key: cord-294696-pm6pfeeb authors: Kunz, Y.; Horninger, W.; Pinggera, G.-M. title: Was sollte ein Urologe zu SARS-Cov-2 wissen? Risikoanalyse für urologische Operationen und Handlungsempfehlungen im klinischen Alltag date: 2020-10-13 journal: Urologe A DOI: 10.1007/s00120-020-01264-z sha: doc_id: 294696 cord_uid: pm6pfeeb BACKGROUND: COVID-19 poses a challenge to healthcare systems worldwide. Due to the increasing number of cases, surgeons in urology have also been confronted with SARS-CoV‑2 infections. Thus, there is an urgent need for clinical guidance and recommendations. AIM: Our work aims to create a widespread assessment of a possible risk for infection with SARS-CoV‑2 during surgical procedures. Based on current data and current national and international guidelines, we try to assess the risk of infection when handling human tissue and the necessary hygienic measures that are needed. Finally, recommendations for daily urologic work are derived and explained. MATERIALS AND METHODS: The current literature in PubMed, bioRxiv and medRxiv and data available from the WHO and Robert-Koch-Institut on SARS-CoV‑2 and surgical procedures in (potentially) infected patients are reviewed. The endpoint of our research was 21 April 2020. CONCLUSION: Based on our research, general and specific recommendations for clinical urologic praxis can be derived. Although it remains unclear whether SARS-CoV‑2 is transmitted via the aerosols produced, current PPE in operating rooms probably does not offer sufficient protection during surgical interventions during the SARS-CoV‑2 pandemic. Use of FFP‑2 masks, safety goggles and full-body protective suits is crucial. To contain viral spread on surfaces and personnel, complex filter systems (HEPA) should be used as well as closed suction devices during surgery. Combined with consequent disinfection of surfaces and behavioral measures, a safe environment for healthcare workers in urology can be created. Thus, according to current knowledge, we believe that emergency and urgent surgical procedures are not contraindicated, provided that appropriate precautionary safety measures are followed. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts sehen sich Mediziner weltweit mit einer der größten gesundheitspolitischen Herausforderung angesichts einer neuen Pandemie konfrontiert und dies ungeachtet entstehender sozioökonomischen Implikationen. Mit Datum 11.02.2020 hat die WHO diese Viruserkrankung als COVID-19 ("coronavirus disease 2019") klassifiziert. Ausgelöst wird diese Infektionskrankheit durch das Virus SARS-CoV-2 ("severe acute respiratory syndrome coronavirus 2"), das zur Familie der β-Coronaviridiae bzw. der Ordnung Nidovirales gehört. Aus humanpathogener Sicht sind diese Coronaviren als Erreger von respiratorischen Infekten bis hin zu schwerwiegenden pulmonalen Erkrankungen von Bedeutung. Von den 7 bekannten humanpathogenen Stämmen bestehen in der medizinischen Literatur Erfahrungen mit vorangegangenen Coronavirusinfektionen, wie jene 2003 als SARS-Infektion oder 2012 als MERS ("middle east respiratory syndrome"). Ungeachtet methodischer und länderspezifischer Unterschiede sind in aktuellen Datenerhebungen weltweit bereits über 2,3 Mio. Menschen bestätigt infiziert. Leider sind auch über 190.000 Todesfälle auf SARS-CoV-2 zurückzuführen [1] . Offensichtlich stellt diese Pandemie eine Herausforderung mit unabsehbaren Folgen an unserer Gesellschaft dar, wobei Gesundheitssysteme weltweit, aber insbesondere das medizinische Personal im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung stehen [2, 3] . Das SARS-CoV-2 wird im Wesentlichen via Tröpfcheninfektion -und somit über Aerosole -von symptomatischen COVID-19-Patienten übertragen. Daneben wird eine Kontaktübertragung noch kontrovers diskutiert [4] . Neueste Studien konnten darüber hinaus nachweisen, dass eine Virustransmission selbst durch minimal symptomatische oder sogar asymptomatische Personen erfolgen kann [4, 5] . Die Besonderheit für COVID-19 ist eine längere Inkubationszeit (zwischen Viruskontakt und Symptomenbeginn) von 5-6 Tagen mit maximal 14 Tagen. Coronaviren, in winzigen Aerosolen transportiert, stellen allerdings ein ernstzunehmendes Risikodar, weshalbaufdieser Weise von einer versteckten Ansteckungsgefahr ausgegangen werden muss [6] . Laut Studien können Coronaviren bei Raumtemperatur auf verschiedenen Oberflächen bis zu 9 Tagen überdauern. Dieses Intervall ist länger als bisher angenommen und begründet z. T. das Infektionspotenzial von SARS-Cov-2 [7, 8] . Gerade hinsichtlich der aktuellen SARS-CoV-2-Pandemie gilt es daher, entsprechende Risikoabschätzungen und SOP für urologische Abläufe sowie für Operationssäle zu erarbeiten. Als Ärzte in der direkten Patientenversorgung sind auch Urologen einer Infektionsgefahr mit COVID-19 in ihrem täglichen Arbeitsumfeld ausgesetzt. Vermutlich können einige urologische Eingriffe als elektiv betrachtet und ohne größeres Risiko für einen Gesundheitsschaden aufgeschoben werden; dennoch bestehen in der Uroonkologie, in der Traumachirurgie oder in der Steinchirurgie ebenso dringliche und somit unaufschiebbare Interventionsindikationen. Während Sicherheitsvorkehrungen auf Intensivstationen und Notaufnahmen bereits umfassend umgesetzt werden, liegt eine Empfehlung seitens der Europäischen Urologenvereinigung (EAU; [9] ) online erst seit 15. April 2020 vor. Generelle Richtlinien bieten das Robert-Koch-Institut, die Weltgesundheitsorganisation sowie das CDC und ECDC. Empfehlungen bezüglich endoskopischer Eingriffe wurden bereits durch die gastroenterologische Gesellschaft SAGES kommuniziert. Um die unterschiedlichen Empfehlungen zu bündeln und die Hintergründe der Empfehlungen zu beleuchten wurde eine umfassende Literatursuche durchgeführt, mit dem Ziel ein Handlungsarmentarium und konkrete Verhaltensvorschläge für Urologen in dieser Pandemie zu geben. Es wurde eine Literatursuche in PubMed, bioRxiv und medRxiv sowie den Datenbanken der WHO und des CDC über SARS-CoV-2 und chirurgisches Prozedere bei infizierten Patienten durchgeführt. Zusätzlich wurden die Empfehlun- Background. COVID-19 poses a challenge to healthcare systems worldwide. Due to the increasing number of cases, surgeons in urology have also been confronted with SARS-CoV-2 infections. Thus, there is an urgent need for clinical guidance and recommendations. Aim. Our work aims to create a widespread assessment of a possible risk for infection with SARS-CoV-2 during surgical procedures. Based on current data and current national and international guidelines, we try to assess the risk of infection when handling human tissue and the necessary hygienic measures that are needed. Finally, recommendations for daily urologic work are derived and explained. Materials and methods. The current literature in PubMed, bioRxiv and medRxiv and data available from the WHO and Robert-Koch-Institut on SARS-CoV-2 and surgical procedures in (potentially) infected patients are reviewed. The endpoint of our research was 21 April 2020. Conclusion. Based on our research, general and specific recommendations for clinical urologic praxis can be derived. Although it remains unclear whether SARS-CoV-2 is transmitted via the aerosols produced, current PPE in operating rooms probably does not offer sufficient protection during surgical interventions during the SARS-CoV-2 pandemic. Use of FFP-2 masks, safety goggles and full-body protective suits is crucial. To contain viral spread on surfaces and personnel, complex filter systems (HEPA) should be used as well as closed suction devices during surgery. Combined with consequent disinfection of surfaces and behavioral measures, a safe environment for healthcare workers in urology can be created. Thus, according to current knowledge, we believe that emergency and urgent surgical procedures are not contraindicated, provided that appropriate precautionary safety measures are followed. Der Urologe von 318 Krankheitsausbrüchen zeigen, dass 79,9 % der Infektionen auf Aufenthalte in Innenräumen zurückzuführen war. Hierbei waren überwiegend 3-5 Patienten gleichzeitig betroffen, während nur ein Krankheitsausbruch außerhalb im Freien stattfand. [14] . Somit bleibt es systematisch zu untersuchen, welchen Einfluss diese Faktoren auf die Gesundheit von Krankenhausmitarbeitern und Ärzten mit sich bringen wird. Manche Autoren spekulieren eine beträchtlich erhöhte Mortalität bei Ärzten, insbesondere bei direktem Kontakt mit der Versorgung von COVID-19-Patienten. Erfreulicherweise liegen bereits einige epidemiologische Erkenntnisse über das Coronavirus selbst vor. Ursprünglich in Wuhan isoliert, konnte sich das Virus in alle Erdteile ausbreiten. Infektionszahlen steigen stetig und ein Höhepunkt scheint derzeit noch nicht absehbar. Nach neusten Erkenntnissen der WHO liegt die Altersverteilung unter COVID-19-Patienten bei durchschnittlich 51 Jahren. Insbesondere in Deutschland und anderen vergleichbaren Industrienationen wie USA oder Italien sind Männer gerade in der urologisch relevanten Patientengruppe von 60-79 Jahren überrepräsentiert [15] . Für die Risikoabschätzung einer Infektion im urologischen Bereich muss zusätzlich die Rate an asymptomatischen, aber potenziell virulenten Patienten mitkalkuliert werden. Die aktuelle Durchseuchungsrate innerhalb der Europäischen Union wird mit ca. 1-3 % vermutet, teilweise jedoch mit bis zu 19,1 % als deutlich höher eingeschätzt (mittels einer IgG/IgM-Antikörpertestung bestimmt; [16] Naturgemäß bedienen Urologen ein breites Feld an Interventionstechniken und Operationen. Die wichtigsten Teilbereiche sind die offene Chirurgie, laparoskopische oder roboterassistierte Chirurgie sowie die Endourologie. In allen Teilbereichen der Urochirurgie aber auch in ambulanten Bereichen besteht eine Kontaktgefahr mit Blut oder Urin. Die offene Chirurgie beherbergt insbesondere bei abdominellen Eingriffen mit Eröffnung des Darms ein Risiko der Tröpfcheninfektion durch intraoperativ generierte, virulente Aerosolbildung. Einerseits ist der Darminhalt virusbelastet, anderseits könnten sogar Organe selbst mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert sein. Der Nachweis einer Nierenparenchyminfektion konnte in einer aktuellen Studie erbracht werden. In elektronenmikroskopischen Aufnahmen wurden Virionen in Nierenzellen festgestellt. Nach Invasion über den ACE2-Rezeptor verursacht SARS-CoV-2 eine Nekrose der Tubuluszellen. Eine darauf folgende Lymphozyteninvasion kann zu einem akuten Nierenversagen führen. Hiervon ist durchschnittlich etwa ein Viertel der Patienten betroffen [22, 23] . Auch das Endothel wird durch das Coronavirus befallen, wodurch eine Endotheliitis entsteht. Insbesondere bei kardiovaskulären Vorerkrankungen oder Adipositas wird hierdurch die Mortalität erhöht [24] . Diese Pathomechanismen erklären daher auch, dass das Erstsymptom einer organotropischen SARS-Cov-2-spezifischen Infektion oftmals eine Mikrohämaturie mit einhergehender Proteinurie sein kann. In der Früherkennung einer drohenden Niereninsuffizienz kommt deshalb einer Urinanalyse eine wichtige Rolle zu [25] . Im Rahmen einer operativen Intervention erfolgt üblicherweise eine elektrokaustische Koagulation von Gefäßen und Gewebe. Hierbei werden Aerosole mit einer potenziellen Viruslast generiert. Hitzeentwicklungen in Zusammenhang mit elektrokaustischer Diathermie (monoals auch bipolar) lässt Zellmembranen aufbrechen und führt zu Rauchent-wicklung. Dieser Rauch besteht zu 95 % aus Wasser und 5 % aus Zellmaterial in der Größe von 0,007 -0,31 μm. In beschriebenem Rauch finden sich auch Viruspartikel und stellt somit einen potenziellen Vektor bei COVID-Patienten dar [12] . Eine chirurgische Maske bietet allerdings keine suffiziente Schutzbarriere gegen Aerosole. Mit einer üblichen Größe von <5 μm vermag eine N95-Maske (entspricht FFP-2) hingegen bis zu 95 % der Aerosole zu blockieren. In mehreren Studien mit anderen Viren, wie beispielsweise Hepatitis B, HIV oder das Papillomavirus, konnte nachgewiesen werden, dass der intraoperativ generierte Rauch entsprechende Viruspartikeln beinhaltet [26, 27] . Dennoch wird ein spezifisches Infektionsrisiko für das involvierte Personal nach wie vor kontrovers diskutiert [28] . So konnte generell keine drastisch erhöhte Infektionsrate bei Chirurgen oder anderem OP-Personal, trotz vermeintlich jahrzehntelanger inadäquater Sicherungsmaßnahmen zur Expositionsprophylaxe, festgestellt werden. Dennoch, Absaugvorrichtungen und entsprechende Masken (FFP-2/FFP-3) erscheinen in diesem Kontext sinnvoll und sollten eingefordert werden. Das Prostatagewebe scheint demgegenüber nicht von SARS-CoV-2 befallen zu werden, zumindest konnte eine chinesische Gruppe in einer kleinen Studie keine Virus-RNA im Prostatasekret nachweisen [29] . Abgesehen von einem möglichen Infektionsrisiko bei SARS-CoV-2-positivem Harn kann daher angenommen werden, dass eine SARS-CoV-2-Transmission streng genommen weder bei offener Prostatachirurgie, noch bei endourolgischen Eingriffen erhöht ist. Viele Spül-und Ablaufsysteme in der Endourologie basieren bereits auf geschlossenen Pumpsystemen. Wie auch in der europäischen Leitlinie empfohlen, sollte somit ein direkter Abfluss des Urins ohne wesentliche Kontaminationsmöglichkeit erfolgen. Jedoch muss bei der Evakuation von beispielsweise Resektionsspänen sowie beim Ein-und Ausgehen mit dem Gerät auf einen entsprechenden Schutz geachtet werden. Da basierend auf der oben angesprochenen Studienlage eine SARS-CoV-2-Übertragung mittels Urin denkbar ist, muss bei COVID-19-Patienten und unklaren Verdachtsfällen zusätzlich zur gängigen Schutzkleidung im Operationssaal auf FFP-2-Masken und Schutzbrillen zurückgegriffen werden. Natürlich muss diese Sicherung auch im ambulanten Bereich Anwendung finden. Falls vorhanden, ist eine zystoskopische Beurteilung an einem angeschlossenen Monitor mehr als sinnvoll, da hier ein zusätzlicher Abstand zum Patienten geschaffen werden kann. Die Infektiosität bei generierten Aerosolen stellt in allen Bereichen der Urochirurgie einen möglichen Infektionsweg für das gesamte OP-Personal dar. Während bei laparoskopischen Eingriffen prinzipiell ein geschlossenes Absaugsystem Verwendung findet, scheint dies für die offene Chirurgie nicht zuzutreffen. Entsprechend den aktuellen Studien gibt es derzeit keine eindeutigen Daten, welche einen Infektionsweg für SARS-Cov-2 über Blut, Stuhl oder Urin dezidiert beschreiben. Richtigerweise findet sich bei symptomatischen Patienten eine SARS-Cov-2-Virämie [23, 30] . Darüber hinaus konnte eine SARS-Cov-2-Kontamination im Harn nachgewiesen werden. So zeigten mehrere Arbeitsgruppen eine Kontamination des Urins in 6,9-11,1 % bei RT-PCR bestätigten COVID-19-Patienten [31] [32] [33] . Analog konnten in älteren Studien SARS-CoV-1-und MERS-CoV-Viren im Urin in 28,8-42 % der Fälle nachgewiesen werden. Interessanterweise konnten die Studienautoren z. T. nachweisen, dass die Viren erheblich länger im Urin persistieren und dies selbst dann noch, wenn bereits eine klinische Clearance bei den untersuchten Patienten stattfand [34] [35] [36] . Die Kontamination mit Viren im Urin könnte vermutlich erst im Verlauf der Viruserkrankungen relevant werden, zumindest wurde in einer neuen Arbeit bei allen 9 Patienten innerhalb der ersten Woche nach Symptombeginn keine virale RNA im Harn nachgewiesen [37] . Somit ist die Datenlage bezüglich der Viruslast im Harn mit heutigem Wissen nicht eindeutig belegbar, da ande-re Studienautoren keinen Virusnachweis im Harn detektierten. Ähnliches gilt für den Nachweis von SARS-CoV-2 im Stuhl mit dem Risikopotenzial eines fäkooralen Übertragungsweges. In Rektalabstrichen konnte bei an COVID-19 erkrankten Patienten in 66,67 % erregerspezifische RNA vermittels PCR nachgewiesen werden. Auch hier waren die Stuhlproben über mehrere Tage nach bereits 2-fach wiederholten negativen oropharyngealen Abstrichen anhaltend positiv, was zu einer entsprechenden WHO-Warnung führte [38] . In Betrachtung der oben genannten Aspekte sowie unter Einhaltung der empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen ist die Laparoskopie in Zeiten der COVID-19-Pandemie per se nicht kontraindiziert. Sehr wohl sind hierbei besondere Vorsichtsmaßnahmen zur Sicherstellung der Mitarbeitergesundheit im Vorfeld zu treffen. Durch Verwendung geschlossener Absaugsysteme kann ein nahezu aerosolfreies Arbeitsumfeld geschaffen werden. Niedrige Arbeitsdrücke zur Bildung des Pneumoperitoneums können ebenfalls eine Verbreitung des Virus reduzieren. Darüber hinaus ist ein sogfältiges Absaugen des Pneumoperitoneums zu Operationsende noch vor Trokarentfernung zu fordern. In der Risikostratifizierung ist eine Übertragung von Urin, Blut oder Gewebepartikeln, beispielsweise durch unkontrollierte Dekompression in der Laparoskopie, durch unerwartetes Verspritzen von Flüssigkeiten oder Stichverletzungen, aufgrund der geschlossenen Körperhöhle als weniger riskant einzustufen. In Zeiten einer Pandemie mit genereller Ressourcenknappheit im Gesundheitssystem muss auf die Vorteile der Laparoskopie als etablierte und sichere OP-Methode verwiesen werden; bekanntermaßen ist eine postoperative intensivmedizinische Behandlung seltener, gleichzeitig profitieren Patienten generell von einer geringeren Komplikationsrate sowie durchschnittlich von einer reduzierten Krankenhausaufenthaltsdauer [39, 40] . Daher sollte die Möglichkeit zugunsten der laparoskopischer Operation, wie bereits in den Leitlinien der EAU und DGU empfohlen, nicht durch die Sorge einer Coronavirusinfektion unberücksichtigt bleiben. Chirurgische Standard-OP-Masken bieten keinen ausreichenden Schutz vor Viren oder Viruspartikeln in Aerosolen [41] . Da Aerosole nicht nur während der Operation, sondern bereits zuvor im Rahmen einer OP-Einleitung entstehen können, sollte laut aktuellen Empfehlungen unbedingt auf FFP-2-Masken im Falle eines zu behandelnden Patienten mit Verdacht auf oder einer bestätigten COVID-19-Infektion zurückgegriffen werden. 6, 7 Zusätzliche Schutzbrillen und Überschuhe verhindern eine Virusübertragung entsprechend den Erfahrungen auf Intensivstationen in Wuhan, China. Anästhesiologische Vorbereitung und Intubation beherbergen das größte Verteilungspotenzial für Viren und sollten somit vorab in gesonderten Räumen durchgeführt werden. Damit wird eine Viruslast im Operationsbereich auf ein Minimum reduziert [6] . Die Durchführung einer Lumbalanästhesie verursacht eine vergleichsweise geringere Virusexposition und sollte somit nach Möglichkeit und Ausstattung erwogen werden. Laut Literatur kann hierdurch der häufigste Risikofaktor für eine Coronavirusinfektion im OP deutlich reduziert werden [41] . Ähnlich wie die für die Chirurgie HPV-assoziierter Krankheiten verwendeten Absaugsysteme, sollte an eine solche technische Umsetzung in der offenen Chirurgie gedacht werden. Hierdurch ist eine Aerosolreduzierung durch direktes und nahes Absaugen wie beispielsweise bei der Verwendung von Elektrokautern möglich. Bezugnehmend auf die beschriebenen Infektionen auf Intensivstationen und die damit "iatrogene" Transmission und Ausbreitung des Coronavirus müssen Klimaanlagen und Ventilatoren entsprechend kontrolliert und ausgestattet werden. HEPA-Filter ("high-efficiency particulate air") ha-6 https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/ Neuartiges_Coronavirus/Hygiene.html. 7 https://www.g-f-v.org/sites/default/ files/SARS%20Stellungnahme%20der%20 Desinfektionsmittelkommission%20von%20 DVV%20und%20GfV%20_05032020-BSmodHHMSge2_clean.pdf. ben nachweislich eine gute Wirksamkeit gezeigt. HEPA-Filter sind in der Lage, Partikel bis zu einer Größe von 10 nm herauszufiltern, was im Falle von SARS-CoV-2 mit einer Größe von rund 120 nm effektiv erscheint. Hinzu kommen ausgeklügelte Diffusion und Impaktierung träger Massen [42] . Coronaviren verbleiben nur für eine gewisse Zeit schwebend in der Luft. Aufgrund von Turbulenzen und Luftbewegungen kommt es zu einer räumlichen Verbreitung und schnellerem Niederschlag dieser Aerosoltröpfchen. Durch die lange Infektiosität von SARS-CoV-2 auf verschiedene Oberflächen ist eine zeitnahe und korrekte Reinigung des Operationssaals einzufordern; selbstverständlich gilt dies auch für direkt und indirekt verwendete Gegenstände. Hier sollten zumindest begrenzt viruzide Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen. 8 Zusätzlich sollte das gesamte OP-Personal einen Wechsel der Schuhe vor Betreten der OP-Säle durchführen. Die Forderung einer maßvoll vertretbaren Reduktion von Personen ist nachvollziehbar. COVID-19-Patienten zeigen ein erhöhtes Koagulationsrisiko mit Gefahr einer disseminierten intravaskulären Koagulation (DIC) und Thrombose/ Emboliebildung auf (z. B. bei D-Dimer-Anstieg um das 4-Fache; [43, 44] Clinical features of patients infected with 2019 novel coronavirus in Wuhan, China Clinical course and outcomes of critically ill patients with SARS-CoV-2 pneumonia in Wuhan, China: a single-centered, retrospective, observational study COVID-19 and Italy: what next? Lancet A familial cluster of pneumonia associated with the 2019 novel coronavirus indicating person-to-person transmission: a study of a family cluster Transmission of 2019-nCoV infection from an asymptomatic contact in Germany Covid 19 pandemic and gynaecological laparoscopic surgery: knowns and unknowns Persistence of coronaviruses on inanimate surfaces and their inactivation with biocidal agents Survival of human coronaviruses 229E and OC43 in suspension and after drying onsurfaces: a possible source ofhospital-acquired infections Risk of SARS-coV-2 diffusion when performing minimally invasive surgery during the COVID-19 pandemic A novel Coronavirus from patients with pneumonia in China Aerosol and surface distribution of severe acute respiratory syndrome Coronavirus 2 in hospital wards Aerosol and surface stability of SARS-coV-2 as compared with SARS-coV-1 Air, surface environmental, and personal protective equipment contamination by severe acute respiratory syndrome Coronavirus 2 (SARS-coV-2) from a symptomatic patient Indoor transmission of SARS-CoV-2. medRxiv WHO (2020) Coronavirus disease 2019 Presymptomatic transmission of SARS-coV-2 -Singapore Estimating the reproductive numberandtheoutbreaksizeofNovelCoronavirus disease (COVID-19) using mathematical model in Republic of Korea The reproductive number of COVID-19 is higher compared to SARS coronavirus Estimation of the reproductive number of novel coronavirus (COVID-19) and the probable outbreak size on the diamond princess cruise ship: a data-driven analysis Clinical characteristics of Coronavirus disease 2019 in China Novel coronavirus: where we are and what we know Should COVID-19 concern Nephrologists? Why and to what extent? The emerging impasse of angiotensin blockade Human kidney is a target for novel severe acute respiratory syndrome Coronavirus 2 (SARS-coV-2) infection. medRxiv Endothelial cell infection and endotheliitis in COVID-19 Urinalysis, but not blood biochemistry, detects the early renal-impairment in patients with COVID-19 Human papillomavirus DNA in LEEP plume Dissemination of melanoma cells within electrocautery plume Does exposure to laser plume place the surgeon at high risk for acquiringclinicalhumanpapillomavirusinfection? No SARS-CoV-2 in expressed prostatic secretion of patients with coronavirus disease 2019: a descriptive multicentre study in China Coronavirus disease 2019: Coronaviruses and blood safety Persistence and clearance of viral RNA in 2019 novel coronavirus disease rehabilitation patients Coronavirus disease 19 infection does not result in acute kidney injury: an analysis of 116 hospitalized patients from Wuhan, China Novel Coronavirus can be detected in urine, blood, anal swabs and oropharyngeal swabs samples Find the right sample: a study on the versatility of saliva and urine samples for the diagnosis of emerging viruses Virological assessment of hospitalized patients with COVID-2019 The presence of SARS-coV-2 RNA in feces of COVID-19 patients Comparison of retropubic, laparoscopic and robotic radical prostatectomy: who is the winner? Comparison of open versus laparoscopic versus hand-assisted laparoscopic nephroureterectomy: a systematic review and meta-analysis Laparoscopicsurgery for HIV-infected patients: minimizing dangers for all concerned Submicronand nanoparticulate matter removal by HEPA-rated mediafiltersandpackedbedsofgranularmaterials Hypothesis for potential pathogenesis of SARS-CoV-2 infection-a review of immunechangesinpatientswithviralpneumonia Clinical observation and management of COVID-19 patients Prominent changes in blood coagulation of patients with SARS-CoV-2 infection European Association of Urology Guidelines Office Rapid Reaction Group: an organisation-wide collaborative effort to adapt the European Association of Urology guidelines recommendationstotheCoronavirusdisease2019 era