key: cord-296801-19p33j65 authors: Hagge, Daniel; Knopf, Andreas; Hofauer, Benedikt title: Chancen und Einsatzmöglichkeiten von Telemedizin in der Hals‑, Nasen- und Ohrenheilkunde bei der Bekämpfung von SARS-COV-2: Narratives Review date: 2020-04-16 journal: HNO DOI: 10.1007/s00106-020-00864-7 sha: doc_id: 296801 cord_uid: 19p33j65 INTRODUCTION: The COVID-19 pandemic is bringing healthcare systems worldwide to the brink of collapse. One reason for this is the rapidly increasing number of new infections. On the other hand, the high sickness rates of doctors and nurses, particularly in ENT medicine, are aggravating the situation. Telemedicine can be a useful tool to reduce the number of physician–patient contacts. This could break infection chains and minimize the risk of infection for physicians. METHODS: To prepare the review, a selective literature search was conducted at www.pubmed.com using the relevant English technical terms for telemedicine and ENT. In addition, research was conducted at www.news.google.com on current developments of the COVID-19 pandemic with the search terms “telemedicine” and “COVID-19.” RESULTS: Telemedicine can be helpful in direct contact with patients as well as in the conciliar support of general practitioners. The available studies show that, on average, more than 50% of medical consultations could be carried out telemedically. Both physicians and patients rate the use of telemedicine positively. Neither image quality nor the handling of the technology are relevant obstacles to a reliable diagnosis. Patients indicated that the telemedical consultation did not last longer than a traditional consultation. Patients also highlighted the faster and better availability of medical care through telemedicine. CONCLUSION: Telemedicine can make a decisive contribution to coping with the current COVID-19 pandemic. Furthermore, the establishment of telemedicine can help us to become better prepared for future pandemics. Beitrag dabei leisten, die Infektionsketten effizient zu unterbrechen und somit die pandemische Ausbreitung einzudämmen [6] . Die offiziellen Zahlen aus Spanien berichten, dass mehr als 12 % aller SARS-COV-2-infizierten Personen dem Gesundheitssektor angehören (Stand 20.03.2020) [7] . Dies macht deutlich, dass gerade der direkte Patientenkontakt ein deutliches Ansteckungsrisiko darstellt. Ausfälle des medizinischen Personals verschärfen zudem die Situation der Gesundheitssysteme, welche ohnehin schon durch das überproportionale Patientenaufkommen überlastet sind. Aus dem Epizentrum der Krise -Wuhan, China -gibt es Berichte, dass sich insbesondere HNO-Fachärzte überproportional mit SARS-COV-2 infiziert haben im Vergleich zu ärztlichen Kollegen anderer Fachdisziplinen [8] . Eine mögliche Erklärung hierfür liefern Studienergebnisse, die im oberen Respirationstrakt von den höchsten Viruslasten berichten [9] . Die COVID-19-Pandemie macht es notwendig, dass neue Wege bei den Themen Personalengpässe, Infektionsschutz und Sicherstellung der Patientenversorgung beschritten werden. Um diese Ziele zu erreichen, sollte es höchste Priorität sein, die Infektionsraten im ärztlichen Bereich zu minimieren. Möglich ist dies durch Reduktion von Arzt-Patienten-Kontakten. Eine sinnvolle Maßnah-me kann dabei der Einsatz von Telemedizin sein [10] . Die COVID-19-Pandemie könnte als Katalysator dem bisher nur schleppenden Wachstum der Telemedizin neue Impulse verschaffen. Die technischen Voraussetzungen haben die HNO-Patienten schon längst erfüllt, wie eine Umfrage an der HNO-Universitätsklinik Tübingen aus dem Jahr 2017 zeigt: Dort besaßen 95 % aller Patienten ein Handy, und 94 % benutzten regelmäßig das Internet [11] . Aus aktuellstem Anlass sollen in dieser Übersichtsarbeit die Chancen und Möglichkeiten des Einsatzes von Telemedizin bei der spezifischen Diagnostik von CO-VID-19-Symptomen sowie der Bewältigung der Pandemie betrachtet werden. Zur Erstellung dieses Reviews wurde eine Literaturrecherche unter www.pubmed. gov durchgeführt mit den Suchbegriffen "Telemedicine", "eHealth", gepaart mit den gängigen Fachbezeichnungen für HNO: "ENT", "Otorhinolaryngology" sowie "Otolaryngology". Die Auswahl der aufgenommenen Studien erfolgte nach den Kriterien Publikationsdatum sowie nach dem Bezug zum Thema Verwendung von Telemedizin bei der Diagnostik und Therapie von COVID- 19- Introduction. The COVID-19 pandemic is bringing healthcare systems worldwide to the brink of collapse. One reason for this is the rapidly increasing number of new infections. On the other hand, the high sickness rates of doctors and nurses, particularly in ENT medicine, are aggravating the situation. Telemedicine can be a useful tool to reduce the number of physician-patient contacts. This could break infection chains and minimize the risk of infection for physicians. Methods. To prepare the review, a selective literature search was conducted at www. pubmed.com using the relevant English technical terms for telemedicine and ENT. In addition, research was conducted at www. news.google.com on current developments of the COVID-19 pandemic with the search terms "telemedicine" and "COVID-19. " Results. Telemedicine can be helpful in direct contact with patients as well as in the conciliar support of general practitioners. The available studies show that, on average, more than 50% of medical consultations could be carried out telemedically. Both physicians and patients rate the use of telemedicine positively. Neither image quality nor the handling of the technology are relevant obstacles to a reliable diagnosis. Patients indicated that the telemedical consultation did not last longer than a traditional consultation. Patients also highlighted the faster and better availability of medical care through telemedicine. Conclusion. Telemedicine can make a decisive contribution to coping with the current COVID-19 pandemic. Furthermore, the establishment of telemedicine can help us to become better prepared for future pandemics. Der Einzug von Telemedizin in die Gesundheitsversorgung wird sowohl von Patienten als auch Ärzten wohlwollend akzeptiert. Grund dafür ist u. a., dass die dafür benötigten Programme anwendungsfreundlicher geworden sind und die Bild-und Tonqualität durch den technischen Fortschritt ständig besser werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Smartphone. Die flächendeckende Verbreitung bietet die Möglichkeit, Telemedizin weltweit anbieten zu können. Die ausreichende Bild-und Tonqualität konnte bereits in Studien bestätigt werden. Bisher notwendige technische Nachrüstungen und Investitionen zum Anbieten von Telemedizin könnten in Zukunft wegfallen. Eine Hürde beim Ausbau der Telemedizin ist der fehlende flächendeckende Internet-Breitbandausbau. Nicht selten paart sich in vornehmlich ländlichen Regionen ein Ärztemangel mit dem Fehlen von Handyempfang oder Breitband-Internet. Anstrengungen, diese Lücken zu schließen, sollten also auch unter dem Gesichtspunkt der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesundheitsversorgung unternommen werden. Der technologische Fortschritt revolutioniert zwar die Einsatzmöglichkeiten von Telemedizin, die Idee des zeitlich versetzten (asynchronen) Austausches von medizinischen Informationen ist aber nicht neu. Ein Beispiel dafür sind Fallbesprechungen zwischen ärztlichen Kollegen auf Kongressen, per Post oder per Telefon, die seit jeher existieren. Unabhängig von der COVID-19-Pandemie kann die Verwendung von Telemedizin allgemein 3 große Vorteile, unabhängig von der jeweiligen Fachdisziplin, bringen: Reduzierte Morbidität und Mortalität mit folglich geringeren Kosten für das Gesundheitssystem durch Früherkennung von schweren Erkrankungen, Einsparungen an Fahrtkosten, Gesundheitsausgaben und Zeit durch Vermeidung unnötiger Arztbesuche sowie effiziente Nutzung von Facharztressourcen [33] . Profitieren von Telemedizin würden gerade Patienten mit körperlichen Einschränkungen oder ohne fachärztliche Versorgung vor Ort [25] . Durch die Vermeidung von unnötigen Facharztbesuchen könnten zudem die Wartezeiten auf einen Facharzttermin sinken [23] . Ein weiterer Vorteil von Telemedizin ist die Möglichkeit, Untersuchungsergebnisse digital speichern zu können. Befunde können dadurch objektiv mit Kollegen diskutiert werden. Dies ermöglicht es, v. a. Patienten, die außerhalb der regulären Sprechzeiten untersucht werden, eine optimale Behandlung zukommen zu lassen. Des Weiteren ermöglicht es, das Expertenwissen von ärztlichen Kollegen optimal nutzen zu können. Beispielsweise kann der Rat von Kollegen eingeholt werden, die aufgrund von Teilzeit, Quarantäne oder zeitgleichen operativen Eingriffen nicht physisch anwesend sein können. Digitalisierte Befunde könnten zudem anonymisiert zu Lehrzwecken verwendet werden. In An interactive webbased dashboard to track COVID-19 in real time Epidemiology, causes, clinical manifestation and diagnosis, prevention and control of coronavirus disease (COVID-19) during the early outbreak period: ascopingreview Angst vor dem Zusammenbruch des Systems Theepidemiology and pathogenesis of coronavirus disease (COVID-19) outbreak Wir haben neue Symptome entdeckt Loss of sense of smell as marker of COVID.pdf. Zugegriffen: 6 Informe sobre la situación de COVID-19 en España SCIO briefing on the science-based treatment of severe COVID-19 cases SARS-CoV-2viral load in upper respiratory specimens of infected patients Can telehealth help flatten the curve of COVID-19? In: Harvard Heal The potential of eHealth in otorhinolaryngology-Head and neck surgery: patients' perspectives Telemedizinische Methoden in der Patientenversorgung -Begriffliche Verortung Teleconsultation in otolaryngology: Live versus storeandforwardconsultations. OtolaryngolHead Neck Surg Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen sowie zur Änderung weiterer Gesetze Synopse zur Änderung § 7 Abs. 4 MBO-Ä (Fernbehandlung Vertragsärzte können ihren Patienten ab April Videosprechstunden anbieten Videosprechstunde -Vergütung ab 1 Coronavirus: Videosprechstunden unbegrenzt möglich Videosprechstunde ohne KV-Genehmigung möglich Videosprechstunde ohne KV-Genehmigung für alle AU-Bescheinigung per Telefon von 7 auf 14 Tage ausgeweitet Mobile technology-based real-time teleotolaryngology care facilitated by a nonotolaryngologist physician in an adult population An innovative smartphone-based otorhinoendoscope and its application in mobile health and teleotolaryngology Developing a synchronous otolaryngology telemedicine Clinic: Prospective study to assess fidelity and diagnostic concordance Where does telemedicinefitintootolaryngology? Anassessmentoftelemedicine eligibility among otolaryngology diagnoses Improving access to otolaryngology-head and neck surgery expert advice through eConsultations Electronic consults in otolaryngology: A pilot study to evaluate the use, content, and outcomes in an academic health system Interdisziplinäre Telekonsultation: Erste praktische Erfahrungen mit 100 Patienten Comparison of diagnosis and prescribing practices between virtual visits and office visits for adults diagnosed with sinusitis within a primary care network Quality assurance in telehealth: Adherence to evidence-based indicators Telemedicine physical examination utilizing a consumer device demonstrates poor concordance with in-person physical examination in emergency department patients with sore throat: A prospective blinded study Telemedicine in otolaryngology