key: cord-0004714-548peto4 authors: Mylonas, I.; Weichert, J.; Friese, K. title: Virusinfektionen in der Schwangerschaft und im Wochenbett date: 2011-07-23 journal: Gynakologe DOI: 10.1007/s00129-011-2769-8 sha: 500d3769a050e12fb4e77f856b9f9482a99fc0c1 doc_id: 4714 cord_uid: 548peto4 nan Sehr geehrte, liebe Frau Kollegin, Sehr geehrter, lieber Herr Kollege, in regelmäßigen Intervallen widmet sich die Zeitschrift Der Gynäkologe infektiologischen Themen, die uns leider auch im 21. Jahrhundert immer noch beschäftigen. In der letzten infektiologischen Themenausgabe vom Oktober 2009 [1] wurde auf eine Zunahme an bedrohlichen Infektionserkrankungen in den vergangenen Jahren, wie z. B. SARS, "Vogelgrippe" und sogar die "Neue Grippe", hingewiesen. Vor allem rückblickend scheinen diese Bedrohungen inzwischen eher eine untergeordnete Rolle in unserem Bewusstsein und ärztlichen Handeln einzunehmen. Und doch: Die Gefahr neuer, gefährlicher Infektionen ist immer noch vorhanden, wie in den letzten Monaten mit der "EHEC-Epidemie" und der kriminalistisch anmutenden Suche nach einer Infektionskette, die uns jeden Tag medienwirksam dargestellt wurde. Obwohl zwar die Infektionskette scheinbar gefunden wurde, bleiben doch etliche Fragen sowohl aus politischer, als auch aus medizinischer und epidemiologischer Sicht unbeantwortet. Erschreckend ist einerseits, wie leicht wir im hoch entwickelten Mitteleuropa durch eine solche Gefahr immer noch bedroht sind. Der gefährlichste Rückschluss dieser "Epidemie" ist allerdings, mit welcher Unwissenheit und Machtlosigkeit wir auf solche Situationen immer noch reagieren. In dieser Ausgabe wollen wir nicht über zukünftige Risiken und bedrohliche Infektionserkrankungen diskutieren, sondern eher das Wissen über infektiologische Probleme in unserem Fachbereich erweitern. So wird das Thema "Grippe-impfung" während der Schwangerschaft, welche mittlerweile auch von der STIKO ausdrücklich empfohlen wird, aufgegriffen und diskutiert. Obwohl wir alle wissen, wie zurückhaltend unsere schwangeren Patientinnen mit dem Thema Impfung umgehen, bleibt die Vakzinierung gegen Influenza eine sehr wichtige − wenn nicht sogar notwendige − prophylaktische Maßnahme zur Vermeidung schwerwiegender maternaler Erkrankungen. Auch bei einer der wichtigsten geburtshilflichen Infektionen mit einer fetalen Schädigung − einer kongenitalen CMV-Infektion − werden neue diagnostische und vorbeugende Ansätze diskutiert. Weiterhin werden in diesem Heft die interessanten Neuerungen im Geburtsmodus bei einer HIV-Infektion erläutert. Bei den viralen Hepatitiden hat sich ebenfalls in den letzten Jahren einiges verändert. Neben den lang erwarteten S3-Leitlinien werden zurzeit neue therapeutische Optionen (z. B. bei der Hepatitis-B-Infektion) national und international vorgestellt. Die beiden letzten Themen dieser Ausgabe haben in der klinischen Praxis nichts von ihrer Aktualität verloren. Es scheinen neue Erkenntnisse vorzuliegen, dass bei rezidivierenden Herpes-genitalis-Infektionen eine prophylaktische antivirale Therapie etwa vier bis sechs Wochen vor dem Entbindungstermin die Zahl der Kaiserschnittentbindungen dramatisch senkt. Ebenfalls herrschen immer noch Unklarheiten über das Procedere bei einer während der Schwangerschaft diagnostizierten HPV-Infektion. Unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir eine anregende und lehrreiche Lektüre dieser infektiologischen Themenausgabe. Infektionskrankheiten in Gynäkologie und Geburtshilfe