fand sich Staph. aureus. Ein Verwerfen der Muttermilch bei >100.000 CFU/ml aller Bakterien oder >10.000 CFU/ml potenziell pathogener Bakterien würde 40% der Frühgeborenen betreffen. Diskussion. In dem vorliegenden, bzgl. einer Infektion unselektierten Probenkollektiv konnten bei einem erheblichen Anteil von Muttermilch-Proben Bakterien in hoher Konzentration nachgewiesen werden. Die Ursache der bakteriellen Besiedlung ist retrospektiv nicht zu erheben. Die Häufigkeit des Bakteriennachweises in Muttermilchproben sollte bei der Interpretation berücksichtigt werden. Mense L. 1 (1 und 2), aus dem Sammelgefäß direkt nach dem Abpumpen (3) und vor der Weiterverarbeitung in der Milchküche (1-20 h nach Abpumpen, Lagerung im Kühlschrank, 4) mikrobiologisch untersucht. Ergebnisse. In 31% (rechte Brust) und 42% (linke Brust) der Proben 1 und 2 wurde eine Gesamt-Bakterienkonzentration >100.000 CFU/ml oder >10.000 CFU/ml potenziell pathogener Bakterien gefunden. Nach dem Abpumpen (Probe 3: 27%) und in der Milchküche (Probe 4: 33%) war der Anteil stark besiedelter Proben nicht erhöht. Die Konzentration der Bakterien in den verschiedenen Proben korrelierte stark. Das Keimspektrum der Proben 1-3 umfasste vergrünende Streptokokken, koagulasenegative Staphylokokken, Staph. aureus, E. coli und gemischte Hautflora; in Probe 4 war das Spektrum um Enterokokkus spp. und Klebsiella pneumoniae erweitert. Diskussion. Die vorliegenden Daten sprechen für eine bakterielle Besiedlung der Muttermilch ab dem Austritt aus der Brust. Eine Zunahme der Keimkonzentration durch den Verarbeitungsprozess ist nicht zu beobachten, jedoch zeigt sich in der Milchküche ein breiteres Keimspektrum. Die hohe Frequenz positiver Keimnachweise in direkter Abnahme aus der mütterlichen Brust sollte bei der Interpretation von Muttermilchproben berücksichtigt werden. Muttermilch-Screening in der Neonatologie -eine prospektive Datenanalyse an der Medizinischen Universität Wien Binder C. 1 , Pimpl B. 1 , Durina R. 1 , Bichler C. 2 , Berger A. 1 , Haiden N. 1 1 Medizinische Universität Wien, Neonatologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neuropädiatrie, Wien, Österreich, 2 Medizinische Universität Wien, Milchküche, Wien, Österreich Einleitung. Voraussetzung für die native Verfütterung von Muttermilch an Frühgeborene ist dass die Milch hygienisch einwandfrei abgepumpt und verarbeitet wird. Nachdem es an unserer Abteilung zu Sepsisfällen durch mit ESBL-Coli kontaminierte Muttermilch gekommen war, wurde in der Zusammenarbeit mit der Krankenhaushygiene ein Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Pumphygiene und der Muttermilchqualität erarbeitet. Ziel und Methoden. Zur Evaluierung der gesetzten Maßnahmen wurde ein wöchentliches Bakteriologisches-Screening der Muttermilch eingeführt. Vom Gesetzgeber wird vorgegeben, dass abgepumpte Muttermilch keinerlei gramnegative Keime enthalten darf. Grampositve dürfen bis zu einer Zahl von 10 für eine native Verfütterung toleriert werden. Folgende Maßnahmen wurden implementiert: 1) verschärftes standardisiertes hygienisches Pumpmanagement, 2) Aufstockung der Laktationsberaterinnen, 3) Teamschulungen in hygienischer Pumpberatung. Ziel der vorliegenden Studie ist es gesetzte krankenhaushygienische Maßnahmen durch bakteriologisches Screening zu überprüfen. Ergebnisse. Insgesamt wurde über einen Zeitraum von 11 Monaten wöchentlich Muttermilchproben von 169 Müttern frühgeborener Kinder bakteriologisch untersucht. Bei 44 von 169 Kindern (26%) wurden pathogene gramnegative Keime festgestellt werden. In 17% der Fälle bestand die Kontamination für 2 oder mehrere Wochen. Diskussion. Trotz intensiver Pumpschulung und verschärfter Hygienemaßnahmen konnte keine zufriedenstellende Muttermilchqualität erreicht werden. Die Anzahl an Muttermilchproben mit gramnegativen Keimen war inakzeptabel hoch weshalb das gesamte Hygienemanagement neuerlich überdacht wurde und das Screening weitergeführt wird. Individualized fortification of breast milk with fat, lactose and protein for VLBW infants Rochow N. 1 , Fusch G. 1 , Choi A. 1 , Chessell L. 1 Background. Fortification of breast milk (BM) is a common practice to feed preterm infants. The fixed dosage enhancement, does not address variations in BM macronutrient content. Objective. 1) To establish the infrastructure to perform individualized fortification (IFO) of BM in clinical routine by measuring and adjusting fat, lactose, protein content. 2) To analyze growth, nutrient intake and safety of IFO. Methods. Prospective clinical trial assesses healthy VLBW infants during a 3 consecutive week period in which they were fed with IFO of BM. BM, pooled for 12 h feed, were measured for fat, lactose, protein twice a day. Fat, carbohydrate and protein were added to achieve a standard composition of BM (per 100 mL fat: 4.1 g, carbohydrate: 7 g, protein: 2 g). Subsequently, the standard BM fortifier was added. Results. 10 infants (birth weight: 860 309 g, 26.3±1.6 wks PMA) completed 3 wks of IFO (32±10 days). 756 samples of unfortified BM were analyzed. On average fat: 0.3±0.4 g, carbohydrates:1.2±0.2 g, protein:0.7±0.2 g were added for IFO. Milk intake was 145±16 mL/kg/d with 130±18 kcal/ kg/d. Weight gain at first 3 weeks of intervention was 20±3 g/kg/d). Levels of triglyceride (0.7±0.3 mmol/L), glucose (4.8±0.9 mmol/L), and BUN (4.2±1.5 mmol/L) were found in plasma. No adverse event related to IFO was observed. Conclusion. The infrastructure for IFO of breast milk was established while major organizational challenges were needed to overcome. IFO of BM met the safety criteria and BUN levels (3.5-5 mmol/L) indicated adequate protein intake. All feeds during the study required additional amounts of fat, carbohydrate, and/or protein. Current standard fortification of breast milk does not always meet feeding guidelines -a plausible reason for inadequate weight gain of preterm infants. (3), Mekoniumileus (4), intrauterine Darmperforation unklarer Genese (1), Peritonealduplikatur mit Volvulus im Verlauf (1) . Eine mesenteriale Fehlbildung zeigte sich bei 3, eine CF bei 5 Patienten. 1 Patient hatte eine Pankreasparenchymzyste. 2 Patienten waren ohne Auffälligkeiten, bei einem normalisierte sich der Sono-Befund noch vor Geburt. Als einziger verstarb der in der Kasuistik beschriebene Patient. Schlussfolgerung. 80% der pränatal auffälligen Patienten zeigten postnatal einen relevanten pathologischen Befund. Alle bis auf einen Patienten (Kasuistik) wurden direkt postnatal diagnostiziert und nachfolgend operiert. Die Spezifität des pränatalen US scheint hoch zu sein, auch bei klinisch zunächst unauffälligem Verlauf ist eine weitergehende Diagnostik unbedingt erforderlich. Ergebnisse. 13% der Studienpopulation (n=870) wurden parenteral ernährt (im Median 5 Tage lang), wobei ein niedrigeres Gestationsalter (GA) einen unabhängigen Risikofaktor darstellte (p<0,001). Bei einem Kind (32+6 GW) wurde eine NEC (0,001%) diagnostiziert. Der Anteil an Kindern mit parenteraler Ernährung fiel mit steigendem GA von 64% (32 GW) auf 1% bei 36 GW (p<0,001). Die Gesamtaufenthaltsdauer bzw. die Verweildauer auf der NICU betrug bei Kindern mit GIP im Median 24 bzw. 5 Tage im Gegensatz zur Gesamtstudienpopulation mit 5 bzw. 0 Tagen (p<0,0001). Bei dystrophen Kindern (<10. Perzentile) traten häufiger GIP auf (p<0,001). Zusammenfassung. Jedes 8. Frühgeborene zwischen 32 bis 36 vollendeten GW hatte GIP und musste parenteral ernährt werden, wobei ein niedrigeres GA und Dystrophie bei Geburt das Morbiditätsrisiko signifikant erhöhte. Kinder mit GIP hatten deutlich längere Krankenhausgesamt-und NICU-Aufenthalte. Die Häufigkeit einer NEC war in der Studienpopulation minimal. Buxmann H. 1 , Dunsch D. 1 , Wittekindt B. 1 , Reitter A. 2 , Böttger S. 3 , Gfrörer S. 4 , Allendorf A. 1 1 Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Zentrum für Kinderund Jugendmedizin -Neonatologie, Frankfurt/Main, 2 Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Zentrum für Frauenheilkunde, Abt. für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Frankfurt am Main, 3 Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Zentrum für Radiologie -Abt. für Kinderradiologie, Frankfurt am Main, 4 [GS vs. OC; 35, 1 (26, 7) SSW, p<0,001]. Die Beatmungsdauer war zwischen beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich [GS vs. OC; p=0, 762] . Obwohl der mediane pre-und intraoperative Flüssigkeitsbedarf bei GS niedriger als bei OC (20 vs. 29 und 42 vs. 56 ml/kg) war, bestand kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen (p>0,05). Im Vergleich mit GS, benötigten OC Kinder häufiger intraoperativ mehr als 1 Katecholamin, jedoch ohne statistische Signifikanz (39% vs. 29%; p=0,464) . Der enterale Nahrungsaufbau bei GS wurde signifikant später als bei OS [7 (3-57) vs. 4 (2-10) postoperativer Tag, p=0,001] gestartet. Die mediane Aufenthaltsdauer war in beiden Gruppen 31 Tage (p=0,882). Schlussfolgerung. Im Vergleich zu anderen Studien war das perioperative kardiorespiratorische Management in unserem Kollektiv zwischen Kindern mit GS und OC nicht unterschiedlich. Obwohl der enterale Nahrungsaufbau bei GS verzögert ist, ist die Aufenthaltsdauer der Kinder mit GS nicht länger als der Kinder mit OC. Holzgartner N. 1 , Schmid M.B. 1 , Beringer O. 1 , Hopfner R.J. 1 , Hummler H.D. 1 , Lindner W. 1 1 Universitätsklinik für Kinder-und Jugendmedizin, Ulm Bei einer Omphalozele handelt es sich um einen Nabelschnurbruch unterschiedlicher Größe. Die prolabierten Organe wie Darm, Milz, Leber oder inneres Genitale liegen in einem Omphalozelensack, der aus Bauchfell, Wharton Sulze und der Eihaut der Fruchtblase besteht und die Organe vor der Amnionflüssigkeit schützt. Die Prävalenz der Omphalozele liegt bei 0,6-4,8/10.000, sie ist relativ häufig mit anderen Fehlbildungen vergesellschaftet. Ätiologie und Pathogenese sind unklar, ein gehäuftes Auftreten besteht bei erhöhtem mütterlichem Alter. Die Standardversorgung bei reifen Neugeborenen ist in der Regel die zügige operative Versorgung, die vor allem von der Größe des Defektes abhängig ist. Es gibt einzelne Fallberichte über ein konservatives Vorgehen bei dem der Zelensack spontan epithelialisiert und erst später operativ verschlossen wird und nur wenige Berichte von überlebenden extrem unreifen Frühgeborenen mit großer Omphalozele. Vor allem in den ersten Lebenstagen bestehen zusätzliche Faktoren, die für das Vorgehen zu berücksichtigen sind, wie z. B. das Risiko einer intraventrikulären Hämorrhagie und pulmonale Erkrankungen. In dieser Kasuistik wird das erfolgreiche konservative Management über 14 Wochen mit anschließender operativer Korrektur bei einem Frühgeborenen der vollendeten 27. SSW mit 800 g Geburtsgewicht beschrieben, in dessen Omphalozelensack sich Leber befand. Zusätzlich geben wir einen Überblick über die bestehende Literatur. Dieser Fall soll eine mögliche Vorgehensweise bei der Behandlung von extrem unreifen Frühgeborenen mit großer Omphalozele illustrieren. GNPI PO-9/7 Zwerchfellhernienverschluss unter therapeutischer Hypothermie Kellner G. 1 , Berberich T. 2 , Fahnenstich H. 1 , Hetzel P Schmeh I. 1 , Ziesel B. 1 , Schwind M. 2 , Coerdt W. 3 , Bartsch M. 1 , Mildenberger E GNPI PO-9/12 Großflächige Aplasia cutis congenita im Rahmen eines Adams-Oliver-Syndroms. Management lebensbedrohlicher Sinus-sagittalis-Blutungen Longardt A.C. 1 , Garten L. 1 , Rothe K. 2 , Henrich W. 6 Münch A. 1 , Bassir C. 2 , Seeger K. 3 , Garten L. 1 , Kössel H. 4 Vasanthan T. 1 , Rochow N. 1 , Cheung E. 1 , Fusch G. 1 , Mian F. 2 Background. The dual ex-vivo perfusion model uses human placental tissue to mimic in-utero conditions in a laboratory setting. Unexpectedly, high TNF-α values were observed in perfusions without added stimuli, suggesting activation of the inflammatory response that may be attributed to either a basal contamination of solutions due to the presence of endotoxins or to the release of previously synthesized and stored TNF-α in placental tissue. Aims. To identify the underlying source of TNF-α release in placental perfusions Methods. To identify TNF-α release, placental buffer and its individual components: water, bovine serum albumin (BSA), cell culture media and organics were incubated (12 h) in mouse macrophage cells and analyzed with TNF-α ELISAs. To assess the effectiveness of the cleaning protocol, BSA, water and placenta buffer were placed through the pla-centa chamber. LPS (100 ng/mL) and cell culture media were used as positive and negative controls, respectively. Results. BSA, BSA containing substances and samples placed through the placenta chamber significantly contributed to TNF-α release, while all other samples showed minimal to no TNF-α release. Discussion. Basal contamination of BSA demonstrates the need to filter out endotoxins prior to its use. High TNF-α release in the placenta chamber reveals the ineffectiveness of the current cleaning protocol to sustain an endotoxin free environment. To establish baseline values in all placental perfusions, a standardized BSA treated for endotoxins and a cleaning protocol effective in removing endotoxins must be implemented. Currently, standardized procedures in conducting endotoxin free placental perfusions do not exist, questioning the validity of previous studies which use this model to study placental function. Ergebnis. Bei 439 VLBW lagen EB-Werte vor. Verstorben in den Geburtsgewichtsklassen sind <500 g: n=14/21; 500-749 g: n=15/90; 750-999 g: n=6/117; 1000-1249 g: n=3/109; 1250-1499 g: n=4/102. Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen Geburtsgewicht und EBd1 (p< 0,001), jedoch nicht zwischen Geburtsgewicht und EBd2-7. Außer in der niedrigsten und der höchsten Geburtsgewichtsklasse lagen die EBd2-7 bei den verstorbenen VLBW signifikant höher als bei den überlebenden (p<0,002), z. B. war bei verstorbenen VLBW zwischen 500-749 g der EBd2-7 im Median 7,1/nl (Range: 1,3-16,0/nl) und bei überlebenden 2,2/ nl (Range: 0-26,1/nl). Die logistische Regression zeigte, dass die Gabe von antenatalen Steroiden und die EBd2-7 einen signifikanten (p<0,001) Einfluss auf die Mortalität hatten, nicht aber die EBd1, APGAR, Geburtsmodus, Geschlecht, Nabelarterien-pH. Schlussfolgerung. Bei VLBW sind nicht die EB-Werte am ersten Lebenstag prognostisch zu bewerten, sondern der Verlauf der EB-Werte während der ersten Lebenswoche. Dies könnte für therapeutische Entscheidungen von Bedeutung sein. Human-und Organisationsfaktoren auf die Leistungsfähigkeit neonatologischer Intensivstationen Halstenberg K. 1 , Pick V. 2 , Kuntz L. 2 , Pfaff H. 3 , Riedel R. 4 , Woopen C. 5 GNPI PO-10/7 Änderung der lokalen Therapierichtlinien nach Jahren der Evidenz. Küster H. 1 , Arenz S. 2 , Arenz T. 2 , Gerstl E.M. 3 , Manser H. 2 , Nelle M. 2 GNPI PO-10/8 Cochrane reviews in neonatology. Usefulness and applicability at the bedside Willhelm C. 1 , Girisch W. 1 , Gottschling S. 2 , Gräber S. 3 , Gortner L. 1 , Meyer S Background. There is a lack of up-to-date, systematic reviews that critically assess the role and potential limitations of evidence-based medicine and systematic reviews in neonatology. Objectives. To critically assess the role and limitations of Cochrane reviews. The main aim of this study was to assess the percentage of reviews that concluded that a certain intervention provides a benefit, percentage of reviews that concluded that no benefit was seen, and percentage of studies that concluded that the current level of evidence is inconclusive. Methods. A systematic literature review of all Cochrane Reviews published between 1996 and 2010 by the Cochrane Neonatal Review Group (CNRG) was performed. Results. In total, 262 reviews were enrolled, most of which included exclusively preterm infants (146/262). The majority of reviews assessed pharmacological interventions (145/262); other important fields included nutritional (46/262), and ventilatory issues (27/262). In 42/262 reviews a clear recommendation in favour of a certain interventions was given, while 98/262 reviews concluded that certain interventions should not be performed. However, a large proportion of reviews was inconclusive (122/262). The proportion of inconclusive reviews increased from 30% (1996-2000) , to 50% (2001-2005) , and to 58% for the years 2006-2010. Common reasons for inconclusive reviews were small number of patients (105), insufficient data (94), insufficient methodological quality (87), and heterogeneity of studies (69). Conclusions. In order to reduce the proportion of inconclusive metaanalyses, there is an ongoing need for high quality research. Funding and research agencies will play a vital role in selecting the most appropriate research programs. Ist das Tyson-Tool des NICHD Neonatal Research Network auf jedes Frühgeborenenkollektiv anwendbar? Abele J. 1 , Ruß J. 1 , Kribs A. 1 , Roth B Voigt M. 1 , Olbertz D. 2 , Schneider K.T.M. 3 , Scholz R. 4 , Rochow N Zielstellung. Anhand des Geburtsjahrganges 2010 sollen die Veränderungen in der Neugeborenenklassifikation quantitativ ausgewiesen werden. Material und Methode. Alle Aussagen beziehen sich auf den Geburtsjahrgang 2010 mit n=319.884 Mädchen. Für 5 Körperhöhengruppen der Mütter wurden aus 2,2 Mio. Einlingsgeburten der deutschen Perinatalerhebung der Jahre 1995-2000 Geburtsgewichtsperzentilwerte für Mädchen und Knaben berechnet. Die Berechnungen beziehen sich auf die weibliche Neugeborenenpopulation. Die Auswertungen erfolgten mit dem Statistikprogrammpaket "SPSS". Ergebnisse. Bei relativ kleinen Müttern (≤157 cm) werden mit den 10. Perzentilwerten (Normwerte berechnet aus der Grundgesamtheit) 17,0% (n=4133) und bei relativ großen Müttern (≥176 cm) 5,0% (n=1120) als SGA-Kinder ausgewiesen. Bei Verwendung von gruppenspezifischen Normwerten nach der Körperhöhe sind es bei den kleinen Müttern 9,7% (n=2358) und bei den großen Müttern 9,8% (n=2194). Insgesamt werden von den 319.884 Mädchen des Jahrgangs 2010 18.792 Fälle (5,9%) bei Zugrundelegung der gruppenspezifischen Normwerte anders klassifiziert. Schlussfolgerung. Eine somatische Klassifikation der Neugeborenen unter Berücksichtigung der Körperhöhe der Mutter ist deshalb sinnvoll, weil die "genetisch" kleinen bzw. "genetisch" großen, aber gesunden Neugeborenen, nicht fälschlicherweise als hypotrophe bzw. hypertrophe Neugeborene klassifiziert werden. Wittekindt B. 1 , Buxmann H. 1 , GNPI PO-10/12 Frühkindliche Entwicklung als "Pate" erleben -Praxisorientiertes Lehrprojekt in der Neonatologie Krutzke S. 1 , Farhang M. 1 , Müller A. 1 , Dresbach T. 1 1 Universitätsklinikum Bonn, Neonatologie, Bonn Ein neues Lehrprojekt der Abteilung für Neonatologie am Universitätsklinikum Bonn ermöglich Medizinstudenten ein gesundes Kind von der Geburt an bis zu seinem zweiten Lebensjahr zu begleiten. Die Studenten lernen jeweils ihr "Patenkind" direkt nach der Geburt kennen, besuchen es zu Hause und begleiten die Familie mit mindestens einem älteren Geschwisterkind in den kommenden zwei Jahren zu allen Kinderarztbesuchen einschließlich der Vorsorgeuntersuchungen. So erleben die Studenten hautnah und aktiv mit, wie sich ein Kind normal entwickelt -unter motorischen, sprachlichen und psychosozialen Aspekten. Die Studenten werden in Kleingruppen betreut und in Seminaren auf die jeweils bevorstehende Vorsorgeuntersuchung vorbereitet. Eine Kooperation mit den niedergelassenen Kinderärzten ermöglicht eine lückenlose Betreuung und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, sich schon während des Studiums mit dem Berufsbild des Kinderarztes vertraut zu machen. Das Projekt ermöglicht Studenten bereits in den überwiegend theoretisch ausgerichteten vorklinischen Semestern erste Patientenkontakte, das ein "miterleben" der frühkindlichen Entwicklung sowie ein erstes Kennenlernen des breiten Spektrums der Pädiatrie. Wir berichten über unsere Erfahrungen, den Ablaufplan und eine erste Zwischenauswertung unseres Projektes (www.studenten-werden-paten.de). Göttler S. 1 , Behnisch W. 2 , Frommhold D. 1 , Ries M. 3 , Kulozik A. 2 , Pöschl J Neudecker N. 1 , von Kalle T. 2 , Vochem M. 1 , Loff S. 4 1 Olgahospital, Neonatologie, Stuttgart, 2 Olgahospital, Radiologie, Stuttgart, 3 Perinatalzentrum, Frauenklinik, Stuttgart, 4 Olgahospital, Kinderchirurgie, Stuttgart Einleitung. Steißbeinteratome sind die häufigsten fetalen Riesentumoren. Auch Lymphangiome können monströse Ausmaße annehmen und je nach Größe und Lokalisation zu Atemwegsbehinderungen und Organschäden führen. Wir berichten über ein Frühgeborenes mit monströsem Tumor der gesamten rechten Körperhälfte. Fallbeschreibung. Pränatal wurde sonographisch eine große zystische Raumforderung der rechten Körperhälfte diagnostiziert, ein pränatales MRT bestätigte die Verdachtsdiagnose eines ausgedehnten Lymphangioms des Feten. Zur Planung des perinatalen Managements wurde ein pränatales interdisziplinäres Konsil durchgeführt. In der 35+2 SSW erfolgte bei unhemmbaren Wehen eine Sectioentbindung im OP der Kin-derklinik. Trotz der monströsen Größe kam es zu keiner Beeinträchtigung der Atmung. Im MRT zeigte sich eine rechtsseitige multizystische Raumforderung von 18×15×12 cm, welche sich von der Schädelbasis über Hals, Mediastinum, obere Thoraxapertur, Schulter, Scapula bis zum Beckenkamm ausdehnte und den rechten Arm dislozierte. Die radikale Exzision des Tumors erfolgte am 3. Lebenstag makroskopisch in toto. Postoperativ wurde frühzeitig mit Physiotherapie und Lymphdrainage begonnen, woraufhin das Kind erste Spontanbewegungen des rechten Arms durchführte. Im MRT nach einem Monat ließ sich ein gutes operatives Ergebnis mit noch geringen Lymphangiomresten darstellen. 1,5 Jahren postoperativ zeigt sich sonographisch keine Befundänderung, der rechte Arm ist frei beweglich. Schlussfolgerung. Dieser Fall zeigt, dass auch sehr ausgedehnte Lymphangiome mit gutem funktionellem und kosmetischem Gesamtergebnis bereits beim Frühgeborenen operativ entfernt werden können. Ergebnisse. Die Bilirubinresultate auf beiden ABL835 Blutgasanalysatoren scheinen durch "Alterung" der Oxymetrie-Module aufwärtsgedriftet zu sein (Anstieg des Quotienten POCT/Labor-Bilirubin um >25%), ohne dass dieses mit den wässrigen Qualitätskontrolllösungen erkennbar war. Nach dem Austausch der Hämolysier-/Oxymetrie-Module im Februar bzw. März 2012 näherten sich die aufwärts gedrifteten POCT-Messwerte sprunghaft denen des Zentrallabors an. Schlussfolgerung. Matrix-Effekte (Vollblut im Vergleich zu zellfreien wässrigen QC-Flüssigkeiten) können die Genauigkeit des Oximetriemoduls von Blutgasanalysatoren beeinflussen. Dies muss in der neonatologischen Praxis berücksichtigt werden, um erhöhte Bilirubinwerte sicher zu diagnostizieren. Wild F. 1 , Braun L. 2 , Gebauer R. 1 , Dähnert I. 1 1 Herzzentrum, Universität Leipzig, Kinderkardiologie, Leipzig, 2 HELIOS Klinikum, Erfurt Einleitung. Myokardbrücken gelten nicht als Risikofaktor für das Auftreten eines plötzlichen Herztodes bei Patienten mit HCM. Wir berichten über einen Säugling mit zusätzlicher fixierter Koronarstenose, bei dem die Erstmanifestation ein STEMI war. Kasuistik. Im Rahmen einer Gastroenteritis wurde ein 16 Wochen alter, zuvor gesunder männlicher Säugling nach einer kurzen Phase mit schrillem Schreien plötzlich blass, schlaff und zyanotisch. Nach erfolgreicher Reanimation durch die Eltern und den Notarzt konnte der Säugling zur weiteren Behandlung auf eine Kinderintensivstation verlegt werden. Im EKG bei Aufnahme bestanden ein Rechtsschenkelblock sowie vor allem in den Ableitungen V2-V4 ausgeprägte ST-Hebungen, die sich wie auch die erhöhten myokardialen Ischämiemarker im Verlauf zurückbildeten und zunächst als Ausdruck der generalisierten Hypoxie interpretiert wurden. Nach unauffälliger pädiatrischer SIDS-Diagnostik erfolgte die Verlegung in unsere Klinik zur erweiterten kardialen Abklärung. Dabei wurden eine HCM, eine apikale Hypokinesie des linken Ventrikels und eine hochgradige Stenose am Abgang des R. interventrikularis anterior nachgewiesen, der im Verlauf zusätzlich ausgeprägte Myokardbrücken aufwies. Nach interdisziplinärer Diskussion der therapeutischen Optionen entschieden wir uns für ein zunächst konservatives Vorgehen. Diskussion. In Zusammenschau der Befunde gehen wir von einem STE-MI der Vorderwand als auslösendes Ereignis aus. Die Differentialdiagnose einer Myokarditis erscheint in Anbetracht der nachgewiesen Makroangiopathie unwahrscheinlich; eine Myokardbiopsie ist allerdings noch nicht erfolgt. Ob es sich um eine primäre HCM handelt -eine Ursache war bisher nicht nachzuweisen -muss anhand des weiteren Verlaufs reevaluiert werden. Dohna-Schwake C. 1 , Tschiedel E. 1 , Kremens B. 1 , Basu O Heimann K. 1 , Haase G. 2 , Spillner J. 3 , Schoberer M. 1 , Wagner N. 4 Anamnese. Wir berichten über einen 5 Monate alten Jungen mit rasch progredienter Ateminsuffizienz bei Infekt der oberen Luftwege. Schwangerschaft und Geburt waren unauffällig, im Alter von 2 Monaten waren progrediente weiße Flecken sowie häufige entzündliche Veränderungen der Haut aufgefallen. Verlauf. Wir übernahmen den Jungen mit anhaltend hohen Beatmungsparametern und maximalem Sauerstoffbedarf. Radiologisch zeigte sich trotz breiter antibiotischer und antimykotischer Therapie eine rasche Progredienz der beidseitigen, flächigen Transparenzminderung mit positivem Bronchogramm bei fehlender Erhöhung der Entzündungsparameter, im weiteren Verlauf HFO über insgesamt 16 Tage. Bei radiologischem V. a. Pneumocystis-jiroveci-Pneumonie erfolgte die diagnostische Bronchiallavage und intratracheale Surfactantgabe, der Beginn der Therapie mit Cotrim sowie nach gesicherter Diagnose Methylprednisolonschema. Die Ursachensuche ergab ein Fehlen der T-Zellen in der Lymphozytendifferenzierung, eine Abklärung der Mikrodeletion 22q11 wurde eingeleitet. Es erfolgte die zügige Zuführung zu einer externen, kurativen Therapie mit der 2-jährigen Schwester als HLA-kompatibler Spenderin. Schlussfolgerung. Schwere oder atypische Verläufe von Infektionen bei jungen Kindern sollten immer an einen Immundefekt denken lassen und zu einer schnellen Abklärung und Zuführung zu einer kurativen Therapie wie der Stammzelltransplantation führen, da antibiotische und antimykotische Therapie oft keine Heilung der Infektion bringen können. Holy water-associated severe pulmonary infection with a multiresistant Acinetobacter baumanii in an 11-year-old child Michel M. 1 , Entenmann A. 1 , Wiemann T. 1 , van Baalen A. 1 Objective. To report a case of severe pulmonary infection associated with the use of holy water. Case report. An eleven year old boy from Russia with the diagnosis of febrile infection-related epilepsy syndrome developed a severe pulmonary infection caused by multiresistant Acinetobacter baumanii. The origin of these bacteria was not obvious at first. By microbiological examination the Acinetobacter was found in a sample of holy water used by the patient's parents. An intravenous therapy with Polymyxin B led to pulmonary improvement after having stopped the use of holy water. Conclusions. Holy water can be a microbiological reservoir for multiresistant bacteria. Cultural and religious habits should be taken into account when searching a possible source of infection. Hygiene guidelines should prohibit the use of holy water and other uncontrolled water sources in medical institutions. Žurek J. 1 (2,92-52,44) vs. 4,25 (1,35-58,19) , p=0,014. Schlussfolgerung. Wir zeigten eine erhöhte Expression von Trefoil Factor 2 während einer Sepsis in der pädiatrischen Population und höhere Werte von TFF2 bei verstorbenen Patienten. Allgemeinveränderungen. Der Liquorbefund einschließlich oligoklonaler Banden war unauffällig. Kein Hinweis auf infektiöse Genese (PCR neurotroper Viren, JC-Virus, HSV, MMR etc. negativ). Unter Methylprednisolon (30 mg/kg/d, 5 d) und anschließender IVIG-Gabe (2 g/kg/2 d) zeigte sich keine klinische Besserung, aber eine Zunahme der Herde im MRT mit fraglich beginnend nekrotischen Arealen. Eine IA wurde mit 7 Zyklen durchgeführt. Nach 5 Zyklen und 2-wöchigem Koma zeigten sich Blickkontakt, Greifen und Sprechen (GCS 11). Im MRT Befundrückgang. Eine Magnetresonanzspektroskopie und Stoffwechseluntersuchungen (Laktat, NH3, Aminosäuren i. Pl., organ. Säuren i. U.) waren unauffällig. Nach Abschluss der IA wurden nochmals IVIG verabreicht. Bei Übernahme zur neurologischen Frührehabilitation bestanden eine Kraftminderung, eine Fazialisschwäche und eine Dysarthrie. Schlussfolgerung. Bei schwerem therapierefraktärem Verlauf einer ADEM kann eine IA erfolgreich eingesetzt werden. Fallbericht. Dekompressive Kraniotomie bei zwei Kindern mit schwerer Akuter disseminierter Enzephalomyelitis (ADEM) Schwiertz R. 1 , Tschiedel E. 1 , Schara U. 1 , Müller O. 2 Diskussion. Bei dem hier aufgetretenen Symptomkomplex sollte differentialdiagnostisch ein PRES in Betracht gezogen werden, wobei in unserem Fall offen bleibt, ob die Sepsis oder die Rituximab-Therapie ursächlich waren. GNPI PO-11/12 Inzidenz neurologischer Krankheitsbilder mit komplexer Intensivtherapie Bindl L. 1 , Neuhäuser C. 1 , Haertel F. 2 Oster I. 1 , Gräber S. 2 , Gottschling S. 1 , Gortner L. 3 , Meyer S Spinal-Cord-Injury C5-C8 nach Verkehrsunfall Eichler T. 1 , Grolle B. 1 , Kunkel P. 2 , Maiberger T. 1 Schönfeld R. 1 , Bender C. 1 , Komini E. 1 , Petzold S. 2 , Baumeister S. 3 Diskussion. Bei unserem Patienten konnte die Ursache der Fingergangrän auch post mortem nicht sicher geklärt werden. Für am wahrscheinlichsten halten wir arterielle Mikroembolien, auch da in der durchgeführten Autopsie thrombotische Gefäßverschlüsse in der intestinalen Submukosa beschrieben wurden. Schlussfolgerung. Es sollten stets im "operativen Setting" die Gefahren einer Perfusionsstörung (wie geschehen) antizipiert werden, und beim Auftreten einer Perfusionsstörung die Ursache schon wegen des therapeutischen Vorgehens möglichst zügig geklärt werden. Singer S. 1 , Bayer L. 1 , Debus V. 1 , Rotering H. 2 Trepels-Kottek S. 1 , Schießl B. 2 , Schoberer M. 1 , Heimann K. 1 , Maass N. 2 GNPI PO-PF2/1 Entwicklung eines "nurse-controlled" Analgosedierungsprotokolls für eine interdisziplinäre pädiatrische Intensivstation (PICU) Neunhoeffer F. 1 , Braun S. 1 , Schymala L. 1 , Fink C. 1 , Kumpf M. 1 , Gerbig I. 1 , Heimberg E. 1 , Schürg M. 1 Ausgehend von G.W.F. Hegels Bemerkung, dass in der Virtuosität "die höchste Spitze musikalischer Lebendigkeit" und "das wundervolle Geheimnis" sich offenbart, "dass ein äußeres Werkzeug zum vollkommen beseelten Organ werden kann", möchte der Vortrag auf einen ästhetischen Seitenweg aufmerksam machen. Die Konjunktur von emotionalen, atmosphärischen und performativen Werten, welche in jüngerer Zeit in diversen Kunstwissenschaften zu beobachten ist, erlaubt es -den zahlreichen Herabsetzungen virtuoser Musik ungeachtet -, Virtuosität als wesentliches und überaus wünschenswertes Element musikalischer Gestaltung zu betrachten. Voraussetzung dafür bildet die Bereitschaft, Musik nicht in erster Linie und ausschließlich als metaphysisch-existenzielles Ringen, sondern eher als zu genießendes Spiel im Austausch physischer und psychischer Faktoren zu verstehen. Ziel der Ausführungen ist es, auf die ästhetischen Implikationen einer solchen Bereitschaft zu verweisen und einer musikalischen Ästhetik des Virtuosen entgegenzuarbeiten. Fragestellung. Wie unterscheiden sich eine einjährig behandelte Gruppe adipöser Kinder und Jugendlicher, wenn sie nach einer einjährigen Behandlungsphase freiwillig eine Nachsorgegruppe im SPZ Anspruch nehmen können von einer Gruppe, die nach der Behandlung keine Nachsorge betreibt? Methode. Bei n=61 Kindern und Jugendlichen wurde ein einjähriges interdisziplinäres Interventionsprogramm (GG; nach den Leitlinien der AGA) durchgeführt. Am Ende der Intervention (T1) wurde Ihnen eine ambulante Nachsorgegruppe (IG) angeboten. Die Nachsorgegruppe wurde ein Jahr (T2) durchgeführt und zeichnete sich durch ein einmal wöchentliches stattfinden Gruppentherapie innerhalb einer SPZ-Struktur statt. Die Nichtteilnehmer (KG) wurden kontrolluntersucht. Untersucht wurde neben den anthropometrischen Daten die körperliche Fitness, Freizeitverhalten und psychische Auffälligkeiten. Ergebnisse. Nach einem Jahr konnte die Gesamtgruppe (GG) ihr Gewicht signifikant reduzieren, nach 24 Monaten verzeichnete die IG eine weitere Reduktion, während die KG wieder an Gewicht zunahm. Während der einjährigen Intervention nahm jedoch die KG signifikant mehr ab, als die IG. Zu T1 lag eine signifikante Reduktion der Depressivität in der GG vor, nur die IG konnte die Reduktion weiter aufrechterhalten, während die KG sich (wieder) verschlechterte. Keine signifikanten Unterschiede konnten weder zwischen der IG und KG als auch innerhalb der Gruppen hinsichtlich der Freizeitaktivitäten als auch der körperlichen Fitness gefunden werden. Schlussfolgerung. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Nachfolgebetreuung durch ein SPZ die erreichten Ergebnisse zumindest über einen Zeitraum von 2 Jahren erhalten kann. Offensichtlich zeigt die KG bessere Anfangserfolge, welche sie aber nicht aufrechterhalten können Warschburger P. 1 Kindernetzwerk e.V., Maasricht, Belgien, 2 Kindernetzwerk e.V., Aschaffenburg Die eigene Kompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Bezug auf ihre Erkrankung gewinnt mit steigendem Alter zunehmend an Bedeutung. Gerade im Transitionsprozess ist diese erlebte Kompetenz sehr wichtig. Insbesondere bei seltenen und besonderen chronischen Erkrankungen, bei denen es in der Erwachsenenmedizin häufig noch an Erfahrung mangelt, kann der junge Patient mit seinen Erfahrungen ganz maßgeblich zur optimalen Versorgung beitragen. Voraussetzung für eine gute Partnerschaft zwischen Arzt und Patient ist es aber auch, dass der Arzt bereit ist, die Kompetenz des Jugendlichen anzuerkennen. Doch auch der Patient selbst muss in der Lage sein, sein Wissen über sich und seine Erfahrungen auch tatsächlich mit einfließen zu lassen. Genau an dieser Stelle ist nun der Pädiater gefragt: Er muss die jungen Patienten, die aufgrund ihrer Behinderung dazu kognitiv in der Lage sind, insbesondere im Transitionsprozess darauf vorbereiten, für sich selbst zu sorgen und für sich selbst zu sprechen. Bei der Empowerment des jungen Patienten kommt dem Kinder-und Jugendarzt damit eine Schlüsselrolle zu. Und diese Kommunikation sollte nicht -wie häufig -primär über die Eltern stattfinden, sondern direkt und persönlich mit dem Jugendlichen selbst. Nur so können die Adoleszenten die Selbstkompetenz erlangen, die sie außerhalb der Pädiatrie in der für sie vollständig neuen Welt der Erwachsenmedizin so dringend benötigen. Gesundheits-Monitoring-Einheiten (GME) in Bayern. Befragung zu Gesundheits-und Sozialparameter 5-bis 6-jähriger Kinder bei der Schuleingangsuntersuchung (SEU) Meyer Insgesamt kommt der sofortigen Sonographie und der kontrollierten CT in der Abklärung der Operationsindikationen eine große Bedeutung zu. Till H. 1 1 Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Leipzig Viele namenhaften Kollegen publizieren derzeit, dass die SILS auch bei Kindern und Jugendlichen ihren vermeintlichen "Siegeszug" fortsetzt. Diesen Protagonisten der erscheinen heutzutage SILS Operationen in beinahe jedem Alter und an vielen Organsystemen "feasible". Allerdings darf die aktuelle Euphorie nicht kritiklos zur praktischen Umsetzung oder gar zur akademischen Wertschätzung führen. Stattdessen sollten ergebnisoffene Analysen zu der Fragestellung durchgeführt werden, ob "alles was machbar auch sinnvoll ist"? Solche Diskussionen können im Fall von technischen Problemen (Performance?) zu einem konstruktiven Dialog mit der Industrie und zu weitreichenden Innovationen führen, die unser Fachgebiet in der Zukunft bereichern mögen. Allerdings ist das handelsübliche Instrumentarium aktuell nicht auf Kinder oder gar Säuglinge bemessen. Ferner ist und bleibt die SILS nur ein anderer Zugang (der MIC) und für unsere Patienten ist entscheidend, ob die "narbenlose" Operation tatsächlich einen Vorteil bringt (weniger Schmerzen? vergleichbare Präzision? vergleichbare Komplikationsraten?). Hierzu gibt es allenfalls einzelne Beobachtungen (-studien) von begrenztem Evidenzgrad und keinesfalls (kontrollierte oder gar randomisierte) Vergleichsstudien zur konventionellen Multiport Laparoskopie. Letztere aber hat in den vergangenen Jahren ein hohes Maß an Sicherheit und Effizienz bewiesen und ihre Ergebnisse sind bei zahlreichen Indikationen vergleichbar oder besser, als die der offenen Chirurgie. Nun ist die Entwicklung der SILS jünger und man sollte ihr Zeit und eine Chance geben. Dennoch muss die SILS eine Diskussion zu Qualität und Patientenvorteil positiv überstehen, ehe ihr auch in der Kinderchirurgie ein nachhaltiger Stellenwert zugesprochen werden darf. . Ergebnisse. Eine chirurgische Intervention war bei 8 der 14 Patienten notwendig. Bei 6 dieser Patienten bestand eine Grad-4-Verletzung, bei den restlichen 2 eine Grad-5-Verletzung (bei 1 Kind waren beide Nieren betroffen). Das mediane Alter betrug 9,9 Jahre (2, (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) 6) . Bei allen viertgradig verletzten Niereneinheiten wurde wegen Ruptur des Nierenbeckens ein Doppel-J-Katheter eingelegt. Einer dieser Patienten benötigte außerdem ein sekundäres Coiling bei posttraumatischem Pseudoaneurysma der Unterpolarterie. Bei allen fünftgradigen Verletzungen (3 renale Einheiten), lag eine Dissektion der Nierenarterie vor, welche mittels perkutaner transluminaler Angioplastie behandelt wurde. Bei einem dieser Patienten war sekundär eine Unterpolresektion, bei dem anderen eine Autotransplantation der Niere notwendig. Bei 3 der viertgradig verletzten Niereneinheiten war die Partialfunktion nach 6 Wochen 40% und bei 2 25% (keine Daten für 1 Kind); bei 2 der fünftgradig verletzten Niereneinheiten lag die Partialfunktion nach 6 Wochen unter 10%. Schlussfolgerung. Bei hochgradigen Nierenverletzungen sollte eine adäquate Diagnostik (Kontrast-CT) erfolgen. Chirurgische Interventionen sind vor allem wegen Ruptur des Nierenbeckenkelchssystems sowie wegen Gefäßkomplikationen notwendig. Traumatisch bedingte mittlere Radialislähmung ohne Fraktur -Fallbeschreibung Goetz G. 1 , Hirsch W. 2 , Merkenschlager A. 3 , Baum P. 4 Fraktur des Capitulum humeri bei einem 9-jährigen Mädchen Kujath C. 1, 2 , Domanetzki M. 1, 3 1 Klinik für Kinderchirurgie, Greifswald, 2 AKH Celle, Allgemeinchirurgie, Celle, 3 Friedmacher F. 1, 2 , Messerer B. 3 , Avian A. 4 Methoden. In unserem Patientengut fanden sich in den letzten 5 Jahren 2 Patienten mit NNR-Tumoren. Bei einem 11-jährigen Mädchens mit Fieber und Gewichtsverlust zeigte sich in der Bildgebung einen NN-Tumor bei unauffälligem Labor. Nach Metastasenauschluss erfolgte eine vollständige Resektion des 10 cm großen, 307 g schweren NNR-Karzinoms ohne eine weitere adjuvante Therapie. Der zweite 10-jährige Patient fiel durch einen arteriellen Hypertonus auf. Neben einem Hyperaldosteronismus konnte in der weiteren Bildgebung ein NN-Tumor ohne Hinweis auf Metastasierung nachgewiesen werden. Nach Tumorresektion mit partieller Adrenalektomie des 3,5 cm großen NNR-Adenoms war eine Rückbildung der geschilderten Symptomatik zu beobachten. Ergebnisse. Der chirurgischen Therapie kommt sicherlich die entscheidende Rolle in der Behandlung von NNR-Tumoren zu. Ein laparoskopisches Vorgehen ist insbesondere bei kleineren Tumoren auch unter onkologischen Gesichtspunkten möglich. Die Chemotherapie bleibt in der Regel Patienten mit einer Metastasierung oder einem Tumorrezidiv vorbehalten. Mitotane wird aufgrund der niedrigen Ansprechrate und der hohen Toxizität bei Kindern kontrovers diskutiert. Eine Strahlentherapie ist nur sehr selten indiziert. Schlussfolgerung. Die Prognose bei frühzeitiger Erkennung ist besser als die bei Erwachsenen und hängt maßgeblich von der frühzeitigen Erkennung und der vollständigen Resektion ab. Die Gesamt-5-Jahres-Überlebensrate im Kindesalter liegt bei 49-55%. Schmiedeke E.K.H. 1, 2 , Märzheuser S. 5 , Hosie S. 6 , Bartels E. 2 , Reutter H. 2, 7 , Dominik S. 5 , Zwink N. 8 , Jenetzky E. 8, 9 , CURE-Net Hanenberg H. 1, 2, 3 , Reeves L. 2 , Sun Z. 4 , Srivastava S. 5 Fanconi anemia (FA) is an inherited DNA repair disorder characterized by progressive bone marrow failure, and a predisposition to AML. Stem cell transplantation from a related HLA-matched donor can alleviate the hematopoietic complications of FA; however, transplantation carries significant short-term and long-term treatment-associated risks, and two-thirds of patients who need a stem cell transplant lack a matched family donor. Transplantation for FA using unrelated donors results in higher treatment-related toxicity and significantly poorer survival. Due to the occurrence of spontaneous natural reversions of inherited mutations, FA is an ideal candidate disease for hematopoietic stem cell (HSC) gene therapy (GT). Preclinical studies have shown that transfer of FA genes successfully correct the genetic defect in FA cell and animal models. We therefore propose a clinical study focusing on FA-A with biallelic mutations in the FANCA gene, to determine the safety and efficacy of HSC GT using a novel lentiviral (LV) vector with a foamyviral (FV) envelope. A brief ex vivo transduction period will better preserve the function of the FA HSCs. The combination of LV vector, FV envelope and abbreviated ex vivo transduction is intended to provide improved safety and efficacy of stem cell gene transfer compared to prior trials. The lack of conditioning chemo-radiotherapy prior to re-infusion of the gene-corrected stem cells will permit us to determine the extent to which gene-corrected HSCs engraft in competition with the endogenous FA HSCs. Most importantly, this procedure will permit FA patients who did not achieve significant levels of engraftment of corrected stem cells to potentially receive chemotherapy and/or marrow transplantation in the future without any increased risks. Diamond-Blackfan-Anämie. eine doch nicht so "reine" Ribosomopathie -Neues über Genetik und Phänotyp Congenital neutropenia (CN) is well known as one of the premalignant bone marrow failure syndromes with an overall incidence of secondary leukemia of more than 10%. With the identification of new causative gene mutations the number of genetic subgroups is still increasing. We assessed the incidence and potential risk factors of leukemic transformation in CN and cyclic neutropenia (CyN) patients with known gene mutations or no identified mutation by analyzing all available data from the European Branch of the Severe Chronic Neutropenia Registry (SCNIR). Results from genetic testing were available for 255 of 336 CN (71 ELANE-, 31 HAX1-, 47 SBDS-, 18 WAS-, 21 G6PT-, 9 G6PC3-, 4 p14and 5 TAZ1-mutations; 36 negative for ELANE and HAX1 mutations) and in 28 of 66 CyN patients (22 ELANE-; 6 negative for ELANE-mutations). 81 patients were not tested yet. Secondary leukemias occurred in 36 of the 336 CN and 1 of the 66 CyN patients showing an unequal distribution by genetic subtypes reflecting the heterogeneity of congenital neutropenia ranging between no leukemia (G6PT-, 9 G6PC3-, 4 p14and 5 TAZ1-mutations) and more than 10% in ELANE, HAX1, WAS or ELANE/HAX1 negative. Despite ELANE mutations CyN patients exhibit no increased risk for leukemia. All CN subgroups benefit from G-CSF treatment with varying individual doses. However, patients requiring higher maintenance doses of G-CSF are at greater risk of leukemic transformation (Rosenberg, Zeidler et al., 2010) . Search for acquired G-CSF receptor mutations can be used as an early indicator for the process of malignant transformation. Detection of G-CSF receptor mutations should result in close observation of the patient with consideration of stem cell transplantation as soon as additional aberrations occur. -Klassifikation (1995) wurde alle RMS mit fokaler alveolärer Differenzierung als RMA klassifiziert. Später wurde in den USA ein sog. "mixed" RMS mit weniger als 50% alveolärer Differenzierung definiert. Molekulargenetisch weisen der größte Teil der RMA (ca. 70-80%) eine typische Translokation auf (FOXO1-Gen mit verschiedenen Fusionspartnern: PAX3, PAX7 und FGFR1). Zwei weitere seltene Translokationen (PAX3 mit FOXO4 bzw. NCOA1 als Fusionspartner) sind bekannt. "Translokations-negative" RMA sind RMS, die morphologisch als RMA eingeordnet werden, aber keine der bekannten Translokationen aufweisen. Array-Analysen haben gezeigt, dass die "Translokations-negativen" RMA ein genetisches Expressionsprofil aufweisen, welches den RME entspricht. Es ist aber unklar, ob die in diesen Untersuchungen als "Translokations-negative" RME klassifizierten Tumoren wirklich einem RMA nach strengen morphologisch/immunhistochemischen Kriterien entsprechen. Das biologische Verhalten dieser "Translokations-negativen" Tumoren ist nicht sicher bekannt. Da die Patienten mit diesen Tumoren wie ein RMA mit Translokation behandelt wurden, lässt sich ein prognostisch günstigeres Verhalten dieser "Translokations-negativen" Tumoren bisher nicht ableiten. In der Cooperativen Weichteilsarkom-Studie (CWS) haben die nach den CWS-Kriterien definierten "Translokations-negativen" RMA eine vergleichbar ungünstige Prognose wie Tumoren mit Translokation. Pleuropulmonale Blastome im Kindesalter -Tumorgröße und Resektionsstatus sind signifikante prognostische Faktoren. Ein Bericht aus der Cooperativen Weichteilsarkom-Studienzentrale CWS Kirsch S. 1, 2 , Vokuhl C. 3 , Leuschner I. 3 , Kosztyla D. 2 , Dantonello T. 2 , Schuck A. 4 , Bielack S. 2 , Klingebiel T. 2, 5 , Koscielniak E. 2 Von Willebrand disease (VWD) is a frequent inherited haemorrhagic disorder due to quantitative and/or qualitative defects of von Willebrand Factor (VWF), and of considerable phenotypic and genetic heterogeneity. Therefore, diagnosis and the phenotypic classification of patients into treatment relevant types and subtypes is a challenge. The clinical symptoms ranging from almost no bleeding except in rare situations in many patients with VWD type 1 to heavy bleeding episodes in the severest type 3 require a risk adapted prophylaxis and therapy. Risk assessment is on the basis of the patients' clinical history, sex, expectations according to the type of VWD, and the risk situation. The choice between i) local therapy, ii) antifibrinolytics, iii) release of VWF from endogenous storage organelles by desmopressin, iv) replacement therapy using VWF concentrates or v) combinations of these options has often to be adjusted individually to meet the patients' needs. Today, specific mutations in the VWF gene have been linked to characteristic clinical phenotypes and may aid in subtyping VWD patients and predicting response to therapy. These genotype-phenotype correlations are improving our understanding of the pathophysiology of VWD and helping to provide more accurate diagnosis and classification with important treatment-related implications. Inherited thrombocytopathies are a heterogenous group of diseases characterized by a mild to moderate bleeding tendency. Typical bleeding symptoms are easy bruising, epistaxis, menorrhagia, mucocutaneous and perioperative bleedings. The platelet function diagnostics (PFD) in children is hampered by age-dependent restriction of blood sample size, poor venous access and the lack of reproducible test reference ranges for children of different age groups. PFD is limited to specialised centres, because platelet function test procedures are complicated and time-consuming which most likely results in a relevant number of not diagnosed and not properly classified children with clinically relevant platelet function defects. The S2 guideline for PFD was developed as a result of two consensus meetings held in 2009 and 2011 in which members from 8 different societies (BDDH, BDT, DHGO, DGKJ, DGTI, GPOH, GTH, ÖGKJ) participated. These guidelines may allow the diagnosis and classification of inherited thrombocytopathies in pediatric patients. Evaluation of bleeding symptoms, bleeding history and clinical examination are essential for choosing a stepwise coagulation diagnostics. PFD should be preceded by the examination of blood smear including platelet morphology and the exclusion of thrombocytopenia, von Willebrand disease and secondary haemostasis defects. Light transmission aggregometry in platelet rich plasma is still considered the standard for assessment of platelet function. Luminometry, flow cytometry, electron microscopy and molecular genetics are accepted methods which alone or in combination may allow the classification of the underlying defect. The correct diagnosis of the specific platelet function defect in the patient is essential for accurate treatment and genetic counseling. Präoperative Gerinnungsdiagnostik vor HNO-ärztlichen Operationen -Eine Änderung der Rituale ist möglich und sinnvoll! Methoods. We investigated the mRNA expression of the protein kinase family in 62 medulloblastoma tumor samples and 14 cell lines compared with normal cerebellar tissue and an extensive expression-dataset of various other tumor types. We found that the Aurora kinases were significantly overexpressed in primary medulloblastomas and medulloblastoma cell lines compared to non-neoplastic tissues. Aurora kinases play a crucial role in cellular division by controlling chromatid segregation. Kaplan-Meier scans revealed an inverse association between overall survival and mRNA expression levels of Aurora kinases. A panel of different small molecule kinase inhibitors was applied to test for growth inhibition of medulloblastoma cell lines. The Aurora kinase inhibitors ZM447439 and VX680 exhibited an anti-proliferative effect on medulloblastoma cells. In a second approach, we transduced cell lines with lentiviral particles carrying shRNA targeting Aurora A or Aurora B kinase. The specific down regulation of Aurora kinases with lentiviral shRNA was confirmed by Western blotting and had a negative effect on the viability of medulloblastoma cells. Our data suggest that the inhibition of Aurora kinases may represent a promising approach for novel targeted strategies in the treatment of medulloblastoma patients. tected from asthmatic response in spite of an enhanced IL-17A secretion in the BAL. In summary, the transcription factor CREM determines the severity of allergen-induced allergic asthma. A genetic deletion of CREM predisposes for TH2-responses, whereas the T cell specific overexpression of CREMa induces a T cell phenotype which protects from asthmatic reactions. Dept Pediatrics, Medical University of Vienna, Austria 2 Dept. Neonatology, Univ Hosp. RWTH Aachen, Germany 3 Children and adolescents unit, Villach Regional Hospital, Austria Juvenile Idiopathic Arthritis (JIA) is the most common rheumatic disease occurring in childhood, though still difficult to diagnose. Reactive immunoglobulins as well as their specific immunocom plexes take part in the pathogenesis of this autoimmune disease. Serum samples are commonly analyzed by means of reducing electrophoretic techniques, where complexes are lost due to their molecular weight. In the present study they were separated using modified BN-PAGE, which led to a high resolution even of very high molecular weight protein complexes (>1000 kDa), compared to a reducing as well as non-reducing SDS-PA-GE. A second dimension electrophoresis under reducing conditions revealed a further identification of complexes. A distinct pattern of different protein complexes of high molecular weight could be distinguished in the patient's serum compared to the age matched controls. BN PAGE seems to enable grouping of JIA patients by spot pattern recognition being widely compatible to clinical subtyping and seems to be an adequate method for the separation and detection of immunocomplexes apparent in JIA, thus monitoring the success of anti-inflammatory and immunomodulating therapies. Using the tech nique described, a functional therapy monitoring is enabled, too. Congenital Disorders of Glycosylation comprise a rapidly growing group of inherited human diseases which affect the biosynthesis of glycoconju gates. CDG-Ia, the most frequent type, is caused by decreased activity of phosphomannomutase 2 (PMM2) that leads to reduced synthesis of mannose-1-phosphate and its downstream metabolic products thereby impairing protein N-glycosylation. The clinical phenotype of CDG-Ia includes psychomotor and mental retardation, hepatopathy and blood clotting problems. To investigate the pathophysiology of CDG-Ia, we generated a hypomorphic mouse model with a residual Pmm activity comparable to CDG-Ia patients. The reduced enzyme activity in mice leads to embryonic lethality in the early onset of organogenesis. By elevating the serum mannose level in pregnant dams, we were able to overcome the critical stage in embryogenesis and to generate living offspring (1) . Our results underline the essential role of Nglycosylation in embryonic development and may open new treatment options for CDG-Ia. 1Nat Med. 2011, 18:71-3. biomarker based diagnostic score which may assist in a rational choice of patients who should undergo analysis of the FAS gene. We identified a patient with thyroid dysgenesis who was heterozygous for a NKX2.5 mutation and a heterozygous carrier of a mutation in the PAX8 promoter region. In vitro studies revealed that this PAX8 promoter mutation leads to a reduced gene expression. Consequently, we sequenced the PAX8 promoter region in patients with thyroid dysgenesis who did not have a mutation in the known candidate genes (e.g. TSHR, PAX8, TTF1, TTF2, NKX2.5) for thyroid dysgenesis. Three new sequence variations in the PAX8 promoter region were identified in four of the patients. These base pair changes were not detected in 100 normal controls. Electromobility shift assay (EMSA) studies suggest no specific protein or protein complex binding to the altered promoter elements. Transient transfection studies showed that at least one of these base pair changes leads to a decreased promoter activity and thus to an impaired PAX8 gene expression. In summary, we identified a new group of PAX8 promoter sequence alter ations that might cause thyroid dysgenesis. Further studies are needed to prove this hypothesis. The Beckwith-Wiedemann syndrome (BWS) and Silver-Russell syndrome (SRS) are rare developmental disorders that present with marked intrauterine and postnatal overgrowth (BWS) or growth retar dation (SRS). Associated molecular defects are heterogeneous and mainly due to epigenetic changes in imprinting control regions (ICR). ICR1 regulates the monoallelic expression of IGF2 and H19 in cis. A significant proportion of SRS and BWS patients present with epigenetic alterations of other chromosomal regions, arguing for a functional dependence of the affected imprinted genes. The molecular mechanisms of the ICR1 effects are still incompletely defined and their analysis usually is limited to genetically engineered model organisms. The presented work offers an unusual mechanistic insight into ICR1 driven regulation of imprinted genes in human cells. By utilizing unique fibroblasts with maternal (SRS) or paternal (BWS) uniparental disomy 11p15, we uncovered a set of transcriptionally co-regulated imprinted genes on different chromosomes. Mechanistically, interchro mosomal contacts via the CCCTC-binding factor (CTCF) and inter actions mediated by H19 transcripts are involved. Bronchopulmonary dysplasia (BPD) is characterized by disturbed lung development caused by a bundle of noxious stimuli. The phenotypic characteristics of lung fibroblasts associated with the development of severe BPD were determined in preterm infants<29 weeks of gestational age. The increased proliferative capacity of these cells was highly pre dictive for the duration of mechanical ventilation and the higher severity score of BPD. The fibroblasts with an augmented sponta neous growth in vitro displayed an increased nuclear accumulation of the proproliferative transcription factor NF.B and a less differ entiated phenotype determined by the reduced expression of a-SMA, while classical fibroblast surface markers and intracellular proteins were not predictive. Using RNA interference, the molecular proof was provided to assign the constitutive activation of NF.B to the spontaneous growth rate and the undifferentiated status. Mimicking the situation of pulmonary inflammation, the pro-inflammatory cy tokine TNF-a induced the identical phenotype mediated by NF.B accumulation. These data clearly indicate that distorted function of lung fibro blasts is predictive for the development of severe CLD. In spite of the increasing number of known disease genes it remains a challenge to delineate the functional link between associated var iants and disease, and genotype-phenotype correlation is often weak. In order to relate genetic variation to dysfunction in peroxisomal biogenesis disorders (PBD), we performed a combined protein protein interaction and network medicine approach that was applied to PEX26 associated with PBD of varying severity. A whole organelle protein interaction screen against a peroxisomal library identified 16 novel binding partners for PEX26 expanding its func tion to proliferation, membrane assembly, and fatty acid metabolism. Thus, these data point to a hub position for PEX26 within the peroxisomal context providing a link between cellular lipid metabo lism at different steps and reactive oxygen species, where dysregulation is associated with multigenic acquired diseases. Inves tigation of mutation-specific perturbations of the identified PEX26 network allowed for robust correlation to phenotypic variability and expressivity indicating that edgetic perturbations are jointly respon sible for the pathogenesis in PEX26 deficiency. A genome-wide association study of meningococcal disease identifies novel susceptibility and severity genes in a paediatric meningococcal patient cohort Genetic factors contribute to both susceptibility and severity of meningococcal disease (MD) and a number of genes have been associated with the disease in previous studies. However many of these associations have not been replicated in larger studies. We have established an European collaborative study which has col lected 2000 MD cases from the UK, Holland, Germany, Austria, and Spain. We used a genome-wide association studies (GWAS) approach. A cluster of complement factor SNPs replicated indepen dently in both cohorts, including SNPs within complement factor H (CFH) (P02.2×10 -11 andP03.7×10 -10 ) and in CFHrelated protein 3 (CFHR3) (P04.6×10 -13 ). The second most significant SNP was observed within ABCA4 (P08.5x10 -10 ). This is the first GWAS of MD and the largest cohort yet studied. N. meningitidis is known to evade complement-mediated killing by the binding of host CFH to the meningococcal factor H-binding protein. Our study suggests that host genetic variation in these regulators plays a role in determining the occurrence of invasive by this pathogen. In a subset of MLL rearranged childhood AML complex reciprocal translocations with multiple breaks involving 10p and 11q result in a MLL-MLLT10 fusion gene. Molecular deciphering of malignancies is a main target of next-generation sequencing. We report on sequencing results of six pediatric AML patients with variant forms of t(10;11). Paired-end sequencing was performed to characterize the malignancy and detect further structural variants based on mapping coordinates, insert size and orientation of the reads. In all patients MLL-MLLT10 was detected; as a highlight all required (at least three) breakpoint regions were identified on the base level. Furthermore, the precise pattern of rearrangement (each step, e.g. inversion and subsequent translocation) required to result in MLL-MLLT10 fusion was revealed by closer inspection of read orientation; complex translocations involving three chromosomes could be detected and validated. We found numerous additional structural variants and copy number anal yses were performed to detect gains and losses. In conclusion, by means of paired-end sequencing we characterized complex genomic structural variants and underlying molecular mechanisms in pediatric t (10;11) AML patients. Karabul N, Gökce S, Beck M, Mengel E Villa Metabolica, Children's Hospital, Mainz, Germany Glycogen storage disease type II (Pompe disease or acid maltase deficiency) is an autosomal recessive metabolic disorder due to lysosomal accumulation of glycogen (deficiency of enzyme acidic alphaglucosidase). During follow up examinations we analyzed PAS (Periodic acid-Schiff-staining) positive lymphocytes counts in blood samples. PAS positive material reflects quantitative storage of glycogen in lymphocytes. In 30 Pompe patients we analyzed PAS positive lymphocytes in stained blood smears before, after 1 and 6 month of enzyme replacement therapy (ERT) and compared them to normal controls. We defined a semiquantitative score. All of our healthy controls showed less than 5 % of PAS-positive lymphocytes, whereas the mean of all juvenil/ adult Pompe patients before therapy was 39 %. There was no negative or borderline patient result. After one month of ERT 25 % of the patients had a negative, 25 % a borderline and 50 % a 1-foldpositive result. PAS staining -in addition to the enzyme assay -is avaluabletool to avoid false negative results in Pompe patients. ERT leads to a rapid and continuous improvement of the glycogen storage in lymphocytes. Thus, PASpositive lymphocytes should be considered as a follow up parameter in Pompe disease. Foetuses of overweight mothers are exposed to an altered intra uterine milieu.Results of animal studies suggest that this altered intrauterine milieu results in an altered programming of insulin metabolism in offsprings.The aim of the present work was to investigate the relationship between maternal BMI values before pregnancy and offsprings fasting insulin concentrations at the age of 8 yrs. The UBCS is a prospective study with a longitudinal design (nbaseline 01066 mothers and newborns). At the 8-year follow-up (8y FU) of the UBCS the weight and height of the children and their mothers were measured and a fasting blood sample was taken (n0499).Plasma concentrations of insulin (mU/l) were measured (ELISA).At the 8y FU of the UBCS fasting insulin concentrations were significantlyassociatedbetween mothersand children.Higher BMI values of the mothers before pregnancy (data of mother's record of prenatal and natal care) were related to higher fasting plasma insulin concentrations in 8 yrs old children.A smaller association existed between the current ma ternal BMI values at the 8y FU of the UBCS and offsprings fasting insulin concentrations at the age of 8 yrs .These obser vations support the hypothesis, that an altered intrauterine mi lieu, to which a foetus of a woman with higher BMI values is exposed during pregnancy, has long time consequences on offsprings insulin metabolism. Katrin Hebel 1 , Bernhard Kosak 1, Julienne Knolle 1 , Franziska Büsch 2 , Christoph Arens 2 , and Monika C. Brunner-Weinzierl 1 Department of Experimental Pediatrics 1 and Clinic of Ear, Nose, and Throat Medicine 2 , University Hospital, Otto-von-Guericke University, 39120 Magdeburg, Germany Interleukin 4 (IL-4) is the primary cytokine supporting the development of atopic diseases. In adenoids of young children, we discovered a so far hardly appreciated Th subpopulation expressing an IL-4 splice variant which is not secreted. Having a closer look at the subpopulation during ontogeny, naïve CD4+ T cells from cord blood with and without anti-CD3 T cell activation -but not from adults -had a strong bias to express the non-secreted Interleukin-4 (IL-4) variant in CD45RA+ T cells at high frequencies that down-modulated the surface mole cule CD31. Eventually, only the CD31-subfraction of CD4+ T cells gained the ability to secrete IL-4. Interestingly, their IL-4 expres sion was down-modulated by co-stimulation with anti-CD28 or pro inflammatory cytokines, reflecting the plasticity of neonatal TH cells and their capability to be modified despite their overall greater intrinsic capacity to develop into a TH2 phenotype. It is of great interest for immunpathologies driven by a Th2 response such as allergies that the secretion of this intrinsically induced, functional IL-4 additionally depends on the activation stimulus and the exogenous cytokine milieu and thus, can be manipulated. We identified two patients with a novel inborn error of cobalamin metabolism. Fibroblasts from both patients mimicked the biochemical phenotype of deficient lysosomal cobalamin release (cblF) caused by mutations in LMBRD1 encoding the lysosomal membrane protein LMBD1. However, patient fibroblasts complemented those from all known complementation classes, including cblF. We identified bi allelic ABCD4 mutations in each patient by microcell-mediated chro mosome transfer and exome sequencing of chromosome 14 (patient 1) and whole exome sequencing (patient 2). Expression of wild type ABCD4 rescued the abnormal cellular phenotype in patient fibroblasts. Transfection with each of the four missense mutations confirmed their functional significance. ABCD4 colocalized with the lysosomal mem brane proteins LMBD1 and LAMP1. We assume that ABCD4 is an essential component of intracellular cobalamin metabolism and might interact with LMBD1 to allow transport of cobalamin out of the lysosome. The novel Joubert Gene KIF7 regulates microtubular dynamics and cellular polarity MC Liebau 1, 2 Background. Joubert syndrome (JBTS) is characterized by a specific brain malformation with various additional pathologies. It results from mutations in various different genes. JBTS has been linked to dysfunction of primary cilia since the gene products localize to this ancient organelle. Methods. We recently identified a novel disease locus, JBTS12, with mutations in the KIF7 gene in a consanguineous JBTS family by linkage analysis. Cellular KIF7 function was assessed by multiple approaches. Results. KIF7 interacts with the known Joubert protein NPHP1. Knockdown of KIF7 in cell lines caused structural defects in cilia, centrosomes and the Golgi network likely resulting from abnormal tubulin acetylation and altered microtubular dynamics. KIF7 further more is part of a polarity-regulating protein complex. Our cellular studies also suggest that KIF7 can act as a kinesin in intracellular trafficking. Modified microtubule stability and dynamics caused by loss of KIF7 function may be an underlying disease mechanism con tributing to JBTS. Recessive mutations in TRIP11 are known to cause ACG1A, a lethal chondrodysplasia. Based on similar radiographic features, we have now delineated a less severe disease also associated with loss of TRIP11 function. Our observations suggest that cilia may be crucial in the pathogenesis, as pulmonary hypoplasia, hydrocepha lus, and dental anomalies are part of the clinical spectrum. In patient-derived primary cells, we identify down-regulation of IFT20 as a critical consequence of TRIP11 mutations. IFT20 is a constituent of the anterograde intraflagellar transport machinery. Furthermore, both TRIP11 and IFT20 mediate export of cilium targeted proteins from the Golgi apparatus. In vitro and in vivo experiments implicate TRIP11 and IFT20 in the fine-tuning of cilium-dependent WNT signalling during chondrocyte differentia tion. Restoring the balance of canonical and non-canonical WNT responses in TRIP11-negative cells may thus provide a therapeutic angle for TRIP11-associated diseases. WT1 is a master regulator of early embryonic development controlling bidirectional transitions from mesenchyme to epithelium in diverse tis sues and organs. In spite of recent progress in understanding WT1 actions in nephrogenesis and cardiogenesis, its role in haematopoiesis remains controversial. Using tetracycline-controlled gene regulation in mice, we followed the fate of Wt1-positive cells in the aorta-gonadmesonephros (AGM) region from embryonic days 10 to 12 (e10.5-e12.5), where pluripotent haematopietic stem cells (HSC) develop from, and in, a compartment very recently identified as haemogenic endothelium (HE). In a short period of app. 12 hours, Wt1 marks HSCs in the ventral AGM and HE. Wt1-positive cells from this region populate the liver and the thymus at later stages of development and give rise to all haematopietic lineages. Wt1-positive HSCs isolated at e11.5 are capable of reconstitut ing haematopiesis in irradiated hosts. Transcriptome and chromatin im mune precipitation experiments with Wt1-positive HSCs reveal that both Wnt and Notch pathways are targeted by Wt1. A critical appraisal of scientific methodology to establish consensus-and evidence-based recommendations using the example of guidelines for the treatment of Juvenile Idiopathic Arthritis Guidelines aim to provide recommendations based on objective analysis of scientific data. In case of insufficient data a consensus is mandatory. An ideal consensus reflects the opinion of every participant in the consensus process and provides objective and goal directed recommendations at the same time. We compare the methodological approach of consensus process of two peer reviewed publications, presenting guidelines and recommenda tions for the treatment of JIA [German Society for Paediatric Rheumatolo gy: Dueckers et al. 2012 ; American College of Rheumatology: Beukelmann et al. 2011] . Both declare to provide evidence-and consensus-based state ments for the same disease. Profound differences in methodology concern e.g. consensus process (Nominal Group Technique versus Appraisal for Guidelines and Research and Development (AGREE)), selection of experts (nominated multidisciplinary representatives versus self selected experts). Methodological differences might render different therapeutic recommen dations. Analyzing the weakness and strength of both methodological approaches will allow designing an appropriate treatment guideline. We recently showed that rapid engraftment of primary ALL in NOD/ SCID mice (Time To Leukemia, TTLshort) is indicative for poor patient outcome and associated with a gene expression profile pointing to pathways involving mTOR. In this study we now functionally address mTOR activation in xenograft ALL assessing phosphorylation of the ribosomal protein S6, a molecule downstream of mTOR, and evaluate inhibition of this key survival pathway as novel treatment strategy. Inhibition of mTOR by rapamycin and the dual mTOR/PI3K inhibitor BEZ235 lead to a significant reduction in pathway activation in TTLshort compared to TTLlong xenografts. Next, we analyzed mTOR inhibition in a preclinical NOD/SCID/huALL model. Mice bearing leukemias derived from differ ent patients were treated with rapamycin or control and the time to reoccurrence of ALL was estimated. Interestingly, mTOR inhibition led to a significant delay of post-treatment ALL onset in TTLshort/ high risk leukemias in contrast to TTLlong/low risk leukemias. Thus, TTLshort ALL is characterized by hyperactivated mTOR signaling and can effectively be targeted by known inhibitors providing a novel therapeutic strategy for the treatment of high risk ALL. Igor Nestrasil*, Ulrike Loebel §, Jan Sedlacik §, Alfried Kohlschütter#, Elsa Shapiro*, Angela Schulz# *University of Minnesota, Minneapolis,USA #Children's Hospital, and § Dept. of Neuroradiology, University Medical Center Hamburg, Hamburg, Germany Neuronal ceroid lipofuscinoses (NCLs) are still beyond remedy. The clinical course and itsvariability in the different NCL forms is widely unknown. A precise and quantitative description of disease progression is urgently needed in order to establish an evaluation tool for experimental therapies presently being developed. This can be achieved by collecting volumetric brain MRI data and linking these to clinical scoring data in the different NCL disease forms. Cross-sectional as well as longitudinal quantitative MRI data were collected from 31 children with CLN1 (n0 3), CLN2 (n05), and CLN3 (n023). Volumetric analysis was performed by automated segmentation. Volumetric MRI data were correlated with clinical scoring data obtained using established clinical scoring methods. Data analysis showed that cortical volume declined robustly with age (p<.01) and disease progression represented by clinical scoring data. Therefore cortical volume atrophy in combination with clinical scor ing data represents a sensitive outcome measure for the evaluation of experimental therapies. Mucolipidosis II (MLII) is a lysosomal storage disease associated with missorting of multiple lysosomal enzymes and the presence of cytoplasmic vacuolar inclusions in mesenchymal cells (I-cells). MLII patients are characterized among others by skeletal abnormalities, stiff ness and chronic joint pain. Radiographic and histomorphometric analyses of a mouse model for MLII display severe skeletal abnormalities and osteopenia resulting from a reduced number of osteoblasts and an increased number of osteoclasts. We used primary cultured osteoblasts and osteoclasts to determine the pathomechanisms of the disease and observed an increased secretion of cytokines involved in the reg ulation of the bone homeostasis from MLII osteoblasts. In a second approach we investigated the effect of antiresorptive therapies on the bone morphology of the MLII mice. The data provide new insight into pathomechanisms affecting the bone morphology in MLII which might be relevant for other lysosomal storage disorders with skeletal abnormalities and permit the development of therapeutic strategies to improve skeletal alterations in MLII. Anne-Hélène Lebrun, Karoline Strehl, Caterina Cancrini, Jacinta Bustamante, Capucine Picard, Anne Puel, Jean-Laurent Casanova, Horst von Bernuth Pediatric Pneumology and Immunology, Charité Hospital -Humboldt University, Berlin, Germany, EU X-linked recessive ectodermal dysplasia (EDA) with immunodeficiency (ID) is caused by hypomorphic mutations in the nuclear factor-.B (NF-.B) essential modulator (NEMO)-gene, which contains 4 untranslated alternatively, mutually exclusively spliced first exons (NEMO 1A, 1B, 1 C, 1D). We describe 5 patients from 2 kindreds with mild ID due to specific mutations at the NEMO-1B donor splice site but without EDA. Both mutations lead to intron retention, resulting in a NEMO-1B-IVS1B-1 C isoform. In fibroblasts NEMO protein expres sion is reduced while IL-6 production, I.Ba degradation and binding of NF-.B to nuclear DNA upon TNFa activation is not or only slightly impaired. In 5 major leucocytes subsets NEMO-1B is underexpressed and NEMO-1 C overexpressed. In 7 leucocyte subsets NEMO protein expression is reduced. So the lack of the 5'UTR NEMO-1B isoform causes ID whereas the expression of NEMO-1 C and/or NEMO-1A may prevent from EDA. In conclusion, we in detail describe molecular variants of human NEMO deficiency, which allows for the first time to speculate on distinctive roles of 5´UTR noncoding exons in human NEMO, for immune defence and for the development of ectodermal tissue. age with chronic neuropathic pain and recurring episodes of abdominal pain, constipation, and diarrhea. Cardiomyopathy, stroke, and progres sive renal failure lead to death in the forth decade of life. It is possible to manufacture GALA for therapeutic purposes in large scale quanti ties. In order to develop an individualized enzyme replacement therapy (ERT) for Fabry disease we applied the following strategy: 1) We documented the differences between patients with and without residual GALA activity in order to estimate therapeutic expectations of external enzyme supplementation. 2) We quantitatively documented the pedi atric phenotype as a "window of opportunity" for early therapy before the onset of irreversible complications. 3) We developed novel diag nostic markers. 4) We assessed long-term results of ERT in classical patients. 5) We individually intensified ERT in non-responders with severe disease. 6) We developed the pediatric ERT after documentation of safety and efficacy in adult populations. The development of ERT in Fabry disease is an example for the science of small clinical trials in rare disorders affecting children. Marcin Wlodarski, Joerg Meerpohl, Tamas Farkas, Friedrich Kapp, Charlotte Niemeyer Pediatric Hematology and Oncology, Department of Pediatrics and Adolescent Medicine, University of Freiburg, Germany Haploinsufficiency of ribosomal protein (RP) genes cause Diamond Blackfan anemia (DBA), a congenital bone marrow failure syndrome characterized by erythroid progenitor defect associated with malformations of multiple organ systems. Most recently hemizygous GATA-1 mutations were linked to DBA. In total, half of all cases remain without an identified genetic cause. To characterize genomic aberrations in patients registered in the German DBA registry, we performed a comprehensive analysis of 191 DBA patients using sequencing, genomewide SNP-arrays, gene copy qPCR and poly some profiling. Mutations in 9 RP genes were identified in 50 % of all cases. Whole gene deletions of 5 RP genes inaccessible to sequencing were discovered using SNP arrays and qPCR in almost one third of non-mutated patients. Recurrent microdeletion 15q25.2 localized between regions of low copy repeats was the most com mon aberration abrogating a total of 15 genes including RPS17. Remarkably these patients presented with additional symptoms atyp ical for DBA, pointing towards a novel contiguous gene syndrome. The analysis of patient offspring trios revealed a dominant transmission pattern of RP gene defects in 45 % of cases, of which one third had maternal predominance. In summary, comprehensive genomic analysis including deletion screen is required to identify novel ge netic causes of DBA. DBA) wird traditionell als die erste Ribosomopathie, eine Störung der Ribosomen-Biogenese definiert. Neben Knochenmarkversagen im Sinne einer hyporegenerativer Anämie treten körperliche Fehlbildungen (kraniofazial, skeletal, urogenial und kardial) in ca. 50-60% der Fälle auf. Im Jahr 1999 wurde RPS19, ein für ribosomales Protein (RP) kodierendes Gen, als erste genetische Ursache identifiziert. Nach Resequenzierung aller 80 RP-Gene Ziel dieser Studie war eine differenzierte genomische Analyse der Patienten und Familientrios aus dem deutschen DBA-Register. Die Methodologie umfasste Sequenzierung, SNP/CGH-Arrays, Genkopie-qPCR sowie Polysomen-Profiling Diese Patienten scheinen phänotypisch schwerer betroffen zu sein. Die Familienanalysen zeigen, dass RP-Genmutationen in 55% der Fälle de novo auftreten, in 34% maternal, und in 11% paternal vererbt werden, wobei Mutationsträger einen komplett silenten Phänotyp aufweisen können. Während wir den genetischen Defekt bei den meisten Patienten mit einer differenzierten Analyse finden können, verbleiben am Ende 35-40% der DBA-Fälle ohne erkennbare genetische Ursachen Ermittlung des ereignisfreien (EFS) und 5-J.-Überlebens mittels Kaplan-Meier-Plot, der Prognosefaktoren mit χ2-und Fisher-Test 13 Mädchen und 17 Jungen mit einem medianen Alter von 2,9 J. (0,6-13,6) und medianem FU von 8,5 J. (1,1-20,8) präsentierten sich mit PPB der linken (n=11) od Typ I n=0, unbek. n=2). 4/30 wurden primär biopsiert mit sek. Resektion nach neoadjuvanter Chemotherapie. Bei 7 Pat. konnte eine R0-, bei 6 eine R1-, bei 13 eine R2-Resektion erreicht werden. Bestrahlt wurden 6/30 Kinder Die multimodale Therapie nach CWS führte zu guten Ergebnissen verglichen mit bisher publizierten Serien. Tumorgröße und Resektionsstatus, nicht histologischer Typ nach Dehner sind signifikante prognostische Faktoren MikroRNAs sind kurze Nukleotidsequenzen, welche die Translation regulieren. Sie sind an verschiedensten Signalkaskaden und an der Krebsentstehung beteiligt. Die RNAse DICER1 wandelt Vorläufer-Mi-kroRNAs in reife MikroRNAs um. DICER1-Mutationen verursachen ein Tumorprädispositionssyndrom, welches durch folgende Neoplasien gekennzeichnet ist: pleuropulmonales Blastom (PPB), zystisches Nephrom, Keimstrang-Stromatumoren des Ovars, Medulloepitheliom, chondromesenchymales Hamartom, multinoduläre Struma und embryonales Rhabdomyosarkom des Gebärmutterhalses. Viele Fragen verbleiben unbeantwortet Sind weitere Neoplasien mit dem Syndrom assoziiert? Gibt es weitere Gene? Seltene Erkrankungen" darstellen würde. Aufgrund der Seltenheit des Syndroms ist eine derartige internationale Verknüpfung sinnvoll. Mit dieser Studie wird es möglich sein, Daten zu generieren, mit Hilfe derer das Syndrom besser verstanden und die Patienten besser betreut werden können. Ferner werden biologische Fragen, die auch für das Verständnis anderer Malignome von Interesse sein werden Um diese Befunde zu validieren, untersuchten wir ein unabhängiges Kollektiv von 60 High-grade-Osteosarkomen mit hochauflösenden Arrays (Affymetrix 6.0 SNP-Arrays) und konnten bestätigen, dass die genomischen Veränderungen und das CAS-System prädiktiv für Therapieansprechen und ereignisfreies Überleben sind Arbeitstagung für Pädiatrische Forschung Transcriptome dysregulation and epigenome signature responses upon hepatitis B virus infection and therapy Germany Effects of umbilical cord blood-derived mesenchymal stem cells (CB-MSCs) in IUGR-mice with BPD Germany BPD remains a major threat of very preterm neonates especially with IUGR. Stem cell-based regenerative therapy of BPD still represents a field of controversy in neonatology. We tested the therapeutic effects of CB-MSCs in a double-hit model of BPD in newborn mice with IUGR induced by maternal hypoxia (FiO2 10 %) from gestational day 14 Survival rate of double-hit mice was reduced compared to normoxia controls (36 vs 100 %; p<0.001). CB-MSCs treatment improved pulmonary architec ture and increased significantly the mRNA-expression of SP-C by the factor of 8.1 (p<0.007). Administration of CB-MSCs into experimental BPD mice with IUGR can improve expression of SPC and restore alveo genesis. Our data support the potential use of CB-MSCs in therapeutic strategy for BPD, similarly to previous reports ELISA was used for measurement of OPN blood and CSF levels. Within cancer group blood and CSF samples were distributed as follows: Acute leukaemias 16/15, brain tumours 5/7, lymphomas 6/2 and other solid tumours 7/0. In the cancer group median age was 8 years with a range of 0-21 years. Significant higher blood OPN-levels were found in children with cancer in comparison to controls of the same age group (all p < .001). CSF levels in children within the cancer group were higher compared to controls, without reaching signifi cance. Our study is the first one analysing blood and CSF levels in children with and without cancer Children's Hospital, Münster; 2 Univ. Children's Hospital Children's Hospital DGKCH-FV-030 GNPI FV-3/8, GNPI FV-7/4, GNPI PO-1/15, GNPI PO-5/14, GNPI PO-9/1, GNPI PO-9/5, GNPI PO-9/15 GNPI FV-3/4, GNPI FV-4/7, GNPI FV-7/5, GNPI FV-9/6, GNPI PO-5/6, GNPI PO-5/10, GNPI PO-5/15, GNPI PO-5/16 GNPI FV-1/1, GNPI FV-1/2 GNPI FV-8/4, GNPI PO-5/2 GNPI FV-3/4, GNPI PO-8/12 DGKJ-PO-626 GNPI INT-5/1 GPOH-6-2 GNPI FV-4/4, GNPI FV-4/5, GNPI FV-9/2, GNPI FV-9/3, GNPI PO-1/1, GNPI PO-1/7, GNPI PO-1/11, GNPI PO-1/13 GNPI FV-8/4, GNPI PO-5/1 GNPI PO-3/1, GNPI PO-7/12, GNPI PO-9/4 GNPI FV-2/2, GNPI GNPI FV-3/6, GNPI PO-3/10 GNPI FV-4/6, GNPI FV-7/5, GNPI FV-9/6 GNPI FV-4/5 GNPI FV-3/1 DGKCH-FV-015 DGKJ-PO-504, GNPI PO-2/13, GNPI PO-8/10, GNPI PO-8/11 GNPI FV-8/6, GNPI PO-11/2, GNPI GNPI FV-5/1, GNPI FV-5/2, GNPI FV-5/3 DGKCH-FV-005 GNPI FV-1/4, GNPI FV-1/5, GNPI FV-5/5 DGKCH-FV-040 GNPI PO-8/14, GNPI FV-2/1 GNPI FV-2/5 GNPI FV-8/4, GNPI PO-5/1, GNPI PO-5/2 GNPI FV-2/7, GNPI FV-9 DGKCH-FV-003 GNPI FV-2/2, GNPI FV-3/3, GNPI FV-3/5, GNPI FV-3/7, GNPI PO-2/3, GNPI PO-8/5, GNPI PO-8/13 GNPI FV-2/2, GNPI FV-3/3, GNPI FV-3/5, GNPI FV-3/7, GNPI PO-8/13 GNPI PO-1/7, GNPI PO-1/11, GNPI PO-1/14, GNPI PO-3/13, GNPI PO-9/12 GNPI PO-1/6 GNPI FV-5/2, GNPI FV-5/1, GNPI FV-5/3, GNPI PO-5/4 GNPI FV-4/6, GNPI FV-7/5 GPOH-3-1 Goelz R DGKCH-FV-011 GPOH-1-1 GNPI FV-5/5, GNPI FV-5/6, GNPI FV-9/5, GNPI PO-10/8 GNPI FV-4/1, GNPI FV-4/2 GNPI FV-5/2, GNPI FV-5/3 DGKJ-PO-663 GNPI FV-3/4, GNPI PO-5/16 DGKCH-FV-028 GNPI FV-3/1, GNPI PO-2/3, GNPI PO-3/4, GNPI PO-8/5, GNPI PO-8/7 GNPI FV-8/7, GNPI PO-3/5, GNPI PO-5/11, GNPI PO-9/8, GNPI PO-11/4, GNPI PO-12/8 GNPI FV-2/5, GNPI FV-3/6, GNPI FV-5/8, GNPI PO-2/8 GNPI PO-1/15, GNPI PO-9/1, GNPI PO-9/5 GNPI FV-1/6, GNPI FV-5/5 DGKCH-FV-011 GNPI FV-1/7 GNPI FV-2/7, GNPI FV-9 GNPI FV-6/5, GNPI PO-3/9 GNPI PO-2/11, GNPI PO-6/14 DGKCH-FV-024 GNPI FV-2/5, GNPI PO-2/9 GNPI FV-4/1, GNPI FV-4/2, GNPI PO-5/12 GNPI FV-4/6, GNPI FV-4/7, GNPI FV-9 GNPI PO-1/6 GNPI FV-5/7, GNPI FV-8/4, GNPI FV-9/8, GNPI PO-5/1 GNPI FV-4/5, GNPI PO-1/13 GNPI FV-2/3, GNPI FV-9 GNPI PO-2/8, GNPI PO-7/1 GNPI FV-1/1, GNPI FV-1/2 GNPI FV-2/8 GNPI PO-6/14, GNPI PO-1/4, GNPI PO-2/11 DGKJ-PO-693 DGKJ-PO-575 DGKJ-PO-603 GPOH-8-2 GNPI FV-1/7, GNPI PO-7 GNPI FV-5/5, GNPI FV-5/6 GNPI FV-3/8, GNPI PO-9 GNPI FV-7/4, GNPI PO-1/15, GNPI PO-5/14, GNPI PO-9/1, GNPI PO-9/15 GNPI FV-1/4, GNPI FV-1/5, DGKCH-PO-014, GNPI PO-3/8 DGKJ-PO-591, GNPI PO-2/6 GNPI FV-1/8, GNPI PO-5/1 GNPI FV-6/7, GNPI FV-7/1 GNPI PO-1/5, GNPI PO-8/4 GNPI FV-4/6, GNPI FV-9/6 GNPI FV-9/5, GNPI PO-8/1 GNPI FV-4/6, GNPI FV-4/7, GNPI FV-7/5, GNPI FV-9 GNPI FV-6/5 GNPI FV-5/2, GNPI FV-5/3, GNPI FV-6/8, GNPI FV-8/7, GNPI FV-9/4, GNPI PO-3/5, GNPI PO-5/5, GNPI PO-9/8, GNPI PO-11/4, GNPI PO-12/8 GNPI PO-5/11, GNPI FV-5/4 GPOH-8-1 GNPI FV-6/7, GNPI FV-7/1, GNPI PO-2/1, GNPI PO-6/4, GNPI PO-6/5 PO-3/2, GNPI FV-5/1, GNPI PO-4/9 GNPI FV-4/6, GNPI FV-4/7, GNPI FV-7/5, GNPI FV-9 GNPI FV-1/8, GNPI FV-5/7, GNPI FV-8/4, GNPI FV-9/8, GNPI PO-5/1, GNPI PO-5/2 GNPI FV-4/1, GNPI FV-4/2 DGKCH-FV-026 GNPI PO-1/6 GNPI FV-6/3, GNPI PO-11/15 GNPI FV-1/4, GNPI FV-1/5 GPOH-8-4 DGKCH-FV-036, DGKJ-PO-681 DGKJ-PO-616 GNPI FV-2/2, GNPI FV-3/3, GNPI FV-3/5, GNPI FV-3/7, GNPI PO-8/13 GNPI INT-2/4, GNPI FV-2/8, GNPI FV-9/5 DGKCH-FV-019 GNPI FV-6/3, GNPI FV-9/5, GNPI PO-1/13, GNPI PO-2/13 GNPI PO-11/6, GNPI PO-11/11 GNPI FV-5/7 GNPI FV-5/2, GNPI FV-5/3 DGKJ-PO-618 DGKJ-SY-443, GNPI FV-8/6 GNPI FV-2/4, GNPI FV-9/2 GNPI PO-9/6, GNPI FV-2/7 GNPI FV-1/3, GNPI FV-4/3 GNPI PO-6/7, GNPI PO-6/8 GNPI FV-5/2, GNPI PO-2/15 GNPI FV-2/3, GNPI FV-6/8, GNPI FV-8/7, GNPI PO-9/8, GNPI PO-11/4, GNPI PO-12/8 GPOH-6-4 GNPI FV-1/4, GNPI FV-1/5, GNPI FV-5/5, GNPI FV-7/7, GNPI PO-7 GPOH-3-2, GPOH GNPI FV-3/6, GNPI PO-3/10 GNPI PO-6/5, GNPI PO-6/7 DGKJ-PO-614 GNPI NEO-4/1, GNPI GNPI FV-1/1, GNPI FV-1/2 GNPI FV-5/1, GNPI FV-5/2 GPOH-3-2 DGKCH-FV-038 GNPI FV-8/6, GNPI PO-11/2, GNPI GNPI FV-4/1, GNPI FV-4/2 DGKCH-FV-015 GNPI FV-9/5, GNPI PO-1/5, GNPI PO-3/14, GNPI PO-4/14 GNPI PO-6/2, GNPI PO-8/1 GNPI FV-3/2, GNPI FV-7/6, GNPI FV-6/6 GNPI FV-8/7 GNPI PO-1/4, GNPI PO-2/11, GNPI PO-6/14 GNPI FV-4/1, GNPI FV-4/2 GNPI PO-1/4, GNPI PO-2/11, GNPI PO-6/14 GNPI INT-3/2,3, GNPI FV-8/5 GNPI FV-4/6, GNPI FV-4/7, GNPI FV-9/6, GNPI PO-6/6 GPOH-8-2 GNPI PO-1/4, GNPI PO-2/11, GNPI PO-6/14 GPOH-7-1, GPOH DGKCH-FV-009 DGKJ-PO-606 an der Durchführung eines NND beteiligt sind. Ergebnis. Einführung des Protkolls an mehren bayerischen Standorten. Ausblick. Ausweitung des Einsatzgebietes. Schaffung einer zentralen Internet-Plattform zur Datenerfassung und statistischen Auswertung. GNPI PO-6/10 Vibrationen bei neonatalen Intensivtransporten Schwaberger B. 1 , Pichler G. 1 , Urlesberger B. 1 , Hohl A. 2 , Pessenhofer H. 2 , Kohla B. 2 , Köstl G. 3 , Kerbl R. 3 1 Klinische Abteilung für Neonatologie, Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich, 2 Institut für Physiologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Österreich, 3 Abteilung für Kinder und Jugendliche, LKH Leoben, Leoben, Österreich Fragestellung. Die bei Neugeborenentransporten im Transportinkubator auftretenden Vibrationen gelten als Risikofaktor für das Auftreten von intraventrikulären Blutungen bei Frühgeborenen. Linearbeschleunigungen und Frequenzen der Vibrationen bei neonatalen Intensivtransporten wurden untersucht. Material und Methode. Vibrationsmessungen in zwei verschiedenen Transportinkubatoren (TI1: ITI-5400; TI2: Air-Shields-Isolette-TI-500; jeweils Fa. DRÄGER, Lübeck, Deutschland) wurden mit hochsensitiven Nanosensoren (LIS331DL, STMicroelectronics, Genf, Schweiz) bei simulierten Neugeborenentransporten im Rettungstransportwagen durchgeführt und die Messergebnisse mittels Fast-Fourier-Transformation und Continuous-Wavelet-Transformation analysiert. Ergebnisse. Bei Inkubatortransporten mit TI1 wurden Linearbeschleunigungen bis 0,91 g (8,93 m/s2) mit einem vorherrschenden Resonanzbereich von etwa 10 bis 14 Hertz registriert. Bei Versuchsreihen mit TI2 zeigten sich Maximalbeschleunigungen bis 1,60 g (15,70 m/s2) und ein Gipfel im Frequenzspektrum bei 15 Hertz. Das Gesamtschwingungsaufkommen als "area under the curve" des Frequenzspektrums (im Bereich 1 bis 50 Hertz) ist bei TI2 im Vergleich zu TI1 auf unterschiedlichen Streckenabschnitten bis um das 8-fache erhöht. Schlussfolgerung. Wir konnten zeigen, dass bei Neugeborenentransporten Vibrationen mit Linearbeschleunigungen bis zum 1,6-fachen der Erdbeschleunigung auftreten können und dass sich Gesamtschwingungsbelastungen, Maximalwerte und Frequenzbereiche bei der Verwendung verschiedener Inkubatoren deutlich unterscheiden. Daher sollte künftig für die Neuzulassung eines Transportinkubators eine Analyse des Vibrationsverhaltens gefordert werden. Einfluss der Regionalisierung auf den neonatalen Transport in Südtirol Staffler A. 1 , Pellegrini F. 1 , Beltrami N. 1 , Messner H. 1 1 Regionalkrankenhaus Bozen, Neonatologie, Bozen, Italien Hintergrund. In Südtirol werden pro Jahr ca. 5500 Neugeborene in 8 Kliniken geboren. In den 1990er-Jahren wurde ein regionales Perinatalzentrum in Bozen etabliert, welches in den Jahren 2000-2005 implementiert wurde. Hier sollten Neugeborene aus Risikoschwangerschaften und Frühgeborene <32. SSW versorgt werden. Damit sollte die mütterliche Verlegung dem Transport Neugeborener vorgezogen werden, da erstere mit einem besseren Outcome einhergeht. Fragestellung. Ist es durch die Regionalisierung gelungen, Risikoschwangere vermehrt im Perinatalzentrum zu betreuen und damit die Anzahl der Neugeborenen-Transporte zu reduzieren? Methoden. Wir werteten die Daten aller Primärtransporte der Jahre 2000-2011 retrospektiv hinsichtlich ihrer Anzahl, der Altersklassen und der zugrundeliegenden Erkrankungen der verlegten Neugeborenen aus. Dabei verglichen wir die Zeiträume 2000 Zeiträume -2005 Zeiträume vs. 2006 Zeiträume -2011 Ergebnisse. Die Anzahl der Transporte nahm bei gleichbleibender Geburtenanzahl von 54+4/Jahr (2000) (2001) (2002) (2003) (2004) (2005) auf 68+3/Jahr (2006-2011) zu (p=0,04) . Bei einer konstanten "Inborn"-Rate von ca. 93% stellten wir keinen Unterschied in der Transportanzahl von Frühgeborenen <32. SSW fest. Die Anzahl der Verlegungen Frühgeborener der 32.-36.6/7 SSW blieb auch nahezu unverändert. Der Anteil verlegter Reifgeborener stieg von 16+1/ Jahr (2000 16+1/ Jahr ( -2005 auf 28+2/Jahr (2006-2011; p=0,002) . Hauptursachen für die Transporte waren Asphyxie (22%), respiratorische Symptomatik (20%) und kongenitale Herzfehler (15%). Schlussfolgerung. Die Regionalisierung führte nicht zu einer Abnahme der Transportanzahl, diese nahm sogar zu. Während kleine Frühgeborene im Perinatalzentrum versorgt wurden, nahmen die Transporte Reifgeborener zu. Damit veränderten sich auch die zugrundeliegenden Pathologien der verlegten Neugeborenen. Hanff T. 1 Biester T. 1, 2 , Neumann O. 1, 2 , Schneider M. GNPI PO-9/1 Hat die Amnionflüssigkeit pränatal eine nutritive Bedeutung? Eine retrospektive Analyse von Neugeborenen mit oberer und unterer gastrointestinaler Atresie Korczyk J. 1 , Zillhardt H. 2 , Heydweiller A. 1 , Reutter H. 2, 3 , Müller A. 2 , Bartmann P. 2 , Bagci S. 2 1 Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-und Gefäßchirurgie/ Universitätsklinikum Bonn, Kinderchirurgie, Bonn, 2 Zentrum für Kinderheilkunde/Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Neonatologie, Bonn, 3 Institut für Humangenetik/Universitätsklinikum Bonn, Bonn Einleitung. Während der Schwangerschaft schluckt und absorbiert der Fetus eine ansteigende Menge an Amnionflüssigkeit. Bisher ist es unklar, ob eine mangelnde Absorption von Amnionflüssigkeit zu niedrigem Geburtsgewicht führt. Es gibt nur wenige Studien, die die Bedeutung der Amnionflüssigkeit auf das fetale Wachstum untersuchen und deren Ergebnisse sind widersprüchlich. Diese Studie wurde zur Evaluation der nutritiven Bedeutung der Amnionflüssigkeit auf das fetale Wachstum durchgeführt. Methoden. Es erfolgte die retrospektive Analyse von Neugeborenen (NG) mit Atresien des Gastrointestinaltraktes (AGIT) über einen Zeitraum von 12 Jahren. Von insgesamt 100 Patienten wurden 29 aufgrund einer VACTERL-Assoziation (8), chromosomalen Störungen (11) oder angeborenen Herzfehlern (10) aus der Statistik ausgeschlossen. Das Geburtsgewicht (GG) und die Geburtslänge (GL) von 71 NG (Ösophagusatresie (20) , Duodenalatresie (16), Jejunalatresie (7), Ileumatresie (11) und Analatresie (17) DGSPJ-PO-002 "Du wirst immer selbständiger und trägst selbst die Verantwortung." Informationsveranstaltung für Jugendliche mit MCAD-Mangel und ihre Eltern Odenwald B. 1 , Grimmer D. 1 , Maier E. 2 , Schatz U. 3 , Weigel J. 4 , Lüders A. 1 , Kunstmann K. 1 , Liebl B. 1 Lacher M. 1, 2 , Muensterer O.J. 1, 3 1, [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] 9 Jahre, 266 Jungen, 149 Mädchen, Mittel: 10, 9 Jahre, Gewicht 9.8-146 kg, Median 43 kg) wurden operiert. Intraoperativ fand sich eine akute Appendizitis in 298 Fällen und eine perforierte Appendix bei 79 Kindern. In 38 Fällen wurde eine Intervall-Appendektomie nach initialer antibiotischer Therapie einer akuten Appendizitis durchgeführt. Die Appendektomie konnte in 397 Fällen (96%) als SIPES ausgeführt werden. Mediane Operationszeit: 40±16 min. Es gab 3 intraoperative Komplikationen, die alle während des Eingriffs kontrolliert werden konnten. Der histologische Befund ergab eine entzündliche Veränderung der Appendix (n=386), andere Pathologien (n=11) und eine blande Appendix (n=18). 24 Patienten (5,8%) wurden erneut stationär aufgenommen (intraabdominaler Abszess n=14, umbilikale Wundinfektion n=3 und andere Gründe n=7). 12 Patienten (2,9%) wurden reoperiert (Drainage eines intraabominalen Abszesses n=8 (3 durch Inzision, 5 durch interventionelle Radiologie), Wundrevision n=3, Hemikolektomie rechts bei Karzinoid n=1). Schlussfolgerung. Die Appendektomie kann bei Kindern erfolgreich und sicher mittels "single-incision endosurgery" mit akzeptablen Operationszeiten durchgeführt werden, ohne eine sichtbare Narbe zu hinterlassen. Zusätzliche Trokare sind selten notwendig. Die intraoperative und postoperative Komplikationsrate ist vergleichbar mit der konventionellen laparoskopischen Appendektomie. Hintergrund. Im März 2009 begannen wir, endochirurgischen Operationen in Single-incision-Technik bei Kindern durchzuführen. Seitdem wurde das Spektrum kontinuierlich erweitert. Zielsetzung. Diese Studie zieht nach über 3 Jahren Erfahrung eine Zwischenbilanz über den aktuellen Stellenwert, die Vorzüge und die Nachteile der Single-incision-Kinderendochirurgie ("single-incision pediatric endosurgery", SIPES) zu ziehen. Methoden. Nach Genehmigung durch die Ethikkommission wurden alle SIPES fälle prospektiv in einer Datenbank erfasst, einschließlich Informationen zu Alter, Geschlecht, Indikation, Operationstechnik, Instrumentierung, Operationszeit, Verweildauer, sowie peri-und postoperative Komplikationen. Die Daten wurden sowohl quantitativ wie auch qualitativ ausgewertet und interpretiert. Ergebnisse. Insgesamt wurden 292 SIPES-Eingriffe von einem Kinderchirurgen durchgeführt. Die häufigsten Operationen waren die Appendektomie (137), Pyloromyotomie (37), Leistenherniotomie (35), Cholezystektomie (30), und Fundoplikatio (8). Bei 5% der Eingriffe wurden zusätzliche Trokare platziert, und in einem Fall wurde zur offenen Laparotomie konvertiert (stumpfes Bauchtrauma mit Sigmaperforation). Intraoperative Komplikationen fanden sich in 14 Fällen (5%). Es gab keine Mortalität. Schlussfolgerung. Inzwischen werden in unserer Klinik Appendektomien, Pyloromyotomien, Cholezystektomien, und Splenektomien routinemäßig in SIPES-Technik operiert. Die Ergebnisse sind mit denen der konventionellen Multiportlaparoskopie vergleichbar. SIPES ist bei komplexen rekonstruktiven Eingriffen weniger geeignet. ten Konflikte betrafen die Entlassung von Patienten (62%) und die Entscheidung für ambulante vs. stationäre Behandlung (26%). Zur Lösung wurde in 73% zum Nachteil von Patient/Kostenträger, jedoch in 72% zum Vorteil der Klinik entschieden. In 8% wurde ein möglicher medizinischer Nachteil und in 62% Nachteile für den Patientenkomfort gesehen. Die Probanden waren unzufrieden mit der Konfliktlösung (2,3/5). Patienten wurden in 88% nicht über die Problematik informiert. Schlussfolgerung. Ökonomische Aspekte verursachen ethische Konflikte in der täglichen kinderchirurgischen Arbeit. Entscheidungen werden meist zugunsten der Klinik getroffen und verursachen eine Minderung des Patientenkomforts. Gesundheitspolitische Lösungen des Problems müssen im Sinne aller Interessengruppen gefunden werden. Hautnekrosen mit der Notwendigkeit der chirurgischen Versorgung sind glücklicherweise nur selten die Folge von Extravasaten nach Infusionstherapie. Trotzdem stellen sie aufgrund des erheblichen, zusätzlichen Behandlungsaufwandes und der offensichtlich iatrogenen Genese eine schwerwiegende und auch häufig juristisch relevante Komplikation dar. Das Entstehen einer solchen Hautnekrose hängt von pharmakologischen, medizinischen, pflegerischen und nicht zuletzt organisatorischen Faktoren ab, die im Einzelnen dargestellt werden. Das alleinige Auftreten eines Extravasates, auch mit der Folge einer Hautnekrose, stellt per se noch keinen Behandlungsfehler dar. Im Rahmen einer entsprechenden Klage auf Behandlungsfehler, käme es jedoch zumindest zur Beweislastumkehr, so dass die regelrechte Durchführung und Kontrolle der Infusionstherapie nachgewiesen werden muss. Erschwerend kommt hinzu, dass einer Infusionstherapie als Teil der allgemeinen Behandlung in der Regel keine gesonderte schriftliche Aufklärung vorangeht, letztere sollte jedoch bei potentiell gewebeschädigenden Substanzen in jedem Fall erfolgen. Der Nachweis der lege artis durchgeführten Infusionstherapie sollte sich auf die begründete Indikationsstellung sowie auf die Anordnung und Pflegedokumentation stützen, hier ist die Definition und Einhaltung einer klinikspezifischen SOP in einem etwaigen Rechtsstreit sehr hilfreich. Einleitung. Das Management von DSD in der heutigen Gesellschaft, in der das Zwischengeschlecht nicht anerkannt wird erfordert ein systematisches und fundiertes Vorgehen. Neues in der Nomenklatur, in der minimal-invasiven Diagnostik und Therapie wird unter Berücksichtigung psychosex. Aspekte anhand aktueller Literatur und Ergebnisse der Kinderchirurgie Mannheim vorgestellt. Methoden. Eine retrospektive Analyse von 50 DSD Pat. zeigt die Komplexität der Fälle und die Tragweite von operativen Eingriffen. Die Geschlechtszuweisung der Pat. mit weibl. Genitale und 46,XY bzw. chromos. DSD (Testosteron Synthese Defekt, kompl. Androgeninsensitiv., reine Gonadendysgenesie und Ullrich-Turner-Variante) ist durch die späte Manifestation und Identifizierung mit dem weibl. Geschlecht eindeutig. Die lap. Gonadektomie ist die Operation der Wahl. Einzeitige Korrekturoperation des äußeren Genitales von 46,XX AGS Pat. werden vorgestellt. Das strukturierte Vorgehen von DSD Pat. mit intersex. Genitale (part. Androgeninsensitiv., ovotestiküläre DSD und gem. Gonadendysgenesien) ist weitaus komplexer. Dabei spielt das potentielle Risiko einer malignen Entartung der Gonaden, die späte Geschlechtsidentität und unvorhersehbare Veränderungen in der Pubertät eine wesentliche Rolle. Die Laparoskopie ermöglicht die diagnosespezifische Geschlechtszuweisung und die Entfernung von entartungsgefährdeten rudimentären Gonaden. Aktuelle Literaturergebnisse über Gender Identity Disorder werden beschrieben. Schlussfolgerung. Das breite Spektrum der DSD erlaubt nur bei wenigen Formen ein standardisiertes Vorgehen. Ein Algorhythmus zum Zeitpunkt und Management des Genitales unter Berücksichtigung der angelegten Geschlechtsmerkmale wird erstellt. Immer lauter werdende Stimmen über psychosexuelle Probleme spielen heutzutage in der Handhabung von DSD eine entscheidende Rolle. Ergebnisse. Intraoperativ traten in nur 2 Fällen schwerwiegende Komplikationen in Form einer Blutung am Ductus auf, welche jedoch anästhesiologisch/intensivmedizinisch kompensiert werden konnten. Weitere chirurgische Probleme waren postoperative (rezidivierende) Pneumathoraces (5) sowie erst später auftretende, überwiegend abdominalchirurgische Diagnosen. In 6 Fällen entwickelte sich eine nekrotisierende Enterocolitis (NEC), in 7 weiteren traten fokale Darmperforationen auf (FIP). Fünf Kinder verstarben, ausnahmslos an später auftretenden Komplikationen (Sepsis, Nierenversagen), welche vornehmlich der extremen Frühgeburtlichkeit geschuldet waren. Wichtige neonatologische Komplikationen bleiben die intrakraniellen Blutungen (17 Grad I-IV) und die bronchopulmonalen Dysplasien (10). Der Vergleich zu einer ähnlich großen Patientengruppe aus dem Zeitraum ab 1990 zeigt den Wandel in der konservativen Therapie (Ibuprofen bei 70% der aktuellen Gruppe) und erwartungsgemäß niedrigere Geburtsgewichte sowie frühere Geburtstermine. Schlussfolgerung. Eine intensive Kooperation zwischen Neonatologen, Kinderanästhesisten und Kinderchirurgen vor Ort ermöglicht die optimale Behandlung vor, während und nach der Operation und kann die Ergebnisse langfristig verbessern. High hyperdiploidy (51-67 chromosomes) is the most frequent numerical cytogenetic alteration found in pediatric B-cell precursor acute lymphoblastic leukemia (HHD-ALL), occurring in 25-30% of patients. Fritz Lampert was the first who, as early as 1967, reported that some cases of childhood ALL were characterized by a hyperdiploid DNA content corresponding to 50-59 chromosomes. Even more remarkable in those early days of leukemia genetics, he stressed the fact that survival was particularly long in such cases suggesting higher sensitivity to chemotherapy (Lampert, 1967) . In 1984, Lampert started a cytogenetic lab at the Children's University Hospital Giessen and recruited Jochen Harbott from Marburg, who soon expanded the place up to a nationally and internationally visible lab for leukemia genetics in children. He and his team made several seminal contributions influencing our current understanding of leukemia genetics and described the prognostic impact and of numerical and structural chromosomal aberrations including in HHD-ALL cases. Thus, with the help of Jochen Harbott's team, we intended to identify novel specific cytogenetic structural variations (SVs) of HHD-ALL and possible clonal relationships between paired diagnostic and relapse ALL samples. Whole genome paired-end sequencing libraries were generated from genomic DNA of diagnostic and relapse leukemic samples as well as germline DNA from the same patient. Sequencing raw data were aligned to the human reference genome hg19 (GRCh 37) by Burrows-Wheeler Aligner (BWA) and duplicate reads were removed. Copy number variants (CNVs), deletions, intrachromosomal inversions and chromosomal translocations were analyzed by FREEC and GASV. After subtraction of germline SVs, putative leukemia-specific SVs were obtained. The talk will present such several novel structural aberrations in HD-ALL which highlight the genetic complexity in this group of patients. Historical and current aspects of HHD-ALL ranging from hardly visible G-banded leukemia chromosomes to the single base-pair resolution of the whole genome will be delineated. Harbott J. 1 Hintergrund. Die Hämophilie A ist eine seltene X-chromosmal rezessiv vererbte Gerinnungsstörung. Je nach Schwere des Faktor-VIII(FVIII)-Mangels kommt es zu verschiedensten Blutungen, die zu schweren Folgeschäden führen können. Durch die heute übliche prophylaktische Gabe von FVIII-Konzentraten gelingt es dies weitgehend zu vermeiden. In etwa 30% der Fälle kommt es aber als schwerwiegende Komplikation zur Entwicklung von neutralisierenden Antikörpern (Inhibitoren) und damit zur Unwirksamkeit der Therapie. Diagnose. Bei der schweren Hämophilie A treten Inhibitoren meist bis zum 50. Expositionstag, also in den ersten Lebensjahren, auf. Um einen Inhibitor nicht erst durch unerwartete Blutungen zu erkennen, wird in der Regel zu Beginn der Dauertherapie regelmäßig ein Labor-Screening (Bethesda Assay) durchgeführt. Risikofaktoren. Anerkannt ist der Einfluss der verschiedenen Mutationen im FVIII-Gen, die familiäre Belastung, die Herkunft und der Schwergrad der Hämophilie. Zudem werden auch die Umstände der Therapie diskutiert (z. B. Alter bei Therapiebeginn, Substitutionsgrund, Dosis und Intervall, Konzentrattyp). Therapie. Goldstandard ist die Immuntoleranzinduktion (ITI), in Deutschland meist nach dem "Bonn-Protokoll" mit sehr hohen 2-mal täglichen FVIII-Gaben. Bei Erfolg kann danach die normale Therapie wieder aufgenommen werden. Kommt es unter der ITI zu nicht beherrschbaren Blutungen oder bleibt die ITI erfolglos müssen sog. Bypasspräparaten anstelle des FVIII eingesetzt werden. In Einzelfällen konnten Inhibitoren auch durch immunmodulierende Verfahren behandelt werden. Ergebnisse. 1977 bis 2012 konnten über 4000 multimodal therapierte Osteosarkompatienten aller Altersstufen registriert werden und stellen die weltweit größte derartige Kohorte dar. Neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn trägt die COSS-Gruppe der GPOH mit ihren Referenzpanels zur flächendeckenden Qualitätssicherung der Knochensarkomtherapie im deutschsprachigen Raum bei. COSS-Studien lieferten wesentliche Informationen zum optimierten Einsatz der multimodalen Therapie und identifizierten signifikante prognostische Faktoren wie vor allem das immer noch hochrelevante histologische Ansprechen auf präoperative Chemotherapie. Zuletzt ermöglichte eine gruppenübergreifende europäisch-amerikanische Zusammenarbeit die rasche Rekrutierung sehr großer Patientenzahlen für prospektive Fragestellungen. In die aktuelle Studie EURAMOS-1 wurden so aus 326 Kliniken in 17 Ländern in nur 6 Jahren 2260 Patienten rekrutiert, davon 520 über COSS. Die Implementierung einer Nachfolgestudie wird im Rahmen des European Network for Cancer Research in Children and Adolescents (ENCCA), WP7, vorangetrieben. Schlussfolgerungen. Durch über dreieinhalb Jahrzehnte ununterbrochen fortgeführte interdisziplinäre, multizentrische Zusammenarbeit gelang es, die Behandlungsergebnisse bei einer seltenen Tumorerkrankung zu optimieren und ein sehr solides Fundament für multizentrische klinische Prüfungen fest zu etablieren. Hamburg und Stuttgart. Sorg B. 1 , Kevric M. 1 , Ferrari S. 2 , Smeland S. 3 , Bielack S. 1 In ausgedehnten Studien wurden Osteosarkome als Tumoren mit sehr komplexen chromosomalen und molekularen Veränderungen beschrieben, die genauen pathogenetischen Mechanismen sind bisher noch nicht ausreichend erklärt. Es wird vermutet, dass auch die differenzielle Expression von miRNA eine wichtige pathogenetische Rolle spielt. Die vorliegende Studie beinhaltete die Untersuchung von 6 etablierten Osteosarkomzelllinien hinsichtlich ihrer migrativen, invasiven und proliferativen Eigenschaften unter Zellkulturbedingungen. Humane Osteoblasten sowie mesenchymale Stammzellen wurden dabei als Referenz verwendet. Darüber hinaus erfolgte die Messung der genomweiten microRNA-Expression für alle Zelllinien sowie die Korrelation mit deren mRNA-Expression. Einzelne als differenziell exprimiert aufgefallene miRNA wurden daraufhin in Osteosarkombiopsiematerial analysiert. Durch Integration miRNA-Expressionmuster mit Genexpression in allen Zelllinien gelang die Identifizierung einer Vielzahl von möglichen Zielgenen. Im Vergleich der Expressionsniveaus in den Osteosarkom-mit denen der Vorläuferzelllinien fielen 15 miRNA auf, die konstant hoch-bzw. runterreguliert sind (u. a. miRNA-17-92-cluster). Basierend auf den miRNA-Expressionsmustern konnten darüber hinaus einige miRNA (z. B. miRNA-181a) identifiziert werden, die in signifikanter Weise mit dem Proliferations-bzw. Migrationspotenzial der Zelllinien korrelieren. Im Anschluss wurden 34 Osteosarkombiopsien in Hinblick auf ihre miRNA-181a-Expression untersucht und dabei eine sichtbare Korrelation der Expressionsmuster mit dem Outcome der Patienten entdeckt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Deregulation von miRNA eine wichtige Rolle in der Pathogenese des Osteosarkoms spielen könnte. Witt H. 1, 2 , Mack S. 3 , Jones D.T. 1 , Jäger N. 4 , Korshunov A. 5 Das histologische Bild dieser Tumoren ist sehr einheitlich, wenngleich sich Ependymome molekulargenetisch extrem unterschiedlich verhalten. In Vorarbeiten konnten wir zwei distinkte Subgruppen (Gruppe-A, Gruppe-B) von Ependymomen der Fossa posterior (PF) identifizieren. Gruppe-A-Tumoren sind mit einer schlechteren Prognose assoziiert, klassische krebsrelevante Signalwege sind aktiviert und im Gegensatz zu Gruppe-B-Tumoren sind kaum genomische Aberrationen vorhanden. Mittels "Next-Generation Sequencing" von insgesamt 38 PF-Ependymomen wurden Mutationen detektiert, welche eine mögliche Ursache der Tumorentstehung abbilden können. Insgesamt konnte eine durchschnittliche Mutationsrate von 16,8 Mutationen in den Gruppe-Aund 11,2 in den Gruppe-B-Tumoren detektiert werden. Des Weiteren untersuchten wir die DNA-Methylierung, indem wir die angereicherte methylierte DNA auf Nimblegen-Promotor-Arrays hybridisierten. Zur Identifikation methylierungsspezifischer Subgruppen wurden verschiedene statistische Clusteranalysen durchgeführt. Interessanterweise entsprachen die methylierungsbasierten Subgruppen exakt den früher definierten transkriptombasierten Subgruppen. Auch konnte gezeigt werden, dass Gruppe-A-Ependymome eine weit höhere Anzahl methylierter Gene aufweisen. Die Identifikation eines Hypermethylierungsphänotyps der Gruppe-A-Tumoren, sowie subgruppenspezifische Mutationen von PF-Ependymomen stellen einen weiteren Meilenstein im Verständnis der molekularen Pathogenese dieser Tumoren dar. Ergebnisse. 139 primäre Erziehungsberechtigte (PE) der 264 Patienten (PT) antworteten (52,7%; 106 w/33 m). 60,4% der PE gaben korrekte Antworten auf alle 4 gestellten Wissensfragen. Eine frühere Influenza wurde von 54% der PE bzw. 32% der PT angegeben, und für 47,5 bzw. 35,3% wurde mindestens eine Impfung berichtet. Die erfragten Impfraten während der Saison 2009/2010 bei PE, Partner, PT und Geschwister betrugen 34/37%, 28/31%, 27/35%, und 24/30% für die saisonale bzw. neue Influenza. Hauptgründe gegen die eigene Impfung (PE) waren eine fehlende Gefährdung durch Influenza (40/26%), Schutz durch andere Maßnahmen (40/28%), und Bedenken bzgl. Nebenwirkungen (35/36%), und für die betroffenen PT Bedenken, das Immunsystem zu schwächen (30/29%), Nebenwirkungen (29/28%), und Schutz durch andere Maßnahmen (24/17%). Bezüglich der Saison 2010/2011 betrug die Impfabsicht für PE, Partner, PT und Geschwister 27/17/23 und 11%. Schlussfolgerung. Die Befragung zeigt ungenügende Impfraten und anhaltenden Bedarf für bessere Impfstrategien bei krebskranken Kindern und Jugendlichen und ihren Angehörigen. Ergebnisse. Patienten mit Opsomyoklonus-Syndrom präsentierten sich häufiger mit lokalisierten Tumoren, die sich in 80% paravertebral fanden (paravertebral thorakal 34%, paravertebral abdominal 46%, adrenal 20%). Im Vergleich zu lokalisierten Neuroblastomen ohne Opsomyoklonus-Syndrom waren die Tumoren signifikant kleiner (medianes Tumorvolumen 17 ml vs. 52 ml) und die Katecholaminmetaboliten signifikant seltener erhöht (Vanillinmandelsäure 35% vs. 63%). Die Information zur Bildgebung bei Tumorsuche lag von 24 Patienten vor: nur bei 9 Patienten wurde das Neuroblastom bereits mittels Sonographie entdeckt, bei 15 Patienten (62%) erst bei erweiterter Bildgebung mittels MRT oder mIBG-Szintigraphie. Zusammenfassung. Bei Patienten mit Opsomyoklonus-Syndrom finden sich häufig kleine paravertebrale Neuroblastome, die der Bildgebung mittels Ultraschall entgehen. Die Daten rechtfertigen eine erweiterte Bildgebung mit gezielter Darstellung der paravertebralen Regionen, wie sie von der Europäischen Opsomyoklonus-Syndrom-Arbeitsgruppe empfohlen wird. Sturm D. 1 , Hovestadt V. 2 , Witt H. 1, 3 , Dong Anh K.Q. 4 , Jones D.T.W. 1 , Konermann C. 5 , Lindroth A.M. 5 , Pfaff E. 1 , Korshunov A. 6 , Rizhova M. 7 , Milde T. 3, 8 , Witt O. 3, 8 , Zapatka M. 2 , Tönjes M. 2 , Radlwimmer B. 2 , Collins V.P. 9 , Kool M. 1 , Reifenberger G. 10 , Lichter P. 2 , Plass C. 5 , Jabado N. 4 We aim to contribute to our understanding of epigenome-modifying mechanisms modulated by HBV, which are responsible for reprogramming of host cells for virus particle production and malignant transformation of hepatocytes. We study the effect of lamivudine or an antiviral vector-based RNAi strategy on establishment and maintenance of DNA (hydroxyl)methylation patterns. We intent to elucidate, whether therapies lead to the restoration of regular epigenomic signatures, or whether hepatocytes persist in a deregulated ‚memory' state of infection, thus still carrying the risk of malignant transformation. Therefore, we analyzed differential expression profiles of genes involved in liver cancerogenesis by qRT PCR in murine cell lines. DNA (hydroxyl)methylation signatures of selected genes were studied by MeDIP. We observed that therapeutic interventions lead to changes in the expression profile and epigenomic signature of hepatocytes. Although HBV proliferation could be sup pressed by chemotherapy or RNAi, an increased risk of malignant trans formation could not be excluded. Eva Verjans, Kim Ohl, Norbert Wagner, Stefan Uhlig, Christian Martin, Klaus Tenbrock Department of Pediatrics, Medical Faculty, RWTH Aachen, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen, Germany T cells are critical mediators of the allergic airway inflammation seen in asthma. The transcription factor cAMP response element modulator (CREM) is a key factor of immune dysregulation, but its role in the development of allergic lung diseases is unknown. In this study, wildtype (wt), CREM-/-and transgenic CREMa overexpressing (CREMa-CD2) mice were i.p. sensitized with ovalbumin on days 0, 14 and 21. Repeated aerosol challenges followed on days 28/29. On day 35, lung functions and bronchial hyperresponsiveness (AHR) were measured. The inflammatory phenotype was characterized by flow cytometry, cytokine expression (ELISA, RT-qPCR) and histology. CREMa is the predominantly expressed isoform of CREM in lung tissue. During allergic sensitization pulmonary CREMa expression decreases. CREM-/-mice show an aggravated TH2-phenotype and a stronger AHR than wt mice. Vice versa, CREMa-CD2 mice, overexpressing CREMa in T cells, were pro- Verena Wiegering 1 , Beate Winkler 1 , Imme Haubitz 2 , Matthias Wölfl 1 , Paul Gerhardt Schlegel 1 , Matthias Eyrich 1 which is mediated by the epithelial sodium channel (ENaC). Different hormones, e.g. glucocorticoids, induce lung transition. Glucocorticoids increase ENaC but if and how CFTR is modulated is unknown. Therefore we sought to analyze the impact of glucocorticoids on CFTR to elucidate possible addition al mechanisms for fluid clearance at birth. Alveolar and bronchial cells were incubated with dexamethasone and CFTR mRNA expression and channel function were determined. The results showed a dramatic reduction of CFTR-mRNA and activity in alveolar cells while in bronchial cells, CFTR-expression was not affected and the CFTR-activity was even increased. This suggests that glucocorticoids not only increase fluid absorption in alveolar cells, but at the same time also reduce fluid secretion. In addition, CFTR is known to inhibit ENaC. Thus, a decrease of CFTR activity would diminish ENaCinhibition and thereby further in crease ENaC-mediated fluid absorption in alveolar cells. In bron chial cells however, the secretive phenotype is enhanced, which supports clearance of debris from the airways. In conclusion the results suggest that glucocorticoids help to promote the physio logical task of both cell types. For imaging of neuroblastoma [123I]meta-iodobenzylguanidine ([123I] mIBG) is used, which is taken up by norepinephrine transporters in the tumor and especially by organic cation transporters 3 (OCT3) in other tissues. In this study we were looking for specific inhibitors of the OCT3, to achieve a more selective radioactive uptake in the tumor. The incorporation of [³H]norepinephrine, [³H]dopamine or [123I]mIBG in neuroblastoma cells and by human OCT3 was measured in vitro in presence and absence of different corticosteroids in several concentra tions. The in vivo uptake of [123I]mIBG in presence and absence of corticosteroids by mouse OCT3 was studied using SPECT. All tested corticosteroids showed a significant inhibition of the human OCT3. In contrast, radioactive uptake into neuroblastoma cells was only slightly reduced in vitro. However SPECT imaging of mice, which were pre treated with corticosteroids, showed no reduced uptake of [123I]mIBG in tissues that express mouse OCT3. Clinically used corticosteroids are specific inhibitors of the human OCT3. They might be used in combination with [123I] mIBG scintig raphy to improve specific imaging of neuroblastoma and to reduce irradiation dose to nontarget organs in [131I]mIBG treatment. Sara Tucci, Ulrich Flögel, Marga Sturm, Elena Borsch and Ute Spiekerkoetter Department of General Pediatrics and Neonatology, University Chil dren´s Hospital; Duesseldorf, Germany Hypertrophic cardiomyopathy and arrhythmias are typical manifestations of the severe early-onset phenotype of very-long-chain acyl-CoA dehydrogenase-deficiency (VLCADD). The recommended treatment includes the application of MCT. However, the impact of MCT as longterm treatment with respect to the cardiac phenotype is still unknown. Here, we study the effects of a long-term MCT supplementation on cardiac morphology and function in VLCAD-deficient (VLCAD-/-) mice. Cardiac parameters were assessed by in vivo MRI at 6 months and 1 year. Metabolic adaptations were determined by the expression of genes regulating glucose and lipid metabolism using RT-PCR. Six-monthsold VLCAD-/-mice showed under both, a control and an MCT-modi-fied diet, a reactivation of the foetal gene program indicative of metabolic compensatory mechanisms. In one-year-old VLCAD-/-mice the symptoms progressed towards dilated cardiomyopathy with histological evidence of fibrosis and degenerative alterations. These symptoms were more pronounced in MCT-fed VLCAD-/-mice. This study shows that in VLCAD-/-mice compensatory mechanisms based on substrate switch in the long-run do not prevent the development of cardiomyopathy. In VLCAD-/-mice, a continuous long-term MCT diet aggravates cardiac alterations. The exact pathogenic mechanisms need to be further determined. Jenke AC, Kanders M, Postberg J, Wirth S Department of Neonatology, HELIOS Children´s Hospital, Witten/ Herdecke University, GermanyBackground. For a better understanding of placental insufficiency and consecutive dystrophy identification of adaptive mechanisms of the fetus might be helpful. Methods. Epidemiological parameters, Doppler examinations and DNA/ RNA isolated from endothelial umbilical artery cells of newborns were collected during a 6 months period. Results. 42 patients were included in this study (gestational age range 23+ 6 to 41+7, median 31+3). eNOS copy numbers were significantly higher in infants with Ponderal-indices below 20 (mean 140.4) or above 26 (mean 115.9) when compared to reference infants (mean 33.4) . Similarly, higher eNOS copy numbers were observed in patients with impaired perfusion in the uterine and mediocerebral artery (mean 15.7 vs. 228.6). The eNOS promoter region was hypomethylated at the transcription start site in all patients. Also there was no association between intronic 27-nt miRNA genotype status and eNOS expression. Conclusion. Endothelial expression of eNOS in umbilical arteries might be an adaptive mechanism in response to impaired relative nutritional supply or placental perfusion. Regulation of eNOS expres sion seems not to depend on promoter methylation or intronic miRNA expression thus other mechanisms such as posttranslational modifica tion on histones have to be involved. Anne Rensing-Ehl, Ales Janda, Werner Vach, Primrose Beryl, Myriam Lorenz, Klaus Schwarz, Stephan Ehl and Carsten Speckmann Centre of Chronic Immunodeficiency (CCI), University Medical Center Freiburg and University of Freiburg, GermanyChronic benign lymphoproliferation and autoimmunity are common man ifestations in different primary immunodeficiencies including autoimmune lymphoproliferative syndrome (ALPS). In a retrospective analysis of patients with lymphoproliferation and raised double negative T (DNT) cells, several biomarkers were shown to be highly predictive of FAS mutations. We prospectively evaluated these and other biomarkers for their ability to predict FAS mutation in 93 patients with autoimmune cytopenia and lymphoproliferation. Irrespective of DNT levels, the best predictors of FAS mutations (n037) were Vitamin B12 and sFasL, followed by IL-10. Vitamin B12 >1500 pg/ml allowed to identify a subgroup covering 28 % of the cohort with a positive predictive value of 86 %, which could be increased by addition of soluble FasL or other more easily accessible parameters such as serum apoliprotein A1. Conversely, Vitamin B12 <1000 pg/ml and soluble FasL<200 pg/ml could exclude a FAS mutation with 100 % specificity in our cohort. Raised DNTs were much less specific. Based on these findings, we developed a simple Surface modification and biological characterization of cardiovascular implants for treatment of congenital heart and vessel defects Survival of infants and children with congenital cardiovascular malformation is not more challenging and the mortality is increasingly replaced by mid and long term morbidities in this cohort of patients. However, the availability of biocompatible and growth adaptive device and implants is limited due to the relatively small number of patients. Stent and valve implantation are still a significant challenging due to thrombus formation and intima proliferation. To counter these prob lems, new strategies as well as new materials and material surface modifications are required to improve the cell-material-as well as the blood-materialinteractions and to reduce simultaneously the unspecific adhesion of blood components. Here, new nano/micro modified surfaces were applied using various techniques like chemical vapor deposition (CVD). Afterwards, the newly modified surfaces were tested in an adequate in vitro model consisting of endothelial and smooth muscle cells to determine the cellular adhesion and the biocompatibility. Following, substrates which exhibited a good biocompatibility are tested in an established blood perfusion system. The initial results of our group revealed promising results in regard to endothelial spreading and proliferation. Methods. In Gcdh -/mice encephalopathic crises, corresponding to the human phenotype of glutaric aciduria type 1 (GA1), can be induced by the administration of a high protein diet. The mRNA and protein expressions of renal genes was analyzed in Gcdh -/mice with and without catabolic crises. The urinary excretion of metabolites was examined and correlated to ultrastructural light and electron micro scopic alterations in kidneys. Results. The expressions of 3OHGA transporters at the basolateral membrane of proximal tubule cells were upregulated, whereas apically expressed transporters were found to be strongly downregulated during induced catabolic crises, which were ac companied by tubular proteinuria. Morphological alterations of proximal tubule cells, in particular of the mitochondrial appearance, were observed by electron microscopy. Discussion. Here we show for the first time that induced encephalopathic crises in Gcdh -/mice lead to alterations in expression of renal transporters, accompanied by functional changes in cluding tubulopathy. Johannes H. Schulte, Lukas Heukamp, Katleen De Preter, Theresa Thor, Frank Speleman, Alexander Schramm, Angelika Eggert Kinderklinik III, Universitätsklinikum Essen, 45122 Essen, Germany Activating anaplastic lymphoma kinase (ALK) mutations were recent ly detected in a fraction of neuroblastoma. However, the role of mutated ALK in tumorigenesis remains elusive. We demonstrate that targeted expression of the most frequent and aggressive variant, ALK F1174L , is tumorigenic in mice. Tumors resembled human neuro blastomas in morphology, metastasis pattern, gene expression and subcellular structures. This ALK-driven neuroblastoma mouse model precisely recapitulates the genetic spectrum of the disease. Chromo somal aberrations are syntenic to those in human neuroblastoma, including 17q gain and MYCN oncogene amplification. Targeted ALK F1174L and MYCN co-expression revealed a strong synergism in inducing neuroblastoma. Treatment of ALK F1174L transgenic mice with the ALK inhibitor, TAE-684, induced complete tumor regression, indicating that tumor cells were addicted to ALK F1174L activity. We conclude that an activating mutation within the ALK kinase domain is sufficient to induce neuroblastoma development, and ALK inhibitors show promise for treating human neuroblastomas harboring ALK mutations.A key enzyme in the biogenesis of lysosomes is a protease that regulates cholesterol metabolism Sandra Pohl 1 Mucolipidosis II (MLII) is a severe lysosomal storage disorder characterized by missorting of lysosomal enzymes, lysosomal dysfunction and accumulation of storage material. Clinically MLII patients are characterized by skeletal abnormalities, psychomotor retardation and cardiorespiratory complications accompanied by an early death of the patients. MLII is caused by defects in the a/ß-subunits of the GlcNAc-1phosphotransferase complex essential for the formation of the mannose 6 phosphate targeting signal on lysosomal enzymes. Proteolytic cleavage of the membrane-bound a/ß-subunit precursor by an unknown protease is required for catalytic activity. Here we found that the a/ß-subunit precursor is cleaved by the site-1 protease (S1P) known to acti vate sterol regulatory element-binding proteins in response to cholesterol deprivation. S1P-deficient cells failed to activate the a/ß-subunit precursor and exhibited a MLII-like phenotype. This may have implications for diagnosis of genetically not defined individuals with MLII-like phenotype such as Pacman dysplasia. Moreover, these findings raise the question of beneficial use of S1P inhibitors to reduce the synthesis of cholesterol in treating cardiovascular disorders or as an antiviral therapy. Mutations in NPHP genes cause Nephronophthisis (NPH), an inherited cystic kidney disease leading to end stage renal failure in children and adolescents. To date, 12 NPHP genes have been identified. Despite numerous studies the function of the NPH protein complex is still not well understood. Recently, we were able to show that NPHP4 inhibits the hippo path way, a central regulator of proliferation and organ size. NPHP4 inter acts with Lats, the central kinase of hippo signalling which results in activation of Taz, the hippo-effector protein and transcriptional activa tor inducing proliferation. Accordingly, loss of NPHP4 results in reduced proliferation which might explain the NPH phenotype of reduced organ size and tubular atrophy. Here, we demonstrate that NPHP9 also regulates hippo-signaling. In contrast to NPHP4, NPHP9 directly interacts with the hippo effector Taz and stabilizes Taz in the nucleus. Interestingly, this effect is increased by NPHP4 confirming that NPHP9 acts downstream of NPHP4 in regulating proliferation. Thus, we can show that inhibition of the hippo signaling pathway and consecutive stimulation of proliferation is a more general feature of the NPH protein complex providing a possible expla nation for the molecular pathogenesis NPH. Bernhard R. Kosak, Katrin Hebel, Gerhard Jorch, Monika C. Brunner-Weinzierl Department of Experimental Paediatrics, University Hospital of Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg, Germany The model of a Th1 (IFN.) -Th2 (IL-4) axis in which infants are believed to be biased towards Th2 is still a common hypothesis to explain puerile immunosuppression. However, it remains unclear at which age and to which extent children are able to generate Th17 cells. Therefore, we studied lineage specific cytokine profiles (IL-17, IFN., IL-4, IL-10, IL 2) including transcriptional regulation and the number of IL-17 producers in preterm infants (63), cord blood (63), newborns (35), and infants (66) in comparison to adults (32) ex vivo after stimulation of T-cells. Unambiguously, we found a considerable number of IL-17 producers during the whole term of infancy, even in preterm delivered children. Importantly, the pro-inflammatory IL-17 is produced nearly at adult levels by neonates given the circumstance (e.g. severe sepsis) and the median production is stable throughout the first two years in contrast to e.g. IFN. In neonates exists solely for one lineage specific cytokine -IL17 -an exponential association with corrected (gestational) age, yet an independency of the chronological age under environmental antigen exposure. Alltogether the data highlight theroleof IL-17 as acentral proinflammatory cytokine in children, especially for preterm infants. Maternal obesity is a predictor of metabolic pregnancy complications such as gestational diabetes and is associated with an increased risk of offspring overweight. Whether "metabolically compensated" obesity may still constitute a prenatal health risk for the offspring is an unresolved question of high importance considering the steadily increasing preva lence of obese fertile women. By feeding female NMRI mice an obeso genic diet before and throughout pregnancy, we generated a model in which diet-induced obesity was associated with only mild and still compensated metabolic derangement. Any effects of the postnatal period were excluded by fostering pups to lean dams immediately after birth and by feeding a non-obesogenic diet afterwards. Male adult offspring ex posed to an obesogenic prenatal environment developed overweight, insulin resistance, and signs of metabolic dysfunction including hepatic steatosis. Contrarily, female offspring did not develop overweight nor steatosis but instead a prediabetic condition and a reduction in visceral fat mass and adipocyte size, concomitant with upregulated transcripts in volved in de novo lipogenesis, lipolysis, and lipid storage. Our results provide evidence of exclusively prenatal programming of later offspring health risks even when exposed to "compensated" maternal obesity. A striking sexual dimorphism indicates varying developmental vulnerabil ities between offspring genders in response to nutrition. Caffeine is the most commonly used psychoactive drug. According to current guidelines, moderate maternal caffeine consumption during pregnancy is harmless for the immature brain of the newborn. We investigated whether moderate maternal caffeine ingestion during pregnancy and lactation influences the network activity of the newborn mouse brain. Our results indicate that Caffeine impairs the migration of GABAergic interneurons and hence their integration into the neuronal network during brain development. This phenomenon, which is likely due to the antagonism of Caffeine on adenosine A2A-receptors, resulted in neuronal hyperexcitability in neonates in vitro and in vivo. Oscilla tory network activity in cortex and hippocampus was significantly increased in Caffeine treated neonatal animals. In adulthood, both network and behavioral alterations were seen. These data strongly suggest that maternal Caffeine intake during pregnancy and lactation can influence the maturation of the newborn brain with potentially harmful effects on brain development and persistent sequelae. Children's Hospital of the Johannes Gutenberg-University, Mainz *Max Planck Institute for Polymer Research, Mainz, Germany Introduction. Biliary atresia (BA) is the result of a destructive, inflammatory process, leading to fibrosis and development of biliary cirrhosis. Aim of this study was to evaluate the therapeutic potential of targeting dexamethasone (DX) nanocapsules to the liver in the context of cholestasis. Methods. Ligation of the common bile duct was performed on C57/BL6 mice. Nanocapsules consisted of DX and/or hydroxyethylstarch (HES). Confocal microscopy and flow cytometry was used to ensure uptake and to determine the cell phenotype. Liver injury was assessed based on ALT levels and damaged tissue surface. Results. iv-administration of DX and HES nanocapsules is associated with a predominant deposition in the liver. Kupffer cells were the primary cell type ingesting nanocapsules. Uptake of DX induced a significant suppression of cytokine production, e.g. IL-6. DX nanocapsules significantly reduced liver injury evidenced by lower ALT levels. Conclusions. Longterm administration of Glucocorticoids is associat ed with significant side effects. Targeted delivery of glucocorticoids to the liver opens new therapeutic avenues. Avoiding systemic side effects in parallel with reduced liver inflammation might expand the time to liver transplant in children with BA.The science of small clinical trials -individualized enzyme replacement therapy in Fabry disease Markus Ries, Heidelberg University Clinic , Center for Pediatric and Youth Medicine, Pediatric Neurology, Heidelberg/ Germany Fabry disease is an X-linked metabolic vasculopathy due to a mutation in the GLA gene leading to a decreased activity of alpha-galacosidase A (GALA) which results in the accumulation of globotriaosylceramide in various cells and tissues. Fabry disease manifests during school