key: cord-0004783-4mj23u5o authors: nan title: Abstracts der 109. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin e.V. (DGKJ). Gemeinsam mit der 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialpadiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) 51. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) 35. Jahrestagung des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Deutschland (BeKD) 30. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Immunologie (API) 49. Arbeitstagung Pädiatrische Forschung date: 2013-08-31 journal: Monatsschr Kinderheilkd DOI: 10.1007/s00112-013-2984-6 sha: 2ea7d915eb6c38431360a41283da52559b7aeeb4 doc_id: 4783 cord_uid: 4mj23u5o nan ter und von Behinderung bedrohter Kinder sowie Kindern chronisch kranker Eltern fehlen darüber hinaus oft Systemkenntnisse zur Nutzung von Sozialleistungen oder medizinischen Maßnahmen. Die Umsetzung einer systematischen interkulturellen Öffnung in der pädiatrischen Versorgung und Verankerung als Merkmal der Strukturqualität steht aus. Dementsprechend fehlt ein abgestuftes Konzept zum qualifizierten Dolmetschen und dessen Finanzierung. Die Elternselbsthilfe wird bisher zu selten von Familien mit Migrationshintergrund genutzt. Schlussfolgerung. Es besteht deutlicher Handlungsbedarf. Dieser ist besonders dringlich für die gesundheitliche Versorgung selbst zuwandernder Kinder, ausländischer Neugeborener sowie chronisch kranker Kinder. Die Realisierung eines effektiv gleichwertigen Zugangs zu Prävention und medizinischer Versorgung sollte als Frage der Versorgungsqualität für Kinder angesehen werden. Bode H. 1 1 Universitätsklinikum Ulm, Kinder-und Jugendmedizin, SPZ und Kinderneurologie, Ulm Etwa 15 Millionen Menschen haben in Deutschland einen Migrationshintergrund (MH) . Etwa 30% aller Kinder/Jugendlichen stammen aus Zuwandererfamilien. Migranten haben häufiger einen niedrigeren Sozialstatus, geringere Schulabschlüsse und ein höheres Armutsrisiko. Der Sozialstatus hat in vielen Fällen auf Sucht und Gewalt einen größeren Einfluss als der MH. Jungen und Mädchen mit MH trinken weniger und rauchen seltener, Jungen mit MH nutzen elektronische Medien häufiger als die ohne MH. Besonders Aussiedler waren in den letzten Jahren von Suchtproblemen betroffen (Alkohol, Drogen). Zur Mediensucht existieren keine migrantenspezifischen Daten. Alkohol ist der maßgebliche Faktor bei häuslicher und öffentlicher Gewalt. Frauen türkischer Herkunft und aus der ehem. Sowjetunion erlebten als Kinder häufiger körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern als solche deutscher Herkunft. Der Ausländeranteil in der polizeilichen Kriminalstatistik und bei Gewaltdelikten Jugendlicher ist wegen methodischer Verzerrungen in der Erfassung nicht genau bekannt. Trotz Rückgang des Anteils der nichtdeutschen Jugendlichen und Erwachsenen an der Gewaltkriminalität sind diese weiterhin deutlich höher belastet als deutsche Jugendliche und Heranwachsende. Soziale Randlage, migrationsspezifische Benachteiligungsprozesse, öffentliche und institutionelle Diskriminierung, traditionelle gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen, familiäre Erziehung, Gewalterfahrung, Rollenmodelle in Medien und Cliquen sowie Drogenkonsum sind Risikofaktoren für eine erhöhte Kriminalitätsrate jugendlicher Migranten. Sprachkompetenz, Bildung, Abbau von Segregation und interkulturelle Akzeptanz wirken präventiv. Darüber hinaus existieren eine Vielzahl spezifischer Sucht-und Gewaltpräventionsprogramme. Datenfriedhof oder Informationsquelle? -Vom Nutzen der Abrechnungsdaten Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | In vielen Krankenhäusern obliegt die Diagnosekodierung, zumindest in der Verantwortung, dem ärztlichen Dienst. Hieraus resultiert ein negativer Effekt der Dokumentationsnotwendigkeit mit der Folge einer vermehrten patientenferne Arbeitsbelastung. Eine Versorgungsstudie der BÄK ergab 2008 ein angestiegenes und vom Arbeitgeber erwartetes Arbeitstempo sowie einen höheren Zeitdruck, ähnliche Daten ergaben sich aus einer kürzlich durchgeführten Umfrage an 3800 Ärzten durch das Picker-Institut. Ein Abbau von Arztstellen ist nicht eingetreten, hingegen wurden aber im Pflegebereich Stellen reduziert (Daten der IGES-Versorgungsforschung). Bei der Pflege sind von 2003 bis 2008 Arbeitsbelastung und Zeitdruck angestiegen, durch den wirtschaftlichen Druck ist auch das Selbstverständnis der Pflege verändert worden und die Qualität der Pflege wird aus pflegerischer Sicht als reduziert wahrgenommen. Die einzelnen Studien (BÄK, Picker, IGES, WAMP) werden detailliert dargestellt. Kowalzik F. 1 1 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Mainz Fragestellung. Seit der Einführung des Abrechnungssystems der Diagnosis Related Groups (DRG) generiert jedes Krankenhaus eine erhebliche Menge, häufig ungenutzter, aber für die Abrechnung zwingend erforderlicher Daten. Während die Nutzbarkeit dieser Daten für die unmittelbare Steuerung einer Klinik begrenzt ist, können sie ggf. einen sinnvollen Beitrag bei der längerfristigen, strategischen Ausrichtung leisten. Material und Methoden. Anhand ausgewählter DRGs soll aufgezeigt werden, wie eine solche Analyse des bestehenden Patientenkollektivs einer Universitätskinderklinik aussehen kann. Ergebnisse. Ausgehend von einer oberflächlichen, rein numerischen Betrachtung der Fälle eines vorgegebenen Zeitraumes, mit den entsprechenden Limitationen und Risiken, bis hin zu einer detaillierten Analyse der einzelnen Fallgruppen, soll die Nutzbarkeit der Daten verdeutlicht werden. Die Betrachtung der Steuerungsmöglichkeiten erfolgt vor dem Hintergrund der jährlichen Veränderungen und der Besonderheiten des bestehenden DRG-Kataloges. Moog U. 1 1 Universität Heidelberg, Institut für Humangenetik, Heidelberg Die Array-Diagnostik (molekulare Karyotypisierung) hat gegenüber der klassischen, mikroskopischen Chromosomenuntersuchung den Vorteil einer deutlich höheren Auflösung (meist 100 kb vs. 5-10 Mb bei der klassischen Chromosomenanalyse). Sie hat sich zu einer unverzichtbaren Technologie bei der Abklärung von psychomotorischen Entwicklungsstörungen und geistiger Behinderung entwickelt. Chromosomenstörungen stellen derzeit die größte Gruppe (bis zu ca. 25%) nachweisbarer Ursachen von Entwicklungsstörungen dar, in 10-14% betrifft es hierbei submikroskopische Imbalancen (Mikrodeletionen oder -duplikationen), die dem Nachweis mit der klassischen Chromosomenanalyse entgehen. Andererseits können mit der mikroskopischen Analyse nachweisbare balancierte Chromosomenstörungen oder niedriggradige Mosaike mit Array-Verfahren nicht detektiert werden. In vielen Laboren wird die Array-Diagnostik inzwischen als Methode der 1. Wahl bei der Abklärung von Entwicklungsstörungen eingesetzt und findet erstrangig keine klassische Chromosomenuntersuchung mehr statt. Einsatz findet die Array-Diagnostik auch z. B. bei der Abklärung von Kleinwuchs und multiplen angeborenen Fehlbildungen. Nach dem Nachweis einer Imbalance im Array folgt eine Bestätigungsdiagnostik und Untersuchung der Eltern, z. B. mittels herkömmlicher Chromosomenuntersuchung und FISH-Analysen. In etwa 18% zeigen sich dann strukturelle Auffälligkeiten, die mit der Array-Diagnostik nicht dargestellt werden konnten. Nach kurzer Vorstellung verschiedener Array-Verfahren (Array-CGH, SNP-Array) werden anhand von Fallbeispielen sowohl die diagnosti-Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | plizit erwartet wird, dass sie sich nicht auf eine bestimmte Rolle, in bestimmtes Lebenskonzept und auch einen Beruf festlegen lassen. Zur Bildung einer Identität gehört aber notwendigerweise ein Konzept von Sinn, Wahrheit und Hoffnung, das offen für Neues ist, aber gleichzeitig auch Halt und Orientierung gibt und es so ermöglicht, mit den unterschiedlichen Erwartungen, aber auch den unterschiedlichen Situationen, die ein immer differenzierteres Handeln erfordern, umgehen zu können. Es soll überlegt werden, welche Rolle Sinn, Wahrheit, Hoffnung, Werte und Normen sowie Beziehung für die Identitätsfindung von Jugendlichen spielen und inwiefern hier z. B. eine christliche Daseins-und Handlungsorientierung zur Identitätsbildung von Jugendlichen, die nicht notwendiger Weise religiös geprägt sein muss, beitragen kann. Horneff G. 1 1 Bei der JIA sind Evidenzen aus kontrollierten klinischen Studien und die Zulassungssituation für differenzielle Therapieentscheidungen maßgeblich. Für die Polyarthritis mit/ohne Rheumafaktoren stehen die meisten klinischen Biologikastudien zur Verfügung. Die TNF-Inhibitoren Etanercept und Adalimumab sind ab einem Alter von 2 Jahren als Second-line-Therapie nach Methotrexat zugelassen. Abatacept, ein T-Zell-Second-Signal-Inhibitor ist nur zugelassen nach Versagen von TNF-Inhibitoren bei Kindern ab 6 Jahren, wenngleich die Effektivität bei TNF-Versagern geringer war. Die Hemmung der IL-6-Signalkaskade mit Tocilizumab ist bei Polyarthritis ebenfalls ab 2 Jahren geprüft wirksam und zugelassen. Für den Einsatz von Biologika bei der selteneren Psoriasisarthritis und Enthesitis-asssoziierte Arthritis ab 12 Jahre und erweiterten Oligoarthritis ab 2 Jahre steht derzeit speziell nur Etanercept zur Verfügung. Bei der systemischen Arthritis (Still-Syndrom) ist bislang nur Tocilizumab als Second-line-Therapie zugelassen. Die Applikation erfolgt derzeit noch als intravenöse Infusion alle 14 Tage, doch wird die Option einer s.c. Applikation nach Abschluss einer Pharmakokinetikstudie möglich. Die aus pathophysiologischen Gründen sinnvolle Hemmung der Interleukin-1 Signalkaskade stehen Anakinra, ein Interleukin-1-Rezeptorantagonist, und Canakinumab, ein IL-1-Antikörper zur Verfügung, deren Zulassung erwartet wird. Zahlreiche Biologika sind bislang nur als Offlabel-Therapeutika einsetzbar. Die Verträglichkeit von Biologika wird nachhaltig in Therapieregistern untersucht und erscheint mit geringer Intoleranzrate günstig. Der Einzug der Biologika hat nicht nur die Therapieoptionen erweitert, sondern zu neuen Therapiekonzepte geführt und Remission als Therapieziel erreichbar gemacht. Windschall D. 1 1 Asklepios Klinik Weißenfels, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Weißenfels Thematik. Bildgebende Verfahren ergänzen im Zusammenspiel mit dem klinischen Befund und der Labordiagnostik die Diagnosestellung einer rheumatischen Erkrankung im Kindesalter. In den vergangenen Jahren hat die hochauflösende Gelenksonographie einen zentralen Stellenwert in der Erstdiagnostik und Verlaufskontrolle einer JIA eingenommen. Für bestimmte Fragestellungen müssen weitere bildgebende Verfahren wie das MRT oder das Röntgen hinzugezogen werden. Bei Kollagenosen besitzt die Kapillarmikroskopie einen hohen Stellenwert. Eine neuere Bildgebungsmethode ist das fluoreszenzoptische Verfahren. Methodik. Neben dem B-Mode-Verfahren wird beim Gelenkultraschall der Powerdoppler-Modus eingesetzt. Sonomorphologische Kriterien für eine Entzündung sind ein Erguss, die synoviale Hypertrophie,die Hypervaskularisation oder eine lokale Wachstumsbeschleunigung. Standards und Entzündungsscores für die pädiatrische Rheumatologie müssen noch evaluiert werden. Das MRT kommt vor allem in der Differenzialdiagnostik und im Bereich der Iliosakral-, Kiefer-und Wirbelsäulengelenke zum Einsatz. Mit dem Nachweis von Veränderungen der Kapillarmorphologie kann die Kapillarmikroskopie einen entscheidenden Hinweis für das Vorliegen einer Kollagenose liefern. Die Fluoreszenzoptik zeigte in ersten Studien bei Kindern mit JIA gute Ergebnisse. Schlussfolgerung. Bildgebende Verfahren sind in der kinderrheumatologischen Diagnostik unverzichtbar. Sie helfen bei der Diagnosestellung, bei der Verlaufskontrolle und Therapieentscheidung. Den höchsten Stellenwert in der Routinediagnostik nimmt inzwischen die Arthrosonographie ein. Sie ist aber nicht bei jeder Fragestellung ausreichend und muss durch andere bildgebende Verfahren ergänzt werden. Kohlschütter A. 1 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Hamburg In der Praxis des Kinder-und Jugendarztes ist eine echte Demenz, d. h. ein neu eingetretener Verlust geistiger Fähigkeiten, viel seltener als ein stationäres kognitives Defizit. Die rechtzeitige Erkennung von oft subtil beginnenden dementiellen Veränderungen hat jedoch große, manchmal dramatische Konsequenzen. Ursächlich handelt es sich dabei meist um genetische Erkrankungen, für die ein hoher Bedarf an Familienberatung und palliativer Therapie besteht. Die anwendbaren lindernden Maßnahmen können dabei sehr krankheitsspezifisch sein. In gewissen Fällen ist eine kausal gerichtete Therapie möglich, und es kann sogar eine dringliche Intervention angebracht sein, deren Verpassen in Katastrophen mündet. Demenz kann lange das Leitsymptom einer Krankheit sein und erst später von weiteren Abbauerscheinungen wie Störungen der Motorik oder des Visus begleitet werden. Umgekehrt können dementielle Veränderungen im späteren Verlauf einer Krankheit auftreten, die anfänglich als reine Bewegungs-oder Sinnesstörung imponierte. Scheinbare Demenzen (wie auch scheinbare stationäre Oligophrenien), die bei Kindern mit neurologischen Störungen der sprachlichen Expression leicht irrtümlich angenommen werden, sind eine besondere Herausforderung für die Rehabilitation. Wenn Kinder oder Jugendliche aufgrund einer körperlichen Krankheit, beispielsweise einer neuronalen Ceroid-Lipofuszinose (NCL), zunehmende Defizite in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten zeigen, stellt dies die Betroffenen und ihre Familien vor schwerwiegende Aufgaben. Aus Sicht der Kinder und Jugendlichen gibt es viele Fragen ("was geschieht mit mir?", "wie lange werde ich leben?"), die nicht immer einfach mit Eltern, Geschwistern oder Lehrern zu besprechen sind. Familien und auch betreuende Ärztinnen und Ärzte stehen vor dringend zu beantwortenden Fragen und komplexen Problemen. Trotzdem ist es wichtig, die Perspektive der Patienten im Blick zu behalten. Nicht zuletzt haben auch Eltern und Geschwister Sorgen und Ängste, mit denen sie sich häufig alleingelassen fühlen. Wie viel soll und darf ich sagen? Gibt es denn überhaupt noch Hoffnung? Aus dem Bereich der Kinder-und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie können Beiträge zur Betreuung und Behandlung von Betroffenen und deren Familien geleistet werden. Dies betrifft sowohl die Psychopharmakologie als auch die psychotherapeutische Begleitung. Wesentliche Prinzipien hierbei sind Berücksichtigung des Entwicklungsstandes des Kindes, Respekt vor den Entscheidungen der Eltern, Bereitschaft zu einem offenen Umgang mit schwierigen Themen, auch wenn es manchmal keine "richtigen" Antworten gibt. In diesem Vortrag werden eigene Erfahrungen aus der Betreuung von Kindern mit neurodegenerativen Erkrankungen dargestellt. Weiterhin wird das Buch für Familienangehörige "Im Spiel bleiben" der Ärztin Riet Niezen aus dem NCL-Zentrum Bartiméus in den Niederlanden vorgestellt, welches sie in Zusammenarbeit mit einer Psychologin und einem Seelsorger geschrieben hat und das nun in deutscher Übersetzung vorliegt. Stehr F. 1 Einleitung. Seit 2002 setzt sich die gemeinnützige NCL-Stiftung für die Bekämpfung der Kinderdemenz Neuronale Ceroid Lipofuszinose (NCL) ein. Ziel ist es, die Rate an Fehldiagnosen zu minimieren und den Bekanntheitsgrad in Fachkreisen zu erhöhen, da es in der Regel 2 bis 4 Jahre dauert, bis die korrekte Diagnose gestellt wird. Hierzu werden gezielt Augen-und Kinderärzte über NCL informiert. Darüber hinaus werden auch Sehschulen berücksichtigt und die Lehre wird gestärkt. Zum Mix der Fortbildungsstrategien zählen z. B. Vorträge, die thematische Einbindung in bestehende Kongresse, die Stärkung der Differenzialdiagnostik mit Hilfe eines Poster-Projektes und Patientenvorstellungen. Begleitend werden verschiedene Marketing-und PR-Maßnahmen vorgenommen. Als nächstes sollen die Aktivitäten in einer "Fortbildungsakademie für Kinder-und Jugenddemenzen" gebündelt werden. Methoden. Um das wissenschaftliche Netzwerk auf-und auszubauen, werden von der Stiftung regelmäßig Wissenschaftler-Treffen organisiert und Forschungslabore persönlich besucht. Darüber hinaus findet ein aktiver Austausch mit anderen Non-Profit-Organisationen statt. Schlussfolgerung. Um die NCL-Forschung voranzubringen, werden von der NCL-Stiftung Doktorandenstipendien vergeben und alle 2 Jahre ein Forschungspreis ausgelobt, welcher der höchstdotierte in Europa in Bezug auf Seltene Krankheiten ist. Mit diesen Fördermaßnahmen sollen identifizierte Forschungslücken geschlossen werden. Spix C. 1 , Kaatsch P. 1 1 Universitätsmedizin Mainz, IMBEI, Deutsches Kinderkrebsregister, Mainz Das Deutsche Kinderkrebsregister wurde 1980 in West-Deutschland gegründet, im Jahre 1991 wurde es auf die neuen Länder erweitert. Es werden flächendeckend alle Krebserkrankungen bei in Deutschland lebenden Kindern unter 15, seit 2009 bis unter 18 Jahren erfasst. Seit 1987 ist die Erfassung mindestens 95% vollzählig. Das Deutsche Kinderkrebsregister wurde auf Initiative der Vorgängerorganisationen der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) gegründet, mit der auch weiterhin eine enge Zusammenarbeit besteht, Nach den Protokollen der GPOH werden mehr als 90% aller Fälle in der Kinder-und Jugendonkologie in Deutschland behandelt. Die besondere Stärke des Registers ist die Vollzähligkeit und dass Familien und ehemalige Patienten für wissenschaftliche Fragestellungen direkt angesprochen werden können. Mit den Therapieverbesserungen stieg auch die Überlebenswahrscheinlichkeit, auf mittlerweile 80% Langzeitüberleben, so dass sich im Lauf des letzten Jahrzehnts der Schwerpunkt der Registerarbeit und der am Register durchgeführten Forschung immer mehr auf die Langzeitnachbeobachtung und Spätfolgen verlagert hat. Von zentraler Bedeutung sind die Anstrengungen zur möglichst vollzähligen Erfassung von Folgeneoplasien. 1. Spix C, Kaatsch P, Schüz J (2013) Umweltfaktoren bei Leukämieerkrankungen im Kindesalter. pädiat prax 80:233-54 2. Grabow D, Spix C, P Kaatsch (2012) Langzeitüberlebende nach Krebs im Kindesalter: eine populationsbezogene Kohorte am Deutschen Kinderkrebsregister. Ärzteblatt Rheinland-Pfalz 6 3. Kaatsch P, Reinisch I, Spix C, Berthold F, Janka-Schaub G, Mergenthaler A, Michaelis J, Blettner M (2009) Case-control study on the therapy of childhood cancer and the occurrence of second malignant neoplasms in Germany. Cancer causes & control 20 (6) Asthma bronchiale (AB) ist durch entzündliche und fibroproliferative Prozesse, Veränderungen der Gefäßmuskulatur und neuronale Veränderungen gekennzeichnet. Da die meisten Patienten mit AB Atopiker sind, aber nur ein kleiner Teil der Atopiker ein AB entwickelt, spielen neben der Atopie offensichtlich Kofaktoren bei der AB-entstehung eine Rolle. Mit Beginn in den 1980er Jahren wurden frühe Virusinfektionen der Atemwege als ein Faktor für die Pathogenese von allergischen Erkrankungen und des AB und die Häufung von Virusinfektionen bei Atopikern beschrieben. In populationsgestützten Studien zeigten sich Virusinfektionen der unteren Atemwege als ein Faktor für die Entstehung eines AB und Atopie, wobei Infektionen mit RSV und Rhinoviren (RV) am besten untersucht sind. Auch In-vitro-Arbeiten zeigen synergistische Effekte von Atopie und Virusinfektionen für die Entstehung von Atemwegserkrankungen. Dies wurde insbesondere für RV gezeigt. Die Frage, ob Virusinfektionen der unteren Atemwege kausal für Atopie-und AB-entstehung oder Indikator sind, ist noch nicht vollständig verstanden. Tierexperimentelle Arbeiten und Arbeiten mit In-vitro-Techniken belegen eine Interaktion zwischen antiviralen und atopiespezifischen Signal-und Effektorwegen. So gibt es Hinweise auf eine bei Atopikern differente Immunabwehr bei Virusinfektionen. Für einzelne Viren (RV) konnten eine direkte Induktion einer Fibroproliferation nachgewiesen werden. Diese Mechanismen führen zu Gewebeschäden und zu über die Virusinfektionen hinausgehende Veränderungen. Eine interessante Hypothese, die die kausale Rolle von Virusinfektionen bei der Entstehung von Atopie und AB unterstützt, ist die Induktion des hochaffinen IgE-Rezeptors auf dendritischen Zellen durch Virusinfektionen der Atemwege. darfs-oder Dauerbehandlung ist der Arzt auf anamnestische und diagnostische Hilfskonstrukte angewiesen. Gerade in diesem Alter steht der behandelnde Kinder -und Jugendarzt aber nahezu täglich vor der Herausforderung einer Diagnosestellung der Frage möglicher therapeutischer Optionen. Im Vortrag sollen mögliche Wege zu einer entsprechenden Entscheidungsfindung aufgezeigt und daraus resultierende Therapieempfehlungen diskutiert werden. Vogelberg C. 1 1 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik f. Kinder-u. Jugendmedizin, Bronchopneumologie/Allergologie, Dresden Erkrankungen aus dem atopischen Formenkreis wie Asthma bronchiale, allergische Rhinitis oder atopische Dermatitis stehen an der Spitze chronischer Erkrankungen im Kindes-und Jugendalter. Jugendliche mit einer Erkrankung aus dem atopischen Formenkreis haben grundsätzlich ein erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung der Erkrankung, wenn sie einen Risikoberuf wählen. Insbesondere in den ersten Monaten nach Aufnahme der Berufsausbildung ist das Risiko für eine Zunahme der Krankheitsausprägung erhöht, ein erheblicher Anteil an Ausbildungsabbrüchen und/oder -wechsel geht zu Lasten berufsbedingter allergischer Erkrankungen. Aus diesem Grunde ist eine sorgfältige und abwägende Beratung der betroffenen Personen im Vorfeld notwendig. Repräsentative Untersuchungen zeigen aber, dass sich Jugendliche bei der Berufswahl nicht von ihrer Erkrankung beeinflussen lassen und die Wahrnehmung von Beratungsangeboten gering ist. Daher liegt auch beim behandelnden Kinderarzt eine besonders hohe Verantwortung, das Thema Berufswahl mit dem betroffenen Jugendlichen und seinen Eltern zu besprechen. Dabei ist es wichtig, eine individuelle und an den jeweiligen Umständen des Jugendlichen angepasste Beratung zum richtigen Zeitpunkt vorzunehmen und keine pauschalen Empfehlungen auszusprechen. Aufgrund von Ergebnissen aus deutschen Kohortenstudien existiert inzwischen für jeden behandelnden Arzt die Möglichkeit, neben der Zuhilfenahme von Beratungsbroschüren internetbasiert ein für den jeweiligen Patienten individualisiertes Risikoprofil für die Entwicklung einer atopischen Erkrankung nach Berufsbeginn zu erstellen. Huppke P. 1 1 Georg-August-Universität, Pädiatrie II, Göttingen Die Neuromyelitis optica (NMO) ist eine demyelinisierende Erkrankung des ZNS, die monophasisch oder rekurrierend auftreten kann. Die klinische Symptomatik ist geprägt von einer Neuritis nervi optici und langstreckigen Myelitiden. Diese können gleichzeitig aber auch Monate bis Jahre getrennt voneinander auftreten. Die Prognose der Erkrankung ist insbesondere bei den rekurrierenden Verläufen schlechter als bei der Multiplen Sklerose. Bei einem Teil der Patienten können Antikörper gegen den Wasserkanal Aquaporin 4 (NMO-IgG) im Serum gefunden werden. Insbesondere bei diesen Patienten ist die Prognose schlecht und daher eine frühe Therapie wichtig. Im Kindesalter finden sich in Deutschland überwiegend monophasische Verläufe mit guter Prognose. Trotzdem ist es sehr wichtig die wenigen Patienten mit Nachweis von Aquaporin 4 Antikörpern nicht zu übersehen und früh immunsuppressiv zu behandeln, da nur so die Prognose verbessert werden kann. Rostásy K. 1 1 Medizinische Universität Innsbruck, Department für Pädiatrie I, Neuro pädiatrie, Innsbruck, Österreich Das Spektrum entzündlicher demyelinisierender ZNS-Erkrankungen umfasst Erkrankungen, die entweder akut und monophasisch verlaufen wie die akute disseminierte Enzephalomyelitis (ADEM) oder rezidivierend auftreten können wie die multiple Sklerose und Neuromyelitis optica (NMO). Mit großer Wahrscheinlichkeit spielen Autoantikörper wie im Falle der NMO (anti-APQ4-IgG) eine wichtige Rolle in der Diagnose und Pathogenese der unterschiedlichen Erkrankungen. Ein weiterer Autoantikörper, der vor allem bei Kindern mit ADEM, rezidivierenden Optikus-Neuritiden aber auch NMO-ähnlichen Verläufen gefunden wird ist gegen das Myelin-Oligodendrozyt-Protein (MOG) gerichtet, einem integralen Bestandteil der Myelinscheide. Die genaue Rolle der anti-MOG-IgG-Antikörper in der Pathogenese demyelinisierender Erkrankung ist noch nicht geklärt. Bekannt ist aber, dass sie unterschiedliche Epitope des MOG-Proteins erkennen und in der Zellkultur eine Komplementaktivierung auslösen können. Bien C.G. 1 1 Epilepsie-Zentrum Bethel, Krankenhaus Mara, Bielefeld In den vergangenen Jahren hat sich eine neue neurologische Krankheitsgruppe etabliert: die autoimmunen Enzephalitiden. Die wissenschaftliche Erforschung dieser Erkrankungen und ihre zunehmend häufigere Entdeckung im klinischen Alltag ist eine Erfolgsgeschichte. Drei Gründe sind hierfür entscheidend: 1.) Es gibt spezifische Biomarker, nämlich die antineuralen Antikörper; sie erlauben -oft im Kontext typischer klinischer Bilder -eine verlässliche Diagnosestellung. 2.) Durch immuntherapeutische Behandlungen können die Patienten gebessert, teilweise sogar geheilt werden. 3.) Es gibt erste Befunde zur Pathophysiologie dieser Erkrankungen einschließlich erster Hinweise auf einen direkt pathogenen Effekt der Antikörper selbst. Im Kindesalter sind es insbesondere anderweitig unerklärte Enzephalopathien, die durch Antikörper (hier vor allem gegen den NMDA-Rezeptor) diagnostisch eingeordnet und dann behandelt werden können. Aber auch neu aufgetretene Epilepsien, oft mit hoher Anfallsfrequenz, sowie subakut sich entwickelnde zerebelläre Ataxien legen den Verdacht auf eine autoimmune ZNS-Erkrankung nahe. Eine besondere Herausforderung stellen Patienten dar, bei denen Verlauf, klinischer Befund sowie paraklinische Marker eine autoimmune Genese nahelegen, ohne dass spezifischen Autoantikörper nachgewiesen werden. Hier entwickeln sich gegenwärtig erste Anhaltspunkte für ein adäquates Management. Diese sollen im Vortrag ebenfalls erörtert werden. Fuchs J. 1 1 UniversitätsklinikumTübingen, Pediatric Surgery and Pediatric Urology, Tübingen In den letzten Jahrzehnten konnte die stadienunabhängige Überlebensrate von kindlichen soliden Tumoren in beeindruckender Weise verbes-Die bildgebende Diagnostik besitzt neben Anamnese und klinischer Untersuchung einen hohen Stellenwert bei vermuteter körperlicher Misshandlung von Säuglingen und Kindern. Die Bildgebung dient dabei nicht nur dazu, therapeutisch relevante Verletzungsfolgen zu erkennen, sondern unter forensicher Fragestellung auch dem Ausschluss bzw. Nachweis von klinisch okkulten Verletzungsfolgen am Skelett. Bei zufälliger radiologischer Diagnostik von misshandlungstypischen Skelettveränderungen und bei der Nachweisdiagnostik vermuteter Kindesmisshandlung ist in Absprache mit den betreuenden Ärzten ein Röntgenskelettstatus indiziert. Nach dem ALARA-Prinzip sind die technischen Parameter der Aufnahmen der jeweiligen Körperabschnitte zu optimieren. Ein Babygramm ist obsolet. Bei zweifelhaften Befunden sind Zielaufnahmen bzw. Folgeaufnahmen nach 7 bis 14 Tagen zu indizieren. Neben der korrekten Aufnahmetechnik und leitliniengerechter Durchführung sind Kenntnisse über spezifische Verletzungsmuster Grundlage für eine exakte Befunderstellung. Die Befunderhebung und Beurteilung sollte möglichst nach dem 4-Augen-Prinzip erfolgen. Born M. 1 Der Bestimmung des Alters einer Fraktur kann im Fall einer Kindesmisshandlung erhebliche forensische Bedeutung zukommen, insbesondere ist der Nachweis unterschiedlich alter Frakturen nahezu beweisend für eine nicht unfallbedingte Ursache einer Fraktur. Die Altersabschätzung einer Fraktur beruht auf den histologischen Reparaturvorgängen, die im zeitlichen Verlauf zu beobachten sind. Der Heilungsverlauf einer Fraktur kann in 5 histologische Stadien eingeteilt werden, die jedoch nicht alle ein radiologisch fassbares Korrelat haben. Radiologische Kriterien zur Altersabschätzung einer Fraktur sind u. a. die Schärfe der Frakturränder, die Weite des Frakturspaltes im zeitlichen Verlauf, das Auftreten periostaler Reaktionen, Kallusbildung und Remodellierung. Die wichtigsten Zeitpunkte des Auftretens verschiedener Kriterien werden in dem Vortrag vorgestellt. Der zeitliche Verlauf des Auftretens dieser Merkmale ist jedoch variabel und zudem von verschiedenen Parametern abhängig wie dem Grad der Ruhigstellung, dem Alter des Kindes, dem Ort der Fraktur, der Mineralisation u. a., so dass die Altersabschätzung einer Fraktur mit größeren Ungenauigkeiten behaftet bleibt. von Bismarck S. 1 1 Klinik für Kinder-und Neugeborenenchirurgie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin Bei den Erhebungen des Runden Tisches bezüglich internen Missbrauchs in Institutionen sind Kinderkrankenhäuser kaum als Problemfeld bekannt geworden. Medienrelevante Einzelfälle haben für Schlagzeilen gesorgt. Verlässliches Zahlenmaterial über interne Missbrauchsfälle in Kinderkliniken ist nicht verfügbar. Dabei ist das Risikopotenzial erheblich. Trotz gesetzlicher Verpflichtung verfügen offensichtlich nur wenige Kinderkliniken über ein entsprechendes, tatsächlich gelebtes Schutz-oder Interventionskonzept. Bei der Erarbeitung von Schutzkonzepten kommt einer professionellen und altersgerechten Nähe-Distanz-Regulation eine entscheidende Rolle zu, zusätzlich ist ein strukturiertes Meldewesen für den Fall eines grenzverletzenden Verhaltens erforderlich. Umgangscodices helfen, erwartetes Verhalten des Personals verbindlich festzulegen. Forderungen nach einem generellen berührungsfreien Patientenumgang erscheinen ebenso wie ein generelles Vieraugenprinzip weder wünschenswert noch durchführbar. Für bestimmte medizinische Maßnahmen ist dagegen ein Vieraugenprinzip präventiv sinnvoll. Interdisziplinäre Fortbildungen müssen für das Thema sensibilisieren und eine Veränderung im Umgang mit dem Thema interner Missbrauch bewirken. Bei der Intervention kann häufig auf vorhandene Konzepte für "externen" Missbrauch zurückgegriffen werden, diese müssen der lokalen Situation angepasst und um weitere Aspekte wie Meldewesen, Arbeitsrecht, Patientenrecht, Umgang mit Medien und Einschaltung der Strafverfolgungsbehörden ergänzt werden. Es besteht erheblicher Nachholbedarf sowohl in der Erkenntnis, dass sexueller Missbrauch auch in Kinderkliniken passieren kann als auch in der Erarbeitung von Konzepten, wie diesem präventiv oder interventionell begegnet werden soll. DGKJ-SY-PN2-2 Mukoviszidose: Welche neuen Therapien sollte der Kinderarzt kennen? Schramm D. 1 1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Düsseldorf Rund 8000 Patienten mit der Erbkrankheit Mukoviszidose leben zurzeit in Deutschland. Die jährliche Neuerkrankungsrate liegt bei ca. 200-400 Kindern. Der Erkrankung liegt ein Defekt des CFTR-Gens auf Chromosom 7 zugrunde. Dieses Gen kodiert für ein Protein mit der Funktion eines Chloridkanals in der Zellmembran. Defekte in diesem Gen führen zu vollständigem Fehlen, mindestens aber zu einer Funktionseinschränkung des Kanals, wobei insgesamt sechs verschiedene Mutationsklassen definiert sind. Mukoviszidose ist eine chronischprogrediente Erkrankung mit Multiorganmanifestation. Die Therapie dient dazu die Organfunktionen so lange wie möglich zu erhalten, einen oft dystrophen Ernährungszustand zu verbessern und rezidivierende Infekte zu behandeln. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Besiedelung und Infektion mit Pseudomonas aeruginosa. Die Therapie der Mukoviszidose ist dauerhaft, muss sehr gewissenhaft durchgeführt und immer wieder überprüft werden. Die insgesamt sehr komplexe Therapie dient vor allem der Sekretolyse, welche medikamentös-inhalativ und atemphysiotherapeutisch erfolgt. Neben weiteren und immer neuen therapeutischen Aspekten zum Beispiel zur antibiotischen Therapie oder hochkalorischen Ernährung, existiert seit 2012 erstmals ein Medikament zur Genmodulation auf dem Markt, welches für eine Gruppe von Patienten mit der Mutation G551D zugelassen ist. An den Therapeuten und Verordner sind besonders hohe Anforderungen hinsichtlich der Komplexität der Erkrankung gestellt. Insofern richtet sich dieser Vortrag an die verordnenden Kinder-und Hausärzte, um ihnen einen sinnvollen Überblick über Neuigkeiten in der Therapie zu liefern und ihnen eine relevante Auswahl neuer Medikamente sowie deren Indikation und Nebenwirkungen vorzustellen. Patienten (1938) systematisch nach einer Behandlungsmethode für diese Kinder gesucht. Er war aber nicht nur daran interessiert, Symptome wie Salzverlust, Hirsutismus, verfrüht einsetzende Pubertätsentwicklung und "vermännlichte" Genitalien bei Mädchen zu behandeln. Für ihn bedeutete Gesundheit, dass seine Patienten ein "normales" Leben führen konnten. Dazu gehörte, dass auch Kinder mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen ein "richtiges" Geschlecht haben mussten. Wilkins holte sich Unterstützung durch den Psychologen John Money, der im Zuge der Evaluierung der Cortisonbehandlung zum Schluss kam, das richtige Geschlecht müsse nicht biologisch determiniert sein. Kinder würden sich unabhängig von den Geschlechtsmerkmalen mit dem ihnen bei der Geburt zugeordneten Geschlecht identifizieren, und könnten daher eine Geschlechterrolle lernen, auch wenn diese nicht ihrem biologischen Geschlecht entsprach. Wilkins und sein Team suchten fortan nicht länger nach dem biologischen Geschlecht, sondern nach jenem Geschlecht, das es den Kindern ermöglichte, später ein "normales" Leben als Mann oder Frau zu führen. In der Regel gehörte zur medizinischen Behandlung auch eine chirurgische Anpassung der Genitalien an das gewählte Geschlecht. Die damit verbundenen Eingriffe werden Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | heute von Intersexuellen-Initiativen und Ethiker/innen zu Recht scharf kritisiert. Gleichzeitig wurde hier erstmals in der Geschichte der Medizin zwischen biologischem und sozialem Geschlecht ("gender") unterschieden. DGKJ-SY-PS1-2 Therapeutisches Milieu als unverzichtbares Element einer psychosomatischen Station zum Zusammenspiel von Pädagogik und Psychotherapie Kunert D. 1 1 Klinik für Kinder-und Jugendmedizin Klinikum Kassel, Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie, Kassel In dem Vortrag wird der Frage nachgegangen, welches Milieu und welche Rahmenbedingungen Kinder und Jugendliche mit psychosomatischen Erkrankungen brauchen, um so gesund zu werden, dass sie den Alltag in ihrem natürlichen Lebensumfeld wieder meistern können. Der Stationsalltag (das therapeutische Milieu) wird in seiner Bedeutung für die psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung der oft schwerkranken Kinder und Jugendlichen dargestellt und mit seinen vielfältigen Fassetten ausgeleuchtet. Er stellt die tragende Säule der Behandlung dar. Dabei soll verdeutlicht werden, dass sich pädagogische, pflegerische und psychotherapeutische Überlegungen ständig überlagern und im Behandlungsteam kommuniziert werden müssen. Möglichkeiten der Alltagsstrukturierung und der Gestaltung sinnvoller und verbindlicher Regeln werden exemplarisch dargestellt. Dabei sieht sich das gesamte Behandlungsteam und insbesondere die pflegerischen und pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Herausforderungen gestellt, die einer besonderen Grundhaltung bedürfen, damit zwischen Patienten und Mitarbeitern tragfähige und belastbare Beziehungen entstehen können, die den Kindern und Jugendlichen alternative Beziehungserfahrungen ermöglichen. Verlässliche und klare Kommunikationsstrukturen und ein hohes Maß an Professionalität sind notwendig, um den durch die Patienten verursachten hohen Problemdruck auszuhalten und in einen Halt gebenden Alltag zu überführen. Es wird die Notwendigkeit aufgezeigt, sich als Person auf die Kinder und Jugendlichen einzulassen, ebenso, wie ständig an der Teamentwicklung zu arbeiten, um Zusammenhalt und Bindung im Behandlungsteam zu festigen. Huwendiek S. 1 Fragestellung. Am Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin Heidelberg wurde ein Blended-Learning-Programm, bestehend aus neu etablierten klinikinternen Notfallleitlinien, Virtuellen Patienten und praktischem Simulationstraining für Ärzte und Pflegekräfte durchgeführt, um beide Berufsgruppen besser auf pädiatrische Notfälle vorzubereiten. Bisher existieren wenige Daten zu "Blended Learning" in der medizinischen Weiterbildung. Es wurde folgender Frage nachgegangen: Wie sollte ein solches Schulungsprogramm idealerweise gestaltet sein, um Ärzte und Pflegende optimal auf pädiatrische Notfälle vorzubereiten? Methode. Die Ausrichtung des Trainings wurde entsprechend einer Bedarfsanalyse festgelegt. Erfahrene Ärzte und Pflegende (n=14) wurden für die praktische Schulung als Trainer in Workshops ausgebildet. 56 Ärzte und 56 Pflegende durchliefen im Mai 2012 dieses Trainingsprogramm. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer und Trainer in 8 Fokusgruppen, welches die Stärken und Schwächen des Projekts sind und wie das Schulungskonzept idealerweise gestaltet sein sollte, um optimal auf pädiatrische Notfälle vorzubereiten. Die Fokusgruppen wurden nach internationalen Standards durchgeführt und ausgewertet. Ergebnisse. Die Gestaltung des Projekts mit dreiteiligem Aufbau (Leitlinien, Virtuelle Patienten, Simulationstraining) wurde von allen Beteiligten als sehr lernwirksam und nahezu "ideal" erfahren. Die Wichtigkeit weiterer Schulungen dieser Art wurde von beiden Berufsgruppen betont. Schlussfolgerung. Blended Learning mit Notfallleitlinien, virtuellen Patienten und Simulationstraining wurde von allen Beteiligten als eine sehr sinnvolle Vorbereitung auf Kindernotfälle erachtet. Dieses Projekt wurde unterstützt von der Klaus Tschira Stiftung gGmbH. Wulf D. 1 Fragestellung. Verbessern Tablet-PCs den klinisch-praktischen Unterricht? Material und Methode. Im Blockpraktikum Pädiatrie wurden leihweise iPads an Studenten verteilt. Mit Hilfe von uns erstellter elektronischer Lernhilfen (StudyGuide) auf den iPads können sich Studierende patientennah und bereits vor einem Patientenkontakt auf eine symptomzentrierte Anamnese und Untersuchung vorbereiten sowie diesen "Fall" in unterschiedlichen Tiefen selbstbestimmt nachbereiten. Ergebnisse. Eine Evaluation erfolgte durch Freitext. Es traten keine größeren technischen Probleme auf. Kein iPad wurde beschädigt oder ging verloren. Die Vorgaben der Landesdatenschutzgesetze konnten umgesetzt werden. Der Einsatz von iPads wurde von den Studenten mehrheitlich als gut und zeitgemäß bewertet. Die wichtigste Anregung war, das inhaltliche Angebot zu erhöhen (eBooks, Nachschlagewerke, StudyGuides). Weitere Kritikpunkte waren, dass die iPads zu groß und unhandlich sind ("Es passt nicht in die Kitteltasche") und dass kein flächendeckendes WLAN auf den Stationen vorhanden ist. Nur wenige Studenten hatten Angst, es zu verlieren oder zu beschädigen. Schlussfolgerung. In unserem Projekt integrieren wir erfolgreich strukturierte, multimediale Lehrangebote als Blended Learning in den klinisch-praktischen Unterricht. Entscheidend für eine weitere Optimierung wird die Ausschöpfung einer größeren Auswahl von Inhalten sein. Cop I. 1 , Huwendiek S. 2 , Simon A. 3 , Fehr F. 4 1 Gemeinschaftspraxis für Kinder-und Jugendmedizin, Sandhausen, 2 Universität Bern/Medizinische Fakultät, Assessment und Evaluation, Bern, Schweiz, 3 Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Heidelberg, 4 Gemeinschaftspraxis für Kinder-und Jugendmedizin, Sinsheim Ziel. Studierende (S) der Vorklinik vertiefen durch die Begleitung eines Kindes in seinem sozialen und medizinischen Umfeld in den ersten 2 Lebensjahren ihre Kenntnisse über Salutogenese und Ressourcen zur guten Entwicklung. Methoden. Seit 5 Jahren werden jährlich 16 interessierte S gelost und je einer Familie zugeteilt, die von einer der am Programm teilnehmenden akademischen Lehrpraxen der Universität Heidelberg betreut wird und Interesse am Programm, ein intaktes soziales Umfeld und mindestens 1 gesundes Kind hat. Das Programm hat 3 Säulen: Säule 1. Die S nehmen an 8 Tutorien in Kleingruppen teil, in denen die jeweilige Entwicklungsstufe der Kinder bezüglich motorische, psychosoziale und sprachliche Kompetenzen sowie jeweils ein allgemeines Thema besprochen wird. Sie reflektieren über ihre Treffen mit der Familie und ihre Begleitungen der Kinder zu den Vorsorgeuntersuchungen. Säule 2. Jeder S begleitet sein Kind zu den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt. Er wird angeleitet, aufmerksam die Entwicklung des Kindes zu beobachten, einzuschätzen und zu dokumentieren. Er erlebt die ärztliche Tätigkeit und übt die Gesprächsführung. Säule 3. In 4 Hausbesuche nehmen die S wahr, welche Umgebung ein Kind für seine gute Entwicklung braucht. Das Projekt wurde regelmäßig anhand von Fragebögen und direktem Feedback evaluiert. Aktuell wird eine umfassende Untersuchung an-hand von Fokusgruppen im Rahmen einer medizinischen Doktorarbeit durchgeführt. Ergebnisse. In 5 Jahren haben 80 Studierende und Familien am Programm teilgenommen. Das Projekt wurde von den S, den Lehrärzten und den Familien sehr positiv aufgenommen. Der dreiteilige Aufbau wurde von den S und beteiligten Lehrärzten als das Lernen unterstützend erfahren. Schwab K.O. 1 1 Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Freiburg Zu den seltenen primären und somit genetisch bedingten Hypercholesterinämien führen Mutationen im LDL-Rezeptor-und Apolipoprotein B100-Gen oder konstitutiv-aktive Mutationen im PCSK9-Gen, die zu einem erhöhten Abbau der LDL-Rezeptoren an der Zelloberfläche und damit zu einer langsameren Katabolisierung der LDL-Partikel führen. Die polygenen Hypercholesterinämie-Formen sind dagegen erheblich häufiger anzutreffen, die Cholesterinspiegel sind aber in der Regel nicht ganz so hoch wie bei den primären Formen. Die Intima-media-Dicke korreliert bei diesen Patienten unter 18 Jahren nicht mit der Höhe der LDL-Cholesterinspiegel sondern dem Blutdruck. Daher könnte bei Patienten mit Hypercholesterinämie im Kindes-und Jugendalter der Blutdruck bei der frühen Atherosklerose-Entwicklung eine besondere Rolle spielen und sollte in der Therapie gut kontrolliert werden. Zu den seltenen primären Hypertriglyceridämien führen Mutationen im Lipoproteinlipase-Gen oder im APOC2-Gen. Sehr viel häufiger dagegen kommt die polygenetische familiäre Hypertriglyzeridämie vor. Bei den gemischten Hyperlipidämien mit erhöhten Cholesterin-und Triglyceridwerten gibt es die häufige polygenetische, familiäre kombinierte Hyperlipidämie sowie die seltenere autosomal-rezessive Dysbetalipoproteinämie, die in 90% eine Mutation im Gen des Apolipoproteins E und eines Kofaktors aufweist. Sekundäre Fettstoffwechselstörungen bei schlecht eingestelltem Diabetes, Hypothyreose, Niereninsuffizienz, Adipositas mit metabolischem Syndrom oder körperlicher Inaktivität bzw. Rauchen kommen häufig vor, eine Normalisierung der Lipide gelingt in der Regel durch die Behandlung der Grunderkrankung. Schlune A. 1 1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Düsseldorf Primär genetische Hyperlipidämien gehören zu den häufigsten angeborenen Stoffwechselerkrankungen überhaupt. Die am weitesten verbreitete Störung ist dabei die familiäre heterozygote Hypercholesterinämie, von der 0,2% aller Kinder in Deutschland betroffen sind. Die Hyperlipidämien spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Atherosklerose, welche bereits in der Kindheit beginnt und die wesentliche Ursache für die Koronare Herzkrankheit und damit die wichtigste Todesursache in den industrialisierten Ländern darstellt. Somit muss auch die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen bereits im Kindesalter beginnen. Grundlage der Behandlung der Hyperlipidämien in der Pädiatrie ist die Ernährungsmodifikation. Diese kann schon im Kleinkindalter sicher durchgeführt werden, ist aber in ihrer Wirksamkeit begrenzt, so dass bei schwereren Formen zusätzlich eine medikamentöse Therapie Bei der ICP handelt es sich primär um eine zentrale Störung. Die sekundären Probleme resultieren aus den pathophysiologischen Charakteristika spastischer Muskulatur wie gesteigerter muskulärer Grundtonus, Übererregbarkeit der Dehnreflexe sowie muskuläre Schwäche. Es kommt zu typischen Muskeldysbalancen mit verkürzten Agonisten und verlängerten Antagonisten, progredienten, strukturellen Muskelverkürzungen bei insuffizientem Längenwachstum sowie zur Veränderung der biomechanischen Funktionen. Das Prinzip der Behandlung mit Botulinumtoxin besteht darin, den pathogenetischen Verlauf frühzeitig zu unterbrechen, nämlich durch eine temporäre Hemmung der neuromuskulären Erregungsübertragung im spastischen Muskel. Dabei stellt die Botulinumtoxin-Therapie lediglich einen Baustein im Gesamttherapiekonzept dar. Begleitende Physiotherapie und orthetische Maßnahmen sind stets erforderlich. Die Schwierigkeit besteht in der korrekten Auswahl der zu behandelnden Muskeln. Verschiedene Studien konnten eine Verbesserung des Gangbildes sowie eine Prävention von Muskelkontrakturen und schweren Knochendeformitäten nachweisen. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass die Operationshäufigkeit sowie der Umfang der operativen Maßnahmen reduziert werden konnte. Trotz der positiven Erfahrungen ist in Deutschland lediglich die Injektion des Musculus gastrocnemius bei Kindern mit infantiler Cerebralparese zugelassen, was aufgrund der positiven Datenlage insgesamt äußerst bedauerlich ist. Eine Ausweitung ist derzeit nur als "Offlabel"-Behandlung möglich, anders als in den meisten anderen europäischen Ländern. Aktuelle operative Therapie bei CP Westhoff B. 1 , Weimann-Stahlschmidt K. 1 , Krauspe R. 1 Bei der infantilen Cerebralparese kommt es sekundär kommt aufgrund der spastischen Muskelaktivität im Verlauf zu zunächst flexiblen, später fixierten Muskelkontrakturen. Diese führen zu Bewegungseinschränkungen der Gelenke, Gelenk-Subluxationen und -Luxationen sowie knöchernen Deformitäten. Je nach Ausmaß und Lokalisation der cerebralen Schädigung bestehen unterschiedlich ausgeprägte funktionelle Einschränkungen. Operative Korrekturen werden überwiegend im Bereich der unteren Extremität durchgeführt mit dem Ziel der Funktionsverbesserung. Für jeden Patienten muss individuell das Funktionsdefizit durch eingehende Untersuchungen (u. a. instrumentelle Ganganalyse) analysiert und das Behandlungsziel definiert werden. Bei gehfähigen Patienten kann durch Single-Event-Multi-Level-Surgery ein deutlicher Mobilitätszuwachs erzielt werden; sowohl Korrekturosteotomien als auch Weichteil-eingriffe mit Verlängerung und/oder Verkürzung von Muskeln werden durchgeführt. Auch bei Schwerst-Betroffenen können chirurgische Maßnahmen indiziert sein zur Verbesserung der Sitz-und Pflegefähigkeit sowie zur Beschwerdelinderung -insbesondere bei Wirbelsäulendeformitäten und Dezentrierung der Hüfte. Zur Sicherstellung des Operationsziels ist häufig eine lange und intensive Rehabilitationsmaßnahme erforderlich. Mittels moderner Operationstechniken (minimal-invasive Verfahren, moderne Osteosyntheseverfahren) kann häufig auf längerfristige immobilisierende Verbände verzichtet und eine frühfunktionelle Therapie initiiert werden. Hollmann H. 1 1 Cerebrale Bewegungsstörungen bedingen in unterschiedlichem Ausmaß eine nachhaltige Beeinflussung der Lebensgestaltung. Langfristig stehen für die betroffenen Patienten Aspekte der motorischen Alltagsbewältigung, Teilhabe und Lebensqualität im Vordergrund. Medizinische Maßnahmen und Therapie können große Lebensabschnitte bestimmen. Je nach Ausprägung der Cerebralparese ist bereits die Diagnosestellung mit einem längeren Zeitfenster verbunden. Die Eltern müssen angemessen einbezogen werden, um Akzeptanz als Grundlage für eine gelingende Betreuung des Kindes aufbauen zu können. Physiotherapie in unterschiedlicher Ausprägung und mit Geräteunterstützung ist zunächst der führende Therapieansatz, unterstützt durch neuropädiatrisch-orthopädische Verlaufsuntersuchungen zur Adaptation anderer Maßnahmen und adäquater Versorgung mit Hilfsmitteln. Die Integration in Kindergarten und Schule verlangt Entscheidungen auch unter dem Gesichtspunkt der Gestaltung von Inklusion. In der Adoleszenz ergeben sich vielfältige Fragestellungen nicht nur hinsichtlich Ausbildung und Berufsfindung, sondern auch durch körperliche und motivationale Veränderungen in Verbindung mit der Cerebralparese. Ungelöst sind viele Fragen der Transition bei Erreichen des jungen Erwachsenenalters. Neben Partnerschaft, Familie und Beruf ist dauerhaft auch die allgemeine gesundheitsfördernde motorische Aktivierung eine Herausforderung für Menschen, die mit Cerebralparese leben. Die interdisziplinäre Begleitung dieses Entwicklungsprozesses über fast 2 Jahrzehnte ist eine anspruchsvolle und befriedigende Aufgabe. Bode H. 1 , Kohleis K. 2 , Storck M. 2 1 Universitätsklinikum Ulm, Kinder-und Jugendmedizin, SPZ und Kinderneurologie, Ulm, 2 Ostfalia Hochschule, Suderburg Fragestellung. Ziele der Studie sind bei Kindern mit Cerebralparese (CP) und Spina bifida (SpB): 1) Einfluss von neurologischem/neuroradiologischem Befund und psychosozialen Risikofaktoren auf die seelische Gesundheit, 2) Einfluss der seelischen Gesundheit auf familiäre Belastung und Lebensqualität. Methoden. 271 Kinder mit CP (Alter 4-16 Jahre) und 84 Kinder mit SpB wurden in eine multizentrische Querschnittsstudie eingeschlossen. Fragebögen (SDQ, FaBel, Kindl) wurden von den Eltern ausgefüllt und mit neurologischem Befund und dem motorischen Funktionsniveau korreliert (CP-Typ, GMFCS-, MACS-Level), bei CP-Kindern mit der Pathogenese der CP. Ergebnisse. Der Gesamtproblemwert in SDQ war bei Kindern mit CP und SpB signifikant erhöht (29% bei CP, 18% bei SpB vs. 10% in der Normstichprobe). Probleme mit Gleichaltrigen (23%CP/20%SpB), emo-tionale Probleme (21%CP/20%SpB) und Hyperaktivität (23%CP/7%SpB) waren im Vergleich zur Normstichprobe erhöht (7%; 8%; 10%). Die Probleme korrelierten mit der elterlichen Belastung. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität war bei den 8-bis 17-jährigen Kindern mit CP oder SpB geringer als bei gesunden Gleichaltrigen, nicht bei den 3-bis 7-jährigen. Neurologischer Status und neuroradiologische Befunde beeinflussten bei Kindern mit CP die seelische Gesundheit. Schlussfolgerung. Die seelische Gesundheit ist bei Kindern mit CP oder SpB häufiger beeinträchtigt, ebenfalls die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei älteren Kindern und Jugendlichen. Neurologischer Befund und Pathogenese beeinflussen bei Kindern und Jugendlichen mit CP die seelische Gesundheit. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die interdisziplinäre Diagnostik und Therapie. DGKJ-SY-IM1-1 Influenza-Impfung im Kindes-und Jugendalter -neue Impfstoffe, aktuelle Konzepte Knuf M. 1 1 Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Kinder und Jugendliche, Wiesbaden Die Influenza ist eine Viruskrankheit mit typischer Symptomatik: plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, trockenem Reizhusten, Halsschmerzen sowie Muskel-und/oder Kopfschmerzen. Die Morbidität ist bei Kindern am höchsten wobei insbesondere Kleinkinder sehr wesentlich zur Ausbreitung der Influenza beitragen. Säuglinge und Kleinkinder erkranken häufig schwer und müssen hospitalisiert werden. Die WHO hat kürzlich die generelle Impfung gesunder Kinder im Alter von 6 bis 59 Monaten empfohlen, eine Maßnahme, die in einzelnen EU-Ländern bereits praktiziert wird. Da die konventionellen trivalenten Influenzaimpfstoffe (TIV) zur Grundimmunisierung nicht optimal sind, werden wirksamere Impfstoffe benötigt. Der seit 2011 die Altergruppe von 2-17 Jahren zugelassene attenuierte Lebendimpfstoff (LAIV) schützt Kinder effektiver vor Influenza als die konventionellen Vakzinen (TIV). Eine weitere Möglichkeit zur Steigerung der Effektivität ist die Kopplung von TIV an ein Adjuvans (z. B. MF59, Virosomen u. a.) Für Kinder ab 6 Monaten hat sich in klinischen Studien der MF-59 adjuvierte Impfstoff als wirksam erwiesen, ist jedoch für dieses Alter nicht zugelassen. Ein virosomaler Impfstoff steht für Kinder ab dem 6. Lebensmonat zur Verfügung. TIV scheinen im Kleinkindesalter wirksamer zu sein, wenn die Antigendosis erhöht wird. Es stellt sich die Frage einer allgemeinen Influenza-Impfempfehlung für Kinder, wobei zu diskutieren sein wird, auf welche Altersgruppe diese sich bezieht. Wegen der Impfstoffvielfalt und sehr unterschiedlichen (Effektivitäts-) Profile wird eine "reine Impfempfehlung" gegen Influenza wenig praktikabel sein, vielmehr gilt es altersgerechte Konzepte zu entwickeln. Hellenbrand W. 1 1 Robert Koch-Institut, Fachgebiet Impfprävention, Berlin Bexsero®, ein innovativer Meningokokken-Impfstoff basierend auf Oberflächenproteinen des Erregers, ist seit Januar 2013 in Europa zugelassen und wird demnächst auf dem deutschen Markt erwartet. Die STI-KO prüft derzeit, für welche Bevölkerungsgruppen eine generelle Empfehlung zur Impfung mit diesem Impfstoff gegebenenfalls sinnvoll sein könnte. Dies geschieht unter Berücksichtigung von: A) epidemiologischen Aspekten der Meningokokken-B-Erkrankungen in Deutschland; B) Daten zur Immunogenität und Sicherheit von Bexsero® C) Daten zur erwarteten Abdeckung der zirkulierenden Meningokokken-B-Stämme durch Bexsero® in Deutschland; D) Daten zu erwartenden Effekten auf das Trägertum von Meningokokken B, welche für eine mögliche Herdenimmunität relevant sind; E) Möglichkeiten, diese Impfung in den bestehenden Impfkalender zu integrieren bei möglichst hoher Akzeptanz; F) Modellierung der zu erwartenden epidemiologischen Effekte verschiedener Impfansätze als auch zu ihrer Kosten-Effektivität, und G) Erfahrungen aus der Routine-Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C. Die Herausforderungen dieser Bewertung werden beleuchtet. Sie ergeben sich aus der Neuartigkeit des Impfstoffes, der fehlenden Daten zur tatsächlichen klinischen Effektivität, welche von Daten zur jeweils unterschiedlichen Immunogenität der Einzelkomponenten des Impfstoffes abgeleitet werden muss, sowie der insgesamt begrenzten Anwendungserfahrungen im Rahmen der Zulassungsstudien. Melter M. 1 1 Universitätsklinikum Regensburg, KUNO-Kliniken, Regensburg Im Rahmen des Update Hepatologie werden aktuelle Themen der Hepatologie in Forschung und klinischer Anwendung mit Relevanz in der Pädiatrie behandelt. Gerade in letzter Zeit rückt die Leber als zentrales Organ in der Schnittstelle zwischen "eigen und fremd" in den Fokus und nimmt dabei eine exklusive Rolle in der Balancierung zwischen Toleranz und Immunität ein. In Hinblick auf das neonatale Leberversagen geraten intraunterine alloimmune Ursachen in den Vordergrund. Insbesondere bei der neonatalen Hämochromatose haben sich damit die pathophysiologischen Vorstellungen/Hypothesen und in der Folge auch die Diagnostik und Therapie diametral zum ursprünglichen Vorgehen verändert. Ein weiteres Thema sind neue (pathophysiologische) Aspekte und Überlegungen im Rahmen von Leberschädigungen und -regeneration und ihre unterschiedliche Nuancen bei entzündlichen Prozessen, Fibrose oder Fettlebererkrankung. Im Rahmen der Differenzialdiagnosen von Fettlebererkrankungen sind möglicherweise Cholesterinester-Speichererkrankungen erheblich unterdiagnostiziert. Gerade in Anbetracht des Umstands, dass neue therapeutische Optionen, einschließlich möglicher Enzymersatz-Therapien, zur Verfügung stehen, macht eine frühe und präzise Diagnose notwendig. Nicht zuletzt aufgrund des dramatischen Rückgangs an Verstorbenen-Organspenden nimmt die Leber-Lebendspende eine zunehmend große Bedeutung, v. a. auch bei pädiatrischen Patienten, ein. In diesem Zusammenhang würde der "sichere" Einsatz AB0-inkompatibler Spenderorgane die therapeutischen Möglichkeiten erheblich erweitern. Neue Protokolle zur individuellen Reduktion der spezifischen Antikörper scheinen die Möglichkeiten des Einsatzes AB0-inkompatibler Spenderlebern sicher zu machen. Weber A.-A. 1 1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Düsseldorf Bei richtiger Anwendung ist die analgetische Wirkung von EMLA (Eutektische Mischung von Lolalanästhetika -Lidocain/Prilocain) beim Anlegen von venösen Venenverweilkanülen ("Braunülen") bei Kindern wissenschaftlich unbestritten. Es ist ebenfalls bekannt, dass Venen-punktionen für Kinder und Säuglinge oft besonders schmerzhaft sind und wahrscheinlich das "Schmerzgedächtnis" hinsichtlich einer erniedrigten Schmerzschwelle für zukünftige Schmerzerlebnisse negativ beeinflussen. Dennoch wird EMLA in Deutschland kaum eingesetzt (Perry & Ebinger, 2012 sowie eigene unpublizierte Untersuchungen). Bemerkenswerterweise wird EMLA in anderen deutschsprachigen Ländern regelmäßig eingesetzt (z. B. "meistens/fast immer" in der Schweiz 100% vs. in Deutschland 33%, Angaben für neuropädiatrische Einrichtungen). Die Gründe für diese länderspezifischen Unterschiede sind nicht bekannt. Eine klare Leitlinie der DGKJ bezüglich der pharmakologischen Reduktion von Schmerzen bei Impfungen, Blutentnahmen, Anlegen von venösen Venenverweilkanülen, Blasenpunktionen, Lumbalpunktionen etc. wäre sehr wünschenswert und würde den "Weg zur schmerzarmen Kinderklinik" auch in Deutschland ebnen. Muskuloskeletale Schmerzen sind auch im Kindes-und Jugendalter, insbesondere in der zweiten Lebensdekade, zunehmend häufig mit der Entwicklung einer chronischen Schmerzstörung verbunden. Die polyartikuläre JIA ist auch unter antientzündlicher Therapie oft gekennzeichnet durch einen remittierenden Verlauf der Entzündung, die wiederum mit multiplen artikulären Schmerzen einhergeht. Neben diesen biologischen Faktoren sind für die Chronizität und den Schweregrad der Schmerzstörung zusätzlich psychische und soziale Faktoren maßgeblich beteiligt. Vor allem die hohe Körperselbstaufmerksamkeit, die Angst vor starken Schmerzen, die Unsicherheit hinsichtlich des weiteren Krankheitsverlaufs und die familiäre Hilflosigkeit im Umgang mit der Schmerzsymptomatik sind aufrecht erhaltende Faktoren. Auch soziale Faktoren wie Schule, intrafamiliäre Beziehungen haben Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung. In dieser Situation ist die Schmerzstörung deshalb unabhängig von der Entzündungsaktivität der JIA und somit durch eine überwiegend medikamentöse, antientzündliche oder analgetische Therapie nicht ausreichend zu beeinflussen. Patienten mit chronisch muskuloskeletalen Schmerzen bei JIA, die keine Assoziation zur Krankheitsaktivität der JIA zeigen, sollten deshalb einer multimodalen Schmerztherapie zugeführt werden, bei der nichtmedikamentöse Behandlungsverfahren mit psychologischen, therapeutischen und pädagogischen Interventionen unter Einbeziehung der Familie im Vordergrund stehen. Dargestellt werden Grundsätze und Erfahrungen dieser Behandlung. Franke J. 1 , Haas N.A. 2 1 Bezirkskrankenhaus Reutte/Tirol, Abteilung für Kinderheilkunde, Jugendmedizin und Neonatologie, Ehenbichl, Österreich, 2 Herz-und Diabeteszentrum NRW -Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, Bochum Die Zyanose ist das Leitsymptom der arteriellen Sauerstoffuntersättigung. Sie ist ein alarmierendes Zeichen eines sich anbahnenden und unter Umständen lebensgefährlichen Zustandes der sofort geklärt werden muss. Die Differenzialdiagnose umfasst neben Herzfehlern Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Erkrankungen der Atemorgane, Erkrankungen des ZNS, Stoffwechselstörungen, hämatologische Störungen und Infektionen. Die kardiologische Diagnostik dient zum Nachweis oder Ausschluss kardiogener Ursachen oder Begleiterkrankungen. Die wichtigste Diagnostik ist die beweisende Pulsoxymetrie und die Echokardiographie. Die arterielle Blutgasanalyse ist der Goldstandard der das Ausmaß der Sauerstoffuntersättigung erfasst. Weitere diagnostische Möglichkeiten wie Hyperoxietest, weitere Laborparameter, EKG, Herzkatheteruntersuchung, Kernspintomographie und CT und Röntgen erweitern im Einzelfall die Diagnostik durch den Kinderkardiologen. Die Therapie richtet sich nach der zu Grunde liegenden Erkrankung. Eine Früherkennung wird durch die fetale Echokardiographie ermöglicht; das Pulsoxymetriescreening des Neugeborenen am ersten Lebenstag ist eine kostengünstige und wichtige Untersuchung. Eine Prävention der Zyanose gibt es nicht. -das Verhütungsbewusstsein der Jungen, -den genderspezifischen Aspekt der Sexualität, -nichtegalitäre Beziehungskonstellationen, -kulturelle Differenzen/traditionelle Geschlechterrollen, -den Blick für soziale und sexuelle Fremdheit, -prekäre Lebenssituationen, -schulische Sexualerziehung, -Ansprechen der Probleme bei der Verhütung mit beiden Geschlechtern und Förderung von Kommunikationskompetenzen, -die "gleichberechtigte" Verantwortungsübertragung. Einleitung. Sieben Jahre nach Zulassung der Rotavirus-Impfstoffe wird im August 2013 die neue STIKO-Empfehlung zur Rotavirus-Impfung veröffentlicht. Diese Empfehlung hat als erste die neue STIKO-Methodik nach GRADE durchlaufen und fußt auf guten Evidenz-Daten. Impfziel. Reduktion der RV-Hospitalisation bei Kindern <5 Jahren. Wirksamkeit. Die Wirksamkeit wurde in gut angelegten randomisierten, kontrollierten Studien nachgewiesen, eine Metaanalyse der STIKO ergab eine Wirksamkeit gegen Hospitalisierung in den ersten beiden Jahren nach Impfung von bis zu 92%. Um eine RV-assoziierte Hospitalisation zu verhindern, müssen 80 Kinder geimpft werden (NNV). Verträglichkeit. Es ergab sich keine Impfstoff-spezifische erhöhte Reaktogenität bezüglich Fieber, Durchfall oder Erbrechen. Es gibt Hinweise für ein erhöhtes Invaginationsrisiko innerhalb von 1-7 Tagen nach der Impfung. Die vereinzelten Assoziationen zu Kawasaki-Syndrom nach Rotateq® konnten nicht kausal dem Impfstoff zugeordnet werden. Die Kontamination der Impfstoffe mit PCV hatte keine human-pathogene Bedeutung. Gesellschaftlicher Nutzen. Der gesellschaftliche Nutzen der Rota-Virus-Impfung besteht vor allem in der deutlichen Senkung jeglicher RV-Morbidität. Am besten modellierbar ist dieser Nutzen bei der RV-assoziierten Hospitalisation, die bei einer 80%igen Impfquote um 18.250 Fälle/ Jahr reduziert würde. Insgesamt rechnet man mit ca. 224.000 verhinderten RV-Erkrankungen pro Jahr, was neben der Verhinderung von Krankheit und deren Folgen auch die Verhinderung von Arbeitsausfall bei den Eltern zur Folge hat. Der gesundheitsökonomische Effekt besteht bei den derzeitigen Impfstoffpreisen nicht in einer Kosten-Einsparung. Es kostet die Gesellschaft ca. 2540 €, eine RV-assoziierte Hospitalisation zu vermeiden. Zum Verhältnis von Schule und Jungengesundheit gibt es zwei konträre Positionen: "Schule schadet der Gesundheit, sie macht krank." -oder: "Schule fördert die Gesundheit, sie macht gesund." Für beides lassen sich Belege finden: Die physiologischen Folgen langjährigen Schulbesuchs sind teils erschreckend; auch psychologische Beeinträchtigungen (z. B. Schulangst als Zusammenspiel von Leistungsdruck und Versagensangst) sind nicht selten. Viele Jungen beschreiben Schule als "Hölle", in der es an Anerkennung und persönlicher Bedeutung fehlt. Das System Schule stellt aber auch einen Raum für soziale Kontakte zur Verfügung, seine Struktur gibt Orientierung und Sicherheit -und nicht zuletzt Gelegenheit für Lernen und Bildung im Gesundheitskontext. Jungen werden derzeit neu als Zielgruppe von Prävention und Gesundheitsförderung entdeckt. Bislang jedoch sind jungenbezogene Gesundheitsaspekte in der Schule kaum "explizit" thematisiert. Es überrascht also nicht, dass es hier nur wenige Zugänge zur Jungengesundheit gibt. Was Jungen anstellen, damit sie nicht gesund bleiben, ist dagegen weitgehend bekannt. Dies korrespondiert mit der öffentlichen Aufmerksamkeit, die sich bevorzugt für die Problem-Spitzen des Jungeseins interessiert. Entsprechend orientieren sich die schulischen Präventionsprogramme vielfach an negativen Phänomenen wie Sucht, Gewalt oder problematischer Sexualität. Aber was macht und hält Jungen gesund? Jungengesundheit in der Schule bedeutet entschieden mehr als eine Beschränkung auf Schule als Ort für Prävention. Jenseits von Interventionen und Programmen, die direkt und ausschließlich auf die körperliche Gesundheit bzw. auf drastische Gesundheitsprobleme von Jungen abzielen, braucht es eine erweiterte Perspektive auf alle Gesundheitsthemen von Jungen in der Schule. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Imschinetzki D. 1 Holl R.W. 1 In den letzten Jahren eröffneten der wachsende Erkenntnisstand der genetischen Variabilität des humanen Genoms und rasante methodische Innovationen in der Hochdurchsatzgenotypisierung neue Perspektiven für die Aufklärung der genetischen Ursachen komplexer Erkrankungen. Mit der Identifikation von DNA Varianten im Filaggrin-Gen (FLG), die kein intaktes Genprodukt zulassen, als starke organspezifische Prädispositionsfaktoren des AE wurde ein wichtiger Durchbruch in der Ekzemgenetik erzielt. Genomweite Assoziationsstudien konnten weitere Risikogene aufdecken, die sowohl die epitheliale Barriere als auch die Immunantwort beeinflussen. Zum Teil spielen diese Gene auch für andere chronisch-entzündliche Barriereerkrankungen eine Rolle. Die Translation der Erkenntnisse aus der genetischen Epidemiologie in die Klinik wird die Herausforderung der nächsten Jahre darstellen. Die Notwendigkeit der Anästhesie bei operativen Eingriffen im Neugeborenenalter und durch die Erfolge im Bereich der Neonatologie bei extremen Frühgeborenen wirft die Frage der Neurotoxizität ("anesthesia induced cell death") für die in der Entwicklung befindlichen neuronalen Strukturen dieser Kinder auf. Jevtovic-Todorovic konnte in einer tierxeperimentellen Studie aufzeigen, dass einige Anästhetika, welche über NMDA-und GABA-Rezeptoren wirken, einen ungünstigen Einfluss auf die zerebrale Entwicklung bei prämaturen Ratten haben. Nachfolgende Studien konnten diesen Effekt bei der Gabe von Ketamin und Isofluran/Stickoxydul im Tierexperiment bestätigen, wobei unterschiedliche Anästhetika auf unterschiedliche Hirnareale in Abhängigkeit vom Entwicklungsalter einwirken (Gleich et al., 2013) . Allen Studien gemeinsam ist die Verstärkung der neuronalen Apoptose in den betroffenen Hirnarealen (ca. 10%) bei Früh-und Neugeborenen. Das Korrelat des Ausmaßes der neuronalen Apoptose mit der kognitiven Einschränkung ist in allen Studien nicht gegeben und so wird die Frage aufgeworfen, inwiefern die beobachtete verstärkte neuronale Apoptose als Prädiktor für eine spätere kognitive Einschränkung monokausal zu werten ist (Sanders et al., 2013) . Obwohl die Forderung nach prospektiven Studien gerechtfertigt ist, so stellt sich schon jetzt die Frage, ob die heutige Durchführung der Anästhesie bei Früh-und Neugeborenen den Erfordernissen der adäquaten neurologischen Entwicklung dieser Kinder gerecht wird, oder ob wir alternative Anästhesieverfahren und Sedierungskonzepte für diese Altersgruppe einhergehend mit einem adäquaten Neuromonitoring einsetzen müssen. Daneben wurden in den letzten Jahren eine zunehmende Zahl von angeborenen, monogenen Erkrankungen, die mit einem selektiven Unvermögen einhergehen eine EBV Infektion immunologisch adäquat zu kontrollieren, beschrieben. Bisher sind 5 derartige Erkrankungen molekulargenetisch identifiziert, die u. U. eine rasche therapeutische Intervention -bis hin zur allogenen Knochenmarktransplantion -erfordern. Der Vortrag stellt das große interindividuelle Spektrum dar, mit der Kinder auf eine EBV Infektion oder eine EBV-Reaktivierung reagieren können und zeigt die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten auf. Schulze I. 1 1 Centrum für chronische Immundefizienz, Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Freiburg Nach den heute vorliegenden Daten wird die Prävalenz von angeborenen Immundefekten auf 1:2000 geschätzt. Damit liegt die Häufigkeit eines primären Immundefektes im Bereich der Mukoviszidose und hat klinische Relevanz für jeden Kinderarzt. In der neuesten Klassifikation der primären Immundefekte werden 179 verschiedene, meist molekulargenetisch definierte Erkrankungen aufgeführt, und es können stetig neue Defekte des Immunsystems charakterisiert werden. Leitsymptom der meisten primären Immundefekte ist eine ungewöhnliche Infektanfälligkeit. Des Weiteren zeigen viele Patienten aber auch Zeichen der Immundysregulation, wie z.B. Autoimmunzytopenien, Ekzeme, Lymphoproliferation oder Kolitis. Eine rechtzeitige Basisdiagnostik und Kontaktaufnahme mit einem pädiatrischen Immunologen können lebensrettend sein. Im Beitrag wird die interdisziplinär erarbeitete AWMF Leitlinie zur "Diagnostik von primären Immundefekten" vorgestellt. Schramm D. 1 1 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Düsseldorf Die fiberoptisch-endoskopische Untersuchung des Schluckens ("fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing") ist eine etablierte Methode zur Untersuchung des Schluckaktes bei Erwachsenen, zunehmend auch bei Kindern. Sie dient der Untersuchung anatomischer oder funktioneller Störungen, die schließlich zu Aspirationen mit chronisch-entzündlichen Veränderungen der unteren Atemwege führen können. Die Untersuchung ist wenig invasiv und kann in jedem Lebensalter durchgeführt werden. Neben der direkten Sicht auf die anatomischen Strukturen kann der Umgang mit unterschiedlichen Konsistenzen, sowie des eigenen Speichels überprüft werden. Bei Kindern, die über nasogastrale Sonden ernährt werden, kann die Möglichkeit der oralen Nahrungsaufnahme untersucht werden. Dies ist ebenfalls von Bedeutung für Kinder, die über eine Trachealkanüle atmen und deren Beatmungs-und Ernährungssituation überprüft oder verändert werden soll. Für die Untersuchung wird ein flexibles Endoskop über die Nase vorgeschoben und mit Blick auf Larynx und Zungengrund platziert. Anschließend werden angefärbte Speisen unterschiedlicher Konsistenz verabreicht und der Schluckakt bezüglich der Bewegungsabläufe, zeitlicher Komponenten und Erfolg des Schluckes überprüft. Verschiedene Auffälligkeiten, wie das Leaking, bei dem der Schluckvorgang nicht oder nur sehr verspätet eingeleitet wird, bis hin zu Penetration und Aspiration können nun endoskopisch gesehen werden. Die Untersuchung ermöglicht eine gezielte Empfehlung zur weiteren oralen Ernährung mit bspw. angepassten Nahrungskonsistenzen, die Einleitung einer gezielten Therapie durch zum Beispiel Veränderung der Position während der Nahrungsaufnahme, bis hin zur vollständigen Nahrungskarenz mit alternativen Ernährungsmöglichkeiten über z. B. PEG-Sonden. Jedoch spielt auch die apparative Diagnostik der Schluckfunktion bspw. mithilfe der FEES ("fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing") eine zunehmend wichtige Rolle in der Versorgung dieser Patienten. Die FEES wird in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Logopädie und Pneumonologie, HNO oder Phoniatrie durchgeführt. In Abhängigkeit der Ergebnisse der klinischen und apparativen Diagnostik beinhaltet die logopädische Therapie eine Adaption der Positionierung während des Trinkens und Essens sowie der Nahrungskonsistenzen. Auch eine Anleitung der Eltern in Füttertechniken kann erfolgen. In einigen Fällen ist eine Empfehlung für die Versorgung mit einer PEG-Sonde notwendig. DGKJ-SY-N2-2 Therapie des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) Kemper Oh J. 1 Das steroidsensitive nephrotische Syndrom (auch "minimal change glomerulonephritis") wurde über lange Zeit als eine rein immunologische Erkrankung angesehen. Dies vor allem wegen des häufig sehr guten Ansprechens auf eine immunsuppressive Therapie. In den letzten 10 Jahren rückte durch intensive Grundlagenforschung der Podozyt immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Der Podozyt bildet mit der glomerulären Basalmembran und den gefensterten Endothel-zellen die glomeruläre Filtrationsbarriere. Es hat sich gezeigt, dass einige Medikamente, die bisher primär wegen ihrer immun-modulatorischen Wirkung zum Einsatz kamen zum Teil einen direkten nicht-immunologischen Effekt auf die Funktion und Morphologie des Podozyten haben. In meinem Vortrag möchte ich auf die derzeitige medikamentöse Behandlung des steroidsensiblen Nephrotischen Syndroms eingehen und versuchen dies in Bezug zu setzen mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der podozyten Forschung. Das nephrotische Syndrom (NS) beruht auf einer Dysfunktion des glomerulären Filters mit konsekutivem Verlust von Plasmaproteinen. 15-20% der Patienten sprechen nicht auf die Standardtherapie mit Steroiden an, erweisen sich als steroidresistent (SRNS). Bei diesen Patienten werden zunehmend Mutationen in podozytären Genen als ursächlich identifiziert. Die Therapie des SRNS ist eine Herausforderung für pädiatrische Nephrologen, da 50% der Patienten, bei denen keine Remission erzielt werden kann, innerhalb von 5 Jahren eine Progredienz zum terminalen Nierenversagen zeigen. Empfohlen wird zum einen die medikamentöse Blockade des Renin-Angiotensin-Systems, zum anderen eine intensivierte immunsuppressive Therapie. Diese wird oft auch bei hereditären Formen angewandt, da in Einzelfällen Remissionsinduktionen beschrieben sind. Die größte klinische Erfahrung besteht für Cyclosporin A (CSA), dessen Wirksamkeit belegt ist. CSA weist jedoch eine ausgeprägte Nephrotoxizität auf und erfordert eine Langzeittherapie, da nach Absetzen Rezidive beobachtet wurden. Alternativ kommen Immunsuppressiva mit anderem Nebenwirkungsprofil (Tacrolimus, Mycophenolat Mofetil) zum Einsatz. Kombinationstherapien mit Cyclophosphamid zeigten keinen Benefit gegenüber einer alleinigen Steroidgabe und sind mit zahlreichen Nebenwirkungen assoziiert. Rituximab zeigt beim SRNS eine deutlich geringere Effektivität als bei der Therapie des steroidabhängigen NS. Aufgrund der schweren Nebenwirkungen (Sepsis) ist die Anwendung von Rituximab beim SRNS individuell zu prüfen. Die Therapie des SRNS ist gekennzeichnet durch geringe Ansprechraten insbesondere bei den hereditären Formen. Randomisierte Studien sind erforderlich, um die Therapie des SRNS zu optimieren und das Outcome der Patienten zu verbessern. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Neue diagnostische Technologien -Exome sequencing will change your life (as a paediatrician) Brunner H.G. 1 1 Radbouduniversität MC, Human Genetics, Nijmegen, Niederlande The introduction of powerful DNA sequencing has rapidly changed the study of inherited diseases. We have used next generation sequencing in >500 patients with intellectual disability, movement disorders, blindness, and deafness. A large fraction of patients with these conditions are diagnosed by interrogating all 22,000 human genes in one experiment. This will change the practice of pediatrics. Previously, molecular testing would be ordered only after an accurate clinical diagnosis had been obtained, supported by other tests, some of which might be invasive, expensive and cumbersome to the patient. We shall now order an "exome" screen immediately, in order to obtain a molecular differential diagnosis. Further clinical investigation may then confirm or refute suspected diagnoses. It is clear, that any success of applying exome sequencing should not be limited to medical genetics. An estimated 1 in 16 individuals has a rare disease, and many of these are genetic. Most patients with a rare disease visit multiple doctors over an extended period before they reach a specialist who recognizes their particular rare condition. One may now envisage a scenario whereby patients with complex clinical presentation be included in a program for undiagnosed diseases where the first step would be exome sequencing. I propose that such a strategy would provide many accurate diagnoses, thereby reducing doctor's delay, unnecessary invasive, costly and burdensome procedures, and allowing a prognosis and care pathway to be charted. Since rare disease are not rare collectively, exome sequencing will soon move to the front end of the diagnostic process for many pediatric conditions, amongst which are intellectual disability, neurodegenerative diseases, immune deficiencies and several others. Es wird kontrovers diskutiert, ob eine hohe Zufuhr an Kohlenhydraten mit ungünstigen Effekten auf das Risiko für Übergewicht, Diabetes und weitere chronische Erkrankungen assoziiert ist. Bei Kindern und Jugendlichen ist laut der von der DGE veröffentlichten Kohlenhydrat-Leitlinie vor allem bei bereits übergewichtigen Kindern ein hoher Konsum an zuckergesüßten Getränken mit einem erhöhten Adipositasrisiko verbunden. Der Einfluss von zugesetztem Zucker insgesamt ist für Kinder und Jugendliche jedoch unklar. Neue Analysen für Erwachsenen zeigen, dass beobachtete Gewichtsabnahmen durch eine reduzierte Zuckeraufnahme allein aus einer Senkung der Energiezufuhr resultieren. Neben zugesetztem Zucker gibt es noch weitere Aspekte der Kohlenhydratqualität, die ein Präventionspotenzial in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen bergen: Hinweise für einen protektiven Effekt einer hohen Ballaststoff-und Vollkornzufuhr gab es bisher nur bei Risikogruppen wie übergewichtigen lateinamerikanischen Jugendlichen. Der oftmals für die günstige Wirkung von Ballaststoffen diskutierte Mechanismus einer verringerten Blutzuckerantwort wird durch den glykämischen Index sehr viel genauer abgebildet. Besonders für den immer größer werdenden Teil von Menschen mit einer gestörten Insulinresistenz sowie in Phasen einer physiologisch vorkommenden Insulinresistenz wie der Pubertät könnten wiederkehrende Blutzuckerspitzen ungünstig sein. So konnte anhand von Daten der DONALD-Studie erstmals gezeigt werden, dass ein gewohnheitsmäßig hoher GI in der Ernährung Jugendlicher mit erhöhten Risikomarkern für Typ-2-Diabetes im jungen Erwachsenenalter zusammenhängt. Kinderärzte sollten also auf eine Reduzierung des Soft-Drink-Konsums sowie auf die Blutzuckerwirksamkeit verschiedener Lebensmittel hinweisen. Die Wahrnehmung des Kindswohls sollte erste Aufgabe der Pädiatrie sein und im Zentrum aller ärztlichen Entscheidungen stehen. Intraund interindividuelle Interessenkonflikte materieller, sozialer, intellektueller oder persönlichkeitsbedingter Natur können jedoch mit dem "Kindswohl" kollidieren, zumal alle Versuche einer objektiven Definition eines Kindswohls im Sinne des "best interest of the child" bestreitbar sind. Entscheidungen in der Pädiatrie werden weitgehend "paternalistisch" gefällt, eine gemeinsame Entscheidungsfindung ("shared decision making") im lebensgeschichtlichen Kontext ist angesichts einer Übermacht vermeintlicher medizinischer Notwendigkeiten im Rahmen von Forschung, Lehre, Krankenversorgung und zunehmend auch "Wertschöpfung" schwierig. Ein gesellschaftlicher Diskussionsprozess ist notwendig und durch die Patientenrechtsgesetzgebung geboten, der auch den Respekt vor der graduell möglichen Zustimmungsfähigkeit ("assent") der betroffenen Minderjährigen einbeziehen muss. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Diese banal erscheinenden Fakten sind im Alltag schon bei einfachen medizinischen Maßnahmen wie Impfungen oder Blutabnahmen bedeutsam, erst recht aber bei schwierigen Entscheidungen bei chronisch kranken Kindern oder im Rahmen der Palliativbetreuung. Eine bessere Entscheidungsqualität durch Optimierung der Arzt-Patient-Angehörigen Kommunikation und eine ehrliche Kommunikation der Wahrscheinlichkeiten patientenrelevanter Ergebnisse sowie von Alternativen ist u. a. durch die neue Patientenrechtsgesetzgebung ( §630 BGB vom 26.2.2013) gesetzlich gefordert. Kenntnisse vom Konzept der "präferenzsensitiven Entscheidung" sowie die Schulung eines integeren Urteilsvermögens zur Erkennung und Vermeidung von Interessenkonflikten gehören in die pädiatrische Ausund Weiterbildung. Strukturierte Weiterbildung in der allgemeinen ambulanten Pädiatrie: anvertraute professionelle Tätigkeiten Die Weiterbildung in der Pädiatrie wird von der Weiterbildungsordnung der jeweiligen Landesärztekammer bestimmt und an jeder Weiterbildungsstätte individuell operationalisiert. Bislang existiert kein gut begründeter und breit konsentierter Entwurf. Die Arbeitsgruppe Weiterbildung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine Ambulante Pädiatrie DGAAP hat eine Literaturrecherche zum Thema durchgeführt. Dabei haben sich Hinweise verdichtet, dass das Konzept der "entrustable professional activities" des niederländischen Bildungswissenschaftlers Olle ten Cate in besonderem Maße den Bedürfnissen entsprechen. Unter einer "entrustable professional activity" wird eine abgeschlossene wichtige Handlung verstanden, zum Beispiel: "Vorsorgeuntersuchung am bislang gesunden Kind" oder "Impfung". So kristallisieren sich etwa 50 Themen (Aktivitäten) für ein Fachgebiet heraus. Bei professionellen Aktivitäten werden dem Weiterzubildenden zunehmend mehr Aktivitäten ohne direkte Supervision zugetraut und anvertraut. Dabei entsteht mosaikartig ein Bild von Meisterschaft von immer mehr Schlüsselkompetenzen im relevanten praktischen Kontext. Nicht von der (Bildungs-) Zeit, sondern standardisiertes Ergebnis steuert die Zertifizierung. Die DGAAP schlägt ein System von 12 Aktivitäten für die allgemeine ambulanten Pädiatrie vor, schlüsselt sie detailliert auf und entwickelt dadurch eine Landschaft des Lernens, die nicht nur alle bedeutsamen Bereiche abbildet, sondern auch deren Bedeutung erkennen lässt und Meilensteine zunehmenden Kompetenzerwerbs ausweist. Blutbildende Stammzellen "allogener" Nabelschnurblutspenden aus Nabelschnurblut (CB)-Banken werden seit 1993 erfolgreich zur Behandlung von mehr als 70 hämatologischen Indikationen (Akute Leukämien, Immundefekte, Stoffwechselerkrankungen, Hämoglobinopathien, genetische Defekten,) eingesetzt. Seit der ersten Nabelschnurbluttransplantation wurde allogenes (unverwandtes und verwandtes CB) in über 30.000 Fällen verwendet. CB ist im Vergleich zu Knochenmark/Peripheren Stammzellen schneller, im Notfall innerhalb von zwei Werktagen verfügbar. Aufgrund der immunologischen Unreife des Nabelschnurblutes kann es auch mit gutem Erfolg transplantiert werden, wenn es nicht komplett mit dem Empfänger in den HLA-Gewebe-Merkmalen übereinstimmt, ohne dass eine schwere akute GvHD induziert wird. Entscheidend für den zunehmenden Erfolg der unverwandten allogenen Stammzelltransplantation und deren Einsatz bei erwachsenen Patienten war einerseits die Fokussierung der Stammzellbanken auf zellreiche Produkte sowie seit 2005 die Etablierung der Nabelschnurblut-Doppeltransplantation (zeitgleiche Transplantation zweier passender Transplantate für einen Patienten. Die Düsseldorfer Jose Carreras Stammzellbank hat bereit 1040 Transplantate (Mai 2013) weltweit für Patienten zur Verfügung gestellt und mehr 23.000 Spenden kryokonserviert. Zusätzlich enthält Nabelschnurblut neben den hämatopoietischen auch kleine Mengen nichthämatopoietischer Stammzellen, unter anderem Endothelzellen, mesenchymale Stromazellen (MSC) und unrestringierte Stammzellen (USSC), die möglicherweise eine Rolle bei der Behandlung von degenerativen und oder primär immunologischen Erkrankungen spielen können. Kritisch diskutiert wird der Einsatz bei Frühkindlichen Hirnschäden, Diabetes Typ 1und Herzklappenrekonstruktion. Niehues T. 1 Durch die Grundlagenforschung wurde es möglich, den Replikationszyklus von HIV zu verstehen und potentielle Angriffspunkte der HI-Viren für Medikamente zu identifizieren. Es stehen 5 Substanzklassen zur Verfügung: nukleosidale reverse Transkriptase-Inhibitoren (NRTI), nicht-nukleosidale reverse Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI), Protease-Inhibitoren (PI), Entry-Inhibitoren und Integrase-Inhibitoren. Voraussetzung für die erfolgreiche Therapie sind die Kenntnis der Pharmakokinetik der eingesetzten Medikamente und die Adhärenz, die besonders im Jugendlichenalter Probleme bereiten kann. Gerade im Neugeborenen-, Säuglings-und Kleinkindalter fehlen Pharmakokinetikdaten. Multizentrische, internationale Studien -z. B. die PENTA (Pediatric European Network Trial in AIDS)-Gruppe -sorgen dafür, dass diese Probleme bei Kindern und Jugendliche in gut geplanten und regelrecht durchgeführten klinischen Studien systematisch angegangen werden. Schließlich stehen von der HIV-Infektion betroffene Familien in der ständigen Gefahr auf Grund der hohen Stigmatisierung sozial isoliert zu werden. Daher ist eine enge psychosoziale Betreuung erforderlich, leider sind hier die notwendigen Ressourcen sehr limitiert. Seitdem antiretrovirale Medikamente in 2-, 3-oder 4-fach Kombination verabreicht werden (sog. hochaktive antiretrovirale Therapie HAART), ist die tödliche Bedrohung aus der HIV-Infektion herausgenommen worden. Kinder und Jugendliche können mit wenigen Ausnahmen ein weitgehend normales Leben führen, vorausgesetzt sie erhalten eine umfassende, insbesondere auch psychosoziale Betreuung. Wenn die reale Welt (zu viele) Wünsche offen lässt, werden Angebote, die die negativen Seiten des realen Lebens kompensieren, hoch attraktiv und dominieren schließlich das Leben. So erhalten stoffgebundene und nicht stoffgebundene Süchte eine hohe Bedeutung, verschaffen für einen Augenblick Zufriedenheit, Glück und lenken von den Problemen der realen Welt ab. Die Flucht in die Süchte ist bequemer, schneller, erfolgversprechender als die eigene aktive Verbesserung der Lebensverhältnisse. Wenn denn diese Jugendlichen überhaupt bereit sind, zu einem Gespräch mit einem Jugendarzt zu kommen, dann fragen wir nach den Bewältigungsanforderungen, wie die Jugendlichen damit umgehenwelche Strategien sie haben. Wir fragen nach den Gewohnheiten der Eltern, die, trotz allem, -negative -Vorbilder sind und wir fragen nach den Dingen, die Spaß machen und wie viel Zeit Jugendliche damit zubringen. Stoffgebundene Süchte sind illegal und oft teuer. Nichtstoffgebundene Süchte sind legal, schnell erreichbar, kosten wenig. War der Medienkonsum zunächst eine positive Erfahrung, so wird der Konsum gesteigert, wenn man im realen Leben immer mehr negative Erlebnisse hat. Deshalb wurde der Medienmissbrauch in den letzten Jahren zu einem ständig ernsteren Problem unsere Jugend. Auch weil zur Bewältigung vieler Entwicklungsaufgaben Jugendlicher Medien geradezu die perfekten Helfer sind. Die Suche nach Informationen, Lösungen aber auch Gleichgesinnten wird durch Medien enorm erleichtert. Also hat der Gebrauch von Medien auch seine Vorteile. Wie vermitteln wir die Nachteile, wie intervenieren wir bei übermäßigem Gebrauch? Was ist denn übermäßig oder gar Sucht? Größe -Gewicht -BMI: Welche Perzentilen sollen wir verwenden? Schara U. 1 1 Universitätsklinikum Essen, Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, Essen Die Neuropädiatrie ist ein wachsender Schwerpunkt, häufig überlappend mit anderen Subdisziplinen in der Pädiatrie. Viele der dort behandelten Erkrankungen sind selten mit Prävalenzen <1:2000. Dies macht es schwierig, evidenzbasiert Krankheitsbilder gut zu charakterisieren, Langzeitverläufe einheitlich retro-und/oder prospektiv zu beschreiben, neue Phänotypen zu identifizieren oder Therapieoptionen zu entwickeln. Hierzu sind oft nationale oder internationale Netzwerke nötig, idealer Weise erfolgt die Dokumentation in Patientenregistern. Die Diagnostik neuropädiatrischer Krankheitsbilder wird stetig komplexer. In naher Zukunft werden "next generation sequencing"-Methoden vielleicht einige diagnostische Maßnahmen ersetzen und/oder neue Diagnosen ermöglichen. Gleichsam werden aber auch neue Fragen, insbesondere zur Befundinterpretation, zu beantworten sein. Die Auftraggeber müssen diese neuen Techniken einschließlich ihrer Stärken und Grenzen kennen, um sie sinnvoll nutzen zu können. Zunehmende Einsichten in pathophysiologische und molekulare Mechanismen neuropädiatrischer Krankheitsbilder ermöglichen neue symptomatische, seltener kausale, Therapieoptionen. Diese können zu einer längeren Lebenserwartung der Betroffenen und in der Regel auch zu einer verbesserten Lebensqualität für die ganze Familie führen. Patienten mit schon früh manifesten Erkrankungen erreichen heute durchaus das Erwachsenenalter und benötigen dann eine adäquate, oft multidisziplinäre, Versorgung, die in der Erwachsenenmedizin derzeit aber noch nicht so vorgehalten werden kann. Inklusion und Transition sind wesentliche Ziele pädiatrischer Fachgesellschaften, aber eine flächendeckende Lösung ist auch hier noch nicht gegeben. Neues aus diesen Problemfeldern soll an Beispielen dargestellt werden. DGKJ-SY-EN3-1 Wie kommt das Vitamin D ins Kind? Moss A. 1 , Schnabel D. 2 , Koletzko B. 3 Einleitung. Mit einer Einnahme von Vitamin D werden neben den bekannten Wirkungen auf den Knochen-und Kalziumstoffwechsel auch positive Effekte bei nicht ossären Erkrankungen verbunden. Dabei wird eine Wirkung von Vitamin D sowohl in der Prävention von Krebserkrankungen als auch in der Stärkung des Immunsystems angenommen. Weiterhin werden positive Effekte bei Bluthochdruck, Depression, Schizophrenie und Diabetes mellitus beschrieben. Diese Annahmen stützen sich zu großen Teilen auf Untersuchungen auf zellulärer Ebene und auf epidemiologische Beobachtungen, aber auch auf einige prospektive, randomisierte Studien bei Menschen. Methoden und Ergebnisse. Die meisten Daten liegen zu einer präventiven Wirkung von Vitamin D in der Entwicklung einer malignen Erkrankung vor: In der "Nurses Health Study" fand sich eine Assoziation von höheren 25-OH Vitamin-D-Spiegeln mit einem geringerem Risiko an Krebs zu erkranken. Diese Assoziation besteht bis zu einem Wert von 30 nmol/L. In einer prospektiven, randomisierten Studie zur Osteoporoseprävention wurde ein signifikanter, protektiver Effekt einer Kalzium und Vitamin-D-Substitution in der Entwicklung einer malignen Erkrankung nachgewiesen (Lappe et al. 2007 ). Auch in der Entwicklung und dem Verlauf eines Diabetes mellitus scheint Vitamin D eine positive Wirkung zu haben, möglicherweise aufgrund einer Stimulation der Insulinsekretion durch 1,25 (OH)2 Vitamin D. Gesicherte Wirkungen von Vitamin D auf das Immunsystem sind bisher nur in zellulären Experimenten nachgewiesen worden. Schlussfolgerung. Zusammenfassend kann davon ausgegangen werden dass Vitamin D neben den Wirkungen auf den Knochenstoffwechsel auch extraossäre Wirkungen entfaltet auch wenn bisher nur wenige gesicherte Studienergebnisse dazu vorliegen. Inwieweit die bisher nachgewiesenen extraossären Wirkungen von Vitamin D auch auf Kinder und Jugendliche übertragbar sind ist noch nicht ausreichend untersucht. Meister J. 1 Der Zusammenhang von Symptomen im Bereich der Atemwege und der psychischen Befindlichkeit ist lange bekannt und führt im Sinne des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells zur Beeinflussung aller Erkrankungen der Atemwege. Als Beispiele seien die psychischen Auslöser von Asthmaexazerbationen und die chronisch-maladaptive Krankheitsbewältigung bei Kindern mit Mukoviszidose genannt. Darüber hinaus zeigen sich im klinischen Alltag Atemstörungen ohne Organpathologie: Dazu gehören unphysiologische Atemmuster (z. B. paradoxe Atmung), dysfunktionelle respiratorische Symptome (häufig als psychogene Atemstörungen bezeichnet) und funktionelle Atemstörungen (z.B. Vocal Cord Dysfunction). Zu den häufigsten dysfunktionellen respiratorischen Symptomen zählen die Hyperventilation, der habituelle Husten, der Räusper-Tic und die Seufzer-Dyspnoe. Gerade der habituelle Husten wird im praktischen Alltag häufig erst spät in die differenzialdiagnostischen Überlegungen einbezogen. Die Folgen sind wiederholte, für das Kind nicht ganz risikofreie Untersuchungen (Röntgen-Diagnostik, Bronchoskopien) und unbegründete Therapien (Antitussiva, Steroide). Vor allem aber besteht die Möglichkeit, durch die voreilige Wertung ("Du hast doch nichts") die eigentliche Not des Kindes oder der Umgebung nicht ernst zu nehmen und zu einer dysfunktionalen Anpassung an die Symptomatik beizutragen. Bei Vorhandensein bestimmter zusätzlicher Bedingungsgefüge kann dann der habituelle Husten in eine somatoforme Störung übergehen Vor diesem Hintergrund wird eine Übersicht über den derzeitigen Kenntnisstand von Symptomatik und Therapie der dysfunktionellen respiratorischen Symptome im Allgemeinen und des habituellen Hustens im Besonderen gegeben. (n=56); LGS (n=13); GM (n=8); CSWS (n=6); metabolisch (n=5); genetisch (n=9); Doose-Syndrom (n=1); BECTS (n=1); Absenceepilepsie (n=1); fokal motorisch (n=1); nicht klassifizierbar (n=10). Alle Kinder waren mit >3 AED erfolglos vorbehandelt. LCM-Startdosis: 0,5 mg -8 mg/kg KG (Mittelwert 3,25). Aufdosierung: Erhöhung um die Startdosis im Wochenabstand (2-30 Tage). LCM-Enddosis: 4-20 mg/ kg KG (Mittelwert: 9,6). Nebenwirkungen: 73 zeigten keinerlei NW, bei den übrigen 37 Kindern war die Haupt-NW Müdigkeit (n=9). Komedikation: unterschiedlich. Na-Kanalwirksame Komedikation: n=78. Zehn Kinder erhielten LCM in Monotherapie, bei 25 Kindern konnte die Komedikation reduziert, bei 36 mindestens 1 AED abgesetzt werden. Therapieeffekt: Anfallsfreiheit bei 26 (24,3%); 75% Anfallsreduktion bei 14 (13,0%), 50% Anfallsreduktion bei 21 Kindern (19,6%); bei 32 Kindern kein Effekt (29,9%). Gruppe anfallsfreier Kinder (n=26): v. a. symptomatisch fokale Epilepsien (n=11). 6 hatten einen LCM-Serumspiegel von 2,3-18,8 µg/ml (Mittelwert: 10,3). Komedikation: prim. Monotherapie (n=3); 10 Kinder erhielten 1 zusätzliches Na-Kanalwirksames AED. Diskussion. Kinder <16 Jahre vertragen LCM sehr gut, sowohl in Monoals in Kombinationstherapie. 24,3% des Kollektivs wurden anfallsfrei. In Kombination mit einem anderen Na-Kanalwirksamen AED scheint sich die therapeutische Wirkung zu verstärken ohne Nebenwirkungen zu erhöhen. Ergebnisse. In allen Altersgruppen war die Akzeptanz (geschluckt oder gekaut) der unbeschichteten MT höher oder gleich dem Sirup (95% KI). Die Schluckbarkeit der MT zeigte Unterschiede in den einzelnen Altersgruppen: gerade sehr kleine Kinder waren vollständig in der Lage, die MT ohne Kauen zu schlucken. Überraschenderweise haben die kleinsten Kinder die MT besser akzeptiert als den Sirup, was in Widerspruch zur aktuellen Meinung der EMA steht. Einige Kinder zwischen 2 und 4 Jahren kauten die MT, was aber die Zuverlässigkeit der Einnahme nicht beeinträchtigte. Schlussfolgerung. Minitabletten sind eine vielversprechende, sichere Alternative zu Sirup und sollten daher von der EMA auch für kleine Kinder ab 6 Monaten empfohlen werden. Daten zur Lebensqualität (LQ) von Kindern mit primärem Immundefekt (PID), die eine Substitutionstherapie mit Immunglobulinen erhalten, sind für die Beurteilung des Therapieerfolgs von großem Interesse. "Assessment of Immunoglobulins in a long-term non-interventional study" (SIGNS, NCT NCT01287689) ist eine prospektive Beobachtungsstudie. Die Lebensqualität bei Kindern wurde mit Child Health Questionnaire Parental Form (CHQ-PF 50, 5-18 Jahre), DISABKIDS (4-7 bzw. 8-16 Jahre), und KIDSCREEN (8-16 Jahre) erfasst. Von den 58 Kindern mit PID in der Datenbank (67% männlich, mittleres Alter 10,2±4,4 Jahre) hatten 27 ein variables Immundefektsyndrom (CVID), 10 eine X-chromosomal vererbte Agammaglobulinämie (XLA), und 9 eine selektive IG Subklassendefizienz. Auf der 0-100 Skala des CHQ-PF-50 (n=49) lagen körperliche Funktionsfähigkeit bei 82±25 Punkten, Rolle/soziale Limitation bei 85±24, Schmerz bei 27±25, allgemeine Gesundheitswahrnehmung bei 44±17, allgemeine Gesundheit bei 62±22, allgemeines Verhalten bei 70±20, familiäre Aktivitäten bei 76±21, und familiärer Zusammenhalt bei 77±18. In DISABKIDS lag der allgemeine Gesundheitsscore bei den 4-bis 7-jährigen Kindern (n=5) bei 79±16 Punkten bzw. bei den 8-bis 16-jährigen Kindern (n=23) bei 77±13 Punkten. Sowohl im DISABKIDS als auch im KIDSCREEN bewerteten Kinder bzw. Heranwachsende ihre LQ besser als ihre Eltern (Ausnahmen waren die Dimensionen "Familie und Freizeit" und "Schule und Lernen"). Schlussfolgerung. Die LQ von Kindern mit PID ist eingeschränkt. Wie bei anderen chronischen Erkrankungen erleben die Eltern die Einschränkung ihrer Kinder gravierender als diese selbst. Dies könnte an den unterschiedlichen Bewertungen liegen, oder auch an erfolgreichen Coping-Strategien der Kinder. Es wurden während der Studienzeiträume alle auf eine allgemeinpädiatrische Station aufgenommenen Kinder im Alter zwischen 0 und 18 Jahren eingeschlossen. UAW wurden mittels intensivierter Durchsicht der Patientenakten identifiziert und durch ein klinisches Expertenteam bewertet. Ergebnisse. Insgesamt wurden 520 Patienten (574 Aufnahmen) eingeschlossen und 2053 Medikamente verabreicht (Median 2, SD±3,4). 19,0% der Kinder wurden nicht medikamentös behandelt. Die mittlere Liegedauer auf der Station war 4 Tage (SD±10,4) bei einer signifikant längeren Aufenthaltsdauer im Jahr 1999. Die Gesamt-UAW-Inzidenz lag bei 13,1% (95% CI 9,8-16,3) mit einem signifikanten Unterschied zwischen beiden Studien (1999: 21,9%, 95% CI 14,7-29,0; 2008: 9,2%, 95% CI 5,9-12,5; p<0,001). Antibiotika und systemische Kortikosteroide verursachten in beiden Kohorten die meisten UAW. Schlussfolgerungen. Zwischen 1999 und 2008 sank die Inzidenz der UAW auf der Studienstation signifikant. Eine Verbesserung der Behandlungsstrategien und die erhöhte Aufmerksamkeit der behandelnden Ärzte für UAW sind die wahrscheinlichsten Begründungen für diese positive Entwicklung. Jedoch sind Untersuchungen zu UAW in der Kinder-und Jugendmedizin, speziell im ambulanten Sektor, weiter notwendig. Bufe A. 1, 2 , Sandner B. 2, 3 1 Ruhr-Universität Bochum, Experimentelle Pneumologie, Bochum, 2 Netzwerk für Klinische Studien in der Ambulanten Pädiatrie, NETSTAP e.V., Forschungsinstitut Borstel, 3 Zentrum für Ambulante Medizin, Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Aschaffenburg Der Weg zu einer besseren Medikamentenversorgung für Kinder und Jugendliche ist seit Jahrzehnten mit zahlreichen Stolpersteinen gepflastert. Dies liegt unter anderem daran, dass selbst von manchen Kinderärzten dem Thema Arzneimittelforschung mit gemischten Gefühlen begegnet wird: Neben dem Wunsch nach den bestmöglichen Medikamenten für Kinder und Jugendliche existieren gleichzeitig allenthalben Vorbehalte, diese Klientel in Arzneimittelstudien einzuschließen. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Dabei hat der Gesetzgeber gerade während der letzten zehn Jahre erhebliche Anstrengungen unternommen, dem Schutz des Individuums allerhöchste Priorität einzuräumen mit dem Ziel, eine sichere klinische Pharmakotherapie im Kindesalter zu gewährleisten. Denn das Problem der Off-Label-Medikation schlägt selbst in der ambulanten (niedergelassenen) Pädiatrie mit einem geschätzten Prozentsatz von 40% zu Buche, in bestimmten Spezialbereichen erreicht er einen Anteil von über 80%. Dieser Beitrag gibt zunächst detaillierte Einblicke in die pädiatrische Arzneimittelforschung, unter anderem mit dem Schwerpunkt der Deutschen Arzneimittelgesetzgebung (AMG) inklusive Einbeziehung der aktuellen 16. AMG-Novelle. Ferner werden wesentliche Inhalte der Guten Klinischen Praxis (GCP) referiert und an Beispielen belegt, dass eine sinnvolle, praxisgerechte Arzneimittelforschung im Kindesalter auch heute möglich ist. Ein zweiter Teil beschreibt schließlich den wichtigen Stellenwert von nicht interventionellen Arzneimittelstudien und warum sog Anwendungsbeobachtungen (AWB) sogar von Fachleuten als überflüssig empfunden werden, jedoch besondere Bedeutung erfahren unter dem Gesichtspunkt einer sicheren Pharmakotherapie im Kindesalter. Entsprechende praxisrelevante Aspekte einschließlich alltäglicher Fallstricke werden herausgearbeitet. Poetke M. 1 , Urban P. 1 , Müller U. 1 , Philipp C.M. 1 , Berlien H.-P. 1 1 Einleitung. Kongenitale vaskuläre Tumoren haben ein sehr breites Spektrum an Erscheinungsformen. Der häufigste und bekannteste ist das GLUT-1-positive infantile Hämangiom (IH). Von den IH müssen die GLUT-1 negativen kongenitalen Hämangioendotheliome (HE) unterschieden werden. Hierbei handelt es sich um einen bei Geburt oder im ersten Lebensjahr auftretenden vaskulären Tumor, der sich als rötlichlivide, derb indurierte Weichteilschwellung, häufig im Bereich der Extremitäten, etwas seltener am Stamm, bereits von der Farbgebung und palpatorisch in typischer Weise von dem IH unterscheidet. Methoden. Wir haben über einen Zeitraum von 15 Jahren retrospektiv die dokumentierten Daten von insgesamt 126 Patienten mit Hämangioendotheliomen anhand der Klinik, Thermographie, der farbkodierten Duplexsonographie, des histologischen Befundes, Gerinnungsparametern und des Verlaufs ausgewertet. Ergebnisse. Anhand dieser Kriterien konnten wir 4 unterschiedliche Verlaufsformen unterscheiden, das NICH (Non involuting HE), das RICH (Rapid involuting HE), das Tufted Angioma und das kaposiforme HE. Von den insgesamt 126 Patienten mit einem HE wurden 13 mit einem NICH, drei Patienten mit einem Tufted Angioma und 8 Patienten mit einem kaposiformen HE behandelt. Bei den 102 Patienten mit einem RICH war keine Behandlung notwendig. Bei 10 Patienten mit einem HE traten schwere Gerinnungsstörungen auf mit Kasabach-Merritt-Syndrom. Schlussfolgerung. Hämangioendotheliome stellen eine eigene Entität der vaskulären Tumoren dar und müssen von den IH unterschieden werden. Dies ist immunhistochemisch aufgrund der unterschiedlichen Expression von GLUT-1 möglich. Die Therapieindikation beim HE ist abhängig vom Typ und der Verlaufsform, bei dem kaposiformen HE aufgrund des assoziiert auftretenden Kasabach-Merritts-Syndroms unumgänglich. funktionellen Defekt der Granulozyten, verminderte IFN-γ-Produktion. Verlauf: Der Junge entwickelte bald eine ichtyosiforme Erythrodermie, chronische Diarrhoen, rezidivierende (Haut-)Infektionen und Septikämien, Femoralvenenthrombosen bds., mehrfach hypertone Dehydratationen und eine Wachstumsverzögerung. Die Therapie erfolgte mit extensiv-hydrolysierter und AS-Nahrung, intensivmedizinischer Behandlung mit mehrfacher Antibiotika-Therapie, Infusionstherapie, Immunglobulin-Gaben, spezieller Hautpflege, Pimecrolimus und topischen Kortikosteroiden.Aktuell ist er knapp 3 Jahre alt und zeigt ein stark wechselndes Hautbild. Nach regelmäßigen Immunglobulingaben tritt jeweils eine deutliche Besserung ein. Es besteht eine mehr körperliche als geistige globale Entwicklungsverzögerung. Schlussfolgerung. Comel-Netherton-Syndrom ist eine seltene (1:200.000 Geburten), autosomal rezessive Genodermatose mit Immundefekt. Unser Patient scheint von den Immunglobulingaben zu profitieren, da sich das Hautbild bessert und die Infektanfälligkeit abnimmt. Bei 20 der betroffenen Kinder lag ein positiver HPV Nachweis vor, bei denen HPV 6 (n=18) festgestellt wurde. In nur 2 Fällen wurden High-risk-HPV nachgewiesen. In 2 Fällen war kein HPV Nachweis möglich. Wir führten 34 Eingriffe in Narkose durch. Bei 13 Kindern war eine Behandlung ausreichend, 6 Kinder benötigten 2 Behandlungen und in 3 Fällen waren 3 Therapiesitzungen notwendig. Ergebnisse und Schlussfolgerung. HPV Infektionen bei Kindern beruhen häufig auf einer Schmierinfektion, aber auch ein sexueller Übertragungsweg sollte immer ausgeschlossen werden. Biopsien zum Aus-schluss von Dysplasien als auch eine HPV Typisierung mittels PCR sind fester Bestandteil der Diagnostik. Die CO2-Laserbehandlung ist eine sichere als auch effektive Behandlung zur Entfernung anogenitaler Warzen bei Kindern. Nebenwirkungen wie Schwellung oder Schmerzen sind relativ gering, die Wundversorgung wird gut toleriert. Das Rezidivrisiko ist mehr oder weniger vergleichbar zu anderen Therapien. Wieczorek H. 1 Einleitung. Ichthyosen sind eine Gruppe von seltenen, generalisierten, erblichen Verhornungsstörungen. Das Comèl-Netherton-Syndrom ist eine seltene autosomal-rezessiv vererbte Verhornungsstörung mit einer Ichthyose und bestimmten Haaranomalien. Methoden. Wir berichten über den Fall eines reifen männlichen Neugeborenen, bei dem unmittelbar nach Geburt epidermale, eruptierende nicht blutige Blasen auffielen. Ergebnisse. Bei positiver Familienanamnese erfolgte die Durchführung einer genetischen Untersuchung, welche den Nachweis einer Mutation im KRT-10-Gen und somit die molekulargenetische Bestätigung einer epidermolytischen Hyperkeratose erbrachte. Durch unsere lokale symptomatische Therapie konnten wir eine deutliche Verbesserung des Hautbildes erreichen. Hamm H. 1 Sechs Familienangehörige präsentieren sich mit einem komplexen phänotypischen Profil basierend auf einer digenischen Vererbung. Beim Indexpatienten wurde eine bekannte homozygote Mutation (p.T189M) im SLC3A1-Gen und eine weitere homozygote Variante (c.225T/T) im SLC7A9-Gen gefunden. Bioinformatik und Literaturrecherche legten eine Pathogenität der SLC3A1 Mutation nahe, während für die neue c.225T/T-Variante in SLC7A9 keine Pathogenität anzunehmen war. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Dagegen zeigte sich die p.T189M-Mutation auch homozygot in nicht betroffenen Individuen, während die c.225T/T-Variante mit dem Phänotyp segregierte. Anschließende RNA-Untersuchungen zeigten ein aberrantes Splicing infolge der SLC7A9-Mutation, welche die phänotypische Relevanz erklären. Somit zeigt sich letztere phänotypisch bestimmend, während die beschriebene SLC3A1 Mutation hier aggravierend, allein jedoch auch homozygot nicht pathogen ist. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer exakten biochemischen Charakterisierung aller Familienangehörigen eines Indexfalles mit Cystinurie, während die genetischen Befunde nicht immer eine eindeutige Identifikation der Individuen mit einem therapierelevanten Phänotyp ermöglichen. Dabei ist aufgrund synergistischer Effekte die Analyse beider Cystinurie-Gene sinnvoll, die in unklaren Fällen auch die Möglichkeit eines aberranten Splicings als pathogenen Mechanismus berücksichtigen sollte. Kasuistik. Die 36-Jährige Patientin leidet unter einem 18p-Syndrom. Bei chronischer Niereninsuffizienz erfolgte 1993 die Nierentransplantation. Es besteht unter Immunsuppression mit Cyclosporin A, Mycophenolat-Mofetil und Methylprednisolon eine chronische Transplantatdysfunktion (GFR 20 ml/min/1,73m2). Zur Behandlung eines sekundären Hyperparathyreoidismus wurde Cholecalciferol und Calcitriol substituiert. Aktuell bestand seit 4 Wochen eine Leistungsminderung und Malaise, zurückzuführen auf eine Hyperkalziämie von 3,95 mmol/l. Verlauf. Laborchemisch zeigten sich ein leicht erhöhtes 1,25-DHCC (134 pg/ml) und ein erniedrigtes Parathormon (9,6 pg/ml) bei regelrechtem Phosphat, alkalische Phosphatase, LDH und 25-OHD. Unter forcierter Diurese (bis zu 6 l/d) und Absetzen der Vitamin-D-Substitution war keine wesentliche Besserung der Hyperkalziämie zu erzielen. Zum Ausschluss einer paraneoplastischen Hyperkalziämie erfolgte bei unauffälligem rPTH-Peptid ein PET-CT, welche interstitielle Zeichnungsvermehrungen aufwies. In der bronchioalveolären Lavage wurde Pneumocystis jirovecii nachgewiesen. Unter Therapie mit Calcitonin und hochdosiertem Cotrimoxazol kam es zu einer Normalisierung des Kalziums. Gleichzeitig wurde eine akute CMV-Infektion, welche eventuell die Pneumocystis-Pneumonie getriggert hat, mit Valganciclovir behandelt. Diskussion. Eine Pneumocystis-jirovecii-Infektion als Ursache einer Hyperkalziämie ist selten und auch Jahre nach Nierentransplantation differenzialdiagnostisch zu bedenken. Der Pathomechanismus beruht wahrscheinlich auf einer granulomatösen Entzündungsreaktion, bei der aktivierte Gewebsmakrophagen 1,25-DHCC bilden. Gohla A.M. 1 Einleitung. Hämaturie -ein klinischen Symptom mit vielfachen Ursachen, differenzialdiagnostisch kann auch der Verdacht auf einen M. Alport bestehen. Wir stellen im Folgenden zwei Patienten mit sehr unterschiedlichem Krankheitsverlauf und Mutationen im COL4A-Gen. Männlicher Patient. 10 Jahre 3 Wochen, seit dem 2. LJ bekannte Mikrohämaturie (als benigne abgeklärt). Aktuell: Akanthozyten, große Proteinurie (10,2 g/gKrea), Hypalbuminurie (3,5 g/dl), Hörstörung, pos. Familienanamnese für unklare dialysepflichtige Erkrankung bei männlichen Mitgliedern der Familie. Weibliche Patientin. 5 Jahre 10 Monate, Schwangerschaftsverlauf/Spotangeburt unauffällig, unklare Psychomotorische Retardierung mit auffälligen cerebralen Veränderungen, rez. Krampfleiden. Mikrohämaturie, eumorphe Erythrozytenform, rez.HWI fraglicher Schlaganfall des Vaters. Ergebnis. Beide Patienten: Mutationene im COL4A-Gen. Männlicher Patient: M. Alport (COL4A5-Gen Mutation, hemizygot c.3791G>A,p. G1264D, bisher nicht beschrieben). Th: Wegen großer Proteinurie Beginn einer Therapie mit ACE-Hemmer, Meldung im Alport-Register zum eventuellen Einschluss in weitere Studien. Weibliche Patientin: COL4A1-Mutation (heterozygot, c.2263G>A, p.G755R) die zu Instabilität der Gefäße führen kann, psychomotorische Retardierung vermutlich aufgrund intrauteriner Blutungen sehr seltene Erkrankung. Nephrologische Beteiligung bekannt, meist nicht mit Dialysepflicht. Proc: Beobachtung. Schlussfolgerung. Verschiedene Mutationen im COL4A-Gen können zu unterschiedlichen klinischen Symptomen führen. Leitsymptom Hämaturie kann mit unterschiedlichen Erythrozytenformem auftreten. Neben bekanntem Verlauf des Alport sollten Patienten mit pers. Hämaturie und weiteren Symptomen (u. a. Blutungen unklarer Genese) auch auf Mutationen im COL4A-Gen abgeklärt werden. Hintergrund. Eine Hyponatriämie beim Kleinkind kann durch verschiedene Erkrankungen hervorgerufen werden und geht in der Regel mit normalen bzw. niedrigen Blutdrücken einher. Die Assoziation mit einer Hypertonie und einer Hypokaliämie ist selten. Fallbericht. Ein 30 Monate alter Patient präsentierte sich mit zunehmender Polydipsie, fehlender Belastbarkeit und einer Gedeihstörung in den letzten 6 Monaten. Im Rahmen eines leichten Infektes kam es zu einer AZ-Verschlechterung. Laborchemisch bestand eine Hyponatriämie von 114 mmol/l, eine Hypokaliämie von 2,8 mmol/l und eine Proteinurie von 4g Eiweiß/g Creatinin. Nach Natrium-und Flüssigkeitssubstitution wurde ein Hypertonus von max. 205/144 mmHg manifest. Sonographisch ließ sich eine Nierenarterienstenose rechts retrocaval, ca. 2 cm nach Abgang der Nierenarterie, eine milde Hyperechogenität beider Nieren und eine kleinere Niere rechts im Vergleich zur linken Niere darstellen. In der Echokardiographie zeigte sich eine linksventrikuläre Hypertrophie. Initial erhielt unser Patient Captopril 1 mg 3-mal tgl. Daraufhin besserte sich sein Allgemeinzustand und die Proteinurie war auf 1 g Eiweiß/g Creatinin rückläufig. Sechs Tage nach Beginn der antihypertensiven Therapie wurde die Nierenarterienstenose mittels Ballon dilatiert. Anschließend war die rechte Niere deutlich besser perfundiert und die antihypertensive Therapie wurde reduziert. Nach 4 Wochen zeigte unser Patient einen Gewichtsverlauf von der 1. auf die 9. Perzentile. Schlussfolgerung. Dieser Fall beschreibt eine seltene, aber typische Präsentation einer kritischen Nierenarterienstenose im Kleinkindalter. Eine schnelle Diagnosestellung ist wichtig, da ein Ausgleich der Hyponatriämie ohne die ursächliche Behandlung der Hypertonie eine bedrohliche Blutdruckkrise hervorrufen kann. Kirwil M. 1 , Rosewich M., Eickmeier O., Schubert R., Zielen S. 1 Goethe-Universität, Pädiatrische Pneumologie, Allergologie, Frankfurt Fragestellung. Immer mehr Jugendliche leiden heutzutage an den Vorstufen des metabolischen Syndroms. Wir untersuchten, welchen Einfluss die Adipositas auf die systemische und bronchiale Entzündung hat und inwieweit diese Entzündung durch das Rauchen aggraviert wird. Methoden. Hierzu wurden jeweils die Lungenfunktion sowie ein Methacholintest von 20 Jugendlichen der Kontrollgruppe (Altersdurchschnitt 17,3, BMI 21,3), 20 adipösen Nichtrauchern (Altersdurchschnitt 16,0, BMI 36,4) und 19 adipösen Rauchern (Altersdurchschnitt 17,4, BMI 37,1) verglichen. Bei allen Patienten wurde eine Blutuntersuchung durchgeführt und ein induziertes Sputum entnommen. Ergebnisse. Die Gruppen zeigten keine signifikanten Veränderungen in der Lungenfunktionsprüfung und der bronchialen Hyperreagibilität. Wir fanden signifikante Unterschiede bezüglich der systemischen Entzündungsmarker. Das "low grade" CRP, IL-6 und IL-8 waren im Serum bei den adipösen Jugendlichen signifikant erhöht vs. Kontrollgruppe. Gleichzeitig war im Vollblut nach 24 Stunden Stimulation mit LPS die relative Freisetzung von IL-6, IP-10 und TNF-α, bei der Kontrollgruppe signifikant höher als bei den Adipösen, so dass eine intrinsische Stimulation der neutrophilen Entzündung bei den adipösen Jugendlichen wie beim metabolischen Syndrom anzunehmen ist. Dieser Gruppenunterschied war allerdings nach 24 Stunden Stimulation mit LPS für IL-8 nicht nachweisbar. Im Sputum waren die Gesamtzellzahl und die Neutrophilen bei den adipösen Rauchern signifikant erhöht. Schlussfolgerung. Bereits bei adipösen Jugendlichen ist eine systemische sowie bronchiale Entzündung mit frühen Zeichen des metabolischen Syndroms mit einer "low grade"-Entzündung nachweisbar. Rauchen führt wie erwartet zu einer stärkeren bronchialen Entzündung. Schneider D. 1 Einleitung. Der Morbus Basedow kann sich in jedem Alter manifestieren, wobei der Häufigkeitsgipfel in der Pubertät liegt. Ätiologisch bedeutsam sind neben einer HLA-Assoziation virale Infekte und andere exogene Faktoren. Infolge der autonom unkontrollierten Schilddrüsenhormonproduktion zeigen sich erhöhte Werte für freies Trijodthyronin (fT3) und freies Tetrajodthyronin (fT4) sowie Antikörper gegen TSH-Rezeptor (TRAK) und thyreoidale Peroxidase (TPO-AK). Klinisch imponieren obligat eine Struma und eine Tachykardie sowie im Kindesalter selten ein Exophthalmus. Die Initialtherapie erfolgt mit Thyreostatika, bei kardiovaskulärer Symptomatik temporär mit einem β-Blocker. Kasuistik. Wir berichten über ein 3 9/12 Jahre altes Mädchen, das sich mit einer größenprogredienten Struma und einem beidseitigen Exophthalmus in der kinderärztlichen Praxis vorstellte. Neben einer zögerlichen Gewichtszunahme war in den letzten 9 Monaten eine gesteigerte Wachstumsgeschwindigkeit aufgefallen. Im Labor ließen sich eine hyperthyreote Stoffwechsellage sowie erhöhte Werte für TRAK und TPO-AK nachweisen. Sonographisch zeigte sich eine stark vergrößerte Schilddrüse mit inhomogener Echogenität. Unter thyreostatischer Therapie mit Carbimazol waren fT3 und fT4 nach 2 Wochen bereits deutlich rückläufig. Fazit. Bei psychomotorischer Unruhe, Gewichtsverlust und Leistungsabfall sollte im pädiatrischen Praxisalltag an eine Hyperthyreose gedacht werden. Der Zeitraum von der klinischen Manifestation bis zur Diagnosestellung beträgt durchschnittlich 3 bis 4 Monate, im Kleinkindalter häufig länger. Differenzialdiagnostisch kommen primär der Morbus Basedow (TRAK↑) oder die passagere Hyperthyreose bei Hashimoto-Thyreoiditis (TRAK↓) in Frage. Neben den Laborwerten ist die Sonographie diagnostisch wegweisend. Dippacher S. 1 , Willaschek C. 1 , Meint S. 1 , Buchhorn R. 1 1 Einleitung. Die Herzfrequenzvariabilitäts(HRV)-Analyse hat sich in der kardiovaskulären Risikostratifizierung bei Erwachsenen bewährt. Aufgrund hoher Variabilität der Normwerte ist dieser Nutzen im Kindesalter noch unklar. In unserer Analyse werden der Einfluss des Body-Mass-Index (BMI) und der Körpergröße auf die kindliche HRV untersucht. Alter von 9-16 Jahren: Gesunde normal (n=63) und untergewichtige (n=16) Kinder, Anorexia nervosa (n=17), Übergewicht (n=26), Minderwuchs vor (n=17) und unter (n=19) Wachstumshormontherapie. Vergleich mit 16 gleichaltrigen Kindern nach Operation eines schweren angeborenen Herzfehlers. Ergebnis. Im Gesamtkollektiv besteht eine streng lineare Beziehung zwischen mittlerer nächtlicher Herzfrequenz (nHF) und der Gesamtvariabilität SDNN (R2=0,8). Diese beiden Parameter diskriminieren die normale HRV von gesunden dünnen (SDNN:157±27 ms, nHF: 70±6/ min) und normalgewichtigen Kindern (SDNN:181±46 ms, nHF: 67±8/ min) von Kindern mit Anorexia nervosa (SDNN:256±68 ms, nHF: 50±9/min) sowie Übergewicht (SDNN: 147±30ms, nHF: 74±7/min) und Minderwuchs (SDNN:143±24 ms, nHF: 74±8/min). Dagegen sind die Parameter nach Operation eines Herzfehlers nicht pathologisch verändert (SDNN:164±59 ms, nHF: 68±15/min). Schlussfolgerung. Die globale HRV korreliert vor allem mit der nächtlichen Herzfrequenz und ist bei Kindern mit Minderwuchs und Übergewicht erniedrigt und bei Anorexia nervosa erhöht. Das daraus abgeleitete kardiovaskuläre Risiko ist vor allem bei Übergewicht und Minderwuchs auch unter Wachstumshormontherapie (SDNN:143±27 ms, nHF: 75±10/min) gleichsam erhöht. Die normalen HRV-Werte untergewichtiger Kinder zeigen, das nicht der BMI, sondern eher die kalorische Versorgung die globale HRV determiniert. Kinder-und Jugendklinik, Pädiatrische Endokrinologie, Erlangen, 2 Ipsen Pharma GmbH, Ettlingen, 3 Innomedis AG, Köln Hintergrund. Für eine erfolgreiche Behandlung mit Wachstumshormon (hGH) ist eine gute Compliance unabdingbar. Fragestellung. Kann eine Videosprechstunde zu einer gesteigerten Zufriedenheit von Patienten und Ärzten sowie zu einer besseren Therapietreue führen? Patienten und Methode. An dem Pilotprojekt nahmen fünf kleinwüchsige Kinder (4 w, 1 m) im Alter zwischen 6 und 10 Jahren teil, bei denen im Rahmen der zugelassenen Indikationen eine Therapie mit hGH (Nutropin ®) begonnen wurde. Die Teilnehmer erhielten eine hochauflösende Kamera und die notwendige Software auf einem USB-Stick. Die Installation und Überprüfung des Systems erfolgte zuhause (DA). Die Videosprechstunden waren auf montags und mittwochs zwischen 17 und 18 Uhr festgelegt. Der Anruf musste durch die Patienten erfolgen. Neben den Fragen der Patienten bzw. Eltern wurden auch Fragen anhand eines Standardfragebogens gestellt. Die Gespräche wurden protokolliert. Ergebnisse. Die Eltern/Patienten waren mit der Videosprechstunde sehr zufrieden. Die Teilnehmer berichteten, dass sie besser mit dem Arzt reden konnten und Probleme z. B. mit dem Injektionsgerät einfacher lösbar waren. Dank der hochauflösenden Kamera ließen sich Bedenken wegen möglicher Irritationen an den Einstichstellen aus der Ferne besprechen. In dem Zeitraum der Studie wurden nach Angaben der Eltern/Patienten keine hGH-Injektionen ausgelassen. Schlussfolgerung. Die Videosprechstunde ersetzt keine regelmäßigen Kontrollen in der Klinik oder Praxis. Die Ergebnisse des Pilotprojekts lassen hoffen, dass mit der Videosprechstunde langfristig ein wichtiger Beitrag für die Arzt-Patienten-Beziehung und die Qualität der Compliance der Patienten geleistet werden kann. Quader J. 1 Antikörper und Ketone negativ. MODY negativ. C-Peptid niedrig. Unmittelbare umfassende molekulargenetische Diagnostik. Ergebnisse. Nachweis einer heterozygoten KCNJ11-Mutation (Val59Met) als aktivierende Mutation, die den ATP-abhängigen Kaliumkanal Kir6.2/SUR kodieren (häufigste Ursache von transientem oder persistierendem neonatalem Diabetes). Häufiges Auftreten schwerer neurologischer Begleitsymptome (DEND-Syndrom) beschrieben. Unmittelbare Umstellung auf Glibenclamid zur Konformationsänderung des Kanals und Wiederherstellung der physiologischen Funktion (initialen Dosis 0,2 mg/kgKG/die). Nun nahezu normoglykäme Einstellung innerhalb von Tagen. Dosis nach 12 Monaten 0,06 mg/kgKG. Beurteilungen mittels Bayley-Scale zu Beginn der Therapie und aktuell zeigen keinerlei neurologische Auffälligkeiten. HbA1c im Alter von 16 Monaten 5,8%. Schlussfolgerung. Dieser Fall und erste entwicklungsneurologische Analysen von KCNJ11-DEND-Fällen zeigen, dass neurologische Symptome komplett oder partiell durch eine möglichst frühe Therapie mit Glibenclamid verbessert werden können. Wir empfehlen bei Fällen mit der Diagnose "Neonataler Diabetes" eine rasche, molekulargenetische Untersuchung bzgl. KCNJ11/ABCC8 Mutationen und eine unverzügliche Therapieumstellung auf Glibenclamid, falls DEND-assoziierte Mutationen (z. B. KCNJ11 Val59Met) vorliegen. Stahl-Pehe A. 1 Fragestellung. Unterscheiden sich Jugendliche mit früher Manifestation und langjährigem Typ-1-Diabetes hinsichtlich der psychischen Gesundheit von der Allgemeinbevölkerung? Material und Methoden. 11-bis 17-jährige mit Typ-1-Diabetes (Manifestation im Alter von unter 5 Jahren im Zeitraum 1993-1999) und ihre Eltern nahmen an einer deutschlandweiten Befragung teil. Die repräsentative Vergleichsgruppe bestand aus 6813 Gleichaltrigen aus der KiGGS-Basiserhebung. Als Screeninginstrument für psychische Gesundheit wurde der Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) eingesetzt. Odds Ratios (OR) für psychische Auffälligkeiten wurden mittels logistischer Regression geschätzt und für Alter und Geschlecht adjustiert. Ergebnisse. An der Studie nahmen 629 Patienten teil (im Durchschnitt Alter 15,3 Jahre, Diabetesdauer 12,5 Jahre). Basierend auf dem Elternurteil unterschied sich der Anteil "auffällig" klassifizierter Jugendlicher zwischen den beiden Gruppen weder insgesamt noch in den SDQ-Skalen Verhaltensprobleme, emotionale Probleme, Probleme mit Gleichaltrigen und prosoziales Verhalten. Eine auffällige Hyperaktivität wurde von den Eltern der Patienten seltener beschrieben [3,5% vs. 6,5%, OR=0, 57 (0, 89) Kalligerou E. 1 , Damerow T. 1 1 In der Kinder-und Jugendklinik Gelsenkirchen wurden im März/April 2013 fünf Kinder mit Symptomen einer ausgeprägten Myalgie der unteren Extremitäten, sowie passagerer Gangstörung, kurz nach oder während eines viralen Infekts aufgenommen. Vier der fünf Patienten wurden uns in einem Zeitraum von 10 Tagen vorgestellt. Eine weitere Patientin haben wir Ende Oktober 2012 mit den gleichen Symptomen betreut, so dass wir insgesamt 6 Fälle einer eher seltenen Krankheit in einer Saison zu betreuen hatten. 4 von 6 der Patienten waren Jungen, der Altersmedian betrug 9,6 Jahre. Laborchemisch zeigte sich bei jedem Patienten eine deutliche CK-Erhöhung, mit einem Median von 3232 U/l, sowie einer GOT-Erhöhung (Median betrug 140 U/l), einer Leukopenie (Median von 3173/µL) und bei 3 von 6 Patienten auch einer Thrombozytopenie. Das Symptom Myalgie dauerte durchschnittlich 2,5 Tage (Spannweite 1-4 Tage) und war bei allen unseren Patienten komplett rückläufig, so dass wir die Kinder nach wenigen Tagen symptomatischer Therapie mit Analgesie bzw. Antipyrese, Flüssigkeitszufuhr und Bettruhe in gutem Allgemeinzustand und beschwerdefrei nach Hause entlassen konnten. Bei einem Patienten erhielten wir nach der Entlassung das Ergebnis einer PCR von einem Nasen-Rachen-Abstrich, welcher eine Influenza-B-Infektion nachwies. Bei einem zweiten Kind konnte serologisch eine frische Echo-und Coxsackievirusinfektion nachgewiesen werden. Mathes K. 1 . Intensivpflichtig waren 72% der P-PPE-Kinder und 22% hatten chronische Vorerkrankungen. Mögliche bleibende Krankheitsfolgen wurden bei 22% berichtet. Todesfälle traten nicht auf. Identifizierte Pneumokokken-Serotypen (P-ST) von 29 untersuchten Proben waren: P-ST 1 (10-mal), 3 (5-mal), 7F (4-mal) und 19A (3-mal); 7 Proben konnten nicht serotypisiert werden. Von den 22 Kindern mit identifiziertem P-ST waren 13 (59%) mindestens einmal mit PCV7 geimpft, 6 (27%) waren ungeimpft und bei 3 (14%) Kindern war der Impfstatus unbekannt. Impfdurchbrüche nach regelgerechter PCV13-Impfung bei 2 Kindern: -P-ST 19A: 10-monatiges Kind; Brutonsche Agammaglobulinämie, -P-ST 3: 15-monatiges Kind; keine Vorerkrankungen bekannt. Diskussion. Pneumokokken waren der häufigste Erreger von PPE. Die nachgewiesenen P-ST 1,3, 7F und 19A werden nicht durch PCV7, jedoch alle durch PCV13 erfasst. Weitere Surveillance ist notwendig, um den Einfluss der PCV13-Impfung auf PPE zu verfolgen. Chung D.-U. 1 Ergebnisse. IFNγ und das IFNγ-induzierte Protein(IP)-10 wiesen die höchste Spezifität für NTM-Infektionen auf. Beide Faktoren konnten im Überstand der Vollblutstimulation mittels ELISA detektiert werden. Insgesamt legten die Analysen bei 6 der 18 untersuchten Kinder mit LA unklarer Ätiolgie eine NTM-Infektion nahe, während keines der Kinder der Kontrollgruppe positiv getestet wurde. 2 der 6 Verdachtsfälle wurden anschließend auf mycobakterielle Erreger untersucht und beide hatten positive kulturelle Befunde für M. avium. Schlussfolgerung. Diese Ergebnisse zeigten, dass die Bestimmung von IFNγ bzw. IP-10 zur Diagnose von NTM-Infektionen prinzipiell geeignet ist und lassen einen hohen Anteil (>30%) von NTM bei Kindern mit LA unklarer Ätiologie vermuten. Einleitung. MicroRNAs (miRNAs) spielen eine bedeutende Rolle bei der Regulation des Immunsystems und damit assoziierten pathologischen Veränderungen (u. a. Immunzellentartung, Autoimmunität). Nur wenig ist über die Bedeutung von miRNAs bei chronischen Infektionskrankheiten wie der Tuberkulose (TB) bekannt. Kindern mit TB und 14 gesunden Kindern mit latenter M.-tuberculosis-Infektion (LTBI) untersucht wurde. Des Weiteren wurde die Expression von Zielproteinen differentiell exprimierter miRNAs bestimmt. Ergebnisse. Die Analyse der Kandidaten miRNAs mittels quantitativer PCR zeigte signifikant reduzierte Expression von miR-26a (p<0,01), miR-29a (p<0,01), miR-142-3p (p<0,05), miR-155 (p<0,05) und miR-223 (p<0,05) im Blut von Kindern mit TB im Vergleich zu Kindern mit LTBI. Ein Anstieg der miR-223 nach erfolgreicher Therapie war bei Kindern mit TB zu beobachten. Erste Untersuchungen zur Modulation der miR-29a Expression (transiente Inhibition der Expression mittels AntagoMiRs) zeigten keinen Effekt auf die T-Zellproduktion des beschriebenen Zielgens IFNγ. Schlussfolgerung. Die in unserer Studie gezeigten Unterschiede im miRNA-Expressionsprofil zwischen Kindern mit TB und LTBI -sowie im Verlauf der Behandlung -deuten auf eine Rolle der miRNAs in der Pathogenese der TB hin. In laufenden Untersuchungen wird die Funktion der identifizierten differentiell exprimierten miRNAs für die T-Zellantwort näher charakterisiert. Ergebnisse. In der Saison 09/10 wurden 61 (w=29) Patienten stationär behandelt, bei 19 (w=11) Patienten in der zurückliegenden Saison 12/13. Das Alter (SD) lag bei 9,4 bzw. 8,3 Jahre (09/10 vs. 12/13). Die mittlere Verweildauer lag bei 5,1 d bzw. 11,1 d. Bei 14 Patienten (23%) bzw. 6 (31%) wurde radiologisch eine Pneumonie gesichert. O2-Bedarf bestand bei 7 (11%) bzw. 9 (47%), eine antivirale Therapie erfolgte bei 33 (54%) bzw. 11 Patienten (57%). Antibiotisch therapiert wurden 44 (72%) bzw. 14 Patienten (74%). Der Zeitraum der stationären Behandlungen erstreckte sich über 7 Monate bzw. 3 Monate. Schlussfolgerungen. Die Pandemie 09/10 begann deutlich früher im Jahr als die saisonale 12/13. Während der Pandemie 09/10 war die Rate an Hospitalisierungen um 68% höher als in der vergangenen Saison, die Verweildauer war jedoch 12/13 deutlich länger. Die Inzidenz an Pneumonien ist 12/13 signifikant höher, was sich auch in der deutlich erhöhten Rate an O2-Bedarf widerspiegelt. Weit weniger Kinder wurden im Rahmen der saisonalen Influenza krankenhauspflichtig, jedoch war der klinische Verlauf schwerer, als in der zurückliegenden Pandemie-Saison. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Bögen. In Mü gingen nach der Empfehlung 2011 die Varizellenerstimpfungen insgesamt (V1 oder MMRV1) um 12% (p<0,005) zurück, von durchschnittlich 10,1 auf 8,9 Impfungen pro Praxismonat. In Wü war der Rückgang 4% (von durchschnittlich 9,9 auf 9,5 Impfungen pro Praxismonat; nicht signifikant). Die MMR-Erstimpfungen insgesamt (MMR1 oder MMRV1) änderten sich in beiden Regionen nicht signi-fikant. Die durchschnittliche Anzahl der Varizellenfälle pro Praxismonat sank in Mü von 1,8 auf 1,3 (p<0,001), in Wü von 1,0 auf 0,7 (p=0,004). Diskussion. Der weitgehende Verzicht auf MMRV1 nach der STIKO-Empfehlung 2011 wurde durch monovalente V1 nicht vollständig kompensiert; dies führte zu einem regional unterschiedlichen Rückgang der Varizellenerstimpfungen insgesamt. Der weitere Rückgang der Varizellenfälle beruht vermutlich auf Herdenschutzeffekten bei bereits hohen Impfquoten. Längerfristig ist zu erwarten, dass der Anteil der Kinder ohne vollen Impfschutz ansteigt. Entwicklung der Varizellen-Impfquoten in München 2006 bis 2011 -Ergebnisse aus dem Bayerischen Varizellen-Surveillance-Projekt (BaVariPro) Hagemann Children with Down syndrome (DS; trisomy 21) face an increased risk of severe respiratory infections (acute otitis media, bronchitis, bronchiolitis, and pneumonia) due to a hitherto incompletely understood immunodeficiency. This immunodeficiency in patients with DS impairs the innate, the specific cellular and humoral response to viral and bacterial pathogens. Prematurely born infants with DS are at an increased risk to develop bronchopulmonary dysplasia and chronic lung disease of prematurity. Respiratory infections are the main reason for rehospitalization in the first two years of life (54%). The risk of death from sepsis and the risk of permanent lung injury after mechanical ventilation are increased in children with DS. A significant proportion of all children with DS have congenital heart disease; cardiac surgical interventions are necessary in many of these patients. Infection of the lower airways may result in persistent pulmonary hypertension. Our current knowledge about antibody response to vaccinations in children with DS is still very limited. Impaired avidity maturation has been observed in children with DS after tetanus toxoid booster. After immunization with the 23-valent pneumococcal polysaccharide vaccine (Pneumovax®) children with DS (n=17; age 6-13 years) mounted an immune response but the corresponding titers were significantly lower than in healthy controls. In a more recent study, no consistent pattern of immune response has been found in children with DS after Pneumovax® administration. The only study investigating the immune response of children with DS to a modern conjugate vaccine revealed a decreased humoral response after conjugated meningococcal serogroup C vaccination. : 11,47 (3,8-20,9) Jahre (J), Diagnosealter: 6, 9 (0, [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] 9) Einleitung. CML ist eine maligne Erkrankung in 95% der Fälle verursacht durch die Fusion der Gene ABL und BCR. Diese ist bedingt durch die reziproke Translokation der Chromosomen 9 und 22, t(9;22) (q34;q11) und führt zu einer Dysregulation der ABL-Tyrosinkinase. Imatinib (Glivec) hemmt die gesteigerte ABL-Tyrosinkinaseaktivität und führt zur Reduktion der BCR-ABL-Transkripte und ist somit Therapie der ersten Wahl vor der kurativen Knochenmarkstransplantation. Präsentiert wird ein eineiiges Zwillingsgeschwisterpaar, bei dem ein Bruder an einer BCR/ABL-positiven CML in chronischer Phase erkrankt und erfolgreich mit Imatinib behandelt wird. Kasuistik. Vier Jahre alter Junge, ehem. Zwillings-FG mit massiver Splenomegalie, exzessiver Leukozytose (322.000/µl), Anämie und Thrombozytopenie. Durchflusszytometrisch CML, molekulargenetisch Nachweis des BCR/ABL-Rearrangements. Therapie mit Glivec 200 mg/d (=300 mg/m2 KOF) gemäß CML-paed-II-Studie. Darunter Normalisierung der Milzgröße, des Blutbildes, und Reduktion der BCR-ABL-Transkripte um eine log-Stufe innerhalb von zwei Monaten. Der eineiige Zwillingsbruder ist gesund ohne Nachweis eines BCR/ ABL-Rearrangements. Schlussfolgerung. Ziel der CML-Therapie ist eine weitgehende Reduktion des pathologischen Zellklons. Mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Imatinib konnte hier eine klinische und hämatologische Remission, sowie eine Reduktion der BCR-ABL-Transkripte um eine log-Stufe erreicht werden. Der gesunde, BCR/ABL-negative eineiige Zwillingsbruder scheint aufgrund der HLA-Identität ein geeigneter Spender für eine evtl. Knochenmarkstransplantation zu sein. Die Frage nach einem erhöhten Risiko für den gesunden Bruder ebenfalls an einer CML zu erkranken muss durch regelmäßige Kontrollen geklärt werden. Höll J. 1 Brauer N.D. 1 Fragestellung. Beim Neuroblastom (NB) konnte eine Überexpression von XIAP, dem potentesten Mitglied der IAPs ("inhibitor of apoptosis"), nachgewiesen werden. Eine Inhibition der IAPs durch "smac mimetics" (SM) sensitiviert NB-zellen erheblich gegenüber Chemotherapie, dies jedoch stark abhängig vom verwendeten Zytostatikum. Es ist deshalb von großem Interesse eine systematische Analyse der Wirkung von SM in Kombination mit verschiedenen Zytostatikagruppen durchzuführen. Dies soll zu einem besseren Verständnis der Resistenz von NB-Zellen gegenüber Chemotherapie und zur Entwicklung neuer, wirksamer Therapiepläne in der Behandlung des NB beitragen. Methodik. NB-Zelllinien dienten als experimentelles Modell für eine In-vitro-Behandlung des NB. Zytostatika aus den Substanzklassen der Antrazykline, Platin-Derivate, Topoisomerase-Inhibitoren und Vinca-Alkaloide, die auch in der Standardtherapie des NB eingesetzt werden, wurden in Kombination mit SM ausgetestet und ihre Wirkung auf die Proliferation und die Apoptose-Induktion untersucht. Ergebnisse. Vinca-Alkaloide zeigten generell eine starke synergistische Wirkung in Kombination mit SM. Mit dieser Wirkstoffgruppe ist die signifikanteste Verstärkung der Proliferationshemmung und der Apoptosinduktion in der Kombinationstherapie nachweisbar. Topoisomerase-Inhibitoren zeigten dagegen nur einen schwach synergistischen Effekt mit SM. Diskussion. Der Wirkmechanismus der Zytostatika hat offensichtlich einen großen Einfluss auf das Auftreten eines Synergismus in Kombination mit SM. Genauere Untersuchungen zu den molekularen Regulationsmechanismen, den aktivierten Signalwegen und der so induzierten Apoptose sind notwendig um einen möglichen zielgerichteten Einsatz von SM in der Chemotherapie des NB in der Zukunft zu ermöglichen. Metastasiertes Neurothekeom infraorbital, rezidivierender Verlauf -wie aggressiv behandeln? Holtrup M. 1 Fallbericht. Im Alter von 9 9/12 Jahre wurde ein Mädchen mit infraorbitalen Tumor rechts bei einem niedergelassenen Dermatologen vorstellig. Es erfolgte eine Tumorresektion, der histologische Befund war vereinbar mit einem Histiozytom der Haut. Innerhalb von wenigen Wochen rasches Lokalrezidiv im Narbenbereich als 3-5 cm durchmessender, kugeliger, angiomatöser, rötlicher Tumor. Dort Verdacht auf ein Xanthogranulom DD zelluläres Neurothekeom. Im Verlauf weitere Tumorresektionen mit dem histologischen Nachweis eines Neurothekeoms. Im Alter von 10 8/12 Jahren cervicale Lymphadenopathie mit rascher Größenprogredienz. Aufgrund des ungewöhnlichen Verlaufs des infraorbitalen Tumors und der zunehmenden Lymphadenopathie erfolgte eine Lymphknotenexstirpation. Verdacht auf eine Non-Langerhans-Zell-Histiozytose mit nachweisbaren Malignitätskriterien im Sinne eines malignen Histiozytoms. 7 Monate später erneutes Lymphknotenrezidiv. Wir entschieden uns auf Grund der histologischen Ähnlichkeit zu einer Non-Langerhans-Zell-Histiozytose zur Einleitung einer Chemotherapie nach dem LCH IV Protokoll. Die Chemotherapie wurde für 4 Monate durchgeführt. Nebenwirkungen waren cytarabininduziertes Fieber und Obstipation. Hämatopoetische Nebenwirkungen und Infektionen traten nicht auf. Im Alter von 13 Jahren befindet sich die Patientin in anhaltender Remission. Schlussfolgerung. Neurothekeome können metastasieren. In unserem Fall führte eine niedrig dosierte Chemotherapie mit akzeptablem Nebenwirkungsprofil zur erfolgreichen Tumorkontrolle. Einleitung. Histondeacetylase-Hemmstoffe stehen für ein neues antitumoröses Therapieprinzip. Als Wirkmechanismus wird eine Beeinflussung der Genexpression angenommen, unter anderem kommt es zur Differenzierung von zuvor undifferenzierten malignen Zellen. Fallbericht. Ein jetzt 7-jähriger Patient wurde als Säugling wegen einer disseminierten Neuroblastom-Erkrankung intensiv mit Zytostatika behandelt. Im 5. Jahr erfolgte eine Hemithyreoidektomie aufgrund eines SETTLE-Tumors ("spindle cell tumor with thymus like differentiation") als Zweitmalignom. Angesichts progredienter Lungenmetastasierung wurden Antracycline appliziert. Bei weiterem Progress der Lungenherde wurde eine Therapie mit täglicher oraler Vorinostat-Applikation im Rahmen einer Phase-I/II-Studie begonnen. Innerhalb von einem halben Jahr waren die Lungenherde deutlich rückläufig im Sinne einer "partial response". Die Therapie wird gut vertragen, es entwickelten sich lediglich geringe ekzematöse Hautveränderungen und eine leichte Thrombozytopenie. Die pharmakokinetischen Untersuchungen zeigten eine Vorinostat-Konzentration im Blut oberhalb des bisher zumeist bei erwachsenen Patienten beschriebenen Bereichs. Hintergrund. Das Long-QT-Syndrom umfasst eine Gruppe von genetisch bedingten Ionenkanalerkrankungen der Herzmuskelmembran, die zu Störungen von Depolarisations-und Repolarisationsvorgängen führen, mit dem charakteristischen Bild einer QTc-Zeit-Verlängerung im EKG einhergehen und Herzrhythmusstörungen wie ventrikuläre Tachykardien bis zum plötzlichen Herztod hervorrufen können. Therapeutisch stehen die Vermeidung bekannter Auslösefaktoren sowie eine Betablockergabe an erster Stelle. Bei therapierefraktären Fällen kommt die Implantation eines internen Cardioverter-Defibrillators (ICD) und die linksseitige kardiothorakale sympathische Denervation (LCSD bzw. Stellektomie) in Betracht. Fallberichte. Patient 1: 6-jähriger Junge. Im Säuglingsalter QTc-Verlängerung bei Systolikum-Abklärung. Nachweis einer heterozygoten Mutation im KCNQ1-Gen (LQT 1). FA: Mutter: positiv. Hochdosierte Metoprolol-Therapie. Belastungsabhängige Synkope mit 4 Jahren. Stellektomie mit postoperativerm Horner-Syndrom 2010, seitdem keine Synkopen. Patient 2: 5-jähriger Junge. Im Neugeborenenalter QTc-Zeit-Verlängerung bis 0,6 s sowie Bradykardie. Nachweis einer heterozygoten Mutation im KCNQ1-Gen (LQT 1). FA negativ. Hochdosierte Therapie mit Propranolol. Keine aufgezeichneten ventrikulären Arrhythmien. Mit 4 Jahren 3 Synkopen. Stellektomie mit postoperativerm Horner-Syndrom 2011. Seitdem keine kardialen Auffälligkeiten. Diskussion. Bisher im Kindesalter selten durchgeführt, stellt die LCSD mittels eines transaxillären Zugangsweges und minimalem Komplikationspotential bei persistierend symptomatischen Patienten unter Betablockertherapie eine effektive Behandlungsalternative dar. Kehl H.G. 1 2-Gen). Wichtig für die klinische Diagnose sind die revidierten Ghent-Kriterien für Marfan-Syndrom und verwandte Erkrankungen. Zu den wichtigsten neuen Verfahren zählen neben der MLPA die NGS, wodurch die simultane Analyse zahlreicher Gene für ein Indikationsgebiet bei mehreren Patienten in einem Ansatz möglich wird. Mittels NGS ist es z.B. möglich, bei schwieriger klinischer Differenzialdiagnose kardiologische Fragestellungen (z. B. plötzlicher Herztod ohne pathologisch-anatomisch erkennbare Ursache) in der molekulargenetischen Diagnostik die parallele Analyse von insgesamt mindestens 40 Genen durchzuführen. Ergebnisse. Von 713 Einsendungen konnte bei bisher 320 der Impfstatus eruiert werden. 206 Kinder (64,4%) waren geimpft; PCV7: n=35 (10,9%), PCV10: n=9 (2,8%), PCV13: n=57 (17,8%), PCV7/13: n=10 (3,1%), PCV10/13: n=2 (0,6%), Impfstoff unbekannt n=93 (29,0%). In der Pneumokokkensaison 2011-2012 waren von 28 Kindern mit IPE durch einen im Impfstoff erhaltenen Serotypen (1, 3, 4, 5, 6A, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19A, 19F, 23F) 17 (60,7%) Kinder ungeimpft. Von diesen waren 11 Kinder 2-4 Monaten alt. In 3 weiteren Fällen lag eine unvollständige Impfung vor [kein Booster; PCV10 (14) , PCV13 (3, 19A) ]. In sechs Fällen trat eine IPE mit einem im Impfstoff erhaltenen Serotyp bei Kindern die empfehlungsgerecht geimpft waren auf: PCV10 (6A, 19F), PCV13 [3, 19A (3x) ]. Bei zwei Fällen blieb der Impfstatus ungeklärt. Diskussion. Die ersten Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass unter den noch auftretenden IPE-Fällen mit Impfstoff-Serotypen die meisten Kinder ungeimpft sind. In vielen Fällen wurde zu spät mit der Impfung begonnen oder die Boosterdosis nicht gegeben. Sechs Fälle stellten Impfversager dar und werden weiter auf mögliche Grunderkrankungen untersucht. Jäger N. 1 Viele chronisch kranke Kinder und Jugendliche, die an tertiären medizinischen Zentren betreut werden, leiden an "seltenen Erkrankungen". Diese "Waisen der Medizin" stehen in vielfältiger Hinsicht im Schatten, nicht zuletzt weil die Krankheitsursachen immer noch im Dunkeln liegen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert seit 2003 interdisziplinäre Forschungsverbünde und leistet damit einen wichtigen Beitrag für ein besseres Verständnis der Ursachen sowie für die Entwicklung neuer Therapieverfahren. Die Geschäftsstelle der gegenwärtig 12 Forschungsverbünde für seltene Erkrankungen am Dr. von Haunerschen Kinderspital übernimmt eine Servicefunktion für die interne und externe Vernetzung. Wir präsentieren hier die Forschungsthemen der Forschungsverbünde, die etablierten Plattformtechnologien wie Biobanken und Next-Generation-Sequenziermöglichkeiten, unsere Aktivitäten zum Thema Patientenregister sowie die Vernetzung mit internationalen Initiativen für seltene Erkrankungen. Einleitung. Strukturelle kortikale Malformationen entstehen durch Störungen in der Proliferation neuronaler Progenitorzellen, in der neuronalen Migration oder in der Schichtung des Kortex. Die häufigsten Gyrierungsstörungen sind die Lissenzephalie, Pachygyrie, Polymikrogyrie und neuronale Heterotypie. Das Verständnis über die komplexen molekularen Zusammenhänge der Hirnentwicklung und deren Fehlbildungen durch genetische Defekte ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Fallvorstellung. Wir präsentieren einen Jungen, der im Alter von 9 Monaten klinisch mit abortiven infantilen Spasmen auffiel. Im EEG zeigten sich beidseits wechselseitig betonte temporo-okzipitale sharpwaves. In der MRT des Neurokraniums zeigte sich eine auf parieto-okzipital beschränkte Gyrierungsstörung mit gleichzeitiger Pachygyrie an der Hirnoberfläche und einer Polymikrogyrie. Zusätzlich zeigten sich leukenzephalopathische Veränderungen periventrikulär und in der parieto-okzipitalen Region. Laborchemisch fand sich eine milde Hyper-CK-ämie. Es konnten zwei bisher noch nicht beschriebene und mit höchster Wahrscheinlichkeit pathogene Mutationen im Gen für Laminin-γ3 gefunden werden. Laminin-γ3 ist bedeutsam für die Entwicklung der korrekten Kortexarchitektur. Schlussfolgerung. Wir beschreiben hier den weltweit vierten Fall in der Literatur mit einer Genveränderung in Laminin-γ3, welche interessanterweise gleichzeitig eine Pachygyrie und eine Polymikrogyrie verursacht und auf die Okzipitalregion beschränkt ist. Der Zusammenhang und die Bedeutung der Leukenzephalopathie und der milden Hyper-CK-ämie bleiben zu klären. Cirak S. 1 , Petersen B. 2 , Chang Y. 3 , ElSharaw A. 2 , Alexandre P. 4 , Schoner K. 5 , Pagenstecher A. 6 , Volk A. 7 , Nurnberg P. 8 , Wilson S. 9 , Albrecht B. 10 , Huttner W. 3 , Uyanik G. 12 , Franke A. 13 , Voit T. 14 causing primary microcephaly. A co-segregating truncating mutation c.5335 C>T, p.R1779* towards the C-terminus of WDR81 was identified in 5 affected siblings of a large consanguineous Turkish family. The same stop mutation in WDR81 was identified in another Turkish case with microcephaly. We observed marked variability of the phenotype. All four females had extreme microcephaly with enlarged extra-axial spaces and ponto-cerebellar hypoplasia (MICaxPCH). One male had a simplified gyral pattern and cerebellar hypoplasia and another male fetus with hydrops fetalis had not yet developed late microcephaly (at 21 weeks of gestation). A missense mutation in WDR81 was described recently by (Gulsuner et al., 2011) to cause cerebellar hypoplasia only. We created a zebrafish morpholino knock-out model of WDR81 which resembled the observed human microcephaly phenotype. Moreover, we observed in the zebrafish morpholino enlarged ventricles which are in analogy to the enlarged ventricles in the patients. WDR81 was highly expressed in the neocortex of human and mouse embryos. WDR81 was localised to the nucleus in the developing mouse brain shown by antibody staining and western-blot after subcellular fractionation. In summary, WDR81 mutations can cause microcephaly with variable penetrance. Remarkably, WDR81 as nucleoplasmic protein seems to be the first protein not directly associated with the centrosome that causes microcephaly. The dystroglycanopathies are a clinically and genetically diverse group of recessively inherited conditions ranging from the most severe Walker-Warburg syndrome (WWS), to mild forms of adult onset limb girdle muscular dystrophy (LGMD). Their hallmark is a reduction in the functional O-glycosylation of α-dystroglycan. We have discovered 3 novel genes by whole exome sequencing. The first gene, beta-1,3-Nacetylgalactosaminyltransferase 2 (B3GALNT2), transfers N-acetyl galactosamine in a beta1,3 linkage to N-acetyl glucosamine. Seven patients presenting with WWS or muscle-eye-brain disease (MEB) were identified with mostly recessive loss-of-function mutations in B3GALNT2. The second gene, GDP-mannose pyrophosphorylase B (GMPPB), catalyzes the formation of GDP-mannose from GTP and mannose-1phosphate with GDP-mannose being an important donor of mannose, required for O-mannosylation. Eight patients presenting with a clinical spectrum of MEB to LGMD were identified to have recessive mutations in GMPPB. Zebrafish morpholino knock-downs of b3galnt2 and gmppb resemble the human CMD phenotypes with hypoglycosylation of α-dystroglycan, structural myofibre defects, and eye abnormalities. The third gene, isoprenoid synthase domain containing (ISPD), was identified in 9 cases ranging from congenital muscular dystrophy (CMD) to LGMD phenotypes. While the function of ISPD in mammals is not yet known, mutations in this gene clearly lead to a reduction of αdystroglycan functional glycosylation. Remarkably, we identified a novel dystroglycanopathy phenotype in two cases harbouring mutations in ISPD characterized by mild LGMD, oculomotor apraxia, myopia and cerebellar hypoplasia, defining a novel and unique phenotype which we classified as "LGMD with cerebellar involvement" (LGMD-CRB). Fiedler B.J. 1 Fallbericht. Ein 9-jähriger Junge mit einer Herpes simplex-Enzephalitis wurde 21 Tage mit Aciclovir therapiert. In der anschließenden Rehabilitation entwickelte der Patient Verhaltensauffälligkeiten und eine schwere dystone Bewegungsstörung. Ein Rezidiv der Herpes-simplex-Infektion wurde zunächst postuliert und therapiert. Im Liquor und Serum fanden sich in der weiteren Abklärung jedoch hohe Anti-NMDA-Rezeptor-Antikörpertiter. Neben erneutem Aciclovir erfolgte eine immunmodulative Therapie mit iv-Immunglobulinen und Methylprednisolon, ohne Besserung, anschließend Plasmapheresen und Immunadsorption. Da es nur zu einer mäßigen Besserung der Befunde kam, erfolgte eine immunsuppressive Therapie mit Rituximab (375 mg/ m2/Woche über 4 Wochen). Darunter zeigte sich eine stetige Besserung der neurologischen Befunde. Diskussion. Die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzepahlitis beschreibt ein Krankheitsbild mit großer klinischer Variabilität und psychiatrischen sowie komplexen neurologischen Auffälligkeiten. Initial als paraneoplastische Erkrankung eingeordnet wurden seit der Erstbeschreibung zahlreiche Erkrankungen ohne begleitende Malignome berichtet; dies wurde vor allem bei Kindern beobachtet. Im Vergleich zeigen Kinder mit Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis initial häufiger neurologische Symptome oft in Form von Bewegungsstörungen, Erwachsene vermehrt psychiatrische Auffälligkeiten. Ergebnisse. Die Erkrankung ist mit Immunmodulation bzw. -suppression therapierbar. Bei etwa Dreiviertel der Patienten ist darunter eine Remission der Befunde möglich. Schlussfolgerung. Eine Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis muss nach sekundärer Verschlechterung in Folge einer Enzephalitis als Differenzialdiagnose bedacht werden und impliziert eine vollständig andere Therapie als ein Rezidiv. Fallbericht. Ein 4 8/12 Jahre alter Junge wurde zur weiteren Abklärung einer akuten, progredienten Gleichgewichtsstörung vorgestellt. Er zeigte eine deutliche Gangataxie, Dysarthrie und eine okuläre Apraxie. Ein cMRT und die Abklärung bezüglich einer metabolischen/postinfektiösen Ataxie erbrachte keine Diagnoseklärung. Im Rahmen der weiteren Diagnostik stellte sich im Thorax-Röntgen eine intrathorakale Raumforderung dar; ein spinales MRT führte zum Verdacht eines Neuroblastoms links paravertebral (Höhe HWK7 -BWK2), welches histopathologisch bestätigt werden konnte. Die Staging-Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf Metastasen (nMyc-Amplifikation negativ, keine Deletion/Imbalance an Chromosom 1p36). Die Diagnose eines OMS mit führendem Symptom einer Ataxie wurde gestellt. Es erfolgte eine R2-Resektion des Neuroblastoms und aufgrund der Ataxie eine Therapie mit 12 Dexamethasonstößen. Bei einem Tumor mit dem INSS-Stadium 1 wird eine Beobachtung gemäß NB-2004-Protokoll durchgeführt. In der Beobachtungszeit von einem Jahr konnte eine deutliche Besserung der neurologischen Symptome erreicht werden. Schlussfolgerung. Bei der Abklärung einer isolierten Ataxie sollte differenzialdiagnostisch auch an das Vorliegen eines OMS im Rahmen eines Neuroblastoms gedacht werden und eine entsprechende Diagnostik mit bildgebenden Verfahren eingeleitet werden. Eine frühzeitige Therapie der Bewegungsstörung kann das Auftreten von kognitiven und neurologischen Langzeitdefiziten reduzieren. Weigt-Usinger K. 1 Erfasst wurden die allgemeine kognitive Entwicklung, assoziierte Teilleistungsstörungen und durchgeführte Therapien. Die psychometrischen Testverfahren (TV) erfolgten durch denselben Untersucher: K-ABC, SON 21/2-5; SON5 ½-7; CFT1; CFT20R; HAWIK III; HAWIK IV. Ergebnisse. Gruppe 1 mit Anfällen (n=37): TV vor Beginn AED n=21; unter Therapie n=31, nach Beendigung n=6; Gruppe 2 ohne Anfälle (n=34): TV vor Beginn AED n=19, unter Therapie n=23; nach Beendigung n=10, ohne Medikation n=5; Gruppe 1 zeigt durchschnittliche intellektuelle Leistungen vor Beginn AED; Gruppe 2 liegt diesbezüglich im Mittel unterhalb von Gruppe 1. Statistisch signifikante Unterschiede im K-ABC in der Standardskala intellektueller Fähigkeiten SIF (p=0,036) und nonverbalen Teilskala NV (p=0,048). Unter > 6-monatiger AED Therapie zeigt sich in Gruppe 1 eine positive kognitive Entwicklung in sämtlichen Teilbereichen, in Gruppe 2 positive kognitive Weiterentwicklung insbesondere in KABC-SIF (p=0,005), Standardskala ganzheitliches Denken SGD (p=0,001). Schlussfolgerung. Der positive Trend der Entwicklung bestätigt sich nach Beendigung AED in beiden Teilgruppen. Probleme in der kognitiven Entwicklung zeigen sich v. a. bei klinisch anfallsfreien RE-Patienten, mit Besserung unter Therapie. Koster K.-L. 1 Arash-Kaps L. 1 Hintergrund. GM1-Gangliosidose ist eine autosomal-rezessive lysosomale Speichererkrankung, die durch einen Defizit des Enzyms beta-Galactosidase bedingt und durch Mutationen im GLB1-Gen verursacht wird. Leitbefund ist eine progrediente dyston-spastische Bewegungsstörung. Methoden und Ergebnisse. Es wurden retrospektiv die Laborparameter MPS-Ausscheidung, Oligosaccharid-Ausscheidung und Chitotriosidase von insgesamt 13 Patienten ausgewertet. Alle Patienten wiesen einen deutlichen Mangel des Enzyms beta-Galactosidase auf. 6/11 Patienten zeigten eine signifikant erhöhte Aktivität der Chitotriosidase. Die Oligosaccharid-Ausscheidung im Urin war bei 5/10 Patienten nicht eindeutig pathologisch. Die MPS-Ausscheidung wurde nur bei 3 Patienten gemessen und war normal. Schlussfolgerung. Chitotriosidase und Oligosaccharid-Ausscheidung können in der Diagnostik der Erkrankung wegweisend sein. Ein physiologisches Ausscheidungsmuster von Oligosacchariden schließt eine GM1-Gangliosidose jedoch nicht aus. Auch die Chitotriosidase ist nicht immer pathologisch. Daher ist es von bedeutender Relevanz bei der Abklärung von dyston-spastischen Bewegungsstörungen, die beta-Galactosidase als spezifischsten Parameter der GM1-Gangliosidose immer mit zu bestimmen. Patienten waren der früh-infantilen,6 der spät-infantilen, 10 der juvenilen und 2 der adulten Verlaufsform zuzuordnen. Die Behandlungsdauer betrug im Durchschnitt 4,2 Jahre (2-8 Jahre). 2-Jahres-Daten vor und unter Therapie liegen von allen 21 Patienten vor. Hier zeigte sich ohne Therapie eine durchschnittliche jährliche Zunahme im NPC Disability Score von 2,6 Punkten, unter Therapie von nur 0,7 Punkten. Ergebnisse. Betrachtet man die Untergruppen ergaben sich folgende Ergebnisse: früh-infantile Gruppe ohne Therapie durchschnittlicher jährlicher Scoreanstieg von 3,7 vs. 2,7 Punkte unter Therapie; spät-infantile Gruppe 0,8 vs. 0,7 Punkte; juvenile Gruppe 0,9 vs. 0,1 Punkte; adulte Gruppe 0 vs. 0,25 Punkte. Zwei Patienten zeigten während einer Therapiedauer von 4 Jahren sogar eine Abnahme im NPC Disability Score von durchschnittlich 0,25 Punkten jährlich. Schlussfolgerung. Unsere Studie ergab, dass Miglustat die neurologischen Symptome bei NPC-Patienten stabilisieren und die Krankheitsprogression verlangsamen kann. Die beste Therapieantwort sahen wir bei Patienten mit der juvenilen Verlaufsform. Ergebnisse. Wir stellten bei 9/58 Patienten verzögertes Erlernen des Gehens fest. Bei 5/9 war der Verlust der motorischen Funktion fortschreitend entsprechend einer frühkindlichen Manifestation. Bei 4/9 Patienten war die Muskelschwäche zunächst nicht progressiv. Sie erreichten alle motorischen Meilensteine und konnten diese unter der Enzymersatztherapie halten. Im Vergleich der beiden Gruppen A "Verspätetes Gehen" vs. B "Nicht-Verspätetes Gehen", fällt auf, dass alle Patienten der Gruppe B die Mutation c.-32-13T>G tragen, in der Gruppe A nur 5/9. Schlussfolgerung. Bei verzögertem Gehen sollte M. Pompe in die Differentialdiagnostik einbezogen werden. Nach ausführlicher klinischer Untersuchung sollte das Augenmerk auf Zeichen einer Rumpfschwäche mit posturaler Haltungsschwäche, ausladendes Abdomen als Zeichen der Bauchwandschwäche, monoton-nasale und leise Stimme im Kleinkindesalter, oder orofaziale Schwäche (Facies myopathica) im Kleinkindesalter gerichtet werden. Bei erhöhtem CK, Transaminasen, LDH ggf. Myoglobin-Werte wäre die Enzymmessung Methode der Wahl. Zudem erscheint das verzögerte Erreichen der Meilensteine der frühkindlichen Bewegungsentwicklung mit einer progressiven Verlaufsform einherzugehen. Es besteht eine moderate Phänotyp-Genotyp Korrelation. Einleitung. Das mitochondriale Matrixprotein Glutaryl-CoA-Dehydrogenase (GCDH) ist am Abbauweg der Aminosäuren Lysin und Trytophan beteiligt und katalysiert die oxidative Decarboxylierung von Glutaryl-CoA zu Crotonyl-CoA. Mutationen in der GCDH führen zur neurodegenerativen Stoffwechselkrankheit Glutarazidurie Typ 1 (GA1). Derzeit sind mehr als 150 verschiedene krankheitsverursachende Mutationen in unterschiedlichen Regionen des GCDH-Gens beschrieben worden. Eine Korrelation zwischen Genotyp und biochemischen, sowie klinischen Phänotyp der Krankheit konnte bisher nicht hergestellt werden. Methoden. In unserer Studie fokussieren wir uns auf 18 pathogene GCDH Mutationen, die auf der Proteinoberfläche lokalisiert sind und keinen direkten Einfluss auf das katalytische Zentrum aufweisen. Ziel ist es, mittels biochemischer Untersuchungen die Expression, Stabilität und intrazelluläre Lokalisation zu untersuchen und Aufschluss über die pathogenen Wirkungen der mutanten GCDH zu erlangen. Western-Blot-Analysen und Experimente mit metabolischer Markierung und anschließender GCDH-Immunpräzipitation zeigten, dass einige der untersuchten Mutanten (p.R94L, p.G101R, p.Y113H, p.G117R, p.S119L, p.G244C und p.R355H) signifikant reduzierte Expressionsspiegel in He-La-Zellen im Vergleich zur Wildtyp-GCDH aufweisen, die auf eine erhöhte Instabilität und schnellen Abbau der Mutanten zurückzuführen sind. Doppelimmunfluoreszenzanalysen zeigten für alle Mutanten eine mitochondriale Lokalisation, was auf einen intramitochondrialen Abbau instabiler GCDH-Mutanten hindeutet. Die verminderte Bindung von stabilen Mutanten (z. B. p.C115Y oder p.P278S) an identifizierte GCDH-Interaktionspartner weisen auf die Bedeutung dieser Interaktionen für die Pathogenese von GA1 hin. Sulistyo Winarto J. 1 Karabul N. 1 Weiss D. 1 Fragestellung. Die Diagnose der non-ketotischen Hyperglycinämie (NKH) wird bei entsprechenden klinischen Auffälligkeiten überwiegend durch eine pathologische Glycin-Liquor/Plasma-Ratio gestellt, transiente Hyperglycinämien sind beschrieben, die die Diagnosestellung erschweren. Die Diagnosesicherung erfolgt molekulargenetisch, wobei 3 beteiligte Gene bekannt sind. In der Literatur wird der 13C-Glycin-Atemtestes als weitere diagnostische Möglichkeit beschrieben. Material und Methode. Der 13C-Glycin-Atemtestes wird vorgestellt. Eigene Messungen eines Säuglings mit NKH vor und unter Therapie mit Dextrometorphan, Natrium-Benzoat und Folinsäure werden demonstriert. Ergebnisse. Die Durchführung des Testes erwies sich auch bei Säuglingen als problemlos und praktikabel. Unsere Patientin zeigte eine deutliche Reduktion der C13-Exhalation und damit des 13C-Glycin-Abbaus im Vergleich zu gesunden Probanden und praktisch identisch mit anderen Patienten, die in der Literatur vorbeschrieben sind. Diskussion oder Schlussfolgerung. Bisherige Daten zeigen eine Reduktion der C13-Exhalation bei allen untersuchten Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden mit nur geringer Streubreite der Befunde. Außerdem sind aufgrund der breiten Anwendung anderer Atemteste z. B. in der Diagnostik von Helicobacter-pylori-Infektionen, 13CO2-Analyzer in vielen Kliniken verfügbar. Der 13C-Glycin-Atemtest eignet sich somit als einfach zugängliches und nichtinvasives Instrument zur Diagnostik der non-ketotischen Hyperglycinämie. Opitz D. 1 Lange A. 1 Raja P. 1 , Rochow N. 1 , Göttler S. 2 , Olbrich A. 3 , Seigel S. 4 , Campbell D. 5 Background. Postnatally VLBW infants should continue to achieve intrauterine growth rates. However, due to irreversible postnatal contraction of extracellular water space, postnatal growth trajectories shift to a "new" percentile below the one in-utero. Which "new" trajectory a preterm infant should ideally adjust to after completed postnatal adaptation is unknown. Objective. To develop a model for "healthy" postnatal growth references of preterm infants by 1) Characterizing growth of such infants which required only minimal postnatal support; 2) Developing a model to predict/identify the trajectory for healthy postnatal weight in any given infant by including clinical data available at birth. Methods. Inclusion criteria: 30-35 weeks GA, admitted 2008-2012 to participating hospitals. Exclusion criteria: maternal diabetes/substance use, major malformation, nCPAP >3 days, not on full enteral feeds by day of life (DoL) 10, unavailable growth data until DoL 14, proven sepsis. Models to predict body weight trajectories on DoL 7, 14, 21 were developed using SPSS v.21. Results. 600 infants were eligible of 4319 that met inclusion criteria. On average, infants had a maximum weight loss by DoL5, regained their BW by DoL11 and had stable growth during DoL 7-21. At birth, infants were 95±18% of 50th BW%ile, but adjusted to 83±13% by DoL14. The zscore difference from birth was -0.8±0.3 at DoL14. Preliminary linear regression models accurately predicted weight at DoL 7, 14 (n=600; R2=0.94, 0.88) and 21 (n=306; R2=0.83). Conclusions. 1) These results provide robust estimates of postnatal growth trajectories for preterm infants. 2) The model needs to be extended to 24 weeks of gestation. 3) The impact on long-term outcome needs to be assessed, ideally in an RCT. Jäkel J. 1 1,0 (p<0,0001) ]. Bei einem Cut-off von drei oder mehr Punkten errechnet sich eine Spezifität von 98% und eine Sensitivität von 100%, der positiv prädiktive Wert beträgt 99%, der negativ prädiktive Wert 95%. Schlussfolgerung. Insgesamt stehen zentralnervöse Symptome beim NAS im Vordergrund. Vor allem bei der Identifizierung behandlungsbedürftiger Neugeborener ist es möglich sich nur auf einen Teil der Symptome zu beschränken, da nicht alle Symptome in den ersten Tagen nach Geburt eine zuverlässige Unterscheidung erlauben. Hintergrund. Ecstasy gehört zur Gruppe der zentral stimulierenden Amphetamine und zu den am häufigsten konsumierten illegalen Drogen in Deutschland. Von vielen Konsumenten wird es bei sporadischer Einnahme als "sichere Partydroge" angesehen. Bei Langzeitkonsum treten u. a. Leistungsminderung und psychische Störungen auf, aber auch akut können sich gefährliche Komplikationen entwickeln. Fallbericht. Ein 15-jähriger Junge wurde nach einem Krampfanfall auf der pädiatrischen Intensivstation aufgenommen. Er hatte den Vorabend mit Freunden verbracht und es bestand der Verdacht auf einen Substanzenkonsum bei bereits wiederholtem Drogenabusus. Morgens ereignete sich ein 2-minütiger generalisierter Krampfanfall mit Zyanose; es fand eine Laien-Mund-zu-Mund-Beatmung statt. Bei Eintreffen des Notarztes war der Junge kardiorespiratorisch stabil, aber somnolent und es traten erneut kurzzeitige Zuckungen auf. Im Labor bestanden eine Hyponatriämie (122 mmol/l), eine erniedrigte Serumosmolalität (269 mosm/kg) und eine metabolische, respiratorisch kompensierte Azidose (pH 7,34, pCO2 38 mmHg, BE −6 mmol/l, Laktat 9 mmol/l). Das Serum-Drogenscreening ergab 250 ng/ml MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin, Ecstasy), 17 ng/ml MDA (MDMA-Metabolit) und 36 ng/ml Amphetamin. Unter einer Natriumsubstitution und dem spontanen Einsetzen der Diurese normalisierten sich die Serumwerte zügig. Es bestand eine Amnesie für den vergangenen Abend bei sonst unauffälliger Neurologie. Schlussfolgerung. Trotz des verbreiteten Rufs als "sichere Partydroge" beinhaltet der Konsum von Ecstasy akute Risiken insbesondere durch das Auftreten von einem Serotonin-Syndrom, Herz-Kreislauf-Störungen, einer Hyperpyrexie mit Rhabdomyolyse, aber auch wie unser Fall zeigt einer (Verdünnungs-)Hyponatriämie mit Hirnödem. Einleitung. Die akute nekrotisierende Enzephalopathie ist eine seltene rasch progrediente Enzephalopathie. Sie tritt als sporadische Form parainfektiös bei ansonsten gesunden Kindern auf oder wird als Defekt im RAN-binding protein 2 autosomal dominant vererbt. Klinische Zeichen sind Krampfanfälle, Verwirrtheitszustände und Koma. Diagnostisch wegweisend ist die Bildgebung mittels cMRT, welches multiple symmetrische Läsionen, vornehmlich bithalamisch zeigt. Die Therapieoptionen beinhalten eine therapeutische Hypothermie, die Therapie mit Immunglobulinen (IVIG) sowie Methylprednisolon. Kasuistik. Ein 6-jähriger Junge wurde durch den Rettungsdienst in unsere Klinik eingewiesen, da er am Morgen nicht erweckbar war. Bei Ankunft in der Klinik war der Patient komatös (GCS 4) und zeigte Kloni der oberen Extremität. Im cMRT zeigten sich bithalamische und mesenzephale Läsionen. Aufgrund des Komas und der nicht vorhersehbaren Progredienz der Läsionen erfolgte die elektive Intubation und Beatmung. Unter der Verdachtsdiagnose einer akuten nekrotisierenden Enzephalopathie (ANE) führten wir eine Immunglobulintherapie und eine Methylprednisolonstoßtherapie durch, woraufhin der Patient sich stabilisierte und keine weitere Befundzunahme im cMRT zu beobachten war. Der Junge wurde insgesamt wacher und konnte komplikationslos extubiert werden. Es erfolgte die Verlegung in eine Rehabilitationsklinik. Zum Verlegungszeitpunkt bestanden ein totaler Spracharrest und rezidivierende Krampfanfälle. Schlussfolgerung. Das frühzeitige Erkennen der Symptome und eine gezielte Diagnostik wie das cMRT ermöglichen aufgrund der typischen Befunde eine rasche Diagnosestellung und daraus folgend eine maximale Ausschöpfung der therapeutischen Optionen. Ergebnisse. Ein Jahr nach Therapiebeginn zeigten sich bei dem Mädchen noch minimale Hämangiome der Haut, Leberhämangiome waren sonographisch nicht mehr nachweisbar, bei dem Jungen waren sonographisch keine, im MRT noch drei Leberhämangiome nachweisbar. Die Therapie wurde nebenwirkungsfrei vertragen und über insgesamt 10 bzw. 15 Monate fortgeführt. In den nachfolgenden Kontrollen wurden bei beiden Kindern keine Hämangiome mehr nachgewiesen. Schlussfolgerung. Die klinischen Verläufe der beiden Fallbeispiele decken sich mit in der Literatur beschriebenen Verläufen. Hämangiome unter Propranololtherapie zeigen eine raschere Regredienz als im Spontanverlauf. Die Propranololtherapie ist eine effektive, nebenwirkungsarme Alternative in der Therapie der IHH. Propranolol ist aktuell in Deutschland noch nicht für die Therapie von Hämangiomen im Kindesalter zugelassen. Einleitung. Thrombosen und Embolien im Kindes-und Jugendalter sind mit einer jährlichen Inzidenz von 1:100.000 seltene Ereignisse und entstehen fast immer sekundär bei gravierenden Grunderkrankungen oder in Zusammenhang mit exogenen Risikofaktoren. Neben der medikamentösen und apparativen Rekanalisation der verschlossenen Gefäße und der Prophylaxe neuer Thromben ist die Erkennung und Therapie der auslösenden Grunderkrankung die zweite wesentliche Behandlungssäule. Kasuistik. Ein 16 Jahre alter Junge stellte sich wegen atemunabhängiger, rechtsthorakaler Schmerzen in der Klinik vor. Bei subfebrilen Temperaturen erfolgte die stationäre Aufnahme bei Verdacht auf eine atypische Pneumonie. Am Folgetag trat beim Aufstehen plötzlich ein starker Thoraxschmerz auf, der Patient zeigte Kreislaufzentralisation und Tachypnoe, sodass die Verlegung auf die Kinder-ITS erfolgte. Im CT-Thorax stellte sich eine beidseitige fulminante Lungenembolie dar. Es erfolgte die systemische Thrombolyse sowie therapeutische Heparinisierung. Nach Stabilisierung der Akutsituation erfolgte die Suche nach der auslösenden Grunderkrankung. Eine mehrfach nachgewiesene Proteinurie wies dabei auf ein nephrotisches Syndrom hin. In der Diagnostik bestätigte sich die Diagnose eines nephrotischen Syndroms, sodass eine Prednisolontherapie begonnen wurde. Bei zusätzlich nachgewiesener Heterozygotie einer Faktor-V-Leiden-Mutation erfolgt eine kontinuierliche Thromboseprophylaxe mit Enoxaparin. Schlussfolgerung. Bei thromboembolischen Ereignissen im Kindesund Jugendalter muss nach der auslösenden Grunderkrankung gesucht werden, da die kausale Therapie eine effektive Prophylaxe zur Verhinderung weiterer Ereignisse darstellt. Fragestellung. Unsere Vorarbeiten an Mäusen mit atemwegsspezifischer Überexpression des epithelialen Na+-Kanals (βENaC-Tg) und Mäusen mit Deletion des Cl−-Kanals SCL26A9 deuten darauf hin, dass die Atemwegsdehydratation durch gestörten Ionentransport möglicherweise eine bedeutsame Rolle in der Pathogenese der allergischen Atemwegsentzündung spielt (Anagnostopoulou et al., J Clin Invest 2012). Diese Hypothese wurde in der vorliegenden Arbeit weiter untersucht. Material und Methode. Durch intratracheale Sensibilisierung mit Aspergillus fumigatus Extrakt induzierten wir in βENaC-Tg-Mäusen eine allergische Atemwegsentzündung und führten Lungenfunktionsuntersuchungen mit Metacholinprovokation, zytologische Analysen der BAL und morphologische Untersuchungen durch. Per 11-Farben FACS-Analyse charakterisierten wir die pulmonale Immunantwort. Ergebnisse. βENaC-Tg-Mäuse mit Atemwegsdehydration wiesen eine signifikante Atemwegshyperreagibilität (AHR) auf. Nach Allergenexposition zeigte sich eine verstärkte eosinophile Entzündung mit gesteigerter pulmonaler IL-13-Expression und gesteigerter AHR. In der FACS-Analyse prouduzierten Th2-Zellen, kürzlich entdeckte ILC-2-Zellen und Atemwegsepithelzellen signifikante Mengen an IL-13. Um die Relevanz dieser Beobachtung weiter zu überprüfen, inhibierten wir den IL-13-Signalweg durch Deletion des STAT6-Gens in vivo. Tatsächlich wiesen STAT6−/− βENaC-Tg Mäuse keine eosinophile Atemwegsentzündung nach Allergenexposition auf. Schlussfolgerung. Atemwegsehydration und gestörte mukoziliäre Clearance sind im Mausmodell Risikofaktoren für die Entstehung einer allergischen Atemwegsentzündung. Gefördert durch: DFG MA 2081/3-2 und DZL82DZL00401. Meyer S. 1 1 Einleitung. Kongenitale Lungen-und Atemwegsfehlbildungen können durch die heutigen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zunehmend früher diagnostiziert und therapiert werden. Fallberichte. Es wird über Kinder mit angeborenen Lungen-bzw. Atemwegsfehlbildungen aus den Jahren 2000 bis 2011 berichtet und auf die mit der Krankheit einhergehende Symptomatik, die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen und assoziierte Missbildungen eingegangen. Die Analyse erfolgte retrospektiv anhand der Krankenakten von Kindern, die im Zeitraum 01.01.2000 bis 15.4.2011 an der Kinderklinik Erlangen stationär bzw. teilstationär aufgrund einer Lungen-bzw. Atemwegsfehlbildung therapiert wurden. Die Auswahl der Patienten erfolgte nach den jeweiligen ICD-Codierungen. Methoden. Es wurden 121 Kinder aufgrund einer Lungen-bzw. Atemwegsfehlbildung in Erlangen therapiert. 68,6% der Kinder waren männlich und 31,45% weiblich. Folgende Fehlbildungen werden näher beschrieben: Lungenhypoplasie (n=36), Tracheomalazie (n=26), Trachealstenose (n=21), Atelektasen (n=21), AV-Fisteln (n=15), Lungensequester (n=14), Lungenzysten (n=12), Chylothorax (n=8), Bronchomalazie (n=6), Trachealbronchus (n=6), Lappungsanomalien (n=3), H-Fistel (n=3), PCD (n=3), alveolokapilläre Dysplasie (n=2), Bronchusstenose (n=2), Lungenagenesie (n=1), Wilson-Mikity-Syndrom (n=1), hepatopulmonale Fusion (n=1), Surfactant-Protein C-Defizienz (n=1), Bronchiektasie (n=1), Williams-Campbell-Syndrom (n=1). Ergebnisse. Bei ca. 85% der 121 Patienten waren die Anomalien mit weiteren Fehlbildungen, wie angeborenen Herzfehlern, assoziiert. 23.1% der beschriebenen Kinder litten an mehr als einer Lungenfehlbildung. Schlussfolgerung. Die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden beschrieben. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist für einen guten Outcome der Patienten erforderlich. Strohschein A. 1 Einleitung. Bei Patienten mit cystischer Fibrose (CF) sind deutliche Geschlechtsunterschiede bekannt: Frauen sind im Vergleich zu Männern früher mit Pseudomonas aeruginosa besiedelt und leiden unter einer häufigeren, frühzeitigeren Umwandlung in mukoide, virulentere Stämme. Weibliche Patienten haben eine schlechtere Lungenfunktion und schlechtere Überlebensraten. Als eine Ursache für diese Unterschiede wird der Einfluss von Östrogen vermutet (NEJM, Mai 2012 "Effect of estrogen on pseudomonas mucoidy and exacerbations in cystic fibrosis"). So konnte eine Korrelation zwischen der Höhe der Östrogenspiegel und Infektexazerbationen nachgewiesen werden. Unter dem Einfluss von Östrogen kommt es zu einer rascheren Umwandlung in mukoide Stämme, wahrscheinlich als Folge einer vermehrten Alginatproduktion. Frauen mit einem oralen Kontrazeptivum litten unter weniger Exazerbationen und benötigten weniger antibiotische Therapien. Fallbericht. Eine an unserer Klinik betreute 15-jährige Patientin mit CF und chronischer Pseudomonasbesiedlung berichtete regelmäßig von zyklusabhängigen deutlichen Verschlechterungen des Allgemeinzustandes mit schwerem Krankheitsgefühl bis Bettlägerigkeit während der Menstruation. Wir starteten einen Therapieversuch mit einem Östrogen/Gestagen-Kombinationspräparat. Hierunter kam es nur subjektiv zu einer klinischen Verbesserung. Mit Unterdrückung der Menstruation sistierten die Beschwerden, jedoch ohne erkennbare pulmonale Verbesserung (FEV1 schwankend zwischen 54-64%/ Juni bis November 2012). Auch der Wechsel des Präparats blieb ohne weiteren Erfolg. Der Therapieansatz, den Östrogeneinfluss auf Exazerbationen bei CF zu unterdrücken, bestätigte sich bei unserer Patientin nicht. Dieser wichtige Ansatz bedarf dringend der Klärung in prospektiven, randomisierten Studien. Zeller L.T. 1 Schlussfolgerung. Der hier präsentierte Fall zeigt, dass bei CVID nicht nur Atemwegsinfektionen der tiefen Atemwege, sondern auch der oberen Atemwege (Nasennebenhöhlen) in Kombination mit Wachtsumsretardierung an eine immunologische Abklärung denken lassen sollten. Delißen J. 1 Kunze W. 1 Fallbericht. Seit dem 9.Lebensmonat leidet die 14-jährige Patientin an einer systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis (sJIA). Sie ist von rezidivierend auftretenden schweren Schüben betroffen, so dass verschiedene DMARDs, TNF-alpha-Blocker sowie der IL-1-Rez-Antagonist Anakinra über viele Jahre angewandt wurden. Zuletzt traten unter Anakinra zunehmend rezidivierende Infektionen auf, die eine Beendigung der Therapie erforderlich machten. Im Oktober 2011 wurde eine Therapie mit Tocilizumab (RoActemra®), dem humanisierten, monoklonalen Anikörper gegen den Interleukin-6-Rezeptor, begonnen. Hierunter kam es zu einer raschen Remission. Nach 3 Monaten unter Tocilizumab erfolgte die akute stationäre Aufnahme der Patientin aufgrund von Kreislaufproblemen, Schüttelfrost, Hautabschälungen -kein Fieber. Seit 3 Tagen hatte die Patientin ihre Menstruation. Laborchemisch zeigte sich eine Leukozytose mit Linksverschiebung, CRP und BSG im Normbereich. Es entwickelte sich perakut das Vollbild eines toxischen Schocksyndroms (TSS) mit Nachweis von S. aureus im Vaginalabstrich. Die Therapie mit Tocilizumab wurde abgebrochen. Unter Therapie mit IL-6-Blockade wurde die klassische Entzündungsreaktion unterbunden (laborchemisch kein Anhalt für erhöhtes CRP) sowie klinische Symptome (Fieber) lange reduziert. IL-6 konnte retrospektiv massiv erhöht (>10.000 pg/ml) nachgewiesen werden. Schlussfolgerung. Dieser Fall zeigt, dass eine Tocilizumab-Therapie (Anti-IL-6-Rezeptor) stets sehr engmaschig überwacht werden sollte. Aufgrund der IL-6-Antagonisierung wird die signalvermittelte IL-6-Wirkung mit Ausbildung des Parameters CRP blockiert und Fieber als klinisches Symptom unterdrückt. Daher ist bei schweren Infektionen eine genaue Anamnese sowie ausführliche Untersuchung für die Diagnosefindung entscheidend. Einleitung. Impfempfehlungen für medizinisches Personal werden von der ständigen Impfkommission (STIKO) herausgegeben. Im "Praktikum Impfkurs" am Universitätsklinikum Würzburg wurde der Impfstatus von Medizinstudenten erfasst und die Möglichkeit zur Komplettierung des Impfstatus gegeben. Material und Methoden. Mithilfe eines Fragebogens wurde anhand des Impfpasses der Impfstatus erfasst. Vollständiger Impfschutz gemäß STIKO definierte sich durch mindestens 1 Tetanus-/Diphtherie-(T/D) und Pertussis-Impfung in den letzten 10 Jahren, einen dokumentierten Hepatitis (HBV) Hbs-Antikörper-Titer >100 IE/l und eine 2-malige Impfung gegen Mumps-Masern-Röteln (MMR). Bei Varizellen (VZV) wurde eine positive Anamnese, 2-malige Impfung oder ein VZV-Titer als schützend angesehen. Die Bereitschaft für eine Auffrischimpfung wurde erfasst. Ergebnisse. 128 von 157 Studenten (82%) wurden in die Auswertung aufgenommen (6. Semester; Altersmedian 23,4 Jahre). Einen inkompletten Impfstatus laut Impfpass wiesen 83 Teilnehmer (65%) auf; für Pertussis 52%, T/D 18% sowie für MMR 17%. Gegenüber HBV hatten 16% und gegen VZV 2% keinen definierten Schutz. Von 83 Studenten mit empfohlener Auffrischimpfung ließen sich 46 (55%) im Kurs durch Kommilitonen impfen; 12 erhielten zwei zeitgleiche Impfungen. Diskussion. Insgesamt fand sich eine hohe Anzahl von Medizinstudenten mit unvollständigem Impfschutz. Bei Pertussis könnte dies an der unzureichenden Umsetzung der empfohlenen Auffrischimpfung mit Tdap-Impfstoff bei Jugendlichen liegen. Die Impfbereitschaft nach Impfempfehlung war hoch. Eine Vervollständigung des Impfstatus ist anzustreben. Impfkurse im Rahmen des Medizinstudiums bieten neben der Lehre die Möglichkeit Impflücken zu schließen. Primäre kutane Kryptokokkose bei einem 8 Jahre alten immunkompetenten Jungen -ist eine systemische antimikrobielle Therapie notwendig? Lenz D. 1 , Held J. 2 , Goerke S.M. 3 , Wagner D. 4, 5 , Tintelnot K. 6 , Henneke P. 1 Einleitung. Infektionen mit Hefepilzen der Gattung Cryptococcus sind in der Regel opportunistische Infektionen bei immunsupprimierten Patienten und ziehen eine lange antimykotische Therapie nach sich. Eine primäre kutane Kryptokokkose kann nach traumatischer Erregerinokulation bei Immungesunden auftreten. Die Notwendigkeit einer systemischen antimykotischen Therapie wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Wir berichten über eine primäre kutane Kryptokokkose bei einem immungesunden Kind, dessen Infektion durch chirurgische Sanierung ohne systemische antimykotische Therapie vollständig abheilte. Fallbericht. Ein 8-jähriger deutscher Junge stellte sich mit einem subkutanen Abszess des rechten palmaren Daumenweichteils vor. Dieser hatte sich nach Verletzung in einem Gestrüpp entwickelt. Eine 5-tägige antibiotische Therapie mit Cefuroxim zeigte keine Wirkung. Im Drainagesekret nach chirurgischer Inzision und Drainage wurde Cryptococcus neoformans als einziger Krankheitserreger kultiviert. In der Tuschefärbung war nur eine dünne Kapsel zu erkennen. Eine diagnostische Evaluation bei dem Patienten erbrachte keinen Hinweis auf eine systemische Infektion und keine zugrundeliegende Immundefizienz. Auf eine systemische antimykotische Therapie wurde deshalb verzichtet. Klinische Nachkontrollen nach 1 und 4 Monaten zeigten eine vollständige Heilung und ein anhaltend negatives Cryptococcus-Antigen im Serum. Die fehlende systemische Ausbreitung bei primärer kutaner Kryptokokkose wird mit einer nur geringen Kapselbildung nach kutaner Inokulation erklärt. Schlussfolgerung. Bei primärer kutaner Kryptokokkose und chirurgischer Sanierung scheint nach Ausschluss einer systemischen Infektionen sowie einer zugrundeliegenden Immundefizienz eine systemische antimykotische Therapie verzichtbar zu sein. Pollach G. 1 Pollach G. 1 1 University of Malawi, Anaesthesia and Intensive Care, Blantyre, Malawi Fragestellung. Die im New England Journal of Medicine 2011 veröffentlichte Studie sorgte für Unruhe in der tropisch-pädiatrischen Intensivmedizin. Standard der Volumentherapie schwerer Infektionen (auch reicher Länder und anderer Kontinente) werden in Frage gestellt. Methodik. Evaluation der Ergebnisse aus klinischer Sicht für ressourcenarme und ressourcenreiche (ra/rr) Länder sowie der klinischen Implementierung. Ergebnisse. 1. Kontroll-und Bolusgruppen zeigten niedrige Mortalitäten (7,3%/10,6%). Unabhängig von der Bedeutung der Bolusgabe, konnte so die Letalität von Kindern im ra-Umfeld durch einfache Verbesserungen der Notaufnahme gesenkt werden. 2. Die Studie ist (verschiedene Prävalenz von Dengue u. Malaria) schwer auf ra-Länder Asiens und Südamerikas zu übertragen. 3. Die Bedeutung von FEAST für die Mortalität in der Pädiatrie rr-Länder wird durch die Verfügbarkeit von CPAP, Beatmung u. Intensivstationen eingeschränkt. 4. Krankheitsgruppen wurden eingeschlossen, bei denen Bolusgaben relativ kontrandiziert sind. 5. "Intention to treat" wurde nicht genügend hinterfragt bei der Datenanalyse. Die Randomisierung wurde durch den zeitlichen Ablauf der Therapie verändert. 6. Feast ist noch nicht implementiert und wird bei der WHO intensiv beraten. Schlussfolgerung. Behandlungsschemata zu ändern lehnen wir momentan ab (Uni Malawi). Eingeübte Therapiemaßnahmen des "first line staff" zu verändern und ihn total zu verwirren muss besser begründet werden. Die positiven Effekte von FEAST für die Letalitätssenkung in ra-Ländern durch das kontinuierliche Vorhandensein von Basismaßnahmen sollte herausgestellt werden. Die Pädiatrie rr-Länder kann durch mehr Vorsicht bei aus den Tropen migrierten Kindern mit der Diagnose "Sepsis" und Zeichen von Unterernährung, Anfällen oder starker Anämie profitieren. Einleitung. Unzureichende T-Zell-Immunität gegen M. tuberculosis (Mtb) ist vermutlich die Ursache für die Progression zur aktiven Tuberkulose und wiederholte Erkrankung. Interleukin-7 (IL-7) ist ein zentraler Faktor für die Ausbildung eines T-Zellgedächtnisses. IL-7 erhöht die Sensitivität von Interferon-γ (IFNγ) release assays zur Detektion M.tbspezifischer T-Zellen und induziert Immunpolarisierung durch Inhibition von Suppressor of Cytokine Signalling(SOCS)3. SOCS3 wurde als Marker einer aktiven Tuberkulose beschrieben. Methoden. In dieser Studie wurden Unterschiede in der IL-7-abhängigen T-Zellantwort von Kindern mit Tuberkulose charakterisiert. Hierfür wurden Kinder mit aktiver Tuberkulose (n=22) und gesunde latent Mtb-infizierte (LTBI) Kinder (n=14) untersucht. Bei Diagnosestellung (d0), während der Therapie (d90) und nach abgeschlossener Therapie (d365) wurden Blutentnahmen durchgeführt und aufgereinigte Immunzellen in vitro restimuliert. Ergebnisse. Kostimulation mit IL-7 und M.tb-Antigenen induzierte eine relative Zunahme der IFNγ-produzierenden T-Zellen im Vergleich zur Kontrolle ohne IL-7. Dieser Effekt trat verstärkt nach Therapie auf. IFNγ/TNFα/GM-CSF mehrfach-positive ("polyfunktionale") T-Zellen wurden ausschließlich nach abgeschlossener Therapie verstärkt induziert. Die Expression von SOCS3 korrelierte negativ mit der IL-7-vermittelten Induktion polyfunkt. T-Zellen. Überexpression von SOCS3 hemmte die IL-7-induzierten positiven Effekte auf Proliferation und Viabilität von T-Zellen. Schlussfolgerung. Diese Studie zeigt Tuberkulose-spezifische Unterschiede in der T-Zellantwort gegen IL-7 auf, welche durch erhöhte SOCS3 Expression während der akuten Erkrankung verursacht sein könnten. Vor dem Hintergrund klinischer Studien zur therapeutischen IL-7 Gabe sollten diese Ergebnisse Berücksichtigung finden. Methoden. Zur quantitativen Analyse von zellspezifischen CISH-Proteinkonzentrationen wurde zunächst eine durchflusszytometrische Methode etabliert und mittels quantitativer PCR und Westernblot verifiziert. In vitro T-Zellrezeptorstimulation induzierte eine Hochregulation von CISH in T-Zellen, während Interleukin-2 und -7 nur eine frühe transiente Expression von CISH mRNA induzierten. Zur Modulation der CISH-Expression in humanen T-Zellen wurde eine lentivirale Methode zur stabilen Expression sowohl von CISH als auch von inhibitorischer shRNA gegen CISH (jeweils zusammen mit GFP) verwendet. Erste Ergebnisse legten keinen Einfluss einer CISH-Überexpression auf die Proliferation und das Zytokinprofil der T-Zellen nahe. Schlussfolgerung. Neben der Charakterisierung des Einflusses von CISH auf den Phänotyp und die Funktion werden mittels globaler Transkriptomanalysen die Genexpressionsprofile von T-Zellen mit modulierter CISH Expression bestimmt. Diese Experimente sollen die exakte Rolle von CISH in der T-Zellantwort charakterisieren. Junk L. 1 , Hammer E. 1 , Leenen A. 2 , Bohn B. 3 , Escherich G. 4 Hintergrund. Autoimmune Endokrinopathien sind durch eine immunvermittelte Zerstörung endokriner Gewebe gekennzeichnet. Das autoimmune polyglanduläre Syndrom Typ 2 (APS-2) ist durch das Auftreten einer Nebennierenrindeninsuffizienz, autoimmuner Schilddrüsenerkrankung und/oder Diabetes mellitus Typ 1 definiert. Daneben können noch andere endokrine und nicht endokrine Autoimmunerkrankungen auftreten. Kasuistik. Wir berichten über ein 10-jähriges Mädchen mit Gewichtsverlust und zunehmenden Leistungsknick. Bei der klinischen Untersuchung fielen trockene Schleimhäute und eine Hyperpigmentierung der Haut auf. Bei Hyponatriämie und Hyperkaliämie wurde unter dem Verdacht auf eine primäre Nebenniereninsuffizienz mit der Substitution von Hydrocortison und Fludrocortison begonnen. In der weiteren Labordiagnostik bestätigte sich dieser Verdacht (ACTH >1250 pg/ml, Renin 5460 ng/l, Cortisol 44,8 µg/l, Aldosteron <11 pg/ml). Zusätzlich fiel eine Autoimmunthyreopathie mit erhöhtem TSH (18,48 µlU/ml) und positiven TPO-Antikörpern (129,1 U/ml) auf. Hinweise auf andere Organbeteiligungen fehlten (keine mukokutane Candidiasis, kein Nachweis von Diabetes-Typ-1-Antikörpern). In der Familienanamnese stellte sich heraus, dass der Vater unserer Patientin im Alter von 6 Jahren ebenfalls an einer Nebenniereninsuffizienz und einer Autoimmunthyreopathie erkrankt war. Fehlender Candidabefall der Schleimhäute und positive Familienanamnese lassen das Vorliegen eines APS-2 möglich erscheinen. Fazit. Nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern kann das autoimmune polyglanduläre Syndrom Typ 2 auftreten. Deswegen sollte bei Kindern, die mit einer autoimmunen Endokrinopathie auffallen, an zusätzliche Autoimmunerkrankungen gedacht und eine entsprechende Diagnostik durchgeführt werden. Wiese J. 1 Diskussion. In TZ waren mehr Jungen betroffen, die Symptomdauer länger, und die Therapie erfolgte später. In beiden Kohorten wurden überwiegend Münzen und Hartprodukte verschluckt, und >50% der Kinder war jünger als 3 J., was die Notwendigkeit der häuslichen Prävention unterstreicht. Bis auf einen konnten alle FK entfernt werden; somit ist diese Intervention auch in KH der Grundversorgung möglich. Marquard J. 1 Dinkelborg M. 1 , K. Thiel, K. Lawrenz, N. Uz Koestlin L. 1 , Dahlinger N Robinson B. 1 , Kirchner M. 1 , Sonnenschein A. 1 , Mannhardt-Laakmann W. 1 1 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Pädiatrische Immunologie und Rheumatologie, Mainz Fragestellung. Die Zytokine IL1, IL6 und TNFα gelten als Mediatoren der Inflammation bei sJIA. Wir untersuchten in einem In-vitro-Zellkulturmodell, inwieweit die selektive Zytokinblockade das übrige Zytokinnetzwerk beeinflusst. Material und Methode. Periphere mononukleäre Zellen von 10 Patienten mit sJIA und 10 Gesunden wurden mit Lipopolysacharid (LPS), in weiteren Ansätzen zusätzlich mit Tocilizumab (IL6)-, Anakinra und Canakinumab (IL1)-, Adalinumab (TNF)-Blocker in vitro kultiviert. Nach 24 Stunden wurden im Überstand IL-1β, -2, -4, -5, -6, -8, -10, -12p70, -17A, IFNγ, TNFα durchflusszytometrisch quantitativ bestimmt. Der Quotient der Zytokinkonzentration aus LPS-Biologika-zu unstimulierter Kultur verdeutlicht den Einfluss der einzelnen Biologika auf das übrige Zytokinnetzwerk. Ergebnisse. Im Vergleich zu Gesunden (KO) finden sich bei sJIA-Patienten nach LPS-Stimulation höhere Konzentrationen von IL1 und IL6, während TNFα signifikant vermindert sezerniert wird. Tocilizumab und Adalimumab supprimieren IL-6 und TNFα, steigern jedoch IL1 bei sJIA. Demgegenüber hemmen Anakinra und Canakinumab sowohl IL1, IL6 als auch TNFα, sowohl bei sJIA als auch KO. Das antiinflammatorische Zytokin IL-10 wird bei sJIA in geringerer Konzentration ausgeschüttet als bei KO. Alle untersuchten Biologika hemmen IL-10 zusätzlich. Die Zytokine IL-4 und IL-17A werden bei sJIA nicht sezerniert. Diskussion. Tocilizumab, Anakinra und Canakinumab wirken signifikant, allerdings nicht selektiv antiinflammatorisch auf die Zytokinexpression bei sJIA. Canakinumab zeigt eine höhere IL1-Spezifität als Anakinra. TNFα, IL4 und IL17 spielen, im Vergleich zur Oligoarthritis, bei sJIA keine Rolle. Allerdings scheint die antiinflammatorische Autoregulation durch IL10 signifikant eingeschränkt zu sein. Einleitung. Das Muckle-Wells-Syndrom (MWS) ist eine autoinflammatorische Krankheit, die durch rezidivierende Fieberschübe, Arthralgien, Exantheme und eine progressive Innenohrschwerhörigkeit gekennzeichnet ist. Die Erkrankung gehört zu den Cryopyrin-assoziierten periodischen Syndromen (CAPS), die auf einer Mutation im NLRP3-Gen auf Chromosom 1 beruhen und autosomal dominant vererbt werden. Fallbericht. Vorgestellt wird ein 13-jähriger Patient mit rezidivierenden Fieberepisoden, schwerer Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Myalgien sowie einer Konjunktivitis. Beginn ab dem 8. Lebensjahr, seither mit Unterbrechungen alle 2-3 Monate Fieber über 3 Wochen. Bekannte Innenohrschwerhörigkeit seit dem 3. Lebensjahr. Eine Schwester leidet ebenfalls an Innenohrschwerhörigkeit, zeigt jedoch keine Fieberschübe. Die Symptomatik spricht auf Decortin an. In der molekulargenetischen Untersuchung zeigt sich beim Indexpatienten ein heterozygoter Trägerstatus für eine Q703K-Substitution, jedoch nicht bei seiner Schwester. Diskussion. Die Allelfrequenz dieser Mutation beträgt ca. 4-5%, was eher auf einen benignen Polymorphismus hinweist. Einige Fallberichte unterstützen jedoch den Verdacht, dass es sich hierbei um eine krankheitsrelevante Mutation mit niedriger phänotypischer Penetranz und variabler Expression handelt. Eine Innenohrschwerhörigkeit ist bei symptomatischen Trägern dieser Mutation bislang nicht beschrieben. Ein diagnostischer Therapieversuch mit dem Il-1β-Antagonisten Canakinumab wird derzeit eingeleitet. Fazit. Die Bedeutung der Q703K-Variante ist bislang nicht eindeutig geklärt. Ein erfolgreicher diagnostischer Therapieversuch könnte dazu beitragen, die Hypothese einer krankheitsrelevanten Mutation mit niedriger phänotypischer Relevanz zu stützen. (DHR-Test) , der V. a. eine CGD wurde molekulargenetisch in beiden Fällen bestätigt. Diskussion. Verschiedene immunologisch bedingte Kolitiden des Säuglings können auf Antigenreduktion der Nahrung ansprechen. Die Fehldiagnose allergische Proktokolitis bei seltenen Formen der Earlyonset-CED oder Kolitiden bei Immundefektsyndromen führt oft zu einer verzögerten Diagnosestellung. Bei schwerer Symptomatik oder untypischen Befunden bei blutigen Stühlen im Säuglingsalter sollte trotz gutem Ansprechen auf eine Eliminationsdiät eine weiterführende immunologische Diagnostik erfolgen. Complementary and alternative medicine in pediatrics: a systematic overview/synthesis of Cochrane Collaboration reviews Schroeder N. 1 , Meyer S. 2 1 Universitätskinderklinik, Homburg, 2 Universität des Saarlandes, Homburg Background. A high prevalence of complementary and alternative medicine (CAM) use has been documented in children with chronic illnesses. Conversely, evidence based medicine is considered an important contributor in providing the best quality of care. Methods. We performed a systematic overview/synthesis of all Cochrane Reviews published between 1996 and 2012 in pediatrics, assessing the efficacy, and clinical implications and limitations of CAM use in children. Main outcome variables: Percentage of reviews that concluded that a certain intervention provides a benefit, percentage of reviews that concluded that a certain intervention should not be performed, and percentage of studies that concluded that the current level of evidence is inconclusive. Results. 135 reviews were enrolled -most often from the United Kingdom (29/135), Australia (24/135) and China (24/135). In only 5/135 (3.7%) of reviews a recommendation in favour of a certain intervention was given; 26/135 (19.3%) issued a conditional positive recommendation, while 9/135 (6.7%) reviews concluded that certain interventions should not be performed. Ninety-five reviews (70.4%) were inconclusive. The proportion of inconclusive reviews increased during 3, a priori defined time intervals [1995-2000: 15/27 (55.6%); 2001-2006: 33/44 (75%); and 2007-2012: 47/64 (73.4%) ]. The 3 most common criticisms with regard to quality of enrolled studies were: more research needed (82/135), low methodological quality (57/135) and small number of study participants (48/135). Conclusions. Given the disproportionate number of inconclusive reviews, there is an ongoing need for high quality research to assess a potential role of CAM in children. Zuzak T.J. 1, 2 , Längler A. 1, 3 1 Gemeinschaftskrankenhaus, Kinder-und Jugendmedizin, Herdecke, 2 Unikinderklinik Essen, Kinder-und Jugendmedizin, Essen, 3 Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin, Witten Einführung. Es sind nur wenige Daten über die Anwendung von komplementärer und alternativer Medizin (CAM) in Europa bekannt; von diesen behandeln die wenigsten die Anwendung von CAM bei Kindern. Eine gesamteuropäische Übersicht gab es bisher noch nicht. Methoden. Es wurde eine nicht-systematische, narrative Untersuchung der Anwendung von CAM in Europa durchgeführt, indem Daten aus veröffentlichten Befragungen mit Expertenmeinungen aus 20 Ländern kombiniert wurden. Dabei wurden lokal, als auch international veröffentlichte Umfragen ausgewertet, zusammengefasst und die Prävalenz des CAM-Gebrauchs berechnet. Einschränkungen durch den Mangel an repräsentativen Studien und durch unterschiedliche Definitionen des CAM-Gebrauchs in den verschiedenen Ländern konnten durch den Einbezug von 18 lokalen CAM-Expertenmeinungen größtmöglich kompensiert werden. Ergebnisse. Es wurden Daten aus 20 europäischen Ländern ausgewertet. Umfragen über die Anwendung von CAM bei Kindern waren in 55% der untersuchten Länder verfügbar. Die herausgearbeitete Prävalenz des CAM-Gebrauchs von Kindern in Europa war 54%. Die befragten CAM-Experten in der Pädiatrie berichteten über eine steigende Anwendung von CAM und dessen Wahrnehmung in Gesundheitswesen in den meisten Ländern. Schlussfolgerung. In Europa scheint das Anwenden von CAM nicht nur unter Erwachsenen sondern auch unter Kindern weit verbreitet zu sein. Durch den steigenden Gebrauch von CAM bei Kindern in Europa wird zusätzliche Forschung über die Anwendung, aber auch über die Effizienz und potenzielle Nebenwirkungen der CAM-Therapien notwendig. In einem nächsten Schritt sollte eine gesamt europäische Definition von CAM gefunden werden, um repräsentative, zwischen den einzelnen Ländern vergleichbar Studien erarbeiten zu können. Versorgung; -Kettentermine für alle Familienmitglieder, welche die Wartezeiten deutlich reduzieren; -zusätzlich additive Effekte wie Kontrollen des Impfstatus der gesamten Familie; -die Transition als Überführung von Jugendlichen in die Erwachsenenmedizin ist bei uns bereits konstituiert; Dieses Praxiskonzept ist attraktiv für Familien, da das begrenzte Zeitkontingent berücksichtigt wird. Es werden bei uns im Vergleich deutlich mehr Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen durchgeführt. Geplant ist, unser Praxiskonzept um weitere Fachgruppen (z.B. Gynäkologe/ Hebamme/ HNO/Augenarzt) im Rahmen eines Praxisverbundes zu erweitern und dies als neuen Standard zu etablieren. Zusammenfassend bieten wir, in dieser Form und unter der Marke familycare, erstmals ganz konkret und umfassend eine wirkliche Versorgung für die ganze Familie (drei Generationen) "aus einer Hand" an. Berger T. 1 , Claßen M. 2 , Engelhardt H. 3 , Laaß M. 5 , Melchior R. 6 , Posovszky C. 7 , Rodeck B. 8 , Schaper K. 9 Ergebnisse. Die verwendeten Maßnahmen verteilten sich wie folgt: Picosulfat 54%, rektale Abführmaßnahmen 44%, Macrogol 41%, phosphathaltige Laxantien 9%, Sonstige 12% (Mehrfachnennungen). Der Reinigungseffekt war bei 73% der Untersuchungen gut bis exzellent, mit deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Zentren. Die Komplikationsraten betrugen 22% während der Vorbereitungsphase und 12% während der Endoskopie selbst, diese waren überwiegend leichter Natur. Weder die Vorbereitungsdauer noch die eingesetzten Medikamente hatten einen Einfluss auf die Parameter "Reinigungseffekt", "Komplikationsrate während der Endoskopie" und "Gesamtbeurteilung". Dagegen war das Risiko für Komplikationen in der Vorbereitungsphase bei Einsatz von Macrogol erhöht (OR 3,46; p<0,01) und bei Einsatz von Picosulfat erniedrigt (OR 0,416; p<0,01). Insbesondere war das Risiko, eine Magensonde zu erhalten, bei Anwendung von Macrogol um das 27,6-fache erhöht. Schlussfolgerung. Es handelt sich um die erste Auswertung dieser Art in Deutschland. Wir konnten in Übereinstimmung mit der Literatur deutliche Zusammenhänge zwischen den verwendeten Medikamenten und dem Komplikationsrisiko in der Vorbereitungsphase finden. Die Unterschiede im Reinigungsergebnis lassen sich dagegen durch die von uns erfassten Faktoren nicht erklären. Fallbericht. Wir berichten über einen 1 3/12-jährigen Jungen mit ausgeprägter mesenterialer Lymphadenopathie, ausgelöst durch eine Helicobacter-pylori-positive Duodenitis. Der Patient war bereits im 3. Lebensmonat von der 50. auf die 3. Gewichtsperzentile abgewichen und daher mit der Diagnose einer frühkindlichen Fütterstörung in Betreuung. In der Woche vor Aufnahme war er appetitlos und hatte 1,2 kg Körpergewicht verloren, ohne andere akute Symptome. Im Rahmen der Abklärung der Gedeihstörung wurde eine Abdomensonographie durchgeführt, welche eine auffallend paketartige mesenteriale Lymphadenopathie zeigte. In einer breiten Diagnostik fand sich als einzig weiterer pathologischer Befund eine deutlich erhöhte Calprotectin-Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Konzentration im Stuhl. Eine daraufhin durchgeführte Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) erbrachte eine chronische Duodenitis und eine wahrscheinlich refluxbedingte Ösophagitis. Interessanterweise konnten Helicobacter pylori im Duodenum nachgewiesen werden. Nach Eradikationstherapie über 7 Tage (Amoxicillin, Clarithromycin) sowie Omeprazol-Therapie war der abdominelle Lymphknotenbefund deutlich rückläufig. Schlussfolgerung. Eine derart ausgeprägte mesenteriale Lymphadenopathie im Kindesalter ist ein seltener Befund und sollte immer eine ÖGD als essentiellen Bestandteil der Diagnostik mit umfassen. Eine Helicobacter-pylori-Infektion sollte bereits bei unspezifischen Symptomen wie Gedeihstörung und wiederkehrendem Erbrechen in Betracht gezogen werden. Fallbericht. Wir berichten den Fall eines ehem. Zwillings-FG der 35+6 SSW, welches per prim. Sectio nach komplikationsloser SS entbunden wurde. Gute postnatale kardiopulmonale Adaptation. Es erfolgte der Nahrungsaufbau mit Pre-Nahrung. Am 8. Lebenstag Auftreten von blutigen, dünnen Stühlen und pathologischen Abdominalbefund sowie Bauchschmerzen. Abdomensonographisch zeigte sich eine Gasansammlung im portalvenösen System sowie in der Wand des C. desc. Die Röntgen Abdomenübersicht blieb unauffällig. Bei V. a. eine NEC erfolgte die Verlegung auf die neonatologische Intensivstation und eine initiale orale Nahrungskarenz. Mikrobiologische und virologische Stuhluntersuchungen blieben unauffällig. Bei weiterhin negativen Entzündungsparametern und klinisch gebesserten Abdomen wurde erneut mit dem enteralen Nahrungsaufbau begonnen. Bei wieder auftretender blutiger Diarrhoe und Bauchschmerzen folgte die Durchführung einer Sigmoidoskopie, welche makroskopisch eine ausgeprägte hämorrhagisch-ödematöse Colitis im distalen Sigma sowie histologisch eine eosinophile Colitis zeigte. Bei V. a. eine Kuhmilchproteinallergie (KMPA) erfolgte die sofortige Umstellung auf eine aminosäurebasierte Formulanahrung. Hierunter rasche Besserung der klinischen Symptomatik. Zur Diagnosesicherung erfolgte eine Kuhmilchprovokation nach 6 Wochen. Hierunter erneut Koliken und vermehrt flüssige Stühle, so dass die KMPA gesichert werden konnte. Unter aminosäurebasierter Nahrung zeigte der Patient im Weiteren einen erfreulichen Verlauf mit guter Gewichtsentwicklung. Schlussfolgerung. Bei geschilderter Symptomatik im Neugeborenenalter mit blutiger Diarrhoe, Koliken und Pneumatosis intestinalis ist neben einer NEC differenzialdiagnostisch auch an eine KMPA zu denken. Ein möglicher kausaler Zusammenhang von NEC und KMPA wird aktuell diskutiert. Methode. Die beiden beschriebenen Charakteristika in Assoziation mit dem Vorliegen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung sind charakteristisch für das Hermansky-Pudlak-Syndrom (HPS). In der Literatur sind Fälle bei Erwachsenen beschrieben, darunter 8 Berichte einer erfolgreichen Infliximabtherapie. Es gibt bisher nur 1 publizierten pädiatrischen Patienten mit Hermansky-Pudlak-Syndrom, bei dem eine CED beschrieben wurde. Dieser Patient wurde ebenfalls mit Infliximab behandelt. Verlauf. Bei der Patientin wurde die systemische Therapie fortgeführt und bei ausgeprägtem Anal-/Rektumprolaps mit tiefer, sehr schmerzhafter Fissur eine operative Intervention erwogen und wegen der floriden Entzündung verworfen. Trotz einer Therapieintensivierung mit Azathioprin exazerbierte acht Wochen später die Symptomatik. Bei der Re-Endoskopie lautet die histologische Beurteilung nun Morbus Crohn. Zusätzlich zur bisherigen Medikation begannen wir mit einer Infliximabtherapie (Dosis 5 mg/kgKG). Diese Gaben wurden gut vertragen und der Zustand der Patientin verbesserte sich rapide. Diskussion. Ob es sich bei unserer Patientin um einen Morbus Crohn handelt oder die CED bei HPS doch eher als "Crohn's like disease" einzuordnen ist, bleibt offen. Da Therapieempfehlungen fehlen, können Optionen nur nach Literaturrecherche und im Einzelfall diskutiert werden. Die Diagnose HPS wurde genetisch gesichert. Hofmeister R. 1 , Finetti C. 1 Einleitung. Valproat hat trotz neuer Antikonvulsiva auch heute in der Behandlung von Epilepsien im Kindesalter einen hohen Stellenwert. Häufig werden Eltern ausführlich über eine mögliche schwere Schädigung der Leber mit potentiell tödlichem Ausgang unter Valproattherapie aufgeklärt. Eine Valproat-assoziierte Pankreatitis findet dabei wenig Beachtung. Fallbeschreibung. Wir berichten über einen 21 Monate alten Jungen, der aufgrund einer hypoxisch ischämischen Enzephalopathie eine therapieschwierige Epilepsie entwickelte. Seit 3 Monaten wurde eine Therapie mit Valproat (45 mg/kgKG/die in 2 ED) und Levetiracetam durchgeführt. Der letzte Valproat-Talspiegel betrug 67 µg/ml (Norm 50-100). Die Vorstellung des Jungen erfolgte bei plötzlicher Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Der Junge war blass, appetitlos, verlangsamt und wesensverändert. Ergebnisse. Laborchemisch zeigte sich eine erhöhte Lipase (1272 U/l). Die Leberwerte und die Entzündungsparameter waren unauffällig. Bei Verdacht auf eine Valproat-assoziierte toxische Pankreatitis wurde das Valproat sofort abgesetzt. Darunter kam es rasch zur Besserung des Allgemeinzustands und deutlichem Rückgang der Lipasewerte mit Restitutio ad integrum. Schlussfolgerung. Die kausale Therapie der Valproat-assoziierten Pankreatitis ist das Absetzen des Valproats. Entscheidend dafür ist die Kenntnis über diese seltene, schwerwiegende Komplikation. Neben der Bestimmung der Leberwerte sollte daher auch immer eine Bestimmung der Lipase erfolgen. Dies gilt für Routineblutuntersuchungen und insbesondere für die Notfalldiagnostik. Methode. 18 Mütter nahmen mit ihren Babys am Pretest teil. Sie fütterten an zwei unterschiedlichen Tagen einen Brei mit bekanntem (bB) bzw. einen mit unbekanntem Gemüse (uB) und gaben auf einer 9-Pt.-Skala an, wie gut er ihrem Baby und ihnen selbst schmeckt. Die Reihenfolge bB und uB wurde balanciert. Die verzehrten Mengen der Breie wurden jeweils abgewogen. Zusätzlich füllten die Mütter einen Food Neophobie Fragebogen aus. Ergebnisse. Alle (bis auf einen) Säuglinge verzehrten mehr von bB als vom uB. Die Differenz der Verzehrsmengen verringerte sich mit der Neophobie der Mütter signifikant. Die Steigung der linearen Regression ist negativ (p-Wert: 0,02). Bei der Einschätzung der Akzeptanz des Breis durch die Mutter ergab sich hingegen kein signifikanter Unterschied zwischen uB und bB. Diskussion. Zunächst zeigen die Ergebnisse, dass die Akzeptanz von Breien bei Säuglingen durch die Verzehrsmenge gut gemessen werden kann, noch besser als durch die Einschätzung durch die Mütter. Weiterhin deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass Babys von neophilen Müttern noch weniger bereit sind, neue Lebensmittel zu essen, als Babys von neophoben Müttern. Weitere Untersuchungen mit mehr Teilnehmern werden folgen. Fragestellung. Ziel der Studie war ein Vergleich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (LQ) zwischen Kindern mit funktionellen und organisch bedingten gastrointestinalen Störungen sowie gesunder und chronisch kranker Kinder (Neurodermitis, Asthma bronchiale, Adipositas). Zudem sollten Prädiktoren der gesundheitsbezogenen LQ ermittelt werden. Material und Methoden. Fragebogendaten wurden in pädiatrisch-gastroenterologischen Ambulanzen querschnittlich im Kindesurteil erho-Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | ben. Kinder mit funktionellen (n=70, FGIS) und organisch bedingten gastrointestinalen Störungen (n=100; OGIS) im Alter von 8-18 Jahren machten Angaben zum Schmerzerleben, Coping und gesundheitsbezogener LQ. Ergebnisse. Kinder mit FGIS sowie OGIS zeigten eine vergleichbar beeinträchtigte gesundheitsbezogene LQ. Kinder mit gastrointestinalen Schmerzen zeigten im Vergleich mit chronisch kranken Kindern die geringste LQ. Alter, Geschlecht, Erkrankungsdauer und Diagnose (FGIS vs. OGIS) wiesen keinen signifikanten Zusammenhang zur gesundheitsbezogenen LQ auf. Schmerzerleben und Katastrophisieren jedoch waren signifikante Prädiktoren der gesundheitsbezogenen LQ, wobei Katastrophisieren die Beziehung zwischen Schmerzerleben und gesundheitsbezogener LQ vollständig vermittelte. Diskussion/Schlussfolgerungen. Es besteht eine deutliche emotionale Belastung in Zusammenhang mit chronischen Bauchschmerzen -unabhängig von ätiologischen Faktoren. Interventionen sollten auf eine Bearbeitung der Copingstrategien zielen, da eine katastrophisierende Verarbeitung und Bewertung der Schmerzen die kausale Verbindung zwischen Schmerzerleben und gesundheitsbezogener LQ darstellt. Methoden. Wir untersuchten ein Kollektiv von 65 jugendlichen männlichen Leistungssportlern aus einem Münchner Fußballverein im Alter zwischen 13 und 19 Jahren (M=14,4 Jahre). Anthropometrische Daten, Trainingsdauer und -intensität, kardiovaskuläre Parameter und Daten aus der Spiroergometrie wurden über 6 Monate gesammelt. Dabei ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Anzahl der leistungssportlichen Trainingsjahre (M=4,7y, Range 1-9 y) und der linksventrikulären Hinterwanddicke (p=0,025) sowie ein Trend zwischen den Trainingsjahren und der interventrikulären Septumdicke (p=0,093), nicht jedoch zwischen Trainingsjahren und linksventrikulärem enddiastolischen Durchmesser. Intensives Fußballtraining führt damit vermutlich zur konzentrischen kardialen muskulären Anpassung, nicht jedoch zur Vergrößerung des linksventrikulären Lumens. Die Septumverdickung (IVSd) bzw. Hinterwandverdickung (PWd) lag bei 15% (IVSd) bzw. 4% (PWd) der Sportler oberhalb des oberen Normwertes. Eine signifikante, klinisch relevante linksseitige Ausflusstraktobstruktion konnte (noch) nicht gefunden werden. Schlussfolgerung. Diese Beobachtung bestätigt unsere Forderung nach kinderkardiologischem Screening inklusive Echokardiographie vor und unter leistungssportlicher Tätigkeit bereits im Jugendalter. Man muss allerdings auch kritisch über die Erstellung neuer Normwertetabellen für Leistungssportler nachdenken. Zukünftig sollen nun auch Gewebedoppler-Untersuchungen als funktionelle Myokarduntersuchungen in unsere Routine integriert werden, um noch genauere Differenzierungen der myokardialen Anpassung an Training registrierbar zu machen und zwischen longitudinalen, circumferenziellen und radialen myozytären Antworten auf körperliches Training unterscheiden zu können. Kaemmerer H. 1 , Pittrow D. 2 , Huscher D. 3 , Tiede H. 4 , Delcroix M. 5 , Hoeper M.M. 6 , Ewert P. 1 , für die COMPERA-Studiengruppe 1 Deutsches Herzzentrum, München, 2 Institut für Klinische Pharmakologie, Technische Univ., Dresden, 3 Epidemiologie, Deutsches Rheumaforschungszentrum, Berlin, 4 Med. Klinik II der Universität, Gießen, 5 Dept. for Pneumology, University Hospital, Leuven, Niederlande, 6 Abt. für Pneumologie, MHH, Hannover Fragestellung. Aktuelle Daten zu Charakteristika und Behandlungssituation von Patienten mit pulmonalarterieller Hypertonie (PAH) assoziiert mit angeborenen Herzfehlern (CHD, Dana Point Klassifikation Gruppe 1.4.4.) sind erforderlich. Methoden. In der Registerstudie COMPERA (Prospective Registry of Newly Initiated Therapies for Pulmonary Hypertension, ClinTrials. gov Identifier NCT01347216) werden seit 2007 erwachsene Patienten mit allen Formen der PAH-CHD prospektiv dokumentiert (inklusive Eisenmenger-Physiologie; "pulmonal-vaskuläre Dysfunktion" bzw." relative PAH" nach cavo-pulmonaler Anastomose oder modifizierter Fontan-Operation). Ergebnisse. Im März 2013 waren in COMPERA 1542 Patienten mit PH und 2373 Patienten mit PAH eingeschlossen, davon 322 mit PAH-CHD. Die Patienten waren im Mittel 46,5 Jahre alt, in 63% Frauen, in NYHA funktioneller Klasse I in 5%, II in 23%, III in 68%, und IV in 3%. Die Lebensqualität auf der EQ-5D visuellen Analogskala (0 sehr schlecht, 100 sehr gut) lag bei 50 Punkten. Die Mehrheit der CHD-Patienten wurde bei Einschluss mit PAH-spezifischen Medikamenten behandelt: Endothelinrezeptorantagonisten erhielten 64% der Patienten, Phosphodiesterase-V-Hemmer 49%, und Prostazykline 6%. Unter oraler Antikoagulation standen 42% aller CHD-Patienten (Eisenmenger 21%, Fontan 88%). Bei den Eisenmenger-Patienten lag die Überlebensrate 4 Jahre nach Einschluss bei 84,4%. Diskussion. In Hinblick auf die zu Grunde liegenden Ätiologie und der speziellen Hämodynamik der angeborenen Herzfehler sollten PAH-CHD-Patienten getrennt von anderen PAH-Formen und differenziert nach Subgruppen dargestellt werden, wofür sich COMPERA aufgrund der Fallzahl und Detailtiefe eignet. Eyermann R. 1 1 Dr. Richard Eyermann, Kinder-und Jugendmedizin, Kinderkardiologie, Sportmedizin, München Fragestellung. Impfungen sind hocheffizient gegen viele Infektionskrankheiten. Was ist bei herzkranken Kindern zu beachten? Methode. Literaturrecherche. Empfehlungen EbM. RSV-Prophylaxe. Kinder mit HSCHD in RSV-Saison 4-wö. mit Palvizumab: < 1 J. Muß-/1< 2 J. Kann-Bestimmung (neu). Herzoperation. Bei elektiver OP: Mindestabstand nach Tot-/Lebendimpfstoffen 3 bzw. 14 die. Nach OP Impfungen gleiche Mindestabstände. Vitale Indikation: weder Impfung noch OP verschieben. Zwischen Gabe Ig-haltiger Präparate u. Lebendimpfstoffe Abstand 3 Mo. Vor OP Hep B-Immunisierung vollenden. HTX. Vor HTX Grundimmunisierung komplett vollenden, ggf. Impfungen vorziehen: Hep B beim NG, MMR u. Varizellen ab 9. Mo; DPT, Polio, Hib mit 6 Wo. Nach HTX unter Immunsuppression KI für Lebendimpfstoffe, Ausnahmen n. Konsil; unter Hochdosis-Steroidtherapie nach Impfung kein suffizienter AK-Titer; Kontrolle Impftiter! Asplenie, angeboren. Zum Beispiel Heterotaxie-S.; v. a. Impfungen gegen Pneumo-, Meningokokken u. Hib. Pneumokokken: Immunisierung lt. STIKO, später ggf. weitere Wiederholungsimpfungen -Kinder >5<10 J. in mindestens 3-, Erwachsene 5-J.-Abständen. Ausgeprägte Impfreaktionen möglich (individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung, Impftiter!). Hib: Immunisierung lt. STIKO. Meningokokken: M.-C-Impfung <2 J., B-Impfstoff aktuell zugelassen, Impfschema in Diskussion. Ggf. 6-12 Mon. nach 2. Lj. Impfung gegen Serotypen A, C, W135, Y. DiGeorge-Syndrom. Partiell/komplett, Immunschwächespektrum breit. Totimpfstoffe lt. STIKO. Impftiter! Lebendimpfstoffe nach immunologischer Basisuntersuchung u. Konsil. RSV-Prophylaxe in RSV-Saison. Bei Varizellenexposition Varizellen-Ig. Influenza-Impfung. Chronisch Herzkranke jeden Alters, DiGeorge-Syndrom u. n. HTX lt. STIKO jährlich. Schlussfolgerung. Prinzipiell gilt der STIKO-Impfkalender. Besonderheiten sind aber zu beachten. Eyermann R. 1 1 Dr. Richard Eyermann, Kinder-und Jugendmedizin, Kinderkardiologie, Sportmedizin, München Einleitung. Inzidenz bei scheinbar gesunden Adoleszenten pro Jahr sportlicher Aktivität bei 1:250.000,häufiger bei Jungen, Afro-Amerikanern, Wettkämpfern von Football und Basketball. Ätiologisch SCD bei jüngeren Sporttreibenden präexistente nichterkannte Herzerkrankun-gen (90% strukturelle Herzerkrankungen, 10% primär elektrophysiologische Störungen): Häufig dabei HCM 36%, Koronaranomalien 23%, idiopathische LVH 10%; weniger häufig rupturiertes Aortenaneurysma, Myokarditis, AS, KHK, ARVD; selten WPW-Syndrom, LQTS, MKPS, Commotio cordis, Drugs. In Screeningevaluationen (n-115) bei SCD-Betroffenen in vorherigen medizinischen Evaluationen nur in 3% kardiovaskuläre Erkrankungen aufgedeckt, in 0,9% korrekte Korrelationen zum SCD hergestellt worden! Kardiovaskuläre Anamnese. Bedeutsamstes Screeningelement, Mindestinhalt: 1) früherer Thoraxschmerz, Synkope oder Near-Synkope, unerwartete unklare Dyspnoe oder Fatigue assoziiert mit Belastung, 2) früheres Herzgeräusch oder Hypertonie, 3) positive FA auf SCD, MACE <50 Jahre sowie HCM, Marfan-Syndrom, LQTS, signifikante Arrhythmien. Fragestellung. Aufgrund seiner teratogenen Wirkung wird Valproat in der Schwangerschaft heute nicht mehr empfohlen. Dadurch sind Fälle des fetalen Valproat-Syndroms selten geworden. Im Hinblick auf Spätfolgen und eine optimale Nachbetreuung sollte bei Dysmorphie Zeichen jedoch immer auch an Folgen einer Medikamenteneinnahme wie Valproat während der Schwangerschaft gedacht werden. Falldarstellung. Bei dem Patienten handelt es sich um ein männliches Frühgeborenes der 32. SSW, das postpartal zunächst durch eine auffällige Fazies auffiel. Anamnestisch ergab sich eine pränatale Valproat-Exposition von 1000 mg/Tag, sodass gezielt nach weiteren Fehlbildungen im Sinne eines Valproat-Syndroms gesucht wurde. Es zeigten sich eine weite vordere Fontanelle, Hypertelorismus, flache Nasenwurzel mit nach oben gerichteter Nase, niedrig angesetzte Ohren und weit auseinander stehende Brustwarzen. In der Literatur werden zudem weitere Dysmorphiezeichen und Fehlbildungen beschrieben. Zu den häufigsten gehören Spina bifida, Herzfehler, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, genitale Fehlbildungen wie Hypospadie und Extremitäten-Fehlbildungen. Diskussion. Trotz der neuen Antikonvulsiva, muss man auch heute noch an ein fetales Valproatysndrom bei geschlechtsreifen Frauen denken. Eine antikonvulsive Therapie mit Valproat während der Schwangerschaft erhöht das Fehlbildungsrisiko um das 2-bis 3-fache, besonders wenn die Dosis über 1000 mg/d liegt. Daher sollte bei Mädchen ab der Pubertät die Therapie umgestellt werden auf ein unbedenkliches Präparat. Sollte Valproat das einzig wirksame Antikonvulsivum sein, müssen engmaschige sonographische Kontrollen während der Schwangerschaft erfolgen. Auch ein Langzeit-Follow-up der Kinder ist auf Grund der möglichen langfristigen Auswirkungen auf das Verhalten notwendig. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | DGKJ-PO-V3-7 Beratungspraxis der Kinderärzte zum Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Familie -eine Fragebogenerhebung Radtke E. 1 , Buschmann A. 2 1 Universität Hildesheim, Institut für Psychologie, Hildesheim, 2 Pädagogische Hochschule Heidelberg, FRIZ Frühinterventionszentrum, Heidelberg Hintergrund. Mehrsprachig aufwachsende Kinder gehören zunehmend zum alltäglichen Bild in Deutschland. Jedoch stellt der Umgang mit den verschiedenen Sprachen innerhalb einer Familie noch immer eine Herausforderung sowohl für die Familien selbst als auch für Personen, die diese Familien diesbezüglich beraten, dar. Methode. Im Rahmen des Modellprojekts "Sprachkompetent von Anfang an" (Kooperation Frühinterventionszentrum Heidelberg und Universität Hildesheim) wurde eine Fragebogenerhebung zur Erfassung der kinderärztlichen Beratungspraxis zum Thema Mehrsprachigkeit durchgeführt. Hierfür wurde eine Zufallsstichprobe von 306 Pädiatern in niedergelassener Tätigkeit aus ganz Deutschland gezogen. Ergebnisse. Die Rücklaufquote betrug 44,8%. Ein Drittel der Pädiater gab an, dass mehr als 30% der von ihnen betreuten Familien einen Migrationshintergrund aufweisen. Es zeigte sich u. a., dass die Mehrheit der Befragten bereits routinemäßig zum Umgang mit Mehrsprachigkeit berät. Häufig ist jedoch der Beratungszeitpunkt zu spät gewählt und es werden auch nicht förderliche Ratschläge erteilt. Zwei Drittel der Pädiater gab an, sich nicht ausreichend über das Thema Mehrsprachigkeit informiert zu fühlen. Schlussfolgerung. Als erste Ansprechpartner für Entwicklungsfragen und somit auch für Fragen zur mehrsprachigen Erziehung tragen Pädiater in niedergelassener Praxis eine große Verantwortung und sollten zu kompetenten Ansprechpartnern für viele Familien zum Thema Mehrsprachigkeit befähigt werden. Aus diesem Grund sind in der Arbeitsgruppe Blätter zur Mehrsprachigkeit für den Einsatz im Rahmen der kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen entwickelt und in zehn Sprachen übersetzt worden. Maschmann J. 1 , Rieger M.A. 2 , Michaelis M. 2, 3 , Lillig J.S. 2 , Wilke M. 4 , Handgretinger R. 5 , 1 Universitätsklinikum Tübingen, Stabsstelle Medizinische Strukturplanung und Qualitätsmanagement, Tübingen, 2 Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Tübingen, 3 Freiburger Forschungsstelle für Arbeits-und Sozialmedizin, Freiburg, 4 Department für Kinderheilkunde, Neuropädiatrie, Tübingen, 5 Department für Kinderheilkunde, Hämatologie, Onkologie und Allg. Pädiatrie, Tübingen Einleitung. Die Arbeitszeitbelastung im ärztlichen Dienst ist hoch und kollidiert oft mit arbeitszeitrechtlichen Vorgaben. Die Frage war, ob ein modifiziertes Dienstmodell zur besseren Einhaltung der Vorgaben führen kann und wie die Betroffenen das neue Modell einschätzen. Methoden. Mit Vertretern der Kliniken für Neuropädiatrie und Hämatologie/Onkologie wurde gemeinsam ein modifiziertes Dienstmodell entwickelt und im Februar 2011 eingeführt. Zu Beginn wurden alle Ärzte per Fragebogen zu ihren Arbeitsbedingungen befragt (t0). Dies wurde im Februar 2012 wiederholt (t1). Die Fragen wurden u. a. dem ArbiK-Fragebogen entnommen. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit (dWAZ) und die Einhaltung der 10-h-Tageshöchstarbeitszeitgrenze (10-h-TAZ) wurden analysiert. Ergebnisse. Die Rücklaufquoten lagen bei 45% (t0) und bei 47% (t1) bei n=53 bzw. 55 Befragten. Die Dokumentationsrate aller Überstunden stieg von 58,3% (14/24, t0) auf 92,3% (24/26, t1). Kurzfristige Änderungen an der Dienstplanung reduzierten sich von t0 nach t1 (9/24 auf 5/24), wurden aber zu t1 als belastender empfunden (4/24 vs. 8/24). Ebenfalls nahm die Notwendigkeit ab, nach dem Bereitschaftsdienst weiter arbeiten zu müssen. Tendenziell gestiegen waren die Aussagen "musste auf freies Wochenende verzichten" und "wurde aus dem Frei geholt". Die dWAZ wurde von 18 der 55 analysierten Beschäftigten in 2011 nicht eingehalten (33%). 2012 sank der Wert auf 25%. Die 10-h-TAZ wurde in 26% der Fälle überschritten (2012: 28%). Schlussfolgerung. Im ersten Jahr der Einführung war die Beurteilung des modifizierten Dienstmodells im Vergleich zum Vorzustand nicht wesentlich unterschiedlich. Erfreulich war die deutliche Zunahme der Dienstzeitendokumentation. Die Einhaltung der dWAZ und der 10-h-TAZ war nur ungenügend gegeben. Die dWAZ hat sich im Folgejahr aber verbessert. Paternale uniparentale Disomie 14 Schilling S. 1 , Gebauer C. 1 , Knüpfer M. 2 , Pulzer F. 2 , Bläser A. 2 , Mitter D. 3 Verlauf. Das Mädchen zeigte stets ausgeprägte Dyspnoezeichen bei glockenförmigem Thorax und breiter Rektusdiastase, so dass kontinuierlich eine CPAP-Atemunterstützung und geringe Sauerstoffsubstitution notwendig waren. Schlussfolgerung. Uniparentale Disomien von einigen Chromosomen beeinflussen den Phänotyp. Wie unsere kleine Patientin haben Betroffene mit einem paternalen UPD(14)-Syndrom einen engen, glockenförmigen Thorax mit kurzen, gebogenen Rippen, eine Kyphose und kurze Extremitäten. Die Erkrankung ist sehr selten, in der Literatur findet man lediglich 12 beschriebene Fälle. Die Kinder versterben meist im Säuglings-und Kleinkindalter an respiratorischer Insuffizienz. Für den ältesten lebenden Patient wird ein Alter von 9 Jahren berichtet, dieser Patient hatte zusätzlich eine schwere mentale Retardierung. Für das Neugeborenen-und frühe Säuglingsalter scheint eine Atemunterstützung unabdingbar. Alternative und komplementäre Therapien in der Neonatologie: keine Evidenz für die Wirkung von Homöopathie Ergebnisse. Die Medline-Recherche nach den PRISMA-Kriterien lieferte bei der Suche nach Neonates, newborn, neonatology und homeopathy insgesamt 61 Studien. Davon waren 41 in den letzten 10 Jahren publiziert worden. Insgesamt beschäftigten sich aber nur 4 mit Neonaten i. e. S. Dabei handelte es sich um Fallberichte und Übersichtsarbeiten. Es fanden sich 7 klinische Studien, von denen keine sich mit Neonaten beschäftigte. Systematische Reviews zum Thema fehlen. Schlussfolgerung. Für den Einsatz der Homöopathie in der Neonatologie gibt es keine durch Studien abgesicherte Grundlage. Vereinzelten anekdotischen Erfolgsgeschichten stehen auch Berichte über Nebenwirkungen gegenüber. Arthritis als Beginnsymptomatik der Wegener Granulomatose? Kerschgens B. 1 , Loh N. 1 , Lassay L. 1 Hintergrund. Fibröse Dysplasie (FD): früh embryonal entstehende Störung durch somatische Mutation der α-Untereinheit des G-Proteins. Wir beschreiben den Verlauf eines 9-jährigen Mädchens. Fallbeschreibung. Schwellung der rechten unteren Gesichtshälfte mit rezidivierenden Schmerzen im Unter-und Oberkiefer. MRT/CT: Gemischter osteolytisch-osteosklerotischer knöcherner Prozess im Ramus mandibulae rechtsseitig mit solider Periostitis und ödematösen Verände-rungen in den Weichteilen. Szinti: deutlich verstärkte Radionuklidspeicherung a. a. O. Histo: Unregelmäßig geformter trabekulärer Geflechtknochen mit randlichem spärlichem plumpem Osteoblastensaum aus monomorphen Osteoblasten mit chromatindichten, scharf abgegrenzten Zellkernen. Anteile von unreifem, unregelmäßig angeordnetem Geflechtknoten. Diagnose: fibröse Dysplasie. Im Verlauf bei progredienten Schmerzen und Mundöffnungsbehinderung OP notwendig. Diskussion. Die FD ist eine benigne Knochenerkrankung. Spongiöser Knochen wird lokal durch fibröses Knochengewebe ersetzt. Häufigkeit 1:4000 bis 1:10.000. Keine maligne Entartungsgefahr. Mehrheitlich monostotische Varianten. Polyostotische Varianten exisitieren, in Kombination mit Pubertas praecox und Pigmentanomalien der Haut bilden sie das McCune-Albright-Syndrom. Keine medikamentöse Therapie, ggf. Versuch mit Bisphosphonaten, Strahlentherapie ist kontraindiziert. Therapeutisches Vorgehen: beobachtendes Zuwarten, ggf. operative Abtragung des exostotischen Anteils. Wachstum der FD kommt nicht selten in Pubertät zum Stillstand. Genetische Diagnostik nur bei einzelnen Sonderformen sinnvoll, nicht aber bei einer klassischen fibrösen Dysplasie. Schlussfolgerung. Bei osteolytisch-osteosklerotischen knöchernen Prozessen ist neben Ewing-Sarkom auch die fibröse Dysplasie zu erwägen. Hintergrund. Die Sichelzellkrankheit ist eine autosomal rezessiv vererbte Hämoglobinopathie. Bei Homozygotie bilden sich gesichelte Erythrozyten, die Sichelzellen. Die Patienten haben eine chronisch hämolytische Anämie und rezidivierende Vasookklusionen verschiedener Organsysteme. Führendes Symptom sind Schmerzkrisen, die durch Mikroinfarkte im Knochen ausgelöst werden. Als typische Komplikationen treten Milzsequestrationen, Milzinfarkte und das akute Thoraxsyndrom auf. Eine eher seltene Komplikation ist das Girdle-Syndrom, bei dem es zu einem paralytischen Ileus durch Vasookklusionen im Bereich der Mesenterialgefäße kommt. Kasuistik. Wir berichten über einen 6-jährigen Jungen ghanaischer Abstammung ohne bekannte Vorerkrankungen, der innerhalb von wenigen Stunden stärkste abdominelle Schmerzen mit dem klinischen Bild eines paralytischen Ileus entwickelte. Im Blutbild fiel eine mikrozytäre, hypochrome Anämie und eine Retikulozytose auf. Im Blutausstrich waren 30% Sichelzellen erkennbar. Mit Verdacht auf ein Girdle-Syndrom wurde der Patient hydriert, erhielt eine adäquate Schmerztherapie und abführende Maßnahmen. Da nach 24 Stunden weiterhin ein paralytischer Ileus bestand wurde eine Blutaustauschtransfusion durchgeführt und es kam innerhalb weniger Stunden zur Normalisierung der Darmperistaltik. Fazit. Das Girdle-Syndrom ist eine seltene Komplikation der Sichelzellkrankheit im Kindesalter. Durch Mikroinfarkte in der Mesenterialstrohmbahn kommt es zu einem paralytischer Ileus. Damit kann es bei Patienten aus Risikogebieten eine Differenzialdiagnose des akuten Abdomens sein. Chirurgische Maßnahmen sind kontraindiziert. Bei prolongierten Verläufen ist eine Austauschtransfusion die Therapie der Wahl. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Fragestellung. Führt eine Langzeittherapie mit monatlichen Immunglobulingaben zu einer Stabilisierung der Viruslast und des Hämoglobinwertes bei rezidivierenden Exazerbationen einer Parvovirus-B19-Infektion mit konsekutiven aplastischen Krisen bei einem immunkompromittierten Kind? Material und Methode. Sechsjähriger Patient ein Jahr nach haploidentischer hämatopoetischer Stammzelltransplantation bei Neuroblastomrezidiv mit rezidivierend hoher Parvovirus-B19-Kopienzahl und konsekutiven aplastischen Krisen. Therapie mit humanem Immunglobulin-Präparat (0,5 g/kg i.v.) alle 4 Wochen. Ergebnisse. Trotz initialer, durch Parvovirus-B19-Exazerbationen getriggerte Immunglobulingaben, persistierte bei dem Patienten die chronische Parvovirus-B19-Infektion mit hoher Kopienzahl und konsekutiven aplastischen Krisen mit Transfusionsbedarf. Nach Einleitung einer regelmäßigen, monatlichen Immunglobulintherapie zeigten sich eine eindeutige Stabilisierung des Hämoglobinwertes auf fast altersentsprechende Normwerte sowie ein anhaltender Rückgang der Parvovirus-B19-Kopienzahl über ein Jahr. Erythrozytentransfusionen waren nicht mehr erforderlich. Bei zu erwartender Immunrekonstitution ist ein Auslassversuch der Immunglobulintherapie begonnen worden, worunter sich bisher ein stabiler Verlauf zeigt. Diskussion. Eine monatliche Langzeittherapie mit intravenösen Immunglobulinen kann bei immunkompromittierten Patienten mit chronischer Parvovirus-B19-Infektion und konsekutiven rezidivierenden aplastischen Krisen möglicherweise eine Stabilisierung des Hämoglobinwerts und eine effiziente Suppression der Parvovirus-B19-Last bewirken. Ein Auslassversuch unter Laborkontrollen des Hämoglobinwertes sowie der Parvovirus-B19-Viruslast erscheint möglich, sobald eine Immunrekonstitution zu erwarten ist. Hintergrund. Hypereosinophile Syndrome (HES) sind bei Kindern selten und werden in 6 verschiedene Varianten eingeteilt. Das idiopathische HES kann sich nach Lebertransplantation mit einer Transaminasenerhöhung präsentieren, die teilweise schwierig von einer akuten Rejektion zu unterscheiden ist. Die Diagnose gelingt über den Ausschluss einer sekundären Hypereosinophilie. Kasuistik. Ein 12-jähriger Junge stellte sich nach Lebertransplantation bei extrahepatischer Gallengangsatresie unter intensivierter Immunsuppression mit Cyclosporin A und Everolimus aufgrund seit drei Monaten persistierender Beschwerden vor. Im Vordergrund standen Fieber >39°C, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust. Laborchemisch fielen erhöhte Transaminasen (GOT 75 U/l, GPT 70 U/l) sowie im Blutbild eine signifikante und konstante Eosinophilie von 20% (2196/µl Eosinophile) auf. Eine Leberbiopsie ergab keinen Hinweis auf eine akute oder chronische Abstoßung des Transplantats oder eosinophile Infiltrate. Stuhlproben, Autoantikörperbestimmung (ANA, ANCA), Serologien, Endoskopie, Röntgen-Thorax, MRT und PET-CT zum Ausschluss einer sekundären Hypereosinophilie ergaben unauffällige Befunde. Im Kno-chenmark zeigte sich eine deutliche Eosinophilie ohne Dysmorphie. Es erfolge bei Verdacht auf ein idiopathisches HES die Therapie mit Steroiden. Der Eosinophilie-vermindernde Effekt der Steroide zeigte sich rasch: bereits nach dreitägiger Gabe von Prednisolon in einer Dosierung von 2 mg/kg KG besserte sich der Allgemeinzustand des Patienten deutlich und es kam zu einer Normalisierung des Blutbildes. Schlussfolgerung. Bei pädiatrischen Patienten mit idiopathischem HES nach Lebertransplantation zeigen Steroide einen guten Therapieerfolg mit Rückgang der Eosinophilie und Besserung des klinischen Allgemeinzustands. Fragestellung. Ein bisher gesundes 5 Jahre altes Mädchen mit ausgeprägter Eisenmangelanämie (Hb 4,9 g/dl, MCV 52 fl, Transferrinsättigung 2,3%) zeigte eine enterale Eisenresorptionsstörung trotz adäquater oraler Substitution. Frage nach Genese. Material und Methoden. Ausbleibender Anstieg des Hb-Werts unter oraler Eisen-II-Therapie. Pathologischer Eisenresorptionstest mit fehlendem Anstieg des Eisenspiegels (2,7 µmol/l vor, 2,8 µmol/l 2 Stunden nach Gabe). ParvoB19-negativ, kein Hinweis auf chronische Blutung, ÖGD mit HP-positiver Gastritis, kein Enzymmangel oder -defekt, unauffällige Erythrozytenmorphologie. Folglich i.v.-Substitution mit zweiwertigem Eisen i.v. 3-mal/Woche über 4 Wochen sowie HP-Eradikationstherapie mit Amoxicillin, Clarithromycin und Pantozol über 7 Tage. Anstieg des Hb-Wertes bis auf 11,2 g/dl. Im Anschluss Substitution mit Eisen oral und fortan stabile Werte. Beendigung der Therapie nach 12 Wochen. Im Verlauf nie mehr Resorptionsproblematik oder Anämie. Ergebnisse. Die HP-Infektion musste zunächst beseitigt werden, wonach eine orale Eisensubstitution erfolgreich durchgeführt werden konnte. Zwischenzeitlich musste intravenös Eisen zugeführt werden. Eine Transfusion konnte vermieden werden. Diskussion. Bei gesicherter Eisenmangelanämie mit fehlender Besserung trotz adäquater oraler Eisensubstitution ist eine Resorptionsstörung möglich. Häufigste Ursache ist eine Non-Compliance. In unserem Fall ist anzunehmen, dass die HP-positive Gastritis die orale Eisenresorption vermutlich über die Rückkopplung mittels Hepcidin störte. Nach Eradikation und i.v.-Gaben von Eisen besserte sich die Resorptionsstörung und eine orale Therapie wurde möglich. Eine HP-Testung erscheint somit differenzialdiagnostisch ergänzend sinnvoll. Die komplexe Differenzialdiagnostik retroperitonealer Tumoren mit Bezug zur Niere bei Adoleszenten -exemplarisch anhand des Falls eines 11-Jährigen Schöndorf D. 1 , Dantonello T. 2 , Vokuhl C. 3 , Leuschner I. 3 , Schneider G. 6 Fallbericht. Starke Rücken-und Bauchschmerzen führten bei einem 11-Jährigen zur Diagnose eines in der MRT heterogenen, teils zystischen Tumors, lokalisiert zwischen linker Niere und dorsaler Gerota-Faszie (Diameter 12 cm; Volumen 400 ml, wovon >95% extrarenal; 1,5 cm langer Anteil im dorsalen Parenchym). Bildgebend konnte nicht zwischen Weichteilsarkom und Nephroblastom differenziert werden. Die Stanzbiopsie zeigte einen spindelzelligen Tumor, passend zu einem embryonalen Rhabdomyosarkom (RME). Die Therapie mit Vincristin, Ifosfamid und Actinomycin D gemäß CWS (Hochrisiko) führte zu einer Regression auf 60 ml. Nach Nephrektomie ergab sich ein stromareiches Nephroblastom mit perilobärer Nephroblastomatose. Die Kumulativdosen von Vincristin und Actinomycin D für ein Nephroblastom intermediären Risikos des Stadiums I waren bereits erreicht, die Therapie wurde beendet. Nach 2 Jahren besteht eine anhaltende Erstremission. Die bildgebende Differenzialdiagnose eines Nephroblastoms wurde aufgrund der Biopsie zugunsten des RME verworfen. Retrospektiv hätte die Referenzpathologie auch ein stromareiches Nephroblastom bei Kenntnis der räumlichen Beziehung zur Niere erwogen, sich aber nicht festlegen können. Schlussfolgerung. Die Wertigkeit der Stanzbiopsie bei der Einordnung retroperitonealer Tumoren bleibt auch infolge ihrer Risiken (Blutung, Stichkanalmetastasierung) kontrovers. Insbesondere bei spindelzelligen Tumoren und bei der Abgrenzung blastemreicher Tumoren gegenüber einer Nephroblastomatose gelingt dies selten. Das vollständige Informieren des Pathologen ist gerade in komplexen Fällen wichtig. Einfluss einer sporttherapeutischen Intervention während der Akuttherapie auf die Entwicklung der Knochendichte und Alltagsaktivität bei pädiatrischen Knochentumorpatienten Müller C. 1 , Winter C.C. 1 , Boos J. 2 , Gosheger G. 3 , Hardes J. 3 , Vieth V. 4 Müller C. 1 , Rosenbaum D. 1 , Mailand P. 2 Hetzer B. 1 , Baumann M. 1 , Brunner J. 1 , Kehl H.G. 1 , Kurlemann G. 2 , Verfürth A. 1 , Stege D. 1 , Niederstadt T. 3 Finetti C. 1 , Horn A. 2 Häge A. 1 , Banaschewski T. 1 , Lecendreux M. 2 , Soutullo C. 3 , Johnson M. 4 , Zuddas A. 5 , Anderson C.S. 6 , Civil R. 6 , Higgins N. 6 , Bloomfield R. 7 , Squires L.A. 6 , Coghill D.R. 8 Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Diskussion. Die TA ist eine seltene kongenitale Fehlbildung. Der Larynx endet blind, die Trachea fehlt unterhalb des normal angelegten Larynx partiell oder wie in unserem Fall vollständig. Enden die Hauptbronchi nicht blind, so können sie getrennt voneinander oder in Form eines gemeinsamen Trachealstumpfs in den Ösophagus fistulieren. Ohne begleitende Fehlbildungen gelingt die pränatale Diagnosestellung selten. Postnatal kann die Obstruktion der Atemwege an den Leitsymptomen Atemnot mit frustranen Atemanstrengungen, fehlender Stimme und der Unmöglichkeit der Intubation erkannt werden. Trotz dieses als typisch beschriebenen Symptomenkomplex ist die Trachealagenesie in der Kreißsaalreanimation eine differenzialdiagnostische Herausforderung. Die Ätiologie ist unbekannt, die therapeutischen Optionen sind limitiert. Fast immer versterben die Neugeborenen innerhalb weniger Stunden an einer Ventilationsstörung. Petrasch M. 1 , Geier N. 1 , Geier A. 1 Preliminary report: body composition of preterm infants using air displacement plethysmography during the first weeks of life Chin J. 1 , Fusch G. 1 , Rochow N. 1 , Radke D. 1 , Pogorzelski D. 1 , Fusch C. 1 1 McMaster University, Pediatrics, Hamilton, Kanada Aim. Establish longitudinal reference data of preterm infant body composition (BC) and growth using air displacement plethysmography at bedside. Methods. Ongoing, single-centre, longitudinal, observational study of preterm infants. Inclusion criteria: 24-36 weeks gestational age (GA), infants without IV lines and stable off respiratory support for 7 min, written and informed consent. Exclusion criteria: chromosomal or congenital abnormalities, hydrops fetalis. BC assessed by PEA POD daily for the first 21 days of life, then twice per week. Weight, length, head circumference collected once per week. Infants assessed from study inclusion to hospital discharge. Results. A total 180 measurements of 60 preterm infants (GA range at birth: 27-36 1/7 wks) were performed. Percent fat mass (%FM) of preterm infants at postmenstrual ages 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36 weeks were 8.1±3%, 6.2±3%, 8.1±4%, 6.8±4%, 8.9±6%, 11 .6±6% and 10.9±5%. Fat free mass and FM accretion occurred at different rates leading to an overall %FM increase after sufficient caloric intakes were established. Preliminary data suggests that %FM is not predicted by GA at birth. No infant experienced an adverse event relating to a measurement. Discussion. Successfully established the infrastructure needed to routinely measure preterm infant BC at bedside in the NICU indicating PEA POD's feasibility for clinical use. To our knowledge, this is the first longitudinal, observational data of preterm infants measured so soon after birth using PEA POD. Thoresen M. 1, 2, 3 , Tooley J. 2 , Jary S. 2 , Harding D. 2 , Fleming P. 2 , Luyt K. 2 , Jain A. 2 , Cairns P. 2 , Sabir H. Hintergrund. Die therapeutische Hypothermie (HT) ist die Standardtherapie für reife Neugeborene nach perinataler Asphyxie. In präklinischen Studien hat sich die HT als besonders effektiv erwiesen, wenn diese frühzeitig begonnen wird, jedoch fehlt die klinische Evidenz hierfür. Fragestellung und Methodik. Die Daten von 82 asphyktischen Neugeborenen wurden ausgewertet. Die überlebenden Neugeborenen (n=67) wurden in zwei Gruppen eingeteilt: "frühe HT" (0-180 min nach Geburt) und "späte HT" (>181 min). Alle 67 Neugeborenen wurden im Alter von 18-20 Monaten nachuntersucht und mittels Bayley II getestet. Wir untersuchten ob die frühe HT mit verbessertem Langzeitoutcome verbunden ist. Ergebnisse. Die Gruppen unterschieden sich nicht signifikant hinsichtlich des Schweregrades der perinatalen Asphyxie, jedoch erlitten die nicht überlebenden Neugeborenen eine signifikant schwerere Asphyxie. Die verstorbenen Neugeborenen hatten außerdem ein signifikant niedrigeres Geburtsgewicht. Die Zeit bis zum Beginn der therapeutischen Hypothermie war nicht signifikant verschieden zwischen den überlebenden und verstorbenen Neugeborenen. Von den überlebenden Neugeborenen waren 36 in der frühen und 31 in der späten HT Gruppe. Das motorische Outcome im Bayley-II-Test (PDI) war in der frühen HT Gruppe signifikant besser, als in der späten HT Gruppe (p=0,043). Das kognitive Outcome im Bayley-II-Test (MDI) unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant. Schlussfolgerung. Der frühzeitige Beginn der therapeutischen Hypothermie ist sicher und verbessert signifikant das motorische Outcome nach perinataler Asphyxie. Auf Grund dessen sollte die therapeutische Hypothermie nach perinataler Asphyxie so früh wie möglich gestartet werden. Brar B. 2 , Rochow N. 1 , Kalaniti K. 1 , elHelou S. 1 , Fusch G. 1 , Snider D. 2 Question. Circulating endothelial cells (CEC) have been shown as a biomarker of vascular injury in adults. As such, CECs may be used to assess vascular integrity of preterm infants who undergo invasive medical treatments that may compromise vascular integrity. However, the published methods to enumerate CECs require blood volumes too large (>4 mL) for sampling in preterm infants; the aim is to establish a flow cytometric method feasible for use in preterm population (0.45 mL). Method. Adults peripheral blood and cord blood from term placentas were processed by PBMC isolation. CECs were identified as positive for CD31, CD146, and Syto16, and negative for CD45, CD14, and CD133. Morphology of these cells was assessed using TEM. Intra-sample variability was evaluated by simultaneously processing 5 aliquots of the same sample (n=5). Precision of enumerating CECs from small volume of blood in reference to the large volume was tested by processing duplicates of 5 mL and 0.45 mL of cord blood in parallel (n=5). To assess the feasibility of the method in the clinical settings, temporal decline in CECs was evaluated from whole blood stored for 0, 12, and 24 h after sampling (n=10-12) and from stained cells either fixed or unfixed and stored for 0, 1 and 2 d post processing (n=6). The absolute number of CECs was calculated using a hematological analyzer. Results. The average CV between 5 aliquots of 0.45 mL cord blood was 23% and 5 mL of adult peripheral blood samples was 19%. On average, enumeration in small volume was 1.5 times the large volume, with R2 value 0.9. There was no significant temporal decline in levels of CEC over the course of analysis. Conclusion. This flow cytometric method is reproducible for enumerating CECs and can be used in clinical studies in preterm infants. DGKJ-PO-I2-7 "Artificial placenta" -a lung assist device for neonates Rochow N. 1 , Manan A. 2 , Fusch G. 1 , Aims. Overcome restrictions of current respiratory therapies for newborn infants by (i) developing a new low volume lung assist device (LAD) that mimics the functions of the natural placenta. The LAD would be attached to the infant via the umbilical vessels where the infant would use its own heart to pump the blood. In addition the LAD would provide (ii) O2 exchange rate 0.3 mL/kg/min, and (iii) achieves flow rates of 30 ml/kg/min [1] . Methods. (i) A low volume LAD composed of stacked microfluidic oxygenators was developed. (ii) The LAD was tested in vitro with four different gas permeable membranes [polycarbonate (PC), pore sizes 0.05 and 0.1 um, porous polydimethylsiloxane (PDMS), and Normal PDMS)] to determine the most effective interface for gas exchange. (iii) LAD was tested in vivo using a hypoxic piglet model (1-2 kg) , where flow rate through device was recorded. Results. (i) The priming volume is 1.4 mL/kg+6 mL (dead space). (ii) Porous PDMS membrane was superior to PC, uniform PDMS membranes and OXR by demonstrating a 1.6-2.6 times higher O2 and 1.2-2.4 times higher CO2 exchange rate. Porous PDMS membranes have a 2 times lower resistance than PC and 1.3 times lower resistance than uniform PDMS membranes. (iii) PC membrane LAD may be able to increases SaO2 by 40% without compromising cardiac output in a hypoxic piglet model. Extracorporeal blood flow rates were up to 57 mL/min. Conclusion. Our LAD demonstrates effective gas exchange and has the potential to become a rescue treatment for newborn infants with endstage lung failure. Next steps include improving haemocompatibility through attachment of anti thrombin heparin complex to the inner surface of device. Background. Target fortification (TFO) standardizes the macronutrient composition of breast milk (BM). Recently, we have shown that TFO in preterm infants improved growth rates significantly. However, TFO adds considerable amount of work load to the NICU: the total time required to measure BM composition and calculate TFO, documentation, and printing of the prescription is 10-12 min per patient. We acknowledge that daily BM analysis may not be feasible in all locations, particularly in units with limited resources. Objective. To analyze the variation of macronutrients in BM when TFO is done at different frequencies. Method. Single-center, prospective study; 10 stable, fully BM fed VLBW infants on TFO. Calories, F, P & CHO were measured on a daily basis (n=295). Single additives of F, P and CHO were added to routinely fortified BM (F: 0.36, P: 1 & CHO: 1.8 g/100 mL) to achieve a target concentration of F 4.4, P 3, CHO: 8.8 g/100 mL. The variation in calories and macronutrients was modelled with varying frequency of BM measurements (daily, every weekday, Mo-We-Fr, Mo-Th, and Mo only) and compared to native BM. Results. Average composition of kcal was 65±8, F: 4.1±0.9, P: 1.2±0.2, CHO: 5.8±0.2 g/100 mL. A measurement frequence of 1× per week reliably increased the average intake to the desired level, however still with considerable day-to-day variation. Day-to-day variation of macronutrients decreased as the frequency of milk analysis increased. Conclusions. The mean macronutrient intake was stable and independent of which approach was used. We believe that even in units with limited resources a weekly measurement of macronutrient content might provide a reasonable balance between workload and outcome. The precise impact of such regimes needs to be studied in future RCTs. Aring C. 1 , Wenserski F. 2 Mekoniumobstruktion bei sehr unreifen Frühgeborenen Werlein A. 1 , Zovko D. 2 , Knöppel C. 1 , Göbert P. 1 , Zemlin M. 1 , Maier R.F Fusch C. 1 , Meyer C. 1 , Gittens C. 1 , Maine C. 2 , Fusch G. 1 , elHelou S. 1 , Mertz D Hilbich J. 1, 2 , Hüchering B. 3 , Wild F. 3 , Becher T. 4 , Paul T. 2 Bialas J. 1 , Hüning B. 1 , Sirin S. 2 , Schweiger B. 2 Held K.R. 1 Die pränatale Diagnostik genetischer Eigenschaften (PND) des Ungeborenen ist seit jeher Gegenstand intensiver ethischer Kontroversen. Kinder-und Jugendärzte fühlen sich primär dem individuellen Wohl eines Kindes und damit auch des Ungeborenen verpflichtet. Hieraus resultiert eine natürliche Skepsis gegenüber der genetischen PND, weil in der Mehrheit aller Untersuchungen mit pathologischem Ergebnis keine Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Bei der Einschätzung der PND stehen für Kinder-und Jugendärzte Überlegungen im Zusammenhang mit der Selbstbestimmung der Schwangeren weniger im Vordergrund, als Überlegungen zu den Belastungen, die auf die Familien im Einzelfall mit behinderten Kindern zukommen und der Frage, inwieweit eine PND für die Familie hilfreich sein kann. Hatte in der Vergangenheit eine PND mehrheitlich eine konkrete Fragestellung zum Anlass, zu deren Beantwortung eine definierte Untersuchungsmethode angewendet wurde, so erweitern die neuen Sequenziertechnologien das Spektrum genetischer Diagnostik bis hin zur Sequenzierung des gesamten fetalen Genoms. Darüber hinaus bietet die Möglichkeit der Isolierung fetaler DNA aus mütterlichem Blut einen nichtinvasiven und damit, niederschwelligen Zugang zum Untersuchungsmaterial. Die heute zur Verfügung stehenden neuen Sequenziertechnologien werden dargestellt und ihr Potenzial in der Diagnostik beschrieben. Die sich aus der Einführung dieser neuen Verfahren zur PND ergebenden ethischen Fragen hinsichtlich des Lebensschutzes des Ungeborenen gegenüber der Selbstbestimmung der Schwangeren, aber auch der elterlichen Verantwortung gegenüber der Selbstbestimmung des künftigen geborenen Menschen sowie denkbare gesellschaftliche Folgen werden diskutiert. Albrecht N.-J. 1 Ergebnisse. Die Ergebnisse der Evaluationen, sehr positive Erfahrungen aus dem Projektalltag und viele "kleine" Lebensgeschichten überzeugten im Verlauf alle Verantwortlichen, so dass zunächst die stufenweise Ausweitung des Projektes und schließlich die Etablierung als Regelprogramm für alle Kinder und KiTas fraktionsübergreifend und einstimmig beschlossen wurden. Aus "PiAF = Prävention in Alfeld und Freden" (220 Kinder/Jahr in 15 KiTas, Laufzeit 4 Jahre) wurde im Verlauf von 7 Jahren "PIAF® = Prävention in aller Frühe" (2300 Kinder/Jahr in 180 KiTas, unbefristetes Regelangebot). Becker G. 1 1 Ev. Verein Sonnenhof e.V., FASD spezialisierte integrative Jugend-und Eingliederungshilfe, Berlin Als integrative Jugendhilfe-und Eingliederungshilfeeinrichtung hat sich der Ev. Verein Sonnenhof e. V. auf FASD spezialisiert und überblickt im Fall-und Beratungsverlauf 42 diagnostizierte Fälle. 69% der uns anvertrauten FASD Fälle kommen aus der Herkunftsfamilie, davon 42,9% aus Einelternfamilien (alleinerziehende Mütter). Besonderheiten in der Beratungspraxis zeigen sich bei einem Teil der Mütter in intrapsychischen Konfliktdynamiken, jedoch können auch besondere interpsychische Übertragungs-und Gegenübertragungskonflikte in den Helferfeldern, die mit der ineinander verschränkten Opfer-Täter-Dynamik zwischen Mutter und Kind zu tun haben, sowie der besonderen Thematik der "guten Mutter", zu Spaltungstendenzen führen. Insbesondere in den unteren Statusgruppen tragen Trauma-Folgestörungen zu Alkoholmissbrauch bei, so dass im Beratungsverlauf zu Teilen das Mutter-Kind-Verhältnis als "doppeltes Opferverhältnis" erscheint. Es ergeben sich besondere Anforderungen für die Behandler in der Differenzierung zwischen Schuldgefühl und Verantwortung, sowie der multiplen Identifikation. Die Spaltungstendenzen können jedoch angesichts einer vermeidbaren Behinderung so ausgeprägt sein, dass Helfersettings mit personeller Aufteilung angestrebt werden müssen. Abgeschlossen wird der Beitrag mit Fallvignetten aus zwei Familien: einmal mit niedrigem und einmal mit hohem Sozialstatus, um die jeweilig anderen Akzente der Beratung anzudeuten, sowie darauf hinzuweisen, dass in Deutschland der Alkoholkonsum während der Schwangerschaft vor allem ein Problem der hohen sozialen Statusgruppen ist. DGSPJ-SY-SG-1 Diabetesmanagement in der Schule -wie kann es gehen von 8.00-17.00 Uhr? Schlussfolgerung. Rehamaßnahmen, die zu einer dauerhaften Gewichtsabnahme führen, könnten daher nicht nur als erfolgreich hinsichtlich des Ziels der Gewichtsreduktion, sondern auch als (präventiv) kardiovaskulär sinnvoll, angesehen werden. Müller-Godeffroy E. 1 Hintergrund. Als Bestandteil des Bayerischen Impfkonzepts wurde bei der Schuleingangsuntersuchung (SEU) ein Impferinnerungssystem (Impf-Recall) zum Schuljahr 2010/2011 flächendeckend eingeführt. Ziel des Impf-Recalls ist das Schließen von Impflücken insbesondere bei Masern und die damit verbundene Verbesserung der (Masern-)Impfraten in Bayern. Methodik. Im Rahmen der SEU wurden anhand der vorgelegten Impfbücher Impflücken auf Grundlage der STIKO-Empfehlungen erfasst. Bei vorhandenen Impflücken erhielten die Eltern eine Impfberatung sowie die Einladung zur freiwilligen Teilnahme am Impf-Recall, bei dem sie in zwei Stufen an das Schließen der Impflücken erinnert wurden. Die nachgeholten Impfungen sollten vom Arzt per Fax an das jeweilige Gesundheitsamt zurückgemeldet und dort entsprechend dokumentiert werden. Ergebnisse. Am ersten flächendeckend durchgeführten Impf-Recall-Jahrgang (Schuljahr 2010/2011) beteiligten sich 68 von 77 Gesundheitsämtern. 2722 Eltern von 8850 Kindern mit einer dokumentierten Masern-Impflücke waren mit der Teilnahme am Impf-Recall einverstanden. Bei 576 Kindern wurde die Impflücke nachweislich geschlossen. Die Durchimpfungsrate gegen Masern stieg um 0,7 (mind. 2 Masern-Impfungen) Prozentpunkte. Die Ergebnisse zum zweiten flächendeckenden Jahrgang (Schuljahr 2011/2012) sollen auf der diesjährigen DGKJ-Tagung präsentiert werden. Schlussfolgerung. Bisher war die Akzeptanz des Impf-Recalls sowohl bei den Gesundheitsämtern als auch bei den Eltern und niedergelassenen Ärzten noch unzureichend. Es ist davon auszugehen, dass noch nicht alle aufgrund des Impf-Recalls nachgeholten Impfungen von den Ärzten an die Gesundheitsämter zurückgemeldet wurden. Weitere Anstrengungen bzgl. Akzeptanz und Vereinfachung des Ablaufs scheinen erforderlich. Zinn W. 1 Arash-Kaps L. 1 Ergebnisse. Die Nennungen der Teilnehmer wurden in 5 Cluster zusammengefasst: Cluster 1 "Auflösung der Kulturbarrieren der Familien" (9,1%), Cluster 2 "Auflösung der Kulturbarriere bei den Mitarbeitern" (30,3%), Cluster 3 "Abhilfe bei der Informationsbarriere der Eltern" (3%), Cluster 4 "Abhilfe bei der Informationsbarriere der Mitarbeitern" (30,3%), Cluster 5 "Auflösung der Sprachbarriere" (27,3% Degner M. 1 , Menrath I. 1 , Wagner P. 2 , Gebert N. 3 , Szczepanski R. 4 In den letzen Jahren sind die Methoden und Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin auf Wissenschaft und Praxis der Prävention -speziell auch der Prävention von Verletzungen -übertragen worden. In der Diskussion wird Fragen der Methodik der Cochrane-Reviews und die Übertragbarkeit eingegangen. Böhmann J. 1 Fragestellung. Welche Rolle spielen Kinderärzte in Praxis und Klinik in der Prävention von Verletzungen im Kindesalter? Wie kann die herausragende Bedeutung von Kinder-und Jugendärzten vor allem für Familien mit kleinen Kindern für eine wirksamere Beratung und Vorbeugung intensiver genutzt werden? Methoden. Verletzungen durch Unfälle und Gewalttaten sind neben dem großen Leid für Betroffene und Angehörige der häufigste Grund für eine stationäre Behandlung, die häufigste Todesursache und haben oft lebenslange Folgen, wie am Beispiel von Verbrennungen leicht darstellbar ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Gesundheitsstörungen spielen Unfälle aber in der pädiatrischen Fachöffentlichkeit keine entsprechende Rolle. Die Gründe dafür müssen ebenso diskutiert werden, wie auch die oft mangelhafte Einbindung bzw. Beteiligung von Kinderärzten in Aktivitäten und Projekten zur Prävention, wie es aktuell am Prozess zur Neuausrichtung des Kinderschutzes deutlich wurde. Die Gründe für eine mangelnde Kooperation von Jugend-und Familienhilfe mit Kinderärzten ist ebenso zu diskutieren. Sowohl strukturelle Besonderheiten des deutschen Gesundheitswesens als auch berufsständische Hindernisse müssen erörtert werden. Schlussfolgerung. Am Beispiel einer Kommune werden konkrete Alternativen und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die überragende Bedeutung kommunaler Ansätze zur Gesundheitsförderung und Prävention unter Beteiligung von Kinderärzten aber auch anderen Berufsgruppen wird dargestellt. Ellsäßer G. 1 1 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Gesundheit, Zossen Ziel dieses Beitrags ist es, Kinder-und Jugendärzte zu motivieren, Eltern im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen eine präventive Unfallberatung anzubieten. Diese Beratung sollte in einem persönlichen Gespräch stattfinden und die altersbezogenen Unfallschwerpunkte gezielt berücksichtigen. Epidemiologische Erhebungen zeigen, dass Säuglinge und Kleinkinder am stärksten gefährdet und schutzbedürftig sind. Bei ihnen dominieren Verletzungen durch Unfälle im häuslichen Bereich, insbesondere durch Stürze, thermische Verletzungen und Vergiftungen. Schulkinder dagegen erleiden Unfälle, wenn sie draußen spielen, Sport treiben oder als Fahrradfahrer unterwegs sind. Nationale und internationale Studien weisen darauf hin, dass die Lebensumwelt, die familiäre Situation (soziale Lage, Migrationsstatus, elterliche Fürsorge) und kindbezogene Merkmale (Geschlecht, Alter, Hyperaktivität, Aggressivität) bedeutsame Risikofaktoren bei Unfällen im Kindesalter sind. Mit diesem Wissen und den neuen Merkblätter zur Unfallprävention zu den altersspezifischen Unfallschwerpunkten ist der Pädiater in der Lage, eine gezielte Elternberatung vorzunehmen und geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu empfehlen. (Nissen) als auch eine nicht zirkuläre (Thal) Fundoplicatio an, um die Vorteile beider Methoden differenziert einzusetzen. Material und Methode. Zeitraum: 2008 bis 2012. Patienten: 19 (Altersdurchschnitt: 9 8/12 Jahre), alle mit syndromaler oder posthypoxischer Schädigung des Zentralnervensystems, in 11 Fällen vorbestehend eine Gastrostomie wegen aufgehobener oder eingeschränkter oraler Ernähr-barkeit. Operationen: 20 Fundoplicationes, 12-mal nach Thal, 8-mal nach Nissen, jeweils mit Hiatoplastik. 14 Eingriffe laparoskopisch, 4 primär offen, 2 umgestiegen. Ergebnisse. 17-mal sehr gut (kein Reflux mehr und Erhalt der oralen Ernährbarkeit, wenn gewünscht). 1-mal kein Reflux mehr, aber unbefriedigende orale Ernährbarkeit bei rel. enger Manschette (Nissen), 1-mal Rezidivreflux bei chronischem mechanischem Subileus, 1-mal Leck an der Gastrostomie 17 Tage postoperativ mit foudroyanter letaler Peritonitis. Diskussion. Patienten mit noch (teilweise) erhaltener Schluckfunktion soll die orale Ernähbarkeit sowie die Möglichkeit des Aufstoßens unbedingt erhalten bleiben; diesbezüglich bietet die nicht zirkuläre Thal-Fundoplicatio Vorteile. Die Nissen-Methode mit noch zuverlässigerer antirefluxiver Funktion kann bevorzugt bei Patienten mit vollständiger gastrostomaler Ernährung angewendet werden. Da bis auf 1 Fall unsere Komplikationen nicht der Art der Fundoplicatio anzulasten sind, können wir dieses zweigleisige Konzept empfehlen. Rohrschneider W.K. 1 1 St.-Annastiftskrankenhaus, Kinderradiologie, Ludwigshafen Einleitung. Angeborene Harnwegsfehlbildungen werden oft im Ultraschall durch eine Aufweitung der Harnwege entdeckt, die Ausdruck eines gestörten Harntransportes sein kann, aber nicht muss. Aufgaben der bildgebenden Diagnostik sind zum einen die exakte Darstellung der pathomorphologischen Situation, (traditionell mittels Ultraschall und Ausscheidungsurographie), zum anderen die Ermittlung funktioneller Parameter, (traditionell mittels Szintigraphie). Methoden. Ziel dieses Vortrages ist die Darstellung eines alternativen MRT-Verfahrens, das neben der übersichtlichen und detaillierten morphologischen Darstellung der Harnwege die zuverlässige Bestimmung von seitengetrennter Nierenfunktion sowie Harnabfluss erlaubt. Die Methode beinhaltet die Kombination eines 3D-Bildes des Harntraktes mit einer funktionellen post-KM-Diagnostik und zusätzlichen anatomisch exakten multiplanaren Dünnschichten. Nach ihrer technischen Entwicklung wurde sie zunächst im Tiermodell und danach in klinischen Studien getestet, mittlerweile hat sie in die Routine Einzug gehalten. Es werden Situationen aufgezeigt, in denen dieses MRT-Verfahren besondere Vorteile verspricht -wie komplizierte Doppelnieren, ektope Nieren, komplexe, mit herkömmlichen Verfahren nicht zu klärende Pathomorphologie, diskrepante Befunde verschiedener konventioneller Verfahren, perioperative Situation. Darüber hinaus können assoziierte Fehlbildungen anderer Organe durch die Kombination mit Standard-Sequenzen oder einer MR-Angiographie erfasst werden. Schlussfolgerung. Die statisch-dynamische MR-Urographie erlaubt die komplexe bildgebende Diagnostik angeborener Nieren-und Harnwegsfehlbildungen. Neben der fehlenden Strahlenbelastung ist als einzigartiger Vorteil dieser Methode die Ermöglichung einer exakten morphologisch-funktionellen Korrelation hervorzuheben. Beetz R. 1 1 Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität, Pädiatrische Nephrologie, Mainz Einleitung. In jüngster Zeit wurden von verschiedenen nationalen und internationalen Gesellschaften neue Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von Harnwegsinfektionen (HWI) und vesikoureteralem Reflux (VUR) publiziert. Neben der American Academy of Pediatrics (AAP) und der American Urological Association (AUA) brachten die European Association of Urology (EAU) und eine italienische Arbeitsgruppe vielbeachtete Guidelines heraus. Ergebnisse. Nicht zuletzt wegen teils fehlender Evidenzgrundlage zeigen die Strategien in manchen Punkten keine Übereinstimmung. Dennoch zeichnet sich ein Trend zu einer einheitlicheren Konzeption ab. Paradigmenwechsel finden sich in der Einschätzung des Stellenwerts der Sonographie, in der Indikationsstellung zur Refluxdiagnostik nach Pyelonephritis, in der Wertung einer antibakteriellen Infektionsprophylaxe und im Spektrum der operativen Korrekturoptionen. Klar erkennbar ist das Bemühen um eine individualisierte, risiko-adaptierte Diagnostik und Therapie. Als Kriterien für die differenzierte Therapieentscheidung gelten heute nicht nur der Refluxgrad, sondern auch das Alter, das Geschlecht, der Nachweis dysplastischer oder pyelonephritischer Nierenparenchymdefekte, das Vorhandensein von Blasenfunktionsstörungen und die klinische Symptomatik von HWI. Schlussfolgerung. Neue AWMF-Leitlinien zur Diagnostik, Therapie und Prophylaxe kindlicher HWI und zum VUR stehen in Deutschland aus. Der Wert der kürzlich erschienenen internationalen Guidelines ist dafür in vielen Punkten unschätzbar. Es ist zu hoffen, dass rasch ein Konsens zwischen Kinderurologen, Kinderchirurgen, Kindernephrologen und Radiologen gefunden werden kann. Die Aussichten dafür sind gut, zumal die Zahl der Studien wächst, die eine evidenzbasierte Empfehlung für den deutschsprachigen Raum ermöglichen werden. Fragestellung. Die Auswertungen der Patientendaten aus CURE-Net (www.cure-net.de), einem Netzwerk zur Erforschung von Ursachen, Behandlung und Nachsorge bei anorektaler Fehlbildungen (ARM) zeigten enorme Unterschiede in Diagnosestellung, Behandlung und Nachsorge mit entsprechenden Folgen für die Patienten. Material und Methode. Ein Ziel von CURE-Net war anhand der Erfahrungen aus den erhobenen Daten ein "Nachsorgeheft -Anorektale Fehlbildung" zu entwickeln, das, vergleichbar dem gelben "U-Heft", als Leitfaden die Nachsorge verbessert. Ergebnisse. Die erste Version dieses Heftes ist für 0-bis 8-jährige ARM-Patienten im März 2013 erschienen. Eine Ausgabe für 9-bis 17-jährige sowie für erwachsene Patienten wird noch erstellt. Inhalt des ersten Heftes ist: Diagnoseblatt zu ARM und zu Begleitfehlbildungen; Erfassung von Operationszeitpunkten und -methoden und von Komplikationen; strukturierte Nachsorge einschließlich der Erhebung psychosozialer Aspekte; ergänzend finden sich Stuhlprotokoll, Hinweise zur Bougierung und zu weiteren Hilfen sowie ein Glossar. Das Heft soll Eltern möglichst zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes mit ARM ausgehändigt werden. Bei den entsprechenden Terminen wird es von den Eltern dem behandelnden Kinderchirurgen zum Ausfüllen übergeben und dann kontinuierlich der Behandlungsverlauf dokumentiert. Diskussion. Die Erarbeitung des Nachsorgeheftes barg große Herausforderungen: Prävention vs. Überdiagnostik, Vorsicht vs. Angstmache. Ziel ist, allen am Prozess Beteiligten (Arzt und Patient), eine Orientierung zu geben, wann welche Nachsorge durchzuführen oder abgeschlossen ist. Ob Komplikationen durch bessere Nachsorge reduziert und die psychosoziale Gesundheit der Patienten/Eltern gefördert werden kann, muss in weiteren Studien untersucht werden. Dingemann C. 1 , Meyer A. 1 , Offenbecher S. 2 , Boemers T.M. 3 , Loff S. 4 , Till H. 5 , Vaske B. 6 Einleitung. Bei der Therapie der dislozierten distalen Radiusfraktur bei Kindern fehlt ein einheitliches akzeptiertes Vorgehen, denn die primäre Therapie soll so wenig invasiv wie möglich sein und zugleich die Fraktur definitiv in achsgerechter Stellung stabilisieren. Hierbei konkurriert die konservative Reposition mit der zusätzlich verwendeten Kirschner-Draht-Osteosynthese. Ziel der Arbeit war es daher, herauszufinden, inwieweit die Reposition ohne Kirschner-Draht-Osteosynthese eine definitive Stabilisierung gewährleisten kann. Methoden. Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden 411 distale dislozierte Radiusfrakturen bei Kindern im Alter von 1 bis 18 Jahren mit radiologisch offenen Wachstumsfugen im Zeitraum von 2005-2011 auf ihre Therapie sowie Komplikationen hin überprüft. Dies erfolgte anhand von Röntgenbildern sowie Krankenunterlagen. Ergebnisse. Bei 274 primär reponierten Frakturen betrug der Anteil der sekundären Dislokationen zwar 25,4%, allerdings wurden die Restangulationen hier in 78,3% der Fälle mit max. 10° verzeichnet, so dass keine weitere Intervention nötig war. Lediglich bei 32 Frakturen musste eine Nachreposition und bei 12 Frakturen eine Kirschner-Draht-Osteosynthese durchgeführt werden. Hierbei wurde festgestellt, dass das Risiko einer sekundären Dislokation erhöht war bei intraoperativ wiederholten Repositionsversuchen oder einer Restfehlstellung von mehr als 5° bzw. mehr als einer Kortikalisbreite. Schlussfolgerung. Die geschlossene Reposition und entsprechende Ruhigstellung der distalen dislozierten Radiusfraktur liefert bei Kindern eine sichere und nichtinvasive Therapie, sofern sie nicht bei erhöhtem sekundärem Dislokationsrisiko bei wiederholten Repositionsversuchen oder Restfehlstellungen von mehr als einer Kortikalisbreite oder mehr als 5°Restangulation eingesetzt wird. Einleitung. Geburtstraumatische Frakturen heilen in der Regel unproblematisch aus, ggf. begleitende Gefäß-oder Nervenläsionen bestimmen Behandlungsaufwand und Prognose. Wir berichten über eine sekundär dislozierte geburtstraumatische Humerusfraktur. Fallbericht. Bei einem hypertrophen, männlichen Neugeborenen entwickelte sich bei der vaginalen Entbindung eine linksseitige Schulterdystokie. Postnatal wurde eine diaphysäreHumerus-Querfraktur nachgewiesen, die mittels eines Desault-Verbands ruhiggestellt wurde. Nach 11 Tagen zeigte sich radiologisch noch keine Kallusformation sowie eine Dislocatio ad latum, zur Kallusbeurteilung war nur eine Ebene angefertigt worden. Nach 19 Tagen erfolgte die nächste Röntgenkontrolle, jetzt mit reichlich Kallus und einer Achsabweichung von 75° sowie einem Rotationsfehler. Es erfolgte die geschlossene Reposition der Fraktur in Allgemeinnarkose, eine Oberarm-Gipsschiene wurde appliziert. Bei der Stellungskontrolle am 3. Tag nach Reposition zeigte sich erneut eine tolerable Achsabweichung sowie eine Dislocatio ad latum. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine Fallhand links Die Kontrolle 2 Wochen nach Reposition ergab eine regelrechte Stellung bei reichlicher Kallusformation. Unter Radialisschiene und durch physiotherapeutische Maßnahmen kam es zur kompletten Rückbildung der Fallhand und freien Beweglichkeit binnen 8 Wochen. Fazit. Auch geburtstraumatische Frakturen können neben neurovaskulären Begleitschäden einer verzögerten Konsolidierung und sekundären Dislokation unterliegen, altersbedingt sind die osteosynthetischen Möglichkeiten begrenzt, so dass die weitere konservative Behandlung erwogen werden sollte. Hintergrund. Unterarmfrakturen gehören auch bei Kindern zu den häufigsten Verletzungen. Neben dem funktionellen Behandlungsergebnis ist die Minimierung der Strahlenexposition ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Fragestellung. Können Durchleuchtungs-Zeiten (DL) bei der Versorgung von Unterarm(UA)-Frakturen durch eine einfache Strahlenschutz-Intervention reduziert werden? Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Material und Methoden. Analyse der 2011 in der Kinderchirurgie Lübeck operierten UA-Frakturen (distaler UA mit K-Draht und UA-Schaft mit ESIN-Osteosynthese) als Kontrollgruppe G1, einer Strahlenschutz-Intervention und einer Erfassung der DL nach 3 G2 und 12 Monaten. Intervention: 1. Schulung des OP-Teams, 2. Prä-OP-Briefing, 3. Fußschalter, 4. Ansage der DL-Zeiten bei der Besprechung. Datenanalyse mit SPSS 11.5. Ergebnisse. 44 distale UA-Frakturen: Altersdurchschnitt in G1 10,5 J und in G2 11 J. Durchschnittliche Operationszeit (DOZ) 24 min in G1 und 17 min in G2. Mittlere DL-Zeit (MDZ) 26 s in G1 und 9 s in G2. 86 diaphysäre Unterarmfrakturen. Altersdurchschnitt 8,9 J in G1 und 9,8 in G2. Die DOZ war 33,4 min in G1 und 35,6 min in G2. Die MDZ war 54,9 s in G1 und 42,6 s in G2. In der log. Regression zeigte sich ein signifikanter Einfluss der Operationsdauer (p=0,000) für beide Frakturtypen und der Intervention auf die UA-Schaftfrakturen (p=0,047). Diskussion. Nach 3 Monaten ist eine Reduktion der Durchleuchtungszeiten und Strahlenbelastung nachweisbar. Die Ergebnisse nach 12 Monaten werden im Juni 2013 zur Verfügung stehen. Die Ergebnisanalyse wird zu wirksamen Empfehlungen zur Reduktion der Durchleuchtungszeiten bei und der Verbesserung des Strahlenschutzes bei Unterarmfrakturen führen. Halimeh S. 1 1 Gerinnungszentrum Rhein/Ruhr, Duisburg Introduction. In our study 144 children were send to our coagulation centre with a positive anamnesis (such as haematomasornose bleeding's) a positive family anamnesis (p.e. Mother with Menorrhagie) or a prolonged aPTT during a standardized preoperative examination. Methods. We analyzed samples of 144 children by conducting the following tests: Blood count, VWF: RCo, VWF: Ag, VWF:CB, Fibrinogen (Clauss), activities of FII, FV, FVII, FVIII (clotting and chromogenic), FIX, FX, FXI, FXII, FXIII. In 126 of 144 children (87%) a bleeding disorder could be detected. In those with a bleeding disorder the distribution was as follows: 59% had a von Willebrand disease, 16% had a factor-VII-deficiency(FD7), 12% had a factor-XIII-deficiency(F13D), and the remaining 3% had other bleeding disorders (e.g. VWS type 2+3 and other mild factor deficiencies. Result. A standardized preoperative questionnaire can be useful in clinical practice. In our study 87% children with one or more positive evidence in the anamnesis suffer from a bleeding disorder. We found specific noticeable that we found in 75% of the children which mother has a menorrhagia a bleeding disorder. In 83% of the children we found a von Willebrand disease. We are of the opinion that we could detect more coagulation disorders if a standardized preoperative questionnaire would be used and if we pay more attention to mothers with menorrhagia. Conclusions. Children from mothers with menorrhagia suffer more frequently from a bleeding disorder. In our patients 75% of the children with a mother with menorrhagia a bleeding disorder was found. To avoid unexpected bleeding during a planned operation or a postoperative bleeding a standardized preoperative questionnaire should be performed. Eyermann R. 1 1 Dr. Richard Eyermann, Kinder-und Jugendmedizin, Kinderkardiologie, Sportmedizin, München Einleitung. Inzidenz bei scheinbar gesunden Adoleszenten pro Jahr sportlicher Aktivität bei @1:250.000, häufiger bei Jungen, Afro-Amerikanern, Wettkämpfern von Football und Basketball. Ätiologisch SCD bei jüngeren Sporttreibenden präexistente nichterkannte HKL-Erkrankungen (90% strukturelle HKL-Erkrankungen, 10% primär elektrophysiologische Störungen): Häufig dabei HCM 36%, Koronaranomalien 23%, idiopathische LVH 10%; weniger häufig rupturiertes Aortenaneurysma, Myokarditis, AS, KHK, ARVD; selten WPW-Syndrom, LQTS, MKPS, Commotio cordis, Drugs. In Screeningevaluationen (n-115) bei SCD-Betroffenen nur in 3% kardiovaskuläre Erkrankungen aufgedeckt, in 0,9% korrekte Korrelationen zum SCD hergestellt worden! Kardiovaskuläre Anamnese. Bedeutsamstes Screeningelement, Mindestinhalt: 1) früherer Thoraxschmerz, Synkope oder Near-Synkope, unerwartete unklare Dyspnoe oder Fatigue assoziiert mit Belastung, 2) früheres Herzgeräusch oder Hypertonie, 3) positive FA auf SCD, MACE <50 Jahre sowie HCM, Marfan-Syndrom, LQTS, signifikante Arrhythmien. Medizinische Untersuchung, Mindestinhalt: 1) Auskultation liegend und stehend, v. a. zur Detektion von Geräuschen dynamischer LVOTO, 2) FP zum Ausschluss CoA, 3) Evaluation auf Stigmata Marfan-Syndrom, 4) RR-Messung sitzend. Weitere Diagnostik. EKG und Echo, in USA im Routine-Screening wegen niedriger Inzidenz, hoher Rate falsch-positiver Befunde und Kosten nicht empfohlen, wohl aber in Europa (EbM: -IC). Zukünftig Gentests bei jungen High-risk-Sporttreibenden geplant. Schlussfolgerung. Junge Sporttreibende screenen und bei kardiovaskulären Abnormitäten kardiologisch evaluieren und Belastbarkeit nach Guidelines von ACC/ACSM einstufen. Protektoren gegen Commotio cordis unsicher und sportartspezifisch behindernd. Ausweichtraining empfohlen. Basic und "advance life support" schulen. Kujath C. 1 Einleitung. Exostosen der Rippen sind meist asymptomatisch. Hämatothorax oder Pneumothorax sind bekannte aber seltene Komplikationen dieser Fehlbildungen. Wir berichten über den Krankheitsverlauf bei einem 10-jährigen Patienten mit negativer Familienanamnese. Fallbericht. Ein 10 Jahre alter Junge mit Exostosen in der Vorgeschichte wurde mit plötzlich aufgetretenen rechtsseitigen Thoraxschmerzen vorgestellt. Klinisch und laborchemisch bestanden bei dem sonst gesunden Kind keine Infektzeichen. Röntgenologisch zeigte sich ein Pleuraerguss rechts, und bei Malignomverdacht erfolgte die diagnostische Punktion mit Nachweis eines ausgeprägten Hämatothorax. Die anschließende CT-Diagnostik zeigte innenseitige Rippenexostosen der 7. Rippe links sowie der 3. Rippe rechts. Die rechtsseitige Exostose hatte zu Verwachsungen mit Pleura und Lunge und konsekutiv zu einem Hämatothorax geführt. Nach Entlastung des Hämotothorax rechts entwickelte sich ein Spannungspneumothorax, so dass eine Thoraxdrainage eingelegt wurde. Linksseitig bestand der Verdacht auf Verwachsungen der Exostose mit dem Perikard. Wir führten daher die beidseitige thorakoskopisch assistierte Exostosenabtragung durch. Schlussfolgerung. Exostosen der Rippen können auf konventionellen Röntgenbildern nur unzureichend beurteilt werden. Wir empfehlen daher bei Auftreten von thorakalen Beschwerden bei Patienten mit bekannten Exostosen die Durchführung einer Computertomographie, um die Ausrichtung der Exostosen darzustellen und ihre Lage in Bezug zu Pleura, Lunge und Perikard beurteilen zu können. Einleitung. Der persistierende Ductus arteriosus ist eine bei Frühgeborenen häufig vorkommende Pathologie, die unbehandelt zu Herzinsuffizienz, Lungenödem und verminderter Organperfusion führt. Ist die medikamentöse Therapie nicht erfolgreich, wird der PDA durch einen Eingriff verschlossen; entweder interventionell, thorakoskopisch oder durch eine offene Operation. Zielstellung und Methode. Die in unserer Klinik durchgeführten offenen Ductus-Ligaturen der Jahre 2005-2010 wurden retrospektiv analysiert und mit bereits veröffentlichten Ergebnissen des thorakoskopischen Ductusverschlusses und dem interventionellen Vorgehen verglichen. Ergebnisse. In den 6 Jahren war bei 28 Frühgeborenen (durchschnittlich 815 g) eine offene Ductusligatur notwendig. Sechs der Patienten (21%) sind innerhalb des ersten Lebensjahres verstorben. In diesem Patientengut gibt es mit der interventionellen Methode nur Einzelfallberichte, die minimal 2200 g Kinder behandelten. Ein thorakoskopischer Ductusverschluss wird bei Frühgeborenen ebenfalls nur in Einzelfällen durchgeführt. Diskussion und Schlussfolgerung. Bei einem hämodynamisch wirksamen persistierenden Ductus arteriosus ist der medikamentöse Ductusverschluss die Therapie der Wahl. Bei Nichtansprechen kann bei normalgewichtigen Frühgeborenen ein interventioneller oder thorakoskopischer Ductusverschluss mit guten Ergebnissen durchgeführt wer-den. Bei extremen Frühgeborenen ist die offene Ductusligatur weiterhin der Standard-Eingriff. We report a 7 day old boy who presented with a scrotal mass at birth. Prenatal ultrasound showed a tumor-like entity of the scrotum. On postnatal ultrasound of the scrotum, the diagnosis remained unclear, except for showing open processus vaginales on both sides. Intraoperatively, removal of paratesticular green amorphous material with calcifications was performed. Normal-appearing testicles on both sides were left in situ. The diagnosis of meconium periorchitis was confirmed on pathology. Although most cases of meconium periorchitis are diagnosed surgically, in cases with typical sonographic findings and abdominal calcifications surgery may be avoided. Hirschsprung disease is one of the major causes of chronic constipation in children which can be successfully treated by resection of the pathologic intestinal segment. However, a postoperative symptom-free status can only be achieved by an adequate intraoperative (neuro-)pathologic diagnostic setting allowing for the detection of the ideal resection point avoiding the resection of both too short or too long segments. The large majority of laboratories involved in the intraoperative diagnostics of Hirschsprung disease only perform classical HE stainings to investigate the presence of ganglionic cells in the myenteric plexus. Others include additional enzyme histochemical staining methods to detect even immature ganglionic cells (NADH) to assess the number of mature ganglionic cells (NADH, LDH and/or SDH) as well as the extent of pathological cholinergic innervation by AchE to rule out pathologic transitional segments. Despite potentially prolonging the surgical procedure by additional intraoperative investigations, the application of enzyme histochemical methods to assess cholinergic innervation as well as distribution and maturity of ganglionic cells are useful tools in intraoperative Hirschsprung diagnostics since it has been shown that anastomosis to a not entirely normal transition zone have negative effects on the post-operative peristaltic competence. On the other hand, the resorptive functions might be impaired if the resected segments are too long. Therefore, a fast and standardized interdisciplinary communication between surgeon and pathologist during the intraoperative assessment of Hirschsprung disease is the key for a most successful clinical result. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Schmiedeke E. 1 , Zwink N. 2 , Schwarzer N. 3 , Häberle B. 4 , Palta M. 5 , Hosie S. 8 , Märzheuser S. 9 , Schmidt D. 10 , Reutter H. 11, 12 , Jenetzky E. 2 Kinderchirurgisches Ausbildungskonzept in der Schweizdas Nonplusultra? Lau E. 1, 2 1 Kinderspital Zürich, Kinderchirurgie, Zürich, Schweiz, 2 Medizinische Hochschule Hannover und Kinderkrankenhaus auf der Bult, Kinderchirurgie, Hannover Fragestellung. Wie gut ist das Ausbildungskonzept in der deutschsprachigen Schweiz für Kinderchirurgie? Was könnten wir entlehnen? Material und Methoden. Ausbildungskonzepte und Instrumente der Kliniken der deutschsprachigen Schweiz in der Kinderchirurgie und Umfrage des Instituts für Medizinische Lehre der Universität Bern (IML) 2011/2012 zur Zufriedenheit der Assistenten in der Kinderchirurgie in diesen Kliniken. Ergebnisse. Nach zwei Jahren Allgemeinchirurgie und mindestens einem Jahr Kinderchirurgie wird ein Weiterzubildender aus dem Assistentenpool gewählt. Er wird von einem Mentor betreut. Mit Hilfe von Arbeitsplatz-basiertem Assessment (Mini-CEX und DOPS) und 3-4 Evaluationsgespräche pro Jahr, für die alle Kaderärzte einen Beurteilungsbogen ausfüllen, ein Diagramm als Spinnennetz erstellt wird und der Weiterzubildende so seine Stärken und Schwächen gezeigt bekommt, wird eine strukturierte Beobachtung mit Feedback möglich und die Effizienz der Weiterbildung erhöht. Zusätzlich gibt es Zielvereinbarungen. All dies ist definiert und etabliert. Die Kliniken werden in verschiedene Kategorien eingeteilt und der Weiterzubildende muss für die Facharztprüfung (FMH) mindestens ein Jahr in einem Spital der Kategorie A gearbeitet haben. Obwohl nur wenige Assistenten in der Kinderchirurgie auch zum Kinderchirurgen ausgebildet werden, ist die Zufriedenheit sehr hoch. Diskussion und Schlussfolgerung. Standardisierte Evaluationen mit Beurteilungen sowohl der Weiterbilder als auch der Weiterzubildenden sind ein gutes Mittel für die Überwachung der Ausbildung. Durch die etablierten Fremdjahre gibt es einen Austausch zwischen den einzelnen Spitälern. Die große Zufriedenheit spricht eindeutig für das Ausbildungssystem und es bleibt zu diskutieren, was wir übernehmen wollen und können. Blick über den Tellerrand: die fachärztliche Weiterbildung in England Rogge P. 1 1 Birmingham Children's Hospital, Paediatric Intensive Care Unit, Birmingham, UK Aufbauend auf dem 5-jährigen Medizinstudium erwartet den jungen Arzt in England ähnlich wie in Deutschland zunächst eine zweijährige chirurgische Basisweiterbildung (Core Training, CT) gefolgt von einer 5-jährigen fachspezifischen chirurgischen Weiterbildung (Special Training, ST), so dass nach insgesamt 12 Jahren mit dem Abschluss der Weiterbildung (Certificate of Completion of Training, CCT) der Facharzt erreicht werden kann. Die Regelungen für die Weiterbildung sind in einem Curriculum (The Intercollegiate Surgical Curriculum, Educating the surgeons of the future -Paediatric Surgery) detailliert auf 180 Seiten ausgeführt. Hierbei werden zum einen inhaltliche Vorgaben gemacht (was, wann, wie gut erlernt worden sein soll) und zum anderen die Rahmenbedingungen gesetzt (z. B. Mentoren, Weiterbildungsverantwortliche, Lehrmethoden, Beurteilungsmethoden). Darüber hinaus sind die jährliche Überwachung der Weiterbildungsdurchführung und des Weiterbildungsfortschritts hier definiert und entsprechend etabliert, so dass das Nicht-Erreichen des Weiterbildungszieles für den Weiterzubildenden sofort ersichtlich ist und das Nicht-Erbringen der Weiterbildungsleistung zeitnahe Konsequenzen für den Weiterbilder bedeuten. In der Praxis folgt dem eine deutlich stärker auf die Vermittlung von Wissen und praktischen Fähigkeiten ausgelegte Arbeitsatmosphäre. Die Weiterzubildenden können in der Regel gut ihr Fortschreiten einschätzen und ihren weiteren Weiterbildungsweg, einschließlich Rotationen in andere Kliniken planen. Risiken und Chancen der verbesserten Bildqualität in der sonographischen Beurteilung der akuten Appendizitis im Kindes-und Jugendalter König T.T. 1 , Staatz G. 2 , Kelsch V. 3 1, [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] 9 Jahre, Mittel: 11, 6 Jahre) mit Schmerzen im rechten Unterbauch eine Abdomensonographie durch einen Kinderradiologen durchgeführt. Ausgewertet wurden die Fälle, bei denen hier sonographisch eine Appendizitis diagnostiziert wurde. Diese Befunde wurden mit dem kli-Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | nischen, oder bei erfolgter Appendektomie, mit dem mikro-und makroskopischen pathologischen Befund korreliert. Ergebnis. Bei 490 (72,8%) Kindern zeigte sich ein unauffälliger sonographischer Befund des Abdomens. In insgesamt 177 Fällen wurden Auffälligkeiten an der Appendix festgestellt, in 24 Fällen (13,6%) lag nach radiologischen Kriterien sicher eine Appendizitis vor. Bei 124 (70%) Patienten wurde eine Appendektomie durchgeführt. 53 (30%) der Patienten, bei denen sonographisch eine Appendizitis vorlag, wurden konservativ behandelt (mittlere Verweildauer 3 Tage, 2-9 Tage). Bei keinem der konservativ behandelten Patienten musste eine Intervall-Appendektomie durchgeführt werden. Schlussfolgerung. 13,6% der Kinder, bei denen nach radiologischen Kriterien sicher eine Appendizitis vorlag, konnten konservativ behandelt werden. Aufgrund der verbesserten Bildqualität in der Sonographie müssen genauere Kriterien für die radiologische Diagnose einer akuten Appendizitis entwickelt werden. Ergebnisse. Im Auswertungszeitraum erhielten 51 Patienten eine PCA, bei 23 Patienten wurde ein PDK eingesetzt (Durchschnittsalter: 16,1 Jahre). Die mittlere Verweildauer lag bei Patienten mit PDK bei 6,6, Tagen, bei Patienten mit PCA bei 7 Tagen. Der PDK wurde im Durchschnitt am 4. postoperativen Tag entfernt, die Therapie mittels PCA am postoperativen Tag 3,3 beendet. Erbrechen trat bei 70% der Patienten mit PCA sowie bei 45% der Patienten mit PDK auf. Patienten in der PCA-Gruppe konnten nach 2,9 Tagen, Patienten mit PDK nach 1,8 Tagen in den Stand mobilisiert werden. Es zeigte sich kein Unterschied der in beiden Gruppen erfassten Schmerzscores. Schlussfolgerung. Eine effektive Schmerztherapie nach Trichterbrustkorrektur nach Nuss ist sowohl mittels PCA als auch mit PDK möglich. In der PCA Gruppe waren jedoch mehr vegetative Nebenwirkungen zu verzeichnen als in der PDK-Gruppe, zudem war in der PDK-Gruppe eine frühere Mobilisation der Patienten möglich. Fragestellung. Die transanastomotische Schienung bei der laparoskopischen Pyeloplastik im Kindesalter kann mit Komplikationen einherge-hen. In dieser Studie vergleichen wir unsere Erfahrungen mit intra-und extrakorporalen Stents und stellen eine neue Technik der transrenalen Schienung vor. Material und Methoden. Die Daten aller Patienten, die in unserer Klinik von 12/2003 bis 11/2012 eine laparoskopische Pyeloplastik erhielten wurden retrospektiv analysiert. Konsekutiv wurden zunächst Doppel-J-Katheter antegrad eingebracht (n=48), danach transrenale/transkutane Katheter verwendet (n=38). Von letzteren wurden 33 mittels Kanüle über die Flanke und 5 von innen transrenal nach extrakorporal mit einem modifizierten Reddonspieß eingebracht. Die Endpunkte unserer Analyse waren stentbezogene Komplikationen und Reoperationen. Ergebnisse. 86 Patienten (62 Jungen, 24 Mädchen), mit einem mittleren Alter von 5,6 Jahren (78 Tage bis 17,3 Jahre) erhielten eine laparoskopische, transabdominale Pyeloplastik. Bei 9 von 48 Patienten der Gruppe der Doppel-J-Katheter war es nicht möglich, den Katheter zu platzieren. Dies war die häufigste Komplikation. Zusammen mit weiteren Komplikationen wie Dislokation, Harnwegsinfekten oder Katheterokklusion betrug die gesamte Komplikationsrate 35% in der Gruppe der Doppel-J-Katheter verglichen mit 13% in der Gruppe der transrenalen Stents (p<0,05). Insgesamt war bei 4 Patienten eine Re-Pyeloplastik erforderlich. Alle diese Fälle traten in der Gruppe der Doppel-J-Katheter auf. Unsere neue Insideout-Technik hatte eine ausgezeichnete Machbarkeit. Diskussion. Wir empfehlen bei der laparoskopischen Pyeloplastik ein transrenalesStenting des ureteropelvinen Übergangs. Unsere jetzige Technik ermöglicht hierbei ein unkompliziertes Platzieren des Stents. abscess formation and attenuated acute phase response. Despite immediately started symptomatic and specific therapy the patient had to undergo a lobar resection of the lung. The combination of severe pneumococcal pneumonia and attenuated acute phase response lead to the suspicion of a defect in Toll-like receptor (TLR) and IL-1 receptor (TIR) signalling. However the patient's granulocytes showed normal CD62L-shedding upon activation with agonists for TLR2/6 (PAM2CSK4) and TLR4 (LPS). In addition IL-8, IL-10 and TNFα-production were normal upon stimulation with TLR-agonists and IL-1β in whole blood. In contrast upon activation with TLR-agonists IL-6-production could neither be detected in the supernatant of whole blood nor in the supernatant of mononuclear cells of a healthy control incubated with patient's serum. The IL-6 inhibiting effect of patient's serum was confirmed as in patient's whole blood STAT3 phosphorylation was severly impaired upon stimulation with IL-6. Finally recombinant IL-6 was reduced after preincubation with patient's serum. Our experiments excluded a defect in TIR signalling but strongly suggest that an IL-6-inhibitory factor in the patient's serum lead to the attenuated acute phase responses and the severe pneumococcal pneumonia. API-SY4-2 Chemosensitive combined immunodeficiency with EBV lymphoproliferation, severe varicella infection and vasculitis Ghosh S. 1 , Hönscheid A. 1 , Dückers G. 2 , Meisel R. 1 , Niehues T. 2 , Schneider D. 3 , Schindler D. 4 , Schuster F. 1 , Schwarz K. 5 Centre for Chronic Immunodeficiency (CCI) and Centre of Pediatrics, Freiburg Introduction. Reports on atypical SCIDs are continuously emerging as more and more adolescents and adults with susceptibility to severe infections are seen by clinical immunologists. While hypomorphic mutations are found in classical SCID genes, such as ARTEMIS, RAG1/2 and ADA, there is a growing number of patients with combined immunodeficiency without a clear genetic cause. Case report. We report on a 18-year-old boy of German origin. Since birth he had been suffering from splenomegaly and recurrent respiratory tract infections with bronchiectasis in later childhood. Furthermore the patient was hospitalized due to bacterial and varicella meningitis. However, the patient was admitted for the first time at our hospital at the age of 17 years with severe dermal necrotizing varicella infection, EBV lymphoproliferation, leukopenia and vasculitis. Interestingly, cells of the patient showed increased mitomycin C sensitivity, while having a normal radiosensitivity. Due to the progredient clinical course, the patient underwent for haploidentical hemopoetic stem cell transplantation and is currently > day +100. Conclusion. In our presentation, we will discuss whole exome sequencing results and further efforts for functional validation to identify a possible new PID. Perez-Becker R. 1 , Driessen G. 2 , Daneva A. 2 , Wiesel T. 3 , Becker C. 4 , Seidel M. 5 , Dückers G. 1 , Siepermann K. 1 , van Zelm M. 2 Fragestellung. In Patienten mit einem Immundefekt kann EBV u. a. zu einer lymphoproliferativen Erkrankungen, HLH oder aplastischen Anämie führen. Bisher sind 4 monogenetische Krankheiten die mit einer spezifischen Suszeptibilität für EBV-Infektionen bekannt. Defekte in SAP, XIAP, ITK und der vor kurzem entdeckte CD27 Defekt beeinträchtigen die Kontrolle von T-Zellen über infizierte B-Zellen, was bei einer EBV-Infektion zu den oben genannten Verläufen führen kann. CD27 ist ein transmembranales Protein der Familie der TNF-Rezeptoren, das die Funktion und Differenzierung von T-Zellen, B-Zellen, NK-Zellen und Plasma-Zellen reguliert. Eine genetische Grundlage für CD27-Defizienz wurde 2012 erstmalig von Montfrans et al. beschrieben. Wir präsentieren die klinischen und laborchemischen Eigenschaften von 4 neuen Patienten und 10 bereits beschriebene Patienten mit einem CD27-Defekt. Material und Methoden. Es wurde eine synoptische Darstellung der bisher beschriebenen plus 4 neuen Patienten hinsichtlich der Erstmanifestation, Laborauffälligkeiten, Infektionen und Behandlung durchgeführt. Ergebnisse. In den 14 CD27-negativen Patienten verliefen die EBV Infektionen atypisch mit der Entwicklung von Hypogammaglobulinämie (5/14), HLH (4/14), Neurologische Manifestationen (1/14), aplastische Anämie (1/14), Uveitis (2/14) und Stomatitis (2/14). Eine EBV induzierte Lymphoproliferation wurde in der Hälfte (7/14) der Patienten beobachtet. Diskussion und Schlussfolgerung. CD27-Defekte teilen viele klinische und laborchemische Eigenschaften mit SAP-, XIAP-und ITK-Defekten. Patienten die schwere, atypische oder persistierende EBV Infektionen haben oder eine EBV induzierte Lymphoproliferation entwickeln, sollten auf einen CD27-Defekt untersucht werden. The female patient was born to consanguinous parents and presented with eczema, hepato-splenomegalie, severe pneumonia, chronic diarrhoea, leukopenia and failure to thrive. According to the lymphocyte subsets (T cells: 385/µl; B cells 60/µl; NK cells: 16/µl) the patient was classified as a Tlow/Blow/NKlow (S)CID. At the age of one year the patient received an unmanipulated bone marrow transsplant from the HLA identical mother without conditioning. After a series of otitis media, obstructive bronchitis and a drop down of the T cells the patient was conditioned and received a second transplant (CD34+: 4.5 x106 cells/kg; CD3+: 5.9x106cells/kg) from her mother at the age of 3 2/12 years. Although a complete chimerism was achieved the patient suffered from recurrent infections, severe chronic lung disease and mental retardation. Assuming an autosomal recessive mode of inheritance, we performed a homozygosity mapping.The analysis did not adequately narrow down possible genetic causes for the disease, since 76 homozygous regions with more than 3000 genes were detected with this technique. As a next step an exome sequencing approach was performed. After filtering and comparison of the exome sequencing data with the results of the homozygosity mapping we were able to narrow down the 21375 single nucleotide variants (SNV) and 485 indels (small insert and deletions) to 12 alterations. After validating these 12 variants by Sanger sequencing of patient and parental material, cDNA-analysis and comparison with data from the 1000 Genomes Project and available knock out animal models we identified 2 plausible mutations in 2 different genes, which were not detected in a normal control collective (n=95). The first mutation is a homozygous stop mutation. The mutation in the second gene is a missense mutation of a phylogenetically not conserved amino acid. We were able to detect via an exome sequencing approach two possibly causal genes which were not associated with (S)CID up to now. Protein analysis and functional testing is in progress and will reveal the role of these genetic alterations for the disease of the investigated patient. Recurrent bacterial and fungal infections, eczema and elevated serum IgE levels characterize patients with the hyper-IgE syndrome (HIES). Known genetic causes for HIES are mutations in proteins involved in signal transduction pathways, namely STAT3 and DOCK8. However, glycosylation defects have not been described in these patients. One crucial enzyme in a glycosylation pathway is Phosphoglucomutase 3 (PGM3), which catalyzes a key step in the synthesis of UDP-GlcNAc which is required for the biosynthesis of N-glycan and other essential glycopolymers. Aim of our study was to elucidate the genetic cause in patients who do not have mutations in STAT3 or DOCK8. Genetic linkage analysis revealed an 11.9 Mb linkage region on chromosome 6. Mutation detection in the positional candidate genes identified one homozygous mutation per family (L83S and E340del) in PGM3 (Phosphoglucomutase 3) that segregated perfectly with affection status and recessive inheritance. Sanger sequencing of PGM3 identified two additional HIES patients from Morocco with the homozygous L83S mutation and a Turkish patient with a third homozygous mutation (D502Y). Functional studies showed that these mutations are hypomorphic and leave intact the enzyme's phosphoglucomutase activity, but impact on the biosynthetic reactions involving UDP-GlcNAc. Glycomics analysis revealed an aberrant glycosylation pattern in leukocytes exemplified by a reduced branching of complex-type N-glycans. We concluded that the impairment of PGM3 function leads to a novel primary (inborn) error of immunity, as biallelic hypomorphic mutations are associated with impaired glycosylation and a hyper-IgE-like syndrome. Introduction. Autoimmune lymphoproliferative syndrome (ALPS) is characterized by lymphoproliferative disease, autoimmune cytopenias and increased susceptibility to lymphoid malignancies. Central to the pathophysiology of the disease are defects in the FAS signaling leading to impaired lymphocyte homeostasis. Most of the patients harbor heterozygous germline or somatic mutations in FAS. Although the hallmark of the disease is the impaired FAS-mediated apoptosis of activated T cells and presence of atypical "double-negative" T cells (CD3+TCRα/ β+CD4-CD8-), the role of defective FAS signaling in B cells in eliciting autoimmunity has still to be understood. While in murine models the importance of FAS for deletion of autoreactive B-cell clones in germinal center reaction has been demonstrated, direct evidence from humans is missing. Methods. To address this issue, we investigated 2 patients with somatic FAS mutations in B cells. This approach enabled us to compare B cells with impaired vs. normal FAS signaling within one organism. Results. By analyzing the phenotype ex vivo, and upon activation of primary B cells with CD40L and IL-21, we detected high prevalence of FAS mutated B cells within the memory compartment. Furthermore FAS mutated EBV immortalized B cells showed selective advantage in culture over the FAS wild type cells, providing evidence for the advantage of mutated cells in vivo. Ongoing work by deep sequencing of variable immunoglobulin regions of FAS wild type and FAS mutated cells and autoantibody screen aims to define if autoreactive B cells are found within the FAS-mutated pool. Conclusion. Data collected will provide insight into the role of FAS in negative B-cell selection in germinal centers of humans. MECP2 (methyl CpG binding protein 2) duplication on chromosome Xq28 causes syndromic intellectual disability (~1% of X-linked cases). Patients often also suffer from life-threatening infections, mainly of the respiratory tract, suggesting an additional immunodeficiency. Based on a cohort of 21 patients, including two females with MECP2 duplication syndrome we here provide for the first time a detailed description of the infectious and immunological phenotype of MECP2 duplication syndrome: 11/21 patients suffered from recurrent pneumonia and 4/21 from at least one episode of sepsis. Most frequently isolated pathogens were S. pneumoniae, H. influenzae and S. aureus, all being encapsulated bacteria. In 4/12 patients IgA/IgG2/IgG4-deficiency was detected. 8/12 patients showed low titers against pneumococci. Three of the four patients with IgA/IgG2/IgG4-deficiency developed multiple severe infections and the most severe infectious phenotype in our cohort. Upon infections pronounced acute-phase responses were common: 6/8 patients showed CRP values above 200 mg/l. Our data show for the first time systematically that increased susceptibility to infections in MECP2 duplication syndrome is associated with IgA/IgG2/IgG4-deficiency and elevated acute-phase responses. So patients with MECP2 duplication 13 Deutsches Zentrum für Kinder-und Jugendrheumatologie Untersuchung der Korrelationen zwischen der ethnischen Herkunft, dem Phänotyp und dem Genotyp bei FMF Patienten Zur Bestimmung des Erkrankungsschweregrades bei 243 FMF Patienten des AID-Registers benutzten wir die für Kinder modifizierte Scores nach Mor und Pras. Für die fünf häufigsten Mutationen testeten wir auf eine Korrelation zwischen Genotyp und Phänotyp, Creaktivem Protein (CRP) sowie ethnischer Herkunft Die homozygote p.Met694Val Mutation (30%, n=73) trat häufiger mit einem schwereren Erkrankungsgrad nach Mor sowie einem höheren CRP-Wert (74 mg/l, n=60) im Vergleich zu der Gruppe ohne diese Mutation (31 mg/l, n=59; p=0,01 bzw. p<0,01) auf. Beim Score nach Pras konnte keine Genotyp-Phänotyp-Korrelation festgestellt werden. Die beiden Scores waren nicht konsistent (κ<0,07) miteinander. Die ethnische Herkunft konnte in 224 Fällen Substitutionstherapie mit Immunglobulinen bei Kindern mit primären Immundefekten: SIGNS-Register Borte M. 1 , Hensel M. 2 , Gold R. 3 , Fasshauer M. 1 , Pittrow D. 4 , Huscher D. 5 , Stangel M. 6 , Kirch W. 4 , Reiser M. 7 Josef-Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Abteilung für Molekulare Immunologie, Nikolaus-Fiebiger Zentrum Dagegen sind die intrazellulären Mechanismen, die die Zellhomöostase der Plasmazellen aufrechterhalten, bisher nahezu unbekannt. Wir untersuchten den Einfluss der microRNA 24-3p (miR-24-3p) auf das Überleben humaner Plasmazellen unter Einfluss der extrazellulären Überlebensfaktoren IL-6 und SDF-1α. Material und Methoden. Primäre B-Zellen, Plasmablasten und Plasmazellen sowie Plasmazytomzellen wurden mit deep sequencing und miR24-3p-spezifischer qPCR analysiert. miR24-3p wurde mit siR-NA inhibiert. ER-Stress-Bedingungen wurden durch Stimulation mit Tunicamycin +/-IL-6 erzeugt In-vitro-Analysen in primären und Plasmazytomzellen zeigten (i) eine antiapoptotische Funktion der miR-24-3p in Plasmazellen, (ii) eine Erhöhung der miR-24-3p-Expression nach IL-6 und SDF-1α-Stimulation, (iii) ein IL-6-vermitteltes Überleben von Plasmazellen unter ER-Stress-Bedingungen in Abhängigkeit der miR-24-3p Expression, (iiii) eine Abhängigkeit der miR-24-3p Expression von der Aktivität der MAPk Erk1/2. Diskussion und Schlussfolgerung. miR-24-3p hat eine antiapoptotische Funktion in Plasmazellen und wird durch Einfluss der Plasmazell-Überlebensfaktoren IL6 und SDF-1 α überexprimiert Ambulantes Adipositas Zentrum API-SY1-2, API-SY2-2 API-SY5-2 API-SY2-2 API-SY6-2 API-SY1-2 API-SY2-2 DGKCH-FV-6 API-SY5-2 API-SY3-6 API-SY5-2 E Eberding A API-SY5-2 API-SY1-2 API-SY5-5 API-SY1-2 API-SY2-3, API-SY5-2 API-SY2-2, API-SY6-5 API-SY6-2 API-SY4-2 API-SY2-2 API-SY5-2 API-SY3-2 API-SY1-2 API-SY5-2 API-SY1-2 API-SY1-2 API-SY5-2 Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Messing M. DGKJ-PO-I2-9 API-SY1-2 API-SY2-2 API-SY6-2 API-SY3-6 API-SY1-4 API-SY5-2 API-SY5-2 API-SY1-2 API-SY4-2 API-SY1-2 DGKJ-PO-I2-14 API-SY4-5 API-SY5-2 API-SY3-2 API-SY3-6 API-SY5-2 Zielsetzung. In einer Phase-3-Studie zeigten sich Lisdexamfetamindimesilat (LDX) und Osmotic-Release Oral System Methylphenidate (OROS-MPH) wirksamer als Placebo hinsichtlich der Symptomverbesserung bei Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS). In dieser Post-hoc-Analyse wurde die Wirksamkeit von LDX und OROS-MPH miteinander verglichen. Methoden. Patienten mit ADHS im Alter von 6-17 Jahren wurde in diese 7-wöchige, doppelblinde, dosisoptimierte Parallelgruppenstudie eingeschlossen. Die Patienten wurden in drei Behandlungsarme randomisiert und erhielten einmal täglich LDX (30, 50 oder 70 mg/Tag), OROS-MPH (18, 36 oder 54 mg/Tag) oder Placebo. Die Wirksamkeit wurde anhand der ADHD Rating Scale IV (ADHD-RS-IV) und der Clinical Global Impressions-Improvement (CGI-I) Skala beurteilt. Der Endpunkt wurde definiert als letzter Besuch während der Behandlung mit einer gültigen Beurteilung. Ergebnisse. Der Gesamtanalysesatz umfasste 317 Patienten (LDX, n=104; Placebo, n=106; OROS-MPH, n=107). Der Unterschied zwischen LDX und OROS-MPH bzgl. der Kleinstquadrat-Änderung ]95% Konfidenzintervall, (KI)] im ADHD-RS-IV Gesamtscore zwischen Startund Endpunkt war statistisch signifikant zugunsten von LDX [−5,6 (−8,4, −2,7); p<0,001; Effektstärke, 0,541]. Ebenso war der Anteil LDX minus OROS-MPH der Patienten mit einem CGI-I-Score von 1 bzw. 2 am Behandlungsendpunkt statistisch signifikant unterschiedlich und für LDX um 17,4% höher (95% KI: 5, 0, 29, 8; p<0, 05) . Schlussfolgerungen. Diese Post-hoc-Analyse deutete darauf hin, dass LDX bei der Verbesserung der Hauptsymptome und der allgemeinen Funktion bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS signifikant wirksamer war als OROS-MPH. Unterstützt durch Forschungsmittel von Shire Development LLC. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | Häge A. 1 , Cardo E. 2 , Coghill D.R. 3 , Nagy P. 4 , Anderson C.S. 5 , Bloomfield R. 6 , Caballero B. 7 , Higgins N. 5 , Hodgkins P. 5 , Lyne A. 6 , Civil R. 5 Zielsetzung. Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit von Lisdexamfetamindimesilat (LDX) und Atomoxetin (ATX) bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Materialien und Methoden. In diese 9-wöchige, randomisierte, dosisoptimierte, doppelblinde Vergleichsstudie wurden Kinder und Jugendliche (im Alter von 6-17 Jahren) mit ADHS eingeschlossen, die zuvor unzureichend auf eine Methylphenidat-Therapie angesprochen hatten. Die Patienten wurden in Arme mit einmal täglich LDX (30, 50 oder 70 mg) bzw. ATX (Patienten <70 kg, 0,5-1,2 mg/kg, max. 1,4 mg/kg; ≥70 kg, 40, 80 oder 100 mg) randomisiert (1:1) . Der primäre Endpunkt der Studie war die Zeit bis zum klinischen Ansprechen, definiert als Clinical Global Impressions-Improvement-Wert von 1 (stark verbessert) bzw. 2 (sehr verbessert). Ergebnisse. 200 (74,9%) der randomisierten 267 Patienten schlossen die Studie ab. Die mediane Ansprechzeit [95% Konfidenzintervall (KI)] war für LDX signifikant kürzer [12, 0 Tage (8, 0, 16, 0) ] als für ATX [21, 0 Tage (15, 0, 23, 0) ; p=0,001]. Bis Woche 9 war der Prozentsatz der Patienten (95% KI), die auf eine Behandlung ansprachen, für LDX höher [81,7% (75,0, 88,5) ] als für ATX [63,6% (55,4, 71,8) ; p=0,001]. Unter der Behandlung aufgetretene unerwünschte Ereignisse wurden von 71,9% der Patienten unter LDX und 70,9% der Patienten unter ATX berichtet. Schlussfolgerungen. LDX führte im Vergleich zu ATX bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS, die zuvor unzureichend auf MPH angesprochen hatten, zu einem schnelleren und deutlicheren Ansprechen auf die Behandlung. Die Sicherheitsprofile beider Behandlungsoptionen standen im Einklang mit Ergebnissen aus vorherigen klinischen Studien. Unterstützt durch Forschungsmittel von Shire Development LLC. Pigulla J. 1 , Becher T. 1 , Duckwitz H. 1 , Weise S. 1 1 Sana Krankenhaus Gerresheim, Kinderneurologisches Zentrum, Düsseldorf Kasuistik. Wir berichten über eine bis dato gesunde 15-jährige Patientin, bei der eine Myopathie das einzige Symptom einer manifesten Hashimoto-Thyreoiditis darstellte. Die Patientin wurde bei V. a. neuromuskuläre Erkrankung neuropädiatrisch vorgestellt. Sie klagte seit 6 Wochen über zunehmende rezidivierende schmerzhafte Krämpfe der Unterschenkel sowie Taubheitsgefühl nach moderater Anstrengung. Im Verlauf zusätzlich Schwäche und Taubheitsgefühl der oberen Extremität nach wenigen Minuten Aktivität. Steigerung der Beschwerden im Tagsverlauf. Zuletzt Einschränkung der Gehstrecke auf 200 m bzw. 2 Etagen. Keine Stuhlveränderungen, Antriebsarmut, Verlangsamung, Schwindel, Kälteintoleranz, Zyklusveränderungen, Haarausfall, Veränderungen von Haut oder Haar oder Gewichtsveränderung. Klinik: internpädiatrisch und neurologisch unauffällig. Labor: CK 576 U/l, Kreatinin 1,08 mg/dl, GPT 81 U/l, Cholesterin 421 mg/dl. TSH 290 mU/l, fT4 0,06 ng/dl, T3 0,10 ng/dl, MAK >600 IU/ml (<34), TAK 185 IU/ml (<115), TRAK 0,54 IU/l (<1,75). Aufgrund der Befundkonstellation wurde eine manifeste Autoimmun-Thyreoiditis Hashimoto diagnostiziert und die Patientin endokrinologisch weiterbetreut. Schlussfolgerung. Dieser Fall zeigt die Wichtigkeit, bei Myopathien eine Hypothyreose auch bei Fehlen weiterer Kardinalsymptome frühzeitig differenzialdiagnostisch in Betracht zu ziehen. Durch eine rasche Diagnose können eine verlängerte Erkrankungsdauer und invasive Untersuchungen vermieden werden. Junge mit hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS) und Hypomyelinisierung: vom HUS zum 4H-Syndrom Kotzaeridou U. 1 , Wuehl E. 2 , van Spaendonk R. 3 , Hoffmann G.F. 1 , Wolf N.I. 4 1 Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Kinderheilkunde I, Sektion Neuropädiatrie, Sozialpädiatrisches Zentrum, Heidelberg, 2 Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Kinderheilkunde I, Sektion Pädiatrische Nephrologie, Heidelberg, 3 VU University Medical Center, Abteilung Klinische Genetik, Amsterdam, Niederlande, 4 VU University Medical Center, Amsterdam, Niederlande Einleitung. 4H-Syndrom (Hypomyelinisierung, Hypodontie und hypogonadotroper Hypogonadismus) ist eine autosomal rezessive neurodegenerative Erkrankung. Die Erkrankung wird neurologisch vor allem durch eine progrediente Ataxie gekennzeichnet; im Verlauf treten eine milde Spastik sowie eine milde kognitive Regression hinzu. Andere, nicht obligate Merkmale können eine verzögerte Dentition, Hypodontie und Hypogonadismus sein. Fallbeschreibung. Der Indexpatient wurde im Alter von 8 Monaten mit dem klinischen Bild eines hämolytisch-urämischen Syndroms stationär aufgenommen. Schwangerschaft und Geburt waren unauffällig, wie auch die Entwicklung bis zum diesem Zeitpunkt. Im ersten cMRT war bereits eine Myelinisierungsstörung zu sehen. Im Verlauf zeigten sich für HUS-typische vaskulitische Veränderungen im Bereich der Basalganglien Bei der Entlassung zeigte der Patient eine globale Entwicklungsverzögerung und muskuläre Hypotonie, interpretiert als sekundär zur cerebralen Beteiligung des HUS. Ab dem Alter von 2 Jahren fiel eine ataktische Bewegungsstörung mit neu aufgetretenem Nystagmus und Tremor auf. Die Zahnentwicklung verlief auffällig, so blieb die Entwicklung der Vorderzähne bis zum 2. Lebensjahr aus. Das cMRT im Alter von 2,5 Jahren zeigte eine Hypomyelinisierung zusätzlich zu den Nekrosen der Putamina im Rahmen des HUS. Bei V. a. ein 4H-Syndrom wurde das POLR3A Gen sequenziert und zwei neue pathogene Mutationen nachgewiesen. Schlussfolgerung. Die Diagnose einer HLD-7 wurde durch das gleichzeitige Auftreten eines HUS mit cerebraler Beteiligung erschwert. Die auffällige Dentition und die Hypomyelinisierung im MRT waren entscheidend für die Diagnosefindung. Elpers C. 1 , Fiedler B. 1 , Radke I. 2 , Linden T. 1 Wiederholt normwertige Hormonbestimmungen. Unter Interferon-beta-Therapie klinisch und radiologisch rasche Progredienz der Fibroadenome in Anzahl und Größe. Biopsie zur histologischen Sicherung vorgesehen. Dieser Fall beschreibt erstmalig die Fibroadenomatose als seltene Nebenwirkung der Interferon-beta-Therapie, welche gerade für weibliche Patienten von großer Bedeutung ist. Schlussfolgerung. Die Beendigung der Medikation aufgrund der zunehmenden Fibroadenome bleibt gerade bei stabilem Krankheitsverlauf zu diskutieren. In der Literatur wird ein Zusammenhang zwischen aggressiver Fibromatose und Interferonen beschrieben. Diese Korrelation ist auf eine Erhöhung der Anzahl an Progenitorzellen durch Interferone zurückzuführen. Chronische Liquorabflusstörung aus dem 4. Ventrikel nach frühgeburtlicher Hirnblutung. Eine Operationsindikation? Häusler M. 1 , Deutz U. 1 , Tanrikulu L. 2 , Neuloh G. 2 1 Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Sektion Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie, Aachen, 2 Universitätsklinikum RWTH Aachen Klinik für Neurochirurgie, AachenFragestellung. Die Liquorabflusstörung aus dem 4. Ventrikel ist eine bekannte Folge frühgeburtlicher (FGB) Hirnblutungen. Bei sicherem Hirndruck oder einer sekundären Syringomyelie ist die Operationsindikation klar. Schwierig ist die Entscheidung wenn sichere Druckzeichen fehlen. Material und Methode. Fallberichte zu zwei ehemaligen FGB von 25 bzw. 26 SSW mit peripartaler Hirnblutung Grad 3 bzw. 4. Ergebnisse. Beide Jungen zeigten bei Erstvorstellung mit 9 bzw. 16 Jahren eine schwere Tetraspastik und MR-tomographisch plumpe innere Liquorräume mit deutlicher Erweiterung des 4. Ventrikels sowie eine Kleinhirnkompression. Patient 2 war schwerer betroffen. Nach 3-bzw. 1-jähriger Beobachtung wurden bei beiden die den Ausfluss aus dem 4. Ventrikel verlegenden Membranen gefenstert. Danach verkleinerte sich bei Patient 1 der 4. Ventrikel nicht. Er zeigte jedoch eine Verbesserung von Aufmerksamkeit, Konzentration, nonverbaler Kommunikation und Muskeltonus. Patient 2 zeigte postoperativ eine Blutung mit Abflussstörung aus dem 4. Ventrikel, die einen ventrikuloperitonealen Shunt erforderte. Im Verlauf wurde der 4. Ventrikel kleiner. Seine Aufmerksamkeit und nonverbale Kommunikation wurden besser, die Spastik persistierte. Diskussion. Beide Kinder hatten als Folge einer FGB-Hirnblutung eine membranöse Liquorabflusstörung aus dem 4. Ventrikel ohne eindeutige Druckzeichen. Die späte Operation führte nur zu geringer klinischer Besserung. Es bleibt unklar, ob eine frühere Entlastung effektiver gewesen wäre. Unsere Befunde erweitern das Spektrum von Liquorabflusstörungen nach frühgeburtlicher Hirnblutung. Auch nach Jahren klinischer Stabilität kann bei diesen Kindern eine erneute zerebrale Bildgebung indiziert sein. DGKJ-PO-I2-1 Respiratorische Unterstützung während der kardiopulmonalen Reanimation bei neugeborenen Ferkeln: Einfluss verschiedener Beatmungsverfahren auf den Gasaustausch, die Hämodynamik und die zerebrale Oxygenierung Mendler M.R. 1 , Maurer M. 1 , Waitz M. 1 , Hassan M. 1 , Huang L. 1 , Hummler H.D. 1 1 Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Sektion Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, UlmEinleitung. Die ILCOR-Richtlinien sehen ein Kompressions-/Ventilationsverhältnis von 3:1 für die Reanimation von Neugeborenen im Kreissaal vor. Allerdings gibt es keine Untersuchungen, die zeigen, dass die Interposition der Atemhübe gegenüber nichtsynchroner kontinuierlicher Fortführung der kardialen Kompression mit 120 Kompressionen/min bzw. die Verwendung von positivem endexpiratorischem Druck (PEEP) vorteilhaft ist. Ziel. Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Einflüsse verschiedener Formen der respiratorischen Unterstützung während der CPR auf den Gasaustausch und die Hämodynamik bei neugeborenen Ferkeln im Kreislaufstillstand. Unsere Annahme war hierbei, dass die Verwendung von PEEP und die Interposition der Beatmungshübe den Gasaustausch und die Hämodynamik, u. a. gemessen an der SaO2, verbessert. Methoden. Prospektive, kontrollierte, randomisierte Studie an 30 intubierten neugeborenen (5d;4-6d) Ferkeln (1875g;1680-2200g) in 3 Gruppen: -Gruppe 1: Respirator: PIP/PEEP 20/5 cmH2O, f=30/min, ti 0,4 s. Kardiale Kompressionen (CC) werden mit einer Frequenz von 120/min verabreicht, ohne auf Synchronisation mit der Beatmung zu achten. -Gruppe 2: T-piece-System: PIP/PEEP 20/5 cmH2O, f=30/min, wobei die Beatmungshübe zwischen CC mit einer 3:1 Ratio interponiert werden. -Gruppe 3: Beatmungsbeutel: PIP 20 cmH2O ohne PEEP, f=30/min, wobei die Beatmungshübe zwischen CC mit einer 3:1 Ratio interponiert werden. Ergebnisse. Es konnte kein signifikanter Unterschied bezüglich der SaO2 festgestellt werden. Allerdings ließ sich ein Trend zu einer höheren SaO2 und zu niedrigeren paCO2-Werte in der Respiratorgruppe erkennen. Schlussfolgerung. Mit vorliegender Studie konnte unsere Hypothese nicht bestätigt werden. Möglicherweise hat die erhöhte Rate an Kompressionen in der Respiratorgruppe einen vorteilhaften Einfluss. Trachealagenesie -eine seltene Differenzialdiagnose der Atemnot im Kreißsaal Klotz D. 1 , Frölich K. 2 , Zollner U. 3 Ist eine konservative Therapie eines Nierenabszesses im Kindesalter möglich? Comploj E. 1 , Cassar W. 2 , Gasparella P. 3 , Dechet C. 1, 4 , Trenti E. 1 , Ladurner C. 1 , Palermo S. 1 Fragestellung. Wie gestaltet sich die alltägliche Arbeit in den Projekten der Hilfsorganisation "Ärzte für die Dritte Welt" anhand eines Erfahrungsberichtes aus einem 6-wöchigen Aufenthalt in Kalkutta vom 5.4.-18.5.2013 . Welche Krankheitsbilder werden gesehen und wie erfolgt deren Therapie unter dem Aspekt der medizinischen Basis-und Breitenmedizin? Welche pädiatrischen Fragestellungen ergeben sich? Material und Methoden. Retrospektive Auswertung der Patientenzahlen und erhobenen Diagnosen unter Einbezug der zur Verfügung stehenden diagnostischen und therapeutischen Optionen. Ergebnisse. Die extreme Überbevölkerung, die armutsbedingte einseitige Ernährung und die Hygienesituation der innerstädtischen Ghettos bestimmen das Krankheitsspektrum, das die Ärztinnen und Ärzte zu sehen bekommen. Dieses Krankheitsspektrum wird dominiert von Infektionskrankheiten, die von banalen Infekten bis hin zu todbringenden Seuchenerkrankungen, z. B. Tuberkulose, reichen. Ein wichtiges Anliegen ist die Senkung der Mütter-und Kindersterblichkeit durch entsprechende Präventivmaßnahmen wie Ernährungs-und Impfprogramme sowie eine strukturierte Schwangerenvorsorge. Schlussfolgerung. Kalkutta ist eine Stadt der Gegensätze und diese Widersprüchlichkeiten reichen bis in die Arbeit der "Ärzte für die Dritte Welt" hinein. In Kalkutta ist alles an medizinischer Infrastruktur vorhanden. Aber nur für die zahlungsfähigen Patienten (10 Prozent der Bevölkerung). Es gilt, im ärztlichen Alltag neben der bewährten und zu allererst notwendigen Basismedizin immer wieder individuell abzuwägen, welche medizinische Maßnahme sinnvoll und unterstützenswert ist, um möglichst viel Lebenszeit und -qualität für möglichst viele Menschen mit den zur Verfügung stehenden, finanziell begrenzten Mitteln, herauszuholen. The PBAC score is an easy tool to quantify menstrual blood loss in adolescents Halimeh S. 1 1 Gerinnungszentrum Rhein/Ruhr, Duisburg Introduction. Von Willebrand disease (VWD) is the most common inherited bleeding disorder. Menorrhagia or severe menstrual bleeding (HMB) is most common symptom of women with bleeding disorders. The menstrual blood loss can be quantified by the use of a pictorial bleeding assessment calendar (PBAC). Samples and methods. In 195 women with menorrhagia and in 45 controls menstrual blood loss was quantified using pictorial blood assessment charts (PBAC; and results were compared. Results. In 169 of 195 women (86%) a bleeding disorder could be detected. In those with a bleeding disorder, the distribution was as follows: 169/195 women have a coagulation disorder. 62% have a vWD, 14.4% have a factor VII deficiency, 5% have a factor XIII deficiency and 18.6% have a mild factor deficiency. PBAC in patients was 268 (10-4212) in contrast in controls PBAC 46.5 (3-137). Discussion. Attempts to measure the quantity of menstrual blood loss can be useful in clinical practice. A prospective method of quantifying menstrual blood loss includes the use of a pictorial bleeding assessment calendar (PBAC). We are of the opinion that we would have detected more bleeding disorders also in patients where we did not find any diagnosis until now if we would have controlled them more than one time during the cycleperiod. Conclusions. Women with hypermenorrhagia frequently suffer from a bleeding disorder. In 86% of our patients an abnormal coagulation was found. The PBAC-Score is an easy tool to quantify menstrual blood loss in women. In our study a PBAC score above 100 was suspicious of having a bleeding disorder. PBAC is a good tool to quantify menstrual blood loss in adolescents. Witzel M. 1 , Braun C.J. 1 , Boztug K. 2, 3 , Schmidt M. 4 , Albert M. 5 , Schwarzer A. 6 , Modlich U. 6 , Beier R. 7 , Göhring G. 8 , Naundorf S. 9 , Kühlcke K. 9 , Rose M. 10 , Fraser C. 11 , Mathias L. 12 , Ferrari R. 13 , Abboud M. 14 , Kondratenko I. 16 , Maródi L. 17 , Schlegelberger B. 8 , Baum C. 6 , von Kalle C. 4 , Klein C. 1 1 Ludwig-Maximilians-Universität Munich, University Children's Hospital, Munich, 2 Research Center for Molecular Medicine of the Austrain Academy Introduction. The Wiskott Aldrich syndrome (WAS) is an X-linked disease caused by mutations in the WAS gene. The phenotype comprises thrombocytopenia, immunodeficiency, autoimmunity and predisposition for malignancy. Severe WAS is a lethal disease within the first two decades of life. Methods. Between 2006 and 2009 a total number of 10 patients (mean age 5.1 years; range 2-14 years) were treated with retroviral gene therapy (GT). After GT we observed polyclonal hematopoiesis with phenotypical reconstitution of relevant cell lines in 9/10 patients. Comprehensive analysis of retroviral insertion sites revealed more than 70,000 recurring loci. However, 5/10 of patients developed T-ALL, each associated with a retroviral insertion in close proximity to the LMO2 locus. Patients with T-ALLs are treated according to AEIOP BMF 2009 protocol. Results. In 3/5 of patients poor prednisone response was noted and 3/5 patients with T-ALL qualified for allogeneic HSCT due to poor initial response, minimal residual disease relapse, or cytological relapse. Due to early relapse after HSCT 1/5 of patients with T-ALL died. Futher one patient developed MDS like bone marrow changes and consecutively AML. Retrospectively, MDS1 clonal contribution to insertion sites showed a slow increase over the period of several months. Conclusion. GT is still associated with considerable risk for insertional mutagenesis and inferior event free survival (EFS). However, non-myeloablative conditioning and an autologous strategy have many advantages -most importantly the lack of allogeneic immune reactions -which can pay out with the advent of a safer GT in the future. Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Ulm, UlmEinleitung. Der Purin-Nukleosid-Phosphorylase (PNP) Mangel ist eine metabolische Systemerkrankung und bedingt eine autosomal rezessive Variante eines schweren kombinierten Immundefektes. Neben dem Immundefekt treten auch Autoimmunphänomene und neurologische Auffälligkeiten auf. Durch eine Stammzelltransplantation kann der Immundefekt korrigiert werden, bezüglich der weiteren Entwicklung der neurologischen Auffälligkeiten besteht noch Unklarheit. Methoden. Zwischen 1996 und 2013 wurden 6 Patienten mit PNP-Mangel an der Kinderklinik der Universität Ulm behandelt. Wir untersuchten retrospektiv 4 überlebende Patienten. Die Patienten (mittleres Alter 1,6 Jahre) stellten sich mit einer typischen Anamnese mit rezidivierenden Infektionen vor. Die Diagnose wurde bei allen Patienten mit einer nicht messbaren Enzymaktivität von PNP in Erythrozyten gesichert. Ergebnisse. Alle Kinder zeigten ein deutliches Entwicklungsdefizit. Bei 3 von 6 Patienten waren die neurologischen Symptome führend und führten zur Diagnosestellung. Zwei von 6 Patienten hatten nebenbefundlich andere neurologische Erkrankungen. Es erfolgten 2 haploidentische Transplantationen, 2 von HLA-identischen Fremdspendern (MUD) und 2 von passenden Familienspendern. Alle Patienten erhielten eine myeloablative Konditionierung. Die mediane Follow-up-Zeit der überlebenden Patienten beträgt aktuell 9,8 Jahre (zwei Patienten verstarben im Rahmen von Infektionen). Es wurde jeweils eine vollständige Immunrekonstitution bei 100% Spenderchimärismus beobachtet. Die 4 Überlebenden zeigen weiterhin neurologische Symptome und Lernstörungen unterschiedlichen Ausmaßes. Schlussfolgerung. Wir präsentieren 4 Langzeitüberlebende mit PNP-Mangel nach SZT. Neurologische Auffälligkeiten bestanden schon vor SZT und beeinträchtigen die Patienten im weiteren Verlauf entscheidend. API-SY2-2 Impaired TCR signalling and T cell function in human ITK deficiency Hauck F. 1, 2, 3 , Keller B. 4 , Bacon C. 5 , Stepensky P. 6 , Arkwright P. 7 , Cant A. 8 , Picard C. 2, 3, 9 , Warnatz K. 4 wed by a BH motif, a proline rich region, a SH3 domain, a SH2 domain, a SH2-kinase linker region and a C-terminal kinase domain. Following TCR:CD3:ζ-induced assembly of the LAT:SLP-76-signalosome and PI3Kmediated generation of membrane-bound PIP3, ITK is recruited to the LAT:SLP-76-signalosome and anchors to PIP3 via its PH domain. SLP-76-bound and PIP3-anchored ITK is activated by LCK-mediated tyrosine phosphorylation and ITK consecutively performs tyrosine autophosphorylation further stabilizing the ITK:LAT:SLP-76-signalosome. The main target of ITK is PLCγ-1 that is bound to and directly activated by ITK-mediated tyrosine phosphorylation. Thus, ITK is important for the generation of the second messengers IP3 and DAG and a crucial upstream mediator of Ca2+-and MAPK-signalling. Results. Recently, human ITK-deficiency has been described as a novel CID with progressive T cell lymphopenia, loss of CD4+T cell naïvitiy and hypogammaglobulinaemia. Importantly, human ITK-deficiency displays impaired immunity towards EBV leading to lymphoproliferative disaese and Hodgkin-like lymphoma. However, detailed immunological phenotype and signalling properties of human ITK-deficient T cells is lacking. Conclusion. We now provide detailed immunophenotypic, TCR-signalling and T cell functional data in a cohort of ITK+/-and ITK-/-patients contributing to our understandig of the biological role of ITK in human T cell development and function as well as in medical diagnosing of human ITK-deficiency. Speckmann C. 1 Einleitung. Mutationen in XIAP/BIRC4 (X-linked inhibitor of apoptosis) wurden ursprünglich in einer Kohorte von Patienten mit XLP (Xlinked lymphoproliferative syndrome) beschrieben, die keine Veränderungen im SH2D1A Gen besaßen. Entsprechend zeigten in den ersten Berichten viele Patienten einen Phänotyp mit EBV assoziierter hämophagozytischer Lymphohistiozytose (HLH). Methode und Ergebnisse. Wir berichten über 25 symptomatische XIAP Patienten, die wir zwischen 2010-2013 mittels durchflusszytometrischen Screening diagnostiziert haben. Hierunter befinden sich 17 Patienten, deren initialen klinischen Symptome keine HLH assoziierten Beschwerden waren. Unsere Patienten manifestierten sich mit Crohnähnlicher Darmentzündung (n=6), schwerer Mononukleose (n=4), isolierte Splenomegalie (n=3), Uveitis (n=1), periodisches Fieber (n=1), fistelnde Hautabszesse (n=1) und schwere Giardiasis. (n=1). Nachfolgend beobachtete klinische Manifestationen waren Zöliakie-ähnliche Autoimmunenteropathie, Antikörpermangel mit Infektanfälligkeit, Splenomegalie und partielle HLH. Innerhalb eines klinischen Beobachtungszeitraums von 15 Jahren haben nur 2 von 17 Patienten eine behandlungsbedürftige HLH entwickelt. Wir berichten außerdem über 8 Patienten, deren initiales klinisches Bild ein XLP Phänotyp war. Diskussion. Ein diagnostisches Screening mittels Durchflusszytometrie identifizierte die meisten, aber nicht alle, Patienten unserer Kohorte. Weder Genotyp, noch Proteinexpression oder Apoptoseuntersuchungen können den klinischen Phänotyp verhersagen. Unsere Beobachtungen zeigen, dass XLP zwar eine wichtige phänotypische Variante der XIAP-Defizienz ist, die Krankheit sich aber v. a. initial mit einem breiteren klinischen Spektrum manifestieren kann als bisher angenommen. Einleitung. Familiäre Hämophagozytische Lymphohistiozytose (FHL) ist eine seltene primäre Immundefizienz, die sich gewöhnlich im ersten Lebensjahr manifestiert und ohne Behandlung tödlich verläuft. Charakteristisch sind eine gestörte Immunhomöostase sowie eine andauernde Aktivierung von Lymphozyten und Histiozyten. FHL ist eine genetische Erkrankung mit Mutationen im Perforin (FHL2) oder in Genen der zellulären Zytotoxizität von NK und CD8+T-Zellen (FHL 3, 4, 5). Das hämophogozytäre Syndrom (HLH) kann auch sekundär ohne genetische Disposition aufgrund Infektionen, maligner Tumoren oder rheumatischen Erkrankungen auftreten. Methoden. Mausexperimente (LCMV infizierte Perforin−/− Mäuse) zeigen eine verstärkte Aktivierung von CD8+T-Zellen. Ob diese Beobachtung auch auf die humane Erkrankung zutrifft, ist bislang ungeklärt. Nicht alle Episoden von FHL im Menschen sind durch eine Infektion verursacht, häufig kann keine infektiöse Ursache identifiziert werden. Um dieser Frage nachzugehen, untersuchen wir das CD8+T-Zellkompartiment in verschiedenen primären und sekundären Formen der HLH während der akuten HLH Phase. Hierfür werden verschiedene phänotypische Marker benutzt (HLA-DR, CD45RA, CCR7, CD27, KLGR1, CD57, PD1). Ergebnisse. Erste Ergebnisse zeigen eine starke CD8+T-Zell-Aktivierung in einigen, aber nicht allen Patienten mit FHL. Diese Aktivierung ist alters-und infektionsunabhängig. Ungeachtet einer genetischen Veränderung mit einer vollständigen HLH-Symptomatik zeigen Patienten im Alter von 0-6 Monaten eine geringe T-Zellaktivierung. Schlussfolgerung. Diese T-Zellaktivierung und Differenzierung gibt keinen Hinweis auf die Diagnose einer genetischen oder sekundären HLH. Daher ist anzunehmen, dass die humane FHL Pathogenese komplexer ist, als es das LCMV Mausmodell vermuten lässt. Congenital neutropenia (CN) is a genetically heterogeneous disease characterized by low absolute neutrophil count (ANC) from birth and increased susceptibility to severe and recurrent infections. Here, we report on a consanguineous Turkish family with three children affected with CN. Clinically, patients had low neutrophil counts and multiple hospitalizations due to infection. Using exome sequencing, we identified a novel homozygous missense mutation (p.Arg308Cys) in the extracellular domain of the G-CSFR. Ectopically expressed mutant G-CSFR differed in its size and glycosylation pattern from the wild-type as detected by western blot analysis. Confocal microscopy studies showed a distinct pattern of subcellular distribution: in contrast to wild-type G-CSFR, G-CSFRArg308Cys was colocalized with the endoplasmic reticulum and was not expressed at the plasma membrane. Moreover, preliminary results also implicated mutant G-CSFR to be at least partially dysfunctional, as it had a greatly decreased response to G-CSF stimulation measured by phosphorylation of downstream STAT3/5 molecules. Analysis of protein structure by using an already crystallized G-CSFR protein model revealed that the mutated residue is located in close proximity to a WSXWS motif, which is known to affect proper folding and transport of class I cytokine receptor proteins to the cell surface. In conclusion, we report the first cases of congenital neutropenia caused by an inherited mutation in the G-CSF-R gene. The mutated ar-235 Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | ginine in the G-CSFR receptor appears to affect the proper folding of the receptor, leading to decreased surface expression and signal transduction. Kerjaschki D. 2 , Boztug K. 1, 7 1 CeMM Research Center for Molecular Medicine of the Austrian Academy of Sciences, Vienna, Österreich, 2 Clinical Institute of Pathology, Medical A previously healthy 9 month old boy presented with a fulminant pneumococcal sepsis with attenuated acute phase response. Despite immedia-tely started symptomatic and specific therapy the patient deceased after three days due to multi-organ failure. The combination of fulminant fatal pneumococcal sepsis and attenuated acute phase response was suspective for a defect in Toll-like receptor (TLR) signaling. The patient's granulocytes did not show CD62L shedding upon activation with the TLR-4 agonist lipopolysaccharide (LPS) and the TLR-2 agonist PAM2CSK4, whereas stimulated control granulocytes shed CD62L. Impaired production of IL-6 in whole blood upon stimulation with TLR agonists further confirmed the suspicion of a defect in TLR-signaling. Sanger sequencing identified two compound-heterozygous autosomal-recessive mutations in IRAK-4, one of them novel. RT-PCR and Western Blotting of IRAK-4 and the assessment of IRAK-1 degradation characterized the mutations as amorphic. The flow-cytometry based assessment of CD62L shedding on granulocytes upon activation with TLR-agonists had previously been reported as a reliable and fast alternative to the measurement of cytokines in the supernatant of whole blood. Here we demonstrate that even under septic conditions the CD62L shedding assay is a fast and reliable diagnostic tool for the detection of an IRAK-4 deficiency. Rieber N. 1 The coordinated action of innate and adaptive immunity is essential to protect the host against fungi. Innate immune cells recognize and destroy fungi, but overshooting inflammation causes tissue damage and defective fungal clearance. The mechanisms by which fungi impair inflammatory responses are incompletely understood. Myeloid-derived suppressor cells (MDSCs) are innate immune cells that endogenously limit inflammation. Here we show that the prototypic pathogenic fungus Aspergillus fumigatus (A. fumigatus) induces immunosuppressive neutrophilic MDSCs (PMN-MDSCs). In contrast to canonical hostinduced MDSCs, A. fumigatus-induced PMN-MDSCs expressed the G protein-coupled chemokine receptor and HIV co-receptor CXCR4. Mechanistically, A. fumigatus-induced PMN-MDSCs modulated T cell proliferation, NK cell functionality and chemokine responses. Blocking of the pattern recognition receptor dectin-1 or using cells from a patient with deficient dectin-1 downstream signaling abolished A. fumigatusdependent PMN-MDSC induction, while dectin-1 activation mimicked the induction of the PMN-MDSC phenotype. Downstream analyses demonstrated that reactive oxygen species (ROS) were essential for dectin-1-mediated PMN-MDSC induction. Collectively, these studies demonstrate that fungi induce a specific subset of PMN-MDSCs through a novel dectin-1 and ROS-mediated mechanism. The fungus utilizes this mechanism to dampen pro-inflammatory responses and to establish a bistable host-pathogen interaction. Necrotising pneumococcal pneumonia due to a soluble IL-6 inhibitory factor? Kölsch U. 1 , Unterwalder N. 1 , Durmus N. 2 A previously healthy 6 year old boy presented with necrotising pneumococcal pneumonia, recurring pleural effusions, lobar pleural atelectasis, Introduction. Severe combined immunodeficiency can be associated with autosomal recessive multiple intestinal atresia (PMID: 2240032). Very few cases have been described in the literature. Recently, exomesequencing revealed mutations in TTC7A in Canadian patients with this rare disease (PMID: 23423984). Case report. We report a German family with two affected siblings who died within the first years of life after non-successful surgical resections of intestinal atresias. Targeted sequencing of the gene encoding tetratricopeptide repeat domain 7A (TTC7A) showed a novel compound heterozygous mutation (IVS7-1G>T, IVS10-2A>G). Each parent carries one affected allele. Pathological investigations display marked mucosal atrophy and ulceration accompanied by perimucosal fibrosis. Further examinations reveal numerous apoptotic bodies within the crypts as well as regeneration associated with increased epithelial proliferation of crypts. Immunohistochemical analysis confirms the marked lymphocytopenia with subtotal depletion of CD3-expressing T-and CD20-expressing B-lymphocytes within the lamina propria. Immunostaining for TTC7A showed complete absence of the protein in epithelial cells. Conclusion. Our studies suggest that TTC7A represents a novel monogenic cause for infantile enterocolitis associated with intestinal atresia. Further studies are ongoing to assess the physiological function of TTC7A. API-SY5-2 Hypomorphic, homozygous mutations in Phosphoglucomutase 3 impair immunity and increase serum IgE levels Sassi A. 1, 16 , Lazaroski S. 2, 16 , Wu G. 3, 16 , Haslam S.M. 3 , Mellouli F. 4 , Unal E. 5 , Jouhadi Z. 6 , Pfeifer D. 7 , Jakob T. 8 , Khemiri M. 9 , Ben-Mustapha I. 1 , Asplund A.C. 10 , Gustafsson M.O. 10 , Lundin K.E. 10 , Sörqvist E.F. 11 , Moens L.N. 11 , Patiroglu T. 5, 12 , Ozdemir M.A. 5 , Gungor H.E. 12 , Engelhardt K.R. 13 , Dziadzio M. 13 , Stauss H. 13 , Fleckenstein B. 14 , Fliegauf M. 2 , Meier R. 2 , Khemis L.B. 1 Kraus H. 2 , Eibel H. 2 , Nilsson M. 11 , Bejaoui M. 4 , Schäffer A.A. 15, 17 , Smith C.I.E. 9, 17 , Dell A. 3, 17 , 17 , Grimbacher B. 2, 13 Fragestellung. Werden beim Klassenwechsel von IgM-zu IgG-Antikörpern während der T-Zell-abhängigen Immunantwort die B-Zellen mit der höchsten Antigenaffinität bevorzugt? Material und Methoden. Bei der Modell-Immunantwort gegen das Hapten Phenyloxazolon (phOx) tritt ein als Ox1 bezeichneter dominanter Klon auf. Als Grund für diese Dominanz wird seine hohe Affinität für das Antigen angesehen. Wir haben neue Antikörper durch Zellfusion hergestellt und ihre Affinität mit den Ox1-Prototypen H11.5 (IgM) und NQ2/16.2 (IgG) verglichen. Die schweren und leichten Immunglobulinketten der IgM-und IgG-Antikörper wurden sequenziert. Ergebnisse. Es wurden 92 phOx-spezifische monoklonale Antikörpersezernierende Klone nach unterschiedlichen Impfschemata hergestellt. Viele IgM-Antikörper wiesen im Vergleich zu den normalerweise dominierenden Ox1-Antikörpern eine gleich hohe oder höhere Antigenaffinität auf, kamen aber nicht zum Klassenwechsel. Dennoch war als Anzeichen der Antigenselektion bei IgG-Antikörpern gegenüber IgM die Vielfalt deutlich reduziert, die Nutzung von Variablen-Gensegmenten war eingeschränkt und die 3. Antigen-bindende Schleife (CDR-H3) war kürzer. Diskussion. Wir zeigen, dass die Antigenaffinität nicht das dominierende Kriterium für den durch T-Zellen vermittelten Klassenwechsel von IgM zu IgG ist. Bei der Regulation des Klassenwechsels interagieren die T-Zellen offensichtlich mit der CDR-H3 Region des B-Zell-Antigenrezeptors. Da Peptide des B-Zell-Antigenrezeptors und damit auch CDR-H3-Peptide nach Aktivierung durch das Antigen auf der B-Zelloberfläche durch MHC Klasse-II-Moleküle präsentiert werden, stellen wir die Hypothese auf, dass anti-idiotypische T-Zellen den Klassenwechsel von IgM zu IgG-induzieren oder hemmen können. API-SY5-5 Therapie der systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis (SJIA) im AID-Register Husmann E. 1 , Haas J.P. 2 , Fischer N. 2 , Horneff G. 3 , Wittkowski H. 4 , Kallinich T. 5 , Rietschel C. 6 , Lutz T. 8 , Ganser G. 9 , Lilienthal E. 10 , Berger T. 11 , Tenbrock K. 12 Methoden. Patienten mit SJIA nach ILAR-Kriterien wurden zum Zeitpunkt der Diagnose und im Verlauf im AID-Register (www.aid-register.uk-essen.de) dokumentiert und deskriptiv mit Median statistisch ausgewertet. Die klinischen Verläufe der Subgruppen [monozyklisch (MZ), polyzyklisch mit (PA) oder ohne Arthritis bzw. mit Autoinflammation (PZ)] wurden anhand der Wallace-Kriterien ["active disease" (AD), "inactive disease" (ID), "clinical remission under medication" (CRM), "clinical remission off medication" (CROM)] beurteilt. Ergebnisse. 107 Kinder (52 m, 55 w) waren bei Diagnosestellung 4 (0,4-16) Jahre alt. Die MZ n=21, PZ n=42 und PA n=44 Gruppe erhielten zu 90/79/100% NSAR, 95/95/89% Steroide, 95/100/100% DMARD und 38/83/86% Biologicals. Im Durchschnitt bekamen die PZ Gruppe 1,5 verschiedene Biologicals mit 19 Biologicalwechsel und die PA Gruppe 2 Biologicals mit 42 Biologicalwechsel innerhalb von 3 Jahren. IL1-, IL6-und TNFα-Blockaden wurden symptom-und zentrumspezifisch eingesetzt. Die MZ-, PZ-und PA-Gruppe zeigten folgendes Therapieansprechen: 42/33/25% ID, 10/24/11% CRM, 19/12/2% CROM und 29/31/61% AD. Schlussfolgerung. Krankheitsverlauf, Therapie und Ansprechen der SJIA sind unterschiedlich in den Subgruppen. Die Krankheitsaktivität in der PA-Gruppe scheint am höchsten. Die Therapie mit Biologicals hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Eine neue Klassifikation der SJIA und prospektive Studien sind über AID-Net in Planung. Monatsschrift Kinderheilkunde · Supplement 2 · 2013 | API Session (6) Einleitung. Primäre B-Zell-Erkrankungen sind eine heterogene Gruppe von erblichen Immundefekten, häufig assoziiert mit Autoimmunität sowie signifikanter Morbidität. Die zugrunde liegende genetische Ätiologie bleibt jedoch in der Mehrzahl der Patienten ungeklärt. Methoden. In dieser Studie untersuchten wir einen Patienten aus einer konsanguinen, türkischen Familie, der an rezidivierenden Infektionen sowie an einer schweren Lupus-ähnlichen Autoimmunität leidet. Die Immunphänotypisierung zeigte eine progrediente Reduktion der CD19+B-Zellen, eine Verminderung klassengewechselter IgM-und IgG-Memory-B-Zellen sowie eine erhöhte Anzahl von CD21low B-Zellen. Mittels Homozygosity Mapping in Kombination mit Exomsequenzierung gelang es eine homozygote Splice-site-Mutation im Proteinkinase C∂ (PRKCD)-Gen zu identifizieren, die eine komplette Abwesenheit des Proteins verursacht. Folglich wurde die Phosphorylierung von myristoyliertem Alanin-reichem C-Kinase-Substrat (MARCKS), einem wichtigen PRKCD Interaktionspartner verringert. PRKCD spielt auch eine bedeutende Rolle in der Kontrolle der IL6 Produktion, da es NF-IL6, den Transkriptionsfaktor für IL6 inhibiert. Es konnten erhöhte mRNA-Level von NF-IL6 sowie IL6 gezeigt werden. Unsere Studie beschreibt einen neuen primären Immundefekt mit B-Zelldefizienz und schwerer Autoimmunität, bedingt durch eine biallelische Mutation im PRKCD Gen. Einleitung. Das Feld der pädiatrischen Immundefizienzen hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung gemacht. Neue Gendefekte wurden unter Anderem dank klassischer Linkage-Analysen und nachfolgender Kandidatengensequenzierungen sowie in jüngerer Zeit durch "Next-Generation-Sequencing"-Ansätze beschrieben. Als Ergänzung zu diesen Methoden erkunden wir neue Ansätze zur Identifikation von Kandidaten-Genen, die wir am Beispiel der Gruppe der "ALPS"-Erkrankungen (autoimmunes lymphoproliferatives Syndrom) untersuchen. ALPS Patienten mit Defekten am FAS-Liganden oder Rezeptor zeigen typische ALPS-Symptome wie Autoimmunität, Lymphoproliferation und Splenomegalie. Viele primäre ALPS bzw. ALPS-like-Patien-ten haben jedoch bisher nicht identifizierte genetische Defekte, weshalb neue Informationen über Kandidaten-Gene benötigt wird. Methoden. In haploiden Zellinien wie KBM7 sind klassische Mutagenese-Screens möglich. Bei dem von uns verwendeten Protokoll wird hierbei eine retrovirale Insertions-Mutagenese durchgeführt, und die mutierten Zellen der Apoptose durch FAS-oder TRAIL-induzierte Rezeptoraktivierung ausgesetzt. Bei einer für den Wildtyp letalen Konzentration werden seltene resistente Kolonien herangezogen, deren Genom durch "Next-Generation-Sequencing" analysiert wird. Gehäufte Insertionsstellen in mutanten Klonen weisen auf essentielle Gene für den funktionierenden Apoptose-Signalweg hin. Da durch ähnliche Screens schon bekannte Apoptosegene gefunden werden konnten, möchten wir diesen Ansatz zur Identifikation von neuen Genen für ALPS(-ähnliche)-Defekte anwenden und Möglichkeiten und Limitationen von Strategien zum spezifischen Screening für Immundefizienz-Gene in Modellsystemen diskutieren. Janda A. 1, 2 , Schwarz K. 1, 3, 4 Poster API-PO-1 Mental retardation and combined Immunodeficiency with granulomatous hepatitis and nephritis -extending the phenotype of immunodeficiency-centromeric instability-facial anomalies syndrome 2 (ICF2) caused by homozygous ZBTB24 gene mutations von Bernuth H. 1, 2 , Du H. 3 , Ravindran E. 4, 5 , Fröhler S. 3 , Strehl K. 1 , Krämer N. 4, 5 , Issa L. 4, 5 , Amulic B. 6 , Kölsch U. 2 , Eirich K. 7 , John R. 8 , Wahn V. 1 , Meisel C. 2 , Hauptmann K. 9 , Schindler D. 7 , Zychlynsky A. 6 , Chen W. 3 , Kaindl A. 4, 5, 8 1 Charité University Medicine Berlin, Pediatric Pneumology and Immunology, Berlin, 2 Labor Berlin Charité Vivantes, Department of Immunology, Berlin,The immunodeficiency-centromeric instability-facial anomalies (ICF) syndrome is an autosomal recessive disease characterized by immunodeficiency secondary to hypogammaglobulinemia, developmental delay, and facial anomalies. Centromeric instability is the cytogenetic hallmark of the disorder, which results from targeted chromosomal rearrangements related to a genomic methylation defect. ICF1 is caused by mutations in the DNA methyltransferase 3B gene DNMT3B (Xu.et al,1999) and mutations in the zinc-finger-and BTB-domain containing 24 gene ZBTB24 were first described as the genetic cause of ICF2 in 2011 (Greef et al,2011) . So far, 11 families or individual patients carrying mutations in the ZBTB24 gene have been identified. A lack or dysfunction of DNMT3B or ZBTB24 is believed to contribute to a block in late B cell differentiation and/or T-B-cell interaction, disturbing the formation of germinal centers. However, this does not explain the non-immunological phenotype of ICF patients. Here we describe the immunological and neurological phenotype of a further patient with this rare disease. In addition to previously described hypogammaglobulinemia and a lack of terminally differentiated B cells our patient demonstrates anomalies of T cell development (linked potentially to immune dysregulation), a proliferation defect as well as an increase of apoptosis that affects nonimmune cell tissues. Einleitung. Next-Generation-Sequencing-basierte Technologien haben die Entdeckung neuer Gendefekte revolutioniert. Ihr Einsatz zur Diagnostik von definierten Krankheitsgruppen ist jedoch noch die Ausnahme. Am Beispiel (schwerer) kombinierter Immundefekte (SCID) gelang es uns ein zielgerichtetes Next-Generation-Sequencing-basiertes Screening mit diagnostischem Potenzial zu entwickeln. Methoden. 14 molekular undiagnostizierte SCID Patienten sowie 2 bereits diagnostizierte Patienten stellten das Testkollektiv dar. Capture beads für 30 bekannte SCID Gene, einschließlich ihrer Splice-Varianten sowie untranslatierten Regionen wurden designed. DNA der 30 SCID Gene wurde in den Patientenproben gezielt angereichert, mit einem Index versehen und mittels HiSeq200 sequenziert. Detektierte Mutationen wurden bioinformatisch analysiert, gefiltert und anschließend mittels Sanger-Sequenzierung validiert. Simultan konnte ein bioinformatisches Modell der genauen Sequenzierungstiefe jeder einzelnen Base eines Gens, sowie der Abdeckung der angereicherten Regionen aller Gene entwickelt werden, welches nicht detektierte Mutationen mit einer Sensitivität von 95% sicher ausschließen kann. Schlussfolgerung. NGS-basierte Ansätze können als diagnostisches Werkzeug für die kostengünstige, schnelle und genaue Diagnose der zugrundeliegenden Mutationen von Patienten mit monogenetischen Erkrankungen dienen. Von Probenvorbereitung bis zu Datenanalyse dauerte der gesamte Prozess weniger als 4 Wochen. Unsere Ergebnisse sind als Proof-of-concept übertragbar für die rasche und kosteneffiziente Diagnostik verschiedenster Gruppen monogenetischer Erkrankungen im Bereich der Pädiatrie. Myeloid-derived suppressor cells (MDSCs) comprise both monocytic and neutrophilic subpopulations (MO-MDSCs and PMN-MDSCs), characterized by their functional capacity to suppress T and NK cell responses. However, the precise immunological identification and isolation of MDSCs subsets is hampered by their phenotypic heterogeneity and their overlapping markers with conventional non-suppressive immune cells, such as neutrophils. PMN-MDSCs predominate in humans and accumulate in chronic inflammatory diseases, such as sepsis, cystic fibrosis lung disease or infection. Here we discuss key features of PMN-MDSCs and their phenotypic and functional distinction from conventional neutrophils in humans and mice. Here we illustrate the combination of density gradient centrifugation with a specific surface marker expression profile, followed by functional CFSE T cell suppression and NK cell killing assays, for the bona fide analysis of PMN-MDSCs in patients from peripheral blood. Several aspects, such as survival, apoptosis, granule content and migration patterns, differ between PMN-MDSCs and conventional neutrophils, but experimental evidence is scarce so far. As PMN-MDSCs can be isolated based on surface markers, this cell population may represent a promising cell therapeutic in auto-inflammatory conditions. Introduction. EBV is a herpes family virus that infiltrates human B lymphocytes and facilitates lymphoproliferative disorders. SH2D1A gene encodes a tyrosine kinas protein known as SAP which is key regulator of Tcell maturation and proliferation signaling pathways; therefore SH2D1A deficiency leads to a X-linked lymphoproliferative (XLP) disorder that is associated with higher susceptibility to EBV infection and development of lymphoproliferative complications. Recently, some new genes with autosomal recessive inheritance, such as ITK, have been discovered in this context. While ITK gene mutations have similar effects on the cell immunity, it could also lead to higher lymphoma formation in EBV infected patients. Methods. We started a project on Iranian patients who suffered from either lymphoma or EBV infections to investigated underlying gene defects. 20 patients, including 17 cases with lymphoma, 3 of them were EBV positive, and 3 cases with EBV infection without lymphoma were enrolled in this study. SH2D1A gene was sequenced in all male subjects, while ITK gene has been sequenced in 3 cases so far. Results. Among 14 male patients, one of them had a mutation in SH2D1A gene. The mutated case was EBV positive and not developed lymphoma. From the remaining 6 females, 3 of them were EBV positive: 2 with lymphoma and 1 without lymphoma. ITK gene was sequenced for these 3 patients; one of them had homozygous mutations in the ITK gene. The detected female was EBV positive and did not developed lymphoma. More investigations on these patients are to be done. The results of this pilot study could show an association of underlying gene defects in those with EBV infections, which is not directly associated with lymphoproliferation. Further studies on this group of patients should be performed. Ergebnisse. Die Patientengruppen unterschieden sich hinsichtlich der Ak-Bindung am Auge: JIA-assoziierte Uveitis (94% mit Antikörpernachweis), JIA (81%), IAU (75%), und Gesunde (29%). Die Ak wurden bei JIA-assoziierter Uveitis insbesondere an Iris (74%) und Ziliarkörper (79%) gebunden. Die positive Iris-und Ziliarkörperfärbung in der JIA-assoziierten Uveitisgruppe korrelierte mit dem Auftreten okulärer Komplikationen (p<0.001), nicht aber mit dem Nachweis von antinukleären Antikörpern (ANA), Rheumafaktor (RF) oder HLA-B27, und war unabhängig von der Uveitisaktivität oder der antientzündlichen Therapie. Schlussfolgerung. Bei Patienten mit JIA-assoziierter anteriorer Uveitis finden sich im Vergleich zu den Kontrollgruppen häufiger antiokuläre Serumantikörper. Die Bindungsmuster am Auge korrelieren mit dem Uveitisverlauf, werden aber nicht durch die Uveitisaktivität oder antientzündliche Therapie beeinflusst. Sie sind jedoch nicht spezifisch für diese Uveitisentität und treten nicht in einer konstanten Kombination mit ANA, Rheumafaktor oder HLA-B27 auf API-PO-10 Chronische Immunthrombozytopenie im Kindes-und Jugendalter: multizentrische retrospektive Analyse der immunologischen Grundlagen und Therapiemodalitäten Sipurzynski J. 1 , Kerbl R. 2 , Jauk B. 3 , Hammerer D. 4 , Kropshofer G. 5 Während die akute Immunthrombozytopenie (ITP) innerhalb der Pädiatrischen Hämatologie eine selbstlimitierte para-oder postinfektiös auftretende, meist wenig belastende Bluterkrankung des Kindesalters darstellt, liegt bei der chronischen Verlaufsform der ITP oftmals ein jugendliches Patientengut mit verschiedenen zusätzlichen autoimmunologischen Risikofaktoren und eine chronische Belastung durch die Krankheit vor. Die chronische ITP kann Teilsymptom einer Multiorgan-Autoimmunkrankheit oder einer systemisch gestörten Immunregulation und somit eines Immundefekts sein und basiert mit großer Wahrscheinlichkeit auf heterogenen pathophysiologischen Grundlagen. Internationale Therapieempfehlungen richten sich einerseits nach der Blutungsneigung der Patientinnen und Patienten, andererseits nach der Ätiologie, wobei national und international Uneinigkeit über den Einsatz diverser moderner, teilweise in der Pädiatrie bzw. für diese Indikation nicht zugelassener Medikamente besteht (z. B. Anti-D-Ig, Mycophenolat-Mofetil, Romiplostim/Eltrombopag, Rituximab). Die nun initiierte Studie soll a), retrospektiv in verschiedenen pädiatrisch-hämatologisch-onkologischen Zentren Österreichs in den letzten drei Jahren behandelte Patienten mit chronischer ITP systematisch hinsichtlich immunologischer Grundlagen und Therapiemodalitäten, -indikationsstellung und -effizienz analysieren, wofür ein intuitives, simples klinisches Dokumentationsblatt entworfen und eine Datenbank aufgebaut wird; b) somit eine Basis für eine prospektive Studie mit konkreten Ein-und Ausschlusskriterien, standardisierten Routinediagnostik-und Therapieempfehlungen liefern und c) eine Analyse potenzieller krankheitsmodifizierender oder -verursachender Faktoren zur Hypothese der "cITP als Immundefekt" ermöglichen. Einleitung. In Deutschland fehlen aktuelle Daten zu Kindern, die wegen eines primären Immundefekts (PID) mit Immunglobulinen (IG) behandelt werden.Methoden. "Assessment of Immunoglobulins in a long-term non-interventional study" (SIGNS, NCT NCT01287689) ist eine prospektive Beobachtungsstudie mit derzeit >600 Patienten aller Altersgruppen. Sie dokumentiert die Behandlung von Patienten mit PID und sekundären Immundefekten, die IG als Substitutionstherapie erhalten, und Patienten mit neurologischen Autoimmunerkrankungen, die IG zur Immunmodulation erhalten. Ergebnisse. Die Zwischenauswertung zum 5. Mai 2013 umfasste 58 Kinder mit PID (67% männlich, mittleres Alter 10,2±4,4 Jahre). Als Diagnosen wurden bei 27 Kindern CVID, bei 10 XLA, und bei 9 ein isolierter IG Subklassenmangel genannt. Die mittlere Krankheitsdauer betrug 7,6±4,3 Jahre, die Dauer seit der PID-Diagnose 4,3±3,6 Jahre. 11 Kinder (19%) hatten eine positive Familienanamnese für einen PID. Die mittlere Dosis bei intravenöser Gabe (27,6% der Kinder) betrug 409 mg/kg KG alle 4,3 Wochen und bei subkutaner Gabe (74,1% der Kinder) 148 mg/ kg KG alle 1,1 Wochen. 52 Patienten (89,7%) erhielten >200 mg/kg KG bezogen auf 4 Wochen. Von den 56 Kindern, die mindestens 3 Monate vor Einschluss mit IG substituiert worden waren, hatten in den 12 Monaten vor Einschluss 42 (75,0%) unkomplizierte Allgemeininfektionen, 3 (5,3%) eine Pneumonie und 1 Kind eine andere schwerwiegende Infektion. Von den 36 Kindern aus dieser Gruppe mit 1-Jahresdaten im Behandlungsverlauf hatten nach 12 Monaten nur noch 23 (63,9%) eine Allgemeininfektion und nur 1 Kind eine Pneumonie (2,8%). Schlussfolgerung. Der Mehrzahl der Kinder mit PID ist von Allgemeininfektionen betroffen, während schwerwiegende bakterielle Infektionen unter IG-Substitution deutlich seltener auftreten. Methoden. In unserer Studie wollten wir untersuchen, ob die genannten Monozyten-Subpopulationen im Blut Erwachsener im Vergleich zum Blut Neugeborener Unterschiede hinsichtlich der Phagozytose, des Phagozytose-induzierten Zelltodes (PICD), der Expression von Oberflächen-Markern (CD14, CD16, CD32, CD 163) und Lymphozytenstimulierende Rezeptoren der B7-Familie sowie HLA-DR aufweisen. Zusätzlich wurden mononukleäre Zellen 3 Tage in vitro mit/ohne Interferon-γ (50 U/ml) kultiviert, mit E. coli infiziert und die o. g. Parameter mittels FACS-Analyse bestimmt. Ergebnisse. Der Anteil der CD14-positiven Zellen wurde bei adulten Monozyten nicht signifikant durch IFN-γ beeinflusst. IFN-γ Behandlung führte zu einer Stabilisierung der Population CD14-positiver Zellen. Neugeborenen Monozyten zeigten diesen Unterschied nicht. Der Anteil der CD14+CD16-positiven Monozyten wurde durch IFN-γ bei Erwachsenen stark gesenkt. Eine Infektion reduzierte diese Subpopulation jedoch nicht weiter. CD14+CD16-positive Monozyten wurden bei Neugeborenen generell weniger gefunden. Eine IFN-γ-Behandlung hatte keinen Einfluss. Die Fähigkeit zur Phagozytose ist bei Monozyten Neugeborener stark reduziert, IFN-γ verändert dies nicht. Schlussfolgerung. Die Monozyten-Subpopulationen unterscheiden sich zwischen Erwachsenen und Neugeborenen. Besonders die wichtige Subpopulation der CD14+CD16-positiven Monozyten, aus denen sich unter IFN-γ-Gabe Helfer-Makrophagen entwickeln können, ist bei Neugeborenen unterrepräsentiert. Seidel M.G. 1 ]. An array CGH analysis revealed a microdeletion involving the alpha-hemoglobin locus (16p), which results in alpha thalassemia minor/intermedia. Both patients share most syndromal features and present with comparable immunologic abnormalities. With respect to the immunodeficiency, both show recurrent invasive bacterial infections, including pneumonia, recurring bronchitis and otitis. Immunological tests found no alterations in global T-, B-, nor NK-cell counts, nor lymphocytic proliferation, but almost absent class-switched B memory cells in the second patient and reduced NK cytotoxicity in both. Immunoglobulin analysis revealed selective antibody deficiency against polysaccharide antigens in one and reduced IgG1, -3 subclass levels as well as an IgM deficiency in the other boy. In both patients granulocytic oxidative burst assays demonstrated a moderate and borderline reduction, respectively, whereas monocytic respiratory burst was decreased in both. Additionally, patient 1 has a reduction and patient 2 a complete lack of mannan-binding lectin. Since immunoglobulin substitution has been initiated, both individuals thrive and the number and severity of infections was decreased significantly. Although in patient 2 syndromal features in part resemble alphathalassemia/mental retardation syndrome (ATR-16, OMIM #141750; 16pter-p13.3) and might occur independently of trisomy 19p13, the similar set of findings in two independent patients with a very similar chromosomal abnormality, especially with regard to the immunological phenotype, suggests that subtelomeric partial trisomy 19p leads to a complex syndromic disorder with immunodeficiency. Further analyses will need to determine the molecular origin of B lymphocyte and granulocyte abnormalities. Ergebnisse. Der DNA-Gesamtmethylierungsgrad der einzelnen Organe ist im Folgenden aufgelistet (Kontrolle-Diät): Herz: 57-70%, Leber: 41-50%, Milz: 52-68%, Gehirn: 47-91%, Hypothalamus: 6-26%. Der Expressionsvergleich im Hypothalamus ergab in der Verumgruppe beim Xist-Gen eine 300-fache sowie beim Folatrezeptor-Gen eine 4-fache Überexpression gegenüber der Kontrollgruppe. Schlussfolgerung. Eine methylreiche Diät während der Schwangerschaft führt im Vergleich zu normaler Ernährung bei den Nachkommen zu einer höheren DNA-Gesamtmethylierung der ausgewählten Organe. Dieser Effekt ist besonders ausgeprägt im Gehirn und führt im Hypothalamus zu einer Überexpression des Xist-sowie des Folatrezeptor-Gens. Hedrich C.M. 1 Ergebnisse. MAbs 8F8, 8M2 und 2G1 reagierten mit dem pandemischen H2N2-Virus in Hämagglutinations-Inhibitions-Assays. MAbs 8M2 und 2G1 teilten das VH1-69-Keimbahn-Gen. Kristallstrukturen zeigten, dass diese drei Antikörper eine aromatische Seitenkette verwenden, um eine konservierte Vertiefung in der HA-Rezeptorbindungstasche zu besetzen. Diskussion. Selbst vier Dekaden nach der Zirkulation von H2N2-Viren konnten potente mAbs nachgewiesen werden, die eine konservierte Region des globulären Kopfes von H2 HA angreifen. Diese Interaktion kann als Startpunkt für das Design von Inhibitoren gegen die konservierte hydrophobe Rezeptorbindungstasche in Influenzaviren genutzt werden. Verjans E. 1, 2 , Ohl K. 1 , Yu Y. 1 , Schippers A. 1 , Wagner N. 1 , Uhlig S. 2 Apitz C. 1, 2 , Schranz D. 1 , Redington A.N. 2 1 Justus-Liebig-Universität, Kinderherzzentrum, Gießen, 2 University of Toronto, Hospital for Sick Children, Toronto Fragestellung. Frühere Untersuchungen konnten zeigen, dass die Bändelung der Lungenschlagader (PA) zu einer Steigerung der Kontraktilität der rechten Herzkammer (RV), aber auch der linken Kammer (LV) führt, erklärt durch ventrikuläre Interaktion über das interventrikuläre Septum. Ziel unserer Studie war es, zu untersuchen, ob dieses Prinzip auch zur Behandlung einer insuffizienten Herzkammer genutzt werden kann, um deren Funktion zu verbessern. Material und Methode. Mithilfe eines adjustierbaren Banding-Implantats wurde in einem Kaninchenmodell der Effekt einer aortalen Konstriktion auf die Funktion eines chronisch drucküberlasteten RV mithilfe von Druck-Volumen-Messkathetern untersucht. Anschließend wurden die histologischen und molekulargenetischen Veränderungen des RV-und LV-Myokards aufgearbeitet. Ergebnisse. Neben einer verbesserten Kontraktilität fanden sich sowohl in der Gruppe mit ausschließlicher Bändelung der PA als auch in der Gruppe mit Bändelung der PA und Aorta signifikante Veränderungen sowohl auf histologischer als auch auf molekularer Ebene, jedoch zeigte die Gruppe mit PA-und aortalem Banding deutlich kleinere Kardiomyozyten-Durchmesser, einen verminderten Kollagengehalt im RV, sowie eine verminderte myokardiale Expression von Endothelin-Rezeptor B, Matrix Metalloproteinase 9 und Transforming-Growth-Faktor-β 1. Schlussfolgerung. Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine Konstriktion der Aorta in einem chronischen Modell für RV-Versagen aufgrund von RV-Drucküberlastung nicht nur zur Verbesserung der systolischen RV-Funktion, sondern auch zu einem verbesserten myokardialen Remodeling führt. Die chronisch gesteigerte Nachlast des LV scheint daher in einer "physiologischeren" Hypertrophieantwort des drucküberlasteten RV zu resultieren. klinischen GVHD und alle Tiere überlebten, während 60% der Tiere, denen keine MDSCs transplantiert wurden, 30 bis 50 Tage nach Transplantation starben. Die histologische GVHD im Darm, der Leber und der Haut war ebenfalls vermindert. Die transplantierten MDSCs infiltrierten sowohl die lymphatischen Organe wie GVHD Zielorgane. Bemerkenswert war, dass der GVT-Effekt erhalten blieb und residuale Tumorzellen zu 100% eliminiert wurden. Schlussfolgerung. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass in vitro generierte MDSC effizient die GVHD Entstehung hemmen und gleichzeitig den GVT-Effekt nicht beeinflussen und deshalb eine mögliche therapeutische Option nach allogener KMT darstellen. Ergebnisse. Nach frühen Hirnläsionen zeigen sich wesentliche Unterschiede für die kortikospinale Reorganisation des motorischen und somatosensorischen Netzwerks. Im Gegensatz zu einer möglichen interhemisphäriellen Reorganisation des motorischen Netzwerks (M1 und Basalganglien) mit Übernahme von Funktionen durch die nicht geschädigte Hemisphäre gilt für den primär somatosensorischen Kortex (S1) das Prinzip einer frühen Determination ohne bedeutende interbzw. intrahemisphärielle Reorganisation. Weiterhin zeigen die Patientengruppen (A) und (B) ein unterschiedliches klinisches Ansprechen auf funktionelle Physiotherapie sowie divergierende therapieinduzierte neuroplastische Effekte in Abhängigkeit vom kortikospinalen Reorganisationsmuster. Schlussfolgerung. Das Verständnis grundsätzlicher Mechanismen sensomotorischer Reorganisation sowie motorischen Lernens bei Patienten mit frühen Hirnschädigungen wird die Entwicklung neuer, spezifischer Therapien bei kongenitaler Hemiparese ermöglichen. Fragestellung. Das HBV-X-Protein (HBx) transreguliert hepatozelluläre Promotoren. Das führt u. a. zur Deregulation von DNS-Methyltransferasen und Histon-Acetyltransferasen, die an der Etablierung epigenetischer Signaturen beteiligt sind. Wir untersuchen, welche Mechanismen für die Reprogrammierung von Leberzellen wichtig sind, die zur Chronifizierung der Hepatitis B, vor allem bei Kindern, und zur malignen Transformation führen können. Wir untersuchen auch, ob Chemotherapien oder Gentherapieversuche zur Restaurierung normaler Chromatinsignaturen führen. Material und Methode. Die Expression von 84 Genen wurde in HBVpositiven/negativen murinen Hepatozyten durch qPCR Arrays bestimmt. Ähnliche Versuche wurden mit HBV-Hepatozyten durchgeführt, die durch RNAi Gentherapie oder Lamivudin behandelt wurden. Von einigen Genen wurden DNS Methylierungsprofile und Chromatinsignaturen durch MeDIP/ChIP-qPCR bestimmt. Um die Rolle von HBx als Transregulator zu untersuchen, wurde GST-HBx in nicht-HBV Hepatozyten exprimiert und Untersuchungen der Genexpression durchgeführt. Ergebnisse. Wir haben Gene mit differenziellen Expressionsmustern identifiziert. In keinem Beispiel konnte eine differenzielle DNS-Methylierung beobachtet werden. Alle untersuchten Gene zeigten Hypoacetylierung, die partiell durch Therapieversuche restauriert wurde. Ektopisch exprimiertes GST-HBx führte zu deregulierten Expressionsmustern, wie sie in HBV-positiven Hepatozyten beobachtet wurden. Diskussion und Schlussfolgerung. HBV-Infektionen führen zu Veränderungen im Epigenom von Hepatozyten und zu deregulierter Genexpression. Therapien haben einen noch näher zu untersuchenden Einfluss auf die epigenetische Signatur der Wirtszellen. HBx als wichtiger Transregulator beeinflusst die Genexpression in Hepatozyten. Schubert J. 1 Fragestellung. Patienten mit Zytotoxizitätsdefekten (ZD) haben ein erhöhtes Risiko, an hämophagozytischer Lymphohistiozytose (HLH) zu erkranken. Beim Hermansky-Pudlak-Syndrom Typ 2 (HPS2) liegt ein ZD vor. Das Risiko für eine HLH ist aufgrund der Seltenheit jedoch unklar. Bei einem HPS2-Patienten wurde eine HLH beschrieben, bei ihm lag jedoch eine zusätzliche heterozygote Rab27a-Mutation vor. Material und Methode. Wir untersuchten die Anfälligkeit für HLH im pearl Mausmodell für HPS2. Darüber hinaus identifizierten wir eine Kohorte von Patienten mit HPS2 und analysierten klinische und immunologische Daten zum Krankheitsverlauf. Ergebnisse. Nach Infektion mit dem lymphozytären Choriomeningitis Virus entwickelten pearl-Mäuse das klinische Bild einer HLH. Im Gegensatz zu perforindefizienten Mäusen war diese Erkrankung aber mild und ohne Behandlung transient, passend zu einer residuellen Zytotoxizität bei pearl-Mäusen. Eine zusätzliche heterozygote Rab27a-Mutation führte nicht zu einem ausgeprägteren Phänotyp. In der bisher größten HPS2-Kohorte konnten 22 Patienten mit 234 Patientenjahren analysiert werden. Wir konnten zu dem vorbekannten Patienten mit HLH nur einen weiteren Patienten identifizieren, welcher eine HLH entwickelte, zwei andere hatten inkomplette HLH-Episoden. Alle 16 Patienten, bei denen Zytotoxizität oder Degranulation getestet wurde, zeigten pathologische Ergebnisse. Schlussfolgerung. Das Risiko für HPS2-Patienten eine HLH zu entwickeln ist vorhanden, aber geringer als bei anderen Albinismussyndromen wie Griscelli-und Chédiak-Higashi-Syndrom. Grund hierfür ist ein weniger stark ausgeprägter ZD. Eine präemptive SZT ist nicht gerechtfertigt, auch weil die nicht beeinflussbare pulmonale Beteiligung ein prognosebestimmender Faktor ist. Liebau M.C. 1 Starke CD57-Expression ist mit aggressiven Neuroblastomzellen in vitro und in vivo sowie mit undifferenzierten Neuroblastomzellen in situ assoziiert Dorneburg C. 1 , Schlitter A.M. 1 , Barth T.F.E. 2 , Wahl J. 1 , Schulte J.H. 3 , Brüderlein S. 2 Popovici D. 1 , Thiel C. 1 , Vogt M. 2 , Hoffmann G.F. 1 , Gass P. 2 , Körner C. 1 1 Zentrum für Kinder-und Jugendmedizin, Klinik für Kinderheilkunde I, Heidelberg, 2 Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Psychiatrische Tiermodelle, MannheimHintergrund. "SLC35C1-congenital disorder of glycosylation (SLC35C1-CDG, ehemals CDG-IIc) wird durch Mutationen im Golgi-GDP-Fucose-Transporter (SLC35C1) verursacht. Der verminderte Import von GDP-Fucose in den Golgi führt zu einer generellen Hypofucosylierung von Glykoproteinen. SLC35C1-CDG Patienten leiden unter persistierender Leukozytose, schweren Infektionen und Retardierung der geistigen und körperlichen Entwicklung. Durch Inaktivierung des murinen Golgi-GDP-Fucose-Transporter-Gens (Slc35c1) gelang es uns ein Mausmodell generieren, das dem pathologischen Phänotyp der Patienten ähnelt. Die Hypofucosylierung der Glykoproteine im defizienten Mausmodell führt zu vermindertem Wachstum, Leukozytose, erweiterten Lungenalveolen und hypozellulären Lymphknoten. Fragestellung. Aufgrund der bei SLC35C1-CDG Patienten beschriebenen Störungen der neuronalen Entwicklung mit unklarer Genese, wurde mit der Charakterisierung des Gehirnphänotyps der Slc35c1-defizienten Mäuse begonnen. Ergebnisse und Schlussfolgerung. Verhaltensbiologische Untersuchungen in den Slc35c1-defizienten Mäusen ergaben eine verminderte Exploration und Hippocampus-abhängige Furchtkonditionierung. In weiterführenden histologischen Studien im Gehirn konnte eine veränderte Morphologie, bedingt durch die Hypofucosylierung, nachgewiesen werden. Jeruschke S. 1 , Büscher A.K. 1 , Rekasi H. 1 , Hoyer P.F. 1 , Saleem M.A. 2 , Oh J. 3 , Nalbant P. 4 Marquard J. 1, 2 , Welters A. 1, 2 , Buschmann T. 2 , Barthlen W. 3 , Vogelgesang S. 4 , Klee D. 5 , Krausch M. 6 , Raffel A. 6 , Otter S. 2 , Piemonti L. 7 , Mayatepek E. 1 , Otonkoski T. 8 , Lammert E. 2, 9 , Meissner T Fazeli W. 1, 2 , Engeland B. 2 , Liu Y. 3 , Morellini F. 2 , Xompero F. 2 , Maljevic S. 3 , Hedrich U. 3 , Beck H. 4 , Lerche H. 3 Einleitung. Spannungsabhängige Natriumkanäle sind essenziell für die Generierung von Aktionspotenzialen. Mutationen im für den Natriumkanal NaV1.2 kodierenden SCN2A-Gen sind mit neonatal-infantiler Epilepsie assoziiert. Die genetische Analyse eines Patienten mit neonatal-infantilen, pharmako-resistenten Anfällen und Episoden mit Ataxie, Myoklonien, Kopf-und Rückenschmerzen identifizierte eine Missense-Mutation im SCN2A-Gen, die zu dem Aminosäureaustausch Ala263Val führte. Diese "gain-of-function"-Veränderung des NaV1.2 führt in vitro zu einem erhöhten persistierenden Natriumstrom. Zielsetzung. Überführung der humanen SCN2A-Mutation in ein Mausmodell zum besseren Verständnis der Pathophysiologie neonatal-infantiler Epilepsien und zur Testung neuer Therapieoptionen. Methode. Durch Einfügen der beim Patienten gefundenen Punktmutation in das orthologe Gen der Maus generierten wir eine SCN2A A263V Knock-in-Mauslinie, um deren elektrophysiologischen und Verhaltensphänotyp zu charakterisieren. Ergebnisse. Knock-in-Mäuse haben ein geringeres Körpergewicht, sind hyperaktiv und kognitiv beeinträchtigt im Vergleich zu Wildtyptieren. Ab der dritten Lebenswoche zeigen SCN2A A263V Mäuse cerebrale Anfälle mit Epilepsie-typischer Aktivität im Elektrokortikogramm (ECoG). Elektrographische Anfälle können in vivo bereits in der 1. Lebenswoche nachgewiesen werden. In vitro zeigt sich eine altersabhängige zelluläre Übererregbarkeit der CA1-Pyramidenzellen. Schlussfolgerung. Wir haben erfolgreich ein Mausmodell neonatal-infantiler epileptischer Anfälle generiert, das durch gesteigerte zelluläre und Netzwerk-Erregbarkeit und kognitive Auffälligkeiten charakterisiert ist. Am Mausmodell untersuchen wir nun die Pathophysiologie neonatal-infantiler Epilepsien und testen neuartige antikonvulsiveTherapiestrategien. Ergebnisse. Bei allen Probanden konnten Druck-Volumen-Kurven erstellt werden. Im Durchschnitt wurden 6 (3-11) Kurven pro Patient erstellt, mit einer zusätzlichen Untersuchungsdauer von 6,5±3,5 min. Intra-und interindividuelle Variabilität waren für alle gemessenen Parameter gut (Variationskoeffizienten <10%). Schlussfolgerung. Die Erstellung von Druck-Volumen-Kurven mittels 3DE und Mini-Druckdrahtmessung ist einfach durchführbar und reproduzierbar. Auf Grund des kleinen Druckdrahtes kann die Methode selbst bei Neugeborenen angewandt werden. Die erhobenen Daten ermöglichen die detaillierte und über die Routinediagnostik hinausgehende Beurteilung der Herzfunktion.Von der X-chromosomal rezessiven Megalocornea zum regenerativen Therapiekonzept für Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts Fragestellung. Durch Operationen am kardiopulmonalen Bypass kann ein systemisches inflammatorisches Syndrom mit der Ausschüttung von proinflammatorische Zytokinen ausgelöst werden. Obwohl tiefe Hypothermie eine Standardprozedur während komplex kardiochirur-gischer Eingriffe ist, ist sie mit teils schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden. Daher haben wir die Anwendung von Stattic, einem Inhibitor der STAT3-Aktivierung, auf die IL-6 und TNFα-Sekretion in einem Zell-Kultur-Modell, als möglichen Ersatz für die Hypothermiebehandlung, untersucht. Methoden. Sowohl BV-2 Mikrogliazellen als auch HT-22 Neurone plus BV-2-Mikrogliazellen wurden entweder für 2 Stunden auf 17°C gekühlt, innerhalb von 2 Stunden wiedererwärmt und für weitere 24 Stunden nachbeobachtet oder anstelle der Kühlungs-und Wiedererwärmungsphase für 4 Stunden mit Stattic behandelt. Die Monokultur wurde mit Lipopolysaccharid (LPS) und die Ko-Kultur mit LPS und Gluatamat stimuliert Die Zytokin und P-Stat3-Expression wurde mittels qRT-PCR, ELISA oder Western-Blot-Technik analysiert, Ergebnisse. P-Stat3 war unter hypothermen Bedingungen in der Monokultur signifikant herunter reguliert, was in einer Reduktion der IL-6 und TNFα Ausschüttung resultierte. In der Ko-Kultur konnte keine Regulation der P-Stat3-Expression gesehen werde. Dennoch waren IL-6 und TNFα unter Hypothermie herab reguliert. Ähnlich den Kühlungseffekten führte die Applikation von Stattic in der Mono-und Ko-Kultur zu einer signifikant verminderten IL-6-Ausschüttung und in der Monokultur zusätzlich zu einer signifikant abgeschwächten TNFα-Sekretion. Schlussfolgerung. Hypothermie ist in der Lage eine Inflammationsreaktion abzuschwächen. In Zukunft könnte die Blockade von Stat3 zur Entwicklung neuer neuroprotektiver Substanzen beitragen. Weigt-Usinger K. 1 Einleitung. Die Tyrosinhydroxylase katalysiert die Bildung von L-Dopa durch Hydroxylierung von Tyrosin und hat daher eine wichtige Bedeutung in der Synthese des Dopamins. Der Tyrosinhydroxylase-Mangel (THD) folgt einem autosomal-rezessiven Erbgang. Das TH-Gen ist lokalisiert auf Chromosom 11p15.5. Klinisch werden 2 Phänotypen unterschieden: 1. Beginn in der Neonatalperiode mit schwerem enzephalopathischem Verlauf, 2. progredientes hypokinetisch-rigides Syndrom mit Dystonie. Background. Microglia cells are resident cells of the innate immune system and respond to a variety of stimuli. Upon activation microglia releases mediators involved in the early control of invading pathogens, but also in neurodegeneration. Studies suggest that LPS sensitize the immature brain to hypoxia mediated brain damage. Here, we investigate the impact of different stimuli on NFκB activation and nitric oxide (NO) production. Methods. BV2 cells were treated with LPS or transfected with different NFkB expression constructs prior exposition to 1% O2. Expression of HIF-1α, NFκB, iNOS, TNFα, IL1b, and IL6 were analyzed by real-time PCR, Western Blot, and ELISA. NO secretion was quantified by the Griess assay. Results. LPS exposition of BV2 cells mediates an over expression of iNOS mRNA and increases the production of NO. Thereby, NO secretion was raised by 52% due to LPS/hypoxia stimulation in relation to LPS alone. Moreover, LPS and hypoxia acts synergistically on the expression of HIF-1a, NFκB, TNFα, IL1b, and IL6. Comparable to LPS exposition, supernatants derived from activated BV2 cells are able to sensitize untreated BV2 cells suggesting that chemokine feedback loops may trigger NO secretion. Due to the involvement of NFκB activation in chemokine expression we hypothesized that the NFkB transcription factors p50 and p52 are key players in LPS mediated sensitizing of BV2 cells to hypoxia. Indeed, comparable to LPS pretreatment, expression of p50 and p52 induces an increase in NO secretion post hypoxia. Conclusion. Our data indicate that LPS exposition induces a long lasting sensitization of BV2 cells to hypoxia via NFκB activation. Eminently, enhanced secretion of NO by activated microglia may contribute to the observed delayed neural damage following a hypoxic insult. Fragestellung. Jugendliche mit extremer Adipositas haben ein erhöhtes Risiko für somatische und psychiatrische Komorbiditäten, soziale Isolation und Arbeitslosigkeit. Dennoch suchen nur wenige eine Behandlung. Ziel ist es, Akzeptanz und Effektivität einer strukturierten Versorgung zu untersuchen. Methode. Das Projekt findet an 5 deutschen Universitätszentren (Ulm, Leipzig, Berlin, Essen, Datteln) statt und ist in 4 Teilprojekte (TP) untergliedert: TP1: Patienten (14-25 J.) mit Adipositas oder extremer Adipositas (BMI ≥30 kg/m2) werden aus verschiedensten Umfeldern aktiv rekrutiert und über 9 Jahre untersucht. Endpunkte sind die Akzeptanz der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, die Prävalenz von somatischen und psychiatrischen Komorbiditäten, sowie psychosoziale Aspekte. Fragestellung. Infektionserkrankungen stehen trotz moderner Impfungen und Antibiotika weltweit noch immer an der Spitze der Ursachen für kindliche Todesfälle. Bisher wurden hauptsächlich Erreger und deren Bekämpfung erforscht -die genetische Prädisposition, die für das Auftreten und den Schweregrad einer Infektionserkrankung mitverantwortlich ist, blieb großteils unerforscht. Ziel des EUCLIDS-Projekts ist es nun, Gene und pathophysiologische Mechanismen zu identifizieren, die die Suszeptibilität und den Verlauf von lebensbedrohlichen bakteriellen Infektionen in der Kindheit mitbestimmen. Methode. EUCLIDS ist ein internationales Multicenter-Projekt und wird durch das 7. Rahmenprogramm der EU gefördert. Zu den teilnehmenden Ländern zählen Österreich, Deutschland, Italien, England, Spanien, Singapur, die Niederlande und Gambia. Zunächst wird anhand der Meningokokkeninfektion ein Modell zur Erforschung der genetischen Grundlagen für Suszeptibilität und Verlauf entwickelt, das als Modell für andere schwere bakterielle Infektionen in der Kindheit wie Osteomyelitis, septische Arthritis, eitrige Meningitis und Sepsis dienen soll. Ergebnisse. Bisher konnten mittels genomweiter Assoziationsstudien (GWASs) der Komplementfaktor H und das Komplement Faktor H assoziierte Protein 3 als wesentliche Faktoren für die Suszeptibilität der Meningokokkenerkrankung identifiziert werden (Davila S et al., 2010) . Als weiterer Suszeptibilitätsfaktor wurde das ABCA4-Gen identifiziert, diesbezüglich erfolgt derzeit die Replikation in der Gesamtkohorte. Schlussfolgerungen. Ziel dieser Studie ist das genaue Verständnis von Faktoren, die den Erwerb und Verlauf von schweren Infektionserkrankungen mitbestimmen. Dadurch kann die Grundlage für die Entwicklung neuer Impfstoffe und Therapien geschaffen werden. Autoinflammatorische Erkrankungen und Live cell imaging Fragestellung. Patienten mit rekurrierenden Fieberepisoden und CASP1-Varianten leiden trotz verminderter Sekretion von IL-1β, verursacht durch eine reduzierte enzymatische Aktivität der Procaspase-1-Varianten durch Destabilisierung der Tertiärstruktur, an systemischen Entzündungsreaktionen. Eine mögliche Erklärung für dieses Paradoxon könnte die Aktivierung alternativer proinflammatorischer Signalwege sein. Das Ziel dieses Projekts ist die Identifizierung möglicher subzellulärer Mechanismen, wie Procaspase-1-Varianten zur Aktivierung alternativer proinflammatorischer Signalwege beitragen können. Material und Methoden. Unter Verwendung von THP-1-Zellen, viral mit fluoreszierenden Fusionsproteinen (Wildtyp-Procaspase-1, CASP1-L265S Variante) transduziert und mit LPS/Nigericin stimuliert (Inflammasomaktivierung), sowie konfokaler Mikroskopie, Fluoreszenz-Kreuzkorrelationsspektroskopie (FCCS) und Live-cell-imaging-Methoden analysierten wir die subzelluläre Lokalisation von Procaspase-1 sowie die Interaktion mit RIP2 in humanen monozytären Zellen und Makrophagen. Ergebnisse. Erstmals gelang es in humanen Makrophagen mittels Ko-Immunpräzipitation sowie Ko-Lokalisation eine Interaktion von Procaspase-1 und RIP2 zu zeigen, die mittels Fluoreszenz-Korrelationsspektroskopie (FCCS) bestätigt werden konnte. Erste Ergebnisse zeigten außerdem eine durch die CASP1-L265S gestörte Abspaltung von Mikrovesikeln nach Behandlung der THP-1 mit Nigericin sowie eine verminderte Kernlokalisation und gestörte Pyroptose dieser Procaspase-1-Variante. Schlussfolgerung. Diese Ergebnisse suggerieren einen möglichen Einfluss von Procaspase-1-Varianten auf Zellmembraneigenschaften, Pyroptose und die Freisetzung von Mikrovesikeln. Fischer M. 1, 2 , Oberthür A. 1 , Juraeva D. 3 , Sterz C. 1 , Volland R. 1 , Schmidt R. 4 , Faldum A. 4 , Hero B. 1 , Brors B. 3 , Berthold F. 1